Small And Big Secrets About Shizaya~ <3 von FeliNyan (Kein Geheimnis bleibt für uns Tabu) ================================================================================ Kapitel 1: Tram --------------- Nun viel Spaß bei dem OS~ Nichts gehört mir, nur die Idee der Geschichte (obwohl nicht mal die OxO Die gehört dem Maler des Bildes UxU)Das Bild selber findet ihr bei der Charakterbeschreibung ^^ Altersempfehlung: 12 Genre: Freundschaft ___________________________________________________________ Tram Es war immer wieder dasselbe! Die Bahn war überfüllt und die Menschen standen schon dich aneinander gedrängt und warteten auf ihre Haltestelle. Nur ich nicht. Ich saß -für die Verhältnisse der Sitze- recht bequem und hatte genügend Luft um mich herum. Auf der einen Seite war die Trennwand von Sitz und Ausgang und auf meiner Anderen 5 freie Sitzplätze. Aber es war nichts Neues für mich. Immer hatte ich genügend Platz um mich herum, denn die Menschen fürchteten sich vor mir, beschimpften mich als Monster und Unmensch und hatten einfach Angst vor mir. Wieso? Weil ich von Geburt an übermenschliche Kräfte besaß, ich hatte den Titel “stärkster Mann Ikebukuros“ nicht umsonst -und ich war gerade mal 18 Jahre alt-. Ein seufzen entwich meiner Kehle und ich schaute mich gelangweilt um. Jeden Tag war es dasselbe, ob ich zur Schule fuhr oder zurück, ob ich nur mal schnell zum Supermarkt musste oder einfach nur in der Bahn saß um eine Beschäftigung zu haben, immer hatte ich mindestens einen Spielraum von zwei Metern um mich herum frei. Ich hatte mich in all den Jahren daran gewöhnt, nur damals als Kind habe ich das noch nicht verstehen können. Aus den Augenwinkeln sah ich eine ältere Dame, welche sich wacklig auf ihre Gehhilfen stützte, aber sogar sie setzte sich nicht neben mich und ging auch nicht auf mein Angebot ein. Über diese Arroganz schnaubend war mir dann das Schicksal der Alten egal und ich richtete meinen Blick wieder aus dem Fenster. Wir fuhren gerade an die nächste Haltestelle und ich war erleichtert, dass es eine größerer Bahnhof war, also hier auch ein paar Leute aussteigen würden… aber leider auch ein. Wie erwartet stiegen viele Business Leute aus, denn in dem Teil der Stadt befanden sich die meisten Büros , aber leider stiegen dafür nun überwiegend Schüler ein und ein ganzer Teil davon gingen auf meine Schule, aber auch ihr Verhalten war nicht anders als das von den anderen Menschen. Die Plätze neben mir blieben leer. Desinteressiert beobachtete ich wie sich die Türen wieder schlossen und ein schwarzhaariger Junge noch in der letzten Sekunde sich durch den Spalt zwängte und dann keuchend im mitten des Abteils stand. „Puh~ Das war aber wirklich knapp“, sagte er etwas leiser zu sich selber, ehe er sich aufrichtete und sich umsah. Kurz trafen sich unsere Blicke und sein Gesicht hellte sich auf. Überrascht schaute ich schnell weg als er begann auf mich zu zulaufen. Was wollte der denn? Ich kannte ihn nicht mal. Ich spürte einen Luftzug an mir vorbei sausen und da wurde mir bewusst, dass der Junge gar nicht zu mir wollte, ja wieso sollte er auch? Alle anderen mieden mich ja immerhin auch. Doch keine Sekunde später streifte irgendetwas meinen Arm und ich schaute fragend auf den Sitz neben mir. Eine schwarze Tasche hatte den Platz neben mir eingenommen und der schwarzhaarig Junge saß direkt daneben. Verwundert und fast schon fassungslos schaute ich ihn fragend an. Wieso saß er neben mir? Wieso fürchtete er sich nicht so wie die Anderen? Dem Jungen mit der schwarzen Hose, dem roten