Castle Homicida von KeiKirjailija ================================================================================ Kapitel 12: Es bleibt in der Familie ------------------------------------ Kapitel 12: Es bleibt in der Familie In der Zwischenzeit hatte sich Seelaye einfach auf den Weg in die Bibliothek gemacht und sich dort an den Karmin gesetzt, der ihm auch gleich von ein paar Bediensteten angemacht wurde. Seufzend lehnte er sich in seinem Sessel zurück und griff nach dem Buch, das er letzte Nacht dort zurückgelassen hatte. Wenn man so viele Jahre Zeit hatte, konnte man so einiges schaffen, aber zum Glück gab es so viele Bücher, die einen unterhalten konnten und Seelaye hatte darin doch eine ganz gute Erfüllung gefunden. Nach einiger Zeit betrat auch Firion die Bibliothek und war ein wenig erstaunt als er den Anderen dort in der Ecke beim Kamin sitzen sah. „Du liest?“, fragte er lächelnd als er auf ihn zuging. „Oh Firion!“, rief Seelaye glücklich aus und hielt das Buch hoch, „Ein sehr interessantes Buch über die Arbeit, eines Menschenhändlers...Kann ich nur empfehlen!“, erklärte er begeistert und sah seinen Freund dann an, „Setzt dich doch zu mir.“ „Ein Roman also“, murmelte Firion mit sanftem Lächeln und setzte sich ihm dann gegenüber in einen Sessel. Seelaye nickte fröhlich: „Was führt dich hierher? Sag nicht, du hast mich gesucht!“, sprach er dann auch gleich mit einem Scherz auf den Lippen. „Ich muss zu meinem Bedauern zugeben; nein“, sagte Firion und lächelte ihn ruhig an, wie er doch wieder aufstand und zu einem der nahen Regal trat. „Ich suche ein bestimmtes Buch“, antwortete er ihm dann mit einem kurzen Blick über die Schulter. Gespielt enttäuscht folgte der Bruder der Hausherrin ihm mit seinem Blick: „Du hättest sagen müssen, dass du Sehnsucht nach mir hattest!“, beschwerte er sich, „Keinen Sinn für Taktgefühl und Romantik“, meckerte er noch ein bisschen, bevor er seinen Ernst wiederfand. „Was für ein Buch suchst du denn?“ Die Antwort folgte schnell, so wie er auch schon das Buch in der Hand hatte: „Ein Buch über die Regeln des Rates. Für den Fall, dass ihr Schwierigkeiten bekommt.“ Doch als er sich wieder setzte, lächelte er Seelaye an: „Verzeih, aber es natürlich eine mehr als nur angenehme Nebenerscheinung, dass du auch hier bist.“ „Hach, danke!“, kam es sofort von dem anderen, auch wenn er einen Moment wirklich verlegen zur Seite sah, dann seufzte er: „Na dann schau, mal was passiert, wenn sie uns erwischen... Besuchst du dann mein Grab?“ „Über so etwas sollte man keine Witze machen. Ich habe schon Freunde so verloren. Nur damit du weißt, dass so etwas wirklich passieren kann. Aber ich besuche dann auch gerne dein Grab mit“, erwiderte Firion ernst und schüttelte leicht den Kopf. In dem Moment sah Seelaye ihn schuldbewusst an. „Tut mir leid… Verzeihst du mir, ich wollte dir wirklich nicht zu nahe treten!“, sagte er schnell und seufzte. Nachsichtig lächelte der Weißhaarige ihn an: „Kein Problem. Ich glaube sowieso nicht, dass es mit euch so weit kommen wird. Necia ist schlau und wenn, dann wird sie alles daran setzten, dich zu beschützen.“ „Na dann…“ Firion lächelte sachte und schlug sein Buch auf: „Manchmal könnte man auf die Idee kommen, dass du ein schlechter Bruder bist.“ Aber da wollte sich der andere strickt gegen wären: „Ich bin ein toller Bruder!“ Einen Augenblick lag war Firion ganz still und in seinem Blick lag etwas Trauer, dann nickte er. „Sicherlich. Ein besserer als ich.“ „Wie kommst du darauf? So ein wunderbarer Mensch wie du, kann doch unmöglich ein schlechter Bruder sein!