Snow Warriors von Sakura_Kuromi (~ Ein Aufbruch in neue Gebiete ~) ================================================================================ Kapitel 24: ------------ Kapitel 24 Als sie am nächsten Morgen erwachten hatte es wieder begonnen zu schneien. Aber es war nicht so unbarmherzig wie der Schneesturm ein paar Tage zuvor. Der Schnee fiel in weichen Flocken herab und landete geräuschlos auf den Katzen die sich zum Aufbruch bereit machten. Sie hatten hier gut geschlafen und Sonnensturm musste zugeben, dass sich dieser Ort wirklich geradezu als Lager anbot, doch hatte er das Gefühl hier nicht richtig zu sein. Auch der Beutefang in der näheren Umgebung des Lagers war gut. Alle hatten sich satt gegessen und sich danach zufrieden die Zungen gegeben. Sonnensturm war am Zweifeln ob er die richtige Entscheidung getroffen hatte. Dieser Ort war nahezu perfekt als neues Lager und er hatte auch bemerkt das sich einige der Katzen hier sehr wohl fühlten. Nicht nur Wolkenspiel und Sturmkralle, sondern auch die anderen. Aber dennoch konnte er den Gedanken nicht abschütteln ob sie nicht noch etwas besseres finden konnten. Er musste sich eingestehen, dass er zum Teil nur darum weiter suchte, da er hoffte einen Ort zu finden der ihn mehr an seine alte Heimat erinnerte. Einen Ort der ihm das gab wonach er sich sehnte. Er hatte es ja gesagt. Sie würden drei Sonnenaufgänge weitergehen und wenn sie dann nichts finden sollten würden sie umkehren und hier leben. Sonnensturm hatte diese Abmachung mit sich selbst getroffen und er wusste, dass es ihm leichter fallen würde sich hier ein zu gewöhnen, wenn er wusste, dass es hier in der Nähe keinen geeigneteren Ort gäbe. Sonnensturm schaute zurück auf das Lager und lief, gefolgt von den anderen Clankatzen, erneut in unbekanntes Gebiet. Sternenklang kam zu ihm und drückte ihre Schnauze an seine Wange. Sie wusste wie es ihm ging und für einige Sekunden schloss er die Augen und genoss einfach nur ihre Nähe. Zu Sonnenhoch legten sie eine Rast ein um zu jagen und am Abend hatten sie Unterschlupf in einer Höhle gefunden. Der Wind fuhr ihnen ins Fell und Wasser tropfte von den Wänden, so dass die Katzen am nächsten Morgen müde aufbrachen. Zu Sonnenhoch bemerkte Sternenklang, dass sich der Wald verändert hatte. „Hast du es auch bemerkt?“, fragte sie Sonnensturm und dieser nickte: „Die Nadelbäume machen langsam immer mehr Laubbäumen platz. Seit einiger Zeit kann ich das rascheln der Blätter hören und der Geruch des Windes ist anders. Hier ist viel mehr Unterholz und ich kann den Wind hören wie er durch die Blätter und den Farn weht. Es erinnert mich an dein Zuhause, Sternenklang“ Mit glänzenden Augen schaute sich Sternenklang um und genoss die Geräusche und die Gerüche um sie herum. Wenn sie die Augen schloss konnte sie fast ihr Zuhause vor sich sehen. Natürlich war hier alles unter einer dicken Schneedecke begraben, doch im Grunde war es sehr ähnlich. Sonnensturm seufzte. Nun hatten sie also Orte gefunden die den Territorien des Donnerclans, des Schattenclans und des Flussclans ähnelten und er hoffte inständig, dass sie auch bald einen Ort finden würden, der ihn an sein eigenes zu Hause erinnerte. Die Sonne würde bald untergehen und Sonnensturm wollte den anderen schon vorschlagen hier zu rasten, als ihm eine frische Brise ins Gesicht wehte. Sie roch viel frischer und trug weniger von dem Waldgeruch mit sich. Konnte es denn sein? Eilig lief er vor und die anderen Katzen mussten ihr Tempo erhöhen um wieder zu ihm auf zu schließen. Schließlich stand er am Fuße einer großen Lichtung. Es war