Time to remember von seththos ================================================================================ Kapitel 24: Ist der Ruf erst ruiniert... ---------------------------------------- @Nana-Tan: Hi! Danke für deinen Kommi. ^_^ Wie das mit kleinen Geschwistern ist, kann ich leider nicht sagen, da ich selbst nur einen großen Bruder hatte. *g* Und ich kann nicht behaupten, dass er mir alle Wünsche von den Augen abgelesen hätte. Aber es gibt sicher solche Verbindungen und Umstände, die dazu führen, dass Geschwister ein Herz und eine Seele werden. *lach* Na mal sehen, was Mokubas eindringliche Worte gebracht haben. ^.~ @Lunata: Immer besser? Danke. ^_^ Hoffentlich warst du nicht all zu verzweifelt, habe mich mit der neuen Veröffentlichung wirklich beeilt. Was Joey angeht, glaube ich ja persönlich, dass der ihm so Einiges durchgehen lassen würde, ehe ihm der Geduldsfaden reißt. *smile* Immerhin kennt er Seto ja nicht erst seit gestern... ^.~ @LeaGreywolf: Wow! Danke für deinen sehr langen Kommi. *freu* Schön, dass dir die Geschichte gefällt. Aber ich hoffe, du verzeist mir, wenn ich dir sage dass ich bemüht bin, dich noch ein wenig weiter zu verärgern und die Spannung aufrechterhalten will. ^_^* Tja und was Seto angeht... Ein Genie was Daten, Fakten und Wissenschaft und Ähnliches anbelangt, mag er ja durchaus sein ... aber du wirst mir wohl nicht widersprechen, wenn ich sage, dass er kein Genie auf der Ebene zwischenmenschlicher Gefühle ist. *lach* Die Einzigen Gefühle, mit denen er sich vermutlich im täglichen Geschäftsleben rumschlagen muss, sind Missgunst, Neid, Verrat und Wut. ^.~ Kein Wunder also, dass er Joeys Verhalten zunächst nicht einordnen kann und auf der langen Leitung steht. @Closer: Jip, da hast du recht. Mokuba steht seinem Bruder in nichts nach - gleichwohl er den Niedlichkeits-Faktor eindeutig als zusätzlichen Pluspunkt auf seiner Seite verbuchen kann. @Rockryu: Und wovon träumst du nachts? *fg* Seto und sich entschuldigen? Er mag seinen Bruder ja lieben, aber ob das schon ausreicht... ? Warten wir es ab. *g* Allen Lesern viel Spaß beim nächsten Kapitel.... ^_^ _________________________________________________________________________________ **********kurz zuvor bei Joey********** Inzwischen waren einige Stunden seit seinem Verweis aus der Firma und damit auch indirekt aus Kaibas Leben vergangen. Joey war sich darüber im Klaren, dass, wenn die Schule nach dem Wochenende wieder begann, er von Kaiba vermutlich geschnitten werden würde. Sie hatten sich aus Kaibas Sicht in diesem Leben nie gut verstanden, aber es hatte immer die kleinen zahlreichen Streitereien zwischen ihnen gegeben. Aus Erfahrung wusste er jedoch, dass Kaiba Menschen, die seiner Ansicht nach sein Vertrauen missbraucht hatten, ignorierte und mit Verachtung strafte. Eine Eigenschaft, die er sich über Jahrtausende hinweg bewahrt hatte. Ein schmales Lächeln zuckte über Joeys Gesicht. Er konnte ihm keinen Vorwurf machen, dass er ihm so sehr misstraute. Immerhin hatte er sich bewusst dafür entschieden, unerkannt in seiner Firma zu arbeiten. Betrachtete man die Fakten, hätte wohl jeder sein Vorgehen als verdächtig empfunden. Diese sachliche Betrachtung der Umstände vertrieb allerdings nicht die Schmerzen in seiner Brust. Schon seit einigen Stunden hatte er immer wieder das Gefühl, nicht mehr atmen zu können. Immer wieder dachte er an den Tag im Park, an das Feuerwerk und die gemeinsamen ausgelassenen Minuten im Pool des Kaiba Anwesens. Abermals zog sich sein Herz zusammen. /Ich sollte das lassen. Nur in der Vergangenheit zu leben, ist schmerzhaft und führt ohnehin zu nichts. Wenn ich etwas ändern will, muss ich es in der Gegenwart tun./ Joey lehnte sich zurück und starrte auf den Bildschirm vor sich. Er musste