Selbstlos von Maia-chan ================================================================================ Prolog: -------- Eigentlich dachte ich immer ich wäre ein guter Mensch, doch dank denn Leuten da draußen, bin ich mir nicht mehr sicher. Ich denke über alles nach was in der letzten Zeit passiert war, doch ich kam auf keinen grünen Zweig. “Ein bisschen schneller bitte, wir haben nicht den ganzen Tag zeit”, sagt der Wärter und schiebt mich weiter. Ich lege einen Zahn zu, doch eigentlich will ich fliehen, weg aus dem Gang der mehr Leere ausstrahlte als alle leere die ich aus meiner Kindheit kannte. Kalte Wände die nach mir greifen, als wollten sie mich in ihre Leere hineinziehen. Ich gehe zwischen den beiden Wärter zu dem leuchtenden Ende des Ganges. Ich muss kichern. Welch eine Ironie. Ich bezeichne den Ende des Ganges, als das Licht am Ende des Tunnels und irgendwie stimmte es ja auch, denn dahinten erwartet mich der Stuhl, denn man liebevoll unter den Anderen Gefangenen “Der Stuhl den der Teufel küsst” nennt. Doch mich küssen die Engel. Die Tür wird geöffnet und ich trete ein. Die Kette, die um meine Hüfte liegt und die mit den Handschellen und den Fußfesseln verbunden ist, raschelt und Klimpert. Ich höre es noch deutlicher als sonst, auch die vielen Zuschauer, die mich hinter ihren Glasscheiben anglotzen und mich anschauten, als wäre ich ein Monster, sehe ich zu deutlich für meinen Geschmack. Ich betrachte sie alle deutlich. Die brünette Frau mit dem schicken grünen Kostüm sieht mich richtig finster an. Ah, ich erinnere mich das ist die alte Schulfreundin von meiner Mutter, Mrs. McMoriss, wenn ich mich jetzt nicht täusche. Ich kann ihren Ärger verstehen, wenn jemand Stirb dann ist man immer auf den Sauer, denn jeder für den Mörder hält, ob er es ist oder nicht. Auch unsere Nachbarn sind alle da um mich vorwurfsvoll anzuschauen. Mr. Und Mrs. Schmidt, er im Blauen Anzug, die grauen Haare nach hinten gekämmt und die Augen tief in den Höhlen verschwunden. Seine Frau sah viel zu hübsch aus für so ein Event. Das schwarze, kurze Cocktailkleid schmeichelte ihrer viel zu schlanken Figur, die pechschwarzen, gefärbten haare waren zu einem Pferdeschwanz zusammengebunden. Eine seltsame Frau, das war schon früh meine Einstellung. Aber egal ich ließ den Blick zu unseren anderen Nachbarn schweifen. Mr. und Mrs. Heyl sind dagegen völlig normal gekleidet, aber auch sie sahen mich an, wie auch die Jury mich anschauten. Ich kann es fast schon hören “schuldig, schuldig, schuldig”. Jaja ich habe es begriffen! Man manchmal würde ich sagen wer es war, doch wer würde mir schon glauben? Aber das ist jetzt auch egal. Ich denke nicht mehr darüber nach, denn jetzt ist es sowieso schon zu spät und schaute wieder zur Familie Heyl. Sie haben Jeans und einfache Oberteile an. Damit zählen sie zu den Wenigsten hinter der dicken Glasscheibe. Irgendwie macht sie diese Tatsache fast schon sympathisch. Aber diese Leute die mir beim Sterben zusehen wollen, war um so viel kranker als sie es mir unterstellen. Ich bin immer noch geschockt, denn ich werde in diesem Moment auf den Stuhl festgeschnallt, der meinen Tod bedeutet. Ich habe meine Mutter nie getötet, auch wenn ich sie gehasst habe, und das ist auch mein gutes recht! Ich die kranke Mörderin im alter von zarten 19 Jahren und der elektrischen Stuhl, der mein noch junges Leben beenden wird. Es ist ein seltsames Gefühl zu wissen das man sterben wird und doch spürt man keine Angst. “keine Augenbinde bitte. Ich möchte den lieben Zuschauern doch etwas zum glotzen bieten, wenn sie