nichts im Vergleich mit den weiten Graslandschaften des Windclans, doch vor ihm breitete sich eine weite Lichtung aus die sich erst in der Ferne wieder im Wald verlor. Als er sich umsah konnte eine Gruppe Bäume sehen die etwas weiter in der Lichtung standen als die anderen drum herum. Aufgeregt lief er darauf zu. Auch Sternenklang hatte es gesehen und setzte in langen Sätzen neben ihm her. Inmitten dieser kleinen Baumgruppe fanden sie einen Wall aus Farn und Ginsterbüschen, der ab und an von vereinzelten Brombeersträuchern unterbrochen wurde. Ungeduldig lief er um den Wall herum bis Sternenklang ihm zurief: „Hier können wir rein!“ Noch während sie ihm zurief verschwand ihr Schwanz im Farn und er rannte ihr hinterher, Ein kurzer Tunnel führte durch den Farn und führte auf eine weite Lichtung. Die Lichtung war übersät mit großen, doch niedrigen Sträuchern. „Schau hier!“, miaute Sonnensturm und deutete aufgeregt auf ein Ginsterbusch, dessen Zweige eng verschlungen waren und der sich nahe am Farnwall befand: „Meinst du nicht das gäbe eine gute Kinderstube?“ Sternenklang nickte und rannte auf zwei Brombeersträucher zu, die sich gegenüber standen: „Hier könnten die Krieger und Schüler wohnen“, und während sie mit ihrem Schwanz auf eine Ansammlung von Steinen zeigte, die von einem Ginstergebüsch überlagert wurden meinte sie: „Dort wäre ein schöner Heilerbau in dem ich genug Platz hätte für alle Kräuter und für kranke oder verletzte Katzen!“ Immer noch aufgeregt rannte Sonnensturm herum und blieb schließlich vor einem heruntergefallenen Ast stehen. Efeu hatte sich in die trockenen Zweige verwachsen und bildete nun einen guten Schutz vor Wind und Wetter und er miaute: „Hier könnten die Ältesten wohnen“ Sternenklang tauchte gerade wieder aus einem ehemaligen Fuchsbau auf, dessen Eingang von Ginsterbüschen verborgen wurde und miaute stolz: „Das wäre ein idealer Bau für einen Anführer und schau“, und zeigte mit ihrem Schwanz auf einen Baum dessen Äste fast bis zum Boden reichten: „Der Anführer könnte von den unteren Ästen aus zu dem Clan sprechen!“ Begeistert liefen die beiden Katzen auf und ab während die anderen Katzen nach und nach die Lagerlichtung betraten und sich vorsichtig umschauten. Nachdem alle angekommen waren, beschlossen sie erst einmal jagen zu gehen und etwas zu essen. Während sie sich die Zungen gaben unterhielten sie sich über die neuen Lager die sie gefunden hatten. Sternenklang miaute: „Dies ist ein perfektes Lager. Es ist gut geschützt, überall ist Beute und direkt davor fließt ein Bach mit frischem Wasser. Nebenan ist eine weitere kleine Lichtung mit weichem Boden wo die Schüler trainieren können“, schließlich holte sie tief Luft und meinte: „Das ist einfach das perfekte Lager! Ich bin dafür, dass wir hier bleiben, bis der Polarlichtclan zu uns gesprochen hat“ Ungläubig schaute sie Wolkenspiel an: „Aber das andere Lager war doch viel besser. Es gab viel Platz für alle Katzen und die Erdwand schützte vor dem kalten Wind“ Da warf Sonnensturm ein: „Aber bei sehr nassem Wetter könnte es passieren, dass teile der Erde abbröckeln und ins Lager fallen. Hier ist es sicherer“ „Ach ja?“, fauchte Sturmkralle und sprang auf: „Und was ist mit den Bäumen? Sobald es ein bisschen stürmisch wird werden doch sicherlich Äste abbrechen und ins Lager fallen. Schau nur wie tief sie hängen! Willst du wirklich an so einem Ort bleiben? Das ist doch Mäusehirnig!“ Wütend stand Sonnensturm auf und entgegnete: „Nein es ist nicht Mäusehirnig. Die Äste sind stark und voller Leben. So leicht brechen sie nicht ab! Aber was ist mit der Erde? Wenn es in der Blattgrüne viel regnet konnte die Erdwand sich zu Matsch verwandeln. Möchtest du wirklich in einer einzigen Schlammgrube leben?