Imotantes von Sabakukage (Die Stadt der verlorenen Reichtümer) ================================================================================ Kapitel 1: Flucht ins Ungewisse ------------------------------- In einer Stadt, mitten in kargem Ödland, schlich eine vermummte Gestalt durch die Gassen. Schon seit Stunden fühlte er sich beobachtet. Immer wieder sah er sich um und hoffte, dass ihn niemand verfolgte. Vielleicht spielte ihm auch nur seine Fantasie einen Streich. Er schüttelte über sich selbst den Kopf. Er verhielt sich wie ein kleines Kind, das gerade seinen ersten Apfel gestohlen hatte. Also einmal tief durchatmen und sich dann wie ein normaler Reisender verhalten. Noch waren die Straßen ruhig, aber mehr und mehr Trubel umringte ihn, desto näher er dem Basar kam. Es war ein prachtvoller Basar, der viele Schätze beherbergte. Er hatte auch gehört, dass ein bekannter Schmuggler ein wertvolles Schmuckstück auf diesem weltbekannten Basar ausstellen wollte. Was dieser nicht wusste, war, dass sich in diesem Schmuckstück eine Karte befinden sollte. Und zwar eine Karte, die zu einem unschätzbar wertwollen Schatz führen sollte. Und diese Karte wollte er haben. Und da waren auch schon wieder diese drei Probleme, denn weder hatte er viel Geld noch war er ein reicher Kaufmann, geschweige denn von adeliger Herkunft. Alles was er hatte, war ein Tuch, welches er sich um Kopf und Hals schlingen konnte, um sich vor der Sonne zu schützen, eine zerschlissene Tunika aus mehreren Lederteilen zusammen geschustert, einen Dolch mit einem Griff aus Gold, der mit Edelsteinen versetzt war und einer Stahlklinge, die an der unscharfen Seite mit Ornamenten verziert war, diesen hatte ihm sein Vater vermacht, und guten Wildlederstiefeln, die er bei seinem letzten Raubzug erbeutet hatte. Aber das war alles egal. Er wollte dieses Schmuckstück haben, also bekam er es auch. Er trat auf den riesenhaften Marktplatz und erstarrte noch in derselben Bewegung. Er hatte ja schon viel erlebt, gesehen und mitgemacht, aber nie zuvor sah er so viele Soldaten auf einem Fleck. Ok. Das wurde ja noch eine richtige Herausforderung. Na dann, auf ins Gefecht. Mit gesenktem Haupt schritt er die breiten Wege entlang und sah sich unauffällig nach seinem Zielobjekt um. Nach einigem umherwandern, erblickte er es. Solch ein wunderschönes Schmuckstück hatte er noch nie in seinem Leben gesehen. Er schätzte es auf Handgröße, es war oval und aus purem Silber. In der Mitte befand sich ein hellblauer Edelstein, der wie Glas wirkte. Um diesen rankten sich die Schnörkel aus Silber, wie ranken um ein Fenster. Allerdings musste er vorbei gehen, denn an diesem Stand standen so viele Soldaten, dass er in hundert Jahren nicht die Chance hätte, das Ding zu stehlen. Er verdrehte den Kopf solange, bis er das Stück aus den Augen verlor. Aber er drehte sich zu spät um und schon im nächsten Moment stieß er mit jemandem so dermaßen zusammen, dass es den anderen zu Boden warf. Er wollte sich schon weg drehen und weiter gehen, doch da fing der andere schon an zu zetern. „Könnt Ihr nicht aufpassen, wohin Ihr lauft?“ Der Landstreicher gab nur ein genervtes „Ts.“ von sich und sprach: „Passt doch selber auf!“ Die junge Frau, die nun vor ihm im Staub saß, sah zu ihm hoch und funkelte ihn aus tief violetten Augen an. Welch herrliches Antlitz. Diese Augen schienen unergründlich, die helle Haut wie Elfenbein und das schwarze lange Haar wie der Nachthimmel der Steppe selbst. Nie hatte er ein zarteres Wesen erblickt. Dabei fiel ihm auf, dass er so einiges noch nie gesehen hatte. Obwohl er selbst eher einen dunkleren Hautteint hatte, konnte man die Röte auf seinem Gesicht sehen. Er bemerkte wie er diese Schönheit die ganze Zeit anstarrte und sie immer noch im Dreck saß. Er raffte sich zusammen und beeilte sich nun ihr aufzuhelfen. „Bitte verzeiht. Ich hatte nicht damit gerechnet eine solch wunderschöne, junge Dame vor mir zu haben. Kommt ich helfe Euch auf.