Unsaid Thoughts...And Then... von Cleaf (A Story About Gackt And Masa) ================================================================================ Kapitel 2: Gefühle ------------------ 2. Kapitel: Gefühle ,Riiiiing....rrrriiiing!' Beide schraken aus der Erstarrung auf und schauten in Richtung des Telefons. ,Riiing....rrriiiiing....rrriiiing....klick..."Hier spricht der Anrufbeantworter von Gackt -und seiner Schwester, thihii (^^)-! Wir sind derzeit nicht erreichbar, bitte hinterlasst eine Nachricht nach dem Signalton, arigatou!"....PIIIEEEEP' "Jo! Gaku-chaaaan! Ich bins, Nee-san *peace* Ich glaube, ich schaff es heut net mehr bis zum Wagen *thihi* Ich übernachte bei meiner Freundin, sei nicht bös auf mich, ja? Mach dir einen schönen -hieks- Abend! Hab dich lieb" *klick* Für Sekunden dehnte sich die Stille im Raum aus. Camui seufzte hörbar, Masa blickte ihn fragend an, als wolle er mit seinem unsicheren Hundeblick wissen, was weiter geschehen sollte. Der Ältere blickte aus dem Fenster (obwohl dies nicht nötig gewesen wäre, da das Gewitter sehr gut hörbar war). "Bei dem Sturm ist es besser, wenn du über Nacht bleibst...und keine Angst, ich werde dir schon nichts tun!" Ein feixes Grinsen huschte über sein Gesicht und verschwand wieder in der Unsicherheit des Augenblickes. Gackt löste sich von Masa...ganz langsam, denn ihm war sein Gefühlsausbruch sehr peinlich und wandte sich wieder der Küche zu. "Ich werde mal nach meinen Tierchen schauen, wie ich Nee-san kenne hat sie keinen einzigen Gedanken an meine Schätzchen verschwendet...und den Saustall beseitigen, den ich angerichtet habe...ähem *räusper*" Masa hockte sich auf die Lehne eines nahegelegenen Sessels und schaute seinem Ex beim Wasser-vom-Boden-aufwischen zu, ein ungewöhnlicher und äußerst seltener Anblick, Gackt in der Küche, dachte er sich. Er sank in den Sessel zurück und ließ die Füße baumeln. Da tapste schon die kleine Belle zu ihm und sprang auf seinen Bauch. Schüchtern schleckte der Zwergdackel dem Besucher die Wange ab, als wollte sie sagen ,Lang nicht gesehen, Masa-chan! Besuchst du mich ab jetzt öfter?' Als Masa dieser Gedanke durch den Kopf schoss, musste er ungewollt lachen, sodass Gakuto neugierig hinüberstierte und ebenfalls bei diesem süßen Anblick von Masa und Belle im Sessel grinsen musste. Camui stützte die Ellenbogen auf eines der Küchenschränke: "Sie hat öfters nach dir gefragt...und ich konnte ihr nicht beibringen, dass du uns nie mehr besuchen willst, sie hat nur gebellt, dass sie das nicht glaube und wisse, dass du wiederkommen wirst" Danach trug er einen Teller Hundefutter zu den beiden hin und stellte es auf den Boden "Hier, lass Masa-kyun mal für eine Weile in Ruhe" er grinste seinen kleinen Hund an und war froh darüber, dass Belle die Stimmung sichtlich gehoben hat. "Belle ist eben ein besonderer Hund und hat einen siebten Sinn, das habe ich schon immer gewusst!" Auch Masa schien nun lockerer geworden zu sein, er konnte wenigstens wieder scherzen, selbst wenn sein Grinsen noch sehr schüchter rüberkam. Er kuschelte sich in Gackt's flauschigen Bademantel, der ihm zu groß geraten war und blickte zu Gakuto hinüber, der sich im Schneidersitz auf den Boden gepflanzt hatte und Belle beim Fressen beobachtete. "Ist dein Kätzchen wieder unterwegs? Bei dem Regen?" "Ja, sie zieht das Wasser genauso an wie du. Meistens regnet es, wenn sie ausgeht. Haha, schmoll doch nicht, Masa-chan! War ja nur Spaß, ich weiß doch, wie sehr du Wasser verabscheust, genauso wie meine Katze!" Kaum, dass Gackt 'Katze' ausgesprochen hatte, bekam er schon ein Kissen an den Kopf geschmissen und ein kichernder Masa verschwand erneut im Bad. "Hast du noch was anderes zum Anziehen für mich außer diesem immensen Bademantel, der mir andauernd von den Schultern rutscht?" Vernahm man aus dem Bad heraus. Gackt setzte einen seltsamen Blick auf "Sicher doch...". Nach einigen Minuten reichte Camui seinem Gast ein seltsames, langes Kleidungsstück