“, erwiderte Seelaye und blickte ihn doch ein wenig neugierig an, bei diesem Geständnis. Nachdem er tief durchatmete und sich einen Moment abgewendete hatte, um sich zu sammeln, sah er den Dunkelhaarigen an. „Es ist kein Geheimnis alle Vampire die auf der Ratsversammlung waren wissen es... aber auch sonst... Manchmal staune ich über deine Unwissenheit. Aber du weißt doch, dass Necia mit meinem Bruder verheiratet war“, begann er seine Erklärung. „Klar weiß ich das! Weiß ja auch dass du Blanches zweiter Onkel bist! Ein Leidensgenosse sozusagen...“, fasste Seelaye lächelnd zusammen. Das Ratsmitglied nickte und sprach weiter: „Als die Beiden sich getrennt haben, ging diese Gesichte vor den Rat der Vampire, in dem ich Mitglied bin. Ich bin mir nicht sicher, ob du weißt, wie es mit der Ehe zwischen Vampiren läuft. Die meisten schließen sich nicht aus den gleichen Gründen wie bei Menschen zusammen. Meistens geht es um Macht und so war es bei Necia auch. Dementsprechend hat auch eine Scheidung eine andere Bedeutung. Dabei geht es um noch mehr Macht und der Rat der Vampire entscheidet wer so zusagen die meiste Macht verdient hätte... Dazu kam auch noch, dass Necia und Atticus sich im Streit getrennt haben. Habe ich das so verständlich erklärt?“, fragte er und sah ihn unsicher an. „Komm! Auch pubertierende Schulmädchen haben manchmal was im Kopf!“, gab Seelaye mit einem Grinsen zurück. „So habe ich das gar nicht gemein“, murmelte Firion und wurde ein wenig rot. „Man, Firion, das war doch nur ein Spaß! Du weißt doch, was für einen Müll ich rede. Du darfst nicht alles ernst nehmen!“, lachte der Dunkelhaarige und stand auf, um auf ihn zuzugehen, „Warum bist du denn rot? Was ist denn los?“, fragte er und beugte sich ein wenig zu ihm runter, aber er bekam auch nach einiger Zeit keine vernünftige Antwort erhielt, setzte er sich wieder auf seinen Sessel. „Erzähl weiter.“ „Weißt du in solchen Fällen stimmt der Rat der Vampire zwischen den zwei Ehepartner ab und ich... habe für Necia gestimmt“, gestand der andere dann doch recht schnell. Seelaye sah ihn ruhig an und seufzte leicht, wie er nur mit den Schultern zuckte. „Ach komm: Da darfst du dir doch keine Vorwürfe machen! Wenn du für ihn gestimmt hättest wärst du mit großer Sicherheit nicht hier...“, erklärte er und lächelte ihn an, „Und? Was ist darauf passiert?“ „Das ist wahr dann wäre ich nicht hier... Ich weiß auch warum ich das getan habe. Aber du willst wissen, was er darauf getan hat? Er hat mich verstoßen“, fasst Firion zusammen und seufzte leicht. „Tut mir Leid... Jetzt bist du ja hier! Du hast ja jetzt uns! Und hier gehörst du hin! Wir geben dich auch nicht mehr her!“, sagte der Andere in seiner schnellen Art und lächelte ihn an. „Deshalb musst du mich nicht bedauern, wirklich nicht. Ich entscheide bei so etwas was noch meinem Verstand und nicht nach meinem Herzen, und Fakt ist dass er nie eine Chance gegen Necia hatte... Aber danke. Das bedeutet mir wirklich etwas, dass du das sagst“, erklärte der Weißhaare und lächelte zum Schluss doch ein wenig verlegen. „Scheint als würden pubertierende Schulmädchen auch mal ein blindes Korn finden!“, erwiderte Seelaye lachend. Firion verdrehte die Augen: „Das mit dem Schulmädchen muss ich mir bis in die Ewigkeit anhören, oder?“ „Ja!“, sprach der Dunkelhaarige mit einem schelmischen Lächeln, „Und was soll dein kleines, dummes, pubertierendes und ständig Unsinn redendes Schulmädchen jetzt lesen?“, fragte er kichernd und befand seinen Sessel für zu unbequem, so dass er einfach mal auf den anderen wechselte. Oder genauer, auf Firions Schoß, immerhin sah dieser ja noch auf besagtem anderen Sessel. „Keine Ahnung, du könntest dich ein bisschen mit Geschichte befassen“, schlug der Andere nach einiger Zeit des Nachdenkens dann doch ein wenig überfordert vor, wie Seelaye einfach auf ihm saß. Sofort begann Seelaye an zu jammern und drückte seinen Kopf an Firions Schulter: „Das kannst du deinem Schulmädchen doch nicht antun... Das ist doch viel zu hoch für mich...