dringend den Verursacher für all die Probleme finden. Vielleicht war er nicht in der Lage, Setos Vertrauen wiederzuerlangen, aber er würde alles daran setzen, diesen Virus aufzuhalten, bevor er die komplette Kaiba Corporation vernichtete. /Vernichten? Aber natürlich! Ich habe bisher in die vollkommen falsche Richtung gedacht …/ Augenblicklich öffnete der Blonde ein weiteres Fenster auf seinem Bildschirm. Fakt war, dass dieser Virus dazu tatsächlich in der Lage wäre. Egal wie einfach er auch gestrickt war, er war nicht unsichtbar genug, um tatsächlich von der Firewall der Firma nicht bemerkt zu werden. Er konnte nicht als Anhang einer Mail oder durch das Anklicken einer falschen Internetseite versehentlich in das Netzwerk geraten sein. Jemand musste ihn bewusst installiert haben und das ging nur, wenn dieser Jemand Zugang zu den Firmenrechnern gehabt hatte. /Soweit ich weiß, springt der Virus von einem Netzwerk ins nächste. Aber als er entdeckt wurde, waren bereits fünf Abteilungen betroffen. Wäre der Virus nur auf einem Computer installiert worden, hätte er zunächst höchstens eine Abteilung lahm legen können. Aber in dem Fall hätte man ihn viel früher entdeckt und vielleicht noch aufhalten können. Das bedeutet, wer auch immer das getan hat …/ Schnell tippte er eine Reihe von Befehlen in seinen Computer. Es handelte sich um kein neues Modell und der Rechner reagierte etwas langsam, dafür war er jedoch nicht mit den Rechnern in der Firma vernetzt. Nun erwies sich auch das regelmäßige Update rings um die Virendaten als Vorteil. Nach ein paar Minuten Wartezeit verlangte sein Computer endlich nach dem Stick und Joey konnte sich an die Arbeit machen. Er benötigte nur wenige Augenblicke, um die betreffenden Daten auszuwerten. „Gefunden.“ Zufrieden lehnte Joey sich zurück. Neben drei Abteilungen aus dem Service waren auch zwei Abteilungen aus der Grafik als erste betroffen gewesen. Das vor ihm liegende Programm hatte genau aufgezeichnet, in welcher Reihenfolge die einzelnen Abteilungen vom Virus lahmgelegt worden waren. Wer auch immer das Virus verbreitet hatte, hatte sich sowohl im Service als auch in der Grafikabteilung Zutritt verschafft. Er nahm an, dass das Virus am Abend vor den ersten Ausfällen eingeschleust worden war oder am Morgen des betreffenden Tages. Ein entschlossener Zug umspielte seinen Mund. Ohne weiter zu überlegen griff er sich einen anderen Stick, seinen Rucksack und die Haustürschlüssel. Während er noch dabei war, die Wohnung abzuschließen, zückte er sein Telefon und kontaktierte Mokuba. „Mokuba Kaiba?“ „Hi Moki. Wo ist dein Bruder gerade?“ „Wie? Seto? Ich nehme an in der Firma.“ Joey stieß einen leisen Fluch aus, schnappte sich derweil aber dennoch sein Fahrrad und schwang sich auf den Sattel. „Gut, danke Mo…“ Gerade als er auflegen wollte hielt Mokuba ihn nochmal zurück. „Oh. Ich habe ihn gerade kommen gehört. Joey … ich habe von Herrn Harumoto gehört, dass …“ „Sorry Mokuba. Ich erkläre dir alles später. Bitte sag Seto nicht, dass ich angerufen habe, ja?“ „Gut. Ich muss auflegen. Er kommt gleich rein.“ Joey steckte sein Handy in seine Hosentasche und steckte seine ganze Kraft in die Pedale. Es würde keinen besseren Augenblick geben, um ein paar kurze Nachforschungen anzustellen. Seto benötigte eine geschätzte Stunde, um von seinem Anwesen wieder zur Firma zu kommen. Wenn er Seto richtig einschätzte, wollte er sich mit seinem Bruder über die Umstände seiner Mitarbeit erkundigen. Welchen anderen Grund gab es sonst für den Firmenchef, sich um diese Tageszeit wieder auf den Weg nach Hause zu begeben? Er war froh, dass er Mokuba nie offenbart hatte, was er tatsächlich zu leisten imstande war. Immerhin wollte er Mokuba nicht in Schwierigkeiten bringen. Es wäre nicht fair gewesen, sich