Time to remember von seththos ================================================================================ Kapitel 4: Vertretung --------------------- Es war bereits nach 24 Uhr, als auch Kaiba an diesem Abend wieder seinen Schlaf fand – wenn auch durchsetzt von wirren Träumen und Erinnerungen an blonde Schöpfe und Apfelduft… ~~~~~~~~~~ „Jono! Gib mir sofort mein Band wieder!“ „Hols dir doch!“ Schnell wie der Wind raste Jono zwischen den zahlreichen Bäumen hindurch, nicht ohne darauf zu achten, dass er zwischendurch stoppte, um seinen Freund näher kommen zu lassen. Doch stets bevor dieser ihn erwischen konnte, entzog er sich wieder seinen Fingern und schwenkte provozierend das rote lange Band hinter sich her. Es war das Band, das Seth nun schon einige Monate tragen durfte, da er mittlerweile in den Stand eines Priesters aufgestiegen war. Seine bisherigen Pflichten waren in diesem Zuge durch ein paar neue ergänzt. Dennoch fand er nach wie vor die Zeit, sich mit seinem heimlichen Freund zu raufen. Schnaufend hielt schließlich auch Jono nach einer weiteren wilden Jagd inne und überreichte ihm übermütig grinsend sein rotes Band. Schnell schlang sich Seth dasselbige um seine Taille, ehe sich beide Kinder wieder ins Gras sinken ließen, um zu verschnaufen. Kinder aus heutiger Sicht. Sie waren gerade erst 12 Jahre alt geworden. Als sich beide etwas beruhigt hatten, sah Jono seinen besten Freund traurig an. Beide Arme um eines seiner Knie schlingend, blickte er schwermütig in die untergehende Sonne. „Hey Jono! Was hast du?“ Mit einem schnell aufgesetzten Lächeln sah der Blonde ihn an. „Nichts. Was soll sein?“ Übertrieben fröhlich schnappte sich Jono einen Apfel und biss herzhaft hinein. „Ich muss dann langsam los…“ „Hmhm. Schon klar… deine Mutter.“ Für einen Augenblick kam es Seth vor, als würde ein tiefer Schmerz über das Gesicht von Jono zucken. Doch der Eindruck war so schnell vorbei, wie er gekommen war. Jono nickte bestätigend und begab sich kurz darauf zum Rand der Tempelmauern. An dieser einen Stelle befand sich einer der höchsten und ältesten Apfelbäume. Er war gerade groß genug, um Jono einen sicheren Überweg zu ermöglichen. „Also dann Jono! Wir sehen uns morgen, ja?“ Stumm auf seinen Apfel schauend biss Jono noch einmal kräftig hinein, ehe er die Reste in die nächste Ecke beförderte. Seth noch einmal die Hand gebend und ihn sogar flink in eine Umarmung ziehend, verabschiedete er sich. Ein wenig irritiert sah Seth zu dem Anderen hinüber. Nie zuvor hatte er ihn umarmt, ehe er sich auf den Heimweg machte. Jedenfalls nicht so… Dann plötzlich wieder voller Energie, hangelte Jono sich auf ein paar der höchsten Äste hinauf, bis er auf dem Einzigen stand, der gerade noch sein Gewicht tragen konnte, ohne zu brechen. Geschickt griff der Blonde nach dem Rand der Mauer und zog sich mit einem kräftigen Ruck nach oben. Kurz sah er noch einmal über den großen ‚Garten’, wie er ihn oft nannte, ehe sein Blick auf Seth ruhen blieb. Irritiert sah dieser zu ihm hinauf und fragte sich, was sein Kumpel noch wollte, als er etwas Rotes in dessen Hand ausmachte. „HEY! WAS SOLL DAS? GIB ES ZURÜCK!“ Lachend winkte ihm Jono und wedelte dabei mit dem breiten Band, das er während der Umarmung heimlich und unbemerkt vom Priester von Seths Taille gelöst hatte. „Keine Sorge! Du bekommst es zurück.“ Mit diesen Worten war er verschwunden und mit ihm das Band. Seufzend und resigniert sah Seth ihm hinterher. Sein Freund brachte ihn noch in ernste Schwierigkeiten. Er brauchte das Teil. Der Oberpriester würde sauer werden, wenn er es nicht schnell wiederbekam. Wehe Jono brachte es ihm morgen nicht zurück! Der nächste Tag brach an. Das Band kam nicht zurück. Ebenso wie Jono. Auch am nächsten Tag und dem Tag darauf, war nichts von ihm zu sehen. Tag für Tag kam Seth zu den Apfelbäumen, in der Hoffnung, sein Freund säße in einer der Kronen und würde ihn nur veralbern. Aber so war es nicht. Nach mehr als einem Jahr, musste auch Seth einsehen, dass sein Freund ihn wohl verlassen hatte und er noch nicht einmal die Möglichkeiten besaß, den