“ Mit einem ruhigen Lächeln sah dieser ihn an und schüttelte einfach nur ein wenig nachdenklich den Kopf. Konnte man glauben, dass dieser Vampir schon so alt war, wenn er sich doch so kindisch verhielt? „Aber Schulmädchen wollen doch für gewöhnlich etwas lernen, oder?“ Der Sohn der Hausherrin schüttelte den Kopf und atmete tief durch, aber noch immer lag etwas Bockiges in seinen Augen, wie er erklärte: „Aber doch nicht für die Schule! Und ich muss ehrlich zugeben, dass ich Geschichte nicht leiden kann... Man zwingt mich doch schon hier zur Schule zu gehen. Aber das Fach ist so langweilig!“ „Du willst also nicht lernen? Böses Schulmädchen“, stellte Firion ruhig fest und seufzte dann noch einmal sehr schwer und nachdenklich, „Geschichte ist also langweilig, was bist du nur für ein Vampir?“, fragte er zweifelnd. „Ich bin ein toller Vampir!“, wehrte sich Seelaye sofort leicht empört, auch wenn das durch das Kichern ein wenig an Kraft verlor, doch dann zählte er auch schon auf, um sich zu verteidigen, „Nett, intelligent, gut gebaut, hübsch! Und auch noch dein Schulmädchen...Dann kann ich ja nur toll sein!“ Doch Firions Zweifeln konnte man dennoch nicht überwinden. „Ich weiß nicht…“, murmelte er, „Das sind nicht unbedingt die Tugendenden, denen sich Vampire verschreiben. Falls du dich erinnerst“, er schüttelte den Kopf und legte dann das Buch zur Seite, „Vielleicht sollten wir mal an deinem Allgemeinwissen arbeiten.“ Und dabei war er nun auch komplett ernst, denn eigentlich war es in seinem Alter unverantwortlich, wie er rumlief. Doch viel wichtiger war es, dass er Zeit mit ihm verbringen wollte. „Wo glaubst du hast du die meisten Defizite?“ Flora war ein hübsches junges Mädchen. Und Blanches beste Freundin. In dieser Nacht kam sie von einem Mädelsabend zurück und war eigentlich nur ein wenig betrübt darüber, dass ihre beste Freundin hatte absagen müssen. Ihre Mutter hatte es ihr verboten, aber so waren Mütter manchmal! Überfürsorglich! Aber so war das manchmal. Ansonsten war der Abend wirklich schön gewesen und nun sollte sie bald nach Hause kommen, damit ihre eigene Mutter nicht wütend wurde. Doch damit wurde sie zu Siskas Ziel… Dieser war auch auf dem Weg durch die Stadt und da kam ihm das junge Mädchen sehr gelegen. Er trat an sie heran und lächelte dunkel, wobei man seine Zähne schon erkennen konnte. „Guten Abend, junge Dame“, begrüßte er sie von der Seite. „Huch!“, erstaunt drehte sich Flora zu ihm um, aber sie lächelte ihn höflich an. „Guten Abend“, sagte sie ein wenig unsicher. „So spät noch unterwegs und das ganz alleine?“, fragte er leicht knurrend und starrte dabei die ganze Zeit nur ihren Hals an. Wenn er Hunger hatte, konnte er sich einfach nicht zurückhalten. Das junge Mädchen zuckte sichtlich zurück und schluckt: „Ich… bin gerade auf dem Heimweg!“, erklärte sie schnell. „Das ist aber sehr schade. Weil ich grade Hunger habe“, sagte Siska und griff auch schon nach ihrem Handgelenk, damit sie gar nicht entkommen konnte. Einen Moment lang versuchte sich das Mädchen noch zu wehren, aber es war nicht möglich. Sie war zu schwach, und auch ihr Schreien verklang schnell, als der Vampir die Zähne in ihren Hals schlug und das Blut aus ihren Adern zog. Das Mädchen zitterte und wurde immer schwächer, bis sie in seinen Armen das Bewusstsein verlor. Ein letztes Mal rief sie sogar nach ihrer besten Freundin, in der Hoffnung jemand könnte ihr helfen. Sie wusste nicht, was Blanch war, aber die Tochter der Schlossherrin