Das Leben in der Balkov Abtei von Misato-6 (Die Hölle auf Erden oder doch nicht?) ================================================================================ Epilog: Das Leben danach ------------------------ So das hat jetzt doch etwas gedauert bis ich das Kapitel hochladen konnte, aber als ich es noch mal durchgelesen habe, konnte ich nicht anders als noch etwas zu ergänzen. Davon mal abgesehen hoffe ich, dass dieser Epilog auf eure Zustimmung trifft und einen guten Abschluss für diese FF bildet. Nun wünsche ich euch viel Spaß beim Lesen. Epilog: Das Leben danach Nachdenklich blickte er auf das alte Gebäude vor sich. Sein altes zuhause, obwohl war es das wirklich? Konnte man diesen Ort wirklich als ein zu Hause bezeichnen. Die meisten, die um die Geheimnisse wussten, welche hinter den Gemäuern versteckt waren würden mit nein antworten. Auch er kannte die Wahrheit welche sich hinter der steinernen Fassade verbarg und dennoch fiel ihm die Antwort schwer. Er hatte hier jahrelang gewohnt hatte Essen, Kleidung und ein Dach über den Kopf bekommen, dennoch blieb ein bitterer Nachgeschmack zurück, wann immer er über seine Zeit hier und dem Begriff zu Hause nach dachte. In Moskaus Straßen gab es einige Menschen, die ihr Leben auf der Straße verbrachten, nicht alle freiwillig, dennoch gab es jene, welche sich nicht nach einem zu Hause sehnten. Denn sie hatten es dort gefunden, auch wenn es für sie hart war und sie in den kalten Winter dem Tode näher kamen als dem Leben. //Ein zu Hause? Jein!\\ Die Abtei war einmal ein zu Hause für ihn gewesen, vor langer Zeit, damals wo sie noch kleine naive Kinder waren. Wo das Team der Demolition Boys noch das ihre war und nicht nach Boris Pfeife getanzt hatte. Doch nach der Sache mit Black Dranzer hatte sich alles geändert. Das Team war auseinander gebrochen, nicht äußerlich, denn Boris hatte dafür gesorgt, dass sie weiterhin ein Team bildeten, doch ihre Zusammengehörigkeit hatte sich nach diesem Ereignis in Luft aufgelöst. Eine Entwicklung, die Boris die Möglichkeit gab sie zu kontrollieren und zu seinen willenslosen Marionetten zu machen. Und im Rückblick musste er feststellen, dass er an dieser Wendung wohl die meiste Schuld trug. - Flashback - Langsam hielten die drei anderen das Schweigen des rothaarigen nicht mehr aus. Seit Tala zu ihnen zurückgekommen war, hatten sie kein vernünftiges Wort mehr aus ihm herausbekommen. Sie trainierten zwar weiterhin, jedoch nicht mehr zu viert, denn der rothaarige schien sich systematisch von ihnen zurückzuziehen. Zusätzlich raubte ihnen Boris die restliche freie Zeit, sodass sie sich trotz des gemeinsamen Zimmer nur selten zu Gesicht bekamen. Meistens waren sie einfach zu erschöpft, doch je mehr Zeit verging, desto mehr zehrte es an ihren Nerven. „Jetzt reicht es.“ Mit diesen Worten war Bryan vom Bett aufgesprungen und hatte Tala, welcher gerade in das Zimmer getreten war und ihnen keinen einzigen Blick würdigte, am Kragen gepackt. Die beiden restlichen Zimmerbewohner waren von dieser unerwarteten Reaktion wie versteinert und konnten kein einziges Wort mehr hervorbringen. „Ich kann ja verstehen, dass dich die Sache mit Kai nicht loslässt, aber…“ Weiter kam Bryan nicht, da sich Tala schon von seinem Teampartner losriss und ihn wütend anfunkelte. „Von mir aus kann Hiwatari bleiben wo der Pfeffer wächst!“ Bryan und Spencer sahen sich bei diesen Worten verwundert an und auch Ian war von den Worten mehr als irritiert. „Ich dachte sein Nachname wäre tabu?“ Bei diesen Worten stand Tala auf und schritt zu Ians Bett. Es dauerte nicht lange bis er den Zettel mit ihren selbstaufgestellten Regeln gefunden hatte. Mit gleichgültiger Miene überflog er die Zeilen, die unter ihren Unterschriften hinzugefügt wurden. Es waren neue Regeln die nur ihr Team betrafen und zugleich bestimmte vorige Regeln auflösten. Als er am Ende angelangt war verfinsterte sich seine Miene und er riss das Stück Papier in zwei Hälften. Dabei achtete er darauf, dass sich auch Kais Unterschrift auf der zweiten Hälfte befand. Nachdem er Ian die erste Hälfte zurückgegeben hatte zerknüllte er die zweite zusammen und warf sie in den Abfallkorb. „Wozu sollten wir diese Regel noch brauchen? Er kommt eh nie wieder zurück. Sie weiter einzuhalten ist genauso sinnlos wie die anderen, die wir dazu geschrieben haben. Jeder ist sich selbst der nächste, das ist die einzige Regel die wir brauchen.