Der nEuE Schamanen König von Shaundy (Der Weg zum GroßenGeist) ================================================================================ Kapitel 44: Zeit zum Spielen! ----------------------------- Als Anna am nächsten Morgen erwachte taten ihr alle Glieder weh. Die halbe Nacht hatte Hao sie wach gehalten und den Rest hatte sie sich von einen unruhigen Traum in den nächsten gequält. Das meiste was sie geträumt hatte wusste sie nicht mehr, was vermutlich auch besser so war. Sie wusste nur das sie von den drei Schamanen und Hao geträumt hatte und das es absolut nichts gutes war. Als sie munter wurde lag sie auch alleine im Bett, von ihren Mann fehlte jede Spur. Was wahrscheinlich auch besser so war. Anna musste sich nämlich, wenn auch widerwillig, eingestehen das er sie mit ihren gestrigen Gespräch ziemlich verunsichert hatte. Obwohl sie hellwach war rollte sie sich zu einer kleinen Kugel zusammen. Nur ein paar Tage nach ihrer Hochzeit bereute sie es auch schon wieder ja zu ihm gesagt zu haben. Bereuen war vielleicht doch ein wenig zu hoch gestochen schließlich, liebte sie Hao immer noch. Wie könnte sie auch nicht, sie konnte es ja nicht einfach so abstellen als gebe es einen Schalter dafür. Haos Worte machten sie aber immer noch fertig. > ….nichts weiter als ein bequemer Zeitvertreib für mich. Nicht mehr und nicht weniger. Ersatz für dich zu finden wäre nicht weiter schwierig.< Hätte er nicht lauter dabei werden können? Oder sie gehässig angrinsen können? Irgendetwas aber nicht so verdammt... ehrlich! Wütend schlug sie die Decke fort und erhob sich leider nur langsam aus dem Bett. Hao war letzte Nacht auch wesentlich grober und ruppiger mit ihr umgesprungen als normalerweise, so das sie teilweise wirklich schon angst hatte das er sie verletzten würde. Die gestrige Diskussion war ihr erster streit gewesen und seine Aktion darauf wahrscheinlich die Art wie er seinen Unmut auszudrücken pflegte. Unwillkürlich kam ihr dann Yoh in den Sinn, der jüngere Asakura würde es ganz bestimmt niemals wagen sie so zu erniedrigen oder so respektlos zu behandeln. So schnell dieser Gedanke kam schob sie ihn auch schon wieder beiseite. Hao hatte sie schließlich nicht ohne Grund bei dem Thema Eifersucht vorgewarnt! Gedanklich blieb sie aber bei der Angelegenheit Yoh als sie sich unter die Dusche stellte. Hao hatte scheinbar Rens, Ryus und Yohs Leben in ihre Hände gelegt. Das konnte absolut nichts gutes für sie selbst bedeuten und war bestimmt nur ein weiterer Test von ihren Gatten. Was er jetzt eigentlich wirklich von ihr erwartete wusste sie nicht genau. Nur das sie bestimmt sicher auch mit einer strafe rechnen musste wenn sie seine Erwartungen enttäuschte. Unter den Duschkopf schüttelte sie vehement den Kopf. Wie verrückt war sie eigentlich das sie so jemanden auch noch so starke Gefühle entgegen brachte? Er war egozentrisch, narzisstisch, sadistisch und der Große Geist wusste was noch alles. Und dennoch hatte er etwas an sich... Wenn sie es sich schon nicht selbst erklären konnte, wie sollte sie es jemals einen anderen begreiflich machen? Nicht das sie das wirklich vorhätte aber dennoch... Wütend auf sich selbst und mit der gesamt Situation alles andere zufrieden drehte sie das Wasser ab und trocknete sich ab. Hao war nun wirklich der letzten über den sie nachdenken sollte. Sie musste ein Problem lösen das sich wahrscheinlich gar nicht lösen ließ. Wie sollte sie die drei dazu bewegen Hao zu unterstützen wenn, sie selbst ein Gegner seines Radikalen Gedankenguts war? Mitten in der Bewegung hielt sie inne. War vielleicht genau das die Antwort? HoroHoro war lieber freiwillig in den Tod gegangen anstatt auch nur einmal über Haos Angebot nachzudenken. Ren der sture Hund würde bestimmt genauso verfahren, zumal er zumindest ernsthaft darüber nachgedacht hatte. Ryu und Yoh aber nicht. Bis jetzt noch kein einziges mal! Ob es etwas helfen würde wenn sie die beiden dazu zwingen würde darüber nachzudenken? Oder war sie damit dann kaum besser als Hao? So