“ „Es ist keine Schlammgrube!“, warf Wolkenspiel trotzig ein und stellte sich neben Sturmkralle: „Ihr wollt nur nicht wahrhaben, dass das Lager das wir gefunden haben bei weitem besser ist als dieses!“ „Das stimmt doch gar nicht!“, rief nun auch Sternenklang und die vier Katzen schauten sich wütend an und gingen ohne ein weiteres Wort auseinander. „Sie werden einsehen müssen, dass wir recht haben!“, miaute Sternenklang beruhigend zu Sonnensturm und leckte ihm aufmunternd über die Wange. Dieser schaute sie an und miaute ernst: „Hoffentlich“ Derweil war Wolkenspiel hinter Sturmkralle her gerannt und miaute sanft: „Ich bin sicher, dass sie verstehen werden, dass wir in das andere Lager zurückkehren müssen. Lass uns erst einmal schlafen und Morgen versuchen wir noch einmal mit ihnen zu reden...“ Genervt rollte Sturmkralle sich zusammen und schloss ohne ein weiteres Wort seine Augen. Wolkenspiel legte sich zu ihm und dem stetigen lecken ihrer Zunge die ihn wusch hatte er sich schon bald beruhigt und war eingeschlafen. Sternenklang lag in der Mitte der Lagerlichtung und blickte hinauf zum Sternenhimmel. Sie betete leise: „Lieber Polarlichtclan, sagt uns doch welches die Richtige Entscheidung ist!“ Doch so lange sie auch in den Himmel sah, sie konnte einfach nicht sehen. Als sie schließlich müde zu Sonnensturm trottete und sich neben ihn hinlegte, hoffte sie, das sie doch einen Traum vom Polarlichtclan haben würde. Noch einmal gähnte sie und war kurz darauf eingeschlafen. Als sie das nächste mal die Augen öffnete musste sie enttäuscht feststellen, dass sie sich im Lager befand und das es Morgen war. Der Polarlichtclan hatte nicht zu ihr gesprochen. „Woher sollen wir dann wissen, was richtig ist?“, fragte sie sich selbst, während sie lange in den Himmel blickte. Als Sonnensturm schließlich auch wach war schaute er ihr eine Weile zu und stupste sie dann an: „Haben unsere Ahnen etwas zu dir gesagt?“, und als sie den Kopf schüttelte fügte er hinzu: „Ach so. Na dann werden wir selbst eine Lösung finden müssen. Aber darum kümmern wir uns später. Magst du mitkommen und schauen wie hier die Beute so läuft?“ „Erfreut drehte sie sich zu ihm zu und miaute: „Aber gern!“, und gemeinsam gingen die beiden Katzen durch den Farntunnel und liefen in den Wald auf der Suche nach den besten Jagdplätzen. Als sie mit ihren Mäulern voller Frischbeute zurück kamen schliefen die meisten noch und so nahmen sie sich ihren Anteil an der Beute und setzten sich in die warmen Sonnenstrahlen, die durch die Blätter der Bäume über ihnen fielen und aßen gemeinsam. Danach gönnten sie sich eine ausgiebige Wäsche und gaben sich eine Weile die Zungen. Nach und nach waren auch die anderen aufgewacht und waren nun am essen oder gaben sich wie Sternenklang und Sonnensturm die Zungen. Es war kurz vor Sonnenhoch als Sturmkralle mit Wolkenspiel auf Sonnensturm und Sternenklang zukam. Die beiden tauschten einen Blick und setzten sich auf. „Ich denke ihr habe gemerkt, dass ihr im Unrecht seit und wir brechen bei Sonnenhoch auf um zurück zu gehen?“, fragte Sturmkralle gereizt. „Wir dachten ihr würdet sehen, dass dies das perfekte Lager ist“, entgegnete Sternenklang erstaunt. „Wo soll das das perfekte Lager sein? Ich finde das andere fiel besser!