“ Er hielt ihr die Hand hin, doch sie ergriff sie nicht, stand von selbst auf und bäumte sich zu allem Überfluss auch noch vor ihm auf. Dann sah sie ihn an und meinte erregt: „Ach, aber eine Hässliche hättest Ihr liegen lassen, oder wie darf ich das verstehen. Und zu Eurer Information: Ich bin ein Mann. Ich empfehle Euch also einen guten Optiker aufzusuchen. Einen schönen Tag noch.“ Dann drehte sich die junge Frau oder eben Mann um und sauste wutschnaubend davon. Und selbst wenn der Landstreicher mehr als nur überrascht und gleichzeitig erschüttert von seiner Blindheit war, war er trotzdem von diesem gutaussehenden Mann fasziniert. So schnell würde er den nicht vergessen. Eigentlich schade, dass er ihn nie wieder sehen würde. So träumte er noch eine ganze Weile vor sich hin, bis ihm einfiel, wofür er überhaupt hier war. Hastig drehte er sich um und sah zu seinem Ziel hinüber. Ein Glück es war noch da. Unauffällig näherte er sich dem Stand, stellte sich an einen benachbarten Stand und wartete bis ein paar Leute den Schmuggler beschäftigten. Langsam ging er ein wenig näher heran, sprang dann nach vorne und schnappte nach dem silbernen Schmuckstück, bekam es in die Finger, drehte sich um und rannte so schnell ihn seine Beine trugen. Na gut, wohl eher seine Stiefel. Er war zwar ein schneller Läufer, als Dieb sollte man das sein, aber diese Stiefel hatte er sich aus einem bestimmten Grund von dem knickerigen Bauern abgezogen. Denn sie waren mit einem Zauber belegt. Ein Zauber für Schnelligkeit. Seitdem konnte er rennen, schneller als jedes Pferd. Na ja, fast. Aber es war ein Segen für jeden Dieb. Kaum, dass er ein paar Meter vom betroffenen Stand entfernt war, hörte er schon aufgeregtes Rufen: „ Hey! Haltet den Dieb! Er hat meinen Schmuck gestohlen.“ Sofort wirbelten alle Köpfe auf der Straße herum und sahen ihm nach. Er selbst musste schmunzeln. Dann hörte er schon die aufgeregten Schreie der Wachen und beeilte sich nun das Gebiet schnellst möglich zu verlassen. Er verließ den Basar und rannte in die Gassen. Doch schon nach kurzem hatte er den Überblick verloren. Verdammt. Er hätte sich vorher überlegen sollen, wo er lang wollte. Wie konnte man nur so doof sein und die Vorbereitung außer Acht lassen? Im Gefängnis brachte ihm sein Diebesgut auch nichts mehr. Er lief zwei Mal in eine Sackgasse. Er hatte mehr als nur Glück, dass er da wieder herauskam. Doch die nächste Sackgasse ließ nicht lange auf sich warten. Schnell sah er sich um und entdeckte ein paar an der Wand stehende Kisten. Er visierte diese an, sprang geschickt darauf und setzte über die Mauer hinweg. Aber so kam er auch nicht weiter. Er musste ja auch irgendwie wieder aus der Stadt heraus kommen. Aber wie? Er blickt sich wild suchend um, um irgendeine Möglichkeit zu finden, hier heraus zu kommen. Er stoppte kurz ab, da er dachte aus der Seitengasse kämen Soldaten. Aber nein. Ein ihm nicht unbekannter, junger, schwarzhaariger Mann bog gerade in seine Straße ein. Perfekt. Der kannte sich bestimmt hier aus. Er stürmte auf den Mann zu und packte ihn grob am Arm. Dann zischte er: „ Bring mich aus der Stadt heraus! Und wehe du linkst mich.“ Der andere blickte ihn erschrocken an, rannte aber aus Reflex mit. „Was? Wovon redet Ihr?“, meinte der Überrumpelte. „Stell dich nicht so doof!“, fauchte der Dieb, „Ich habe gesagt: Bring mich auf schnellstem Wege aus dieser Stadt! Und wenn du versuchen solltest mich an die Soldaten auszuliefern, passiert dir was!“ Er hatte aus einem bestimmten Grund die persönliche Form des Anredens gewählt, denn es wirkte bedrohlicher, als die höfliche. Seine Wahl schien zu wirken, doch so kurz der Moment andauerte, dass er dies glaubte, so schnell wurde er auch zu Nichte gemacht. „Ich glaub ich spinne. Lasst mich auf der Stelle los oder ich schreie!“, protestierte seine Geisel und zog kräftig an seinem Arm. Der Langfinger zog jedoch kräftiger und wurde nun lauter: „Klappe! Sag mir wo ich lang soll!“, zur Betonung piekte er ihm leicht mit dem Dolch in die Seite. Der andere verstummte nun und gehorchte. „Da vorne rechts. Am besten durch die Scheune, damit du den Schleichweg raus nehmen kannst.