Farbenblind von Scribble ================================================================================ Kapitel 9: ----------- Sasha wirkte schrecklich klein in dem dunklen Kostüm, ihre Haut im Gegensatz zu dem Stoff nahezu weiß und ungesund. Ihre Schultern waren eingezogen, und unterbewusst war sie selbst es, die sich kleiner machte. Maja wurde das Gefühl nicht los, dass sie sich hier genauso fühlte wie sie selbst es tat: fehl am Platz. Dabei war doch Sasha ein Teil dieser Familie, und Alexander sah das definitiv genauso. Maja erinnerte sich noch gut daran, wie die beiden Geschwister sich im Krankenhausgang gegenübergestanden hatten, und dies hier, es war das genaue Gegenteil. Als hätte Alexander in seine Rolle als großer Bruder zurückgefunden. Ein ganz anderer Mann, die Trauer mühsam hinter einer bröckellosen Fassade versteckt. Er spielte eine Rolle, und tat genau das, was alle brauchten: war derjenige, der nicht zusammenbrach und alles mit Stärke ertrug. Maja hatte das Gefühl wenn Alexander sich nicht so bemühen würde, dann würde es auch Sasha viel schlimmer ergehen. Doch er tat es. Er blieb meistens in ihrer Nähe, warf ihr Blicke zu, dann wieder einen Blick zu Maja selbst über den Kopf seiner Schwester. Er war dankbar. Dafür, dass sie hier war, obwohl Maja tatsächlich fehl am Platz war. Sie war kein Teil dieser Familie, nicht so wie Tatjana, die die einzige war, die hinter Alexanders Fassade zu sehen schien und als eine Stütze bei ihm blieb. Sie waren ein merkwürdiges Gespann - eigentlich eine komplizierte Beziehung nach der anderen, voller Reibereien. Maja kam nicht umhin eifersüchtig zu sein auf Tatjana und eine irrationale Wut in sich zu haben darüber, dass Sasha Gefühle für sie hatte und dadurch so verletzt worden war, und mit Alexander hatte Maja auch keine sonderliche freundschaftliche Basis. Aber unter diesen Umständen, da funktionierte es einfach - hielt sie alle irgendwie bei Verstand in dieser düsteren Atmosphäre. Dabei war Sasha kaum mehr als eine Fremde für sie. Eigentlich. Was zur Hölle war eigentlich passiert? Eigentlich hatte sie nur ein Puffer sein wollen für diese rätselhafte, stille Frau im Zug, die so fern und zerbrechlich wirkte. Als würde sie einfach zersplittern, würde niemand sie beschützen, und Maja hatte dieser Jemand sein wollen, zumindest für kurz. Und irgendwie hatte Maja nicht mehr damit aufhören können, ihr Schutzengel sein zu wollen. Da war so, so vieles was unter der Oberfläche zu ruhen schien. Sasha war nicht die gebrechliche Hülle, die man sehen konnte - sie war so viel mehr, und wenn man einfach nur die Geduld hätte, ihr vielleicht dabei helfen würde das selber zu verstehen ... Bevor Maja es recht verstand, war sie Sasha verfallen. Es waren die Geheimnisse, die sie umgaben, die sie so fszinierend machten. Aber eigentlich noch mehr die Tatsache, dass sie sich Maja öffnete. Und wie einfach alles mit ihr war. Es ... es passierte einfach. Es funktionierte, ohne Fragen. Einmal hatte Sasha gefragt, hatte versucht Sinn aus ihrer Beziehung zu machen - aber ansonsten war alles zwischen ihnen wortlos gewesen, als wäre es einfach Sashas Platz in ihren Armen, als hätte sie dort immer hin gehört. Auf die Beerdigung einer fremden Frau zu gehen, wo Maja niemanden wirklich kannte und irgendwie versuchen musste mitgenommen genug auszusehen, aber gleichzeitig auch stark genug, um der Hand auf Sashas Schulter etwas Beruhigendes zu geben - das war wirklich nicht ihre Absicht gewesen. Wenn sie gekonnt hätte, Maja wäre nicht gegangen. Aber sie hatte gar keine andere Wahl gehabt. Und das Merkwürdigste war, sie hätte sich niemanden sonst in ihrem Leben vorstellen können, für den sie sich selbst zu so etwas überwunden hätte. Himmel, in den letzten Tagen hatte sie ohnehin praktisch alles und jeden sonst ignoriert und sich zwischen ihren Arbeitszeiten mit Sasha getroffen. Man sollte meinen es hätte ihr mehr ausgemacht. Tatsache war, was ihr wirklich etwas ausmachte war, dass Sasha zurückkehren würde. Sie würde in einen Zug steigen und nach Hause fahren, und nach