“, rief nun Wolkenspiel aus. Der Streit von Gestern ging nun nahtlos weiter und auch die anderen mischten sich mit ein. Schließlich saßen alle Clankatzen beieinander und diskutierten erhitzt welches Lager nun gewählt werden sollte. Als die Sonne unterging hatten sie noch immer keine Lösung gefunden und die Katzen warfen sich untereinander wütende Blicke zu und wandten sich von denen ab, mit denen sie sich Stunden zuvor noch Zungen gegeben hatten. Sonnensturm und Sternenklang gingen wütend in das Gebüsch, dass sie als Kriegerbau vorgesehen hatten und einige Katzen schlossen sich ihnen an. Wutentbrannt schaute Sturmkralle ihnen hinter und drehte sich demonstrativ um und lief in den geplanten Schülerbau. Die restlichen Katzen warfen einen letzten Blick auf den so benannten Kriegerbau und gesellten sich zu Sturmkralle und Wolkenspiel. „Beim Polarlichtclan“, seufzte Sternenklang tief: „Was sollen wir nur tun, damit sie verstehen?“ Sonnensturm wusste keine Antwort und miaute leise: „Vielleicht sprechen sie heute Nacht zu dir“ Er leckte ihr einmal tröstend über den Kopf und sie rollte sich zusammen in der Hoffnung doch noch eine Nachricht von ihren Ahnen zu erhalten. Lange nach Mondhoch wachte Nachtwind auf und wusste plötzlich was zu tun war. Ohne lange zu überlegen weckte sie die anderen Katzen. Als Sternenklang am nächsten Morgen von Sonnensturm geweckt wurde streckte sie sich und als er sie erwartungsvoll anschaute, schüttelte sie ratlos den Kopf. Müde setzten sie sich auf und liefen nach draußen auf die Lagerlichtung. „Vielleicht sollten wir noch einmal mit ihnen reden“, schlug Sonnensturm vor. Sternenklang nickte, doch sie hatte wenig Hoffnung sie so einfach umstimmen zu können. Während sie dagestanden und überlegt hatte war Sonnensturm bereits im Schülerbau verschwunden. Gerade als sie ihm hinterher laufen wollte kam er mit gesträubten Fell zurück und rief geschockt: „ Sie sind weg !“ Auf seinen ruf hin versammelten sich die verbliebenen Katzen und schauten ihn ratlos an. „Wir müssen ihnen hinterher und sie zurückholen!“, entschied Sonnensturm und gemeinsam liefen sie den Weg zurück, den sie vor zwei Tagen gekommen waren. In seiner Eile rannte Sonnensturm Hals über Kopf los und trat dabei auf einen Ast, der unter seinen Pfoten brach. Ein Stück des Astes blieb unter seiner Pfoten liegen, während das andere Stück davonrollten. Gerade als sich Sonnensturm wieder aufgerappelt hatte und weiterlaufen wollte, vernahm Sternenklang Tüpfelblatts Geruch und rief ihm schnell zu: „Warte Sonnensturm“ Mit einem gehetzten Blick schaute er sich zu ihr um: „Was ist denn? Wenn wir uns nicht beeilen werden wir sie nicht einholen bevor sie dort ankommen!“ Doch Sternenklang schüttelte nur den Kopf und blickte mit leeren Augen hinauf in den Himmel. „Sternenklang?“, fragte er unsicher und kam zu ihr gelaufen. Auch die anderen schauten sich unsicher an. Als Sternenklang noch immer nicht reagierte fragte Sonnensturm sie: „Hat der Polarlichtclan dir etwas mitgeteilt?“ Langsam schaute sie ihm wieder an und nickte. Sie schaute ein wenig traurig, doch dann wurde ihr Blick fest und sie sprach mit lauter Stimme, so dass alle sie hören konnten: „Unsere Ahnen haben sich entschieden und mir ihre Entscheidung mitgeteilt. Sie wünschen sich zwei Clans“, und mit einem Blick zu Sonnensturm ergänzte sie: „So wie es vier Clans in unserer alten Heimat gab, so soll es hier zwei Clans geben. Sie haben sehr früh heute Morgen, als der Mond noch am Himmel stand Nachtwind ihre Entscheidung mitgeteilt und sie sind aufgebrochen. Von nun an wird es zwei Clans geben“ Nach diesen Worten blickte sie in den Himmel und dachte an ihre Freunde, die von nun an einem anderen Clan angehören würden. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)