oder so, ab jetzt hatte sie genau einen Tag zeit. Um das leben ihrer... ihrer bekannten zu retten würde sie alles was möglich war, zumindest in Erwägung ziehen. Was sie dann wirklich vorhatte zu unternehmen war eine völlig andere Sache. Ohne ein Handtuch um den Leib oder auf den Kopf da sie sowieso damit rechnete alleine zu sein verließ sie das Badezimmer. Als sie aber die Tür öffnete und ein paar Schritte machte erstarrte sie. Drei Augenpaare die um den kleinen Tisch versammelt waren auf dem auch genug zu Essen war starrten sie unverwandt an. Yoh der gerade etwas trinken wollte sprühte die Flüssigkeit quer durch den ganzen Raum und hustete heftig. Ryu bekam Nasenbluten wanderte ihren Körper aber die ganze zeit mit seinen Augen ab. Und Ren versuchte ihr ins Gesicht zu sehen. Nachdem er aber die ganze zeit mit den Blick abrutschte gab er es auf und sah mit hochroten Kopf auf den Tisch. Anna drehte sich daraufhin einfach wieder um und schlug die Tür krachend ins Schloss. Laut ausatmend lehnte sich an die Tür. Das musste sie zuerst einmal verdauen! Wie konnte sie die drei nur überhört haben? War sie wirklich so sehr in Gedanken gewesen das sie Yoh, Ryu und Ren wirklich nicht gehört hatte? Was zum Geier hatten sie eigentlich in aller Herrgotts Früh hier verloren? Hatten sie sich im Zimmer geirrt? Reichlich unwahrscheinlich! Schließlich war es Haos und ihr Zimmer! Erneut tief durchatmend stieß sie sich von der Tür ab und zog sich den Bademantel an der hier hing. Bevor sie die Tür öffnete und erneut in das Zimmer trat ermahnte sie sich dazu die Ruhe zu bewahren, souverän aufzutreten und diesen Vorfall einfach zu vergessen! Wenn nicht musste Hao sich morgen gar nicht erst die Finger schmutzig machen, weil sie die drei heute schnell und einfach beseitigen würde. Als sie diesmal in Bademantel das Badezimmer verließ sahen die drei stur auf den Tisch. Nur Ryu versuchte verstohlen zu ihr herüber zu schielen. Großartig! Einfach herrlich! „Was macht ihr hier?“ verlangte sie schroff zu erfahren als sie auf die drei zuging. Yoh nuschelte etwas was sie beim besten willen nicht verstehen konnte. Auch aus ihren Gedanken war nichts interessantes zu hören. Da sie jetzt auch alle wussten das sie ihre Gedanken hören konnten versuchten sie an unverfängliches zu denken. Leider aber mit dem Fazit mehr schlecht als recht. Als sie beim Tisch ankam schlug sie ihre Hände darauf so das ihr Teller und ein paar leichte andere Sachen ein wenig abhoben. Synchron zuckten die drei heftig zusammen, einer nach den anderen wagte es aber dann sie anzusehen. „Das gerade eben...“ sagte sie energisch und deutete nach hinten zur Badezimmer Tür. „... ist niemals, ich wiederhole, niemals, passiert habt ihr das kapiert?“ Sofort nickten die drei sahen sie aber weiterhin verlegen an. „Also gut.“ seufzte Anna und setzte sich. „Dann eben von neuen. Was macht ihr hier?“ „Opacho war bei mir und meinte das du gerne mit uns Frühstücken würdest.“ Yoh versuchte selbstsicher zu klingen traf den Ton aber doch nicht ganz. Während Ren sich ein Brötchen nahm und es belegte erläuterte er. „Der Kleine hat hoch und Heilig versprochen das Hao nicht in der Nähe sein würde.“ Ryu konnte es natürlich nicht lassen. „Und er meinte das du uns erwarten würdest...“ Yoh sah auch schon wieder verschämt auf den Tisch und Ren fiel sein Brötchen aus der Hand. Anna schenkte den siebziger Jahre verschnitt einen Blick der ihm zusammen zucken ließ. Daraufhin nahm er sich schnell etwas zu essen das er sich in den Mund stecken konnte um nichts mehr zu sagen. „Diese Idee ist auf Haos Mist gewachsen. Ich bin noch nicht sehr lange munter und habe weder ihm noch Opacho heute gesehen.“ „Wir können auch wieder gehen wenn, dir das lieber ist.“ bot Yoh sofort an. Sie schüttelte den Kopf . „Nein, ist schon gut.