After Crisis von Miceyla (Final Fantasy 7) ================================================================================ Kapitel 27: Aufbruch in den finalen Kampf ? ------------------------------------------- Der Lebensstrom färbte sich schwarz. Unheimliche Schreie halten durch die Gänge, einer uralten Höhle. Die Dämonen verschlangen alle Monster, beschlagnahmten ihre Kraft und erreichten ein unaufhaltsames Level. Den Menschen blieb nicht mehr viel Zeit. Ein Zauberspruch wartete darauf entfesselt zu werden, der die Mächte von Licht und Dunkelheit vereinen sollte… „Guten Morgen zusammen! Alles fit?“ „Ja Sir!“ „Bereit zum Aufbruch, Sir!“ Miceyla schickte gerade eine Sondereinheit nach Banora, welche sich dort einen Überblick, über das Treiben der Hulax verschaffen sollte. „Ich betone noch mal ausdrücklich, dass dies kein Kampfeinsatz ist! Da ich für eure Sicherheit verantwortlich bin, verlange ich auch von jedem einzelnen, dass er meinen Anordnungen Folge leistet. Keine Extratouren! Ihr wisst, wie gefährlich die Hulax sind!“, wiederholte sie sicherstellend. Die von ihr weise ausgewählten Soldaten, nickten eifrig. „Wegtreten! Und viel Erfolg! Kommt mir alle gesund und munter wieder hier an!“, ertönten ihre Schlussworte. Eine liebevolle Hand, legte sich auf Miceyla’s Schulter. „Das machst du wunderbar. Die Soldaten fühlen sich unter deiner Führung sehr wohl. Du wärst ein Segen für Shinra gewesen“, lobte Genesis sie. Doch lächeln konnte sie nicht. In den drei Wochen seit ihrer Reise in die Vergangenheit, hatte sie einen Entschluss gefasst. Entweder sie gab sich der leidenschaftlichen Liebe zu Genesis hin und genoss die glücklichen Stunden mit ihm oder sie dachte mit Leib und Seele an den Planeten und an World Soldier. Sie entschied sich für letzteres. Auch wenn sie immer wieder hin und her gerissen wurde und es schmerzte. Ihr eigenes Glück schob sie nach hinten, die Verpflichtung rief, dass sie Gaia retten solle. Die Zeitreise und ihre Erinnerungen an Zack, hatten Miceyla wachgerüttelt. Merkwürdigerweise zeigte der eigenwillige Genesis mehr Verständnis dafür, als sie es erwartet hätte. Wahrscheinlich dachten sie beide daran, dass sie wieder Zeit füreinander hatten, wenn alles vorbei wäre. „Ich darf nicht an mir zweifeln. Meine Pflicht ist es, stark zu bleiben“, murmelte sie und verließ die Versammlungshalle. „Das bist du doch auch…“, flüsterte er, aber sie hörte ihn nicht. „Geheimauftrag in Midgar, im aufgetragenen Zeitlimit bestanden!“ Ayko preschte mit einer begrüßenden Kopfgeste an Miceyla vorbei und salutierte vor Genesis. 'Schon wieder ein Geheimauftrag? Warum gibt er nur in letzter Zeit, Ayko so viele Sonderaufträge? Und schickt ihn alleine los? Will er ihn für etwas auf die Probe stellen oder ihn gar wieder loswerden? Nein…das glaube ich nicht. Das wäre zu kindisch von Genesis', dachte sie verwundert. Ayko zeigte jedoch nie Protest und nahm mit Stolz jede besondere Mission an. In ihm entwickelte sich ein unglaublicher Elan, der ihn zum Erfolg führte. Er ging jetzt auch immer voraus, wenn er und Miceyla bei Einsätzen unterwegs waren. Und was Zalona betraf, gab er die Hoffnung nie auf. 'Du bist deinem Traum ein großes Stück näher gekommen', erkannte sie voller Zuneigung für ihren guten Freund. „Gut gemacht! Das habe ich auch von dir erwartet. Als nächstes…“, sprach Genesis anerkennend. Sie ließ die zwei allein und legte für diesen Tag, erstmal eine Ruhepause ein. Denn das machte sie viel zu wenig. Aufgebrachte Warnrufe, weckten Miceyla am nächsten Morgen. Verschlafen zwängte sie sich in ihre Uniform und verließ mit knurrenden Magen, ihr erste Klasse Apartment. „Was hat so ein Aufruhr, in diesen frühen Stunden zu bedeuten?“, fragte sie laut, als sie über den Flur des sechsten Stockes eilte. „Miceyla! Es gibt schlechte Neuigkeiten“, berichtete ein Wissenschaftler. Forscher und Soldaten hatten sich murmelnd, um den neu konstruierten Navigationsmonitor versammelt. Er konnte anzeigen, an welchen Orten auf Gaia die Hulax lauerten. „Bitte nicht…“ Ihre Stimme wurde ganz heiser. Das gesamte Gebiet um Banora war rot gefärbt. „Wo kommen die plötzlich alle her? Vor ein paar Tagen war dort noch alles ruhig… Und seht nur! Sie breiten sich weiter aus. Bald verlassen die Dämonen bestimmt die Insel…“, meinte ein Soldat neben ihr zitternd. „Es fängt an…“, verkündete Miceyla und spürte die Grabesstimmung, welche sie von allen Seiten erdrückte. „Oh nein! Meine Einheit ist dort!“, wurde sie schockiert daran erinnert. „Ich muss sofort nach Banora! Einige unserer Leute sind dort! Sie brauchen Hilfe, sonst ereilt sie der Tod!“ Kopflos bahnte sie sich einen Weg, durch die Menschenmenge. Ein fester Griff hielt Miceyla auf. „Glaubst du, dass ist eine kluge Lösung? Du magst zwar dieses Amulett besitzen, aber gegen solch eine Menge von Hulax, kommst selbst du nicht an. All unsere Soldaten sind mit Materia ausgerüstet. Glaube an sie und…“, überzeugte Genesis sie, unüberdachtes Handeln sein zu lassen. „Lass mich los! Es wäre feige von mir, hier zu bleiben. Wenn ich helfen kann, dann tue ich das auch!“, protestierte sie und zog den Arm von ihm weg. „Miceyla! Ich halte dich nicht davon ab zu gehen, doch darum bitten kann ich dich schon…“ Plötzlich stand ein weinender Ayko vor ihr. „Opfere dich nicht für ein paar Männer, wenn du den gesamten Planeten retten könntest! Und das würden wir gemeinsam schaffen! World Soldier braucht dich `hier`. Ich will ja ebenfalls jeden retten, jedoch habe ich gelernt, dass Opfer unvermeidlich sind. Wenn World Soldier eine so zuverlässige Soldatin verlieren würde, die uns Hoffnung gibt…dann…wollte auch ich nicht mehr weitermachen…“ Während er sprach, waren alle still gewesen und lauschten seinen Worten. Sie schienen dessen Bedeutung zu verstehen. Miceyla sah in seinen freundschaftlich leuchtenden Augen, ein Funkeln, welches sie zu besänftigen vermochte. „Danke Ayko. Manchmal muss ich eben wachgerüttelt werden…“, murmelte sie zu sich selbst. „Gut, ich bleibe. Das heißt aber nicht, dass wir tatenlos zusehen! Ich will die Sache endlich hinter uns bringen. Lasst uns Vorbereitungen treffen, damit die Hulax begreifen, dass dies `unser` Planet ist! Wenn jeder mit anpackt, gewinnen wir die letzte Schlacht!“, entschloss sie und hauchte den anderen neuen Mut ein. Sie fand Begeisterung unter ihren Kameraden und wurde zuversichtlicher. Die Reifen von Clouds Motorrad quietschten schrill, als er sich in eine Kurve legte und mit seinem Schwert, vier Hulax gleichzeitig attackierte. „Die Materia zeigt wirklich Wirkung…“ Er konnte jedes der Wesen, deutlich bei seinem Angriff erkennen. „Pass auf Junge! Da kommen noch mehr von den Viechern, aus der Höhle!“, warnte ein Soldat. „Ich sehe… Wir ziehen uns zurück! Alle Mann Rückzug!“, rief Cloud laut und gab den fliehenden Soldaten Rückendeckung. Sie machten erst am Strand halt, wo ein Schiff auf sie wartete. „Was hätten wir nur ohne deine Hilfe gemacht!“ „Ich will nicht wissen, wie es Miceyla ergangen wäre, wenn wir…“ Die Soldaten waren sehr erleichtert. „Wir könnten dich bei World Soldier gut gebrauchen!