Ewig dein! Ewig mein! Ewig uns! von Little-Cherry ================================================================================ Kapitel 1: Wieder in Konoha! ---------------------------- 1. Wieder in Konoha!   Temari lag in ihrem Bett und schlief seelenruhig. Sie war froh endlich mal wieder so richtig ausschlafen zu können, zumindest hatte sie das gehofft, aber irgendwer schien etwas dagegen zu haben, denn plötzlich klopfte es laut an ihrer Tür. Ohne auch nur eine Reaktion abzuwarten, stürmte Kankuro in ihr Zimmer und wartete darauf, dass sich seine Schwester endlich aus ihrem Bett bequemte. Langsam und mühselig rappelte Temari sich also auf und sah den Störenfried erwartungsvoll an. Würde er ihr jetzt keine gute Erklärung liefern, warum er sie so für an ihrem freien Tag weckt, könnte er etwas erleben!   „Mach dich fertig! Gaara erwartet dich. Er meint, dass es dringend ist“, sagte er, bevor er schnell aus der Tür trat, um nicht von ihrer Wut getroffen zu werden. Aber daran dachte sie gar nicht mehr, immerhin wurde sie bereits erwartet. Schnell machte sie sich fertig und eilte zum Büro des Kazekage, wo sie schon von ihrem kleinen Bruder erwartet wurde.   Gaara lächelte sie leicht an und sagte: „Es ist mal wieder Zeit für die Chuunin-Auswahlprüfung. Also mach dich bitte fertig und reise heute noch ab. Konoha erwartet dich schon!“   „Und darum musst du mich so früh wecken?“, maulte sie genervt. Das hätte er ihr auch noch ein paar Stunden später sagen können, dann wäre sie einfach einen Schritt schneller gegangen, um dann die Zeit wieder aufholen zu können. Gaara schien das aber nicht zu verstehen, denn statt zu antworten, sah er sie einfach nur eindringlich an. Temari verdrehte genervt die Augen, ging dann aber raus, um sich fertig zu machen. Sie wusste, dass es keinen Sinn machte mit Gaara darüber zu diskutieren. In diesem Fall war sie nicht seine ältere Schwester, auf die er hören musste, sondern eine einfach Angestellte, die auf ihn hören musste.   Gegen Mittag war Temari fertig mit Packen. Seufzend warf sie noch einmal einen Blick in ihr Zimmer, wobei ihr Blick an ihrem großen Himmelbett hängen blieb, auf das sie nun die nächsten Wochen wohl verzichten musste. Eigentlich hätte man ihr da auch noch ein, zwei Stunden mehr in ihrem Schlaftraum lassen können. Aber nein Konoha erwartete sie ja! Beleidigt schnappte sie sich ihren Rucksack mit den wichtigsten Sachen darin und ihren Fächer, bevor sie sich auf dem Weg zum Tor Sunas machte. Von ihren Brüdern verabschiedete sie sich nicht. Dafür war sie einfach noch viel zu sauer. Viele würden nun sagen, dass Kankuro vielleicht nichts dafür konnte, immerhin war er ja nur der Bote gewesen, allerdings hatte sich der Braunhaarige später noch einen Spaß daraus gemacht, dass sie wieder nach Konoha durfte und dort dann auf Shikamaru traf. Am liebsten hätte sie ihn noch vor ihrer Abreise gekillt, aber dafür war es nun zu spät, denn sie hatte das Dorf bereits verlassen und war nun auf dem Weg nach Konoha.   ~~~   „Hey Shikamaru! Hörst du mir überhaupt zu?“, fragte Ino ihren ehemaligen Teamkollegen genervt. Dieser lag auf dem Rasen einer abgelegenen Wiese und ging seinem liebsten Hobby, dem Wolkenbeobachten, nach, bei dem die Blondine ihn gerade störte. Sie wusste doch, dass er es hasste, wenn sie ihn dabei nervte, weshalb er mit einem gelangweilten Gesichtsausdruck er zu ihr auf sah.   „Was willst du, Ino?“, fragte er sie uninteressiert, damit sie ihn endlich in Ruhe ließ. Genervt verdrehte die Angesprochene ihre Augen.   „Du solltest zum Hokage gehen!“, wiederholte sie angesäuert ihre vorherigen Worte. Warum musste auch ausgerechnet sie diesem Faulpelz immer wieder Nachrichten der Hokage mitteilen? Da Shikamaru aber noch immer keine Anstalten machte sich zu rühren, setzte sie noch ein wütendes: „Und zwar sofort!“, nach, wobei sie ihm mit ihrer Faust drohte, was den Nara dazu veranlasste sich wehmütig in Bewegung zu setzte, um zum Hokageturm zu gelangen.   Als er vor der Tür des Hokage ankam, klopfte er an seiner Tür und trat ein, nachdem er ein „Herein!“ vernahm.   „Ah du bist es Shikamaru! Gut, dass du so schnell kommen konntest“, begrüßte der Hokage ihn und sah von einem Stapel Papier auf, der auf seinem Schreibtisch neben vielen anderen thronte. Erwartungsvoll blickte Shikamaru ihm in die Augen und wartete darauf, dass er endlich erfuhr, weshalb er sich von seiner schönen Wiese hierher begeben musste. Er hoffte nur, dass er keine anstrengende Mission bekam, immerhin hatte er in den letzten Wochen schon genug getan, da tat ihm eine Pause doch auch mal gut.   „Es geht um die Chuunin-Auswahlprüfung. Der Kazekage hat bereits jemanden aus Suna  geschickt. Diese Person wird morgen so gegen Mittag kommen. Ich möchte, dass du sie dann abholst und wie üblich ihren Beschützer spielst“, erklärte er schließlich sein Anliegen. Shikamaru nickte seufzend. Das verhieß wieder eine Menge Arbeit. Er hoffte nur, es würde nicht wieder Temari sein, denn sonst könnte er sich auf ein paar anstrengende Wochen ohne Pause bereit machen.   „Weisst du wer es ist?“, fragte er also hoffnungsvoll. Der Hokage aber schüttelte den Kopf.   „Gaara hat mir zwar nicht gesagt, wer es sein wird, aber ich denke, es wird wieder Temari sein“, meinte er grinsend. Dass das nicht wirklich das war, was er hören wollte, interessierte ihn absolut nicht. Er konnte nur hoffen, dass sie beiden nicht Recht behielten…   ~~~   Anfangs hatte sich Temari ja darauf gefreut gehabt, nach Konoha zu müssen. So hatte sie wenigstens ein paar Wochen Ruhe vor ihrem nervigen Bruder, auch wenn es ihr schon davor graute, wenn sie wieder kam, denn jedes Mal war das Haus ein Schlachtfeld, aber sie hatte ja ihre Methoden, um Kankuro dazu zu bringen seinen ganzen Mist wieder wegzuräumen. Allerdings nervte es Temari mittlerweile, dass sie wieder nach Konoha müsste, denn sie lief nun schon seit über vier Stunden durch den Regen. Konnte es hier nicht auch immer so sonnig sein, wie es bei ihr zu Hause war? Der ständige Regen kotzte sie einfach nur an. Es musste aber ja auch immer Regen, wenn sie gerade mal in Konoha war oder auf dem Weg dahin. Zum Glück würde sie bald in Konoha ankommen, dann konnte sie erst mal duschen und sich trockene Sachen anziehen, bevor sie sich eine Erkältung holte. Das wäre das letzte, was sie gebrauchen konnte, immerhin war sie hier, um zu arbeiten. Mit einer Erkältung konnte sie das vergessen, denn dann war sie immer nicht zu gebrauchen…   Nach einer weiteren halben Stunde konnte sie endlich die großen Tore von Konoha sehen. Dahinter waren zwei Gestalten zu sehen. Die eine saß in einer Art Haus, während die zweite im Regen unter einem Schirm stand und in die Richtung starrte, aus der sie gerade kam. Wahrscheinlich wartete diese gerade auf sie. Eigentlich brauchte sie ja keinen Babysitter, aber sie konnte es den Leuten aus Konoha einfach nicht ausreden. Dass nun eine einzige Person darunter leiden musste, tat ihr irgendwie leid, immerhin regnete es schon seit Stunden und sie wusste nicht, wie lange er dort schon stand. Als sie ihnen aber näher kam, konnte sie erkennen, dass es Shikamaru war, der dort unter dem Schirm stand. Ein Grinsen schlich sich bei dem Gedanken auf ihr Gesicht. Nun tat er ihr nicht mehr so leid, immerhin war Shikamaru der faulste Mensch den sie kannte, der konnte sich auch mal ruhig die Beine im Bauch stehen, sonst hätte er so oder so nichts Produktives getan.   ~~~   Shikamaru wartete nun schon eine halbe Stunde auf ihren Gast aus Suna und es nervte ihn jetzt schon. Wieso musste es auch schon wieder regnen? Und wieso musste er hier auch stehen und warten? Egal wer da kam, er oder sie würde den Weg auch alleine zum Hokage finden und da konnte er ja dann warten, aber doch nicht hier im Regen, wo es kalt war. Man nervte es ihn schon wieder. Aber da!  Endlich konnte er jemanden aus dem Wald treten sehen. Das wurde aber auch langsam mal Zeit. Er hatte schon viel zu lange gewartet. Als er den auch noch den riesigen Fächer sah, verschlechterte sich seine Laune nur noch mehr. Er kannte nur eine Person aus Suna, die mit einem so riesigen Fächer herum lief. Temari Sabakuno. Warum musste es ausgerechnet die Schwester des Kazekages sein. Gut konnte sich Shikamaru noch an die letzten Chuunin-Auswahlprüfungen erinnern, bei denen er schon mit ihr zusammen gearbeitet hatte. Und er konnte aus Erfahrung sagen, dass dies kein Vergnügen werden würde. Sie passten einfach nicht zusammen. Sie war immer so übermotiviert und er hatte eigentlich gar keine Motivation, was zwischen ihnen immer wieder für Streit sorgte. Er hoffte zwar, dass es diesmal anders werden würde, doch eigentlich war seine Hoffnung gering, schließlich kannte er den blonden Wirbelwind mittlerweile wirklich gut.   „Hallo“, grummelte er, als sie schließlich vor ihm stand, wobei er sie kurz musterte. Ihre Kleidung war völlig durchnässt, was dafür sorgte, dass ihr Dekolleté deutlich zu sehen war. Schnell lenkte er seinen Blick wieder auf ihre Augen. Er war sich sicher, dass Temari ihn umbringen würde, sollte sie bemerken, dass er gerade auf ihre Brüste gestarrt hatte. Temari erwiderte seinen Blick misstrauisch.   „Du hast ja schon wieder eine super Laune!“, stellte sie fest, wobei ihre Stimme nur so vor Sarkasmus trifte. An seiner Mimik aber änderte sich nichts, es wirkte fast so als würde er ihre Aussage ignorieren, was er vermutlich auch tat. Stattdessen hielt er ihr einen Schirm entgegen, damit sie nicht noch nasser wurde, Temari aber lehnte diesen ab, immerhin war sie bereits klitschnass. Da half ein Regenschirm auch nichts mehr. Das einzige, was etwas brachte, war so schnell wie möglich in ihre Wohnung zu kommen, sich zu duschen und dann neue Sachen anzuziehen, bevor sie sich einen Tee machte, um sich aufwärmen zu können.   „Hey Temari schön dich zu sehen! Ist es denn schon wieder soweit?“, erklang plötzlich neben ihnen eine weitere Stimme. Erst jetzt erkannte Temari, wer die zweite Person gewesen war, die sie vorher durch den Regen gesehen hatte.   „Hallo Kotetsu. Sieht wohl ganz so aus“, erwiderte sie, wobei sie ihn freundlich anlächelte. Kotetsu erwiderte das Lächeln ebenso freundlich und verwickelte die hübsche Blondine in ein anregendes Gespräch, wobei sie über die verschiedensten Themen sprachen. Shikamaru sah ihnen dabei gelangweilt zu. Gerne wäre er nun irgendwo anders, vielleicht in seinem Bett oder sonst irgendwo, wo er seinen Gedanken nachhängen konnte, aber doch nicht hier im Regen, wo er Temari und Kotetsu dabei beobachtete, wie sie sich unterhielten. Allerdings fiel ihm nach einer Weile auf, wie Kotetsu belustigt irgendwohin starrte. Von Neugier gepackt folgte er seinem Blick. Als er dann aber sah worauf Kotetsu die ganze Zeit gestarrt hatte, griff er nach Temaris Handgelenk und zog sie hinter sich her weg von dem Lüstling Kotetsu in Richtung Hokageturm.    „Wie kommst du dazu mich da einfach weg zuziehen? Ich habe mich gerade mit Kotetsu unterhalten. Wenn du nicht im Regen warten willst, hättest du auch ohne mich gehen können...“, meckerte sie ihn wütend an, wobei sie plötzlich stehen blieb und sein Handgelenk von ihm befreite. Aus finsteren Augen starrte sie ihn an.   „Jetzt halt mal die Luft an, ja? Erstens habe ich den Auftrag dich zu beschütze, zweitens dachte ich, es wäre in deinem Interesse, wenn ich dich von dem Lustmolch wegziehen, das die ganze Zeit auf deine Brüste gestarrt hat. Aber bitte entschuldige, wenn diese Ansicht falsch war. Der Hokage erwartet dich. Du solltest also schnell hoch gehen, damit du deine Wohnungsschlüssel bekommen kannst, um dich dann umziehen zu können, sonst wirst du noch krank!“, erwiderte er aufgebracht. Er würde sich von dieser blonden Hexe sicher nichts mehr gefallen lassen. Dies schwor er sich an diesem Tag, außerdem schien es zu funktionieren, denn darauf hatte Temari absolut keine Antwort.   Gemeinsam betraten die beiden den Hokageturm und gingen hoch in die Etage, in der das Büro des Hokage lag. Dort blieben sie stehen und klopften an die Tür. Geduldig warteten sie auf die Erlaubnis das Büro zu betreten, bevor sie eintraten. Der Hokage blickte auf, als sich die Tür wieder schloss. Auch sein Blick blieb an Temaris Dekolleté hängen, auf das er lüsternd starrte, schließlich war auch er nur ein Mann, allerdings rief ihn Shikamarus böser Blick wieder zur Besinnung, zumindest so sehr, dass er seiner Arbeit wieder nachkommen konnte.   „Hallo Temari, hattest du eine gute Reise?“, erkundete er sich höflich bei der Blondine.   „Hallo Hokage-sama! Ja, bis auf den Regen, der mich den ganzen Weg über begleitet und völlig durchnässt hat, deshalb würde ich jetzt gerne in meine Wohnung gehen, um mich zu duschen und mir frische Sachen anzuziehen, damit ich nicht krank werde. Das würde nämlich meine Arbeit bei der Chuunin-Auswahlprüfung beeinträchtigen“, erwiderte sie freundlich, auch wenn sich die nassen Sachen langsam nicht mehr schön anfühlten, doch merkte sie gar nicht, wo Naruto die ganze Zeit über hinstarrte, sonst hätte sie ihm schon längst ihre Meinung gegeigt. Egal, ob er der Hokage von Konoha war oder nur irgendein anderer Mann, niemand starrt ihr ungestraft so ungeniert auf ihre Brüste, außer sie bemerkte es nicht.   Plötzlich öffnete sich die Tür und eine rosahaarige, junge Frau trat ein. Sie erkannte sofort, worauf ihr Vorgesetzter schon die ganze Zeit starrte, weshalb sie ihm einfach kurzerhand eine Kopfnuss verpasste, was wohl wesentlich freundlicher war, als das, was die Blondine ihm angetan hätte, hätte auch sie bemerkt, was dort gerade vor sich gegangen war. Natürlich wunderte sich die Rosahaarige, weshalb diese das nicht bemerkt hatte, jedoch schob sie das einfach darauf, dass die Blondine bereits so lange auf Reisen gewesen war und sich nun einfach nur darauf freute sich endlich ausruhen zu können. Was sie allerdings mehr wunderte, war, dass Shikamaru nichts dagegen getan hatte. Er musste doch auch bemerkt haben, dass seine Begleitung schon seit geraumer Zeit angestarrt wurde. Sie musste wohl bei Gelegenheit mal mit ihm reden. So wurde sicher nichts aus dem Braunhaarigen und der Blondine. Dabei fanden doch alle im Dorf, dass die zwei so süß zusammen waren. Nur sie schienen das nicht zu bemerken, was wohl größtenteils an ihren Dickköpfen lag.   „Aua! Sakura was sollte das?“, beschwerte sich der Hokage und holte sie somit aus ihren Gedanken zurück. Sie wäre aber ja nicht Sakura, würde sie das einfach auf sich sitzen lassen, schließlich war er selbst schuld. Es hatte ihn niemand dazu gezwungen auf Temaris Brüste zu glotzen.   „Naruto! Mach dich an die Arbeit und starr hier nicht vor dich rum und schon gar nicht auf die Brüste von anderen Frauen!“, kommandierte sie ihn herum und hätte ihm am liebsten gleich noch eine weitere Kopfnuss verpasst. Allerdings schien die erste schon gereicht zu haben, denn Naruto machte schnell eine der Schubladen seines Schreibtisches auf, suchte aus dieser einen Schlüssel heraus und gab diesen dann an Temari, welche ihn dankend entgegen nahm.   „Ist noch etwas?“, fragte sie dann fachmännisch. Naruto aber schüttelte den Kopf.   „Nein du kannst jetzt gehen. Shikamaru begleite sie bitte bis zu ihrer Wohnung“, erwiderte der Blondhaarige. „Ach so morgen Abend findet die Einführungsversammlung statt. Es herrscht Anwesenheitspflicht, aber das muss ich euch ja nicht mehr sagen, oder?“, teilte er ihnen noch mit. Shikamaru und Temari nickten mit dem Kopf, bevor sie sich vom Hokage verabschiedeten und schließlich das Büro verließen.   Draußen schien mittlerweile die Sonne, weshalb sich viele Menschen auf der Straße tummelten. Temari beachtete diese wirklich, sondern genoss die Sonnenstrahlen, die sie auch gerne auf dem Weg hierher gespürt hätte. Shikamaru aber beobachtete sein Umfeld genau wobei ihm schnell auffiel, wie viele der vorbeilaufenden Jungs und Männer auf Temari starrten, welche das noch immer nicht zu bemerken schien. Manchmal fragte er sich wirklich wie diese Frau bei allen anderen so schwer von begriff sein konnte, ihn aber immer gleich aufs Korn nahm. Darüber konnte er nur seinen Kopf schütteln, anderseits konnte er auch nicht zulassen, dass diese Lustmolche sie wie ein frisches Stück Fleisch betrachteten. Deshalb zog er sich kurzerhand seine Jacke aus und hielt sie ihr hin, damit sie diese darüber ziehen konnte. Temari aber sah ihn verdutzt an, wusste sie doch nicht, was das ganze sollte.   „Die solltest du anziehen, wenn du nicht weiter angestarrt werden willst“, gab er monoton die Erklärung. Was sollte er sich auch noch länger mit dieser Zicke streiten. Er hatte ihr bereits gesagt, wie er es sah. Entweder sie glaubte ihm oder sie tat es eben nicht.   Verwirrt sah Temari erst ihn an und blickte sich dann unauffällig in der Umgebung um, wobei sie plötzlich die vielen Blicke der Männer bemerkte. Wütend ballten sich ihre Hände zu Fäusten. Warum hatte sie das denn nicht eher bemerkt. Jetzt musste sie diesem Trottel auch noch dankbar sein. Das war ja schon mal ein schöner Anfang. Sie hatte doch gewusst, dass dieser Regen die Hölle sein würde… Allerdings wollte Temari auch nicht mehr lange darüber nachdenken und zog sich lieber Shikamarus Jacke an, bevor sie noch weiter so angestarrt werden konnte.   „Danke!“, murmelte sie leise, sodass Shikamaru es kaum verstanden hätte. Natürlich wiedersprach es ihrem Stolz sich bei ihm zu bedanken. Allerdings gehörte es sich auch nicht dies unkommentiert zu lassen. Leider verfärbten sich dabei auch ihre Wangen ein wenig. Gerne hätte Shikamaru dazu etwas gesagt, aber er wusste, dass dies ihm nur Probleme bereiten würde, weshalb er diesen Triumph einfach stillschweigend genoss, während sie weiter den Weg zu ihrer Wohnung gingen, vor welcher sie sich dann trennten.   Seufzend betrat Temari ihre Wohnung. Endlich hatte sie Zeit, um sich ausgiebig zu duschen und so auch wieder auf zu wärmen, denn durch ihre nassen Kleider und dem Wind war ihr ziemlich kalt geworden. Außerdem entspannte das warme Wasser ihre angespannten Muskeln. Es gab doch nichts Schöneres als eine lange, warme Dusche nach einer langen Reise. Danach konnte sie sich immer bestens Entspannen, darum stieg sie auch nach jeder Mission unter die Dusche. Es war sogar eine Art Ritual. Dass sie das hier auch fortführte, war schon fast selbstverständlich, immerhin war durch ihre Tätigkeit als Botschafterin Konoha zu einer Art zweites Zuhause geworden.   Nachdem sie fertig mit dusch war, zog sie sich frische Sachen an und hing die nassen auf, damit sie wieder trocknen konnten, bevor sie den Rest ihrer Habseligkeiten auspackte und in den dafür vorgesehenen Schrank legte. Ihren Fächer stellte sie in eine Ecke ihres Schlafzimmers, schließlich würde sie ihn in den nächsten Tagen sicher nicht brauchen, auch wenn sie zur Sicherheit immer eine kleinere Version bei sich trug. Man konnte ja nie wissen. Sie persönlich ging lieber immer auf Nummer sicher, bevor sie sich unnötig in Gefahr brachte.   Als sie auch damit fertig war, wollte sie sich auf die Couch setzten, um endlich etwas ausspannen zu können, was sie sich wohl auch redlich verdient, immerhin würde in den nächsten Tagen und Wochen noch eine Menge Arbeit auf sie zukommen. Für diese wäre sie gerne ausgeruht, vor allem wenn sie mit Shikamaru zusammenarbeiten musste, denn dann hatte sie gleich doppelt so viel zu tun. Nicht dass sie die ganze Arbeit alleine machen musste, aber sie musste den Nara immer wieder triezen, damit er nicht die gesamte Zeit mit seinen Gedanken bei seinen geliebten Wolken war. Doch, als sie sich gerade gesetzt hatte, klingelte es an ihrer Tür. Da schien wohl jemand andere Pläne mit ihr zu haben. Temari aber überlegte einen Moment lang, ob sie nicht einfach liegen bleiben sollte. Irgendwann würde diese Person schon gehen und sie hatte wieder ihre Ruhe. Aber nach reichlicher Überlegung kam sie zu dem Schluss, dass sie hier in Konoha niemals ihre Ruhe haben würde, weshalb sie sich aufrappelte, um die Tür zu öffnen. Kapitel 2: Überraschungsparty ----------------------------- 2. Überraschungsparty   Aber nach reichlicher Überlegung kam sie zu dem Schluss, dass sie hier in Konoha niemals ihre Ruhe haben würde, weshalb sie sich aufrappelte, um die Tür zu öffnen.   Überrascht sah Temari Ino, Sakura, Hinata und TenTen an, welche vor ihr standen. Die anderen aber lächelten sie breit an. Sie freuten sich, dass die Blondine wieder bei ihnen war, immerhin war diese nicht wirklich oft bei ihnen.   „Schön, dass du mal wieder hier bist. Wir sind gekommen, um dich willkommen zu heißen und um dich auf die Party einzuladen, die nachher stattfinden wird. Aber jetzt wollen wir erst einmal ein Eis essen gehen. Und du kommst mit!“, begrüßte Ino Temari grinsend. Temari sah sie verwirrt an und dachte nach. Eigentlich wollte sie sich ja ausruhen, um dann übermorgen frisch mit der Arbeit beginnen zu können, außerdem mochte sie gar kein Eis, außer bei sich zu Hause, wenn es mal wieder so unerträglich warm war.  Und was sollte das bitte mit der Party. Sie ging nicht wirklich gerne auf solche großen feiern schon gar nicht in einem fremden Land, zumal sie nicht mal wusste, wer sonst noch kommen würde, wobei sie die meisten Leute hier so oder so nicht so richtig kannte. Schnell überlegte Temari, wie sie es den anderen am besten beibringen sollte, dass sie nicht mitwollte, ohne dass sie noch lange mit einer von ihnen diskutieren musste. Doch noch bevor sie etwas erwidern konnte, hatte Ino sie auch schon aus dem Haus gezogen, um sie hinter sich her zu schleifen. Gerade so hatte sie es noch geschafft, sich den Schlüssel zu schnappen und die Tür zu zumachen.   Nach einer Weile ließ Ino sie endlich wieder los. Wahrscheinlich dachte sie, dass Temari nun nicht mehr wegrennen könnte beziehungsweise wollte, immerhin waren sie bereits den halben Weg bis zur Eisdiele gegangen, da konnte sie nun auch noch den restlichen weg gehen. Gerne wäre Temari nun wieder umgekehrt, allerdings war sich sicher, dass Ino ihr dann keine Ruhe mehr lassen würde, weshalb sie sich ihrem Schicksal ergab und mit den anderen zusammen weiterging. Vielleicht konnte sie ihnen das mit der Party ja auch noch mal ausreden, denn darauf hatte sie nun wirklich keine Lust. Sie ging ja nicht mal bei sich in Suna auf eine Party, warum sollte sie das dann also hier in einem anderen Land tun?   An der Eisdiele angekommen, setzten sich die fünf an einen Tisch und bestellten sich ein Eis. Nur Temari wollte eine Cola haben. Ihr war einfach nicht nach einem Eis, was die anderen scheinbar auch respektierten, zumindest sagten sie nichts weiter dazu, sondern genossen lieber weiter ihr Eis, während sie über dies und das sprachen, wenn es die meisten Frauen taten, wenn sie sich irgendwo verabredeten. Temari aber fragte sich immer mehr, warum sie eigentlich mitgekommen war, immerhin interessierte sie sich nicht wirklich für den neusten Klatsch in Konoha. Dann aber erinnerte sie sich wieder daran, dass sie etwas mehr über diese Parts herausfinden wollte.   „Sagt mal... was ist das überhaupt für eine Party?“, fragte sie schließlich in die Runde und brachte Ino so zum Grinsen. Das war genau die Frage, auf die sie schon so lange gewartet hatte.   „Also weißt du, Temari, eigentlich dürfen wir dir das ja nicht sagen, weil es sein könnte, dass du es weiter erzählst, aber ich kann dir schon mal so viel sagen, dass es eine Überraschungsparty wird“, sagte sie geheimnisvoll.   „Und für wen soll diese geheimnisvolle Überraschungsparty sein?", hakte Temari nach. Ino aber antwortete ihr nicht, stattdessen tat sie so, als würde sie ihren Mund verschließen, um deutlich zu machen, dass sie ihr nichts weiter verraten würde, auch wenn Temari sich nicht so wirklich sicher war, warum Ino so erpicht darauf war, es geheim zu halten. Auf jeden Fall war damit für die anderen das Thema erledigt und sie widmeten sich wieder ihrem Klatsch und Tratsch.   Temari aber blickte misstrauisch in ihr Glas Cola. Jetzt hatte sie noch weniger Lust darauf auf diese Party zu gehen, wenn sie doch wenigstens wüsste für wen die Party sein sollte oder wer noch alles kommen würde, aber aus Ino war nichts mehr raus zu bekommen und auch die anderen drei schwiegen. Warum musste sie auch gerade mit Ino befreundet sein? Das hatte sie sich schon oft gefragt, aber nie hatte sie wirklich eine Antwort darauf gefunden. Aber vielleicht sollte sie sich eher Gedanken darüber machen, wie sie dieser Party entkommen konnte, ohne dass es vielleicht unhöflich rüber kam oder ihr jemand wiedersprechen konnte, denn darin war Ino wirklich eine Meisterin.   „Hast du eigentlich ein hübsches Kleid, das du anziehen kannst?“, wurde Temari von Ino aus ihren Gedanken gerissen. Die Gefragte aber schüttelte den Kopf. Warum sollte sie zu einer Mission auch ein Kleid mitnehmen, wenn sie so etwas überhaupt besaß. Sie hätte nämlich nur praktische Kimonos, die sie für ihre Missionen gebrachte. Dass die Blondine nun anfing ganz seltsam zu lächeln, bereitete ihr ein wenig Unbehagen. Worauf hatte sie sich da nur wieder eingelassen?   „Gut dann kommst du, wenn wir fertig sind, mit zu mir und ich gebe dir eins von meinen. Danach gehen wir zusammen auf die Party. Wir wollen ja nicht, dass du dich auf dem Weg dahin nicht verläufst“, erwiderte Ino mit ihrem schaurigen Lächeln und brachte Temari so zum Seufzen. Mittlerweile glaubte sie nicht mehr daran, dass sie dieser Party entkommen konnte…   ~~~   Während die jungen Frauen in der Eisdiele saßen, lachten und quatschten, war Shikamaru schon wieder mehr als nur genervt. Es war ja wieder so klar gewesen! Ino plante eine Party zu schmeißen und während sie sich mit ihren Freundinnen vergnügte durften sie alles dafür vorbereiten. Wie ihn das doch schon wieder nervte. Dann sollte das auch noch eine Party für so eine Zicke wie Temari sein, dabei würde er sie doch schon die nächsten Tage und Wochen ertragen müssen. Konnte man ihm da nicht noch einen Tag Gnadenfrist geben? Er würde sich ja gerne gegen Ino wehren und ihr seine Meinung sagen, aber andererseits fürchtete er sich auch ein wenig vor den Konsequenzen, die ihm drohten, sollte er hier nicht mithelfen und alles für die Damen vorbereiten. Und darauf hatte er noch viel weniger Lust, immerhin wusste er genau, wie Ino sein konnte, wenn sie sauer war. Also fügte er sich seinem Schicksal und half seinen Freunden dabei die Überraschungsfeier vorzubereiten.   ~~~   Als sie mit ihrem Eis beziehungsweise Temari mit ihrer Cola fertig waren, verabschiedeten sich die jungen Frauen voneinander und machten sich auf dem Weg zu ihren Wohnungen, wo sie sich für die Party fertig machen wollten. Ino nahm Temaris Arm und ging mit ihr zum Blumengeschäft von ihren Eltern, welchen sie kurz ihre Freundin vorstellte und sich dann mit ihr in ihr Zimmer verzog, um sich ebenfalls fertig zu machen. Temari sah sich erst mal in Inos Zimmer um, währen Ino selbst ihren Schrank öffnete, einige Kleider heraus nahm und sie auf ihr Bett legte.   „Ok. Such dir ein hübsches aus“, meinte Ino mit einem Lächeln und setzte sich auf einen Stuhl, damit Temari auch genügend Platz hatte, um sich entscheiden zu können. Temari aber war sich nicht mal sicher, ob da überhaupt ein Kleid dabei war, das wenigstens ansatzweise zu ihr passte oder ihren Ansprüchen entsprach. Trotzdem durchstöberte sie die Sachen, um nicht unhöflich zu sein, außerdem würde Ino ihr so oder so keine Ruhe lassen, bevor sie nicht irgendein Kleid ausgesucht hatte. Aber auch nach einer halben Stunde war sie immer noch nicht fündig geworden. Keines von ihnen passte zu ihr. Sie alle sahen einfach zu sehr nach braver Prinzessin aus, was nun wirklich nicht ihr Stil war.   Ino aber runzelte ihre Stirn. Sie musste doch wenigstens ein schönes Kleid haben, das der Konoichi aus Suna gefiel. Sie wusste zwar, dass sie beide einen unterschiedlichen Geschmack hatten, aber sie hatte so viele Kleider. Da war doch sicher etwas mit dabei. Plötzlich ging Ino ein Licht auf und siegessicheres Lächeln zeichnete sich auf ihren Lippen ab. Schnell stand sie auf und ging erneut zu ihrem Schrank, aus welchem sie ein langes, blaues Kleid holte und es dann vor Temari hielt, um zu sehen, wie es an dieser aussehen würde.   „Super zieh es mal an!“, fordert Ino sie euphorisch auf, wobei ihr Lächeln immer breiter wurde. Sie war sich sicher, dass sie genau das richtige gefunden hatte. Jetzt musste sie nur noch Temari überzeugen, denn diese war sich noch immer nicht so sicher, ob das Kleid wirklich zu ihr passte. Um dem Streit aber aus dem Weg zu gehen, zog sie sich das Kleid an und präsentierte sich wenige Minuten später der anderen Blondine.   Temari stand keine fünf Sekund vor Ino, da strahlte sie diese auch schon an. Es sah wirklich sehr schön an Temari aus. Es wirkte elegant und die Farbe stand ihr perfekt. Temari sah einfach perfekt aus, zumindest fast. Irgendwas fehlte da zwar noch, aber das spielte erst mal keine Rolle, denn Temari sah so schon umwerfend aus. Wenn ihr ehemaliger Teamkollege das auch nur ansatzweise so fand, würde es zwischen den beiden ja vielleicht doch noch funken. Ino hoffte das zumindest, denn es war kaum noch mit anzusehen, wie die beiden sich immer wieder an zickten und dabei leugneten, dass sie sich liebten, obwohl jeder anderer genau sehen konnte, dass sie sich liebten. Aber vielleicht schafften sie es ja dieses Mal die beiden miteinander zu verkuppeln. Bei den letzten malen hatte es leider nicht geklappt. Aber daran sollte sie nun nicht denken. Sie musste Temari von diesem umwerfenden Kleid überzeugen.   „Du siehst echt gut aus. Schau doch mal in den Spiegel“, forderte Ino Temari auf, da sie auch selbst sehen wollte, wie sie aussah, tat sie, was Ino von ihr wollte. Was sie dort aber sah überrascht sie wirklich. Dieses Kleid stand ihr unglaublich gut. Es schmiegte sich perfekt an ihren Körper, wobei die Farbe ihr wirklich schmeichelte. Das hätte sie niemals gedacht, vor allem weil es eins von Inos Kleidern war. Aber auch sie stört noch irgendwas. Es stellte sie beiden noch nicht ganz zufrieden. Irgendetwas fehlte da noch, die Frage war nur: Was? Kritisch musterten Ino und Temari letztere im Spiegel, um herauszufinden, was sie beide störte.   Natürlich! Die Haare! Es fiel den beiden wir Schuppen von den Augen. Warum hatten sie beiden nicht schon vorher daran gedacht? Schnell nahm Ino sich eine Bürste und löste vorsichtig Temaris Zöpfe, damit sie ihre Haare kämen konnte, welche sie dann zu einem hohen Zopf band. Temari selbst verstand gar nicht, warum sie das überhaupt zuließ. Normal hätte sie jeden angegiftet, der auch nur daran dachte irgendwas mit ihren Haaren zu machen. Ihr waren ihre Haare heilig, weshalb sie niemanden an sie heran ließ. Ino hatte sie einfach überrumpelt, außerdem hatte sie denselben Einfall gehabt wie sie auch, sonst hätte sie Ino bereits angegiftet. Trotzdem gefiel ihr das Ergebnis, weshalb sie Ino freundlich anlächelte. Diese erwiderte das Lächeln und machte auch sich dann fertig, schließlich wollte auch sie hübsch aussehen, wenn es zur Party ging, immerhin würden all ihre Freunde kommen, die momentan auf keiner Mission waren. Temari saß derweil gelangweilt auf einem Stuhl und wartete darauf, dass es endlich losging.   Ino war gerade erst fertig geworden, als es endlich an der Tür klingelte und somit ihre Begleitung ankündigte. Die beiden Mädchen gingen zur Haustür, um diese dann zu öffnen. Draußen standen Choji und Shikamaru und lächelten den beiden jungen Damen entgegen, zumindest Choji tat dies. Shikamaru stand einfach nur gelangweilt neben seinem besten Freund und wartete darauf, dass die beiden sich zu ihnen bequemten, allerdings erhellte sich seine Miene ein wenig, als er Temari interessiert musterte. Ino, die dies genau gesehen hatte, begann zu grinsen. Vielleich hatten sie dieses Mal ja ein bisschen mehr Glück mit ihrem Vorhaben. Das Kleid hatte sie zumindest genau richtig ausgesucht. Sie musste später auf jeden Fall den anderen von ihrer Entdeckung erzählen, auch wenn sie sich nicht sicher war, ob die anderen ihr wirklich glauben würden.   „Schön, dass ihr da seid!“, begrüßte Ino die beiden Neuankömmlinge, wobei sei Shikamaru ein aufmunterndes Lächeln schenkte. „Ihr seid genau richtig gekommen. Wir sind gerade fertig geworden“, erklärte sie ihn und trat vor die Tür, um dann die Treppen hinunter zu steigen und zu den beiden Jungs zu gelangen. Temari folgte der anderen Blondine, wodurch die beiden Jungs nun einen besseren Blick auf die beiden hatten, wobei sie sich eingestehen mussten, dass sowohl Ino als auch Temari wirklich gut aussahen. Von Ino hatten sie zwar nichts anderes erwartet, aber dass auch Temari dieses Spiel mitspielte, überraschte sie schon ein wenig. Sie hatten immer gedacht, dass die Konoichi aus Suna sich nicht wirklich für ihr Aussehen interessierte, aber da hatten sie sich wohl getäuscht…   Zusammen machten sich die vier auf dem Weg zur Party, bis Ino plötzlich erst Shikamaru etwas ins Ohr flüsterte und dann auch Choji, wobei sie sich bei letzterem einhakte und schließlich einfach mit ihm ging. Zu Temari meinte sie nur, dass sie noch etwas zu erledigen hatte, vorher wünschte sie Shikamaru und Temari aber noch viel Spaß, wobei sie das „Spaß“ seltsam betonte. Doch bevor Temari etwas erwidern konnte, war sie auch schon wieder verschwunden. Zu gerne hätte sie gewusst, was gerade in Inos Kopf vorging, zumal sie sie gerade mit Shikamaru alleine gelassen hatte. Dabei wusste die Blondine doch, dass sich die beiden fast immer stritten, wenn sie zusammen waren. Was wollte sie also damit bezwecken? Sie fand diese ganze Geschichte so oder so total seltsam. Erst wollte man sie mit auf irgendeine Party schleppen und dann ließ man sie auch noch mit Shikamaru alleine. Was sollte dass alles bitte? Sie konnte es einfach nicht verstehen.   „Sag mal, Shikamaru, für wen ist diese Party eigentlich?“, unterbrach Temari irgendwann die Stille, die sich zwischen ihnen ausgebreitet hatte.   „Sie hat dir als nichts gesagt?!“, antwortete Shikamaru mit einer Gegenfrage, wobei er sich die Antwort eigentlich schon denken konnte. Als die Gefragte aber den Kopf schüttelte, murmelte er irgendwas Unverständliches vor sich hin, das sich für Temari stark nach einem „Mendokuse“ anhörte. Da sie ihn dennoch fragend ansah, meinte er nur: „Du wirst es ja gleich erfahren. Wir sind nämlich da!“   Sie standen gerade vor einem großen Haus mit einer riesigen Tür, die als Eingang diente. Von drinnen war schon laute Musik zu hören. Während Temari noch das große Haus bestaunte, machte sich Shikamaru bereits auf dem Weg zur Tür, bevor er aber durch diese ging, drehte er sich noch einmal zu ihr herum.   „Kommst du?“, fragte er genervt an Temari gewandt, welche ihm schnell hinterher eilte. Gemeinsam traten sie durch die Tür. Als sie reinkamen, wurden sie von mehreren Gesichtern angestrahlt.   „Überraschung!!!“, riefen sie alle zusammen im Chor und applaudierten dann. Erst jetzt konnte Temari auch das Banner sehen, auf welchem „Willkommen Temari!“ stand. Also war diese Party für sie gedacht? Sie konnte es kaum glauben. Warum schmissen sie für sie eine Party? Temari verstand gar nichts mehr, weshalb sie einfach nur völlig perplex da stehen konnte.   Ino und Sakura kamen sofort auf sie zu und sahen sie ein wenig missmutig an.   „Was ist denn los? Freust du dich gar nicht?“, fragten sie enttäuscht. Eigentlich hatten sie gedacht, Temari würde sich freuen. Dass sie nun aber kein Anzeichen von Freude sahen, stimmte sie ein wenig traurig.   „Doch... schon.. Nur verstehe ich nicht so recht, womit ich das verdient habe beziehungsweise warum ihr das für mich macht“, stammelt sie noch immer verwirrt, wofür sie sich am liebsten geohrfeigt hätte. Ino und Sakura wirkten erleichtert, als sie ihre Antwort vernahmen.   „Also zum einen wollen wir dich willkommen heißen, da du immer so tatkräftig bei der Chuunin-Auswahlprüfung hilfst und zum anderen hat Kankuro mir einen Brief geschrieben, dass du in der letzten Zeit nicht wirklich was erlebt hast, weil du entweder auf Missionen warst oder einfach nur ausspannen wolltest. Er meinte, wir sollten uns mal darum kümmern, dass du wieder aus dem Haus kommst und deinen Spaß hast“, erklärte Ino ihr grinsend, allerdings erzielte sie damit nicht den Effekt, den sie eigentlich wollte.   Schon alleine bei dem Gedanken an ihren Bruder und dass er es war, der das alles hier veranlasst hatte, stieg Wut in ihr auf und ihre Hände ballten sich zu Fäusten. Wie konnte er ihr das nur antun? Er wusste doch genau, dass sie momentan keine Lust auf so was hatte und lieber ihre Ruhe haben wollte. Wobei… Wenn sie so recht darüber nachdachte, glaubte sie immer mehr daran, dass er das nur gemachte hatte, um sie noch ein bisschen zu ärgern. Er konnte sich auf jeden Fall auf etwas gefasst machen, wenn sie wieder nach Hause kam. Das schwor sie sich an diesem Abend.   Als sie das alles aber noch einmal genauer betrachtete, fand sie es irgendwie süß von den Bewohnern Konohas, dass sie extra für sie eine Willkommensparty organisierten, weshalb sie sich trotz ihrer Bedenken und ihrer Wut auf Kankuro ins Getümmel stürzte und obwohl sie es eigentlich nicht erwartet hatte, hatte sie dabei so viel Spaß wie schon lange nicht mehr. Es wurde viel gelacht und getanzt. Sie tanzte sogar einmal mit Shikamaru zusammen. Eigentlich hatten sie beide es nicht gewollt, aber nachdem Ino sie beide einfach alleine auf der Tanzfläche hatte stehenlassen, war ihnen nichts anderes mehr übrigen geblieben, als zu tanzen, wobei sie zugeben musste, dass Shikamaru gar nicht so schlecht tanzen konnte. Aber das war nicht das einzige, was ihr Spaß bereitete, sondern auch das Lachen und Quatschen mit anderen. Temari war eigentlich wirklich froh wieder in Konoha zu sein. Irgendwie war dieses Dorf schon fast zu ihrer zweiten Heimat geworden... Kapitel 3: Chuunin-Auswahlprüfung --------------------------------- 3. Chuunin-Auswahlprüfung Müde rekelte sich Temari, als sie am nächsten Morgen in ihrem Bett aufwachte, wobei ihr Blick auf die Uhr fiel, welche auf ihrem Nachttisch stand. Überrascht registrierte sie die Uhrzeit. Sie hatte sich zwar gedacht, dass sie etwas länger schlafen würde, immerhin hatten sie alle noch lange gefeiert und waren erst sehr spät wieder nach Hause gekommen, aber dass sie gleich bis halb zwölf schlafen würde, hätte sie sicher nicht gedacht. Gerne hätte sie auch noch etwas länger geschlafen, aber sie konnte doch nicht den gesamten Tag verschlafen. Also rappelte sie sich langsam auf und ging ins Bad, um sich zu duschen, dabei hoffte sie, etwas wacher zu werden und sich so auch frischer zu fühlen. Nachdem sie fertig mit Duschen war, fühlte sie sich wacher, sodass sie mit neuem Elan ihre Zähne putzte und sich anzog, bevor sie eine Kleinigkeit frühstückte. Als sie mit allem fertig war, war es bereits zwölf Uhr. Also höchste Zeit, um den schönen Tag zu genießen, weshalb sich dafür entschied einen kleinen Spaziergang zu machen. Doch als die Tür öffnete, erschrak sie. ~~~   Shikamaru war genervt. Gerne hätte er nach ihrer langen Partynacht mal wieder so richtig ausgeschlafen, aber nein er musste ja unbedingt so früh aufstehen, um seiner Mission nachzugehen. Dabei stand er nun schon seit drei Stunden und wartete darauf, dass endlich etwas passierte. Würden bloß ein paar Wolken am Himmel fliegen, damit er sie beobachten konnte, während er hier nichts tuend vor ihrer Tür saß und wartete, aber auch diese Freude wurde ihm verwehrt. Nach all dem Regen der letzten Tage hatten sie nun endlich einen klaren Himmel mit Sonne, aber ohne Wolken. Wie sehr wünschte er sich doch, dass etwas passierte. Er wusste, dass das nicht gerade typisch für ihm klang, aber er würde fast alles lieber tun, als das. Wenn er doch bloß schlafen könnte, aber würde sie ihn so erwischen, hätte er die nächsten Tage gelost…  Konnte sie nicht mal endlich raus kommen? Sie hatte doch schon lange genug geschlafen. Sonst war sie doch auch nicht eine solche Langschläferin, schon gar nicht wenn es darum ging, dass sie beide arbeiten mussten. Vielleicht sollte er einfach mal klingeln? Es könnte ja sein, dass sie schon wach war, aber nur gerade mit etwas wichtigerem beschäftigt als vor die Tür zu treten. Diese Idee verwarf er aber so gleich wieder. Auf das Theater, was sie machen würde, sollte er sie geweckt oder gestört haben, verzichtete er nur zu gern. Da stand er hier lieber noch ein paar Stunden an die Wand gelehnt und genoss seine Ruhe, mit der es sicher vorbei wäre, wenn Temari zu ihm stieß. Er fragte sich jedes Mal wieder, wie er das mit dieser Zicke nur jedes Mal aushielt. Sie zerrte an seinen Nerven. Das einzige gute daran war der lange Urlaub, den man ihm danach gönnte. Den brauchte er danach aber. Plötzlich hörte Shikamaru, wie sich die Tür öffnete. Endlich! Sofort drückte sich Shikamaru von der Wand ab, an der er lehnte und ging auf die hübsche Blondine zu, die ihn überrascht musterte, zu.   „Guten Morgen“, brummte er mürrisch. Es war ihm deutlich an zusehen, dass er nicht bei bester Laune war. Aber wer sollte es ihm verübeln, wenn er nur knapp fünf oder sechs Stunden geschlafen hatte, immerhin handelte es sich hierbei um den faulsten Shinobi, den es in dieser Welt gab.   „Guten Morgen! Was machst du denn hier?“, begrüßte Temari ihn überrascht, aber auch verwirrt, wobei sie langsam auf ihm zu kam.   „Falls du es schon wieder vergessen hast: Ich soll deinen Beschützer spielen, solange du hier bist!“, erwiderte er genervt und gähnte.   „Wie lange hast du den gewartet?“, fragte sie ihn mit hochgezogener Augenbraue, als sie sein Gähnen bemerkte.   „Drei Stunden etwa“, antwortete er und gähnte erneut, wobei er sie aber keine Sekunde aus den Augen ließ, denn auch wenn es ihn nervte, nahm er seinen Job wirklich ernst.   „Und wieso hast du dann nicht geklingelt?", hakte Temari nach, während sie die Tür abschloss und sich nun neben ihm gesellte, damit zusammen den Weg entlang gehen konnte.   „Ganz einfach, weil du mich dann angefahren hättest, wie eine Furie und darauf hatte ich keine Lust. Das wäre auch viel zu nervig und anstrengend gewesen…“, meinte er gelangweilt und brachte sie so zum Lachen.   „Da hast du wahrscheinlich recht“, stimmte sie ihm kichernd zu. Schweigend gingen sie weiter durch Konoha, ohne ein bestimmtes Ziel zu haben einfach nur die schöne Natur genießend, zumindest tat dies Temari.   „Was machen wir eigentlich noch, bis wir zur Versammlung müssen?“, unterbrach sie nach einer Weile die Stille. Angestrengt dachte Shikamaru nach, eigentlich war ihm ja nach einem schönen Schläfchen, aber wenn er ihr das sagen würde, könnte er sich wahrscheinlich wieder etwas anhören. Er wusste schließlich wie Temari dazu stand, dass er dauernd ein Schläfchen hielt oder in anderer Weise faulenzte. Suchend sah sich Shikamaru um, um etwas zu finden, das ihn vielleicht auf andere Ideen brachte, aber alles, was er entdeckte, war eine Wiese, die ziemlich gemütlich aussah. Ohne weiter darüber nachzudenken, steuerte er diese an. Sollte Temari doch sagen, was sie wollte. Er brauchte jetzt sein Schläfchen, sonst würde er den Tag  wohl nicht überstehen. Mit diesen Gedanken legte er sich auf die Wiese und schaute hinauf in den wolkenlosen Himmel. Temari beobachtete das Geschehen von der Straße aus. Als sie verstand, was er im Begriff war zu tun, funkelte sie ihn aus bösen Augen an. Wie konnte er um diese Uhrzeit bitte ein Nickerchen halten? Ja, sie wusste, dass er das eigentlich zu jeder Uhrzeit konnte, aber dass er sich das in ihrer Anwesenheit traute, war kaum zu glauben. Er musste doch damit rechnen, dass sie richtig sauer wurde. Warum tat er das dann? Aber irgendwie konnte sie ihn ja auch verstehen, schließlich musste er ziemlich früh aufgestanden sein und hatte lange auf sie warten müssen. Irgendwie hatte sie ja Mitleid mit dem armen Kerl, was sie seufzen ließ. Früher hätte sie sicher nicht so regiert, trotzdem setzte sie sich neben Shikamaru auf die Wiese, wobei sie sich jeden bissigen oder spöttischen Kommentar verkniff. Shikamaru selbst nahm dies sichtlich überrascht zur Kenntnis, immerhin hatte er etwas ganz anderes von ihm erwartet. Allerdings dachte er sich nichts weiter dabei, sondern schloss einfach seine Augen, woraufhin er wenige Minuten später ins Land der Träume sank. Temari beobachtete ihn die gesamte Zeit dabei. Sie glaubte von Minute zu Minute mehr daran, dass es eine gute Entscheidung war, dass sie den Nara einfach ein bisschen schlafen ließ, immerhin kannte sie den Braunhaarigen mittlerweile ziemlich gut. Außerdem wusste sie selber, dass sie manchmal ziemlich anstrengend sein konnte, weshalb sie ihm das einfach mal gönnte, schließlich gab es nicht viele, die es mit ihr aushielten. Und ganz so schlecht, war der Ausblick, der sich ihr hier bot, nun auch wieder. Es war interessant zu sehen, wie entspannt er beim Schlafen aussah und das obwohl er doch sonst immer nur genervt und angespannt. Irgendwie sah er so ja auch ziemlich süß aus. Stopp! Süß? Was dachte sie denn da?! Shikamaru und süß? Niemals! Er war vieles, aber nicht süß, zumindest versuchte sie sich das momentan einzureden, auch wenn Teile ihres Körpers das laut wiederriefen. Mit einem Seufzen ließ sich Temari zurückfallen, sodass sie nun neben Shikamaru auf der Wiese lag. Sie sollte lieber nicht weiter darüber nachdenken. Das brachte sie nur in Verlegenheit. Doch ehe sie sich versah, war auch sie ins Traumreich abgedriftet… ~~~ Gähnend rappelte sich Shikamaru auf. Der Schlaf hatte ihm wirklich gut getan, aber er hatte auch ziemlich lange geschlafen, was ihm ein Blick in den Himmel, welcher sich langsam dunkel verfärbte, bestätigte. Es wunderte ihn, dass Temari ihn so lange schlafen lassen hat, immerhin hatte er nicht mal erwartet gehabt, dass sie ihm überhaupt ein Nickerchen gewehrte. Als er aber einen Blick zur Seit war, erkannte er, warum er so lange hatte schlafen dürfen. Dort lag Temari dicht an ihn gekuschelt und schlief. Irgendwie war es ja schon seltsam, dass auch die temperamentvolle Blondine schlief und das auch noch an ihn gekuschelt. Er vermutete einfach mal, dass sie noch immer etwas von ihrer Reise und der Party erschöpft war. Weshalb sie sich gerade an ihn gekuschelt hatte, konnte er sich nicht erklären. Shikamaru wusste nur, dass er schleunigst ein bisschen Abstand zwischen ihnen bringen sollte. Sollte sie nun nämlich aufwachen, könnte er sich wieder ihre Gezicke und ihre Vorwürfe anhören, auch wenn das alles nicht seine Schuld war, immerhin hatte sie sich an ihn gekuschelt. Auf der anderen Seite wollte er lieber nicht riskieren, weshalb er ein paar Zentimeter Abstand zwischen ihnen brachte.  Einen Moment lang beobachtete er sie, wie sie so da lag und friedlich schlummerte, dann legte sich plötzlich ein Schmunzeln auf ihre zarten Lippen. Sie war so liebenswert, wenn sie schlief, ganz im Gegensatz zu ihrem wachen Zustand. Kein Gemecker! Kein Gezicke! Einzig und alleine Stille! Ja, irgendwie war sie so sogar ganz süß. Süß? Hatte er das gerade wirklich gedacht. Nein! Temari war nicht süß, sie war alles andere, aber sicherlich nicht süß. Sie war ein Dämon, ein Drache. Ja, sie war fast genauso wie seine Mutter. Er ärgerte sich über sich selbst und seine Gedanken. Wie konnte er nur so was über sie denken? Sie ging ihm doch immer nur auf die Nerven und jetzt fand er sie auf einmal süß. Krampfhaft versuchte er diesen Gedanken zu verdrängen, was ihm nach ein paar Minuten ziemlich gut gelang. Trotzdem konnte er nicht verhindern, dass sich sein Blick weiterhin auf ihren Körper legte und er sie beim Schlafen beobachtete. Es war für ein wirklich großer Kontrast, wie sie da so friedlich lag zu ihrem sonst so temperamentvollen Auftreten. Plötzlich aber fiel sein Blick auf ihre Uhr, die sie an ihrem Handgelenkt trug. Als er die Zeit darauf sah, erschrak er. Sie mussten doch los! Die Versammlung fing bald an und sie waren am anderen Ende der Stadt. Shikamaru war sich nicht wirklich sicher, ob sie das noch rechtzeitig schaffte, vor allem weil er noch Temari wecken musste. Vorsichtig rüttelte er an ihrer Schulter und ihren Namen, bis sie ihn verschlafen anblinzelte. Doch, als sie bemerkte, dass es bereits dunkel war, richtete sie sich schnell wieder auf, vielleicht etwas zu schnell, denn kurz danach wurde ihr schwarz vor Augen. Shikamaru entging dies nicht, jedoch war er gleich zur Stelle und stützte sie, bevor er ihr beim Aufstehen half, damit sie nicht umkippte. „Wir müssen los. Sonst kommen wir zu spät“, teilte er ihr führsorglich mit, wobei er ihr ernst in die Augen sah. Temari nickte nur, da sie noch immer ein bisschen benommen war. Nichtsdestotrotz schaffte sie es einen schnellen Schritt vorzulegen, sodass sich Shikamaru bemühen musste, ihr hinter her zu kommen. Das war Temari aber egal, denn für sie war, zu spät zu kommen, keine Option. Trotzdem behielt Shikamaru sie weiter im Auge. Würde sie plötzlich umkippen, wäre er sofort zur Stelle, um sie auf zu fangen, auch wenn er sich dann wieder ihre Beschwerden anhören konnte. Seinetwegen hätten sie aber auch ein bisschen langsamer gehen können. Zwar wären sie dann ein paar Minuten zu spät gekommen, aber dann hätte sich Temari erst mal kurz ihren Kreislauf hochfahren können, allerdings wusste er genau, dass er damit bei ihr gar nicht ankommen brauchte, immerhin hasste sie es zu spät zu kommen… Zur großen Freude Temaris schafften sie es noch pünktlich anzukommen, obwohl sie beide ein bisschen verschlafen hatten, dabei waren sie nicht mal die letzten, die ankamen. Es waren sogar noch erstaunlich wenige Leute da. Sie hätten sich also ruhig ein bisschen mehr Zeit lassen können. Aber daran wollte er gar nicht erst denken. Temari hätte es schließlich so oder so nicht zugelassen. Lieber setzte er sich auf einen der freien Plätze und hielt den neben sich für Temari frei, welche erst einmal ein paar Leute begrüßte, welche sie schon nicht mehr gesehen hatte, immerhin war sie so oft nun auch wieder nicht in Konoha. Es dauerte einige Minuten, bis auch die anderen alle eintrafen und ruhe im Versammlungsraum herrschte, sodass die Besprechung schließlich beginnen konnte. Dabei fiel Shikamaru ein, dass er ganz vergessen hatte wie langweilig diese Besprechungen immer waren. Seufzend wünschte er sich zurück auf die Wiese, auf der er und Temari noch bis eben gelegen und geschlafen hatten. Aber nicht nur ihn schien das Ganze zu langweilen, sondern auch Temari, zumindest interpretierte er das aus den Figuren, die sie auf ihr Blatt zeichnete. Warum er aber seine Augen noch immer nicht von seiner Kollegin lassen konnte, wusste er auch nicht so recht. Shikamaru aber schob es einfach darauf, dass ihn diese Einführungsrede so sehr langweilte, dass sein Verstand nach einer anderen Beschäftigung suchte. Jede andere Erklärung erschien ihm unlogisch. Die Einführungsrede dauerte eine Stunde, dass hieß eine Stunde Langeweile für Temari und Shikamaru, in der sie nach Möglichkeiten suchten sich nicht zu langweilen, wobei aber keiner merken sollte, dass sie eigentlich gar nicht zu hörten. Eigentlich war dies gar nicht so schwer, denn in dieser einen Stunde tat fast jeder das, was er wollte, denn erst danach kam der interessante Teil. Der Teil, weshalb sie eigentlich alle hier waren, denn nach der Einführung kam immer die Verteilung der Aufgaben. Wegen nichts anderem waren sie eigentlich hier, schließlich wollten sie alle wissen, was sie in den nächsten Wochen zu tun hatten. Iruka erhob sich nun von seinem Platz. In seiner Hand hielt er kleine Liste mit den Namen und den Aufgaben, welche er der Reihe nach abarbeitete.   „Temari, Shikamaru, ihr übernehmt dieselben Aufgaben wie bei den letzten Malen, wenn das für euch ok ist?!“, meinte er als er zu ihren Namen kam, wobei sich sein Blick auf sie beide richtete.   „Als ob wir eine Wahl hätten...“, murmelte Shikamaru und brachte Temari so zum Kichern. Irgendwie hatte er ja recht, aber er hatte auch glück, dass ihn sonst kaum jemand gehört hatte, zumindest niemanden, der etwas dagegen sagen konnte beziehungsweise wollte, weshalb sie beide nickten, um so ihre Zustimmung zu zeigen.   Auch der Rest der Versammlung verlief eher langweilig, sodass sich einige der Anwesenden wünschten woanders zu sein, nur noch da, doch zu ihrem Glück sollte dies der kürzeste Teil dieser Veranstaltung sein. Eigentlich wurde ihnen allen nur viel Erfolg gewünscht. Außerdem hoffte man auf eine gute Zusammenarbeit und erfolgreiche Prüfung. Aber auch dieser Teil ging auch zu Ende und sie konnten endlich gehen. Auch Shikamaru und Temari wollten sich gerade zum Gehen abwenden, als Iruka sie noch mal zu sich rief. Überrascht warfen sich die beiden verwirrte Blicke zu. Sie hatten keine Ahnung, worum es gehen sollte, schließlich hatten sie nichts falsch gemacht, außer dass sie vielleicht nicht zugehört hatten, aber das traf auch auf viele andere zu, die dieser Versammlung beigewohnt hatten. Was wollte er also? „Es gibt ein kleines Problem“, meinte er zu den beiden, als sie schließlich bei ihm ankamen und sie unter sechs Augen reden konnten.   „Was für ein Problem?“, fragte Temari skeptisch. Sie hasste es, wenn es Probleme gab, denn das war immer mit Arbeit verbunden. Sie hatte zwar nicht gegen Arbeit, aber sie war es, die Shikamaru dazu ermutigen musste und das war kein schöner Spaß. Sie wusste wirklich nicht, wie ein so kluger Shinobi so faul sein konnte. Darauf wollte sie sich aber nicht weiter konzentrieren, wichtiger war jetzt, was der Shinobi vor ihnen sagen wollte. Dieser lächelte sie nun verlegen an und senkte den Kopf.   „Also es ist so, dass einige Genin schon übermorgen eintreffen werden. Bis dahin muss die Quartierverteilung fertig sein, aber die Liste mit allen Teilnehmern ist erst morgen Mittag fertig...“, druckste er herum.   „Sie versuchen uns also gerade schonend beizubringen, dass wir morgen die Nacht durch machen sollen, damit wir übermorgen früh fertig sind?!“, stellte Shikamaru fest.   „Das ist nicht Ihr ernst Iruka!“, empört sich Temari aufgebracht. Sie konnte es nicht fassen. Warum mussten ausgerechnet sie die Nacht durch machen? Mit Shikamaru zusammen wäre dies die reinste Qual er würde doch schon nach der Hälfte des Abends einschlafen und die gesamte Arbeit blieb wieder an ihr hängen. Das konnte er ihr nicht antuen! Es war einfach nur unfair. Warum mussten diese Bälger auch schon übermorgen ankommen?! Es war doch bekannt, dass sie immer ein bisschen mehr Zeit für ihre Vorbereitungen brauchten. Tief atmete sie einmal ein und wieder aus, um nicht gleich wieder auszuflippen. So ein Verhalten konnte sie sich hier einfach nicht leisten, zumal es sowieso nichts brachte und sie alle nur Zeit kostete, die sie auch gebrauchen konnte, um zu schlafen, schließlich würde die Nacht danach ziemlich kurz werden. Shikamaru hielt sich lieber daraus und ließ das alles Temari klären. Ihr konnte er sich so oder so nicht wiedersetzen. „Und wann ungefähr wird die Liste fertig sein?“, fragte sie, nachdem sie sich beruhigt hatte. Wenn sie schon die ganze Nacht durcharbeiten mussten, wollte sie wenigsten so früh wie möglich anfangen. Vielleicht hatten sie ja Glück und es blieb noch ein bisschen Zeit für sie beide, um zu schlafen, auch wenn ihre Hoffnung relativ gering war. Trotzdem würde sie ihre Aufgabe erledigen, immerhin war sie nur aus diesem Grund hier, auch wenn es schwer werden würde, schließlich musste sie ihre Arbeit machen, sich wachhalten und auch noch Shikamaru wach halten. Das war wirklich nicht gerade einfach. Nichtsdestotrotz glaubte sie fest daran, dass sie es schafften. Sie würde sie das auch nicht tun, wäre sie wohl nicht mehr Temari Sabakuno… Während Temari so ihren Gedanken nachhing, dachte Iruka kurz nach. Eigentlich wusste er gar nicht so genau, wann die anderen mit der Liste fertig waren. Daran hatte er noch gar nicht gedacht gehabt, aber eigentlich hatte er auch erwartet, dass Temari ihm aufs Dach stieg, schließlich war das ziemlich viel verlangt. Zumindest von Shikamaru hatte er mehr erwartet, wobei er sich sicher war, dass dieser nur den Mund hielt, weil er ziemlichen Respekt vor der Blondine hatte.   „So genau weiß ich das auch nicht“, gestand er den beiden schließlich, „aber wie wär‘s damit: Wir treffen uns morgen hier um zwölf und ich sorge dafür, dass die Liste dann bis dahin fertig ist?!“, schlug er den beiden Shinobi vor. Temari und Shikamaru warfen sich daraufhin ein paar Blicke zu, bevor sie zustimmend nickten. Viel mehr konnten sie so oder so nicht tun… Wenigstens konnten sie lange ausschlafen, bevor sie die Nacht durchmachen mussten.   Nachdem sie alles geklärt hatten, verabschiedeten sie sich von Iruka und machten sich auf dem Weg nach Hause, vorher brachte Shikamaru Temari natürlich zu ihrer Wohnung, schließlich hatte er ja noch immer den Job Temari auf ihrem Weg zu beschützen, auch wenn er persönlich davon überzeugt war, dass sie das auch wirklich gut alleine erledigen konnte, immerhin war sie eine schlaue und starke Konoichi. Bei Temari angekommen, machten sie noch eine Zeit aus, wann sie sich am nächsten Tag treffen wollten, damit sie auch ja nicht zu spät kamen, bevor sie sich voneinander verabschiedeten und sich eine gute Nacht wünschten, welche sie auch beide schnell heimsuchte, als sie in ihren Betten lagen und sofort in diesen einschliefen. Kapitel 4: Eine lange Nacht zu zweit ------------------------------------ 4. Eine lange Nacht zu zweit „Piep, piep!“, hörte man den nervigen Klang des Weckers. Langsam öffnete Temari die Augen, um dann den Wecker aus zu schalten und dabei einen Blick auf die Uhrzeit zu werfen. Halb elf. In einer Stunde würde Shikamaru sie abholen kommen. Also ging Temari ins Bad und machte sich für den Tag fertig. Als sie damit fertig war, sah sie erneut auf die Uhr. Es war mittlerweile elf Uhr, sie hatte also noch eine halbe Stunde. Genug Zeit also, um noch eine Kleinigkeit zu frühstücken, weshalb sie sich auf in die Küche machte, um sich ein Brötchen zu schmieren und dieses dann zu essen. Gerade als sie mit abspülen fertig war, welches sie immer gleich nach dem Essen erledigte, klingelte es an der Tür. Schnell eilte Temari zur Haustür, um diese zu öffnen.  ~~~ „Shikamaruuuu! Du musst aufstehen. Du kannst doch nicht den ganzen Tag im Bett verbringen!“ Das war bereits das Fünfte Mal, dass seine Mutter ihn rief. Genervt und müde stand er auf. Eigentlich wollte er ja noch etwas länger schlafen, doch das ging scheinbar nicht, denn seine Mutter würde ihn sicher nicht mehr schlafen lassen, weshalb er sich langsam aufrappelte und sich aus seinem Bett schälte. Wehmütig trottete er ins Bad, um sich dort zu duschte und die Zähne zu putzen. Danach ging er wieder zurück in sein Zimmer und zog sich saubere Sachen an. Es waren gerade mal zwanzig Minuten vergangen, da rief ihn seine Mutter schon wieder. Dieses Mal verlangte sie aber, dass er sich etwas mehr beeilte. Es nervte ihn. Konnte er nicht einmal zu Hause seine Ruhe haben? Immer wieder musste seine Mutter ihn nerven. Nie ließ sie ihn ausschlafen oder eine Runde dösen. Meistens musste er ihr stattdessen im Haushalt helfen oder mit seinem Vater in ihren Wald gehen. Dennoch gehorchte er und ging in die Küche zu seiner Mutter, schließlich würde er noch mehr Stress riskieren, sollte er nicht das tun, was sie von ihm verlangte. Das hatte er schon oft genug erfahren dürfen. Dafür hatte er nun nicht wirklich einen Nerv, immerhin durfte er sich die gesamte Nacht mit Temari herum plagen, da musste er nicht noch am Morgen die Laune seiner Mutter reizen, weshalb er es einfach dabei beließ sie abwartend anzusehen. Seine Mutter aber lächelte ihm scheinheilig entgegen als wäre nichts gewesen.   „Da bist du ja endlich! Wolltest du etwa noch ewig schlafen? Du hast doch einen Auftrag?! Musst du da nicht langsam mal los?“, plapperte sie mit bester Laune wild drauf los. Shikamaru konnte dabei nur die Augen verdrehen.   „Ich wollte nur noch etwas schlafen. Mein Auftrag beginnt erst gegen zwölf Uhr und mit Temari hab ich mich auf halb zwölf verabredet. Du musst übrigens mit dem Abendessen nicht auf mich warten. Wir wissen noch nicht, wie lange wir brauchen werden. Es kann gut sein, dass wir die gesamte Nacht durch arbeiten müssen. War das alles, was du wolltest?“, erwiderte er mürrisch. Musste seine Mutter ihn immer so stressen? Und das auch noch am frühen Morgen? Konnte sie nicht einfach ihren Mund halten und ihn in Ruhe aufwachen lassen? Sie wusste doch, wie er morgens immer war! „Nein. Ich will, dass du jetzt erst mal etwas isst. Und dann nimmst du dir für später noch etwas mit. Du kannst auch ruhig etwas für Temari einpacken. Sie wird sich sicher freuen, schließlich, braucht ihr doch etwas zur Stärkung, wenn ihr bis zum nächsten Morgen da sitzt müsst. Ich habe euch sogar schon was fertig gemacht. Es steht da auf dem Tisch!“, erklärte sie ihm lächelnd, wobei sie auf den besagten Tisch zeigte. Shikamaru konnte dazu nichts mehr sagen. Seine Mutter konnte zwar manchmal ziemlich nervig und anstrengend sein, aber dennoch machte sie sich Sorgen um ihn und sorgte für sein Wohlergehen. Und dafür war er ihr unglaublich dankbar. Schnell setzte er sich als an den Tisch und aß ein paar happen, um seinen Magen zu füllen und seine Mutter glücklich zu machen. Als er damit fertig war er sich seine Sachen und das vorbereitete Essen, welches er in seine Tasche packte, bevor er sich damit auf den Weg zu Temari machte, wobei er sich natürlich jede Menge Zeit ließ. Als er dann an ihrem Haus ankam, klopfte er an und wartete darauf, dass sie ihm öffnete, doch es dauerte nicht lange, da öffnete Temari bereits die Tür mit einem Lächeln auf den Lippen. Er erwiderte dieses Lächeln.    „Guten Morgen!“, begrüßte er sie gähnend. Noch immer war er ein wenig verschlafen. Von Temari bekam er dafür nur einen tadelnden Blick. Er hatte doch gewusst, dass das noch anstrengend werden würde.   „Guten Morgen. Ich hoffe du bist ausgeschlafen, sonst bekommen wir heute noch ein Problem miteinander. Ich habe nämlich nicht vor länger als nötig meine Zeit hier zu verbringen“, erwiderte sie mit einem drohenden Unterton. Nichtsdestotrotz hatte sie dabei ein Lächeln auf den Lippen. Shikamaru schluckte hart. Diese Frau machte ihm Angst. Er war sich nämlich sicher, dass sie alles tun würde, um ihre Drohung wahr zu machen. Als Temari sah, dass ihre Drohung Erfolg hatte, drehte sie sich um und verschwand wieder im Haus, um ihre Sachen zu holen. Nachdem sie alles beisammen hatte, kam sie wiederheraus und schloss die Tür ab, bevor sie auch den Schlüssel in ihrer Tasche verschwinden ließ.   „Ok von mir aus können wir“, meinte sie, wobei sie die Treppen hinunter kam und sich neben Shikamaru gesellte, welcher nur nickte. Gemeinsam gingen sie zu dem vereinbarten Treffpunkt mit Iruka. Auf dem Weg dorthin schwiegen sie. Shikamaru schwieg, weil er einfach noch zu müde war und die Zeit nutzen wollte, um noch ein wenig Energie zu sammeln. Temari schwieg, weil sie einfach nicht wusste, worüber sie mit ihm reden sollte. Iruka wartete am Treffpunkt schon auf die beiden Shinobi. Er stand vor einem großen Haus, welches von außen ganz gewöhnlich aussah. In diesem Haus wurde immer für die Chuunin-Auswahlprüfung geplant. Es bot viel Platz und hatte mehrere Räume. So konnten viele Leute auf einmal ihrer Arbeit in Ruhe nachgehen. Also der Perfekte Platz, um die Nacht durch zu arbeiten und seine Arbeit so schnell wie möglich zu erfüllen, wie er fand. Als Iruka die beiden kommen sah, winkte er ihnen zu, was Temari und Shikamaru dazu veranlasste ihre Schritte zu beschleunigen, um den Braunhaarigen nicht noch unnötig warten zu lassen. Nachdem sie sich begrüßt hatten und Iruka sich noch einmal bei den beiden entschuldigte, dass er sie die Nacht durcharbeiten ließ, überreichte er ihnen einen Umschlag.   „Da drin sind die Listen mit den Teilnehmern. Ich werde später noch mal vorbeikommen und sehen wie weit ihr seid. Wenn ihr fertig seid, bringt ihr bitte alles zum Hokage“, erklärte er ihnen. Die beiden nickten und nahmen den Umschlag entgegen, dann verabschiedeten sie sich von Iruka und gingen in das Haus. Es waren nur wenige Menschen drinnen, allerdings war es auch noch nicht so lange her, seitdem die Aufgaben vergeben wurden und die meisten hatten noch jede Menge Zeit, um ihre zu erledigen. Also suchten sie sich eine ruhige Ecke, wo sie sich setzten konnten. Sie hatten in einem kleinen Raum Platz gefunden. Es gab nicht viel, aber das, was da war, reichte den beiden. Sie hatten ein Sofa, auf dem sie sich nötigenfalls ausruhen konnten, auch wenn Temari dies wahrscheinlich nicht zulassen würde. Außerdem stand an einem Fenster ein großer Tisch mit vier Stühlen. Ansonsten war der Raum gefüllt mit Regalen, in denen ein Haufen an Büchern und Dokumenten standen. Temari und Shikamaru aber beachteten diese nicht weiter, sondern setzten sich an den Tisch und öffneten den Umschlag, welchen Iruka ihnen anvertraut hatte. Er beinhaltete zehn Seiten, auf denen die Namen aller teilnehmenden Genin und ihren Jonin, die sie begleiteten, standen. Schon da wussten die beiden, dass eine Menge Arbeit auf sie wartete. Temari konnte ihren Augen nicht trauen, als sie das alles sah. Sie war sich nicht wirklich sicher, ob sie das wirklich schaffen konnten. Sie wusste nur, dass es nur klappen konnte, wenn sie sich beide ran hielten und ihre Aufgabe richtig planten.   „Was meinst du, wie sollten wir am besten vorgehen?“, wand sie sich also erwartungsvoll an ihren Partner, schließlich war er hier das strategische Genie. Sie war sich sicher, dass er einen richtigen Plan austüfteln konnte. Shikamaru aber antwortete ihr nicht. Er erhob sich einfach von seinem Platz und verließ den Raum. Temari konnte ihm nur verwirrt hinterher sehen. Was hatte dieser Idiot schon wieder vor? Er wollte sie doch nicht mit der gesamten Arbeit alleine sitzen lassen?! Shikamaru aber kam nach wenigen Minuten mit zwei Gläsern und einer Flasche Wasser wieder, welche er auf dem Tisch platzierte. Dann nahm er sich die Listen und warf einen kurzen Blick rauf.   „Ich würde sagen wir streichen erst mal alle aus Konoha kommenden Genin und gucken dann wie viele noch übrig bleiben und woher sie kommen. Die verteilen wir dann so, dass mehrere Teams aus einem Dorf in eine Unterkunft kommen“, schlug Shikamaru schließlich vor. Temari stimmte ihm nach kurzem Überlegen zu. Vermutlich war dies die beste Taktik. Sie teilten die Listen untereinander auf, um effizienter arbeiten zu können. Hierbei war es noch das leichteste die Genin aus Konoha zu streichen. Als sie damit fertig waren, sortierten sie zusammen die Genin nach Ländern, um sie dann in die Unterkünfte zu stecken. Zwischendurch tranken sie etwas oder lenkten sich auch ab und zu etwas ab, um danach wieder konzentriert weiter arbeiten zu können, denn diese Aufgabe war leichter gesagt als getan. Immer wieder musste sie etwas ändern, da es sonst nicht aufging. Es war eine schwere Puzzlearbeit, die viel Konzentration und Zeit beanspruchte. Temari war sich aber sicher, dass es ohne Shikamaru noch schwerer geworden wäre, weshalb sie dankbar dafür war, dass er ihre Hilfe war. Sechs Stunden später waren sie immer noch nicht fertig, aber dafür total erschöpft und hungrig. Shikamaru fand, dass es nun Zeit war eine längere Pause zu machen und etwas zu Essen, um wieder neue Energie zu schöpfen. Also schob er die Listen weiter nach hinten auf den Tisch und packte die Sachen das Essen aus, das seine Mutter ihm mitgegeben hatte. Temari sah ihn nur entgeistert an. Wie konnte er jetzt nur ans Essen denken? Sie hatten schließlich noch so viel zu tun und das musste alles bis zum Morgen fertig sein oder hatte er vielleicht vor die gesamte Nach mit Arbeiten zu verbringen.   „Wenn wir jetzt weiter machen, bringt es nicht wirklich viel. Wir sollten uns erst mal ausruhen und etwas essen. Du hast doch auch schon bemerkt, dass du immer unkonzentrierter wirst. Auch du brauchst mal eine Pause, Temari. Danach können wir mit mehr Energie weiter machen. Und jetzt guck nicht so wie bestellt und nicht abgeholt, iss lieber etwas!“, erklärte er auf ihrem verständnislosen Blick hin, wobei er sie ernst und eindringlich ansah. Temari sah den Nara noch einen Moment lang zweifelnd an, doch dann seufzte. Natürlich hatte sie bemerkt, dass sie langsam immer erschöpfter wurde, nur hatte sie es sich nicht eingestehen wollen. Erst Shikamarus Blick hatte sie erkennen lassen, dass ihm wirklich nichts entging. Also nahm sie sich das zweite Bento und öffnete dieses, um den Inhalt zu essen. Shikamaru beobachte Temari dabei verwirrt. Manchmal verstand er dieses Mädchen wirklich nicht. Sie war so widersprüchlich, aber ihm sollte es ja egal sein. Nun konnten sie wenigstens eine kleine Pause machen, denn er hätte sicher keine gemacht, hätte sie weiter gearbeitet. Dies war auch Temari klar gewesen, was der eigentliche Grund dafür war, dass sie begonnen hatte zu essen. Wäre sie alleine gewesen, hätte sie keine Pause gemacht. Nun war sie aber nicht alleine und musste Rücksicht auf andere nehmen, weshalb auch sie eine Pause machen musste, damit auch Shikamaru eine Pause machte. War doch ganz logisch, oder? Schweigend saßen sie beide da und aßen ihr essen, wobei sie auch tanken, bis Shikamaru das Schweigen schließlich brach.   „Warum machst du das hier eigentlich immer wieder?“, fragte er sie neugierig. Temari aber zuckte nur mit den Schultern. Das hatte sie sich auch schon des Öfteren gefragt, bis jetzt hatte sie aber noch nicht die ultimative Antwort gefunden. Zum einen machte sie es natürlich, weil es ein Befehl vom Kazekage war, zum anderen machte es ihr auch irgendwie viel Spaß, wenn sie nicht mal wieder eine Nacht durchmachen musste, aber da war noch etwas anderes. Etwas, dass sie immer wieder nach Konoha zog. Sie wusste nur nicht so genau, was das war. Sie wusste nur, dass es existierte und dass es sie dazu brachte ihre vertraute Heimat zu verlassen, um in diesem fernen Land zu arbeiten. Der Rest des Abendessens verlief so schweigend, wie er begonnen hatte. Temari hätte ihn auch nach seinen Gründen fragen können, doch sie war viel zu sehr in ihren Gedanken versunken. Dort suchte sie nämlich nach der richtigen Antwort, nach dem Etwas, das sie jedes Mal hierher lockte. Aber auch dieses Mal konnte sie keine Antwort finden. Einer anderen Person hatte sie davon noch nie erzählt, weil es einfach ein seltsames Gefühl war, allerdings hatte sie schon oft mit dem Gedanken gespielt, weil ihre Neugier sie dazu trieb, herauszufinden, woran ihre Gefühle lagen. Am Ende konnte sie ihr aber immer widerstehen. Nachdem sie sich gestärkt hatten, machten sie sich wieder an die Arbeit. Jetzt, da sie neue Energie in Form von Essen und Erholung getankt hatten, kamen sie auch wieder viel besser und schneller voran. Dennoch hatten sie noch jede Menge zu tun, weshalb sie sich ran hielten, schließlich mussten die Unterkünfte am nächsten Morgen stehen. Daran führte kein Weg vorbei. Gegen einundzwanzig Uhr kam Iruka vorbei, um nach dem Rechten zu sehen. Außerdem wollte er überprüfen, was sie bis dato geschafft hatten und wie lange sie noch brauchten. Allerdings stellte er nur fest, dass die beiden effizient arbeiteten, was aber nicht ausschloss, dass sie noch den gesamten Abend für ihre Aufgabe brauchten, was ihm wirklich leid tat. Gerne hätte er dies umgangen, doch leider war ihm dies nicht später gewesen. Da er Temari und Shikamaru aber durch seine Anwesenheit nur von ihrer Arbeit abhielt, verschwand er wieder schnell, um sie sich selbst zu überlassen. Temari und Shikamaru blieben zurück, um ihrer Arbeit nachzugehen. So ging es mit der vorlaufenden Zeit immer weiter. Je später es wurde, desto mehr Leute verließen das alte Haus, bis die beiden Shinobi komplett alleine waren. Schon eine Weile waren sie beide komplett alleine, als plötzlich das Licht ausging. Eigentlich waren sie schon fast fertig mit ihrer Arbeit gewesen. Umso ärgerlicher war es, dass sie nun nicht weiter arbeiten konnten. Da sie aber nicht mehr allzu viel zu tun hatten, wollten sie nicht nach dem Problem suchen, da es nur unnötig Zeit kosten würde. Glücklicherweise hatte Shikamaru noch zwei Taschenlampen in seinem Rucksack, welch er nicht ausgepackt hatte, da er dafür einfach zu Fall gewesen war, was ihnen nun aber ermöglichte ihrer Arbeit nachzugehen. Allerdings taten sie dies nicht auf ihren Stühlen sondern auf dem Sofa, denn nach fast zwölf Stunden waren auch diese so langsam unbequem geworden, sodass sie ihre Arbeit auf dem Sofa beenden wollten.  ~~~ Es waren einige Stunden vergangen, seitdem er das letzte Mal nach den beiden gesehen hatte, doch packte Iruka je mehr Zeit verging das schlechte Gewissen, schließlich war es seine Schuld, dass Temari und Shikamaru dort alleine saßen. Er wollte einfach noch mal nach den Beiden gucken, um zu sehen, wie weit sie waren. Vielleicht ließ es sich ja machen, dass sie morgen in der Frühe weitermachten und jetzt etwas schlafen könnten, denn den wollte er ihnen nur ungerne vorenthalten. Vor allem weil er wusste, wie Temari drauf sein konnte, wenn sie zu wenig Schlaf hatte und das wollte er wirklich ungerne jemanden antun, schon gar nicht seinem Schützling Shikamaru, welcher die meiste Zeit mit ihr zusammen verbringen durfte, ob er dies freiwillig tat oder dazu gezwungen wurde, konnte Iruka nicht sagen. Allerdings war er sich sicher, dass er sich von Mal zu Mal mehr mit Temari und dieser Situation zu Recht fand und sogar Gefallen daran finden konnte. Dies bestätigte er sich auch durch das, was er sah, als er den Raum der beiden mit einer Taschenlampe in der Hand betrat, denn das, was er dort sah, zauberte ihm ein Schmunzeln auf die Lippen. Zusammen saßen sie auf einem großen Sofa und schien tief und fest zu schlafen. Temari hatte ihren Kopf auf Shikamarus Schulter gelegt und sich dicht an ihn heran gekuschelt. Shikamaru lehnte an der Lehne des Sofas, wobei sein Kopf auf dem von Temari lag. Sie sahen echt süß zusammen aus, wie sie da aneinander gekuschelt lagen. Er war sich sicher, wenn er irgendjemanden davon erzählt hätte, würde diese Person ihm das ganz bestimmt nicht glauben. Er fand, dass man diesen Moment einfach festhalten müsste. Zum einen sahen sie einfach so unglaublich süß zusammen aus und zum anderen hatte er dann einen Beweis, auch für Shikamaru und Temari selbst. Also holte er ein Fotoapparat aus einem der anderen Räume hervor und machte ein Foto. Als er damit fertig war, suchte er nach einer Decke für die beiden und deckte sie damit zu, schließlich wollte er nicht, dass sie sich erkälteten. Bevor er ging, sah er sich noch mal um. Dabei entdeckte er auf dem kleinen Tisch vor dem Sofa die Liste, welche Shikamaru und Temari angefertigt hatten. Schnell warf er mit der Taschenlampe ein Blick darauf und erkannte, sie bereits fertig waren. Also beschloss er sie einfach mitzunehmen. Iruka packte sie vorsichtig und leise zurück in den Umschlag und nahm sie dann an sich, bevor er ganze leise die Tür hinter sich wieder zu zog und dann das Haus verließ.  ~~~ Langsam bahnte sich die Sonne ihren Weg über die Berge Konohas. Sie schlich durch die Straßen des großen Dorfes und drang in die Häuser, die ihr begegneten. So drang sie auch in das große Haus, indem die zwei Shinobi noch immer tief und fest schliefen. Immer mehr Strahlen drangen durch das offene Fenster, bis sie die vier geschlossenen Augen erreichten. Vorsichtig, von der Sonne geblendet öffneten sich die Augen langsam und träge. Ein müdes Gähnen war zu hören, während sich der Körper dazu rekelte. Doch, als sich die Augenpaare der bis eben noch Schlafenden trafen, herrschte toten Stille. Es war eine unangenehme und peinlich berührte Stimmung zu spüren. Beide fragten sich in dem Moment dasselbe. Was war gestern Abend vorgefallen? Warum lagen sie plötzlich dicht aneinander gekuschelt? Was machte die Decke da? Fragen über Fragen, die keiner der beiden beantworten konnten, weshalb sie sich einfach nur schweigend ansahen, schließlich wollte keiner der beiden etwas Falsches sagen oder machen. Es war so schon peinlich genug. „Egal was hier passiert ist, wir werden niemanden davon erzählen!“, ergriff Temari schließlich das Wort, womit sie einfach aufstand und ging. Immer noch fragte sie sich, was da vorgefallen war, wann sie eingeschlafen war und vor allem was das für ein Gefühl war, das sie gespürt hatte, als sie aufgestanden war und noch immer spürte, wenn sie daran dachte wie sie so an ihm gekuschelt gelegen hatte. Es fühlte sich so warm an und war eigentlich unbeschreiblich. Es war einfach nur wunderschön. Jedoch fand sie, dass es sich bei genauerem Nachdenken so anfühlte, wie das Gefühl, das sie immer dazu brachte hierher nach Konoha zurück zu kehren. Auch Shikamaru stand nun auf. Er war immer noch total perplex, dennoch räumte er alles auf, was sie dort hinterlassen hatten. Als er damit fertig war, wollte er die Liste zum Hokage bringen, doch diese war nicht mehr da, was ihnen vorher noch nicht aufgefallen war. Er vermutete, dass die Person, die sie zugedeckt hatte, sie mitgenommen hatte. Für kam nur eine Person in Frage. Iruka. Also suchte er nicht weiter danach. Dafür wär er eh zu müde gewesen. Und so ging er langsam wieder nach Hause, um sich schlafen zu legen. Erst viel später kam ihm der Gedanke, dass Iruka sie so gesehen haben musste. Kapitel 5: (K)ein freier Tag ---------------------------- 5. (K)ein freier Tag   Es war noch früh am Morgen. Die Sonne war erst vor wenigen Minuten aufgegangen und erstreckt sich nun über die weiten Straßen Konohas. Nur wenige Menschen waren schon unterwegs. Die meisten lagen noch in ihren Betten und schliefen tief und fest. Nur ein paar Shinobi gingen bereits ihrer Arbeit nach. So war es auch nicht verwunderlich, dass es an diesem frühen Morgen bereits leise an die Tür des Hokage klopfte. Mit einem müden „Herein“ gewährte dieser seinem frühen Gast den Eintritt. Dieser öffnete daraufhin die Tür und trat ein, um dem Hokage sein Anliegen vortragen zu können.   „Hier sind die Listen von Temari und Shikamaru“, berichtete Iruka nach einer angedeuteten Verbeugung und legte den Umschlag auf dem Tisch vor dem Hokage ab.   „Und wie lief es?“, fragte der Hokage ihn gespannt und sah von seinen Unterlagen auf. Sein Gesprächspartner holte grinsend das Foto raus, welches er vorher gemacht hatte.  „Ich bin mir nicht ganz sicher, aber näher gekommen sind sie sich auf jeden Fall schon. Sie haben die ganze Nacht dort verbracht. Ich denke sie haben eine Pause verdient, oder nicht?“, antwortete Iruka, wobei er dem Hokage das Bild reichte, sodass dieser es betrachteten.   „Ja sag ihnen bitte, dass sie für den Rest des Tages frei haben. Shikamaru ist auch von der Aufgabe als Leibwächters befreit. Du kannst jetzt gehen!“, meinte er mit einem breiten Grinsen auf den Lippen. Es war ihm eine Freude, dass mal alles nach seinem Plan verlief. Sonst war das ja nie der Fall gewesen.   Iruka deutete eine Verbeugung als Verabschiedung an und machte sich dann auf dem Weg zu dem Haus, in dem Temari und Shikamaru seiner Meinung nach noch immer schliefen. Als er dort ankam, sah er sich suchend nach den beiden um, immerhin mussten sie doch hier irgendwo liegen. Er bezweifelte nämlich, dass die beiden nach einer so langen Nacht schon so früh aufgestanden waren, doch weder Temari noch Shikamaru war dort zu sehen. Scheinbar hatte er sich doch geirrt. Er vermutete, dass Temari sie beide aufgeschreckt hatte, als die Sonne durchs Fenster gekommen war. Nach dieser würde er nun auch als erstes suchen, denn bei ihr war er sich sicher, dass er sie in ihrem Haus finden konnten.   Mit schnellen Schritten liefe er also durch die Straßen Konohas und mach sich auf den Weg zum Haus der Sabakuno. Zu seinem Glück war dieses nicht weit entfernt, sodass er es nach wenigen Minuten schon erreicht hatte und die Klingel betätigte. Er musste nicht lange warten, da wurde ihm auch schon die Tür geöffnet. Was  er dort aber zu sehen bekam, ließ ihn schmunzeln. Temari stand dort vor ihm mit zerzausten Haaren und dunklen Ringen unter den Augen. Sie sah echt schlimm aus. Schrecklich und unglaublich müde. Iruka war sich sicher, dass sie sich über die guten Nachrichten freuen würde. So konnte sie wenigstens noch ein wenig Schlaf nachholen, wobei er sich nicht so ganz sicher war, ob Temari dies wirklich tun würde. Er traute ihr auch zu, dass sie ihren ganzen Tag mit noch mehr Arbeit verbrachte, denn anders kannte er sie eigentlich gar nicht. Immer wenn sie in Konoha war, egal ob als Botschafterin oder um die Chuunin-Auswahlprüfung zu planen, sie war eigentlich nur am Arbeiten oder Trainieren. Freizeit schien ihr zumindest in dieser Zeit ein Fremdwort zu sein. Ihm sollte das aber egal sein. Sie würde schon wissen, was richtig war.   Mit großen Augen sah Temari ihn an. Was machte Iruka denn hier? Gab es etwa noch mehr Aufgaben zu erledigen? Hatten sie nicht mal ein paar Minuten ruhe verdient? Sie haben doch schon die ganze Nacht durcharbeiten müssen. Sie war zwar ein Arbeitstier, aber ein wenig Ruhe brauchte auch sie mal. Von Shikamaru wollte sie gar nicht reden. Sie konnte sich seinen genervten Blick schon bildlich vorstellen. Ob er sich wohl beschweren würde? Sollte er, würde sie ihn unterstützen, denn in diesem Punkt hatte er Recht. Sie brauchten auch mal eine Pause und das würde sie nun durchsetzen.   Als Iruka aber ihren Blick sah und bemerkt, was sie vorhatte, wehrte er dies mit seinen Händen ab.   „Keine Angst! Ich bin hier, um dir zu sagen, dass du den Rest des Tages frei hast und tun kannst, was du willst“, erklärte er ihr schnell mit einem kleinen Lächeln. Temari sah den Älteren überrascht an, nickte dann aber. Das war leichter gewesen als sie gedacht hatte. Vielleicht sollte sie sich wirklich noch mal hinlegen, bevor sie sich überlegte, was sie mit dem Rest des Tages anfangen wollte. Vorher verabschiedete sie sich aber noch von Iruka, welcher sich gleich auf den Weg macht, um auch Shikamaru die Botschaft zu überbringen.   ~~~   Nachdem Iruka gegangen war, nahm der Hokage ein Zettel und einen Stift zur Hand. Er wollte dem Kazekage von den neusten Ereignissen berichten. Es würde diesen sicher interessieren, was seine Schwester so tat und mit wem sie nach Feierabend kuschelte. Während er die Zeilen schrieb, lag ein breites Grinsen auf seinen Zügen.   Ehrenwerter Kazekage,   es sieht so aus, als würde alles nach Plan verlaufen. Wind und Schatten kommen sich langsam näher. Die Idee von Ino und Kankuro war wirklich nicht schlecht gewesen und auch die Umsetzung konnte sich sehen lassen. Wenn es so weitergehen wird, müssen wir wohl nicht mehr lange warten, bis eine neue junge Liebe zu sprießen beginnt, womit sich die Ältesten unserer Dörfer wohl wieder beruhigen dürften, immerhin wird diese unser Bündnis stärken, auch wenn es gar nicht nötig wäre. Ich hoffe, dass die Zusammenarbeit zwischen Wind und Schatten weiterhin so gut verlaufen wird und wir bald neue Ergebnisse bekommen. Ich werde Sie natürlich auch weiterhin auf den Laufenden halten, damit Sie wissen, was Sie zu erwarten haben.   Hochachtungsvoll Hokage.   Er faltete den Brief zusammen und versiegelte ihn, bevor er ihn einen Adler überreichter, welcher ihn auf dem schnellsten Weg nach Suna bringen sollte. Wenige Sekunden später war der Adler bereits auf dem Weg. Der Hokage sah ihm noch eine ganze Weile lang hinterher, bevor er sich wieder seiner Arbeit widmete, auch wenn er sich lieber etwas anderem widmen würde. Doch das würde nicht gehen. Als Hokage hatte er mittlerweile viele neu Verpflichtungen, die er nachgehen musste. Das war das negative an seinem Beruf und doch machte er es unglaublich gerne, weil es einfach mit dazu gehört.   ~~~   Schwer atmend klopfte Iruka an die Tür der Familie Nara. Er hatte sich wirklich beeilt, um den Nara informieren zu können, schließlich hatte er sich diesen freien Tag wirklich verdient und er war sich sicher, dass er sich wirklich über diese Nachricht freuen würde. Lange konnte er darüber aber nicht mehr nachdenken, denn genau in diesem Moment wurde ihm die Tür geöffnet. Der Mann, der dies getan hatte, lächelte ihn freundlich an, als er sah wer da vor seiner Tür stand. Er hatte den ehemaligen Lehrer seines Sohnes schon lange nicht mehr gesehen.   „Hallo Iruka! Was verschlägt dich zu uns?“, begrüßte er den Shinobi vor sich. Auch Iruka lächelte seinen gegenüber freundlich an.   „Hallo Shikaku! Ich will eigentlich mit deinem Sohn reden“, erklärte er sein Anliegen. Shikakus entschuldigender Blick offenbarte ihm jedoch, dass er sich doch noch ein wenig gedulden musste, bevor er sich seinen anderen Aufgaben widmen konnte.   „Tut mir leid. Er hat sich eben auf den Rasen gelegt und ich befürchte er ist schon wieder eingeschlafen“, erklärte Shikaku, wobei er sich verlegen am Nacken kratzte. Es war ihm ein wenig unangenehm, dass er so sehr auf seinen Sohn abgefärbt hatte.   „So etwas hatte ich mir eigentlich schon gedacht. Könntest du ihm vielleicht etwas von mir ausrichten? Er hat für den Rest des Tages frei und ist auch von seiner Leibwächteraufgabe befreit!“, fragte Iruka in der Hoffnung, dass er bald doch noch weiter arbeiten konnte.   „Ja klar. Das mache ich. Da wird er sich bestimmt freuen“, erwiderte der Nara lächelnd. Iruka bedankte sich bei ihm, bevor er auch schon wieder gehen musste. Die beiden Männer verabschiedeten sich voneinander und Iruka verließ das Nara-Anwesen wieder. Hinter ihm verschloss Shikaku die Tür wieder.   „Was wollte der denn so früh schon wieder?“, fragte Shikamaru seinen Vater misstrauisch.   „Er wollte nur sagen, dass du heute frei hast“, antwortete dieser ihm, wobei er seinen Sohn betrachtete. Er hatte gar nicht bemerkt, wie er das Haus wieder betreten hatte. Shikamaru aber nickte nur gleich gültig und ging raus vor die Tür. Da er nun offiziell frei hatte, wollte er seinem liebsten Hobby nachgehen und er wusste auch schon genau, wo er dies tun wollte. Normalerweise wäre er nun auf sein Dach gegangen und hätte sich dort auf die Bank gelegt, aber er vermutete, dass sollte doch noch Arbeit anfallen, würden sie dort als erstes nach ihm suchen, immerhin war bekannt, dass dies sein Lieblingsplatz war. Also suchte er sich eine schöne Wiese, die etwas abgelegen war, sodass man ihn nur schwer finden konnte. Als er eine gefunden hatte, ließ er sich in den weichen Rasen fallen und richtete sein Augenmerk auf den Himmel, um die dort thronenden Wolken beobachten zu können und seine verdiente Ruhe zu genießen.   ~~~   Temari wusste zwar nicht so recht, was sie mit ihrem freien Tag anfangen sollte, doch wusste sie genau, was sie nicht tun wollte. Sie würde heute sicher nicht arbeiten. Das hatte sie in der letzten Nacht genug getan. Diesen Tag wollte sie nutzen, um sich endlich mal wieder auszuruhen und zu entspannen. Das hatte sie sich nämlich ihrer Meinung nach mal so richtig verdient. Aus diesem Grund machte sie es sich auch gerade auf ihrem Sofa bequem und schaltete den Fernseher an. Eigentlich hatte sie sich ja in ihr Bett legen wollen, um noch ein wenig Schlaf nachholen zu können, aber irgendwie hatte sie nicht einschlafen können, weshalb sie sich dafür entschieden hatte, es mal mit fernsehen zu versuchen. Vielleicht kam dann bei einer ermüdenden Fernsehserie der erlösende Schlaf.   Temari lag erst seit ein paar Minuten auf dem Sofa und schaltete noch immer durch die Programme, als es plötzlich an der Haustür klingelte. Sie überlegte erst, ob sie einfach liegen bleiben sollte, immerhin hatte sie frei, jedoch fühlte sie sich nicht wirklich wohl bei dem Gedanken, weshalb sie aufstand und zur Tür ging, um diese dann zu öffnen und zu sehen, wer sie besuchen kam. Als Temari die Tür geöffnet hatte, blickte sie in Inos blaue Irden. Ab diesem Moment wusste sie, dass es ein Fehler gewesen war die Tür zu öffnen. Sollte Ino erfahren, dass sie frei hatte, würde sie sie nicht mehr in Ruhe lassen. Konnte man sie nicht einfach mal in Ruhe lassen, immerhin hatte sie eine lange Reise und eine lange Nacht hinter sich?! Stand ihr da nicht wenigstens ein Tag Ruhe zu?! Das war doch schließlich ihr freier Tag...   Ino aber lächelte sie nur erwartungsvoll an, wobei sie große Augen hatte. Temari erwiderte diesen Blick nur zweifelnd.   „Und was willst du hier?“, fragte Temari nach ein paar Minuten der Stille, auch wenn sie sich nicht wirklich sicher war, ob sie das wirklich wissen wollte.   „Also ähm ich hab gehört, dass du heute frei hast und...“, begann sie schüchtern, was Temari dazu veranlasste ihre Augenbraue zu heben. „Willst du mich nicht erst mal rein lassen?“, wechselte die Blondine schnell wieder das Thema.   „Nein! Also was willst du?“, erwiderte Temari hart, wobei sie ihre Arme vor der Brust verschränkte und sich in den Türrahmen lehnte. Sie wollte Ino auf keinen Fall in ihrer Wohnung haben. Nicht jetzt. Wenn sie sie jetzt rein lassen würde, würde sie sie nicht mehr loswerden. Das wusste Temari genau. Abgesehen davon traute sie dem Braten nicht so richtig. Sie konnte in den Augen der anderen Blondine sehen, dass sie etwas vor hatte und sie war sich ziemlich sicher, dass sie darauf keine Lust hatte.   Bei ihrer groben Antwort verzog Ino das Gesicht, lächelte sie dann aber wieder an. Nun war sich Temari sicher, dass es besser gewesen wäre, die Tür nicht geöffnet zu haben.   „Na was wohl. Du bist so selten und Konoha und ich komme ja auch nicht gerade oft nach Suna und wenn das doch mal der Fall ist, hast du keine Zeit. Darum dachte ich, dass wir jetzt, da du ja offensichtlich frei hast, etwas zusammen unternehmen können. Das haben wir doch so lange schon nicht mehr gemacht“, erklärte Ino ihr Anliegen.   „Und woran hast du genau gedacht?“, fragte Temari skeptisch. Eigentlich hatte sie nicht wirklich Lust darauf, etwas mit Ino zu unternehmen. Viel lieber würde sie auf ihrem Sofa liegen und einen Film sehen…   „Frauensachen halt. Shoppen, reden und so. Was Frauen halt in ihrer Freizeit machen... Und hast du Lust?“, antwortete Ino hoffnungsvoll, wobei sie Temari aus großen Augen anstrahlte.   Es klang fast so, als hätte sie wirklich eine Wahl, als könnte sie nein sagen, wobei sie sich bei Ino da nicht so sicher war. Es klang zwar wie eine Frage und als ob sie eine Wahl hätte, aber Temari war sich sicher, dass es eigentlich eine Aufforderung gewesen sein sollte und dass sie es nur zum Schein so freundlich formuliert hatte. Sie wollte sie sicher dazu zwingen etwas mit ihr zu Unternehmen. Dabei hatte sie darauf gar keine Lust. Sie stand nicht so wirklich auf solche Sachen. Es kam nicht wirklich oft vor, dass sie etwas Frauentypisches tat. Meistens verbachte sie ihre Freizeit damit zu trainieren oder das Haus in Schwung zu bringen, denn neben den ganzen Missionen blieb oft das ein oder andere liegen, vor allem wenn sie für längere Zeit weg war und ihre Brüder alleine zu Hause blieben. Abgesehen davon hatte sie auch niemanden, mit dem sie frauentypische Sachen tat. Es nervte sie einfach und passte absolut nicht zu ihr. Das war schon immer so gewesen. Was sollte sie ihr also antworten?   „Und was ist nun? Kommst du mit mir mit? Wir zwei hübschen werden einen richtig hübschen Frauentag machen. Nur wir zwei!“, riss Ino sie aus ihren Gedanken.   „Habe ich denn eine Wahl?“, seufzte die Blondine niedergeschlagen.   „Also wenn du mich so fragst: NEIN!“, erwiderte Ino und grinste sie breit lächelnd an. Mit einem weiteren Seufzer drehte Temari sich um, um ihre Wohnung zu betreten. In dieser suchte sie nach einer kleinen Tasche, in die sie ihr Geld und ihre Schlüssel packte. Dann verließ sie ihre Wohnung wieder, schloss sie ab und stieg die Stufen der Treppe hinunter, um dann mit Ino durch die Straßen Konohas zu schlendern, wobei schlendern hier das falsche Wort war. Ino zog sie durch etliche Geschäfte und zeigte ihr ein Outfit nach dem anderen, doch nie hatte Temari etwas Schönes für sich entdecken können. Eigentlich hatte sie ja auch gar keine Lust aufs Shoppen, was wohl der Grund dafür war, dass sie nichts für sich entdecken konnte. Sie würde viel lieber auf ihrer Couch sitzen und faulenzen, anstatt mit Ino durchs ganze Dorf zu laufen und die Modegeschäfte abzuklappern. Klar passte das Wort faulenzen nicht wirklich zu ihr, wahrscheinlich färbte Shikamaru auf sie ab, doch, wenn sie sich recht erinnerte, war ein freier Tag doch dafür da, um zu faulenzen, um sich zu entspannen. Oder hatte sie da etwas falsch verstanden?   „Teeemariii! Hörst du mir überhaupt zu?“, holte Ino sie in die Realität zurück, wobei sie sie genervt ansah. Seit Minuten versuchte sie Temari nun schon von diesem Kleid zu überzeugen und sie hörte ihr nicht mal richtig zu…   „Entschuldige. Was sagtest du?“, fragte Temari ihre Freundin, welche genervt stöhnte. Sie hatte doch gewusst, dass die Sabakuno ihr nicht zugehört hatte.   „Ich habe dich gefragt, was du von diesem Kleid hier hältst?“, fragte Ino sie noch einmal, wobei sie ihr ein kurzes, schwarzblaues Cocktailkleid entgegen streckte. Es war an den Taillen betont und hatte an der Seite einen kleinen Schlitz, wodurch man ihre langen Beine sehen könnte. Der weite Ausschnitt würde ihrem Dekolleté mit Sicherheit schmeicheln Gehalten wurde das Kleid mit dicken Spagettiträgern.   „Gar nicht mal so schlecht…“, musste Temari zu geben, nachdem sie das Kleid einer genauen Betrachtung unterzogen hatte.   Ino interpretierte dies als eine Zustimmung ihrerseits, weshalb sie Temari das Kleid einfach in die Hand drückte, um sie dann kurz darauf in eine freie Umkleidekabine zu schieben, damit diese es dort anprobieren konnte. Das alles ging so schnell, dass Temari keine Chance hatte sich zu wehren, aber eigentlich wollte sie das auch gar nicht, denn obwohl sie auf diese ganze Aktion keine Lust hatte, musste sie wirklich zugeben, dass das Kleid echt spitze war. Noch dazu war sie sich ziemlich sicher, dass es ihr perfekt stehen würde, weshalb sie für diesen Moment auch ihre Schimpftrirade, die ihr auf der Zunge lag, hinunter zu schlucken. Lieber entledigte sie sich ihrer Kleidung, um dann das Kleid anziehen zu können. Als dies getan war, betrachtete Temari sich skeptisch von allen Seiten   „Nicht schlecht“, murmelte sie leise zu sich selbst, während sie sich weiterhin im Spiegel betrachtete und mit dem Gedanken spielte das Kleid zu kaufen.   Geduldig wartete Ino auf die Blondine, um sich das Ergebnis ansehen zu können. Als Temari nach einer Weile aber noch immer nicht aus der Kabine getreten war, steckte sie ihren Kopf in die Kabine, um zu sehen wie weit die Sabakuno war.   „Wie la...“, wollte sie fragen, jedoch stoppte die Blondine, als sie das Ergebnis sah. Während ihr Blick über den Körper der Sabakuno wanderte, wurden ihre Augen immer größer und größer.   „W-O-W!“, war das einzige, was sie sagen konnte. Noch immer war ihr Blick starr auf Temaris Körper gerichtet. Auch sie musste zugeben, dass der Älteren das Kleid wirklich unglaublich gut aussah. Es schmeichelte ihrem Körper einfach viel zu gut als wäre es extra für sie geschneidert.   Es dauerte eine paar Minuten dauerte, bis Ino sich wieder fing und sich aus ihrer starre lösen konnte.   „Das Kleid steht dir wirklich gut! Das musst du einfach kaufen!“, forderte sie Temari aufgeregt auf. Diese warf ihr einen zweifelnden Blick zu, bevor sie sich noch einmal im Spiegel betrachtet. Ein kleines Lächeln zierte dabei ihre Lippen. Ino hatte wirklich Recht. Es stand ihr ausgezeichnet und schrie eigentlich danach von ihr gekauft zu werden. Nur gab es da ein kleines Problem. Wobei Problem war nicht das richtige Wort. Sie wusste einfach nur nicht zu welchem Anlass sie es anziehen sollte. Eigentlich gab es in ihrem Leben kaum Momente, in denen sie etwas so elegantes tragen würde. Wahrscheinlich würde es in Suna nur in ihrem Schrank hängen und dort vergammeln, weil sie sich entweder nicht traute es zu tragen oder es einfach zu hübsch für den Anlass war, immerhin kannten die Leute sie nicht in so einem eleganten Kleid, sondern nur in ihren Missionsoutfits.   Temari warf noch einen letzten traurigen Blick in den Spiegel, bevor sie sich wieder an Ino wand.   „Ja du hast schon Recht. Es steht mir wirklich gut und ist echt schön, aber ich wüsste nicht wann ich es tragen sollte. Es wäre also nur eine Geldverschwendung, abgesehen davon, dass es für das Kleid viel zu schade ist, wenn es nur in meinem Schrank hängt und nicht ausgeführt wird“, erklärte Temari ihr sachlich. Natürlich hätte sie das Kleid gerne gekauft, doch sie sah einfach keinen Sinn darin. Also ließ sie es lieber. Ino wollte das aber nicht so schnell akzeptieren. So schnell gab sie sicher nicht auf, immerhin stand das Kleid Temari echt gut und sie wüsste schon, wer große Augen machen würde, wenn er sie so sehen könnte. Ein breites Grinsen zeichnete sich auf Inos Lippen ab. Das Temari allerdings nicht sehen konnte, da sie ihren Blick auf den Spiegel gerichtet hatte, sonst hätte sie bemerkt, dass Ino etwas plante und dass das sicher kein gutes Ende nehmen würde.   „Du könntest das Kleid zum Beispiel tragen, wenn du ein Date hast“, schlug Ino Temari vor.   „Und mit welchem Typen?“, fragte diese spöttisch. Manchmal fragte sie sich wirklich, was für ein Bild Ino von ihr hatte. Als würde sie so aussehen, dass sie sich auf irgendwelche Typen einließ beziehungsweise dass diese sich auf sie einließen.   „Du hast nie ein Date?“, fragte Ino verwirrt und gleichzeitig schockiert. Temari ließ das nur den Kopf schütteln.   „Ino, die meisten Männer mögen mich nicht oder haben sogar Angst vor mir oder meinen Brüdern. Außerdem habe ich für so was keine Zeit. Ich bin schließlich Jonin und ständig auf neuen Missionen und wenn ich nicht gerade auf Mission bin, bin ich hier und gehe meiner Arbeit nach. Abgesehen davon hab ich an so etwas kein Interesse“, erklärte Temari ruhig.   „Und es gibt wirklich keinen der dich interessiert? Ich meine es gibt echt viele gutaussehende Shinobi. Einer von denen würde sicher gerne etwas mit dir anfangen wollen. Außerdem bist du doch jetzt hier und hast noch dazu einen freien Tag! Da hast du doch genügend Zeit für ein Date“, erwiderte Ino, welche keines falls so schnell aufgeben. „Weisst du was, ich organisiere dir ein Doppeldate mit Hinata und Naruto oder...“, wollte sie fortfahren, doch sie unterbrach sich selbst, als sie Temaris wütenden Blick sah, mit dem die Blondine sie taxierte. Ino ließ sich davon aber nicht beirren. Sie setzte einfach ihren Schmollmund auf und betrachte Temari traurig und mitleidig.   Temari aber blieb hart. Sie sah Ino nur weiter vernichtend an. Sie ließ sich ganz sicher nicht auf ein Doppeldate mit irgendwelchen anderen Shinobi ein. Wie sah so was denn aus?! Als wäre sie nicht dazu in der Lage, sich selbst ein Date zu beschaffen. Lächerlich. Es war nur der Fall, dass sie sowas einfach nicht brauchte. Sie kam auch so ganz gut durch die Welt. Dafür braucht sie nicht extra einen Kerl, vor allem weil es alles nur verkomplizierte, immerhin reiste sie die meiste Zeit durch die Welt. Wie sollte man da bitte eine Beziehung aufbauen, abgesehen davon dass ihre Brüder jeden Anwärter für die Bezeichnung Freund verschrecken würde. Da konnte sie ihre Energie auch in etwas Sinnvolleres investieren als die Suche nach einem Freund.   Aber Temari war nicht die einzige, die auf stur blieb. Auch Ino blieb hart.   „Bitte, bitte, bitte. Wenn kein Doppeldate, dann ein einfaches Blinde Date. Bitte, du musst dich auch um nichts kümmern. Ich werde das übernehmen“, flehte sie die andere an. Als das aber nicht funktionierte und Temari sie einfach nur unbeeindruckt betrachtete, versuchte sie es einfach mit Erpressung.   „Wenn du ja sagst, gebe ich für den Rest des Tages Ruhe und du kannst wieder das machen, was du willst. Nachdem du das Kleid gekauft hast, versteht sich. Bleibt deine Antwort nein, werde ich dich auch noch den Rest des Tages nerven, bis du doch noch einwilligst. Du siehst, es läuft auf das gleich hinaus. Nur mit dem Unterschied, dass du bei der einen Option von unserem Frauentag erlöst bist und ich dich bei der anderen nerve und du weißt, dass ich das tun werde. Also du hast die Wahl“, schlug sie ihr vor, wobei ein fieses Grinsen ihre Lippen zierte.   Das war wirklich ein verlockendes Angebot. Nicht dass sie sonderlich scharf darauf war einen Abend mit irgendeinem Typen zu verbringen, den Ino für sie ausgesucht hatte, aber ihre Ruhe hätte sie jetzt schon gerne, vor allem weil die andere Option bedeutete, dass sie Ino noch weitere Stunden ertragen musste. Da war ihr ein Typ, den sie nach ein paar Minuten wieder abservieren konnte wesentlich lieber, oder? Schnell sie kam zum Entschluss, dass, egal wer der Typ war, der Abend nicht schlimmer werden konnte als das, was ihr mit Ino bevorstand, vor allem wenn die Blondine ihre Drohung wahr machte. Wer wusste schon was der Yamanake alles einfallen konnte. Also fasste sie sich ein Herz und nickte. Die Ruhe, die sie dann haben würde, war einfach zu verlockend als dass sie hätte ablehnen können, auch wenn sie dafür dieses blöde Blinde Date in Kauf nehmen musste.   Ino freute sich riesig über Temaris Antwort. Ein Grinsen zog sich über ihr Gesicht. Sie wusste genau, wer der Richtige für diesen Job war. Sie würde ihn nur noch überreden müssen, aber auch das bekam sie sicher hin, immerhin hatte sie es sogar geschafft Temari zu überzeugen. Während Ino innerlich plant, wie sie Temaris Date überreden konnte und was die beiden bei dem Date machen sollten, zog sich Temari wieder um und ging zur Kasse, um das Kleid zu bezahlen. Kapitel 6: Überredungskünste ---------------------------- 6. Überredungskünste   „Wann soll eigentlich dieses Blinde Date sein?“, fragte Temari die Blondine, während sie durch die Straßen Konohas gingen, um zum Haus der Sabakuno gelangen zu können, damit sie sich ihrer verdienten Ruhe widmen konnte.   „Na heute! Wann denn sonst?“, erwiderte Ino ihr, als wäre es selbstverständlich. „Ich werde einen Tisch für euch zwei reservieren. So auf sieben Uhr, dann habt ihr genügend Zeit.“ Lächelnd zwinkerte sie ihr zu. Schon jetzt fand sie ihren Plan einfach nur perfekt.   „Und wer ist der Glücklich?“, hakte Temari nach. Ino grinste sie aber nur frech an.   „Das wirst du noch früh genug erfahren“, kicherte sie. „Es wäre ja auch kein Blinde Date mehr, wenn ich es dir verraten würde.“ Kopfschüttelnd betrachte Ino Temari, wobei sie einen Blick auf ihre Uhr warf und leise fluchte.   „Ok ich muss jetzt los. Ich muss schließlich noch dein Date suchen. Wir wollen ja nicht, dass du später alleine im Restaurant sitzt“, verabschiedete sich Ino und dreht sich bereits zum Gehen um. „Du musst mir dann aber alles erzählen!“, rief sie ihr noch zu und hob schnell zum Abschied die Hand, bevor sie um die nächste Ecke bog.   Temari erwiderte die Geste und sah der Blondinen noch einen Moment lang hinterher, dann machte auch sie sich wieder auf den Weg zu sich nach Hause. Dort angekommen schloss sie die Tür auf und ging hinein. Zuerst entledigte sie sich ihrer Schuhe und ihrer Tasche, dann brachte sie ihren Einkauf ins Schlafzimmer und legte ihn dort aufs Bett, wo sie ihn noch ein paar Minuten lang betrachtete. Seufzend wand sie sich wieder von ihrem Kleid und ging wieder zurück ins Wohnzimmer. Erschöpft ließ sie sich aufs Sofa fallen. Endlich Ruhe! Wie lange sehnte sie sich nun schon danach? Viel zu lange! Genießerisch schloss sie die Augen und lauschte vollkommen entspannt der Stille. Sie hatte schon wieder ganz vergessen gehabt, wie gut es tat mal ganz allein zu sein, zu faulenzen und gar nichts machen zu müssen, schließlich hatte sie auch an ihren freien Tagen immer zu tun gehabt.   Eine ganze Weile lag Temari einfach nur da, genoss die Stille und ließ ihre Gedanken schleifen. Dabei konnte sie nicht verhindern, dass sie auch zu dem ihr bevorstehenden Date wanderten. Zu gerne hätte sie gewusst, welchen Shinobi Ino für sie auswählen würde. Vielleicht aber war es auch gar keine Shinobi sondern nur ein einfacher Bürger. Temari glaubte aber eher weniger daran, immerhin war es nicht gelogen gewesen, dass die meisten Männer Angst vor ihr beziehungsweise ihren Brüdern hatten. Der einzige, der dagegen immun zu sein schien, war Shikamaru. Manchmal provozierte er sie einfach nur aus Spaß und wenn er es nicht tat, dann machte es ihm scheinbar auch nicht so viel aus, wenn sie mal wieder sauer wurde. Aber auch vor ihren Brüdern schien er sich nicht zu fürchten. Zumindest hatte er es ihr bis dato auf keiner Weise gezeigt.   Trotzdem glaubte Temari nicht daran, dass Ino den Nara für sie aussuchen würde. Klar, wenn sie mal hier war, war sie eigentlich nur mit ihm unterwegs, aber das lag auch daran, dass sie einfach Partner waren. Zwar fiel ihr auch kein anderer Mann ein, den die Blondine für sie aussuchen würde, aber sie hoffte einfach mal, dass es kein so großer Faulpelz war, wie der Nara, denn das ging ihr bei ihm eigentlich am meisten auf die Nerven. Immer diese keine Lust Einstellung. Sie verstand gar nicht, wie man nur so unmotiviert sein konnte. Allerdings schaffte sie es allgemein nicht hinter den Charakter ihres Partners zu blicken. Dafür war er einfach zu fassettenreich. Es fiel ihr unglaublich schwer ihn zu durchschauen, aber das beruhte wohl auf Gegenseitigkeit, sonst würden sie und nimmer so oft an einander geraten. Doch irgendwie machte ihr gerade das mit ihm Spaß. Sie hatte Freude daran gefunden ihn zu ärgern und zu provozieren. Ihm schien es allerdings genauso zu ergehen, denn kein anderer provozierte sie so wie er, abgesehen von Kankuro natürlich.   Irgendwann wurde ihr diese ungewohnte Stille und das ständige Nachdenken, welches so oder so zu nichts führte, da sie nicht erfahren würde, wer ihr Date war, aber zu langweilig, weshalb sie einfach den Fernseher einschaltete, um sich von diesem berieseln lassen zu können, denn schlafen konnte sie noch immer nicht, auch wenn sie eigentlich ziemlich erschöpft und müde war. Jedoch dauerte es nicht lange und der Fernseher zeigte seine Wirkung. Die Stimmen aus dem Gerät wurden immer leiser, traten von Minute zu Minute mehr in den Hintergrund. Temaris Augenlieder flatterten nur noch, bis sie sich schließlich komplett schloss. Neben den Stimmen aus dem Fernseher war nun nur noch Temaris leiser Atem zu hören. Sie war eingeschlafen. Endlich!   ~~~   Shikamaru sah hinauf in den Himmel, um die dort schwebenden Wolken beobachten zu können, doch er hatte Pech. Bis auf ein paar einzelnen Wolken war der Himmel wolkenlos. Als dann auch die letzte vorbei geschwebt war, schloss er die Augen und genoss die Stille, um sich entspannen zu können. Wobei es eigentlich gar nicht so Still war, wie er es gern gehabt hätte. Shikamaru konnte hören wie ein paar Kinder spielten, hier und da zwitscherte ein Vogel und etwas weiter entfernt schrie ein Baby, das die Mutter verzweifelt versuchte zu beruhigen. Doch trotz der ganzen Geräusche, empfand er diesen Moment als eine wohltuende Ruhe. Es war schön mal wieder frei zu haben und nichts zu tun. Vor allen nach der gestrigen Nacht mit Temari. Manchmal fragte er sich, wie er die Zeit mit diesem Drachen immer aushielt, jedoch vermutete er, dass er sich mittlerweile daran gewöhnte hatte. Aber vielleicht lag es auch einfach daran, dass es Momente gab, in denen sie ganz anders, in denen sie sanft und freundlich war. Hätte er diese Momente nicht selbst miterlebt, hätte er sicher behauptet, dass sie einfach nur ein nerviger und anstrengender Drache war, genauso wie seine Mutter. Doch vielleicht waren es diese kleinen Momente, die er manchmal mit Temari erlebte, die, von denen sein Vater ihm damals berichtet hatte, als er von ihm wissen wollte, warum er seine Mutter geheiratet hatte. Nichtsdestotrotz konnte er die Entscheidung seines Vaters nicht verstehen. Temari und er verstanden sich zwar besser als mit anderen, allerdings war ihm eine Freundin, die nicht so anstrengend war, wesentlich lieber.   Hier, wo er sich allein und frei fühlen konnte, konnte er auch am besten nachdenken, wobei ihm das meistens zu anstrengend war. Da er nun aber keine Wolken beobachten konnte und es zu laut zum Schlafen war, hing er lieber seinen Gedanken nach. Er überlegte, wie es dazu gekommen war, dass Temari sich an ihn gelehnt hatte und eingeschlafen war, immerhin versuchte sie sonst immer unnötigen Körperkontakt zu vermeiden, weil sie keine Lust auf irgendwelche Gerüchte hatte, die in Konoha die Runde machten. Eigentlich hatte er sogar erwartet gehabt, dass sie ihm eins mit ihrem Fächer passen würde und ihm die ganze Schuld zuwiese, aber nichts dergleichen war passiert. Da sah er mal wieder, wie sehr er sich von ihr täuschen ließ. Nie wusste er, was sie gerade gedachte zu tun. Das war aber noch nicht das Schlimmste, wie er fand, immerhin hatte er sich mittlerweile an sie und ihr gemüht gewöhnt. Er wusste, dass er bei ihr immer mit dem Unmöglichen rechnen musste, weshalb er sich ein wenig darauf einstellen konnte, auch wenn sie ihn immer wieder überraschte. Für ihn war das schlimmste an der Sache, dass er immer, wenn er mit ihr zusammen war, ein wohltuendes Gefühl in der Magengegend hatte, das auch schon aufkam, wenn er nur an sie dachte. Jedoch wusste er einfach nicht woher es kam oder warum er es hatte. Noch nie hatte er so was zuvor gespürt. Das Gefühl war auch nicht von Anfang an da gewesen, sondern hatte sich mit der Zeit immer weiter entwickelt, war immer stärker geworden. Jemand anderen hatte er davon noch nicht erzählt. Shikamaru wollte zuerst herausfinden, was es zu bedeuten hatte und warum es heute früh, als er neben ihr aufgewacht war, stärker war als je zuvor. Erst wenn er sich über seine ungeklärten Fragen im Klaren war, wollte er jemand anderem davon erzählen. Es war eben alles etwas komplizierter.   Eine ganze Weile lang grübelte Shikamaru noch über sich und Temari nach, wobei er versuchte, auf seine vielen Fragen eine passende Antwort zu finden. Allerdings brachte ihn das auch nicht gerade weiter. Er war eben viel zu unerfahren, was Gefühle anging. Jedoch war ihm klar, dass er sich langsam mal darüber im Klaren werden sollte, denn sonst würde es nur Probleme mit sich bringen und darauf hatte er keine Lust, denn Probleme brachten immer unnötige Anstrengungen mit sich. Er verschwende seine Energie lieber mit etwas sinnvollerem. Da ihn die Überlegungen also nicht weiter brachten, verabschiedete er die Gedanken fürs erste und gab sich seiner Müdigkeit hin. Es dauerte nicht lange und schon war auch er eingeschlafen. Die letzte Nacht und das viele Nachdenken hatte ihn ziemlich angestrengt, sodass er diesen Schlaf dringen nötig hatte, auch wenn es gerade mal Mittag war.   ~~~   Schon seit einer ganzen Weile lief sie durch die Straßen Konohas und doch konnte sie ihn nicht finden. Wo hatte sich dieser Typ nur schon wieder versteckt? Sie hatte doch bereits bei seinen üblichen Verstecken vorbei geschaut. Sie suchte ihn überall und fand ihn doch nicht. Dieses Mal hatte er es wirklich geschafft. Er hatte sich so gut versteckt, dass sie ihn einfach nicht finden konnte. So ging das einfach nicht weiter. Seit zwei Stunden lief sie Konoha bereits systematisch ab und doch war er einfach nicht mehr aufzufinden. Völlig außer Atem blieb sie plötzlich neben einer Wiese stehen und sah sich noch mal um. So konnte es einfach nicht weitergehen. Wenn sie ihn nicht bald fand, musste ihr unbedingt etwas anderes einfallen, immerhin würde Temari dort auf ein Blinde Date warten und Ino wusste genau, dass sollte sie dort keinen vernünftigen Typen anschaffen, sie etwas erleben konnte. Dabei fiel ihr eigentlich kein besser außer Shikamaru ein. Er war einfach perfekt für diesen Job, immerhin verbrachten er und Temari immer viel Zeit zusammen und auch wenn er sich immer wieder über die Blondine beschwerte, wusste sie doch, dass er sie eigentlich ziemlich gern hatte. Sie kannte ihn schließlich schon eine ganze Weile und konnte ihn so relativ gut lesen. Abgesehen davon würde es eigentlich echt gut zu ihrem und Kankuros Plan passen. So würden sich die beiden im besten Fall noch ein wenig näher kommen. Im schlechtesten, würden sie natürlich erfahren, dass das mit den beiden nichts mehr wurde. Doch daran wollte Ino in diesem Moment nicht denken, schließlich gab es wichtigeres.   Nachdenklich setzte sie sich wieder in Bewegung, wobei ihr Blick versuchte ihre gesamte Umgebung zu erfassen. Vielleicht sollte sie doch noch einmal bei seinen Eltern vorbei schauen. Bei Choji und den anderen war sie gerade erst gewesen, aber bei keinem von ihnen hatte er sich den Tag über blicken lassen. Wahrscheinlich lag er mal wieder auf irgendeiner abgelegenen Wiese und hing seinen Gedanken nach, beobachtete Wolken oder schlief. Warum musste er auch so gut darin sein, sich zu verstecken. Eigentlich müsste er doch in Bereitschaft sein, oder? Wenn er also in Bereitschaft war, musste er doch eigentlich auffindbar war, oder etwa nicht? Es war zum verrückt werden!   Genervt ließ sich Ino auf eine Wiese fallen. Wenn sie diesen Idioten gefunden hatte, könnte er sein blaues Wunder erleben! Nie wieder würde sie ihm ein Date mit einer so gutaussehenden Frau wie Temari besorgen. Allgemein würde sie sich sicher nie wieder in so eine Situation bringen. Dafür war ihr ihre Zeit einfach viel zu schade. Was sie nicht alles hätte shoppen können, wenn sie Temari nicht so bequatscht hätte. Dafür würde sie allerdings sorgen, dass er zu diesem Date ging, wenn sie ihn erst einmal gefunden hatte. Nur gab es da ein kleines Problem: Sie hatte absolut keine Ahnung, wo sich der Nara versteckte…   Ganz nebenbei nahm sie eine Bewegung in ihrer Nähe war, jedoch war sie viel zu sehr in ihren Gedanken vertieft als dass sie diese richtig realisierte. Erst beim zweiten Hinsehen fiel ihr auf, wer sich dort bewegt hatte. Sie erkannte seinen markanten Ananaszopf sofort. Genervt schlug sie sich ihre Hand gegen ihre Stirn. Sie konnte nicht fassen, dass sie ihn da übersehen hatte. Da suchte sie ihn stunden lang im ganzen Dorf und als sie sich ganz in seiner Nähe fallen lässt, übersieht sie einfach. Wie viel wertvolle Zeit sie damit verschwendet hatte. Nun musste sie sich allerdings beeilen, schließlich wollte sie nicht, dass Temari auf ihr Date warten musste, denn nun, da sie ihn gefunden hatte, war Ino klar, dass Temari sicher ein Date bekommen würde. Sie musste nur noch den Nara überreden, aber das sollte eine ihrer leichtesten Übungen sein.   Mit einem breiten Grinsen erhob sich die Blondine und schlenderte auf ihren Teamkollegen zu. Vor ihm kam sie zum Stehen, sodass ihr Körper ein Schatten auf den seinen warf. Shikamaru, der nur ein wenig vor sich hin gedöst hatte, wurde durch diese kleine Veränderung wach und öffnete seine Augen. Verwirrt sah er in die blauen Inos. Mit ihr hatte er nun sicher nicht gerechnet. Eigentlich hätte er auch gerne darauf verzichtet, denn schon alleine an ihrem Grinsen erkannte er, dass es anstrengend werden würde und das auch noch an seinem freien Tag. Nächstes Mal würde er sich wohl ein besseres Versteck suchen müssen. So ging das nämlich nicht. Dabei hatte er eigentlich gedacht, dass er bereits ein sehr gutes Versteck gefunden hatte. Dass Ino nun aber vor ihm stand und ihn breit angrinste, bewies ihm das Gegenteil. Er hoffte nur, dass sie einfach hallo sagen wollte und dann wieder ging. Leider konnte er daran nur nicht so wirklich glauben.   „Was willst du, Ino?“, fragte er genervt, machte sich aber nicht die Mühe sich aufzurichten. Warum sollte er auch. Sie sollte ruhig wissen, dass sie seine Ruhe störte.   „Ich will dich nur darüber informieren, dass du auf ein Blinde Date gehst“, flötete die Blondine noch immer gut gelaunt. Shikamaru betrachte sie jedoch nur skeptisch.   „Und warum sollte ich auf ein Blinde Date gehen?“, hakte der Nara noch immer genervt nach. Er konnte einfach nicht glauben, dass Ino wirklich erwartete, dass er zu diesem Date ging. Sie kannte ihn schon so lange. Es musste ihr einfach klar sein, wahrscheinlich war es ihr sogar.   „Ganz einfach, weil ich sonst den Rest des Tages nicht mehr von deiner Seite weichen werde und nicht mehr aufhöre zu reden“, erwiderte sie mit einem breiten Grinsen, wobei sie ganz unschuldig mit ihren Wimpern klimperte. Shikamaru stöhnte. Er hätte es wissen müssen.   „Warum überhaupt ich? Es gibt in Konoha so viele andere Männer. Warum soll also ich dahin gehen?“, versuchte er sich noch immer raus zureden. Er hatte noch die stille Hoffnung, dass sie sich vielleicht anders entscheiden würde, dass er doch noch seine Ruhe haben könnte.   „Weil es keinen besseren für diesen Job gibt. Sonst hätte ich dich doch nicht in ganz Konoha gesucht. Weißt du, ich war heute mit deinem Blinde Date shoppen und da haben wir ein unglaubliches Kleid gesehen. Sie wollte es sich aber nicht kaufen, weil sie keinen passenden Anlass gefunden hat und dann habe ich ihr das mit dem Blinde Date vorgeschlagen, dabei musste ich natürlich gleich an dich denken“, erklärte sie ihm. „Du verstehst also, dass es keinen anderen Weg gibt. Du musst zu diesem Date.“   „Ino, ich muss gar nichts!“, wehrte der Nara ab. Was sollte er auch schon auf so einem Date? So was war einfach nichts für ihn. Er verstand auch nicht so recht, warum Ino so sehr darauf beharrte. Sollte sie sich doch einen anderen Dummen suchen. Er würde auf jeden Fall nicht zu diesem Date gehen.   Ino sah das aber ganz anders. Eigentlich hatte sie gehofft, dass er sofort einwilligte. Wenn er aber nicht wollte, musste sie eben härter Maßnahmen ergreifen. Es würde ihm ein Vergnügen bereiten, ihn so lange zu nerven, bis er einsah, dass er sich doch lieber zu diesem Date begab als sich weiterhin ihr Gequatsche anzuhören. Wer nicht hören wollte, musste eben fühlen. Mit diesem Gedanken ließ sie sich neben den Nara auf den Boden fallen und begann damit ihm von ihrem Tag zu berichten. Sie würde so lange Reden, bis er einwilligte zu dem Date zu gehen, denn sie wusste, dass früher oder später der Moment kam, in dem der Nara reiß aus nahm, in dem ihm das alles zu viel wurde und er sich doch lieber dafür entschied zu dem Blinde Date zu gehen. Natürlich wäre es leichter gewesen, wenn sie einfach einen anderen gefragte hätte, doch zum einen glaubte sie nicht daran, dass das Date mit einem anderen Kerl ein Erfolg wurde, wodurch sie dann Temaris Zorn auf sich lud und zum anderen machte ihr das hier gerade unglaublichen Spaß. Sie konnte sich gar nicht daran erinnern, wann sie Shikamaru das letzte Mal so sehr genervt hatte. Ihr war nur klar, dass sie das in Zukunft wieder öfter machen sollte. Sein Blick dabei und sein genervte Stöhnen waren einfach zu köstlich, als dass sie darauf weiterhin verzichten konnte. Um Shikamaru tat es ihr ein wenig leid, doch was sollte sie machen? Er würde ihr so oder so dankbar sein, wenn er erfuhr mit wem der dort auf ein Date ging, dem war sich Ino sicher, immerhin hatte sie bereits bemerkt, wie wichtig Temari dem Nara war, auch wenn er es selbst noch nicht wirklich bemerkt hatte. Jedoch war sie sich sicher, dass es nur noch eine Frage der Zeit war und da würde dieses Blinde Date der erste Schritt in die richtige Richtung sein… Kapitel 7: Dinner for two! -------------------------- 7. Dinner for Two! Alleine saß Shikamaru in dem Restaurant, das Ino für ihn und seine Begleitung ausgesucht hatte. Jedes Mal, wenn sich die Tür öffnete richtete sich sein Blick auf den Eingang. Bis jetzt war ihm allerdings noch niemand aufgefallen, der sein Date hätte sein können. Seufzend nahm er einen Schluck von dem Wasser, das vor ihm stand. Warum hatte er sich noch mal von Ino dazu überreden lassen? Er wusste doch nicht mal mit wem er sich hier treffen sollte. Wahrscheinlich würde das alles wieder in einer Katastrophe enden, da sie beide nicht zusammen passten. Vielleicht hätte er doch nicht so schnell aufgeben sollen, doch was hätte er tun sollen? Ino hätte so lange auf ihn eingeredete, bis er einverstanden gewesen wäre. Das wusste er genau. Er hätte diesen Kampf so oder so verloren … Wie ihn das doch wieder nervte! Doch noch mehr nervte es ihn, dass seine Begleitung sich verspätete. So viel also dazu, er müsse sich beeilen … Leider war Abhauen keine Möglichkeit, denn sollte sein Date doch noch auftauchen, würde sie sich sicher bei Ino beschweren und Ino würde ihm dann wieder auf die Nerven gehen. Darauf konnte er gut verzichten. So blieb ihm nichts anderes übrig als weiter zu warten. ~~~ Hektisch bürstete sich Temari ihre Haare. Gut, dass sie sich aus beruflichen Gründen für eine Kurzhaarfrisur entschieden hatte. So ging diese Prozedur relativ schnell. Zeit hatte sie nämlich nicht viel. Sie hatte gar nicht bemerkt gehabt, wie sie eingeschlafen war. Leider war sie aber auch nicht wie sonst nach ein paar Minuten wieder aufgewacht, sondern hatte mehrere Stunden weiter geschlafen. Das war auch der Grund, weshalb sie nun viel zu spät dran war.  Um noch ein bisschen mehr Zeit zu sparen, damit sie nicht so sehr zu spät kam, ließ sie ihre Haare einfach mal offen. Abgesehen davon passte es wirklich gut zu ihrem Kleid, wie sie nach einem Blick in den Spiegel feststellen musste. Vielleicht gefiel es ja auch ihrer Begleitung, wenn sie nicht schon gegangen war … Mit dem Gedanken im Hinterkopf nahm sie schnell ihre Jacke und ihre Tasche, um dann aus dem Haus zu eilen. Mit schnellen Schritten rannte sie durch die Straßen Konohas zum Restaurant, um wenigstens annähernd pünktlich zu sein. Was die Leute bei ihrem Anblick dachten, interessierte sie wie üblich nicht im Geringsten. Sie konnte auf deren Meinung verzichten. Viel lieber dachte sie darüber nach, wie sie sich am besten bei ihrem Date entschuldigen konnte. Es war nämlich wirklich unangenehm, dass sie die Zeit vergessen hatte. Normalerweise passiert ihr das nie. Sie war lieber eine Viertelstunde zu früh da als nur eine Minute zu spät. Temari hoffte nur, dass ihre Begleitung ihr nicht allzu böse sein würde.  Irgendwie war sie ja doch darauf gespannt, wen Ino für sie ausgesucht hatte. Sie hoffte nur, dass es nicht ein allzu großer Idiot war oder ein Eisblock wie der Hyuuga. Doch irgendwie vertraute sie Ino in dieser Sache, immerhin wusste die Yamanake, was ihr blühte, sollte das alles ein Flopp werden. Sie würde gnadenlos Rache an ihr nehmen. Das war schon mal klar, schließlich hatte sie sie ja irgendwie auch dazu gezwungen auf dieses Date zu gehen. Alleine hätte sie sich sicher nicht dafür entschieden, allerdings brauchte sie sowas auch nicht wirklich. Sie war viel zu konzentriert darauf ein Shinobi zu sein. Als Temari beim Restaurant ankam, sah sie sich erst einmal davor um. Vielleicht wartete er ja hier draußen auf sie. Temari betrachtete die wenigen Menschen, die noch auf der Straße waren. Sie guckte, ob irgendwo ein junger Mann stand, der auf jemanden zu warten schien, doch konnte sie nirgends jemand sehen, der dem entsprach. So beschloss sie das Restaurant zu betreten. Auch da sah sich um, doch fiel es ihr schwer den Raum zu überblicken. Allerdings wurde sie gleich von einer Kellnerin abgefangen. Diese fragte die Blondine, ob sie reserviert hatte und wenn ja auf welchen Namen. Temari erklärte der jungen Frau schnell ihre Situation. Die Kellnerin schenkte ihr ein mitfühlendes Lächeln, bevor sie sie an ihren Tisch führte. An dem Tisch, zu dem Temari geführt wurde, saß bereits ein junger Mann. Sie konnte zwar nicht anhand seines Gesichts erkennen, um es sich bei ihrem Date handelte, da er mit dem Rücken zu ihr gewandt saß, jedoch würde sie seine Haare überall auf dieser Welt erkennen. Dafür war diese Frisur einfach viel zu markant, doch das macht nichts. Es stimmte sie sogar irgendwie glücklich, dass sie den Abend mit ihm verbringen sollte, immerhin kannte sie ihm ziemlich gut und wusste, dass das Date nicht unbedingt ein Reinfall werden musste, schließlich verstanden sie oft wirklich gut. Sie neckte ihn zwar oft und auch er ärgerte sie hin und wieder, doch kam sie mit eigentlich am besten aus. Da ihr ihr Schicksal nun nicht mehr ganz so hart erschien, setzte sie ein kleines Lächeln auf, als sie gegenüber von ihm Platz nahm. Sofort richtete sich seine Aufmerksamkeit auf sie, als sie den Stuhl nach hinten schob, um sich setzten zu können. Ungeniert begannen seine Augen sie und ihr schwarzblaues Kleid zu mustern, wobei ihm fast die Augen ausfielen. Er musste zugeben, dass sie wirklich gut aussah. Er hätte wirklich nicht gedacht, sie mal in so einem Kleid sehen zu dürfen, nichtsdestotrotz freute er sich darüber. Auch für ihn war Temari eine ziemlich gute Wahl. Es hätte ihn zumindest auch schlechter treffen können, weshalb auch er nun ein kleines Lächeln aufsetzte. „Das hätte ich mir ja auch eigentlich denken können, dass Ino dich für das Blinde Date ausgesucht hat“, brummte er, als sich Temari gesetzt hatte. Ja, es stimmt, eigentlich hätte er es sich denken können, dass sie sein Blinde Date war, schließlich verbrachten sie immer sehr viel Zeit miteinander, abgesehen davon hatte er so oder so schon die ganze Zeit das Gefühl, dass man versuchte sie miteinander zu verkuppeln. Aber nicht nur Shikamaru sah das so sondern auch Temari. Doch sie wollten beide Mal sehen, wie dieser Abend so verlief. Vielleicht wurde es ja ganz lustig. Auf jeden Fall war beiden klar, dass es ganz interessant werden konnte, auf jeden Fall interessanter als mit einer anderen Begleitung. Mehr denn je wollten sich die beiden auf dieses Date einlassen, auch wenn es sich für sie ein wenig seltsam anfühlte, dass sie nun auf ein offizielles Date gingen, immerhin verbrachten sie zwar oft Zeit zusammen, doch hatten sie das nie als wirkliches Date bezeichnet. Es war ein Treffen unter Kollegen gewesen, höchstens unter Freunden, aber nie wirklich ein Date. Keiner der beiden wusste so genau warum, doch sorgte alleine das Wort Date dafür, dass es sich seltsam anfühlte … „Ino hat das Essen schon ausgesucht und bezahlt, das heißt wir müssen nur die Getränke selbst bezahlen. Aber ich denke das ist nur fair“, meinte Shikamaru nach einer Weile des Schweigens. Temari nickte und bestellte sich bei einer vorbeilaufenden Kellnerin einen Tee, den sie ein paar Minuten später auch schon bekam. Genüsslich nahm sie einen Schluck, bevor sie ihre Aufmerksamkeit wieder Shikamaru. Auch dieser hatte ihr seine Aufmerksamkeit gewidmet, jedoch sagte keiner der beiden ein Wort. Sie saßen sich einfach nur gegenüber und sahen sich an, wobei ihre Blicke immer wieder über die Körper des anderen wanderten. Zum Glück mussten sie nicht lange warten, bis ihre Vorspeise serviert wurde, denn so langsam wurde das Schweigen ein wenig unangenehm, immerhin quatschten sie sonst doch immer so ausgelassen beziehungsweise Temari erzählte ihm etwas und er kommentierte es, wenn sie sich gerade nicht wieder gegenseitig neckten. Da nun aber eine dampfende Nudelsuppe vor ihnen stand, hatten sie eine Ausrede, um nicht miteinander zu reden. Sie beide griffen nach einem Löffel und aßen schweigend ihre Suppe. Leider hielt das Schweigen auch noch an, nachdem sie die Vorspeise gegessen hatten. Keiner der beiden wusste so genau, was sie sagen sollte. Sie hatten einfach Angst, dass sie etwas Falsches sagten. Schon erstaunlich, was so ein kleines Wort ausrichten konnte … „Warum hast du eigentlich zugestimmt, hierbei mit zu machen? Ich habe dich eigentlich nicht für den Typ von Mensch gehalten, der liebend gerne an Blinde Dates teilnimmt. Ich hätte gedacht, es ist dir viel zu nervig“, fragte Temari in die Stille hinein, weil sie die Stille langsam aber sicher als unheimlich empfand.   „Das ist es mir ja eigentlich auch, aber mit Ino darüber zu diskutieren ist noch nerviger. Und was ist mit dir? Du bist doch auch nicht der Typ, der an Blinde Dates teilnimmt oder habe ich mich da geirrt?“, erwiderte er. Temari lachte leicht auf.   „Du hast Recht! Normalerweise würde ich mich nicht auf so was einlassen, aber zum einen brauchte ich einen Grund, um mir dieses Kleid zu kaufen und zum anderen wollte ich Ino loswerden“, erzählte sie und zuckte mit den Schultern, womit sie ihn zum Schmunzeln brachte. Sie wurden von einer Kellnerin unterbrochen, die das leere Geschirr abräumte und ihnen den Hauptgang servierte. Es war eine gemischte Platte, sodass beide das Richtige für sich finden konnten. Sie nahmen ihre Stäbchen begann zu essen, wobei sich erneut diese unheimliche Stille ausbreitete, allerdings hielt sie dieses Mal nicht so lange, jedoch war es Shikamaru, der sie brach.   „Das Kleid steht dir im Übrigen wirklich gut. Du siehst echt hübsch darin aus. Also nicht, dass du sonst nicht auch hübsch aussiehst …“, sagte er mit einem kleinen Lächeln, stoppte sich aber selbst, weil ihm das, was er sagte, irgendwie komisch vorkam. Dabei kratzte er sich verlegen am Nacken.  Temari sah ihn nur zweifelnd an. Was sollte das denn jetzt? Wollte er sich etwa lustig über sie machen? Als sie seine Verlegenheit allerdings bemerkte, konnte sie sich ein kleines Kichern nicht mehr verkneifen. Er meinte das also wirklich ernst?! Plötzlich stieg ihr aber eine leichte Röte ins Gesicht, als sie diesen Gedanken richtig erfasst hatte. Schnell brachte sie ihren Körper aber wieder unter Kontrolle. Zu ihrem Glück hatte Shikamaru nichts davon bemerkt, da er gerade mit sich selbst beschäftigt war. Was hatte er da nur gesagt? Wie kam es dazu, dass er erst gesprochen und dann gedacht hatte? Normal war es doch genau andersherum. Er passte immer darauf auf, was genau er sagte, doch bei ihr war alles anders … Oft sagte er einfach das, was ihm in den Sinn kam. Was ihn aber noch viel mehr ärgerte, war, dass er sie nicht durchschauen konnte wie die anderen, dabei klappte es bei allen anderen unglaublich gut, doch bei ihr war alles anderes. Das war es schon seit er sie kannte. Immer, wenn er dachte, er wüsste was als nächstes passieren würde, tat sie etwas völlig unerwartetes. Er wurde aus dieser Frau einfach nicht schlau … „Woran denkst du gerade?“, riss Temari ihn aus seinen Gedanken, während sie ihn genau musterte. Shikamaru antwortete nicht. Was sollte er darauf sagen? Entschuldige, aber ich denke gerade daran wie sehr es mich nervt, dass ich nicht aus dir schlau werde?! Das ging doch nicht! Da hätte er sich sicher Prügel eingehandelt, wobei so sicher war er sich da dann doch wieder nicht bei ihr. Man nervte ihn das schon wieder!   „Du musst es mir nicht sagen, wenn du nicht willst. Ich wollte nur versuchen ein vernünftiges Gespräch mit dir zu führen, denn ich finde die Stille unheimlich“, erklärte Temari, als sie bemerkte wie unangenehm Shikamaru dies war. Dieser war ganz froh, dass sie ihn nicht dazu zwing wollte, es zu sagen, aber was sollte er dann sagen? Das Schweigen war einfach nicht mehr auszuhalten und er wollte nicht schuld daran sein, dass kein Gespräch zustande kam. Irgendwie mochte er sie ja und er wollte sie auch nicht vergraulen. Die Zeit, die sie zusammen bei den Chuunin-Auswahlprüfungen und gemeinsamen Missionen verbrachten, hatte sie doch irgendwie etwas zusammengeschweißt. Außerdem fand auch er die Stille unheimlich, darum brach er sie erneut.   „Ich sag es dir unter drei Bedingungen. Erstens: Du lachst nicht. Zweitens: Du haust mir keine rüber. Und drittens: Du sagst mir erst warum du es wissen willst!“, meinte er schließlich seufzend. Temari überlegte einen Moment. Sollte sie sich darauf wirklich einlassen? Es war riskant zu versprechen, dass sie nicht lachen würde, immerhin wusste sie nicht genau, was er sagen würde, aber dennoch die Gier wissen zu wollen, was in ihm vorging, war größer als der Zweifel. Sie wusste zwar nicht warum, aber sie wollte es unbedingt wissen.   „Als zu erstens und zweitens: Ich werde es versuchen, aber versprechen kann ich nichts“, sagte sie schließlich. „Und zu drittens: jetzt darfst du aber nicht lachen. Ich wollte eigentlich nur wissen, was in dir vorgeht.“ Shikamaru war über ihre Ehrlichkeit sichtlich überrascht. Eigentlich hatte er erwartet, dass sie ihm eine Lüge auftischt. Doch das, was sie gesagt hatte, war ihr purer ernst. Das sah er ihr deutlich an. Da sah man mal wieder, wie falscher mit seiner Annahme über ihr lag. Nun lag es aber an ihm, mit der Wahrheit heraus zu rücken.  „Ich habe daran gedacht wie schwer es mir fällt dich zu durchschauen und dass du immer etwas anderes machst als ich erwarte. Wie eben auch. Ich hätte gedacht, dass du mich anlügst, doch das hast du nicht! Normalerweise kann ich genau hervorsagen, was die Menschen denken und machen werden, aber bei dir ist alles anders“, erklärte er ihr, wobei er unglaublich frustriert klang. In Temaris Ohren klang es allerdings wie ein Vorwurf.   „Also sollte ich dich etwa anlügen?“, empörte sie sich.   „Nein, natürlich nicht! Ich finde es toll, dass du mir die Wahrheit sagst. Nur ich versteh es einfach nicht, warum du das tust. Sonst öffnest du dich keiner anderen Person außer deinen Brüdern. Warum sagst du also gerade mir die Wahrheit“, erwiderte er. Temari war nur noch verwirrt. So hatte sie das Ganze noch gar nicht gesehen, aber er hatte Recht. Warum vertraute sie ihm eigentlich? Normalerweise vertraute sie sich nicht mal ihren Brüdern an. Die mussten sie auch immer dazu zwingen. Warum verriet sie es als einem völlig Fremden? Nein, so fremd war er ihr eigentlich gar nicht. Sie hatten schon viel zusammen gemacht und verbrachten außergewöhnlich viel Zeit miteinander. Abgesehen davon kannten sie Dinge über den anderen, die kein anderer wusste. Lag es also daran? Temari wusste es nicht.   „Ich denke“, begann sie nach einer Weile, „ich habe es dir verraten, weil ich dir vertraue, zumindest irgendwie!“ Shikamaru konnte nicht anders, als sie anzustarren. Er hatte mit allem gerechnet, nur nicht damit, dass sie ihm vertraute. Natürlich freute es ihn irgendwie, dass Temari ihr vertraute, denn eigentlich vertraute sie abgesehen von ihren Brüdern so gut wie keinem. Aber warum vertraute sie ausgerechnet ihm? Klar er hatte ihr einmal das Leben gerettet, aber auch sie hatte ihm schon einmal den Arsch gerettet. Er hatte auch noch nichts anderes getan, was sie dazu verleiten könnte ihm zu vertrauen. Normal empfand sie ihn doch immer als lästig, weil er oft einfach nur faul auf einer Wiese lag und nichts machte oder er sich vor seiner Arbeit drückte. Nie hatte sie etwas davon gesagt oder ihm auf andere Weise gezeigt, dass sie ihm ihr Vertrauen geschenkt hatte. Warum also jetzt auf einmal? Shikamaru verstand die Welt nicht mehr. Diese Frau brachte ihn noch um den Verstand … Temari sah wie es in seinem Gehirn zu rattern schien. Was hatte sie denn gesagt, dass es ihn so zum Grübeln brachte? Sie dachte an ihre letzten Worte. War es denn wirklich so unvorstellbar, dass sie ihm vertraute? Klar es gab nicht viele bei denen das so war. Wenn man ihre Brüder weg ließ, konnte man sie an einer Hand abzählen. Da waren ansonsten nur noch Matsuri, TenTen und irgendwie auch Naruto, schließlich hatte er ihrem Bruder geholfen und dann war da natürlich noch er. Eigentlich wusste sie auch nicht so recht, warum sie ihm vertraute, aber sie tat es einfach. Sie wusste, dass sie es für sie keine Gefahr darstellte. Abgesehen davon war es umgekehrt doch genauso. Auch er vertraute ihr, oder etwa nicht? „Ein Eisbecher für zwei. Lasst ihn euch schmecken“, holte die Kellnerin beide in die Realität zurück und zwinkerte ihnen grinsend zu. Sie hatten gar nicht bemerkt gehabt, wie auch der Hauptgang bereits abgeräumt worden war. Nun stand ein riesiger Eisbecher mit zwei Löffel vor ihnen. Er war einfach nur monströs und bestand aus mehreren verschiedenen Eiskugeln, einige Früchte mit etwas Sahne obendrauf und Schokoladensauce ringsherum. Es sah wirklich sehr lecker aus. Bei dem Anblick lief den beiden das Wasser im Mund zusammen. Sie griffen sofort nach den Löffeln und begannen zu essen, während sie sich unterhielten. Sie quatschten unbeschwert über die verschiedensten Dinge wie Freunde und Familie. Auch nachdem sie mit dem Essen fertig waren, unterhielten sie sich weiter. Es war für beide einfach nur angenehm, sich endlich frei unterhalten zu können. Sie beide hatten zu ihrem Erstaunen Spaß. Nachdem sie ein paar Stunden im Restaurant verbracht hatten, bezahlten sie ihre Getränke, wobei Shikamaru diese Rechnung übernahm, doch nicht ohne ein paar Diskussionen von seitens Temari. Als sie das Restaurant verlassen hatten, brachte Shikamaru Temari nach Haus, auch wenn diese protestierte. Sie war der Meinung, dass sie auch gut alleine nach Hause finden würde, immerhin musste er in die entgegengesetzte Richtung, aber Shikamaru war davon nicht abzubringen. So vertrieben sie sich also die Zeit, in dem sich auf dem Weg dahin  gegenseitig ausfragten. „Hattest du eigentlich schon mal einen Freund?“, fragte Shikamaru wie aus dem Nichts. Temari blieb völlig perplex stehen, wobei sich ihr Blick gegen Boden richtete und sich auf ihren Lippen ein trauriges Lächeln abzeichnete. Shikamaru bereute es sofort diese Frage gestellt zu haben. Er mochte es nicht, wenn sie traurig war. Er hasste es einfach, wenn Frauen weinten. Eigentlich wollte er sich bei ihr für diese Frage entschuldigen, allerdings ging sie bereits weiter.   „Nein. Die meisten Männer haben Angst vor mir und der Rest, die sich do trauen, sind Idioten. Viele werden auch von meinen Brüdern abgeschreckt. Du hattest wahrscheinlich auch noch keine Beziehung. Bei dir liegt es aber wohl eher daran, dass dir so was viel zu nervig ist und du keine Lust auf eine Freundin hast“, meinte sie schließlich, wobei sie ein Lächeln aufsetzte und stur nach vorne schaute. Shikamaru wollte etwas darauf erwidern, doch er wusste nicht was. Es tat ihm Leid, dass sie jetzt traurig war und das nur wegen ihm. Dabei war es doch ein so schöner Abend gewesen. Sie hatten so viel miteinander gelacht und vom anderen erfahren, doch jetzt war alles vorbei. Die gute Stimmung war dahin und das war seine Schuld. Den Rest des Weges schwiegen sich die beiden nur noch an, so wie zu Anfang ihres Dates. Vor der Tür von Temaris Haus blieben sie stehen und sahen sich an.   „Danke für den tollen Abend! Es hat mir sehr viel Spaß gemacht“, brach Temari das eiserne Schweigen. Sie hatte immer noch das falsche Lächeln auf den Lippen und ein Hauch von Trauer war in ihren Augen. Erneut überkam Shikamaru das schlechte Gewissen.   „Entschuldige!“, murmelte er leise. Temari sah ihn verwirrt an. Es ergab für sie gar keinen Sinn, was er da sagte. Als er ihren Blick sah, fuhr er fort: „Entschuldige. Das, was ich gesagt habe, scheint dich sehr verletzt zu haben. Das wollte ich nicht. Es tut mir leid.“ Verlegen kratzte er sich am Nacken. Als Temari verstand, was er damit sagen wollte, schob sich ein kleines ehrliches Lächeln auf ihre Lippen.   „Das muss dir nicht leidtun. So traurig hat es mich auch gar nicht gemacht. Es zeigt mir nur, dass ich den Richtigen noch nicht gefunden habe. Der wird sich nämlich weder von mir noch von meinen Brüdern einschüchtern lassen, meinst du nicht auch?“, erwiderte sie, wobei sie ihm keck zuzwinkerte. Wieder einmal konnte Shikamaru über diese Frau nur den Kopf schütteln. Sie war schon ein seltsames Weib, aber das wusste er ja schon immer. Tief sahen sie sich in die Augen, wobei beide in die des jeweils anderen versanken. Wieder herrschte Stille zwischen ihnen, doch war es dieses Mal keine unheimlich Stille. Sie war sehr angenehme und war genau richtig für diesen Moment. Langsam, ganz langsam – fast so als Läufe die Zeit in Zeitlupe ab – bewegten sich ihre Körper auf einander zu, bis sie sich ganz nah waren. Und dann geschah es, wie aus Zauberhand, kamen sich auch ihre Köpfe und dann ihre Lippen immer näher, bis sie ganz leicht aneinander vorbei strichen. Kapitel 8: Erkenntnis --------------------- 8. Erkenntnis   Die Straßen Konohas waren dunkel. Nur, wenn der Mond es schaffte sich vor die Wolken zu schieben, konnte man im Mondschein ein paar Schatten die Straße entlanglaufen sehen. Allerdings waren zu so später Stunde kaum noch Menschen unterwegs. Die meisten lagen schon in ihren Betten. Unter denen, die noch unterwegs waren, war auch ein junger Mann. Er war recht gut gekleidet und seine langen Haare hatte er zu einem Zopf gebunden. Ziellos lief er durch die Straßen der Nacht, wobei er kein wirkliches Ziel vor Augen hatte. Seine Beine trugen ihn einfach voran, wobei er seinen Gedanken nachhing. Das Ziel war ihm eigentlich auch egal, solange es nur nicht zwei Orte waren. Der eine war sein zu Hause, denn dort würde seine Mutter auf ihn warten und ihn mit unangenehmen Fragen löchern, darauf hatte er absolut keine Lust. Er wollte jetzt alleine sein und nachdenken. Nachdenken darüber, was vor wenigen Minuten beim zweiten Ort geschehen war. Das war Temaris Wohnung. Wenn er dort aufkreuzen würde, müssten sie über das, was vorher passiert war, reden. Doch bevor er das tat, wollte er es erst einmal richtig realisieren und überdenken. Und so ließ er sich weiter von seinen Füßen durch Konoha führen.     Auf der anderen Seite des Dorfes saß eine junge Frau in ihrem Haus auf dem Boden. Sie hatte sich an die Tür gelehnt, die Beine dicht an ihren Körper gezogen, welche sie mit ihren Armen fest umschloss. Den Kopf hatte sie auf ihre Knie gebettet. Dabei schossen ihr Tausend Fragen durch den Kopf, während sie versuchte zu realisieren, was vor wenigen Sekunden passiert war. Die häufigsten Fragen, die in ihrem Kopf geisterten, waren: Warum hatte sie ihn geküsst? Warum hatte er sie geküsst? Was war das für ein Gefühl, das sie bei dem Kuss gespürt hatte? Warum fühlte sie sich jetzt so komisch? und Warum war Shikamaru abgehauen? Die beiden letzten Fragen beschäftigten sie am meisten. Sie versuchte so wie üblich eine logische Erklärung zu finden, doch das gelang ihr nicht, egal wie sehr sie sich auch anstrengte...     Shikamaru lag mittlerweile auf einer Wiese. Sein Blick war starr gegen den Himmel, während er sich fast dieselben Fragen stellte wie auch Temari. Warum hatte er sie geküsst? Warum hatte sie ihn geküsst? Warum hatte er ein so wohltuendes warmes Gefühl beim Kuss verspürt? Warum fühlte er sich noch immer so seltsam? Warum zum Teufel war er abgehauen? Auch ihn beschäftigten die beiden letzten Fragen am meisten. Dabei wusste er tief in seinem Inneren bereits die Antwort, doch die wollte er nicht wahr haben und auch nicht daran glauben. Krampfhaft suchte er nach anderen Lösungen, jedoch führte ihn alles Nachdenken wieder zurück zu seiner vorherigen Antwort, egal wie er es wendete und drehte. Es funktionierte einfach nicht…     Temari aber war noch nicht so weit. Sie entschloss sich dazu, sich zu nächsten den anderen Fragen zu widmen, da sie auch die beiden letzten keine Antwort finden konnte. Diese waren allerdings auch nicht gerade leicht zu beantworten. Natürlich hatte Shikamaru sie geküsst, aber warum hatte auch sie ihn geküsst, immerhin hätte sie es ja verhindern können, wenn sie es nicht gewollt hatte? Weil sie dachte, es wäre das Beste in dieser Situation, aber warum? Temari fluchte. Warum warf jede Antwort auf eine Frage gleich wieder eine neue auf? Wütend ballte die Blondine ihre Hände zu Fäusten, welche sie gleich darauf auf den Boden schlug. Sie war so voller Wut. Wut auf sich selbst, weil sie zu dumm war eine plausible und logische Antwort zu finden, denn die Antwort, die ihr mittlerweile durch den Kopf schwirrte, machte absolut keinen Sinn. Es konnte einfach nicht.   Ob sich Shikamaru auch mit solchen Fragen herumschlug? Sie hoffte es, immerhin war es ja auch seine Schuld, dass sie nun hier saß und sich den Kopf zerbrach, dabei sollte sie doch lieber schlafen gehen, um fit für den nächsten Tag zu sein.     Langsam schlich Shikamaru durch Konoha. Er war wieder aufgestanden, da ihm keine Ideen mehr gekommen war, was für ihn höchst eigenartig war. Normalerweise half ihm ein ruhiger Ort immer dabei seine Gedanken zu ordnen und die richtige Entscheidung zu treffen, aber dieses Mal war es anders. Vielleicht lag es aber daran, dass er die Antwort schon lange gefunden hatte, er sie nur nicht anerkennen wollte.   Die Straßen waren mittlerweile komplett leer. Nur noch er lief durch die dunkle Nacht, doch nach Hause konnte Shikamaru noch immer nicht. Er hatte sich geschworen, erst wieder nach Hause zu gehen, wenn er eine Erklärung auf seine Fragen gefunden hatte, dabei war ihm egal, dass seine Mutter ihm die Hölle heißmachen würde. Sollte sie doch! Momentan wollte er nur eins und das war eine Antwort...     Aber nicht nur er wollte eine Antwort, auch Temari wollte eine und das um jeden Preis. Noch immer saß sie an der Tür gelehnt auf dem Boden und hatte den Kopf auf ihre Knie gebettet. Sie hatte sich keinen Zentimeter bewegt und wollte es auch erst, wenn sie eine Lösung gefunden hatte, doch das erschien ihr mittlerweile als unmöglich. Hinzu kam, dass sich gegen ihren Willen langsam eine Träne ihren Weg aus den Augen über die Wange bis runter zu ihrem Kinn bahnt, wo sie auf zu Boden tropfte. Immer mehr ergriff die Verzweiflung die Oberhand, wobei der ersten Träne weitere folgten. Das einzige, was sie wollte, war eine Antwort. Irgendeine.   Sie wusste, es klang kitschig und dämlich, doch konnte nicht die gute Fee wie in den Märchen, auftauchen und ihr helfen?! Leider wusste sie genau, dass das nie passieren würde. Sie war keine Märchenprinzessin und Feen gab es in der realen Welt nicht. Und selbst wenn hätte sie sicher keine verdient, schließlich hatte sie nie wirklich etwas Gutes getan. Das änderte allerdings nichts daran, dass sie eine Antwort wollte. Eine Antwort darauf, was mit ihr los war und was das für Gefühle waren, die sie hatte. Das Gefühl, das sie in diesem Moment verspürte, hatte sie noch nie zuvor bei irgendjemand gehabt. Bei ihren Brüdern hatte sie zwar schon ein paar Mal so ein ähnliches Gefühl gehabt, aber noch nie so intensiv und auch nicht auf diese Art und Weise wie bei Shikamaru. Das war völlig neu für sie.     Shikamaru war nun einmal durch ganz Konoha gelaufen, trotzdem war er noch immer nicht viel weiter. Auf ein paar Fragen hatte er schon eine Antworten gefunden, aber noch lange nicht auf alle und auch nicht auf die seiner Meinung nach wichtigsten, dennoch entschloss er sich dazu entgegen seines Schwurs nach Hause zu gehen. Er wollte seine Eltern nicht mehr länger warten lassen. Sie machten sich wahrscheinlich so schon genug Sorgen um ihn und das auch zu Recht. Er hatte die Zeit schon weit überschritten, aber hatte einfach nicht nach Hause gekonnt… Er hatte nachdenken müssen. Nachdenken über sich. Nachdenken über sie. Nachdenken über sie beide. Nachdenken über ihre momentane Situation. Doch was hatte ihm das gebracht? Nicht viel, außer wunde Füße und eine Menge Ärger, wenn er zu Hause ankam. Wie nervig das doch war und das alles nur wegen einem so nervigen Weib wir Temari…   Leise öffnete Shikamaru die Tür, nachdem er nach Hause gekommen war. Noch hatte er die stille Hoffnung, dass er dem Ärger entgehen konnte, immerhin war es überall im Haus bereits dunkel. Vielleicht hatte er ja wirklich ein Mal Glück und seine Eltern waren schon schlafen gegangen und hatten somit sein langes Wegbleiben nicht bemerkt, schließlich war es schon spät. Doch Shikamaru hatte sich zu früh gefreut. Ganz plötzlich ging das Licht an und seine Mutter sah ihn mit funkelnden Augen an. Mit verschränkten Armen lehnte sie in ihrem Schlafanzug in der Tür, wobei sie ihren Sohn nicht aus ihren Augen ließ.   „Wo bist du gewesen, Shikamaru?“, wetterte da auch schon ihre wütend Stimme. „Hast du überhaupt eine Ahnung wie spät es ist?!“ Shikamaru seufzte genervt auf. Er hatte doch gewusst, dass das kommen würde. Gelangweilt und genervt blickte er zu seiner Mutter, wobei er sie nun ein bisschen genauer betrachtete. Obwohl sie ihn aus bösen Augen anfunkelte, konnte er doch noch etwas anderes in ihrem Gesicht erkennen. Es war Sorge. Sie hatte sich wirklich Sorgen um ihn gemacht. Irgendwie tat es Shikamaru leid. Sie war nun schon die zweite Frau, die er an diesem Tag verletzt hatte. Heute war wirklich nicht sein Tag... Und jetzt musste er sich auch noch ihre Moralpredigt anhören, dabei hatte der Tag doch so gut begonnen…     Vorsichtig wischte Temari sich die Tränen weg und stand wieder auf. Seufzend ging sie in die Küche, um sich dort Wasser aufzusetzen. Als es kochte, fühlte sie es in eine Tasse und machte sich einen Tee. Genau das, was sie jetzt brauchte, um ihre Nerven zu beruhigen und einen klaren Gedanken fassen zu können. Mit der Tasse in der Hand ging sie ins Wohnzimmer, wo sie sich auf die Couch setzte und weiter ihren Gedanken nachhing, denn mit denen war sie noch immer nicht wirklich weiter gekommen... Wenn sie nun zu Hause wär, könnte sie vielleicht mit Gaara oder Matsuri sprechen. Beide waren ihrer Meinung nach gute Zuhörer und fanden oft die richtige Lösung auf ein Problem. Doch hier war sie ganz allein. Hier hatte sie keine Familie. Keine Freunde. Zumindest keine richtigen. Es gab zwar Ino und Sakura, aber mit denen war sie nicht so dicke und auch bei TenTen war sie sich nicht sicher, ob sie sich ihr wirklich anvertrauen konnte, dabei verbrachte sie mit ihr ihre meiste Zeit, wenn nicht Ino mal wieder dazwischen kam. Wobei so ganz stimmte das auch wieder nicht, denn ihre meiste Zeit verbrachte sie mit Shikamaru, aber mit ihm konnte sie darüber nicht reden. Sie würde es aber auch nicht tun, wenn es um einen anderen Mann ging. In diesem Moment fühlte sich Temari so alleine wie schon lange nicht mehr…   Wieder entwischte eine kleine Träne ihrem Auge. Schnell wischte sie sie wieder weg. Dieses Verhalten und diese Träne passten absolut nicht zu ihr. Sie war die taffe und kalte Kunoichi aus Suna. Jeder hatte vor ihr Angst und sie saß hier und heulte sich die Augen aus wegen nichts. Das schlimmste aber war, dass es heute schon das zweite Mal war. Konoha hatte sie wirklich weich werden lassen… Sie seufzte einmal tief durch und trank ihren Tee mit einem Schluck aus, dann ging sie ins Bad und machte sich Bettfertig. Temari glaubte zwar nicht daran, dass sie einschlafen könnte, aber sie wollte es wenigstens versuchen. Und vielleicht kam ihr ja im Schlaf die Lösung, denn durch Nachdenken hatte sie keine bekommen. Dies hatte sie nur depressiv gemacht und ihr Heimweh geschürt…     Nachdem seine Mutter damit fertig war, ihn an zu meckern und sich wieder beruhigt hatte, schickte sie ihren Sohn ins Bad und dann ins Bett. Shikamaru tat wie ihm befohlen wurde, immerhin hatte er keine Lust auf eine weitere Diskussion dieser Art, zumal seine Mutter bereits böse war und er, egal was er sagen würde, verlor. Abgesehen davon hatte er mittlerweile keinen Nerv mehr dazu. Er wollte nur noch eins und das war schlafen, doch der Schlaf wollte ihn einfach nicht überkommen. Regungslos lag er in seinem Bett und starrte an die Decke, nachdem er sich vorher bettfertig gemacht hatte. Dabei konnte er nicht verhindern, dass seine Gedanken wieder zurück zu den Fragen kamen, die ihm schon den ganzen Abend durch den Kopf herum schwirrten, aber auch da kam er nicht weiter.   Ab und zu fragte er sich, ob Temari es auch so erging wie ihm oder ob sie bereits in ihrem Bett lag und seelenruhig schlief, wobei er eher zum letzteren tendieren würde. Doch umso länger er da so lag  und über diese Situation nachdachte, desto öfter wanderten seine Gedanken zu der Blondine. Für jedes Mal, bei dem er sich dabei erwischte, wie er wieder an sie dachte und zwar nur an sie, hätte er sich am liebsten selbst geohrfeigt. Er verstand nicht, warum er ständig an sie denken musste. All die Jahre davor war es nie so gewesen. Dem war er sich sicher, dabei wollte er doch einfach nur eine Antwort auf seine vielen Fragen haben, die nicht mit ihr zusammen hang. War das denn so schwer? Musste wirklich alles mit ihr zusammenhängen? Wie kam es, dass sie schon wieder seine ganze Welt auf den Kopf stellte? Shikamaru konnte es nicht fassen…     Auch Temari legte sich in ihr Bett und kuschelte sich dort in ihre Kissen. Doch wie sie bereits erwartet hatte, konnte sie nicht schlafen. Immer wieder dachte sie an die Fragen in ihrem Kopf und suchte nach den passenden Antworten, die ihr nicht einfallen wollten. Und immer öfter dachte sie an Shikamaru. So gerne hätte sie ihn nach der Antwort auf ihre Fragen gefragt, immerhin war er der oberschlaue von ihnen beiden, doch leider ging das nicht. Zum einen, weil es gerade um ihn ging und zum anderen, weil sie selbst damit fertig werden musste, wollte. Was brachte es ihr auch schon, wenn sie es nicht schaffte, ihre eigenen Probleme zu lösen? Sie verstand auch gar nicht, warum sie immer wieder an ihn denken musste. Fast hasste sie sich schon selbst dafür, dass sie es tat. Es ergab für sie einfach keinen Sinn. Sie hatte schon oft viel Zeit mit ihm verbracht. Jedes halbe Jahr kam sie schließlich hier her, um sich an den Vorbereitungen zu beteiligen. Warum war es dieses Mal also anders? Konnte es vielleicht sein, dass er die Lösung ihres Problems war, dass er zur Lösung beitrug? Temari wusste es nicht.     Nach längerem Überlegen kam Shikamaru zu dem Schluss, dass Temari wirklich etwas damit zu tun haben musste, denn, wenn sie nicht die Lösung zum Problem wäre, würde er nicht so viel an sie denken. Seine Gedanken führten ihn doch nicht umsonst immer wieder zu der hübschen Blondine, mit der er immer wieder zusammen Arbeitete und seine Zeit verbrachte. Dass es einen anderen Grund haben könnte, warum er an sie dachte, kam für ihn nicht infrage. Es war völlig absurd und würde sie beide ins Chaos stimmen, denn, obwohl sie ihn immer wieder neckte und drängte, verbrachte er gerne mit ihr seine Zeit, weil sie einfach anders war. Doch diese Gedanken brachten ihn auch nicht gerade weiter. Wäre Ino jetzt hier, hätte sie ihm schon längst eine Antwort präsentiert. Andererseits hätte sie ihn dann aber mit ihren ständigen Fragen genervt, auf die sie eine Antwort haben wollte und darauf hatte sie absolut keine Lust. Das war dann wohl doch keine so gute Idee… Nein, hier musste er wohl oder übel alleine durch, auch wenn es ihn nervte, doch irgendwo in seinem Genie musste doch die Antwort auf all seine Fragen sein. Nur wo? Shikamaru durchsuchte weiter seine Gedanken nach einem Hinweis, der ihm die Lösung ein Stück näher brachte.     Wieder hatte Temari das Bild von ihrem Kuss vor Augen. Sie versuchte es zu analysieren, etwas zu sehen, dass ihr vorher entgangen war, doch da war nichts. Es erschien ihr vollkommen normal. Das einzige, was ihr auffiel waren Shikamarus rehbraune Augen. Noch nie waren sie ihr so strahlend vorgekommen. Temari fluchte laut. Warum ließ sie sich nur immer wieder von ihm ablenken? Schon wieder versank sie in seinen Augen, obwohl er nicht mal in ihrer Nähe war, obwohl es nur sein Bild war, dass ihr vor Augen lag. Wieso nur wollte er ihr nicht mehr aus dem Kopf gehen? Hatte er doch etwas mit der Antwort zu tun? Die Frage war nur inwiefern oder war vielleicht sogar er die Antwort auf alle ihre Fragen? Aber wie konnte sie ihn mit der Antwort, wenn er denn etwas damit zu tun hatte, in Verbindung bringt? Sie hatte keine Ahnung…   Es nervte sie. Sie hatte Fragen über Fragen und doch keine Antworten. Was sie aber noch mehr nervte, war, dass umso länger sie nachdachte, desto mehr Fragen kamen in ihr auf. Fragen, auf die sie absolut keine Antwort hatte. Sie war so frustriert, dass ihr mittlerweile sogar egal war, ob ihr die Antwort gefiel oder nicht. Sie wollte bloß einfach eine und wenn sie sie hatte, würde sie sie auch akzeptieren. Hauptsache sie fand sie bald, denn so langsam sollte sie wirklich schlafen, sonst war sie am nächsten Tag sicher nicht zu gebrauchen…   Vielleicht sollte sie doch lieber zu Shikamaru gehen, um mit ihm über ihre Situation zu reden. Es würde sie auf jeden Fall weiter bringen als sich selbst darüber Gedanken zu machen. Allerdings konnte es auch gut sein, dass er sich im Gegensatz zu ihr keine Gedanken um diesen Kuss machte. Sie würde sich völlig lächerlich vor ihm machen. Das konnte sie nicht zulassen. Zwar würde er sie nicht auslachen. Davor hatte er einfach zu viel Angst vor ihr, das wusste sie, doch würde es ihr Verhältnis auf eine Art und Weise zerstören, die sie nicht wollte. Das schlimmste aber wäre, wenn es für ihn nur ein dummer Ausrutscher war. Ein Kuss ohne jede weitere Bedeutung. Dann hatte sie sich völlig umsonst Gedanken um das ganze gemacht… Es könnte aber auch anders sein. Er könnte auch im Bett liegen und sich die gleichen Fragen stellen wie sie. Beides war möglich, doch die Angst vor dem Ersten und der… Enttäuschung? – War es wirklich das richtige Wort für ihre Situation? – ließ sie sich dazu zu entscheiden, dass sie nicht mit ihm darüber reden wollte. Sie musste es also doch alleine schaffen.     Shikamaru starrte noch immer an die Decke seines Zimmers. Noch immer hatte er keine Antwort auf ihre Fragen. Immer wieder entglitten ihm seine Gedanken. Immer wieder dachte er an die Kunoichi aus Suna. Shikamaru fluchte. Wieso dachte er immer nur an sie? Er hatte doch bei weitem genug andere Probleme. Oder hatte sie vielleicht doch etwas mit der Antwort zu tun? Aber inwiefern hing sie mit der Lösung zusammen? Oder gab es einen anderen Grund dafür, dass er immer wieder an die dachte? Shikamaru seufzte. Er hatte doch schon einmal daran gedacht, doch hatten ihn diese Gedanken nicht viel weiter gebracht. Er verstand einfach nicht, was so schwer daran war eine Antwort zu finden. Er hatte Fragen über Fragen, aber er konnte keine einzige von ihnen beantworten. Schlimmer noch! Je länger er darüber nachdachte, desto mehr Fragen kamen in ihm auf. Wie konnte das nur sein? Normalerweise fand er doch in Sekundenschnelle die richtige Antwort…   Wieder erinnerte sich Shikamaru an den Kuss zurück und wie gut er sich dabei Gefühlt hatte. Doch plötzlich kam in ihm das schlechte Gewissen auf. Er war einfach abgehauen und hatte Temari alleine stehen lassen. Dabei hätte er doch eigentlich bei ihr bleiben müssen, sie hätten reden müssen, dann würde er nun auch nicht hier in seinem Bett liegen und sich darüber Gedanken machen, währen jede einzelne Frage ihn um seinen kostbaren Schlaf brachte. Aber seine Beine waren einfach losgerannt. Shikamaru wusste nicht genau wieso, immerhin hörte sein Körper immer erst auf das, was er sich überlegt hatte, jedoch war es dieses Mal anders gewesen. Er konnte nur vermuten, warum es dazu gekommen war…   Vielleicht sollte er noch mal zu ihr hingehen und sich bei ihr entschuldigen. Nein! Das ging nicht! Wahrscheinlich würde er sie nur wecken, wenn er jetzt hinging, abgesehen davon dass sie ihn so oder so killte, ob sie nun wach war oder nicht, denn wenn sie es war, killte sie ihn, weil er abgehauen war und wenn sie schlief, killte sie ihn, weil er sie geweckt hatte. Außerdem würde seine Mutter es bemerken, wenn er sich wieder aus dem Haus schlich und dann könnte er sich so richtig was anhören. Warum sich also all den Ärger zumuten, wenn er nicht mal wusste, was er sagen sollte, immerhin wusste er ja selbst nicht, was passiert war. Es wäre besser, wenn er sich erst wieder bei ihr blicken ließ, wenn er eine Antwort auf seine Fragen hatte und wusste, was er sagen wollte, denn bei Temari musste er mit allem rechnen. Das hieß aber auch, dass er noch heute zu einer Lösung kommen musste, schließlich musste er am nächsten Tag wieder mit ihr zusammen arbeiten und da ging es wohl schlecht, dass er ihr aus dem Weg ging. Also dachte er weiter nach, doch dieses Mal versuchte er es mit einem anderen Weg. Es erschien ihm immer wahrscheinlicher, dass sie wirklich etwas damit zu tun hatte.     Strahlend schien der Vollmond durch Temaris Schlafzimmerfenster und erleuchtete so das komplette Zimmer. Ein Blick nach draußen bewies ihr, was sie bereits geahnt hatte, es waren keine Wolken am Himmel zu sehen, die diesen einzigartigen Mond verdrecken und ihn so am Strahlen hindern könnten. Er hatte etwas Anziehendes an sich, sodass Temari gar nicht anders konnte als ihn ganz genau zu betrachten, so als würde sie in ihm die Antwort finden, wenn sie nur lange genug darauf starrte. Doch der Mond brachte ihr nicht die erhoffte Erkenntnis. Trotzdem konnte sie ihren Blick nicht von ihm abwenden. Er befreite sie von ihren Gedanken und brachte sie in eine andere Welt. Eine Welt ohne Sorgen. Sie wusste, dass es so eine Welt nicht gab, doch es war schön nach dem ganzen Nachdenken einmal einen freien Kopf zu haben. Aber plötzlich sah sie die Antwort direkt vor sich. Sie war die ganze Zeit greifbar nahe gewesen. Temari konnte sich selbst für ihre Dummheit schlagen. Sie hatte den Wald vor lauter Bäumen nicht mehr gesehen…   Ein zartes Lächeln schlich sich auf ihre Lippen. Sie hätte es zwar nie für möglich gehalten und eine ganze Weile versucht es zu verdrängen, aber dennoch erfüllte sie diese Antwort irgendwie mit Glück.     Shikamaru hatte es nun zum hundertsten Mal durchdacht und war erneut auf ein und dasselbe Ergebnis gekommen. Er konnte es also nicht mehr leugnen. Nie und nimmer konnte er sich so oft verschätzt haben. Es gab nur eine Möglichkeit und die war, dass er mit seiner Annahme richtig lag, auch wenn es ihm ein wenig seltsam erschien, immerhin hatte er nie mit so was gerechnet, hatte es vor Stunden selbst noch ausgeschlossen, doch nun führte kein Weg dran vorbei. Nichtsdestotrotz erfüllt es ihn auf eine seltsame Art und Weise mit Freude. Er konnte es nicht so richtig erklären. Er konnte nur sagen, wie es war.     Ja, es muss Liebe sein! Auch wenn es ihnen schwer fiel, kam es den beiden gleichzeitig in den Sinn. Nun mussten sie sich nur noch mit diesem Gedanken abfinden…     Temari hätte wirklich nie gedacht, dass sie irgendwann mal so über ihn denken würde. Klar, sie verbrachte gerne ihre Zeit mit ihm und eigentlich verstanden sie sich auch wirklich gut, von den kleineren Auseinandersetzungen, die sie immer wieder mal hatten, mal abgesehen. Allerdings hatte sie ihn trotzdem immer als viel zu faul und ein bisschen nervig empfunden, dabei wollte sie doch später einmal einen Shinobi haben, der genauso viel Energie besaß wie sie und sich nicht von ihrer Stärke und ihren Brüdern abschrecken ließ, wobei das letzte wirklich auf Shikamaru zu traf. Vielleicht aber war er genau der richtige, um sie Wirbelwind ein wenig zu stoppen und unter Kontrolle zu bringen. Temari wusste es nicht so genau, doch sie würde sehen, was kam. Nun gab es nur noch ein Problem, das sie wohl dringend lösen musste, immerhin wusste sie noch nicht, wie es in Shikamaru aussah. Doch das war ihr in diesem einen Momentan komplett egal, denn was zählte, waren ihren Gefühle für ihn, die ihr immer klarer erschienen. Mit diesem Gedanken im Herzen und im Kopf schlief sie endlich seelenruhig ein.     Er hätte nie Gedacht, dass er mal eine Frau wie Temari lieben würde. Eine Frau, die einen ähnlichen Charakter hatte wie seine Mutter und ihn immer wieder aufs Neue zur Sau machte, doch aus irgendeinem Grund war ihm das egal, dabei hatte er sich eine Frau, seine Frau immer ganz anders vorgestellt. Sie sollte nicht zu hübsch, aber auch nicht zu hässlich sein, außerdem sollte sie ihm seine Faulheit lassen im Gegensatz zu seiner Mutter. Daran dachte Shikamaru aber schon lange nicht mehr, denn er war glücklich. Es gab nur eine Sache, ihm ein bisschen Angst machte, denn auch er fragte sich, ob Temari dasselbe empfand. Trotzdem würde er sich seiner Angst stellen. Er wollte lieber traurige Gewissheit als hoffnungslose Ungewissheit. Mit diesem Gedanken schloss Shikamaru seine Augen, wobei er ihr Gesicht vor Augen hatte.     In ihren Träumen trafen sich die beiden frisch verliebten wieder. In ihnen hatten sie den Kampf, der ihnen noch bevorstand bereits ausgetragen. Doch beiden lag im Schlaf ein glückliches Lächeln auf dem Gesicht… Kapitel 9: Keine Zeit für Geständnisse -------------------------------------- 9. Keine Zeit für Geständnisse Es waren einige Tage vergangen, in denen Shikamaru und Temari sich zurück zogen hatten, um über ihre Gefühle richtig nachdenken zu können. Noch immer wussten sie nicht so recht, wie sie damit umgehen sollten. Aus diesem Grund waren sie sich und allen, die von dem Date wussten, aus dem Weg gegangen. Sie wollten einfach keine Fragen beantworten, wenn sie selbst noch nicht die Antwort wussten. Außerdem waren sie beide der Meinung, dass es niemanden außer ihnen etwas anging. Jedoch waren sie letztendlich beide zu dem Schluss gekommen, dass sie es dem anderen sagen mussten, dass es kein Weg drum herum gab. Sie waren alle Möglichkeiten und ihre Konsequenzen durchgegangen. Natürlich hatten sie dabei auch versucht die Reaktion des jeweils anderen mit einzurechnen. Ihre Entscheidung blieb jedoch dieselbe, sie mussten es einfach sagen. Anders würde es nur Probleme mit sich bringen, nicht nur für sie sondern auch für die anderen und das konnten sie nicht verantworten. ~~~ Eine Woche war nun seit ihrem Date vergangen, als Temari noch früher aufstand als normal. Sie wusste, dass es aus ihrem Mund dämlich klang und so ganz konnte sie es noch immer nicht verstehen, doch hatte sie das Gefühl, dass sie Shikamaru sofort ihre Liebe gestehen musste. Auch wenn sie noch Zweifel hatte, konnte sie es einfach nicht mehr für sich behalten. Und selbst wenn er ihre Liebe nicht erwidern würde, was sie natürlich nicht hoffte, so wäre sie in ein paar Wochen wieder zu Hause. Da könnte sie Gaara davon überzeugen, dass sie nicht mehr die Richtige für den Job wäre und alles wieder vergessen. Aus den Augen aus dem Sinn. Schnell machte sie sich für den Tag fertig, bevor sie voller Tatendrang die Tür öffnete und hinaus stürmte, jedoch kam sie nicht weit. Prompt stieß sie mit jemand zusammen und fiel Aufgrund der Wucht des Zusammenstoßes auf den Boden. Wütend richtete sie sich wieder auf, um zu sehen, wer sie an ihrem Vorhaben hinderte, schließlich musste sie sich beeilen. Nicht dass sie glaubte, dass er bereits auf war und vor ihr davon lief. Viel mehr hatte sie Angst davor auf jemanden zu treffen, dem sie in den letzten Tagen erfolgreich ausgewichen war. Leider hatte sie sich ein wenig zu schnell aufgerichtet, sodass ihr schwarz vor Augen wurde und sie sich an der Hauswand abstützen musste. ~~~ Entgegen seinen Gewohnheiten war Shikamaru an diesem Morgen bereits früh auf den Beinen. Ebenso wie seine Mutter konnte er nicht so recht verstehen, warum er bereits wach war, doch hatte er einfach nicht mehr schlafen können. Er konnte sich schon denken, was sie gedacht hatte, als er so früh das Haus verlassen hatte. Bestimmt fragte sie sich, was ihr sonst so fauler Sohn, schon so früh morgens vorhatte, aber vor allen wer dahinter steckte. Shikamaru wusste allerdings nicht, wie sie wohl reagieren würde, wenn sie erfuhr, dass das alles nur Temaris Schuld war, dass sie seit Tagen in seinen Gedanken herum geisterte, ohne dass er etwas dagegen tun konnte. Gedankenverloren ging er die Straßen Konohas entlang, direkt auf die Wohnung von Temari zu, auch wenn er sich noch immer nicht ganz sicher war, ob er ihr seine Liebe gestehen sollte. So wusste er doch, dass sie über den Kuss reden mussten, auch wenn er sich diesem Gespräch nur ungern stellte, jedoch würde er nach diesem Gespräch wissen, wie er sich entscheiden musste, ob er ihr sagen sollte, was er für sie empfand oder einfach weiter schwieg. Völlig in Gedanken versunken lief er den Weg entlang, als er plötzlich von der Seite angesprochen wurde.   „Hey Shikamaru!“, begrüßte ihn sein bester Freund Choji. Überrascht sah Shikamaru auf. Mit ihm hatte er sicher nicht gerechnet. Normalerweise frühstückte er doch zu dieser Zeit. Natürlich freute sich Shikamaru seinen besten Freund zu sehen, aber warum musste er ausgerechnet jetzt auf ihn treffen? Er wollte doch so schnell wie es ging zu Temari, um mit ihr endlich zu reden. Aber vielleicht war es doch ganz gut, dass er jetzt hier war, vielleicht war es ein Zeichen, dass er sich noch etwas Zeit lassen sollte. Zum einen konnte es sein, dass Temari noch schlief und er wollte sie wirklich ungerne wecken, aber zum anderen hatte er so die Chance noch mal mit jemanden, dem er vertraute, über alles reden. Ein Außenstehender hatte sicherlich einen viel besseren Blick auf die Situation als er. Doch zunächst wollte er wissen, was sein Freund eigentlich von ihm wollte. ~~~ „Oh Temari, du bist ja schon wach!“, begrüßte sie die Person, die sie vorher umgerannt hatte. Am liebsten hätte Temari aufgestöhnt. Musste sie denn wieder auf sie treffen? Konnte sie nicht endlich mal ihre Ruhe haben? Wie es aussah nicht, denn vor ihr rappelte sich gerade die junge Blondine auf, die sie am liebsten nicht mehr gesehen hätte, zumindest bis sie mit Shikamaru gesprochen hatte. Mit einem breiten Strahlen sah Ino Temari an, als würde sie bereits von ihrem Vorhaben wissen, wobei sich Temari fragte, was die andere Blondine überhaupt hier tat und dann auch noch so früh. Schließlich war sie sonst auch kein Frühaufsteher! Doch die Frage, die am stärksten in ihrem Kopf schrie, war der Grund, weshalb die Jüngere so sehr strahlte. Mit großer Skepsis sah Temari sie erwartungsvoll an.   „Ich will mit dir über dein Date mit Shikamaru reden. Ich will alles wissen. Von Anfang bis Ende!“, erklärte Ino breit grinsend, wobei Temari bei dem kleinen Wort alles kaum merklich zusammenzuckte. Unwillkürlich dachte sie an ihren Kuss. Sofort war Temari klar, dass sie mit Ino sicher nicht darüber reden würde. Das ging nur sie und Shikamaru was an, zumindest fürs erste. Abgesehen davon sprach sie so oder so nicht gerne über ihre Gefühle. Auf der anderen Seite war es vielleicht doch eine bessere Idee, wenn sie vorher noch mit jemand anderes über alles sprach, mit jemand, der davon auch wirklich Ahnung hatte. Das Schicksal – nicht, dass sie an so etwas glauben würde – schien zumindest zu wollen, dass sie nicht sofort zu Shikamaru ging. Eins war zumindest klar: Wenn es um Shikamaru ging, konnte sie keine bessere Frau finden, mit der sie über sie beide und ihre Gefühle sprechen konnte, denn abgesehen von der Blondine gab es wohl nur noch einen, der Shikamaru so gut kannte wie sie. Mit dem konnte sie jedoch nicht reden, schließlich war er sein bester Freund. Wer wusste schon, worüber die beiden zusammen sprachen. „Sakura wird nachher auch noch kommen. Wir können ein Eisessengehen oder du lässt uns in deine Wohnung“, fuhr Ino fort, als es nicht den Anschein machte, dass Temari irgendetwas sagte. Diese seufzte.  „Gibt es irgendeine Chance dich wieder los zu werden?“, fragte sie mit wenig Hoffnung auf eine gute Antwort. Inos Grinsen bestätigte dies nur noch mehr.   „Nein, nicht wirklich!“, erwiderte die Blondine gutgelaunt und entlockte der älteren so erneut ein Seufzen. Nichtsdestotrotz trat sie zur Seite, um somit Ino den Einlass zu gewähren. Während Ino es sich im Wohnzimmer auf der Couch bequem machte, ging Temari in die Küche, um für sie beide Tee zu machen. Als sie damit schließlich fertig war, begab sie sich mit zwei Tassen zurück ins Wohnzimmer, wo sie sich gegenüber von Ino in den Sessel setzte. Den Tee stellte sie vor ihnen auf den Tisch. „Also was willst du wissen?“, fragte Temari sogleich, da sie dieses Gespräch so schnell wie möglich hinter sich bringen wollte, um das mit Shikamaru endlich klären und aus der Welt schaffen zu können. Ino grinste sie erneut an.   „Wie schon gesagt. Alles! Von Anfang bis Ende“, erwiderte sie freudestrahlend. Temari seufzte daraufhin einmal genervt, dann erzählte sie ihr alles bis ins kleinste Detail, denn, wenn Ino etwas fehlte, wurde sie gleich mit tausenden von Fragen gelöchert. Nur von ihren Gefühlen und dem Kuss erzählte sie nichts. Nach einer viertel Stunde war schließlich auch Sakura eingetroffen. Auch sie hatte auf der Couch platzgenommen und einen Tee bekommen. Immer wieder quetschten die beiden die Blondine aus und zogen ihr jedes Detail aus der Nase … ~~~ „Was machst du eigentlich hier?“, fragte er seinen Freund.   „Naja … also … weißt du, Ino hat mir erzählt, dass du vor einer Woche ein Date mit Temari hattest … und sie äh also ich wollte wissen wie es gelaufen ist“, druckste er herum.   „Das heißt also Ino hat dich darauf angesetzt mich auszuquetschen?!“, schlussfolgerte Shikamaru genervt.   „Ja auch, aber ich würde es auch gerne wissen. Schließlich sah es immer so aus, als würdet ihr euch super verstehen. Also wie war‘s?“, erklärte Choji ihm. Shikamaru seufzt, wusste er doch genau, dass er aus dieser Situation nicht mehr so schnell rauskommen würde … Aus diesem Grund ließ er sich dazu zu überreden mit Choji etwas zu frühstücken. Temari würde auch noch ein bisschen auf ihn warten können. Er hatte dann zwar mehr Arbeit, weil er sie erst noch finden musste, jedoch war ihm seine Freundschaft zu Choji wichtiger, zumal er noch immer nicht ganz sicher war, was er sagen sollte. Während Choji damit beschäftigt war, sich das Essen, das vor ihm lag, in den Mund zu schieben, erzählte Shikamaru ihm von seinem Blind Date mit Temari. Es war der perfekte Zeitpunkt, schließlich konnte Choji ihm keine Fragen stellen, während er aß. In seinen Erzählungen vertiefte sich der Schwarzhaarige nicht in irgendwelchen Einzelheiten, schließlich wusste er, dass Choji dies so oder so nicht interessierte. Er hatte selbst gesagt, dass er wissen wollte, was da zwischen ihm und Temari lief. Da war es egal, was es zu essen gab. Doch wie sollte er seine Frage beantworten, wenn er selbst nicht wusste, was da zwischen ihnen lief? Schließlich hatte er sich nach dem Kuss einfach aus dem Staub gemacht. War das der Grund, warum er plötzlich den Wunsch verspürte Temari zu sehen und mit ihr alles zu klären? Obwohl er seinem besten Freund mehr vertraute behielt er seine seltsamen Gefühle für sich. Wieso konnte er nicht so ganz sagen. Zum einen war er sich noch immer unsicher, wie ihr Gespräch ausgehen würde, denn egal wie oft er es in seinem Kopf durchspielte, er konnte Temaris Reaktion einfach nicht abschätzen. Doch das spielte keine Rolle. Wichtig war, dass, auch wenn er wusste, dass er Shikamaru vertrauen konnte, Ino ihn ausquetschen würde und somit erfuhr, dass er etwas für sie empfand, aber das wollte er nicht. Sie würde ihn jedes Mal damit aufziehen und darauf hatte er absolut keine Lust. Sie würde ihn nur noch mehr nerven als eh schon … ~~~ „Und habt ihr euch geküsst?“, fragte Ino ohne Vorwarnung. Prompt stieg Temari eine leichte Röte ins Gesicht, jedoch fing sie sich schnell, sodass sich die Rötung genauso schnell wieder verabschiedete, wie sie gekommen war.   „Nein. Natürlich nicht!“, antwortete sie schnell, um zu kaschieren, dass sie rotangelaufen war, doch Ino und Sakura war das nicht entgangen. Sie tauschten vielsagende Blicke aus, hakten aber nicht weiter nach, schließlich hatten sie bereits ihre Antwort bekommen. Mal davon abgesehen, dass sie wussten, dass Temari ihnen so oder so nicht die Wahrheit sagen würde. Dafür war sie viel zu stolz. Nichtsdestotrotz konnten sich die beiden Freundinnen ein Lachen nicht verkneifen. Natürlich war Temari klar, dass sie aufgeflogen war, jedoch fragte sie sich mehr, was die beiden mit ihrem neuerlangten Wissen anfangen wollten, denn eigentlich hatte sie erwartet, dass sie sich gleich darauf stürzen würden. Nicht dass sie unbedingt scharf darauf war, von den beiden durchlöchert zu werden, doch entsprach es einfach nicht ihren Vorstellungen von den beiden. Schnell wurde Temari allerdings klar, dass sie sich nicht getäuscht hatte, denn Ino und Sakura waren neugieriger denn je. Nie hätten die beiden gedacht, dass sich Shikamaru und Temari bereits bei ihrem ersten Date küssen würden, schließlich waren Shikamaru Frauen meist viel zu nervig und zu anstrengen. Abgesehen davon widersprach Temari ihnen immer wieder, wenn sie behaupteten, dass die beiden mal wieder auf einen Date waren oder etwas miteinander hatten. Jedes Mal machte sie ihnen weiß, dass sie nichts von dem Nara hielt, außer wenn sie auf Missionen waren, denn dort war er doch ein angenehmer Partner. Gespannt musterten Ino und Sakura Temari, ließen keine ihrer Bewegungen außer Acht. Sie wollten keine ihrer Reaktionen verpassten, da sie wussten, dass Temari ihnen wenn überhaupt nur ein paar Sekunden ihr wahres Gesicht zeigen würde. Auch wenn sie die Blondine vielleicht nicht ganz so gut kannten wie TenTen, mit der sie immer trainierte, wenn sie hier war, wussten sie doch, dass Temari einfach nicht der Typ war, der anderen ihre Gefühle zeigte. Es passte einfach nicht zu ihr und irgendwie konnten sie sie auch verstehen, auch wenn es die Sache nicht gerade leichter machte … „Liebst du ihn?“, fragte Ino schließlich die älter, wobei sie Temari tief in die Augen sah. Temari erwiderte den Blick, wusste sie doch sofort von wem die Rede war. Lange sahen sich die beiden Frauen einfach nur an, wobei in Temaris blaugrünen Augen deutlich sehen konnte, wie es in ihrem Kopf zu arbeiten begann. Sollte sie ihnen die Wahrheit sagen? Sollte sie ihnen erzählen, was für Gefühle sie hatte? Hätte es überhaupt einen Sinn die beiden anzulügen? Würden sie sie nicht doch wieder durchschauen? Fragen über Fragen und doch keine Antwort und umso länger sie über ihre Antwort nachdachte, desto mehr reimten sich die beiden ihre Antwort selbst zusammen. Mit einem tiefen Seufzer endschloss sie sich ihnen die Wahrheit zu sagen. „Ja! … Vielleicht! … Ach ich weiß doch auch nicht!“, brummte sie schließlich niedergeschlagen. Warum fühlte sie sich plötzlich so hilflos? Warum schaffte sie es nicht mal ihre eigenen Gefühle richtig zu verstehen? Warum war sie sich jetzt, wo es darum ging es auszusprechen, so unsicher? In der Nacht war sie sich doch noch so sicher, dass sie ihn liebte, dass sie ihm von ihren Gefühlen erzählen wollte, doch jetzt zweifelte sie an sie und sich selbst. Vielleicht war es doch keine so gute Idee gewesen, Ino in ihr Haus zu lassen. Sie hätte doch besser gleich mit Shikamaru reden sollen, dann wäre sie jetzt nicht in diesem Schlamassel … Einen Moment langen sahen sich Ino und Sakura das Trauerspiel vor sich an, bis sie es schließlich nicht mehr aushielten, zu zusehen, wie Temari in Selbstzweifel versank. Natürlich war ihnen klar, dass sie nicht beste Freundinnen waren und dass die Blondine eigentlich nicht auf Umarmungen stand, doch hatten sie das Gefühl, dass sie das jetzt brauchte. Dass sie das Gefühl brauchte, dass sie nicht alleine war und so schlossen sie die Sabakuno in ihre Arme, wobei sie spürten, wie verwirrt sie über diese Aktion, aber viel mehr über ihr Gefühlschaos war. Jedoch half Temari die Nähe und Wärme ihrer Freundinnen dabei ihre Gedanken wieder zuordnen zu können. Vielleicht schaffte sie es ja jetzt wieder einen klaren Gedanken fassen zu können, denn ohne den konnte sie wohl schlecht mit Shikamaru reden. Da würde sie all ihre Gedanken brauchen, denn, auch wenn sie nicht wusste, wie es laufen würde, so wusste sie doch, dass es nicht einfach wurde. Irgendwie war sie plötzlich doch ganz froh, dass die beiden bei ihr waren. Sie hatten eine beruhigende Wirkung auf sie, auch wenn sie das nur ungern zugab. Vielleicht lag sie doch falsch und die beiden konnten ihr bei ihrem Gespräch mit Shikamaru wenigstens ein bisschen helfen. „Willst du darüber reden?“, fragte Sakura nach einer Weile sanft, während sie sich etwas von Temari löste. Natürlich wollte die Rosahaarige unbedingt wissen, was denn nun Sache war, allerdings konnte sie die Ältere auch irgendwie verstehen. Sie könnte es verstehen, wenn Temari mit ihnen nicht über ihre Gefühle reden würde, schließlich war das doch etwas ganz privates, was man nicht mit jedem teilte. Eigentlich ging sie sogar davon aus, dass die Blondhaarige schweigen würde, doch entgegen ihrer Erwartung löste sich Temari von den beiden und setzte zum Sprechen an, nachdem sie lange darüber nachgedacht hatte.   „Vielleicht ist es wirklich ganz gut, wenn ich mit euch darüber rede. Schaden kann es zumindest nicht“, meinte sie schließlich nüchtern. Ino und Sakura sahen sie entgeistert an, das hätten sie nun wirklich nicht erwartet. Sie kannten die Blonde zwar nicht so gut und dennoch wussten sie, dass Temari eigentlich nie über so was wie Gefühle sprach, weil sie es als Schwäche und hinderlich ansah. Aber gerade deshalb freute es sie nun umso mehr, dass die Blonde wirklich mit ihnen sprechen wollte, dass sie sie über ihr Gefühlsleben aufklärte. Sie beide wussten, dass sich ihnen diese Chance wahrscheinlich nie wieder geben würde, dass es nicht noch mal dazu kommen würde, dass Temari sich die Blöße gab und darüber sprach, was sie bewegte. Doch womit sollten sie beginnen? Wie konnten sie ihr helfen? Sakura und Ino überlegten eine Weile lang.   „Hmm …“, machte sie nachdenklich. „Sag mal, Temari, warum weißt du eigentlich nicht, ob du ihn liebst? Du musst doch wissen, was du fühlst, oder?“, fragte Sakura Temari schließlich. Diese fasste sich seufzend ein Herz, schließlich hatte sie gesagt, dass sie mit ihnen darüber reden würde. Jetzt musste sie da auch durch, auch wenn sie sich nicht unbedingt wohl bei dem Gedanken fühlte.   „Was sind das denn für Gefühle, die man hat, wenn man jemanden liebt? Ich meine wie fühlt es sich an?“, stellte sie nach kurzer Stille die Gegenfrage, immerhin war sie noch nie in jemanden verliebt gewesen und auch sonst war Liebe in ihrer Familie ein eher schweres Thema. Ino und Sakura aber sahen sich grinsend an. Sie wussten genau, wie es sich anfühlte, wenn man verliebt war und aus diesem Grund konnten sie der Blondine sicher behilflich sein. ~~~„Und warum bist du jetzt so durch den Wind?“, fragte Choji seinen besten Freund, weil dessen Verhalten ganz gar nicht zu ihm passte. Sonst war er nie so früh auf, außer er hatte eine Mission, doch hätte er eine, hätte er sich nicht von ihm zum Frühstücken entführen lassen. Abgesehen davon wirkte der Nara irgendwie nervös auf und auch, dass er versuchte ihn loszuwerden und es eilig hatte, machte ihn verdächtig. Er kannte seinen besten Freund wirklich gut, immerhin waren sie zusammen aufgewachsen und so war es für ihn ein leichtes, zu erkennen, wenn etwas mit ihm nicht stimmte. Shikamaru seufzte. Ihm war klar, dass er keine Chance mehr hatte zu entkommen. Choji gehörte zwar nicht unbedingt zu den Leuten, die immer alles wissen mussten, wie es bei Ino war, jedoch kümmerte er sich immer gut um seine Freunde. Das bedeutete allerdings auch, dass er nicht locker ließ, sollte er bemerken, dass etwas nicht stimmte und das war bei ihm definitiv der Fall. So musste er sich wohl oder übel den Fragen seines Freundes stellen … „Es ist wegen Temari“, gab er schließlich mit einem Seufzen zu. „Wir haben uns am Ende des Dates geküsst und danach bin ich abgehauen. Ich hab die ganze Zeit darüber nachgedacht, wie es dazu gekommen ist und bin zu dem Schluss gekommen, dass ich sie liebe. Jetzt will ich eigentlich mit ihr darüber reden“, fuhr er sachlich fort, als hätten diese Worte keine große Bedeutung für ihn, doch in Wirklichkeit kostete es ihn große Überwindung es zu zugeben. In seinen Gedanken hatte es schon nicht einfach geklungen, aber es auszusprechen war noch viel schwerer … Fassungslos sah Choji ihn an. Er konnte nicht fassen, was sein Freund ihm da erzählte. Natürlich hatte er bemerkt, dass der Nara Sympathie für die Blondine empfand, auch wenn er das immer wieder abstritt und doch überraschte ihn diese Neuigkeit.   „Irgendwie klingt es aus deinem Mund ein bisschen seltsam, dass du eine Frau gefunden hast, die du lieben kannst und dass es dann auch noch Temari ist?! Irgendwie ist das schwer zu glauben. Trotzdem freue ich mich für dich“, erwiderte Choji nach ein paar Minuten, in denen er sich zunächst sammeln musste. „Aber, dass du abgehauen bist, passt so was von gar nicht zu dir! Sonst planst du doch immer alles durch!“, setzte er scherzhaft nach.   „Ich weiß“, brummte Shikamaru, „aber ich kann es auch nicht so ganz erklären, meine Gefühle sind einfach mit mir durch gegangen“, erklärte er, wobei er sich im Nacken kratze. Es war ihm deutlich anzusehen, dass er noch immer nicht verstand, was an jenem Abend eigentlich passiert war. Choji aber grinste seinen besten Freund an. Er wusste genau, was mit dem Nara los war. Er wusste, dass sein bester Freund sich wirklich in die junge Frau aus Suna verliebt hatte. Er wusste aber auch, was nun zu tun war. Lächelnd stand er auf und legte das Geld fürs Essen auf den Tisch.   „Na los. Lass uns zu Temari gehen, damit du mit ihr reden kannst! Ihr solltet das dringend klären“, erklärte er sich, als Shikamaru ihn verwirrt ansah. Schnell verstand der Nara und stand nun ebenfalls auf. Mit seinem besten Freund ging er durch die Straßen Konohas, um zu der Wohnung zu gelangen, in der Temari hauste, wenn sie in Konoha zu Besuch war. Auf dem Weg dahin schwiegen die beiden Freunde. Shikamaru überlegte, wie er Temari am besten seine Liebe gestehen konnte, während Choji ihn einfach nur beobachtete. ~~~„...es ist ein wohlig, warmes Gefühl.“   „Jedes Mal, wenn du ihn siehst, kribbelt es in deinem Bauch, als würden tausend Schmetterlinge darin fliegen …“   „Wenn du nicht bei ihm bist, vermisst du ihn so sehr, dass es dir fast das Herz zerreißt …“   „Du willst nur noch bei ihm sein. Alles andere ist dir egal …“   „Und wenn du dann mit ihm sprichst, ist es so als seist du in einer anderen Welt …“   „Aber das Beste ist, wenn du ihn küsst …“   „…es fühlt sich so an als würden deine Gefühle dich überwältigen und bist überglücklich.“   „Und wenn du auch nur eine der Sachen spürst …“   „…bist du in ihn verliebt!“, schwärmten ihr Ino und Sakura abwechselnd vor. Temari ließ sich das gesagte genau durch den Kopf gehen. Sie hatte bis dato eigentlich alles schon einmal gespürt. Meistens war es eher ein leichtes Gefühl, doch manchmal schien es, als wäre es das einzige, was sie spürte. Auch wenn es für sie seltsam anhörte, musste sie sich wohl eingestehen, dass sie wirklich in ihn verliebt war. Irgendwie fühlte es sich seltsam an, jetzt wo sie sich sicher sein konnte, aber das war es eigentlich ja auch, immer hin war sie bereits zwanzig und noch nie wirklich verliebt gewesen, was bei ihrer Kindheit allerdings kein Wunder war. „Vielleicht bin ich wirklich in ihn verliebt!“, meinte sie schließlich mit einem kleinen Lächeln auf den Lippen. Ino und Sakura aber sahen sie aus großen Augen an. Natürlich hatten sie gewusst, dass Temari den Nara liebte, doch es aus ihrem Mund zu hören, überraschte sie. Die hielt aber nur wenige Sekunden an, dann grinsten sie die Blondine auch schon wieder an. Ihr Plan hatte funktioniert. Temari hatte sich tatsächlich in den Nara verliebt. Sie freuten sich ungemein für die Sabakuno.    „Du wolltest zu ihm, als wir heute früh zusammengestoßen sind, oder?“, stellte Ino plötzlich fest. Temari nickte unwillkürlich.   „Wir sollten jetzt gehen, damit du mit ihm sprechen kannst. Kleiner Tipp noch: Sorg dafür, dass du seine ganze Aufmerksamkeit hast“, meinte Sakura nach einem Blickwechsel mit Ino, womit die beiden Frauen zur Tür gingen und die Wohnung verließen. Temari folgte ihnen, um sich von ihnen zu verabschieden. ~~~ Derweil waren Shikamaru und Choji bei der Wohnung der Sabakuno angekommen. Gerade, als Shikamaru klopfen wollte, öffnete sich die Tür. Überrascht sah er in die blaugrünen Augen der jungen Frau, die die Tür geöffnet hatte und versank sogleich in den Seelenspiegeln, in die deren Tiefe er schon so oft abgetaucht war. Jedoch war er nicht der einzige, auch Temari versank in seinen braunen Augen. In diesem Augenblick spürten sie, wie viel der andere ihnen bedeutete. Lange starten sie sich einfach nur an, ohne dass sich jemand traute etwas zu sagen. Auch ihre Freunde gaben kein Ton von sich, weil sie den Moment nicht zerstören wollten. Mit einem Lächeln auf den Lippen beobachten sie sie einfach nur, bis Sakura Ino und Choji am Handgelenk packte und mit ihnen ging.   „Wir lassen euch mal allein!“, rief die Rosahaarige den Zurückgebliebenen zu, bevor sie mit den beiden anderen verschwand. Temari und Shikamaru aber bemerkten nichts davon. Noch immer starten sie sich einfach nur an. „Möchtest du mit reinkommen?“, brach Temari das Schweigen. Kapitel 10: Ich glaube, ich liebe dich! --------------------------------------- 10. Ich glaub, ich liebe dich Schweigend saß Shikamaru in Temaris Wohnzimmer und wartete darauf, dass die Blondine wiederkam. Diese stand in der Küche und machte erneut für sich und Shikamaru Tee. Eigentlich hatte sie keinen mehr trinken wollen, doch so konnte sie die Zeit bis zu ihrem Geständnis noch herauszögern. Sie wusste, dass das eigentlich nicht ihrem Charakter entsprach. Sie wusste, dass sie normalerweise frei nach Schnauze sagte, was ihr auf dem Herzen lag, doch bei dem Thema verließ sie einfach ihr Mut, wofür sie sich am liebsten selbst ohrfeigen würde. Seufzend machte sich die Blondine auf den Weg zurück. Sie wusste, dass sie dieses Gespräch nicht umgehen konnte, schließlich ging es hier um ihre gemeinsame Zukunft. Wie schon bei Ino stellte sie die Tassen auf den Tisch, bevor sie sich gegenüber von Shikamaru in den Sessel setzte. Sie glaubte einfach nicht, dass es für ihr Gespräch förderlich war, wenn sie so nah beieinander saßen. Sie sollten lieber Abstand halten, um einen klaren Kopf bewahren zu können, auch wenn es ihr erstaunlich schwer fiel.  ~~~ Shikamaru seufzte tief in sich hinein. Während Temari in der Küche war, hatte er versucht sich die passenden Worte zu Recht zu legen. Dies gelang ihm aber nur mehr schlecht als recht, denn jedes Mal glitten seine Gedanken zu der jungen blonden Frau, die in der Küche stand. Wie sollte er es ihr nur sagen? Er hatte keine Ahnung. Als Temari wiederkam, beobachtete er ihre Bewegungen und ihre Mimik genau. Er versuchte in Erfahrung zu bringen, ob sie die gleichen Gefühle für ihn hatte wie er für sie oder ob sie ihm mit ihrem Fächer eins überzog, weil er einfach abgehauen war. Zutrauen würde er ihr auf jeden Fall beide. Viel mehr fragte er sich allerdings, wieso sie sich nicht zu ihm setzte. Lag es an ihn oder doch er an ihrem Kuss? Er hatte keine Ahnung und doch war er irgendwie froh, dass sie sich nicht neben ihn setzte. So konnte er wenigstens etwas seine Gedanken ordnen und unter Kontrolle halten. Und doch hatte er keine Ahnung, was er sagen sollte, sodass sich eine unangenehme Stille ausbreitete und umso länger diese anhielt desto nervöser wurde er irgendwie. Er musste etwas sagen, aber nur was? Die Stille durfte auf keinen Fall anhalten, denn so kamen sie nie voran. Auch Temari wollte das unangenehme Schweigen brechen, doch wusste auch sie nicht wie sie es anstellen sollte. Noch nie hatte sie sich so einem Gespräch stellen müssen. Woher sollte sie also wissen, was sie sagen sollte? Sie hatte absolut keine Ahnung. Hinzu kam, dass sie noch immer nicht wusste, was sie von ihren Gefühlen halten sollte, zumal sie nicht einmal wusste, wie Shikamaru die ganze Sache sah. Es wäre so viel einfacher, könnte sie in seinem Gesichtsausdruck lesen, was er dachte. Doch der zeigte wie üblich nur die genervte Miene, die so nichts aussagend war und sie am liebsten jedes Mal aufs Neue verfluchen wollte. Konnte er nicht einmal zeigen, was er fühlte? Konnte er nicht einmal mit offenen Karten spielen? Konnte er ihr nicht einmal zeigen, was er dachte? Er war es schließlich gewesen, der nach dem Kuss abgehauen war. Er war es doch, weshalb sie nun hier saßen und schwiegen. Vorsichtig trank die Blondine einen Schluck von ihrem heißen Tee, wobei sie Shikamaru nicht aus den Augen ließ. Sie wusste, dass er sie schon die ganze Zeit beobachtete. Als Kunoichi war sie darin geübt so etwas zu bemerken. Doch sie konnte ihn verstehen, denn genau wie er wollte auch sie keine Reaktion seinerseits verpassen. Sie wusste genau, dass, sollte er etwas von sich preisgeben, es nur Sekunden dauern würde. Sekunden, die ihr doch so viel über seine Gefühlte verraten konnten. Jedoch konnte sie nicht länger darüber nachdenken, denn die Stille begann sie zu erdrücken. Der jungen Frau wurde plötzlich klar, dass es nichts brachte, sich weiter Gedanken zu machen. Sie musste einfach etwas sagen. „Shikamaru …“   „Temari …“ Gleichzeitig sprachen sie den jeweils anderen an, wobei sich ihre Blicke einen Moment lang kreuzten, bevor sie sich beider wieder abwanden, als sie drohten erneut in den Augen des anderen zu versinken. Warum musste das alles auch immer so kompliziert sein? Konnte es nicht einfach mal einfach sein? Musste das Leben ihnen wirklich jedes Mal Steine im Weg legen? So lange hatten sie sich schon mit ihren Gedanken und Gefühle quälen müssen, warum konnten sie das nicht endlich klären? Sie wollten doch nur endlich Ruhe haben. Ruhe vor ihren Freunden, Ruhe vor ihren verwirrenden Gefühlen und Gedanken. Shikamaru seufzte. Man nervte ihn das schon wieder. Sonst war er doch auch immer direkt und nicht nur er, sondern auch Temari. Normalerweise sagte sie ihm, ohne mit der Wimper zu zucken, was sie dachte und wollte. Warum klappte das nun also nicht? Warum bekamen sie kein Wort raus? Warum war es so schwer? Erneut seufzte er. Wie anstrengend das doch alles war … Warum musste er eigentlich immer so viel nachdenken, wenn er bei ihr war? Warum hielten seine Gedanken bei ihr nicht still? Warum war das alles so kompliziert? Wie sollte er ihr nur sagen, dass er sich in sie liebte? Angestrengt dachte er über seine Situation nach. Und da war sie auch schon wieder. Diese unangenehme und erdrückende Stille, die sie beide eigentlich doch loswerden wollten. Wie sie sie hassten! Konnten sie nicht einfach endlich etwas sagen? Konnten sie nicht dieses verdammte Schweigen brechen? Konnten sie nicht mit der Wahrheit rausbrechen? Es würde alles so einfach machen, doch in ihrem Leben schien wohl nichts einfach zu sein, dabei wollten sie beide doch einfach nur versuchen glücklich zu werden und nun saßen sie hier und brachten kein Wort raus. Wie sollte das nur weiter gehen?  „Sag mal Shikamaru. Was machst du eigentlich hier?“, riss Temari den Nara aus seinen Gedanken, nachdem sie einfach tief durchgeatmet hatte. Sie wusste, dass das eine dämliche Frage war, immer wusste sie die Antwort bereits. Allerdings war es ein Anfang. Ein Anfang, der getan werden musste, um vorankommen zu können. Nun war es an Shikamaru zu antworten und das Gespräch am Laufen zu halten. Blieb nur noch ein Problem: Der Nara hatte absolut keine Ahnung, was er sagen sollte. Er konnte schließlich nicht mit der Tür ins Haus fallen. Sie würde ihn sofort wieder aus der Tür hinausbefördern, dem war sich der Schwarzhaarige sicher. Doch was sollte er sonst sagen? Das Offensichtliche? Eigentlich würde ihre Frage dies nach sich ziehen. Ihm war natürlich nicht entgangen, dass sie wusste, warum er hier war. Das war auch nicht schwer. Also versuchte sie wahrscheinlich einfach nur ein Gespräch zu beginnen, um dieses nervige Schweigen zu brechen. Das hieß, nun lag es an ihn. „Ich wollte mit dir reden“, erwiderte er schlicht, wobei er ihr tief in die Augen sah. Temari hielt dem Blickkontakt stand. In ihren Augen konnte er sehen, dass sie dies bereits wusste, aber auch dass sie sich eigentlich eine andere Antwort erhofft hatte. Nichtsdestotrotz änderte sich an ihrer Mimik nichts. Sie blieb genauso starr wie die seine.   „Das ist gut! Ich möchte nämlich auch mit dir reden!“, antwortete sie schlicht. Auch in Shikamarus Augen konnte sie sehen, dass ihm dies bereits klargewesen war, auch wenn sich seine restliche Mine nicht veränderte. Jedoch war es nur ein logischer Schluss, immerhin wollte auch sie wissen, was an jenem Abend mit ihm losgewesen war, warum er einfach abgehauen war. Gerne würde er ihr ihre Fragen beantworten, doch vorher musste er etwas wissen, allerdings kam ihm Temari zuvor. „Beantwortest du mir ein paar Fragen?“, fragte die Blondine den Schwarzhaarige nachdenklich. Dieser aber wusste nicht so recht, was er darauf antworten sollte, weshalb er nur nickte, wobei er natürlich hoffte, dass sie keine unangenehmen Fragen stellte, auch wenn er wusste, dass es sich nicht vermeiden ließ, wenn sie vorankommen wollten. Entschlossen sah er sie an, Temari aber wand ihren Blick von ihm ab und blickte stattdessen in ihre Tasse. Vielleicht konnte sie sich so besser konzentrieren. „Warum hast du mich geküsst?“, fragte sie sogleich ohne Umschweife. Er seufzte. Das war eine der Fragen, die er eigentlich gerne umgegangen hätte, dennoch wollte er ihr antworten, schließlich hatte er zugestimmt, ihre Fragen zu beantworten.   „Ich denke, weil es sich richtig angefühlt hatte, außerdem hast du mich auch geküsst!“, antwortete er, wobei er versuchte so genervt und desinteressiert wie sonst auch zu klingen.   „Du denkst?“, wiederholte Temari ungläubig, wobei sie seinen letzten Kommentar gekonnt ignorierte. Shikamaru schien dies nicht besonders zu gefallen.   „Ja ich denke! Ich kann dir keinen klaren Grund nennen, warum ich dich geküsst habe, weil ich es selber nicht weiß. Ich weiß nur, dass es sich richtig angefühlt hat!“, erwiderte er, wobei er immer lauter wurde. Das wollte sich Temari allerdings nicht bieten lassen. Drohend sah sie den Nara an. Wie konnte er es nur wagen, seine Stimme gegen sie zu erheben? Was dachte er, wen er vor sich hatte? Dachte er wirklich, er könnte so mit ihr umspringen? Doch umso mehr sie über ihn und ihre plötzliche Wut nachdachte, desto mehr verließ sie das Gefühl der Beklommenheit und die Hemmungen, die sie bis vor kurzem noch gebremst hatten.   „Ach ja! Wenn es sich so richtig angefühlt hatte, warum bist du dann einfach abgehauen?!“, fauchte sie ihn an, wobei sie spürte wie ihr eine Träne ins Auge stieg, welche sie schnell wieder wegblinzelte, damit er nicht sah, wie nah ihr seine Worte gingen. Aber warum nahmen sie sie so mit? Warum konnte sie nicht so kühl bleiben, wie sonst auch immer? Warum war es gerade er, der diese Emotionen in ihr hervor rief? Warum konnte sie sich einfach nicht gegen ihn wehren? Und warum zum Teufel musste sie jetzt auch noch anfangen zu heulen? Dabei war ihr Körper doch von der Wut auf ihn überströmt. Sie verstand die Welt einfach nicht mehr … Die ganze Zeit über hatte Shikamaru sie stillschweigend beobachtet. Es gefiel ihm zwar nicht, aber er wusste, dass er das jetzt über sich ergehen lassen musste. Er kannte sie gut genug und wusste, dass das ihr Ventil war, um ihren Emotionen freien Lauf zu lassen. Als er allerdings sah wie sich Tränen in ihren Augen bildeten, stellte er seine Tasse auf den Tisch, stand auf, ging zu Temari und zog sie sanft vom Sessel hoch, um ihr zärtlich über die Wange streichen zu können. Dabei wischte er die Tränen, die mittlerweile über ihre Wangen liefen und diese sonst so starke Frau auf einmal zerbrechlich wirken ließ, weg.   