Das Leben in der Balkov Abtei von Misato-6 (Die Hölle auf Erden oder doch nicht?) ================================================================================ Kapitel 22: BitBeast Time ------------------------- So da die meisten 2x im Monat ein Kapitel haben möchten, präsentiere ich euch heute das nächste. Insgesamt werden nach diesem noch 3 Kapitel und ein Epilog folgen. Damit wird diese FF Anfang Juli abgeschlossen sein. Ich hoffe auch jene, die die Uploadzeit gerne beibehalten hätten, freuen sich darüber. Nun allerdings genug von mir und viel Spaß beim Lesen. --- Kapitel 22: BitBeast Time Die fünf wussten nicht wie lange sie auf dem Krankenflügel waren. Es konnten ein paar Tage gewesen sein oder Wochen. Hätten sie nicht regelmäßig etwas zu essen bekommen, so hätte man fast glauben können, dass man sie vergessen hätte. Erst einige Zeit später, als sie auf Anweisung des Doktors entlassen wurde, begegneten sie wieder altbekannten Gesichtern. Von ihnen traute jedoch keiner dem Frieden und der erste Schock ließ auch nicht lange auf sich warten. „Was zum Teufel…?“ Weiter kam Tala nicht, als er in ihr ehemaliges Zimmer blickte. Wenn sie dachten, dass die erste Durchsuchung ein unendliches Chaos verursacht hatte, so sollten sie jetzt eines besseren Belehrt werden. „Die haben echt alles eingerissen!“ Fassungslos starrte Ian auf den Boden, doch wo er hinsah erblickte er nur kleingehauene Holzstücke. Es war egal wie lange sie weg waren, es hatte scheinbar gereicht sämtliche Betten und auch den großen Schrank auseinander zu nehmen. „Und wo sollen wir jetzt schlafen?“ „Ist das dein größtes Problem, Spencer. Ich würde lieber wissen wo unsere Sachen sind….ah.“ Gerade als Bryan dies gesagt hatte kam eine kleine Maus aus dem Mauseloch heraus und schnüffelte die Umgebung ab. Daraufhin konnte Bryan nicht anders als losschreien, da die Bilder der Folter wieder vor seinen Augen auftauchten. Reflexartig zog er seinen Starter und schoss seinen Blade nach der Maus. „Bryan nicht…“ Doch Talas Einwurf kam viel zu spät. Während Spencer die innere Eingebung hatte sich abzuwenden, sahen die dem Ende des kleinen Wesens mit an. Lediglich Tala sah nur das Resultat und allein seinem starken Willen war es zuzuschreiben, dass er sich nicht hier und jetzt übergab. „Das war unnötig!“ Auch wenn Kai bei diesen Worten wie immer klang konnte man sehen, dass sein Gesicht um einiges blasser geworden war und sich schließlich abwendete. Bryan hingegen starrte nur schwer atmend auf die Überreste unfähig seine Tat nachzuvollziehen oder den Worten der anderen zu folgen. Erst Boris Worte, welcher unbemerkt hinter ihnen aufgetaucht war, rißen ihn aus seinem Schockzustand. Dieser beachtete der Situation jedoch keine Beachtung sondern begnügte sich damit das wesentliche offenkundig zu machen. „Ich glaube wir sind uns einig, dass dieses Zimmer von niemand mehr bewohnt werden kann. Aber keine Sorge ich bin mir sicher, dass ihr euch auch im Sektor 13 zurechtfinden werdet!“ Bei diesen Worten musterte Boris die Gesichtszüge der einzelnen Blader genau. In jedem konnte er eine Spur des Entsetzens erkennen. Einer von vielen Gründen, die ein leichtes boshaftes Lächeln auf seine Lippen zauberte. Schlussendlich viel sein Blick auf Kai. Der Junge wirkte so vital wie eh und je. Nicht das geringste Anzeichen deutete auf sein Experiment hin. Unwillkürlich dachte er an den besagten Tag zurück. - Flashback - Er war gerade dabei seinen Angestellten weitere Anweisungen zu geben, als ihn einer der Wissenschaftler angesprochen hatte. „Sir, das Serum lässt nach…“ „ Dann verabreicht ihm noch etwas davon, bevor er wieder Kontrolle über sich hat. Das letzte was wir brauchen ist, dass er in der Kapsel durchdreht!“ „Wie sie wünschen, Gaspadin.“ Bei diesem Experiment war es wichtig, dass sein Opfer still hielt. Falls nicht würden die Ergebnisse nur verfälscht werden und zu unnötigen Verletzungen führen. Gerade wollte er sich wieder anderen Dingen zuwenden, als plötzlich ein unerträglicher Lärm von den Geräten kam. Es gab Ausschläge im abnormalen Bereich. Ein lautes Klirren richtete seine Aufmerksamkeit auf den Wissenschaftler, welcher durch den Lärm geschockt, das Tablett mit den Testsubstanzen fallen gelassen hatte. „Was ist passiert?