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Time to remember

von

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Saboteur

@Sy: Ô.ô Oh je. Ich hoffe nicht, dass Seto einen Herzinfarkt bekommt. Immerhin brauche ich ihn ja noch und nach diesem Teil hat er noch viel Arbeit vor sich, da muss er fit bleiben... Aber lies selbst. ^_~
 

@Rockryu: Hi! Danke, dass du mir einen Kommi da gelassen hast. ^_^ *freu* Nach Lesen deiner 'Feststellung' bin ich gespannt, wie du den nachfolgenden Teil findest. *fg* Seto ist unberechenbar - Joey auch.
 

@Astera: Ehrliche Meinung? Apfelbäume sind zur Blütezeit wunderbar, auch im Sommer sind sie noch schön... danach... *seufz* Wir haben drei davon auf dem Grundstück. Die Äpfel sind sehr sauer. Keiner isst die und alle drei machen einen Haufen Arbeit, wenn die Äpfel fallen. Nicht zu sprechen vom Harken... *tief Luft hol* Aber ansonsten mag ich sie auch ganz gern. ^_^

12 als Bedeutung? *denk* Ne, eigentlich nicht. Habe ich öfter 12 geschrieben? *neugierig ist*

Was die Wasserschlacht anbelangt liegst du vollkommen richtig. Ich wollte mit der Szene schlicht verdeutlichen, dass man Setos wahres Alter in der Gegenwart nie außer Acht lassen darf, auch wenn er im Allgemeinen schon sehr reif und erwachsen ist. Aber diese andere Seite kann eben nur einer hervorkitzeln - und das ist Joey.

Mit Rauchen haben die Narben nichts zu tun, soviel kann ich verraten. ^_~

Ich denke, deine weiteren Fragen bezüglich Joeys Erinnerung klärt sich im folgenden Kapitel. Was den Auslöser betrifft... das kommt erst später. *fg*

Viel Spaß beim Lesen!
 

@Anyu: Jup. Da hast du vollkommen Recht. Aber Kaiba ist eben ein sehr rational denkender Mensch. Aber zum Glück gibt es da ja Joey. ^.~ Tjaaa... Ärger auf Seto oder auf Joey? Wer weiß wer weiß...
 

@Lunata: Genial? Freut mich! ^_~ Was Setos sexuelle Orientierung anbelangt... Ich glaube nicht, dass er sich bisher all zu große Gedanken darüber gemacht hat. Aber ich persönlich halte ihn ja für einen Typ Marke 'bi'. Worauf er Lust hat, das nimmt er sich. *g*

Was Joey und dessen Erinnerung anbelangt muss man bei mir glaube ich immer zwischen den Zeilen lesen. ICh neige dazu, viele Dinge nur anzudeuten aber im folgenden Kapitel wird es, glaube ich, deutlicher. ^_~
 

Allen viel Vergnügen mit dem nächsten Kapitel!
 

______________________________________________________________________
 

**********Vier Tage später**********
 

Inzwischen waren vier Tage vergangen und ein wütender Kaiba ging in seinem Büro rastlos auf und ab. Mit ihrem Anruf hatte seine Sekretärin ausnahmsweise recht behalten: Seine Firma könnte tatsächlich untergehen, wenn nicht bald ein Wunder geschah! Er schrieb inzwischen seit exakt 83 Stunden und, er sah auf die Uhr, 34 Minuten und 23 Sekunden an einer Datei gegen diesen verflixten Virus, doch nichts wollte funktionieren. Es war zum Kotzen!
 

/Ja. Zum Kotzen! Ich hätte ja persönlich nie gedacht, dass außer diesem dämlichen Köter mal einer dieses Wort in den Mund nimmt … geschweige denn ich! … aber … es ist einfach so … passend … und richtig und … ARGH! Ja, beim Gott, den es wahrscheinlich nicht mal gibt, ja, zum KOT-ZEN!!!/
 

Aufgebracht setzte er sich wieder an seinen Schreibtisch und tippte in rasender Geschwindigkeit weitere ellenlange Quellcodes in seinen Laptop, doch nichts wollte helfen. Sobald er eine Zeile in das Programm eingespeist und den Virus damit aus drei Parzellen seines riesigen Netzwerks verbannt hatte, heimste dieser sich fünf neue ein. Das Schlimme daran war, dass jede Parzelle umgerechnet eine Abteilung seiner Firma repräsentierte. Konzentriert sah er auf einen zweiten Monitor rechts neben sich. Blinkende rote und grüne Punkte, welche sich auf einer beinahe spinnennetzartigen Landkarte befanden, zeigten ihm genau an, welche seiner Abteilungen bereits vollkommen außer Gefecht gesetzt waren.
 

Er verfluchte sich selbst. An sich arbeitete dieser Virus denkbar einfach. Sobald irgendwer einen Computer einschaltete, drang das Virus in die Netzwerkdateien ein und verbreitete sich über diese Verbindung der Rechner mit dem nächsten Computer. Zum Glück waren nicht ALLE Computer mit ALLEN anderen verbunden, sondern immer nur einzelne Hauptrechner mit dem jeweils nächsten Hauptrechner der nächsten Abteilung. Doch das Problem war, dass sich der Virus dadurch höchstens verlangsamen, jedoch längst nicht aufhalten ließ. Fakt war, dass jeder Computer, der bereits vom Virus einen Besuch abgestattet bekommen hatte, spätestens drei Stunden später von selbst alle Programme beendete und danach nicht mehr gestartet werden konnte. Eine simple Vorgehensweise also und doch konnte Kaiba anscheinend nichts Vernichtendes dagegen tun. Inzwischen hatte er sein gesamtes Expertenteam mit der Aufgabe betraut, ein effektives Gegenvirus zu entwickeln, doch auch seine besten Mitarbeiter kamen nicht weiter. Manch einer kam in den letzten Stunden gar mit dem irrationalen Vorschlag, doch einfach alle Computer abzuschalten und das ganze Auszusitzen … diesen inkompetenten Idioten hatte er inzwischen gefeuert, aber wirklich weitergebracht hatte ihn das nicht. Selbst das Austauschen aller Rechner seiner Firma – das Geld dazu hätte er gehabt – würde nichts bringen, da damit auch alle entwickelten Daten und Programme unwiderruflich verloren sein würden.
 