durch die Tür. Kurz darauf vernahm man ein Quieken. "Nyaaa! Gaku! Du hast mir einen Frauenkimono gegeben! Seeeehr witzig! Ja! Lach du nur! (Man hörte tatsächlich ein lautes Lachen vor der Badezimmertür) So lauf ich nicht rum!" Als Masa die Tür öffnete hatte er den roten Kimono mit Kirschblüten jedoch an, nur sein rosa angelaufenes Gesicht verriet, dass es ihm ein wenig peinlich war. "Und, wie steht's mir? Hehe. Ich wette, der ist von deiner Schwester, ne?" Gackt hörte urplötzlich auf zu lachen und wischte sich die Tränchen aus den Augenwinkeln. "Er passt dir beinahe, ein bisschen zu groß, aber das betont deine zarten Schultern! Wirklich sexy! Sowas musst du echt öfter tragen." Antwortete er und grinste währenddessen verschmitzt. Masa verzog das Gesicht und began, den Kimono wieder aufzuschnüren. "Mach dir keinen Spaß aus mir! Besorg mir lieber gescheite Klamotten!" Camui dagegen saß auf dem Fußboden und machte keine Anstalten, auf den Jüngeren zu hören. "Warum? So gefällst du mir besser," meinte er als Masa fast ganz ausgezogen vor ihm stand. Dieser lief sofort puterrot an und knallte die Türe wieder zu. "Ich geh nicht eher hier raus, bis du mir normale Kleidung bringst!" ,Ja, es scheint tatsächlich eine interessante Nacht zu werden...' dachte Gakuto bei sich und ging nun wieder zu seinem Kleiderwandschrank ,Ich sollte ihm lieber verschweigen, dass der Kimono mir gehört...' unschuldig pfiff er beim Stöbern vor sich hin. Nachdem Masa-kyun in blauem Sweatshirt und weißer Jeans aus dem Bad kam, war bereits neues Wasser aufgebrüht und der Duft von Grüntee erfüllte die Stube. Gackt hockte auf der Couch und starrte Masa über den Rand seines Bechers hinweg an. Dieser setzte sich ihm gegenüber, goss sich selbst Tee ein und nippte vorsichtig an der heißen, grün-gelben Flüssigkeit. "Iek! Hab ganz vergessen, dass du den Tee nie süßt, das Zeug ist ja bitter wie sonstwas!" Stumm reichte Gackt dem anderen die Honigschale, schlürfte dann weiter an seinem Tee. ,Was ist denn jetzt los? Warum ist er plötzlich so seltsam?' wunderte sich Masa. Die Antwort wurde ihm sogleich geliefert:"Du, Shinozaki-kun. Vielleicht sollten wir miteinander reden." Gackt stellte seinen leeren Becher auf den Tisch. "Jetzt hast du mich erschreckt..." Masa war, als würde die gute Stimmung von den Wänden bröckeln, als wären die Fenster aufgesprungen und der eiskalte Wind hätte sein blutiges Herz entblößt. Er blickte verletzt zu Boden und umklammerte die heiße Teetasse mit beiden Händen. Er konnte kein Ton hervorbringen, als hätte man ihm die Stimme gestohlen. Gakuto räusperte sich, zögerte kurz und began dann, sich alles von der Seele zu reden. Alles, was ihn das ganze Jahr über ohne Masa beschäftigt hatte. "Ich...habe sehr lang und oft über das ganze Geschehene nachgedacht...und es tut mir echt wahnsinnig leid, Masa-kyun (als Gackt seinen Namen aussprach füllten sich Masa's Augen ungewollt mit Tränen. Um sie zu verbergen, senkte er noch tiefer den Kopf und ärgerte sich über sich selbst, dass er so sentimental war...Camui fuhr ungerührt mit dem Reden fort). Ich weiß, dass ich fürchterliche Fehler gemacht habe! Meine Depressionen waren schrecklich und mein Egoismus machte mich total blind für die Gefühle anderer, ich weiß echt nicht, was in mich gefahren war! Alles hatte sich nur noch um meine Trauer und mich selbst gedreht. Ich habe einfach nicht bemerkt, wie schwer ich dir das Leben gemacht habe, es tut mir leid, es tut mir leid, es tut mir so leid! Bitte vergib mir! Du hast Recht, ich habe dich ausgenutzt und habe deine Liebe missbraucht..." Plötzlich hielt es Masa einfach nicht mehr aus. Er sprang aus dem Sessel auf, setzte den Becher voller Wucht auf den Glastisch, sodass der Tee überschwappte und sah seinen Gegenüber mit verzweifeltem und tränenüberströhmten Gesicht. "Hör auf! Rede bitte nicht weiter...es tut so weh...weißt du, die Wunden, die du mir und meinem Herzen zugefügt hast sind noch längst nicht verheilt. Und du kratzt mit deinen Worten nur unbarmherzig darin herum...das schmerzt! Ich hatte es akzeptiert, dass du niemanden anderes liebst, außer IHN! Du wirst niemals über IHN hinwegkommen und jeden, der dich liebt, in Verzweiflung treiben.... ich weiß, ich weiß, ER ist deine große Liebe und bleibt es, obwohl er schon jahrelang tot ist! Er ist dein Seelenverwandter, der, für den du singst und für den du noch existierst...