“, erläuterte der Schwarzhaarige. Wie der Blitz zischte er um die Ecke und steuerte den Schuppen an, den der andere ihm gerade beschrieben hatte. Doch schon im folgenden Moment hörte man das Scheppern der Rüstungen und die Schreie hinter ihnen. „Haltet sie! Sie versuchen durchs West Tor zu fliehen“ Der Schwarzhaarige zuckte zusammen. Hatte er das nun richtig verstanden? „Hey du!“, sprach er seinen Entführer an, „Die denken wir gehören zusammen. Stell das gefälligst richtig!“ „Was? Seh‘ ich so aus? Wenn die mich in die Finger kriegen, baumel ich. Und wenn du nicht baumeln willst, solltest du auch fliehen.“, meinte der Dunkelhäutige. „Wie bitte? Hast du ‘nen Knall? Bedroh mich, schlag mich, sodass die das sehen, aber tu irgendwas! Ich will nicht als gejagter, heimatloser durch die Lande streichen.“, schimpfte die Schönheit und der Dunkelhäutige musste grinsen. Vielleicht würde das ja doch noch witzig werden. Also zog er den zeternden mit sich mit, rannte in die Scheune und sah sich prompt um. Die Scheune war riesig und so gelegen, dass sie für die Soldaten eine Sackgasse bildete. Aber nur wenn man die beiden Scheunentore mit dem dicken Balken verriegelte, der da an der Wand lag. Sogleich hetzte er zu besagtem Balken und hob ihn hoch. Das war gar nicht so leicht, denn das Tor war groß und schwer, demnach war auch der Balken schwer, damit er überhaupt gegenhalten konnte. Mit pusten und prusten hatte er das schwere Gerät dann endlich in die Verankerung gehievt und drehte sich nun um. Da war das andere Scheunentor, doch wenn er nun dadurch floh, würden die Soldaten bald nachkommen. Also, was tun? Er fasste in seine Hosentasche und bekam seine Feuersteine zu fassen. Ha! Das war es. Er nahm die Steine heraus und kniete sich ins Stroh. Mit Eifer schlug er die Steine aneinander und siehe da: Es werde Licht. Oje, wahrscheinlich hatte er zu oft die Bibel gelesen. Jedenfalls fing das Stroh Feuer. Ganz plötzlich stand sein Begleiter neben ihm und schlug ihm ohne Gnade mit der Faust auf den Kopf. Dabei schossen dem Brandstifter die Tränen in die Augen. „Bist du noch echt? Du kannst doch hier kein Feuer legen, da leben Familien in den anliegenden Häusern.“ „Hallo? Bist du noch ganz echt? Wie kannst du mich einfach so schlagen? Das tut doch weh. Außerdem werden wir sonst die Soldaten nicht los.“ „Wie kann man nur so hohl sein. Wenn du das dicke, fette Schloss da hinten am anderen Tor nicht schnell auf kriegst, werden die Soldaten nur noch unsere Asche finden! So und nun verrätst du mir erst mal deinen Namen, damit ich nachher weiß, wem ich in der Hölle besuchen darf, um ihm eins aufs Maul zu geben!“ Der Langfinger schaute erst einmal sparsam und dann sah er den anderen gereizt an. „Mein Name ist Akira, du Biest und Gnade dir Gott du schlägst mich noch mal. Vielleicht sagst du mir beim nächsten Mal eher Bescheid, wenn ich solche super geilen Ideen habe.“, protestierte er, denn diese Idee war grandios, bis auf die Panne mit dem Schloss. „Beim nächsten Mal? Es wird kein nächstes Mal geben. Auch wenn wir hier noch lebend rauskommen sollten. Du glaubst doch nicht im ernst, dass ich mich noch länger als nötig mit dir abgebe.“, schimpfte der immer noch Unbekannte. Während die beiden da so stritten, vergaßen sie ganz und gar, dass das Feuer sich stetig fort fraß und sie bald von Feuer eingeschlossen wären. Akira baute sich vor dem schmächtigen Mann auf. „Wie heißt du überhaupt? Ich muss ja wissen wie ich das kleine Biest vor mir ansprechen soll.“ „Mein Name ist Zed und nicht Biest, du hirnloser Dilettant.“ „Wa…? Sag mal, komm mal wieder runter von deinem Trip, du…“, Akira unterbrach sich selbst, denn etwas stieg ihm in die Nase und er fragte: „Hörst du das auch? Das knackt hier so komisch und es riecht irgendwie nach verkohltem Holz.“ Akira erstarrte und wurde bleich um die schmale Nase. Zed sah auch nicht besser aus und die beiden wurden sich gerade wieder bewusst, dass sie mitten in einer brennenden Scheune standen. Wie von der Tarantel gestochen drehten sich die beiden um und stürmten zum Tor. Zugleich versuchten die beiden das Schloss zu knacken oder aufzubrechen, doch sie waren sich gegenseitig im Weg und machten es sich unnötig schwer. Akira fauchte: „Nimm deine Finger weg! Du störst.“ „Nein, nimm du die Finger weg! Du kannst das nicht. Du machst nur ärger.