Frau Ishimizu stürmte hinein. In seinen Gedankengängen unterbrochen sah der Chef der Kaiba Corporation auf.
 

„Herr Kaiba?! Wie mir so eben berichtet wurde, sind nun auch die ersten Zentralrechner betroffen!“
 

Kurz warf der Braunhaarige einen weiteren Blick auf seinen zweiten Monitor und fand diese Hiobsbotschaft bestätigt. Zwei weitere grüne Lampen, nahe der Mitte des Netzes, hatten ihre Farbe gewechselt.
 

„Ja, ich seh’ es. Danke, Frau Ishimizu.“
 

Ohne ein weiteres Wort wandte er sich wieder seinem Programm zu. Frau Ishimizu kannte die schroffe Art ihres Chefs und ging raschen Schrittes wieder zurück in das Vorzimmer.
 

Frustriert schwor sich Seto, dass er dem, dem er das zu verdanken hatte, eine reinwürgen würde, wenn er ihn je erwischen sollte. Denn wer auch immer es gewesen war, schien es tatsächlich geschafft zu haben, nach und nach seine Firma lahmzulegen. Wenn das so weiter ging, konnte er die Kaiba Corporation in ein paar Wochen, wenn nicht sogar Tagen, schließen.
 

/Nein. So weit kommt es sicher nicht. Ich habe nicht jahrelang gegen Gozaburo und irgendwelche nicht existenten Ungeheuer gekämpft, um meine Firma jetzt durch einen simplen Computervirus zu verlieren!/
 

Entschlossen hämmerte er die nächsten Zeilen in sein Programm. Er würde es schaffen, diesen Virus zu vernichten und dann würde er die Spur zurückverfolgen. Irgendwo, an irgendeinem Rechner, hatte jedes Virus seinen Ursprung und er würde ihn finden. Er war sich beinahe sicher, dass der Verursacher in seiner eigenen Firma zu suchen war. Sein Sicherheitssystem und seine Firewall waren zu gut, um sie von außen zu überwinden. Nur jemand, der Zugang zu seinen Firmenrechnern hatte, hätte es fertigbringen können, den Virus in das System einzuspeisen. In diesem Moment drifteten zwei weitere Abteilungen ins Nirwana des Computerfriedhofes ab.
 

„Möget ihr in Frieden ruhen“, murmelte Kaiba, ehe seine Hand routiniert zur Gegensprechanlage griff.

„Frau Ishimizu?“

„Ja?“

„Schicken Sie bitte die Service – Abteilung 3 in den Feierabend. Die sollen sich zwei Tage freinehmen.“

„Jawohl Chef“, kam es mit leicht resigniertem Unterton zurück.
 

Frau Ishimizu hatte bereits die halbe Belegschaft, was ungefähr 345.298 Leute betraf, in den bezahlten Urlaub geschickt. 1.300 Leute mehr fielen da eigentlich nicht mehr ins Gewicht.
 

Einige Stunden später und zwei Abteilungen weniger, klopfte es abermals an der Tür. Beinahe zaghaft steckte Frau Ishimizu ihren Kopf durch den offenen Türspalt. Leicht beunruhigt sah sie sich im Zimmer um. Sie hatte den Ausfall der nächsten Abteilungen schon gar nicht mehr gemeldet, da sie ahnte, dass Herr Kaiba dies mit Sicherheit selbst registriert hatte. Suchend tastete ihr Blick die riesige Fensterfront hinter seinem Schreibtisch ab. Nach all den Hiobsbotschaften des heutigen Tages hätte sich die Dame auch nicht gewundert, hätte sie Eisblumen am Fenster ausmachen können; und erfrieren war ein unschöner Tod, wie sie erst neulich wieder in einem Spielfilm gesehen hatte.
 

„Herr Kaiba?“
 

Fragend sah Kaiba auf.
 

„Da ist ein junger Mann, der Sie gern gesprochen hätte. Er meinte, es sei wichtig.“
 

Unwillig sah Kaiba auf seine Sekretärin und seine Augen machten ihr klar, dass er momentan eigentlich für niemanden zu sprechen war, egal wie wichtig dessen Gründe waren. Aber er kannte Frau Ishimizu inzwischen lange genug. Sie wusste, was ihr Chef selbst als wichtig einstufte und was nicht, und wenn sie in dieser Situation jemanden zu ihm vorließ, musste dieser jemand wirklich bedeutende Argumente haben.
 

„In Ordnung. Wer ist es?“

„Ein Herr Kirian aus der Grafikabteilung, er meinte, er wisse etwas zum Ursprung des Virusproblems.“
 

Aufmerksam geworden, setzte sich Kaiba kerzengerade auf. Überlegend faltete er die Hände ineinander, ehe er Frau Ishimizu nochmals nach dem Namen fragte.

„Haiko Kirian, Herr Kaiba“, antwortete sie gewissenhaft.

„Gut. Schicken Sie ihn mir in … sagen wir 5 Minuten hinein.“
 

Frau Ishimizu nickte verständig und schloss leise die Tür hinter sich.
 