(Während Masa all seinen Schmerz aus sich heraus schrie, sprang Gackt eilig um den Tisch herum und umarmte ihn ganz sachte, drückte den zitternden Körper an sich)...ich habe doch nicht von dir verlangt, dass du mich ebenfalls liebst... Aber warum wolltest du mich in IHN verwandeln?? Warum hast du mich nicht so gesehen, wie ich bin?! Warum musste ich mich für dich verändern, mich selbst wegen dir belügen..." Masa schob mit seinen Händen Gackt ein wenig von sich weg um ihm ins Gesicht sehen zu können. In seinem Blick spiegelten sich Unverständnis, Verzweiflung und solcher Schmerz, dass Gakuto nicht anders konnte, als seinen Kopf wegzudrehen. Er hielt die Vorwürfe in Masa's Augen einfach nicht aus. "Ich wusste nicht, wie sehr die Wahrheit wehtun kann...ja, du sagst die Wahrheit. Kami bedeutet mir verdammt viel....aber er ist tot! Und bis ich ebenfalls sterben werde, vergeht noch eine Weile...und ich habe eingesehen, dass ich das Dasein ohne dich nicht aushalten kann! Ich kann nicht mehr ohne dich leben... du hast mir soviel Trost gespendet, als er gestorben ist, du warst immer bei mir und ich habe mich an deine Anwesenheit gewöhnt... als du weg warst, hat etwas wichtiges in meinem Leben gefehlt... Ich weiß, du hattest nie das Gefühl...beziehungsweise habe ich dich nie spüren lassen, dass du mir wichtig bist... aber das wurde mir erst klar, nachdem du gegangen bist... Masa-kyun...Du fehlst mir so sehr, ich brauche dich! Vielleicht kann ich dich nie so sehr lieben, wie du mich... aber ich liebe dich trotzdem, du bedeutest mir verdammt viel und ich will dir versprechen, dass ich es niemehr zulassen werde, dass mein schlechter Ego dich wieder verletzen wird...wenn du denn zu mir zurückkehren willst...ich hab dich so lieb...Masa... Ach! Was red ich denn da! Das hört sich so egoistisch an (Gackt lachte sarkastisch, fast verbittert, in sich hinein. Strich sich über's Haar und zwang sich, den anderen wieder anzusehen). Es ist verdammt egoistisch von mir, dich wiederhaben zu wollen, nur weil etwas in meinem Leben fehlt, ohne dich. Es klingt so... als würde ich deine Gefühle nicht beachten...aber wie soll ich das anders ausdrücken? Du bist mir unheimlich wichtig... jeder Tag ohne dich hat mir bewusst gemacht, wie abhängig ich von dir bin... Und nun bist du wieder hier... ich will dich nicht wieder gehen lassen...kannst du mich denn nicht verstehen?" Masa schüttelte heftig den Kopf, als könne er die gesamte Welt nicht mehr verstehen... "Nyaaa, du stellst dir das so einfach vor! Aber selbst wenn ich wollte, könnte ich nicht wieder zurückkehren! Ich habe mir ein neues, relativ normales Leben aufgebaut! Ich habe jetzt eine eigene Band, um die ich mich kümmern muss. ich habe neue Freunde, die mich so akzeptieren, wie ich bin. Ich lebe bei meinen Bandmembers....AAAH! Da fällt mir ein, ich muss mich bei ihnen melden! Sie machen sich sicher Sorgen! Oh damn! Es ist ja schon längst nach Mitternacht!!! Ieeek!" Auf einmal wirkte Masa nicht mehr verletzlich, sondern so, wie Gackt ihn von früher kannte: total aufgedreht, zerstreut und kindisch. Darüber musste er lächeln obwohl er es gern gehabt hätte, dass sie das Gespräch zuende bringen würden...aber vielleicht ergab es sich ja noch... Jetzt aber eilte der aufgebrachte Masa ins Bad zu seinen Sachen, die er noch dort gelassen hatte. "Mau! Zum Glück funzt das Handy noch! Urrghs...6 Anrufe in Abwesenheit..." er warf Gakuto einen verstohlenen Blick zu. Dieser hat sich wieder auf die Couch gepflanzt und schaute ihm schmunzelnd zu. Hastig wählte Masa auf dem Handy die Nummer von seines eigenen Zuhause und blickte beim warten mit dem Handy am Ohr Gackt immer noch forschend an...der andere erwiderte den Blick. "KG? Ich bins, Masa! Jajaaaa...Gooomen nasaiii!!! Tut mir doch schon Leid!! Ich weiß, ich weiß...nein, ich bin nicht betrunken...hört man doch...