Hause war hunderte von Kilometern entfernt. Maja hatte nicht das Gefühl, dass Sasha auf der Suche nach einer Freundin am anderen Ende von Deutschland war. Und hatte sie nicht genug damit zu tun die Beziehung zu ihrem Bruder wieder aufzubauen? Und da war noch immer Tatjana, nach allem was vorgefallen war immer noch eine alte Freundin, an der Sasha etwas lag? Und wenn sie langsam über all ihre alten Probleme hinwegkommen würde ... weshalb sollte sie noch an Maja denken, diese fremde Frau, mit der sie einige wenige Tage verbracht hatte? Würde es wirklich zählen, dass sie versucht hatte über die Scherben zu laufen, um Sasha zu erreichen, und sie aufzusammeln, bevor etwas Schlimmeres geschehen würde? Oder war es anders, würde Sasha sie noch immer brauchen, aber Maja würde nicht bei ihr sein können? Würde der Schnee niemals schmelzen, und der Frühling niemals kommen? Es war ein überraschend intensiver Schmerz, der irgendwo in ihr pochte bei all diesen Gedanken. Zwischen den trauernden Gästen war Maja mit ihren ganz eigenen Gedanken und Problemen beschäftigt, und sie war gleichzeitig dankbar und verfluchte den Tag, an dem Sasha in ihr Leben stolperte, alles durcheinander brachte, und mit einem scheuen Lächeln ihr Herz stibitzte. Maja wollte es sich selbst eigentlich nicht eingestehen, aber irgendwann konnte sie sich nicht mehr rausreden. Es hatte seine Gründe, weshalb sie auf Tatjana eifersüchtig war, Sasha stundenlang in ihren Armen hielt und sich fühlte als bade sie in der Sommersonne, weshalb es so schmerzte, dass Sasha gehen würde. Wenn sie hier leben würde - wenn sie in der Nähe wäre, dann hätte Maja vielleicht eine Chance gehabt. Vielleicht hätte Sasha Tatjana irgendwann vergessen, und dann ... vielleicht hätte sie etwas in Maja sehen können, etwas was über ihre Freundschaft hinausging. Oder ihre Beziehung hätte sich einfach weiter entfaltet, so wie sie es jetzt getan hätte, und wäre irgendwann einfach ganz von selbst an dem Punkt angekommen, an dem Maja sorglos dem Drang nachgeben konnte ihren Kopf zu senken und Sashas Lippen mit ihren zu fangen. Sie beobachtete, wie Sasha sich bückte und die Schuhe von den Füßen streifte, einfach in die Hände nahm. Die Art, wie sie vorsichtig ihre Fußsohlen auf dem Boden aufsetzte, wie um den Weg zu testen. Ein warmes, bittersüßes Gefühl schnürte Maja die Kehle zu, und es wurde nur noch schlimmer, als Sasha schluckte und nach ihrer Hand griff. In einem anderen Leben würde ich dich niemals gehen lassen. Ihre Finger schlossen sich um Sashas Hand als könne sie sie einfach immer festhalten können, als würde Sasha bleiben wenn Maja nur niemals locker ließ. Es war was Sasha brauchte, um sich ein wenig aufzurichten, einen Blick auf Alexander werfend, der noch immer einen angestrengten, entschlossenen Gesichtsausdruck trug und Tatjanas Hand mit einer ähnlichen Suche nach Halt umklammerte. Ihre kleine, merkwürdige, stumme Gruppe folgte der Prozession schweigend. Der Tag von Sashas Abfahrt war nahe, und er kam viel zu schnell. Schon als Maja die Augen öffnete begann sie förmlich den Verstand zu verlieren, und von dort an wurde es nur noch schlimmer. Sie bekam keinen Bissen runter, zwang sich nur eine Tasse schwarzen Kaffee zu trinken und verbrachte lächerlich viel Zeit im Badezimmer, wo sie an ihren Haaren herumzupfte, bis sie von sich selbst genervt war, sich eine Grimasse im Spiegel schnitt und eine U-Bahn in Richtung Sashas Hotel nahm. Sie hatte sich bereit erklärt sie zum Bahnhof zu bringen, was ungefähr so viel hieß wie dabei zu helfen sich einen Dolch ins eigene Herz zu rammen. Aber Zeit mit Sasha war kostbar, und Maja benahm sich schon seit Tagen wie süchtig nach ihrer Gesellschaft, und das beinhaltete offensichtlich auch die letzte Stunde, also was sollte sie schon dagegen tun? Nichts, genausowenig wie sie etwas gegen den Kloß in ihrem Hals ausrichten konnte, als sie Sasha vor sich stehen sah, mit ihrem verstrubbelten Haar und den müden Augen. Sie war so, so schön und schien selbst nicht einmal eine Ahnung davon zu haben wie atemberaubend ihr