“ Seine Stimme überschlug sich fast und seine Wut ließ sie laut durch den Raum hallen. Jedoch konnte keiner der Anwesenden seine Frage beantworten. „Keine Ahnung, ich habe das Serum injiziert und dann…“ Noch ehe der Mann versuchte seinen Bericht abzugeben hatte Boris den Notfallknopf gedrückt und der Deckel der Kapsel war mit einem lauten zischen aufgegangen. Während er noch Befehle gab hatte er Kai schon aus der Kapsel herausgeholt und auf den großen Tisch gelegt, welcher zuvor eilig von den anderen Wissenschaftlern freigeräumt wurde. Mit schnellen Schritten kam einer der Ärzte herbei und nahm den Jungen in Augenschein, das völlig verdutzte Gesicht als er mit seiner Untersuchung fertig war, konnte selbst der dümmste erkennen. „Was?“ „Der Junge ist bewusstlos, aber ansonsten fehlt ihm soweit ich das sehe nichts.“ „Und wie erklären sie sich das, Doktor?“ Boris hatte sich den Zettel mit den Vitaldaten geschnappt und es dem Abteiarzt in die Handgedrückt. Dieser studierte die Werte kurz bevor er mit den Schultern zuckte. „Fehlfunktion der Geräte, Sir. Anders ist es nicht zu erklären. “ „Sollen wir dann fortfahren, Sir?“ „Nein ein solches Ereignis reicht mir. Überprüft die Geräte und findet den Fehler. Doktor, sie nehmen den Jungen mit auf die Krankenstation und werden ihn noch mal gründlich untersuchen…und nehmen sie das mit.“ Mit diesen Worten griff er nach dem weißen Stück Stoff auf dem Tisch. Kais Schal den er diesem aus Sicherheitsgründen abgenommen hatte und darin eingewickelt ein kleiner blauer Blade, dessen rotes glühen in dem Moment aufhörte in dem Boris den Stoff berührte. Lediglich die leichte Wärme, die von dem Blade ausgegangen war, war noch zu spüren. Boris jedoch bemerkte von alldem nichts. Zu sehr war er mit dem Gedanken beschäftig was Voltaire getan hätte, wenn dem Jungen bei diesem Experiment etwas passiert wäre. - Flashback Ende - Noch immer tüftelten seine Wissenschaftlern an den Geräten, doch deren Meinung nach war mit diesem alles in Ordnung. Lediglich einer, welcher sich das Innenleben als erster genauer angesehen hatte, war der Überzeugung, dass es überhitzt war. Er ging sogar soweit zu behaupten, dass ihm beim öffnen die heiße Luft im Innenraum entgegengeschlagen war. Doch auch nachdem Tage langer non-stop Benutzung war ein solcher Fehler nicht mehr aufgetreten. „Folgt mir!“ Für einen Moment schluckte Spencer heftig, bevor er sich im stillen Einverständnis der anderen dazu durchrang Boris zu folgen. Er mochte den 13. Track nicht insbesondere, weil dieser sich noch weiter unter der Oberfläche befand und auch Ian schien nicht besonders erfreut über die Aussicht zu sein. Doch erst, als Boris sie bei ihrem neuen Zimmer abgesetzt und allein zurückgelassen hatte wagte er etwas zu sagen. „Hab ich schon mal jemandem gesagt, dass ich Abergläubisch bin.“ „Worauf beziehst du dich gerade?“ „Ich weiß auch nicht, wir befinden uns im 13. Sektor mit der Zimmernummer 1313 und zu guter Letzt liegt unser Zimmer noch unter der Treppe.“ „Ian, eigentlich heißt es, das man Pech hat, wenn man unter einer Leiter durchgeht, Treppen sind glaub ich egal. Und solange du keiner schwarzen Katze über den Weg läufst dann…vergiss das mit der Katze!“ Eigentlich wollte Spencer Ian Mut zusprechen, doch als er die an die Wand gekritzelte schwarze Katze erblickte blieben ihm kurzfristig die Worte im Halse stecken. „Von wegen vergiss es. Ich werde nicht in dieses Zimmer gehen.“ Demonstrativ trat Ian einen Schritt zurück. Kai und Tala hingegen verdrehten derweil nur die Augen während Bryan sich in allen Ecken nach Löchern umsah. „Bryan tu mir einen gefallen und leg deinen Starter zur Seite oder am besten gib ihn Spencer.