Single Run - Eine Elfe die sich im Wald verlief von SanKenSamurai ================================================================================ Kapitel 5: Blickkontakt ----------------------- Sarah war tierisch müde, doch wollte sie nur in Bewegung bleiben, schlafen konnte sie immerhin wenn sie Tod ist oder diese Sache beendet war, je nach dem was zuerst eintrat. Wünschen tat sie sich Zweiteres. Es schien ihr fast so als würde sie im Kreise laufen. Entweder kam sie dem Gebäude näher oder sie entfernt sich davon, doch im ganzen schien es noch sehr weit weg. Auch kam ihr dieser Kreislauf so vor, weil sie versuchte den größeren Wegen auszuweichen, um so die Chance auf Konfrontationskurs mit anderen zu verringern. In ihrem momentanen Zustand bekam sie eh kaum was it. Die Scheibe am Himmel hatte ihren Zenit überschritten und allmählich gingen ihre Reserven aus. Doch noch einmal in einem herunter gekommenen Haus zu schlafen kam für sie nicht in Frage. Glücklicherweise fand sie einen Trümmerhaufen mit einer Öffnung. Beim genaueren Hinsehen sah sie, dass dort ein kleiner Hohlraum drin war, gerade so groß, dass sie da rein passte mit ihren wenigen Habseligkeiten. So schlüpfte sie hinein und versiegelte provisorisch die Öffnung mit den am Boden liegenden Steinen, auf denen sie nicht nächtigen wollte. Solange niemand auf die Idee kam sich den Haufen genauer anzuschauen, geschweige denn davon ausgehen, dass dort jemand drin sein, war sie zumindest für den Moment sicher. So zumindest redete es sich Sarah ein, während sie noch ein wenig dagegen ankämpfe einzuschlafen. Schließlich verlor sie diesen Kampf und erlag dem Schlaf. Eine Erschütterung riss sie aus ihren Schlaf, etwas Staub rieselte auf sie herab. Und sie wäre beinahe nach oben geschnellt, hätte sie nicht frühzeitig begriffen, wie niedrig die Deck hing. Licht schein durch kleine Ritzen ihres Schlafplatzes. Es fielen Schüsse ganz in ihrer Nähe, sogar direkt neben ihr. Sie grub ein Loch auf der anderen Seite zu ihrem Ausgang, da sie vermutete dort die Schüsse gehört zu haben. Durch das Loch bekam sie freien Blick auf ein kleines Areal. Dort standen sich Zwei gegenüber. Zu ihrer Linker ein kleiner pummeliger Zwerg, an den fehlenden Haaren im Gesicht und dem gewaltigen Vorbau erkannte die Elfe, dass es sich dabei wohl um einen weiblichen Zwerg handeln musste. In ihrer Hand haltend, sah Arrowhead, ein altes Modell der Ares Predator, die Version 3 um genau zu sein. Entweder musste sie das Schmuckstück selbst zusammen gebaut haben oder irgendwo erstanden haben. Schließlich wurde dieses Teil nicht mehr hergestellt. Auf der gegenüberliegenden Seite erkannte sie auch sofort um was es sich handelte. Einen männlichen Vertreter ihrer Art. Deutlich erkennbar durch seine spitzzulaufenden Ohren und seinem grazilen Körperbau. Was jedoch am unverkennbarsten war an ihm war seine Muskulatur, die durch enges Leder, fast zum zerreißen gespannt, hervortrat. Seine schwarzen Schulterlangen Haare lagen zu einem Pferdeschwanz gebunden nach hinten. In seiner Hand glänzte eine Klinge, leicht gewölbt und durch das Sonnenlicht sah man einzelne Schmiedefalten aufblitzen. Zwischen den beiden war ein, circa halben Meter tiefer, Krater, wohl durch eine Explosion verursacht. Jene Explosion, die sie aus den Schlaf geholt hatte. Nur die Zwergin keuchte und hielt zitternd die Pistole in der Hand. Ihr gegenüber war nicht ein Hauch an Erschöpfung anzusehen. Er hielt seine Klinge mit festen Griff, dass die Fingerknöchel weiß herausstachen. Scheinbar war diese Auseinandersetzung keine wirkliche Herausforderung für den Elfen, dacht