Time to remember von seththos ================================================================================ Kapitel 13: Bogenschießen ------------------------- @Closer: *G* Die Szene mit Atemu ist auch eine meiner Lieblingsszenen. Ich weiß nicht, ob du das kennst, aber selbst als derjenige, der etwas geschrieben hat... Es gibt einfach Teile einer Geschichte, die einem besser gefallen als andere, Teile, die einem besser gelungen sind und von denen man denkt, dass sie nicht besser zu formulieren wären. DAS ist eine meiner Stellen, wo mir das so ging. ^_^* Was Kaibas Auftritt anbelangt, war das natürlich noch nicht alles. ^.~ Hier kommt sein zweiter Part auf dem Schulfest. Ich wünsche dir auch nochmal schöne Weihnachten. *smile* Wenn du schnell liest, veröffentliche ich auch schnell weiter, wie du siehst. *G* @Lunata: Du hast Recht. Die Zeugnisse sind hier nicht zur Sprache gekommen. o.Ô Du bist die Erste, die mich darauf hinweist... danke dafür. Irgendwie... Stimmt. Da fehlt was. Aber das kommt wohl daher, weil es in meinem Kopf relativ klar war, dass Joeys Zeugnis in diesem Schuljahr noch schlecht ist - also gerade so 'gut' dass er versetzt wird. Da gibt es für die Anderen halt nichts zu sehen oder festzustellen. Die Lehrerin hatte ihn je erst für das Abschlusszeugnis, was ja erst im nächsten Schuljahr kommt, das Versprechen abgenommen, sich anzustrengen. ^.^ Die Enthüllung kommt aber in jedem Fall... aber das dauert noch seeeeeehhhhhhhr viele Kapis. ^_^* Sorry, wie gesagt, ich mag lange Geschichten, die sich langsam entwickeln. Was Atemu und Joey angeht... ^_^ Ich sag da mal nichts dazu. *fg* Bei mir muss man aufpassen, der Teufel steckt bei mir oft im Detail, ich arbeite gern mit zahlreichen Hinweisen (Gesten, Blicken, Formulierungen etc.) um auf Hintergründe hinzuweisen. In diesem Sinne kannst du dir deine Vermutung bestimmt selbst als richtig oder falsch deklarieren. ^.~ Manche Kapis werden auch mal länger sein, aber im Allgemeinen bewege ich mich zwischen 5-8 Seiten/Kapi (A4 in Word). Sonst verliere ich irgendwann meinen Vorsprung. Die ff ist ja noch nicht fertig und ich schreibe ständig weiter. Würde ich zu viel Veröffentlichen, hätte ich keine Zeit mehr, Dinge nochmal zu überarbeiten oder doch nochmal in eine andere Richtung zu lenken. Sorry. Aber jetzt hat ja erstmal Seto einen etwas größeren Auftritt. Viel Spaß beim Lesen. Ich wünsche allen Lesern einen schönen 2. Weihnachtstag! ________________________________________________________________________ „SEEEEETOOOOO…“ Grummelnd sah Mokuba zu seinem großen Bruder. Seit mittlerweile mehr als 5 Minuten, versuchte er standhaft, dessen Aufmerksamkeit zu erringen. Abermals erfolgte keine Reaktion. Still ging der Braunhaarige neben ihm und ignorierte geflissentlich alles um sich herum. Mokuba gab auf. Resigniert schüttelte er den Kopf und wandte sich dem nächsten Stand zu. Ein Schießstand, auf welchem geübte und ungeübte Bogenschützen ihr Können erproben konnten. Schnell hatte der Schwarzhaarige sich für einen der zur Verfügung stehenden kleineren Bögen entschieden und wollte gerade den Pfeil anlegen, als sein großer Bruder dazwischen ging.   „Mokuba!“ „Och man, Seto!