“, schimpfte Zed. „Von wegen ich bin der Beste im Schlösser knacken.“ „Pah. Du bist der Beste für Katastrophenfälle.“ Akira zischte empört zurück: „Als hättest du braves Mädchen Ahnung vom Schlösser knacken.“, dann sah er sich um. Da musste es doch noch irgendwo ein Fenster geben. Es fiel doch vorhin noch Licht in den Saftladen hier. Mal ganz davon abgesehen, wer schloss seine Scheune eigentlich nur von einer Seite ab. Wie hirnrissig. Dann meinte er: „Mir fackeln die Stiefel ab, ich schau mal, ob ich da oben durch das Fenster komme.“ „Mach was du willst.“ Akira warf dem Hellhäutigen noch einen bösen Blick zu und ging etwas in die Knie. Er konnte mit diesen Stiefeln nicht nur schnell laufen, sondern auch hoch springen. Er musste schmunzeln. Diese Stiefel waren sein wertvollster Besitz. Dann federte er sich vom Boden ab und landete elegant auf dem mächtigen Querbalken. Der allerdings auch schon gefährlich knackte, da er in der Mitte bereits lichterloh brannte. Tatamistreifen bildeten sich auf seinem Gesicht und er hetzte zum Fenster. Er fand den Riegel und wollte ihn umlegen, doch dann sah er, dass auch der Riegel festgestellt war. Wollten die ihn auf den Arm nehmen? Er ruckelt und zehrte an der Verriegelung bis es laut knackte. Dachte er, denn das war der Balken und nicht das Fenster. Er blickte sich um und sah, dass der Balken bereits in einer Schieflage hing. Oweia. Nun aber schnell. Er trat einmal heftig gegen den Verschluss und voila: Das Fenster war auf. Er grinste siegessicher und schrie nach unten, um sich Zed zu beweisen: „Das Fenster ist auf ich hole dich jetzt hier rauf.“ Wollten doch mal sehen was Zed davon hielt. „ Wie lange brauchst du denn für ein Fenster? Diese Zeit brauche ich gerade mal für das Schloss.“, erklärte Zed trocken und das Monsterteil fiel zu Boden. Zed schob das Tor auf und ging hindurch. Akiras Zornesader pulsierte. Wie konnte dieses kleine Prinzeschen ein Schloss knacken? Er knurrte angesichts des angekratzten Stolzes. Dann riss er sich zusammen und sprang mit einem Satz durch das Fenster Richtung Boden. Und als hätte er sich nicht schon genug vor diesem Biest blamiert, landete er auch noch wie ein Anfänger in einem Misthaufen. So schnell es ging krabbelte er aus diesem heraus und hoffte, dass Zed ihn nicht so gesehen hatte. Doch seine Hoffnung wurde enttäuscht, denn Zed stand an einem kleinen Tor in der Stadtmauer und sah ihn skeptisch an. „ Bist du fertig? So einen Tölpel wie dich habe ich noch nicht erlebt.“, meinte Zed höhnisch. Akira antwortete aus Trotz: „Wenigstens ein bleibender Eindruck, den ich bei dir hinterlassen habe.“ Dann schritt er auf Zed zu und wartete, dass dieser den Weg nach draußen öffnete. Das ließ nicht lange auf sich warten. Zed legte in einer fließenden Bewegung den Riegel um und verließ die Stadt. Akira folgte ihm und sobald er einen Fuß nach draußen setzte erfasste eine leichte Böe seine ungewöhnlich dunkelblonden Haare. Er atmete tief den Duft der Freiheit ein. „Hach, das ist herrlich.“ Zed während dessen schloss die Tür wieder und starrte sie noch einen Moment lang an. Er hatte hier zwar weder Familie, noch für ihn wertvolles Gut oder sonst irgendwas, aber er hatte hier friedlich und gut leben können. Und dieser Depp hatte alles zerstört. Man hört von außen immer noch die Rufe der Soldaten und nun auch der aufgeregten Bewohner, wie sie unter Höchstleistung versuchten das Feuer zu löschen. Dann sah er zu dem Blonden hinüber. Dieser holte das Schmuckstück aus seiner Tasche und sah es sich genauer an. Er war noch immer überwältigt von dessen Schönheit. Es war von nahem noch viel schöner als von weitem. Die Silberschnörkel waren nicht nur einfach zurechtgebogen sondern am Rand auch noch mehr als nur kunstvoll verziert. In dem hellblauen Edelstein, der ungefähr so groß war wie die Kuppe seines Daumens, brach sich die Sonne so derartig, dass man bei längerem hinsehen erblinden würde. Zed sah das Ding von weitem und fragte dann: „Und für dieses Ding hast du uns so in Schwierigkeiten und mich um meine Heimat gebracht?