Sofort schloss Kaiba sein Schutzprogramm und rief sich die Akte des besagten Mannes auf den Monitor. Kurz überflog er die wichtigsten Daten des Grafikers, als besagter Kirian bereits eintrat.
 

Insgesamt machte seine äußere Erscheinung einen gepflegten Eindruck. Die Haare nach hinten gegelt, die Farbe seines Anzuges perfekt auf seine Krawatte und Schuhe abgestimmt und eine wahrscheinlich echte Rolex am rechten Handgelenk, entsprach er genau dem Typ Mensch, den Kaiba abgrundtief verabscheute. Er gehörte zu dem Schlag von Menschen, die einem vorne herum nett anlächeln konnten, während sie in der Hinterhand ein Messer bereithielten, sollte man nicht ebenso falsch zurücklächeln. Das hatte Kaiba nicht nötig und so sah er dem Mann nur schweigend entgegen. Er ersparte es sich, Kirian einen Platz anzubieten, er hatte nicht vor, es dem ebenfalls Braunhaarigen in irgendeiner Weise bequemer zu machen.
 

Nicht minder ernst blickend trat sein Angestellter näher. Es hatte etwas Arrogantes, wie er Kaiba die Hand reichte, um sich persönlich bei ihm vorzustellen.
 

„Haiko Kirian mein Name, Herr Kaiba. Es freut mich sehr, Sie einmal persönlich kennenlernen zu dürfen.“
 

Der Chef der Kaiba Corporation dachte nicht daran, sich mit diesem Menschen auf eine Stufe zu stellen und ließ dessen Hand ohne Gegenpart wortlos in der Luft verweilen. Wenn schon einer dem anderen die Hand anbot, dann war er das.
 

Peinlich berührt und offensichtlich in seiner Arroganz gekränkt, zog Kirian die Hand zurück und ließ sich ohne weitere Aufforderung auf einem der zwei Sessel vor Kaibas Schreibtisch nieder.
 

„Also. Warum sind Sie hier?“, eröffnete der Ältere ohne weiteres Federlesen das Gespräch.
 

Irritiert sah Kirian zu seinem Chef. Es war unzweifelhaft, dass er damit gerechnet hatte, etwas freundlicher begrüßt zu werden, da er doch seine brisanten Informationen bereits hatte anklingen lassen. Nach kurzem Zögern schob er den gereizten Tonfall aber auf die momentanen Umstände und gewann seine Selbstsicherheit zurück.
 

Das bemerkte auch Kaiba, der sich davon jedoch nach wie vor nicht beeindrucken ließ. Ungeduldig, da er weitaus Besseres zu tun hatte, als sich mit diesem falschen Wiesel abzugeben, fixierte er dessen schmales Gesicht mit stahlblauen Augen. Nebenbei gab er immer wieder neue Codes auf der Tastatur ein, als wäre der Mann es nicht wert, dass man ihm seine ungeteilte Aufmerksamkeit schenkte.
 

„Herr Kaiba, ich hätte einige wichtige Informationen über einen Ihrer Angestellten, der, mit Verlaub, meiner Meinung nach für den immensen Computerschaden in dieser Firma die volle Verantwortung trägt.“
 

Äußerlich ruhig, innerlich jedoch bis aufs Äußerste gespannt, lehnte Kaiba sich nun doch zurück und gab dem anderen somit das unsichtbare Zeichen fortzufahren.
 

„Meiner Meinung nach handelt es sich bei dem Verursacher um einen jungen Grafiker aus meiner Abteilung. Ein gewisser Joseph Jay Wheeler.“
 

/Lächerlich./
 

Kaibas verzog keine Miene bei dieser Behauptung. Lediglich seine linke Augenbraue, wanderte äußerst skeptisch ein gutes Stück nach oben. Er hatte ja gewusst, dass es reine Zeitverschwendung wäre, dem Mann seine wertvolle und in diesen Tagen nur knapp bemessene Zeit zu schenken.
 

„Ich beschäftige keinen Angestellten namens Joseph Jay Wheeler.“
 

Gespielt überrascht sah Kirian ihn an.
 

„Oh. Aber wie kann es dann sein, dass er seit mehreren Monaten in unserer Abteilung tätig ist?“
 

Die Augenbrauen zusammenziehend dachte Kaiba nach. Er glaubte diesem schmierigen Mistkerl nicht. Und doch …
 

/Joey kann es nicht gewesen sein. Selbst WENN er auf eine mir unerklärliche Weise hier arbeiten würde, um sich etwas dazu zu verdienen, dann sicher nicht als Grafiker. Er hat gar nicht das WISSEN um … Sicher. Er kann gut zeichnen, das muss ich ihm zugestehen, aber doch nur mit der Hand! Nicht mit dem Computer. Außerdem … so sehr er mich auch hassen mag … er würde doch nie …/
 

Der Firmenchef dachte an zahlreiche Situationen, in denen er den Jüngeren beleidigt und bloßgestellt hatte. Nicht nur einmal hatte Joey ihm damals Rache angedroht.
 

/Oder doch?/
 

Kaiba schob alle weiteren Gedanken beiseite. Er war Geschäftsmann und verantwortlich für Tausende von Mitarbeitern. So unglaubwürdig die Behauptungen des Mannes vor ihm auch sein mochten, war es seine Pflicht als Firmeninhaber, jedem Hinweis nachzugehen. Er konnte es sich nicht leisten, kein Misstrauen gegenüber irgendjemand zu haben. Der Chef der Kaiba Corporation kam auf den springenden Punkt.
 