Oberteil und der etwas kürzeren schwarzen Jacke neben mir schien sich nicht an meiner Anwesenheit zu stören wie alle anderen hier in dieser Bahn, aber dennoch wirkte er schlimmer als alle hier in dem Abteil zusammen. Denn er vermittelte mir gerade das Gefühl überhaupt nicht anwesend zu sein. Er würdigte mir keinen Blick mehr und dies war ich wohl nicht gewohnt. Was mich aber wütend machte war, dass er sich seinen MP3 aus der Tasche kramte und sich dann vollkommen von der Außenwelt abkapselte. Ich war mir bewusst, dass ich ihn wohl wirklich eindringlich beobachten musste, aber da war ich nicht der Einzigste, den der halbe Wagon schaute ihn verblüfft an, ehe sie sich alle tuschelnd wieder abwandten. Irgendetwas passte mir vom ersten Augenblick nicht an ihm, nicht nur dass er sich einfach so neben mich setzte, sondern auch seine Art, obwohl er Musik hörte und mit Sicherheit kein Wort mehr mit bekam, schaute er sich aufmerksam um und schien zu beobachten. Jeden, nur nicht mich. In seinem Blick lag etwas anmaßendes aber auch Schadenfrohes. Die restliche Fahrt über versuchte ich diesen Kerl so gut es ging zu ignorieren, aber leider stieg er genau an derselben Station aus wie ich. Mit hastigen Schritten eilte ich voraus um ihn nicht mehr sehen zu müssen. Ich wusste nicht mal genau weshalb ich so aggressiv auf ihn reagierte, vielleicht weil ich ihn wirklich kein bisschen einschätzen konnte? Er zerstörte meine tägliche Routine und dann ignorierte er mich auch noch. Okay, wieso auch sollte er mit mir reden oder so, immerhin kannten wir uns nicht und … und mir wurde klar dass ich gerade wirklich einfach nur überreagierte. Er würde wohl keine weiteren Probleme machen, ich würde ihn einfach genau so behandeln wie alle anderen und er gehörte nun einfach auch zu meiner Routine. Zumindest versuchte ich mir dies einzureden. Geschockt hatte ich erfahren müssen, dass der Kerl in MEINE Schule gewechselt hatte und er eine Klasse unter mir war, da er wegen dem Schulwechsel diese Klasse nochmal wiederholen musste, sonst wäre er wohl jetzt hier bei mir! Das hätte ich nicht ertragen. Aber dennoch war er sehr präsent in der Klasse, besonders bei dem Mädchen. „Hey, hast du den Neuen schon gesehen?“ „Du meinst Izaya Orihara?“ „Ja Genau!“ Izaya Orihara, so hieß er also. Der Name passte gut zu ihm fand ich, dennoch hatte ich bei ihm ein schlechtes Bauchgefühl. „Ob er eine Freundin hat?“ „Nein hat er anscheinend nicht, aber an ihn kommt man wohl trotzdem nicht ran.“ „Wieso?“ „Er scheint sich für keine Beziehung zu interessieren, geschweige denn für überhaupt eine Person. Er versucht sich nicht an zu Freunden mit jemanden und wirklich reden tut er auch mit niemanden.“ „Oh. Stimmt es das er sich auch weigert die Schuluniform zu tragen?“ „Ja, das stimmt. Er stellt sich sogar gegen die Lehrer, diese dulden sein Verhalten aber auch nur weil er angeblich in jedem Fach mit guten Noten punkten kann.“ „Er ist wohl ein Einzelgänger. Der Einsame Wolf der Schule“ Ich konnte das Geschnatter der Beiden nicht mehr ertragen, stand auf und verließ ohne ein weiteres Wort das Klassenzimmer. Echt unglaublich wie schnell solche Gerüchte im Umlauf sind, woher wissen die den jetzt schon so viel? Izaya war doch heute erst auf die Schule gekommen. Menschen brauchten wohl immer etwas zum erzählen, vollkommen egal ob es stimmte oder nicht. Ich hatte mir vorgenommen mein Leben einfach -für meine Verhältnisse- normal weiter zu leben, doch ging es nicht. Jeden Tag und ausnahmslos jeden, setzte sich dieser Orihara neben mich oder