“ Akira blitzte ihn böse an: „Dieses Ding hier“, er hielt es Zed vor die Nase und schaute ihn durchdringend an, „ist mehr wert, als du dir vorstellen kannst. Aber das erst mal beiseite. Wir wollen ja den ganzen Weg schließlich nicht laufen.“ Daher legte er seine Finger in den Mund und pfiff einmal laut. Ein paar Sekunden später kam von weitem etwas angaloppiert. Anfangs war es schwer zu erkennen, aber mehr und mehr kristallisierte sich heraus, dass es sich um ein Pferd handelte. Es blieb direkt vor Akira stehen. Dieser streichelte der schönen Stute über die schmale Stirn und die zarten Nüstern. Sie war ein Dunkelfuchs und hatte eine süße Blässe, die ihr hervorragend stand. Noch dazu hatte sie am linken Vorderlauf ein Beinabzeichen, eine Socke. Sie legte den großen Kopf schmusend in seine Arme. Das leichte Schnauben ließ Zeds Herz höher schlagen. Er musste an seine Bella denken und ihn überkam die Sehnsucht. Er hatte sie schon seit Jahren nicht mehr gesehen, nachdem er so überstürzt fliehen musste. Ob sie wohl überhaupt noch lebte? „Hey Jenila, ganz ruhig!“, lachte Akira und hielt sein Pferd davon ab ihn wegzudrücken, „Nicht so stürmisch! Ich bin nicht so stark wie du.“ Er klopfte ihr liebevoll den Hals. „Na komm Süße, sei brav!“ Dann schwang er sich geübt auf ihren Rücken. Ein alter, schwerer Sattel prangte auf dem zarten Rücken. Die schlanken, muskulösen Beine sahen aus, als könnten sie jedem Kamel und jedem Sandsturm davon laufen. Und ihre Augen waren so dunkelbraun wie die Akiras. Ein wunderschönes Pferd. Zed war lange nicht mehr geritten und vermisste dieses Gefühl, der grenzenlosen Freiheit und des schwerelosen Fliegens. Doch nun musste er sich überlegen, wo er nun hingehen sollte. Denn hier konnte er nicht länger bleiben. Also entschloss er sich die unangenehme Reise mit diesem Tölpel fortzusetzen und rief: „Hey, Akira oder wie immer du dich auch nennst, hilf mir aufs Pferd, denn ich werde notgedrungen mit dir reiten. Es bleibt mir ja keine andere Wahl.“ Akira grinste überlegen: „Dann komm du kleine Lady! Reich mir deine kleinen Hände, damit ich dich hoch ziehen kann! Festhalten musst du dich aber selber, dafür habe ich keine Zeit. Und damit das klar ist, schlägst du mich noch einmal, dann kannst du zusehen, wie du allein aus dieser Einöde wieder heraus kommst.“ Zed stemmte die Hände in die Hüften und konterte: „Stell dich nicht so an, Meister Lampe, meine Hände sind sehr klein, das sind deine Worte, und deshalb kann es auch nicht so schmerzhaft gewesen sein. Wenn ich so überlege, frage ich mich, wer von uns beiden die Lady ist, Jammerlappen.“ „Papperlapapp!“, widersprach Akira, „Fang nicht an, mir nach zwei Meilen auf die Nerven zu gehen!“ Dann streckte er Zed seine Hand entgegen. Dieser nahm sie sogleich, und zog sich mit Akiras Hilfe aufs Pferd. Dabei bemerkte er, wie warm dessen Hände eigentlich waren. Er legte seine zarten Arme um Akiras Taille, um sich festzuhalten. Akira drehte leicht den Kopf und schaute Zed an: „Übrigens möchte ich nicht, dass du mir so nah auf die Pelle rückst. Halte ein bisschen Distanz zu mir, mit deinen Frauenkörper.“ „Na klasse, ich hab doch gleich gesagt, dass du die Lady von uns beiden bist. Du stellst dich vielleicht an. Als könnte ich das ändern, in dieser Lage.“, Zed stockte, „Was hast du gerade gesagt? Frauenkörper? Ich geb‘ dir gleich Frauenkörper.“ Mit diesem Ausruf holte er aus, und zog dem Reiter die Flache Hand über den Hinterkopf, sodass es ein klatschendes Geräusch von sich gab. Akiras Kopf duckte sich leicht nach vorne weg, um sich zu schützen, dann knurrte er drohend und schüttelte genervt und errötet den Kopf, dann trieb er seine Jenila zärtlich an. Sofort ging sie in einen starken Galopp über und schon bald war die Stadt nicht mehr zu sehen. „Hey, Zeddi, schau mal in Richtung Osten! Kannst du auch die Berge erkennen, die so mächtig erscheinen, dass man es mit der Angst zu tun bekommt?“ Zed stach ihm mit einem spitzen Finger in die ungeschützte Seite. „Erst einmal heiße ich Zed, du Akiwande du, und nicht Zeddi. Und von mächtigen Bergen ist weit und breit nichts zu sehen. Du solltest vielleicht mal was trinken, damit du mir nicht gleich noch erzählst, dass Zeus dahinten durch den Sand läuft.