schon alle da sind!”, sage ich zu dem Wärter, der die rote Augenbinde in der Hand hat. Er schaut mich an und schüttelt den kopf. “Das können wir nicht machen. Es geht auch um die Menschenrechte.” Ich lache laut: “Die Menschenrechte? Es galt nie als bewiesen das ich zu 100% schuldig bin und doch werde ich jetzt hingerichtet. Tolle Menschenrechte! Ich will keine Augenbinde und damit fertig!” Der Wächter dreht sich weg und geht auf den Hebel zu. Der Priester tritt auf mich zu: “Möge Gott ihrer Seele gnädig sein.” Er sprach das Vater- Unser und trat beiseite. Nun nimmt der Staatsanwalt seinen Platz ein. “Ava Foster, sie sind wegen besonders heimtückischen Mordes zum Tod durch den elektrischen Stuhl verurteilt worden. Heute wird das Urteil vollstreckt. Ihre letzen Worte bitte Frau Foster, bevor der Gerichtsdiener das Urteil vollstreckt.” “Ich habe meine Mutter immer gehasst und daraus mache ich auch kein Geheimnis. Doch ich habe sie nicht umgebracht und heute wird eine Unschuldige getötet durch das Wort der Jury. Vielen Dank, ich werde Gott von euren Taten berichten. Priester, ich hoffe Gott wird eurer Seele gnädig sein, denn meine Seele ist rein und unschuldig. Diener, töten Sie mich im Namen des Gesetzes.”, sage ich mit fester stimme. Der Staatsanwalt schaut mich angewidert an. Leider ist das nix neues für mich. Dank meines hässlichen Äußeren waren mir diese Blicke nie fremd. Entweder sie waren von fremden oder von meiner eigenen Mutter. Einer der vielen Gründe warum ich sie so hasste. Ich sehe dem Staatsanwalt tief in die Augen und er schaut dem Gerichtsdiener in die Augen und nickt. Er legt den Hebel um und ich spüre den süßen und schmerzhaften Strom, der meinen Körper schüttelt als wäre er eine Gummipuppe. Seltsam. Schön. Tödlich. Mein letzter Atemzug ist getan….. Kapitel 1: Kapitel 1 -------------------- Ich bin vielleicht 4 oder 5 Jahre alt und meine Eltern sind sich nur am streiten. Ich weinte viel und das ist, würde ich sagen ist in meinem Alter nichts verwerfliches. Doch das machte meinen Vater immer noch wütender. Nach kurzer Zeit schlug er erst meine Mutter und dann mich. Täglich wäre für die Häufigkeit der Schläge sogar noch untertrieben. Alle Farben des Regenbogens zeichneten meinen ganzen Körper. Dies war ja auch der Grund weswegen ich nie einen Kindergarten zu sehen bekommen habe. Mein Vater und meine Mutter wollte sich ja nicht vor jemanden rechtfertigen warum Ihre älteste Tochter so aussah. Ich wollte stets meine Mutter beschützen und versuchte den Hass meines Vater auf mich zu ziehen damit sie so wenig wie möglich abbekommt, immerhin war sie mit meinem kleiner Geschwisterchen schwanger. Da brauchte sie mich. Nach dem mein kleiner Bruder Brian geboren wurde, gab es nur in den 3 Monaten in denen meine Mutter stillte keine Schläge, danach ging es wieder los. Doch dieses mal würde fast nur ich geschlagen. Warum? Na weil ich nicht so hübsch war wie mein kleiner Bruder. Immer wieder suchte ich verzweifelt Schutz bei meiner Mutter. Doch sie versuchte leider gar nicht erst mich zu beschützen, wahrscheinlich auch einer der Gründe warum ich sie hasste. Der Mensch, denn der Schutz meiner Mutter zugute kam, war wie es zu erwarten war, mein Bruder Brian. Er war noch klein, dass kann bis zu einem gewissen Grad auch verstehen, doch das mein Vater auch ihn behandelte wie ein wertvoller Schatz. Dass verstand ich nicht! Ich war auch noch klein, als die Schläge anfingen und ich war immer so unerwünscht wie eine Geschlechtskrankheit. Nach nur zirka 2 Jahren verließ mein Vater uns. Wie es üblich ist wegen