“ quengelte der andere und sah ihn mit verstimmter Miene an. „Die ganze Zeit ignorierst du mich und kaum, dass ich mal was finde, was mir Spaß machen könnte, nimmst du mir das Zeug einfach weg.“ „Natürlich. Immerhin hast du den Bogen vollkommen falsch gehalten.“ Die Arme verschränkt und einigermaßen empört fixierte der Kleine seinen großen Bruder. "Ach. Und DU weißt, wie man das macht, ja?“ „Pass auf…“ Seufzend schnappte sich Kaiba einen der größeren Bögen und spannte ihn. Gleich darauf legte er geschickt einen der herumliegenden Pfeile auf und zielte auf die runde Scheibe ein paar wenige Meter vor sich. Vollkommen ruhig und konzentriert nahm er das Ziel ins Visier… und entließ das Geschoss aus seiner Hand. Sicher und schnell glitt der blaue Pfeil davon.   „Super Seto!“ Staunend sah Mokuba dem Pfeil hinterher. Zwar hatte er nicht genau die Mitte getroffen, aber er war immerhin ziemlich nahe heran gekommen.   „Ein guter Schuss, Herr Kaiba“, erklang es auch von Seiten des Lehrers, der die Aufsicht über den Schießstand hatte. „Ich nehme an, das machen sie öfter?“ Den Lehrer beinahe eben so kalt ins Visier nehmend, wie zuvor die Zielscheibe, gab Kaiba ihm den Langbogen zurück und verneinte die Annahme des Mannes. „Es war mein erster Versuch.“ „Nun, dafür muss ich sagen… haben Sie den Bogen aber schon ganz gut im Griff. Die meisten Anfänger greifen falsch um oder versuchen es wie in irgendwelchen Robin Hood Filmen. Sie hingegen…“ „Glauben Sie ihm ruhig. Hätte er das schon öfter gemacht, hätte er auch das Schwarze in der Mitte getroffen und nicht nur den daneben liegenden Außenring. Er kennt bestimmt noch nicht mal den Unterschied zwischen einem Lang- und einem Kurzbogen, geschweige denn weiß er, wie man vernünftig zielt“, gesellte sich eine beinahe schon gelangweilt klingende Stimme dazu. „Joey!“ Freudig sprang Mokuba zu seinem blonden Freund herüber. „Was machst du denn hier?“ „Reisbällchen verkaufen, sieht man das nicht?“ Belustigt wuschelte der Ältere dem Kleinen einmal durch die Haare und reichte ihm eines der leckeren Bällchen über die hölzerne Theke. Ruhig maß Kaiba den Blonden am direkt gegenüberliegenden Stand. Er hatte ihn bis eben gar nicht bemerkt - was an sich nicht weiter verwunderte, wenn man bedachte, dass er vor ein paar Minuten noch in Gedanken versunken gewesen war. Woran hatte er eigentlich die ganze Zeit gedacht? Egal. „Wenn du so viel weißt… ich bin gern bereit dazuzulernen. Zeig uns doch, wie man es richtig macht – wie man einen Pfeil genau ins Schwarze setzt.“ Grinsend und beide Ellenbogen auf die Theke gestützt, sah Joey zu ihm hinüber. „Nein, lass mal Kaiba. Du hast gerade so ein tolles Lob bekommen. Ich will dich ja nicht beschämen.“ „Nur zu Wheeler. Keine Sorge. Ich kann eine Niederlage wegstecken. Auch wenn ich bezweifeln möchte, dass du zu einer solchen Niederlage beitragen könntest.“ „Oh, du verstehst mich falsch… wenn, dann würde ich wohl die Hauptschuld an deiner Niederlage tragen.“ „Och komm schon Joeeeey!