Last Ride Of The Day von Riandra ================================================================================ Kapitel 1: Unangenehme Bekanntschaft? ------------------------------------- Unangenehme Bekanntschaft? Tuomas war mit seinen Jungs und Anette schon eine kleine Weile in ihrem Bandauto unterwegs. Schon bald würden sie die Pension erreichen, die für die nächsten drei Wochen ihr zu Hause sein würde. Diesen Urlaub hatten sie sich alle redlich verdient, immerhin waren sie auf ihrer letzten Tournee sehr erfolgreich, auch wenn der Keyboarder es ein wenig schade fand, dass die Tournee vorbei war, es hatte ihm einen riesen Spaß gemacht. Tuomas blickte etwas gedankenverloren aus dem Fenster. Sie durchquerten gerade einen recht düsteren Wald, hinter dem, wie er es wusste, die Pension war. Einerseits fand er es jedoch recht gut, dass die Tournee vorbei war, denn es gab da ein Geheimnis, was er den anderen nicht verraten hatte, weil er sich selbst dafür für verrückt hielt. Außerdem wollte er vor allem Anette damit nicht belasten. Jedenfalls wusste er, dass ihm sein Geheimnis schwer zu schaffen machte, so wusste er, dass ihm ein paar Tage Erholung wohl ganz gut tun würde. Aus den Augenwinkeln her bemerkte der Keyboarder, dass sein bester Freund ihn argwöhnisch musterte, doch Tuomas wandte den Blick nun wieder zum Fenster. Er wusste, dass Marco ahnte, etwas war mit ihm nicht in Ordnung, doch er würde noch lange nicht darüber reden. Erneut hing er eine Weile seinen Gedanken nach und schloss leicht seine Augen. Jedoch blieben sie nicht lange geschlossen, denn der Keyboarder bemerkte, wie jemand ein Kissen auf ihn warf. Natürlich hatte es ihn voll erwischt, da er so abgelenkt war. Der Keyboarder öffnete seine Augen wieder und blickte sich leicht verwirrt um, bis er den Übeltäter dafür fand. Natürlich war es niemand anderes, als sein bester Freund. Marco grinste ihn wie immer an, doch Tuomas schnappte sich das Kissen und warf es zurück. „Was sollte das denn?“, fragte er, konnte aber nicht anders und musste leicht darüber grinsen. „Dasselbe könnt ich dich fragen, willst hier so einfach einpennen“, erwiderte Marco, immer noch grinsend und warf das Kissen zurück. Es kam Tuomas Meinung nach unerwartet, deshalb traf es ihn wieder voll. Aus den Augenwinkeln raus bemerkte der Keyboarder, wie Anette, Jukka und Emppu grinsten und über das Geschehene lachten. „Ich hab nicht gepennt, ist doch noch viel zu früh“, konterte er und schmiss das Kissen etwas kräftiger zurück, so dass es Marco erst nicht gelang, es aufzufangen. „Warum hattest du dann die Augen geschlossen?“ „Nur so.“ Während sie sprachen, schmissen sie sich das Kissen immer wieder zu, bis die beiden Männer sich alle Kissen schnappten, die in der Nähe waren und so entstand eine kleine Kissenschlacht. Manchmal waren sie alle halt doch noch wie kleine Kinder, doch das störte den Keyboarder nicht wirklich, im Gegenteil, es freute ihn immer, denn so konnte er auch andere aufmuntern. Er hatte bemerkt, dass nun auch die anderen laut lachen mussten, während Marco und er sich immer noch gegenseitig mit den Kissen bewarfen. „Wie heißt es doch? Kleine Kinder spielen gern“, hörte Tuomas Anette nach einer Weile lachend sagen. „Und große noch viel Lieber“, beendete er ihren Satz grinsend, und warf ihr nun ein Kissen zu, was die Sängerin natürlich problemlos auffing. „Hey!“, meinte sie, doch Anette bekam ihre Rache, denn dadurch, dass der Keyboarder einen Moment abgelenkt war, hatte Marco die Gelegenheit, sich sämtliche Kissen zu schnappen und sie nun alle auf Tuomas zu werfen. „Stopp!“, rief er nun lachend und hörte Marco triumphierend aufjubeln. „Sieg!