Mein Held von --kiba-- ================================================================================ Kapitel 17: 17. Kapitel ----------------------- Zärtlich werde ich von einer Hand geweckt, die mich aus meinem traumlosen Schlaf holt. Ich liege auf dem Bauch und brauche einen Moment bis mir einfällt wo ich bin. Und wer mich weckt. Verschlafen öffne ich die Augen und murre leicht. Es muss doch noch mitten in der Nacht sein, wieso weckt mich Leon schon? Und wieso ist er schon wach? Gestern wurde es ja doch etwas später da Leon so lange gebraucht hat sich von seinem Lachanfall zu beruhigen. Nur weil ich nach seiner Nummer gefragt habe. Gut, ich verstehe, dass die Frage etwas spät kam aber musste er so übertreiben? Ich habe geschmollt wie ein kleines Kind und ihn von mir geschoben als sein bassiges Lachen den Raum erfüllte. Bis er mich angesteckt hat und ich einfach mitgemacht habe. Wir lagen da wie zwei Idioten auf dem Bett und lachten bis wir Tränen in den Augen hatten. Und kaum hatten wir uns beruhigt, hat mir Leon seine Nummer gegeben. Jetzt habe ich ihn in meinem Handy. Sollte er mich anrufen wird sein Name auf dem Display stehen. Vier Buchstaben hinter denen so viel mehr steckt. „Tut mir Leid, dass ich dich wecke aber ich habe heute nicht so viel Zeit..“ sagt er leise und streichelt dabei über meinen Rücken. Blinzelnd hebe ich den Kopf und lächle. Das liegt aber nicht an der Hand, die sich frech auf eine meiner Pobacken gelegt hat, sondern an dem Kaffeegeruch, der sich in meine Nase schleicht. Er beugt sich zu mir herunter und gibt mir einen langen, sehr zärtlichen Kuss. Er ist frisch geduscht, das kann ich riechen. „Du kannst auch noch liegen bleiben. Dann lege ich dir meinen Schlüssel raus.“ bietet er an doch das möchte ich nicht. Was soll ich in dem Haus wenn Leon nicht da ist? Ich schüttle den Kopf und setze mich langsam auf. Sofort wird mir eine Tasse gereicht aus der es herrlich dampft. „Danke..“ flüstre ich lächelnd und nippe vorsichtig an dem heißen Getränk. So will ich immer geweckt werden! „Habe ich noch Zeit zum duschen?“ frage ich und bedaure, dass Leon schon im Bad war. Es wäre bestimmt schön mit ihm gemeinsam unter dem Wasserstrahl zu stehen und sich gegenseitig einzuseifen. Er nickt. „Ich habe dich extra etwas früher geweckt. Ich kenn ja deine Gewohnheiten noch nicht.“ er zwinkert und bringt mich zum strahlen. Wie konnte ich auch nur eine Sekunde daran glauben, dass hier nicht zu wollen. Es ist jetzt schon perfekt. „Möchtest du frühstücken?“ fragt er nach. „Nein, zu früh.“ ich schüttle den Kopf. „Kaffee reicht mir.“ antworte ich und trinke wie zum Beweis einen Schluck. Leon beobachtet mich. Lächelnd und mit liebevollem Blick. Ich stelle die Tasse auf den Nachtschrank und rutsche ein Stück zu ihm. Gerne kommt er mir entgegen und wuschelt mir durch die Haare bevor wir uns küssen. Meine Hände streichen sanft über seine Schultern, die von einem weißen Hemd bedeckt sind. Zu schade, dass er mich nicht früher geweckt hat. Gegen eine heiße Dusche am Morgen hätte ich nichts. Unsere Lippen trennen sich und Leon lehnt mit seiner Stirn an meiner. „Es ist schön neben dir aufzuwachen..“ flüstert er und küsst meine Nase. „Finde ich auch..“ erwidere ich und stehle mir noch einen Kuss. Ich sollte duschen und nach Hause fahren um die Kleidung zu wechseln. Und ich muss mich mit TobiTobi treffen. Der denkt wahrscheinlich, dass ich zuhause im Bett liege und mich in meinem Elend suhle. Nackt wie ich bin stehe ich auf und sammle meine Sachen zusammen. Leon scheint mein Anblick zu gefallen. Seinem Blick nach zu urteilen sind seine Gedanken jedenfalls nicht jugendfrei. Grinsend steht er auf und nimmt mich in den Arm. „Ausgerechnet heute habe ich ein Meeting.“ raunt er mir zu und nimmt meine Lippen in Beschlag. Sehnsüchtig küsst er mich und ich kann es nur erwidern. Wie gern hätte ich jetzt ein paar Stunden mit ihm allein. „Ich sollte duschen..