Grund herauszufinden. Von da an konzentrierte er sich vollends auf seine Ausbildung und wurde zusehends verschlossener. Jono. Er war sein Freund gewesen. Nicht ohne Grund der einzige. Auch wenn Seth ihm den Verrat nicht vergessen konnte, so nahm er sich doch vor, sobald wie möglich herauszufinden, was geschehen war. Er war nicht dumm. Des Öfteren hatte ihm der Kleine von seinem schweren Leben hinter diesen hohen Mauern berichtet. Als halbes Kind eines Ausländers hatte man es in den Straßen der kleinen nahe gelegenen Stadt Asyut wohl eher schwer. Doch wie schwer, das ahnte Seth, der bis dahin ein eher behütetes Leben geführt hatte, nicht. Und auch wenn er sich fest vorgenommen hatte, ihn auf keinen Fall zu vergessen, so verdrängte er doch unbewusst die Erinnerung an ihn. Von dem Augenblick an, da er das Fortgehen und den Verlust seines besten Freundes akzeptierte, begann er nach vorne zu blicken. Immer wieder kamen im Laufe der Jahre, da er seine Ausbildung zum Priesteramt bestritt, Nachrichten von Krieg und Verwüstung zum Tempel. Damals entschloss sich Seth, seine ihm angeborene Gabe zu nutzen und erbat sich vom obersten Priester des Tempels die Erlaubnis, nach seiner Ausbildung in der Hauptstadt sein Wissen zu erweitern. Dieser stimmte dem freudig zu, sah er in dem jungen Mann doch großes Potenzial. Und er sollte mit seiner Ahnung Recht behalten… ~~~~~~~~~~ Sich unbewusst in alle Richtungen dehnend, erwachte Seto langsam aus seinem so unruhigen Schlaf und konnte wider Erwarten einen schmerzhaften Stich und das Gefühl eines großen Verlustes in seiner Brust spüren. Diese ‚erträumte’ Geschichte, erschien ihm nicht zum ersten Mal so real wie sein gegenwärtiges Leben. „Jono“, murmelte er leise den Namen des blonden Schopfes vor sich hin. Dieses Mal hatte er den Namen nicht vergessen, auch wenn die Gestalt des Jungen für ihn schemenhaft und wie im Nebel verborgen blieb. Immer seltener dachte er an einen eventuell vorhandenen ‚merkwürdigen Zufall’. Am Anfang hatte er dem Vollmond, dann dem Neumond und schließlich seiner neuen Matratze die Schuld gegeben, bis er einsah, dass diese Träume nur halb so wirr waren, wie sie schienen. Hatte er mit der Zeit nicht schon längst akzeptiert, was um ihn herum geschah? Er war keineswegs ignorant. Selbst ihm war die große Ähnlichkeit zwischen Atemu und Yugi aufgefallen und dass ein vermisster Bruder einfach so vom Himmel fiel – sollte jemand anderes glauben, er jedenfalls tat es nicht. Im Gegenteil. Inzwischen war er sogar bereit anzunehmen, dass diese Träume ihm bruchstückhaft seine eigene Vergangenheit zeigten, und auch, wenn das für ihn beinahe unvorstellbar erschien, so wusste er im Innersten doch, dass dies die Wirklichkeit war. Wenn er sich nur an die ganzen Träume erinnern könnte! Er hatte sogar schon angefangen, Buch zu führen. Gleich nach dem Aufstehen schnappte er sich dasselbige von seinem Nachtschrank und lehnte sich kritzelnd in die Kissen zurück. Gleich unter seinen letzten Eintrag ‚Blondes Haar’ ‚Tempelbezirk’ setzte er nun die Worte: ‚Jono’ ‚Rotes Band’ ‚Priesteramt’. Mehr fiel ihm nicht mehr ein. Er wusste weder, warum ihm immer wieder ein rotes Band vor Augen erschien, noch was es bedeutete oder den Grund, warum er sich gerade dieses Mal an den scheinbaren Namen des Spielkameraden erinnern konnte. Aber er spekulierte einfach mal, dass es mit den immensen zwiespältigen Gefühlen in seinem Innern zusammenhing, welche er vorhin zu spüren bekommen hatte. Nachdem das erledigt war, widmete er sich wieder dem momentanen Jahr und der momentan realen Stadt, welche ihn jeweils beide aus verschiedenen Gründen in die Schule riefen. ********** Etwas später am Tag ********** Wie immer vor Beginn der ersten Stunde saß Kaiba, mit Handy, Laptop und diversen Datenträgern bestückt, etwas weiter entfernt von den Heerscharen an Schülern, welche zu dieser Zeit einzutrudeln pflegten, auf einer Bank des Schulgeländes. Wiederholt ging er einige Daten durch und konnte beim besten Willen keine Fehler in dem Modul entdecken. Es war nicht so, dass ihn das störte, im Gegenteil, aber irgendwie… Früher hatten seine Mitarbeiter mehr als genügend Fehler für ihn übrig gelassen, für die er sie zusammenstauchen konnte und jetzt? /Verdammt. Eigentlich sollte doch alles in Ordnung sein. Keine Fehler = mehr Freizeit und = weniger zum Korrigieren und somit auch weniger Sorgen… Warum macht mich die Abwesenheit von diversen Programmierblackouts so misstrauisch? Oder sollte ich sagen: besorgt?