„Haben Sie Beweise für Ihre Vorwürfe?“
 

„Nun …“, gekonnt setzte Kirian eine kleine Kunstpause, ehe er weitersprach: „Beweise habe ich nur insofern, als das, was ich selbst GESEHEN habe.“
 

Er musste wissen, was Kaiba von lediglich gesehenen Beweisen hielt. Dennoch war der Samen des Misstrauens gesät. Schließlich spielte Kirian seinen letzten Schachzug aus.
 

„Übrigens, er arbeitet gerade unten in der Grafikabteilung. Sie können sich gern von meinen Worten überzeugen. Ich meine … nur, falls Sie mir nicht glauben sollten, dann …“

Der ebenfalls Braunhaarige brauchte nicht zu Ende sprechen.

„Sie warten hier.“
 

Kaiba schritt an ihm vorbei aus dem Büro. Er war sich bewusst, dass es eigentlich keinen Grund gab, dem Mann zu glauben. Doch wenn es tatsächlich Beweise gab … Entnervt schüttelte er den Kopf, währende er mit dem Fahrstuhl in die Etage fuhr, in welcher sich die Überwachungsräume befanden.
 

/Es kann einfach nicht stimmen. Wahrscheinlich vergeude ich hier nur meine Zeit./
 

Und doch rumorte es in seinem Magen. Sein Instinkt hatte ihm schon mehr als einmal gute Dienste geleistet. Es war immer besser, sich auf Fakten zu verlassen. Er würde herausfinden, was an den Aussagen des Mannes wirklich glaubhaft war. Wenn einer ihm sagen konnte, was in seiner Firma vor sich ging, dann die Leute, welche er für die Überwachung derselben angestellt hatte! Energisch öffnete er die Tür zum Überwachungsraum.
 

„Herr Sakumoto!“
 

Noch während Kaiba die Tür schloss, sah er sich nach dem Dienst habenden Wachmann um. Erschrocken sprang dieser von seinem Stuhl auf, als er den scharfen Unterton in der Stimme seines Chefs vernahm. Er hatte ihn auf den Monitoren nicht kommen sehen, weswegen er auch Joseph nicht hatte vorwarnen können. Er hoffte nur, dass der junge Mann gerade nicht im Bild war, sollte Herr Kaba einen zufälligen Blick auf die Monitore werfen. Er hatte es dem jüngeren Kaiba versprochen, ein wenig über den Blonden und dessen Anonymität zu wachen.
 

„Ja?“

Seine Hoffnung wurde augenblicklich zerstört.

„Zeigen Sie mir alle gegenwärtigen Aufzeichnungen aus der Grafikerabteilung.“

„Jawohl, Herr Kaiba.“

/Lass den Jungen auf der Toilette sein!/, betete er inständig.

„Da! Wer ist das?“
 

Auffordernd deutete Kaiba auf einen hellen Punkt auf einem der Monitore, der sich in diesem Augenblick konzentriert über einen flackernden Bildschirm beugte. Der Braunhaarige wusste instinktiv, dass bereits dieses Bild alle Beweise beinhaltete, die er brauchte und dennoch, wie in einem verzweifelten letzten Versuch, dass er sich irren könnte, hakte er noch mal nach.
 

„Das wird wohl … einer Ihrer Grafiker sein, Sir“, ließ der Wachmann ausweichend verlauten.
 

Nun vollends aufgebracht, sah der Größere auf seinen Angestellten.
 

„Führen Sie mich nicht in Versuchung, Ihnen zu kündigen, Sakumoto! Sie kennen alle Grafiker mit Namen, das ist Ihr Job. Und wenn Sie diesen Job auch weiterhin ausüben wollen, dann sagen Sie mir jetzt, wie der Mann heißt!“
 

Diesen Argumenten hatte Herr Sakumoto nichts entgegenzusetzen und in Gedanken entschuldigte er sich immer wieder bei Joseph und dem kleinen Mokuba Kaiba.
 

„Joseph Jay Wheeler, Sir.“
 

Sein Magen drehte sich um. Ihn auf dem Monitor zu sehen und nun auch noch seinen Namen bestätigt zu bekommen, war für ihn alles an Beweis, was er brauchte. Offenbar hatte dieser Kirian tatsächlich die Wahrheit gesagt.
 

„Seit wann arbeitet er hier?“

„Genau weiß ich es nicht mehr. Aber seit über 7 Monaten bestimmt, Sir.“
 

Das reichte, um seinen Kopf auszuschalten. Kaiba hatte genug gehört. Seine Wut nahm überhand. Er fragte nicht weiter. Es war offensichtlich, dass der Blonde genügend Zeit gehabt hatte, um seine Firma zu infiltrieren. Dass er selbiges Joey noch vor einer Stunde nicht einmal zugetraut hätte, beachtete er gar nicht. Kirian hatte recht gehabt. Allein Joeys Anwesenheit in diesen Räumlichkeiten bewies es. Das war alles, was er wissen musste und alles, was für ihn zählte.
 

/Keine Ahnung WIE Joey das gemacht hat, oder WARUM … Aber er HAT und deswegen …/
 

Aufgebracht und bitter enttäuscht stürmte er aus dem Raum, während der ältere Mann sich vollkommen erschöpft auf seinen Stuhl sinken ließ. Nur wenige Minuten später richtete er seine volle Aufmerksamkeit auf den von Kaiba zuvor bezeichneten hellen Punkt. Gerade stürmte der Chef in den Raum und Sakumoto konnte sich lebhaft vorstellen, auch ohne den Ton anzustellen, was dort unten geschah.
 

