Es waren zwei Königskinder... von Frozen_Fairy ================================================================================ Kapitel 1: ...die hatten einander so lieb ----------------------------------------- 1. Es waren zwei Königskinder, die hatten einander so lieb, sie konnten zusammen nicht kommen, |: das Wasser war viel zu tief. :| Ich stehe auf der einen Seite des Wassers und blicke herüber zu dir, Rutil. Du bist so weit weg und wäre so gern bei dir. Doch ich weiß, dass das nicht geht, denn das Wasser zwischen uns ist so tief, eine unüberwindbare Barriere… - ich bin du und du bist ich doch für dich bin ich … das Monster. Wir werden nie zusammen sein können. So stehe ich in der Dunkelheit und stütze mich auf mein Schwert. Und das einzige, was mich einen Hauch von Glück spüren lässt ist dein Anblick. Auch wenn du mir immer fern bleiben wirst. 2. "Ach, Liebster, kannst du nicht schwimmen, so schwimme doch her zu mir, drei Kerzen will ich anzünden, |: die sollen leuchten dir. :| Ich stehe auf der anderen Seite des Wassers und blicke herüber zu dir, Berthier. Du bist so weit weg, aber das müsste nicht so sein. Im Moment herrscht noch eine tiefe Kluft zwischen uns, aber ich denke nicht, dass es so bleiben müsste. Denn ich habe einst anders gedacht, aber mein Herz fühlt inzwischen, dass wir doch eine Chance haben könnten. Wenn du dir nur einmal ein wenig Mühe geben würdest, so könnten wir auch zusammen sein. Also, schwimm herüber zu mir, wenn du mich wirklich liebst. Ich zünde dir hier diese drei Kerzen an, damit du auch ja den Weg zu mir nicht verfehlen kannst. 3. Das hört eine falsche Nonne, die tat, als wenn sie schlief, sie tät die Kerzen auslöschen, |: der Jüngling ertrank so tief. :| Ich liege am Ufer und habe die Augen geschlossen. Doch ich schlafe nicht, sondern beobachte. Ich habe alles gehört, was du gesagt hast, Rutil. Und ich habe gesehen, wie du in das Wasser gestiegen bist, Berthier. Nun…das passt mir nicht. Ich habe schon eine Idee, wie ich diesen kleinen Plan durchkreuzen kann. Langsam stehe ich auf, schleiche zu den Kerzen und puste sie einfach aus. Ich weiß, was passiert, wenn alles dunkel ist. Aber das ist mir egal. Denn weißt du was? Wenn ich IHN nicht haben kann, dann soll ihn lieber niemand haben, und schon gar nicht Du, Rutil… 4. Ein Fischer wohl fischte lange, bis er den Toten fand: "Sieh da, du liebliche Jungfrau, |: hast hier deinen Königssohn." :| Dunkelheit umfängt mich. Ich spüre, wie schwarzer Samt mich einrollt. Alles Leben ist von mir gewichen und ich spüre nicht mehr, wie ein Fischer namens Kohaku meinen leblosen Körper aus dem Wasser zieht und zu Rutil bringt. Endlich kann ich mit dir zusammensein Rutil, im Tod. Doch nun will ich es nicht mehr. Ich wollte zu dir schwimmen, weil ich dich liebe. Doch plötzlich waren die Kerzen erloschen. Du hast mich ins Wasser gelockt. Du hast mit meinen Gefühlen gespielt. Hast mir ein Licht der Hoffnung erzündet, und es dann einfach wieder ausgehen lassen. Du hast mich umgebracht, Rutil. 5. Sie nahm ihn in ihre Arme und küßt seinen bleichen Mund, es mußt ihr das Herze brechen, |: sank in den Tod zur Stund. :| Tränen laufen über meine Wangen und sanft nehme ich dich in meine Arme, Berthier, und kann kaum glauben, was passiert ist. Als ich aufgewacht bin, waren die Kerzen aus und du warst versunken. Ich kann es einfach nicht glauben, dass du tot bist und deine eingefrorenen Gesichtszüge strahlen diesen Vorwurf aus… Berthier! Ich wollte nicht, dass das passiert, aber ich kann mit der Schuld einfach nicht leben… wie konnte ich auch nur so viel von dir verlangen? Jetzt bist du tot und es ist alles mein Fehler… ich muss es dir erklären, dir endlich sagen, dass ich dich auch liebe, aber dazu ist es jetzt zu spät, oder? Sanft küsse ich dich ein letztes Mal, bevor ich mir Kohakus Pistole klaue, um mir damit das Leben zu nehmen. Im Tod werden wir vereint sein. Jetzt kann uns niemand mehr trennen. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)