sich Arrowhead. Ihr war es auch nur recht, dass die Zwergin dem Elfen unterlag, schließlich hatte sie vor ein paar Stunden einem anderen Zwergen das Leben genommen. Kleine Glücksgefühle machten sich in ihr Breit, die ihren miserablen Hechtsprung und der daraus resultierten Platzwunde wegfegten. Die Situation vor ihr wirkte von Seiten der Zwergin total angespannt. Ihr Körper zitterte, die Hände gehorchten ihr nicht mehr vollständig und zitterten unentwegt. Von Seites des Elfen war diese Situation jedoch ein Kinderspiel, er wirkt total cool und war noch voll bei Kräften. Doch keiner von den beiden wollte den ersten Schritt machen. Sie schaute sich das Gesicht der Zwergin einmal genauer an, dort sah sie diesen nachdenklichen Gesichtsausdruck, den sie zu gut kannte. Sie kannte ihn von sich selbst, wenn sie vor einer schier unüberwindbaren Mauer stand und mit Mühe die Tür darin suchte. In des Elfengesicht sah man nur, wie er seine Bewegungen kalkulierte, sie sah wie seine Augen hin und her zuckten, als würde er jeden Bewegungsablauf vor seinem Auge nachstellte. Sie würde in dieser Situation auf ihr Spezialtraining vertrauen, als Nahkämpferin war es leicht gegnerische Angriff zu Blocken oder Parieren, aber man konnte schlecht eine Kugel im vollen Flug abblocken oder? So tat sie das einzig richtige und versuchte ihre Bewegung darauf zu spezialisieren Kugeln besser ausweichen zu können. Zu sehr gebannt von diesem Starrwettbewerb zwischen den beiden, dass sie total vergas, dass sie genauso eine Kontrahentin von den beiden war und nicht hier in dieser Falle sitzen dürfte. Denn war der Kampf vorbei, war sie vielleicht die Nächste. Solange aber die beiden mit sich selbst beschäftigt waren, hätte sie die Chance zu flüchten, doch sie blieb. Es dauerte eine Weile bis sich einer der beiden rührte. Es war der Elf, er entspannte seine Muskeln, man erkannt es vor allem daran, dass seine Fingerknöchel um das Heft des Katana nicht mehr weiß hervorstachen. Entweder es war ihm leid zu warten oder es war nur eine Finte. Eine in der die Zwergin plump hinein lief. Wohl überzeugt er wäre unaufmerksam riss sie die Pistole hoch und zielt auf den Kopf, ihr klumpiger Finger schob den Abzug nach hinten. Der Kolben in ihrer Waffe presste mit voller Wucht gegen die Kugel und ließ sie in einer rotierenden Bewegung aus den Lauf preschen. In dem Moment als die Kugel mit einem Knall die Waffe verließ, ließ sich der Elf, wie von einem Stein am Kopf getroffen, zur Seite fallen. Als die Kugel an seinem Kopf vorbei geflogen war, fing er sich mit einem Bein wieder und nutze es gleich als Sprunghilfe auf die Zwergin zu. Es geschah alles so schnell. Die Zwergin hatte weit aufgerissene Augen und die Klinge des Elfen hatte sich von Vorne nach Hinten durch den Körper der Zwergin gebohrt. Sie keuchte noch ein letztes Mal, dann sackte sie zusammen. Unbekümmert riss er die Klinge aus ihrem Körper, indem er noch eine Fuß gegen ihre leblose Gestalt drückte. Das Blut auf der Klinge wischte er an ihren Klamotten ab. Darauf drehte er sich in ihre Richtung. Hat er sie gesehen? Sie duckte sich, hoffte innerlich, dass er sie nicht gesehen hat. Sie lugte zur Sicherheit noch einmal durch das Loch, da trafen sich ihre Blicke. Sie erschrak, sah in diese Augen, die Augen eines Mörders und sie war sein nächstes Opfer. Der Elf jedoch wandte sich ab und verließ den Kampfplatz, verschwand hinter der nächsten Ecke und war nicht mehr zu sehen. Erst jetzt bemerkte sie, dass sie die ganze Zeit über nicht geatmet hatte. Sie zog scharf die Luft ein, um ihre Lungen damit zu füllen. Und gleich darauf schoss ein