/ Seufzend schloss er vorerst seinen Laptop. Es hatte zum Unterricht geklingelt. /Wahrscheinlich machen mich die Sorgen meines kleinen Alter – Ego auch noch in der Wirklichkeit so richtig schön fertig. Ich sollte wirklich bald irgendwas gegen diese Träumerei unternehmen…/ Nachdem er zu diesem Entschluss gekommen war, packte er auch den Rest seiner Sachen zusammen und begab sich langsam, um nicht mit einem dieser Nieten, die hier so rumstromerten, in Kontakt zu kommen, in Richtung Schulgebäude. Vorbei an den Fahrradständern und einigen mickrigen Beeten, wollte er gerade elegant die Tür öffnen, als er mit einmal quietschende Bremsen hinter sich vernahm. Nun… auch ein Kaiba war ein Mensch und da gleich danach auch noch ein herzhaftes Fluchen hinterher kam, obsiegte letztlich doch die angeborene Neugierde. Diese hätte er sich allerdings sparen können. Aus Kaibas Sicht, gab es nur einen Schüler an dieser Schule, welcher mit guter Regelmäßigkeit zu spät kam und dabei auch noch so viel Aufmerksamkeit auf sich zog, dass selbst manch Lehrer nicht umhin kam, seine verspätete Ankunft zu registrieren. Auch diesmal sollte er Recht behalten. „Wheeler.“ Ein klein wenig hämisch grinsend konnte er sehen, wie dieser gerade sein Fahrrad wieder in eine aufrechte Position brachte, um sich gleich darauf den Staub von der Hose zu klopfen. Es gelang ihm mehr schlecht als recht, so dass der kleine Tollpatsch hinterher sogar teilweise noch dreckiger war als vorher. „Es ist nicht nötig den Boden zu küssen, auf dem ich vor dir wandelte.“ Zornig zuckte der Kopf des Hingefallenen hoch. Streit am Morgen, genau DAS was er jetzt gebrauchen konnte. „Hör zu, du Arschloch, ich würde noch nicht mal freiwillig dein Haus betreten, wenn ich es deinem kleinen Bruder nicht versprochen hätte, geschweige denn den Boden küssen, auf den du deine Stinkstiefel gesetzt hast.“ Mit diesen Worten machte er sich daran, sein Fahrrad anzuschließen, hielt aber noch in der Bewegung inne. Ungesehen von Kaiba huschte ein kleiner Schatten über das Gesicht des Blonden und seine Augenbrauen zogen sich überlegend und mit einem Hauch von Sorge in Richtung Nasenspitze. Schnell kaschierte er seine Gedankengänge durch das Befestigen des Schlosses. Schon Sekunden später, als er sich wieder an den Firmenchef wandte, war von all dem nicht mehr viel zu sehen. Seine Stirn präsentierte sich glatt und ohne Falten und seine Mundwinkel versuchten mit aller Macht das linke und rechte Ohr zu erreichen. „Und außerdem…“, so grinsend griff er nach einem großen Umschlag, der bis eben noch ungesehen in seinem Fahrradkorb geruht hatte. „An deiner Stelle würde ich seeeehrrrr vorsichtig sein, was ich zu mir sage. Sonst landet das hier“, angelegentlich hielt er das braune Papier an zwei spitzen Fingern hoch, "umgehend in der nächsten Müllverbrennungsanlage." Mit beinahe unbewegtem Gesichtsausdruck starrte Kaiba auf den Kleineren. Warum hatte er gerade das untrügliche Gefühl, verarscht zu werden? Und das mal nicht aus dem Grund, weil Wheeler das IMMER tat. Merkwürdig… Aber seine Grübeleien wurden von Joey schon kurz darauf zerstreut. Mit beinahe schon beschwingtem Schritt kam der Blonde auf ihn zu und hielt ihm den Umschlag direkt unter die Nase. Einen großen Umschlag. Einer der, wie er bemerken konnte, an ihn, Seto Kaiba, PERSÖNLICH adressiert war. Und nicht an verdreckte blonde Köter. Trotz der Tatsache, dass Kaiba diesen Titel sonst nur Joey Wheeler zugedachte, fing er an, den etwas Kleineren bitterböse anzuknurren wie … ein Hund. Ein gereizter Hund. Auch Joey bemerkte diesen Umstand sofort und verbuchte es als Pluspunkt auf seinem „Streitkonto“. Als er sich mit einmal am Kragen gepackt fühlte, kam er nicht umhin – als Ausgleich sozusagen – Kaiba vollkommen ruhig und kühl anzustarren. „Ich frage dich das nur EIN Mal, Wheeler. Seit wann hast du PERSÖNLICHE Post der Kaiba Corporation und WIE bist du an sie herangekommen? An Sachen, die in deinen Händen nicht das Geringste verloren haben? ALSO? ANTWORTE!!