“ „Bleib locker Süße, war ja nur ein Test, ob du noch bei Sinnen bist. Schließlich kann ich nicht alleine in allen Richtungen schauen, ob die Soldaten zu sehen sind.“ „Es ist nichts zu sehen mein Gebieter und deshalb schlage ich vor, dass wir mal anhalten und etwas essen.“, Zed machte eine unterwürfige Geste mit der Hand, „Eine Kleinigkeit habe ich noch vom Basar bei mir und wenn du schön artig bist, gebe ich dir vielleicht was ab.“ „Na gut, du hast ja Recht. Lass uns rasten. Ich habe schließlich auch Hunger und Durst und kalt wird mir auch langsam.“, meinte Akira und rieb sich fröstelnd über die Arme. Die beiden machten nicht weit entfernt ein paar niedrige Felsen aus. Dort angekommen, hielt Akira sein Pferd an und stieg ab. Gerade wollte er seiner Prinzessin herunter helfen, da bemerkte er, dass besagte Prinzessin schon längst ein gemütliches Plätzchen für sich suchte. Wie war der so schnell abgestiegen? Jenila konnte er so hinter einem Felsen stehen lassen. Sie würde nicht weglaufen, solange Akira es ihr nicht erlaubte. Dann setzte er sich zu seinem Begleiter und sah diesem zu, wie er aus seinem Lederbeutel ein dickes Papierknäuel herausholte und es auswickelte. „Sag mal Zed, das was du da in Papier eingewickelt hast, kann das ein Hähnchen sein?“, fragte er, wobei ihm schon der Speichel im Mund zusammen lief. Zed blickte ihn von der Seite her an: „Nein, das ist ein Kamel! Natürlich ist das Hähnchen. Ich muss aber erst mal probieren, ob es noch essbar ist. Bei der Hitze kann man das ja nicht wissen.“ „Oh ja, mach das! Ich habe einen riesigen Hunger und kann es kaum erwarten mich daran zu erlaben.“ „Gierlappen. Alles noch in Ordnung, es ist nicht gammelig geworden. Hol‘ doch bitte schon mal dein Wasser, damit wir anfangen können.“ Akira sprintete zu seinem Pferd und zog seinen Wasserbeutel aus seiner Satteltasche. „Ok, Ich gebe aber erst meiner Jenila was zu trinken, denn sie ist es, die uns hier aus diesem Hexenkessel bringt.“ „Natürlich. Da denke ich nicht anders. Erst das Tier, dann der Mensch.“ Zed lächelte zustimmend. Er hielt seine Hand wie eine Schale unter Jenilas Maul und goss dann Wasser in seine Hand. So konnte Jenila problemlos trinken. Nachdem er seine Stute getränkt hatte setzte er sich wieder zu Zed. Er nahm sich sofort eines von den Hühnerbeinchen und nagte zufrieden grummelnd daran herum. Zed während dessen schnappte sich die Wasserflasche und trank erst einmal einen kräftigen Schluck. „Hey du Saufziege, lass mir auch noch was übrig!“, grinste Akira, rückte näher an Zed heran und nahm ihm das Wasser wieder weg. Zed sah ihn mit zusammen gekniffenen Augen an: „Du selbst hast mich in diesen Mist hinein geritten, wenn du nicht genug Vorräte eingeplant hast, ist das deine Schuld. Außerdem ist dein Hirn winzig. Das braucht nicht so viel Wasser.“ Zed rückte wieder ein Stück ab. Dieser Halunke war ihm eindeutig zu dicht. Akira nahm das sofort wahr und grinste dreckig. Dann rückte er gleich wieder auf und beugte sich etwas über den Kleineren hinüber. „Was ist denn Kleiner? Hast du Angst vor Nähe?“, hauchte er und kam dem Gesicht des Anderen immer näher. Zed wich etwas zurück und meinte: „Nein aber ich habe keine Lust mir Flöhe einzufangen.“ Nun war es an Zed fies zu grinsen, doch der böse Blick Akiras gebot ihm Einhalt. Der sah gerade richtig böse aus. „Was hast du gesagt? Ich bin zwar ein Landstreicher, aber ein sehr reinlicher. Ich habe keine Flöhe.“, mit diesen Worten stellte er den Wasserbeutel beiseite und lehnte sich mit seinen Händen gegen die Wand hinter Zed und schloss diesen so ein. „Ehrlich gesagt, glaube ich, dass deine Beleidigung dich lediglich vor deiner Unerfahrenheit schützen soll.“ Zed riss leicht die Augen auf. Was erlaubte sich dieser Tunichtgut hier eigentlich? Gerade wollte er etwas erwidern, als sein Blick hinter Akira fiel. Nun weiteten sich seine Augen vor Schreck und er rief aufgeregt: „Die Soldaten kommen. Schnell weg hier!“ „Pah!“, trotzte Akira, „Auf diesen billigen Trick falle ich nicht herein.“ Und kam Zed immer näher. „Das ist kein Trick. Sieh dich doch um! Na los!