Geisterblitz durch ihren Kopf; sie musste hier weg. Wenn er sie wirklich gesehen hat, dann war er jetzt bestimmt auf den Weg zu ihr ohne Zweifel. Sarah schnappte sich ihre Sachen, schob die Steine vom Loch weg und kletterte hinaus. Sie durfte keine Zeit verlieren, also rannte sie. Auch wenn der Kopfschmerz noch nicht abgeklungen war, übermannte die Panik jedweden Schmerz, selbst der rebellierende Magen, der ihre Flucht mit Magensäure versüßen würde, würde sie jetzt anhalten. Irgendwann blieb sie dann doch stehen, aber ihr Magen hielt, auch wenn ihre Lungen fast barsten vor Anstrengung. Gestützt auf ihren Beinen rang sie nach Luft, ihr Kopf pochte jetzt nur noch schmerzhafter als vorher. Arrowhead hoffte sehr, dass er sie nicht verfolgte, hoffte, dass sie weit genug von ihm weg war. Als die nötige Ausdauer wieder zurückkehrte, um ihre Bewegung fortzusetzen, der Schwindel und das Hämmern in ihrem Kopf nachließ, tat sie wieder einen Schritt vor den anderen. Als sie sich so umschaute, bemerkte sie, dass sie an den Ort ihrer ersten Begegnung zurück gekehrt ist. Der Fensterrahmen war leicht geschwärzt, die Glassplitter lagen verstreut am Boden, dazwischen ein paar Bruchstücke aus dem Mauerwerk. Durch das Fenster sah sie einen kleinen Krater in den Boden gedrückt, durch die Explosion, die die Granate verursacht hatte. Die Mitte des Kraters war genau an der Stelle gewesen, wo sie gelegen hatte. Es roch nach verbrannten Holz und Rauch. Die Wände war sehr angeschlagen und dass es überhaupt nicht Stabilität gab an diesem Haus war sehr verwunderlich. Wenn die Elfe das so sah, war sie sehr froh darüber, dass sie im rechten Moment erwacht ist, sonst wäre sie in tausend Stücke gesprengt worden, ihr Blut an den Wänden klebend und ihr Hab und Gut überall Stückchenhaft verteilt im Raum. Und weiter ihr Dasein in der Hölle hätte fristen können, Pest und Schwefel dabei zu beobachten, wie sie die arme Elfe qualvoll quälten. Aber das blieb ihr ja zu Glück erspart. Der Geruch von Rauch war größtenteils verweht worden, sodass man darin atmen konnte. Hinein ging sie, aber nicht so dumm wie davor, suchte man sich einen Raum, der nur einen Ausgang hatte, wo man sie nicht so einfach überraschen konnte. Der Boden in dem Raum war nicht gerade der bequemste, aber für Arrowhead reichte es für den Moment. Sie ließ sich nieder, sodass sie die Tür, den Eingang, im Blick hatte. Das erste was ihr in den Sinn kam war ein Plan. Ihr erster ging ja in die Hose und beschwerte ihr diese Platzwunde. Ihre Hand wanderte langsam zu der Stelle, wo sie auch gleich eine blutige Kruste entdeckte. Wahrscheinlich war die Wunde verdreckt, aber ohne Erste Hilfe-Set würde sie es nicht versorgen können. Was vielleicht eher half war Wasser, aber ihr fiel kein Ort ein, an dem irgendwo Wasser vorhanden war. Doch war da noch das hohe Gebäude, auch wenn es weit entfernt war, vielleicht gab es dort noch eine Wasserversorgung. Sie wusste nicht, wie die Leute, die dieses Spiel so toll finden, diesen Schauplatz gestalten haben. Aber es war ihre einzige Chance und sie musste so oder dort hin. Es blieb ihr nichts anderes übrig, außer vielleicht die Möglichkeit hier zu bleiben. Aber so dumm war selbst sie nicht. Es war immer noch gegeben, dass trotz dieses monumentalen Treffpunkts und einer Massenkeilerei dort, einer überlebte. Das würde dazu führen, dass sie einander suchen müssten. Was wiederum dazu führt, dass sie sich nicht finden und einer oder beide an Hunger starben. Als beschloss Sarah in diesen Moment, dass es das beste war, zu dem Gebäude zu kommen. Sei es nur um Wasser oder irgendwas Hilfreiches