“ /Wow. Der ist ja geladen. Gut gemacht, Joey. Das solltest du unbedingt demnächst wiederholen.../, gratulierte er sich im Stillen. /Aber wenn er unbedingt eine Antwort haben will… / Sich dem anderen gerade um ein Vielfaches überlegen fühlend, wedelte er mit dem Umschlag vor Kaibas Nase herum. „Sollte ich dich fragen.“ Nun doch etwas aus dem Konzept gebracht, ließ Kaiba vorerst zumindest den Kragen des Blonden los. In aller Ruhe knöpfte sich Joey sogleich wieder ordentlich zu und noch während er seinen Kragen mit einer Hand wieder versuchte zu richten, fuhr er fort. „Seit wann…“, er richtete seinen absolut empörten Blick wieder auf Kaiba „werde ich hier als dein persönlicher Postbote beschäftigt?“ /Drehen wir den Spieß doch mal um./ Nun erst richtig in Fahrt gekommen, drückte Joey die scheinbar wichtigen Papiere in diesem Umschlag an dessen Brust, wobei der Braunhaarige diese unwillkürlich festhielt. „Ich sehe überhaupt nicht ein, warum ich einem eiskalten Arschloch wie dir, ständig die Post hinterher tragen soll, nur weil wir zufällig in dieselbe Klasse gehen und ich mich ein paar mal mit dir ‚unterhalte’. Wobei ich nicht behaupten könnte, dass wir je ein ernsthaftes Gespräch geführt hätten. Streit trifft es eher. Und ich bin gerade ziemlich wütend, wenn man bedenkt, dass du jetzt auch noch drauf und dran gewesen wärst, mein Hemd zu ruinieren, nur weil ich ausnahmsweise zu deinem Briefträger berufen wurde. Du kannst froh sein, dass ich das Zeug nicht in den nächsten Gulli geworfen oder die Zeichnungen verschandelt habe. Aber NEIN! Anstatt dessen werde ich auch noch halb von dir in die Mangel genommen, anstatt auch nur ein kleines DANKE von dir zu hören, was ja meiner Meinung nach durchaus angebracht gewesen wäre, wenn man bedenkt, dass ich wegen dieser bescheuerten Unterlagen beinahe zu spät gekommen und auch noch fast hingefl…“ Genervt legte Kaiba dem unter einem Rede-Bann zu stehenden Joey eine Hand auf den Mund. „Ist ja gut. Ich hab’s verstanden.“ Mit funkelnden Augen und in die Seite gestemmten Händen sah Joey herausfordernd auf die Hand auf seinem Mund und danach in Kaibas Augen. Dieser Blick war bezeichnend. Sogleich wurde die Hand wieder entfernt, als hätten sich gewisse Personen die Finger verbrannt. In der anderen Hand die erbeuteten Unterlagen und den Laptop, wandte sich der Firmenchef nun endgültig um und schritt in das Gebäude. Ein läppisches ‚Danke’ an den obligatorischen Briefträger zurückwerfend, begab er sich ins Klassenzimmer. Nachdem er kurz die Zeiger seiner Uhr kontrolliert hatte, bemühte er sich schließlich sogar, einen Schritt zuzulegen, so dass er das freche und irgendwie auch erleichterte Grinsen seines Klassenkameraden gar nicht mehr registrierte. /Mokuba hatte doch Recht. Eine Runde zutexten und alles ist in Ordnung./ Tja, Joey konnte wirklich zufrieden sein, immerhin hatten diverse Firmenchefs durch gedachtes ‚zutexten’ nicht einmal bemerkt, dass er eigentlich noch längst keine Antwort auf seine Frage erhalten hatte. Wie war Joey an die Unterlagen gekommen? Das würde wohl für eine Weile noch das Geheimnis des Kleineren bleiben. Mit diesem letzten Gedanken marschierte nun auch Joey den Rest des Weges entlang und kam nur ein paar Sekunden nach seinem Kontrahenten in der Klasse an. Der Lehrer sagte ausnahmsweise nichts … beziehungsweise konnte es nicht tun, denn, wie Joey kurz darauf mitgeteilt bekam, war heute Freiarbeit angekündigt: Ihr Lehrer war plötzlich erkrankt und hatte nur noch ein paar Aufgaben für die Schüler durchgefaxt, welche diese dann am Ende der Woche im Sekretariat abgegeben sollten. Im Stillen freute sich der Blonde, da er auf diese Weise wenigstens in seinem eigenen Tempo arbeiten konnte. Sobald Joey seine Aufgaben allerdings in der Hand hielt, verging ihm das Lachen. Bereits beim Durchlesen zog sich sein Gesicht merklich in die Länge. Yugi und Tea, die sein immer muffligeres Antlitz bemerkten, versuchten, ihn ein wenig aufzumuntern. „Ach komm schon Joey! Das schaffst du schon.