“, schrie Zed energischer und der andre war nun doch am überlegen, ob Zed nicht vielleicht die Wahrheit sprach. Also drehte er sich seufzend und noch immer ungläubig um und erschrak. Zed hatte die Wahrheit gesagt. Sofort stand er auf und zog Zed gleich mit sich hoch. Zed schnappte seinen bereits zugezogenen Beutel und den Wasserbeutel und rannte zu Akira und Jenila. Das Hähnchen hatte er unter den Arm geklemmt. Doch beim Aufsteigen fiel es herunter. Akira wartete aber nicht länger. Sie mussten schnellstens hier weg. Aber jetzt hatten sie nicht nur kein Essen mehr, sondern den Soldaten auch noch eine Fährte gelegt. So ein Mist. Zed sah zurück und beobachtete wie das Papier im Wind flatterte und bald nur noch Staub zu sehen war, weil Jenila ordentlich Gas gab. Aber die Soldaten hatten ihre Spur schnell aufgenommen und kamen in einem rasenden Tempo näher. Zed lehnte sich noch etwas dichter an Akira, um so dem Wind weniger Spielraum zu geben. Seine langen Haare wehten im Wind. Jenilas Ohren waren angelegt, denn auch sie spürte die Gefahr. Akira unterdessen wurde rot, denn er hatte nicht damit gerechnet, dass Zed ihm so nahe kommen würde. Doch bald besann er sich wieder und trieb sein Pferd weiter an. Sie mussten schneller sein, schneller als die Pferde der Soldaten. Es kam ein kräftiger Wind auf und wehte den Reitern den grobkörnigen Sand in die Gesichter. Es war extrem unangenehm, auch weil niemand mit einem so plötzlich aufkommenden Wind gerechnet hatte. Die Berge die Akira vor kurzem erst Scherzes halber erwähnt hatte, tauchten nun wirklich langsam am Horizont auf. Allerdings sahen sie lange nicht so mächtig und furchterregend aus, wie Akira sie beschrieben hatte. Zed musste unwillkürlich grinsen. Dieser Dramatiker. Langsam glaubte Zed, der Mann vor ihm, würde jedes Mal aus einer Mücke einen Elefanten machen. Doch umso näher sie den Bergen kamen desto kleiner fühlte sich Zed. Akira hatte doch nicht übertrieben. Diese Berge waren tatsächlich so gigantisch wie er gesagt hatte. Vor ihnen tat sich eine riesige Gebirgskette auf und eine tiefe, dunkle Schlucht. Es wirkte beängstigend. Akira trieb sein Pferd weiter an: „Na los Kleine! Schneller!“ Die Soldaten kamen immer näher. Ihr Fluchtweg führte sie geradewegs in die tiefen Schatten der Schlucht, es sah so aus, als würde er sie verschlingen wollen. Der Hufschlag Jenilas hallte wie ein Donnerschlag zurück und dröhnte in den Ohren, der beiden Reiter. Doch als die Pferde der Soldaten in die Schlucht galoppierten, vervielfachte sich das Echo und wurde ohrenbetäubend laut. Die Felswände waren bespickt mit scharfkantigen Vorsprüngen, die sich wie ein Nadelkissen ausbreiteten und jeden aufschlitzen würden, der ihnen zu nahe käme. Wenn sie hier also stürzten und in diese Speerspitzen fielen, würden sie höchstwahrscheinlich sterben. Die Schlucht war ellenlang. Zed fragte sich wann sie denn endlich enden würde. Doch anstatt, dass die Wände niedriger wurden und es hinten lichter wurde, wurde es stetig dunkler und Zed war es, als würden sich die monströsen Wände immer mehr aufbäumen. Konnte es sein, dass sie immer tiefer in etwas eindrangen, was ihnen später zum Verhängnis wurde? „Akira. Mir ist das hier nicht geheuer, kann man hier nicht wieder anders herausgelangen?“, schrie Zed, weil der Wind und das ohrenbetäubende Rauschen der Schlucht fast jedes Wort verschluckten. „Wie bitte? Bist du wahnsinnig? Der einzige Weg hier raus wäre jetzt umzukehren oder weiterzureiten. Wenn wir jetzt wenden haben die uns schneller, als dass wir um Gnade flehen können. Hast du etwa Angst?“, fragte Akira grinsend. Zed verengte die Augen: „Nein, habe ich nicht. Aber ich habe ein schlechtes Gefühl.