“ nuschle ich in den Kuss und kassiere ein enttäuschtes Seufzen, gefolgt von zustimmendem Brummen. Ich grinse übers ganze Gesicht als wir uns schließlich trennen und ich im Bad verschwinde. Da ich nicht weiß wie viel Zeit ich noch zur Verfügung habe, beeile ich mich und stehe schon nach zehn Minuten in der Küche wo sich Leon gerade eine Tasse Kaffee eingießt. Als er mich sieht greift er nach der zweiten Tasse, die neben der Maschine steht und schenkt mir nach. Ich nehme ihm die Tasse ab und lehne mich an die Arbeitsfläche. „Kann ich heute Abend vorbeikommen?“ fragt er und lehnt sich gegen die Kochinsel mir gegenüber. Ich überlege kurz und seufze. „Ich muss heute arbeiten. Aber morgen habe ich frei.“ antworte ich zerknirscht. Mir gefällt der Gedanke gar nicht, Leon erst morgen Abend wiedersehen zu können. Kann es keinen Sonderurlaub für frisch verliebte Menschen geben? „Dann komme ich morgen Abend vorbei.“ Ich nicke. Morgen ist zwar noch in weiter Ferne aber immerhin nicht Wochenende. Das müsste ich nämlich durcharbeiten. Leon sieht auf seine Uhr. „Ich kann dich vor der Arbeit noch nach Hause fahren.“ bietet er mir freundlich an aber das braucht er nicht. „Ich fahr mit dem Rad.“ entgegne ich. Dann kann ich endlich wieder fahren, das vermisse ich. „Du hast aber keinen Helm.“ kontert Leon. Ich stutze. „Und wo ist meiner?“ frage ich interessiert. Den hatte er doch auch gerettet. „Den habe ich entsorgt. Ich habe gelesen, dass man einen Helm nach einem Sturz nicht mehr benutzen sollte..“ rechtfertigt er sich. Das ist wieder typisch für ihn. Er hat sich extra informiert. Damit ich sicher bin. Lächelnd gehe ich zwei Schritte auf ihn zu und lehne mich an seine Brust. „Dann fahr ich ausnahmsweise mal ohne..“ langsam schließe ich die Augen. Ich kann mein Glück immer noch nicht fassen. Ich habe meinen ganz persönlichen Held gefunden. Erst als ich zuhause bin und mein Rad in der Diele verstaut habe sehe ich auf die Uhr und stelle fest, dass es kurz vor acht ist. Bitte wann hat mich Leon geweckt? Der Verrückte! Zu der Zeit gehe ich sonst erst schlafen. Im Schlafzimmer suche ich mir frische Sachen aus meinem Kleiderschrank. Es ist nicht so, dass ich stinke aber ich trage sehr ungern die gleichen Sachen zweimal. Es fühlt sich auch gleich viel angenehmer auf der Haut an als ich mit einem frischen Shirt und einer kurzen Jeans in der Küche stehe und mir einen Kaffee koche. Während die Maschine vor sich hin kocht hänge ich meinen Gedanken nach. Ich denke an Leon und den Morgen. Wie vertraut sich alles anfühlt, obwohl es so neu ist. Wie der Kaffee schmeckte und sein Blick, der meinen nackten Körper abgetastet hat. Mit geschlossenen Augen schnuppere ich an meinem Arm der noch nach seinem Duschgel riecht. Hoffentlich hält sich der Duft. Besonders der Abschied war schön. Weil wir beide wussten, dass es ein Wiedersehen gibt. Das leise Klicken der Kaffeemaschine holt mich wieder zurück aus meinen Gedanken. Ich fülle meine Superman-Tasse und setze mich mit ihr auf die Couch. Wieder sehe ich auf die Uhr. Halb neun. Tobi schläft bestimmt noch und wäre nicht sehr angetan davon so früh geweckt zu werden. Ich grinse. Kurz nach neun stehe ich vor seiner Wohnungstüre und klingle bereits das dritte Mal. Ich habe mir sogar Zeit gelassen. Ich habe den Kaffee in eine Thermoskanne umgefüllt, war beim Bäcker und warte jetzt darauf, endlich in die Wohnung gelassen zu werden. Etwas regt sich hinter der Türe. Ich kann Tobi fluchen hören. Breit grinsend mache ich mich bereit von ihm zur Schnecke gemacht zu werden. Als sich die Türe öffnet sehe ich in verschlafene Augen die mich böse mustern. Tobis Ausdruck wird schlagartig milder als ihm klar wird, dass ich es bin. „Hasi, ohje..wie geht’s dir?