zwischen der Loyalität gegenüber seinem Bruder und seiner Freundschaft ihm gegenüber entscheiden zu müssen. Somit konnte Mokuba nun mit Fug und Recht sagen, dass er von nichts eine nähere Ahnung hatte. Nur wenig später kam er am Firmensitz an. Nachdem er sein Rad vorsichtshalber in einer kleinen Seitenstraße angeschlossen hatte, sollte Seto doch eher wieder in die Firma kommen, betrat er das Firmengebäude. Ihm war klar, dass zahlreiche Angestellte bereits von dem Vorfall erfahren hatten. Tratsch, der in einem direkten Zusammenhang mit Seto stand, verbreitete sich für gewöhnlich rasend schnell. Dies war nur eine der Erfahrungen, die er während seiner Arbeit in dessen Firma gemacht hatte. Eine andere wichtige „Erfahrung“ war, die Bekanntschaft von ein paar der wichtigsten Mitarbeiter des Hauses zu schließen. Dankbar sah er auf die kleine Chipkarte in seiner Hand, die er sich vor ein paar Minuten von Frau Suzuki geborgt hatte. Diese würde er brauchen, um ungesehen an ein paar der wichtigsten Orte in dem Gebäude zu kommen. Kaum einer kannte die verwinkelten Gänge hinter den eigentlichen Büros. Gänge, die geschaffen worden waren, um den Reinigungskräften ein effizientes Arbeiten zu ermöglichen. Frau Suzuki war eine von ihnen. Er hatte sich bereits vor Monaten mit ihr angefreundet. Das verschaffte ihm nun einen unverhofften Vorteil, denn es ermöglichte ihm, zu seinem ehemaligen Arbeitsplatz zu gelangen, ohne vorher vom Empfangspersonal bemerkt zu werden. Ohne innezuhalten betrat er die Räumlichkeiten der Grafikabteilung und konnte bereits von weitem Herrn Harumoto sehen, der sich soeben über einen großen Zeichentisch beugte. Mitarbeiter, die ihn erkannten, sahen ihn erstaunt an. Man brauchte kein Genie zu sein, um zu bemerken, wie unwohl sie sich in ihrer Haut fühlten. Alle wussten, was geschehen war, vermutlich wollte ihn jeder trösten, doch gleichzeitig hatten sie Anweisungen, ihn sofort rauszuschmeißen, wenn er sich zeigte. Augenblicklich setzte Joey eine deprimierte Miene auf und trat mit einem traurigen Lächeln auf Herrn Harumoto zu. „Nici?“ „Joey!“ Sein ehemaliger Chef, Herr Harumoto, sah ihn ebenso verwundert an, fing sich jedoch schnell. Kurz sah er sich um, ehe er ihn für alle hörbar dazu aufforderte, den Raum wieder zu verlassen. „Joey, ich hatte heute bereits eine längere Unterredung mit Herrn Kaiba. Ich muss dich leider bitten, diese Räumlichkeiten zu verlassen und nicht wieder zu betreten. Aber ich nehme an, du wolltest nur noch deine Stifte abholen, die du gestern bei dem ganzen Theater hier liegen gelassen hast?“ Der Schwarzhaarige sah ihn mit gerunzelter Stirn an, wandte sich suchend an einen anderen Zeichentisch und schnappte sich wahllos zwei der dort liegenden Stifte. Joey nahm sie an und steckte sie in seinen Rucksack. Er wusste, dass es nicht seine Stifte waren und Herr Harumoto ebenfalls. „Komm. Ich begleite dich noch hinaus.“ Nici schob ihn, eine Hand an seinem Rücken, mit Nachdruck zur Tür hinaus. Für einen Moment gingen sie schweigend nebeneinander den Gang entlang und wandten sich in Richtung Fahrstuhl. Dort angekommen warteten sie einen Augenblick, ehe sie einstiegen. Kaum, dass sich die Türen geschlossen hatten, wandte sich Herr Harumoto mit ernstem Gesicht an den Blonden. Sie hatten nur sieben Stockwerke vor sich und daher nicht viel Zeit für Höflichkeiten. „Bist du für den Virus verantwortlich?“ Joey sah ihn ebenso ernst an und blickte ihm gerade heraus in die Augen. „Nein.“ Nici nickte. Er glaubte ihm. „Das dachte ich mir. Aber ich musste dich fragen. Ich nehme an, du bist aus einem bestimmten Grund hier?“ „Danke.