“ Nicht darauf achtend ob Bryan seine Aufforderung nachging öffnete Tala die Tür, blieb jedoch wie angewurzelt in der Tür stehen, während seine Augen den Raum scannte. Für einen Moment hatte er den Drang zurückzutreten, bis er einen Schubs von seinem Teampartner bekam und plötzlich mitten im Raum stand. Schon auf den ersten Blick wirkte der Raum kleiner als ihr vorheriger. Die Wände waren uneben und an manchen stellen scharfkantig. Der Boden war nur an jenen Stellen, wo die Betten standen, geebnet. Eisige Luft zog durch den Raum, doch konnte er den stickigen Geruch nicht vertreiben. Insgeheim war Tala froh, dass Bryan in seiner Halluzination nur Ratten gesehen hatte, denn wenn es Spinnen gewesen wären, hätten sie eine Menge zu tun gehabt ihn zu beruhigen. Immerhin war fast jeder Winkel mit Spinnennetzen versehen. „Mir wird gleich schlecht.“ „Was glaubt ihr wie lange hier keiner mehr drinnen war.“ Keiner Antworte auf Talas Frage und auch Ian vorigen Kommentar ignorierte jeder. Zu sehr waren sie damit beschäftigt zu verstehen was gerade passierte. War dies ein weiterer Teil der Strafe oder sahen die Zimmer hier unten alle so aus. „Das ist eine Gruft und kein Zimmer.“ „Sag es Boris!“ „So lebensmüde bin ich nun auch wieder nicht, Spencer.“ Bryan überwandte sich bei diesen Worten und trat nun ebenfalls in das Zimmer. Zweifelnd schweifte sein Blick über den Raum ihre Sachen lagen bereits auf dem Zimmerboden, ihre jetzigen Betten waren dicht an dicht gedrängt und nahmen die gesamte Fläche der einen Seite ein. Auf der anderen Seite befand sich nur ein kleiner länglicher Schrank, welcher sechs Fächer beinhaltete. Der Durchgang zwischen diesem und den Betten war gerade mal so breit, dass man einzeln ungehindert hindurchgehen konnte, doch bei zwei wurde es schon eng. „Na los, wir sollten wenigstens versuchen hier halbwegs Ordnung zu machen. Wer weiß wann Boris uns wieder zum Training schickt.“ Immer noch wagte es keiner zu antworten, doch folgten sie Kais Aufforderung und gemeinsam begannen sie die Spinnenweben zu beseitigen und die Schränke nach ähnlichen zu durchsuchen. Am Ende hatten sie einige Mottenzerfressende Wolldecken gefunden, welche sie anschließend gerecht aufteilten. Keine zwei Minuten später war es auch schon Zeit für das erste Training im Sektor 13. Keiner von Ihnen wusste am Ende wie lange sie wirklich trainiert hatten, nur dass sie anschließend jeden einzelnen Muskel fühlen konnte. Niemand von den fünfen konnte sagen wie er es durchgehalten hatte, noch wie er anschließend in ihr Zimmer zurückgekommen war. Lediglich dass sie es waren und sie sich am Morgen danach kaum noch rühren konnten. Es vergingen Tage, ohne dass jemand von ihnen bewusst wusste, wie sie diese überhaupt durchgestanden hatten. Doch heute war Sonntag, der einzige freie Tag, welche sie noch frei hatten. Zwar hatten sie durchaus Pflichten, welche sie erfüllen mussten, doch diese schienen im Vergleich zum sonstigen Training deutlich erholsamer. „Ich glaub die nächste Woche übersteh ich nicht.“ Mit diesen Worten legte sich Ian auf das harte Bett. Es war nicht bequem, doch da ihm sowieso alles wehtat machte es keinen Unterschied. Er spürte wie ihn seine Kraft verließ und auch den anderen schien es nicht besser zu gehen. „Das wirst du, das werden wir alle!“ Talas Worte waren laut genug, dass alle sie hören konnten, doch auch in seiner Stimme war der müde Ausdruck herauszuhören. Jedoch mussten sie dem rothaarigen zu gute halten, dass er wenigstens versuchte sie aufzumuntern. Insbesondere, da dieser die schlechtesten Karten von ihnen allen hatte. Bei diesen Gedanken sah Bryan zu dem rothaarigen, welcher neben ihm saß und sich von Kai den Knöchel mit kalten Tüchern einwickeln ließ. „Besser?“ „Etwas. Danke Kai.“ „Wir müssen besser aufpassen. Die Typen in diesem Sektor sind nicht mehr ganz dicht. Das nächste Mal, wenn euch jemand zu nahe kommt schlagt ihn nieder bevor er euch zuvorkommt.“ Es war radikal, doch Bryan kam keine anderen Lösung in den Sinn. Hier war es anders als in den unteren Sektoren. Die Jungs hier waren stärker und vor allem rücksichtsloser. Stand man hier einem im Weg wurde man umgerannt. „Vernichtet unsern Feind nur der Sieg ist unser Freund. Jeder hier hat diesen Leitsatz verinnerlicht. Sie leben nur für die Ziele der Abtei. Versagen sie hier gibt es kein zurück. Sie verlieren alles!