“ fragt er besorgt und zieht mich in die Diele. Sofort drückt er mich an sich und streichelt beruhigend über meinen Rücken. „Ich habe mich gestern schon gewundert, dass du dich nicht meldest.“ Ein Kuss trifft meine Schläfe. „Ist es so schlimm?“ fragt er weiter und löst sich von mir um mir forschend in die Augen zu sehen. Ich schüttle den Kopf. „Es ist auszuhalten.“ antworte ich und hoffe, dass er das Grinsen nicht sehen kann das ich mit Mühe versuche zu verbergen. Wir gehen gemeinsam in die Küche wo Tobi für uns Kaffee machen will. „Warte, ich hab alles mit.“ sage ich und packe meinen Rucksack aus. Thermoskanne, Brötchen und überteuerte Konfitüre vom Bäcker landen auf dem kleinen Tisch. Tobis Braue wandert nach oben. „Kann es sein, dass du schon länger wach bist?“ fragt er und holt zwei Tassen, Teller und Messer aus den Schränken die er auf den Tisch stellt. Ich zucke mit den Schultern. „Ein wenig, ja..“ antworte ich und gieße uns einen Kaffee ein. „Hast du überhaupt schlafen können? Du siehst total fertig aus..“ sagt Tobi mitfühlend. Stutzend über mein angebliches Erscheinungsbild zerre ich an seinem Arm und zwinge ihn so dazu sich endlich zu setzen. „Ich bin überhaupt nicht total fertig..“ sage ich trotzig. „Hey, es ist doch nicht schlimm wenn dir das mit Leon so nahe geht. Dafür musst du dich nicht schämen..“ Tobi lächelt beschwichtigend und legt eine Hand auf meinen Oberschenkel. „Was? Nein Tobi, so ist das doch gar nicht.“ Ergeben seufzend lehne ich mich im Stuhl zurück und erzähle ihm von gestern Abend. Tobi klebt förmlich an meinen Lippen und will alles genau wissen. Von meinem kläglichen Versuch die Sache mit Leon zu beenden, von der Klingel die mir den Rest gegeben hat und sogar von meinem übelst peinlichen Auftritt im Bett. An dieser Stelle muss ich meinen Bericht allerdings unterbrechen da mein angeblich bester Freund fast vom Stuhl fällt vor Lachen. Ungläubig beobachte ich ihn dabei wie er sich den Bauch hält und nach Luft ringt. „Das ist echt nicht lustig!“ knurre ich und verschränke die Arme. Tobi sieht das anders und lacht weiter. „Oh Mann, das kann auch nur dir passieren!“ er wischt sich die Tränen aus den Augen, steht auf und drückt mich fest. „Darf ich jetzt weiter reden?“ frage ich leicht gereizt und ernte ein Nicken. Tobi setzt sich wieder auf seinen Stuhl und ich kann ihm ansehen, dass es ihm schwer fällt ruhig zu bleiben. So erzähle ich ihm noch von dem Morgen und wie Leon mich mit Kaffee geweckt hat. Und ich verkünde stolz, dass ich endlich seine Nummer habe. Leider ist das für Tobi ein weiterer Grund ausgiebig zu lachen. Sehr mitfühlend Tobi! „Ist das alles nur ein Witz für dich?“ frage ich angespannt. „Nein.“ antwortet er, wischt sich über die Augen und sieht mich mit einem Mal nicht mehr so vergnügt an. „Ich finde, dass das was ziemlich ernstes ist.“ sagt Tobi wie ausgewechselt. „Und deshalb solltest du da nicht so verbissen ran gehen. Ist doch egal, ob du zu früh kommst oder so. Na und? Leon hat dein Chaos bis jetzt nicht abgeschreckt, da wird ihn das auch in Zukunft nicht stören.“ Lächelnd nimmt er meine Hand und beugt sich zu mir. „Stell dir vor Josh, du hast jetzt einen Freund!“ schwärmt er und sieht mich glücklich an. Perplex sehe ich auf unsere Hände und fange an zu strahlen. Es klingt unfassbar schön. „Ja, das hab ich..“ ich nicke leicht und meine Augen verengen sich, so sehr strahle ich übers Gesicht. Ich habe jetzt einen Freund. Einen richtigen, festen Freund. Leon und ich haben zwar noch nicht darüber gesprochen aber ich denke, er sieht es genauso. „Vielleicht sollte er dir nur nie in der Öffentlichkeit sagen, dass er dich liebt. Jedenfalls nicht, wenn du keine Hose zum wechseln dabei hast..“ schnell zieht Tobi seine Hand weg und entkommt so dem Schlag nur knapp. „Du blöder Penner!“ keife ich und falle lachend über ihn her. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)