“ Der Jüngere war erleichtert, dass wenigstens Nici ihm zu vertrauen schien. Er hatte darauf gehofft, aber sicher war er sich nicht gewesen. „Ich will herausfinden, wer den Virus tatsächlich hier eingeschleust hat. Ich bin nochmal alles durchgegangen und mir ist aufgefallen, dass es insgesamt fünf Abteilungen gab, in denen der Virus zuerst aufgetaucht ist. Du würdest mir einen großen Gefallen tun, wenn du mir die Login-Daten aller Rechner dieser Abteilungen besorgen könntest. Ich muss wissen, wer am Morgen oder am Tag, bevor das Virus aktiv geworden ist, an den Rechnern gesessen hat. Das Virus wurde definitiv manuell eingeschleust.“ „Das dürfte kein Problem sein. Es könnte aber ein oder zwei Tage dauern. Immerhin sind es fünf Abteilungen. Ich weiß nicht, wie schnell ich es schaffe, da die Rechner in den entsprechenden Teilen abgeschaltet werden mussten. Aber vielleicht kann ich auf ein anderes internes Netzwerk zugreifen … ich lass mir was einfallen.“ „Ok. Ich habe sicherheitshalber auch noch eine andere Idee, wie ich da nochmal nachforschen kann. Und dann…“ Joey drückte ihm seine Mailadresse in die Hand. „… schick mir bitte alles, was ihr über das Virus herausgefunden habt und ein Update zu allen Rechnern, die ausgefallen sind. Außerdem benötige ich die entsprechenden Quellcodes.“ „In Ordnung. Ich suche mir einen sicheren Rechner, der nicht mit dem Netzwerk in Verbindung steht, dann vermeiden wir die Gefahr, dass dein Rechner zu Hause auch noch davon befallen wird.“ „Gut. Begleite mich raus. Die anderen sollten sehen, dass du mich wirklich des Hauses verwiesen hast. Du hilfst mir so schon genug. Ich hoffe nur, dass Seto dich nicht zu sehr in die Mangel genommen hat, weil du ihm nichts von mir erzählt hattest.“ „Keine Sorge.“ Die Türen des Fahrstuhls sprangen mit einem Piepen auf und Herr Harumoto begleitete ihn mit ernstem Gesicht zum Ausgang. Die Empfangsdame war überrascht, denn sie hatte Herrn Wheeler nicht hereinkommen sehen, dachte sich jedoch nichts weiter dabei. Kurz zuvor hatte sie sich einen Kaffee gemacht, vielleicht war sie zu diesem Zeitpunkt ein wenig unaufmerksam gewesen. „Wer hat ihm verraten, dass ich bei euch arbeite?“ Das kleine Zucken von Nicis Schultern sagte ihm, dass dieser es ebenfalls nicht wusste. „Hat Herr Sakumoto heute Dienst?“ Ein leichtes, kaum sichtbares Nicken war die Antwort. Sie waren am Ausgang angekommen. „Ich möchte Sie nun bitten zu gehen, Herr Wheeler“, forderte er ihn deutlich hörbar auf. „Danke nochmal, Herr Harumoto.“ Dieser drückte die Hand von Joey etwas fester, als es notwendig gewesen wäre, um ihm wortlos Glück zu wünschen und machte sich dann ohne einen weiteren Blick auf den Weg zurück in seine Abteilung. Er hatte heute noch einiges an Arbeit vor sich. Joey lief indes ein paar Schritte die Straße hinunter, ehe er sich hinter dem nächsten Häuserblock nach rechts wandte und auf der Rückseite des Gebäudes abermals den Dienstboteneingang nutzte. Sollte er je Kaibas Vertrauen zurückgewinnen, würde er ihn in jedem Fall über die gravierenden Sicherheitslücken in seiner Firma informieren. Heute kam es ihm jedoch zugute. Die Chipkarte seiner Bekannten führte ihn abermals beinahe ungesehen  in das Gebäude. Sein neues Ziel war Herr Sakumoto. Er nahm an, dass dieser ihn bereits über die Bildschirme hatte kommen und gehen sehen. Da ihn noch kein Wachmann aufgehalten hatte, ging er davon aus, dass er auch Herrn Sakumoto noch zu seinen Vertrauten zählen konnte. Ohne lange Vorrede reichte er dem älteren Mann die Hand. „Herr Sakumoto, ich brauche umgehend die Kameraaufnahmen von vor vier Tagen. Bitte nur die Aufnahmen, die am Abend vor dem Virus gemacht worden sind und die vom nächsten Morgen. Konzentrieren Sie sich bitte auf die Grafikabteilung 7 und 9 und die Serviceabteilungen 3, 4 und 8. Und nein, ich bin nicht für das Virus verantwortlich aber ich werde herausfinden, wer es gewesen ist.