“ „Und wir?“ „Ich weiß es nicht Tala! Es heißt dass es ab dem 10. Sektor kein zurück mehr gibt.“ Kai stand bei diesen Worten auf und sah mit einem undefinierbaren Blick zu Tür. Tala hingegen erinnerte sich an die vielen Male in dem er diese Worte in den Mund genommen hatte. Sie bedeuteten ihm nichts, doch viele konnte sich nicht von ihnen Distanzieren. Somit zweifelte er auch nicht an der Aussage seines Zimmergenossen. Kurz betrachtete er sein Bein. Er hatte den Fehler gemacht einen der Jungs nach dem Training anzurempeln. Es war ein Unfall, doch noch bevor er es aufklären konnte hatte sich der Junge schon umgedreht und ihn weggestoßen. Dabei war er dummerweise umgeknickt, weshalb Kai und Bryan ihn zu ihrem Zimmer helfen mussten. „Wir sollten trotzdem Trainieren. Es bringt nichts hier im Zimmer zu sitzen und auf den nächsten Tag zu warten.“ „Kai, ich glaub du hast seinen Knöchel zu gut versorgt.“ Das war alles Bryan dazu sagte, denn er wusste, dass er Tala nicht umstimmen konnte, wenn dieser sich etwas in den Kopf gesetzt hatte. Dafür bedurfte es einen größeren Sturkopf und der einzige den sie zur Verfügung hatte war nun einmal Kai. Aber auch Tala schien das zu wissen, weshalb er sich sofort dazu äußerte. „Möglich, das heißt aber nicht dass ich verrückt bin…überlegt doch mal. Die anderen sind besser als wir und zwar in jeder Hinsicht…“ „Du weißt schon dass das ein Hieb unter der Gürtellinie ist, oder?“ „Ja das weiß ich Bryan, dennoch…wenn wir das hier durchstehen wollen müssen wir härter kämpfen als die anderen. Wir müssen schnellere Fortschritte machen. Uns einfügen ohne uns selbst zu verlieren! Versteht ihr?“ „Kai, sag ihm er spinnt!“ Bei den letzten Worten sah Kai erst zu Bryan und dann zu Tala. Aus dem Augenwinkel merkte er, dass auch die anderen gespannt darauf warteten was geschehen würde. „Das kann ich nicht. Tala hat Recht. Es bringt uns nichts hier zu warten und darüber zu reden, dass er die nächste Trainingsstunde nicht überstehen. Und außerdem…“ Für einen Moment stoppte er und blickte sich in dem Zimmer noch mal um, bevor seine Augen auf Tala hängen blieben „…wenn wir hier den ganzen Tag bleiben sind wir morgenfrüh steifgefroren.“ „Das stimmt auch wieder!“ Resigniert setzte sich Spencer auf. Er war nicht begeistert, doch die Voraussicht auf das was sonst wäre war auch nicht besser. Es dauerte weitere 5 Minuten bis alle überzeugt waren und sie sich gemeinsam zur Trainingshalle aufgemacht hatten. Dort angelangt zogen sie ihre Blades hervor und fingen an zu Bladen. Ian, Kai und Bryan teilen sich eine Beyarena, während Spencer und Tala in der andere ihr bestes gaben. „Ian lass dich von Kais Moves nicht irritieren, wenn er angreifen wollte hätte er es schon getan. Das ist nur ein Spiel um dich mürbe zu machen.“ „Genau so wie deine Moves Tala. Und nur um eine Sache klarzustellen Psychospiele sind hier an der Tagesordnung.“ „Stimmt, vielleicht sollten wir gerade deshalb ein paar Leitsätze einbringen.“ Genau in dem Moment mischte sich Spencer ein. Nicht nur mit Worten sondern auch mit Taten, in dem er Talas Beyblade aus der Arena stieß. „Ich hätte schon einen, Tala. Unterschätze niemals deine Gegner.“ Daraufhin war nur ein Kichern von den anderen drei zu hören, während Spencer nur zufrieden grinste. Tala hob derweil seinen Blade auf und schoss ihn zurück in die Arena. Dann jedoch wendete er sich schmunzelnd zu Spencer. „Ein guter Leitsatz. Ich hab auch einen. Eine Niederlage folgte der nächsten und wenn du nicht aufpasst ist ein anderer draußen.“ Mit diesen Worten prallte Talas Blade gegen Spencers, wodurch dieser aus der Arena flog und wie durch ein Wunder in der nächsten wieder auf dem Boden aufschlug. Tala fing derweil seinen Blade auf, nur um ihn gleich wieder abzuschießen. Durch diese Aktion befanden sich jetzt alle fünf Blades in derselben Arena, doch keiner wagte in irgendeiner Art anzugreifen. „Was ist mit dir Kai. Wie lautet deine.