Unentschlossen blickte der Nara die Blondine an. Er wusste, dass er in einer gewissen Weise schuld daran war, dass sie nun vor ihm stand und weinte. Eigentlich hatte er das auch ganz anders geplant. Er hatte mit ihr vernünftig und sachlich reden wollen, aber wie er es schon vorausgesehen hatte, er konnte ihre Reaktionen einfach nicht abschätzen. Immer wieder verliefen ihre Gespräche in eine ganz andere Richtung als er beabsichtigte. Bei allen anderen schaffte er es, sie in die Richtung zu lenken, die für ihn am leichtesten war. Nur sie und seine Mutter widersetzten sich dem. Er hatte zum Beispiel auch nicht geplant gehabt, sie so zärtlich zu berühren, denn genau das in Verbindung mit ihrer Nähe, brachte sein Herz zum schneller Schlagen. Was sollte er nur machen? Temari aber sah Shikamaru verwirrt an. Sie verstand die Welt nicht mehr. Was machte er da? Warum strich er ihr über ihre Wange? Warum war er ihr so nah gekommen? Hatten sie nicht stillschweigend abgemacht, dass es besser war, wenn sie zunächst von einander fern blieben?! Doch erst, als Shikamaru sie dichter an sich zog und sie in seine Arme schloss, realisierte sie, dass aus ihrer einen Träne ein Meer aus Tränen geworden war. Schnell wischte sie die letzten Spuren der Tränen weg und stoppte den Fluss, bevor sie sich voll und ganz Shikamarus Umarmung hingab, um sich dagegen zu wehren und bei klaren Gedanken zu bleiben, war es bereits zu spät. Viel zu berauscht war sie von seinem Geruch und seiner Wärme.  Seufzend legte sie ihren Kopf an seine Schulter. Ihre Tränen waren mittlerweile vollständig verebbt, während ihre Arme schlaf an ihrem Körper hängen. Viel zu groß war das Gefühlschaos in ihrem Innersten. Sie wusste einfach nicht mehr, was sie fühlen sollte. Wie schaffte er es nur immer wieder sie so durcheinander zu bringen? Wieso konnte sie bei ihm nicht so stark sein, wie sie es eigentlich immer war? Wieso schaffte er es, sie in ihren schwachen Momenten zu erleben? Warum war er der einzige, der es ansatzweise schaffte, sie zu durchschauen. Denn so wie es schien, schaffte er es erneut hinter ihre Fassade zu blicken und das Gefühlschaos in ihrem Inneren zu sehen und irgendwie war sie ihm dafür dankbar. Sanft strich Shikamaru ihr über den Rücken, um sie zu beruhigen und ihr zu zeigen, dass sie nicht alleine war. Nur fiel es Temari so umso schwerer ihre Gedanken und Gefühle zu ordnen. Immer wieder und wieder schweifte sie ab. Warum musste er auch so gut riechen? Warum musste er sie immer wieder so sehr ablenken. Warum nahm er sie jedes Mal so ein? Konnte sie denn nicht irgendwann immun gegen ihn sein? Er musste doch irgendwann seine Wirkung auf sie verlieren?! So konnte es auf jeden Fall nicht weiter gehen. So würden sie niemals zu einem Enden kommen.  Angestrengt versuchte sie die Gedanken an ihn zu verdrängen. Dies gelang ihr zwar eher schlecht als recht, allerdings reichte es soweit, dass sie es schaffte, ihre Gefühle und Gedanken zum Großteil wieder unter Kontrolle zu bringen. Um nicht gleich wieder rückfällig zu werden, schob sie ihn sacht von sich weg, immerhin wusste sie, welche Wirkung er auf sie hatte, wenn er ihr so Nah. Ein paar Minuten lang musterte der Nara die Schönheit eingehend, schließlich konnte er ihre Verwirrung deutlich in ihren Augen sehen. Als er allerdings bemerkte, wie entschlossen sie war und dass alles wieder gut zu sein schien, nahm auch er etwas Abstand, immerhin hatte auch ihn die ganze Aktion nicht kalt gelassen. „Warum hast du das gemacht?“, fragte sie ihn leise und ruhig. Ihre Stimme war nicht mehr als ein Flüstern, doch Shikamaru verstand genau, was sie ihn fragte. Er seufzte. Erneut hatte er etwas getan, wofür er keine Antwort hatte. Shikamaru wusste nicht wieso, doch, wenn er mit ihr zusammen war, setzte sein Gehirn einfach aus und überließ ihn seinen Instinkten. Er wusste nicht, warum er sie in seine Arme geschlossen hatte. Doch eigentlich wusste er es, er wollte nicht, dass sie weiter traurig war, weil es einfach nicht zu ihr passte und weil er der Meinung war, dass ihr ein Lächeln viel besser stand als ihre Tränen. Allerdings konnte er ihr das wohl schlecht sagen, immerhin würde sie dann wissen, dass er sie liebte, schließlich war sie nicht dumm. Auch noch nach einigen Minuten sah Temari ihn weiterhin abwarten an. Sie wollte ihm die Chance geben, sich ihr zu erklären, doch umso mehr sie darauf wartete, dass er etwas sagte, desto nervöser wurde sie. Jedoch wurde sie nicht nur von Nervosität sondern auch von Wut erfasst. Sie konnte einfach nicht glauben, dass er es nicht schaffte, ihr Rede und Antwort zu stehen, dabei wusste er doch genau, dass er mit über alles reden konnte. Klar manchmal waren ihre Reaktionen darauf nicht gerade rücksichtsvoll, allerdings hatte sie noch keinen den Kopf abgerissen. Als es jedoch weiterhin nicht danach aussah, als würde er etwas sagen, entzog sie sich ihm und setzte sich wieder zurück in ihren Sessel, da sie sich dort besser unter Kontrolle hatte. Nachdem Temari sich gesetzt hatte, zog sich auch Shikamaru wieder auf seinen Platz zurück. Auch er wusste nicht, warum es nichts gesagt hatte. Er wünschte, er könnte es, doch er wusste nicht was, er wusste nicht wie. Es tat dem Nara leid, dass er die Blondine durch sein Verhalten in gewisser Weise verletzte, auch wenn sie sich das niemals eingestehen würde. Doch daran wollte er in dem Moment nicht denken, wichtiger war, dass ihm jetzt etwas einfiel, was er ihr sagen konnte, womit er sie beruhigen konnte. Blöd nur, dass seine Gedanken immer wieder zu der hübschen Blondine ihm gegenüber wanderten. Wieso konnte er bei ihr einfach keine klaren Gedanken fassen? Sie brachte ihn noch um seinen letzten Nerv. Warum konnte es mit dieser Frau niemals einfach sein? Seufzend trank er einen Schluck von seinem Tee, wobei er es nicht verhindern konnte, dass sein Blick zu Temari wanderte. Aus dem Augenwinkel konnte er genau sehen, wie ihre Wut, die ihm vor wenigen Minuten noch so unbändig erschien, langsam aber sicher von wachsender Verzweiflung ersetzt wurde. Es zerbrach ihn fast das Herz, sie so zu sehen und dennoch hatte er keine Ahnung, was er tun sollte. Er glaubte plötzlich nicht mehr daran, dass es richtig war, Temari seine Gefühle zu gestehen, zumindest nicht so, denn egal wie oft er es in seinen Gedanken durchspielte, es nahm von diesem Moment kein gutes Ende. Es war zum Verzweifeln!   Doch mit einem Mal erschien ihm ihr Verhalten mehr als nur suspekt. Vor ihrem Treffen hatte dies hier tausend Mal durchgespielt, allerdings war diese Wendung nie dabei rausgekommen. Er war es einfach nicht gewohnt, dass die sonst so taffe Blondine so offen ihre Gefühle zeigte. Ganz davon abgesehen, dass er sich niemals hatte träumen lassen, Temari jemals weinen zu sehen, immerhin war es für sie ein Zeichen der Schwäche, wenn man seine Gefühle offenbarte. Temari aber wollte keines Falls schwach sein. Das wusste er genau. Doch gerade deshalb verwunderte ihn ihr Geheimnis umso mehr. Warum ließ sie es nun also zu, dass sie vor ihm weinte? Warum offenbarte sie ihm ihre innersten Gefühle? Warum ließ sie sich einfach von ihm trösten? Hätte das das Gefühl der Schwäche, das sie niemals erfahren wollte verstärkt? Umso mehr der Nara darüber nachdachte, desto weniger verstand er, was da eigentlich gerade passierte. Das einzige, was er wusste, war die Tatsache, dass sich erneutes Schweigen um sie gelegt hatte. Jedoch war nicht nur Shikamaru in seinen Gedanken versunken, sondern auch Temari dachte über das ein oder andere nach. Allerdings gingen ihre Gedanken in eine ganz andere Richtung als die des jungen Naras. Während er noch über ihre Reaktionen nachdachte, drehte sich ihr Welt um ihre Gefühle, denn, was Shikamaru entgangen war, war die Verwirrung, die sich in den Blick der Blonde versteckt hatte, seit er sie so zärtlich berührt hatte. Temari aber konnte, an nichts anderes mehr denken, als diesen einen Moment. Das war alles so neu für sie, so verwirrend. Sie verstand einfach nicht, warum ihr Herz so wild geschlagen hatte, als er sie berührte. War das vielleicht eine Nebenwirkung der Liebe, die sie scheinbar für ihn empfand? Oder bildete sie sich das nur ein? War es vielleicht etwas Ernsteres? Oder fühlte sich Liebe so an? Schlug das Herz schneller, wenn man von dem berührt wurde den man liebte? Konnte das wirklich stimmen? Sie verstand die Welt nicht mehr. Musste den immer alles so kompliziert sein?   Eine ganze Weile grübelte sie über dies und anderes nach. Gerne hätte sie ihm ihre Liebe gestanden, doch jedes Mal, wenn sie kurz davor war, es ihm zu sagen, kamen in ihr wieder diese blöden Zweifel auf. Diese Zweifel gemischt mit der Angst, die sie so sehr verabscheute, verletzt zu werden. Wieso verließ sie gerade bei der Sache ihr ganzer Mut? Sie war Temari Sabakuno. Sie war eine der stärksten Kunoichi, die es überhaupt gab. Sie wurde spielendleicht mit großen Brocken fertig, aber sie schaffte es nicht, ihm ihre Liebe zu gestehen? Das war doch völlig lächerlich! Wie konnte sie nur vor so etwas Dämlichen Angst haben? Eigentlich wusste sie es ganz genau, doch eingestehen konnte sie es sich nicht, denn es würde bedeuten, dass sie sich ihre Schwäche eingestand. Eine Schwäche, die eigentlich gar keine Schwäche war, so lange sie nicht verletzt wurde. Aber gerade das war es doch, was sie nicht wusste. Sie wusste nicht, ob er sie verletzte oder nicht. Und so hielt die unangenehme Stille weiter an, ohne dass sie etwas dagegen tun konnte … Allerdings war ihnen beiden klar, dass es so einfach nicht weitergehen konnte. Sie mussten das jetzt klären. Sie mussten endlich zur Sache kommen. Sie konnten so nicht weitermachen. Es brachte keinen von ihnen weiter. Und so sprachen sie sich erneut gleichzeitig mit ihrem Namen an. Kurz sahen sie sich an, bevor sie peinlich berührt zur Seite blickten, um nach wenigen Minuten erneut gleichzeitig fort zu fahren.   „Ich wollte …“, sagten sie und lachten. Auch wenn das gerade eine schwere Situation war, so schafften sie es doch ganz unbewusst die unangenehme Stimmung wieder aufzulockern. Eine ganze Weile saßen sie sich einfach nur gegenüber und erfreuten sich des Moments. Es fühlte sich für sie beide gut an, nach den Momenten an der Anspannung wieder locker beieinander sitzen zu können. Noch viel mehr. Es verlieh ihnen Mut. Mut, den sie brauchten, um das hier durchziehen zu können, um es endlich beenden zu können. „Was wolltest du sagen, Shikamaru?“, fragte Temari nach einer Weile der Stille den Nara ernst. Auch Shikamaru nahm nun, wo sie zur Sache kamen, wieder ernstere Gesichtszüge an. Er wusste, dass er ihr früher oder später sagen musste, dass er sie liebte. Allerdings war er sich nicht sicher, ob es nicht vielleicht doch besser wäre, wenn er es auf später verschob, wenn er noch ein bisschen darüber nachdachte, wie er es ihr sagen sollte, denn noch immer hatte er keine Ahnung. So viele Möglichkeiten und so viele mögliche Reaktionen, die er alle nicht wirklich einschätzen konnte. Und schon wieder gab er sich seinen Gedanken hin. Seinen Gedanken, die ihn so oder so nicht weiterbringen konnten, weil Temari einfach kein Buch war, in dem er lesen konnte, weil er nie wusste, wie sie reagieren würde. Shikamaru aber war so sehr in seine Gedankenwelt abgetaucht, dass er gar nicht bemerkte, wie Temari seufzend aufstand und sich zu ihm auf die Couch setzte. Sie hatte ihn die ganze Zeit über beobachtet. Schnell hatte sie bemerkt, dass er erneut in seinen Gedanken versunken war. Die Blondine wusste genau, dass sie nun keine Antwort mehr erhalten würde, zumindest nicht, bis er eine Lösung gefunden hatte, doch wenn sie auf die letzten Stunden sah, die sie hier verbracht hatten, dauerte dies noch eine Ewigkeit. „Jetzt denk doch bitte nicht so viel über deine Antwort nach, Shikamaru!“, beschwerte sie sich seufzend und holte ihn aus seiner Gedankenwelt zurück. Doch noch immer starrte der Nara angestrengt in Richtung Wand, sodass er ihren sanften und einfühlsamen Blick nicht bemerkte. Temari konnte darüber nur den Kopf schütteln.   „Weißt du, Shikamaru, ich weiß, dass du eigentlich ein Denker bist, der immer genau über seine Situation nachdenkt, aber manchmal ist es einfach leichter, wenn du das aussprichst, was dir zuerst in den Sinn kommt. Ich verspreche dir auch, dass ich dir nicht den Kopf abreißen werde“, fuhr sie fort, wobei sie versuchte die Situation durch einen Scherz noch weiter aufzulockern. Sie wusste zwar nicht genau was, doch irgendwas schien zu funktionieren, denn Shikamaru wand ihr plötzlich ihren Blick zu. Dabei hatten die beiden allerdings die Nähe, die sie zueinander hatten, unterschätzt. Unwillkürlich lief der Nara rot an, als er bemerkt, wie nah sie sich eigentlich wirklich waren. Ohne es wirklich zu bemerken setzte sein Verstand aus. Temari, die dies natürlich bemerkt hatte, konnte sich diese Chance einfach nicht entgehen lassen. „Was hast du denn, Shikamaru? Warum bist du so rot? Bring ich dich etwa in Verlegenheit?“, neckte sie ihn kichernd, wobei sie ihm noch ein bisschen näher kam. Fies grinste sie ihn an. Sie wusste nicht wieso, doch sie konnte es einfach nicht lassen. Allerdings war es genau diese Neckerei, diese Normalität, die Shikamaru brauchte, um sich wieder vollständig unter Kontrolle zu kriegen, womit er ihr auch wieder Kontra geben konnte.   „Das glaubst du doch wohl selbst nicht!“, spottete er, wobei auch er ein fieses Grinsen auf den Lippen hatte. Auf einmal fühlte es sich für die beiden so einfach an. Alles, das bis dato noch so schwer war, erschien ihnen plötzlich so einfach. Sie waren wie beflügelt und kamen sich Stück für Stück immer näher, bis sie nur noch Millimeter voneinander trennten. Lange verharrten sie einfach nur so und sahen sich an, ohne dass sie etwas sagten. Sie brauchten auch nichts zu sagen, denn in den Augen des anderen konnten sie lesen, was gesagt werden sollte, aber nicht ausgesprochen werden konnten. Vielleicht sollte es einfach nicht so sein. Vielleicht sollten sie sich einfach sagen, dass sie sich liebten. Vielleicht reichte es, wenn sie es in den Augen des anderen lesen konnten. Nein nicht vielleicht. Es war so. Sie waren nicht der Typ von Mensch, die sich fortlaufend ihre Liebe gestanden. Das passte einfach nicht zu ihnen. Diese drei Worte passten nicht zu ihnen. Sie ließen eher Taten statt Wort sprechen. So langsam waren die beiden davon überzeugt, dass es die ganze Zeit nicht funktioniert hatte, weil es nicht so sein sollte. Sie sollten nicht sagen, dass sie sich liebten, sie sollten es einander zeigen. Da waren sich die beiden mittlerweile einig und so legten sie ganz zart, ganz leicht ihre Lippen aufeinander. Der Kuss dauerte nur wenige Augenblicke lang und doch bedeutete er ihnen die Welt. Er sagte das aus, was sie nicht in Worte fassen konnten. Er und die Gefühle, die er in ihnen ausgelöst hatte, sagten deutlich, was sie beide dachten: Ich liebe dich! Kapitel 11: Zeit zu Zweit ------------------------- 11. Zeit zu zweit Genüsslich  seufzte Temari in ihr Kissen. Sie hatte so gut geschlafen, wie schon lange  nicht mehr und das, obwohl sie gar nicht zu Hause war. Sie wusste nicht wieso,  doch irgendetwas war anders. Es war wesentlich wärmer als sonst und erinnerte  sie so an ihre Heimat. Ohne weiter darüber nachzudenken, kuschelte sie sich  näher an die Wärmequelle. Den Geruch, der ihr dabei in die Nase stieg und  eigentlich sämtliche Alarmglocken einschalten sollte, genoss sie einfach nur.  Viel zu gut tat ihr das Gefühl, dass sie dabei empfand.   Genervt  öffnete Shikamaru seine Augen. Gerne hätte er noch etwas länger geschlafen,  doch es ging einfach nicht mehr. Schon seit einer halben Stunde schien ihm die  Sonne direkt ins Auge. Hinzu kam, dass irgendetwas auf seinem Brustkorb lag und  ihn so daran hinderte, sich zu bewegen und zu drehen. Vorsichtig sah der Nara  an sich herunter, um in Erfahrung zu bringen, was daran schuld war, dass er  nicht mehr schlafen durfte. Als er allerdings die blonde Haare, die überall auf  seiner Brust verteilt waren, entdeckte, kamen die Ereignisse des vergangen  abends wieder in sein Gedächtnis. Schmunzelnd strich er sanft über ihre blonden  Locken. Dabei versuchte er sich so wenig wie nur möglich zu bewegen, immerhin  wollte er diesen schlafenden Engel keines Falls wecken. Er wollte einfach nur  die Nähe zu ihr und alles, was damit verbunden war, genießen. Er genoss ihre  Nähe, genoss ihren Geruch, genoss ihre Wärme, genoss einfach ihre komplette  Anwesenheit. Und während er so da lag und einfach nur über ihr Haar strich,  vergaß er vollkommen die Zeit.   „Guten  Morgen, Temari!“, begrüßte Shikamaru die Blondine, als sie langsam ihre Augen  öffnete und in seine braunen Augen blickte. Er konnte genau sehen, wie ihre  Gesichtszüge schlagartig von Zufriedenheit zu Verwirrung zu Erkenntnis und  letztendlich zu Glückseligkeit wechselten.   „Guten Morgen“, erwiderte sie und drückte ihm  einen flüchtig Küss auf die Lippen, bevor sie dem Bett sprang und mit den  Worten „Bin gleich wieder da!“, im Bad verschwand, um auf die Toilette zu gehen.  Da sie so oder so gerade im Bad war, stellte sie sich auch noch unter die  Dusche, putzte ihre Zähne, zog sich an und kämmte ihre Haare. Als sie damit  fertig war und aus dem Bad kam, lag der Nara noch immer auf ihrem Bett. Temari  konnte darüber nur den Kopf schütteln, doch wenigstens hatte er schon mal die  Sachen aufgehoben, die überall auf dem Boden verteilt waren, und sich  angezogen, während sie im Bad gewesen war. Als  der Nara bemerkt, wie sie dort im Türrahmen stand und ihn von da aus  beobachtete, richtete er sich wieder. Lächelnd zog er sie in seine Arme, um  schließlich seine Lippen auf die ihren legen zu können. Temari erwiderte den  Kuss genüsslich. Allerdings hielt er nicht lange an. Schnell löste sich die  wilde Blondine wieder von ihm, bevor sie grinsenden das Schlafzimmer verließ.  Shikamaru sah ihr verstimmt hinter her. Konnte sie denn nicht einmal an einem  Ort bleiben? Konnte sie nicht einfach den Moment genießen, wie er es tat?  Musste sie wirklich jede Sekunde in Bewegung bleiben. Es schien so. Doch er  würde sie noch dazu bringen, die Sachen ruhiger angehen zu lassen. Er würde er  ihr zeigen, wie es war, wenn man einfach mal für den Moment lebte. Doch  zunächst folgte er ihr einfach nur in die Küche.  In  der Küche ankommen, entdeckte er Temari an der Küchenzeile lehnend.  Herausfordernd sah sie ihn an. Sie hatte bereits alles für einen Tee  vorbereitet und wollte nun wohl spielen. Er hatte also zwei Möglichkeiten.  Entweder er kam zu ihr und gab sich ihr hin oder er blieb wo er war und  entfachte so eines ihrer Wortgefechte. Was für ein fieses Spiel! Wie sollte er  sich bei der Aussicht bitte für die zweite Variante entscheiden? Er war doch  schließlich auch nur ein Mann, der von ihrem zarten Lächeln angezogen wurde. Seufzend  ging er mit den Händen in der Hosentasche auf sie zu, um sie entschlossen  anzusehen. Sie erwiderte seinen Blick weiterhin herausfordernd, doch das machte  ihm nichts. So schnell wollte er sie nicht gewinnen lassen. Sie sollte sehen,  dass auch er dieses Spiel beherrschte. Ohne weiter darüber nachzudenken, stütze  er sich mit seinen Händen an der Küchenzeile ab und schloss sie so zwischen  sich und den Schränken ein, sodass sie nur noch wenige Zentimeter voneinander  trennten. Lange standen sie sich so gegenüber und sahen sich einfach nur an,  bis Shikamaru sich aus seiner Starre schließlich löste. Vorsichtig strich er  ihr eine ihrer blonden Haarsträhnen, die ihr ins Gesicht gefallen war, hinters  Ohr. Sanft, aber doch auch mit leichter Verunsicherung, sah er sie an. Was  hatte sie nur wieder vor? Temari  entging sein Blick nicht. Ein Grinsen stahl sich auf ihre Lippen.   „Was ist los, Shikamaru? Warum guckst du denn  so bedröppelt?“, fragte sie ihn keck. Shikamaru seufzte. Sie waren gerade mal  ein paar Stunden zusammen und es begann bereits anstrengen zu werden, was hatte  er sich da nur wieder eingebrockt. Dabei fiel ihm ein, hatten sie überhaupt  bereits geklärt, ob sie nun zusammen waren? Ob sie eine Beziehung wollten? Er  konnte sich nicht erinnern. Dabei war das doch bei ihnen ein so leidiges Thema,  immerhin musste sie schon bald wieder zurück nach Suna und dann dauerte es erst  mal eine Weile, bis sie wieder bei ihm war. Warum musste das alles nur so  schwer sein … Doch daran wollte er gerade nicht denken. Wichtiger war erst mal,  was sie vorhatte.  „Was  hast du vor, Temari?“, fragte er schlicht, ohne mit der Wimper zu zucken.  Shikamaru wusste, dass das ganze Nachdenken nichts brachte. Eine Antwort würde  er so oder so nur von Temari bekommen, zumindest eine, die der Wahrheit  entsprach. Die aber grinste ihn weiter breit an. Ohne auf seine Frage zu  antworten, schlang sie ihre Arme um seinen Nacken und zog ihn zu sich runter.  In diesem Moment gab es nur eins, das sie wollte. Sanft legte sie ihre Lippen  auf seine, um ihn genüsslich zu küssen. Shikamaru erwiderte den Kuss sofort.  Vergessen waren seine Zweifel und Fragen, die er bis vor wenigen Sekunden noch  hatte. Wie schaffte es diese Frau mit einem Kuss all seine Gedanken zunichte zu  machen? Er hatte keine Ahnung und wollte es in diesem Moment auch eigentlich  gar nicht wissen. Wichtig waren nur sie und er.   Als  ihr Tee schließlich fertig war, nahmen sie ihre Tassen und zogen sich ins  Wohnzimmer zurück. Zusammen machten sie es sich auf der Couch bequem, wobei  sich Temari genüsslich an seinen muskulösen Oberkörper kuschelte. Shikamaru  hatte seinen Arm um ihre Hüfte gelegt und sie so näher an sich heran gezogen.  Zusammen lagen sie einfach nur da und genossen die Zeit zu zweit. Die Stille,  die sie beide umgab, verstärkte dieses Gefühl nur noch mehr. Sie fühlten sich  einfach nur unglaublich wohl und zufrieden. „Hast  du irgendwas für heute geplant?“, brach Temari nach einer Weile das Schweigen.  Sie wusste nicht wieso, doch egal wie schön, das Beieinandersein auch war, sie  konnte einfach nicht länger so nichts tuend rumliegen.   „Hm“,  machte der Nara nur. Normalerweise würde er sich nach dem Aufstehen auf eine  Wiese legen und den Wolken beim Schweben zusehen. Das Wetter heute war perfekt  dafür. Es schien zwar die Sonne ziemlich stark, doch waren überall vereinzelte  Wolken über Konoha zu sehen. Doch das konnte er ihr schlecht vorschlagen. Er  wusste genau, was sie von seinem Hobby hielt. Ihm war klar, würde er ihr das  vorschlagen, zog sie ihm eins mit ihrem Fächer über, der nicht unweit von ihnen  an der Wand lehnte. Was sollten sie also sonst tun? Was machte man mit einer so  temperamentvollen Frau wie Temari? Er hatte keine Ahnung. Seufzend glitt sein  Blick aus dem Fenster zum Himmel. Gespannt  beobachtete Temari Shikamaru dabei, wie er versuchte eine Aktivität für sie zu  finden. Natürlich wusste sie, worauf er Lust hatte, denn auch wenn er noch  nicht lange ihr Freund war, kannte sie ihn doch ziemlich gut.  Bei dem Gedanken, dass sie nun zusammen  waren, schlich sich ein Lächeln auf ihre Lippen. So ganz konnte sie noch immer  nicht fassen, dass der faulste Shinobi überhaupt ihr Freund war. Wobei  eigentlich wusste sie ja noch gar nicht, ob sie wirklich zusammen waren,  schließlich hatten sie noch mit keinem Wort darüber gesprochen. Sie hatte es  einfach so hingenommen, nachdem sie sich am Abend geküsst hatten, doch wollte  sie jetzt auch nicht damit anfangen, immerhin wusste sie genau, dass das kein  leichtes Gespräch werden würde.  Seufzend  verbannte die Blondine ihre Gedanken in die hinterste Ecke ihres Kopfs, bevor  sie ihren Blick wieder gezielt auf den Nara richtete. Noch immer hatte er ihr  keine Antwort geben und so wie er aussah, würde er ihr sicher auch keine mehr  geben. Kopfschüttelnd erhob sie sich vom Sofa und zog seine Aufmerksamkeit auf  sich. Perplex sah er sie an.   „Na komm lass uns dir eine schöne Wiese  suchen gehen!“, erklärte sie sich, bevor sie dem Nara hochzog, welcher sie  unablässig mit einem verwirrten Gesichtsausdruck betrachtete.   „Und du willst das wirklich machen?“, hakte  er nach. Während Temari das nötigste zusammensuchte, nickte sie.   „Sonst würde ich es dir wohl nicht  vorschlagen, oder?“, erwiderte sie und zwinkerte ihm zu. Shikamaru schüttelt  den Kopf. Er konnte tun, was er wollte, er verstand sie nicht, aber das war ok.  Wichtig war, dass sie sich verstanden. Gemütlich  ging sie die Straßen Konohas entlang, um zu einer Shikamarus Lieblingswiesen zu  gelangen. Immer wieder berührten sich dabei ihre kleinen Finger, allerdings  zogen sie sich, kaum dass sie sich berührten, schnell wieder zurück. Diese  zärtlichen Berührungen waren einfach zu ungewohnt für sie. Doch auch ihr grober  Abstand zu einander, den sie eigentlich immer zu einander hielten, verhinderte  nicht, dass sie aus einen ihn unbegreiflichen Grund, die Aufmerksamkeit der  Leute auf sich zogen. Immer wieder sahen sie zu ihnen, bevor sie miteinander zu  tuscheln begannen. Wie Temari diese Leute doch hasste. Konnten sie sich nicht  um ihren eigenen Mist kümmern? Es nervte sie, dass die Leute in Konoha alle so  neugierig waren, dabei müsste es doch für sie mittlerweile normal sein, dass  sie beide zusammen durch die Straßen gingen. Oder konnten sie spüren, dass  etwas anders war? Konnten sie spüren, dass sie es endlich geschafft hatten,  sich zu sagen, dass sie sich liebten? Temari wusste es nicht. Sie wusste nur,  dass es sie nervte und so kam es, dass sie die Leute immer öfter mit bösen  Blicken strafte.  Shikamaru  dagegen schienen die Blicke absolut nichts aus zu machen. Ohne diese Menschen  zu beachten ging er weiter seines Weges. Temari glaubte fast, dass er gar nicht  bemerkte, wie sie immer wieder angestarrt wurden und wie alle über sie  sprachen. Doch im Gegensatz zu der Blondine interessierte es Shikamaru einfach  nicht, was die anderen taten. Er ignorierte sie einfach, da es so oder so  nichts brachte etwas gegen sie zu tun. Es wäre schlicht eine  Energieverschwendung. Diese Energie konnte er aber auch dafür verwenden, seine  Wiese zu finden. Sie  liefen bereits eine Weile so, als es Temari zu blöd wurde. Ohne weiter darüber  nachzudenken, griff sie mit ihrem kleinen Finger nach Shikamarus. Fest  umschloss sie ihr  beiden Finger.  Shikamaru erwiderte den Druck, den sie ausübte. Er wusste, dass die Leute nun  noch mehr über sie tuscheln sollten, aber vielleicht war es ja besser so.  Vielleicht sollten alle sehen, dass sie zusammengehörten. Vielleicht sollten  sie aber auch sehen, dass sie kein normales Paar waren, dass für sie ihre  eigenen Regeln galten. ~~~ Schon  ganz früh hatten sich Ino, Choji und Sakura getroffen. Sie alle wollten wissen,  was sich gestern Abend noch ergeben hatte, nachdem sie gegangen waren. Nachdem  sie von Shikamarus Mutter erfahren hatten, dass ihr Sohn die ganze Nacht nicht  zu Hause gewesen war, hatten sie sich schnell auf den Weg zu Temaris Wohnung  gemacht. Seitdem Ino und Sakura erfahren hatten, wo der Nara die Nacht  verbracht hatte, war ihre Neugier nur noch größer geworden. Choji hoffte nur,  dass sein Freund und Temari ein gutes Versteck gefunden hatten, wobei er nicht  wirklich daran glaubte, dass es ein Versteck gab, auf das Ino nicht kommen  würde. Er zumindest hatte keine Lust die beiden zu stören, doch er hatte keine  Wahl. Ino hatte ihn einfach mitgeschliffen. Abgesehen davon konnte er so seinen  Freund auch gleich unterstützen. Zielstrebig  liefen sie die Straßen entlang, als sie plötzlich Shikamaru und Temari entdeckten,  wie sie mit dem kleinen Finger umschlossen ihres Weges gingen. Ein wissendes Grinsen  schlich sich auf Inos und Sakuras Lippen, als sich ihren Freund bei ihrem Anblick  schnell wieder voneinander lösten. Doch es war bereits zu spät. Sie wussten,  was Sache war. Nach dem, was sie gesehen hatten, konnten sie sich auch so  zusammenreimen, was am Abend geschehen war, doch viel lieber wollten sie es aus  erster Hand haben. Kurz warfen sich Sakura und Ino vielsagende Blicke zu, bevor  sie sich schnell auf den Weg zu den beiden machten, nicht dass sie noch vor  ihnen flohen. Dass die beiden sich bereits ihrem Schicksal ergeben hatten,  konnten sie ja nicht wissen. Synchron  seufzten die beiden Verliebten. Sie wussten, dass Ino und Sakura sie mit  tausenden Fragen bombardieren würden. Eigentlich hatten sie absolut keine Lust  darauf, doch würde es auch nichts bringen, wenn sie nun flüchteten. Die beiden  würden so oder so keine Ruhe geben, bis nicht all ihre Fragen beantwortet  waren. Das hieß, umso schneller sie sich dem hier stellten, desto eher waren  sie sie auch wieder los, auch wenn es sie nervte …  „Na  ihr zwei!“, begrüßte Ino die beiden kichernd. Schon alleine ihr Kichern ließ die  beiden nichts Gutes ahnen. Vielleicht hätten sie sich doch verstecken sollen.  Dafür war es nun leider zu spät.   „Was willst du Ino?“, fragte Shikamaru seine  Teamkollegin genervt. Diese aber schüttelte grinsend den Kopf.   „Aber Shikalein, warum bist du denn schon  wieder so genervt? Wir wollten doch nur wissen wie es gestern Abend noch so  gelaufen ist, nachdem wir so freundlich waren und euch alleine gelassen haben?!“,  säuselte Ino lieblich. Temari verdrehte nur genervt die Augen. Sie konnte doch  genau sehen, was gelaufen war. Konnte sie sich das nicht selbst zusammenreimen?  Musste sie wirklich dieses nervige Spielchen spielen? Es schien so. Wie sie es  doch hasste, wenn die Blondine mal wieder so war. Konnte sie denn nicht sehen,  dass sie beide alleine sein wollten?  Auch  Shikamaru war sichtlich von der hübschen Blondine genervt. Ihm war klar, dass  Ino dieses Spielchen nur mit ihnen trieb, weil es ihr Freude bereitete Leuten  auf die Nerven zu gehen, egal ob diese nun ihre Ruhe haben wollten oder nicht.  Es war einfach ihre Art, doch diese Art war es, die ihn gerade so verdammt  nervte, dabei wollte doch nur seine Zeit mit der Frau verbringe, die er liebte.  Aber nein stattdessen musste er auf blöde Fragen beantworten, dessen Antworten die  Blondine ganz offensichtlich kannte. „Erstens:  Du weißt ganz genau, was gestern abgelaufen ist. Also stell nicht solche  dämlichen Fragen! Zweitens: Dich geht es rein gar nichts an, womit wir unsere  Zeit verbringen! Und drittens: Du nervst, also lass uns in Ruhe!“, erwiderte der  Nara, wobei er mit jedem Wort ein bisschen lauter wurde.  Erschrocken  zuckten die Blondine und die Rosahaarige zusammen. Sie hatten nicht erwarte,  dass der Nara so laut werden würde, dass er überhaupt so laut sein konnte. Noch  nie hatten sie ihn so erlebt. Es schien, als hätte sie es dieses Mal wirklich  übertrieben. Dabei hatten sie doch gerade mal eine läppische Frage gestellt. Dabei  freuten sie sich doch unheimlich für die beiden, immerhin konnte man deutlich  sehen wie verliebt sie waren. Und dass ihr Plan so perfekt funktioniert hatte,  war nur ein Beweis mehr dafür, dass sie eigentlich nur einen Schubs in die  richtige Richtung gebraucht hatten. Kankuro hatte ganz Recht gehabt, als er  meinte, etwas stimmte mit seiner Schwester nicht. Er hatte es bemerkt, obwohl  er so weit weg von den beiden war und sie musste man extra erst triezen, damit  überhaupt etwas geschah. Manchmal war es doch echt zum Verrückt werden mit den  beiden … Aber wenigstens hatten sie das eine geschafft, zumindest hoffte Ino  das.   „Wir  verschwinden sofort, wenn ihr uns eine Frage beantwortet habt!“, brachte Ino schließlich  nach einer Weile das Schweigen, das sich zwischen ihnen entwickelt hatte,  nachdem der Nara so laut geworden war. Dieser und Temari sahen sie nun  erwartungsvoll an. Sie waren gespannt, was das für eine wichtige Frage war,  dass sich traute, sich mit ihnen beiden anzulegen, denn eins sollte ihr wohl  klar sein. Sollte das die falsche Frage sein, nahmen sie sie auseinander. Da  war es egal, ob sie Shikamaru Teamkameradin war oder nicht.   „Seid  ihr ein Paar?“, fragte die Yamanaka schlicht, wobei sie die beiden keine  Sekunde aus den Augen ließ. Lange  sahen sich Shikamaru und Temari einfach nur an. Was sollten sie auf diese  Fragen antworten? Sie wussten doch selbst noch nicht, ob sie ein Paar waren.  Sie hatten doch noch nicht mal ansatzweise darüber gesprochen, dabei gab es so  viele Fragen, die sie vorher noch beantworten mussten, schließlich war das  zwischen ihnen nicht so einfach wie zwischen anderen Leuten. Sie kamen aus zwei  verschiedenen Dörfern und sahen sich zwei Mal im Jahr für ein paar Wochen.  Konnte man auf so einer Grundlage eine Beziehung aufbauen? Wollten sie das  überhaupt? Wollten sie eine Fernbeziehung führen mit all dem Stress, der dazu  gehörte? Konnten sie das überhaupt? Konnten sie so fest an ihre Liebe glauben?  Sie wussten es nicht und sie würden es auch sicher nicht in Erfahrung bringen,  wenn sie weiter hier herum standen und sich ansahen. Sie fanden nur eine  Antwort, wenn sie über das hier sprachen. Das wurde ihnen mit jeder Sekunde  mehr klarer. Sie konnten nicht mehr davor davon laufen, denn dadurch machten  sie es nur noch schlimmer. Seufzend  schloss Shikamaru seine Augen, wobei er sich genervt seine Stirn rieb. Man war  das schon wieder anstrengend … Allerdings mussten sie nun eine Antwort finden,  denn Ino sah sie noch immer abwartend an. Egal, was sie taten, sie würden nicht  um eine Antwort herum kommen. Noch einmal atmete er tief ein und wieder aus,  bevor er schließlich seine Stimme erhob.   „Pass auf Ino, wir haben noch nicht darüber  gesprochen. Wir wollten zuerst ein bisschen Zeit zusammen verbringen, um einige  Dinge klären zu können“, erklärte er ihr ruhig, wobei er sie und Temari keine  Sekunde aus den Augen ließ.   „Was gibt es denn da noch zu besprechen, ihr  liebt euch doch!“, beschwerte sie sich aufgebracht. Temari seufzte. Sie konnte  nicht verstehen, warum Ino die Situation einfach nicht verstehen wollte.   „Es ist aber nicht so einfach wie du denkst.  Wir kommen aus zwei verschiedenen Dörfern und das müssen wir berücksichtigen“,  widersprach sie. „Und wenn du jetzt so freundlich wärst und uns gehen lässt.  Wir haben deine Frage beantwortet.“ Ino  wollte den beiden widersprechen. Doch Sakura kam ihr zuvor. Sie schüttelte  schlicht den Kopf, wobei sie sich bei Ino unterhakte, um mit ihr zusammen zu  gehen. Sie hatte verstanden, was die beiden davon abhielt eine Antwort zu geben  und sie konnte sich vorstellen, dass das, was nun auf die beiden zukam nicht  einfach wurde. Da konnten sie sicher keine Ino gebrauchen, die auf ihrer  Meinung beharrt. Das sah auch Choji so. Bevor allerdings zusammen mit den  beiden Frauen ging, drehte er sich noch einmal zu Shikamaru und nickte ihm  aufmunternd zu, denn auch wenn er wusste, dass es nicht leicht wurde, wusste er  doch, dass der Nara es zusammen mit der Sabakuno schaffen konnte. Sie waren  schließlich beide nicht gerade dumm. Er hoffte nur, sie entschieden sich für  das richtig. Eine  ganze Weile standen Shikamaru und Temari einfach nur da, ohne dass jemand von  ihnen etwas sagte. Sie beide wussten, dass sie nicht so weitermachen konnten,  bis vor dem Treffen mit Ino und den anderen. Es würde nur verletzte geben, wenn  sie das nicht schnell klärten. Auch wenn es schwer war und ihr neues Glück  vielleicht ins Wanken brachte, kamen sie nicht drum herum. Verschoben sie es  auf später war ihnen damit auch nicht geholfen. Doch der Schritte von dem  Wissen dass sie etwas tun mussten zu etwas tun war unglaublich schwer. „Wir  müssen jetzt das klären, oder?“, brach Temari resignierte die Stille, wobei ihr  Blick auf Shikamaru fiel. Er nickte.   „Eigentlich schade, dass wir so schlau sind,  dass wir wissen, dass es so nicht weiter geht, sonst hätten wir noch ein paar  schöne Minuten verbringen können“, seufzte, bevor sie kurz ihre Augen schloss,  um ihn dann kurz darauf entschuldigend anzusehen.   „Ich möchte dir vorher noch etwas zeigen“,  erwiderte der Nara, wobei er ihr ein Stückchen näher kam. „Lass uns noch einen  Moment diese rosarote Brille tragen, durch die man keine der Probleme sehen  kann, die wir haben.“ Er wartete, bis Temari dem zustimmte, dann küsste er sie.  Schnell löste er den Kuss allerdings wieder.   „Lass uns gehen. Es ist nicht mehr weit“,  forderte er sie auf, dann nahm er ihre Hand und ging mit ihr zusammen die  Straßen entlang. Dieses Mal beließ er es allerdings nicht bei ihren kleinen  Fingern sondern kreuzte alle miteinander.   Sie  waren nicht lange gelaufen, als Shikamaru bei einer Wiese plötzlich stehen  blieb. Ring um sie herum war keine Menschenseele, keine Häuser. Sie waren ganz  allein. Überrascht sah sich Temari um, doch außer der grünen Wiese und einem  kleinen Hügel war nichts zu sehen. Sie hatte nicht erwarte, dass es in Konoha  einen so einsamen und gleichzeitig atemberaubenden Ort gab. Allerdings konnte  sie sagen, dass sich das Warten gelohnt hatte. Es war wirklich schön hier. Doch  es sollte noch schöner werden.   „Schließ deine Augen!“, flüsterte der Nara  der Blondinen zu, wofür er einen verwirrten Blick kassierte. Davon ließ sich  Shikamaru allerdings nicht beirren. Vorsichtig legte er seine Hände auf ihre  Augen, um sie weiter zu führen.  „Bist  du bereit?“, fragte er sie leise nach wenigen Minuten, wobei sie erschauderte,  als sie seinen warmen Atem an ihrem Ohr spüren konnte. Da war sie wieder diese  elektrische Wirkung, die er immer wieder auf sie hatte und gegen die sie  absolut nichts tun konnte. Nichtsdestotrotz nickte sie. Sie war gespannt, was  er ihr zeigen wollte, dass er das ganze Theater mit dem Nichtgucken durchzog.  Andererseits fand sich aber auch unglaublich süß, dass er sich für sie solche  Mühe gab, um sie zu überraschen und ihr eine Freude zu bereiten, bevor sie sich  schwereren Dingen widmen mussten, bevor ihre schöne Welt vielleicht genauso  schnell wieder zu Bruch ging, wie sie sich aufgebaut hatte. Ganz  langsam, um die Spannung in ihr noch zu vergrößern, nahm er seine Hände von  ihren Augen. Nachdem er seine Hände von ihren Augen gezogen hatte, öffnete auch  sie ihre Lider wieder. Doch kaum hatte sie ein Blick auf sein Geheimnis  geworfen, erstarrte sie.  Sie standen  inmitten einer riesigen Blumenwiese. Rings um sie herum wuchsen die  verschiedensten Blumen in den verschiedensten Farben. Blumen, die sie in ihrem  Leben noch nie gesehen hatte. Dieser Ort verzauberte sie gerade zu. Er zauberte  aus ihrer misslichen Lage ein Paradies. Ein Paradies, das ihnen ganz alleine  gehört und in das sie sich immer wieder zurückziehen konnten, denn sie  bezweifelte, dass irgendjemand außer dem Nara von dem Ort wusste. Für einen  Moment gelang es ihr wirklich, ihr Problem zu vergessen. Voller  Freude drehte sie sich zu Shikamaru um und fiel ihm um den Hals. Nur hatten sie  etwas zu viel Schwung, sodass Shikamaru ihrem Gewicht und ihrem Schwung nicht  mehr standhalten konnte und rücklinks in die Blumen hinter sich viel. Temari  hielt er dabei in seinen Armen. Es freute ihn, dass sie so strahlte, dass er  ihr eine so große Freude bereiten konnte, bevor sie nun zur Sache kommen  mussten, denn er wollte noch einmal ihr Lächeln sehen, bevor sich wohlmöglich  alles veränderte, immerhin liebte er ihr Lachen und war jedes Mal  überglücklich, wenn sie es ihm Mal zeigte … Kapitel 12: Zweifel ------------------- 12. Zweifel   Eine Weile lange lagen die beiden einfach nur da nebeneinander auf der Wiese und sahen den Wolken beim Schweben zu. Jeder von ihnen hing seinen eigenen Gedanken nach, obwohl es eigentlich dieselben waren. Sie beide dachten darüber nach, wie sie am besten über ihre Situation reden sollten, welche Fragen sie sich am besten stellten. Sie beide würden gerne sagen, dass sie sicher mit einem positiver Ergebnis aus diesem Gespräch kommen würden, doch das konnten sie nicht, weil sie nicht wussten, wie der andere reagierte, weil sie nicht wussten, welche Fragen der andere stellen würden, aber vor allem weil sie nicht wussten, wie sie reagieren sollten …   „Weißt du, ich habe immer gedacht, dass, wenn ich mal eine Beziehung anfange, derjenige aus Suna kommt. Ich wollte eigentlich niemals eine Fernbeziehung“, brachte Temari schließlich das Schweigen und drehte sich zum, sodass sie ihn betrachten konnten. Auch Shikamaru drehte sich zu ihr, um ihr in die Augen zu sehen. Lange sah er sie einfach nur an, betrachtete ihre Augen und ihre Mimik.   „Ich wollte eigentlich auch nie eine Fernbeziehung. Fernbeziehungen sind anstrengend, außerdem gehen sie meistens zu Bruch“, erwiderte der Nara, wobei er seine Hand auf ihre Wange legte und leicht über diese strich. „Und doch liegen wir hier nebeneinander und denken über unsere Zukunft nach“, fuhr er schließlich fort.   Sanft sah Temari den Nara an. Sie hatte verstanden, was er ihr damit sagen wollte, was er ihr zeigen wollte, hatte sie es doch auch schon davor gewusst.   „Pläne ändern sich einfach manchmal …“, seufzte sie, wobei sie ihr Lächeln nicht verlor. Sie lächelte, weil es ihr egal war, dass sich ihre Pläne zu ändern schienen. Wichtig war, dass sie glücklich war und das war sie.   „Ich hatte auch nicht geplant, dass ich mich in eine so nervige und anstrengende Frau verlieben werde wie dich“, erwiderte er seufzend. Doch mit dem Schlag, den er dafür kassierte, hatte er nicht gerechnet. Wütend boxte sie ihm gegen die Schulter, bevor sie sich beleidigt von ihm wegdrehte und die Arme vor der Brust verschränkte.   „Du warst auch nicht gerade das, was ich mir unter meinen Traummann vorgesellt habe“, beschwerte sie sich. Natürlich wusste sie, dass er es nicht so gemeint hatte und doch hatte sie einen Stich gespürt, als er das gesagt hatte, als er sagte, er wolle sie gar nicht.   Seufzend richtete sich Shikamaru wieder auf. Er hatte es doch nicht so gemeint. Er hatte ihr nicht sagen wollen, dass sie nicht seine Traumfrau war. Im Gegenteil. Er wollte ihr zustimmen. Er wollte ihr zeigen, dass sich auch seine Pläne geändert hatten. Klar, er konnte noch nicht sagen, ob sie seine Traumfrau war. Dafür musste er sie noch ein bisschen besser kennlernen und mehr Zeit mit ihr verbringen. Er wusste allerdings, dass er das wollte. Er wollte seine Zeit mit ihr verbinden. Er wollte mit ihr zusammen sein. Er wollte sie besser kennenlernen und dabei war ihm egal, ob es schwierig werden würde. Aus einem ihm unbegreiflichen Grund wusste er, dass es klappen würde, dass sie es schaffen konnten, wenn sie nur das hier nicht verbockten.   Ohne weiter darüber nachzudenken, kletterte er über sie hinweg und ließ sich wieder nieder, sodass er über ihr saß. Seine Arme stützte er neben ihren Kopf ab. Tief sah er ihr in die Augen, doch sie sah zur Seite. Er seufzte. Warum konnte es nicht endlich mal einfach sein?   „Temari, sieh mich an!“, bat er sie leise, aber sie blieb stur. Sie war so kompliziert wie eh und je. Shikamaru aber wollte nicht mit ihr streiten. Dafür hatten sie keine Zeit. Sie mussten ihre Zeit damit verbringen dies zu klären, damit sie noch genug hatten, wenn sie fertig waren, wenn sie wussten, wie sie verbleiben wollten. Sanft legte er also seine Hand an ihre Wange, um ihr Gesicht zu sich zu drehen, sodass sie ihn ansehen musste.   „Temari, ich wollte damit nicht sag, dass du nicht die richtige für mich bist. Wärst du nicht die richtig, würde ich nicht hier sein und mit dir über unsere Zukunft reden. Ich läge irgendwo alleine und würde die Wolken beobachten, doch das einzige, was ich gerade beobachte, bist du“, sagte er mit ruhiger Stimme, wobei er sie die ganze Zeit über starr ansah. „Was sagt dir das, Temari?“   „Dass wir Idioten sind!“, erwiderte sie schlicht. Verwirrt sah Shikamaru die Blondine an. Wie kam sie auf einmal darauf, dass sie Idioten waren? Was hatte das zu bedeuten? Er wollte ihr doch nur verständig machen, dass er sie liebte, dass ihm egal war, was er früher einmal geplante, dass ihm die Zukunft und die Gegenwart wichtiger als die Vergangenheit waren. Und sie meinte, sie seien Dumm … Was ging nur in dieser Frau wieder vor? Warum konnte sie nicht einmal klar und deutlich sagen, was sie wollte?   Temari nutzte den Moment seiner Unaufmerksamkeit, um sich umzudrehen, sodass es nun sie war, die über ihm lag.   „Wir sind Idioten, weil wir noch immer darüber nachdenken. Wenn wir doch wissen, dass wir eigentlich keine Fernbeziehungen wollen, wenn wir uns über unsere Situation bereits Gedanken gemacht haben, wenn wir zu dem Entschluss gekommen sind, dass wir uns trotzdem lieben, warum liegen wir dann noch hier? Warum diskutieren wir noch darüber?“, erklärte sie sich, wobei sie ihn eindringlich ansah. Er seufzte.   „Du hast Recht, wir sind Idioten“, erwiderte er, wobei er sie keine Sekunde aus den Augen ließ. Blitzschnell drehte er sich seinerseits um, sodass er wieder über ihr lag.   „Aber das ist nicht der Grund, warum wir hier liegen“, widersprach er ihr schließlich. „Wir liegen hier, weil wir klären müssen, ob wir das wollen“, schloss er schließlich, bevor er von ihr abließ und sich neben ihr nieder legte.   Lange lagen sie einfach nur so da. Keiner sagte ein Wort. Sie beide dachten über das Gesagte nach und überlegten, wie es weitergehen sollte. Sie wussten so viel und doch so wenig. Wie sollten sie da nur eine Lösung finden? Wie sollten wissen, welches der richtige und welches der falsche Weg war? Sie wussten es nicht. Vermutlich gab es nicht mal den richtigen Weg, vermutlich mussten sie ihren eigen richtigen Weg finden, doch das war leichter gesagt als getan.   „Meine Brüder werden dich umbringen“, brach Temari schließlich das Schweigen, wobei sie sich in seine Richtung drehte, um ihn anzusehen. Shikamaru lachte trocken.   „Das ist nicht gerade eine Ermutigung“, brummte er trocken und heiseres Lachen drang aus seiner Kehle.   „Also möchtest du auch wie alle anderen davor davon laufen?!“, schlussfolgerte sie ärgerlich. Der Nara aber schüttelte den Kopf.   „Du solltest langsam gelernt haben, dass ich nicht so bin wie alle anderen“, kommentierte er ihre Aussage und drehte sich nun ebenfalls zu ihr um. „Mir war von Anfang an klar, dass deine Brüder damit nicht einverstanden sein werden und trotzdem liege ich noch immer neben dir, denn im Gegensatz zu all den anderen weiß ich, dass deine Brüder zu gehören und dass du sie der Liebe immer vorziehen würdest. Ich kenne dich, Temari. Du bist zwar der einzige Mensch, den ich nicht durchschauen kann, aber ich weiß, was dir wichtig ist und es ist für mich ok. Ich lege mich zwar nur ungern mit den beiden an, aber wenn wir das hier wirklich wollen, dann gehört es einfach mit dazu“, erwiderte er seufzend. Die ganze Zeit hatte er sie aus ernsten Augen betrachtet, um ihr zu zeigen, wie ernst er es meinte und wie wichtig sie ihm eigentlich war, auch wenn er es nur ungern zugab.   Lächelnd beugte sich Temari ein Stück nach vorne und legte ihre Lippen ganz zart auf die seinen. Seine Worte hatten sie unglaublich gerührt. Sie hatte nicht gedacht, dass er so etwas sagen würde, dass sie ihm wirklich so viel bedeutete, dass er sich so große Gedanken um sie und ihre Familie gemacht hatte. Doch da war er nicht der einzige, auch sie kannte ihn ziemlich gut, obwohl sie ihn nur schwer oder gar nicht einschätzen konnte. Und das wollte sie ihm auch zeigen.   „Du bist nicht der einzige, der jemanden gut kennt und ihn doch nicht lesen kann. Ich weiß, dass du Konoha niemals verlassen würdest, weil du dich allen hier verpflichtet fühlst. Angefangen von Kurenais Kind, über deine Freunde bis hin zu allen Bewohnern dieses Landes. Ich weiß, dass du für dein Dorf alles zurückstecken würdest, auch die Liebe. Und obwohl ich so etwas normalerweise mehr als nur egoistisch ansehe, liebe ich und respektiere ich dich“, erwiderte die Sabakuno. Auch sie sah den Nara eindringlich an. Dieser schluckte.   Er hatte noch nie wirklich darüber nachgedacht. Erst jetzt wurde ihm eigentlich klar, dass einer von ihnen früher oder später ein Opfer bringen musste, wenn sie zusammenbleiben wollten. Sie beide waren davon überzeugt, dass eine Fernbeziehung auf Dauer nicht funktionieren würde. Das bedeutete, dass einer von ihnen seine Familie aufgeben musste. Sie hatte ihm eben ganz deutlich gezeigt, dass sie wusste, dass er diese Person niemals sein würde, dass er lieber einsam sterben würde, als seine Familie und Freunde zu verlassen. Noch nie hatte er wirklich darüber nachgedacht, doch er wusste, dass sie Recht hatte, dass er niemals diese Person sein würde. Er wusste allerdings auch, dass Temari ihre Brüder liebte, dass sie ihr alles bedeuteten und dass auch sie ihre Familie nicht verlassen würde. Da war es. Da war ihr Problem, wegen dem sie hier lagen.   „Mit dieser Einstellung werden wir wohl niemals eine Beziehung führen können“, seufzte er schließlich. Temari konnte dem nur zustimmen.   „Lohnt es sich dann überhaupt eine Fernbeziehung zu beginnen, wenn wir wissen, dass wir niemals eine richtige Beziehung führen werden, wenn wir wissen, dass keiner von uns dieses Opfer bringen kann?“, fragte sie ihn leise. Sie fühlte sich auf einmal so unglaublich müde und erschöpft. Temari hatte gewusst, dass dieses Gespräch nicht einfach werden würde, doch gefiel ihr die Entwicklung absolut nicht, dabei hätte sie doch wissen müssen, dass es nicht funktionierte, dass sie für ihre Familien alles geben würden, auch ihre Liebe. Warum fiel ihr das erst so spät auf? Warum hatte sie nicht schon eher bemerkt, dass ihr Liebe zu Shikamaru keine Zukunft haben konnte? Warum hatte sie nicht einmal über alles nachgedacht? Sie hatte sich und ihm so viel Leid ersparen können, doch nun war es zu spät. Sie konnten nicht mehr zurück. Sie würden mit ihren Schmerzen und ihrem Kummer leben müssen.   Sanft strich Shikamaru über ihre Wange und holte sie aus ihren Gedanken zurück. Er hatte gesehen, welche Zweifel sie hatte. Er hatte gesehen, wie schwer ihr ihre Gedanken fielen. Er hatte gesehen, wie sie das ganze innerlich zerriss.   „Ich weiß, dass es zu uns beiden nicht passt alles durch eine rosarote Brille zu sehen und Optimismus zu versprühen, aber lass es uns einfach versuchen. Lass es uns, unsere Problem und Zweifel vergessen. Ich weiß, es klingt dämlich und vermutlich ist es das auch, immerhin wird der Schmerz noch viel großer sein, wenn wir uns darauf einlassen“, sagte er schließlich, wobei er sie unsicher ansah. Er wusste, dass sein Vorschlag dämlich klang. Er wusste, wie lächerlich es sich anhörte. Er wusste, dass Temari dem wohl kaum zustimmen würde und doch hatte er ihr diesen Vorschlag unterbreiten müssen. Er konnte einfach nicht anders. Er konnte sie nicht so einfach gehen lassen, auch wenn sie sich ein Luftschloss bauten, das schneller wieder zerstört werden konnte, als dass sie es aufbauten. Da zeigte es sich wieder einmal: Die Liebe ging über den Verstand.   Temari lachte. Das klang so bescheuert und doch so schön zur selben Zeit. Ihr Verstand sagte ihr, wie dämlich das alles klang, wie blöd sie war daran zu glauben und dass das alles niemals funktionieren konnte und ihr Leben zerstören würde. Ihr Herz aber sprach mit viel sanfterer Stimme. Es sprach ihr Zuversicht zu und wollte sie darin bekräftigen, es mit ihm zu versuchen. Ihr Herz wollte, dass sie endlich Liebe empfinden durfte, dass sie glücklich war. Ihr Herz schaffte es trotz ihres scharfen Verstandes das Luftschloss weiter zu malen. Temari wusste nicht wieso, doch sie schaffte es nicht auf ihren Verstand zu hören. Egal, was er ihr sagte, ihr Herz war lauter und das obwohl es mit viel leiserer Stimme sprach als ihr Verstand. Leise seufzte sie.   „Du hast Recht so eine schön Malerei ist nicht unser Ding“, stimmte sie ihm zu. „Aber trotzdem sitze ich noch immer neben dir und hab dir noch keins übergezogen.“   „Ich kann mich also glücklich schätzen“, schlussfolgerte er lachend. Sie stimmte in sein Lachen ein.   „Allerdings, aber ich denke, ich werde heute gnädig sein“, scherzte die Blondine weiter. Sie wusste nicht wieso, doch immer, wenn sie so miteinander sprachen oder stritten, fühlte sie sich ganz unbefangen. Sie fühlte sich frei. Wahrscheinlich war es das, was sie an ihn band, was dafür sorgte, dass sie trotz der Konsequenzen mit ihm zusammen sein wollte. Bei ihm konnte sie so sein, wie sie wirklich war und es machte ihm nichts aus. Ihm war es egal, was für eine Furie sie war.   „Du möchtest es also versuchen?“, fragte er sie nach einigen Minuten der Stille und sah sie verunsichert an. Er hatte keine Ahnung, ob sie ihm zustimmen wollte oder nicht, ob sie sich auf ihn und ihr Luftschloss einließ oder nicht. Ihren Worten nach zu urteil würde sie es tun, wollte sie dasselbe wie er, doch wie konnte er dem vertrauen? Wie konnte er wissen, was sie wirklich wollte? Er konnte sie schließlich nicht durchschauen, immerhin tat sie immer wieder gegenteiliges. Egal, was er dachte, sie tat doch wieder etwas anderes. Er hoffte nur, es war dieses Mal anders. Er hoffte, sie würde sich auf seinen Vorschlag einlassen, auch wenn es so unglaublich dumm war. Wann hatte er eigentlich aufgehört auf seinen Verstand zu hören? Wann hatte es begonnen, dass sein Herz und seine Gefühle die Oberhand gewannen? Wie hatte ihm so etwas nur passieren können?   Langsam wand er der Blondine seinen Kopf zu, um ihre Antwort abzuwarten. Er wusste, wie ihm so etwas passieren konnte. Die Antwort war so einfach und doch so unglaublich schwer. Wann hatte es diese Frau nur geschafft so von ihm besitz zu ergreifen? War es bei ihrem ersten Kampf oder erst im Krankenhaus, als er um Chojis Leben bangte? Shikamaru wusste es nicht, doch er wusste, dass sie ihn schon lange für sich eingenommen hatte, auch wenn er das nur sehr ungern zugab. Doch sie hatte ihn Stück für Stück für sich eingenommen, ohne dass sie beide es jemals bemerkt hatten. Erst jetzt, wo es zu spät war, um etwas zu ändern, hatten sie bemerkt, woran sie waren und wie sehr sie sich ineinander verschlungen hatten. Doch wollten sie es überhaupt ändern? Wollten sie weiterhin einfach nur Freunde sein? Shikamaru wusste, dass er mehr wollte, dass er sie wollte und dass er um sie kämpfen würde. Er wusste, dass das überhaupt nicht zu ihm passte und dass es wesentlich leichter für ihn wäre, wenn er sich eine Frau suchte, die nicht so dominant war. Aber das wollte er nicht. Er wollte Temari. Er wollte die Herausforderungen, die er mit ihr hatte. Er wollte sich ihren Problemen stellen. Er wollte eine Lösung finden. Das Problem war nur, dass er nicht wusste, was Temari wollte. In diesem Moment wünschte er sich mehr denn je, dass er in ihr lesen konnte, dass er wusste, was sie dachte, was in ihr vorging. Da er das aber nicht konnte, blieb ihm nichts anderes übrig als darauf zu warten, was sie zu seinem Vorschlag sagte.   „Du weißt, dass, wenn ich jetzt ja sage, es kein Zurück mehr geben wird?! Du weißt, dass es mit mir niemals einfach sein wird?! Du weißt, dass der Schmerz, wenn wir uns trennen umso größer sein wird?! Du weißt, dass ich dich niemals so lieben kann wie es andere Frauen können?! Du weißt, dass mir meine Karriere als Shinobi unglaublich wichtig ist?!“, brach Temari schließlich das Schweigen, womit sie seine Aufmerksamkeit auf sich lenkte. „Bevor ich dir eine Antwort gebe, möchte ich, dass du dir über das und seine Folgen im Klaren bist und dass du das auch wirklich möchtest“, stellte sie klar. „Also Shikamaru, möchtest du diese Risiken eingehen und mi mir zusammen sein?“, fragte die Blondine den Nara schließlich, aber dieser brauchte nicht lange über ihre Fragen nachdenken. Schon lange bevor sie ihm diese Fragen gestellt hatte, hatte er seine Antwort gefällt.   „Temari, wie lange kennst du mich nun schon“, erwiderte er sogleich. „Solltest du da nicht wissen, dass ich da schon lange darüber nachgedacht habe, dass ich mir ausreichend Gedanken gemacht habe?!“, fragte er sie schmunzelnd, wobei er ihr sacht über die Wange strich. „Temari, ich habe mich entschieden. Ich möchte es mit dir versuchen, egal wie anstrengend es wird. Und ich weiß, dass du das auch willst. Warum diskutieren wir also noch? Wir beide wissen, dass wir gegen unsere Gefühle nichts tun können und dass wir noch so viel über die Nachteile reden können, aber wir bleiben zusammen“, schloss er schließlich, bevor er seine Lippen mit den ihren vereinte.   Glücklich über seine Worte erwiderte Temari seinen Kuss und ließ sich von ihm auf ihn draufziehen. Schnell wurde aus ihrem sanften, leichten Kuss eine wilde Knutscherei, die keiner der beiden unterbrechen wollte. Doch, als keiner der beiden mehr Luft zum Atmen hatte, waren sie gezwungen sich voneinander zu trennen. Schwer atmend lagen sie nebeneinander in den Blumen und betrachteten den Himmel.   „Für einen Faulpelz hast du dich heute ziemlich angestrengt, um mich zu kommen“, merkte sie an, ohne sich die Schanze nehmen zu lassen, ihn noch ein bisschen zu necken. Das ließ sich Shikamaru aber nicht bieten.   „Für eine wilde Furie warst du heute ziemlich zahm“, konterte er gekonnt und brachte sie so zu lachen.   „Touché, mein lieber“, erwiderte sie grinsend, bevor sie sich beide erneut dem Himmel und seinen Wolken widmeten.     Lange lagen sie beide einfach nur da und beobachteten die Wolken, die am Himmel an ihnen vorbei zogen, wobei sie einfach nur die Nähe des anderen genossen, so lange sie noch zusammen und alleine waren. Erst, als die Dunkelheit langsam einzog, erhob sich Shikamaru seufzend von der Wiese. Nach einem kurzen Blick zu ihr nach unten, zog er sie hoch und zu sich ran. Auf ihren fragenden Blick hin, sah er sie entschuldigend an.   „Entschuldige. Wenn ich nicht bis zum Abendessen zu Hause bin, killt mich meine Mutter. Sie wird schon ausflippen, weil ich gestern Abend nicht nach Hause gekommen bin“, erklärte er, wobei er sich verlegen am Nacken kratzte. „Du findest alleine nach Hause?“   „Klar, sie zu, dass du nach Hause kommst, wir wollen ja nicht, dass deine Mutter dir den Kopf abreist“, erwiderte sie grinsend und zwinkerte ihm zu, schließlich hatte sie schon viel von Yoshino gehört und auch so einiges mitbekommen. Daher wusste sie, dass sie ihrem Sohn die Hölle heiß machen würde, wenn er kam, schon alleine weil er die Nacht bei ihr verbracht hatte.   Schnell drückte der Nara ihr noch einen Abschiedskuss auf die Lippen, bevor er Temari auf der Wiese alleine zurück ließ. Diese konnte ihm nur kopfschüttelnd hinterhersehen. Schon jetzt wusste sie, dass das zwischen ihnen keine normale Beziehung werden würde. Und das war auch gut so! Kapitel 13: Alle sollen es erfahren ----------------------------------- 13. Alle sollen es erfahren Zusammen saßen sie im Café und berieten, wie sie weiter vorfahren sollten. Die beiden Damen der kleinen Runde hätten es am liebsten der ganzen Welt erzählt, doch ihr Begleiter war da ganz andere Meinung. Er wollte da nichts überstürzen, außerdem sollten sie es ihren Freunden überlassen, allen davon zu erzählen, wenn sie es überhaupt wollten, denn er bezweifelte schwer, dass sie das wollten. „Wir sollten es wenigsten dem Hokage und Kazekage erzählen!“, wand die Blondine ein.   „Wenn man dich nicht aufhalten würde, Ino, dann wüsste es jetzt schon die ganze Welt“, neckte sie die Rosahaarige. Zum einen wollte auch sie es weitererzählen, doch zum anderen war sie derselben Meinung ihres etwas dickeren Freundes. Vielleicht war es wirklich besser, wenn die Beiden es lieber selbst sagen sollten. Sie wusste nicht so recht, was sie tun sollte. Sie war gefangen in ihrem Zwiespalt. Sie wollte das Richtige tun, nur war ihre blondhaarige Freundin nicht mehr zu halten. „Wenn ihr nicht mitkommt, dann mach ich es einfach alleine!“, schloss die Blondine, womit sie aufstand und sich auf den Weg nach draußen machte. Jetzt war schnelles Handeln gefragt. Entweder sie rannten ihr hinterher und sorgten dafür, dass sie es nur bestimmten Leuten verriet oder sie ließen sie ziehen und in einer, höchstens zwei Stunden wusste es ganz Konoha. Das hieß es würde so oder so jemand erfahren und egal für was sie sich entschieden, Temari würde sie killen, nein erst foltern und dann schmerzhaft zu Grunde gehen lassen. Nur würde es vermutlich schneller gehen, wenn nur wenige Leute davon erfuhren. Das hofften Choji und Sakura zumindest, denn eigentlich hangen sie noch etwas an ihren Leben. Entschlossen standen auch Sakura und Choji schnell auf, um Ino zu folgen und eine gefährliche Waffe zu entschärfen. Ino konnte spüren, wie ihre beiden Freunde ihr hinterher liefen, weshalb sie an der Tür auf sie wartete. Ein siegessicheres Lächeln bildete sich auf ihre Lippen. Sie wusste genau, dass sie das Spiel gewonnen hatte, dass hatte sie schon vorher gewusst, immerhin hatte sie den beiden keine Wahl gelassen. Sie wusste, wie man dieses Spiel spielte. Sie war eine Meisterin, zwar keine so große wie Temari, aber doch gehörte sie zu den besten. „Weißt du, Ino, eigentlich wollte ich noch etwas länger leben! Du weißt, dass Temari uns umbringen wird, wenn sie das rausbekommt“, stellte Sakura klar. Sie wollte wenigstens noch einmal sicher gehen, dass Ino das auch wirklich wollte, dass sie nicht noch einmal einen Rückzieher machen wollte, denn mit Temari legte sie sich nur ungern an. Wer tat das schon, der noch ganz bei Sinnen war?   „Ach sie wird uns sicher nicht umbringen, höchstens ein bisschen foltern, aber Kankuro wird sie schon aufhalten. Er hat schließlich Erfahrung damit“, erwiderte Ino leichtfertig und grinste. Doch, wenn sie noch einmal genauer darüber nachdachte, war sie sich plötzlich nicht mehr so sicher, ob sie alle wirklich sicher vor der Sabakuno waren. Nichtsdestotrotz hielt sie an ihrem Plan fest. ~~~ „…ist das nicht wundervoll?“, endete Ino mit ihrer Erzählung. Der Hokage hatte ihr dabei die ganze Zeit genau zugehört, während das Grinsen auf seinem Gesicht immer breiter wurde. Sie hatten es scheinbar geschafft. Sie hatten wirklich die beiden Shinobi zusammen gebracht. Das musste er unbedingt dem Kazekage berichten. Er war sich sicher, dass sich sein langjähriger Freund über diese Nachricht freute, immerhin hatte auch er mit an ihrem Plan gewirkt. Sie hatten alle genau gesehen, was die beiden füreinander empfanden, auch wenn es bei ihm vielleicht ein bisschen länger gedauert hatte, so waren sie sich doch alle einig, dass sie etwas tun mussten, dass auch die beiden es endlich bemerkten. Es hatte wirklich lange gedauert, bis sie es sich endlich eingestanden hatten. Doch das zählte nun nicht mehr. Wichtig war, dass die beiden nun zueinander gefunden hatten. „Wo ist das glücklich Paar denn gerade?“, fragte der Hokage nach einem Moment in die Stille hinein.   „Das geht dich nichts an, Naruto! Lass die zwei doch erst mal in Ruhe!“, meckerte Sakura,  bevor irgendjemand anderes etwas sagen konnte. Sie wusste genau, wenn dieser Chaot wüsste, wo sich die beiden aufhielten, hätten sie keine ruhige Minute mehr und dann wären sie definitiv Tod, dann konnte keiner sie mehr retten.   „Sakura hast du mir nicht immer gepredigt, dass ich mich dem Hokage gegenüber respektvoll verhalten soll?“, fragte Naruto seine ehemalige Teamkollegin scheinheilig.   „Ja und?“, erwiderte die Rosahaarige verwirrt, wusste sie doch nicht, was der Chaot von ihr wollte. Erst, als er abrupt von seinem Sessel aufsprang und lautstark meckerte: „Warum machst du es dann nicht jetzt?“, erkannte sie, was er vorhatte. Es schien ihn wohl doch ein wenig zu nerven, dass sich nichts zwischen ihnen verändert hatte, seit er Hokage geworden war. Nachdenklich betrachtete Sakura ihren besten Freund. Auch wenn es nur ungern tat, so musste sie sich doch eingestehen, dass er irgendwie Recht hatte. Sie war ihm gegenüber noch nie wirklich respektvoll gewesen, was aber wohl mehr daran lag, dass sie immer wieder in die alten Muster verfiel als dass sie ihn nicht respektierte. Vielleicht aber könnte sie ja versuchen ihm wenigstens ein bisschen mehr Respekt entgegen zu bringen. Natürlich würde sie niemals so viel Respekt vor ihm haben wie vor Tsunade, zumindest auf dieselbe Art, doch wäre es angebrachter, wenn sie ihm auf andere Art und Weise ihren Respekt entgegen brachte. Schließlich war er nicht mehr ihr alter Teamkammerad, sondern das neue Oberhaupt des Dorfes. Noch lange diskutierten die vier Freunde, was sie als nächstes tun sollten, immerhin musste alles genau geplant werden, damit auch ja nichts schief ging. Sie wollten schließlich das frische Glück nicht gleich wieder zunichtemachen. Dafür hatten sie viel zu hart gearbeitete, um die beiden zusammen zu bringen. Choji nahm dabei mehr eine beratende Position ein. Er war von Anfang an nicht zu hundert Prozent mit dem Plan einverstanden. Er hatte immer daran geglaubt, dass die beiden es auch alleine schaffen würden. Da die anderen sich allerdings nicht von ihrer Idee hatten abbringen lassen, hatte er sich dazu entschlossen die anderen zu beraten, damit es nicht in einem Fiasko endete, immerhin kannte er seine Freunde zu gut, um zu wissen, dass bei ihren Plänen schnell mal etwas in die Hose gehen konnte. So überraschte es ihn umso mehr, dass er funktioniert hatte. Nichtdestotrotz freute er sich für seinen Freund, hatte er doch schon lange gewusst, dass er irgendwann mal seinem Vater folgen würde.   Nachdem sie alles geklärt hatten und die drei wieder gegangen waren, ließ sich Naruto einen Adler rufen. Er musste unbedingt den Kazekage über den neusten Stand der Dinge informieren. Mit dem Adler würde er in wenigen Stunden die freudige Nachricht erhalten. Naruto war sich sicher, dass er sich sehr darüber freuen würde, dass seine Schwester endlich mit dem Erben des Nara-Clans zusammen war, immerhin hatte auch er zusammen mit Kankuro an diesem Plan gewirkt. Schnell zog er aus einer Schublade einen Zettel und einen Stief, bevor er zum Schreiben ansetzte. Sehr geehrter Kazekage Gaara Sabakuno. Operation LIEBE wurde erfolgreich beendet. Heute haben drei meiner Shinobi gesehen, wie sie zusammen händchenhaltend durch die Straßen gelaufen sind. Außerdem haben sie sich bereits geküsst. Auf die Frage, ob sie nun zusammen seien, haben sie zwar gemeint, sie müssen es noch klären, doch sind wir alle überzeugt, dass es nur noch eine Frage der Zeit sein wird. Ihr müsst euch also keine Sorgen machen. Ich wollte dir nur eben die gute Nachricht überbringen, bevor ihr es von jemand anderen erfahrt. Mit freundlichen Grüße der Hokage Naruto Uzumaki.   