Das Phantom der Hochschule von Redfire (Das Erbe des Phantoms der Oper) ================================================================================ Epilog: 15 Jahre später ----------------------- Es regnete wie aus Eimern und die Bewohner der Hansestadt Rostock flüchteten sich ins Trockene. Dunkle Wolken verfinsterten den Himmel und ließen diesen Sommertag sprichwörtlich ins Wasser fallen. An einer Ampel wartend, saß ein Autofahrer, der sich mal wieder über alles und jeden aufregen musste. Auf dem Beifahrersitz saß seine Verlobte, die ihn versuchte zu beruhigen. Sie war an den Nachrichten interessiert und drehte die Lautstärke des Radios nach oben. „Von der seit einem Monat vermissten Gitarristin und Bestseller-Autorin Sarah-Luna Schmidt, fehlt nach wie vor jede Spur. Die Polizei sucht mit Nachdruck nach Hinweisen und bittet auch weiterhin die Bevölkerung um Mithilfe.“ Die Beifahrerin sah ihren Verlobten an, der sichtlich ergriffen von den Nachrichten war, denn die Ampel hatte bereits wieder auf grün geschaltet und er war noch immer nicht los gefahren. „Takuto. Es ist grün. Fahr los!“ sagte Marie und stupste ihn an. Er verzog keine weitere Miene und fuhr weiter. Er kannte die Nachrichten und jedes Mal wenn er sie hörte, packte ihn der kalte Graus. Der nun aufziehende Sturm, ließ das Wetter noch viel ungemütlicher werden und hohe Wellen peitschten an den Stadthafen. In der inzwischen ausgebauten Hochschule für Musik und Theater, waren bereits alle Angestellten und Studenten ins Wochenende geflohen. Nur im Büro des Direktors brannte noch das Licht und Stimmen drangen aus dem Raum. „Das ist nicht zu fassen. Sie kann doch nicht einfach so verschwinden.“ Erkannte Maora, die sich sichtlich Sorgen um ihre alte Freundin machte. „Und wenn sie nun einem Verbrechen zum Opfer gefallen ist?“ fragte Tim, der jedoch sofortigen Widerspruch seiner Frau erfahren musste. „So ein Unsinn. Denk nicht mal daran!“ fuhr Maora ihn an, die sich so was nicht ausmalen wollte. Sie wollte daran glauben, dass ihre Freundin wieder unbeschadet zurück kam. Jedoch fehlte von Sarah jegliche Spur. Nicht einmal ihr Ehemann Hiroki, den Maora kurz nach dem Verschwinden kontaktiert hatte, konnte einen Hinweis geben. Sie schien vom Erdboden verschluckt worden zu sein. „Nun gut, Erik. Lass von dir hören.“ Verabschiedete sich Maora nun, mit deutlich bedrückter Stimme. Anschließend verließ sie mit ihrem Ehemann Tim das Büro und die HMT. Erik hingegen saß stumm an seinem Schreibtisch und sah ihnen noch eine Zeit nach, ohne eine Miene zu verziehen. Nach einigen Minuten, löschte er die Lichter, stand auf und ging durch die Geheimtür in sein eigenes Reich zurück. Er ging eine Wendeltreppe viele Stufen nach unten und erreichte schließlich einen langen Gang, an dessen Ende er eine Flügeltür erreichte. Er öffnete diese und betrat sein neues, größeres Heim, welches er sich über die Jahre geschaffen hatte. Doch letztlich, war es ihm nicht mehr möglich, die Ewigkeit allein zu verbringen… Erik ging in das großzügig ausgestattete Gewölbe und blieb schließlich an einer Säule stehen, die an einer Art Felsvorsprung stand. Er blickte hinunter auf das dort stehende Himmelbett. „Schlussendlich habe ich das Licht doch gefangen…“ Er ging einige Schritte auf eine Treppe zu, die ihm schließlich zu einer Art Abgrund führten, in der das große Bett stand. „Auf dass du meine Dunkelheit erhellst. Für immer.“ Schließlich stand er neben dem Bett und sah in das schlafende Gesicht der vermissten Sarah. Sie hatte seinen Brief geöffnet und gelesen und damit den Fluch wieder entfacht – Das wahre Erbe des Phantoms der Oper. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)