“ Er blickte wieder nach vorne. Dieser Grünschnabel nahm ihn einfach nicht ernst. Ein tiefes, hallendes Grollen rollte durch die Schlucht und verpasste den beiden Reitern sowie den Soldaten gleichermaßen eine Gänsehaut. Jenila legt die Ohren flach an und kaute unruhig auf dem Gebiss herum, sie verlangsamte den Gang und war kurz davor zu scheuen, aber Akira hatte sie fest im Griff. Sie durfte nun nicht anhalten, da sie ansonsten alles verspielt hätten. Die Pferde der Soldaten jedoch scheuten massiv. Sie stiegen und wieherten laut und grell. Der Kommandant jedoch rief alle zur Raison und trieb alle weiter voran. Doch nach ein paar weiteren Meilen schien es ihm zu unheimlich zu werden. Er schien etwas zu bemerken, hielt seinen Trupp abrupt an und drehte um. Akira drehte den Kopf nach hinten und grinste: „Ha! Sieh dir die Feiglinge an. Da rennen sie wie die Hunde. Die sind wir endgültig los.“ Dann sah er wieder nach vorn und gab Jenila noch einmal die Sporen. Es ging nun leicht bergab. Und sie wurden schneller durch das Gefälle. Akira jubelte, ob des Tempos und richtete sich auf, um Jenila zu entlasten. Doch nach wenigen Momenten verging Akira das Lachen. Das leichte Gefälle wurde immer stärker, der vorher noch feste Sandboden wurde plötzlich körnig und rutschig. Man konnte nur noch das schabende Geräusch von hartem Huf auf Kies wahrnehmen und die beiden Reiter wurden im Sattel unsanft hin und her geschleudert. Jenila senkte die Hinterhand und spreizte die Vorderläufe, um Halt zu finden. Sie riss den Kopf hoch und wieherte schrill. Ihr gellender Schrei verklang zusammen mit den Stimmen Zeds und Akiras in den endlosen Weiten der Schlucht. Schneller und schneller ging es abwärts. Zed und Akira erblickten direkt voraus einen extrem tiefen Abhang. Der Tod war so nahe, dass sie ihn schon in ihre Nacken hauchen spürten. Sie sprangen beide zugleich von Jenilas Rücken. Jeder auf eine andere Seite. Nun versuchten sie mit aller Gewalt Jenila abzubremsen. Doch auch ihre weichen Wildlederstiefel fanden keinerlei Halt auf dem kiesigen Untergrund. Der Abhang rückte immer näher. Jenila war kaum noch zu bändigen. Sie wurde panisch, verlor mit der Hinterhand den Halt. Sie rutschte zur Seite weg, kam mit der Kruppe auf den Boden und schlidderte nun im Liegen dem Abhang entgegen. Akira riss an ihren Zügeln, versuchte so das Tempo zu verlangsamen. Zed jedoch wurde mit einem Hinterlauf von den Beinen gerissen und landete auf dem Rücken. Er schlidderte genauso weiter und drehte sich dann auf den Bauch, in der Hoffnung sich so halten zu können. Er grub sich mit den Händen in den Kies und drückte seine Zehenspitzen durch. Tatsächlich konnte er sein Tempo verlangsamen, aber er hatte nicht beachtet, dass das Pferd ja noch immer so schnell war. Es traf ihn mit einem Huf am Kopf und riss ihn so erneut mit sich mit. Zed verlor sofort den gerade gefundenen Halt, war kurzzeitig benommen und fand Blut auf seiner Hand, mit der er sich an die schmerzende Stelle gefasst hatte. Er hörte Akiras panische Schreie nicht mehr. Alles klang dumpf und fern von ihm. Er hörte nur ein tiefes Rauschen, welches von den Geräuschen der Schlucht und dem Kies herrührte. Er sah Jenila. Ihr panischer Blick, das weit aufgerissene Maul. Vernahm ein angsterfülltes dumpfes wiehern und sah Akira, wie er im Stand über den Kies rutschte, noch immer die Zügel in der Hand haltend. Er rief etwas, aber nur ein dumpfes Geräusch kam in Zeds Ohren an. Alles geschah in Zeitlupe und plötzlich gesellte sich zu den dumpfen Geräuschen in Zeds Ohren noch ein schrilles Pfeifen. Abrupt hörte das schabende Geräusch der Kiesel auf. Er spürte keinen Untergrund mehr. Er fühlte sich schwerelos. Ihre Kleidung, Jenilas Haare und Akiras Schal wehten im Wind, der sie nun als einziges für kurze Zeit trug. Doch bald würde er sie fallen lassen. Jenila wirbelte mit ihrem kräftigen Körper durch die Luft. Ihr Rücken zeigte gen Erde und Schweif und Mähne umspielten sie. Es wirkte plötzlich alles so zeitlos. Akira fiel mit dem Gesicht voraus und versuchte die Zügel, die schwerelos in der Luft herumflatterten zu ergreifen. Man konnte sehen, dass er schrie. Es schien so, als liefe er auf dem Wind. Sein Schal wehte hinter ihm her. Zed selbst lag mit dem Rücken auf dem Wind. Seine Kleidung wurde nach oben hin aufgeplustert und sein schwarzes Haar verschleierte ihm hin und wieder die Sicht. Die Augenlieder wurden ihm schwer, er hatte Kopfschmerzen und der Tod klopfte schon auffordernd an die Tür. Dann wurde alles schwarz. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)