CM what? von maJinMa0 ================================================================================ Kapitel 1: 1 - Monotones Piepsen -------------------------------- Hektik herrschte in der Eingangshalle des Silver Cross Krankenhauses in Lockport. Alle Sitzgelegenheiten waren besetzt. In den Gängen häuften sich die Betten und Ärzte und Schwestern hasteten hin und her. Das Telefon an der Rezeption klingelte unentwegt und die zuständige Schwester schmiss mit Anmeldeformularen und Krankenakten geradezu um sich. In der Durchsage ertönte immerzu eine Frauenstimme, die ständig irgendwelche Namen von irgendwelchen Ärzten sagte, die sich doch bitte schnellstmöglich in der Notaufnahme einfinden sollten. Auf einer nahe gelegenen Brücke hatte scheinbar ein sehr schwerer Unfall statt gefunden, der das Krankenhaus an seine Grenzen zu bringen schien. Überall waren Verletzte, die bewusstlos waren, dem Tode nahe oder schwer verletzte, die ihrem Schmerz lauthals Ausdruck verliehen. Insbesondere die, die grade eingeliefert wurden. Skye stand inmitten dieser Hektik und wusste nicht, wie ihr geschieht. Sie hatte mit keinem von diesen Menschen etwas zu tun und auch diesen Unfall hatte sie nicht mitbekommen. In ihrer rechten Hand hielt sie einen Strauß Blumen, die sie geschockt hängen ließ. Die Blumen waren für ihren Bruder, der schon seid fast einem Monat im Koma lag und den sie jeden zweiten Tag besuchte. Jedes Mal brachte sie ihm Blumen mit, verbrachte eine Stunde damit, ihm aus einem Buch vor zu lesen und dann erzählte sie ihm, was sie die letzten zwei Tage erlebt hatte. Sie war sich sicher, dass er alles verstand und glücklich war, dass sie ihn besuchte. Ihre Eltern brachten es schon seid zwei Wochen nicht mehr übers Herz hier her zu kommen und ihren Sohn so zu sehen. Zu schmerzlich war die Erinnerung an dien Tag, an dem sein Leben wie es bis dahin war, endete. Die Ärzte sahen wenig Hoffnung, dass er wieder aufwachen würde, doch wenig war zumindest etwas. Syke setzte sich langsam in Bewegung. Mit Tränen in den Augen ging sie Schritt für Schritt durch die Gänge und versuchte sich von den leidenden Mensch um sie herum nicht zu sehr mitreißen zu lassen. Als sie vor der Tür zu dem Zimmer von Mike stand, schloss sie die Augen, atmete tief durch und ging hinein. Sie wollte sich ihren Schmerz und das Mitleid, dass sie für diese vielen Menschen empfand nicht anmerken lassen, denn sie wollte diese Gefühle nicht auf ihn übertragen. Mike hatte ein Einzelzimmer, das war ihren Eltern sehr wichtig gewesen. Er sollte seine Ruhe haben und nicht ständig von fremden Menschen umgeben sein. Skye schloss die Tür und setzte ihr herzliches, süßes kleines Lächeln auf, dass Mike immer so geschätzt hatte und drehte sich um. Sie erschrak leicht, als sie fest stellen musste, dass in dem Einzelzimmer neben dem Bett von Mike ein weiteres Bett stand. Das von ihrem Bruder wurde scheinbar ans Fenster geschoben, damit das andere Bett in Tür Nähe stehen konnte. Verwundert musterte Skye den Menschen, der sich in diesem Bett befand. Scheinbar war er ebenfalls Teil des Unfalls gewesen, der sich auf der Brücke abgespielt hatte, allerdings schien dieser Mann nicht so sehr verletzt worden zu sein, wie andere. Skye bewegte sich zwei Schritte auf das Bett zu und betrachtete die Schläuche an seiner Hand, seiner Nase und ein paar Kabeln, die unter seiner Decker hervor kamen und an ein EKG angeschlossen waren. Er trug einen Verband um den Kopf und er hatte viele kleine Schnittwunden im Gesicht. Skye tippte darauf, dass er wohl mit vielen kleinen Glassplittern in Berührung gekommen sein musste. Sie atmete tief ein, denn das Bild der Menschen außerhalb dieses Raumes kam ihr wieder in den Kopf. Wieder schloss sie die Augen. Das Geräusch des EKG's von dem Fremden und das von Mike war manchmal synchron und dann piepste es wieder in zwei verschiedenen Takten. Skye dachte daran, wie sie manchmal Autos beobachtete, die abbiegen wollten. Sie ließ sich immer von den Blinkern geradezu hypnotisieren und da war das auch so. Manchmal blinkten sie absolut synchron und dann wieder nicht. Die Hektik war nur noch dumpf zu hören und darüber war sie sehr froh, dann bekam Mike wahrscheinlich fast nichts davon mit. Entschlossen jetzt nicht komplett in Tränen auszubrechen, ging sie zu seinem Bett. Scheinbar hatte eine Schwester die Idee einen Vorhang zwischen den beiden Betten anzubringen, was Skye als eine nette und aufmerksame Geste betrachtete. Sie hätte raus gehen können, um sich beschweren, dass sich in dem Zimmer ihres Bruders nun noch ein Patient befand, doch das wäre wohl an Selbstsucht nicht mehr zu übertreffen gewesen. Syke nahm die alten Blumen aus der Vase, schmiss sie in den Mülleimer unter dem kleinen Tisch in der Ecke und wechselte schnell das Wasser in dem kleinen Badezimmer, um danach gleich die frischen Blumen hinein zu stellen und die Vase auf dem Nachttisch zu platzieren, auf dem auch das Buch lag, aus dem sie Mike vorlas. Sie setzte sich auf den Stuhl, der neben dem Bett stand und schaute aus dem Fenster. Es war gleich ein Uhr und draußen schien die Sonne. Es war grade August und es herrschten angenehme 20°C. Wenigstens das Wetter war gut, dachte sich Skye und fragte sich, was wohl den Unfall verursacht hatte. "Hallo Mike.", sagte sie dann sanft und drückte ihrem Bruder einen Kuss auf die Stirn und hielt für einen Moment seine Hand. "Du hast jetzt einen Zimmernachbar und ich hoffe, dass ihr euch gut versteht. Ich denke, er wird vielleicht etwas länger als eine Nacht hier bleiben. Als ich her kam schien das Krankenhaus recht voll zu sein." Jedoch erwähnte sie mit keinem Word diesen Unfall, oder wie schwer der andere verletzt war. "Ich glaube er ist in meinem Alter. Vielleicht Anfang dreißig, würde ich sagen. Ich hoffe, ihr findet dennoch ein paar Themen, über die ihr euch unterhalten könnt." Skye lächelte missmutig und dachte daran, wie jung Mike eigentlich noch war. Sie beschrieb ihm diesen anderen Mann, damit er sich nicht einem völlig fremden gegenüber sah, wenn er aufwachte, womit sie eigentlich jeden Tag rechnete und was sie immer hoffte. Sie warf einen Blick über die Schulter und begutachtete ihn noch einmal. "Er hat schwarze Haare und einen leichten Bart um sein Kinn. Die Nase ist groß, aber nicht übermäßig riesig. Sie passt in sein Gesicht und er hat einen kleinen, schmalen Mund, passt aber auch." Sie lächelte nun wieder sanft und strich ihrem kleinen