hätte ihr helfen können… wäre sie da gewesen. Doch allein der Name ließ den Vampir zurückschrecken, denn wenn das Mädchen Blanch kannte, dann dürfte er sie nicht töten. Er trank nur ein paar Schlucke von ihrem süßen Blut, bevor er sie einfach auf den Boden legte, ihre Wunden verschloss und sie dort ließ. Sie würde sich an nichts erinnern können, wenn sie in ein paar Stunden erwachte und er würde sich ein anderes Opfer noch suchen… Eins das nicht mit dieser kleinen Prinzessin befreundet war! Ein wenig erstaunt und unsicher war Cruor noch immer, doch er würde niemals einen Befehl verweigern und etwas ausschlagen, was seine Herrin sich von ihm wünschte und so nickte er ergeben. „Wie ihr wünscht, Milady“, begann er leise, aber dann küsste er sie einfach. So leidenschaftlich, wie seine Erfahrung es ihm zugestand. Aber etwas ganz anderes war erstaunlich daran; es war das erste Mal, dass Cruor sie geküsst hatte und nicht umgekehrt. Es fühlte sich für ihn komisch an, so ungewohnt, eigentlich wollte er etwas sagen, ihr Komplimente machen, und diese gehastete Situation zurückhalten, doch ihre Blicke waren eindeutig. Sie lagen nun gemeinsam auf dem Bett und auch hinter diesem ergebenen Herz versteckte sich ein Mann. Und dieser begann nun seine Hände über den Körper des Familienoberhauptes wandern zu lassen. Zwischen einigen Küssen unterbrach Cruor es jedoch doch und blickte seine Herrin an: „Ihr seid die schönste und bemerkenswerteste Frau, die mir in meinem langem Leben je begegnet ist. Und Ihr seid der vollkommene Inbegriff meines Lebens. Lady Necia, mein ganzer Körper brennt vor Liebe, Leidenschaft und Verlangen nach Euch“, versicherte er ihr und streichelte sanft über ihren Körper. Necia schüttelte leicht den Kopf und blickte ihn an. Ihr gefielen die Worte, und doch zog sie ihn wieder dichter an sich ran. „Hör einfach auf zu reden und mach weiter!“ Einen Moment ließ sich der Diener einfach wieder in einen leidenschaftlichen Kuss ziehen, aber lange konnte er das nicht. Er hatte das Gefühl, dass eine fremde Kraft seinen Körper übernehmen würde und er hatte Angst dafür, was er tun könnte, wenn er so außer sich war. Schnell löste er den Kuss wieder und blickte seine Herrin mit tränenden Augen an: „Es tut mir Leid, Milady... Ich möchte Euch nicht verletzen, ich will nicht wie eine wilde Bestie über Euch herfallen und Euren für mich heiligen Körper entweihen.“ Er atmete tief durch und sammelte sich, während sie ihn nur zweifelnd und missmutig anblickte. „Bitte, ich reiße mir mein Herz heraus und zerfetze es, nur um Euch zu schützen. Wenn ich tun würde wie ich wollte ich würde…Ich darf nicht...“, stotterte er vor sich hin und warf den Kopf einige Male um zur Seite, bevor er seine Stimme wieder fand, „Ich darf Euch, Milady, nicht verletzen. Es würde mir das Herz endgültig zerstören, nie wieder könnte ich in Eure Nähe kommen. Ich lebe lieber mit dem Schmerz und dem brennenden unerhörten Verlangen, als Euch meiner Herrin Leid zuzufügen.“ „All diese großen Worte, du magst ein bedeutender Redner sein, aber“, sagte Necia vollkommen ruhig und schüttelte nur den Kopf, „Du bleibst ein Narr…“ „Ein Tor? Für wahr das bin ich wohl. Töricht vor liebe, und blind vor Angst. So hab ich Euch nun doch verärgert, Milady?“, harkte er sofort nach und blickte sie unsicher dann, denn ihr Blick war doch ein wenig finster geworden. „Ich frage mich nur, wann du anfängst an dich zu denken und aufhörst mir zu behandeln, als wäre ich aus Glas“, meinte Necia noch ein wenig kühl. Cruor schüttelt den Kopf und fand die Ansprüche seiner Herrin doch vollkommen unverständlich. „An mich Milady? Nein... In Eurer Gegenwart kann ich meine Sinne nicht auf mich lenken. Ich muss an Euer Wohl denken...Wieso? Aber Milady, ich bin doch nur am Leben dank Eurer Aufopferung. Was sollte mir entgehen? Was kann das Leben mir wohl bieten, wenn ich jetzt doch glücklich bin?