“ „Ja genau! Yugi hat Recht und wenn nicht, dann helfen wir dir später.“ Derweil ging Joey etwas ganz anderes im Kopf herum, als seine Freunde es vermuteten. /Man man man… die Arbeitsblätter kenn’ ich doch! Alles Wiederholung. Das hatten wir doch in der 8. schon mal irgendwann. Können die sich nicht mal was Neues ausdenken?/ Resignierend sah Joey zu seinen Freunden und bemühte sich um ein zerknirschtes Gesicht. Wobei dies noch nicht einmal gespielt war, denn die vor ihm liegenden Arbeitsblätter schafften es tatsächlich seiner vormals guten Laune ein Ende zu bereiten. „Ne, lasst man Leute. Ist echt nett gemeint, aber ich pack das schon…“ /…in weniger als ner halben Stunde./ Es waren gerade 10 Minuten vergangen, da legte Joey bereits das dritte Blatt beiseite. Ein anderer Lehrer hatte sich nach den ersten 5 Minuten zu ihnen gesellt, um sie zu beaufsichtigen. Es handelte sich um einen recht stattlichen älteren Herren, der es voraussichtlich nicht dulden würde, wenn er versuchte, früher abzuhauen. Joey kannte ihn… Also wandte er sich dem nächsten Blatt mit hochgezogenen Augenbrauen zu. /Oookaay… selbst wenn ich mich richtig anstrenge…/ er starrte konzentriert auf die 5 Textaufgaben aus dem Physikbereich. /… und so langsam schreibe wie möglich…/ Die letzte Aufgabe war durchgelesen… /gebe ich diesem Blatt im höchsten aller Fälle…/ und ein kurzer Blick auf den Sekundenzeiger seiner Uhr folgte… /sagen wir... 7 bis 8 Minuten./. Er war erledigt. Eindeutig. Dennoch fing er so langsam an zu schreiben, wie es ihm möglich war, und versuchte zwischendurch immer wieder, sich durch Kritzeleien am Rand abzulenken und Zeit schindend zu beschäftigen. Nebenbei frönte er noch zwei weiteren Hobbys: Kaiba beobachten, wie er, ebenso wie er selbst, seufzend auf seine Unterlagen sah, die direkt neben ihm auf dem Tisch lagen und … zeichnen. Kritisch blickte er auf das bis eben noch weiße Blatt herunter, welches er heimlich unter den Arbeitsblättern postiert hatte, um einen weiteren Strich in Augennähe hinzuzufügen. Immer wieder korrigierte er verschiedene Kleinigkeiten, fügte Neues hinzu und radierte Verworfenes weg. Es waren nicht mehr als Skizzen, aber sie hatten Potential, wie er nach einiger Zeit zufrieden feststellte. Nebenbei löste er immer wieder irgendeine der vor ihm liegenden Aufgaben und merkte gar nicht, wie er nach etwa einer halben Stunde gänzlich zum Zeichnen überwechselte. Mit einem weiteren, etwas länger ausfallenden Blick, betrachtete er Kaibas Profil. Eben jener war gerade ebenfalls in Zeichnungen vertieft. So schien es jedenfalls, denn interessiert und konzentriert blätterte er immer wieder in seinen Unterlagen, was Joeys Vermutung bestätigte, dass dieser schon seit geraumer Zeit mit den Aufgaben fertig war. Des Öfteren konnte der Kleinere auch einen Blick auf die Bilder werfen, wenn er eine der Grafiken wendete, um sich der nächsten zu widmen. Ab und zu fuhr er scheinbar sinnierend und in Gedanken versunken einige Konturen nach, setzte hier einen kleinen Hinweis, dort kleine Verbesserungen, aber im Großen und Ganzen schien ihm zu gefallen was er sah. /Ja. Ja, das gefällt mir. Diese Neukreation des ‚schlafenden Dachses’ oder … wo war es doch gleich…/ Suchend ging Kaiba noch einmal die Illustrationen durch. /…ahja da! Genau. Die ‚singende Harfe’ und der ‚verschlossene Krieger’. Gar nicht schlecht. Ich denke, dass kann ich größtenteils schon an die Techniker schicken. Da muss ich wirklich nichts mehr machen. Einzig wären noch die Beine von… wo war doch gleich die Stelle?