Bruder durch sein braunes Haar. Er sah seinem Vater so ähnlich. Skye hatte mal ein paar Bilder aus seiner Jugend gesehen und die beiden könnten wirklich Zwillinge sein, ähnlich wie er ihm sah. Skye allerdings hatte schwarzes Haar, wie ihre Großmutter. Schulterlang und sehr störrisch, weswegen sie sie oft, wie auch heute zu einem Zopf gebunden hatte. Sie nahm das Buch vom Tisch und blätterte auf die Seite, bei der sie zwei Tage zuvor gewesen war und fing an ihm vor zu lesen. Eine halbe Stunde lang schwebte ihre recht raue, aber doch sanfte Stimme durch den Raum und durchbrach das monotone Piepsen der beiden Maschinen. Die Tür öffnete sich und eine Welle lauten Treibens unterbrach Skye beim lesen. Es war eine Krankenschwester, die unheimlich gestresst wirkte. Zunächst bemerkte sie die anwesende Frau nicht und sah nach dem Mann, der in dem anderen Bett lag. "Entschuldigung.", sagte Skye ruhig und hatte sich ihr zugedreht. Die Schwester erschrak und starrte sie kurz etwas verwirrt an, bis ihr einfiel, dass Skye ja recht oft hier anzutreffen war. "Oh Verzeihung, ich habe sie gar nicht bemerkt. Wie geht es Mike heute?" Sie setzte ein freundliches Lächeln auf und Skye war positiv beeindruckt, dass diese offensichtlich sehr beschäftigte Frau sich einen Moment Zeit nehmen wollte, wenn es auch nur für Small Talk reichen würde. "Wie immer, denke ich. Ich lese ihm grade Charles Dickens vor. Den mochte er als er noch klein war sehr gerne." Etwas abwesend nickte die andere Frau und fingerte an dem Tropf von dem bewusstlosen Mann herum. "Und wie geht es ihm?", fragte Skye vorsichtig und sah dabei den Fremden an. "Oh, es geht ihm den Umständen entsprechend. Er war auch auf der Brück, aber glücklicher Weise ist er sozusagen noch mal mit einem blauen Auge davon gekommen. Gehirnerschütterung, Prellungen, zwei gebrochene Rippen, viele blaue Flecken und diese unschönen Schnitte im Gesicht. Allerdings keine inneren Verletzungen. Er sollte also auch bald aufwachen und dann können wir ihn hoffentlich auch vom EKG abnehmen." Sie klang sehr zuversichtlich und Skye lächelte daraufhin aufmunternd. "Hat er Familie, die ihn besucht?" Die Schwester überlegte kurz. Scheinbar hatte sie heute schon viele Familien informieren müssen. "Ja, ich habe jemanden erreicht. Eine Schwester, glaube ich und sie schien auch herkommen zu wollen. Allerdings weiß ich nicht, wie lange sie dafür braucht. Achso, ich würde mich außerdem gerne für die Unannehmlichkeit entschuldigen, dass wir das Zimmer von ihrem Bruder einfach so belegt haben." Skye winkte ab. "Ist schon okay, ich will hier keinen sinnlosen Zirkus veranstalten. Ich glaube, sie haben schon genug zu tun und ein bisschen andere Gesellschaft ist vielleicht ganz gut für Mike." Die Schwester nickte dankend und nachdem sie alle Sachen erledigt hatte, verschwand sie auch wieder in die Hektik auf den Gängen. Sie wollte vielleicht auch nur ein paar Minuten Ruhe, dachte sich Skye und betrachtete abermals den anderen Mann. Er tat ihr schon sehr leid, dass er das durchmachen muss und dass noch niemand gekommen war. Sie wünschte ihm, dass bald jemand kommen würde und dann las sie weiter. Nachdem sie das Kapitel beendet hatte und Mike die neusten Dinge mitgeteilt hatte, nahm sie ihre Tasche, gab ihrem Bruder wieder einen Kuss auf die Stirn und ging zur Tür. "Wir sehen uns übermorgen.", sagte sie leise und dann sah sie zu dem Fremden, der noch immer keinen Mucks gemacht hatte. "Vielleicht sehen wir uns auch übermorgen.", sagte sie lächelnd und verließ das Zimmer. Noch immer war es sehr überfüllt und langsam bekam sie das Gefühl die Verletzten nahmen gar nicht ab und es kamen mehr und mehr, aber vielleicht bildete sie sich das auch nur ein. Schnell fuhr sie nach Hause, was nicht einfach war, da es überall Stau gab. Im Radio berichteten sie von dem großen Unfall auf der Brücke, aber Skye hörte nicht richtig zu. Sogar zu Hause in den Nachrichten wurde die ganze Zeit über den Unfall geredet und Skye schaltete kurzerhand einfach weg. Diese ganzen Menschen, die jetzt vor dem Fernseher sitzen und die das alles einfach nicht berührt und dann die anderen Menschen, die jetzt nicht fernsehen konnten, weil sie im Krankenhaus lagen, oder tot waren. Skye fühlte sich den Rest des Abends äußerst unwohl und allein in ihrer kleinen Wohnung. Zum Glück hatte sie ja noch Percy, ihren süßen, liebevollen kleinen Kater, der es sich auf ihrem Schoß gemütlich gemacht hatte und schnurrend eingeschlafen war. Skye schaltete gegen zehn den Fernseher aus und ging in ihr Bett. Sie lag auf dem Rücken und starrte an die Decke. Percy lag neben ihr und war schon längst wieder eingeschlafen, doch Skye brachte es nicht fertig die Augen zu schließen. Immer wieder sah sie sich in dieser Eingangshalle und dann sah sie Mike und diesen Fremden. Das flaue Gefühl in ihr wich einer Stille und sie wünschte sich, das jetzt irgendwo ein rhythmisches Piepen herkam, dass sie einschlafen ließ. Kapitel 2: Straight-Edge ------------------------ Ein tiefes Grollen zog sich quer durch die beinahe schwarzen Wolken. Skye befand sich wieder auf dem Weg zum Krankenhaus, um ihren Bruder Mike zu besuchen. Als sie aus ihrem Auto ausstieg, blickte sie zum Himmel. Gewitter fand sie noch nie sonderlich gut und dieses hier schien es in sich zu haben. Sie überlegte, ob sie es nicht vielleicht im Krankenhaus aussitzen sollte, immerhin passierten bei solchem Wetter oft schwere Unfälle, besonders mit Autos. Sie zuckte zusammen, als direkt über ihr ein Blitz erschien und nur wenige Sekunden darauf ein heftiges und lautes Knallen zu hören war. Schnell griff sie nach den Blumen und begab sich schon fast im Dauerlauf auf die Eingangstür zu. Der ganze Wirbel, der noch zwei Tage zuvor hier geherrscht hatte, war nun kaum mehr als eine Erinnerung. Alles lief seinen gewohnten Gang und scheinbar hatten sie alle Patienten noch irgendwie unter bekommen. Skye glaubte sich zu erinnern, in der Zeitung etwas von Verlegung gelesen zu haben. Vielleicht hatte ein anderes Krankenhaus auch einige von den Verletzten bekommen, weil dieses hier schon zu voll war. Sie betrat Mikes Zimmer und in dem Moment viel ihr auch wieder ein, dass hier ja noch jemand anderes lag. Der Mann schien noch immer bewusstlos, oder vielleicht war er auch schon aufgewacht, aber wieder eingeschlafen. Jedenfalls war er nicht wach, als Skye eintraf. Auf leiser Sole ging sie hin und her, um die Blumen zu wechseln, lunschte