zumindest drang er immer in meinen zwei Meter Spielraum ein, aber nicht mal das störte mich stark, sondern eher das er wirklich zu sein schien wie die Mädchen aus meiner Klasse ihn beschrieben hatten. Er nahm kaum Notiz von mir oder den anderen Menschen und dennoch wirkte es so, als würde er jeden beobachten und er trug auch wirklich nie die Schuluniform. Dazu kam noch das er irgendetwas ausgelöst hatte was ich am Anfang noch nicht fassen konnte, aber je länger er in meiner Nähe war umso mehr veränderte sich etwas. Und nach zwei Monaten wusste ich auch was. Durch diesen Jungen verloren die Menschen ihre Scheu! Izaya hatte sich Tag für Tag neben mich gesetzt als sei es etwas vollkommen Normales. Okay, er kannte vielleicht auch meinen Ruf hier nicht und für ihn war es sicherlich auch etwas vollkommen Normals, aber trotzdem! Jeder spürte das von mir etwas gefährliches ausging und mieden mich aus Instinkt schon, wieso er nicht? Und genau wegen diesem Verhalten fand ich mich nun in der Straßenbahn wieder, an die Trennwand gelehnt um jeden Körperkontakt zu vermeiden, denn direkt neben mir saß Izaya Orihara, genauso desinteressiert wie immer und neben ihm saßen ein paar weitere Personen, welche sich wirklich getraut hatten sich in meiner Reichweite hin zu setzen -vielleicht sahen sie Izaya aber auch als eine Art Schutzschild an- auf jeden Fall missfiel es mir schon sehr, dass sich wegen ihm alles änderte und das obwohl er nichts weiter tat als neben mir zu sitzen. Eigentlich sollte ich mich glatt bei ihm bedanken, dass ich mich nun einigermaßen in die Gesellschaft einfügen konnte, doch kam mir diese Idee nicht in den Sinn. Ich würde mich bei dem nie bedanken, ich konnte ihn nicht leiden! Wieso auch immer. Es war eigenartig und es fühlte sich nicht so gut an wie ich am Anfang gedacht hatte. Die Leute hatten keine Angst mehr vor mir, zumindest nicht genügend um sich von mir fern zu halten und irgendwie gefiel mir dieser Zustand nicht. Es fühlte sich so an also hätten sie sämtlichen Respekt vor mir verloren. Und eines Tages brach dieses unbefriedigte Gefühl aus mir aus. Die Bahn war kaum zu stehen gekommen da halte ein lautes Klirren durch den Bahnhof und ein paar Passanten schrien erschrocken. Ich hatte die Schnauze voll! Ich hatte mich an diesen Freiraum gewöhnt und ich brauchte ihn, wenn ich ihn nicht bekam fühlte ich mich schrecklich unwohl. Es war so ein Tag gewesen an dem sämtliche Menschen Ikebukuros meinten mit derselben Bahn fahren zu müssen mit der ich zur Schule fuhr und der Platz in dieser natürlich um einiges geringer wurde. Es begann schon alles damit, dass ich meinen gewohnten Sitzplatz nicht bekam und auch noch stehen musste. Als die Bahn dann aber am nächstgrößten Bahnhof hielt und weitere Personen einsteigen ließ wurde mir sogar mein Stehplatz streitig gemacht. Ein bebrillter Junge mit Krücken hatte mich gebeten ihn an die Stange stehen zu lassen, da er den Halt brauchte und keiner ihm einen Sitzplatz anbot. Ich war ja kein Soziales Arschloch, weshalb ich ihm natürlich Platz machte doch dann wurde die Menschenmasse in dem Abteil plötzlich unwahrscheinlich groß und ich fand mich an die Tür gepresst wieder umgeben von verschiedenen Körpern. Mir kroch jede Art von Parfum in die Nase und auch Schweißgeruch machte sich langsam in der Enge des Wagons breit. Ich spürte bei jedem kleinen Ruckeln oder Kurve der Bahn wie sich ein anderer fremder Körper an meinen Presste -natürlich unabsichtlich- und mich einfach nur einengte. Das wurde mir dann einfach zu viel. Ich brauchte