Eiskalt und wütend sah Kaiba sich in der Abteilung um. Die Augen seiner Angestellten waren weit aufgerissen. Der gesamte Fokus der Mitarbeiter schien sich einzig und allein auf die Eingangstür zu konzentrieren. Nur wenige Augenblicke später hatte Kaiba gefunden, wonach er suchte. Braune Augen sahen ihn schuldbewusst über drei Computer hinweg an. Der Blick des Blonden sagte alles. Die Augen des Braunhaarigen und sein wutverzerrtes Gesicht hatten Joey längst verraten, dass er es war, nach dem der Firmenchef gesucht hatte. Scheinbar hatte er herausgefunden, dass er bereits seit Längerem ohne sein Wissen in seiner Firma rumgeisterte. Sicher wäre dies Grund genug für Kaiba, aufgebracht zu sein - zumindest wenn er nicht wusste, was er hier tat – dennoch erklärte es längst nicht die Zornesfalten, die sich über seinen Augen gebildet hatten.
 

„Raus hier! Alle! SOFORT“, befahl der Ältere. Seine Stimme hätte einen See augenblicklich zu Eis erstarren lassen können. Zahlreiche sorgenvolle Blicke richteten sich auf den Blonden. Doch keiner wagte zu widersprechen.
 

Es war klar, dass alle AUßER Joey gemeint waren. Abwartend sah der Blonde Kaiba entgegen. Er war sich noch immer keiner Schuld bewusst. Immerhin hatte er ihm lediglich geholfen, so wie er es einst versprochen hatte. Wenn Kaiba es ihn erklären ließe, dann… Der letzte Mitarbeiter hatte die Tür leise hinter sich geschlossen.
 

„DU…!“, drohend kam Kaiba Schritt für Schritt näher. Anscheinend war der Firmenchef noch immer auf der Suche nach dem richtigen Wort, um Joey passend zu beschreiben.
 

„Ich gratuliere! BEINAHE hättest du es tatsächlich geschafft!!“

„Was?“, verblüfft starrte Joey ihn an.
 

Kaiba ließ ihn nicht aus den Augen. Mit einmal ergab alles einen Sinn! Alles war so einleuchtend! Warum nur war es ihm nicht schon früher aufgefallen: Die plötzlichen Besuche des Blonden bei ihm zu Hause, die scheinbar freundschaftliche Beziehung mit seinem kleinen Bruder… Joey hasste ihn. Seit Jahren hatte er Joey immer wieder seine Grenzen aufgezeigt, ihm bewusst gemacht, wer der Bessere von ihnen beiden war und nun hatte ihm irgendwer die glänzende Möglichkeit geschenkt, sich an ihm zu rächen. Aber das würde er nicht zulassen! Nicht, wenn daran auch seine Firma und Mokuba hingen!
 

„Es fehlt nur noch SO viel“, eine entsprechende Geste folgte „und du hättest mich ruiniert, Wheeler. Aber ich werde nicht einfach zusehen, wie ein KLEINER MIESER SABOTEUR wie DU, meine Firma zugrunde richtet!“
 

Die Puzzlestücke fügten sich zusammen. Man konnte förmlich hören, wie es in Joey ‚Klick‘ machte. Kaiba gab ihm die Schuld an dem Virus. Abwehrend hob Joey die Hände.
 

„Seto, ich könnte nie …“
 

Doch der Braunhaarige ließ ihn nicht aussprechen. Er explodierte förmlich.
 

„WAS könntest du nicht?!“
 

Mit zwei weiteren Schritten war er bei ihm, schlug ihm seine geballte Faust in die Magengrube. Joey keuchte auf. Damit hatte er nicht gerechnet.
 

„Dieser Virus …“ Joey holte keuchend Luft. „… ist nicht von mir. Ich habe ihn nicht eingeschleust …, falls es das ist …, was du glaubst.“
 

Setos Antwort war ein zweiter Fausthieb, der Joey diesmal direkt im Gesicht traf. Der Jüngere wehrte sich nicht. Es wäre ihm ein Leichtes gewesen, den Schlag abzuwehren. Doch er hatte nicht vor, gegen den Braunhaarigen zu kämpfen. Niemals.
 

„ACH NEIN? Du meinst, genauso wie du dich NICHT in meine Firma geschlichen und mich NICHT hintergangen hast, indem du meinen EIGENEN BRUDER und meine EIGENEN ANGESTELLTEN manipuliert hast, um dir zu helfen?“
 

Leicht benommen schüttelte Joey den Kopf. Seine Lippe blutete.
 

Den Chef der Kaiba Corporation kümmerte das nicht. Im Gegenteil. Es verschaffte ihm eine geradezu erschreckende Genugtuung, Joey bluten zu sehen. Der Kampf in der Seitengasse vor ein paar Monaten kam ihm wieder in den Sinn. Auch damals hatte ihn der Anblick seines Gegenübers kalt gelassen. Vielleicht hätte er seinerzeit nicht eingreifen sollen. Dann hätte er sich jetzt zumindest nicht mit diesem bohrenden Gefühl in seiner Magengegend auseinandersetzen müssen. Ihm war schlecht. Es fühlte sich beinahe an, als hätte er eine Faust in den Bauch gerammt bekommen und nicht Joey.
 

Erst mit der Anschuldigung von Kirian war ihm bewusst geworden, dass er in den letzten Wochen tatsächlich damit begonnen hatte, dem Blonden sein Vertrauen zu schenken. Womöglich hatte es an ihrer ähnlichen Situation – keine Eltern, nur ein Geschwisterkind – oder den zahlreichen kleinen ungeplanten Treffen gelegen. Er wusste nicht, wie gerade ihm so etwas hatte passieren können. Doch Gott sei es gedankt, hatte ihn die Realität recht schnell wieder eingeholt. Vielleicht war er noch früh genug wieder aufgewacht, um nun das Schlimmste zu verhindern.
 