/ Wieder folgte dem Gedanken eine suchende Hand, die schon nach kurzer Zeit Ziel gerichtet nach einem kleinen Gnom auf einem Baum griff. /Ja, die war es. Hier müsste dann noch…/ Geschwind überzeichnete er ungefähr – mit Bleistift – wie er sich die Beinbekleidung eher vorstellen könnte. /Ja. So geht’s. Sah doch vorher eher wie ein Affe aus… mit der Beinbekleidung wirkt es gleich irgendwie … komisch, aber alles was mir dazu einfällt ist … menschlicher… Na gut. Soll ja eben kein Affe sein, der sich auf Bäumen lang hangelt sondern eher ein ziemlich … verkniffener kleiner Mensch./ Zufrieden mit seiner Idee, schob Kaiba den Entwurf zur Seite und wandte sich der nächsten zu, ohne den Blick zu bemerken, der noch immer auf ihm ruhte. /Wie es ausschaut wird seinen Technikern demnächst wieder viel Arbeit ins Haus stehen… Na, wir werden sehen…/ Mit diesen Gedanken schickte Joey sich an, weiter an seiner Skizze und seinem fast fertigen Entwurf herumzukritzeln, als unvermittelt Herr Koriami vor ihm auftauchte. „Ich nehme an, Sie sind Herr Wheeler?“ kam die von Joey bereits seit einer halben Stunde erwartete bescheuerte Frage. „Ja.“ /Blitzmerker. Wo ich doch an dieser Schule seit 6 Jahren Unsinn am laufenden Band produziere und Sie im letzten Schuljahr sogar einen meiner Fußbälle abbekommen haben.../ Nicht, dass es damals seine Absicht gewesen wäre. Aber er musste zugeben, dass sein kurz aufflackerndes Mitleid für den Lehrer ,nicht dazu geführt hatte, dass er ihn länger als eine Vertretungsstunde in seiner Nähe wissen wollte. Er verabscheute den Kerl. Der Mann schikanierte alle Schüler, die er nicht leiden konnte und hofierte lediglich seine mehr als offensichtlichen Lieblinge. Er war ein Arsch, wenn es darum ging, Schülern zu helfen und meist mehr daran interessiert, selbst in einem guten Licht zu glänzen, statt tatsächlich seiner Aufgabe als Lehrperson nachzukommen. Auch Joey hatte er bereits das ein oder andere Mal mit einem Überraschungstest oder Ähnlichem bloßstellen wollen. Damals hatte es ihn bereits in den Fingern gejuckt, den Spieß einfach umzudrehen. Bisher hatte er sich noch zurückhalten können. Ob er das heute auch schaffen würde… lag allein an ihm. Mit diesem letzten Gedanken nahm das Unglück des Mannes seinen Lauf. „Nun, Sie wundern sich sicher, woher ich das so genau weiß, wo wir doch seit einigen Jahren so kaum das Vergnügen miteinander hatten.“ /Hat er gerade wirklich die verkorkste Satzstellung …’so kaum’ verwendet?/ Joey verdrehte innerlich die Augen und ermahnte sich selbst zur Ruhe. Der Blonde wollte sich eigentlich mit niemanden mehr anlegen. Die Phase der Rebellion hatte er hinter sich. Der Einzige, bei dem es Spaß machte, ihn zu reizen, war Kaiba. Bei allen anderen hielt er sich bereits seit Langem zurück. „Um ehrlich zu sein: Ja.“ „Nun, das mag verständlich sein. Immerhin hatten Sie seit der achten Klasse keinen Unterricht mehr bei mir. Ich hätte Sie bei der Masse an Schülern, die ich täglich unterrichte, wohl auch fast vergessen können, wenn da nicht dieser eine Vorfall vor einem Jahr gewesen wäre…“ /Ein Vorfall, den man nicht vergessen kann? Ich kann NICHTS vergessen, das ist ja mein Problem! Schon gar kein knallrotes Gesicht, das von einem Fußball getroffen wurde!/ Bei dem Gedanken an dieses schöne Bild vor seinem geistigen Augen zuckten seine Mundwinkel verdächtig. Doch Joey hielt sich weiterhin zurück, wusste er doch, dass er den Lehrer sonst des Vergnügens beraubte, ihn über seine fehlenden Erinnerungen aufzuklären. Ein wenig Spaß wollte er dann doch noch haben. /Nicht grinsen Joey! Ganz ernst aussehen…na klappt doch… Und jetzt noch die Mundwinkel etwas nach unten… / Beinahe bedauernd sah er zu dem Lehrer hinauf… und fast alle anderen Schüler der Klasse zu ihnen hinüber. Natürlich mit einem Gesichtsausdruck, als würde ihnen das alles eigentlich am Arsch vorbei gehen, was hier gerade geschah. Wahlweise taten sie auch so, als würden sie angestrengt über ihren Aufgaben brüten. Spanner! „Also ich muss sagen… dass ich Sie wohl TATSÄCHLICH nicht mehr so recht in Erinnerung behalten konnte. Aber ich glaube, dass SIE mir da sicher weiterhelfen können.“ Als könne er kein Wässerchen trüben, sah Joey zu Herrn Koriami. Dieser überschlug sich fast vor Hilfsbereitschaft und klärte ihn gern auf. Den unterschwelligen Sarkasmus in der Wortwahl Joey entging ihm dabei offenbar vollkommen. „Nun, vielleicht hilft Ihnen die Erinnerung an einen Fußball und eine kaputte Brille weiter. Immerhin war es Ihr Ball, der für mich zu einem längeren Aufenthalt in einem Krankenhaus führte. Ich bin sicher, Sie erinnern sich noch an das Gespräch mit dem Direktor.