“ „Erlaube deinem Gegner nie hinter deine Maske zu blicken und lass ihn steht’s das Gegenteil von dem glauben was wirklich ist.“ „Heißt übersetzt. Wenn du auf den passenden Moment für einen Angriff wartest, dann lass ihn glauben dass du vor ihm fliehst und wenn du fliehst, dann lass ihn glauben, dass ein Angriff seinerseits zu seiner Niederlage führt.“ Tala konnte daraufhin nur Lachen. Das war typisch Kai. Der Jüngere hatte seine Methode durch die Kämpfe in der Abtei zu kommen. Er zählte vielleicht nicht zu den stärksten, doch durchaus zu den besten. „Gerissen!“ „Was kann ich dafür wenn die anderen ihren Verstand nicht gebrauchen und jetzt lasst uns Bladen, immerhin sind wir deshalb hergekommen und nicht zum reden.“ Mit diesen Worten griff Kai an und wenig später folgten die anderen seinem Beispiel. Es war nicht das erste fünfer Match, doch immer wieder stellten sie fest, dass sie nie wussten, wem sie trauen konnten oder nicht. Die Kämpfe spiegelten ihr Leben in der Abtei wieder, auch wenn jeder von ihnen wusste, dass es keine Konsequenzen für den verlieren geben würde. Nicht solange sie unter sich bladeten. Ihr fünfer Beybladebattle wurde jedoch mit einer sich öffnenden Tür unterbrochen. Auch wenn niemand von ihnen die Anstalten macht zu dieser zu sehen, so konnten sie sich schon denken wer es war. Insgeheim fluchten die fünf in ihren Gedanken. Jetzt da Boris in diesem Raum war mussten sie ernst machen. Immerhin hatte er ihnen gesagt, dass er die Gruppe im Auge hatte und sie für jeden noch so kleinen Fehler büßen wurde. Demnach war es nicht sinnvoll den Kampf ohne eindrucksvollen Angriff zu ende zu bringen. „Attacke!“ Der Kommentar kam von allen gleichzeitig, weshalb die Blade mit ihrer Spezialattacke ungebremst aufeinander zu hielten. Sie wollten ihre Kräfte messen und sehen was in so einer Situation passierte. Insgeheim jedoch rechneten sie damit, dass es ein Unentschieden wurde, da die Blades sich gegenseitig raus kickten. Doch was als nächstes geschah verschlug jedem im Raum die Sprache. Urplötzlich fingen die Bitbeast der einzelnen Blader an zu leuchten. „Kai, dein Blade steht in Flammen.“ Das war alles was Tala raus brachte. Die Gefahr um Boris hatte er in dem Moment vergessen wo sich leichte Flammen um Kais Blade zügelten. Doch dann ging alles so schnell, dass man es kaum erfassen konnte. Die Blades kollidierten und verursachten eine heftige Explosion, die dafür sorgte dass Kai, Tala, Bryan, Spencer und Ian von der Arena wegschleudert wurden und schmerzhaft auf dem Boden landeten. „Au, dass war ja ne super Bruchlandung, ich …äh…L-leute…hab ich wieder H-hallos oder s-seht ihr die auch…“ Fluchend richtete sich Bryan auf, doch dann versagte ihm seine Stimme und er fing an zu stottern. Anschließend zeigte er mit weit aufgerissenen Augen und offenen Mund auf dass was sich vor ihm befand. Auch die anderen blickten sichtlich erstarrt auf die Wesen vor ihnen und konnten nicht wirklich begreifen was sie sahen. Für einen Moment verharrte jeder in seiner Bewegung, doch dann stand Kai mit einem Ruck auf und ging auf die rotschimmernde Kreatur vor ihm zu. „Kai, spinnst du!“ Doch Kai ignorierte Talas Kommentar und betrachtete das Wesen intensiv. Es war nicht schwer zu sagen, dass dieses Wesen die Gestallt eines Vogels besaß, jedoch konnte er nicht ausmachen welcher es sein sollte. Er wusste lediglich, dass eine unnatürliche und dennoch angenehme Wärme von diesem ausging. Intuitiv streckte er daraufhin seine Hand nach dem Gefieder aus, doch bevor seine Finger auch nur Kontakt mit dem Feuervogel vor ihm machen konnte, löste dieser sich in rötliches Licht auf, welches sich den Weg zu Kais Blade bahnte. Etwas irritiert von dem ganzen schritt auch Kai zu seinem Blade und hob ihn auf. Vorsichtig drehte er diesen in alle Richtungen bis sein Blick die Oberseite des Blades streifte. Auf dieser war die Gestalt des Wesen aufgezeichnet, welchem er vor wenigen Sekunden noch gegenüber gestanden hatte. Für einen Moment überlegte er. War dieses Emblem oder was es auch immer war, bei Trainingsstart auch schon da. Er wusste es nicht nur eines und zwar, dass er es nie zuvor gesehen hatte und dass es bei ihrem letzten gemeinsamen Training nicht dort war. „Merkwürdig.