„Verschwinde hier, Wheeler. Ehe ich mich endgültig vergesse. Sehe ich dich je wieder in meiner Firma, kannst du sicher sein, dass du mehr von mir erhältst, als nur ein paar blaue Flecken.“
 

Joey richtete sich auf. Stumm sah er ihn an, betrachtete das zu Stein erstarrte Gesicht, die geballten Hände, die sturmblauen Augen. Seine Gedanken überschlugen sich. Sollte er sich wehren? Am liebsten hätte er Kaiba angeschrien. Ihn angeschrien und gefragt, wie er so etwas jemals von ihm glauben könne? Wie er annehmen könne, dass er ihn hasse? Warum er ihm nicht vertraute? Warum er sich nicht ERINNERTE?!
 

Er fragte nichts davon.
 

Zu oft hatte er bereits in ähnlichen Situationen gesteckt. Es hatte Momente gegeben, in denen er sich dagegen gewehrt hatte. Manchmal hatte er ihn am Kragen gepackt und geschüttelt, in der Hoffnung, dass Kaiba… nein … Seth … sich wieder an sein altes Leben mit ihm erinnern würde. Dass er erkennen würde, wie sehr er, Joey ihn auch heute noch liebte – über alle Zeiten hinweg. Aber er hatte jedes verdammte Mal begreifen müssen, dass das Wunschdenken war. Nichts weiter. Es gab Tage, da hasste er die Götter dafür, dass sie ihm nicht ebenfalls die Erinnerung an ihn genommen hatten. Dass sie ihn mit der Hoffnung weiterleben ließen, dass sich in irgendeinem Leben etwas ändern könnte.
 

/Wach auf, Joey! Er wird sich nie wieder an dich erinnern … nicht an dich … und nicht an sich selbst. Das war der Preis. Schluss mit dieser Scheiß Hoffnung!/
 

Stumm sah er noch einige weitere Sekunden auf sein Gegenüber. Für heute hatte er keine Kraft mehr, sich zu wehren. Vielleicht würde er morgen wieder den Kampf gegen Kaibas Misstrauen aufnehmen. Vielleicht konnte er morgen Beweise finden, die Kaiba zeigten, dass er ihn nicht sabotiert hatte. Und vielleicht würde Kaiba dann auch sein Vertrauen in ihn wiedererlangen. Doch jetzt, in diesem Augenblick, wollte er einfach nur noch raus. Weg, von diesen Augen, die sein Herz schneller schlagen ließen, sobald sie auf ihn gerichtet waren. Denn das Misstrauen, dass sich in ihnen widerspiegelte, konnte er nicht mehr ertragen.
 

Für Kaiba war die Stille ein klares Schuldeingeständnis. Der Joey, den er kannte, hätte sich mit Händen, Füßen und wahrscheinlich einer Menge obszöner Begriffe gegen sein Vorgehen gewehrt. Stattdessen drehte sich der Blonde um und wandte sich in Richtung eines kleinen schäbigen Rucksacks, der, wie Kaiba erst jetzt bemerkte, neben einem der weißen Schreibtische gestanden hatte. Weiterhin wortlos nahm er sich die Jacke vom Stuhl und schritt, ohne ihn anzusehen, an Kaiba vorbei. Am letzten Schreibtisch des Raumes blieb er stehen. Abwartend sah der Größere ihn an. Bedächtig griff Joey in seinen Rucksack und zog eine kleine Schachtel, eingewickelt in glänzendes blaues Geschenkpapier, heraus. Eine kleine weiße Schleife war an der länglichen Packung befestigt. Joey dachte daran, wie er den Inhalt erst heute früh gekauft und zur Sicherheit schon einmal eingepackt hatte. Eigentlich war der Tag noch etwas hin, an dem er das Geschenk seinem Besitzer hatte übergeben wollen. Doch jetzt sah er keinen Grund mehr, es noch länger bei sich zu behalten. Mit einem undeutbaren Ausdruck in seinen braunen Augen sah er es ein letztes Mal an, ehe er es auf den Schreibtisch neben sich legte.
 

„Happy Birthday, Seto“, flüsterte er. Kaiba hörte es trotzdem.
 

Ohne weitere Worte verließ Joey den Raum. Schweigend ging er durch den kleinen Massenauflauf vor der Tür. Nur am Rande wurde ihm bewusst, dass Nici, ihn ansprach. Doch er schenkte ihm nur ein flüchtiges Lächeln.
 

Irritiert sah er vor dem Gebäude zur Sonne hinauf und wunderte sich über das schöne Wetter. Strömender Regen hätte weitaus besser zu seiner derzeitigen Stimmung gepasst. Aber nein: Als ob Rah ihn verhöhnen wollte, strahlte er von oben herab, als hätte es noch nie einen schöneren Tag als diesen gegeben.
 

„Angeber“, murmelte Joey mit bösem Blick in Richtung Sonne, schulterte seinen Rucksack und machte sich auf den Weg nach Hause. Wenn er seine eigene Enttäuschung überwunden hatte, würde er dem Ärger auf den Grund gehen. Ihm war vollkommen klar, dass er dadurch vielleicht nichts mehr an Setos Meinung über ihn würde ändern können, aber der Firmenchef hatte davon gesprochen, dass er seine Firma fast ruiniert hatte. Er vermutete daher, dass der Braunhaarige ihn in direkter Verbindung zu dem Virus sah. Das wiederum bedeutete, dass ihm jemand eine Falle gestellt hatte, um ihn loszuwerden. Der wahre Verursacher des Ganzen lief also noch frei herum.
 