“ Das hat Hao ja wieder spitzte eingefädelt. Nach dem Frühstück lehnte sich die drei ungebetenen wenn auch Willkommenen Gäste zurück. Während des Essens hatten die drei auch ihre Verlegenheit ablegen können und waren wieder aufgetaut, so das sie es bis zum ende auch schafften das zu verdrängen und wieder normale Stimmung aufkommen zu lassen. Normalität war sehr relativ überhaupt bei den drei Chaoten. Zumal Chocolove und HoroHoros Tod die drei immer noch schwer beschäftigte. Die Ungewissheit was aus Team Girl Power geworden war kam auch noch dazu. Anna hatte nicht gefragt wer überlebt hatte, ob Pilika, Run oder Faust. Den wenn sie es tat waren die anderen beiden unwiederbringlich Tod. Dazu hatte auch Hao durch sein gestriges Auftreten ziemliche Narben hinterlassen und das nicht im Körperlichen Sinne. Spirit of Fire hatte bei Ren nicht einmal eine Brandwunde hinterlassen. Ein seltsames Phänomen da er zwei mal gebrannt hatte. Zugegeben nicht lange aber das er nicht einmal eine winzige Brandblase hatte war doch eigenartig. Was aber wieder bewies das Hao in der Tat genau wusste was er tat. Sie waren alle nur Schachfiguren die alle verteilt auf seinen Spielbrett standen. Ihr Mann war leider auch verdammt intelligent und hatte bestimmt schon längst alle Züge bis zum Schach Matt durchdacht. Bei diesen Gedanken musste sie unwillkürlich schlucken. Bis Gestern war sie sich relativ sicher gewesen das er die Dame nicht Opfern würde. Heute sah die Sache aber leider anders aus. Ob sie auf der schwarzen oder auf der weißen Seite stand wagte sie auch nicht zu durchdenken. Anna wusste nicht wie sie die Sache nun am besten ansprechen sollte. Hao hatte ihr die Chance nicht nur zufällig gegeben. Aber bei so einen Thema konnte sie wohl schlecht mit der Tür ins Haus fallen. Wobei warum eigentlich nicht? Das behutsam anzuschneiden war sowieso ein Ding der Unmöglichkeit. „Ihr wisst das ihr nicht ohne Grund hier seid.“ begann Anna und vermied es sich ihre eigene Unsicherheit anmerken zu lassen. Rens Miene verdüsterte sich augenblicklich und er verschränkte abweisend die Arme. „War ja klar.“ „Wir wissen was du willst, also kannst du dir deinen Atem sparen.“ seufzte Yoh auf. „Wir werden uns ihm nicht anschließen.“ „Ich will euch nicht beim sterben zusehen müssen. Keinen von euch!“ Als sie das sagte sah sie einen nach den anderen eindringlich an, bis sie bei Yoh hängen blieb. Ren schnaubte aber nur. „Dann sieh nicht hin!“ Yoh tat die Bemerkung des Tao mit einen seufzten ab. „Was erwartest du von uns Anna?“ Der Spitzkopf nahm sein Glas zur Hand und schwenkte den Inhalt ein bisschen, bevor er trank fragte er. „Hast du wirklich gedacht das wir nachdem wir mit dir geredet haben vor Hao auf die Knie fallen? Vielleicht auch noch flehen und winseln um unser Leben?“ nachdem er die Flüssigkeit herunter geschüttet hatte, stellte er das Glas geräuschvoll auf den Tisch. „Bestimmt nicht! Wenn dein Mann...“ Dieses Wort sprach er mit soviel Verachtung aus wie er nur konnte. „...uns Tot sehen will soll er es auch tun. Aber keiner von uns, Ryu nicht und Yoh schon gar nicht, wird sich ihm anschließen.“ Ryu nickte zustimmend. „So ist das Leben nun mal. Man wird geboren macht das beste aus seiner Zeit und irgendwann stirbt man.“ „Aber wir wollen mit den wissen sterben...“ fügte Yoh dazu. „... das wir unsere Prinzipien nicht verraten haben. Das wir für das eingestanden sind an was wir glauben. Wenn ich einmal sterbe will ich nichts bereuen!“ Anna nickte, das konnte sie sehr gut nachvollziehen. „Das ist auch der Grund warum ich jetzt hier mit euch sitze. Wenn ich nicht versuchen würde euch zu helfen würde ich es bereuen.“ Nach einer kurzen stille fragte sie dann. „Wisst ihr warum die Iron Maiden Jeanne in diesen Folterinstrument gesteckt hatte?“ Yoh und Ryu schüttelten den Kopf, Ren sah sie nur abwartend an. „Jeanne schloss sich selbst da drinnen ein weil sie bis zu ihren Tod das leid der Welt gespürt hatte. Die Eiserne Jungfrau konnte die schmerzen nicht ganz aussperren aber zumindest ein wenig ab dämpfen.“ „Worauf willst du hinaus?“ fragte Ren misstrauisch. „Auf der ganzen Welt herrschen überall Kriege. Familien schlachten sich gegenseitig ab.