Nachdem er den letzten Letter geschrieben hatte, legte er den Stift wieder an seinen rechten Platz, bevor er den Brief zusammen rollte. Seufzend wand er sich dem Adler zu und schob den Brief in die vorgesehene Halterung. Noch einmal strich er dem Tier über den Kopf, erst dann schickte er ihn Richtung Wüsste fort. Zufrieden sah er dem Adler und seinem Brief hinterher. Es tat gut zu wissen, dass sie diese Mission erfolgreich erledigt hatten. Schade nur, dass nicht alle so einfach waren wie diese … ~~~ Draußen angekommen richtete sich die gesamte Aufmerksamkeit auf Ino. Diese aber hatte keine Ahnung, was ihre Freunde wollten   „Was ist denn?“, fragte sie verwirrt, wobei sie von einem zum anderen sah.   „Wir warten nur darauf, dass du losläufst und ganz Konoha erzählst, dass Temari und Shikamaru jetzt ein Paar sind!“, antwortete Sakura ihr ruhig und sachlich.   „Ach ihr seid jetzt doch damit einverstanden?“, fragte Ino erfreut. Sie konnte nicht glauben, dass ihre Freunde endlich auf ihrer Seite waren. Übereifrig wollte sie sofort loslaufen, doch Choji und Sakura hielten sie zurück. Sie konnten schließlich nicht zulassen, dass Ino noch mehr Unheil anrichtete. Sie wussten, dass sie die Blondine vor sich selbst schützen müssten, immerhin gelang es ihr nicht zu sehen, was für Folgen ihr Verhalten haben würde. Und nur ungern wurden sie da mit hineingezogen. „Natürlich nicht! Wir wollen dich aufhalten, wenn du es versuchen solltest!“, meckerte Sakura ihre beste Freundin an. Sie konnte nicht fassen, dass Ino wirklich dachte, dass sie ihr halfen. Die Blondine aber setzte einen Schmollmund auf. Sie fand es unglaublich gemein, wie ihre Freunde mit ihr umgingen. Doch sie würde sicher ihren Willen bekommen.   „Einer Person muss ich es aber noch erzählen, dann können wir von mir aus aufhören“, meinte sie und versuchte sich von Choji loszureißen, welcher sie am Arm gepackt hatte, damit sie nicht davon rennen konnte. Choji aber dachte gar nicht daran die Blondine loszulassen. Wer wusste schon wer diese Person war, der sie es erzählen wollte, immerhin konnte sie durch die richtige Person ein riesiges Chaos anrichten. Doch er war nicht alleine mit seiner Meinung, auch Sakura vertraute ihr nicht so recht. „Wen?“, fragte die Rosahaarige misstrauisch, wobei sie eine Augenbraue in die Höhe zog. Eigentlich hatte sie bereits eine Vermutung, jedoch wollte sie vorher auf Nummer sicher gehen. Dass Inos Schmollmund sich langsam in ein Grinsen wandelte, bestätigte nur ihre Vorahnung.   „Nur Shikamarus Mutter“, erwiderte Ino scheinheilig. Sofort warfen sich Choji und Sakura alarmierte Blicke zu. Sie wussten genau, dass das genau die falsche Person war. Würden sie zulassen, dass Ino es Yoshino erzählte, killte nicht nur Temari sie sondern auch Shikamaru und sie waren sich nicht sicher, ob sie wirklich den Zorn der beiden auf sich ziehen wollten. Nein, sie wussten es. Sie wussten, dass sie sich nicht Shikamaru und Temari zur selben Zeit als Feind haben wollten, immerhin wussten sie, wie gut die beiden zusammen arbeiteten. Ino aber nutzte den Moment der Unaufmerksamkeit der beiden. Blitzschnell löste sie sich aus Chojis Griff und rannte die Straßen entlang, wobei sie versuchte ihren Vorsprung, den sie hatte immer weiter auszubauen, wusste sie doch, dass sie nur diese eine Chance hatte. Sakura und Choji aber hatten erst spät realisiert, was passiert war, und die Verfolgung aufgenommen. So war es nicht verwunderlich, dass sie Probleme ihr zu folgen. Es erschienen unmöglich die Blondine aufzuhalten. Diese lief unbeirrt immer weiter, immer schneller, bis sie schließlich beim Haus der Naras ankam. Unerwarteter Weise wartete die Blondine auf ihre beiden Freunden vor dem Haus. Warum sie dies tat, wusste sie nicht so genau. Angst, dass sie sie nun doch noch aufhalten würden, hatte Ino nicht, immerhin war sie bereits an ihrem Ziel. Es wäre ihr ein leichtes Yoshino auf sich aufmerksam zu machen, selbst wenn sie zwei Gegner hatten. Sakura und Choji aber dachten gar nicht mehr daran sie aufzuhalten. Sie hatten erkannt, dass es keinen Sinn mehr machte, Ino aufzuhalten. Viel mehr noch, sie wussten, dass sie es dadurch nur noch schlimmer machten. Das war auch der Grund, warum sie Ino folgten. Sie wollten versuchen die Bombe zu entschärfen. Sie wollten aufpassen, dass Ino noch nicht zu viel verriet. Als schließlich auch Sakura und Choji beim Haus der Nara angekommen waren, betrat die Blondine das Grundstück, um die Klingel zu betätigen. Sie mussten auch nicht lange warten, bis ihnen die Tür geöffnet wurde. Mit einem Lächeln begrüßte Yoshino die drei Freunde, wobei sie jeden der drei abwartend ansah. Sie war überrascht die drei nun zum zweiten Mal an diesem Tag zu sehen, allerdings wusste sie auch, dass das bedeutete, dass sie Shikamaru gefunden hatten, zumindest konnte sie sich nur so Inos fettes Grinsen erklären. „Wir müssen dir unbedingt etwas erzählen, Yoshino!“, begrüßte Ino die Nara sogleich ganz aufgeregt. Diese brauchte nicht lange zu überlegen, was sie tun sollte. Sie kannte Ino lang genug, um zu wissen, dass sie ihre Informationen wirklich interessierten, sonst wäre die Blondine sicher nicht zu ihr heran getreten. So trat sie einen Schritt zur Seite und deutete ihren Gästen einzutreten. Sie war gespannt, was so wichtig war, dass Ino sich gleich zwei Leute zur Unterstützung mitgenommen hatte. Was hatte ihr Sohn nur wieder angestellt? „Wollt ihr ein Tee?“, fragte die Braunhaarige, nachdem sie ihre Gäste ins Wohnzimmer geführt hatte, doch wartete sie nicht die Antwort ihrer Gäste ab, sondern machte sich sofort auf den Weg in die Küche, um Tee zu kochen. Als dieser fertig war, ging sie wieder zurück ins Wohnzimmer, wo sie jedem seine Tasse reichte und sich gegenüber ihrer Gäste auf die Couch setzte. Diese aber saßen nur schweigend nebeneinander und betrachteten die Nara, welche die drei abwartend ansah. „Also was wolltet ihr mir erzählen?“, hakte Yoshino nach einer Weile des Schweigens nach. Noch immer sah Ino sie geheimnisvoll an, wobei sie sich zu ihr vorbeugte.   „Wir wissen jetzt wo Shikamaru die Nacht verbracht hat“, offenbarte die Blondine der langjährigen Freundin ihrer Mutter. Yoshino aber hob ihre Augenbrauen. Natürlich hatte sie bereits geahnt, dass es um ihren Sohn und sein Fernbleiben ging. Doch kam ihr Inos Verhalten, suspekt vor. Warum hatten sich die drei extra auf den Weg gemacht, um ihr zu verraten, wo sich ihr lieber Sohn die ganze Nacht rumtrieb? Warum grinste Ino sie die ganze Zeit über an? Da musste einfach mehr hinter stecken. „Er war bei einer Frau …“, versuchte Ino sie weiter auf die Folter zu spannen, wobei sie die Ältere keine Sekunde aus den Augen ließ. „Bei einer Frau?“, wiederholte Yoshino misstrauisch. So ganz konnte, wollte sie dem nicht glauben, immerhin hatte ihr fauler Sohn bis dato noch nie wirkliches Interesse an einer Frau gezeigt. Die waren den jungen Herren schließlich immer zu anstrengend, wobei, wenn sie genau darüber nachdachte, gab es da vielleicht wirklich eine Frau, für die er schon immer irgendwie Interesse gezeigt hatte, auch wenn er das niemals zugeben würde. „Es ist Temari und es kommt noch besser …“, fuhr Ino fort, als Yoshino nichts weiter sagte. Diese aber sah sie nun mehr als nur ungeduldig an. Sie hatte keine Lust mehr auf Inos Spielchen. Konnte dieses Mädchen nicht langsam mit der Sprache rausrücken? Musste sie ihr immer wieder nur kleine Häppchen zu werfen? Sie wusste doch genau, was sie davon hielt, wenn man sie so sehr auf die Folter spannte. Sie wusste, dass sie dann ganz rasend wurde. Das sah auch Ino.    „Sie sind zusammen!“, klärte Ino sie endlich auf, wobei ihr Grinsen noch größer wurde. Kaum hatte Ino dies ausgesprochen, schrie Yoshino vor Freude auf.   „Shikaku?! Shikaku?! Hast du das gehört?“, rief sie über glücklich durchs ganze Haus. In diesem Moment wurde Sakura klar, dass sie einen Fehler begangen hatten. Ein wirklich riesen großer Fehler. Sie war sich sicher, dass Temari sie nun zuerst zu Tode foltern würde, bevor sie sie dann an Shikamaru übergab, welcher sie letztendlich tötete. Es stand fest. Sie waren so was von tot. Die Rosahaarige seufzte. Wie sollte das nur weiter gehen? Wie sollten sie da nur wieder rauskommen? Wie sollten sie das den beiden erklären? Es war unmöglich! Während Sakura und Choji um ihr Leben bangten, hatte sich Shikaku ins Wohnzimmer begeben. Dort hatte er alle Hände voll damit zu tun, Yoshino wieder zu beruhigen, denn diese war kaum noch zu halten. Viel zu sehr freute sie sich darüber, dass sich ihr Sohn endlich zu einer Frau hingezogen fühlte und dann auch noch zu einer so intelligenten und reifen wie Temari. Sie hatte schon immer gewusst, dass die beiden gut zusammen passten. Daher wunderten sie sich auch nicht, dass die beiden nach so langer Zeit zusammengekommen waren. Inos Grinsen wurde dabei nur noch breiter. Sie war sich sicher, dass sie das Richtige getan hatte. Zumindest hatte sie ihr Ziel erreicht. Sie hatte Yoshino eine Freude bereitet. Dass dadurch ihre Beziehung zu Temari sich nicht gerade bessern würde, war ihr in dem Moment egal. Wichtig war nur, dass Yoshino Bescheid wusste, auch wenn sie nicht die volle Wahrheit gesagt hatte. Doch dies tat nichts zur Sache. Sie war mehr als nur überzeugt, dass Temari und Shikamaru zusammen kommen würden, egal was sie ihr bei ihrem Treffen erzählt hatten. Sie konnten ihr einfach nichts vormachen. Dafür hatte sie die beiden schon viel zu lange beobachtet Eine Weile saßen sie noch beieinander und unterhielten sich über die Ereignisse des Tages, bevor sich Ino, Sakura und Choji verabschiedeten. Als sie gingen, hatte es bereits zu dämmern  begonnen. Schnell verabschiedeten sich die Freunde also voneinander und machten sich auf den Weg nach Hause. Sakura und Choji waren sich sicher, dass Ino heute nichts mehr anstellen würde, Yoshinos Reaktion war Triumph genug für einen Tag gewesen, dem waren sie sich sicher. ~~~ Seufzend machte sich Shikamaru auf den Weg nach Hause. Gerne wäre er noch ein bisschen länger bei ihr geblieben. Doch war er froh, dass sie verstand, warum er gehen musste. Sie war eine wirklich tolle Frau. Allerdings graut es ihm schon jetzt davor nach Hause zu kommen. Er kannte seine Mutter gut genug, um zu wissen, dass sie ihm den Kopf abriss, weil er in der letzten Nacht nicht nach Hause gekommen war. Hinzu kam, dass er ihr wohl oder übel erzählen musste, dass er nun mit Temari zusammen war. Gerne hätte er ihr dies noch ein bisschen verschwiegen, allerdings hatte seine Mutter das Talent, zu erkennen, wenn etwas nicht stimmte oder er ein Geheimnis hatte. Doch vielleicht konnte er wenigstens noch für diesen Abend damit warten, um es ihr dann zusammen mit Temari sagen zu können, schließlich betraf es auch sie. Schnell hatte der Nara sein Haus erreicht. Vor der großen Tür blieb er stehen. Noch einmal atmete sie tief ein, bevor er in seinen Taschen nach dem Schlüssel suchte, um das Haus auf zu schließen. Doch zu seinem Bedauern musste er feststellen, dass er ihn vergessen hatte. So blieb ihm nichts anderes übrig als zu klingen. Als er aber gerade den Klingelknopf betätigen wollte, öffnete seine Mutter ihm die Tür. Ohne etwas zu sagen, sah sie ihren Sohn abwartend an. Dieser aber erwiderte ihren Blick verwirrt. Was wollte seine Mutter? Was hatte sie vor? Warum sah sie ihn so seltsam an? Er verstand die Welt nicht mehr. „Willst du mir vielleicht irgendwas sagen?“, hakte Yoshino nach, als sie erkannte, dass ihr Sohn keine Ahnung hatte, was sie wollte. Shikamaru dachte einen Moment lang nach, ob es da irgendwas gab, was er vielleicht vergessen haben könnte, ihr zu sagen, doch ihm fiel nichts ein. Oder vielleicht doch?! Konnte es vielleicht sein …? Aber nein wie sollte sie …? Sie konnte unmöglich … Wobei bei seiner Mutter war eigentlich nichts unmöglich. Sie fand immer einen Weg, um an Wissen zu kommen. Sie wusste immer, was Sache war. Wieso sollte es dieses Mal anders sein? Geduldig wartete Yoshino auf eine Antwort ihres Sohns, auch wenn es nicht gerade so aussah als würde sie eine Antwort bekommen.   „Eigentlich solltest du mir freudig berichten, dass du jetzt eine Freundin hast und dazu noch eine so hübsche und intelligente wie Temari! Sie ist ein wirklich guter Fang. Du weißt doch, was für Sorgen ich mir immer um deine Zukunft machte“, meckerte die Braunhaarige, als sie schließlich die Geduld verlor.   „Du weißt davon?“, fragte Shikamaru sie verblüpft. Was für eine blöde Frage! Natürlich wusste sie davon, sonst hätte sie ihn nicht darauf angesprochen, sonst hätte sie nicht extra auf ihn gewartet. Er konnte sich auch schon vorstellen, wer seiner Mutter gesteckt hatte, dass er mit Temari zusammen war. Ino konnte was erleben, wenn er sie in seine Finger bekam …  ~~~ „Hey Gaara! Es ist ein Brief aus Konoha gekommen!“, berichtete Kankuro seinem Bruder, nachdem er aufgeregt das Büro seines Bruders betreten hatte.   „Schon mal was von anklopfen gehört?“, maulte dieser ihn an. Er war nun schon seit vier Uhr wach und hatte bis dato noch keine Pause gemacht, was sich wohl eher negativ auf seine Laune ausübte, welche er nun an seinem Bruder ausließ. Kankuro aber hob abwehrend die Hände, bevor er seinem Bruder den Brief aushändigte. Dieser legte das Schriftstück, welches er bis eben noch in der Hand hielt, beiseite, nahm den Brief entgegen und öffnete ihn sogleich. Schnell las er sich den Inhalt des Schriftstücks durch. Kankuro, welcher den Jüngeren dabei beobachtete, wunderte sich sehr über das Verhalten seines Bruders, während dieser den Brief las, denn umso weiter er las, desto deutlicher zeichnete sich ein kleines Lächeln auf seinen Lippen, was für seinen Bruder die reinste Seltenheit war. Es konnte sich also nur um gute Nachrichten handeln. So wartete er geduldig, bis Gaara den Brief weglegte, erst dann nahm er ihn an sich, um ihn seinerseits zu lesen. Auch auf seinem Gesicht bildete sich dabei ein lächeln, nur war seines größer und breiter als das seines Bruders.   „Ich hab‘s dir doch gesagt, sie hat schon immer was für ihn empfunden. Sie brauchte nur einen kleinen Schupser in die richtige Richtung!“, verkündete Kankuro siegessicher, nachdem er mit dem Lesen fertig war.   „Ja das hast du“, seufzte Gaara, bevor er sich wieder an die Arbeit machte. Eine Weile beobachtete Kankuro seinen kleinen Bruder bei seiner Arbeit, bevor er schließlich seufzte. Mit schnellen Schritten war er um den Schreibtisch des Kazekage gegangen, um diesen von seinem Stuhl zu ziehen. Ehe Gaara irgendwas sagen konnte, wurde er von seinem Bruder aus dem Raum gezogen.   „Wenn Temari nicht da ist, muss ich halt dafür sorgen, dass du auch mal isst und schläfst!“, erklärte der Ältere, als der Rothaarige zum Protest ansetzten wollte. Kapitel 14: Peinliche Eltern ---------------------------- 14. Peinliche Eltern   Vorsichtig wurden die Jalousien hochgezogen, sodass sich die Sonne ihren Weg durchs Fenster über den mit Klamotten übersäten Boden bis zum Bett, in dem ein junger Mann schlief, bahnen konnte. Sanft kitzelte sie seine Lider und zwang ihn so aufzustehen. Er aber dachte gar nicht daran sich aus seinem Bett zu erheben, stattdessen kuschelte er sich mehr in seine Decke, während er irgendwas vor sich hin grummelte. Es war noch viel zu früh, um aufstehen. Es war einfach noch nicht seine Zeit, doch jemand schien das nicht zu interessieren. „Shikamaru, aufstehen!“, vernahm er eine süße weibliche Stimme. Langsam schritt sie auf das Bett ihres Jungen zu und strich ihm führsorglich durchs Haar. Es dauerte eine Weile, bis er schließlich widerwillig die Augen aufschlug und in die seiner Mutter sah. Noch immer strich sie ihrem Sohn sanft durchs Haar. Diese verwunderte ihren Sohn zutiefst. Normalerweise schmiss sie ihn brutal aus dem Bett und schrei ihn an oder kommandierte ihn herum. Es kam so gut wie nie vor, dass sie ihm übers Haar strich und mit sanfter, ruhiger Stimme sprach, denn dafür regte er sie immer viel zu sehr auf. Meistens plante sie etwas oder es war etwas Schlimmes geschehen, wenn sie sich so verhielt. Wieso tat sie das also? Was zum Teufel hatte sie vor? „Guten Morgen Shikalein!“, begrüßte Yoshino mit zuckersüßer Stimme ihren Sohn. Mühsam richtete sich Shikamaru auf, wobei er ihr tief in die Augen sah. Misstrauen und Verwirrung lag in de seinen, während sie seinen Blick sanft und einfühlsam erwiderte. „Was hast du vor?“, fragte er sie misstrauisch, ohne groß drum herum zu reden. Er war schließlich alt genug, um zu erkennen, dass seine Mutter irgendwas plante. Dies bestätigt ihm auch die Tatsache, dass ihr sanftes Lächeln langsam aus ihrem Gesicht wich, wobei sie es dennoch schaffte nicht vollkommen auszurasten. Shikamaru aber konnte genau sehen wie viel überwinden sie das kostete. „Mach dich fertig und komm runter. Das Frühstück ist fertig. Ich will nicht noch Mal hochkommen müssen!“, wies Yoshino ihn harsch an, bevor sie sein Zimmer wütend wieder verließ. Shikamaru seufzte schwer. Er hatte gerade die Chance auf einen ruhigen Morgen verspielt und nur das, weil er seiner Mutter gegenüber so misstrauisch sein musste. Doch er war es einfach nicht gewöhnt, dass sie so sanft und führsorglich mit ihm umging. Nichtsdestotrotz hatte er sie mit seinen Worten nicht verletzten wollen. Er hatte nicht gewollt, dass sie wieder wütend wurde. Jetzt würde sie sicher nicht mehr so freundlich mit ihm umgehen, aber daran war er auch selber schuld. Trotzdem interessierte es ihn noch immer, was sie eigentlich vorhatte. Doch, um das rauszufinden, gab es nur eine Möglichkeit. Langsam erhob er sich, um ins Bad zu gehen und sich fertig zu machen. Als er sich fertig angezogen hatte, schlürfte er die Treppe runter, um in die Küche zu gelangen, wo seine seine Eltern bereits frühstückten. Seufzend setzte sich Shikamaru auf den freien Platz neben seinen Vater und begann ebenfalls zu essen. Schweigend saßen sie nebeneinander und kümmerten sich um sich selbst. Während seine Mutter ihm immer wieder giftige Blicke zuwarf, hatte sich sein Vater hinter der Zeit versteckt, um ihren Zorn nicht auch auf sich zu ziehen. „Was hast du gemacht?“, fragte sein Vater ihn nach einer Weile flüsternd, sodass Yoshino ihn nicht hörte, wobei dies fast unmöglich war. „Heute früh und gestern Abend war sie ausgesprochen glücklich und zufrieden, aber seit sie bei dir war …“ Er brauchte nicht weiter zu sprechen. Shikamaru verstand auch so, was er sagen wollte, allerdings wunderte er sich mehr darüber, dass seine Mutter schon die ganze Zeit so zufrieden und führsorglich gewesen war. Die Frage war nur: Wieso? Doch ganz plötzlich fiel es ihm wie Schuppen von den Augen. Es konnte nur einen Grund für ihre gute Laune geben. Warum war er nicht schon früher darauf gekommen? Es hätte ihm doch schon gleich am letzten Abend auffallen müssen. Viel zu oft hatten sie ihn schließlich genervt, er solle sich endlich eine Freundin suchen und nun, wo es soweit war, erkannte er nicht einmal, was für eine Freude er ihr damit bereitete. Im Gegenteil, er verletzte sie sogar noch mit seinen Worten. Das war was ganz neues für ihn. Doch auf einmal hatte Yoshino wieder diesen sanften, freundlich Blick aufgesetzt, mit dem sie ihre Männer ansah. Aber trotz ihres sanften Blickes lief es den Männern eiskalt den Rücken runter. Mit nur einem Blick schaffte sie es, ihnen Angst zu machen. Es kam einfach zu selten vor, dass sie sie so ansah, ohne irgendwelche Hintergedanken zu haben, denn meistens heckte sie etwas aus und wollte sie nur in Sicherheit wiegen. Da sie beide mittlerweile daran gewöhnt waren und nicht mehr darauf rein fielen, sahen sie sie nur abwartend an. Sie waren gespannt, was die Braunhaarige geplant hatte. „Da du, Shikamaru, es ja nicht für nötig gehalten hast, mir zu erzählen, dass du endlich eine Freundin hast, will ich, dass du sie uns als deine Freundin selbst vorstellst“, erklärte die stolze Frau schließlich ihr Anliegen. „Also mach dich auf den Weg und lad sie zum Abendessen ein!“, befahl sie ihm mit freundlicher Stimme, doch die Freundlichkeit und die Autorität, die in ihrer Stimme mitschwang, passten einfach nicht zusammen. Sie verhießen absolut nichts Gutes, so sah Shikamaru hilfesuchend zu seinem Vater, doch der zuckte nur mit den Schultern. Er konnte an den Augen seiner Frau sehen, dass es ihr unglaublich viel bedeutete, wenn ihr Sohn ihnen seine Freundin vorstellte. Sie hatte sich wirklich sehr gefreut, dass ihr Sohn endlich die Frau gefunden hatte, die er lieben konnte. Es war für ihn fast unglaublich gewesen, doch am gestrigen Abend war sie ganz aufgeregt und vor Freude durchs Haus gerannt. Das war auch der Grund, warum er so machtlos war und er wusste, dass auch sein Sohn dies erkannt haben musste. Abgesehen davon war auch er auf die Frau gespannt, die es geschafft hatte, das Interesse seines Sohnes zu wecken, immerhin hatte er schon viel Unterschiedliches von der Schwester des Kazekage gehört. Shikamaru seufzte schwer. Er sah ein, dass er keine Wahl hatte. Er konnte nicht gegen seine Mutter und seinen Vater ankommen. Seine Mutter alleine wäre schwer genug, aber wenn auch sein Vater auf ihrer Seite war, konnte er es vergessen. Er würde sie wohl oder übel einladen müssen, ob er nun wollte oder nicht. Wenn er Glück hatte und sie wenigstens dieses eine Mal richtig lag, sagte sie so oder so ab und das Problem war vom Tisch. Mit dieser Hoffnung machte er sich nach dem gemeinsamen Frühstück auf den Weg zu Temari, um sie ein zu sich zu laden und ihr sein Problem zu erklären.    ~~~ „…und deshalb muss, möchte ich dich zu uns zum Essen einladen“, endete Shikamaru mit seiner Rede schließlich, bevor er Temari abwartend musterte. Innerlich hatte er noch immer die stille Hoffnung, dass sie ablehnen würde, immerhin hatte er sie schon öfter einladen müssen und nie hatte sie eingewilligt. Wenn er Glück hatte, war es dieses Mal genauso. Er hatte nämlich absolut keine Lust darauf, dass Temari auf seine Mutter traf. Er wusste zwar, dass sie bereits das ein oder andere Mal aufeinander getroffen waren, doch war dies etwas anderes gewesen, schließlich sollte er Temari als seine Freundin vorstellen und nicht als Arbeitskollegin. Er konnte sich schon jetzt vorstellen, wie anstrengend es sein würde, wenn seine Mutter und Temari zusammen kamen. „Ich nehme diese Einladung ausgesprochen gerne an. Das wird bestimmt witzig“, riss ihn die belustigte Stimme Temaris aus seinen Gedanken. Natürlich hatte sie seinen genervten Gesichtsausdruck und seine genervte Stimme registriert und sie kannte ihn gut genug, um zu wissen, dass er es eigentlich nicht wollte, dass sie der Einladung nach kam und doch hatte sie dem Drang nicht widerstehen können. Denn nur weil sie jetzt zusammen waren, hieß das noch lange nicht, dass sie damit aufhören würde, ihn zu necken. Dafür machten ihr ihre Streitereien viel zu großen Spaß. Es gehört einfach zu ihnen. Außerdem würden sie das früher oder später so oder so hinter sich bringen. Warum also noch lange warten? Sie würde sicher ihren Spaß haben. Ein fieses Grinsen legte sich bei dem Gedanken auf ihre Lippen. Shikamaru hatte Temari die ganze Zeit über beobachtet. Das fiese Grinsen, das nun das Gesicht seiner Freundin zierte, machte ihm irgendwie Angst. Was hatte sie nur wieder vor? Was plante sie, um ihm das Leben schwer zu machen? Denn er bezweifelte, dass sie damit aufhören würde, ihn zu necken, nur weil sie nun zusammen waren. Und egal was sie plante, es konnte nichts Gutes sein. Dieses Grinsen konnte einfach nichts Gutes verheißen. Das wusste er genau. Er kannte sie genau. In all den Jahren, die sie nun schon zusammenarbeiteten, hatte er sie ziemlich gut kennenlernen dürfen. Fast zu gut sogar, wie Temari manchmal fand. Auch wenn es Shikamaru nicht wirklich passte, so musste er sich doch mit dem Gedanken abfinden, dass sie am Abend mit zu ihm kommen und auf seine Eltern treffen würde. Nichtdestotrotz verbrachte er den Rest des Tages gerne mit der hübschen Blondine, wobei sie es einfach nicht lassen konnte ihn immer wieder aufs Neue zu necken und zu ärgern, um einen neuen Streit anzufangen. Doch, auch wenn er es nicht gerne zugab und es unglaublich anstrengend war, konnte er nicht leugnen, dass er seinen Spaß dabei hatte. Egal wie anstrengend und nervig sie war, die Streitereien mit ihr waren immer wieder amüsant und anspruchsvoll zu gleich, immerhin hatte er in ihr einen Partner gefunden, der mit ihm in Sachen Intelligenz spielendleicht mithalten konnte. Wahrscheinlich war es gerade das, was er an ihr liebte. Dass sie anders war als all die anderen.   ~~~ Schon eine ganze Weile lagen sie zusammen auf der Couch. Shikamaru hatte seine Arme fest um Temaris Hüfte geschlungen, während sie in ihrem Buch vertieft war. Doch, als sie die Seite umblättern wollte, erhaschte sie einen Blick auf die Uhr. Als sie allerdings erkannte, wie spät es bereits war, erschrak sie. Sie hatte voll und ganz die Zeit vergessen und nun hatte sie nur noch eine halbe Stunde, bis sie bei Shikamarus Eltern sein mussten. Schnell versuchte sie aufzustehen, um sich fertig zu machen, doch Shikamaru ließ sie nicht los. Im Gegenteil: Er hielt sie mit eisernem Griff fest. „Shikamaru las mich sofort los!“, meinte Temari schließlich wütend. Sie hatte keine Lust auf diese Spielchen. Shikamaru aber dachte nicht mal daran, sie jetzt los zu lassen. „Nö“, erwiderte er grinsend. Er wusste, dass er sie nicht provozieren sollte und doch fand er Gefallen daran. „Nö?!“, widerholte sie ungläubig. Shikamaru nickte stumm. „Was fällt dir eigentlich ein Shikamaru Nara?!“, fauchte sie ihn wütend an. Ihre blaugrünen Irden bohrten sich bedrohlich in seine braunen. Shikamaru aber grinste weiter. Dieser Blick machte ihm schon lange nichts mehr aus. Beleidigt sah Temari den Nara an. Schnell hatte sie bemerkt, dass ihre bedrohliche Art ihm nichts ausmachte. Siegessicher grinste Shikamarus die Blondine an, bevor er ihr einen kleinen Kuss auf die Stirn drückte. „Sieht so aus, als hätte ich gewonnen. Aber das ist kein Grund, gleich zu schmollen. Das passt nicht zu dir!“, flüsterte er ihr zu, doch Temari dachte nicht daran aufzugeben. Wenn er dachte, sie würde schon bei der kleinsten Schwierigkeit aufgeben, kannte er sie wirklich schlecht. Wenn die harte Tour nicht funktionierte, dann vielleicht ja die sanfte. Siegessicher und zugleich fies grinste sie ihn an. Bei diesem Anblick, lief es dem Nara eiskalt den Rücken runter. Eigentlich hätte er sich denken können, dass sie nicht so leicht aufgab. Sanft strich sie über seine Wange, wobei sie sich zu seinem Ohr herunter beugte. „Hochmut kommt bekanntlich vor dem Fall“, flüsterte sie mit verführerischer Stimme. Als dabei ihr Atem Shikamarus Ohr streifte, durchfuhr den Nara ein Kribbeln. Temari aber hatte gerade erst angefangen. Sanft knabberte sie an seinem Ohr, bevor sich an seinem Hals entlang küsste. Sie wusste, wie sie mit ihren Reizen umgehen sollte, weshalb es nicht verwunderlich war, dass Shikamaru große Mühe hatte, sich zu konzentrieren. Er hatte mittlerweile begriffen, was sie vorhatte, doch war es nicht gerade einfach, sich dagegen zu wehren. Temari hatte seine Versuche natürlich bemerkt, doch ließ sie sich davon nicht beirren, im Gegenteil es spornte sie gerade zu an. Ganz langsam – es kam Shikamaru vor als würde die Zeit in Zeitlupe vergehen – kam sie ihm mit ihren Lippen näher. Kurz vor den seinen stoppte sie. Verführerisch sah sie ihn an, bevor sie für ein paar Sekunden ihre Lippen mit seinen verschloss. Als sie sich schließlich wieder von ihm löste, konnte sie das Verlangen in seinen Augen sehen. Verlangen nach mehr. Temari grinste. Sie hatte ihn genau da, wo sie ihn haben wollte. Er war eben auch nur ein Mann und wie alle Männer konnte er den Reizen einer Frau nicht widerstehen. Während sie sich erneut an seinem Hals entlang küsste, konnte sie spüren wie er langsam seine Selbstbeherrschung verlor. Das spürte auch Shikamaru. Ärgerlich musste er feststellen, wie er ihr immer mehr verfiel und wie der Griff um ihre Hüfte mit jedem Stück verlorener Selbstbeherrschung lockerer wurde. Doch er konnte nichts dagegen tun. Er wollte mehr. Ihre Lippen an seinem Hals reichten nicht, um sein Verlangen zu stillen. Nach für ihn unendlichen Minuten legte sie ihre Lippen erneut auf die seinen. Doch dieses Mal ließ sie den Kuss anhalten. Er spürte, wie sie ihren Mund leicht öffnete und mit ihrer Zunge über seine Lippen strich. Ganz langsam und genussvoll. Ab diesem Moment war es um seine Selbstbeherrschung geschehen. Gierig öffnete er seinen Mund, damit ihre Zunge in ihn eindringen konnte. Schnell ließ sie einen heißen Zungenkampf entfachen. So wurde aus dem kurzen harmlosen Sekundenkuss eine wilde, leidenschaftliche Knutscherei. Shikamaru war ihr nun vollkommen verfallen. Er konzentrierte sich nicht mehr auf seine Hände, die ihre Hüfte hielten. Dies bemerkte auch Temari und so wanderten ihre Hände zu denen von Shikamaru. Sanft löste sie sie von ihrer Hüfte und ließ sie sinken, bevor sie vorsichtig aufstand. Immer darauf bedacht den Kuss nicht zu lösen, sodass er weiter in ihrem Bann gefangen war. Als sie schließlich sicher stand, löste sie den Kuss, ging um das Sofa herum und küsste ihn von hinten auf die Stirn. „Sieht so aus als hätte ich gewonnen!“, flüsterte sie ihm ins Ohr, bevor sie davon ging. Erst da realisierte der Nara, was gerade passiert war. Sofort sprang er vom Sofa auf und rannte ihr hinterher, doch er war zu langsam. Grinsend schloss sie die Tür vor seiner Nase und flötete: „Zu langsam!“ Seufzend verzog er sich wieder auf die Couch. Er hatte eingesehen, dass er dieses Spielchen verloren hatte. Es schien so, als hätte sie ihn besser im Griff als er dachte, zumindest wusste sie, wie sie ihn dazu brachte. Das zu tun, was sie wollte. Doch er würde noch einen Weg finden, wie er sich ihr widersetzten konnte. Fürs erste musste er sich allerdings damit zufrieden geben, dass sie heute auf seine Eltern treffen würde. Während Shikamaru in ihrem Wohnzimmer auf dem Sofa seinen Gedanken nach hang, warf Temari einen Blick in ihren Kleiderschrank, um sich ein paar frische Sachen raus zu suchen, bevor sie schnell ins angrenzende Bad verschwand und sich eine Dusche gönnte. Da sie so oder so zu spät kommen würden, konnte sie sich auch noch schnell frisch machen. Nach dem Duschen trocknete sie sich ab, bürstete ihre Haare, band sie zu ihren üblichen vier Zöpfen und zog sich an. Sie hatte sich für ein rosa, baufreies, trägerloses Top und eine enge ¾ Jeans entschieden. Beides schmiegte sich perfekt an ihren Körper an. Dazu trug sie noch ein Paar rote Ballerina. Nach einem prüfenden Blick in den Spiegel, ging sie zurück ins Wohnzimmer. Dort angekommen, legte sie ihm von hinten die Arme um den Hals und küsste ihn auf die Wange. „Sorry Shikamaru. Aber wir müssen jetzt los“, hauchte sie ihm zu. Grummelnd erhob sich der Nara, bevor er ihre Hand nahm und mit ihr zusammen die Wohnung verließ. Gemeinsam machten sie sich auf den Weg zum Nara-Anwesen. Doch ließ Shikamaru die Zeit dahin nicht verstreichen, ohne sich einen Racheplan auszudenken. „Ah hallo Temari! Da seid ihr ja!“, begrüßte Yoshino Temari und Shikamaru freudig, bevor sie Temari ganz herzlich umarmten. Diese konnte gar nicht so schnell gucken, wie die Mutter ihres Freundes ihr um den Hals fiel. Hilfesuchend sah sie zu Shikamaru, doch der grinste sie nur. Das war die perfekte Rache, wobei er feststellen musste, dass seine Mutter sich wirklich zu freuen schien, dass er nun eine Frau gefunden hatte, die er liebte. Nachdem Yoshino sich wieder von Temari gelöst hatte, zog sie die beiden ins Haus, wo sich Shikamaru sofort neben seinem Vater auf dem Sofa fallen ließ, während Yoshino in die Küche ging. Temari entschied sich dazu ihr zu folgen und begab sich ebenfalls in die Küche. „Kann ich dir bei irgendwas helfen, Yoshino?“, fragte sie höflich. Doch Yoshino schüttelte den Kopf. „Nein, danke. Du bist hier zu Gast. Außerdem bin ich eh gleich fertig“, erwiderte die Braunhaarige. Temari nickte, bevor sie zurück ins Wohnzimmer zu den beiden Männern ging. Abschätzend musterte die Blondine den Älteren, woraufhin er fragend eine Augenbraue hob. „Du wirst dich jetzt aber nicht auf mich stürzen und erdrücken, oder?!“, fragte sie leicht verunsichert. Zu ihrer Erleichterung aber schüttelte Shikaku den Kopf, wobei sich ein Schmunzeln auf seine Lippen legte. Manchmal war seine Frau unmöglich, jedoch konnte er sie auch verstehen, immerhin freute sie sich riesig, dass ihr Sohn und die Sunanin nun zusammen waren. Nachdem Temari klar war, dass von Shikamarus Vater keine Gefahr aus ging, setzte sie sich lächelnd zu dem Nara, welcher automatisch seinen Arm um ihre Taille legte. Instinktiv lehnte sich Temari näher an ihn heran und bettete ihren Kopf auf seine Schulter. Es war erstaunlich, wie leicht es ihr eigentlich fiel, ihm plötzlich so nah zu sein und doch fühlte sie sich unglaublich wohl. Yoshino behielt Recht. Es dauerte nicht lange, bis das Essen fertig war und sie zusammen schweigend am Tisch saßen, um zu essen. Yoshino schielte dabei immer wieder zu den beiden Shinobi. Eingehend beobachtete sie die beiden, sagte allerdings während des Essens keinen Ton. Temari vermutete, dass Shikaku mit ihr geredet und sie gebeten hatte, sich zurück zu halten. So gelang es ihnen das leckere Essen schweigend einzunehmen, wobei Temari die Stille fast schon als unangenehm bezeichnen würde. Nach dem Essen zogen sich alle wieder ins Wohnzimmer zurück, wo es sich Yoshino und Shikaku auf dem Sofa bequem machten, während Shikamaru und Temari auf dem Sessel ihnen gegenüber platznahmen. „Wollt ihr noch etwas trinken?“, bat Yoshino ihnen höflich an, doch Shikamaru schüttelte den Kopf. Er wollte vollkommen nüchtern sein, wenn sie mit seinen Eltern sprachen, immerhin wusste er noch nicht, was seine Mutter eigentlich vorhatte. Temari schien in diesem Punkt anderer Meinung, denn erst in diesem Moment wurde ihr klar, dass sie nur sehr ungern mit seinen Eltern sprechen wollte und vielleicht half ihr ja ein bisschen Sake dabei, das flaue Gefühl, das sie in der Magengegend verspürte, zu vertreiben. Sofort erhob sich Yoshino, um eine große Flasche Sake und drei Schälchen zu holen, in welche sie gleich ein paar Tropfen des Getränks goss. Temari nahm ihr eines der Schälchen ab und kippte dessen Inhalt hinunter. Shikaku füllte es daraufhin gleich wieder auf, was sein Sohn misstrauisch beobachtete. Was hatten sie nur vor? „Ihr werdet sicher verstehen, dass wir das jetzt tun müssen“, meldete sich Yoshino schließlich zu Wort. Temari und Shikamaru sahen sie mit gehobener Augenbraue an. Was nun wohl kam?! „Also hattet ihr beide schon mal…?“, fuhr Yoshino unbeirrt fort. „Das geht dich nichts an!“, fiel ihr Shikamaru sofort genervt ins Wort. „Du willst uns doch jetzt nicht etwa aufklären, Yoshino?! Du solltest wissen, dass Shikamaru und ich schlau genug sind, um richtig zu verhüten!“, mischte sich auch Temari ein. „Natürlich bin ich mir dessen bewusst. Aber irgendein Erwachsener muss es ja machen. Ich möchte zwar irgendwann Enkelkinder haben, aber bitte noch nicht jetzt“, erklärte Yoshino. Darauf musste Temari erst einmal etwas Trinken. Dass Yoshino ihnen so was zu traute … Doch kaum hatte die Blondine ihr Schälchen abgestellt, wurde es wieder nachgefüllt. Shikamaru war sich mittlerweile sicher: Seine Eltern wollten Temari betrunken machen. Die Frage war nur wieso? Um die Frage zu beantworten hatte er nun genügend Zeit, denn das Gespräch mit seinen Eltern verlief genauso weiter, wie es begonnen hatte. Während Yoshino weiter unangenehme Fragen stellte, füllten sie Temari Stück für Stück mehr ab. Nach einer Stunde und einer leeren Flasche Sake war Temari mehr als nur betrunken. Sie hatte gar nicht bemerkt, wie Shikamarus Eltern sie systematisch abgefüllt hatten. Mittlerweile fiel ihr das klare Denken unglaublich schwer. Hinzu kam, dass sie immer wieder kichern musste. Auch saß sie nicht mehr auf der Lehne des Sessels, denn von der war sie bereits zur Seite gekippt, sodass Shikamarus sie auf seinen Schoß genommen hatte, damit sie sich nicht wehtat. Temari aber zupfte belustig an seinem Ananaszopf, während Shikamaru missbilligend zu seinen Eltern sah. „Was sollte das? Warum habt ihr sie so betrunken gemacht?“, fragte der Nara seine Eltern genervt. Doch diese schienen ihn zu ignorieren. „Sag mal Temari, wieso suchst du dir einen drei Jahre jüngeren Freund?“, fragte Yoshino stattdessen die Blondine. Nun war Shikamaru klar, was hier vor sich ging: Seine Mutter hatte versuchte Temari gefügig zu machen, um sie besser ausfragen zu können und wie es aussah, war ihr das auch gelungen … „Weißt du Yoshino“, begann sie, wobei sie große Mühe hatte klar und deutlich zu sprechen, weshalb sie noch mal tief durchatmete, bevor sie fort fuhr. „Man weiß nie, in wen man sich verliebt. Es passiert einfach, egal wie sehr man sich dagegen wehrt. Man kann es nicht ändern. Deshalb bin ich mit einem drei Jahre jüngeren Mann zusammen!“ Shikamaru war überrascht, wie tiefsinnig ihre Antwort war und das in ihrem Zustand. Doch seine Mutter schien das anders zu sehen. „Also wolltest du meinen Sohn eigentlich nicht lieben?!“, bohrte Yoshino weiter. „Doch! Und ich bin froh, dass ich mich in ihn verliebt habe!“, erwiderte sie schnell. Aber auch damit wollte sich Yoshino nicht zufrieden geben. Eine ganze Weile ging es so zwischen den beiden Frauen hin und her, wobei die beiden Männer überrascht waren, wie leicht es Temari fiel Yoshino Rede und Antwort zu stehen, obwohl sie so betrunken war. „Yoshino, ich denke das reicht jetzt!“, stoppte Shikaku seine Frau. „Nein, nein sie soll ruisch weiter fragen!“, mischte sich Temari ein. Obwohl sie bemerkte, wie ihre Konzentration immer mehr schwand, wollte das hier hinter sich bringen. Sie wollte Yoshino beweisen, dass sie ihren Sohn wirklich liebte, denn irgendwie konnte sie Yoshino verstehen, immerhin wollte sie nur ihren Sohn beschützen. Vermutlich würde sie dasselbe tun und innerlich wünschte sie sich, dass es jemand auch für sie tun würde, doch wusste sie, dass es niemanden gab, der sie so beschützte. Yoshino aber lächelte sie sanft an. „Nein, ich bin fertig. Ich bin davon überzeugt, dass du meinen Sohn aus ganzem Herzen liebst!“ Erleichtert sank Temari in Shikamarus Arme zurück. Lange hätte sie Yoshino wahrscheinlich nicht mehr standgehalten, dem war sie sich sicher. „Ich bringe sie jetzt nach Hause!“, verkündete Shikamaru, wobei er sich mit Temari zusammen erhob, dabei lege er einen Arm unter Temaris Kniekehlen und mit dem anderen stabilisierte er ihren Oberkörper. „Willkommen in der Familie, Temari!“, flüsterte Yoshino der Blondine zu, bevor sich Shikamaru in Bewegung setzte. Sein Vater hielt seinem Sohn die Tür auf, wobei er ihm anerkennend auf die Schulter klopfte. Im Brautstyl trug Shikamaru Temari die Straßen entlang, bis zu ihrer Wohnung, wo er sie vorsichtig im Bett ablegte, bevor er ihr ihre Schuhe, Hose und ihr T-Shirt auszog. Damit sie in der Nacht nicht froh, entledigte auch er sich seines T-Shirts, um es schließlich ihr anziehen zu können. Es war gar nicht so einfach, da Temari bereits fast eingeschlafen war. Vorsichtig deckte er sie zu, bevor er sich neben sie legte. Kurz bevor Temari einschlief, beugte er sich zu ihr rüber, küsste sie und hauchte: „Ich bin stolz auf dich, Temari!“     Kapitel 15: Shikamaru in der Mangel ----------------------------------- 15. Shikamaru in der Mangel   „Schön, dass du hier bist! Du hast Glück! Die Wohnung neben ihrer ist gerade frei. Aber wenn du mir die Frage gestattest, wieso bist du eigentlich hier?“ Fragend sah der Hokage seinen Besucher an.   „Zum einen muss ich diese Nachricht überbringen und die Antwort wieder mitnehmen. Zum anderen habe ich noch ein Hühnchen zu rupfen!“, gab er grinsend zur Antwort. Dies ließ Naruto schmunzelte. Er hatte schon so eine Ahnung, mit wem er das Hühnchen rupfen musste.     „Nun gut, solange du ihn am Leben lässt. Konoha braucht ihn noch. Hier sind deine Schlüssel. Die Antwort kannst du dir morgen abholen“, verabschiedete der Hokage seinen Gast, womit er ihm seine Schlüssel reichte. Dieser deutete eine Verbeugung an, bevor er aus der Tür verschwand, um seines Weges zu gehen.   „Hey Schatziii, was machst du denn hier?“, kreischte Ino, kaum hatte sie ihren Freund erblickt, und stürmte auf ihn zu. Mit voller Wucht schmiss sie sich in seine Arme. Er fing sie mit Leichtigkeit auf und drehte sich mit ihr in den Armen um seine eigene Achse, bevor er sie wieder absetzt und ihr einen Kuss aufdrückte.   „Hallo Ino! Ich erledige Botengänge“, erklärte er. „Und muss ein Hühnchen rupfen.“ Bei seinem letzten Satz umspielte ein fieses Grinsen seine Lippen, was Ino kichern ließ.   „Lass ihn aber bitte am Leben. Ich brauche ihn noch“, erwiderte sie, wobei sie ihm zuzwinkerte. „Komm ich bring dich zu ihm, er ist bestimmt bei ihr!“ Ohne auf eine Antwort zu warten, hakte sie sich bei ihm ein, um mit ihm zusammen zu der Wohnung der Blondinen zu gehen. Und während sie da so die Straßen entlang liefen, erzählten sie sich, was bei ihnen die letzten Monate so passiert war, was nicht gerade wenig sein sollte.   ~~~   Langsam öffnete Temari ihre Augen, doch schloss sie sie sofort wieder, da das helle Licht, das durch ihr Fenster ins Zimmer drang, sie blendete. Schwerfällig ließ sie ihre Hand zu ihrer Stirn wandern. Ihr Schädel brummte schlimmer als jemals zuvor und auch sonst fühlte sie sich so schlecht wie schon lange nicht mehr. An den vergangen Abend konnte sie sich nur noch verschwommen erinnern. Nur einzelne Momente standen klar und sichtbar in ihrem Kopf.   Temari stöhnte schmerzhaft auf, als sie erneut ihre Augen öffnete und das grelle Licht zu ihr vordrang. Ihr Kopf begann noch heftiger zu schmerzen als ohnehin schon. Nur langsam gewöhnten sich ihre Augen an das grelle Sonnenlicht, doch als sie sich endlich daran gewöhnt hatte, konnte sie in Shikamarus braunen Irden blicken.   Mit einem Lächeln auf den Lippen reichte der Nara ihr ein Glas mit einer trüben Flüssigkeit, welches die Blondine dankbar entgegen nahm, bevor sie sich aufrichtete und es in einem Zug austrank. Seufzend ließ sie sich zurück in ihre weichen Kissen sinken und hoffte, dass der Schmerz in ihrem Kopf und ihren Gelenken schon bald nachlassen würde, wobei sie nicht leugnen konnte, dass sie selbst Schuld war. Sie hätte sich einfach nicht von Shikamarus Eltern so abfüllen lassen dürfen. Zumindest war es ihr eine Lehre. Sie würde sicher so schnell keinen Alkohol mehr trinken.   Schnell brachte Shikamaru das leere Glas zurück in die Küche, wo er es in der Spüle wieder abstellte. Er konnte sich schon denken, wie sehr der Kopf seiner Freundin brummte, allerdings fiel es ihm schwer Mitleid zu empfinden. Eigentlich hatte er sie für klüger eingeschätzt. Sie hätte viel eher bemerken müssen, was geschah und sie hätte eher aufhören sollen, immerhin musste sie doch wissen, wo ihre Grenzen waren. Auf der anderen Seite gefiel ihm das sogar ein wenig, denn wenn sie aufgrund von Kopfschmerzen im Bett lag, konnte er sich einfach zu ihr legen und seine Ruhe genießen, ohne dass sie ihm auf die Nerven ging oder irgendwas machen wollte.   Als Shikamaru zurück ins Schlafzimmer trat, war Temari schon fast wieder ins Traumland gesunken. Vielleicht war es besser, wenn sie noch eine Runde schlief. Ihrem Kopf würde es zumindest gut tun und seinem sicher auch. So legte sich der Nara mit der Hoffnung auch noch ein bisschen schlafen zu können zu der Blondinen ins Bett, doch kaum lag er ein paar Sekunden und hatte es sich gemütlich gemacht, drang das Klingeln der Tür an sein Ohr.   Stöhnend schlug Temari ihre Augen wieder auf. Konnte man hier in Konoha nicht einmal seine Ruhe haben? Sie wollte doch nur einen Tag, ohne dass die Leute bei ihr ein und aus gingen … Shikamaru schien derselben Meinung zu sein.   „Mendokuse, wer nervt denn jetzt schon?!“, murrte Shikamaru. Nichtsdestotrotz machte er sich auf den Weg zur Tür, da er nicht daran glaubte, dass Temari momentan dazu in der Lage war aufzustehen. Auf dem Weg in den Flur zog er sich seine Hose über, damit er nicht in Boxershorts an die Tür treten musste. Wer wusste schon wer da war?! Vielleicht war es ja Ino oder Sakura. Denen wollte er nicht unbedingt halb nackt die Tür öffnen. Doch als er die Tür öffnete, bekam er einen kleinen Schreck. Überrasch sah er die Personen vor der Tür an.   Temari hatte sich währenddessen aus dem Bett gequält und war Shikamaru zur Tür gefolgt. Sie war so fertig, dass sie gar nicht bemerkte, dass sie nur einen String Tanga und Shikamarus Pullover trug.   „Shikamaru wer ist denn da an …?“, wollte sie fragen, als sie bei Shikamaru angekommen war, doch als sie hinter Shikamarus Rücken trat, über seine Schulter sah und ihren Gast erblickte, unterbrach sie sich selbst. Stattdessen umarmte sie ihren kleinen Bruder stürmisch. Mit ihm hatte sie am aller wenigsten gerechnet, dennoch freute sie sich riesig, dass er da war, immerhin hatte sie ihn schon seit einigen Wochen nicht mehr gesehen.   Kankuro musste einen Schritt zurück machen, damit er nicht mit seiner Schwester im Arm umkippte. Er hatte nicht erwartet, dass sie ihn mit so einem Schwung begrüßen würde, doch auch er freute sich, denn, auch wenn er es niemals zugeben würde, hatte er seine Schwester doch vermisst. Es war immer so ruhig im Haus, wenn sie nicht da war. Viel zu ruhig. Darum gefiel es ihm auch nicht, dass seine Schwester nun mit dem Nara zusammen war, denn das bedeutete, dass sie öfter ihre Zeit in Konoha verbringen würde. Doch daran wollte er in diesem Moment nicht denken. Er war so oder so noch nicht davon überzeugt, dass das zwischen den beiden funktionieren würde. Dafür waren sie viel zu verschieden.   Vorsichtig setzte der Sabakuno seine Schwester wieder ab, wobei sein Blick musternd über ihren Körper streifte. Missbilligend stellte er fest, wie wenig sie doch trug.   „Sag mal, Temari, trägst du immer so wenig, wenn du an die Tür gehst“, fragte Kankuro die Blondine argwöhnisch. Erst da fiel der Blondinen auf, dass sie halbnackt in der Öffentlichkeit stand. Doch, davon wie unangenehm ihr das eigentlich war, ließ sie sich nichts anmerken.   „Wenn du auch zu einer Zeit kommst, wo ich eigentlich noch geschlafen habe …“, erwiderte sie bissig, wobei sie versuchte, unbemerkt Shikamarus Pullover noch etwas tiefer zu ziehen. Kankuro aber gab sich mit dieser Antwort nicht zufrieden.   „Seit wann schläfst du um zwölf Uhr mittags noch? Normalerweise hast du zu der Zeit doch schon drei Berge erklommen“, konterte der Braunhaarige und ließ seinen Blick zu den Augen seiner Schwester wandern. Erst da wurde ihm klar, was Sache war. So schlimm hatte sie wirklich schon lange nicht mehr ausgesehen.   „Oh man Shikamaru, was hast du nur mit meiner Schwester gemacht?!“, lachte der Sabakuno. „Du siehst echt schrecklich aus, Schwesterherz.“   Temari aber fand das gar nicht so lustig. Böse funkelte sie ihren kleinen Bruder an.   „Wenn du nur gekommen bist, um dich mit mir anzulegen, kannst du gleich wieder gehen“, fauchte sie ihn empört an. Was fiel ihm eigentlich ein? Er wusste doch, wie sie war, wenn er ihr Aussehen kritisierte. Kankuro aber hob schnell abwehrend die Hände.   „Reg dich ab, ich bin aus einem anderen Grund hier. Aber wenn du nicht mal mehr mit mir streiten willst, muss es dir wirklich scheiße gehen!“, meinte er, wobei er Shikamaru fixierte. Dieser schluckte hart. Er konnte ahnen, dass dies nichts Gutes zu bedeuten hatte.   Ino, die nun hinter Kankuro hervor trat, gab diesem lächelnd einen Kuss auf die Wange.   „Lass ihn am Leben!“, kicherte sie, bevor sie sich umdrehte und die drei alleine ließ. Auch Temari warf ihrem Bruder einen warnenden Blick zu, ehe sie zur Seite trat und ihn hinein ließ. Shikamaru und Kankuro gingen auf direktem Weg ins Wohnzimmer, während Temari in die Küche lief, um Tee zu kochen. Um die Zeit sinnvoll zu nutzen, welche das Wasser brauchte, um zu kochen, stieg sie schnell die Treppen hinauf, um sich etwas mehr anzuziehen. An Schlafen würde nun so oder so nicht mehr zu denken sein.   Als der Tee schließlich fertig war, begab sie sich zurück ins Wohnzimmer, wo sie sich aufs Sofa setzte, auf welchem bereits Shikamaru und Kankuro an je einem Ende saßen. Jedem der beiden überreichte sie eine Tasse, bevor sie es sich bequem machte und ihren jüngeren Bruder abwartend betrachte. Dieser allerdings grinste sie breit an.   „Schön, dass du nun etwas mehr trägst als zuvor, Temari. Ich hoffe doch, dass ihr nicht vergessen habt zu verhütten!“, neckte er die Blondine.   „Sag mal, für wie dämlich hältst du uns eigentlich?!“, fuhr Temari ihn sofort wütend an, schließlich ging ihn das absolut gar nichts an, was sie so trieb. Nichtdestotrotz konnte sie nicht verhindern, dass sich ein leichter Rotschimmer auf ihre Wangen legte. Doch da war sie nicht die einzige, denn auch Shikamaru wurde etwas rot. Diese Tatsache ließ Kankuros Grinsen nur noch größer werden. Er hatte den Nagel also auf den Kopf getroffen. Temaris böse funkelnden Augen ließen sein Grinsen wieder etwas schrumpfen. Egal wie alt sie wurden, er hatte noch immer großen Respekt und eine gehörige Portion Angst vor seiner großen Schwester und das zu Recht.   Kankuro räusperte sich, um so wieder die volle Aufmerksamkeit der beiden zu erlangen. Temari und Shikamaru richteten ihren Blick auf den Sabakuno, doch taten sie dies mit gemischten Gefühlen. Die Blondine war bereit ihren Bruder zu töten, sollte er es wagen etwas Falsches zu sagen, während der Braunhaarige eher fürchtete von diesem umgebracht zu werden, da er sich auf seine Schwester eingelassen hatte. Doch damit hatte der Nara bereits gerechnet. Er wusste schließlich, wie viel sie ihren Brüdern bedeutete, auch wenn sie dies nicht immer sehen wollte.   „Also Shikamaru, Gaara und ich sind zwar froh, dass das mit dir und unserer Schwester geklappt hat, aber dir ist sicher klar, dass wir sie dir nicht so ohne weiteres anvertrauen können und werden!“, erklärte Kankuro professionell. Shikamaru nickte. Natürlich hatte er sich so was schon gedacht, vor allen nach der Aktion seiner Eltern am vergangenen Abend. Jedoch hatte er sich auch ein wenig davor gefürchtet, schließlich wusste er, dass die Sabakuno-Familie nicht gerade zimperlich war, schon gar nicht, wenn es um ihre Familie ging. Er hatte immerhin das beste Beispiel dafür neben sich zu sitzen. Doch im Gegensatz zu seiner Teamkollegin hatte er keine Angst um sein Leben. Er hatte schließlich Temari, die ihn vor ihren Brüdern beschützen würde, wenn es hart auf hart kam, zumindest glaubte er fest daran.   „Eins sollte dir klar sein, Shikamaru. Wenn du Temari verletzt, hast du nicht nur mit Gaara und mir zu tun, sondern auch mit ganz Suna. Du kannst also darauf vertrauen, dass solltest du Temari irgendwann mal zum Weinen bringst, werden wir hier sein und was wir dann mit dir machen, kannst du dir nicht einmal in deinen schlimmsten Albträumen ausmalen. Denk immer daran“, sprach der Sabakuno schließlich seine Drohung aus, wobei ein fieses Grinsen auf seinen Lippen lag. Es war ihm deutlich anzusehen, dass er sich bereits auf den Tag freut, an dem er seine Drohung wahr machen durfte. Dies ließ Shikamaru hart schlucken. Zwar hatte er mit so einer Drohung bereits gerechnet, allerdings machte es ihm doch ein wenig Angst, dass Kankuro solche Freude bei dem Gedanken empfand.   „Gut da das geklärt wäre, fahren wir fort: Liebst du meine Schwester aus tiefsten Herzen?“, fuhr Kankuro unbeirrt fort. Er war noch lange nicht fertig. Er würde diesen Nara ausquetschen, bis er sicher sein konnte, dass seine Schwester in guten Händen war, auch wenn er das vor ihr niemals zugeben würde.   „Ja“, antwortete Shikamaru schlicht, ohne mit der Wimper zu zucken. Ihm war klar, dass er da nun durch musste, schließlich hatte Temari den vergangen Abend auch durchgestanden.   „Gibt es noch weitere Frauen, die du liebst?“, hakte Kankuro nach.   „Nein! Natürlich nicht!“, erwiderte Shikamaru empört. Er verstand zwar, dass Kankuro sicher sein wollte, dass er Temari liebte, doch ging diese Frage eindeutig zu weit. Dies schien Kankuro allerdings anders zu sehen. Er stellte weiterhin seine Fragen, auf die Shikamaru ehrlich antwortete, egal worum es ging, auch wenn ihm die eine oder andere Frage nicht passte.   Temari aber hielt sich vollkommen aus dem Gespräch raus. Ihrer Meinung nach musste Shikamaru da alleine durch. Sie würde nur einschreiten, wenn ihr Bruder eine Grenze überschritt. So lange sah sie nur von einem zum anderen, wobei sie nicht leugnen konnte, dass sie beeindruckt war, dass Shikamaru auf alle Fragen antwortete, ohne zu murren. Allerdings wusste sie, dass es auch besser so für ihn war, denn wer wusste schon, was ihr Bruder tat, wenn er keine Antwort bekam. Sie kannte ihren Bruder gut genug und war froh, dass er es dabei beließ, ihn auszufragen. Jedoch verwunderte es sie, dass sich ihr Bruder scheinbar nichts daraus machte, dass sie nun mit Shikamaru zusammen war und dass sie bereits miteinander geschlafen hatten. Eigentlich hatte sie erwartet, dass ihr Bruder Shikamaru sofort umbrachte oder zumindest ein paar Fäuste verpasste, um seine Drohung zu verdeutlichen. Doch im Gegenteil es schien ihm zu gefallen. Die Frage war nur, woher wussten ihre Brüder eigentlich, dass sie mit dem Nara zusammen war? Irgendwie kam ihr das ganze doch ein wenig suspekt vor …   „Wenn Temari unerwartet schwanger werden sollte, würdest du dann immer noch zu ihr und dem Kind stehen? Würdest du sie in der Schwangerschaft und der Kindererziehung unterstützen?“, stellte Kankuro seine nächste Frage und erweckte so auch Temaris Aufmerksamkeit.   „Mal abgesehen davon, dass es niemals dazu kommen wird, weil wir schlau genug sind, um richtig zu verhüten, aber ja, wenn es passieren sollte, würde ich selbstverständlich für sie und das Kind da sein und sie unterstützen, wo ich nur kann“, antwortete der Nara und seufzte. Wie lange sollte das noch so weiter gehen? Er beantwortete schließlich schon seit Stunden die Fragen des Sabakunos. Irgendwann musste der doch genug davon haben. Irgendwann musste er doch alle Fragen durch haben!   „Ich bin froh, dass du der Meinung bist, dass euch so was nie passieren wird, aber man kann ja nie wissen. Es kann immer etwas schief gehen“, warnte der Sabakuno den Jüngeren, bevor er schließlich schloss: „Ich denke das war’s jetzt!“ Erleichtert atmeten Temari und Shikamaru aus. Endlich war es vorbei …   Da ihr Bruder endlich mit seinen Fragen fertig war, entschloss sich Temari ihre zu stellen.   „Sag mal Kankuro, woher wusstet ihr, dass wir zusammen sind?“, hakte sie neugierig nach, wobei sie ihren Bruder gespannt ansah.   „Naja … also …“, druckste er herum und kratzen sich verlegen am Nacken, da er wusste, dass ihr die Wahrheit sicherlich nicht passen würde und er wusste, wie sie reagierte, wenn etwas nicht nach ihrem Willen ging.   „Jetzt erzähl schon!“, drängte Temari ihn erbost. Sie ahnte bereits, dass sie seine Antwort eigentlich gar nicht hören wollte, doch umso mehr er sich ihr widersetzen wollte, desto mehr wollte sie seine Antwort.   „Jaja, ist ja schon gut …“, lenkte der Sabakuno schließlich ein. „Also eigentlich war ja alles nur Inos Idee. Sie war der Meinung, dass ihr beide nur einen Anstoß braucht und dass sich der Rest von selbst erledigt. Ino hat dann mich überzeugt, dass ihr beide verkuppelt werden müsst. Während ich Gaara überredet habe, hat  sie Naruto überredet und so hat sich langsam unser Plan entwickelt. Naruto hat uns natürlich die ganze Zeit über auf den Laufenden gehalten“, erzählte er, wobei sich erneut ein Grinsen auf seine Lippen legten.   Temari konnte es nicht fassen. Ihre Brüder hatten sie verkuppelt! War das noch zu glauben? Was fiel denen eigentlich ein, einfach so über ihr Liebesleben zu entscheiden? Das gehörte noch immer ihr! Natürlich war sie im Nachhinein froh, dass ihre Brüder es getan hatten, sonst hätten sie vermutlich niemals zusammengefunden. Nichtsdestotrotz konnte sie es nicht fassen. Wieso taten sie das überhaupt? Was brachte es ihnen, wenn sie jemanden hatte, den sie liebte? Temari verstand die Welt nicht mehr. Sie verstand ihre Brüder nicht mehr, dabei waren sie für sie immer ein offenes Buch gewesen. Sie wusste allerdings, dass sie ihnen das nicht durchgehen lassen konnten.   Wütend ballte sie ihre Hand zur Faust, um Kankuro eine Kopfnuss zu geben.   „Wieso?“, fragte sie ihn aufgebracht.   „Du warst immer so alleine, hast dich nur mit einem Typen getroffen und wenn war er schneller weg, als wir gucken konnten. Mensch Temari, du bist zwanzig Jahre und hattest noch keine ernstzunehmende Beziehung! Du stürzt dich immer nur in die Arbeit und das Training oder kümmerst dich um uns! Wir wollten, dass du endlich mal das Leben genießt“, erklärte Kankuro, wobei er versuchte ein wenig auf Abstand zu gehen, da er nicht wusste, wie seine Schwester auf seine Wort reagierte und er nichts riskieren wollte. „Außerdem wissen alle, dass du was für Shikamaru empfindest und er für dich. Das war die Chance, dich Glücklich zu machen. Wir waren davon überzeugt, dass ihr nur einen kleinen Schubs in die richtige Richtung braucht und wie du siehst, es hat geklappt. Du sitz hier mit Shikamaru und bist so glücklich wie schon lange nicht mehr!“, schloss der Sabakuno schließlich seine Rede und richtete sein Augenmerk auf Temari. Er war gespannt, wie sie darauf reagierte.   Temari sah ihren Bruder lange an. Lange dachte sie über seine Worte nach und was sie bedeuteten. Nie hätte sie gedacht, dass ihre Brüder so dachten, dass sie sich so um sie sorgten. Sie war ihren Brüdern so unendlich dankbar. Abrupt stand die Blondine auf, um ihrem kleinen Bruder in die Arme zu fallen. Kleine Tränen rannen ihre Wangen hinab. Warum hatte sie bemerkt, was die beiden eigentlich für sie taten. In diesem Moment wurde ihr einmal mehr klar, wie viel ihre Brüder ihr bedeuteten, aber auch wie viel sie ihnen eigentlich bedeutete. Dies zeigte ihr auch Kankuro, indem er vorsichtig seine Arme um die Blondine schlang. Auf ihren Lippen legte sich ein zartes Lächeln, während sie „Danke!“ hauchte. Kapitel 16: Trauriger Abschied ------------------------------ 16. Trauriger Abschied   Die nächsten Tage und Wochen arbeiteten Temari und Shikamaru wieder konzentriert an der Chuunin-Auswahlprüfung. Waren sie nicht mit den Vorbereitungen oder der Prüfung selbst beschäftigt, verbrachten sie ihre Zeit zusammen, wobei sie es nicht lassen konnten sich immer wieder in kleinere Streitereien zu verwickeln und sich zu necken. So verbrachte Shikamaru auch die meisten Nächte bei Temari. Und obwohl sie so viel Zeit verbrachten und meistens nur aufeinander hockten, wurde es ihnen niemals zu langweilig. Temari fand immer wieder neue Sachen, um sich die Langeweile zu vertrieben, dabei waren ihre gelegentlichen Kabbeleien unglaublich Hilfreich.   Allerdings war es ihrem Geschick zu verdanken, dass sie dem Nara nicht bereits nach ein paar Tagen auf die Nerven gegangen war und es ihm zu nervig wurde. Immer wieder verabredete sie sich mit TenTen oder ihren Bruder zum Training, sodass er seine freie Zeit nutzen konnte, um sich auf eine Wiese zu legen und Wolken zu beobachten. Oder aber sie verbrachten ihre Zeit zwar zusammen, beschäftigten sich jedoch mit sich selbst. Ihnen war schnell klar geworden, dass sie einfach nicht so waren wie andere Paare und das war auch gut so.   Während Shikamaru weiterhin von Kankuro aufs Korn genommen wurde, verstand sich Yoshino und Temari immer besser. Immer wieder trafen sich die beiden und unterhielten sich, dabei behandelte die Braunhaarige Temari wie ihre eigene Tochter. Natürlich kam es auch bei ihnen hin und wieder zu Streitereien, doch die meiste Zeit machten sie Shikamaru das Leben zur Hölle, wenn sie zusammen waren. Zwar nervte es den Nara, dass sich die beiden Frauen gegen ihn verbündet hatten, um ihm seine Faulheit auszutreiben, jedoch freute es ihn auch, dass seine Mutter Temari so sehr respektierte, denn es zeigte ihm, dass er die richtige Wahl getroffen hatte. Viel mehr noch. Er vermutete, dass seine Mutter sich die Blondine bereits als seine Frau vorstellte, auch wenn ihm dieser Gedanke momentan noch eher schwer fiel, immerhin war er gerade mal siebzehn.     Doch, egal wie schön die Zeit zusammen für sie auch war, irgendwann musste auch diese zu Ende sein. Die Chuunin-Auswahlprüfung war schon lange beendete und auch ihr Urlaub, der ihnen danach immer zu stand, neige sich langsam aber sicher dem Ende. Auf der einen Seite freute sie sich bereits darauf, dass sie zurück nach Suna reiste, viel zu lange war sie ihrer Heimat nun schon fern geblieben, sodass es nicht verwunderlich war, dass sie sie vermisste. Doch auf der anderen Seite fiel es ihr schwer, Shikamaru zu verlassen, schließlich würden sie sich erst in einem halben Jahr wieder sehen. Das war eine lange Zeit und doch siegte der Wunsch, zurück zur Heimat zu kehren, auch wenn es ihrer Meinung nach nicht der nächste Tag hätte sein müssen.   Blieb nur noch ein Problem. Sie hasste Abschiede. Die waren ihr viel zu sentimental und machten die meisten Menschen traurig. Das aber war ein Zeichen von Schwäche. Aus diesem Grund machte sie sich meistens aus dem Staub, bevor irgendjemand bemerkte, dass sie weg war. So wollte sie auch dieses Mal die Sache regeln. Ihre Sachen hatte sie bereits gepackt und an der Tür verstaut, während ihre Kleidung für den Weg versteckt im Bad lag. Für Shikamaru hatte sie einen Brief geschrieben, den sie am Morgen auf den Tisch legen wollte und in dem sie ihm alles erklärte, auch wenn sie sich sicher war, dass dies eigentlich gar nicht nötig war, da er wusste wie sie tickte. Dies war auch der Grund, weshalb sie nicht verhindern konnte, dass er die Nacht bei ihr verbrachte, was bedeutete, dass sie sich früh am Morgen rausschleichen musste, sodass sie ihn nicht weckte, doch da machte sie sich beim faulsten Shinobi der Welt keine Sorgen, schließlich war für ihre Flucht alles vorbereitet. So war ihr Hoffnung groß, dass alles gut ablaufen würde und man ihr keine Szene machte.   Plötzlich wurde Temari von der Türklingel aus ihren Gedanken gerissen. Das musste Shikamaru sein! Lächelnd sprang sie von ihrem Bett auf und lief in den Flur, um die Tür zu öffnen. Sofort legte Shikamaru seine Arme um ihre Taille und küsste sie zärtlich. Sanft erwiderte Temari den Kuss, wobei sie ihn langsam ins Haus zog. Mit ihrer Zunge strich sie verführerisch über seine Lippen, um um Einlass zu bitten. Liebend gerne gewährte er ihr diesen. Verführerisch strich er mit seiner Zunge über die ihrer. Sofort ließ sich Temari auf den wilden Zungenkuss entfachen. Während des Kusses bugsierte Shikamaru Temari vorsichtig ins Schlafzimmer, wo sie sich schwer atmend voneinander lösen mussten. Doch die Pause hielt nicht lange an. Kurz darauf ließen sie einen weiteren leidenschaftlichen Kuss entfachen, wobei sie sich ihrer Kleidung entledigten und im Bett wälzten.     „Oh man Shikamaru … Wenn du auch mal so motiviert an die Arbeit gehen würdest, wärst du nicht als der faulste Shinobi bekannt und wir wären mit unserer Arbeit schneller fertig!“, schnaufte Temari. Doch musste sie kichern, als er ihr seinen genervten Gesichtsausdruck präsentierte. Warum musste sie auch immer wieder damit anfangen? Sie kannte ihn und er kannte sie. Sie hatten beide ihre Macken, warum also immer wieder darauf herum hacken? Das endete doch meist nur im Streit.   „Wann wirst du morgen gehen?“, wechselte Shikamaru schnell das Thema. Er hatte jetzt keine Lust darauf, sich mit ihr zu streiten. Er wollte die Zeit, die ihnen bis zu ihrer Abreise noch blieb, sinnvoll nutzen. Dabei wusste er nicht, was er in seiner Freundin mit dieser Frage anrichtete.   Temari überlegte einen Moment lang. Natürlich würde sie ihm nicht sagen, dass sie sich am Morgen rausschleichen wollte. Doch was sollte sie stattdessen sagen? Sie durfte ihn auf keinen Fall zu lange warten lassen, sonst würde er bemerken, dass sie log, wobei die Chance so oder so schon gering war, dass ihre Lüge durch ging.   „So gegen Mittag“, versuchte sie es mit dem Naheliegenden. „Warum?“   „Ich wollte mich noch von dir verabschieden. Wir sehen uns schließlich ne ganze Weile nicht mehr. Dafür muss ich aber wissen, wann ich da sein muss, Nicht dass du einfach so gehst“, erwiderte er, wobei er ihr natürlich nicht glaubte. Dafür hatte sie zu lange mit ihrer Antwort gewartet. Außerdem kannte er sie gut genug, um zu wissen, dass sie gehen würde, ohne auch  nur ein Wort zu sagen. Zumindest war es die letzten Male so gewesen und er glaubte nicht, dass sie dieses Mal ihr Verhalten ändern würde, nur weil sie zusammen waren. Allerdings würde es diese Mal anders laufen, dafür würde er sorgen!   „Gute Nacht, Shikamaru!“, gähnte die Blondine, bevor sie ihm einen Kuss gab, sich an ihn kuschelte und ihren Kopf auf seinen Brustkorb bettete.   „Gute Nacht, Temari!“, flüsterte er und drückte sanft einen Kuss in ihr Haar. Vorsichtig legte er seine Arme um ihre Hüfte und zog sie noch etwas näher an sich heran, wobei er ruhig ihrem leisen Atem lauschte, an dem er ausmachte, dass sie eingeschlafen war.   Was hatte sie wohl vor? Wie wollte sie sich vor dem Abschied drücken? Würde es ihnen gelingen ihren Plan zu vereiteln? Lange dachte Shikamaru über dies und anderes nach. Immer wieder erinnerte ihn sein Gehirn, dass er sie nun fast ein halbes Jahr nicht mehr sehen würde. Schmerzhaft zog sich sein Herz zusammen, weshalb er sie unwillkürlich näher an sich heran zog und den Griff um ihre Hüfte verstärkte. Er wollte sie nicht gehen lassen, noch nicht jetzt! Er wollte sich noch etwas mit ihr streiten. Er liebte es, wenn sie sich stritten, denn er wusste, dass sie ihm so zeigte, wie sehr sie ihn liebte. Schließlich zeigte sie auch ihren Brüdern so, dass sie sie liebte. Vor allem Kankuro musste unter ihren etwas anderen Liebesbekundungen leiden, allerdings provozierte und stachelte er sie auch immer wieder aufs Neue an. Genau das tat auch Shikamaru und er wusste schon jetzt, dass es ihm fehlen würde, dass niemand ihn wegen seiner Faulheit so anmeckerte und auf trapp hielt wie sie. Jedoch würden ihm auch die ruhigen Momente und ihre Stimmungsschwankungen fehlen. Sie war schon eine verrückte Frau. Verrückte und Liebevolle zugleich. Und sie war sein. Mit diesem Gedanken schlief er langsam ein.   ~~~   Mit einem Gähnen erwachte Temari schließlich am Morgen. Schnell sah sie hoch zu Shikamaru, um mit Freude festzustellen, dass er noch immer tief und fest schlief. Ein weiterer Blick auf die Uhr, sagte ihr, dass es gerade mal halb fünf am Morgen war und somit die perfekte Zeit, um sich unbemerkt auf den Weg nach Hause zu machen. Sie war davon überzeugt, dass ihr um diese niemand über den Weg laufen würde, den sie kannte und der sie aufhalten würde. Sie konnten ihren Plan also ohne weiteres durchführen.   Unbemerkt versuchte sich Temari aus dem Bett zu stehlen, jedoch stellte sich das als schwerer als gedacht heraus. Sie scheiterte bereits an dem Versuch, aufzustehen. Egal, was sie versuchte, es funktionierte nicht. Irgendwas beziehungsweise irgendwer hielt sie an ihrer Hüfte fest, sodass sie nicht mehr frei kam. Vorsichtig schaute sie an sich herunter, um nach der Ursache zu suchen. An ihrer Hüfte entdeckte sie schließlich Shikamarus Arme, die sie fest umschlungen hatten. Temari schmunzeln. Es schien, als wollte er sie wirklich nicht gehen lassen. Eigentlich wollte sie es ja auch nicht, aber sie musste! Sie vermisste ihre Heimat und ihre Brüder. Es wurde Zeit, dass sie zu ihnen zurückkehrte. Außerdem würde sie in einem halben Jahr wieder zu ihm zurückkommen. Dann hätte sie sicher auch mehr Zeit zusammen und darauf freute sie sich schon jetzt.   Mit diesem Gedanken löste sie sanft und vorsichtig Shikamarus Arme von ihrer Hüfte, um sich dann aus dem Bett zu rollen und ins Bad zu tapsen. Immer darauf bedacht, Shikamaru nicht aufwecken, schließlich war es ihr Plan unbemerkt zu verschwinden und wenn ihr Freund nun ihre Flucht bemerkte, konnte sie diesen sicherlich vergessen. Zum Glück hatte der Nara jedoch einen festen Schlaf, weshalb sie sich im Badezimmer ganz unbedacht duschen konnte, bevor sie sich ihren Zähnen und ihren Haaren widmete. Nachdem dies getan war, wechselte sie noch schnell ihre Kleidung und trat dann aus der Tür zurück in ihr Schlafzimmer.   ~~~   Plötzlich wurde Shikamaru aus seinen Schlaf gerissen. Das heben und senken des Bettes hatte all seine Alarmglocken klingeln lassen. Ein Blick neben sich, bestätigte ihm, dass er mit seiner Vermutung ganz richtig gelegen hatte. Temari war weg. Doch was sollte er nun tun? Wo konnte sie sein? Panik machte sich in ihm breit. War sie vielleicht schon gegangen? Hatte er sie verpasst? Das konnte nicht sein! Doch er hatte Glück, wenig später konnte er das Rauschen der Dusche vernehmen. Sie war also noch da, womit ihr Plan fortgesetzt werden konnte. Was für ein Glück!   Gähnend warf Shikamaru ein Blick auf die Uhr. Es war kurz vor fünf, seiner Meinung nach noch viel zu früh, um nur ans Aufstehen zu denken. Allerdings hatte er sich bereits gedacht, dass sie ihre Heimreise früh antreten würde, doch musste es denn unbedingt so früh sein? Gerne hätte er noch ein paar Stunden mehr geschlafen. Das konnte er nun aber vergessen …   Erst einmal musste ihm schnell etwas einfallen, wie er verhindern konnte, dass sie ging, ohne sich von allen zu verabschieden. Das war aber zu so früher Stunde gar nicht so einfach. Angestrengt dachte der Nara also nach, als ihm auf einmal eine Idee kam. Gemächlich erhob er sich aus seinem Bett, bevor er sein Jutsu ausführte. Eingehend betrachtete er sein Werk, als sich die Tür plötzlich wieder öffnete.   ~~~   Nachdem Temari aus der Badezimmertür getreten war, warf sie einen Blick ins Bett. Zu ihrer Erleichterung stellte sie fest, dass Shikamaru immer noch darin lag und selig schlief. Er hatte also nicht mitbekommen, dass sie  bereits aufgestanden war. Zum Glück. Wobei … Gerne hätte sie noch einmal mit ihm gesprochen, bevor sie ihn ein halbes Jahr lang nicht mehr an ihrer Seite hatte. Da das aber nicht möglich war, packte sie schnell ihre letzten Sachen zusammen und nahm sich ihre Tasche und ihren Fächer.   Leise trat sie noch einmal ans Bett und beugte sich über Shikamarus schlafenden Körper. Eine kleine Träne rollte über ihre Wange, als sie ihn so friedlich schlafend betrachtete und ihr einmal mehr bewusst wurde, was sie da gerade vorhatte. Sie fühlte sich schlecht. Sie fühlte sich so unglaublich schlecht bei dem Gedanken, dass sie sich einfach davon stahl, ohne ihm eine Chance zu geben, sich von ihr zu verabschieden. Aber es musste sein! So beugte sich die Blondine vorsichtig über ihren Freund und gab ihm einen zarten Kuss.   „Bis in einen halben Shikamaru. Ich liebe dich!“, hauchte sie liebevoll in sein Ohr, bevor sie sich wieder von ihm entfernte und mit ihren Sachen in der Hand aus dem Zimmer in den Flur trat.                           Vor der Haustür blieb Temari noch einmal stehen. Schnell klebte sie einen Zettel an die Tür, auf dem mit großen Buchstaben Shikamaru stand. Die Blondine zog den Schlüssel aus ihrer Tasche und hing ihm am Schlüsselband an die Türklinke, bevor sie noch einen letzten Blick durch die Zimmer warf. Erst dann trat sie aus dem Haus und schloss hinter sich die Tür. Mit schnellen Schritten lief sie durch die Straßen Konohas direkt auf das Haupttor zu. Dabei ließ sie es sich jedoch nicht nehmen, die ersten Sonnenstrahlen zu genießen.     Schon von weiten konnte sie das große Tor sehen, welchem sie sich mit einem Seufzen langsam näherte. Mittleidig betrachtete sie die beiden Personen, die vor dem kleinen Wachhäuschen standen. Sie konnte sich schon denken sich schon denken, um wen es sich bei den beiden handelte. Temari kannte eigentlich nur zwei Shinobi, die mit solchen Arbeitszeiten gestraft waren. Manchmal taten ihr Isuma und Kotetsu wirklich leid, aber eben nur manchmal.   „Hallo Temari! Na schleichst du dich wieder raus?“, begrüßte Kotetsu sie, als sie nach ein paar Minuten vor den beiden ankam. Beschämt sah die Blondine zur Seite und nickte stumm, jedoch war sie froh, dass die beiden sie nie verrieten oder aufhielten. Es war praktisch ein unausgesprochener Deal zwischen ihnen. Doch mit dem kommenden hatte sie nicht gerechnet.   „Hm, sieht so aus, als wäre deine Flucht dieses Mal gescheitert!“, sagte Isuma grinsend. Geschockt sah Temari ihn an, wodurch Isumas Grinsen noch breiter wurde, aber auch auf Kotetsus Lippen lag ein breites Grinsen.   Eine Weile lang kosteten sie den Moment aus, bevor sie schließlich ihr Geheimnis lüftete, indem sie zur Seite traten. Zum Vorschein kam ein junger Mann, der seine Hände in die Hosentaschen gesteckt hatte und sie mit einem genervten Gesichtsausdruck musterte. „Mendokuse, Temari musstest du dich so früh auf den Weg machen?“, maulte er, wobei er langsam näher kam und schließlich herzhaft gähnte.   Noch immer sah die Blondine ihn perplex an, jedoch konnte sie deutlich spüren, wie ihr immer mehr kleine Tränen über die Wange liefen. Sie biss sich auf die Unterlippe. Was zum Teufel machte er hier? Er wusste, doch dass sie Abschiede hasste! Genau das wollte sie doch verhindern! Sie wollte keinen Tränenreichenabschied. Sie kam sich dann immer so schwächlich vor. Aus diesem Grund schlich sie sich doch immer weg! Doch das schien dieses Mal wohl mächtig schief gegangen zu sein …   Langsam trat Shikamaru näher an sie heran, bevor er sie vorsichtig in den Arm nahm, wobei ihre Tränen seine Haut benetzten. Behutsam strich er ihr über den Rücken.   „Es sind doch nur fünfeinhalb Monate, dann sehen wir uns wieder!“, flüsterte er ihr ins Ohr. Er konnte spüren wie sie sich langsam wieder beruhigte und ihre Tränen schließlich verebbten. Nie hätte er gedacht, dass er Temari mal so verletzlich sehen würde, auch wenn es ihm Leid tat, dass er sie so verletzte, nur weil er sich noch von ihr verabschieden wollte.   Plötzlich spürte Temari, wie sie nicht nur von vorne, sondern auch von hinten umarmt wurde. Als würde es nicht reichen, dass Shikamaru sie so sah, nun musste sie zu ihrer Überraschung auch noch feststellen, dass auch Sakura und Ino sie fest umschlungen hatten. Vorsichtig, aber bestimmend, löste sie sich aus Shikamarus Umarmung und drehte sich zu den beiden um, welche sie nun noch fester drückten.   „Nicht … so fest!“, japste sie, da sie kaum noch Luft bekam.   „Ino, Sakura hört auf meine Freundin zu erdrücken!“, meldete sich nun auch Shikamaru zu Wort, woraufhin sich die Blondine und die Rosahaarige mit einem Grinsen auf den Lippen von Temari lösten. Diese hatte nun die Chance sich richtig umsehen und konnte nun auch die anderen Konoha Shinobi entdecken, mit denen sie hier hin und wieder zu tun hatte.   „Sagt mal … was macht ihr eigentlich alle hier?!“, fragte sie diese und blickte verständnislos in die Runde.   „Was wohl?! Wir verabschieden uns von unserer Freundin. Da du es ja nicht für nötig gehalten hast, uns Bescheid zu sagen, hat das Shikamaru nachgeholt!“, erklärte Ino, wobei sie ihr erneut um den Hals fiel. „Mach’s gut! Und grüß mir schön meinen Kankuro!“, verabschiedete sich die Blondine und drückte sie noch ein wenig fester.   „Das werde ich machen“, erwiderte Temari, bevor sie die Umarmung löste.   Doch noch war sie nicht fertig. Auch Sakura trat nun mit Sasuke an der Hand zu ihr heran. Temari musterte sie mit hochgezogener Augenbraue, woraufhin Sakura etwas rot wurde und zu kichern begann. Um schnell von sich und Sasuke abzulenken, umarmte Sakura die Blondine, wobei sie sagte: „Pass gut auf dich auf!“ Temari nickte nur und löste sich wieder von ihr, bevor sie Sasuke taxierte.   „Wenn du sie verletzt, bin ich ganz schnell wieder hier und bring dich um!“, drohte sie spielerisch dem Schwarzhaarigen. Dieser ließ sich allerdings nicht aus der Ruhe bringen.   „Ich habe nichts anderes erwartet!“, erwiderte Sasuke gelassen und reichte ihr zum Abschied die Hand.   „Bis dann Sasuke“, verabschiedete sich die Blondine, wobei sie in seiner Hand einschlug.   Kaum hatten sich Sakura und Sasuke entfernt, kam auch schon TenTen auf sie zu gerannt und umarmte sie stürmisch. Eigentlich hatte sie es ja nicht tun wollen, doch bei den ganzen Verabschiedungen konnte sie einfach nicht anders. Neji, der ihr schweigend gefolgt war und sich neben die beiden Freundinnen gestellt hatte, hatte sie schon wieder ganz vergessen. Wichtig war für sie nur noch Temari, schließlich waren sie so etwas wie beste Freundinnen und würden sich nun fast ein halbes Jahr nicht mehr sehen …   „Ich werde dich voll vermiss. Komm schnell wieder, damit ich nicht mehr über Schuhe, Schminke und Kleider reden muss!“, sagte sie, wobei sie Temari wehleidig mit einem Seitenblick auf Ino und Sakura ansah. Die Blondine grinste breit. Sie konnte das Leid ihrer Freundin wirklich gut nachvollziehen.   „Du kannst ja mit deinem Eisklotz trainieren und in einem halben Jahr bin ich ja wieder da“, versuchte sie TenTen aufzumuntern, bevor sie sich wieder von ihr löste und schließlich Neji zu wand, welchem sie ihre Hand entgegenhielt, um sich auch von ihm zu verabschieden. Doch, dass auch er sie in den Arm nahm und sie leicht drückte, verwirrte sie unglaublich. Fehlte nur noch, dass er offen seine Gefühle zeigte.   „Zeigst du nicht, normalerweise nie Emotionen?!“, neckte sie den Freund ihrer besten Freundin. Dieser aber beugte sich zu ihrem Ohr hinunter und flüsterte: „Doch, aber nur bei ihr!“ Mit Blick auf TenTen wurde Temaris Grinsen nur noch breiter.   „Wir sollte lieber aufhören, sonst kriegen wir beide noch ein Problem!“, kicherte die Blondine schließlich, bevor sie sich von ihm löste, wobei sie fast der Meinung war, ein kleines Lächeln auf seinen Lippen gesehen zu haben.   Langsam schritt sie zu Hinata, die verschüchtert neben Naruto stand, der einen tröstenden Arm um sie gelegt hatte. Der jungen Blauhaarigen lief ein Strom aus Tränen die Wangen hinunter, sodass die Blondine gar nicht anders konnte, als die Jüngere in ihre Arme zu schließen. Behutsam strich sie ihr über den Rücken und flüsterte: „Hey ich komm doch bald wieder!“, um die junge Frau zu beruhigen.   „W-wehe … w-wenn n-nicht!“, schluchzte Hinata leise. Temari aber lächelte sie sanft an.   „Keine Angst“, sagte sie, bevor sie sich auch von der Blauhaarigen wieder löste. Erst, als sie sich sicher war, dass bei ihr alles ok war, wand sie sich an Naruto, der sie gleich darauf in den Arm zog.   „Grüß Gaara schön von mir!“, lachte er.   „Mach ich, aber pass du gut auf Hinata auf und treib es nicht zu weit! Für dich gilt das gleiche wie für Uchiha!“, sagte sie mit strengem Blick. Doch Naruto schien gar nicht daran zu denken, sich wieder von der Blondine zu lösen. Dies schien auch Shikamaru bemerkt zu haben.   „Naruto!“, konnten die beiden die grollende Stimme des Nara hören. Schnell löste sich Naruto Temari wieder. Er hätte schwören können, dass der Braunhaarige irgendwie sauer klang. Die Frage war nur warum? Aber das würde er auch noch herausfinden, zumindest irgendwann.   Nachdem sich auch Naruto wieder von ihr entfernt hatte und zu seiner Hinata getreten war, schob sich schließlich Choji zu ihr durch, um sie ebenfalls zu umarmen.   „Pass gut auf dich auf! Es würde Shikamaru umbringen, wenn du nicht mehr zurückkommen würdest!“, sagte er ernst. Temari lächelte ihn traurig an.   „Wenn du für mich auch gut auf ihn aufpasst?! Ich fürchte nämlich für mich gilt dasselbe!“, erwiderte die Blondine, wobei ein leichter Rotschimmer auf ihren Wangen lag. Noch einmal drückt Choji die Freundin seines besten Freundes fest, bevor auch er sich wieder von ihr löste, schließlich wollte sie Shikamarus Nerven nicht noch weiter strapazieren, immerhin hatten schon genug Männer seine Freundin umarmt.   Unsicher näherte Temari sich schließlich ihrem Freunde. Erst jetzt bemerkte sie, wie ihr immer mehr und mehr Tränen die Wangen hinunter liefen. Erst jetzt wurde ihr so richtig klar, dass es nicht mehr lange dauerte, bis sie all dies hinter sich ließ, bis sich auf den Weg in ihre Heimat machte. Dann würde es wieder eine ganze Weile dauern, bis sie wieder hier war. Schon jetzt wusste sie, dass es hier einiges gab, das sie vermissen würde. Jedoch konnte sie in seinen rehbraunen Augen sehen, dass auch er die Zeit mit ihr vermissen würde.   Als Temari schließlich vor ihm zum Stehen kam, hob er sacht seine Hand, um die Tränen von ihrer Wange zu wischen. Temari wusste nicht wieso, sie schob es einfach die Emotionen, die bei Verabschiedungen üblicherweise in der Luft lagen, doch schmiss sie sich einfach in seine schützenden Arme. Beruhigend strich er ihr über den Rücken, um sie wieder zu beruhigen, wobei es ihnen egal war, dass ihre Freunde sie die ganze Zeit über beobachteten.   Eine ganze Weile standen sie da, bevor sich Temari langsam wieder beruhigte und ihre Tränen verebbten. Mit geröteten Augen sah sie zu ihm auf. Shikamaru nahm vorsichtig ihr Gesicht in seine Hände und strich mit den Daumen über ihre Wange, um sie leicht zu sich hoch zu ziehen und sie schließlich zu küssen. Die Blondine musste sich auf die Zehenspitzen stellen, um auf seiner Höhe zu sein und seinen Kuss zu erwidern, wobei sie ihre Arme um seinen Nacken schlang.   „Pass gut auf dich auf. Ich will nicht schon wieder auf eine Beerdigung“, verabschiedete er sich von ihr, wobei er ihr direkt in die Augen sah, nachdem sie aus Luftmangel den Kuss wieder lösen musste.   „Pass du aber auch gut auf dich auf! Ich brauch dich noch!“, sagte sie ruhig und erwiderte seinen Blick sanft.   „Fang ja nichts mit einem anderen in Suna an!“, flüsterte er ihr grinsend zu. Er konnte es einfach nicht lassen. Auch wenn sie sich verabschiedeten, musste er sie ärgern, wobei das ja eigentlich eher ihr Fachgebiet war …   Mit einem Lächeln auf den Lippen ging sie darauf ein. Sie konnten einfach nicht anders. Es gehörte einfach mit zu ihnen dazu.   „Für wen hältst du mich eigentlich?!“, empörte sie sich, wobei sie ihm freundschaftlich gegen die Schulter boxte. „Bei jedem andern Kerl hätte ich jetzt dasselbe gesagt, aber dir wäre es ja viel zu anstrengend, dich wieder zu verlieben und mit anderen Frauen auszugehen. Außerdem würdest du dich das eh nicht trauen“, konterte sie mit einem fiesen Grinsen auf den Lippen. Shikamaru aber verdrehte nur die Augen und brummte ein „Wie nervig …“   Gerade, als Temari etwas darauf erwidern wollte, legte Shikamaru erneut seine Lippen auf ihre, um sie zum Schweigen zu bringen, jedoch hielt dieser Kuss nicht lange. Schnell lösten sie sich wieder voneinander, um sich tief in die Augen zu sehen.   „Ich liebe dich Shikamaru!“, flüsterte sie ihm sanft zu und brauchte Shikamaru so zum Lächeln, schließlich kam es nicht oft vor, dass sie die drei Zauberworte benutzte, weshalb es ihn umso mehr freute, wenn sie es mal tat. „Ich dich auch!“, erwiderte er sanft, bevor sich Temari wieder von ihm löste.   „Bis in 5 ½ Monaten!“, verabschiedete sie sich und ging. Ohne sich umzudrehen, ließ sie Konoha hinter sich. Sie freute sich schon jetzt auf ihr Wiedersehen. Kapitel 17: Merry Christmas and a Happy New Year! ------------------------------------------------- 17. Merry Christmas and a Happy New Year!   Seit einer vier Stunden stand er nun schon im Schnee und wartete auf seine Angebetet, was eine ziemlich kühle Angelegenheit war. Eigentlich hätte sie schon lange da sein müssen. Hätte er gewusst, dass er so lange warten müsse, hätte er sich sicher etwas Wärmeres angezogen. Dabei hätte ihm eigentlich klar sein müssen, dass sie vom vielen Schnee aufgehalten wurde, schließlich hatten sie erst in der letzten Nacht einen ziemlichen Schneesturm gehabt, weshalb die meisten Wege noch immer vom Schnee versperrt waren. Es konnte also noch ziemlich lange dauern, bis sie endlich bei ihm ankam.   Seufzend sah er in den Wald hinein, während Kotetsu und Isuma ihn mit Fragen nur so löcherten. Genervt versuchte er die beiden auszublenden. Wenn sie in zwei Stunde nicht da war, würde er ihr mit der Plastiktüte, die er zwischen seinen Beinen positioniert hatte, lief er ihr entgegen. Lange hielt er die beiden nämlich nicht mehr auf. Sie gingen ihm einfach nur auf die Nerven und er hoffte, dass er die beiden bald hinter sich lassen konnte, wobei er bezweifelte, dass er dann wirklich seine Ruhe haben konnte, doch das war für ihn vollkommen ok.   ~~~   Den dritten Tag lief sie nun schon durch den Wald, der sie noch Konoha führte. Normalerweise wäre sie schon längst da gewesen, doch hatte sie der Schneesturm am gestrigen Abend ziemlich überrascht, sodass sie anhalten musste, um sich einen Unterschlupf zu suchen. Hinzukam, dass durch den Schnee die Äste glatt geworden waren und sie ihr Tempo verlangsamen musste, um nicht auszurutschen und hinzufallen. Sie hoffte nur, dass sie noch vor dem Abend in Konoha ankommen würde, denn noch eine Nacht draußen würde sie wohlmöglich nicht überleben. Sie war jetzt schon total durchgefroren und sehnte sich nach einer warmen Dusche und einem warmen Bett. Sie hätte sich wirklich wärmer anziehen können.   ~~~   Fast den ganzen Tag stand Shikamaru nun schon hier draußen und spähte in den Wald hinein, doch war sie bis dato noch nicht gekommen. Neben der Kälte, die sich in ihm breit gemacht hatte, kam mittlerweile auch die Sorge hinzu. Sie hätte eigentlich schon lange da sein sollen und nun fing es auch noch zu dämmern an. Vielleicht sollte er wirklich aufbrechen und ihr entgegen laufen. Es konnte ihr schließlich auch irgendwas passiert sein und er bezweifelte, dass sie für diese Temperaturen warm genug angezogen war.   Shikamaru wollte gerade aufbrechen, als er endlich eine Gestalt am Horizont erblickte. Es dauerte nicht lange und schon stand die junge Frau vor ihm und lächelt ihn an. Schnell zog er sie in seine Arme und hielt sie ganz fest. Für diesen einen Moment hatte sich das Warten wirklich gelohnt. Er freute sich, dass sie endlich hier bei ihm war. Viel zu lange hatte er nun schon auf diesen Tag gewartet und da war er nicht der einzige.   Erfreut drückte Temari dem Nara einen Kuss auf die Lippen, wobei sie ihre Arme um seinen Nacken schlang.   „Hallo Shikamaru! Hast du mich vermisst?“, fragte sie ihn grinsend, obwohl sie eigentlich gar keine Antwort erwartete, da ihr diese bereits klar war, immerhin hatten sie sich in ihren Briefen immer wieder geschrieben, wie sehr sie sich vermissten und wie sehr sie sich auf diesen Tag freuten, auch wenn das meist nur zwischen den Zeilen stand. So konnte sie doch nicht leugnen, dass auch sie den Nara unglaublich vermisst hatte und nun froh war, hier zu sein. Nur wünschte sie sich, sie hätte den Winter in Konoha nicht unterschätzt. Gerne hätte sie etwas Wärmeres angehabt. Es fiel ihr nämlich unheimlich schwer das Klappern ihrer Zähne und das Zittern ihre Körpers zu unterdrücken.   Auch Shikamaru bemerkte dies, weshalb er sie besorgt musterte. Da fiel ihm wieder ein, weshalb der die Plastiktüte eigentlich mit sich herum geschleppt hat. Genervt beugte er sich herunter und fischte schließlich ein zusammengelegtes Stück Stoff heraus, welches sich beim Entfalten als einen schwarzen Mantel entpuppte. Eigentlich hätte ihm klar sein sollen, dass sie nicht die passende Kleidung tragen würde, schließlich war der Winter in Suna lang nicht so stark wie in Konoha. Zum Glück hatte jedoch seine Mutter daran gedacht. So konnte er ihr nun den Mantel zum Einsteigen bereit präsentieren.   Temari aber sah ihn nur perplex an. So ganz wurde sie aus dieser Situation nicht schlau, denn ihrer Meinung nach passte das absolut nicht zu ihrem Freund. Da Shikamaru bemerkt, dass sich bei seiner Freundin nichts tat, verdrehte er genervt die Augen.   „Jetzt mach schon! Es wird langsam echt kalt und wir müssen noch zum Hokage. Außerdem will meine Mutter, dass wir beide spätestens um acht bei mir zu Hause sind. Also komm, ich will langsam echt nach Haus!“, drängte er sie genervt, weshalb sie sich mit einem leisen Seufzen in den Mantel helfen ließ, was ihr allerdings einen dämlichen Kommentar seitens Kotetsu einbracht.   „Mano man Temari, Shikamaru hat dich ja ganz schön unter Kontrolle“, lachte dieser. „Jedem anderen hättest du sicher eines übergehauen.“ Auf seinen Spruch bekam er jedoch nur zwei böse Blicke zugeworfen, bevor sich Temari und Shikamaru auf den Weg zum Hokage machten.     „Sag mal Shikamaru …“, begann Temari nach einigen Minuten des Schweigens. „… was soll das eigentlich mit dem Mantel?“, fragte sie ihn letztendlich. Shikamaru aber stöhnte nur auf, was Temaris Augenbrauen in die Höhe schießen ließ. Ihre Neugier war geweckt.   „Der ist von meiner Mutter. Sie hat mich heute ganz früh rausgeworfen und mit dem Teil da zum Tor geschickt. Sie meinte, du wärst bestimmt durchgefroren, wenn du ankommst. Dabei hat sie allerdings nicht bedacht, dass du wegen dem Schneesturm später ankommen wirst …“, erklärte er ihr nach kurzem Zögern, da er wusste, dass Temari so oder so nicht locker lassen würde. Abgesehen davon hätte sie es so oder so rausbekommen. Die Blondine nickte nur als Zeichen, dass sie verstanden hatte.     Während die beiden die Straßen Konohas entlang liefen, um zum Hokageturm zu gelangen, erzählten sie sich, was in den letzten Monaten so passiert war. Die gesamte Zeit über unterhielten sie sich, während die Straßen um sie herum immer leerer wurden. Doch das war auch nicht verwunderlich, schließlich war nicht einfach irgendein Tag. Nein. Es war ein ganz besonderer. Es war Weihnachten. Das Fest der Familie!     Temari wollte gerade in die Straße biegen, die sie zum Hokageturm führen sollte, als Shikamaru sie weiter in die Richtung des Hyuuga-Anwesens zog. Teils verwirrt, teils verständnislos sah die Blondine ihren Freund an. Verstand sie doch nicht, was das sollte. Shikamaru aber erwiderte ihren Blick schmunzelnd.   „Es ist Weihnachten. Schon vergessen?! Du glaubst doch nicht, dass er an so einem Tag im Hokageturm hockt, oder?!“, erklärte er ihr schließlich, was Temari veranlasste mit den Augen zu rollen.   Natürlich war er nicht im Hokageturm. Auf die Idee hätte sie eigentlich auch selbst kommen müssen, schließlich war das der Grund, warum sie überhaupt hier in Konoha war. Sie war extra gekommen, um das Weihnachtsfest bei ihm und seiner Familie verbringen zu können. So hatten sie es abgemacht. Damit es fair war, hatten sie sich dazu entschlossen, sich jedes Jahr abzuwechseln und dieses Jahr war sie eben an der Reihe. Vielleicht würde sich dies auch irgendwann mal ändern. Vielleicht, wenn sie reifer und dazu bereit waren, Kompromisse einzugehen und Verluste in Kauf zu nehmen. Doch fürs erste war sie froh, dass es noch nicht so weit war. Sie war einfach noch nicht dazu bereit nach Konoha zu ziehen und ihre Brüder in Suna allein zurück zu lassen, immerhin vermisste sie die beiden bereits immer, wenn sie zur Chuunin-Auswahlprüfung in Konoha war. Das würde sie natürlich niemals offen zugeben und doch war es der Grund, weshalb sie das alles nicht aufgeben konnte.   Jedoch war sie da nicht die einzige. Auch Shikamaru wollte seine Heimat nicht verlassen. Er hatte hier all seine Freunde und seine Familie. Allerdings war dies nicht der einzige Grund. Hier war nicht nur das Grab seines Sensei, sondern auch dessen Sohn, den er zu beschützen geschworen hatte. Sein gesamtes Leben war von seinem Pflichtbewusstsein für sein Land, seine Freunde und seine Familie geprägt, sodass es in seinem Leben eigentlich nichts Wichtigeres gab, auch nicht sie. Davon war Temari überzeugt. Abgesehen davon glaubte sie nicht mal daran, dass er sich überhaupt über so etwas Gedanken machte, denn das wäre ihm sicherlich viel zu anstrengend …     Temari war so sehr in ihren Gedanken versunken, dass sie gar nicht bemerkte, wie sie beide beim Hyuuga-Anwesen ankamen. Erst, als sie TenTens erfreute Stimme hörte, erwachte sie aus ihrer Trance.   „Temari!“, rief die Braunhaarige laut, wobei sie auf ihre Freundin zu gerannt kam und sie herzlich umarmte. Shikamaru tat dies nur mit einem „Wie nervig …“ ab, bevor sie weiter auf das Haupthaus der Hyuuga zuschritten, wo sie bereits von Naruto, Hinata und Neji erwartet wurden, welche die Blondine auch sogleich begrüßten.   Schnell klärte das ungleiche Paar noch alles Wichtige mit dem Hokage, bevor sie sich schließlich auf den Weg zu Temaris Wohnung machte. Den Schlüssel hatte sich Shikamaru schon vor ein paar Tagen geholt, um alles herzurichten, schließlich würde ihnen an diesem Tag dazu keine Zeit mehr sein. Bis zum Treffen mit Shikamarus Eltern reichte die Zeit nur noch, um sich schnell noch Mal frisch zu machen und umzuziehen, immerhin konnte sie nicht in ihren verschwitzen Kleidern kommen.   ~~~   Frisch geduscht und in weihnachtlicher Festkleidung, welche sie unter ihrem neuen Mantel trug, stand Temari wenig später mit Shikamaru vor dem Haus der Nara. Der Nara war gerade dabei seinen Schlüssel rauszusuchen, als sich die Tür auch schon öffnete. Vor ihnen stand eine strahlende Yoshino. Die Braunhaarige freute sich jedes Mal, wenn Temari zu ihnen kam. Sie verstand sich ausgesprochen gut mit der hübschen Blondine und war überglücklich, dass ihr sonst so fauler Sohn die für sie perfekte Schwiegertochter in Spe abbekommen hatte. Mit einem Lächeln auf den Lippen zog Yoshino die beiden die beiden in ihr Haus, bevor sie die Tür hinter sich wieder schloss.   „Ihr seid spät dran! Die anderen sind schon da. Alle warten nur auf euch. Ich habe dir doch gesagt, dass wir pünktlich essen wollen, Shikamaru!“, tadelte Yoshino die beiden, während diese sich ihrer Schuhe und Jacken entledigten.   „Entschuldige Yoshino. Shikamaru kann nichts dafür. Ich wurde von Konohas kalten Winter und dem Schneesturm ein wenig überrascht und kam deshalb zu spät an“, nahm die Blondine ihren Freund in den Schutz, bevor sie auch schon von Ino zur Begrüßung in die Arme gezogen wurde. Doch war die blonde Schönheit nicht die einzige, die den Neuankömmling begrüßen wollte.   Nachdem die übliche Begrüßungstortur schließlich beendet war, saß das glückliche Paar zusammen mit Yoshino, Shikaku, Ino und Choji und deren Eltern zusammen an einem großen Tisch. Lachend verzerrten sie das leckere Abendessen, das die Ehefrauen extra für diesen Abend gekocht hatten, während sie sich angeregt unterhielten und ihren Spaß hatten. Sie verbrachten den gesamten Abend zusammen. Es war ein richtiges Familienfest, zumindest hatte es sich Temari immer so vorgestellt, schließlich feierten sie und ihre Brüder noch nicht so lange zusammen Weihnachten. Jedoch lief es bei ihnen immer ganz anders ab als hier, wobei es auch die eine oder andere Überschneidung gab.   Es war so gegen Mitternacht, als alle kleine Päckchen rausholten und sie an ihre Familien und  Freunde verteilte. So bekamen Inos Eltern ein selbstgemachtes Blumenarrangement, Chojis Eltern ein Gutschein fürs Essen gehen und Shikamaru versprach seiner Mutter sie einen Tag lang nicht zu nerven, auch wenn keiner daran glaubte, dass er dieses Versprechen halten konnte. Doch der Gedanke zählte und das tat er bei all den Geschenken.   Plötzlich aber zog Shikamaru eine kleine Schatulle aus seiner Hosentasche, was allen den Atem stoppen ließ. Jeder im Raum dachte in diesem Moment dasselbe, doch Shikamaru scherte sich nicht weiter um die Blicke der anderen. Er beute sich einfach nur zu Temari vor.   „Schließ die Augen!“, befahl er ihr flüsternd. Temari aber sah ihn perplex an. Sie verstand nicht, was er damit bezweckte, jedoch war sie so verwirrt, dass sie nicht widersprechen konnte und einfach nur das tat, was er wollte. So schloss sie wenige später ihre Augen, auch wenn sie sich nicht sicher war, ob sie wirklich wissen wollte, was als nächstes kam.   Als sich Shikamaru sicher war, dass ihre Augen geschlossen waren, trat er hinter ihren Rücken und öffnete die Schatulle. Zum Vorschein kam ein kleines silbernes Kettchen mit einem silbernen herzförmigen Anhänger. Schnell öffnete Shikamaru den Verschluss der Kette, bevor er sie ihr um den Hals legte, wobei Temari erschauderte, als das kalte Silber ihre Haut berührte. Was zum Teufel tat er da eigentlich? Was hatte er geplant? Natürlich wusste sie, dass er hinter ihr stand, aber sie hatte absolut keine Idee, was er dort machte.   „Du kannst jetzt wieder gucken!“, hauchte er schließlich in ihr Ohr und ließ sie so erneut erschaudern. Jedoch ließ sich Temari nicht lange Zeit. Sofort öffnete sie ihre Augen, um den Gegenstand, der um ihren Hals hang, zu betrachten. Eingehend musterte die Blondine den Anhänger. Als sie allerdings die eingravierten Buchstaben lass, blieb ihr der Mund weit offen stehen. Dort standen ein S und ein T, die miteinander verschlungen waren.   Shikamaru hatte sich mittlerweile wieder vor ihr positioniert, jedoch ließ ihn ihr erstaunter Gesichtsausdruck schmunzeln.   „Schön, dass er dir gefällt!“, flüsterte er sanft, allerdings hatte er nicht bedacht, dass ihn alle hören konnten. Nun wollten auch die anderen Gäste Shikamarus Geschenk genauer betrachten. Das stellte sich jedoch als schwerer als gedacht heraus, da Temari und Shikamaru ihnen die Sicht durch einen Kuss versperrten.   Ino und Choji fiel allerdings ein riesen Stein vom Herzen. Auch sie waren froh, dass Temari ihr kleines Geschenk gefiel, denn so hatte sich die stundenlange Suche wenigstens gelohnt. Sie waren es schließlich gewesen, die mir Shikamaru durch sämtliche Geschäfte gerannt waren, bis er das richtige Geschenk gefunden hatte und sie wollten gar nicht daran denken, was es sie aller gekostet hatte, vor ihre Nerven hatten gelitten, doch das hatte sich für diesen Anblick gelohnt. Da waren sie sich alle einig.     Zusammen verbrachten sie noch fast die ganze Nacht im Haus der Nara, wobei immer wieder Shikamarus Geschenk zur Rede kam. Wirklich jeder war von seinem Einfallsreichtum überrascht. Auch Yoshino war unheimlich stolz auf ihren Sohn. Temaris Reaktion war für sie nur die Bestätigung, dass Temari irgendwann mal ihre Schwiegertochter wurde. Lange unterhielten sie sich noch über Gott und die Welt. Als es schließlich Zeit war, schlafen zu gehen, ging Temari mit ihm hoch in Shikamarus Zimmer. Zusammen verbrachten sie die Nacht in Shikamarus Bett.   ~~~   Auch den Rest der Woche verbrachte Temari in Konoha. Sie hatte sich vorgenommen erst am zweiten Januar wieder abzureisen, um mit den anderen ins neue Jahr zu feiern. Die gesamte Woche verbrachten sie damit die Party zu planen und vorzubereiten. Sie alle hatten ihren Spaß, auch wenn Temari und einige andere das sicher niemals offen zugeben würde und der Spaß sollte noch weitergehen …   ~~~   Endlich war es soweit! Es war der einunddreißigste Dezember und somit der Tag ihrer Neujahrsfeier. Zusammen hatten sie geschafft, die Party zu organisieren. Die Jungs hatten sogar eine Überraschung für die Mädchen vorbereite, während sich die Mädels je ein schönes Partyoutfit besorgt hatten, mit dem sie nun in Temaris Wohnung saßen, um sich fertig zu machen, schließlich wollte jede von ihnen an diesem Abend gut aussehen. Sie waren bereits gespannt, was die Jungs zu ihrem Outfit sagen würden.   Während Temari Hinata dezent schminkte, immerhin wollte sie es nicht übertreiben, hatten sich Sakura und Ino je hinter einer der beiden positioniert, um ihnen die Haare zu machen. TenTen machte es sich derweil vor dem Sofa auf dem Boden bequem, von wo aus sie ihre Freundinnen beobachtete und darauf wartete, dass sie dran kam, auch wenn sie diese Tortur nur ungern über sich ergehen ließ.   Noch einmal begutachtete Temari ihr Werk, bevor sie die Blauschwarzhaarige anlächelt.   „Du bist fertig!“, verkündete sie und reichte ihr einen kleinen Spiegel, in welchem sich Hinata eingehend begutachtete. Sie konnte kaum fassen, was sie darin sah. Zusammen mit ihren fertigen Haaren sah sie einfach nur unglaublich schön aus. Wie hypnotisiert stand sie auf und tauschte mit TenTen die Position. Während sie sich widerwillig von Temari schminken ließ und Sakura an ihren Haaren herum fummelte, machte sich Ino an den Haaren der Rosahaarigen schaffen. So wechselten sie immer wieder ihre Positionen, bis schließlich alle fertig geschminkt waren und ihre Haare gestylt hatten.     Lachend ließen sich die fünf letztendlich auf dem Sofa fallen. Auch wenn der ein oder andere es niemals offen zugeben würde, hatten sie alle unheimlich Spaß gehabt. Als Hinata allerdings auf die Uhr an der Wand sah, erschrak sie.   „M-Mädels wir müssen los!“, stotterte sie leise. Die anderen folgten ihrem Blick, bevor sie alle gleichzeitig aufsprangen. Schnell schnappten sie sich ihre Handtaschen und zogen sich ihre Schuhe an, um dann das Haus zu verlassen und sich auf den Weg zur Party machen.   ~~~   Ungeduldig standen die jungen Männer vor dem Festgebäude und warteten sehnsüchtig darauf, dass die jungen Damen endlich bei ihnen ankamen. Von drinnen konnten sie bereits die laute Musik hören. Es schien perfekt zu sein, nur die fünf fehlten noch. Jedoch hofften sie alle, dass diese bald kommen würden, damit auch sie sich ins Getümmel stürzen und Spaß haben konnten.   „Hey da kommen sie!“, rief Naruto aufgeregt, als er sie endlich sehen konnte und entlockte den anderen so ein Seufzen.   „Wurde auch Zeit!“, brummte Sasuke, was ihm ein zustimmendes Nicken seitens Shikamaru brachte. Naruto aber hörte ihn schon nicht mehr. Er war bereits losgerannt, um kurz vor der kleinen Gruppe zum Stehen zu kommen. Überrascht sah er die fünf an. Er hatte nicht gedacht, dass sie sich so hübsch machen würden, wobei für Hinata natürlich die schönste war. Sie trug ein himmelblaues Kleid mit Spagettiträger, wobei der linke Träger die Form von Blumen hatte. Außerdem war es tailliert, sodass es sich perfekt an ihren Körper schmiegte, ohne zu viel von ihrem schönen Körper zu zeigen. Dazu trug sie ebenfalls himmelblaue Absatzschuhe mit einer Blume auf der Spitze und Korkabsatz.   Überstürzt zog Naruto seine Hinata in seine Arm und verwickelte sie in einen stürmischen Kuss, den sie nur zu gerne erwiderte. Als sie allerdings bemerkt, wie sie von allen angestarrt wurde, stieg ihr urplötzlich die röte ins Gesicht. Damit sie nicht auch noch in Ohnmacht fiel, zogen sich ihre Freundinnen kichernd zurück, um ihr ihre Ruhe zu lassen.   „Was gibt es denn da zu kichern?“, fragte auch schon Neji seine Freundin, wobei er sie an sich heran.   „Ist ein Insider!“, kicherte diese allerdings und legte ihre Lippen zur Begrüßung auf seine. Neji betrachtete sie zwar mit hochgezogener Augenbraue, beließ es jedoch dabei, viel mehr war er von ihrem Aussehen in den Bann gezogen. Erst jetzt fiel ihm auf, dass auch sie sich gestylt hatte. Sie trug ein schlichtes gelbes Kleid, dessen Träger auf dem Rücken zusammengingen und das ihr bis knapp über die Kniekehle ging. Dazu trug sie ebenfalls gelbe Schuhe mit Kailabsatz. Doch sein Hauptaugenmerk lag in ihren Haaren, welche sie heute ausnahmsweise offen trug. Kurz um sie sah einfach nur unglaublich aus.   Beim Anblick von Nejis Gesichtsausdruck musste TenTen schmunzeln. Er sah aber auch einfach nur niedlich aus.   „Wenn du damit fertig bist, meinen Körper zu begutachten, können wir auch gerne reingehen“, hauchte sie dem Hyuuga verführerisch ins Ohr, welcher sie daraufhin mit einem leichten Rotschimmer um die Nase ertappt ansah. Schnell hatte er sich allerdings wieder gefangen und nickte, wobei er sich bei ihr unterhakte und ihr einen Kuss auf die Wange hauchte, bevor sie gemeinsam reinging.   Währenddessen hatte sich Temari von Ino getrennt und wurde prompt von Shikamaru in die Arme gezogen. Er hatte sie bereits vom weiten gemustert. Sie trug ein kurzes schlichtes lila Kleid, das eigentlich ganz einfach gemacht schien und doch eine Einzigartigkeit versprühte, die es auf sie übertrug. Zusammen mit ihren Haaren, die ihr locker über die Schulter fielen und den lila Stiefeletten sah sie einfach unglaublich aus. Ihre Silberkette ließ es letztendlich vollkommen wirken.   „Du siehst wunderschön aus!“, hauchte er ihr zu, wobei er seinen Blick erneut über ihren Körper gleiten ließ, bis er an ihrer Kette hängen bliebt. Sanft nahm er den Anhänger in die Hand und strich mit seinem Daumen über die beiden Buchstaben.   „Schön, dass du sie trägst“, flüsterte er leise, da er noch immer auf den kleinen Anhänger fixiert war.   „Ja nur für dich!“, erwiderte sie ebenso leise, legte ihre Arme um seinen Nacken und küsste ihn sanft, er erwiderte. Als er allerdings bemerkte, wie sie vor Kälte zitterte, unterbrach er ihren Kuss, um mit ihr ins Warme ging.   Auch Sasuke wollte seine Freundin zu sich ziehen, doch die zeigte ihm einfach die kalte Schulter und ging mit Ino zusammen rein, ohne ihn auch nur eines Blickes zu würdigen. Verwirrt dreht er sich zu ihr um und sah ihr zweifelnd hinterher, wobei sein Blick an ihrem roten Kleid hängen blieb. Mit dem mehrlagigen Rock sah sie elegant und sexy zugleich aus. Dazu hatte sie sich für einfache rote Sandaletten entschieden. Rund um sah sie echt heiß aus, wie er feststellen musste. Nur warum beachtete sie ihn nicht?   Sein Blick glitt weiter zu Ino. Die Blondine trug ein schlichtes schwarzes Kleid mit seitlichen Trägern und ebenso schwarze Pumps. Seiner Meinung nach war es nicht gerade sexy und wirkte auch nicht anziehend auf ihn. Er glaubte, dass sie sich nicht so aufreizend anzog wie die anderen, weil ihr Freund in Suna auf sie wartete und sie keinen anderen falsche Hoffnung machen wollte. Vielleicht wollte sie ihren Freundinnen auch einfach nicht die Show stehlen. Wer wusste das schon?   „Du solltest nicht anderen Frauen hinterherstarren, wenn du willst, dass Sakura dich wieder beachtet, Sasuke. Sie war gestern ganz schön aufgelöst. Du kannst also froh sein, dass Temari noch nichts davon weiß!“, riss ihn Hinatas sanfte Stimme aus seinen Gedanken. Ruhig sah sie ihn an, doch Sasuke erwiderte den Blick aus kalten Augen.   „Kümmere dich um deinen eigenen Kram, Hinata!“, knurrte er ebenso kalt, was sie zusammenzucken und hinter Naruto verstecken ließ. Dieser legte seinen Arm um ihre Hüfte und sah Sasuke gefährlich an. Niemand sprach so mit seiner Hinata.   Hinata fürchtete, dass der Streit zwischen den beiden eskalieren würde, weshalb sie Naruto schnell hinter sich her in den Festsaal zog.   „Du solltest auch rein gehen, Sasuke. Sakura wird nicht ewig auf dich warten!“, warnte sie ihn, als sie an ihm vorbeikam. Sasuke sah ihnen einen Moment lang nach, bevor auch er sich auf den Weg machte.     Die jungen Erwachsenen hatten unheimlichen Spaß. Sie tanzten und lachten, unterhielten sich oder plünderten das Buffet. Sasuke jedoch beobachtete die gesamte Zeit über Sakura, die viel Spaß beim Tanzen und Quatschen mit Ino hatte, was seine Laune auf den Nullpunkt sinken ließ. Doch um zu ihr zu gehen und sich zu entschuldigen, war er zu stolz. So blieb ihn nichts anderes übrig sie zu beobachten, während seine Freunde weiterhin ihren Spaß hatten.   TenTen hatte sich mit Neji auf die Tanzfläche gemischt, wo es ihr immer wieder mal gelang, ihm ein kleines Lächeln zu entlocken, was nicht nur sie sondern auch seine Cousine besonders freute. Diese hatte schon öfter bemerkt, dass er sich in TenTens Gegenwart öffnete und ihr seine Gefühle offenbarte. Aber nicht nur er schien sich verändert zu haben, auch sie hat eine Wandlung durchlebt, was dem blonden Chaoten verdankte, in dessen Arme sie nun schon die ganze Zeit lag und tanzte. Jedoch waren sie nicht das einzige Paar auf der Tanzfläche. Auch Temari lag in Shikamarus Arme und tanzte mit ihm durch den Raum. Sie hatten ihre kleinen Diskussionen beiseitegelegt und gaben sich einfach dem Moment hin, um ihre ruhige Zeit zusammen zu genießen.     Es schien alles perfekt zu laufen. Als Lee allerdings Sakura zum Tanzen aufforderte und diese zustimmte, sah Sasuke schwarz. Wütend stapfte er auf die beiden zu und zerrte Lee von Sakura weg.   „Nimm deine Finger von meiner Freundin!“, knurrte er, was ihn eine saftige Ohrfeige bescherte. Er konnte genau spüren, wo ihre Hand seine Wange getroffen hatte. Kopfschüttelnd sah sie ihn an, bevor sie nach draußen rannte. Sasuke war nicht entgangen, wie die Tränen in ihren Augen geglänzt hatten.   Natürlich waren auch ihre Freundinnen, welche alles mitbekommen hatten, sofort zur Stelle. Jedoch bekam Sasuke davon nicht mehr viel mit. Noch immer starrte er starr auf die Stelle, an der bis eben noch Sakura gestand hatte.   „Uchiha, renn ihr gefälligst hinterher!“, fauchte Temari ihn an, was den Schwarzhaarigen veranlasste sich endlich in Bewegung zu setzten und ihr hinterher zu rennen.   Doch darum kümmerten sich die anderen nicht weiter. Sie fuhren einfach in ihrem Tun fort, wobei der Alkohol in Massen floss. Dabei entgangen ihnen nicht, wie Sasuke und Sakura kurz vor Mitternacht Arm in Arm leidenschaftlich küssend wiederkamen, wobei ihnen ein großer Stein vom Herzen fiel. Endlich hatten sie sich wieder vertragen.   Erst eine halbe Minute vor Mitternacht traten sie alle ins frei, um dort um Mitternacht das Feuerwerk, welches die Jungs vorbereitet hatte, zu betrachten.   „Happy New Year!“, wünschten sie ihren Freundinnen und küssten sie. Diese starrten nur fassungslos auf das beste Feuerwerk, das sie je gesehen hatten. Doch auch noch, als das Feuerwerk beendet war, feierte die Gruppe mit massig Alkohol weiter, wobei die Mädchen es wohl etwas übertrieben, sodass sie gegen vier Uhr in der Früh begangen wie wild begannen zu kichern. So brachten die Jungs ihre Freundinnen schließlich nach Hause.     Als Shikamaru zusammen mit Temari rauskam, hatte es gerade begonnen zu schneien, was die Luft um sie herum noch kälter werden ließ und die Blondine zum Zittern brachte. Shikamaru überlegte nicht lange, zog sein Pulli aus und stülpte ihn ihr über. Jedoch kamen sie noch immer nicht voran, da er sie an der Hüfte festhalten musste, damit sie nicht schon nach den ersten Schritten umgekippt. Als ihm das allerdings zu nervig wurde, hob er sie hoch und trug sie im Brautstyl nach Hause.   Dort angekommen holte er ihre Schlüssel raus, um die Tür aufzuschließen. Im Haus setzte er sie wieder ab, jedoch hatte ihr auch der kühle Wind nicht unbedingt dabei geholfen ihren Gleichgewichtssinn wiederzufinden, weshalb sie sogleich in seine Arme stolperte. Als ihr allerdings klar wurde, wie nah sie dem Nara war, verebbte ihr kichern mit einem Mal. Schnell überbrückte die Blondine auch noch die letzten Zentimeter zwischen ihnen, um ihn in einen leidenschaftlichen Kuss zu verwickeln. Doch blieb es nicht bei einem einfachen Kuss. Mit der Zeit wurde er immer inniger und immer wilder. Gierig legte sie ihre Arme um seinen Nacken und schlang ihre Beine um seine Hüfte. Mit sanfter Gewalt drückte er an die Wand, um sie besser halten zu können. Durch leidenschaftliche Küsse und flüchtigen Berührungen machten sie sich gegenseitig heiß auf einander und steigerten so ihre Lust, bis sie es schließlich nicht mehr aushielten. Kapitel 18: Der Botengang ------------------------- 18. Der Botengang   Leise klopfte sie an Tür des Kazekage und wartete darauf, dass seine Stimme erklang, bevor sie seine Tür öffnete.   „Du hast mich rufen lassen?!“, begrüßte sie den jüngeren. Der Kazekage blickte von seinen Dokumenten auf und lächelte seine Schwester leicht an.   „Schön, dass du da bist, Temari. Ich habe einen Auftrag für dich! Ich möchte, dass du einen Botengang nach Konoha machst. Du müsstest dem Hokage einige wichtige Dokumente überbringen“, erklärte er, wobei er ihr die Dokumente reichte. Temari trat einen Schritt nach vorne, um sie erreichen zu können, jedoch kam sie nicht weit. Plötzlich sackte die junge Frau in sich zusammen, ohne dass ein Grund erkennbar war.   „Temari!“, rief Gaara sofort besorgniserregt. Schnell war er von seinem Sessel aufgesprungen und um den Tisch gelaufen, um seine große Schwester zu stützen. Vorsichtig begleitete er sie zu einem Stuhl, damit sie sich setzten konnte. Mit sorgenvollem Blick betrachtete er sie.   „Geht’s wieder?“, hakte er nach, ohne sie auch nur einen Moment aus den Augen zu lassen, schließlich kannte er seine Schwester gut genug, dass er wusste, dass sie es ihm verheimlichen würde, wenn es ihr wirklich schlecht ging.   „Jaja es geht schon. Kein Grund Panik zu schieben!“, antwortete Temari miesgelaunt, bevor sie aufstehen und sich die Dokumente schnappen wollte. Gaara aber war schneller. Sofort drückte er die Blondine wieder zurück auf den Stuhl und legte die Dokumente außer ihrer Reichweite.   „Nicht so schnell, Temari. Du denkst doch nicht wirklich, dass ich dich jetzt einfach so gehen lasse?!“, stoppte Gaara sie, wobei er Temari aus finsteren Augen betrachtete. Die Blondine wollte ihm eigentlich widersprechen, doch schließlich seufzte sie einfach nur, schließlich wusste sie, dass er sich nur um sie sorgte, weshalb es auch keinen Sinn machte sich zu währen. Er würde sie ohne Erklärung nicht gehen lassen. Das wusste sie genau und irgendwie konnte sie es ja auch verstehen, immerhin würde sie bei ihren Brüdern dasselbe tun, so war es nur verständlich, dass auch sie Rede und Antwort stehen musste, auch wenn ihr das nicht unbedingt passte …   Als Gaara realisierte, dass seine Schwester sich ergeben hatte, setzte er sich vor ihr auf den Tisch. Noch einmal betrachtete er sie eingehend, bevor er sie schließlich auffordernd ansah.   „Willst du mir nicht erzählen, was das eben war?“, fragte er sie mit ruhiger sanfter Stimme. Erneut seufzte Temari und wich seinem Blick aus. Sie wusste doch auch nicht, was das war. Sie wusste nur, dass sie schon seit ein paar Tagen immer wieder kleinere Schwächeanfälle hatte, wenn sie trainiert oder sich zu sehr anstrengte. Wovon das kam wusste sie nicht. Einen Arzt hatte sie auch noch nicht aufgesucht und so schnell würde es auch sicher nicht dazu kommen. Ärzte waren einfach nichts für sie. Doch wenn sie ihm das sagte, würde er sie sicher nicht mehr nach Konoha schicken, dabei hatte sie sich bereits so sehr darauf gefreut, auch wenn sie das sicher nicht in der Öffentlichkeit zugeben würde. Das war ihr dann doch ein wenig zu unangenehm.   Gaara seufzte leise. Er hatte schon geahnt, dass sie ihm nicht die Wahrheit sagen würde. Es war für ihn meist einfach zu erkennen, ob sie die Wahrheit sagte oder nicht, schließlich konnte sie ihn nicht anlügen. Das hatte sie noch nie getan und würde sie sicher auch nicht so schnell tun. Stattdessen zog sie es lieber vor zu schweigen, was ihn allerdings auch nicht wirklich weiter brachte. Doch dieses Mal war es anders. Er konnte sich bereits denken, was in seiner großen Schwester vorging, schließlich wusste er, wie ungern sie zum Arzt ging.   „Ich lass dich nach Konoha gehen!“, sagt er schließlich nach längerem überlegen. Überrascht sah Temari ihren kleinen Bruder an. Damit hatte sie nun wirklich nicht gerechnet.   „Wirklich?!“, rief sie aufgeregt und überrascht zugleich. Ihr Bruder jedoch hob eine Hand, um sie zu bremsen.   „Nur unter zwei Bedingungen!“, meinte er und stoppte ihre Euphorie schnell wieder. Misstrauisch betrachtete sie ihren Bruder, blieb aber trotzdem ganz ruhig und sah ihn abwartend an. Sie wollte zuerst hören, was ihr Bruder für Bedingungen hatte.   „Erstens du wirst nicht alleine gehen. Kankuro wird dich begleiten. Zweitens wirst du dich in Konoha von Sakura untersuchen lassen und denk erst gar nicht daran nicht hin zu gehen. Kankuro wird mir über alles Bericht erstatten!“, erklärte Gaara, wobei er eine Autorität ausstrahlte, die keinen Widerspruch zuließ.   Temari seufzte ergeben. Sie wusste, dass das eigentlich ein gutes Angebot war. Er hätte ihr auch die Mission wieder entziehen und sie gleich ins Krankenhaus schicken können. Sie war sich sicher, dass das nur so war, weil sie seine Schwester war, er ihr vertraute und genau wusste wie sehr sie Krankenhäuser hasste.   „Ist gut, ich mach es!“, stimmte sie seinen Bedingungen schließlich zu. Sie musste einfach wieder nach Konoha. Es war zwar gerade mal zwei Monate her seit sie ihn das letzte Mal gesehen hatte und normal dauerte es noch länger, bis sie sich wieder treffen konnten, doch sie vermisste ihn unglaublich …     Drei Stunden später standen Temari und Kankuro fertig am Tor. Auch Gaara war da. Er wollte noch mal sicher gehen, dass seine Schwester diese Reise auch überstehen würde, denn noch immer sorgte er sich um sie. Bevor die beiden schließlich ihre Heimat verließen, warf Gaara seinem großen Bruder noch einmal einen warnenden Blick zu. Er verließ sich darauf, dass der Braunhaarige auf ihre Schwester aufpasste. Kankuro wusste das und nickte nur als Zeichen, dass er verstanden hatte. Und schon waren die beiden Shinobi verschwunden und auf den Weg nach Konoha.   ~~~   Als sie schließlich die Wüste des Windreiches verließen und somit den Wald des Feuerreiches betraten, zogen sich Kankuro und Temari ihre Winterjacken an, welche sie bis dahin in ihrem Gepäck getragen hatten. Im Gegensatz zur Wüste, ihrer Heimat, lag überall im Feuerreich Schnee. Eisige Kälte zog sich um ihre Körper. Der Winter hatte noch einmal etwas draufgesetzt, sodass die Geschwister gezwungen waren, ihr Tempo zu verringern, um nicht Gefahr zu laufen zu stürzen und sich zu verletzten. Temari aber freute sich insgeheim darüber, dass sie nicht so schnell vorankommen konnten, denn sie konnte spüren, wie sie Stück für Stück an Kraft verlor. Doch davon ließ sie sich nichts anmerken. Sie wollte nicht riskieren, dass Kankuro die Mission abbrach und sie wieder zurück mussten, wobei das eigentlich kaum Sinn ergab, schließlich hatten sie die Hälfte des Weges bereits hinter sich gebracht.   Allerdings würde sie sich, sobald sie in Konoha ankamen, auf die Suche nach Sakura machen. Mittlerweile war auch Temari klar, dass irgendwas nicht mit ihr stimmte, schließlich brachte sie normalerweise diesen Weg ohne Schwierigkeiten hinter sich. Nur hatte sie gehofft, dass es nicht so war, denn in ihrem Inneren hatte bereits eine Ahnung, warum es ihr in den letzten Tagen so schlecht gegangen war. Bis dato hatte sie diesen Gedanken nur immer wieder versucht zu ignorieren, weil sie ihn einfach nicht wahr haben wollte. Doch so langsam fiel es ihr schwer dies zu leugnen …   Vielleicht wäre es doch besser gewesen, wenn sie zu Hause in Suna geblieben wäre. Vielleicht hätte sie sich schon in ihrer Heimat untersuchen lassen sollen. Doch dann hätte Gaara sie sicher nicht mehr gehen lassen, zumindest wenn sie mit ihrer Vermutung richtig lag.  Aber das hatte sie nicht riskieren können. Temari wusste, dass es dämlich war, weil sie ihn erst vor zwei Monaten gesehen hatte und sie sich normalerweise fast ein halbes Jahr nicht sahen, doch sie vermisste ihn so sehr, dass es ihr egal war. Sie wollte ihn einfach nur sehen und bei ihm sein. Es war erschreckend, doch dafür war ihr sogar ihre Gesundheit egal. Das einzige, das momentan für sie zählte, war Shikamaru, ihre große Liebe.   ~~~   Seit fünf Tagen waren Kankuro und Temari nun schon unterwegs. Seit fünf Tagen ging es Temari nun schon von Tag zu Tag immer schlechter. Seit fünf Tagen verheimlichte Temari ihrem kleinen Bruder nun schon wie schlecht es ihr ging. Seit fünf Tagen war sie davon überzeugt, dass ihr Plan funktioniert. Seit fünf Tagen sehnte sich die Blondine nach dem Tag, an dem sie endlich in Konoha ankamen. Es dauerte nicht mehr lange und sie waren endlich da. Sie konnte bereits die hohen Mauern sehen, die das gesamte Dorf umgaben. Allerdings wurde es auch langsam Zeit, dass sie endlich ankamen. Temari spürte deutlich, dass sie an ihrer körperlichen Grenze angekommen war, dabei waren sie eigentlich nur die ganze Zeit gelaufen. Sie wollte sich gar nicht vorstellen, was gewesen wäre, wenn sie in einen Kampf verwickelt worden wären. So hätte sie sicher nur wenig ausrichten können. Ganz zu schweigen davon, dass ihr Schädel nun schon seit geraumer Zeit brummte, was es ihr schier unmöglich machte einen klaren Gedanken zu fassen. Von der unendlichen Wärme, die sie trotz der kalten Temperaturen um sie herum umgab, wollte sie gar nicht erst anfangen. All das klang verdächtig nach Fieber, weshalb sie froh war, dass sie bald in Konoha waren, wo sie sich erst einmal ausruhen konnte, bevor es wieder weiterging.   Plötzlich aber blieb Kankuro einfach stehen. Es dauerte ein paar Minuten, bis Temari dies realisierte. Schnell  hielt sie ebenfalls an und ging ein paar Schritte wieder zurück, um vor ihm stehen zu bleiben. Abwartend sah sie ihren Bruder an. Verstand sie doch nicht, was ihr Bruder wollte, warum er nicht weiter ging, schließlich war es nicht mehr und sie war sich sicher, dass ihm im Gegensatz zu ihr unglaublich kalt sein musste. Warum blieb er also ohne Vorwarnung einfach stehen? Wenn er etwas von ihr wollte, konnte er das doch klären, wenn sie da waren, schließlich wurden sie sicherlich bereits erwartet. Kankuro aber schien gar nicht daran zu denken, weiter zu laufen.   „Wie lange willst du mir eigentlich noch was vormachen, Temari?!“, fragte Kankuro sie unheimlich ruhiger Stimme, wobei er sie aus bösen Augen ansah. Eiskalt lief es der Blondine den Rücken runter. Es verhieß nichts Gutes, dass er sie so ansah und ihr mit viel zu ruhiger Stimme offenbarte, dass er ihr Geheimnis kannte. Dabei hätte sie wissen müssen, dass er etwas bemerkte und dann so reagierte. Er war schließlich ihr Bruder.   Nichtdestotrotz wollte sich Temari nicht so leicht geschlagen geben. Es würde schließlich nicht zu ihr passen, wenn sie ihm gleich erzählte, was los war. Dabei kam es ihr zugute, dass sich hierbei nur um Kankuro handelte und nicht bei Gaara. Bei diesem hätte sie es sicherlich nicht geschafft die Unwissende zu spielen, doch bei Kankuro fiel ihr das unheimlich leicht.   „Ich weiß nicht, was du meinst, Kankuro, aber können wir jetzt bitte weitergehen?! Es wird bald dunkel und ich habe absolut keine Lust noch eine Nacht draußen zu verbri~…!“   „Temari mach mir nichts vor! Ich habe dich die ganze Zeit beobachtet! Du hattest immer wieder kleine Schwächeanfälle und jetzt hast du sogar noch Fieber! Wieso redest du nicht mit mir?! Warum sagst du nicht, dass es dir schlechter geht?! Argh, du bist so stur!“, herrschte Kankuro sie aufgebracht an, wobei er mit jedem Wort immer lauter wurde. Dabei schrien seine Augen seine innerliche Sorge geradezu aus ihm heraus.   Seufzend schloss Temari ihre Augen und atmete noch einmal tief durch. Es tat ihr leid, dass sie ihrem Bruder solche Sorgen bereitete, doch kannte er sie mittlerweile gut genug, dass er wissen musste, wie sie war, dass er wissen musste, dass es nichts brachte sie anzuschreien, dass sie dann nur dicht machte. Doch scheinbar war ihm das in dem Moment egal. Er wollte sie einfach nur mit den Tatsachen konfrontieren. Temari aber wusste, dass es keinen Sinn machte mit ihm darüber zu diskutieren. Zum einen hatte er sie so oder so bereits durchschaut, zum anderen hatte sie momentan absolut keinen Nerv, um sich mit ihrem kleinen Bruder zu streiten, weshalb sie sich einfach umdrehte und wieder auf den Weg Richtung Konoha machte. Sie wollte einfach nur noch ankommen, sich irgendwo hinlegen und ausruhen. Vielleicht lief sie am besten gleich zum Krankenhaus, um sich dort von Sakura so richtig durchchecken zu lassen. Nicht nur, dass sich ihr schlechte Gefühl immer mehr in den Vordergrund rückte und alle anderen Gedanken in den Hintergrund rücken ließ, auch ihr immer stärker werdendes Fieber trieb sie an den Rand der völligen Erschöpfung. Die Blondine hoffte nur, dass sie es noch bis zum Tor schaffte, bevor sie auch ihre restlichen Kraftreserven verließen.   Kankuro konnte seiner großen Schwester nur wütend hinterher starren. Wie konnte man nur so stur sein?!? Er wusste ja, dass sie einen riesigen Dickschädel hatte, aber konnte oder wollte sie nicht verstehen, dass er ihr nur helfen wollte, dass er sich um sie sorgte? Sie war seine große Schwester, natürlich sorgte er sich um sie, aber sie dachte mal wieder nur an sich. Das war mal wieder so typisch für sie. Dabei hatte er gedacht, dass sie mittlerweile so schlau war, dass sie wenigstens darauf hörte, was ihr Körper sagte. Dem schien allerdings nicht so zu sein, denn sonst hätte sie schon längst eine Pause eingelegt oder wäre erst gar nicht auf diese Mission gegangen. Er konnte ja verstehen, dass sie ihre Liebe wiedersehen wollte, ihm ging es schließlich genauso, aber das, was sie da tat, war einfach verantwortungslos. Doch was sollte er tun? Sie hörte ja nicht auf das, was er sagte, mal ganz davon abgesehen, dass sie sich so oder so nicht helfen lassen würde. Das würde schließlich ihren Stolz verletzten. So blieb Kankuro nichts anderes übrig als ihr seufzen zu folgen und zu hoffen, dass seine Schwester sich nicht noch mehr übernahm es sicher bis nach Konoha schaffte.   ~~~   Genervt stand er am Tor und ließ sich mal wieder von Isuma und Kotetsu bequatschen. Warum kam sie nur nicht? Warum brauchte sie so lange? Seit Stunden stand er schon hier in der Kälte und sah die Leute kommen und gehen, nur sie kam einfach nicht an, dabei hatte er dieses Mal doch den Schnee, der sie bremste mit einberechnet. Demnach hätte sie schon vor drei Stunden hier sein müssen. Was hielt sie also auf? Stritt sie sich wieder mit ihrem Bruder und hatte darüber die Zeit vergessen? Vorstellen konnte er es sich ja bei ihr, auch wenn er sich wünschte, dass es nicht so war. Viel lieber würde er nun in seinem Bett liegen an die Decke starren als in dieser Eiseskälte Wurzeln zu schlagen. Doch was blieb ihm anderes übrig? Er hatte die Aufgabe hier auf die Geschwister zu warten und sie dann zum Hokage zu begleiten. Normalerweise war es ja auch keine große Sache. Wenn es nur nicht so kalt wäre und sie so lange brauchte … Er hofft nur, dass sie bald hier ankamen und sie sich alle wieder aufwärmen konnten, denn in diesem Moment klang eine warme Dusche wie Musik in seinen Ohren.   ~~~   Fast waren sie da. Sie konnten bereits das riesige Tor sehen. Temari Freude, ihn wiedersehen zu können, stieg ins unermessliche. Sie konnte es kaum noch erwarten wieder in seinen Armen zu liegen. Dieser Gedanke und die Gefühle, die sie jedes Mal spürte, wenn sie bei ihm war, trieben sie geradezu an und ließen sie das Tempo für die letzten Meter noch zu steigern. Sie war sich sicher, dass er hinter den Toren bereits sehnsüchtig und genervt auf sie wartete.   Doch plötzlich sammelten sich vor ihren Augen viele kleine Pünktchen, die ihre Sicht behinderten und einfach nicht verschwinden wollten. Krampfhaft kniff Temari ihre Augen zusammen, um sie wenig später wieder zu öffnen, in der Hoffnung, dass sich etwas verändert hatte. Für einen kurzen Moment hatte sie tatsächlich wieder eine klar Sicht, bevor die Pünktchen in großer Zahl wieder vor ihrem Auge erschienen und immer wieder hin und her sprangen. Hinzu kam, dass sich nun auch ihre Sicht immer mehr trübte und sich ihr Gleichgewichtssinn immer wieder von ihr verabschiedete. Schnell sprang Temari von den Bäumen zurück auf den Boden. In diesem Zustand war die Chance viel zu groß, dass sie einen Ast übersah oder nicht erreichte und fiel. Das wollte sie auf keinen Fall riskieren. Nichtsdestotrotz lief sie immer weiter und weiter. Bis nach Konoha und somit bis nach Shikamaru war es nicht mehr weit und das trieb sie an, schließlich konnte sie bereits die Umrisse seines Ananaszopfes sehen, auch wenn sich ihre Sicht immer weiter einschränkte und sie kaum noch etwas wirklich sehen konnte. Doch das tat alles nicht mehr zur Sache. Das einzige Wichtige war Shikamaru. Darüber hinaus blendete sie sogar Kankuro aus, welcher noch immer neben ihr lief und dessen Blick immer besorgter wurde. Er konnte genau sehen, dass sie das nicht mehr lange aushielt, jedoch wusste er einfach nicht, was er tun konnte, um das Unglück zu verhindern …   Obwohl sich immer mehr weiße Punkte vor ihren Augen bildeten und sie leicht zur Seite schwankte, gelang es Temari sich weiter auf ihren Beinen zu halten und den Weg entlang zu laufen. Sie konnte genau spüren, dass sie das nicht mehr lange durchhielt. Abwechselnd wurde ihr kalt und heiß. Das dröhnen in ihrem Kopf wurde immer stärker, während ihr Gleichgewichtssinn kam und ging und sie immer wieder schwanken ließ. Sehen konnte sie mittlerweile gar nichts mehr und auch ihre letzten Kraftreserven verließen sie ein für alle mal. Sie war am Ende. Sie konnte nicht mehr. Ihr Körper hatte die Grenze des Möglich überschritten. Es war vorbei.   Erneut geriet Temaris Körper ins Schwanken, erneut stolperte sie über eine Wurzel, doch gelang es ihr dieses Mal nicht, sich auf ihren Beinen zu halten. Ohne etwas tun zu können oder die Kontrolle über ihren eigenen Körper wiederzufinden, fiel die blonde Schönheit kopfüber in den weichen Schnee, sodass man mit Glück sagen konnte, dass der Winter deutlich seine Spuren hinterlassen hatte, sonst wäre sie sicherlich mit dem Kopf auf den harten Boden aufgekommen. Dabei hatte sie eigentlich noch versucht, den Sturz mit ihren Händen und Armen aufzufangen, doch diese gehorchten ihr einfach nicht mehr, stattdessen fiel sie wie ein flaches Brett. Allerdings bekam sie von ihrem Aufprall fast gar nichts mehr mit. Aus den vielen weißen Pünktchen war eine einzige schwarze Wand geworden, die sie immer weiter zu umhüllen schien.   „Temari!“, hörte sie die beiden besorgte Stimmen, bevor sie mit einem zarten Lächeln schließlich in die unendliche Tiefe der Dunkelheit gezogen wurde … Kapitel 19: Eine gute Nachricht?!? ---------------------------------- 19. Eine gute Nachricht?!? „Piep … piep … piep!“ Immer wieder im selben Rhythmus vernahm er den monotonen nervigen Ton, ohne dass er eine Pause machte. Doch das war auch gut so. Er wusste, wie seltsam das klang und normalerweise wäre er ihm schon nach einer Viertelstunde auf die Nerven gegangen, sodass er das alles hier als viel zu anstrengend empfunden hätte. Allerdings hatte es einen guten Grund, dass er diesen penetranten Ton ertrug, ohne zu murren. Er versicherte ihm, dass es ihr wirklich gut ging, wie die Ärzte ihm versichert hatten. Es bedeutete auch, dass sie wieder aufwachte, sobald sie sich genug erholt hatte und das war alles, was er in diesem Moment wollte. Wie üblich saß er auf einem dieser unbequemen Stühle und starrte einfach nur auf das Bett vor ihm. Sowohl der Bettbezug als auch die Wände waren in einem sterilen Weiß gehalten. Ein Weiß, dass ihn von Sekunde zu Sekunde immer verrückter machte, ebenso wie die darin schlafende junge Frau mit den kurzen blonden Haaren, welche er so sehr liebte. Sie lag einfach nur da und schlief, wie immer, wenn er an ihrem Bett saß, sie anstarrte und darauf hoffte, dass sie endlich wieder aufwachte. Sanft strich er mit seinem Daumen über ihren Handrücken. Wie immer hielt er ihre Hand fest in seiner. Warum wusste er nicht. Er tat es einfach, weil es sich richtig anfühlte und vielleicht half es ihr ja, den Weg zu ihm zurück zu finden. Plötzlich spürte er, wie ihm eine Hand auf seine Schulter gelegt wurde. Abrupt wurde er so aus seinen Gedanken gerissen. Überrascht drehte er sich um und blickte in zwei helle Augen. Eindringlich wurde er von dem jungen Mann mit den kurzen roten Haaren angesehen. Auch ihm stand die Sorge deutlich ins Gesicht geschrieben. „Shikamaru, es wäre besser, wenn auch du mal schlafen gehst oder zumindest etwas isst, meinst du nicht?! Auch du brauchst mal eine Pause“, sagt er mit ruhiger Stimme. Gaara verstand zwar, warum er nicht weg wollte, doch tat es ihm bestimmt nicht gut die ganze Zeit neben ihrem Bett zu sitzen, ohne sich auch mal auszuruhen. Seine Freunde und Familie machten sich schon Sorgen um ihn. Erneut warf Shikamaru einen Blick auf die junge blondhaarige Frau, wobei er ihre Hand sanft drückte. Er wollte sie nicht allein lassen. Er wollte bei ihr sein, wenn sie endlich wieder aufwachte. Viel zu lange wartete er nun schon darauf. Da konnte er sie unmöglich alleine lassen. Was sollte sie auch denken, wenn sie alleine in diesem Zimmer erwachte? Nein, das konnte er unmöglich zulassen. Er würde hier warten, auch wenn das noch Tage dauerte, was er natürlich nicht hoffte. „Du kannst ruhig gehen, Shikamaru. Sakura meinte, dass es noch ein bisschen dauern wird, bis sie wieder zu sich kommt und sollte es nicht so sein, sind Kankuro und ich bei ihr. Du musst dir keine Sorgen machen. Wenn sie aufwacht, werden wir dich sofort holen“, versuchte Gaara den Nara zu überzeugen, wobei er ihn eindringlich ansah. Shikamaru seufzte. Er wusste, dass Gaara erst nachgab, wenn er gehen würde. So war es auch schon die letzten Tage gewesen und irgendwie hatte er ja auch Recht damit. Also stand er auf, beugte sich noch einmal über die junge Frau und gab ihr einen Kuss auf die Stirn. „Ich bin gleich wieder da!“, hauchte Shikamaru, bevor er zur Tür ging, um sich auf den Weg in die Cafeteria zu machen. Doch ehe er durch die Tür schritt, blieb er noch einmal stehen und drehte sich zu Gaara um. „Ihr holt mich, sobald sie aufwacht?!