“ Auf einmal schossen weiteren Lichter an ihm vorbei und verschwanden in den anderen Blades, welche noch auf dem Boden lagen. Als er sich umdrehte merkte er, dass seine Teammitglieder es ihm gleich getan hatten und sich nun ebenfalls neben ihren Blades knieten und diese geschockt betrachteten. „Was zum Teufel…“ „Ich sag doch den Vogel hab ich mir nicht eingebildet.“ Bryan warf den anderen ein zufriedenes Lächeln zu. Die Tatsache, dass er sich den Rest trotz allem der Einbildung zuschreiben konnte, ignorierte er gekonnt. Allerdings kam niemand dazu ihm zu antworten, da sich schon Boris, welcher bis jetzt im Hintergrund stand und die Gruppe beobachtete, zu Wort. „Diese Kreaturen nennen sich BitBeast. Es sind mächtige Geister, welche scheinbar auf euren Blade übergegangen und nun darin gefangen sind.“ Boris machte eine kurze Pause um sicher zu gehen, dass die Aufmerksamkeit der Jungen auf ihm ruhte. Erst dann sprach er mit ruhiger Stimme weiter. „Die Frage ist nur wie ihr an die Beast gekommen seid, immerhin werden sie im E-Sektor gehalten.“ Plötzlich dämmerte Kai woher ihm diese Situation bekannt vorkam. An dem Abend wo sie Boris Büro verwüstet hatten waren sie auf ihrem Rückweg zur Deckung in einen der Laborräume gegangen. Das was in diesem Raum passiert war, diese merkwürdigen Lichter, waren also die BitBeast gewesen und sie hatten diese unbewusst mitgenommen. //Oh shit.\\ Als sein Blick zu Tala wich konnte er erkennen das dieser heftig schluckte, scheinbar war er zu der gleichen Erklärung gekommen wie er und auch den anderen dämmerte es langsam was diese BitBeast für eine Bedeutung hatten. Auch wenn die Jungs kaum eine Regung von sich gaben, erkannte Boris die plötzlich aufflackernde Angst in deren Augen. Seine Worte hatten demnach die richtige Wirkung erbracht. Eine Tatsache, die er nicht nutzen konnte, denn mittlerweile lagen die Tatsachen anders. Er hielt die Jungen nicht für so dumm, etwas mitgehen zu lassen, von dem sie nicht genau wussten was es war. Das legte nahe, dass sie durch Zufall an die Beast gekommen waren. Ein Hinweis darauf, dass sie für diese BitBeast bestimmt waren, die Frage war nur wie er es schaffte den fünfen die Kontrolle über jene Wesen zu vermitteln und die Jungen gleichzeitig unter Kontrolle hielt. „Das wissen wir nicht Sir, möglicherweise…“ Tala suchte in seinem Kopf verzweifelt nach einer Ausrede, allerdings war es Ian, welcher auf eine Idee kam. „…die Aufseher…ich meine die waren doch alle im E-Track um ihnen Bericht zu erstatten…würde mich nicht wundern wenn diese Bit-dingens da sie als Schnellzug verwendet haben…“ Die Gruppe um Boris musste sich bei dem Gedanken zusammenreißen um nicht loszulachen, doch das leichte amüsierte Lächeln konnten nur wenige von ihnen verbergen. „Es scheint mir eure Straffe viel trotz allem zu schwach aus.“ Boris ließ die Worte wirken und beobachtete die Gesichtszüge der einzelnen. Die fünf warfen sich verstohlene Blicke zu und er wusste sofort, dass sie auf ihre eigenen Art und Weise kommunizierten. „Sei es wie es ist, morgen wird für jeden von euch eines neues Training beginnen. Und dieses Mal müsst ihr es allein bewältigen!“ Mit diesen Worten verließ Boris den Raum und ließ die fünf allein zurück. Und auch wenn sie nicht wussten was Boris vorhatte, so war doch jedem klar, dass es kein Spaziergang werden würde. Für eine Weile sagte keiner mehr ein Wort. In ihren Gedanken wiederholten sich Boris Worte noch ein dutzend Male ehe der erste sie aus seinen Kopf bekam. Unsicher sah sich Tala zu den anderen um. „Was meinte er damit?“ „Nichts Gutes wenn du mich fragst, Tala.“ „Da muss ich Bryan Recht geben. Das hatte sich fast so angehört, als wollte er uns beim Training trennen.