meinen Freiraum und wenn ich diesen nur bekam wenn mich die Menschen fürchteten dann sollten sie sich lieber vor mir fürchten als vollkommen ignorieren. Die Bahn bremste ab und als sie kurz vorm stillstand war stemmte ich mich mit voller Kraft gegen die Tür. Diese wäre sicherlich auch ohne meine Mitthilfe auf gegangen, doch ich hielt es in dieser Enge nicht mehr aus und es war doch auch gleich eine gute Möglichkeit den Leuten zu zeigen, dass ich meinen Platz brauchte. Die Tür gab unter meinen Händen nach und brach regelrecht aus der Bahn heraus. Die junge Frau neben mir kreischte entsetzt auf und wich soweit es ging zurück, ehe sie dann panisch aus der Bahn rannte. Ihrem Beispiel folgten ein paar andere, was mich zufrieden grinsen lies. Ich drehte mich um und holte aus. Der Kerl der meinen Fausthieb direkt ins Gesicht bekam hatte mich vorher eindeutig zu oft “unabsichtlich“ am Arsch begrabscht und das Mädchen hinter ihm, welches vom dem Mann mit zu Boden gerissen wurde durch die Wucht meines Schlages, hatte mich als ich eingestiegen war schräg angeschaut. Die Menschen schoben sich gegenseitig immer weiter in den Wagon zurück, so dass um mich herum ein angenehmer Platz von über fünf Meter entstanden war. Erleichtert atmete ich auf und genoss diese Freiheit. Ich beachtete nicht die Fluche des Mannes und das heulen des Mädchens, sondern griff nach der Haltestange und riss sie ohne weitere Probleme aus der Ankerrung und schmiss sie dann wahllos in die Menschentraube im Bahnhof. Sie sollten nicht so gaffen, es regte mich auf so angesehen zu werden. War ich ein Tier im Zoo oder was? „Beruhigen sie sich!“, rief mir plötzlich eine Stimme zu und ich schaute mich um. Aus den Augenwinkeln erkannte ich einen Polizisten, der mit einer beruhigenden Geste auf mich zu lief. Doch wirklich interessieren tat ich mich nicht für den Bullen, sondern viel mein Blick etwas entsetzt auf den dunkel gekleideten Jungen, welcher Seelenruhig auf einem Sitz saß und die Situation einfach beobachtete. Aber sein sonst so teilnahmsloses und desinteressiertes Gesicht verzierte nun ein breites, fast irres Grinsen. Seine rostbraunen, rötlich wirkenden Augen lagen kalt und doch fasziniert und belustigt auf mir. Sie folgten jeden meiner Bewegungen und erfassten jedes kleine Muskelspiel, so wirkte es zumindest für mich. Wieso bemerkte er mich jetzt? Jetzt wo ich mich wieder in meinen Trott fallen ließ und ihm meine hässlichste Seite zeigte. Oder war es genau deswegen? War ich Izaya jetzt nur aufgefallen weil ich mein inneres Monster nicht mehr einsperrte? Hatte ich so seine Interesse geweckt? Was war er für ein Mensch? Wieso reagierte er auf so was? Meine Augen weiteten sich als er mir nun zu lächelte, immer noch mit demselben belustigten Glänzen in den Augen, und dann langsam seine Hand erhob um mir zu zuwinken. Ehe ich die Situation wirklich begriff spürte ich einen dumpfen schmerz und dann verschwamm alles um mich herum und färbte sich in trostloses schwarz. Mich verfolgten diese rötlich wirkenden Augen. Im Traum sah ich sie oft und jedes Mal wen ich erwachte lag mir ein Name auf der Zunge: Izaya Orihara. Was stimmte nur nicht mit dem Kerl? Morgen könnte ich meine Fragen beantworten lassen. Morgen dürfte ich die Klinik verlassen und wieder zur Schule gehen. Ich hatte drei Monate Ausgehverbot, musste eine Therapie über mich ergehen lassen -als wenn die auch helfen würde- und hatte mir Tag für Tag die Klagen über mein Verhalten anhören müssen. Aber meinem Erachten nach hatte es sich gelohnt, denn kaum dürfte ich