(er schickte KG einen schmolligen, verdrießlichen Blick durchs Handy zu...auch wenn der andere es nicht merkte ^^°). Hähm, nein, ich denke nicht, dass ich heute heimkomme und jaaaa, ich bin morgen bei der Probe da! Ganz sicher! Versprochen! Hey, was denkst du von mir?! Schon gut, schon gut... schlaf schön!" *klick* Er steckte das Handy weg. "Reden wir wann anders weiter, ich muss ins Bett...hab morgen Probe. Ist dein Gästezimmer noch frei?" Der andere grübelte einen Moment "najaaa, im Prinzip schon... nur dort kannst du nicht schlafen. Das Zimmer ist seitdem You ausgezogen ist, unbenutzt. Das Bett ist nicht bezogen uuuund verstaubt ist es auch und so...Du kannst in meinem Zimmer schlafen, ich schlaf dann auf der Couch," schlug Gackt ihm vor. "Mach keine Witze! Ich werd wohl noch ein Bett beziehen können und Staub ist nicht schlimm...oh nein, du wirst mich nicht in dein Bett bekommen! Komm m...hm..." erschrocken starrte Masa seinen Ex an. Gackt hat ihm keine Zeit mehr gelassen, den Satz zuende zu bringen, denn während Masa redete, ist er blitzschnell auf ihn zugegangen und ließ ihn durch seine weichen Lippen sachte verstummen. Der Kuss war zart, keinesfalls aufdringlich und Masa ertappte sich dabei, wie sich ein Hauch Gefallen in seinen Kopf schlich. Zornig über sich selbst versuchte er, Gackt von sich zu stoßen, doch auf einmal gaben seine Beine unter ihm nach. Hätte er also seine Arme nicht um Gakuto's Hals geschlungen und hätte der nicht wie automatisch Masa umklammert, wäre er tatsächlich umgekippt. Er blushte. Doch Camui sah ihn nur erstaunt an "Du bist verdammt dünn geworden, Kleiner. Isst du auch genug? Arbeitest du zuviel?" Sein Blick war besorgt und zärtlich, sodass Masa noch röter wurde. "Ich werde dir nicht mehr zu nahe kommen, wenn du nicht willst...also keine Panik, schlaf ruhig in meinem Zimmer." Kurzerhand hob Camui den erstaunten Shinozaki auf den Arm und trug ihn zu seinem Bett. Dort setzte er ihn ab, küsste ihn noch ganz sanft auf die Stirn und verließ das Zimmer. Masa war einfach nur noch verwirrt, alles geschah so plötzlich, dass er gar keine Zeit hatte, sich zu wehren. Kopfschüttelnd kroch er unter die Decke ,sehr seltsam das Ganze...seltsam...' dachte er noch und schlief schon im nächsten Moment vor Erschöpfung ein. Es war kurz vor Morgengrauen. Gackt saß auf einem Stuhl neben dem schlummernden Masa. Er genoss es, dessen Schlaf zu bewachen, mit seinen Blicken über Masa's Konturen zu streicheln, seine Gesichtszüge im dämmrigen Licht der Sterne, die durch die großen Fenster funkelten zu betrachten. Ein leises Seufzen entfuhr ihm. Camui fürchtete sich vor dem Morgen, wenn er seinen Liebling gehen lassen musste....und er ihn vielleicht nie wieder sehen würde... Doch er konnte nichts dagegen tun, er konnte ihn ja nicht in Fesseln legen um ihn für immer an sich zu binden...sein Egoismus musste endlich aufhören! Er atmete tief ein, fuhr sich über das Gesicht, verschränkte wieder seine Arme und versank in seine selbst auferlegte Pflicht: über Masa zu wachen. Als plötzlich ein Geräusch ihn wieder aus seiner Trance aufschrecken ließ. Schlüsselrasseln...er schaute auf die Uhr ,Um diese Zeit kommt Nee-chan nicht heim, wenn sie woanders übernachtet...wer mag das wohl sein?' Leise schlich Gakuto aus dem Schlafzimmer. Auf der Treppe waren Schritte und lautes Schnaufen zu vernehmen. ,Kann es ein Einbrecher sein? Unmöglich...oder doch...?" Auf alles gefasst schlich er zur Treppe, gleich würde er sehen, wer ihn in dieser Herrgottsfrühe besuchen wollte...er nahm die Angriffstellung im Kickboxen ein und wartete so gespannt auf den Besucher. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)