dabei immer wieder zu dem Schlafenden hinüber, um zu sehen, ob sie ihn durch ihr Gewusel vielleicht geweckt hatte, doch das war nicht der Fall. Sie kam grade wieder aus dem Bad heraus, die Vase mit den Blumen in der Hand, als die Tür sich öffnete und eine hübsche Frau, vielleicht Mitte zwanzig und langen braunen Haaren im Raum stand und verwirrt zu Skye blickte. Einen Moment lang sahen sich die beiden Frauen einfach nur an, bevor die Unbekannte als erste sprach. "Hallo.", sagte sie mit offensichtlicher Verwunderung. Syke wusste nicht richtig, wie die reagieren sollte. "Hi.", sagte sie daher nur und ging an der anderen Frau vorbei, um an Mikes Bett zu gehen. Scheinbar war diese Frau wegen dem fremden mann hier. Vielleicht war sie seine Freundin, oder Schwester, oder etwas in der Art. Sie stellte die Vase hin, während die andere Frau näher kam. "Verzeihen sie. Ich hatte nicht daran gedacht, dass noch jemand hier untergebracht ist. Immerhin liegt er ja im Koma." Ein schwerer Stich zuckte durch Skye's Herz, als sie dieses Wort benutzte. Etwas aufgebracht drehte sie sich um. "Noch jemand hier untergebracht?", sie ging auf das andere Bett zu un zeigte auf den Schlafenden. "Er hier, ist noch hier untergebracht. Er da drüben hat eigentlich ein Einzelzimmer." Die Frau hob entschuldigend ihre Hände. "Tut mir leid, ich hab mich falsch ausgedrückt. Mein Name ist Selene.", jetzt zeigte sie auf den fremden Mann "und das hier ist Phillip, mein Bruder." Skye hörte in ihrer Stimme die Sorge um ihn mitfließen und jetzt konnte sie nicht mehr böse sein wegen dieser Aussage. Sie eben ein bisschen empfindlich, wenn Fremde über ihren Bruder redeten, oder laut aussprachen, dass er im Koma lag. "Mein Bruder heißt Mike.", sagte sie dann und schenkte Selene ein liebes Lächeln. Diese allerdings sah nun wirklich sehr erstaunt aus. "Mein anderer Bruder heißt auch Mike. Zufälle gibts. Was hat er denn?", fragte sie dann vorsichtig und setzte sich auf den Stuhl, der neben dem Bett von Phillip stand. "Er hatte einen ziemlich bösen Unfall mit...naja, er war mit dem Fahrrad unterwegs und ist gestürzt." Das zu sagen, trieb Skye die Tränen in die Augen und sie musste sich, die Hand vor den Mund haltend weg drehen. Sie hatte sehr milde ausgedrückt, was mit ihrem Bruder passiert war und dennoch zerriss es sie fast. "Das tut mir sehr leid. Ich bin mir sicher, er wird bald wieder aufwachen." Skye drehte sich wieder um, wischte sich die kleine Träne unter dem Auge weg und lächelte dankbar. "Wie geht es ihm denn?", sie schlang sich ihre Arme um den Bauch. Selene seufzte. "Naja, er war gestern kurz wach, aber durch die starke Medikation ist er fast sofort wieder weg gewesen. Die Ärzte haben die Dosis aber etwas runter gesetzt. Er sollte also auch bald mal wieder wach werden. Ansonsten, denke ich, dass es ihm den Umständen entsprechend gut geht. Er ist ja eigentlich ziemlich fit." "Und groß", fügte Skye noch hinzu und lächelte. Selene nickte und sah dann Skye an. "Ich habe aber den Eindruck, dass sie größer sind als er. Darf ich frage, wie groß?" In der Tat war Skye eine von den größeren Exemplaren, was zur Folge hatte, dass sie nur wenig Möglichkeiten hatte, einen Mann kennen zu lernen, der sich nicht eingeschüchtert fühlte. "Ich bin genau einen Meter und neunzig groß.", sagte Skye grinsend und bekam genau die Reaktion, die sie erwartet hatte. Selenes Augen weiteten sich leicht und ihre Augenbrauen wanderten etwas nach oben. "Wow, das ist wirklich größer als Phil, er ist 'nur' 1.85m groß." Skye lachte kurz und nickte. "Aber auch nicht wirklich klein." "Nunja, wenn man bedenkt, wie groß seine Arbeitskollegen teilweise sind, dann zählt er schon zu den eher kleineren." Nun hatte sie Skye neugierig gemacht. "Was arbeitet er denn?" "Ich bin Wrestler bei der WWE." Die tiefe Männerstimme durchbrach den zarten Klang der Frauen und Skye erschrak leicht. Selenes Gesicht erhellte sich schlagartig noch mehr und eine kleine Freudenträne lief ihr über die Wange. Phil hatte die beiden Frauen scheinbar belauscht. Er schaute seine Schwester mit einem warmen, liebenden Blick an und lächelte. Skye konnte nicht umhin über diesen Anblick zu lächeln. Wie würde sie wohl reagieren, wenn Mike aus dem Koma erwachen würde. Sicherlich würde sie in ihren Tränen ertrinken und sich kaum wieder beruhigen können und als sie so daran dachte, musste auch sie wieder einer Träne ihren Lauf lassen. Sie wollte sich grade wieder zu Mike begeben und die beiden Geschwister in Ruhe lassen, als Selene etwas sagte. "Ihr Bruder da drüben, heißt auch Mike.", sagte sie und lächelte erst Skye an, dann ihren Bruder." Phil guckte erstaunt und lächelte dann amüsiert über diesen Zufall, doch dann verfinsterte sich seine Mine. "Sag mal Selene, was ist das da in dem Beutel?" Skye war überzeugt, es handle sich um eine rhetorische Frage, denn was sollte da schon drin sein. Selene ihrerseits schien das auch so zu sehen, denn sie rollte mit den Augen. "Das weißt du genau. Bitte mach jetzt keinen Aufstand. Du wärst fast gestorben und du warst bewusstlos. Dieses eine Mal wirst du schon damit zurecht kommen." Skye war verwirrt. Wieso redete sie denn so mit ihm, was hatte er gegen Schmerzmittel? Phil seufzte genervt. "Ich will sofort mit einem Arzt sprechen. Die sollen das schleunigst abmachen, sonst mach ich es. Ich bin ja jetzt wieder wach." Selene schnitt eine böse Grimasse . "Sicherlich nicht und du lässt den Schlauch, wo er ist!" "Selene!", fauchte Phil und schnaufte danach wütend. "Willst du was trinken?", lenkte Selene dann vom Thema ab und stand auf. "Ich hol dir was du willst, vielleicht auch einen Snack. Du auch etwas, ...wie ist eigentlich dein Name?" bei dem ganzen Hin und Her, hatte Skye völlig vergessen sich vorzustellen. "Äh, mein Name ist Skye und nein danke, ich möchte nichts.", sagte sie schnell und hob dazu noch die Hände. "Selene, lenk nicht vom Thema ab!" Phil war noch immer sauer wegen etwas, das Skye sich nicht vorstellen konnte. "Du bist grade wach geworden. Mach nicht so ein Gezeter, du bist es ja bald wieder los. Sei froh, dass ich die Ärzte überhaupt dazu bekommen habe, es weniger zu dosieren. Weißt du, wie die mich angeguckt haben? Ich musste denen erstmal lang und breit erklären, warum du so stark auf Schmerzmittel reagierst und jetzt geh ich mir einen Kaffee holen. Ich nehme stark an, dass du nichts willst." Mit diesen Worten verschwand Selene aus dem Raum. Phil stand der