wieder auf die Straße spürte ich die verunsicherten Blicke und sah, wie man mir vorsichtig aus dem Weg ging. Ich hatte meinen Freiraum wieder! Es war ein Genuss für mich wieder in der Bahn zu sitzen -auch wenn mir der Schaffner einen strengen und mahnenden Blick zugeworfen hatte- und seine Ruhe zu haben und genügend Platz. Wie gewohnt waren die Plätze neben mir frei, sogar mehr als sonst. Doch meine Freude blieb nicht lange, denn schon kam ein gewisser Schwarzhaariger Mitschüler in die Bahn eingestiegen und wie üblich brachte er mich aus der Fassung. Als sei nie irgendetwas passiert setzte er sich wieder in meine unmittelbare Nähe und beachtete mich nicht weiter. Ich konnte ein paar Leute tuscheln oder ihren Atem anhalten hören. Und auch ich fragte mich langsam ob der Kerl einfach nur Lebensmüde war. Er hatte mich die gesamte Fahrt über kein einziges Mal angeschaut oder auch nur zu Kenntnis genommen das ich neben ihm saß, oder er verbarg es einfach sehr geschickt. Sein Verhalten brachte mich schon wieder fast zu Weißglut, doch ich riss mich zusammen. Denn sollte ich noch einmal ausfällig in einer Straßenbahn werden konnte ich in Zukunft zu Fuß zur Schule laufen und das war mir dieser Spinner nicht wert. In den drei Monaten meiner Abwesenheit schienen ein paar Gerüchte die Runde gemacht zu haben und erstaunlicherweise handelten sie mal nicht überwiegend um mich, sondern um Orihara! Und dies interessierte mich nun doch. „Hey! Wie war das? Was soll der Kerl gemacht haben?“, fragte ich meinen Klassenkamerad, der gleich schrecklich zusammen zuckte und panisch zu mir schaute. „Oi, reg dich ab. Ich werde dich schon nicht fressen. Erzähl mir einfach das was du über Izaya gehört hast.“ „E-er soll mit fragwürden Leuten gesehen worden sein…“ „Wie fragwürdig?“ „Es ist die Rede von… von…“ „Umso schneller du zum Punkt kommst, umso schneller bist du mich los!“, versuchte ich ihm klar zu machen. „…Yakuza“ „Was zum…? Hör auf mich zu verarschen!“, knurrte ich, denn ich fand diesen geschmacklosen Scherz sehr unpassend. „Heiwajima! Er sagt die Wahrheit! Du wolltest es wissen und jetzt lass ihn in Ruhe!“, ging ein Braunhaariges Mädchen dazwischen und zog den Jungen, welcher wohl ihr Freund war weg. Das konnte doch nicht stimmen. Dieser Floh soll wirklich mit der Mafia verkehren? Ich hatte ihm ja viel zugetraut, aber das er wirklich so weit unten ist… nein, damit hatte ich nicht gerechnet. Irgendetwas stank hier ganz gewaltig! Bei dem Kerl war definitiv etwas schief gegangen! Wie alt war er? 16? 17? 18? Egal, auf jeden Fall viel zu Jung um sich jetzt schon mit der Mafia ein zu lassen! Was hatte er mit den Yakuza zu tun? Besorgte er sich von ihnen Drogen oder hatte er Familienstress und wollte seinen Alten loswerden? Es gab viel zu viele dumme Menschen, die wegen einem kleinen Streit überreagierten. Der Kerl war wahrscheinlich Geistesgestört! Mit den Gedanken bei diesen komischen Gerüchten stapfte ich Richtung Schuldach. Dort ging ich oft hinauf um einen klaren Kopf zu bekommen, denn dort hatte man meistens seine Ruhe. Meistens… Dem Menschen dem ich wohl im Moment am wenigsten übern den Weg laufen wollte saß auf dem Geländer und schaute auf den Schulhof hinunter. Das was er da tat war sehr gefährlich, wenn ich ihn jetzt schubsen oder nur erschrecken würde, würde er in den Tot stürzen. Er scheint wirklich Lebensmüde zu sein. Ich hatte mir schon oft die Frage gestellt wieso er so war. Er könnte doch genau wie jeder andere ein normales Leben führen. Wieso kapselte er sich selber so ab und ließ solche Gerüchte zu? Er warf das Leben weg welches ich mir so oft gewünscht hatte! Er hatte die Wahl, ich nicht…Wenn ich mich nicht irrte, hatte er inzwischen fast denselben Ruf wie ich auf dieser Schule. Er wurde von den Schülern gemieden und als Krank beschimpft. Sie fürchteten sich vor ihm. Und obwohl es genau dieselben Aussagen wie bei mir waren, war er das direkte Gegenteil von mir. Bei mir fürchteten sie die Stärke, meine Brutalität und meine Feindseligkeit, bei Izaya aber war es fast das Gegenteil. Er war nicht Brutal, tat Körperlich keiner Fliege etwas zu leide, doch schien er einen trotzdem anzugreifen. Nicht körperlich aber psychisch. Vielleicht hatte er es nicht beabsichtigt -ich konnte es wirklich nicht einschätzen-, doch er hatte mich auch mit seiner bloßen Anwesenheit verrückt gemacht. Er hatte ohne ein Wort dafür gesorgt, dass die Menschen mich nicht mehr fürchteten und ich mich in die Enge getrieben gefühlt hatte. Ich hatte gedacht, dass er sich aus bloßer Naivität neben mich gesetzt hatte, aber als er damit nicht aufhörte nachdem er mein wahres Ich gesehen hatte, war ich mir sicher dass da mehr dahinter steckte. Und dass er mich erst im Moment meiner Verzweiflungstat wahrgenommen hatte sprach auch dafür, dass irgendetwas mit ihm nicht stimmen konnte! „Du bist Heiwajima Shizuo, oder?“, holte mich plötzlich seine Stimme aus den Gedanken und ich war überrascht, dass er mich bemerkt hatte obwohl er sich keinen Zentimeter gerührt hatte. „Mhm“, antwortete ich nur knapp und lief auf ihn zu. „Bist du sauer?“, fragte er mich. „Wieso sollte ich?“, stellte ich die Gegenfrage. „Hihi. Da gäbe es mehrere Gründe. Zum Beispiel wegen dem Vorfall in der Straßenbahn. Oder weil ich dir deinen Tittel auf der Schule streitig mache“, antwortete er mir und drehte sich dann mit einem Grinsen zu mir um. Also hatte er es doch mit Absicht getan. Woher wusste er dass ich so reagieren würde? „Du bist schwer ein zu schätzen“, gab der Schwarzhaarige von sich und schaute dann wieder vom Dach hinunter. „Ich kann mir nicht vorstellen was in deinem Kopf vor sich geht.“ »Das sagst DU mir?« Dachte ich mir nur. Irgendwie konnte ich seinen Worten keinen Glauben schenken, denn ich fühlte mich vollkommen von ihm durchschaut. „Wieso tust du das alles?“, fragte ich ihn um nicht ganz dumm schweigend da zu stehen. „Was denn?“ „Stell dich nicht dumm!“ Wieder schaute er mich an, musterte mich kurz und lächelte dann. „Okay, etwas was ich sicher von dir weiß ist, dass du schnell auf die Palme zu bringen bist.“ „Halt die Klappe!“ „Was würdest du tun wenn ich jetzt springen würde?“, fragte er mich nach einer längeren Pause und er schaute mich ungewohnt ernst an. Wollte er aus meinen Augen eine Antwort lesen? Nicht weiter darauf eingehend, dass er meine Frage nicht beantwortet hatte überlegte ich kurz. Die Frage war schon wirklich unerwartet gewesen und er hat sicher meine Unsicherheit bemerkt, so aufmerksam wie er mich beobachtete. Ich trat neben ihn und stützte mich mit den Armen auf das Geländer. „Ich denke ich würde versuchen dich zu retten.“ „Hö?“ Nun musste ich mir ein Lachen verkneifen. Also damit hatte er wohl nicht gerechnet. Er schaute mich gerade so verwundert an als hätte ich ihm gesagt, dass ich vom Mars käme. „Ich verstehe dich wirklich nicht“, sagte er etwas kleinlaut und senkte den Blick und schaute prüfend nach unten. Etwas unsicher beobachtete ich ihn dabei. Er schätze doch jetzt bitte nicht wie tief es hier hinunter ging. Oder etwa doch? „Wieso? Dachtest du ich würde sagen, dass ich dich in den Tot fallen lassen würde?