“ Mit diesen Worten stürmte Tala aus dem Zimmer und ließ die anderen zurück. Keiner wagte dem Rotschopf zu folgen, stattdessen blieben sie mit offenen Mündern in dem kleinen Zimmer zurück. Tala lief derweil blindlings in eine Richtung. Erst als er an einer Sackgasse angelangte blieb er stehen und schlug voller Wut gegen die vor ihm stehende Wand. Er versuchte sich einzureden, dass er darüber hinweg war, doch es stimmte nicht. Immer wieder musste er an den Tag zurück denken, an dem er Kai das letzte Mal gesehen hatte. Doch er wollte es vergessen und so schlug er nur weiter auf die harte Wand ein, bis seine Hände taub vor Schmerzen waren. Wie lange er genau auf die unschuldige Wand eingeschlagen hatte wusste er nicht, nur dass er irgendwann keine Kraft mehr hatte und sich zu Boden gleiten ließ. Mit dem Rücken gegen die Wand starrte er ins leere. Boris hatte ihm die Wahl gelassen und er war in die Abtei zurückgekehrt. Damals als er und Bryan Boris das erste Mal begegnet waren, hatte sie sein Angebot auch schon angenommen. Es klang einfach zu verlockend und sie waren zu naiv um hinter Boris Spiel zu blicken und die Wahrheit zu erkennen. Nun waren sie schlauer und dennoch würden sie dieselbe Entscheidung wieder treffen. Und genau dieses Wissen ließ einen äußerst bitteren Nachgeschmack zurück. Weder für Spencer, Bryan, Ian oder ihn gab es eine Entscheidung, welche sie zufrieden stellen konnte. Sie hatten nur die Wahl zwischen der falschen Entscheidung und einer noch schlimmeren. Bei diesen Gedanken rannen ungewollt einige Tränen über seine Wangen. Er hatte keine Ahnung wie es weiter gehen sollte. Nur eines und zwar dass er beim Training nicht mehr mithalten konnte. Er konnte sich nach seiner Entscheidung einfach nicht mehr richtig konzentrieren und dadurch konnte er sein normales Trainingsniveau nicht mehr erreichen. Und auch wenn er versuchte es so gut es ging zu verbergen, irgendwann würde ihm seine mangelnde Leistung zum Verhängnis werden, dafür würde Boris schon sorgen. - Flashback ende - Er hatte Recht gehabt. Seit dem Tag an dem Boris erfahren hatte, dass Voltaire seinen Enkel aus der Abtei herausnehmen wollte, war dessen Laune im Keller. Insgeheim fragte er sich ob diese Entscheidung für Boris wirklich von Anfang an eine schlechte Nachricht war. Immerhin war Kai ein rebellischer Quälgeist. Doch er gehörte zu den besten unter den vielen Kindern in seiner Abtei. Hinzu kam, dass er mit ihm als Teampartner so gut wie unschlagbar gewesen war. Es war ein Verlust, soviel stand fest, allerdings einer den er nicht verhindern konnte. Ihn hingegen konnte dieser zurück in die Abtei locken, was nicht weiter schwer gewesen war, da er sonst eh nirgendwo hinkonnte. Womit der Abteileiter jedoch nicht rechnen konnte war dass das Gespräch mit Kai ihn verändert hatte. Seine Trainingsleistung waren miserable geworden und er trieb das Team praktisch auseinander, in dem er seine Teammitglieder ignorierte. Ein Ereignis, welches Boris in einer früheren Phase sicherlich begrüßt hätte, doch in dieser Phase war es ein negative Entwicklung, denn genau dieser Bruch ließ auch die anderen unkonzentriert zurück. Tala konnte sich noch gut an diesen Tag erinnern und trotzdem er mittlerweile wusste, was passiert war schmerzte es sich an die genauen Worte des Jüngeren zu erinnern. Dabei wusste er nicht mal was ihn an diesen Tag mehr verletzt hatte. Der Gedanke, dass Kai sie benutzt hatte oder der dass dieser ihm nicht genügend vertraut hatte um seine Pläne mit ihm zu Besprechen. Nur eines konnte er mit Gewissheit sagen. An diesem Tag entwickelte sich sein zu Hause in einen Alptraum, welcher sich über Jahre hinzog und dem er nicht mehr entkommen konnte. Jahre in denen Boris sie in seine Experimente einspannte um sie vergessen zu lassen oder zumindest ihre Emotionen zu ersticken. Manche der Medikamente, welche sie einnehmen mussten erhöhten ihre Leistungsfähigkeit andere jedoch ließen sie mit qualvollen Schmerzen zurück, damit sie lernten trotz schmerzen weiter zu kämpfen. Die Abtei war nichts für Schwächlinge und Boris hatte vor ihnen jeglichen Schwäche auszutreiben und sie zu furchtlosen Soldaten zu machen, die nur auf seine Befehle hörten. Und sie haben gehorcht. All die Jahre haben sie ihre Gedanken vor Boris verschlossen und jeden beißenden Kommentar, welcher ihnen auf der Zunge lag erstickt, bevor er ihnen entkommen konnte. Sie waren seine Soldaten, weil ihnen alles andere egal geworden war. Zumindest ihm war es egal geworden. Wieso sollte er rebellieren, immerhin war er hier aus freien Stücken. Es war seine Entscheidung, sein Fehler und auch wenn Boris es nicht noch einmal extra erwähnt hatte, so wusste er dennoch dass nicht nur er unter einem weiteren Fehltritt zu leiden hatte sondern auch seine Teammitglieder. Und dennoch sah er des Öfteren mit einem flauem Gefühl zu wie Boris Bryan in den Ring schickte um einen Blader nach dem anderen auszusortieren. Der grauhaarige wurde bei seinen Kämpfen zunehmend aggressiver, was zum Teil daran lag, dass Boris ihm jedes Mal deutlich machte, dass er als Strafe für eine schlechter Leistung in das nächste Rattenloch gesteckt wurde. Bryan hasste Ratte, oder besser gesagt er fürchtete sie so sehr, dass er regelrecht durchdrehte. Und genau das war Boris Schlüssel um diesen unter Kontrolle zu bringen. Bei Spencer und Ian war eine solche Drohung nicht nötig. Die beiden haben den gewünschten Umgangsformen in der Abtei schon einmal Folge geleistet. Erst er und Bryan hatten sie aus ihrem Gehorsamsstatus herausgerissen. Und Kais Anwesenheit hatte ihnen allen dann den Rest gegeben. Nach dem dieser jedoch nicht mehr in der Abtei war kehrte allmählich der altbekannte Ablauf zurück. Zumindest bis zu dem Tag an dem die Russian Championchips begannen. - Flashback - Tala konnte seinen Ohren einfach nicht trauen. Kai sollte wieder in der Abtei sein. Aber wie war das möglich. Was hatte sich geändert und wieso ausgerechnet jetzt. Er verstand es einfach nicht. „Tala hast du gehört was ich gesagt habe?