“ /... wie … subtil … Aber gut./ Joey atmete einmal tief durch, ehe er seinen besten ‚Es-tut-mir-ja-alles-so-schrecklich-leid-Blick‘ aufsetzte. Eines von Herrn Koriamis Markenzeichen war seine gestelzte Art zu reden. Joey ließ es sich nicht nehmen, ihm in dieser Hinsicht einen Spiegel vorzuhalten. Allerdings bezweifelte er, dass der Mann schlau genug war, um das zu registrieren. „Oh ja! Jetzt, wo Sie es erwähnen! Also SIE waren derjenige welcher damals… oh das tut mir so schrecklich leid! Ich bitte natürlich noch einmal aufs allertiefste um Vergebung, aber wie ich sehe, scheinen ja keine weiteren Narben verblieben zu sein. Somit freut es mich natürlich umso mehr, Sie heute hier bei bester Gesundheit anzutreffen. Wo Sie doch gewiss wenig Zeit haben und dass Sie sich DARAN erinnern… also wirklich ich meine… das tut mir SO UNENDLICH leid… und…“ Der Mann nickte zufrieden. Großzügig abwinkend sah der ältere Herr zu Joseph Wheeler. Die offen zur Schau getragene Ehrerbietung Joeys schien ihm einerseits zu schmeicheln andererseits auch peinlich zu berühren. „Schon gut, mein Junge. Wenden wir uns nun anderen Dingen zu, das sind doch alte Geschichten.“ /Treffer. Versenkt./ „Oh danke, Herr Koriami. Wirklich sehr freundlich von Ihnen.“ „Jaja, schon gut. Also, was ich wissen wollte ist der Grund, warum Sie sich so gar nicht auf ihre Arbeit konzentrieren. Wie man mir zu Ohren trug, täte es Ihnen wirklich gut, vor allem jetzt im Abschlussjahr, ein paar gute … Tendenzen aufzuzeigen.“ /Ich WUSSTE es. Also DOCH noch Standardtext. Das ist schlecht. Für ihn./ „Ja ich weiß, dass es mit meinen Noten nicht zum Besten steht…“ Joey schaute scheinbar zerknirscht zu Boden. „Köter. Nicht zum Besten? Du stehst ganz unten in der Nahrungskette und darüber solltest du dir im Klaren sein“, mischte sich Kaiba von der Seite ins Gespräch mit ein. /Das Gelaber vom Köter war ja nicht zum Aushalten. Kann ihn ja irgendwie verstehen… bei dem Typ. Aber den Mann so an die Wand zu reden… Immerhin kenne ich das Hündchen gut genug, um zu wissen, wann er jemanden auf die Schippe nimmt. Das macht er mit mir schließlich schon seit Jahr und Tag. Auch wenn er sich bei dem Koriami schon arg zusammenreißt, wie mir scheint./ „Was mischst du dich da bitteschön ein? Was gehen DICH bitte meine Noten an, Mister Super – Intelligent?“ „Du sagst es. Ich bin intelligent im Gegensatz zu dir. Jedes Genie braucht einen Gegenpol, jemanden am hinteren Ende der Schlange und DU bist geradezu prädestiniert dazu. Denn du stehst ganz unten. Nenn es ‚strohdumm’, falls dir gerade keine andere Bezeichnung für das Gegenteil zu ‚intelligent’ einfallen sollte.“ Sofort angestachelt ging Joey auf den Streit ein. Endlich ein Gegner, mit dem sich das Messen lohnte. „Lieber strohdumm als so ein verkorkster Eisklotz zu sein wie du. Allein an der Spitze? Genau da passt du hin. Der Kopf einer Schlange wird immer als erstes abgeschlagen, während der Schwanz noch zuckt. Vergiss das nie, oh großer Kaiba.“ „Ja. Weil der Schwanz zu dumm ist, um zu wissen, wann er verloren hat.“ „Nein. Er will nur lieber den Rest seiner Kraft dazu nutzen, dem Schlangenkopf noch mal eins auf den Schädel zu geben, für die Dummheit, sich abtrennen zu lassen.“ „So was kannst natürlich nur du von dir geben, Köter!“ Höhnisch sah Kaiba zu ihm hinüber. „Seine letzte Lebenskraft für so einen Firlefanz zu verbrauchen… tz.“ Spöttisch zuckten seine Augenbrauen. Doch Joey strahlte ihn nur besserwisserisch an. Schief grinsend meinte er: „Na klar. Immerhin soll sich der Schlangenkopf im nächsten Leben doch daran erinnern, was er falsch gemacht hat, um seinen Fehler nicht zu wiederholen und sich wieder töten zu lassen.“ Verblüfft sah Kaiba ihn an. Vollkommen mit sich zufrieden widmete Joey seine volle Aufmerksamkeit dem wieder nicht minder still gewordenen Lehrer zu, der nach wie vor an seinem Tisch verweilte. „Wo waren wir? Bei meinen Noten, nicht wahr?