„Ob du es willst oder nicht Seth, ich werde mein Versprechen halten“, murmelte Joey leise vor sich hin und schlug den Weg zu seiner Wohnung ein. Ihn wunderte, dass er nicht in Tränen ausgebrochen war – aber das hätte wohl zu pathetisch ausgesehen. Ein selbstironisches Lächeln spielte über seine Lippen. Kurz zuckte er zusammen. Doch der Schmerz in seinem Gesicht würde nachlassen. Er hatte andere Probleme. Nachdenklich tastete er seine Lippe entlang. Ein kleiner Streifen Blut zeichnete sich auf seiner Hand ab. Anscheinend war seine Lippe beim Schlag von Kaiba aufgeplatzt. Seufzend reinigte er das Blut notdürftig mit seiner Zunge. Vielleicht war heulen doch gar keine so schlechte Idee?
 

Derweil verharrte Seto noch immer vor dem kleinen blauen Päckchen, welches Joey ihm hinterlassen hatte. Er hatte sich noch nicht entschieden, ob er das Geschenk sofort in den Müll schmeißen, oder doch vorher öffnen sollte. Da ihm die Entscheidung auch nicht durch seine feigen Mitarbeiter abgenommen wurde, die sich auch weiterhin nicht zurück an ihren Arbeitsplatz trauten, gab er das Grübeln letztlich auf und griff beherzt nach dem Päckchen. Vorsichtig schüttelte er es zunächst kurz am Ohr, aber kein verdächtiges Geräusch erklang. Nicht, dass er darin eine Bombe vermutete, dennoch, nach diesem denkwürdigen Tag voller Überraschungen, ging er lieber auf Nummer sicher. Eine weitere Minute des Bedenkens später, zog er dann doch die weiße Schleife ab und öffnete den Deckel. Kurz durchzuckte ihn noch der Gedanke, warum zum Himmel noch mal jeder ständig dachte, er könne ohne Blau nicht leben, ehe er ebensolches Füllpapier aus der Schachtel entfernte. Umso überraschter war er, dass der eigentliche wesentliche Inhalt des Päckchens nicht Blau war. Nun doch neugierig geworden, widmete er sich dem kleinen beiliegendem Zettel, auf dem schlicht stand:
 

„Für die zwei ersten Tore deines Lebens. Happy Birthday. Joseph Jay Wheeler.“
 

Zögernd nahm Seto daraufhin die zwei länglichen Stoffstücken näher in Augenschein. Es handelte sich um zwei schlichte, jedoch aus gutem Stoff gefertigte Krawatten – eine in Weiß, die andere in Schokobraun. Jeweils auf der Rückseite der Krawatten, für andere Augen nicht sichtbar, war ein kleiner feiner Schriftzug eingenäht: „Für dein erstes Tor“ und „Für dein zweites Tor“. Seto ließ seinen Blick von den Krawatten, zum Päckchen und weiter bis zum Zettel wandern. Erst jetzt bemerkte er, dass auch auf der Rückseite des Zettels noch etwas geschrieben stand:
 

„Und ich habe trotzdem gewonnen“, war darauf gemeinsam mit einer kleinen, die Zunge rausstreckenden, Joey – Imitation zu lesen.
 

Wieder glitt sein Blick zu den zwei Krawatten. Er war sich bewusst, dass weder die eine noch die andere für Joey besonders preiswert gewesen sein musste. Dazu brauchte er sich nur die Firmenlogos, welche an unauffälliger Stelle eingestickt waren, näher anzusehen. Anfangs hatte er vorgehabt, das Geschenk zu öffnen, um es dann achtlos im nächsten Papierkorb zu entsorgen. Dieser Gedanke war ihm allerdings schon während des Lesens der ersten Zeilen abhanden gekommen. Ebenso sein Zorn. Angesichts des Geschenkes war dieser beinahe unbemerkt in den Hintergrund getreten. Ihm wurde bewusst, dass ihm schon eine sehr lange Zeit niemand außer Mokuba mehr etwas ohne Hintergedanken geschenkt hatte. Nur schwach erinnerte er sich an ein Spielzeug, welches ihm in seiner Kindheit im Waisenhaus jemand überlassen hatte. Aber vielleicht hatte Joey ja doch Hintergedanken gehabt? Immerhin hatte er ihn sabotieren wollen – und es sogar teilweise geschafft.
 

Nachdenklich schüttelte Kaiba den Kopf und ging zur Fensterfront des Raumes. Über die letzten Minuten und auch Tage und Wochen nachgrübelnd, sah er hinaus auf die hektischen Straßen der Stadt. Sein Verstand, welcher kurz zuvor durch seine Gefühle verdrängt worden war, nahm seine Arbeit wieder auf. Jetzt, da Joey nicht mehr im Raum war, arbeitete er sogar förmlich auf Hochtouren.
 

War Joey wirklich dazu fähig, seiner Firma mit Absicht zu schaden, nur um ihm eins auszuwischen? Je länger er darüber nachdachte, desto unwahrscheinlicher erschien es ihm. Er traute Joey zu, ihn gerne zu ärgern, auf die Palme zu bringen, unheimlich auf die Nerven zu gehen und ihm vielleicht auch hin und wieder eins auswischen zu wollen … aber die Arbeitsplätze tausender Leute zu gefährden, nur aufgrund eines negativen Gefühls ihm gegenüber?
 

Acht Minuten stand Kaiba weiter unbewegt am Fenster, sah hinaus. Doch er bemerkte weder die Sonne, noch das bunte Gewirr aus zahlreichen Menschen auf den Straßen vor der Kaiba Corporation. Er dachte an das gemeinsame Fußballspiel, das Abschlussfest und das Treffen vor vier Tagen zurück. Die neunte Minute brachte die Entscheidung. Er brauchte mehr Informationen über Joseph Jay Wheeler. Und er wusste, wo er sie finden konnte. Erfüllt von grimmiger Entschlossenheit, packte er die zwei Krawatten in der linken und das blaue Päckchen samt Karte in der rechten Hand fester und machte sich auf den Weg in sein Büro. Oben im Schreibtisch wartete eine wichtige Akte auf ihn, die er schon länger hätte lesen sollen.