“ „Ja Gaspadin!“ Er war eine Lüge, bis auf die ersten Worte hatte er kein Wort verstanden, doch das konnte er unmöglich zugeben. Nicht Boris gegenüber. „Gut, denn es ist äußerst wichtig, dass keiner sich meinem Plan in den Weg stellt und jetzt geht.“ Noch einmal gaben die vier zu Verstehen dass sie verstanden hatten. Doch erst als Tala außerhalb des Büros war wendete er sich an seinen kleinen Teampartner. „Was sollen wir jetzt tun?“ „Wir sollen verhindern, dass irgendjemand in die Abtei kommt, solange sich Boris um unseren ehemaligen Teampartner kümmert!“ „Ach so…und wer sollte das verhindern?“ „Hast du echt nicht mehr zugehört seit dem Boris seinen Namen in den Mund benommen hat?“ Tala zuckte daraufhin nur mit den Schultern. Natürlich hatte er nicht mehr zugehört. Wie auch nach allem was passiert war. Er hatte damit gerechnet nie wieder etwas von Kai zu hören. Immerhin hatte Boris ja gesagt, dass dieser für sie gestorben war. „Also wirklich…aber bitte, dann gebe ich dir noch mal ne Kurzzusammenfassung! Boris geht davon aus, dass Kai versuchen will sich Zutritt in die Abtei zu verschaffen. Anschließend sollen wir uns vor den Eingängen positionieren, für den Fall dass einer von seinem Team ebenfalls dort eindringen will! Alles andere teilt er uns dann per Headset mit.“ „Und der Grund des ganzen?“ „Seit wann verrät Boris seine Gründe?“ Das musste Tala einsehen. Boris gab seine Gründe nie preis. Allerdings hatte er auch so eine Vermutung. Die Frage war nur wieso Boris dies tat. Da ihm das Grübeln allerdings nicht weiterhalf beendete er seinen Gedankengang und folgte ihn zum ersten Eingang, während Bryan und Spencer den zweiten in Augenschein nahmen. Eigentlich Idiotisch, da einer von ihnen mit Sicherheit genügt hätte, aber Befehl war nun einmal Befehl. Und so standen sie dort und warteten. Ursprünglich hatten sie ja nicht damit gerechnet, dass diese Teammitglieder auftauchen würden, aber da hatten sie sich geirrt. Auf einmal konnten sie den Alarm hören und die Scheinwerfer fielen auf eine kleine Gruppe, die völlig aufgeschreckt davonliefen und genau auf ihre Richtung zuhielten. Seufzend verdrehte er die Augen bevor er Ian kurz zunickte und dann mit ihm vom Dach sprang. Wenig später kamen sie vor der Gruppe auf dem Boden auf, kaum eine Sekunde später bekamen sie durch ihre Headsets auch schon die ersten Befehle, denen sie umgehend Folge leisteten. „Es stört euch hoffentlich nicht das wir hier sind!“ „Bestimmt nicht, denn sie sind hier der Einbrecher! Während dieser Worte musterte Tala die anderen genau. Vom Aussehen nach zu urteilen machten sie nicht viel her. Doch er wusste aus Erfahrung, dass das täuschen konnte. „Ihr habt ohne unsere Erlaubnis fremdes Eigentum betreten.“ „Ist unser Freund da drinnen.“ „Nein!“ „Die Antwort kam zu schnell, wir haben ihn noch gar nicht beschrieben! Ich gehe jede Wette ein, dass er da drin ist!“ Bei diesen Worten entwich ihm ein amüsiertes Lächeln. Welches jedoch innerhalb eines Augenblickes wieder verschwunden war. Scheinbar waren diese Kids nicht so naiv wie sie aussehen. Mit einem kurzen Seitenblick zu Ian signalisierte er diesem, dass er die Sache vorerst übernehmen sollte. „Wenn du dir sicher bist, kannst du ja rein gehen! Falls du an mir vorbeikommen solltest.“ Mit diesen Worten machte sich Ian kampfbereit. Er selbst stand nur daneben und beobachtete das Geschehen. Insgeheim überraschte es ihn, dass der blauhaarige sich so ohne weiteres auf einen Bleybladekampf eingelassen hatte. Entweder war dieser über die Maßen von seinen Fähigkeiten überzeugt, oder er wusste nicht mal ansatzweise mit wem er es zu tun hatte. Ihm sollte es Recht sein, denn das machte ihre Sache wesentlich einfacher. Denn er wusste, wenn er an der Stelle dieser Blader wäre, hätte er sich den Zugang ins Gebäude anders erkämpft. So konnte er sich in Ruhe den Kampf ansehen und schon mal die Stärken eines seiner zukünftigen Gegner herausfiltern. Er wusste nicht wie lange der Kampf genau ging, nur dass ihm eine Stimme aus dem Headset ablenkte. Mission erfolgreich beendet. Welchen Plan Boris auch immer gehabt hatte, er war zu seiner Zufriedenheit aufgegangen. Nun lag es an ihnen die anderen ohne weitere Zwischenfälle wegzuschicken. Eine Aufgabe, welche Tala nicht schwer fiel, da er wusste, wie er sie dazu bewegen konnte. „...Du kannst Schluss machen!