“ „Ist das möglich, ich meine Boris ist Boris. Darüber müssen wir nicht reden. Es ist nur…das Training ist für alle…“ „Stimmt wie soll er uns da trennen können.“ Spencer hätte Bryan und Tala am liebsten zugestimmt, doch war er sich dieser Ansicht nicht so sicher. Sie hatten sich schon einmal geirrt war Boris anging. Diesen Mann würden sie nicht mal in 10 Jahren einschätzen können. Insbesondere, dass er so entschied wie er gerade Lust hatte. „Vielleicht lässt er uns wieder umziehen?“ „Eher gibt er uns Extratraining.“ Kai sah bei diesen Worten wieder auf seinen Blade, dessen Bit Chip nun schwach zu leuchten begann. Es wirkte fast so als läge eine versteckte Botschaft dahinter, doch noch bevor er sich damit beschäftigen konnte, hatte Ian schon das Wort ergriffen. „Na toll noch mehr Training und dabei komme ich jetzt schon kaum noch mit…das bekommst du irgendwann zurück Hiwatari!“ „IAN!“ „T‘schuldigung.“ Keiner der Anwesenden nahm Ian diese Worte übel, lediglich die Art und Weise wie dieser ihn angesprochen hatte ließ sie aus der Haut fahren. Es hatte lange gedauert, bis die anderen Kai in Ruhe gelassen hatten, nachdem sie ihn als Verräter hingestellt hatten. Würde jedoch jemand seinen Nachnamen kennen, würde sich das Ganze nicht so schnell regeln lassen. Aus diesem Grund hatten sie eine weitere Regel eingeführt. Keinen war es erlaubt den Nachnamen eines anderen zu verwenden. Eine Regel bei der sich die Hälfte aus der Gruppe halb totgelacht hatte, immerhin taten sie dies eh selten. Allerdings war es heute deutlich geworden, dass es dennoch sinnvoll war. Kai schien von Ians Ausrutscher nichts mitbekommen zu haben, da er sich kurzzeitig in seine eigene Welt zurückgezogen hatte. Zumindest bekam Tala diesen Eindruck, als er seinen jüngeren Freund ansprach, jedoch keine Reaktion von diesem erhielt. Erst als Tala ihm den Ellbogen in die Rippen stieß blickte er zu diesem auf. „Hey hörst du uns überhaupt noch zu?“ „Wie bitte?“ Bei dieser Frage verdrehte Tala nur die Augen. Der jüngere war einfach zu sehr in seiner eigenen Welt gefangen um seine Herkunft zu verleugnen. „Jeder andere würde mit was antworten und nicht mit wie bitte, das ist dir schon klar oder. “ „Tala tu uns einen gefallen und bring ihm nichts bei, was er sich früher oder später wieder mühsam abgewöhnen muss. So wie ich das mitbekommen habe besteht sein Großvater auf die alte Etikette.“ „Was weißt du denn von der alten Etikette?“ Nun war Kai wieder im jetzt angekommen und blickte Bryan fragend an. Dieser jedoch zuckte nur mit den Schultern. Um genau zu sein hatte er keine Ahnung, was es mit den Etiketten der Hiwatari-Familie auf sich hatte oder ob es überhaupt welche gab. Ihm war lediglich aufgefallen wie schleimig sich Boris gegenüber Kais Großvater verhielt und deshalb hing er dem Glauben nach dass dieser auch von Kai eine gewisse Redensart erwartete. Jedoch konnte er das Verhältnis zwischen den beiden nicht mal ansatzweise erfassen. Wie auch. Sie kannten Voltaire nur als Geldgeber der Abtei und ansonsten war ihnen nichts bekannt. Selbst Kai konnte ihnen nur geringe Informationen geben, wobei er in diesem Fall nicht sagen konnte, ob der jüngere nicht mehr wusste oder nur nicht mehr preisgeben wollte. Fazit war jedoch, dass sich Kai zumindest versuchte gewählt auszudrücken, wobei er des Öfteren trotz allem eine alles andere als vorzeigbare Sprechweise an den Tag legte. Doch das war halt das Los wenn man in der Abtei aufwachsen musste. Entweder man setzte sich entsprechend in Szene oder man wurde von den anderen zu Boden gebracht. Aus diesem Grund viel seine nachfolgende Antwort auch dementsprechend aus. „ Nicht so viel wie du!“ „Ich lach später!“ „Wann in 10 Jahren.“ Tala konnte sich diesen Kommentar einfach nicht verkneifen und kassierte sofort daraufhin einen tödlichen Blick von seinem jüngeren Teampartner. Der Spaß war damit endgültig vorbei, doch eine Frage blieb und zwar die, was sie jetzt machen sollte. Sie hatten die Wahl zurück zu ihrem Zimmer zu gehen und dort auf Boris angekündigtes Training zu warten oder sie trainierten weiter und hofften, dass sie nicht noch so eine Bruchlandung wie bei ihrer letzten Attacke hinlegten. „Jetzt aber zurück zum Thema. Was machen wir jetzt?