“ Zuvorkommend half Joseph dem leicht desorientierten Mann auf die Sprünge. „Ja! Genau. Also, was ich sagen wollte… Sind Sie im Lösen der Aufgaben bereits so weit voran geschritten, dass Sie es sich erlauben können, sich diversen anderen Aktivitäten zuzuwenden und…“ Wortlos reichte Joey dem nun ganz aus dem Konzept gebrachten Herrn seine Blätter. Schnell steckte er seine Stifte ein. Die Lust daran, den Mann auflaufen zu lassen, war ihm vergangen. Streit mit Kaiba war eindeutig interessanter. Er hatte auf einmal wahnsinnigen Hunger. Und da man bei Hunger für gewöhnlich essen sollte, wollte er dem Anrecht seines Magens nicht durch langes Geplänkel im Wege stehen. Kurz nur beugte er sich zu ihm hin und gab ihm durch ein paar wenige geflüsterte Worte zu verstehen, dass er durchaus wusste, mit wem er gesprochen hatte. „Sie sind 52. Sie verdienen genügend Geld um sich und Ihrer Tochter Sarah einen angenehmen Lebensstandard zu sichern. Sie sollten Ihr Leben genießen, statt sich über meine Noten den Kopf zu zerbrechen. Einen schönen Tag noch. Ich habe Hunger.“ Joey ließ ihn, auch wenn der andere etliche Versuche startete, nicht noch einmal zu Wort kommen. In diesem Moment wollte er nur noch raus, und da er bereits seit Längerem mit dem Schreiben fertig war, hatte er nicht mehr den Nerv, sich in Unwissenheit zu üben. Der Lehrer konnte darauf so schnell nichts entgegnen und starrte stumm auf die geschäftigen Hände, welche die wichtigsten Sachen - Jacke, Portemonnaie und Schlüssel - zusammenkramten, um sich gleich darauf noch einmal zu verabschieden. „Nun, wenn Sie nichts dagegen haben, werde ich meinem Verlangen nach Essen den Vorzug geben und mich, da ich Ihnen meine Aufgaben hiermit alle überlassen habe – gleich ob nun richtig oder falsch /natürlich sind sie richtig, aber das müssen SIE ja noch nicht wissen/ bis auf Weiteres in die Mensa zurückziehen. Guten Tag.“ Immer noch sprachlos über so viel Unverfrorenheit, konnte er dem jungen Mann nur hinterher starren. Ebenso wie alle anderen in der Klasse, sah Kaiba ihm nach. /Dabei dachte ich wirklich, du hättest inzwischen was dazugelernt. Nach der Eins gestern… aber anscheinend… habe ich mich geirrt. … … Schade./ Mittlerweile vollends aus dem Konzept gebracht, sah Kaiba ein letztes Mal auf seine Unterlagen, ehe er sie resigniert zusammenpackte. Er würde sich momentan sowieso nicht länger konzentrieren können. Schnell griff er sich seine Laptoptasche, steckte die Unterlagen sorgfältig in eine der Seitentaschen und begab sich anschließend auf direktem Wege zu Herrn Koriami, welcher sich inzwischen wieder an seinem eigenen Tisch befand – und die Blätter von Joey durchsah. Kühl blickte Kaiba auf den Hinterkopf des Mannes hinunter, ehe er diesem seine eigenen Aufgaben auf den Tisch legte. Entgegen seiner Erwartungen, sah der ältere Herr jedoch nicht einmal auf. „Ich werde mich dann ebenfalls zum Essen begeben.“ „Jaja… gehen Sie nur. Sie wissen ja wo die Tür ist. Morgen wieder pünktlich. Hier.“ Ohne Sinn und Verstand zusammengesetzte Worte quollen aus dem Mund des Sitzenden hervor, welcher sich vollkommen in die Aufgaben vertieft zu haben schien. In diesem Augenblick konnte der Firmenchef nicht mehr widerstehen und riskierte ebenfalls einen Blick. Langsam beugte er sich vor und nahm Einsicht in die eigentlich vertraulichen Blätter. Zwar lag nur eines oben, dennoch war sich Kaiba beim Überfliegen mit einmal vollkommen sicher, dass dieses Blatt keinen einzigen Fehler enthielt. Aber gut. Das musste nichts heißen. Immerhin handelte es sich dabei um den Kunst – Fragebogen. Und, wie alle wussten, war Kunst eines der wenigen Fächer, in welchen sich Joey Wheeler schon immer angestrengt hatte. Trotzdem… irgendwas war hier merkwürdig. Noch war dieser Gedanke, den er nicht in Worte kleiden konnte, schlüpfrig wie ein Fisch und entglitt unentwegt seinen Händen. /Aber um die Lösung diverser Knoten in meinen Gedanken, werde ich mich später kümmern müssen. 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