“, meinte einer schließlich. Cloud schien nicht überrascht. „Meine Vergangenheit hat mir gezeigt, dass ich kein Soldat sein muss, um etwas zu erreichen. Außerdem müsst ihr einem Freund von mir danken. Er setzt sich momentan sehr für den Planeten ein. Ohne ihn hätte ich nicht von dieser Situation erfahren. Alle Mitglieder von AVALANCHE, helfen wo sie nur können. Miceyla weiß noch gar nichts so direktes darüber…“, erzählte er ihnen vertraulich. „Dieser Vincent, oder? Ist er etwa immer noch hier in Banora? Das ist doch viel zu gefährlich!“, sorgte sich ein Soldat. „Um ihn braucht ihr euch keine Sorgen zu machen. Er hat mehr Lebenserfahrung, als wir alle. Ich verlasse mich auf Vincent.“ Das Schiff fuhr los und Cloud betrachtete lächelnd, die sich stetig entfernende Insel. „Wir dürfen auf gar keinen Fall die Höhle zerstören!“ Miceyla breitete eine selbst fertig gestellte Karte, auf dem Tisch aus. „Wäre das denn nicht das einfachste?“, fragte Ayko und suchte die Karte nach der geographischen Lage von Banora ab. Nur er und Genesis waren anwesend. Sie wollte mit ihnen zuerst einen Plan ausarbeiten. Die beiden würden nicht verstehen, dass wenn die Höhle zerstört wäre, sie folglich auf diesem Planeten festsitze. Warum zerbrach sie sich überhaupt den Kopf darüber, ob sie den Planeten verlassen konnte oder nicht? „Seit wann bist du denn so auf Zerstörung aus? Es gibt auch noch andere Lösungen, als mit dem Kopf durch die Wand zu rennen!“ Miceyla war dankbar über Genesis’ Einwand. „Sir! Entschuldigt bitte die Störung, aber wir haben einen Besucher.“ So überrascht wurde sie lange nicht mehr. Hinter dem herein getretenen Soldaten, sah sie einen guten Freund. „Vincent! Das du uns hier bei World Soldier besuchst, hätte ich nicht gedacht!“ Am liebsten wäre sie ihm um den Hals gefallen, vor den anderen wollte sie das jedoch nicht. „Sieh an. Es ist lange her…“, meinte Genesis vorwurfsvoll dreinblickend. „Das ist Vincent? Endlich treffe ich ihn mal richtig! Miceyla, du bist doch damals in Midgar zu ihm gegangen!“, plapperte Ayko aufgeregt drauf los. Bei allen drei, wurden die Erinnerungen an jenen Vorfall wachgerufen, der daraufhin gefolgt hatte. Ayko wurde etwas trüb. „Ts!“ Genesis gab sich unbeteiligt. „Schluss! Das Thema haben wir doch aus der Welt geschafft, oder?“, mischte sie sich ein. „Darf ich kurz mit dir allein sprechen, Miceyla?“, fragte er und ignorierte dabei die anderen Soldaten. Genesis verließ leise murmelnd den Raum und Ayko lief mit großen Augen an Vincent vorbei. „Ich habe die Gruppe von AVALANCHE mobilisiert, World Soldier und dir im Kampf gegen die Hulax beizustehen. Das hatten wir ja sowieso vor, aber ich glaube dafür können wir noch mehr tun. Die Einheit in Banora ist übrigens unversehrt, Cloud kümmerte sich darum“, begann er, als sie nur zu zweit waren. Eine mächtige Schutzhülle, schien Miceyla von ihren Sorgen zu befreien. „Geteiltes Leid ist halbes Leid. Manchmal entwickeln sich die Dinge, von ganz alleine zum Guten. Darauf zu hoffen, ist aber nicht immer einfach… Hach Vincent, ich danke dir. Man meint, du seist jetzt der Anführer von AVALANCHE." „Das will ich gar nicht sein… Also, wie ich sehe arbeitet ihr auch bereits an einem Plan. World Soldier sollte sich mit AVALANCHE verbünden, dann erreichen wir mehr. Ich nehme mal an, wenn die Ursprungsquelle der Hulax in Banora vernichtet wird, befreien wir automatisch den ganzen Planeten“, versetzte er sich in das Thema hinein. „Du weißt davon…? Das heißt aber nicht, dass die ganze Höhle zerstört werden muss, oder?“ Vincent rätselte über Miceylas unheilvollen Blick. „Wieso fragst du?“ „Einfach nur so…“ Vertuschend verbarg sie ihr schlechtes Gewissen und war froh, dass er niemals aufdringlich nachhakte. „Was du nicht wissen kannst…in Nibelheim befindet sich eine weitere Quelle. Dorthin solltest du…sollten wir, ebenfalls eine gut vorbereitete Gruppe schicken“, gab er ihrem Plan langsam eine ansehnliche Form. „Wie bitte? Noch so ein Ursprungsort ist erschienen…? Das ist lästig, dennoch danke für die Information.