einer 23 jährigen ohne Kinder. Es war fast nicht anders zu erwarten. Er Betrog ja meine Mutter ja schon in unserem Haus. Mutter tolerierte es, nur damit Brian einen Vater hat. Und Ich? Ich bin die Hässliche, die nie Gewollt war. Ich durfte es jeden tag Spüren. Mein Bruder war der reinste Goldschatz und ich war die einsturzgefährdete Miene in der der Schatz stand. Kurz nachdem Vater uns verlassen hatte begann meine Mutter zu trinken. Es schien als würde sie daran verzweifeln, dass Brian keinen Daddy hat. Und wer war schuld? Ich! Ich war ja so hässlich, dass mein Vater sich so sehr für mich schämen musste. Das war für sie der einzige Grund warum er ging. Am Anfang trank sie immer nur eine Flasche Whiskey pro Tag, doch nach kurzer Zeit wurde es immer mehr. Sie trank schon bald so viel das ich sie fast täglich aus ihrem eigenen Erbrochenen ziehen musste, bevor sie daran erstickt. Obwohl ich mich fragte ob ich sie nicht hätte lieber daran sterben lassen, doch leider besitze ich noch so was wie Moral und das obwohl ich noch so jung war. Mein Bruder wurde jedoch weiterhin verhätschelt. Er war nicht schön, jedenfalls fand ich das. Doch es kann auch einfach die Eifersucht gewesen sein. Er hatte mit seinen 3 Jahren kurze schwarze Haare und ein rundes Gesicht wie es so ziemlich jedes Kleinkind hat. Für mich also nix besonderes. Ich muss natürlich dazu noch eine Kleinigkeit gestehen. Ich habe unser Haus auch noch nie vor außen gesehen. Ich war ja so hässlich, dass meine Eltern der Meinung waren das ich nicht nach draußen gehen sollte. So war meine Welt das Haus in dem wir lebten, naja um es ganz genau zu nehmen durfte ich ja nur ins gesamte Haus wenn es draußen dunkel wurde. Ansonsten Lebte ich im Keller. Es war dort steht’s muffig, stickig und kalt. Wenn es regnete war es auch sehr nass in meinem “Zimmer”. Dies bestand aus einem Alten Bett das mein Vater früher auf dem Speermüll gefunden Hatte, einem alten Bücherregal vollgestellt mit Büchern, die nicht unbedingt was für Kinder sind. Aber das war ja mein “Spielzeug”. Bücher über Sex und Liebe, Mord und Totschlag, Trauer und Verwirklichung, Autobiographien und Lexika, Kindergesichten und Märchen. Alles war vertreten. Den einzigen Luxus denn ich genoss war ein Fehrsehr, damit ich in meinem Verließ Ruhe gab. Trotz allem litt meine Phantasie nicht darunter. Ich war ein lebhaftes und erfindungsreiches Kind. Mit 8 Jahren hatte ich mir schon eine eigene Puppe gebastelt, damit ich jemanden zum Reden hatte. Ja ich war sehr einsam und doch war es für mich die Normalität. Erbärmlich nicht war, aber so war es nun mal. Es tut mir leid das ich euch euren Schleier der Illusion nehmen muss. Ich war weniger als ein unglückliches Kind. Aber Entschuldigung ich bin abgeschweift. Wo war ich stehen geblieben? Ach ja meiner Phantasie. Mein Keller war dank meines Erfindungsreichtum alles was ich wollte und ich war alles was ich sein wollte. Ob nun eine Prinzessin, ein Hund, Barbie persönlich oder eine Piratenbraut. All das vertrieb mir die Zeit. Ich erlebte alle möglichen Abenteuer und für eine kurze Zeit vergaß ich mich selbst und alles was je war. Irgendwann musste meine Mutter wieder arbeiten, da mein Vater keinen Unterhalt mehr zahlen wollte. So blieb ich in meinem Keller eingeschlossen und Brian in seinem Laufstall. Mutter arbeitete in einer Fast-Food kette und kam nach ein paar Stunden wieder nach Hause. Der König Brian brauchte ja seine täglichen Überdosis an Aufmerksamkeit. Doch dann kam ein Tag der meinem Leben noch mehr Schaden sollte, als es bisher der Fall war. Es