“ „Hey was soll das, das Match ist doch noch nicht vorbei.“ Der blauhaarige schien jetzt gar nichts mehr zu verstehen, wie auch immerhin war dieser so in den Kampf vertieft gewesen, dass er gar nicht mitbekommen hatte, dass er über das Headset Befehle bekommen hatte. Allerdings kümmerte er sich nicht weiter darum sondern meldete sich mit ruhiger Stimme zu Wort. „Wir können das auch so klären. Euer Freund, der Junge nach dem ihr hier drin sucht heißt Kai, hab ich Recht.“ Auf die geschockten Gesichter reagierte er nicht, sondern spann seine ausgedachte Geschichte unbeirrt weiter. „Er hat sich heute eine Weile am Hintereingang der Abtei rumgetrieben. Wahrscheinlich war er dabei etwas zu lange draußen. Er hat sich jedenfalls erkältet. „Was?“ „Wir müssen ihn sofort sehen!“ Für den Bruchteil einer Sekunde schlug sich Tala bei diesen Worten gedanklich gegen die Stirn. Vielleicht war sein Plan diese Bälger loszuwerden doch nicht so klug gewesen, allerdings konnte er nun auch nicht mehr zurück und es blieb ihm nur noch dieser doch recht skurrile Geschichte ein einigermaßen passendes Ende zu geben. „Das geht im Augenblick leider nicht, er wird gerade von einem Arzt in der medizinischen Abteilung behandelt. Solange der Arzt seine Erlaubnis nicht erteilt darf niemand deinen Freund besuchen. Aber ich verspreche euch sobald es ihm besser geht werde ich euch zu ihm bringen.“ Skepsis war in den Augen der anderen Blader zu sehen aber auch eine Menge Sorge, soviel konnte er sagen. Und auch wenn seine Begründung selbst in seinen Ohren wie eine Flinte klang, wusste er dennoch, dass auch er darauf reingefallen wäre. Zumindest früher, in der Zeit in welcher Kai und er noch Teampartner waren. Und auch diese Blader gingen, auch wenn ihre Entscheidung mehr als widerwillig wirkte, doch das war egal. Hauptsache sie hatten ihren Auftrag erfüllt. - Flashback ende - Tala war damals sichtlich verwirrt gewesen, als Boris ihm am nächsten Morgen gesagt hatte, dass Kai von diesem Tag an für sie kämpfen würde. Im ersten Moment hatte er sich noch gefreut, doch durch das Verhalten des jüngeren war seine Vorfreude auch schnell wieder verschwunden. Er war ziemlich überheblich geworden und das war noch freundlich ausgedrückt. Doch nicht nur die Tatsache, dass dieser sich komplett gewandelt hatte ließ seine Wut steigen, sondern auch die, dass Boris jegliche Reaktion von diesem, sei sie nun negativ oder positiv, tolerierte. Und genau das stachelte auch die anderen gegen diesen auf. Prinzipiell war er es, der Kai in die Gruppe geholt hatte und immer ein Auge auf diesen hatte. Doch das war vorbei. Und zu seinem Bedauern hatte Kai nichts von seiner Stärke verloren. Ansonsten hätten sie ihm mit einem Kampf wieder auf den Boden der Tatsachen bringen können. Doch in einer Standardarena und vor allem mit Black Dranzer als gegnerisches Bitbeast sah er da schwarz, selbst wenn sie alle gemeinsam gegen ihn kämpfen würden. Dass hatten sie schließlich bei den Allstars gesehen. Zugegeben, diese Blader waren kein wirkliches Team, denn so etwas wie Teamwork war denen fremd. Viel mehr haben sie sich selbst behindert und Kai hatte sich eh nicht wirklich auf einen Teamkampf in dem Sinne eingelassen. Durch den gleichzeitigen Angriff hatte sein Blade die Energie der Gegner aufnehmen können und damit war es ein leichtes, das schwächste Glied von den anderen zu trennen und aus der scheinbaren Zwickmühle der Allstars zu gelangen. Trotzdem hatte es bei Kai wesentlich leichter ausgesehen als es war. Dass hatte selbst Ian bestätigt, welcher zuvor gegen einen der Allstarsblader gewonnen hatte. Was nach dem Kampf passiert war hatte ihm allerdings den Rest gegeben. Er konnte nur von Glück sagen, dass Bryan an dem Tag nicht dabei gewesen war, sonst hätte er wahrscheinlich versucht den jüngeren umzubringen. Und dennoch hatte er versucht dem jüngeren zu helfen. - Flashback - Irritiert sah Tala wie Kai die Abtei verließ. Wo wollte dieser hin? Eigentlich hätte es ihn nicht interessieren sollen. Doch irgendetwas sagte ihm, dass er dem jüngeren folgen sollte. Also tat er es auch. Erst heimlich, doch als sie ein gutes Stück außerhalb der Abtei waren machte er sich bemerkbar. „Darf man fragen wo du hin willst?“ Abrupt blieb der Jüngere stehen, wodurch Tala ohne Probleme mit ihm aufschließen konnte. Für einen Moment schien es so als würde Kai Überlegen ob er einfach weiter gehen sollte oder sich zu ihm umdrehen sollte. Doch Tala hatte nicht vor auf die Entscheidung des jüngeren zu warten. „Also? Soweit ich mich erinnere haben wir in zwei Stunden Training!“ „Sofern man es nötig hat!“ „Pass ja auf, sonst lass ich Bryan wirklich mal freie Bahn und dann kannst du froh sein, wenn dir nur ein paar Zähne fehlen.“ Nun wendete sich Kai doch zu ihm um und für einen Augenblick wirkte es so als würden ihm seine vorigen Worte leidtun, doch nach den nächsten Worten die dessen Mund verließen war er sich nicht mehr sicher, ob er sich das vielleicht nicht sogar eingebildet hatten. „Hat Boris dir aufgetragen mich zurückzuholen oder sollst du mir einfach nur nachspionieren und ihm anschließend Bericht erstatten?