Anblick sein konnte. Und ihr Lächeln. Himmel, ihr Lächeln. "Hey", murmelte Maja, und mehr brachte sie nicht heraus. "Hey", meinte Sasha, und für eine Sekunde meinte Maja etwas in ihren Augen aufblitzen zu sehen, was vielleicht ganz ähnlich dem war, was sie selbst fühlte. Aber vielleicht war es auch nur Wunschdenken. Sie schob sich in den Flur und warf einen Blick durch den Raum. Es war niemals wirklich Sashas Zuhause gewesen, aber der Mangel an ihren Sachen war nur noch umso mehr ein Beweis dafür, dass sie gehen würde. Und die Taschen, die in einer Ecke des Eingangsbereich standen und Majas Magen herumdrehten. "Danke dass du mitkommst." "Ich mache es gerne." Sie wollte noch hinzufügen, dass sie Sasha vermissen würde, und wie einsam es werden würde ohne sie, aber dann würde sie auch noch alles andere sagen wollen, und wenn Maja bei Sasha eine Chance haben wollte, auch nur ansatzweise, dann sollte sie sich besser damit zurückhalten. Man machte sich an keine Frauen an, die gerade ihre Mutter verloren hatten, an der Beziehung mit ihrem Bruder arbeiteten und über dessen Frau hinwegkamen. Zumindest nicht so offensichtlich. Und deswegen hielt Maja den Mund. Sasha räusperte sich und strich sich eine unsichtbare Haarsträne aus dem Gesicht. "Ähm, ich hab mich gefragt ... könnte ich, äh, könnte ich vielleicht deine Adresse haben?" Maja fingerte einen Zettel auf ihrer Jackentasche, auf den sie schon gestern neben ihrer Telefon- und Handynummer samt E-Mailadresse am Liebsten noch fünf andere Wege sie zu erreichen geschrieben hätte. Sashas Mundwinkel zuckten, als sie in ihre eigene Tasche griff und Maja ihrerseits einen Zettel gab. Es war sogar noch ihre Arbeitsnummer darauf, und als Maja aufsah und ihre Blicke sich trafen mussten sie beide lachen. Es war der Moment, in dem das Lachen von ihren beiden Gesichtern glitt und es völlig still war im Raum, in dem etwas in Maja einzurasten schien. Es fühlte sich an, als hätte jemand einen Schalter umgelegt, und dabei alles, was sie bislang für richtig gehalten hatte weggepustet. Ohne nachzudenken machte sie einen halben Schritt nach vorne und griff nach Sashas Hand. "Geh nicht", hauchte sie, und ihr Gesicht war schon so nahe, und Sashas Augen funkelten, ein roter Schimmer lag auf ihren Wangen vom Lachen. Und plötzlich waren da Majas Fingerspitzen an ihrer Wange, und ihre Haut war so weich, und sie zuckte nicht weg, hielt nur ihren Blick. Sie sahen sich an, und die Zeit blieb stehen, oder sie dehnte sich einfach nur aus, Maja konnte es nicht sagen. Und dann lehnte sie sich vorwärts, strich leicht mit ihren Lippen über Sashas und sog die Luft ein angesichts des Gefühls, das wie ein Funkenstrom durch sie schoss. Unfähig sich länger zurückzuhalten presste sie ihre Lippen fast ungeduldig auf Sashas, denn sie hatte schon viel zu lange gewartet, und das hier war noch so viel besser als sie es sich ausgemalt hatte. Sie keuchte überrascht auf, als Sasha ihren Kopf neigte, um den Kuss zu intensivieren, und sie konnte ihr Lächeln spüren, und Grundgütiger, ihre Lippen waren so weich und Maja konnte auch ihren Atem spüren, und ansonsten hätte die Welt auch versinken können, denn da war nichts anderes mehr, alles was sie spürte war Sasha. Und deren Hände legten sich an ihre Wangen, wanderten über ihren Hals, zu ihren Schultern. Doch schoben sie dann sanft, aber bestimmt zurück. Maja war noch viel zu benommen, um sich Sorgen zu machen, dass sie zu weit gegangen war. Sie blinzelte nur, und sah Sasha an, noch ganz verträumt und ihre Hände noch immer an ihren Schultern. Fast war sie geneigt Sasha erneut zu küssen, doch diese schüttelte den Kopf und sah ihr in die Augen. Es war dieser Blick, der Maja schließlich ernüchterte. Ihr Herz schlug noch immer heftig, ungeduldig, doch ihr Kopf übernahm das Kommando erneut. Sasha sah schrecklich traurig aus. So sollte niemand nach einem Kuss aussehen, wenn sie zurückgeküsst hatten. Sasha hatte sie zurückgeküsst. "Maja, ich ...", begann Sasha, doch als sie sich mit der Zunge über die Lippen fuhr und Maja der Bewegung mit den