war irgendein Tag im Frühling. März war glaub ich der Monat. Für mich ist dieses Ereignis nur ein weiteres verdammtes Kapitel in meinem Beschissenen Leben. Mutter bekam besuch von meinem Vater. Ich freute mich und kam ohne Erlaubnis aus dem Keller. Ich umarmte ihn und freute mich, doch er schlug mir mitten ins Gesicht. Ich fiel zu Boden und blutete aus der Schläfe, da ich mit der Schläfe auf den Boden aufschlug. Meiner Mutter sah mich wütend an und brüllte mir ins Gesicht. Irgendwas von wegen ich dürfte nicht ohne ihre Erlaubnis aus meinem “Zimmer” und noch was von wegen ich hätte meinen Vater beleidigt indem ich , Monster, ihn angefasst habe. So viel nahm ich auch nicht wahr, denn ich war ja halb benommen. Sie stritten sich mal wieder um Brian. Vater wollte ihn zu sich holen, doch Mutter wollte ihren heiligen Schatz nicht hergeben. Warum auch?! Sie bot an er könne mich mitnehmen und an mir seine neuen Kampftechniken ausprobieren. War ja klar. Ich sollte wie früher wieder Prügel einstecken. Ich stand lieber auf und setze mich unter die Treppe, die in den ersten Stock führte. Er lachte meine Mutter für diesen Vorschlag aus. Er wollte ja nix mit dem Monster, das er seine Tochter nannte, zu tun haben. Brian konnte mittlerweile laufen und lief aus der Tür in den Garten. Ich lief zu meinen Eltern, doch als ich etwas sagen wollte wurde mir wieder eine Ohrfeige verpasst. Ich lief auf die Tür zu, doch als ich schon halb im wärmenden Sonnenlicht stand wurde ich von beiden zurückgerissen. Meine Mutter packte mich am rechten Arm und mein Vater mich am linken. Mein Blick war auf meinen Bruder gerichtet der auf die Straße lief. Meine Eltern folgten kurz meinen Blick, beide ließen mich zeitgleich los und rannten schreiend zu meinem Bruder. Doch alles was zurückkam war ein ohrenbetäubender krach. Ein Auto hatte Brian frontal erwischt. Ich würde sagen das er sofort tot war, denn es war soviel blut auf der Straße. Ich sah meine Eltern weinen und schreien und stellte mir insgeheim die frage wie sie wohl reagieren würden wenn ich da tot vor dem Auto liegen würde. Ich tippe, sie hätten gesagt das sie mich nicht kennen würden und ich würde als unbekannte Leiche in irgendeinem Leichenschauhaus liegen. Super, dass nenn ich mal Elternliebe. Aber so war es und ich hatte mich damit abgefunden. Beide hielten die Überreste meines kleinen Bruders in den Händen. Sie weinten bitterlich. Irgendwie hatte ich auch ein bisschen Mitleid mit ihnen und auf der anderen Seite beneidete ich Brian dafür das er sich von dieser grausamen Welt schon so früh verabschieden durfte. Ich würde das auch gerne tun, doch irgendwie konnte ich es nicht aus welchem Grund auch immer. Es dauerte nicht sehr lange bis die Polizei kam. Vielleicht eine viertel Stunde. Ein paar Minuten später war auch der Krankenwagen da. Es wurde festgestellt das Brian schon tot war und meine Eltern einen tiefen Schock hatten. Darum wurden sie ins Krankenhaus gebracht. Ein Polizist ging auf unser Haus zu. Ich versteckte mich unter der Treppe, tief in der Dunkelheit verborgen und der Polizist betrat dann das Haus. Er rief: “Ist noch jemand da?” Ich antwortete. Er ging meiner Stimme nach, doch ich schrie das er weg bleiben sollte. Wenn er mich sehen würde, würde er meine Hässlichkeit sehen und schreiend raus rennen und das wäre mir zu peinlich. Er ging wieder ein Stück zurück. Er fragte ob ich was wüsste und wer ich war. Ich beantwortete jede Frage von dem beamten und erzählte ihm das ich die große Schwester von Brian war. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)