“ schloss sich Mokuba der ‚Bitte’ seines Bruders an. „Nein Mokuba. Ich kann doch nur wegen dem Ego deines Bruders nicht einfach meine Pflichten vernachlässigen und diese schönen leckeren Reisbällchen aus den Augen lassen. Hinterher klaut mir die noch einer“, lehnte Joey lachend ab. Doch wenn er dachte, so einen kleinen Frechdachs wie Mokuba damit überzeugen zu können, hatte er sich geirrt. Er konnte gar nicht so schnell gucken, wie der Kleine zu ihm hinter die Theke geschlüpft war und mit einem tolldreisten Lachen verkündete: „Ich passe auf.“ Überrascht sah Joey zu ihm hinunter und musste eingestehen, dass er wohl mit den denkbar einfachsten Mitteln geschlagen worden war: einem Hundeblick aus großen schwarzen Augen und einem übermäßig unschuldigen Lächeln. Zufrieden sah Mokuba wenig später zu, wie Joey sich zum Lehrer und damit auch zu Kaiba und dem Schießstand begab. Flüchtig musterte er die angebotenen Bögen, eher er sich für einen der längeren mit blauer Schnitzerei entschied. Nachdem er zudem noch drei der etwas älteren Pfeile neben sich gelegt hatte, wandte er seinen Kopf ein letztes Mal zu dem Braunhaarigen. „Na? Lust auf eine Wette?“ Stumm warf Kaiba einen kurzen Blick auf die Zielscheibe, wo sein eigener Pfeil noch steckte und dann noch einen weiteren auf das Gesicht und die langen Haare von Joey.   „Nein.“   „Wie du meinst. Vielleicht hättest du sogar gewinnen können.“ „Sicher. Doch ich bezweifle, dass es bei dir etwas zu holen gäbe.“ Ebenso geschickt wie Kaiba zuvor, spannte Joey seinen Bogen und legte den Pfeil an. „Stimmt. Du hast dir von mir ja auch bereits mehr als genug genommen.“ Ohne seine Worte näher zu erläutern, kniete sich Joey auf das rechte Bein und steckte das eine Ende des Bogens direkt vor seinen linken Fuß in den Boden. Mit dieser kleinen Hilfestellung war es ihm möglich, den Bogen weitaus ruhiger zu halten, als Kaiba kurz zuvor. Durch die neu entstandene Stabilität wurde auch das Zielen um ein Vielfaches erleichtert. Konzentriert und ohne sich weiter durch die kalten Augen des Anderen aus der Ruhe bringen zu lassen, überprüfte er noch einmal die ungefähre Entfernung zur Scheibe. Dann, nach weiteren gespannten Sekunden, zog er die Sehne samt Pfeil dicht an seinem rechten Ohr vorbei … und schoss. Nur einen Wimpernschlag später ragte der Pfeil direkt aus der Mitte des schwarzen Kreises heraus.   Anerkennend beglückwünschte der Lehrer ihn zu diesem gelungenen Schuss. Selbst der Braunhaarige, der ihn die ganze Zeit über genau beobachtet hatte, konnte die Geschmeidigkeit und die Sicherheit, mit welcher der Schuss gesetzt worden war, nur bewundern. Selbstredend, dass er von dieser Bewunderung nur wenig spüren ließ. „Wie es scheint, hättest du wohl die Wette gewonnen.“ „Oh Kaibalein! Höre ich da etwa einen HAUCH von Respekt aus deiner Stimme oder ist dir die Abendluft nicht bekommen?“ „Respekt muss man sich verdienen, Hündchen und das wird dir mit nur einem geglückten Schuss nicht gelingen.“ Lachend sah der immer noch am Boden Kniende zu ihm auf und griff sich den zweiten Pfeil. Diesen, wie auch den nächsten und letzten, setzte er ebenso schnell und sicher ins Ziel, wie zuvor den ersten.   „Und? Habe ich jetzt deinen Respekt verdient?“ „Wirklich ausgezeichnet, Herr Wheeler. Ich kann mich nicht daran erinnern, Sie je in meinem Kurs begrüßt zu haben. Warum nicht?“ Beinahe bedauernd sah Joey zu dem älteren Herrn, während er sich mehr nebenbei den Dreck von der Hose klopfte. „Für so etwas habe ich leider keine Zeit.