Mund offen vor Wut und seine Augenbrauen waren so fest zusammen gekniffen, dass es auch locker eine einzelne hätte sein können. Skye traute sich nicht mal sich zu bewegen. Wieso zickte dieser Mann hier eigentlich so rum? Sie räusperte sich kurz und Phil warf ihr einen bösen Blick zu, was sie dazu veranlasste sich schnell weg zu drehen und zu ihrem Bruder rüber zu gehen. Jetzt erst bemerkte sie, dass es draußen wie aus Eimern schüttete und donnerte. Sie saß hier also buchstäblich fest, zwischen Gewitter und rum wettern. Sie begann kurzerhand ihrem Bruder vor zu lesen, auch wenn sie ab und zu mal einen Blick zu Phil riskierte. Er saß die ganze Zeit regungslos da und starrte die Wand auf der anderen Seite an. Seine Hände waren zu Fäusten geballt und sein Gesichtsausdruck versteinert. Seine Schwester schien nicht oft so mit ihm zu reden. Nach zehn Minuten kam diese auch wieder und neben dem Kaffee, hatte sie auch den behandelnden Arzt aufgetrieben. "Wie schön sie wach zu sehen Mr. Brooks.", sagte er freundlich und ließ sich von dem finsteren Blick nicht beeindrucken. Er ging auf ihn zu und untersuchte ihn. "Wie fühlen sie sich?" "Nach wie schon, zugedröhnt!", maulte Phil und Selene lehnte sich seufzend an die Wand und schlürfte den Kaffee. Skye hatte sich dem ganzen wieder etwas zugewandt, immerhin wollte sie ja noch wissen, wieso sich der Kerl so anstellte. "Ach ja, sie waren das. Es tut mir wirklich leid, ihre Prinzipien so über den Haufen geworfen zu haben, aber sie hätten es wahrscheinlich nicht sehr leicht gehabt mit dem Ausruhen." Der Arzt war nun fertig mit untersuchen, blieb aber neben dem Bett stehen, bereit für eine Diskussion. "Ist ja okay, das kann man jetzt auch nicht mehr ändern, aber sie können es ja jetzt wieder ab nehmen." Er sah den Arzt eindringlich an und ignoriert scheinbar das besorgte Seufzen seiner Schwester. Prinzipien? Skye war nun auch nicht schlauer als vorher. Welcher Mensch hatte denn solche Prinzipien? Sie schüttelte verständnislos den Kopf und wartete auf die Entscheidung des Arztes. "Na gut, aber als ihr behandelnder Arzt muss ich ihnen dringlichst empfehlen wenigstens bis morgen zu warten.", sagte der Mann in dem weißen Kittel und dem vollen, blonden Haar etwas sehr Monoton und wusste wahrscheinlich schon die Antwort, denn er bewegte sich schon auf den Aufgang zu. "Ich werde eine Schwester veranlassen sie von dem Schlauch und dem EKG zu befreien. Ich denke in ungefähr zwei Tagen können sie auch nach Hause, wenn sie möchten. Wenn sie mich entschuldigen." Er blickte Skye und Selene an und ging. Phil, der nun hatte, was er wollte, wenn auch nicht in dem Ausmaß, wie es ihm besser gefallen hätte, legte eine zufriedene Mine auf. Skye verstand noch immer gar nichts. "Sei nicht sauer. Es ist meine Entscheidung und ich muss mit den Schmerzen klar kommen.", sagte er dann und grinste dämlich zu seiner Schwester rüber. "Ja und ich muss mit ansehen, wie du diese Schmerzen hast." Selene schien eher zu trauern, als sauer zu sein. Sie schaute schließlich zu Skye, deren Verwunderung und Ratlosigkeit wohl unübersehbar war und lachte leise auf. "Du musst wissen, Skye, mein lieber Herr Bruder lebt den Straight-Edge-Lifestyle." Jetzt ging Skye ein Licht auf. Sie hatte mal über diese Sache gelesen und jetzt verstand sie auch, warum Phil es so vehement ablehnte Schmerzmittel zu bekommen. Phil schaute sie nun auch an. "Manche Leute können das nicht verstehen, selbst wenn sie es versuchen. Manche Leute fangen an zu diskutieren und werden herablassend.", sagte er dann und schüttelte den Kopf. "Was denkst du denn darüber?", fragte Selene und Skye schluckte. Sie wollte nichts sagen, was Phil kränken oder aufregen würde. Er sah aus, als wäre er schon erfahren darin, sich über dieses Thema zu streiten. "Tja. Einige Ansichten sind sehr erstrebenswert. Allerdings wie bei jedem anderen Lebensstil auch, gibt es diese Extremen und manche Sachen kann ich nicht ganz nachvollziehen. Aber jedem das Seine. Wenn jemand stark genug ist dieses schweren Weg zu gehen, kann ich das nur bewundern." Skye hoffte, damit nichts ausgelöst zu haben. Sie hatte versucht so objektiv ihre Meinung zu äußern wie es geht, wenn das überhaupt möglich war. Objektivität und eine eigene Meinung waren schließlich schwer miteinander zu verbinden. Sie schien aber Glück gehabt zu haben, denn Phil lächelte sie einfach nur an und nickte leicht. "Wenn doch nur jeder so viel Akzeptanz an den Tag legen würde." Damit schaute er zu seiner Schwester, die nur wieder mit den Augen rollte. "Es gibt auch genug Straight Edger, die einem einen Vorwurf machen, dass man es eben nicht ist." und damit schaute sie ihn jetzt genau so an, wie er sie grade angeschaut hatte. Skye musste leicht lachen. "Das ist doch auch überall so. Akzeptanz ist nie so leicht.", meinte sie hatte das Thema damit scheinbar beendet. Selene sah auf ihre Uhr. "Oje, ich muss los. Arbeit und so. Ich ruf Mum nachher an und sag ihr, dass es dir gut geht." Sie eilte zu ihrem Bruder, drückte ihm einen Schmatzer auf die Wange, winkte Skye zu und huschte schnell nach draußen. Phil lachte leise über Selene. Scheinbar schienen die beiden sich immer so zu unterhalten. "Und du bist also Wrestler. Hab ich früher auch manchmal geguckt.", sagte Skye dann beiläufig und zog seine Aufmerksamkeit auf sie. Eine Weile unterhielten sie sich über seinen Job und die damit verbundenen Reisen und Verletzungen. Sie bewunderte nun immer mehr, dass er auf jegliche Schmerzmittel verzichtete. Sie wäre wohl über jedes Analgetikum dankbar, hätte sie solche Verletzungen. Nachdem sie alles wissenswerte über diesen Job erfahren hatte, fragte er sie nach ihrem. "Ich bin zur Zeit ohne Job. Aber ich bin grade auf der Suche. Eigentlich war ich Journalistin bei einer kleinen Zeitschrift, aber die hat leider Pleite gemacht. Ich finde bestimmt was neues, aber die Zeit bis dahin nutze ich für meinen Bruder. Er soll nicht allein sein." Die Schwester, die zuvor da war, um Phil von seinem Schmerzlindernden Schlauch zu befreien, kam jetzt wieder rein und unterbrach das Gespräch der beiden. Skye hatte gar nicht bemerkt, dass die Zeit schon um war und sie hatte Mike so wenig vorgelesen, dass sie jetzt ein schlechtes Gewissen hatte. Beim nächsten Besuch würde sie ihm extra viel vorlesen. Wahrscheinlich war Phil dann auch schon nicht mehr da und sie war nicht so versucht sich zu unterhalten. In der letzten Zeit hatte sie fast nur mit