“ „Weder noch. Als Teamcaptain ist es meine Pflicht zu wissen, was meine Teammitglieder machen und wo sie sind!“ „Ich hab noch eine Rechnung zu begleichen!“ „Soll ich dich begleiten?“ Tala wusste selbst nicht woher die Worte kamen, sie lagen ihm einfach auf der Zunge und so konnte er sie nicht für sich behalten. „Dafür brauche ich deine Hilfe nicht!“ „Bitte wie du meinst. Aber glaub ja nicht, dass ich dich vor Boris in Schutz nehme.“ Mit diesen Worten stampfte Tala davon ohne dem rotäugigen noch einen weiteren Blick zu schenken. - Flashback ende - Und auch dieses Versprechen hatte Tala gehalten. Denn als Boris ihn nach Kai gefragt hatte, hatte er diesem erwidert, dass er nicht wusste wo dieser war. Zugegeben, er hätte Boris sagen können, dass Kai außerhalb der Abtei war, doch wozu sollte das gut sein. Denn im schlimmsten Fall hätte Boris seine Wut an ihm ausgelassen, weil er den jüngeren nicht aufgehalten hatte. Zwar hatte er dazu keinen direkten oder indirekten Befehl bekommen, doch Boris hasste es die Kontrolle zu verlieren und wenn es dazu kommen sollte war er immer unausstehlich. Das hatten sie spätestens gesehen als Kai das Abteisystem lahmgelegte hatte, in dem er Black Dranzer auf die Kontrolleinheit abgeschossen hatte. Wenn er jedoch ehrlich war dann hätte er, als er davon erfahren hatte, am liebsten laut aufgelacht. Das geschah Boris recht, er hätte immerhin wissen müssen, dass Kai immer für eine Überraschung gut war. Dennoch hatte er es bedauert, dass dieser das Team ihrer Gegner dem ihrem vorgezogen hatte. Für Kai war es ein gewaltiger Fehler, denn dadurch hatte er sich in eine aussichtslose Lage gebracht, zumindest was seinen nächsten Kampf in dem Turnier anging. Allerdings hatte er es dennoch geschafft das Ruder herum zureißen. Zwar hatte es am Ende nicht für den Sieg gereicht, doch zumindest war es ihm gelungen Boris und insbesondere Voltaire noch einmal richtig in Rage zu versetzen. - Flashback - Tala blickte verwirrt auf die Szene vor sich. Kais Teammitglieder schienen nicht im Geringsten sauer zu sein, dass dieser verloren hatte. Wie konnte es sein dass sie immer noch so zuversichtlich waren. Die Biovoltarenen waren auf die einzelnen Mitglieder der Demolition Boys zugeschnitten, dass müssten selbst die dümmsten langsam begriffen haben. Es gab daher keine Möglichkeit wie diese Amateure sie besiegen konnten und dennoch war da etwas in ihm, dass ihn daran Zweifeln ließ. „Tala!“ Die Stimme riss ihn aus den Gedanken obwohl sie nur ein Flüstern darstellte. Urplötzlich war er sich seiner Position bewusst. Er war dabei gewesen auf die Bladebreaker zuzugehen. Wieso wusste er nicht. Er war einfach zu tief in Gedanken gewesen um es zu bemerkten. Schnell schenkte er Ian ein dankbares Nicken, bevor er seine Aufmerksamkeit dem Abteileiter schenkte. „Morgen werdet ihr Beybladen und gewinnen. Doch der Sieg muss schnell und vernichtend sein. Sonst braucht ihr euch alle in der Abtei gar nicht mehr blicken zu lassen.“ Ein letztes Mal fiel sein Blick auf seinen ehemaligen Teampartner und für einen Moment umspielte ein leichtes Lächeln sein Gesicht. Eines welcher der jüngere durchaus mitbekam aber dennoch nicht einordnen konnte. Tala ignorierte Kais verwirrten Blick jedoch und konzentrierte sich kurz um seine alte Mimik wieder aufzusetzen, bevor er mit den anderen aus dem Stadium verschwand. Kai hatte seine Wahl getroffen und auch er hatte jetzt eine Wahl zu treffen, die nicht nur sein Leben, sondern auch dass der anderen drei in seinem Team verändern könnte. - Flashback ende - Und seine Entscheidung hatte ihr Leben verändert, jedoch nicht zum Negativen wie er insgeheim vermutet hatte sondern zum Positiven. Auch wenn der eigentliche Effekt erst Wochen später eingetreten war und am Anfang alles auf das Gegenteil deutete, war er froh die entscheidenen Schritte getan zu haben. Er hatte damals lange gewartet bis er sich dazu entschieden hatte Bryan zurückzurufen. Nicht komplett dass hätte weder ihm noch Bryan gut getan, doch zumindest soweit, dass dieser Ray eine gewisse Angriffslücke ließ. Er wusste nicht wie, doch irgendwie hatte Boris von ihrem Gespräch erfahren. Wahrscheinlich war diesem in dem Moment klar geworden, dass seine Experimente an ihm trotz äußerem Anschein fehl geschlagen waren. Und das nicht nur an ihm sondern auch an allen anderen aus ihrer Gruppe. Sie hatte lediglich aufgehört sich zu wehren und sich dazu entschlossen Boris Worten zu jeder Minute freiwillig Folge zu leisten. Doch wenn sie alleine waren und sie sich unbeobachtet fühlten fiel ihre Maske in sich zusammen. So wie vor Jahren bei den Russian Championships. - Flashback - Tala wartete einen Moment bis er sicher war, dass kein Außenstehender sie hören konnte bevor er das Wort ergriff. „Es gibt Änderungen für den nächsten Kampf!