“ Andächtig sah er sich noch einmal den Bogen an, der noch immer fest in seiner Hand lag.   „Ihre Schießkunst lässt mich jedoch glauben, Herr Wheeler, dass Sie diese Zeit durchaus schon einmal aufzubringen bereit gewesen sind.“ Den Kopf schüttelnd und ein bedauerndes Lächeln im Gesicht, reichte Joey seinem Lehrer den Bogen zurück. „Sie irren sich. Ich habe in diesem Leben noch keinen Bogen in der Hand gehalten. Das hier…“, er deutete auf die drei Pfeile „…war demnach wohl reines Glück.“ Grinsend sah er zu Kaiba und es war nicht sicher, ob er noch immer mit dem Lehrer, oder mit dem jungen Mann vor ihm sprach, als er beinahe flüsternd ergänzte: „Vielleicht bringen die paar Robin Hood Filme ja doch etwas?“   Seltene Stille trat zwischen die beiden Kontrahenten, während der Lehrer den Bogen wieder sicher verstaute und die vier Pfeile aus der Scheibe entfernte. Erst durch das beginnende Feuerwerk, schienen sie wieder aus ihrer Starre zu erwachen und schauten gemeinsam in den Abendhimmel, als die ersten Lichter ihren Weg nach oben fanden. Auch Mokuba kam hinter der Theke hervor und wurde von seinem großen Bruder sogar auf die Schulter genommen, damit er besser sehen konnte. So standen die drei in einträchtigem Schweigen beisammen und vergaßen für diese wenigen Minuten alle Streitereien und selbst die leckeren Reisbällchen. Bei jedem neuen Knall und jeder neuen Feuerblume – denn Blumen waren das diesjährige Thema – leuchteten die Augen des Blonden und des Schwarzhaarigen ein kleines bisschen mehr.   Kaiba hielt sich mit Kommentaren zurück. Zwar war er nur ein halb so großer Freund von Feuerwerk, wie seine zwei Begleiter, aber auch er kam nicht umhin, die Schönheit dieser Nacht zu bewundern. Ab und zu glitt sein Blick nachdenklich zu Joey, doch da dieser voll und ganz mit den bunten Funken beschäftigt war, bemerkte er davon nichts. /Langes blondes Haar… Es erinnert mich irgendwie an IHN…/ Seufzend wandte er den Blick wieder nach oben.   /Selbst in der Wirklichkeit verfolgt mich dieser Jono… / In sich hinein grummelnd widmete Kaiba seine volle Aufmerksamkeit wieder seinem kleinen Bruder, der gerade aufgeregt zur rechten Seite des Himmels wies. „Schau mal Seto! DA!“ Staunend betrachtete der Kleine den Drachen, der in diesem Moment am Himmel erschienen war. Gekleidet in die Farben Blau und Gelb, war er wirklich wundervoll anzusehen. Aufmerksam gemacht durch die Worte des Schwarzhaarigen, richtete Kaiba seinen Blick ebenfalls in die angegebene Richtung. Während der Firmenchef das Tier weitaus interessierter beobachtete, als die vielen Blumen zuvor, musste Joey schmunzeln.   „Denen erschien eine Blume als Abschluss des Feuerwerks wohl als zu langweilig.