Mike geredet und der war ja leider nicht sehr gesprächig. Sie nahm also ihre Sachen und ging zur Tür. "Also, falls sie übermorgen schon weg sein sollten, wünsche ich ihnen eine gute Besserung und vielleicht werde ich demnächst mal wieder Wrestling gucken." Phil dankte und lachte und Skye machte sich auf den Weg. Das Gewitter war zum Glück schon weiter gezogen, auch wenn es noch regnete. Den Weg zum Auto würde sie grade so überleben. Als sie darin saß betrachtete sie den Regen, der in Bahnen an ihrer Scheibe runter floss. Eine Welle der Trauer überkam sie und auch über ihr Gesicht floss nun Wasser. Sie blieb noch eine halbe Stunde in ihrem Auto sitzen und weinte, bis sie sich wieder gefangen hatte und nach Hause fahren konnte. Kapitel 3: summerslam --------------------- Zwei Monate sind vergangen, seid Skye Selene und Phil kennen gelernt hatte. Sie hätte die beiden gerne näher kennen gelernt, doch als sie zwei Tage später wieder ins Krankenhaus gegangen war, stand Mikes Bett wieder in der Mitte des Raumes und es war, als ob nie jemand anderes als er dort gewesen wäre. Allerdings dachte sie schon bald nicht mehr darüber nach, denn ein guter Bekannter hatte seine Beziehungen für sie spielen lassen und sie bei einem Sportmagazin hoch angepriesen. Nun kannte sich Skye nicht mehr in Sport aus, als jeder andere normale Mensch, doch es schien doch gereicht zu haben, denn der Redakteur war begeistert von ihren bisherigen Arbeiten und wollte sie sofort einstellen. Sie erklärte ihrem neuen Chef jedoch, dass sie zum Anfang gerne etwas mehr Zeit hätte um sich einzuleben und wegen ihres Bruders. Mr. Baker war ein warmherziger, schon etwas älterer Herr und hatte vollstes Verständnis für Skyes Situation gehabt. Er gab ihr zunächst einen Monat Zeit um sich an alles neue zu gewöhnen, sich mit den Mitarbeitern vertraut zu machen und schon mal den ein oder anderen kleinen Artikel zu schreiben. Am Ende des ersten Monats rief er sie in sein Büro, erkundigte sich, wie es ihr so gefiel und schlug ihr anschließend vor, einen größeren Bericht über ein großes Event zu schreiben. "Ich könnte mir keinen Besseren vorstellen!", hatte er euphorisch zu ihr gesagt und sie war so geschmeichelt, dass ihr kein Grund einfiel, sich nicht einer größeren Sache zu widmen. "Das ganze wird in Chicago sein, sie müssen also nicht allzu weit weg fahren und bleiben sogar noch im Lande." Es rührte Skye fast zu Tränen, dass es noch solche lieben Chefs auf dieser Welt gab und sie beschloss ihrem Bekannten, der ihr diese Stelle besorgt hatte einen Dankeschöns-Geschenkkorb zu bringen. Als sie erfuhr, um welches Event es sich handelte, musste sie etwas schmunzeln. Man trifft sich ja bekanntlich immer zweimal im Leben, dachte sie sich und war gespannt, ob er sie wohl wiedererkennen würde. Den verbleibenden Monat hatte sie sich etwas eingehender mit dem Thema rund ums Wrestling beschäftigt. Immerhin hatte sie nur als Kind und Jugendliche ab und zu mit zugeguckt, wenn ihre Eltern es anschauten. Eine abendliche Beschäftigung der Familie sozusagen. Einen umfassenden Sportbericht zu schreiben, davor hatte es ihr schon von Anfang an gegraut. Immerhin war diese Art Artikel anders als die, die sie bisher geschrieben hatte, aber Mr. Baker war wirklich zuversichtlich, dass sie das gut machen würde. Am Samstag Abend fuhr sie also mit ihrem alten, gebrauchten Lincoln Richtung Chicago. An der Ausfahrt Richtung Indiana gab der Motor ein unschönes Surren von sich, das Skye ein bisschen Angst machte, aber es schien nichts von Bedeutung gewesen zu sein. Sie hatte das Radio an und summte leise die Lieder mit. Das Wetter war wieder wunderschön mit Sonnenschein und angenehmen 18°C. Das Sportevent war zwar erst am Sonntag, aber Skye wollte die Gelegenheit nutzen und sich in Chicago einen schönen Tag machen. Als sie nach einer halben Stunde auf die Interstate abbog, überkam sie ein Flaues Gefühl und ihr Herz fing an zu rasen. Es war keine böse Vorahnung, sondern eher Aufregung. Sie hatte auch Angst, dass ihr Bericht nach hinten los ging und sie sich gleich wieder einen neuen Job suchen könnte. "Ganz ruhig Skye, es ist doch nur ein simpler Bericht und ein kleines Interview." Sie klammerte sich an ihren Lenker und atmete tief ein und wieder aus und versuchte sich voll und ganz auf die Straße und die Musik zu konzentrieren. Zu ihrem Leidwesen war sie nach einer weiteren halben Stunde schon fast da und um ihr Hotel zu finden brauchte sie auch nicht sehr lange. Ihr Auto parkte sie auf dem kleinen Parkplatz, der sich auf dem Hof des Hotels befand. Es war kein überaus hochwertiges, mit vielen Sternen, aber es war gemütlich und wohnlich und das war alles, was Skye für nur eine Nacht benötigte. In aller Ruhe checkte sie ein und brachte ihren Koffer auf ihr Zimmer. Es gab ein kleines Bad mit Dusche. Handtücher hingen an den kleinen Halterungen an der Wand und neben dem Waschbecken. Ein kleines Bett stand mitten im Raum, mit der Kopfseite an der Wand. Vor dem kleinen Fenster stand eine kleine Kommode, auf der ein alter Fernseher stand und außerdem gab es noch einen Tisch und einen Stuhl. Die Grundausstattung. Für Skye reichte das allemal aus und lächelnd legte sie ihren Koffer auf das Bett. Sie setzte sich kurz und überlegte, was sie jetzt alles machen könnte. Es gab ja schließlich auch ein paar schöne Orte in Chicago, an denen sie früher schon war. Nachdem sie sich etwas zurecht gemacht hatte, ging Skye los und besuchte ein paar dieser ausgewählten Orte. Sie genoss das erholsame Wetter, genehmigte sich ein Eis und spazierte durch die Stadt. An vielen Stellen kamen ihr Erinnerungen an ihre Kindheit. Sie war mit ihren Eltern und später auch mit ihrem Bruder oft hier gewesen, zumal auch Verwandte hier wohnten. Sie hatte erst überlegt, sie zu besuchen, doch dann hätte sie sicherlich über Mike reden müssen und das wollte sie nicht. Die Zeit in Chicago wollte sie in Ruhe und Frieden genießen, damit sie sich dann ganz und gar auf ihren Job am nächsten Abend konzentrieren konnte. Skye ging auch in ein paar Läden und probierte das ein oder andere Teil mal an. An einer Hose konnte sie nicht vorbei gehen. Da sie so groß war, hatte sie fast nur Röcke und kurze Hosen. Lange Hosen bekam sie nur ganz schwer und dann auch nur für viel Geld. Die Hosen, die ihr dazu dann auch noch standen, kosteten meistens nochmal das doppelte und so bezahlte sie schnell mal knapp 200$ für eine Hose, die ihr passte