“, meinte er grinsend und stimmte das Lachen seines besten Freundes mit ein. Marco blickte seinen besten Freund noch eine Weile lang etwas nachdenklich an, der sich nach der Kissenschlacht wieder abgewandt hat. Irgendwas beschäftigte den anderen, das wusste Marco ganz genau und er würde schon noch herausfinden, was es war. Es passte ihm nämlich überhaupt nicht, dass der andere in letzter Zeit oft so abwesend wirkte. Doch immer, wenn er Tuomas darauf ansprach, blockte der andere ab. So fragte sich der Bassist, was den anderen wohl so sehr beschäftigte, denn dieses Verhalten passte eigentlich gar nicht zu ihm, vor allem auch nicht, dass der andere so verdammt schweigsam war. Eine Weile schwiegen sie jedoch alle, bis Marco das Wort erneut an seinen besten Freund richtete. Soweit er wusste, waren die Leiter der Pension ein paar Bekannte von Tuomas. „Du kennst diese Pension also, wo wir hin fahren?“, fragte er ihn. Tuomas blickte daraufhin wieder auf und schaute zu Marco. „Ja, als ich noch kleiner war, waren wir hier sehr oft“, berichtete der Keyboarder. Kam es Marco gerade nur so vor, oder konnte es sein bester Freund gar nicht abwarten, dort anzukommen? Jedenfalls waren sie nun nicht mehr sehr lange unterwegs, bis sie schließlich vor der Pension ankamen. Sie war gut gelegen, das musste der Bassist zugeben. In der Ferne konnten sie einige Berge erkennen und es gab sogar einen See vor der Pension. Es überraschte ihn etwas, als auch sein bester Freund endlich aufblickte und leicht lächeln musste, als eine Frau auf das Auto zukam, die ihm verdammt bekannt vor kam mit ihren langen, schwarzen Haaren. Er blickte kurz zu den anderen, die auch leicht verwirrt zu sein schienen. Tuomas hatte tatsächlich aufgeblickt, als er jene Frau nach so vielen Jahren wieder sah. Das Auto kam nun zum Stehen und er war der erste, der ausstieg. Sie quiekte vor Freude auf, als er nun das Auto verließ, die anderen folgten ihm nur zögernd. „Tuomi, endlich bist du mal wieder da!“, meinte sie freudig und rannte den Keyboarder in den Armen, der sie leicht an sich drückte. „Ria, es ist wirklich viel zu lange her, gut siehst du aus!“, meinte er lächelnd. Er wusste selbst, dass man ihn lange nicht mehr so locker gesehen hatte. Doch er freute sich gerade einfach viel zu sehr, seine beste Freundin von früher endlich mal wieder zu sehen. Er hatte absichtlich nichts von ihr erwähnt oder nicht erzählt, wie sie aussieht, denn er wusste selbst zu gut, wie sehr seine beste Freundin seiner ehemaligen Sängerin ähnelte, doch sie war ganz anders, als jene Frau. „Danke, du auch. Man hört sehr viel von dir“, bemerkte sie lächelnd, woraufhin der Keyboarder nur grinsen musste. „So ist das halt, wenn man berühmt ist.“ Dies konnte er sich nicht verkneifen, doch er wusste, dass die anderen genau wussten, wie er das gemeint hatte. Seine beste Freundin piekste ihm leicht in die Seite. „Angeber!“, meinte sie frech. Doch Tuomas grinste nun und blickte wieder zu den anderen, die ihn mehr als verwirrt musterten. Nun, vielleicht hätte er doch etwas über Ria erzählen sollen. „Hört zu“, meinte er, ehe es noch zu Feindseligkeiten kommen würde. „Das ist Riandra, Ria, sie leitet zusammen mit ihrem Vater diese Pension. Ich war früher sehr oft mit meiner Mutter hier, man könnte sagen, wir sind zusammen groß geworden“, erklärte er. Dann blickte er zu Ria. Tuomas hatte bemerkt, dass sie es versuchte, zu verbergen, doch da er sie lange genug kannte, wusste er, dass sie hell auf begeistert war, seine Band richtig kennen zu lernen, was ihm leicht zum Schmunzeln brachte. Ria blickte nun zu den anderen und verbeugte sich leicht. „Es ist mir eine Ehre, Euch hier willkommen heißen zu dürfen. Ihre Zimmer sind bereits fertig“, meinte sie, und deutete den anderen nun an, ihr zu folgen. Emppu, Anette und Jukka schienen einen Moment zu zögern, folgten ihr dann aber doch. Marco jedoch blieb stehen und hielt Tuomas noch für einen Moment zurück. Er vertraute dieser Ria nicht wirklich. Vielleicht hatte ihn diese Ähnlichkeit zu Tarja geschockt, doch irgendwas stimmte da ganz und gar nicht. „Tuomas“, meinte er. Die anderen blieben zwar auch für einen Moment stehen, doch mit einem Blick gab er ihnen zu verstehen, dass er alleine mit seinem besten Freund reden wollte, deshalb folgten die anderen Drei der Anderen nun. Er wartete, bis die anderen die Pension betreten hatten, dann wandte er sich an Tuomas. „Du hast nie was von ihr erzählt“, meinte er, mit einem gewissen Unterton. Tuomas seufzte, bevor er Marco antwortete. „Und zwar genau deshalb. Ria ist in Ordnung, wie bereits gesagt. Ich kenne sie seit meiner Kindheit, sie ist meine beste Freundin.