“ Als er die Worte des Blonden vernahm, kam auch Kaiba nicht um ein schiefes Grinsen herum. Der junge Mann hatte Recht. Ein Drache nach all den Chrysanthemen und Rosen, war wohl wirklich ein ziemlich starker Themen – Bruch. Auch wenn er die zuständigen Schüler für dieses Schauspiel beglückwünschte. Denn…   „Wirklich. Ein schöner Drache. Stolz und erhaben. Genau wie er sein sollte“, erklang da die Stimme von Joey. Weder Hohn noch Spott spiegelte sich in seinem Gesicht, als Kaiba zu ihm hinübersah. Er meinte, was er sagte und Kaiba stimmte ihm innerlich zu. Nicht umsonst liebte er seine gesammelten Drachen, allen voran den Drachen mit dem eiskalten Blick, so sehr. Er empfand den Anblick dieser einzigartigen Geschöpfe einfach als unvergleichlich schön. Aber ganz gleich wie schön sie auch waren, dieser eine spezielle Drache bildete den Abschluss des gesamten Feuerwerks und somit auch des letzten Schultages und schon bald waren auch die restlichen Funke erloschen. Nach und nach setzten sich die zuvor stehen gebliebenen Besucher wieder in Bewegung und all jene, die sich auf dem Rasen niedergelassen hatten, sammelten ebenfalls ihre Habseligkeiten zusammen, um kurz darauf aufzubrechen.  Langsam löste auch Joey sich aus seiner Starre und streckte noch einmal seine Arme von sich, ehe er wieder gemütlich zu seinem kleinen Reisbällchenstand hinüberschlenderte. „HEY JOEY! Wo willst du denn hin?“ erkundigte sich der Kleine, während er gerade wieder auf dem Boden abgesetzt wurde. Langsam begann Joey damit die übrig gebliebenen Reisbällchen in kleine Schachteln zu packen. Lächelnd sah er zu dem jungen Kaiba hinüber. „Das Fest ist vorbei Moki. Es wird Zeit, dass ich zusammenpacke. Und ihr werdet euch jetzt auch auf den Weg machen, nehme ich an?“ Fragend sah er zu Kaiba, welcher daraufhin nickte. Er war schon lange genug hier geblieben. Eigentlich hatte er auch gar nicht kommen wollen. Das er überhaupt hier war, war eigentlich nur seinem Bruder zu verdanken.   „GAR NICHT!“ ereiferte sich Mokuba in diesem Moment und schlüpfte abermals zu Joey hinter die Theke. „Ich helfe dir.“ Entschlossen sah er den Blonden an, welcher daraufhin nur liebevoll lachte. Er hatte den Kleinen inzwischen verdammt gern. „Aber Mokuba… Ich denke du hast deinen Bruder für heute genug beansprucht. Ich bezweifle, dass er jetzt noch Lust hat, hier ewig auf uns zu warten. Der ganze Stand muss noch abgebaut und das Essen ordentlich verstaut werden. Das dauert jetzt viel zu lange. Sieh lieber zu, dass du ins Bett kommst.“ Schelmisch blinzelte Mokuba zu ihm hinauf. „Seto langweilt sich bestimmt nicht! Er wird uns nämlich auch helfen und dann geht alles viel schneller.“ Eine Augenbraue hebend betrachte Kaiba sich das Geschehen aus sicherer Entfernung. Joey hatte nun schon zum zweiten Mal bewiesen, dass er sich, wenn es um Mokuba ging, nicht von ihren sonstigen Streitereien beeinflussen ließ. Im Gegenteil, er stellte sich sogar ausnahmsweise auf die Seite von Kaiba. Wahrscheinlich rührte das vor allem daher, mutmaßte der Firmenchef, dass Joey selbst eine kleine Schwester hatte – auch wenn diese längst nicht mehr so jung war wie Mokuba. Dennoch war er nicht bereit für Joey jetzt den barmherzigen Samariter zu spielen und beim Abbau zu helfen. Selbst Schuld, wenn der sich freiwillig meldete. „Ich denke nicht, Mokuba. Dein Bruder hat dazu, wenn ich dessen sauertöpfische Miene da hinten richtig beurteile, weder Zeit noch Muße.