“ 'Weiß er dies durch Lucrecia?' , überlegte Miceyla. „Reichen fünf Tage, um alles und jeden bereitzumachen?“, fragte sie schließlich. „Ich sehe wir verstehen uns. Allen liegt es nahe, den Kampf so bald wie möglich anzutreten. Ja, fünf Tage genügen. Ich werde mich mit AVALANCHE zusammensetzten. Wir versuchen dann, dass Areal von Banora in Schach zu halten, damit du und deine Leute, den Hauptteil erledigen könnt. Wer nach Nibelheim geschickt wird, ist dir und Genesis überlassen. Tut mir leid, dass ich mich vorübergehend in den Vordergrund gedrängt hab… Ist nicht meine Art… Aber wenn die Vorlauten nicht im Stande sind, klug und ohne zu zögern zu handeln, muss man eben selbst eingreifen“, sprach er bescheiden. „Nicht doch! Du bist und bleibst der alte Vincent!“ Sie war sehr zufrieden, die Rettung des Planeten lag jetzt in greifbarer Nähe. Auch ohne den Zauberspruch Kristall Omega, wollte sie es schaffen. Hoffentlich ging dabei nichts schief. „Bevor du dich wunderst… Cloud wollte morgen vorbeikommen, um unseren Plan noch einmal durchzusprechen. Doch eigentlich will er was ganz persönliches erledigen… Dafür muss er etwas mit Genesis besprechen. Ich glaube es geht dabei um Ayko…“ Seine roten Augen funkelten geheimnisvoll. 'Die beiden haben sich ja angefreundet. Vielleicht will Cloud ihm vor dem Kampf, noch viel Glück wünschen?' „Bin mal gespannt, ob Cloud Erfolg bei Genesis hat… Warum redet er denn nicht mit mir?“ Ein wenig eifersüchtig, verschränkte sie die Arme ineinander. Schließlich war Miceyla ebenfalls eine erste Klasse Soldatin und durfte wichtige Entscheidungen treffen. „Ich schwöre dir, ich weiß von nichts“, beschwichtigte er sie. Wenn es darum ging etwas zu verschweigen, war Vincent unschlagbar. Da er sich nie irgendwas anmerken ließ. Gleichzeitig besaß aber niemand, eine solche Ehrlichkeit wie er. „Ja, ja… Ein Rätsel jagt das nächste… Mal so nebenbei… Beteiligen sich eigentlich Rufus und die Turks, an unserem Plan: `Die Rettung des Planeten`?“, fragte sie neugierig und lockerte ihre beleidigte Haltung. „Darüber bin auch ich nicht informiert… Mir wäre es sehr angenehm, wenn die sich einfach raushalten würden“, gab er zu. 'Rufus… Ich sollte nicht so viel, über unser Treffen in der Vergangenheit nachdenken.' „Miceyla…“ Anscheinend hatte Vincent ihren verträumten Blick bemerkt. Sofort riss sie sich davon los. „Wahrscheinlich freut es dich, wenn ich dir mitteile, dass uns Shelke noch zusätzlich helfen wird“, setzte er ihre Unterhaltung fort. „Wirklich? Das ist klasse, wir können jede helfende Hand gut gebrauchen!“ Er übertraf sich wahrhaftig selbst, bei dieser Organisation des Kampfes. „In fünf Tagen werden wir den Hulax gegenübertreten. Ich habe es immer für ausweglos gehalten… Aber egal wie hart es sein wird, ich glaube an dich und deine Freunde bei World Soldier!“ Es war ungewohnt, von ihm solch mutmachende Worte zu hören. „Ich gebe mein Bestes, denn ich will niemanden enttäuschen!“ Sie trotzte nur so vor Selbstvertrauen. 'Ob das reichen wird…?', zweifelte Vincent und glaubte das alles nun abgesprochen war. Miceyla stieß die Tür auf. Draußen warteten die beiden und wichen zurück, als hätten sie gelauscht. „Ayko, Genesis! Noch zwei Tage, dann vertreiben wir alle Hulax in das Jenseits! Und erlösen damit die gefangenen Seelen!“, kündigte sie startklar an. „Das wollte ich hören!“, riefen beide gleichzeitig. Daraufhin sahen sie sich feindselig an. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)