“ „Ich habe meine Befehle von oberster Stelle, wieso solltest du mir eine Änderung mitteilen.“ „Vergiss Boris und auch diesen Voltaire. Seit wann lassen wir uns von ihnen unsere Art zu kämpfen vorschreiben. Wir halten die Blades in den Händen und wir bestimmen das Spiel. Dieser Chinese ist nach den beiden Runden kaum noch eine Gefahr. Außerdem hast du deinen Teil bereits erfüllt, es gibt keinen Grund den Sieg weiter in die Länge zu ziehen!“ Für einen Moment wirkte es so als wolle Bryan sich von ihm abwenden, doch dann besann er sich anders und blickte entschlossen in Talas eisblauen Augen. „Das rebellieren war nie deine Aufgabe.“ „Nein das war Kais und wenn er sich schon gegen seinen Großvater auflehnt, den einzigen Mann, welcher von seiner Familie noch über ist, wieso können wir uns dann nicht gegen Boris zu Wehr setzten. Zumindest in diesem einen Punkt?“ „Wir könnten! Aber ist es das wirklich wert?“ Für einen Moment herrschte Schweigen zwischen ihnen. Bevor Tala jedoch antworten konnte, atmete Bryan kurz durch und ergriff erneut das Wort. Keiner von ihnen kannte die Antwort, denn die würde ihnen erst die Zukunft geben. „…Ich denk darüber nach, doch vorher beantworte mir eine Frage. Wenn du es dir aussuchen könntest, würdest du lieber mit Kai oder gegen ihn kämpfen?“ „Du kennst die Antwort!“ „Ja, ich kenne sie nur zu gut.“ Mit diesen Worten wendete sich Bryan von ihm ab ohne Tala seine Entscheidung mitzuteilen, dennoch war der Rothaarige sicher, dass Bryan seine Worte berücksichtigen würde. -Flashback ende - Er erinnerte sich noch gut an Bryan Worte, die dieser ihm zugeflüstert hatte, als die letzte Runde des Kampfes sein Ende genommen hatte. //Ich habe es versucht!\\ Rays Stärke hatte ihn überrascht und ihn um ehrlich zu sein ebenfalls. Was danach passierte konnte er nicht mehr genau sagen. Nur noch dass er zu Boris in den E-Trakt gebracht wurde und dann war er erst wieder bei dem Kampf mit Tyson zu sich gekommen. Um genau zu sein nach seiner Niederlage. Davor waren alle anderen Erinnerungen nur noch Bruchstückhaft und Zusammenhangslos. Er konnte sich nicht mal daran erinnern mit Tyson gekämpft zu haben, lediglich die Aufnahmen hatten ihm das Gegenteil bewiesen. „Worüber denkst du nach?“ „Ich denke über unsere Vergangenheit nach. Darüber wie wir an diesen Punkt gekommen sind!“ „Wir sind Boris begegnet und wir haben die Russian Chapionships verloren. Was gibt es groß darüber nachzudenken?“ Tala antwortete nicht auf Bryans Frage, stattdessen schnitt er einen anderen Punkt an. Er wusste nicht wie er es sagen sollte, da er selbst nicht wusste ob es die Mühe wert war. Zumal die wichtigsten Entscheidungen bereits gefallen war. „Ja. Und in einigen Wochen beginnen neue World Championships.“ „Du willst ihn fragen ob er sich unserem Team anschließt!“ Tala konnte deutlich hören, dass Bryan alles andere als begeistert von der Idee war. Nach allem was passiert war konnte er es ihm auch nicht verdenken. „Ich bin mir nicht sicher! Immerhin ist er bereits in einem Team.“ „Das war er damals auch und es hat ihn nicht davon abgehalten zweimal zwischen den Teams hin und her zu springen. Die Frage, die du dir stellen solltest wäre, ob er auch bis zum Ende des Turniers bei seiner Entscheidung bleiben wird…aber dass solltest du dir in unserer Wohnung überlegen, denn hier wird es langsam kalt.“ Mit diesen Worten wendete sich Bryan von ihm ab und schritt davon. Doch nach einigen Metern, als er merkte, dass Tala ihm nicht folgte, drehte er sich noch einmal um. „Auf dass wir zusammenbleiben und niemals in unsere Leben unser ursprüngliches Team vergessen, unabhängig davon was passiert oder welche Wege wir in Zukunft einschlagen werden.“ Diese Worte ließen Tala überrascht herumfahre. Er erinnerte sich noch gut an diese Worte auch wenn sie vor langer Zeit gesprochen wurden. Es waren genau die Worte die er jetzt gebraucht hatte. Ein kleines Lächeln schlich sich bei dem Gedanken auf seine Lippen. Doch dann verschwand es wieder aus seinem Gesicht und er schritt mit einem entschlossenen Gesichtsausdruck auf Bryan zu. „Danke.“ „Wofür?“ Bryan konnte sich seine Frage selbst beantworten, dass wusste Tala, weshalb er auch nicht weiter auf die Frage einging. Und auch Bryan selbst schien nicht auf eine Antwort zu warten, stattdessen ergriff er erneut das Wort. „Das heißt du rufst ihn an?“ „Nein. Ich schick ihm eine Nachricht per Eilpost. Egal wie er sich entscheidet ich will ihm bei seiner Antwort in die Augen sehen.“ Das war die einzige Möglichkeit. Ein Telefongespräch war schnell beendet. Außerdem konnte er Kai so einige Tage über sein Angebot seinem Team beizutreten nachdenken lassen. Er hoffte nur dass dieser Brief früh genug bei seinem alten Abteipartner ankommen würde. Und selbst wenn nicht, dann hatte Bryan durchaus Recht. Kai hatte mehr als einmal das Team gewechselt und bisher war es nicht in den Regeln vermerkt, dass so ein Verhalten verboten war. „Wo wart ihr?