“ Marco zögerte nur einen kleinen Moment, er wusste zu gut, dass diese Worte einen Streit auslösen konnten, doch er musste ganz einfach sicher gehen. Er machte sich viel zu große Sorgen um seinen besten Freund. „Sie sieht Tarja verdammt ähnlich, sicher weißt du das auch.“ Tuomas Gesicht wirkte für einen Moment wie versteinert und es dauerte einen Moment, bis er sich wieder gefangen hat. „Worauf willst du hinaus?“, fragte er. Marco schien förmlich zu spüren, wie die Temperatur in diesem Moment um sie herum um einige Grade gefallen war, so eisig wurde die Stimme von Tuomas. „Du hast nie ein Wort gesagt. Ich will einfach nur wissen, warum.“ „Jeder hat seine Geheimnisse. Außerdem wollte ich sie aus all dem heraus halten. Sie kann doch nichts dafür, dass sie ihr so ähnelt.“ Marco hatte gemerkt, dass es dem Keyboarder noch immer schwer fiel, über die ehemalige Sängerin zu reden, was ihm zum Seufzen brachte. „Du hattest noch nie Geheimnisse vor mir, vor uns!“, meinte er ernst, während Tuomas sich leicht abwandte. „Rede endlich mit uns!“, fügte Marco hinzu und er merkte kaum, dass er seine Stimme erhob. Dies schien Tuomas jedoch wach zu rütteln. „Es geht dich nichts an, verstanden?“, auch er wurde nun ernster und lauter. „Du bist ein verdammter Sturkopf, weißt du das überhaupt?“, fauchte Marco zurück. Anette war gerade mit Jukka und Emppu in die Pension gegangen, als sie die lauten Stimmen vernahm und fragend zu den anderen beiden blickte. „Sehen wir besser mal nach, ehe sie sich die Köpfe noch einschlagen“, meinte Emppu. So gingen sie also nun wieder raus und sahen, wie sich die beiden in der Wolle hatten. Es überraschte wohl alle drei, denn sie hatten die beiden schon lange nicht mehr so streiten sehen. Jukka und Emppu gingen dazwischen, was Tuomas und Marco nun zum Schweigen brachte. „Genug jetzt“, meinte Jukka in seiner ruhigen, jedoch dieses Mal auch ernsten Art. Auch Emppu blickte die Beiden abwechselnd an. „Wir sind doch hier her gekommen, um uns zu entspannen, nicht wahr? Also solltet ihr euch nicht streiten.“ Tuomas hatte Marco noch funkelnd angesehen, ehe schließlich die anderen Beiden dazwischen kamen. Der Keyboarder brauchte noch einen Moment, bis er sich schließlich beruhigte. Es war verdammt lange her, dass er sich mit Marco gestritten hatte, wobei der andere ja sein bester Freund war. „Tut mir leid“, meinte er nun etwas angespannt noch zu Marco, doch er erwiderte die Entschuldigung. Jukka, Emppu und Anette schienen erleichtert zu sein, und zusammen gingen sie nun wieder zu der Pension, wo Ria noch auf sie wartete. Anscheinend hatte sie sich nicht einmischen wollen, was Tuomas nur gut fand. Er wollte sie immerhin wirklich nicht in die Streitereien rein ziehen. Jedoch blieb der Keyboarder noch einmal einen Moment stehen, als er ein merkwürdiges Gefühl bekam. Er blickte sich kurz um. Wurde er beobachtet? Anette schien gemerkt zu haben, dass etwas nicht in Ordnung war, denn sie blieb nun ebenfalls stehen und blickte ihn leicht besorgt an. „Alles in Ordnung?“, fragte sie leicht besorgt nach, was Tuomas wieder wach gerüttelt hatte. „Jah, natürlich. Wir sollten endlich rein gehen“, meinte er und schloss mit Anette zu den anderen auf. Soo das war das erste Kapi und ich hoffe, es hat euch gefallen. =) Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)