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Kommentare zu diesem Kapitel (8)

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Von:  jyorie
2013-05-19T20:57:45+00:00 19.05.2013 22:57
Hey ^_^

Das ist wirklich fies. Der einzige der das Virus hätte stoppen können ist sicher Joey und auf ausgerechnet den ist kaiba jetzt sauer. Oh nein, dabei wollte Joey doch nur helfen.

Aber jetzt ist noch ein weiteres Geheimnis geoffenbart worden. Irgendetwas was gesehen ist das er seto versprochen hat und wieso können sich alle außer seto erinnern.

*seuftz* ein tragisches Kapitel.
Aber wenigst ist seto darauf gekommen, das es Joey vielleicht doch nicht war? Schön :)

CuCu Jyorie

Von: abgemeldet
2013-01-16T10:34:07+00:00 16.01.2013 11:34
Pfui...ich mag diesen Typen nicht.....ich mein man hat ja schon gedacht das er da was ausfrisst aber sowas damit hast du mich echt überrascht!
Ich mag das Kapitel. Es zeigt so ein bissle aufgeben und dann auch wieder nicht echt toll ich freu mich auf das nächste Kapi.

Ich bin überrascht das Kaiba Joey das zutraut obwohl er doch denkt das Joey das so Kopfmässig nich hinbekommt^^
Armes Joeylein kriegt auch noch eine verpasst von dem doofen Kaiba^^
Aber das wird auch denk ich mal einfach nur sein weil er überrascht und sich angegriffen gefühlt hat....oh ich bin schon sooo gespannt auf das nächste Kapitel^^
Von:  Lyrael_White
2013-01-15T07:43:50+00:00 15.01.2013 08:43
Oh Gott Kaiba!
*schrei*
Ich würde ihn nur zu gerne mit dem Kopf gegen die Wand schlagen oder wie Joey ihnn einfach zu Vernunft schütteln und diesen Kirian...den würde ich ganz dezent aus dem Fenster schmeissen.
Ich hoffe der bekommt sein Fett noch weg.
Kaiba lies die Akte! Sofort!
Nein, dieses Kapitel hat mich nicht aufgeregt, überhaupt nicht.
Von:  Anyu
2013-01-14T22:30:11+00:00 14.01.2013 23:30
Hach ja.
Joey ist schon ne arme Socke. Aber Kaiba auch ein riesen Idiot. Sonst bildet er sich immer ein kontrolliert zu sein dann kommt er so. Dass er mal ne ordentliche Bamboule braucht war klar, aber er sollte nachdenken bevor er etwas macht.
Bin gespannt, ob er sich entschuldigt, ob er über seinen Schatten springen kann. Und ob Joey ihn dann zappeln lässt. Denn dass er ihm verzeiht implizierst du indirekt ja schon.

Von: abgemeldet
2013-01-14T21:22:42+00:00 14.01.2013 22:22
Aua, aua, aua ;)
Joey tat mir echt leid in diesem Kapitel und ich hab echt mitgelitten.
So was böses von diesem Kirian... so ein idiot.
Ich weiß aber nicht ob er es war... Kam da nicht so einer im Kaffee auf ihn zu?
Dratzieher oder nur Handlanger... ich bin mir noch unsicher über diesen Typen.
Mich freut es das Seto nach gedacht hat^^ Gut das Joey das Geschenk bei hatte.
Ich hoffe sie finden bald des Rätsels lösung... und ich bin gespannt was in der Akte steht O.O
Ob sie etwas offenbart was wir nicht wissen?
Keine Zigarreten Narben... hmmmm sonst fällt mir auf die schnelle nix ein
Ui ich bin gespannt wie es weiter geht!!

Gruß Astera
Von:  Lunata79
2013-01-14T20:29:45+00:00 14.01.2013 21:29
Puh, armer Seto, kommt Tagelang nicht zum Schlafen, wegen diesem verflixten Virus. Kirian ist der Schuldige, ganz klar!!! Das war eindeutig der Auftrag, den er bekommen hat. Joey tut mir auch leid, weil er erstens so zugerichtet und zweitens von Seto Puh, armer Seto, kommt Tagelang nicht zum Schlafen, wegen diesem verflixten Virus. Kirian ist der Schuldige, ganz klar!!! Das war eindeutig der Auftrag, den er bekommen hat. Joey tut mir auch leid, weil er erstens so zugerichtet und zweitens von Seto unbarmherzig beschuldigt wurde. Zum Glück ist Seto aber wieder von dem Gedanken abgekommen.
Bin gespannt, was Seto in der Akte zu lesen bekommt. *zitter*
Freu mich schon auf das nächste Kapitel.

Lg
Lunata79
Von:  sorakovar
2013-01-14T20:14:12+00:00 14.01.2013 21:14
Hey tolles Kapi..freu mich schon total arg auf das nächste c: es ist so spaaannneeend ^^
1. bin ich mir sicher das es Joey nicht war o: (hoff ich doch mal :D)
2. wird Seto ihn echt nicht ohne Joey weg bekommen (oder?)
Von:  Rockryu
2013-01-14T19:26:14+00:00 14.01.2013 20:26
Na gut, dann eben nicht in DIESEM Kapitel.
Aber ich weiß, dass Seto den Virus nicht ohne Joey loswerden wird, das wäre sonst irgendwie seltsam, aus dem Kontext heraus.


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