“ „Ist doch unwichtig.“ „Solange ihr euch nicht auch noch was einfangt, ich hab mit Ian schon alle Hände voll zu tun.“ „Wird er zu den Championships wieder fit sein?“ „Gesund möglicherweise, bereit um es mit den anderen Teams aufzunehmen eventuell.“ „Eventuell gefällt mir nicht!“ Mit diesen Worten schritt Tala die kleine Treppe hinauf um zu seinem Zimmer zu gelangen. Sie hatten es nicht schlecht getroffen. Seit den Russian Chapionships hatte die BBA die Kosten für ihre Unterkunft bereitgestellt. Und auch für die anderen Kinder in der Abtei hatten sie einen Platz gefunden. Ob diese ihr neues Leben genossen wusste er nicht, denn außer zu seinem Team hatte er zu keinem aus der Abtei mehr Kontakt. Andererseits war das auch nicht tragisch, da er die meisten eh nicht leiden konnte oder nur vom sehen her kannte. Mit einem leichten Kopfschütteln leerte er seine Gedanken und zog in ein leeres Blattpapier zu sich heran, bevor er anfing zu schreiben. Auf dass wir zusammenbleiben und niemals in unsere Leben unser ursprüngliches Team vergessen, unabhängig davon was passiert oder welche Wege wir in Zukunft einschlagen werden. Ich hoffe du erinnerst dich an deine eigenen Worte, denn sie sind genau der Grund weshalb ich schreibe. Ich bin am Sonntag nach der Qualifikation in Japan und erwarte eine Antwort auf mein Angebot. Kämpf mit uns als Team bei den kommenden Championships. Wir legen den alten Teamnamen ab und treten, mit mir als Teamcaptain, als Blitzkrieg Boys an. Ich werde am Hafen auf dich warten Tala Noch einmal las sich Tala den Brief durch. Er war mehr als nur förmlich gehalten und wirkte auf ihn wie eine Art Befehl. Für einen Moment überlegte er ob er ihn umschreiben sollte, doch dann entschied er sich dagegen. Er enthielt alles was Kai wissen musste. Ort, Zeit, Grund. Der jüngere würde es schon richtig verstehen. Wenn nicht dann hatte er Pech gehabt, oder sie wenn man es von einem anderen Blickwinkel betrachtete. „Du willst ihn also wirklich zurück ins Team holen?“ Tala musste nicht aufblicken um zu wissen, dass Spencer sich über seine Schulter gebeugt hatte und den Brief den er gerade geschrieben hatte grob überflog. Scheinbar hatte Bryan ihm bereits die Kurzfassung gegeben. Gut, dann musste er sich nicht 3 Mal wiederholen. „Ich will dieses Turnier gewinnen!“ Das war nur die halbe Wahrheit. Er wollte das Turnier mit seinen Brüdern gewinnen und auch wenn mittlerweile viel passiert war, so gehörte Kai immer noch dazu. Gut, sie waren nicht miteinander verwandt, doch das Leben in der Abtei hatte sie zusammengeschweißt. Die anderen vier kamen der Bezeichnung Familie am nächsten und er hatte sich damals regelrecht an diese Vorstellung geklammert. Das war jetzt nach so vielen Jahren nicht mehr so und doch konnte er nicht anders als sich diese Zeit zurückzuwünschen. Nicht immer aber es gab diese Momente. Das Team hatte ihm einfach zu viel bedeutet, als das er es einfach hätte vergessen können. Er wusste, zwischen ihnen war einiges schief gelaufen und er wollte endlich Gewissheit darüber haben welche Ereignisse nun auf einen Missverständnis beruhten und welche nicht. Kais Amnesie hatte diesen damals überfordert, dessen war er sich nun bewusst. Und die Tatsache, dass er keinen Anhaltspunkt seiner Vergangenheit hatte, erlaubte ihm zu vergessen dass er überhaupt einmal in Russland gewesen war. Erst sein Besuch in der Abtei und Black Dranzer haben ihm seine Erinnerungen zurückgebracht. Doch das erklärte nicht, wieso er sie, als er zurückgekommen war, so herablassend behandelt hatte. Ursprünglich wollte er die Sache schon vor Jahren klären, aber er war zu spät an den jüngeren herangekommen. - Flashback - Es war Jahre her seit er das Letzte mal hier war. Er konnte selbst nicht glauben wie schnell auf einmal alles ging. Der Druck der BBA hatte Früchte getragen. Und die unterirdischen Gemäuer der Abtei wurden nun von oben bis unten durchsucht. Spencer und Ian hatten sich bereit erklärt die Fremden durch die Gewölbe zu führen. Es war keine schwere Entscheidung, da Boris sich kurz nach dem Finalkampf hatte absetzen müssen. In dem Punkt war Voltaire etwas schneller gewesen. Überraschenderweise konnte man dem Finanzier der Abtei trotz allem nicht besonders viel Nachweisen. Die Hauptschuld würde Boris zugesprochen werden und dennoch würde es selbst für Voltaire auf einige Jahre hinauslaufen. „Was willst du hier, Ivanov?“ „Geld verdienen!“ Für einen Moment schlich sich ein amüsiertes Lächeln auf Kais Lippen, welches jedoch innerhalb eines Wimpernschlages wieder verschwand. „Déjà vu?