“ „… ja.“ Eine eiskalte und klare Antwort. „Wieso denn? Wieso denkst du so von mir?“, wollte ich von ihm wissen und hatte dabei den Hintergedanken, dass er nicht weiter über die Höhe das Schulgebäudes nachdachte. „Wenn ich ehrlich bin… ich weiß es nicht. Ich sagte doch, dass ich dich nicht einschätzen kann.“ „Du bist komisch“, sagte ich und seufzte. „Würdest du da jetzt runter kommen?“ „Wieso? Machst du dir Gedanken über meine vorherigen Worte?“ Ertappt! „Fick dich doch! Mir doch egal was du machst!“, überflog ich meine Verlegenheit und drehte mich um, um zu gehen, doch ich wurde an der Schulter fest gehalten. „Warte, warte! Sei doch nicht gleich beleidigt!“ „Ich bin doch nicht beleidigt!“, fauchte ich ihn nur noch mehr an und schlug seine Hand weg. „Wenn du gehst springe ich.“ Izayas Stimme klang in dem Moment so bitter ernst und schneidend, dass ich auf der Stelle stehen blieb und erschrocken zurück schaute. Der Schwarzhaarige hatte sich auf die andere Seite des Geländers gestellt, hielt sich an diesem fest und lehnte sich zurück. „Lass den Scheiß!“, sagte ich aufgebracht und funkelte ihn wütend an. Das würde er nicht tun… aber wieso klang das nicht überzeugend genug? „Komm wieder her!“, forderte ich bestimmend und hielt ihm meine Hand auffordernd entgegen. „Bleibst du dann bei mir?“ „Wieso möchtest du das?“, wollte ich wissen und ließ mich diesmal nicht so einfach abwimmeln. „Weil ich dich sehr interessant finde“, gestand er. „Du bist die erste Person die ich nicht durchschauen kann und es reizt mich. Ob ich dich besser verstehen kann wenn ich dir nahe bin?“ Kurz war ich überrascht von dieser Antwort, dann überlegte ich mir meine folgenden Sätze ganz genau. „Tia, dann komm her und lass es uns herausfinden.“ Mit diesem Satz hatte ich wohl mein Schicksal besiegelt und hätte ich gewusst was für Probleme ich später noch mit Izaya haben würde, hätte ich den Floh einfach vom Dach springen lassen. Aber dennoch kann ich nicht sagen, dass ich diese Entscheidung jemals wirklich aus Herzen bereut hatte. Ein Jahr war seit dem vergangen und es hatte sich nichts geändert. Die Leute mieden mich und ließen mir meinen Freiraum. Ich saß an die Fensterscheibe gelehnt im Schulbus und wartete darauf das der unnötige, für mich letzte Schulausflug los gehen würde, auf den sich wirklich jeder zu freuen schien, bis auf mich. Viel zu viele Klassen nahmen daran teil. Ich hatte den gesamten hinteren Teil des Buses für mich, bis eine in schwarz gekleidete Person in den Bus stieg und fast tänzelnd auf mich zu kam und dann auf dem Sitz vor mir Platz nahm. Dann packte er seinen MP3 aus der Tasche steckte sich einen Kopfhörer ins Ohr und lehnte den Kopf nach hinten und ließ den anderen Kopfhörer hinter seinen Sitz auf meine Seite fallen. Mit einem seufzen, aber einem Lächeln auf den Lippen lehnte ich mich etwas vor und ergriff den -komischerweise Pink gefärbte- Kopfhörer und steckte ihn in mein Ohr. Mein Kopf lehnte fast an dem von Izaya, so nah waren wir uns und ich konnte sein zufriedenes Grinsen deutlich sehen. Aber es störte mich nicht. Auch waren mir die merkwürdigen Blicke der anderen Schüler egal, denn solange alles so blieb wie im Moment war ich zufrieden. Ich würde sogar so weit gehen und sagen dass ich glücklich war. _____________________________________________________________ So, vielen Dank fürs lesen und durchhalten (außer du hast runter gescrollt OxO)! Ich würde mich sehr über feedback freuen! ;) glG Feli Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)