und auch gefiel. Für dieses Geld konnte sie sich aber vier kurze Hosen leisten, die ihr genauso gefielen. Die heutige ausgewählte Hose war schwarz und hatte Nieten auf den Taschen hinten und vorne. Sie saß wie angegossen und betonte ihre Kurve perfekt. Dazu gab es noch eine Bluse mit goldenem Muster und ein Shirt, das wirklich überaus gemütlich war. Zum Abschluss des Tages ging sie in eines ihrer lieblings Restaurants und genehmigte sich einen großen Salatteller mit Putenbruststreifen, dazu ein Glas Weißwein. Es wäre ihr natürlich lieber gewesen, nicht allein essen zu müssen, aber so war es auch in Ordnung. Es wurde langsam dunkel und sie begab sich zurück zu ihrem Hotel, in dem eine schöne und erholsame Nacht auf sie wartete. Den Sonntagvormittag ging sie, nachdem sie gefrühstückt hatte, die Fragen für das Interview noch einmal durch und ordnete ihre Unterlagen. ihren Presseausweis Steckte sie gleich in ihre Tasche, damit nicht mal im geringsten die Möglichkeit bestand, sie könnte ihn vergessen. Skye nahm eine ausgiebige Dusche und schmiss sich in ihre Klamotten. Sie zog die einzige lange Hose an, die sie besaß und eine weiße Bluse dazu. Darüber einen Taillen betonten schwarzen Blazer. Ihre Hose war eine Röhrenjeans, die zwar nicht sonderlich bequem war, dafür aber perfekt saß und ihr eine unwiderstehliche Figur verlieh. Um sechs Uhr machte sie sich dann auf den Weg zum Veranstaltungsort und stellte ihr Auto auf dem Parkplatz ab. Es standen außerdem noch viele andere Autos und große Busse dort. Allerdings handelte es sich natürlich nicht um die Besucherparkplätze, sondern um den für die Arbeitskräfte und die V.I.P.'s. Es waren viele Leute unterwegs, vom Auto zur Halle und wieder zurück. Alle waren arbeitsam und furchtbar beschäftigt. Skye musste schmunzeln über diese Geschäftigkeit. Sie fand es immer schön zu sehen, wie etwas funktioniert. Bei solchen großen Event's war es am faszinierendsten. Es gab mehrere Eingänge zur Auswahl und an jedem befanden sich hochgewachsene Security's, die aufpassten, dass auch wirklich nur Befugte rein gingen. Durch den großen Eingang, der mit zwei großen Stahltüren ausgestattet war, wuselten allerhand Leute, also entschied sich Skye für den kleineren ein paar Meter weiter weg. Der Mann, der sich ihren Presseausweis ansah, sah sich auch ihre Aufmachung an und bestaunte ihre Größe, sagte aber nichts dazu, sondern ließ sie einfach durch. Nun war sie also drin und überlegte, bei wem sie sich melden sollte. Nach einem kurzen Blick auf ihren schlauen Notizzettel, begab sie sich zu einem Raum, an dem jemand in einem blauen Anzug stand. Sie sprach ihn an und fragte nach der Ansprechperson und zu ihrem Glück stand sie auch schon direkt vor ihm. "Also meine Liebe, das Interview wird am besten sofort statt finden. Ich werde alles in die Wege leiten und sie werden sich einfach hier in diesen Raum setzen und auf ihn warten." Skye nickte und sah dem Mann kurz hinterher, bevor sie in den Raum ging und sich an den Tisch setzte. Es gab auch Getränke und ein paar Knabbereien, an denen sie sich auch gütlich tat. Der Mann von eben war auch recht groß gewesen und hatte ein komische Art sich auszudrücken gehabt. Sie packte nun ihre Utensilien aus. Ihren Schreibblock, den Zettel mit den Fragen und ihr kleines Tonbandgerät. Sie schaute auf den Namen, der Person, die wohl gleich hier rein kommen würde und lächelte. Diesen Namen hatte sie in letzter Zeit schon öfter gehört und auch, als sie sich mal ein paar Shows zur Vorbereitung angesehen hatte, war diese Person immer mit dabei gewesen. Schon nach zehn Minuten öffnete sich die Tür und ein überaus muskulöser Mann lächelte sie an. Schnellen Schrittes kam er auf sie zu und Skye beeilte sich aufzustehen und streckte ihm die Hand hin, die er auch sogleich umfasste. "Mr. Cena, es ist mir ein Vergnügen sie kennen zu lernen." Erheitert stellte sie fest, dass der Mann etwas kleiner war als sie, aber dennoch hatte er ein beeindruckendes Erscheinungsbild und er war unglaublich sympathisch. Während des ganzen Interviews strahlte er sie an und er beantwortete jede Frage mit einer Leidenschaft, die aufzeigte, wie sehr er seinen Job liebte. Er versprühte so eine gute Laune, dass Skye fast die Besorgnis um ihren Bruder vergessen hätte. Am Ende des Gespräches, das wie im Flug verging, betrieben sie und John noch ein bisschen Small Talk und bei der Verabschiedung wünschte er ihr viel Spaß bei der Show. Nachdem er dann weg war, ordnete sie noch ihre Unterlagen und es juckte ihr jetzt schon in den Fingern dieses Interview in ein ordentliches Format zu bringen. Dieser Wrestler hatte sie richtig inspiriert und Skye war davon überzeugt, der ganze Bericht würde ein Erfolg werden und jede Form von Nervosität und Unsicherheit war verflogen. Sie nahm ihre Tasche und wollte sich noch ein wenig umsehen, ein paar Eindrücke sammeln und Notizen machen. Als sie aus der Tür trat, stand ein Mann vor ihr, der sie überaus überrascht ansah und auch Skye war einen Moment völlig versteinert vor Verwunderung. Allerdings viel ihr dann gleich wieder ein, dass es ja kein Wunder war, ihn hier zu treffen. Er allerdings konnte nicht wissen, dass sie hier war und seiner Verwunderung nach zu urteilen, konnte er sich sehr wohl an sie erinnern und das schmeichelte Skye schon ein wenig. "Hallo.", sagte sie freudig über das bekannte Gesicht und lächelte. "Hallo...", gab der verwunderte Mann zurück und grinste etwas überfordert. "Was machst du denn hier?", fragte er dann schließlich und Skye musste kurz kichern. "Ich bin Reporterin und schreibe momentan für ein Sportmagazin. Mein Chef hat mich hier her geschickt, aber das ist mein erster Bericht über ein sportliches Event.", erklärte Skye und Phil nickte leicht. "Aha, verstehe. Na ich wünsche viel Erfolg dabei." Er schien noch immer überrascht zu sein, aber jetzt nicht mehr ganz so sehr, wie noch wenige Momente zuvor. "Wie geht es dir denn? Wieder vollkommen erholt?" Phil nickte und lächelte dann. "Ja, ich war ja zum Glück nicht so schwer verletzt und jetzt geht es mir wieder super und alle Wunden sind gut verheilt. Du wirst dir nachher also die Show ansehen? Hast du dich hier schon umgesehen?" Skye freute sich über Phils Genesung und verneinte seine Frage. "Ich wollte grade los. Ich hatte bis eben noch ein Interview mit einem deiner Kollegen." Sie unterhielten sich noch ein paar Minuten miteinander, bis Phil, den hier alle mit Punk anredeten