“ „Stell die Frage Kai, er ist immer unser Teamführer!“ „Aber nur wenn es euch passt!“ Es war keine Lüge und dennoch waren Kais Worte nicht so anklagend gemeint, wie sie im ersten Moment klangen. Die Wahrheit war, dass Kai zwar als Anführer gewählt wurde und auch Entscheidungen traf. Jedoch fügten sich die restlichen nur in diese Entscheidung, wenn sie der Meinung waren, dass diese Entscheidung gut war oder wenn er mit Tala an einem Strang zog. „Das ist das letzte was wir im Moment diskutieren sollten. Was mich angeht, so würde ich vorschlagen, dass wir unsere Blades erst einmal zur Seite legen. Ich persönlich möchte nicht von einem Wolf gerissen werden.“ Bei diesen Worte dachte Tala an den großen weißen Wolf zurück und sah auf das Emblem welches sich auf seinem Bit Chip befand. Er wusste nicht wieso, doch als dieser vor ihm Stand hatte er das Gefühl gehabt, als würde eine eisige Kälte von diesem ausgehen. Er hatte es gespürt dessen war er sich sicher. Und er wollte sich nicht darauf verlassen, dass dieses Wesen, was auch immer es war, ihm nichts tun würde. „Tala hat Recht. Wir sollten lieber sehen, ob wir in der Bibliothek etwas über diese Dinger rausfinden, bevor…“ Nach diesen Worten machte Spencer eine hilflose Gestik, er wusste einfach nicht wie er das sagen sollte, was er im Sinn hatte, doch die anderen verstanden ihn auch so und stimmten mit ihm überein. „Ich bin derselben Meinung, auch wenn ich bezweifle, dass wir etwas finden werden. Denn wenn diese Kreaturen Boris Experimenten entspringen, dann wird es mit Sicherheit noch kein Buch darüber geben!“ „Noch nicht? Du meinst wohl nie.“ „Wie auch immer, Ian. Lasst uns hier verschwinden.“ Mit einem einstimmigen Nicken war die Entscheidung getroffen. Allerdings sollten sie schnell feststellen, dass Bryan und Ian mit ihren Kommentaren Recht hatten. Zwar fanden sie einige Bücher über das Bladen, doch zum Thema BitBeast konnte keiner etwas finden. Und so gaben sie es nach einigen Stunden auf und begaben sich wieder in ihr Zimmer. Dort angelangt schlossen sie die Tür und stopften eine von Motten zerfressende Decke unter die Tür. Es war eine Handlung, welche sie sich angewöhnt hatten, da es in dem kleinen Raum einfach zu sehr zog. „Glaubt ihr diese Kreaturen kommen nur raus wenn man bladet?“ „Ian noch ein weiteres Wort zu dem Thema und ich versichere dir, dass heute Nacht keiner mehr schlafen wird.“ Es stimmte. Seit dem Training fragte sich jeder von ihnen, ob sie etwas von den Wesen in ihren Blades zu befürchten hatten. Und würde jetzt damit anfangen zu behaupten, dass sie des Nachts aus dem Blade kamen, dann würden sie die Blades in die Mitte des Raumes legen und sie bis zum Morgen nicht mehr aus den Augen lassen. Mit diesen Gedanken im Kopf betrachtete Tala seinen Blade voller misstrauen. „Zu spät!“ Erst auf Kais Worte hin wurde ihm klar, dass dies nicht nur ein mögliche Ursache war, sondern dass er sich bereits so in die Situation hineingedacht hatte, dass er diese Nacht mit Sicherheit nicht schlafen würde. Das einzige was er sich fragte war nur ob Kai seinen Kommentar auf sich selbst bezogen hatte oder auf ihn. Fazit war jedoch, dass sie eine kurze Nacht haben würde und einen schrecklichen Morgen. Es blieb ihnen nur die leise Hoffnung, dass sie diesen überleben würden. Um wenigstens etwas Schlaf zu bekommen beschlossen sie, dass sie sich mit dem Schlafen abwechselten. Der Plan war generell nicht so schlecht, doch brach die Kette bei Ian ab, da sich dieser zwar wecken ließ, jedoch nach wenigen Minuten wieder eingeschlafen war. Ihr Glück war nur, dass sich die Wesen in ihren Blades nicht rührten und sie in aller Ruhe schlafen konnte. Zumindest solange bis der nächste Morgen kam und sie durch einen lauten Knall endgültig aus ihren Träumen gerissen wurden. --- Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)