zu finden oder in einer Massenschlacht ihr und das Leben anderer zu nehmen, bis einer nur noch stand oder eben keiner. Eine Frage blieb für sie offen, wie? Der Weg dorthin war sicherlich noch gepflastert mit todbringenden Fallen in Form von professionellen Runnern, die alle ihren Tod wollten. Sie wusste zwar nicht wie viele noch übrig waren, aber ehrlich gesagt wollte sie es auch nicht wissen. Was sie wusste war, dass zwei Zwerge ausgeschieden waren, weil sie und der andere Elf, die beiden über den Jordan geschickt haben. Es war trotzdem ein schwieriges Unterfangen, so oder so. Die beste Möglichkeit, die der Elfe momentan in den Sinn kam, war Nachts vorzurücken. Viele er anderen würden wahrscheinlich schlafen und im Schutze der Dunkelheit würde man sie vielleicht sogar schlechter erkennen. Ach was dachte sie sich denn damit. Schließlich bediente man sich solcher Taktiken zu Zeiten, als es noch nicht übergroße Trolle, die soweit verbessert waren, dass sie Nachts besser sahen, als am Tage, Infrarotsicht oder Sicherverbesserung gab, die man sich auch ohne Probleme in vercyberte Augen einbauen konnte, die man für sein richtigen Auge einsetzen lassen kann. Früher gab es sowas ja nicht, da brauchte man schwere Geräte, um überhaupt mit sowas zu arbeiten. Aber sie musste es einfach riskieren, sonst käme sie nie vom Fleck und wäre allem ausgeliefert. Da es jetzt Tag war musste sie ihren Plan auf später verschieben, wenn die Nacht herein bricht. Daher hielt sie es für das beste ihren geschundenen Körper wieder etwas Ruhe zu gönnen und zu hoffen, dass er diesmal nicht unsanft geweckt wird. Bogen und Schwert legte sie neben sich auf den Boden, lehnte sich vorsichtig gegen die kühle Wand und ließ ihre Augenlider ihren Blick verschleiern. Nach einiger Zeit wacht sie auf, irgendwie signalisierte ihr Körper ihr ein ungutes Gefühl, als ob jeden Moment etwas passieren würde. Da dämmerte es ihr langsam und ihre Augen sprangen auf. Aus der Ferne drangen Explosionen an ihr Ohr und die Erde unter ihren Gesäß vibrierte zunehmend, etwas kam näher. Arrowhead sprang auf, musste aber ihr Gleichgewicht erst einmal fangen. Sie packte ihre Sachen und verstaute sie auf dem Rücken. In dem Moment, wo sie das Haus verlassen wollte, erschütterte das Haus ein starkes Beben, zerriebener Stein rieselte von der Decke und sie knallte unsanft gegen die Wände bei dem Versuch rauszukommen. Stolpernd landete sie auf allen Vieren vor dem Haus, kurz danach stürzt es in sich zusammen. Das Beben ließ nicht nach, sie hatte es schwer auf die Beine zu kommen. Doch der orange-gefärbte Boden zu ihrer Rechten ließ sie aufschauen. Jetzt verstand sie das Beben und sah es in seiner Rohnatur. Explosionen und Flammensäulen stießen aus der Erde, geradewegs auf sie zu. Das gab ihr die Kraft und das Gleichgewicht, um auf die Beine zu kommen. Mit dieser neu gewonnen Kraft nahm sie so gleich die Beine in die Hand und rannte los. Sie hasste es allmählich andauernd wegrennen zu müssen. Aber es war eine Sache gegen jemanden zu kämpfen, der die gleichen Fähigkeiten hatte, wie man selbst und eine andere sich gegen Naturkräfte zu stellen, die auf einen zu rasten. Sie musste teilweise springen, das Beben riss die Erde unter ihr auf, wodurch sie manchmal die Richtung ändern musste. Sie blickte immer mal nach hinten, nur um ihren Körper mehr anzutreiben vorwärts zu kommen, denn die Explosionen kamen langsam näher. Gerade als sie vor sich schauen wollte, wissen wollte wo sie hinrannte gab der Boden unter ihren Füßen nach und sie fiel. Hosted by Animexx e.V. 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