sich fürs erste verabschiedete. Er meinte, er müsse sich jetzt vorbereiten gehen und wünschte Skye viel Spaß. "Wir sehen uns ja vielleicht nachher noch mal.", sagte er lächelnd und ging. Als Skye ihm so hinterher sah, flatterte ihr Magen ein wenig, aber das vergas sie ganz schnell wieder, denn die weite Welt des Backstagebereiches bei den Wrestlern eröffnete sich ihr. Hier und da wurden Szenen geprobt, kämpfe besprochen und vermeidliche Feinde führten freundschaftliche Gespräche. Jedoch brach das alles ab, wenn eine Kamera in der Nähe war. Immerhin musste der Schein gewahrt und sich ans Skript gehalten werden. Skye hatte es schon immer interessiert, wie es hinter den Kulissen so ablief und mit ihrem Notizblock in der einen Hand und ihrem Stift in der anderen, schrieb sie, was das Zeug hielt. Manchmal überschlugen sich ihre Gedanken und sie musste nochmal ansetzen, damit sie ihr Geschriebenes später auch noch lesen konnte und nicht erstmal Hieroglyphen entziffern musste. Eifrig lief sie die langen Gänge entlang und unterhielt sich mit dem ein oder anderen Wrestler und auch mit ein paar Arbeitern. Schnell verging eine Stunde und als sie auf Ihre Uhr sah musste sie fest stellen, dass in einer halben Stunde schon die Show begann. Eiligst machte sie sich auf den Weg zum Zuschauerraum und begab sich auf ihren reservierten Platz gleich schräg hinter dem Kommentatorenpult und nutzte die letzten Minuten, um sich mit den dort sitzenden Kommentatoren noch ein bisschen zu unterhalten. Skye klopfte das Herz schon bis zum Hals vor Spannung, Aufregung und Vorfreude. Sie hatte es sich grade gemütlich gemacht, Block und Stift in die Hand genommen, da ging es auch schon los. Es gab eine beeindruckende Pyrotechnik und eine schöne Lichtshow zu bewundern. Skye war völlig überwältigt von der Aufmachung. Auch die Wrestler waren wunderbar in den Mittelpunkt gestellt und Skye machte sich Notizen, so viele sie konnte. Auch Punk lieferte eine unterhaltsame Show ab, in der er eine scheinbar schon länger andauernde Fede mit einem anderen Wrestler beendete. Aus dem finalen Kampf ging er auch als Sieger hervor und verließ erhobenen Hauptes und stolzen Schrittes den Ring. Skye ging nach dem Event, das ganze drei Stunden ging Backstage, um dem ein oder anderen zu seinem Sieg zu gratulieren, oder wenigstens zu der gelungenen Vorstellung. Sie lief grade einen längeren Flur entlang, als ihr eine hübsche blonde Frau entgegen kam. Sie schaute Skye nur abwertend an und stolzierte regelrecht an ihr vorbei. Skye kannte derlei Reaktionen nun schon und wunderte sich nicht weiter über diesen Blick. Auf der Straße wird sie oft so angesehen und meistens wird im Nachhinein über sie gelacht, weil sie so groß ist, doch das kümmer Skye schon lange nicht mehr. Unbeirrt ging sie weiter und traf einige Meter weiter auf Punk, der sich grade seiner Armbinden entledigte. "Hey, toller Kampf.", sagte sie munter und freudig. Angesprochener schien jedoch keine so gute Laune zu haben. Er nuschelte ein grummeliges "Danke" und drehte sich weg. Skye war verwirrt über diese unfreundliche Begegnung und fühlte sich beleidigt. "Entschuldige, ich wollte nicht stören...", sagte sie kühl und machte kehrt marsch. Grundlos unfreundlich behandeln ließ sie sich nur äußerst ungerne und Punk war ihrer Meinung nach auch nicht in der Position, dass sie das dulden musste. Sie blieb allerdings noch ein bisschen da und unterhielt sich mit einigen Leuten, darunter auch viele Wrestler, bevor sie zu ihrem Hotel zurück ging und sich schlafen legte. Am nächsten Tag fuhr sie schon früh wieder zurück nach Lockport und schrieb zu Hause ihren Bericht und tippte das Interview mit John Cena ab. Ab und zu kam ihr wieder diese unschöne Erinnerung an Phil und wie er sie abgespeist hatte. Sie ärgerte sich wirklich über dieses Verhalten, weil sie beim besten Willen nicht wusste, was sie ihm getan hatte. Vor der Show war er doch noch so freundlich gewesen. Sie entschied sich einfach nicht mehr darüber nachzudenken, da das ja eh zu nichts führte und schrieb alles fertig. Nach dem Mittag beschloss sie dann ins Krankenhaus zu fahren, um Mike zu besuchen und ihm alles zu erzählen. Ihn würde es bestimmt freuen, Bericht erstatten zu bekommen. Kapitel 4: Vergebung(filler) ---------------------------- Skye hatte sich nach einigen Wochen gut in der Redaktion eingelebt. Der Bericht über den Summerslam ist super angekommen und ihr Chef, Mr Baker, war immer noch überaus begeistert von ihr und beschloss, dass Skye von nun an immer für den Wrestlingteil der Zeitung schreiben soll. Im Klartext hieß das für Skye zu jedem größeren Event zu gehen, das im Rahmen der WWE statt fand. Auch soll es bei diesen Berichten immer Interviews geben, doch für die normalen Shows, die zweimal Wöchentlich statt fanden, sollte sie nur eine kleine Zusammenfassung schreiben. Wer musste gegen wen kämpfen, wer ist dabei als Sieger hervor gegangen und wie hatte er gewonnen. Die ganzen kleinen Fehden unter den Wrestlern sollten natürlich auch ihren Weg in Skye's Bericht finden. Im Klartext hieß das für sie, Montag und Freitag die Statt verlassen und den Rest hatte sie Zeit um zu schreiben, oder sich mit Mike zu unterhalten, ihm vorzulesen. Sie war ganz glücklich über diese Entscheidung von Mr Baker. So war sie in einem bestimmten Bereich, konnte reisen und sich mit den Artikeln Zeit lassen. Die Zeitung kam immer Donnerstags heraus, also musste sie am Dienstag ihre Berichte einreichen. Den Bericht vom Freitag schrieb sie meistens Sonntags und den vom Montag dann in aller Ruhe Dienstag Vormittag, manchmal auch schon Montag, dann aber nie komplett, sondern nur den Anfang, da die Events, besonders am Montan immer recht lange dauern. Mittwoch, Donnerstag und Samstag hatte sie also immer genug Zeit für sich. Mr Baker hatte gesagt, dass sie auch Urlaub nehmen könnte, oder mal ein, oder zwei Exemplare der Zeitung aussetzen könnte, wenn sie mehr Zeit für sich und ihren Bruder bräuchte. Er würde dann einfach eine Vertretung einstellen, Bewerber gab es auf diesen Job genug Leute. Skye war wieder einmal überwältigt von diesem netten Mann und wusste gar nicht, wie sie ihm diese Nettigkeiten danken sollte. Sie gab sich daher bei jedem Bericht so viel Mühe, als ob sie einen Bestseller Roman schreiben würde. Bei den kleinen Events ging sie nur selten Backstage umher, aber jeder, der sie sah, begrüßte sie und unterhielt sich kurz mit ihr. Sie alle hatten