“ Tala nickte daraufhin nur. Er war froh, dass Kai seine Anspielung verstanden hatte. Immerhin war es ein Hinweis darauf, dass er sich mittlerweile wieder daran erinnern konnte was hier vor so vielen Jahren passiert war. Insgeheim fragte er sich jedoch, ob Kai sich wirklich an alles wieder erinnern konnte und dass ließ ihn für einen Moment stocken. Er selbst hatte von Kais Amnesie erst Erfahren, als dieser die Abtei ein zweites Mal verlassen hatte und das auch nur weil er zufällig ein Gespräch zwischen Boris und Voltaire mitbekommen hatte. Aus diesem Grund war er insgeheim etwas unsicher wie er das Gespräch weiterführen sollte. „Nicht ganz...Wo ist dein neues Team?“ Tala wusste, dass er gerade eine gefährliche Richtung eingeschlagen hatte, doch er wollte die Reaktion seines Gegenübers sehen. Zu seinem Bedauern schien Kai die versteckte Anschuldigung nicht verstanden zu haben oder er ignorierte sie einfach und blieb auf der sachlichen Ebene. „Ray ist vor 3 Stunden mit den White Tigers nach China geflogen. Max wird in ca. 2 Stunden mit seiner Mutter und den All Starz nach Amerika aufbrechen und der Flug nach Japan geht in 30 Minuten sofern Tyson es bis dahin zum Flughafen geschafft hat.“ „Und du? Bist du nur hier um dich zu verabschieden oder fliegst du mit ihm zurück nach Japan?“ „Solange die Verhandlungen dauern übernimmt Dickenson meine Vormundschaft, also habe ich kein wirkliches Mitspracherecht. Und selbst wenn, wieso sollte ich ausgerechnet hier bleiben wollen?“ Gerade als Tala zur Antwort ansetzen wollte, nahm eine andere Stimme die Aufmerksamkeit des rotäugigen in Beschlag. „Hey Kai, unser Flug geht gleich, also komm endlich!“ Tala blickte nur irritiert zum Sprecher und fühlte wie eine gewisse Wut in ihm aufstieg. Konnte dieser Tyson nicht einige Minuten später auftauchen. Doch scheinbar schien auch Kai nicht besonders begeistert von dem Auftauchen seines Teampartners zu sein. „Erst zu spät kommen und es dann so aussehen lassen als wären es die anderen die trödeln, sowas hat man gern!“ „Du musst ihn nicht aushalten!“ „Stimmt auch wieder. Und wenn würde ich ihn früher oder später mit Sicherheit umbringen. “ Die letzten Teile des Gespräches führten sie auf Russisch weiter, da die Gruppe mittlerweile zu ihnen aufgeschlossen hatte. „Hey Tala was machst du hier?“ „Man sieht sich, Hiwatari!“ Tala ging gar nicht erst auf Tysons Frage ein und ignorierte auch den Rest der neu dazugekommenen. Lediglich Kai schenkte er noch einige letzte Worte auf Russisch ehe er sich von diesem abwendete. Selbst Tysons laute Beschwerde über sein unverschämtes Verhalten und die anschließende Prahlerei und Angeberei des neuen Weltmeisters ignorierte er und bahnte sich stattdessen seinen Weg durch die Menschenmenge um das Gebäude des Flughafens wieder verlassen zu können. - Flashback Ende - Nur am Rande nahm Tala bei dieser Erinnerung war, dass Spencer etwas gesagt hatte. Irritiert sah er auf. Eine Reaktion, welche ihm ein verständnisloses Kopfschütteln seitens Spencer einbrachte. „Was hast du gesagt?“ „Ich sagte, dass können wir auch ohne ihn…aber zurück zu dem Fall dass er sich uns wirklich anschließen will. Du solltest ihm vorher klar machen, dass Bryan ihm persönlich den Kopf abreißen wird, sollte er uns noch einmal hintergehen.“ „Ich werde es ihm in den Kopf hämmern!“ Mit diesen Worten gab sich Spencer zufrieden und verließ wieder den Raum. Tala hingegen knickte das Papier sorgfältig zusammen und versenkte es in einen Briefumschlag. Mehr konnte er nicht mehr tun außer auf den Tag zu warten, an dem er Kai wieder gegenüber stehen würde und der befand sich noch einige Tage in der Zukunft. Seine Teampartner würden diese Entscheidung respektieren, selbst Bryan und dass war für ihn viel Wert. Denn es brachte nichts Kai zurück ins Team zu holen wenn es dadurch nur zu Streitigkeiten kam und dass war auch mit der Zustimmung der anderen mehr als Wahrscheinlich. Doch auch wenn Tala durchaus bewusst war, dass sich sein Plan einfacher anhörte als er war, wusste er um ehrlich zu sein nicht was ihn genau erwarten würde. Ihm war klar, dass es nie wieder so sein würde wie früher, dafür war einfach zu viel passiert, dass einzige was demnach blieb war die Hoffnung, an die alte Zeit anknüpfen zu können und einen Neustart zu versuchen. Es war eine gewagte Aktion, insbesondere deshalb weil sie alle auf ihre eigene Weise ziemlich Sturköpfig waren. Im schlimmsten Fall würden sie ihre Chancen auf den Weltmeistertitel verspielen und bis an ihr Lebensende einen riesigen Bogen um den jeweils anderen machen. Dennoch hatte er irgendwie im Gefühl dass seine Vorgehensweise die richtige war und er damit auch Erfolg haben würde. ENDE --- So das war’s. Damit endet diese FF und ich hoffe, dass sie euch gefallen hat. Auch denke ich, wird jeder der den Anime kennt wissen, an welche Ereignisse dieser Epilog anknüpft. Damit habe ich nun auch den Sprung von der Vergangenheit der Blitzkrieg Boys über die 1. Staffel bis zur 3. Staffel überwunden und ich kann nur hoffen, dass er einigermaßen realistisch ist. Mit diesem kurzen Nachwort verabschiede ich mich erstmal von allen Lesern. Also bis dann, man ließt oder schreibt sich eventuell. Misato Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)