Augen folgte war sie abermals abgelenkt. Sie räusperte sich, fuhr sich erneut durchs Haar. Dann seufzte sie, und in ihrem Blick war Überzeugung. "Ich bin nicht die Frau für dich. Ich -" Maja öffnete bereits den Mund, um ihr zu widersprechen, um ihr ganz genau zu sagen, weshalb Sasha die Frau für sie war, doch diese legte zwei Finger an ihre Lippen und schüttelte mit einem traurigen Lächeln den Kopf. "Mein ganzes Leben ist ein einziges Chaos. Ich bin ein Wrack, und ich bin noch lange nicht im Frühling angekommen. Ich möchte eigentlich immer noch rennen. Und wenn wir jetzt - wenn wir beide jetzt - du würdest mich nur immer weiter auffangen. Aber das will ich nicht. Ich will nicht, dass du auf mich Acht geben musst. Ich will dir ebenbürtig sein, wenn ... falls ..." Ihre Stimme verlor sich, aber Maja sagte noch immer nichts, halb weil es so wirkte als hätte Sasha noch etwas zu sagen, halb weil sie zu abgelenkt von den Fingern an ihren Lippen war. "Ich muss einiges in Ordnung bringen, bevor ich eine Beziehung eingehen kann. Und ich weiß nicht, wie lange das dauern wird, Maja ... ich weiß es nicht ..." Maja legte sanft die Finger um Sashas Handgelenk und zog die Hand von ihrem Mund. "Ich kann warten", flüsterte sie rau. Sashas Augen weiteten sich, und so etwas wie Hoffnung schlich sich hinein. "Bist du dir sicher?" Maja trat noch näher, und nahm Sashas beide Hände in ihre eigenen. "Ich werde auf dich warten so lange es nötig ist. Ich bin mir nicht sicher, ich weiß es. Ich schwöre es dir." Sasha schluckte, und wisperte kaum hörbar: "Okay." "Okay", wiederholte Maja, kam ihr noch näher, sodass sich ihre Lippen fast wieder berührten. "Okay", hauchte Sasha, bevor sie sich erneut küssten, diesmal weniger vorsichtig und tastend, und verzweifelter, hungriger, weil sie beide wussten, dass es ihre letzte Chance sein würde. Es war erneut Sasha, die sie davonschob, und sie beide rangen nach Luft. Maja hörte kaum ihre Worte, zu beschäftigt damit ihren Anblick in sich aufzunehmen, die wirklich geröteten Wangen, ihre dunklen Augen, ihre widerspenstigen Haarsträhnen und die geküssten Lippen. "Ich muss gehen." "Ich helfe dir mit den Taschen", murmelte Maja, ihr Kopf noch immer langsam dabei, alles zu verarbeiten, nachdem Sasha praktisch jeden Gedanken aus ihr heraus geküsst hatte. Sie griff nach einer der Taschen, aber Sasha hielt sie zurück. "Nicht. Wenn du da bist ... dann werde ich es nicht schaffen in diesen Zug zu steigen und zu fahren." "Dann tu es nicht." "Ich muss, Maja ..." Sasha hängte sich eine Tasche um die Schulter und schwang den Rucksack auf den Rücken. Dann hielt sie kurz inne, und nahm ein kleines Päckchen von ihrem Rollkoffer. Sie legte die Hand an den Griff des Koffers, und die beiden stolperten zusammen aus dem Hotelzimmer. Sasha zog die Tür hinter sich zu, und Maja war noch immer in einer Art Nebel gefangen, klopfendes Herz und die noch immer drohende Gefahr, dass Sasha gleich fort sein würde alles, was noch irgendwie einen Platz in ihr hatte. Es war bittersüß, wirklich. Sasha drückte ihr das Päckchen in die Hand, flüsterte in ihr Ohr. "Hier, damit du mich nicht vergisst." Und dann drückte sie ihr einen Kuss auf die Wange und ging, signalisierte Maja zu bleiben, wo sie war, vielleicht um den Abschied weniger schmerzhaft zu machen. Und Maja stand einfach dort, blieb zurück und sah Sasha verschwinden, verharrte in dem fremden Hotelgang, wo alles sich kalt anfühlte, obwohl sie noch gar nicht realisiert hatte, dass Sasha fort war. Sie blieb dort einige Minuten, in diesem leeren Gang mit dem grünen Teppich, bis sie schließlich das kleine Päckchen öffnete. Sie begann zu weinen, als sie das kleine Medaillon um ihren Hals gelegt hatte und das kühle Herz über ihrer Brust ruhte. ---- Uuuund das war es mit der Hauptgeschichte von Farbenblind. Entschuldigt bitte den Perspektivwechsel, aber anders wollte und wollte das Ende einfach nichts auf Papier kommen. Ich hoffe es war nicht zu verwirrend, und keine Sorge. Ganz vorbei ist es noch nicht. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)