“ Nur wenig später starrten beide konzentriert auf die Aufnahmen vom Mittwochabend. In jeder Abteilung gab es zwei Kameras, welche die gesamten Räumlichkeiten überwachten. Da es mehrere Monitore in dem kleinen Überwachungsraum gab, ließen sie alle 10 Aufzeichnungen parallel ablaufen. Jeder konzentrierte sich auf fünf davon und schrieb alle Angestellten, die sie nach 18 Uhr entdecken konnten, mit Namen und Uhrzeit auf einen Zettel. Immer, wenn lange Zeit nichts zu sehen war, spulten sie die einzelnen Kameras separat vor. Joey war froh, dass der Wachmann ihm bei der Zuordnung der Personen half. Er selbst kannte nur wenige Leute aus der Serviceabteilung mit Namen, da er die meiste Zeit bei den Grafikern verbracht hatte. Für die gesamte Prozedur benötigten sie lediglich eine halbe Stunde. Als sie fertig waren überprüfte Joey die Namenslisten und stellte fest, welche Personen sich von Mittwoch zu Donnerstag zwischenzeitlich in allen fünf Abteilungen aufgehalten hatten. Das Ergebnis war verblüffend und erhellend zugleich. Von allen 23 aufgelisteten Personen, kam nur eine einzige infrage. Joeys Augen verengten sich zu Schlitzen. „Diese miese kleine Ratte!“ „Herr Wheeler. Schauen Sie! Sie sollten sich auf den Weg machen.“ Der Blonde schaute auf einen der Monitore und entdeckte Kaiba, welcher mit forschen Schritten das Gebäude betrat. „Ich gehe davon aus, dass er nicht allein hinter dieser Angelegenheit steckt. Irgendjemand möchte diese Firma ruinieren. Wenn wir jetzt etwas unternehmen, ist er gewarnt.“ Grübelnd richtete Joey seinen Blick auf Kaiba, welcher in diesem Augenblick seinen Privatfahrstuhl betrat. Sorgenfalten hatten sich auf das Gesicht des Firmeninhabers gelegt. Dennoch drückte seine Haltung nach wie vor Kraft und Unbeugsamkeit aus. Joeys Hand zuckte vor und legte sich beinahe sanft auf den Bildschirm, auf dem das Gesicht von Seto zu sehen war. Kurz strich er darüber, als könnten seine Finger von hier aus die Falten auf Kaibas Stirn glätten. Seine Hand ballte sich zur Faust. Sein Entschluss stand fest. „Vielleicht ist meine derzeitige Position mir sogar von Vorteil“, entschied er leise murmelnd für sich selbst. „Bitte erwähnen Sie Kaiba gegenüber vorerst noch nichts von dieser Liste.“ Bezeichnend wedelte er kurz mit der Namensliste. „Auch nicht, wenn das Ihren Ruf wieder richten könnte?“ „Gerade deshalb nicht, Herr Sakumoto. Gerade deshalb nicht.“ Mit einem kurzen schmerzlichen Lächeln sah er noch einmal auf dem Bildschirm, auf welchem Seto gerade den Fahrstuhl in Richtung seines Büros verließ. „Ich danke Ihnen, Herr Sakumoto.“ Mit diesen Worten ließ er den Überwachungsraum hinter sich. Die Namensliste noch immer fest in der Hand, machte er sich auf den Weg zu seinem Fahrrad. Für heute würde ihm vorerst nichts anderes übrig bleiben, als zu Hause auf eine Mail von Nici zu warten. Er brauchte die endgültige Bestätigung, dass er mit seiner Vermutung richtig lag, ehe er den Betreffenden zur Rede stellte. Morgen früh allerdings… Herr Sakumoto starrte indes grübelnd auf die 5 Standbilder, welche die Person festhielten, welche in der besagten Nacht in allen fünf Abteilungen gearbeitet hatte. Herr Kaiba hatte ihn angestellt, um für die Sicherheit der Kaiba Corporation zu sorgen. Er vertraute dem Blonden, dass er nichts mit dem Virus zu tun hatte. Umso mehr, nachdem er sich die Videoaufzeichnungen gemeinsam mit ihm angesehen hatte. Gerade deshalb wurmte ihn die Tatsache, dass Herr Kaiba immer noch den falschen Mann in Verdacht hatte. Der Firmenchef war bereits außer sich gewesen, als er ihm die Anwesenheit von Joseph Wheeler in der Firma verschwiegen hatte. Wie würde er erst reagieren, wenn er ihm seine Entdeckungen bezüglich des Verräters verschwieg? Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)