“ Kaiba war sich nicht sicher, ob Joey sich bewusst war, dass er alles hören konnte, auch wenn er ein paar Meter entfernt stand. Heute, so beschloss er, würde er auf die kleinen Sticheleien jedoch nicht mehr reagieren. Inzwischen war es spät geworden. Schmollend sah der Schwarzhaarige zu Joey. „Aber DU hast ihm doch auch die ganze…“ Weiter kam er nicht, denn Joey ging sofort dazwischen. „Mokuba! Ich denke WIRKLICH NICHT, dass er das will“, unterstrich Joey seine zuvor gefasste Meinung und brachte den Kleineren damit auch gleichzeitig zum Schweigen. Schuldbewusst sah dieser ihn an und schwieg verbissen. Beinahe wäre ihm etwas rausgerutscht und das, obwohl er versprochen hatte, es für sich zu behalten. Seto indes nickte zustimmend. „Mokuba, ich möchte jetzt wirklich nach Hause.“ „Aber…“, beinahe traurig sah Moki zu der vielen Arbeit, die Joey heute Abend noch mit dem Abbau haben würde und auch Kaibas Blick streifte kurz die Bretterbude. Während Joey zu dem Kleineren der beiden hinuntersah musste er plötzlich herzhaft lachen. Irritiert sahen die Beiden zu ihm. Wobei der Ältere sich selbstredend keinerlei äußerliche Gefühlsregung anmerken ließ. „Ach, Mokuba. Glaubst du denn, ich würde das alles hier ganz alleine abbauen? In ein paar Minuten kommen doch noch Yugi und die anderen und helfen mir. Mach dir also keine Sorgen und verschwinde nach Hause.“ Schwungvoll klopfte er dem Jüngeren noch einmal auf die Schulter, ehe er ihn mit einem kleinen Schubs in den Rücken in die Richtung seines Bruders dirigierte. Anscheinend hatten seine Worte ganz gut gefruchtet, denn schließlich ging Mokuba die restlichen Schritte sogar ohne weitere Mäkeleien zu dem Wartenden hinüber. Dieser sah kurz verstimmt auf den Schwarzhaarigen hinunter – immerhin war er nicht mal entfernt nach seiner Meinung gefragt worden, bevor sein Bruder seine Hilfe so mir nichts dir nichts feilgeboten hatte – und überreichte ihm dann seine zuvor stehen gelassene rote Schultasche. Schnell streifte sein Blick noch einmal Joey, welcher schon mit dem Einräumen weitermachte, ehe er sich ohne weiteren Gruß in Richtung Ausgang begab.   „SCHÖNE FERIEN!“ rief Joey ihnen da noch hinterher. Artig bedankte sich Moki bei ihm und erwiderte den Wunsch in voller Lautstärke. „DIR AUCH!“ Seto nickte nur und befürwortete somit indirekt und ohne sich eine Blöße zu geben, die Worte seines Begleiters.   Einen Moment sah Joey ihnen noch nach, ehe die Beiden ganz von der Masse verschluckt wurden. Seufzend besah er sich die Dekoration um sich herum und machte sich an die Arbeit. Es gab noch viel für ihn zu tun, denn entgegen seiner Worte war klar, dass seine Freunde heute nicht mehr vorbeischauen würden. Immerhin hatten sie sich bereits für die Dauer der Ferien voneinander verabschiedet. Zwar wäre es schön gewesen, noch ein bisschen Gesellschaft zu haben, doch er kam damit zurecht. Um ihn herum herrschte noch genügend Trubel und Aufbruchstimmung, da kam schon keine Langeweile auf. Außerdem musste noch das ganze übrig gebliebene Essen verstaut werden. Noch einmal sah er kurz in die Richtung, in welcher die anderen beiden Schüler eben verschwunden waren.   /Eine Stunde…/ stellte er gedanklich fest. /Eine ganze Stunde, in der wir uns nicht ein einziges Mal an die Gurgel gegangen sind./ Zufrieden holte er einige leere Verpackungen aus der rechten Ecke des Standes. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)