ihren Bericht vom Summerslam gelesen und ihr dafür mehr Lob zukommen lassen, als sie vertragen konnte. Etwa drei Wochen nach dem Summerslam begann sie sich auf die Reisen und das Schreiben einzupendeln. Das Wetter war noch immer schön, aber nicht mehr so warm und bald würde es Herbst werden. Es war Mittwoch, als Skye beschloss ein bisschen durch die Mall zu schlendern. Lockport war keine sehr große Stadt mit seinen knapp vierundzwanzigtausend Einwohnern und es gab auch keine großen Einkaufsstraßen, oder sogar Meilen. Es gab eine Mall und das reichte aus. Kleinere Läden gab es hier und da natürlich auch, aber wenn man shoppen gehen wollte, ging, oder fuhr man in die Mall. So tat es auch Skye an diesem Tag. Mit ihrem Auto fuhr sie von der 1914 Austrian Pine Street, in der sie wohnte aus Richtung Norden über die East Street auf die Lincoln Street und war nach knapp fünf Minuten an ihrem Zielort angekommen. Zu Fuß hätte sie wohle keine halbe Stunde gebraucht, aber fahren war ihr grade lieber gewesen und so suchte sie sich einen schönen Parkplatz, da es mitten in der Woche war, gab es ja genug und stellte ihr Auto ab. In der Mall spazierte sie zunächst ein wenig umher, beobachtete die Leute, die durch die Läden stöberten, oder sich die Schaufenster ansahen. Manche saßen auf Bänken am Rand und unterhielten sich, während sie einen Snack aßen. Es gab auch kleine Restaurants und an jeder Ecke einen Imbissstand. Man wurde sozusagen rund um die Uhr mit Essen versorgt. Skye beschloss sich eine Kugel Eis zu holen und stellte sich in die Reihe. Sie bestellte sich eine Kugel Schokolade mit ein bisschen Schlagsahne. Grade als sie bezahlt hatte und den Weg nach links einschlagen wollte, kam aus der anderen Richtung eine Stimme, die offensichtlich sie ansprach. "Wusste ich doch, dass du es bist.", sagte die tiefe Männerstimme. Verwirrt schaute Skye sich um und da stand doch tatsächlich Mr. CM Punk und grinste sie blöde an. "Ja! Und?", entgegnete sie etwas gereizt. Er kam zu ihr rüber und grinste noch immer. "Was ist denn los? Schlechte Laune?" Er klang so unbekümmert, als ob er nicht wusste, dass er sie vor einiger so angefahren hatte. "Jetzt tu mal bitte nicht so, als ob du nicht wüsstest, was ich habe!" Skye bekam eine richtige Wut im Bauch und hätte ihm am liebsten eine fette Ohrfeige verpasst, aber da sie Manieren hatte, hielt sie sich zurück. "Phil überlegte einen Moment und seufzte dann. "Du bist doch nicht noch immer sauer, weil ich das letzte Mal ein bisschen schlecht drauf war, oder?" Skye traute ihren Ohren nicht. Meinte der das tatsächlich ernst, oder wollte er sie hier verarschen. "Schlecht drauf? Wenn es denn nur das gewesen wäre, aber du hast deine Schlechte Laune an mir ausgelassen und entschuldige bitte, aber ich bin nicht dein Fußabtreter!", maulte sie ihn an und schleckte anschließend triumphierend an ihrem Eis. "Ich wusste nicht, dass du so sensibel bist, aber gut, wenn dich das so gekränkt hat, tut es mir leid." Skye war noch immer sauer auf ihn, auch wenn diese Entschuldigung scheinbar ernst gemeint war. "Soll ich dich als Entschuldigung vielleicht zu einem Kaffee einladen?", schlug er dann vor und lächelte sie liebreizend an. "Skeptisch musterte sie ihn und hätte ihm am liebsten noch weiter die kalte Schulter gezeigt, aber dann dachte sie sich, dass es ja eigentlich reine Zeitverschwendung ist, sich wegen so einer kleinen Sache so lange aufzuregen und für die Zukunft wusste er ja nun, dass er seine Schlechte Laune bei ihr nicht raus lassen sollte. "Na schön.", gab sie dann doch klein bei und ging mit ihm noch ein Stück umher, bis sie ihr Eis aufgegessen hatte und zusammen setzten sie sich anschließend in ein gemütliches Kaffee. Skye bestellte sich einen Latte Macchiato und Phil nahm einen Koffeinfreien Cappuccino. Sie unterhielten sich über Gott und die Welt, tauschten einige Ansichten aus und Phil erzählte ihr von einem Leben nach dem Straight Edge Prinzip. Skye äußerte ihre Hochachtung vor so einer Disziplin und gestand, dass sie sich niemals vorstellen könnte so streng zu leben. Sie hatten sich jetzt schon über eine Stunde unterhalten und Skye überkam nun eine Frage, die sie unbedingt noch los werden musste. "Sag mal, wieso warst du eigentlich so schlecht gelaunt?" Phil seufzte, antwortete aber nicht gleich. Allein der Gedanke an den Grund schien ihn ziemlich aufzuregen. "Ist nicht so wichtig und ehrlich gesagt, will ich nicht darüber reden.", meinte er und wurde immer leiser und Skye konnte richtig sehen, wie Phil's Laune sich verschlechterte. "Okay, dann reden wir von etwas anderem." Um nichts in der Welt wollte sie sich den Tag verderben, indem sie ihm mit ihren Fragen die Laune verdarb. "Wie gehts Mike?", fragte er sogleich und lächelte nun wieder. Das Gespräch zog sich nun eine weitere Stunde und langsam beschlossen sie, sich wieder auf den Weg zu machen. Phil hatte scheinbar auch noch einen Termin, zu dem er pünktlich sein wollte. "Sehen wir uns bald mal wieder bei einem Event?", fragte er, als sie sich verabschiedeten. Skye zuckte mi den Schultern "Keine Ahnung, ich denke mal schon. Bei den größeren werde ich auf jeden Fall dabei sein." Phil hatte vorgeschlagen, dass sie Nummern tauschen könnten. Seine Begründung war, dass er die Gespräche mit Skye sehr angenehm fand und er nicht so viele Leute kannte, mit denen er sich so unterhalten konnte. Skye dachte sich eigentlich nichts weiter und gab ihm ihre Nummer und speicherte sich wiederum sein ein. Er ging und sie blieb noch eine Weile, bevor sie sich auch wieder auf den Weg nach Hause machte. Eigentlich war es dann doch noch ganz schön gewesen und Skye klopfte sich selbst auf die Schulter, dass sie über ihren Schatten springen und ihm vergeben konnte. Für zwei Wochen ging ihr Leben noch so weiter wie bisher, nur dass sie nun ab und zu mit Phil telefonierte. Sie bekam langsam das Gefühl, dass er nicht nur wenige gute Gesprächspartner hatte, sondern gar keinen. Er rief meistens Abends an und dann telefonierten sie mindestens zwei Stunden. Oft sagte er, dass sie ihn auch anrufen könnte, wenn sie mal reden wollte, doch Skye verspürte nie den Drang danach. Es sollte allerdings bald der Augenblick kommen, wo sie von allen, die sie hätte anrufen können, ausgerechnet nur mit ihm sprechen wollte. Dieser Augenblick kam an einem Dienstag, als sie mit Blumen bepackt in das Zimmer von Mike kam. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)