“ Ein wenig zweifelnd sah Necia ihren Diener an und seufzte dann schwer: „Ich wusste dass du das sagen würdest“, merkte sie an und schüttelte leicht den Kopf, „Ich kenne dich viel zu lang und viel zu gut und nicht zu wissen, wie du reagierst.“ Und offensichtlich auch, dass er nie über seinen Schatten springen würde. Irgendwo doch der Schoßhund bleibend, den sie damals aufgenommen hatte. Als könnte er Gedanken lesen sah Cruor sie an: „Sagt mir, bereut Ihr es, Milady? Bereut Ihr es, mich errettet zu haben?“, fragte er besorgt und ihm kamen fast die Tränen. „Nein“, sagte sie klar und lächelte ihn an, „Ich habe es nicht eine Sekunde in all den Jahren bereut“, es war die Wahrheit und warum sollte sie ihn auch anlügen? Ein Lächeln legte sich auf seine Lippen, doch dann lenkte die Herrin auch wieder ein. „Aber ich denke, du solltest jetzt gehen.“ Einen Moment lang sah er sie an, dann nickte er und stand vorsichtig auf. „Das denke ich auch“, antwortete er und seufzte leicht, „Danke, Milady, für alles.“ Und dann war er auch schon auf dem Weg hinaus aus dem Zimmer in seine eigenen Gemächer um ein wenig über diesen ereignisreichen Tag und diese noch nicht beendete Nacht nachzudenken… Mit einem leichten Kopf schütteln stieg Yves aus dem Wagen und folgte gemeinsam mit Caleb ihrer abenteuerlichen Freundin, die schon wieder über den Parkplatz tobte und die kalte Nachtluft in vollen Zügen genoss. Den Wagen hatte er abgeschlossen und nun holten sie ihre Freundin langsam an. „Aber die Karten hast schon, richtig?“, fragte er nach und sah sie skeptisch an. „Das ist eine gute Frage“, schloss sich Caleb an und sie sahen ihre Freundin fragend an. Einen Moment ließ diese sie zappeln, indem sie nicht antwortete und immer weiter voran auf das kleine Kino zu schritt. Mit einem Grinsen zog sie vor der Kasse die drei Karten hervor und zeigte sie dem Kassierer. „Hier, bitte sehr“, sagte sie lachend und drehte sich um, „Und als Begleitung nehme ich mit…“, kicherte sie und blickte sich ein wenig unter den vor dem Kino stehenden Leuten um. Leicht genervt ging Yves an ihr vorbei und riss ihr eine Karte aus der Hand: „Lass den Mist“, knurrte er sie an und ging auch schon an ihr vor. „Bleibt nur noch eine“, meinte Laila leicht enttäuscht und ließ ihren Blick schweifen, bevor sie das perfekte Hundegesicht ihres Freundes erblickte und ihm lachend die Karte zu warf. „Ist ja schon gut, lasst uns reingehen!“ Und genau das taten sie auch. Die Karten waren in der besten Reihe und der Film zum Totlachen, so unecht, wie die Werwölfe dargestellt waren, so unlogisch, wie das Blut durch die Gegend flog und dann auch noch die alberne Liebesgeschichte der Hauptfigur! So etwas konnten sich nur Menschen ausdenken, dass ein cooler Werwolf für eine Menschenfrau fallen würde und sein ganzes Leben aufgeben wollen würde um mit ihr zusammen sein zu wollen! Das alles zeigte doch nur, wie wenig Ahnung Menschen von den Geschöpfen der Nacht hatten. Sich so schnell und dann auch noch in einen Menschen verlieben war doch albern! Reine Wunschvorstellung der Menschen! So lief es darauf hinaus, dass die drei echte Wölfe den Film über lachten und sie lustig machte, über das was da passierte und immer wieder schiefe Blicke kassierten, die sie aber kein bisschen interessierten. Nach dem Kino jagten sie noch ein wenig durch die Seitenstraßen und machten sich dann wieder auf den Weg nach Hause um Kraft für den nächsten Tag zu sammeln. 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