“ Damit sah sie zu Ren. „Gute Menschen werden verraten und verjagt ohne wirklich wieder Anschluss zu finden.“ Ihr blick verweilte dabei eine weile auf Ryu. Seufzend sah sie dann Yoh an. „Kinder müssen alleine Erwachsen werden ohne je eine richtige Bezugsperson gehabt zu haben.“ Ren sprang auf die Beine und stapfte zur Tür. „Das höre ich mir nicht weiter an!“ Ohne Anna aus den Augen zu lassen sagte Yoh in ungewohnt Autoritären Ton. „Bleib hier.“ Der Tao blieb wirklich stehen und verschränkte seine Arme ohne sich zu den drein wieder umzudrehen. Musste er aber auch nicht, es reichte vollkommen das er immer noch in diesen Raum war. „Hao will einen Neuanfang. So wie Ryu und du will er auch das es allen auf den Planten gut geht. Das jeder eine Zuflucht hat und nicht alleine sein muss.“ „In einen Königreich nur für Schamanen!“ schnaubte Ren. Auch wenn er es nicht sehen konnte nickte Anna einmal knapp. „Jeanne ist nicht die einzige die Schmerz und Leid fühlt. Die großen fünf Elementar Geister und der Geister König selbst spüren was auf der Erde alles vor sich geht. Die Erde wird aufgebrochen, die Meere verschmutzt und die Luft verpestet. Die Geister spüren es, Hao ebenso und deswegen will er dem ein Ende setzten.“ Anna schloss die Augen. „Manchmal muss man zerstören um neu anfangen zu können. Nur wenn man das alte beseitigt hat man platz für etwas neues.“ Ren wandte sich mit einen abfälligen Geräusch wieder um und sah kalt zu Anna herunter. „Das hast du dir ja alles wunderbar zurecht gelegt!“ „Ich will nur das ihr darüber nachdenkt! Mehr nicht.“ erwiderte sie als sie die Augen wieder öffnete. Sie sah zu Ren hinauf bevor sie Yoh wieder ansah. „Geht jetzt... bitte.“ Der Asakura nickte und erhob sich, Ryu tat es ihm gleich. Ren riss sofort die Tür auf und stapfte hinaus. Im Türbogen blieb Yoh stehen und sah mit einen trauernden und bedauernden Ausdruck zurück. „Pass auf dich auf, Anna.“ Damit schloss er die Tür hinter sich und ließ sie alleine. Mit einen gequälten laut lehnte sich Anna soweit zurück bis vor den niedrigen Tisch am Boden lag. Als sie es versucht hatte den drei zu erklären hatte sie es selbst endlich begriffen. „Man kann nicht alle kaputten Häuser renovieren.“ murmelte sie vor sich hin. „Manche muss man einfach abreißen um schönere und bessere zu bauen.“ Die Menschheit war das kaputte Haus, Hao hatte bereits vor fünfhundert Jahren bei seinen Fehlversuch versucht zu renovieren und das ohne Erfolg. Das Haus war nun viel zu verfallen und Einsturz gefährdet es musste also abgerissen werden! Yoh war ihr Gesinnungswandel offensichtlich nicht entgangen und deswegen seine Worte die so sehr nach abschied klangen. Es tat ihr leid um Yoh. Aber nun sah sie das Schachbrett auf den sie alle standen in einem ganz anderen Licht. Und nun wusste sie auch endgültig auf welcher Seite sie stand. Geschockt setzte sie sich sofort wieder auf. War das so von Hao geplant gewesen? War das ihr Test gewesen? Es würde zumindest einen Sinn ergeben. Sie hatte alle Informationen, alle Puzzle Stücke beisammen gehabt und hatte sie Praktisch nur noch zusammen setzten müssen. Nun wusste sie wirklich auf wessen Seite sie stand. Aber das Spiel war noch nicht ganz zu ende. Alle Teilnehmer waren schon ausgeschieden. Nur noch Yoh, Hao und sie hatten ihre Karten in der Hand. Was Hao in der Hand hielt wusste sie, wusste jeder! Seit beginn hatte er mit offenen Karten gespielt. Was Yoh hatte wusste sie da sie selbst mit gezinkten Karten gespielt hatte. Dennoch konnte sie nicht ausschließen das ihr Schwager noch ein Ass im Ärmel hatte. Trotzdem das Anna geschummelt hatte war ihr Blatt nicht sonderlich gut. Hao auszustechen war nahezu unmöglich da er sich die besten Karten herausgesucht hatte noch bevor das Spiel überhaupt begonnen hatte. Annas einzige Chance gegen die Asakura Zwillinge noch zu gewinnen bestand also darin zu Bluffen! Ihr einziger Vorteil dabei war das ihr Pokerface nahezu Perfekt war. Blieb also nur zu hoffen das, das auch ausreichen würde! Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)