“, ging der Nara noch einmal sicher. Als Gaara nickte, trat Shikamaru schließlich durch die Tür und ging. Gaara setzte sich währenddessen auf den Stuhl, auf dem bis dato noch Shikamaru gesessen hatte. Auch er hielt die Hand seiner Schwester, während er ihr führsorglich eine ihrer blonden Strähnen aus dem Gesicht strich. „Bitte Temari, wach wieder auf!“, flehte er sie leise an, wobei er drückte ihre Hand sanft drückte. Seit Tagen plagte er sich nun schon mit unglaublichen Schuldgefühlen, weil er sie einfach so hatte gehen lassen. Es wäre seine Aufgabe als Bruder und Kazekage gewesen, sie zunächst richtig durchchecken zu lassen. Gaara war sich sicher, dass das alles dann nie passiert wäre, doch er hatte sich von seinen Gefühlen treiben lassen und nun lag Temari hier in diesem Bett und wachte einfach nicht mehr auf … Leise betrat Kankuro das Krankenzimmer und trat näher an seine Geschwister heran, wo er sich auf das weiße sterile Bett setzte und ihre andere Hand in die seine nahm. Auch er machte sich großes Sorgen um seine große Schwester und auch er gab sich die Schuld für das, was passiert war. Er hatte das Kommando. Er hatte die Chance, sie dazu zu zwingen, eine Pause einzulegen. Doch hatte er sich einfach nicht getraut, sich bei seiner Schwester durchzusetzen … Das hatten sie nun davon, dass sie nicht besser aufgepasst hatten. „Komm schon Schwesterherz! Wir brauchen dich! Mit wem soll ich mich denn sonst immer streiten?!“, bat er sie fast schon verzweifelt, wobei er den Druck um ihre Hand verstärkte, auch wenn es bis dato nie eine Wirkung gezeigt hatte. So blieb doch die Hoffnung, dass es dieses Mal anders war, dass sie sich bewegte, dass sie endlich wieder aufwachte, dass sie endlich keine Angst mehr zu haben brauchten. Plötzlich aber spürten die beiden, wie der Druck erwidert wurde. Überrascht und schockiert sahen die beiden Brüder erst sich an, bevor ihr Blick auf ihre Schwester fiel, deren Augenlieder zunächst nur zuckten, bevor sie die Augen öffnete und verstimmt brummte, weil das helle Licht sie blendete. „Temari!“, riefen ihre Gaara und Kankuro erfreut im Chor. Sie konnten es einfach nicht fassen, dass ihre Schwester endlich wieder aufgewacht war. „Geht’s auch leiser?!“, meckert die Blondine ihre Brüder an, wobei sie sich stöhnend den Kopf rieb. Die beiden aber ignorierten dies und umarmten sie prompt. „Hey ihr zwei … ich krieg … keine Luft … mehr!“, protestierte Temari, nachdem sie die Umarmung eine Weile über sich ergehen lassen hatte. Sofort ließen die beiden von ihrer Schwester wieder ab. Temari, die nun genügend Freiraum hatte, sah sich eingehend im Zimmer um, wobei sich ihre Stirn immer mehr in Falten legte. „Sagt mal Jungs … wo sind wir eigentlich und was ist passiert?“, fragt sie verwirrt. Gerade, als ihre Brüder antworten wollten, klopfte leise es an der Tür. Mit einem kurzen „Herein!“ erlaubte Gaara dem Gast einzutreten. Die Tür öffnete sich und eine junge Frau mit rosa Haaren steckte ihren Kopf durch den Spalt. Sofort fiel ihr Augenmerk auf die hübsche Blondine. „Oh Temari, schön, dass du wieder wach bist!“, sagt sie mit einem Lächeln auf den Lippen, wobei sie nun ganz ins Zimmer trat. Temari aber starrte mit großen Augen auf die Rosahaarige und murmelte leise: „Oh. Mein. Gott. Sakura!“ Ihre Freundin schmunzelte leicht, wobei sie näher ans Bett trat. Unbewusst strich sie sich dabei über ihren gerundeten Bauch. „Und wie fühlst du dich? Wir haben uns alle ziemliche Sorgen um dich gemacht!“, erklärte sie und warf einen Blick auf das Klemmbrett am Bettende, auf dem sie irgendwas eintrug. „Geht so, ich hab unglaubliche Kopfschmerzen. Aber das ist echt kein Grund daraus so ein Drama zu machen“, erwiderte sie. Konnte sie sich doch noch immer nicht erklären, was das alles hier sollte. „Temari, was ist das letzte woran du dich erinnerst?“, hakte Sakura nach, wobei sie die Blondine keine Sekunde aus den Augen ließ. Temari dachte nach. Mit einem Mal kamen die Erinnerung wieder zu zurück. Sie erinnerte sich daran, wie schlecht es ihr ging, wie sie immer wieder den Schwächeanfällen erlag und alles andere auch. „Zwei Stimmen, die meinen Namen rufen!“, antwortet sie mit belegter Stimme. Mittlerweile war ihr auch klar, wo sie hier eigentlich war und warum sich alles solche Sorgen um sie machten. „Gaara! Kankuro! Geht bitte Shikamaru holen und wartet dann vor der Tür, bis ich euch hole. Ich möchte zunächst mit Temari alleine reden!“, wies Sakura die beiden professionell an, wobei ihr Blick ernst auf den beiden Brüdern lag. Kankuro wollte ihr zwar widersprechen, immerhin wollten auch sie wissen, was nun mit ihrer Schwester los war, jedoch nickte Gaara einverstanden und schob seinen Bruder aus der Tür heraus, um den Flur entlang zu gehen und sich auf den Weg in die Cafeteria zu machen, um Shikamaru von dort zu holen. Sakura hatte es sich währenddessen auf dem Bett ihrer Freundin bequem gemacht. Ernst sah sie sie an. Temari aber starrte noch immer fassungslos auf den gerundeten Bauch der Rosahaarigen. „Seit wann bist du eigentlich schwanger?“, fragte sie sie nach einer Weile lächelnd. Sakura erwiderte das Lächeln. „Ich bin im sechsten Monat und bevor du mich gleich anblaffst, Sasuke weiß es auch erst seit zwei Monaten. Ich hab es ihm erst auf der Neujahrsparty gesagt. Darum waren wir da wahrscheinlich auch so komisch drauf. Eigentlich wollte ich es danach dir sagen, aber ab da warst du schon nicht mehr auffindbar. Aber ist das zu fassen: Sasuke und ich bekommen ein Kind?!“, rief Sakura aufgeregt, wobei aus ihrem Lächeln ein freudiges Strahlen wurde. „Aber das ist nicht der Grund, warum ich mit dir reden wollte!“, erklärte Sakura schließlich, wobei auch ihre Miene plötzlich wieder ernster wurde. „Sondern?“, hakte Temari nach, welche damit bereits gerechnet hatte. Gespannt sah sie die Ärztin an. Fragte sie sich doch, was sie gefunden hatte. „Wir haben bei deiner Untersuchung etwas rausgefunden. Es ist vermutlich auch der Grund für deine Schwächeanfälle“, erklärte Sakura. „Der Grund, warum ich mit dir alleine reden wollte, ist, dass ich glaube, dass du es erst einmal für dich behalten und darüber nachdenken willst!“, fuhr sie vorsichtig fort, wobei sie Temari weiterhin im Auge behielt. Temari schluckte leicht. Sie wusste nicht genau was, doch irgendwas an der Art wie Sakura sprach oder die Worte, die sie wählte, machten ihre Angst. Sie konnte nur hoffen, dass es nichts Ernsteres war und ihr Leben nicht komplett auf den Kopf stellte. „Was habe ich?“, fragte Temari unsicher. War sie sich doch nicht sicher, ob sie wirklich hören wollte, was Sakura zu sagen hatte. Diese aber setzte ein sanftes Lächeln auf, mit dem sie die Blondine ansah, und sagte: „Temari, du bist Schwanger!“ Lange sah Temari sie einfach nur entsetzt an. Sie brauchte einige Minuten, bis sie ihre Worte vollkommen realisiert hatte und bis sie vollständig mit all ihren Konsequenzen in ihrem Gehirn vorgedrungen waren. „I-ich bin … Schwanger?!“, fragte sie Geistes abwesend, mehr sich selbst als Sakura. Diese aber nickte trotzdem und nahm ihre Freundin, der mittlerweile die Tränen über die Wange liefen, ohne dass sie dies überhaupt bemerkte, in den Arm. Temari hatte keine Ahnung, wie sie mit diesen neuen Informationen umgehen sollte. Sie war total aufgelöst und mit den Nerven am Ende. Genau das hatte sie die ganze Zeit über befürchtet und gleichzeitig gebetet, dass es nicht wahr sei, doch das konnte sie nun vergessen. Immer Gedanken und Gefühle strömten in die junge Frau hinein und gaben ihr so keine Chance sich wieder zu fangen und die Tränen zu stoppen, welche sie normalerweise niemals vor irgendjemanden vergoss, doch war das einfach zu viel. Ein Kind würde ihr komplettes Leben, so wie sie es kannte und liebte, verändern. Natürlich hatte sie schon darüber nachgedacht, später mal eine Familie zu gründen und Kinder zu bekommen, aber eben erst später und nicht jetzt, wo sie gerade auf dem Höhepunkt ihrer Karriere war, welche sie mit einem Kind sicher vergessen konnte. „Welcher Monat?“, fragte Temari schließlich nach einer Weile, die sie gebraucht hatte, um sich wieder zu beruhigen. Bestimmt löste sie sich von Sakura und wischte die Tränen aus ihrem Gesicht, um ihren üblichen unnahbaren und erhabenen Charakter auszustrahlen. Sie wollte nicht, dass ihre Brüder oder Shikamaru sie so sehen und sofort bemerkte, dass etwas nicht mit ihr stimmte. „Im zweiten Monat“, erwiderte Sakura und stand auf. „Entschuldige, aber ich muss jetzt weiter. Wenn noch etwas ist, sag ruhig Bescheid. Ino und ich sind immer für dich da und wenn du es den anderen sagst, wird es mit ihnen genauso sein“, versuchte sie die Blondine aufzumuntern. „Soll ich Gaara, Kankuro und Shikamaru reinholen oder willst du lieber noch ein wenig alleine sein?“, schloss sie schließlich, wobei ihr Blick abwartend auf Temari lag. Die Blondine seufzte leise. „Lass sie ruhig rein! Sie werden sich so oder so schwer aufhalten lassen“, erwiderte Temari schließlich, wobei sie gerne noch ein paar Minuten für sich gehabt hätte, um sich wieder zu sammeln und sich klar zu machen, wie sie fortfahren wollte. Sakura nickte nur, bevor sie ging und die Tür öffnete. Kaum war diese offen, kam auch schon Shikamaru gefolgt von Gaara und Kankuro in das Krankenzimmer. In seinen Händen hielt er einen Strauß mit weißen Lilien. Lächelnd setzte er sich zu ihr aufs Bett und küsste sanft ihre Stirn, bevor er die Lilien in eine Vase neben ihrem Bett stellte. „Ich bin so froh, dass es dir wieder gut geht“, flüsterte er sanft lächelnd, bevor er sich vorbeugte, um sie zu küssen, doch Temari wich ihm unbewusst aus. „Was ist los?“, fragte Shikamaru sofort und sah sie verwirrt an. Temari erwiderte seinen e Blick entschuldigend, was in dem Nara kein gutes Gefühl hervor rief. „Shikamaru würdest du bitte gehen?!“, fragte sie ihn, wobei sie ihren Blick von ihm abwand, wusste sie, wie sehr es ihn verletzte würde. „Ich möchte gerne mit Gaara und Kankuro alleine reden!“ Niedergeschlagen und Wütend zugleich sah er sie an, bevor er aufstand und den Raum verließ, nicht ohne die Tür laut hinter sich zu zuschlagen. Temari zerbrach es fast das Herz, ihn so zu sehen, doch wusste sie, dass sie keine andere Wahl hatte. Sie musste erst einmal mit ihrer neuen Situation zurechtkommen, bevor sie mit ihm über alles reden konnte. Mitfühlend sah Gaara Temari an, während er sich zu ihr ans Bett setzte. „Temari, was ist los? Was bedrückt dich so sehr, dass du nicht mal mit Shikamaru reden möchtest?“, fragt er sie führsorglich, wobei er sie keinen Moment aus den Augen ließ. Temari seufzte und richtete ihren Blick aus dem Fenster. Sie wusste nicht genau wieso, doch sie konnte ihren Brüdern einfach nicht in die Augen sehen. Nicht bei dem, was sie ihnen gleich sagen würde. Zu groß war ihre Angst, nicht zu wissen, wie sie reagierten. „I-ich hab ein Problem …, denke ich“, flüstert sie leise, wobei sich ihre Finger in ihre Decke festkrallten. Gaara und Kankuro sahen ihre Schwester verwirrt an. So hatten sie Blondine noch nie gesehen. Sonst war sie doch immer die Starke! Auch Kankuro trat nun näher an seine Schwester heran und legte ihr einen Arm um die Schultern. „Hey Schwesterherz, du weißt doch, dass du uns vertrauen kannst! Wir sind eine Familie und helfen uns gegenseitig. Also egal, was für ein Problem das ist, wir werden dir helfen, ganz bestimmt!“, versuchte er sie aufzumuntern und lächelte sie an. Gaara nickte nur zu Bekräftigung Kankuros Worte, immerhin war es dasselbe, was auch ihre Schwester tun würde. Diese atmete tief ein und wieder aus, wobei sie sich noch fester in das weiße Lacken krallte. „I-ich bin … Schwanger!“, offenbarte sie den beiden schließlich, wobei sie ihren Kopf weiterhin gesenkt hielt. Sie wollte nicht sehen, wie ihre Brüder darauf reagierten, fürchtete sie Entsetzten und Enttäuschung in ihren Blicken zu sehen. Gaara und Kankuro sahen sie geschockt an. Damit mussten sie erstmal fertig werden. Sie hatten zwar mit einigem gerechnet, aber sicher nicht damit! Diese Information brauchte erst mal ein paar Minuten, bevor sie sackte. Gaara war der erste, der sich wieder faste. „Was hast du jetzt vor?“, fragte er sie schließlich. Temari aber zuckte mit den Schultern. „Ich weiß es nicht!“, erwiderte sie niedergeschlagen. „Willst du es behalten?“, mischte sich nun auch Kankuro mit ein. „Natürlich, ich kann es doch nicht einfach so umbringen!“, giftete sie ihren Bruder an, wobei sie ihn aus funkelnden Augen ansah. Schnell hob Kankuro abwehrend seine Hände. „Ist ja schon gut“, versuchte er sich zu verteidigen. Temari aber sah ihn weiterhin grimmig an. „Du solltest auf jeden Fall mit Shikamaru darüber reden!“, warf Gaara wieder ein, um die beiden von ihrem Streit abzulenken. „Das weiß ich auch“, seufzte sie, „nur ist das leichter gesagt als getan. Ich kann doch nicht einfach zu ihm gehen und sagen: Ach übrigens Shikamaru ich bin im zweiten Monat Schwanger! Das kann ich doch nicht machen. Da verlässt er mich doch sofort und ich steh mit dem Knirps alleine da“, beschwerte sie sich, auch wenn sie wusste, dass das unfair war. Gaara aber ignorierte das und nahm seine große Schwester einfach in den Arm. „Ich bin mir sicher, dass dir etwas einfällt, Schwesterherz. Und ich denke nicht, dass Shikamaru dich mit seinem Kind alleine lassen würde! Falls aber doch, schickst du mir eine Nachricht und er kann was erleben!“, flüsterte er ihr zu und entlockte ihr so ein Lächeln. „Danke“, hauchte Temari. Sie fühlte sich schon jetzt wesentlich besser als vor dem Gespräch. „Du wirst jetzt wieder gehen, oder?“, hakte sie nach, nachdem sie sich seine Worte noch einmal durch den Kopf gehen lassen hatte. Gaara nickte. „Ja, leider, ich muss. Die Pflicht ruft. Aber ich lass dich nicht allein hier! Kankuro bleibt, bis du es ihm gesagt hast und er sich entschieden hat“, antwortete er, bevor er vom Bett aufstand. Temari nickte nur. Sie wusste, dass Gaara alles für sie tun würde, allerdings wusste sie auch, dass Suna ihn mehr brauchte als sie gerade … Zusammen machten sich Gaara und Kankuro auf den Weg zur Tür. „Bis dann Temari. Und du hältst mich auf den Laufenden, ja? Falls was ist sagst du Bescheid?! Ich komme sofort!“, sagte Gaara, bevor sie durch die Tür gingen. „Ja das mach ich. Bis dann Gaara!“, verabschiedete sich Temari. „Wir sehen uns morgen Temari!“, verabschiedete sich auch Kankuro. „Ja bis morgen!“, erwiderte die Blondine, wobei sie ihren Brüdern zum Abschied noch ein Lächeln schenkte. Als Gaara und Kankuro auf dem Flur waren und die Tür hinter sich geschlossen hatten, seufzte Temari. Eigentlich fand sie es ja süß, wie sich ihre Brüder so um sie sorgten, doch ging es ihr manchmal wirklich auf die Nerven, schließlich war sie die Älteste. Das hieß doch, dass es genau umgekehrt sein sollte. Sie sollte sich um sie sorgen und kümmern und nicht andersherum … ~~~ Shikamaru seufzte. Er verstand sie einfach nicht. Das hatte noch nie. Doch das war neu. Das war etwas, was er absolut nicht erwartet hatte. Er saß schließlich Tag und Nacht an ihrem Bett und wartete darauf, dass sie wieder zu sich kam. Und jetzt, wo sie endliche wieder wach war und er sich sicher sein konnte, dass es ihr gut ging, schickte sie ihn einfach weg, ohne irgendeine Erklärung. Er verstand einfach nicht wieso. Es passte auch absolut nicht zu ihr. Natürlich verschwieg sie ihm immer mal wieder etwas, aber dafür gab sie ihm jedes Mal eine Begründung. Dass sie es dieses Mal nicht getan hatte, verstärkte seine Sorge um sie nur noch mehr. Shikamaru war so sehr in seinen Gedanken versunken, dass er gar nicht bemerkte, wie er direkt auf die junge Ärztin zulief, welche in eine Krankenakte vertieft war. Erst, als er in sie hinein lief, schreckte er aus seinen Gedanken. Er versuchte noch die junge Frau aufzufangen, doch reagierte er einfach zu spät, sodass sie zu Boden fiel. Entschuldigend sah er zu ihr herunter, wobei erst realisierte, wen er da eigentlich umgerannt hatte. „Oh Gott, Sakura. Ist alles ok bei?“, fragte er erschrocken und reichte ihr seine Hand, um ihr auf zu helfen. Dankend nahm Sakura diese an und ließ sich von ihm hochziehen. „Kein Problem, Shikamaru. Das kann doch mal passieren!“, beruhigte sie ihn mit einem Lächeln auf den Lippen. Der Nara seufzte erleichtert. Er war froh, dass ihr und ihrem ungeborenen Kind nichts passiert war. Er hätte es sich nie verziehen, wenn dem kleinen etwas passiert wäre, nur weil er unachtsam gewesen war. „Sag mal, Shikamaru … Was bedrückt dich?“, holte Sakura ihn aus seinen Gedanken zurück. Shikamaru aber seufzte nur. „Geht es um Temari?“, fragte sie ihn fürsorglich und entlockte ihm so ein weiteres Seufzen. Eindringlich sah sie den Nara an. „Willst du vielleicht darüber reden?“, hakte sie nach. Sie wusste zwar, dass er seine Probleme normalerweise alles löste, doch war sie sich sicher, dass sie ihm auch ein wenig weiterhelfen konnte, auch wenn sie ihm vielleicht nicht verraten durfte, was Temari hatte. Shikamaru überlegte. Eigentlich nahm er eher selten die Hilfe von anderen an, vor allem wenn es sich dabei um jemanden handelte, mit dem er nicht so vertraut war. Anderseits war Sakura eine Freundin von Temari und bei diesem Problem konnte es vielleicht nicht schaden, wenn er mit einer Frau sprach, die verstand, wie seine Freundin tickte, wobei er glaubte, dass TenTen dort die besser wäre. Da diese aber gerade aber nicht zur Verfügung stand, war Sakura abgesehen von ihren Brüdern, mit denen er auf gar keinen Fall über die Beziehung zu ihrer Schwester reden wollte, die beste Möglichkeit, endlich schlauer zu werden. „Es wird sicherlich nicht schaden!“, erwiderte er schließlich, wobei sie genau hören konnte, wie es ihn fertig machte, nichts zu wissen. Zusammen gingen sie in den Park des Krankenhauses, wo sie sich auf eine Bank setzten und schwiegen. Sakura wollte ihm die Möglichkeit geben zuerst etwas zu sagen und seien Fragen zu stellen. Als es allerdings nicht den Anschein machte, als würde er mit der Sprache rausrücken, erhob sie schließlich das Wort: „Ich kann dir nur helfen, wenn du mir erzählst, was ist. Das ist dir doch klar, oder Shikamaru?!“ Mit ihrem sanften Lächeln versuchte sie ihn zum Reden zu bewegen. „Sie hat mich ohne Erklärung aus ihrem Zimmer geworfen, um mit ihren Brüdern alleine zu reden. Außerdem wollte sie mich nicht küssen. Sie ist meinem Kuss einfach ausgewichen und hat mir auch dafür keine Erklärung geliefert. Da frag ich mich doch, was sie mir verheimlicht. Mir sind bereits die absurdesten Ideen gekommen“, erklärt er ihr, wobei er nicht verbergen konnte, wie genervt er von der gesamten Situation war. Sakura hört ihm bis zum Ende genau zu und nickt, als er fertig war. Sie wusste, worauf er mit seinen Vermutungen hinaus wollte. „Shikamaru du glaubst doch nicht wirklich, dass Temari dich betrügt, oder? Dafür liebt sie dich viel zu sehr und das müsstest du eigentlich wissen!“, empörte sich Sakura, wobei sie ihn entsetzt ansah. „Natürlich glaube ich nicht wirklich, dass sie mich betrügt, aber wie soll ich mir ihr Verhalten sonst erklären?! Warum sollte sie mir das sonst verheimlichen?!“, erwiderte er niedergeschlagen. „Glaub mir sie hat einen guten Grund für ihr Verhalten. Und wenn es soweit ist, wird sie dir alles erklären, du musst ihr nur etwas Zeit geben. Sie hat mit Gaara und Kankuro gesprochen, weil sie ihre Familie sind und sie von ihnen einen Rat braucht. Den Kuss hat sie abgewehrt, weil sie vor deiner Reaktion Angst hat und du kennst sie, sie baut dann eine eiserne Mauer um sich auf! Ich würde dir gerne mehr sagen, aber das darf ich leider nicht. Vertrau mir einfach“, versuchte sie die Situation der Sabakuno zu erklären, zumindest soweit es ihr gestattet war. Shikamaru seufzte, nickte aber, nachdem er darüber nachgedacht hatte. „Vermutlich hast du Recht“, brummte er niedergeschlagen, bevor sich seine Augen ernst auf sie legten. „Es hat also was damit zu tun, weshalb sie hier im Krankenhaus liegt“, stellte er schließlich fest und brachte Sakura zum Schmunzeln. Natürlich hatte er das herausgefunden. Die Rosahaarige nickte. „Darum darf ich dir leider auch nicht mehr verraten. Es tut mir wirklich leid, Shikamaru“, erwiderte sie, wobei sie ihn mitfühlend ansah. Eigentlich hatte Shikamaru noch etwas erwidern wollen, doch dazu blieb ihm keine Zeit. „Da ist ja meine Prinzessin!“, begrüßte Sasuke, der gerade zu ihnen gestoßen war, Sakura, bevor er erst sie und dann ihren runden Bauch küsste. Sakura stieg die Röte ins Gesicht. „Sasuke nicht hier!“, flüsterte sie verlegen. Sasuke grummelte zwar etwas vor sich hin, ließ aber von ihr ab und stand auf. „Gehen wir?“, fragte er sie, wobei er sie auffordern ansah. Sakura lächelte ihn sanft an, stand auf und hakte sich bei ihm ein. Bevor sie zusammen mit ihrem Freund das Krankenhausgelände verließ, warf sie Shikamaru ein aufmunterndes Lächeln zu. Der Nara hatte die beiden die ganze Zeit über beobachtet und musste schließlich schmunzeln, als sie nun so Arm in Arm nach Hause gingen. Es war schön mitanzusehen wie anderes Sasuke war, wenn es um Sakura und ihr ungeborenes ging. Aber das war bei ihm nicht anders, das wusste er genau. Immer wenn es um Temari ging, verhielt er sich ganz anders. Jetzt, wo er Sasuke und Sakura so sah, glaubte er, dass das eine Wirkung der Frauen war. Sie sorgten dafür, dass sie sich für sie Mühe gaben und sich so ein wenig veränderten. Sakura und Sasuke waren schon fast verschwunden, als sich Sakura noch einmal umdrehte. „Du solltest ihr einfach etwas Zeit geben. Wenn sie denkt, dass sie bereit dafür ist, wird sie mit dir reden. Hab Vertrauen und Geduld, Shikamaru!“, rief sie ihm lächelnd zu, bevor sie schließlich verschwand. Shikamaru nickte nur schwach. Hatte er nicht schon lang genug gewartet? Kapitel 20: Schlaflose Nächte ----------------------------- 20. Schlaflose Nächte   Shikamaru war an diesem Tag nicht noch einmal zu ihr ins Zimmer gekommen. Was hatte sie auch anderes erwartet? Sie hatte ihn praktisch rausgeworfen und ihm noch nicht einmal eine Erklärung geliefert. Natürlich war er da nicht wiedergekommen, auch wenn sie es gehofft hatte. Eigentlich hätte sie sich dafür gerne bei ihm entschuldigt und mit ihm geredet. Doch bei seinem schmerzverzerrten Gesicht, als er gegangen war, konnte sie es ihm wirklich nicht verübeln, dass er nicht noch einmal gekommen war. Sie wäre schließlich auch nicht noch einmal gekommen, hätte er sie so rausgeworfen, wobei … Vielleicht hätte sie ihm aber auch eine Szene gemacht, doch das war bei weitem nicht sein Stil. Temari war davon überzeugt, dass er am nächsten Tag wiederkommen würde und dann konnten sie beide über alles reden.   Wo sie auch gleich schon bei ihrem nächsten Problem war. Natürlich war ihr klar, dass sie mit ihm darüber reden musste und sie wollte sich sicher auch nicht davor drücken. Das würde alles sonst nur zu Problemen führen. Die Frage war nur, wie sollte sie das anstellen? Wie sollte sie ihm erklären, dass sie schwanger war? Sie konnte es selbst kaum glauben, wie konnte sie ihm da richtig erklären, ohne dass er sie gleich verließ und sie am Ende als alleinerziehende Mutter dastand? Denn einem war sie sich schon jetzt bewusst. Sie würde auf gar keinen Fall abtreiben, egal was er sagte. Das könnte sie auch gar nicht. Natürlich schnitt sie, ohne zu zögern, einem feindlichen Ninja die Kehle durch, wenn sie das musste, doch bei ihrem eigenen Kind war das unvorstellbar. Sie würde es niemals überstehen, wenn sie ihr eigen Fleisch und Blut umbringen müsste.   Nein das konnte sie nicht. Temari war zwar überzeugt, dass es Shikamaru genauso ging, doch sollte er sie verlassen wollen, nur weil sie jetzt schwanger war, hatte sie sich nicht nur in ihm getäuscht, sondern war sie auch davon überzeugt, dass eine Trennung das richtige war. Natürlich hoffte sie nicht, dass es soweit kommen würde, denn sie glaubte fest daran, dass Shikamaru seine Könige genauso beschützen wollte, wie die der anderen Dorfbewohner. Doch egal was kommen würde, in dieser einen Sache würde sie sich von niemandem reinreden lassen. Das war allein ihre Entscheidung!   Zum wiederholten Mal an diesem Tag seufzte Temari. Sie hatte wirklich keine Idee, wie sie die Sache angehen sollte. Die Angst davor, dass er sie verließ, wenn er davon erfuhr, egal wie unwahrscheinlich das auch klang, lähmte ihre Gedanken, sodass sie keinen klaren Gedanken mehr fassen konnte, wo sie doch so dringend einen klaren Kopf brauchte, um endlich eine Antwort zu finden. Dabei war diese Angst so was von absurd. Sie wusste, dass er sie niemals verlassen würde – nicht deshalb – und selbst wenn, hätte sie noch immer ihre Brüder und Matsuri an ihrer Seite. Doch egal wie oft sie sich das selbst sagte, sie konnte ihre Zweifel, egal wie dämlich sie waren, nicht vollständig aus ihrem Kopf und ihren Gedanken vertreiben …   Plötzlich wurde Temari durch ein Klopfen aus ihren Gedanken gerissen. Dankbar für diese Ablenkung bat sie den unerwarteten Gast hinein, wobei sie doch ein wenig verwirrt war, als Ino und Sakura ihre Köpfte durch die Tür steckten und lächelnd eintraten. Doch noch verwirrtet war sie von der ältere Frau und Sasuke, welche sie hinter den beiden ausmachen konnte. Misstrauisch musterte sie zuerst Sakura und Ino, bevor ihr Blick zu der älteren Frau, welche offensichtlich eine Ärztin war, wanderte und schließlich an Sasuke hängen blieb. Sie verstand absolut nicht, was der Uchiha hier zu suchen hatte, denn soweit sie wusste, hatte der Schwarzhaarige sich in letzter Zeit nicht zum Arzt ausbilden lassen, was seine Anwesenheit begründen würde. Temari hoffte für ihre Gäste, dass sich das alles schnell aufklärt, denn momentan war ihre Geduld nichts, was sich überstrapazieren ließ. Doch lange konnte sie nicht darüber nachdenken, denn Sakura lenkte ihre Aufmerksamkeit wieder auf sich.   „Temari, das hier ist Ruka, sie ist  Gynäkologin und …“, begann Sakura zu erklären, unterbrach sie allerdings selbst. „Sasuke was machst du eigentlich hier?! Das ist ein vertrauliches ärztliches Gespräch! Ich hab dir doch gesagt, dass du draußen warten sollst!“, meckerte sie ihren Freund an, weshalb Temari und Ino sich ein kleines Kichern nicht verkneifen konnten. Das war so typisch Sakura.   „Miss Haruno, ich habe Ihnen schon Mal gesagt, es ist nicht gut für sie und Ihre Kinder, wenn Sie sich immer so aufregen. Außerdem sollten Sie nicht so viel arbeiten. Es wäre also das Beste, wenn sie zusammen mit Ihrem Freund gehen und den Abend in Ruhe genießen! Miss Yamanake und ich schaffen das hier auch ohne Ihre Hilfe!“, wies Ruka die Rosahaarige sogleich zurecht. Ihre Stimme und ihr Blick ließen keinen Widerspruch zu, sodass Sakura nur irgendwas vor sich hin grummelte, bevor sie zu Sasuke ging und seine Hand nahm. „Bis Morgen, Temari!“, verabschiedete sie sich noch schnell und verließ schließlich mit Sasuke zusammen das Zimmer.   Ino seufzte und setze sich zu Temari aufs Bett.   „Also wo waren wir?“, wandte sie sich wieder an Temari. „Ach ja … Also Ruka wird dich während du hier bist untersuchen und dich bei der Schwangerschaft unterstützen“, erklärte Ino ihr. Temari nickte.   „Miss Sabakuno, ich würde gerne Mal sehen wie es ihrem Kind geht. Auf Grund Ihres Zustandes sind wir dazu leider noch nicht gekommen, beziehungsweise es wurde nicht für nötig gehalten!“, meldete sich nun Ruka zu Wort, wobei sie Ino einen bösen Blick zuwarf, den die Blonde aber gekonnt ignorierte.   Temari schob währenddessen die Decke beiseite und entblößte so ihren Bauch, dem man bereits eine kleine Rundung ansehen konnte, wenn man genau hinsah. Temari war das bis dato noch gar nicht aufgefallen. Vielleicht sah es aber auch erst jetzt, weil sie gezielt danach suchte. Würde es Shikamaru auch auffallen? Und wenn würde es ihm auffallen bevor sie es ihm sagte, oder erst danach. Temari wusste es nicht und eigentlich wollte sie sich darüber auch keine Gedanken machen. Vorher sollte sie sich vielleicht eher darüber im Klaren werden, wie sie es ihm überhaupt sagen sollte, denn darauf hatte sie noch immer keine Antwort. Doch darüber wollte Temari erst mal nicht nachdenken. Sie war mehr darauf gespannt, was nun bei der Untersuchung herauskam, wobei sie natürlich hoffte, dass es ihrem Kind gut ging.   Temari beobachtet Ruka dabei, wie sie zunächst ihren Bauch abtastet, bevor sie ein kaltes Gel darauf schmierte und mit dem Ultraschallgerät darüber fuhr. Ihre Mine blieb dabei die ganze Zeit konzentriert und unberührt. Plötzlich aber legte sich eine enge Falte auf ihre Stirn, wobei sie an Ort und Stelle verharrte. Eisern lag ihr Blick auf dem Bildschirm.   „Miss Yamanaka, schauen Sie sich das bitte Mal an“, wand sie sich an die Blondine. Diese  stand sofort auf und trat hinter die Ärztin, um ebenfalls ein Blick auf den Monitor werfen zu können. Auch sie starrte auf den Monitor und Temari glaubte schock in ihren Augen zu sehen, sodass langsam Panik in ihr aufstieg. Was sahen sie, dass sie so reagieren ließ? Temari hoffte inständig, dass nichts mit ihrem ungeborenem zu tun hatte, dass ihrem Kind gut ging.   „W-was … was ist mit meinem Kind?“, fragte die Blondine. Unsicherheit und Panik schwang in ihrer Stimme mit.   Ino schluckte hart.   „T-Temari … du solltest dir das hier Mal angucken, sonst glaubst du das nicht“, erwiderte sie ungläubig und drehte den Monitor so, dass Temari das Bild zusehen bekam. Zuerst konnte sie darauf nichts erkennen, doch mit der Zeit gelang es ihr, das, was sie dort sah, besser zu verstehen. Als sie aber sah, was Ino und Ruka ihr zeigen wollte, starrte sie ebenso wie die beiden andern vor ihr auf den Monitor. Temari wollte etwas sagen, irgendwas, doch es kam einfach kein Ton raus. Viel zu tief saß der Schock in ihren Knochen. Sie konnte einfach nicht fassen, was sie dort gerade mit ihren Augen sah. Ino hatte Recht gehabt, hätte sie es ihr gesagt, hätte sie es ihr sicher nicht geglaubt. Verdammt! Sie traute ja nicht einmal ihren eigen Augen!   Es dauerte mehrere Minuten, bis Temari es schaffte, sich wieder einigermaßen zu fassen.   „Bitte sagen sie mir, dass ich mich verguckt habe!“, platzte es aus der Blondine heraus, wobei sie Ruka flehend ansah.   „Tut mir leid, aber das haben Sie nicht“, erwiderte Ruka ruhig und trat naher an sie heran, um ihr das ausgedruckte Ultraschallbild zu geben. „Schauen Sie hier. Das sind Ihre Kinder“, fuhr sie fort. Dabei zeigte sie auf die drei kleinen Punkte, die ihre Föten darstellen sollten.   „A-also bekomme ich wirklich … Drillinge?“, fragte Temari unsicher, um noch einmal ganz sicher zu gehen. Ruka nickte ruhig, wobei sie genau beobachtete, welche Reaktion die Blondine zeigte.   „Temari? Willst d…?“, wollte Ino fragen, doch Temari unterbrach sie sofort.   „Raus! Sofort!“, schrie sie lautstark, wobei sie die Unsicherheit in ihrer Stimme nicht verbergen konnte.  In ihren Augen begann es zu glitzern. Ino wollte zu ihr, um ihr zu zeigen, dass sie für sie da war, doch Ruka hielt sie zurück.   „Miss Yamanaka, Sie sollten Miss Sabakuno erstmal Zeit geben, um sich zu sammeln. Dafür braucht sie allerdings Ruhe. Sie können morgen wieder mit ihr reden!“, sagte sie ruhig, aber bestimmt, wobei sie Ino aus dem Raum schob, aber nicht ohne Temari noch einmal mit einem Blick zu bedenken, der so viel und doch so wenig bedeutete. Temari verstand zumindest nicht, was Rukas Blick ihr sagen sollte, aber dafür war sie auch viel zu aufgewühlt...   In dem Moment, in dem die Tür endlich ins Schloss fiel, begannen die Tränen, die schon so lange in ihren Augen saßen, zu fließen. Ohne Halt kullerten sie ihre Wangen hinunter. Was für eine Schwäche … Am liebsten hätte sie sich dafür selbst geohrfeigt. Wie konnte sie nur so eine Schwäche zeigen? Temari wusste, es war alles einfach zu viel für sie. Nicht, dass ein Kind ihr Leben schon genug auf den Kopf stellen würde, jetzt bekam sie auch noch drei! Und das alles nur, weil sie und Shikamaru einmal nicht aufgepasst hatten. Wie sollte sie ihm das nur erklären? Das war keine Kleinigkeit, die sie ihm mal eben zwischen Tür und Angel sagte. Das war eine Beichte mit weitreichenden Folgen. Das war ihr klar. Sie würden schwere Entscheidungen treffen müssen. Das hier, ihr innerliches Gefühlschaos, war gerade mal der Anfang von einer schweren Zeit, die auf sie wartete.   Und doch, obwohl sie innerlich von ihrem Gefühlschaos beherrscht wurde und kaum klar denken konnte, waren ihr drei Dingen bewusst: Erstens: Auch wenn sie noch nicht wusste wie, musste sie es Shikamaru sagen und das so schnell wie möglich! Zweitens: Mit drei Kindern würde eine Menge Arbeit auf sie zu kommen, die sie nicht alleine bewältigen könnte, womit sie aber ihr vergangenes Leben vergessen konnte. Drittens: – und das war für sie am wichtigsten – Sie würde trotzdem nicht abtreiben!   Noch eine Weile lag sie so da und dachte darüber nach, wie sie es Shikamaru am besten sagen sollte. Immer wieder warf sie dabei einen Blick auf das Ultraschallbild, das sie in einem Buch versteckt hatte, damit keine neugierigen Augen ihr Geheimnis sahen. Zu einem richtigen Ergebnis kam sie allerdings nicht. Jede Idee, die ihr kam, verwarf sie gleich wieder. Eines hatte sie sich allerdings überlegt. Sie wollte mit einer hypothetischen Frage beginnen und ihn fragen, was er über eigene Kinder dachte. Erst danach wollte sie entscheiden wie sie weiter verfahren wollte. Wer weiß, vielleicht wollte er ja Kinder und hatte sich nur noch nicht getraut mit ihr zu reden, weil sie ihm immer klar gemacht hatte, wie wichtig ihr ihre Karriere immer war … Mit diesem Gedanken und ihrem Ziel vor Augen fiel sie langsam in einen traumlosen unruhigen Schlaf.   ~~~   Als Temari am nächsten Morgen erwachte, spürte sie wie Übelkeit in ihr aufkam. Sofort sprang sie aus ihrem Bett und rannte ins angrenzende Badezimmer, um sich dort auf gleich zu übergeben. Stöhnend für sie sich über die Stirn. Wenn das die ganzen nächsten Wochen so ablaufen würde, war schon jetzt klar, dass das ein paar sehr anstrengende Wochen werden würde, aber das war ihr ja auch schon vorher klar gewesen.   Temari war so schnell ins Badezimmer gestürmt, dass sie gar nicht bemerkte, dass sich noch eine Person im Raum befand, welche ihr ins Badezimmer gefolgt war. Führsorglich kniete er sich nun neben sie, hielt ihr mit der einen Hand die Haare zurück und strich mit der anderen beruhigend über ihren Rücken. Als sie sich endlich ausgekotzt hatte, half er ihr auf und reichte ihr ein Glas Wasser.   „Geht’s wieder?“, fragte er sie besorgt und musterte sie eingehend. Temari nickte nur und ließ sich von ihm zurück in ihr Zimmer begleiten und ins Bett helfen.   Temari lehnte sich in ihren Kissen zurück und rückte ein Stück zur Seite, sodass er sich neben ihr setzten konnte. Auffordernd klopfte sie auf die freie Stelle. Seufzend erhob sich Shikamaru von dem Stuhl, auf dem er sich eben nieder gelassen hatte, zog die Schuhe aus und stieg zu ihr ins Bett. Liebevoll zog er sie in seine Arme und Temari kuschelte sich mehr an ihn heran, wobei sie seinen Unmut genau sehen konnte. Natürlich war er ihr noch immer böse.   „Shikamaru … Entschuldige …“, murmelte sie leise. Shikamaru wusste sofort, wofür sie sich entschuldigte.   „Ist schon wieder vergessen!“, erwiderte er und drückte ihr einen Kuss auf die Stirn, bevor er sie ein wenig mehr an sich heran zog.   Eine ganze Weile langen sie einfach nur so da. Keiner sagte ein Wort. Sie hangen beide ihren Gedanken nach. Sie genossen die Zeit zusammen, wobei Temari mehr damit beschäftigt war, sich zu überlegen, wie sie ihre Frage am besten stellen sollte. Shikamaru aber wartete darauf, dass sie ihm endlich mal erklärte, was hier eigentlich los war. Doch so wie es aussah, konnte er da lange drauf warten.   „Du Shikamaru …? Was hältst du eigentlich von Kindern?“, fragte sie ihn schließlich irgendwann und brach so das Schweigen. Verwirrt sah er sie an. Damit hatte er nicht gerechnet, immerhin hatte sie ihm klar gemacht, wie wichtig ihr ihr Job war. Kurz dachte er nach über ihre Frage nach.   „Du redest von eigenen Kindern, richtig?“, hakte er nach. Temari nickte.   „Eigentlich habe ich nichts dagegen einzuwenden, ich will später sogar mal Kinder haben“, erklärte er. Temari seufzte. Eigentlich fand sie seine Antwort ganz gut und wenn sie genauer darüber nachdachte, hatte er ihr schon öfter erzählt, dass er gerne mal Kinder haben wollte. Leider gab es bei seiner Aussage ein Wort, das sich nicht mit ihrer Situation vereinbaren ließ. Später! Ein Wort, das in diesem Zusammenhang so viel bedeutete … Es hieß, dass er es generell wollte, nur das eben noch nicht jetzt. Aber sie war jetzt schwanger und nicht später! Was sollte sie also tun?   „Was wäre, wenn wir jetzt schon ein Kind bekommen würden?“, fragte sie ihn frei heraus. In der Hoffnung, dass er nichts bemerkte, wobei das bei seinem IQ schon fast ein Wunder wäre. Eigentlich hätte es schon längst bei ihm klingeln müssen, immerhin umging sie meistens das Thema Babys und das wusste er ganz genau. Doch das tat er nicht. Er hatte keinen Plan, was sie von ihm wollte. Warum musste ausgerechnet jetzt sein Gehirn wieder abgeschaltet sein? Warum fiel es ihm bei ihr immer so schwer klar zu denken? Shikamaru wusste es nicht.   „Warum hast du es denn auf einmal so eilig? Wir sind doch noch relativ jung und ein Kind macht viel Arbeit. Außerdem wird es dein Leben als Kunoichi beeinflussen und das ist dir doch sehr wichtig, oder?! Lass uns also lieber noch ein paar Jahre warten, bis wir älter und reifer sind“, erwiderte er ruhig, nichts ahnend, was er damit bei ihr anrichtete.   Temari grummelte nur irgendwas vor sich hin. Als Shikamaru allerdings seine Lippen auf ihre legen wollte, wich sie ihm wie schon am Vortag aus. Wieso sie das tat wusste sie nicht, doch eigentlich schon. Seine Worte hatten sie verletzt und schon war sie wieder dabei, ihre Mauer aufzubauen. Temari wusste, dass es dämlich war, doch es passierte ganz automatisch. Es war eine Schutzfunktion, die sie nicht abstellen konnte und die wohlmöglich alles kaputtmachen könnte…   Shikamaru aber sah sie teils verwirrt und teils entsetzt an. Eigentlich hatte er gedachte, sie hätten alles geklärt, auch wenn sie ihm noch immer nicht erklärt hatte, was das alles eigentlich sollte. Doch ihre Reaktion sprach deutlich dagegen. Vorsichtig rückte er ein Stück von ihr zurück, um ihr besser ins Gesicht  sehen zu können, doch Temari wich auch seinem Blick aus und starrt stattdessen auf das Bettlacken. Ihm war klar, dass sie gerade ihre Mauer errichtete und ihm war bewusst, dass er das jetzt verhindern musste, wenn er an sie herankommen wollte. Leider war ihm nicht bewusst, wie wütend ihn ihre Reaktion machte.   „Temari, was ist eigentlich los?! Warum weichst du mir immer wieder aus?! Rede endlich mit mir!“, schrie er sie mit hartem Ton an.   Erschrocken zuckte Temari ihn an, wobei sich ihr Blick überrascht aufrichtete. Doch hielt sie dem Blickkontakt nicht lange stand. Zum einen hatte sie nicht erwartete, dass er so sauer reagieren würde, zum anderen fühlte sie sich einfach nur schuldig. Sie hatte ihn sicher nicht verletzen wollen. Unruhig kaute sie auf ihrer Unterlippe. Temari wusste, dass sie es ihm eigentlich sagen musste, wenn sie ihn nicht noch mehr verletzten wollte, aber sie konnte es einfach nicht. Dafür war sie noch nicht bereit, auch wenn er eine Antwort verdient hatte.   Shikamaru wartete geduldig auf seine Antwort, die er nach allem wirklich verdient hatte. Lange sah er sie einfach nur an, weil er sie zu nichts drängen wollte, schließlich kannte er sie und wusste, wie schwer es ihr fiel, sich zu öffnen. Als er allerdings bemerkte, dass sie ihm nicht antwortete, stand er auf und lief zur Tür.   „Melde dich, wenn du wieder normal bist und mit mir reden willst!“, meckerte er sie sauer an, bevor er die Tür lautstark hinter sich zuwarf.   Sauer auf ihn, aber mehr auf sich selbst schlug sie ihre zur Faust geballte Hand aufs Bett, während sich wieder einmal Tränen in ihren Augen bildeten. Sie hatte alles vermasselt! Sie hätte ihm von Anfang an die Wahrheit sagen sollen. Sie hätte seine Küsse akzeptieren sollen. Sie hätte sich auf ihn einlassen sollen. Doch das konnte sie einfach nicht. Sie wusste nicht wieso, doch es fühlte sich einfach falsch an.   Temari war so sehr in ihre Gedanken vertieft, dass sie gar nicht bemerkte, wie Kankuro ihr Zimmer betrat, sich zu ihr legte und sie an sich zog. Erst als er ihr beruhigend über den Rücken strich, realisierte sie, dass sie nicht mehr alleine war. „Es wird alles wieder gut, Temari“, flüsterte er ihr beruhigend zu. Temari aber riss sich wütend von ihm los „NICHTS wird wieder gut! Ich habe es total versaut und zwar so richtig! Shikamaru HASST mich! Und ich hab ihm noch nicht mal gesagt, dass ich DREI Kinder von ihm erwarte! Wie soll da alles wieder gut werden?! Erklär’s mir Kankuro!“, fauchte sie aufgebracht, wobei ihr immer mehr Tränen ihre Wangen hinunter flossen.   Auch wenn Kankuro von ihrer wütenden Reaktion, die ihre Verzweiflung überspielen sollte,  überrascht war und es nicht fassen konnte, dass sie Drillinge bekam, worauf er sie später unbedingt noch ansprechen musste, zog er sie wieder zu sich heran und strich ihr über den Rücken.   „Kein Angst, Temari. Gaara und ich werden immer für dich da sein und dir mit allem helfen. Versprochen! Aber jetzt möchte ich meine alte große Schwester wieder haben, die die mir immer das Leben zur Hölle macht und nicht herum heult“, versuchte er sie aufzumuntern. Und auch wenn er nicht wirklich daran geglaubt hatte, schien es tatsächlich zu funktionieren. Er konnte deutlich sehen, wie sich auf Temaris Lippen ein kleines Lächeln schlich.   Aus dem Lächeln wurde ein Grinsen und wie aus dem Nichts schubste sie Kankuro aus dem Bett. Dieser landete mit einem lauten Aufschrei auf dem Boden.   „Aua, Temari, musste das sein? Das tat verdammt weh!“, jammerte er, wobei er sich wieder mühsam aufrappele und seine Schwester beleidigt ansah. Temari aber kümmerte sich nicht um sein Gejammer, sondern kicherte vor sich hin. Es freute Kankuro, dass sie wieder lachen konnte. Da nahm er auch gerne ein paar Schmerzen in Kauf, solange das nicht zur Gewohnheit wurde.   Von dem Geschrei aufgeschreckt, kam Ino in das Zimmer gestürmt. Als sie Kankuro dort auf dem Boden liegen sah und das herzhafte Lachen Temaris hörte, bildete sich auch auf ihren Lippen ein Lächeln, welches sich schnell in ein Kichern wandelte. Kankuro aber sah die Blondine gespielt empört an.   „Ich dachte du, als meine Freundin, Ino, müsstest mich bemitleiden und nicht auslachen!“, beschwerte er sich schmollend.   Gruselig lächelnd kam Ino auf ihn zu und gab ihm einen Kuss, bevor sie ihn an seinem linken Ohr aus der Tür schleifte.   „Du hast Recht. Ich sollte lieber mal gucken, ob du dich nicht ernsthaft verletzt hast. Bei deinem Glück könnte das gut sein. Außerdem braucht Temari noch ein wenig Ruhe, damit sie hier bald wieder raus kann“, erwiderte Ino, während sie ihren Freund aus der Tür schleifte und diese hinter sich wieder schloss.   Temari sah den beiden schmunzelnd hinterher. Irgendwie fand es ja ganz süß, wie Ino mit ihrem Bruder umging. Doch nun, wo sie wieder alleine war, kehrte auch die Stille in ihr Zimmer zurück. Und mit der Stille auch wieder ihr Gefühlschaos. Wieder musste sie an ihre Zukunft denken. Wie sollte es nur weitergehen? Wie sollte sie es Shikamaru sagen? Wie sollte sie das zwischen ihnen wieder gerade biegen? Wie sollte sie regieren, wenn er sie doch verließ? Denn damit musste sie nach dem, was am Morgen war rechnen. Sie hatte ihn wirklich verletzt und sie konnte verstehen, wenn er sie nicht mehr wollte. Sie wäre auf jeden Fall wütend abgehauen und wäre nicht noch mal wiedergekommen. Temari seufzte schwer. Sie hoffte inständig, Shikamaru reagierte nicht so dämlich wie sie… Kapitel 21: Geständnis ---------------------- 21. Geständnis   Temari musste noch den Rest der Woche im Krankenhaus bleiben, was sie persönlich echt nervte. Sie wäre viel lieber zu Hause und nicht in diesem sterilen Weiß, aber Sakura und Ino wollten sie einfach nicht gehen lassen, ebenso wenig wie Ruka. Das wäre vielleicht ja noch ok gewesen, doch was sie mehr belastete, war die Tatsache, dass Shikamaru in dieser Woche nicht noch einmal zu ihr gekommen war. Noch schlimmer war es allerdings zu wissen, dass er jeden Tag da war und gefragt hatte wie es ihr ging, zumindest hatten ihr das Ino und Sakura gesagt. Zum einen ließ es ihr Herz höher schlagen, dass sie ihm scheinbar doch so wichtig war, dass er sich nach ihr erkundigte. Zum anderen versetzte er ihr allerdings ein Stich ins Herz, dass er sich nicht traute, zu ihr zu kommen. Doch nach ihrem Streit war das wohl nur verständlich. Sie musste sich bei der nächsten Gelegenheit unbedingt bei ihm entschuldigen.   „Temari, kommst du?“, fragte Kankuro, der gerade durch die Tür gekommen war. Sofort sprang Temari vom Bett auf und lief zu Kankuro.   „Klar wir können“, erwiderte sie. Sie konnte es kaum erwarten, das Krankenhaus zu verlassen.   „Solltest du nicht ein bisschen vorsichtiger sein?“, fragte ihr Bruder unsicher. Temari seufzte. So ging das schon, seitdem er wusste, dass sie schwanger war und dann auch noch Drillinge bekam. Sie hoffte nur, dass sich das bald wieder legte, denn ihr ging das tierisch auf die Nerven.   „Keine Panik, Kankuro mir ging es nie besser!“, meinte sie grinsend, bevor sie zusammen das Krankenhaus verließen und zu ihrer Wohnung gingen. Sie hatte nicht dieselbe Wohnung wie üblich. Diese hier war wesentlich größer, was wohl dafür sprach, dass es einige Leute gab, die vermuteten, dass sie mit Shikamaru hier ihre Kinder großziehen würde, zumindest hatte Ino ihr gesteckt, dass der Hokage und ihr Bruder irgendetwas ausgehandelt hatten, dass sie diese Wohnung bekam, auch wenn Temari das nicht unbedingt gefiel. Selbst wenn es schwer werden würde, wollte sie alleine für sich und ihre Kinder sorgen, wobei ja noch gar nicht klar war, ob sie überhaupt hier blieb. Erst mal musste sie sich wieder mit Shikamaru vertragen und ihm erklären was Sache war, bevor sie entscheiden konnte, wie es weitergehen sollte.   Temari seufzte schwer, was wieder Kankuros besorgten Blick auf sich lenken ließ.   „Was bedrückt dich?“, fragte er, wobei er sie keine Sekunde aus den Augen ließ.   „Shikamaru!“, seufzte Temari. Sie hatte mittlerweile gelernt, dass es keinen Sinn machte zu leugnen. Es war offensichtlich, dass sich ihre Gedanken ständig um ihn drehten.   „Du hast also immer noch Angst, dass er dich verlässt?“, stellte er fest. Temari nickt. In der letzten Woche hatte sie ihm einen Blick auf ihre Gefühlswelt gewehrt und ihm erklärt, was sie alles belastete, auch wenn es sich für sie beide zunächst seltsam angefühlt hatte.   „Temari, wie blöd bist du eigentlich!?! Er liebt dich so sehr, dass er jeden Tag im Krankenhaus war und nach dir gefragt hat. Euer Problem ist nur, dass ihr beide zu stur seid, um endlich miteinander zu reden! Ihr habt beide Fehler gemacht! Also vergiss deinen Stolz und Entschuldige dich endlich bei ihm!“, fuhr Kankuro sie an, wobei er sie eindringlich ansah. Während er sprach, wurde er immer lauter. Temari konnte ihn nur entsetzt ansehen. Sie war es nicht gewohnt, dass er sie so anschrie, dabei konnte sie nicht leugnen, dass er Recht hatte …   Temari seufzte leise.   „Ich weiß und so ungern ich es auch zugebe, aber du hast Recht“, gab sie schließlich zu, jedoch gelang es ihr nicht, ihm dabei in die Augen zu sehen. Es war schon hart genug zugeben zu müssen, dass er Recht hatte. Aber auch Kankuro war von ihrer Antwort überrascht. Er hatte fest damit gerechnet, dass sie ihn anschrie, ihm eine scheuert oder sonst etwas in der Richtung, doch mit der Reaktion konnte er auch leben. Sie war ihm sogar wesentlich lieber als die anderen Möglichkeiten. Er musste sich diesen Tag auf jeden Fall rot im Kalender ankreuzen.   ~~~   „Du willst dich also endlich entschuldigen?!“, begrüßte ihn Ino mit einem breiten Lächeln auf den Lippen, als er den Laden betrat.   „Ja, ja, hast du sie?“, erwiderte er mehr als nur genervt. Er hatte es satt, dass Ino ihm ständig auf die Nerven ging. Diese nickt lächelnd und übergab ihm einen großen Strauß Lilien.   „Du scheinst es ja richtig eilig zu haben, dich wieder bei deiner Liebsten zu entschuldigen“, kicherte sie. Seufzend nahm Shikamaru den Strauß, legte das Geld auf den Tresen und ging, um sich auf den Weg zu Temari zu machen.   Ja er wollte sich bei Temari entschuldigen. Er gestand sich ein, dass er Mist gebaut hatte, zwar bei weitem nicht so großen wie sie, aber er hatte Mist gebaut. Er hätte sie einfach nicht so anschreien dürfen. Das war ihm klar, doch es war eine Kurzschlussreaktion gewesen. Er war einfach so wütend, weil sie ihm nichts sagte. Fakt war, dass ihn jeder hatte spüren lassen, dass er einen Fehler begangen hatte. Ino meckerte ihn seitdem jeden Tag an, dass er endlich mit ihr reden und sich entschuldigen sollte. Und da war sie nicht die einzige. Auch Sakura und Kankuro hatten ihn regelmäßig abgefangen. An seine Mutter wollte er erst gar nicht denken. Sie hatte Temari richtig in ihr Herz geschlossen und wollte unbedingt, dass sie zusammen blieben, was natürlich nur ging, wenn er sich wieder mit ihr zusammenraufte. Nur sein Vater und Choji waren irgendwie auf seiner Seite, wobei er wusste, dass auch sie der Meinung der anderen waren, auch wenn sie es nicht so offen zeigten.   Shikamaru wollte sich doch auch bei ihr entschuldigen. Er bereute seine Worte. Bereute es, dass er sie so angeschrien hatte. Es tat ihm unendlich leid. Er hatte das wirklich nicht gewollt. Da gab es nur ein Problem. Er konnte sich einfach nicht bei ihr entschuldigen. Dafür stand ihm einfach sein Stolz im Weg, zumindest war es die letzten Tag immer so gewesen. Und nun machte er sich doch auf den Weg zu ihr. Er musste sich einfach Entschuldigen, denn die Schuldgefühle, die ihn plagten, gingen ihm mächtig auf die Nerven. Er liebte sie zu sehr als, dass er es lange aushielt sich mit ihm zu streiten. Außerdem nervte ihn die Art seiner Freunde. Da sprang er lieber über seinen Schatten und überwand seinen Stolz, als sich noch länger seinen nervigen Freunden auszusetzten.   Wenig später stand er auch schon vor ihrer Tür. Shikamaru atmete tief ein und wieder aus, bevor er klopfte. Als die Tür schließlich geöffnet wurde, hielt er den Blumenstrauß entgegen der Person, die die Tür geöffnet hatte, in der Erwartung, dass es sich dabei um Temari handelte, doch da lag er falsch.   „Blumen? Für mich? Das wär doch nicht nötig gewesen, Shikamaru“, lachte Kankuro breit grinsend.   „Haha, selten so gelacht, Kankuro. Die sind für deine Schwester. Kann ich zu ihr?!“, grummelte er genervt.   „So schlechte Laune?!“, hakte Kankuro weiter nach und dachte gar nicht daran zur Seite zu treten, um ihn herein zu lassen.   „Bin nur genervt … Was ist nun?“, erwiderte er ungeduldig, wobei er innerlich die Augen verdrehte. Kankuro überlegte.   „Ich weiß nicht so recht. Ich meine sie ist gerade erst wieder aus dem Krankenhaus gekommen … Da bracht sie wahrscheinlich noch ein bisschen Ruhe“, gab Kankuro zu bedenken.   Shikamaru seufzte. Er hatte eigentlich keine Lust, mit Kankuro zu diskutieren, doch gerade, als er etwas erwidern wollte, trat Temari zur Tür heraus.   „Kankuro w…“, wollte die hübsche Blondine sagen, doch als sie ihn entdeckte, unterbrach sie sich selbst und fiel ihm, ohne dass sie es verhindern konnte, heulend um den Hals, während sie schluchzte: „Shikamaru es tut mir so leid! I-ich … w-wollte deinem K-kuss nicht ausweichen u-und i-ich … werde d-dir alles erklären!“   Der Nara aber hatte vor Schreck den Blumenstrauß fallen gelassen, als sie ihm um den Hals gefallen war. Nun hielt er sie fest in seinen Armen und strich ihr beruhigend über den Rücken, während er sich fragte, was das alles sollte, immerhin hatte er sie noch nie so erlebt. Für ihn zählte Temari definitiv nicht zu den Frauen, die schnell in Tränen ausbrachen, doch das sah in dem Moment anders aus. Das war wohl auch der Grund, warum er nicht so recht wusste, was er eigentlich tun sollte. Es war bis dato nie erforderlich gewesen, dass er mit weinenden Frauen umgehen konnte. So sah er sie mitfühlend an, während er flüsterte: „Shht … Ist schon gut. Mir tut es doch auch leid. Ich hätte dich nicht so anschreien sollen. Bitte entschuldige, Temari.“  Sanft aber bestimmt löste sich die Blondine leicht aus seiner Umarmung und legte ihre Lippen auf seine.   „Und Heulsuse, willst du deinem Freund jetzt rein bitten und ihm endlich alles erzählen?“, lenkte Kankuro schließlich grinsend die Aufmerksamkeit auf sich. Temari aber ignorierte sein Kommentar gekonnt, stattdessen nahm sie Shikamarus Hand, um ihn mit sich rein ins Haus zu ziehen, wo sie ihn ins Wohnzimmer führte. Kankuro ließ sich davon aber nicht seine schlechte Laune verderben. Weiter grinsend folgte er ihnen ins Wohnzimmer und stellte sich dort hinter seine Schwester, um ihr den Rücken zu stärken. Er wusste, dass das Gespräch, das nun auf sie zukommen würde, nicht einfach wurde, was sich bereits daran bemerkbar machte, dass sich eine unangenehme Stille ausbreitete.   „Was wolltest du mir erzählen, Temari?“, durchbrach Shikamaru schließlich die Stille nach einer Weile. Temari überlegte. Sie wusste, dass sie es ihm sagen musste und sie wollte es auch, doch irgendwie machte sie der Gedanke daran nervös.   „Ähm … vielleicht wäre es besser, wenn du dich vorher setzt!“, schlug sie ihm vor, während sie sich nervös die Hände rief. Shikamaru aber schüttelte den Kopf.   „Gut, aber ich werde mich setzen“, murmelte sie leise und setzte sich aufs Sofa direkt neben ihrem Lieblingsbuch. Unsicher nahm sie das Buch zur Hand, schaffte es aber nicht, es aufzuklappen und ihr Geheimnis zu offenbaren. Stattdessen drückte sie es fest an ihre Brust.   Kankuro bemerkte schnell, wie hilflos sich seine Schwester fühlte. Zwar fiel es ihm die meiste Zeit unglaublich schwer, sie zu lesen, doch war ihm schon öfters aufgefallen, dass sie sich unbewusst öffnete, wenn sie mit Shikamaru zusammen war. So setzte er sich mitfühlend auf die Sofalehne und legte ihr eine Hand auf die Schulter, um ihr den Halt zu geben, den sie anscheinend braucht, um den Mut zusammen zu fassen, es Shikamaru zu sagen.   Auch Shikamaru bemerkte, wie schwer es ihr fiel, ihm zu erklären, was eigentlich los war. Er kannte sie gut genug, um zu wissen, dass es nichts bringen würde, sie zu irgendwas zu drängen, weshalb er seufzend seine Augen schloss.   „Temari, du musst es mir nicht jetzt sagen, wenn du nicht willst. Ich kann warten“, sagte er schließlich ruhig. Temari aber schüttelte den Kopf.   „Nein, nein! Ich muss es dir jetzt sagen!“, erwiderte sie schnell. Tief atmete sie ein und wieder aus.   „A-also … e-es ist etwas … passiert!“, stammelte Temari nervös und wäre dafür am liebsten im Boden versunken. Das passte absolut nicht zu ihr.   Auch Kankuro und Shikamaru erkannten die hübsche Blondine kaum wieder. Normal würde sie nie so stottern und es passte auch absolut nicht zu ihr, dass sie so nervös war. Sonst war sie immer die taffe und unberührte Kunoichi, die sich von niemand unterkriegen ließ. Da stellte sich doch Shikamaru die Frage, was sie ihm so wichtiges sagen wollte, dass es sie so nervös machte …   Noch einmal atmete sie tief ein und aus. Sie musste es ihm jetzt einfach sagen, tat sie es nicht, würde sie es wohl nie übers Herz bringen und das konnte sie nicht bringen.    „Shikamaru …“, erhob Temari erneut ihre Stimme, wobei sie ihn allerdings nicht direkt ansah, „ich bin schwanger!“, ruckte sie schließlich mit der Sprache raus und schloss ihre Augen. Sie wollte gar nicht sehen, wie er reagierte. Viel zu groß war ihre Angst, Ablehnung in seinen Augen zu sehen.   Shikamaru aber sah sie nur entsetz an. Es brauchte einige Sekunden, bis die Information zu ihm durchgedrungen war. Fassungslos ließ er sich auf den Platz neben Temari fallen. Er hatte mit vielem gerechnet, aber sicher nicht damit! Er konnte nicht fassen, was sie ihm da gerade offenbart hatte. Sie war schwanger! Sie war wirklich schwanger und das bedeutete, dass er Vater werden würde. Nun wurde ihm auch klar, was ihr Verhalten im Krankenhaus zu bedeuten hatte. Sie wollte seine Reaktion austesten, mehr nicht.   „Du meinst das wirklich ernst, oder?“, fragte Shikamaru unsicher, nachdem er einen Moment lang darüber nachgedacht hatte. Temari nickte, bevor sie ihr Buch aufklappte und das kleine Bild heraus zog, welches sie ihm überreichte. Das Ultraschallbild. Sie dachte sich, ein Bild sagte vielleicht mehr, als sie ihm erklären konnte. Sie hoffte zumindest, dass sie dann nicht mehr so viel erklären musste.   Shikamaru betrachtete das Bild eingehend, bevor er seinen Blick auf Temari richtete. Sie konnte die Fragezeichen in seinen Augen förmlich sehen. Sofort war ihr klar, was er fragen wollte.   „Ja, es sind Drillinge“, antwortete sie auf seine unausgesprochene Frage. Erneut richtete Shikamaru seinen Blick auf das Ultraschalbild, ohne dass ein Ton über seine Lippen kam. Eine nachdenkliche Falte bildete sich auf seiner Stirn.   Temari wusste nicht wieso, doch irgendwie löste dieser Anblick etwas in ihr aus. Sie hasste sich dafür, doch ohne dass sie es verhindern konnte, begann es in ihren Augen gefährlich zu glitzern. Die Sabakuno wusste zwar nicht wie, doch schien es Shikamaru keine Sekunde später schon bemerkt zu haben. Mit sanfter Gewalt zog er die hübsche Blondine in seine Arm, um ihr Trost spenden zu können.   „Hey, was ist los, Temari?“, fragte er sie besorgt und führsorglich zugleich. Doch bevor Temari antworten konnte, erhob Kankuro das Wort.   „Mach dir keine Sorgen, Shikamaru. Seit sie weiß, dass sie schwanger ist, hat sie immer wieder mal so eine Heulattacken. Ich tippe ja darauf, dass ihre Hormone mit ihr durchgehen“, lachte Kankuro sichtlich amüsiert, doch keine Minuten später war er wieder todernst. „Die wichtigere Frage ist: Was willst du tun?“   Erwartungsvoll sahen Temari und Kankuro Shikamaru an. Ihnen allen war klar, dass von seiner Antwort und seiner Entscheidung vieles abhing. Lange und gründlich dachte er darüber nach, was er sagen sollte. Er wusste, dass es eine Entscheidung für immer sein würde. Eine Entscheidung, bei der er sich für oder gegen Temari entscheiden musste, denn sie würde es nur noch mit den Kinder, seinen Kindern, geben, das war ihm klar. Natürlich wollte er Temari nicht verlieren und er wollte sie auch nicht mit drei Kindern alleine lassen, zumal das seine Kinder waren, welche er auch nicht vernachlässigen wollte. Also gab es nur eine Antwort für ihn, auch wenn das sehr viel Arbeit mit sich brachte, aber die würde er auf sich nehmen.   „Kankuro, ich habe dir damals, als du mich ausgefragt hattest, schon gesagt, dass ich zu Temari und ihrem Kind stehe und sie unterstützen werde, egal was kommt! Ich stehe zu meinem Wort, egal ob es hierbei um ein Kind oder drei Kinder geht. Ich werde immer bei Temari bleiben!“, sagte er mit ernster und entschlossener Stimme. Um seine Worte noch zu verdeutlichen, zog er Temari näher an sich heran. Kankuro reichte das als Beweis, dass er sein Wort halten würde, weshalb er die beiden herzlich anlächelte.   „Ich bin froh, dass du dieser Meinung bist! Dann kann ich jetzt beruhigt wieder nach Suna zurückkehren“, erklärte er und stand von seinem Platz auf, um die beiden alleine zu lassen.   „Du willst jetzt schon gehen?“, fragte Temari entsetzt und sprang auf. Damit hatte sie am wenigsten gerechnet. Eigentlich hatte sie sogar gedacht, dass er noch ein paar Tage bei ihr bleiben würde. Kankuro aber nickte.   „Gaara braucht mich. Ich habe mit ihm abgemacht, dass ich so lange bleibe, bis ihr das hier geklärt habt. Du hast hier jetzt jemanden, der gut auf dich aufpasst“, erklärte er, wobei er noch einmal auf seine Schwester zukam und sie in seine Arme zog.   „Pass gut auf Gaara auf, ja? Sorg dafür, dass er auch genügend isst und schläft. Vielleicht wirst du es ja schaffen, dass er sich mit Matsuri verabredet und oh mein Gott, ich wird euch so vermissen!“, brach es aus Temari heraus. Und wie die Worte aus ihr herausbrachen, taten es auch wieder ihre Tränen, die ihr unaufhörlich über die Wangen flossen.   „Jetzt fängst du ja schon wieder an“, lachte Kankuro, um die Situation ein wenig aufzulockern, was allerdings eher wenig brachte. „Shht … Ist ja gut. Ich werde mich schon darum kümmern, dass in Suna alles läuft, aber pass du bitte auch auf dich auf. Und sag Bescheid, wenn die Kinder kommen“, versuchte er es nun mit der sanften Seite und drückte sie noch etwas fester an sich. Temari erwiderte die Umarmung ihres Bruders lächelnd.   „Wenn etwas ist, schick ein Brief und ich bin sofort wieder bei dir“, flüsterte er ihr so leise zu, dass nur sie es verstehen konnte, bevor er seine Tasche nahm, welche er bereits im Flur platziert hatte und zur Tür ging. Doch ehe er durch diese verschwand, drehte er sich noch einmal zu dem glücklichen Paar um.   „Shikamaru, pass gut auf meine Schwester auf. Wenn du ihr wehtust oder du dich nicht gut genug um sie kümmerst, komme ich wieder und mach dir das Leben zur Hölle!“, knurrte er drohend, wobei ein fieses Grinsen auf seinen Lippen lag. Shikamaru schluckte zwar hart, nickte aber, um ihm zu zeigen, dass er verstanden hatte. Nachdem Kankuro aus der Tür getreten war, zog Shikamaru erneut in seine schützenden Arme.   ~~~   Leise klopfte es an der Tür des Kazekage, welcher seinem Gast den Eintritt gewährte, bevor er von seinen Dokumenten aufsah. Als er erkannte, wer dort vor ihm getreten war, bildete sich ein kleines Lächeln auf seinen Lippen.   „Hallo, schön dich zu sehen“, begrüßte er die Kunoichi herzlich, welche sein Lächeln erwiderte, während sie näher an seinen Schreibtisch trat. Dabei fiel ihr Blick auf die vielen Dokumente, die vor ihm lagen. Ganz automatisch wandelte sich ihr Lächeln in eine ernste und zugleich besorgte Miene.   „Ähm … Gaara … Bitte gestattete mir die Frage, aber wann warst du das letzte Mal in deiner Wohnung und hast gegessen oder geschlafen?“, fragte sie schüchtern, ließ ihn allerdings nicht auf den Augen. Gaara seufzte leise.   „Bitte Matsuri, fang nicht du auch noch damit an. Es reicht, wenn Temari und Kankuro mich immer von der Arbeit abhalten. Da bin ich froh, dass ich jetzt, wo die beiden nicht da sind, endlich etwas vorankomme. Da musst du nicht auch damit anfangen! Auch wenn ich deine Sorge schätze“, erklärte er ihr sachlich. Matsuri ließ sich davon allerdings nicht abhalten. Entschlossen trat sie noch einen Schritt nach vorne, um ihm ganz nah zu sein und vielleicht dieselbe Wirkung auf ihn zu haben, wie es immer seiner Schwester gelang.   „Also hast du seit du wieder hier bist noch keine Pause gemacht?!“, stellte sie fest, wobei sie wusste, dass sie recht hatte und dass er ihr wahrscheinlich nicht rechtgeben würde.   Wie sie erwartet hatte, wand sich Gaara wieder seinen Dokumenten zu. Doch davon ließ sie sich nicht entmutigen. Sie hatte oft genug bei Temari zugesehen. Da würde sie das jetzt auch alleine schaffen.   „Es tut mir wirklich leid, Gaara, aber du lässt mir keine andere Wahl“, sagte sie ruhig, während sie um den Schreibtisch herum lief. Dort griff sie nach seinem Arm und zog ihn aus seinem Sessel heraus, um  mit ihm im Schlepptau sein Büro zu verlassen. Sie wusste genau, dass es für ihn ein leichtes wäre, sich aus ihrem Griff zu befreien und zu seiner Arbeit zurück zu kehren, doch irgendwas sagte ihr, dass er das nicht tun würde, dass er ihr einfach folgen würde. Ob es nun daran lag, weil er Angst davor hatte von Temari eine Standpauke zu bekommen, wenn sie wiederkam – und die junge Frau wusste, dass Temari nicht zimperlich sein würde, wenn sie davon erfuhr, schließlich regte sie sich ständig darüber auf, dass er immer nur an die Arbeit dachte – oder weil er es eigentlich selbst wollte und es nur an der Person fehlte, die ihn da raus holte, wusste sie nicht.   Als sie das Haus betraten, in dem Gaara mit seinen Geschwistern wohnte, blickte er überrascht auf den schon fertig gedeckten Tisch.   „Woher wusstest du, dass ich mitkomme?“, fragte er nachdenklich, wobei er Matsuri eingehen betrachtete. Lächelnd setzte Matsuri sich auf einen Platz und deutete ihm, es ihr gleich zu tun.   „Intuition“, erwiderte sie schlicht, wobei sie nicht verbergen konnte, dass ein wenig Stolz in ihrer Stimme mitschwang.   Gaara setzte sich ihr gegenüber und begann genau wie Matsuri zu essen.   „Wieso hast du das gemacht?“, fragte der Sabakuno schließlich in die Stille hinein. Wieder lächelte Matsuri glücklich.   „Wenn weder Temari noch Kankuro dafür sorgen, dass du genügend Schlaf und Essen bekommst, dann muss ich mich darum kümmern! Temari hat mich vor ihrer Abreise darum gebeten“, erklärte sie ihm zwischen zwei Bissen. „Wie geht es ihr eigentlich?“   Lange unterhielten die beiden sich, wobei keiner von ihnen leugnen konnte, dass sie viel Spaß zusammen hatten. Dabei bemerkten sie gar nicht, dass auch Kankuro an diesem Abend wieder nach Hause kam. Dem Sabakuno war das nur recht. Er wollte die beiden bei ihrem Date auf keinen Fall stören, denn, als er die beiden da so glücklich sah, wurde ihm klar, dass es ihn nicht viel Mühe kosten würde, Temaris Wunsch zu erfüllen… Kapitel 22: Heimlichtuerei -------------------------- 22. Heimlichtuerei   „Hallo Temari, schön, dass es dir wieder gut geht! Möchtest du nicht mit Shikamaru heute zu uns zum Essen kommen?“, begrüßte Yoshino sie. Temari war gerade über den Markt gelaufen, um einzukaufen, als Yoshino ihr über den Weg lief.   „Hallo Yoshino, wir kommen gerne vorbei“, erwiderte sie lächelnd. Sie wusste, dass Shikamaru das wahrscheinlich nicht wollte, aber das war ihr egal. Sie wollte nicht, dass Yoshino sie weiter nervte und das dann mal wieder zum Streit führt. Darauf konnte sie momentan wirklich verzichten, zumal sie ihnen ja auch noch gestehen musste, dass sie schwanger war.   „Wie geht‘s dir? Was hattest du eigentlich? Wir haben uns wirklich Sorgen um dich gemacht, aber uns wollte keiner sagen, was los war“, plapperte Yoshino wild drauf los, während sie die Straßen entlang liefen.   „Bestens, es ging mir nie besser. Ach das war nicht der Rede Wertes, nur ein paar Schwächeanfälle vermischt mit Fieber“, antwortete sie ihr und lies sich so auf den Smalltalk ein. Yoshino nickte, während sie weiter nebeneinander her liefen.   „Möchtest du vielleicht jetzt schon mit zu uns kommen?“, fragte Yoshino schließlich nach einer Weile. Temari überlegte. Bei sich zu Hause würde sie so oder so nur doof rumsitzen und Langeweile haben, da konnte sie auch gleich mitkommen. Also nickt sie, wobei ihr Blick auf die zwei großen schweren Einkaufstüten fiel.   „Soll ich dir tragen helfen?“, fragte sie lächelnd.   „Oh danke, liebes!“ Yoshino erwiderte ihr Lächelnd dankbar und reichte ihr eine der Tüten. Gemeinsam liefen sie so zum Nara-Anwesen.   ~~~   „Hey Shikamaru!“, rief TenTen und winkte ihm zu. Lächelnd kam sie auf ihn zu gerannt. Lee und Neji folgten ihr.   „Wie geht es Temari?“, fragte sie neugierig und besorgt zugleich. „Was hatte sie überhaupt?“ Nachdenklich sah sie den Nara an. Er konnte ihr deutlich ansehen, wie besorgt sie war. Trotzdem seufzte Shikamaru. Wie ihm das doch auf die Nerven ging … So ging das nun schon eine ganze Weile. Immer wieder kamen seine Freunde und fragten ihn wie es Temari ging und was sie hatte. Und immer wieder musste er ihnen dieselbe Antwort geben.   „Es geht ihr schon besser. Sie hatte nur ein paar Schwindelanfälle“, erklärte er ihnen sachlich. Darauf hatten sie sich vorerst geeinigt. Sie wollten erstmal niemand etwas von der Schwangerschaft sagen, weil Temari keinen großen Trubel um sich wollte und er eigentlich auch nicht.   Kurz unterhielt er sich noch mit seinen Freunden, bevor er sich auf den Weg nach Hause. Sein Vater hatte ihn im Auftrag seiner Mutter darum gebeten, heute Mal wieder nach Hause zu kommen, denn schon seit Tagen war er nicht mehr da gewesen. Er blieb lieber bei Temari und verbrachte mit ihr seine Zeit. Wenig später war er auch schon zu Hause und öffnete die Tür.   ~~~   „Kann ich dir mit irgendwas helfen, Yoshino?“, fragte Temari höflich und trat hinter Yoshino in die Küche. Yoshino überlegte einen Moment.   „Kannst du bitte das Gemüse waschen und schneiden?!“, bat Yoshino sie schließlich, wobei sie auf das Gemüse auf der Anrichte zeigte.   „Ja, mach ich!“, erwiderte Temari und machte sich gleich an die Arbeit. Eine Weile waren die beiden Frauen mit ihrer Arbeit beschäftigt, wobei eine angenehme Stille sich um sie ausbreitete.   „Wie lange bleibst du eigentlich dieses Mal, Temari? Ich meine, bis ihr die Chuunin-Auswahlprüfung plant, dauert es doch noch ein bisschen, oder?“, brach die Nara schließlich das Schweigen. Temari sah kurz auf, bevor sie sich wieder ihrem Gemüse widmete.   „Ich hab schon mit Naruto gesprochen und ich darf die Zeit bis wir anfangen hierbleiben. Gaara ist es nur recht, dass ich noch ein bisschen bleibe und mich ausruhe“, antwortete sie, ohne dass sie noch mal aufsah. Yoshino nickte nur, womit sich erneut ein Schweigen zwischen den Frauen ausbreitete.   Plötzlich aber wurde Temari übel. Sie schloss die Augen und atmete tief durch, um die Übelkeit zu unterdrücken, doch hielt dies nicht von langer Dauer. Als es schließlich nicht mehr aushielt, ließ sie das Messer ruckartig fallen und stürmte auf die Toilette, wo sie sich letztendlich übergab.   „Temari!“, rief Yoshino erschrocken und legte ihren Kochlöffel beiseite, um der hübschen Blondine zu folgen, doch kam diese genau in dem Moment zurück. Besorgt musterte die Ältere sie. Temari aber lächelte einfach nur entschuldigend.   „Keine Sorge, Yoshino. Mir geht’s schon wieder besser“, sagte sie ruhig, wobei sie sich unbewusst über ihren Bauch strich. Yoshinos Augenbraue hob sich misstrauisch, während sie noch einmal ihren Blick über Temaris Körper schweifen ließ.   „Ich denke es ist trotzdem besser, wenn du dich hinlegst und ein wenig ausruhst“, erwiderte die bestimmt, womit sie Temari aus der Küche ins Wohnzimmer schob.   Natürlich war Temari klar, dass Yoshino ihre Lüge durchschaut hatte. Wenn sie ehrlich zu sich selbst wäre, hätte sie sich auch nicht unbedingt geglaubt, doch sie war ihr dankbar, dass sie nicht weiter nachfragte. Sie hätte auch keine Lust gehabt, sich irgendeine Lüge auszudenken, zumal sie es so oder so herausfinden würde. Seufzend legte sich Temari aufs Sofa. Ein wenig Schlaf würde ihr sicher guttun. Sie fühlte sich noch immer nicht wirklich gut, weshalb sie die Augen schloss und wenig später war sie auch schon eingeschlafen und bekam nichts von dem mit, was um sie herum war.   ~~~   „Temari?“, riss sie eine ruhige Stimme aus ihrem Schlaf. Müde schlug Temari die Augen auf und blickte direkt in seine braunen Irden   „Wie geht es dir?“, fragte Shikamaru besorgt und half ihr dabei sich vorsichtig wieder aufzusetzen.   „Schon viel besser! Es ist doch erstaunlich, was so ein kleines Schläfchen alles ausmacht“, erwidert sie lächelnd, um ihn zu beruhigen.   „Das freut mich zu hören!“, erklang auch Yoshinos Stimme, welche sie hinter Shikamaru ausmachen konnte. „Ihr könnt ja noch Mal kurz rausgehen, bis es essen gibt. Dann sollte auch Shikaku wieder da sein“, fuhr die Braunhaarige fort, bevor sie wieder in der Küche verschwand.   Vorsichtig stand Temari auf und ging mit Shikamaru zusammen raus in den Garten, wo sie sich an einen kleinen Teich setzten beziehungsweise in Shikamarus Fall legten. Eine Weile verbrachten sie so die Zeit zusammen, wobei Shikamaru die Wolken beobachtete und Temari ihren Blick auf die Enten richtete, die auf dem Teich schwammen. So hangen sie beide ihren Gedanken nach.   „Wann willst du es ihnen sagen?“, fragte er sie irgendwann aus heiterem Himmel.   „Ich dachte wir sagen es ihnen und nicht ich!“, empörte sich Temari aufgebracht.   „Gut. Wann wollen wir es ihnen sagen?“, verbesserte er sich seufzend, wobei er innerlich die Augen verdrehte.   „Ich möchte so lange wie möglich warten. Ich hab keine Lust darauf, dass deine Mutter jeden Tag vorbei kommt und meint sie müsse alles besser wissen“, erwiderte Temari nachdenklich.   „Lange kannst du es aber nicht mehr geheim halten und wenn meine Mutter es auf einer anderen Art erfährt, wird sie ziemlich sauer“, wand Shikamaru ein.   „Ich weiß!“, brummte sie leicht verstimmt. Sie hatte nicht wirklich Lust diese Diskussion zu führen, denn eigentlich wollte sie einfach mal nur ihre Ruhe haben. Shikamaru schien das allerdings nicht zu bemerken.   „Bei Drillinge wird sie es noch viel eher bemerken, immerhin wird die Rundung nicht zu übersehen sein“, fuhr er unbeirrt fort und brachte so das Fass zum Überlaufen.   „Shikamaru, können wir nicht einfach Mal den Moment genießen?! Ich werde dir schon rechtzeitig Bescheid sagen, wenn ich mich bereit dafür fühle, deinen Eltern zu sagen, dass ich schwanger bin!“, fauchte die blonde Schönheit aufgebracht.   Schnell hob Shikamaru abwehrend seine Hände   „Ist ja schon gut. Ich wollte nur mal fragen“, sagte er schnell, was zu seinem Glück zu funktionieren schien, zumindest lehnte sich Temari wieder zurück und schloss ihre Augen. Fast wäre sie sogar eingeschlafen, wenn in dem Moment nicht Yoshino zu ihnen hinausgetreten wäre.   „Temari! Shikamaru! Es gibt essen! Kommt bitte!“, rief die Nara. Schnell kamen Temari und Shikamaru ihrer Aufforderung nach, standen auf und gingen  zur Terrassentür, um wieder ins Haus zu kommen.   Kurz vor der Tür aber hielt Shikamaru noch einmal inne, womit er auch Temari stoppte.   „Also du willst es ihnen heute noch nicht sagen, richtig?!“, fragte er noch einmal, um auf Nummer Sicher zu gehen.   „Richtig!“, knurrte sie ihn finster an, bevor sie sich wieder umdrehte und zurück ins Haus stolzierte, wie sie es doch hasste, sich zu wiederholen. „Mendokuse … Das kann ja was werden …“, grummelte der Nara niedergeschlagen, während er ihr rein folgte.   Zusammen setzten sie sich alle an einen Tisch und begannen zu essen. Wie üblich verlief das Essen mit seinen Eltern schweigend. Wie üblich waren es seine Eltern, die dieses Schweigen brachen. Wie üblich war es Temari, die darauf reagieren musste.   „Temari, wie läuft es eigentlich in Suna?“, fragte Shikaku schließlich nach einer Weile interessiert.   „Es läuft wirklich gut. Gaara wird mittlerweile vollständig vom Rat akzeptiert und auch sonst geht es immer weiter Bergauf“, antwortete sie lächelnd. Sie war wirklich stolz auf ihren kleinen Bruder und nicht nur sie auch Kankuro war es. Sie wussten, dass er hart arbeiten musste, um so anerkannt zu werden und ihr Land weiter nach vorne zu bringen. Oft musste sie ihn nachts aus seinem Büro schleifen, damit er überhaupt mal etwas schlief oder sie brachte ihm sein Mittagessen, damit er nicht vergaß zu sehen. Und wenn sie es mal nicht schaffte, weil sie auf einer Mission war, dann übernahm Kankuro oder Matsuri ihre Aufgabe, so wie sie es ihnen aufgetragen hatte. Sie hoffte nur, dass die beiden auch in Zukunft dafür sorgten, dass er sich nicht überanstrengte und gut auf seine Gesundheit achtete.   „Das ist schön zu hören. Meine Frau hat mir erzählt, dass du bis zu den Chuunin-Auswahlprüfungen hier bleibst. Weißt du schon, was du währenddessen machen willst?“, fragte er weiter. Temari aber schüttelte den Kopf.   „Nein, das weiß ich noch nicht so genau. Aber wenn ich schon Mal eher hier bin, dann können Shikamaru und ich ja auch schon mal etwas eher mit den Vorbereitungen anfangen“, erklärte Temari. Sie hatte sich wirklich noch keinen Kopf darum gemacht, was sie hier tun wollte, jedoch hoffte sie, dass sie schnell eine Beschäftigung fand, denn ohne die würde ihr sicher viel zu schnell langweilig werden. Doch da machte sie sich nicht allzu große Sorgen, immerhin würde sie fürs erste ja den Haushalt schmeißen. Außerdem mussten sie sich um Babysachen kümmern, auch wenn das noch ein bisschen Zeit hatte. Auf Missionen würde sie fürs erste wohl nicht mehr gehen können. Sie war sich ziemlich sicher, dass das weder Shikamaru noch Gaara oder Kankuro zulassen würden. Bei Naruto war sie sich da nicht so sicher, aber der hatte keine Chance gegen die anderen, zumal sie so oder so Suna unterstand und zuerst auf die Befehle ihres Bruders hören musste. Eigentlich war das schade, denn sie glaubte nicht daran, dass sie überhaupt jemals wieder auf eine Mission gehen würde, immerhin wollte sie nicht riskieren, dass ihre Kinder ohne Mutter aufwachsen mussten, nur weil sie zu dämlich war und sich bei einer Mission hatte töten lassen ….    „Du willst trotzdem an der Chuunin-Auswahlprüfung arbeiten?“, fragte er sie flüsternd, sodass seine Eltern sie nicht hörten, wobei leichtes Entsetzen in seiner Stimme mitschwang.   „Klar warum nicht?! Ein bisschen Papierkram kann ich auch trotz Schwangerschaft machen. Das wird mich schon nicht umbringen“, erwiderte sie ebenso leise.   „Meinst du nicht, dass das vielleicht zu viel für dich werden könnte?“, fragte er mit leichte besorgt.   „Shikamaru, ich find es ja ganz süß, dass du dich um mich sorgst, aber ich bin dann gerade erst im dritten Monat, wenn wir mit den Vorbereitungen anfangen. Das werde ich ja wohl schon noch schaffen. Also mach dir keine Sorgen! Außerdem müsstest du es dann ganz alleine machen, wenn ich dir nicht helfe“, erwiderte sie, wobei sie leise kicherte. Sie war überzeugt, Shikamaru die ganze Arbeit niemals alleine bewältigen konnte. Dafür war er einfach viel zu faul. Shikamaru aber warf ihr einen bösen Blick zu. Er konnte sich schon denken, woran sie gerade dachte und es gefiel ihm gar nicht. Eigentlich müsste sie wissen, dass er seiner Arbeit immer gewissenhaft nachging, auch wenn er sich dabei manchmal sehr viel Zeit ließ.   „Was gibt es denn da zu tuscheln?“, fragte Yoshino neugierig und unterbrach so die beiden. Sofort schnellten Shikamaru und Temari auseinander.   „Nichts!“, sagten sie wie aus einem Mund, bevor sie weiter aßen. Sie wollten das noch nicht jetzt ausdiskutieren, denn ihnen beiden war klar, dass sie dann keine Ruhe mehr hatten und ein bisschen Ruhe wollten sie sich noch gönnen. Also würden sie auch nichts sagen, da waren Yoshinos versuche, sie auszuquetschen zwecklos. Sie aßen einfach weiter und reagieren nicht auf ihre Fragen. Doch davon ließ sich die Ältere nicht unterkriegen. Sie gab erst auf, als Shikaku sie schließlich unterbrach, zumindest für den Moment. Ewig hielt sie das allerdings nicht auf. Dafür war sie einfach zu neugierig und sie war davon überzeugt, dass sie rausbekommen würde, was da im Busch war, denn sie bekam immer das was sie wollte, zumindest fast immer…     Yoshino fragte sie die ganze Woche über immer wieder aufs Neue nach ihrem Geheimnis, doch Temari und Shikamaru blieben standhaft. Zwar hatten sie auch jetzt nicht ihre erhoffte Ruhe, jedoch hofften sie, dass die Nara bald aufgeben. Zu ihrem Bedauern mussten sie allerdings feststellen, dass nicht nur Yoshino versuchte etwas aus ihnen heraus zu bekommen, sondern auch ihre Freunde stellten immer wieder irgendwelche Fragen, wobei Sakura und Ino immer wieder in schallendes Gelächter ausbrachen. Jedoch hatten die beiden ihnen versprochen, nichts zu verraten. Mal davon abgesehen, dass selbst wenn sie es wollten, sie es nicht durften. Trotzdem änderte dies nichts daran, dass sie alle Shikamaru und Temari tierisch auf die Nerven gingen, weshalb sie versuchten ihnen aus dem Weg zu gehen. Leider mussten sie aber feststellen, dass das nicht immer funktionierte. Dennoch erzählten sie niemanden von der Schwangerschaft. Sie wollten einfach noch ein bisschen Zeit für sich haben, in der sich niemand bei ihnen einmischte.     So vergingen ein paar Wochen, in denen Temari langsam an das Ende des zweiten Schwangerschaftsmonats gelang, was an ihrem Bauch schon leicht sichtbar wurde. Wenn sie zum Beispiel ihr T-Shirt anhob oder ein enganliegendes T-Shirt anzog, konnte man schon eine ganz kleine Rundung sehen, wenn man genau hinsah und wusste, dass sie da war. Doch um nichts zu riskieren, zog sie sich, wenn sie rausging oder Besuch erwartete nur Sachen an, die ein wenig weiter waren, sodass sie nicht so schnell aufflogen. Zu ihrem Glück war in Konoha momentan tiefster Winter, weshalb es nicht auffiel, wenn sie sich etwas dicker anzog.   Aber nicht nur in ihrer Schwangerschaft gab es Neuigkeiten, sondern auch bei Sasuke und Sakura. Die Zwillinge der beiden hatten sich endlich dazu entschieden, sich so zu zeigen, dass man das Geschlecht erkennen konnte, womit klar war, dass sie einen Jungen und ein Mädchen bekommen würden. Da war es nicht verwunderlich, dass die Freude bei den beiden aber auch bei ihren Freunden groß war. Temari freute sich irgendwie über das glückliche Gesicht ihrer Freundin und fragte sich, ob sie und Shikamaru auch so glücklich aussehen würden, wenn sie das Geschlecht ihrer Kinder erfuhren, wobei eigentlich egal war, ob sich dabei nun um Jungs oder Mädchen handelte. Tatsache war, dass sie sich immer mehr auf die Schwangerschaft freute, auch wenn ihr das selbst ein wenig schwer fiel zu glauben.   Doch noch mehr freute sie sich malwieder mehr Zeit mit ihrem Freund verbringen zu können, denn das hatte ihr in der letzten Zeit wirklich gefehlt und sie wollte sie so lange auskosten, wie sie es noch kennte, denn Temari war klar, dass sich das ändern würde. Kinder kosteten schließlich viel Zeit. Nichtsdestotrotz war sie überzeugt, dass sie mehr Zeit haben würden als zu früheren Zeiten. Temari hatte nämlich beschlossen mit ihren Kindern in Konoha zu bleiben, denn ihr war klar, dass Shikamaru niemals seine Heimat verlassen konnte und so musste sie die Bürde auf sich nehmen, auch wenn es nicht leicht für sie sein würde. Sie würde Gaara und Kankuro schrecklich vermissen. Mal davon abgesehen, dass sie sich auch ständig sorgen um die beiden machen würde … Aber nicht nur Gaara und Kankuro würde sie vermissen. Da waren noch die Wärme, die nur in Suna herrschte und der viele Sand, den sie schon als Kind immer so sehr liebte. All das würde sie hier in Konoha nicht haben das war ihr klar, nur war sie sich noch nicht ganz so sicher, wie groß ihr Opfer sein würde, dass sie damit brachte, sich dazu zu entschließen bei ihm zu bleiben. Denn neben der Natur und ihren Brüdern, die ihr fehlen würden, kamen auch noch die anderen Dorfbewohner, die sie schon von ihrer Kindheit auf kannte. Und erst da fiel ihr auf, dass sie hier alleine sein würde … Doch war Temari sich sicher, dass es sich für ihre Kinder lohnen würde, schließlich würden sie es hier besser haben, auch wenn sie das nur sehr ungern zugab. Kapitel 23: Essen bei Famile Nara --------------------------------- 23. Essen bei Familie Nara   Nachdenklich stand sie vor dem Spiegel und betrachtete eingehend ihre Rundung. Langsam strich sie über ihren Bauch. So ganz konnte sie es immer noch nicht glauben. Sie war wirklich Schwanger. Sie bekam wirklich drei Kinder. Temari war so in Gedanken versunken, dass sie gar nicht bemerkte, wie sich jemand hinter sie stellte. Erst als sich zwei Arme um ihren Bauch schlangen, fiel ihr Blick auf seine Silhouette. Zärtlich hauchte er ihr einen Kuss auf den Hals.   „Wir sollten es ihnen langsam sagen, sonst finden sie es so raus“, flüsterte er ihr ins Ohr und löste so mit seinem heißen Atem eine Gänsehaut auf ihrem Rücken aus.   „Ich weiß …“, seufzte sie leise, wobei sie versuchte ihren Körper wieder unter Kontrolle zu bringen. Wie sie es doch hasste, wenn er das tat und wie sie es gleichzeitig liebte. Er brachte ihre Gefühle einfach komplett durcheinander.   „Wir sind doch heute bei ihnen eingeladen, warum kommen wir nicht einfach etwas eher und sagen es ihnen endlich?!“, schlug sie schließlich vor und drehte sich in seinen Armen, um ihre Lippen auf die seinen legen zu können. Eigentlich hatte sie bis Mitte des dritten Monats warten wollen, doch ging ihr die ständige Fragerei langsam auf die Nerven und auf die wenigen Wochen kam es nun auch nicht mehr an.   „Ja, das klingt gut. Dann sollten wir uns langsam fertigmachen“, erwiderte er und gab sie frei, sodass sie sich fertigmachen konnten.   Temari nickte. Gemütlich schlenderte sie zu ihrem Kleiderschrank, um das richtige Outfit zu finden. Schnell zog sie ein lila Top, welches sich eng an ihren Körper schmiegte. Dazu hatte sie sich für einen schönen dicken schwarzen Wollpullover entschieden. Beides zog sie sich an. Ihr Outfit wurde mit einem Mantel, Handschuhen und einer Mütze vervollständigt, womit sie wesentlich dicker angezogen war als Shikamaru. Der zog sich lediglich einen Pulli und sein geliebte Weste an, was wohl daran lag, dass er diese Temperaturen mehr gewöhnt war als die Sabakuno.   So gingen sie beide zusammen durch die leeren Straßen Konohas. Temari hatte sich an seine Schulter gelehnt, während seine Hand um ihrer Hüfte lag und er sie so noch näher an sich heran. Seine andere Hand hatte er in seine Hosentasche geschoben, sodass sie nicht der Kälte ausgesetzt war.   Vor der Tür zum Haus der Nara blieben sie noch einmal stehen. Eingehend musterte Shikamaru seine Freundin.   „Willst du es wirklich tun? Wir werden keine Ruhe mehr haben und es gibt kein Zurück mehr“, fragte Shikamaru, um noch einmal auf Nummer Sicher zu gehen. Temari aber sah ihm entschlossener denn je entgegen und drückte den Klingelknopf als Antwort. Sie würde schon mit Yoshino fertig werden. Davon war sie überzeugt. Keine Sekunde später öffnete sich die Tür und Yoshino lächelte ihnen entgegen.   „Hallo ihr beide! Ihr seid aber früh dran“, begrüßte sie ihre Gäste erfreut.   „Ja wir wollen mit dir und Shikaku noch etwas bereden!“, kam Temari gleich zur Sache.   „Können wir rein kommen?“, fuhr Shikamaru fort.   Yoshino aber beäugte die beiden misstrauisch und dachte gar nicht daran,  sie in ihr Haus zu lassen.   „Shikamaru, willst du deiner Mutter nicht erstmal zum Geburtstag gratulieren?“, fragte die beleidigt, wobei sie ihren Sohn tadelnd ansah. Doch Shikamaru seufzte nur. Temari warf ihm einen verwirrten Blick zu. Sie hatte nicht gewusst, dass Yoshino heute Geburtstag hatte. Sie wusste zwar, dass alle Freunde zu Besuch kommen würden, um zusammen zu feiern, aber den Grund hatte ihr keiner gesagt. Warum nur hatte Shikamaru ihr nichts erzählt? Hätte sie das gewusst, hätte sie noch ein Geschenk besorgt. Außerdem hätte sie sich die Sache mit ihrem Geständnis vielleicht noch einmal überlegt, immerhin hatten sie keine Ahnung, wie Yoshino reagieren würde. Doch sie fürchtete, es war nun zu spät sich noch einmal um zu entscheiden …   Shikamaru seufzte genervt. Trotzdem beugte er sich vor, um seiner Mutter einen Kuss auf die Wange zu geben.   „Alles Gute zum Geburtstag, Mutter!“, flüsterte er ihr zu, sodass nur sie es hören konnte und entlockte seiner Mutter so ein Strahlen.   „Auch alles Gute von mir, Yoshino“, sagte Temari und reichte ihr ihre Hand. Yoshino aber ignorierte diese und zog sie stattdessen in ihre Arme und umarmte sie herzlich. Sie hatte Temari schon lange in ihr Herz geschlossen und zeigte ihr das, wann immer sie konnte. Temari fragte sich, ob sie sich nach den guten Nachrichten auch noch so verhalten würde oder sie sie aus ihrem Haus jagte. Temari hatte keine Ahnung.   Nachdem Yoshino ihre Umarmung und ihre Glückwünsche bekommen hatte, ließ sie die beiden eintreten und führte sie ins Wohnzimmer, nachdem sie sich ihren warmen Sachen entledigt hatten. Als die beiden im Wohnzimmer ankamen, erhob sich Shikaku von seinem Platz, um seinen Sohn und seine Schwiegertochter in Spe zu begrüßen, bevor er sich wieder auf seinem Platz auf dem Sofa setzte. Temari und Shikamaru nahmen auf der Couch ihm gegenüber Platz.   „Der Grund, warum wir schon so früh da sind, ist, weil wir euch etwas wichtiges sagen müssen“, rückte Temari auch sogleich mit der Sprache raus, da sie sich sicher war, dass, würde sie es nicht gleich sagen, sie es an diesem Tag nicht mehr tun würde. „Ich denke, es wäre besser, wenn du dich auch vorher setzt, Yoshino“, fuhr Temari unsicher fort. Yoshino betrachtete die beiden nun misstrauischer denn je, tat aber wie ihr geraten wurde. Natürlich fragte sie sich, was die beiden ihnen sagen wollten, wobei sie sich nicht sicher war, ob sie das wirklich wissen wollte, denn sie vermutete nichts Gutes bei den ernsten Gesichtern, mit denen Temari und Shikamaru sie ansahen.   Doch keiner sagte ein Wort, wodurch sich eine unangenehme Stille ausbreitete. Yoshino beäugte die beiden die ganze Zeit misstrauisch und versuchte sich vorzustellen, was sie angestellt hatten, dass sie so unsicher wirkten, doch sie hatte keinen blassen Schimmer, was Shikamaru und Temari verbrochen haben könnten. Die Blondine aber wurde mit zunehmender Zeit immer nervöser und bekam keinen Ton mehr raus. Irgendwie hatte sie Angst vor Yoshinos Reaktion. Auch wenn sie nicht wusste, warum sie so eine Panik davor hatte, der Nara die Wahrheit zu sagen. Bei jedem anderen wäre ihr so etwas egal gewesen, aber Yoshino war nun mal nicht jeder sondern ihre Schwiegermutter in Spe und mit der wollte sie sich vertragen, immerhin würden sie lange miteinander klarkommen müssen. Aber auch Shikamaru wurde langsam nervös. Zwar bei weitem nicht so nervös wie Temari, aber er war nervös. Er fürchtete sich genauso wie Temari vor der Reaktion seiner Mutter. Der einzige, der ruhig blieb, war Shikaku. Er saß auf dem Sofa und beobachtete die Situation. Er hatte schon einen Verdacht, weshalb die beiden gekommen waren, doch er blieb still. Er wollte den beiden ihre Chance geben, es alleine zu sagen.   Eine ganze Weile blieb es so ruhig, bis Shikaku schließlich doch das Schweigen brach.    „Also, was wollte ihr uns so wichtiges sagen?“, fragte er die beiden, wobei er von einem zum anderen sah. Unsicher wendete Temari ihren Blick auf Shikamaru. Der diesen erwiderte. So diskutierten sie auf mentaler Ebene aus, wer die Ehre haben würde, es Shikamarus Eltern zu sagen, wobei sie beiden nur ein Argument vorzubringen hatte. Temari war der Meinung, dass Shikamaru es tun sollte, schließlich waren es seine Eltern. Shikamaru wiederum fand, dass es ihre Aufgabe sei, schließlich war sie diejenige, die schwanger war.   Lange sahen sie sich einfach nur an, ohne dass erkennbar war, dass einer von ihnen nachgeben würde, bis Temari schließlich ergeben seufzte, doch nicht ohne ihm noch einen bösen Blick zu zuwerfen. So viel als zu dem Thema sie würden es ihnen gemeinsam sagen …   „Also es ist etwas passiert …“, begann sie vorsichtig, nicht sicher, wie sie fortfahren sollte. „Also … ähm … wir … äh … ich … ich meine … ihr ...“, versuchte sie es immer wieder aufs Neue und fuhr sich unruhig durch die Haare, bis sie sich schließlich selbst stoppte. So konnte das nichts werden. Seufzend schloss sie die Augen, bevor sie einmal tief ein und wieder aus atmete. Lächelnd legte sich dabei ihre Hand auf ihren Bauch.   „Ich bin Schwanger!“, rückte sie schließlich mit der Sprache raus und war erstaunt wie leicht die Worte plötzlich über ihre Lippen kamen.   Yoshino starrte sie entsetzt an. Ihr Mund öffnete sich, schloss sich aber gleich wieder, ohne dass sie ein Wort sagte. Es wirkte so als müsste sie erst noch einmal überlegen, was sie eigentlich sagen wollte.   „Du bist Schwanger?“, fragte sie schließlich nach einigen Minuten abwesend. Noch immer war sie dabei das, was sie gerade gehört hatte, zu verarbeiten. Temari war Schwanger und wenn Temari Schwanger war, dann bekamen sie und Shikamaru ein Kind. Shikamaru war ihr Kind und das Kind ihres Kindes ist ihr Enkel, das hieß … Sie wurde Oma!!! Wie vom Blitz getroffen, sprang Yoshino auf und hüpfte wie ein übermütiges, kleines Kind, dass sich auf ihre Weihnachtsgeschenke freute, durch die Wohnung und rief: „Ich werde Oma! Ich werde Oma! Shikaku hast du gehört, wir bekommen einen süßen kleinen Enkel oder Enkelin!“   „Also um genau zu sein, bekommt ihr drei“, unterbrach Shikamaru ihr Geschrei, jedoch bereute er es gleich wieder. Abrupt blieb Yoshino stehen und sah erst ihn und dann Temari an. Auf ihrem Blick erkannten sie blankes Entsetzen, womit sich auch ihre Stimmung schlagartig änderte.   „Ihr bekommt drei Kinder auf einmal?!“, fragte sie fassungslos. „Was habt ihr euch dabei nur gedacht?! Habt ihr noch nie was von Verhütung gehört?!“, schrie sie die beiden an, wobei sie wild mit ihren Armen fuchtelte. „Und was habt ihr jetzt vor? Shikamaru du bist doch selbst fast noch ein Kind! Was willst du dann mit drei eigenen Kindern?! Wie wollte ihr das überhaupt alleine schaffen? Wisst ihr eigentlich w…“, fuhr sie fort, kam allerdings nicht weiter, da Shikaku sie jäh unterbrach.   „Yoshino es reicht jetzt!“, sagte er ruhig, wobei eine so große Autorität in seiner Stimme mitschwang, dass deutlich wurde, dass er keinen Widerspruch zuließ. Überrascht lagen die Blicke von Temari und Shikamaru auf ihm, während sie erstaunt feststellten, dass Yoshino wieder ruhiger wurde.   „Also war habt ihr jetzt vor?“, wand sich Shikaku nun ruhig an Temari und Shikamaru. Dabei zog er seine Frau wieder zurück zu sich aufs Sofa.   „Wir wollen sie auf jeden Fall behalten. Ich könnte gar nicht abtreiben. Wir wissen auch, dass es schwer werden wird, aber wir haben uns trotzdem dafür entschieden. Außerdem werden wir nicht vollkommen alleine sein. Sakura und Ino haben uns schon ihre Hilfe angeboten und die andren werden es ihnen sicher gleichtun, wenn sie erfahren, dass ich schwanger bin. Und auch Gaara und Kankuro wollen uns helfen, wenn wir ihre Hilfe brauchen, auch wenn Suna dafür ein wenig zu weit weg ist. Wir sind hier, weil wir euch erzählen wollten, dass ihr Großeltern werdet. Wir werden uns nicht von euch dazwischen Reden lassen! Wir sind alt genug, um unsere Entscheidungen zu treffen“, antwortete Temari, wobei sie Shikamarus Eltern entschlossen ansah.   „Temari, wir würden niemals von dir verlangen, dass du abtreibst! Und natürlich werden auch wir euch unterstützen. Es ist nur ein … Schock. Wir hätten nicht erwartet, dass ihr gleich drei Kinder bekommt. Aber wir freuen uns trotzdem für euch zwei. Ich habe zwar noch nicht so früh mit Enkelkinder gerechnet, aber das heißt nicht, dass ich mich nicht freue“, erklärte Yoshino sich ruhig. Sie hatte sich wieder beruhigt und lächelte nun glücklich. Sie freute sich wirklich, dass sie Enkelkinder bekommen würde.   Freudig sprang Yoshino auf und lief zur Couch ihr gegenüber, um Temari herzlich zu umarmen, welche dies nur widerwillig über sich ergehen ließ, wusste sie erst nicht so recht wie ihr geschah. Auch Shikaku erhob sich, um seinen Sohn väterlich auf die Schulter zu klopfen.   „Kann man schon was sehen? Darf ich mal? Habt ihr ein Ultraschalbild dabei? …“, fragte Yoshino aufgeregt ohne Punkt und Komma. Noch immer hatte sie Temari nicht losgelassen. Da Temari befürchtete, dass sie auch gar nicht daran dachte, befreite sie sich selbst aus der Umarmung. Yoshino ging ihr schon jetzt langsam auf die Nerven. Wie sollte das nur mit Fortschreiten der Schwangerschaft weitergehen.   Seufzend zog sich Temari ihren Pullover aus. Zum einen heizten die Nara so gut, dass ihr langsam wirklich warm wurde, zum anderen wollte sie Yoshino zeigen, was man sehen konnte. Zum Vorschein kam ihr leicht gerundeter Bauch, der von ihrem Top bedeckt wurde. Vorsichtig und anmutig strich Yoshino rüber. Temari ließ es widerwillig zu. Shikamaru war der einzige, bei dem sie es akzeptierte.    Währenddessen hatte Shikamaru das Ultraschalbild aus seiner Tasche gesucht, welches nun von Shikaku und Yoshino eingehend betrachtet wurde. Das Strahlen auf Yoshinos Lippen wurde mit jedem Moment größer. Anfangs war sie zwar ziemlich sauer und maßlos enttäuscht von Shikamaru gewesen, immerhin hatte sie ihrem Sohn immer eingebläut, dass er aufpassen sollte, damit er seine Freundin eben nicht in einem so jungen Alter schwängerte. Doch bei dem Anblick des Ultraschalbildes, der leichten Rundung von Temaris Bauch und den glücklichen Gesichtern der beiden verflog diese Empfindungen schnell wieder und machten der Freude Platz. Sie freute sich schon jetzt auf ihre Enkelkinder und nicht nur sie sondern auch Shikaku freute sich darauf Opa zu werden.   Noch eine ganze Weile unterhielten sich die vier über die verschiedensten Dinge, wobei sie meisten doch wieder auf Temaris Schwangerschaft zurückkamen. Als es dann endlich klingelte und Yoshino lächelnd aufstand, um zur Tür zu gehen, machte sich Erleichterung in Temari und Shikamaru breit. Sie waren froh, dass es sich nun nicht mehr um sie drehte, sondern nur noch um Yoshino. Zumindest hofften sie das.   „Ahh Yoshino, schön dich zu sehen und alles, alles Liebe zum Geburtstag!“, hörten die drei verbliebenen die erfreuten Stimmen von der Tür. Yoshino bedankte sich ganz herzlich bei Chomai, Chojis Mutter, und Reika, Inos Mütter, und umarmte die beiden erfreut, bevor auch ihre Männer und Kinder Yoshino zum Geburtstag gratulierten. Nachdem sie alle einmal umarmt hatte, führte sie ihre Gäste ins Wohnzimmer, wo die nächste Überraschung auf sie wartete. Fast alle starrten mit offenen Mündern auf Temaris leichte Rundung. Als Chomai und Reika wieder einen klaren Gedanken fassen konnte, begannen sie zu kreischen. Erfreut beglückwünschten sie zunächst Temari und Shikamaru und dann auch Yoshino und Shikaku mit einer Umarmung. Temari wusste gar nicht wie ihr geschah, so schnell hatten die beiden sie auch schon in ihre Arme geschlossen. Inoichi, Chouza und Choji beglückwünschen Shikamaru ebenfalls, in dem sie ihm auf die Schulter klopften. Temari gaben sie lediglich die Hand, weil sie sahen und wussten, wie sehr sie sich gegen die Umarmungen sträubte. Ino beobachtete die Situation im geheimen und grinste nur in sich hinein.   Zusammen quetschten sie sich in das kleine Wohnzimmer und führten ihre Gespräche, bei denen es fast nur um die Temaris Schwangerschaft ging fort, was Temaris Begeisterung nicht unbedingt hob. Die Blondine musste ihnen alles erzählen, was sie bis jetzt wussten und sie war äußerst froh, dass es noch nicht so viel zu erzählen gab, denn das steigerte ihre Hoffnung, dass bald andere Themen aufkommen würden. Während sie erzählte und die Fragen der anderen beantwortete, saß Shikamaru gemütlich neben ihr. Er hatte eine Hand um ihre Hüfte gelegt, während sein Kopf auf ihrer Schulter ruhte. Temari war sich nicht ganz sicher, ob er döste, zumindest sagte er nichts und das ging der blonden Schönheit so langsam wirklich auf die Nerven. Doch nicht nur das. Auch die Fragerei ging ihr so langsam auf die Nerven, sodass sie sich wünschte, es doch noch nicht gesagt zu haben. Doch dafür war es nun zu spät. Zu ihrem Glück gingen ihnen bald die Gesprächsthemen aus, sodass sich die allgemeinen Gespräche wieder um andere Themen drehten und sie aus dem Schussfeld der anderen verschwinden konnte.   Freudig saßen sie alle zusammen. Sie aßen, lachten, quatschten und hatten eine Menge Spaß dabei. Ausgelassen feuerten sie Yoshinos Geburtstag. Später am Abend wurden schließlich auch die Sake Flaschen rausgeholt. Alle außer Temari tranken eifrig und stießen immer wieder miteinander an, wobei sich Shikamaru natürlich auch zurückhielt. Temari blieb nichts anderes übrig als an ihrem Tee zu nippen, wobei sie ab und zu die Nase rümpfte. Teilweise wurde ihr von dem Geruch auch übel, doch gelang es ihr, die Übelkeit zu unterdrücken, sodass sie nicht auf Toilette rennen musste, worüber sie sich wirklich freute, denn das wäre ihr wirklich peinlich gewesen.   Der Abend neigte sich langsam dem Ende und Temari spürte, wie die Müdigkeit sie langsam übermannte, womit auch ihre Konzentration nachließ, was dazu führte, dass ihr der Geruch des Sakes immer mehr zu schaffen machte … Doch auch wenn sie versuchte dies vor den anderen zu verstecken, bemerkte Shikamaru es. Unauffällig beugte er sich zu ihr vor.   „Wollen wir gehen? Du siehst nicht wirklich gut aus!“, flüsterte er ihr zu, sodass nur sie es hören konnte. Temari warf ein Blick in die lachende Runde. Eigentlich würde sie schon gerne gehen, doch fand sie, dass es viel zu unhöflich wäre, würden sie jetzt einfach gehen.   „Sie werden es verstehen“, flüsterte er ihr zu, nachdem er ihren Blick gefolgt war.   Noch einmal sah Temari in die Runde, bevor sie nickte. Gemeinsam erhoben sie sich von ihren Plätzen. Temari ging bereits vor zur Tür, um sich ihre Winterkleidung anzuziehen, während Shikamaru um den Tisch zu seiner Mutter ging und sich zu ihr vorbeugte.   „Temari geht’s nicht so gut und wir sind beide etwas Müde, also gehen wir besser wieder nach Hause“, erklärte er seiner Mutter. Yoshino nickte.   „Macht’s gut und sag Temari gute Besserung von mir“, verabschiedete sie sich von ihrem Sohn. Auch Shikamaru verabschiedete sich von seiner Mutter, bevor er Temari in den Flur folgte, um sich ebenfalls anzuziehen.   Nachdem sich beide wieder vollständig angezogen hatten, machten sie sich auf den Weg nach Hause. Die frische Luft tat Temari unglaublich gut. Nach ein paar Minuten an der Luft stieg ihr die Farbe wieder ins Gesicht und ihre Übelkeit legte sich. Nur an ihrer Müdigkeit änderte sich nichts. Ein herzhaftes Gähnen trat über ihre Lippen und Shikamaru schlang seinen Arm um ihre Taille, um sie so ein Stückchen näher zu ziehen. Augenblicklich bettete Temari ihren Kopf auf seine Schulter. So eng umschlungen gingen sie die leeren Straßen entlang zu ihrem gemeinsamen Haus. Als sie dort ankamen, machten sie sich noch schnell bettfertig, bevor sie sich schließlich schlafen legten und wenig später ins Land der Träume versanken …   ~~~   Kankuro hatte in den letzten Tagen immer öfter dafür gesorgt, dass Gaara und Matsuri sich trafen, schließlich hatte sie das seiner Schwester versprochen. Doch musste er gar nicht so viel tun, denn Matsuri ging von ganz alleine auf Gaara zu, sodass er ihr nur hin und wieder einen Schupser in die richtige Richtung geben musste. Um den Rest kümmerte sie sich selbst. So war es auch an diesem Tag. Matsuri hatte für sie alle das Abendessen gekocht, jedoch hatte er sich schnell wieder verzogen, sodass die beiden alleine waren und es hatte sich gelohnt. Matsuri hatte viel gelacht und ab und zu hatte er auch Gaara lächeln gesehen. Es schien also perfekt zu laufen. Er müsste sich einfach nur zurücklehnen und abwarten, was geschah.     „Danke fürs nach Hause bringen Gaara!“, sagte Matsuri glücklich, während sie den Haustürschlüssel aus ihrer Tasche suchte. Gaara beobachtete sie dabei ruhig.   „Das ist doch selbstverständlich“, antwortete er ruhig. Als Matsuri ihre Schlüssel fand, schloss sie die Tür auf, blieb aber vor der offenen Tür stehen. Warum sie nicht rein ging, wusste sie nicht so genau. Jedoch bereitete sich als Folge dessen ein unangenehmes peinliches Schweigen zwischen den beiden aus. Keiner von beiden wusste so recht, was sie sagen sollten beziehungsweise wie sie sich verabschieden sollten. Zu blöd, dass sie nicht wussten, was sie für eine Beziehung hatten.   Plötzlich machte Matsuri ein paar Schritte nach vorne auf ihn zu. Entschlossen sah sie ihn an. Gaara betrachtete sie verwirrt. Er hatte keine Ahnung, was sie vorhatte. Auch, als aus Matsuris entschlossenem Gesichtsausdruck ein sanftes Lächeln wurde, hatte er keinen Plan. Mittlerweile stand sie direkt vor ihm, sodass nur wenige Zentimeter sie voneinander trennten. Langen sahen sie sich so an, zumindest fühlte es sich für die beiden in dem Moment so an, bevor alles ganz schnell ging, ohne dass jemand etwas ändern konnte. Wie aus dem Nichts hauchte sie ihm ein Kuss auf die Lippen. Eigentlich war es gar kein richtiger Kuss. Ihre Lippen hatten sich nur ganz kurz berührt, doch trotz der kurzen Berührung kribbelte es überall.   „Gute Nacht Gaara-sama!“, hauchte sie ihm ins Ohr, bevor sie genauso schnell wie sie ihn geküsst hatte, in ihre Wohnung verschwand und die Tür hinter sich schloss. Zurück ließ sie einen glücklichen verwirrten Gaara.   Kapitel 24: Es geht wieder los ------------------------------ 21. Es geht wieder los   „Kommst du endlich?“, fragte sie ihn genervt. Sie wartete nun schon eine viertel Stunde auf ihn. Und da hieß es immer Frauen brauchten lange …   „Beeil dich doch mal endlich! Ich will nicht zu spät kommen!“ Wieder war keine Antwort zu vernehmen. Kein „Ich komme gleich!“ oder ein „Nerv nicht!“. Einfach nichts! So langsam verlor sie wirklich die Geduld.   „Shikamaru Nara, ich gebe dir genau zehn Sekunden deinen Arsch hier her zu bewegen. Wenn du dann nicht hier bist, gehe ich ohne dich!“, schrie sie durchs ganze Haus. Sie würde ihre Drohung auf jeden Fall wahrmachen.   „Zehn … neun … acht …“, begann sie rückwärts runter zu zählen. Es war kein Geräusch im Haus zu vernehmen außer ihrer Stimme, die langsam von zehn runter zählte und mit jeder Zahl drohender wurde.   „Sieben … sechs … fünf … vier …“, fuhr sie fort. Doch noch immer bewegte sich im Haus rein gar nichts. Umso kleiner die Zahlen wurden desto drohender wurde nicht nur ihre Stimme, sondern auch ihre Laune wurde schlechte. So langsam wurde sie wirklich sauer.   „Drei … zwei … eins … null …“, endete sie schließlich, jedoch war immer noch nichts passiert. Er war einfach nicht gekommen. Jetzt war sie so richtig sauer.   „Na schön, du hast es nicht anders gewollt! Ich werde ohne dich gehen! Wir sehen uns auf der Konferenz, wenn du sie nicht verpasst!“, fauchte sie angriffslustig, bevor sie nach der Tür griff.   Doch ehe sie diese erreichte, schlangen sich zwei Arme um ihren Oberkörper. Sanft gab er ihr einen Kuss auf die Wange, um sie wieder milde zu stimmen.   „Reg dich ab, Temari. Ich bin doch schon da …“, hauchte er ihr in die Ohren, bevor er sich wieder von ihr löste und die Tür öffnete, um das Haus zu verlassen. Temari aber blieb an Ort und Stelle stehen. Sie wusste nicht wieso, doch sie tat es einfach. Sie verstand die Welt einfach nicht mehr. Erst ließ er sich stundenlang und dann das!   „Temari? Kommst du?“, fragte Shikamaru, nachdem er sich umgedreht und bemerkt hatte, dass sie nicht mitgekommen war und holte sie so aus ihren Gedanken. Schnell löste sich Temari aus ihrer Starre und trampelte ihm hinterher. Noch immer war sie unglaublich sauer auf ihn und das würde sich auch so schnell nicht legen, weshalb sie so zusammen zum Hauptgebäude des Hokageturms. Besser gesagt gingen, wobei man das nicht wirklich gehen nennen konnte. Shikamaru schlich mehr durch die Gegend, während Temari ihm wütend hinterher trampelte. Zwar versuchte sie ihr Gemüht wenigstens ein wenig abzukühlen, doch so recht gelang ihr das nicht …     Als sie schließlich das Hauptgebäude betraten, herrschte da noch immer gähnende Leere, was allerdings nicht verwunderlich war, schließlich würde die Konferenz erst in einer halben Stunde beginnen. So viel also zum Thema, sie würden zu spät kommen. Shikamaru allerdings sagte nicht weiter dazu, wusste er doch, dass sie ihn killen würde, würde er jetzt etwas sagen. So ließ er sich gelangweilt auf einen freien Stuhl fallen und starrte in der Gegend herum, ohne irgendwas Genaues zu fixieren.   „Na habt ihr euch Mal wieder gestritten?“, begrüßt Genma Temari lachend.   „Ha, ha! Wie witzig, Genma! Ich freue mich auch dich wieder zusehen“, erwiderte die Blondine, wobei ihre Stimme nur so vor Sarkasmus triefte.   „Sind das schon die Stimmungsschwankungen oder bist du einfach nur sauer auf deinen Angebeteten?“, mischte sich Anko, welche neben ihnen stand, auch mit ein.  Seit Temari und Shikamaru Yoshino, Chomai und Reika von der Schwangerschaft erzählt hatten, wusste fast das gesamte Dorf, dass sie Schwanger war.   „Es ist jedes Mal ein Vergnügen euch wieder zusehen. Zwar geht es euch nichts an, aber ja ich bin sauer auf meinen Freund!“, sagte sie bissig und wurde dabei mit Absicht etwas lauter als sie musste, sodass Shikamaru ihre Worte auch ja nicht ignorieren konnte. Dieser grummelte allerdings nur irgendwas Unverständliches vor sich hin.   „Ach komm schon, Kleines, du weißt doch, dass das nur Spaß ist. Wir freuen uns natürlich, dich zusehen, nur haben wir dieses Jahr nicht wirklich mit dir gerechnet“, erklärte Genma lächelnd, bevor er sie von hinten umarmte und seinen Kopf auf ihre Schulter legte.   „Ist doch klar, dass ich wieder helfe. Ich bin noch immer die Botschafterin von Suna. Außerdem bin ich Schwanger und nicht schwer krank! Ich kann genauso gut an den Vorbereitungen der Chuunin-Auswahlprüfung arbeiten wie jeder andere, wenn nicht sogar besser, immerhin habe ich schon genug Erfahrung. Mal ganz davon abgesehen, dass ich zu Hause vor Langerweile sterben würde“, meinte Temari nun mit besserer Laune.   „Also wirst du nur an den Vorbereitungen beteiligt sein?!“, stellte Anko nachdenklich fest. Temari nickte.   „Ja, ich soll mich von den Kämpfen fernhalten. Wenn Gaara erfährt, dass ich auch nur in die Nähe vom Kampfgeschehen komme, wird er mich wahrscheinlich umbringen“, seufzte die Blondine ergeben. Zwar konnte sie verstehen, warum es ihr verboten war, zumindest irgendwie. Doch hätte sie trotzdem gerne mehr mitgeholfen …   „Hey, mach dir nichts draus, Kleine. Wenn die Kämpfe endlich beginnen, hast du doch bestimmt anderes im Kopf als diese Prüfung zu überwachen“, versuchte Genma sie aufzumuntern, womit er jedoch auch Shikamarus Aufmerksamkeit erregte.   „Genma, hättest du vielleicht die Güte, deine Finger bei dir zu behalten und nicht meine Freundin damit zu begrabschen?!“, fragte Shikamaru drohend, wobei es eher einer Aufforderung nachkam als einer Frage oder einer höflichen bitte. Dabei hatte er sich bedrohlich hinter den beiden aufgebaut, was Anko zum Grinsen brachte. Sie hätte nicht gedacht, dass der sonst so faule und unmotivierte Shikamaru Nara mal eifersüchtig auf einen fünfzehn Jahre älteren Mann werden konnte. Dass er überhaupt mal eifersüchtig werden würde, wäre ihr nie in den Sinn gekommen. Doch wenn es um Temari ging, schien er auch mal seine üblichen Gewohnheiten zu vergessen. Das hatte sie auch schon von den anderen gehört. Trotzdem faszinierte sie das irgendwie.   „Oh wie süß, Temari, dein Freund ist sogar auf jemanden, der wesentlich älter ist als du, eifersüchtig!“, trällerte sie lachend.   „Ich bin überhaupt nicht eifersüchtig!“, meckerte Shikamaru genervt und wünschte sich augenblicklich, nicht eingeschritten zu sein, denn nun lachte auch Genma.   „Das hört sich aber ganz anders an, Shikamaru“, lachte er amüsiert. Der Nara aber verengte seine Augen zu zwei dünnen Schlitzen.   „Genma lass sofort meine Freundin los!“, fuhr er den älteren an. Dieser schien allerdings weiterhin amüsiert.   „Ist ja schon gut, Shikamaru. Kein Grund gleich sauer zu werden“, erwiderte Genma ruhig, bevor er sie losließ, doch nicht ohne ihr einen kleinen Kuss auf die Wange zu geben, um Shikamaru noch ein wenig zu provozieren. Erst dann ging er mit Anko zu seinem Platz und ließ Temari und Shikamaru alleine stehen.   Lächelnd ging Temari auf Shikamaru zu und umarmte ihn liebevoll.   „Du warst also eifersüchtig auf Genma?!“, fragte sie verführerisch. Shikamaru wurde es dabei gleichzeitig heiß und kalt.   „Vielleicht ein bisschen, aber das ist bei einer so gutaussehenden Frau wie dir nur verständlich, oder?“, gab er schließlich seufzend zu.   „Nun, dann musst du dir nicht mehr lange Sorgen machen, denn bald werde ich richtig fett werden und dann wird mich keiner mehr ansehen“, erwiderte Temari, wobei sie leicht niedergeschlagen klang.   „Für mich wirst du immer die Schönste sein“, erklärte er und strich ihr eine Strähne aus dem Gesicht.   „Schleimer!“, kicherte Temari kopfschüttelnd. Shikamaru erwiderte dies nur mit einem sanften Kuss, aus dem schnell ein leidenschaftlicher wurde.   Ein plötzliches Räuspern ließ die beiden auseinanderfahren und hinter sich blicken, wo Ibiki stand und sie mit seinem Pokerface ansah. Der Raum hatte sich mittlerweile gut gefühlt, wobei die gesamte Aufmerksamkeit auf sie beide lag. Einige der Anwesenden schmunzelten einfach nur andere kicherten und wieder andere mussten sich ein Lachen verkneifen. Schnell  setzten sich Shikamaru und Temari wieder hin, sodass Ibiki, welcher wieder an die Spitze des Tisches getreten war, anfangen konnte. Jedoch war beiden ein Rotschimmer auf den Wangen anzusehen, welcher bei Temari deutlich ausgeprägter war als bei dem Nara. Doch war es ihnen beiden unglaublich unangenehm, dass alle ihnen beim Knutschen zugesehen hatten, schließlich war das doch eher etwas Privates.   „Ich freue mich, dass ihr auch dieses Mal so zahlreich erschienen seid …“, begann Ibiki schließlich die Konferenz und leitete so eine Stunde voller Langeweile ein.      „Kommen wir nun zur Aufgabenverteilung!“, schloss Ibiki nach einer schier endlosen Weile, in der Temari und Shikamaru beinahe eingeschlafen wären, denn eigentlich wurde dabei doch immer nur dasselbe gesagt. Doch jetzt, wo Iruka vorne Stand und einen Namen nach den anderen aufzählte, kam wieder Leben in den Raum, schließlich wollte keiner seinen Namen und somit seine Aufgabe verpassen. Das konnte sich hier wirklich keiner Leisten, immerhin war das eine äußerst wichtige Prüfung, die sie hier vorbereiteten.   „…Temari, du wirst zusammen mit Genma und ein paar anderen die Vorbereitungen treffen. Ich denke, du weißt noch, was alles dazu gehört und brauchst keine weiteren Erklärungen. Später möchte dich Ibiki noch mit bei seiner Prüfung einsetzen. Er wird im Anschluss noch mal auf dich zukommen und mit dir darüber reden“, erklärte Iruka, wobei er Temari direkt ansah. Diese nickte als Zeichen, dass sie verstanden hatte, wunderte sich allerdings, dass sie nicht mit Shikamaru zusammen aufgerufen worden war, schließlich war dies sonst auch immer so, was wohl auch der Grund war, dass nicht nur sie sich wunderte sondern auch Shikamaru. Er hoffte inständig, dass das nichts zu bedeuten hatte …   „Shikamaru, du wirst dieses Mal einem anderem Aufgabenbereich zu geteilt. Du beaufsichtigst die Prüfung im Wald und bist Schiedsrichter bei den Kämpfen“, kam Iruka schließlich zum Nara, welcher ebenfalls durch ein einfaches Nicken zeigte, dass er verstanden hatte. Trotzdem fand er es schade, dass er nicht mit Temari arbeiten konnte und dass sie zu verschiedenen Zeiten arbeiten mussten, denn das bedeutete, dass sie nicht so viel Zeit miteinander verbringen konnten, wie sie eigentlich gedacht hatten. Auch Temari war etwas unglücklich über die Aufgabenverteilung, doch zeigte sie dies nicht. So dramatisch würde das schon nicht werden, schließlich sahen sie sich jeden Tag bei ihnen zu Hause.     Die Besprechung ging noch eine weitere halbe Stunde. Erst dann hatten sie wirklich alles geklärt. Shikamaru und Temari langweilten sich in dieser Zeit tierisch, denn das meiste, was gesagt wurde, kannten sie bereits von früher. Gerne wären die beiden abgehauen. Leider wussten sie, dass das nicht ging. Umso erleichterter waren sie, als sie endlich gehen durften, weshalb sie zu den ersten gehörten, die aufstanden und gingen. Dabei hatten sie allerdings vergessen, dass Ibiki noch mit ihr reden wollte.   Noch ehe sie die Tür passieren konnten, wurden von eben diesem aufgehalten.   „Hallo Ibiki, was gibt‘s denn noch?“, fragte Temari höflich, auch wenn sie das Gespräch gerne auf einen späteren Moment verschieben würde, wusste sie doch, wie gerne Shikamaru wieder nach Hause wollte.   „Ich wollte mit dir noch etwas wegen der ersten Prüfung besprechen, Temari. Hast du vielleicht noch einen Moment Zeit?“, erklärte er sein Anliegen, wobei er die Blondine ernst ansah.   Unsicher richtete Temari ihren Blick zu Shikamaru. Sie war sich sicher, dass er gerne nach Hause wollte und nicht noch mit ihr hier stehen und etwas wegen der Prüfung klären. Andererseits konnte sie Ibiki doch schlecht abweisen, oder?   „Das trifft sich gut, Ibiki. Ich wollte nämlich auch noch etwas mit dir besprechen“, erwiderte Shikamaru allerdings zu ihrer Verwunderung ernst. Im Gegensatz zu ihr schien Ibiki bereits damit gerechnet zu haben, zumindest nickte er andächtig, bevor er Shikamaru und Temari in einen kleinen Raum führte, wo er hinter sich die Tür schloss, damit sie ungestört waren.   „Also was wolltest du noch von mir, Shikamaru?“, fragte er den Nara nachdenklich.   „Bei allem Respekt Ibiki, aber halst du es wirklich für richtig, Temari in einen Raum mit lauter Genin aus den verschiedensten Dörfern zu stecken. Sie ist immerhin Schwanger und wir wissen nicht wie die dort reagieren werden. Ich halte es für besser, wenn …“, erklärte Shikamaru, wurde allerdings von Temari unsanft unterbrochen.   „Shikamaru, ich bin kein kleines Kind mehr! Also reg dich ab. Ich bin eine gutausgebildete Kunoichi auf Jonin Niveau und kann somit sicher auf mich alleine aufpassen! Mit so ein paar kleinen Genin werde ich locker fertig“, fuhr sie ihn aufgebracht an, wobei sie ihn böse anfunkelte. Sie hasste es einfach abgrundtief, wenn jemand sie wie ein kleines Kind behandelte, egal worum es dabei ging.   Ibiki, der den Streit zwischen den beiden beobachtet hatte, ging schnell dazwischen, um zu verhindern, dass die beiden sich umbrachten.   „Jetzt regt euch Mal wieder ab. Ich bin hier, um genau darüber mit euch zu sprechen“, sagte er ruhig und erlangte so die Aufmerksamkeit der beiden wieder. „Temari, Shikamaru hat Recht, es könnte gefährlich für dich werden, wenn du bei den Prüfungen aktiv teilnimmst. Normal hättest natürlich auch du vollkommen Recht und ich würde mir um andere sicher mehr Sorgen machen als um dich, allerdings dürfen wir nicht vergessen, dass du schwanger bist und Drillinge bekommst, womit auch deine Stärke nachlässt. Das heißt, wir müssen unbedingt vorsichtig sein! Deshalb haben sich die Leiter der Auswahlprüfung beraten und wir sind zu dem Entschluss gekommen, dass wir abwarten werden und dann gucken in welcher Verfassung du bist, bevor wir entscheiden, ob wir dich miteinsetzten“, erklärte der ältere den beiden, wobei er sie prüfend ansah.   Shikamaru nickte sofort als Zeichen, dass er verstanden hatte. Mit dieser Entscheidung konnte er leben. So würde Temari auf jeden Fall nicht in die Schusslinie geraten. Ihm war klar, dass die Leitung der Auswahlprüfung gründlich darüber nachdenken würde, bevor sie eine Entscheidung trafen, schließlich ging es hierbei nicht nur um Temari sondern auch um drei weitere Lebewesen. Mal ganz davon abgesehen, dass Temari noch immer eine Kunoichi aus Suna war, womit sie Gaara unterstand, welcher sie sicher nicht leichtfertig einer Gefahr aussetzen würde.   Temari aber dachte noch ein wenig darüber nach. Es gefiel ihr überhaupt nicht, dass ihre Schwangerschaft sie so beeinträchtigte. Noch weniger gefiel es ihr allerdings, dass andere darüber entscheiden würde, ob sie dazu in der Lage war sich zu verteidigen, schließlich musste sie doch am besten wissen, in welcher Verfassung sie war. Als sie jedoch weiter darüber nachdachte, wurde ihr klar, dass sie gar keine andere Wahl hatte, wenn die Chance bestehen sollte, dass sie doch noch mit mehr Aufgaben betraut wurde, weshalb sie schließlich ergeben seufzte und nickte.   Ibiki nickte zufrieden und ein kleines Lächeln machte sich auf seinen Lippen breit.   „Schön, dass ihr die Situation versteht. Ich wünsche euch viel Erfolg. Wir sehen uns dann“, verabschiedete er sich von den beiden, bevor er verschwand und die beiden alleine ließ.    So machten sich auch Shikamaru und Temari wieder auf den Weg zurück nach Hause, wobei  Temari nicht verbergen konnte, dass sie die gesamte Situation ärgerte. Sie fand es einfach unglaublich, dass man ihre Kraft und ihre Fähigkeiten in Frage stellte und das nur weil sie schwanger war, obwohl sie doch schon oft genug unter Beweis gestellt hatte, wie stark sie wirklich war. Sie war die beste Kunoichi in ganz Suna und sicher auch wesentlich stärker als viele andere Kunoichi! Da konnte es doch nicht sein, dass man sie wie jede andere Frau behandelte. Es kratzt so dermaßen an ihrem Ego, dass sie die Wut darüber nicht verbergen konnte.   Natürlich bemerkte Shikamaru, dass Temari nicht bei bester Stimmung war, weshalb er schließlich vor ihr stehenblieb, was dazu führte, dass auch Temari notgedrungen stehenbleiben musste. Im Gegensatz zu ihm sah sie ihn allerdings nicht an. Sie wollte nicht ihre gesamte Wut an ihm auslassen, wusste sie doch, dass er das nicht verdient hatte.   Shikamaru schätze das zwar sehr, doch würde er wohl ihren Augenkontakt brauchen, um sie wieder aufzumuntern.   „Temari, sieh mich an!“, sagte er eindringlich, was jedoch eher einem Befehl gleich kam. Doch passierte nichts, weshalb er seinen rechten Zeigefinger unter ihr Kinn legte und es so mit sanfter Gewalt anhob, sodass sie ihm in die Augen sehen musste, ob sie nun wollte oder nicht. Was Shikamaru aber in ihren Augen sah, ließ sein Herz schmerzen. Da lag so viel Wut, so viel Enttäuschung und so viel Verletztheit drin, dass er sie einfach in seine Arme nehmen musste, um sie spüren zu lassen, dass sie nicht alleine war.   „Temari, ich habe das nicht gesagt, um dich wütend zu machen oder um dich zu verletzten, weißt du“, erklärte er Nara mit ruhiger Stimme nach einer Weile. „Ich habe das gesagt, weil ich dich liebe und weil ich mir Sorgen um dich mache und das hat nichts mit deiner Schwangerschaft zu tun. Ich mache mir immer Sorgen um dich. Die Tatsache, dass du schwanger bist, verstärkt diese Sorge nur noch, weil sie nicht nur dich betrifft. Ich habe nämlich Angst, dass dir oder unseren Kindern etwas passieren wird … Ich weiß, dass du eine hervorragende Kunoichi bist, aber du bist jetzt schwanger! Deine Kraft und Ausdauer werden immer weiter zurückgehen. Das hast du doch auf dem Weg von Suna nach Konoha gemerkt, oder?!“, versuchte er sie zu überzeugen. „Du musst vorsichtiger sein! Du bist jetzt nicht mehr alleine! Du musst vier Leben schützen! Darum bitte ich dich, pass auf dich auf, übernimm dich nicht und denk nicht immer nur daran, was du tun könntest, sondern auch was gut für dich ist. Ich weiß es ist schwer für dich, aber bitte erfüll mir diesen einen Wunsch: Vergiss einmal in deinem Leben deinen Stolz und lass dich von uns allen beschützen!“, endete er schließlich seine Rede, wobei er sie weiterhin eindringlich ansah und ihr Kinn fixierte, sodass auch sie ihn ansehen musste.   Lange erwiderte Temari seinen Blick. Dabei bemerkte sie gar nicht wie sie sich unruhig auf ihre Unterlippe biss und immer wieder schluckte. Natürlich wusste sie, dass er absolut Recht hatte. Das hätte ihr eigentlich schon vorher klar sein müssen, doch sich das einzugestehen und dann auch noch auszusprechen fiel ihr unglaublich schwer. Wobei so schwer fiel es ihr eigentlich doch nicht. Sie wusste, warum er das tat. Sie wusste, dass er sie liebte und dass das seine Art war, sie vor sich selbst zu schützen. Trotzdem nervte es sie, dass er mal wieder Recht hatte … Das hinderte sie allerdings nicht daran, seine Umarmung zu erwidern und sich in seine Arme fallen zu lassen.   „Shikamaru … Es tut mir leid, dass ich so dämlich reagiert habe, aber ich verspreche dir, das ich besser aufpassen werde und immer zuerst an die drei denke, bevor ich das tue, was ich will“, entschuldigte sie sich bei dem Nara, bevor sie ihm einen sanften kurzen Kuss gab. Shikamaru schlang seine Arme nur noch fester um ihre Hüfte und drückte sie an seine Brust, in die sich Temari kuschelte. Kapitel 25: Frauenprobleme -------------------------- 25. Frauenprobleme   „Hallo Sakura, was verschafft mir die Ehre deines Besuchs?“, begrüßte Temari die Rosahaarige, die mit gesenktem Kopf vor ihrer Tür stand. Ganz langsam hob sie diesen an, um ihrer Freundin in die Augen sehen zu können. Was Temari jedoch darin sah ließ sie erschrecken. Sie blickte direkt in die zwei geröteten Augen, in denen noch immer die Tränen standen. Auch auf ihren Wangen waren deutliche Tränenspuren zu sehen. So fort war klar, dass es noch nicht lange her gewesen sein konnte, dass Sakura sich die Augen aus dem Kopf geweint hatte. Und das ließ bei Temari sämtliche Alarmglocken klingeln.   Führsorglich nahm Temari die Jüngere in ihren Arm und führte sie mit den Worten: „Shht, ist ja gut! Komm wir gehen erst mal rein. Ich mach uns einen Tee und du erzählst mir in Ruhe, was passiert ist“, in ihr Haus, wobei sie ihr beruhigend über den Rücken strich. Dabei spürte sie deutlich wie Sakura unter ihrer Berührung zitterte.   Sakura nickte kaum merklich und Temari schob sie ins Wohnzimmer, wo Sakura es sich auf dem Sofa bequem machte, während die Blondine in die Küche ging, um ihnen einen Tee zu machen. Als dieser fertig war, befüllte sie zwei Tassen mit dem Tee, die sie dann mit zurück ins Wohnzimmer nahm, wo sie sich ebenfalls aufs Sofa setzte. Die eine Tasse reichte sie Sakura, die andere behielt sie in ihrer Hand.   Eine lange Zeit herrschte Schweigen zwischen den beiden. Temari sagte nichts, weil sie sie nicht drängen wollte etwas zu sagen. Sie wollte, dass sie sich erst beruhigte. Sakura sagte nichts, weil sie nicht wusste, was sie sagen sollte, wie sie anfangen sollte.   „I-ist Shikamaru da?“, fragte sie vorsichtig.   „Nein noch nicht, also wenn du mit mir alleine reden wolltest, solltest du jetzt reden oder wolltest du was von Shikamaru?“, fragte sie.   „Nein!“, erwiderte Sakura schnell. Mehr sagte sie jedoch nicht, sodass wieder Stille zwischen ihnen einkehrte, die nur durch das leise schlürfen von Tee durchbrochen wurde.   Doch irgendwann wurde es Temari einfach zu viel.   „Sakura, wenn du mir nicht sagst, was du hast, kann ich dir auch nicht helfen! Also rede mit mir oder geh wieder! Ich hab echt besseres zu tun!“, schrie sie die Rosahaarige aufgebracht an. Und obwohl sie eigentlich nicht so schroff klingen wollte, verfehlte es seine Wirkung nicht. Erneut brach Sakura in Tränen aus und schluchzte: „Sasuke und ich haben uns gestritten und dann ist er einfach abgehauen! Und ich hab keine Ahnung, was ich tun soll …“ Seufzend nahm Temari Sakura in ihren Arm und versuchte sie zu trösten, war ihr doch nicht ganz klar, warum sie mit ihren Beziehungsproblemen gerade zu ihr gekommen war.   Es dauerte eine ganze Weile, bis sich Sakura wieder halbwegs beruhigt hatte, auch wenn ihr Körper noch immer bebte. Temari, die nicht so ganz wusste, was sie tun sollte, saß einfach nur da und beobachtete ihre Freundin dabei, wie sie sich auf ihrem Sofa zusammenrollte, während sie ihr ab und an beruhigend über den Rücken strich. Wusste sie doch, dass das nicht besonders gut für das Baby sein dürfte.   „Sakura, du musst dich wieder beruhigen. Der ganze Stress ist weder gut für dich noch für deine Kinder! Willst du, dass ihnen etwas passiert? Es wird schon wieder alles gut! Aber dafür musst du dich wieder beruhigen. Es würde doch nichts bringen, wenn es dafür deinen Kindern schlecht geht“, sagte Temari führsorglich, um sie zu beruhigen.   Wie durch ein Wunder verebbten die letzten Tränen und auch ihr zittern ebbte ab, bevor sich auch Puls und Atmung beruhigten. Von einer Sekunde auf die nächste hatte sich ihr Wesen komplett wieder gewandelt. Sie war die alte starke Frau wie sonst auch und das nur, weil ihr ihre ungeborenen Kinder so wichtig waren. Ihre Kinder machten sie stark, auch wenn sie noch nicht geboren waren.   „Erzählst du mir jetzt, was passiert ist?“, fragte Temari führsorglich. Sakura nickte und atmete ein paar Mal tief ein und aus. Es dauerte eine wenig, bis sie sich bereit fühlte. Doch gerade als sie anfangen wollte alles zu erklären, klopfte es laut an der Tür. Temari aber ließ die Person klopfen. Sie hatte jetzt keine Zeit. Sakura war jetzt wichtiger. Doch das Klopfen ließ einfach nicht nach und so stand Temari aufgebracht auf, um die Tür zu öffnen.   „Ist Sakura bei dir? Sasuke hat gesagt, dass sie weg ist und wir machen uns alle totale Sorgen um sie, weil wir sie nicht finden können!“, erklärte ihr eine abgehetzte Ino schnell. Temari überlegte einen Moment, ob sie ihr die Wahrheit sagen sollte, wusste sie doch nicht, ob Sakura das wollte.   „Ich weiß nicht so recht, Ino …“, druckst sie herum, was für Ino ein deutliches Zeichen war, dass Sakura dort war.   „Sakura bist du hier? Ich mach mir totale Sorgen!“, rief sie ins Haus hinein. Es dauerte nicht lange und Sakura trat hinter Temaris Rücken hervor. Sofort nahm Ino sie in den Arm.   „Sakura, was ist passiert? Warum bist du abgehauen? Sasuke war eben bei mir! Er macht sich richtig Sorgen um dich!“, brach bei Temari der Redeschwall aus. Doch bevor eine von ihnen noch etwas sagte, unterbrach Temari sie und sagte: „Meint ihr nicht, dass ihr das besser drinnen klärt?“ Einstimmig nickten Ino und Sakura, bevor sie gemeinsam in Temaris Wohnzimmer gingen, wo sich Temari rechts und Ino links von Sakura platzierte.   Natürlich war Ino nicht entgangen, dass Sakura geweint hatte, weshalb ihre Sorge sich noch ein wenig verstärkte.   „Also Sakura, was ist passiert? Warum bist du nicht zu mir gekommen, sondern bist zu Temari gegangen?“, fragte die Blondine gespannt.   „Ist es nicht völlig egal zu wem sie geht?! Mal davon abgesehen, dass ich auch nicht zu dir gegangen wäre!“, mischte sich Temari zickig und gekränkt zugleich ein.   „Dazu hättest du ja auch gar keine Möglichkeit. Du hättest dem armen Shikamaru den Kopf abgerissen und wärst sofort nach Suna abgehauen, wo du dir einen anderen gesucht hättest, der doof genug ist etwas mit dir anzufangen“, konterte Ino ebenso zickig.   „Und du würdest nicht mal einen Streit mit Kankuro anfangen, weil du sowieso zu allem ja und amen sagst und ihm den Boden vor den Füßen küsst!“, keifte Temari zurück. So ging es eine ganze Weile zwischen ihnen hin und her, wobei sie immer lauter wurden.   Sakura sah immer wieder von einer zur anderen, sagte jedoch nichts weiter dazu, wusste sie doch, dass es das Beste war, sich aus den Streitigkeiten der beiden rauszuhalten, wenn man nicht Gefahr laufen wollte, mit reingezogen zu werden. Während Temari und Ino sich also weiter ankeiften, erhoben sie sich von ihren Plätzen und kamen sich dabei immer näher. Als sie sich so nah waren, dass sich ihre Nasenspitzen beinahe berührten, entschied Sakura, dass es doch besser wäre einzuschreiten.   „Jetzt haltet doch Mal eure Klappen! Es ist egal, wie ihr reagiert! Es geht hier um mich und nicht um euch!“, schrie sie die beiden an, um ihre Aufmerksamkeit zu erlangen und es funktionierte. Sofort sahen sie Sakura verwirrt an, kam es doch nicht oft vor, dass sie sie so anschrie, um sich in den Vordergrund zu stellen. Dabei hatte sie eigentlich Recht, denn sie waren da, um ihr zu helfen. Temari und Ino setzten sich wieder hin und sagten synchron: „Entschuldige, Sakura!“, woraufhin Sakura ihre Freundinnen matt anlächelte und „Ist schon ok“, murmelte.   Erneut breitete sich eine Stille zwischen den dreien aus. Plötzlich wollte Sakura ihren Freundinnen gar nicht mehr sagen, was los gewesen war, während ihre Freundinnen darauf warteten, dass sie endlich etwas sagte.   „Also Sakura, was ist passiert?“, fragte Temari schließlich, als es ihr langsam ein bisschen zu blöd wurde so lange zu warten. Sakura biss sich auf die Unterlippe und atmete erneut tief ein und wieder aus, bevor sie ihren Mund öffnete. Doch wie zuvor klopfte es erneut an der Tür. Temari seufzte genervt.   „Vergiss nicht, was du sagen wolltest“, wies sie die Rosahaarige an, bevor sie aufstand und die Tür öffnete.   Wie nicht anders zu erwarten standen Hinata und TenTen vor ihrer Tür.   „Ist Sakura bei dir?“, fragte TenTen sogleich.   „Dir auch einen schönen guten Tag, TenTen!“, erwiderte Temari sarkastisch.   „Ja sorry, aber es geht hier um Leben und Tod!“, wand TenTen aufgebracht ein. Temari verdrehte die Augen.   „Das glaube ich wohl kaum …“, sagte sie gelassen, bevor sie ihnen das Zeichen gab, ihr ins Wohnzimmer zu folgen, wo sie sich wieder auf ihren Platz setzte.   Kaum betraten Hinata und TenTen Temaris Wohnzimmer und entdeckten Sakura dort auf dem Sofa sitzend, fielen sie ihr erfreut um den Hals.   „Wo warst du, Sakura? Was ist passiert? Sasuke war bei mir! Wir haben uns alle wirklich Sorgen gemacht!“, fragte TenTen auf geregt.   „Ist ja schon gut TenTen. Mir geht’s eigentlich ganz gut. Ich hatte nur einen ziemlich heftigen Streit mit Sasuke“, erklärte Sakura schließlich, bevor gegen Ende fast ihre Stimme versagte.   „Und wenn ihr euch setzt und die Klappe haltet, erfahren wir auch endlich wieso!“, meckerte Temari, die nun doch so langsam die Geduld verlor.   Schnell setzte sich TenTen also neben Temari, während Hinata neben Ino platznahm. So saßen die Fünf eng aneinander gequetscht auf Temaris Sofa im Wohnzimmer ihrer Wohnung und sahen Sakura erwartungsvoll an. Im Gegensatz zu den beiden anderen Malen begann sie sofort zu erzählen, nicht dass ihr erneut jemand dazwischen kam oder Temari vollends die Geduld verlor. Außerdem brauchte sie den Rat ihrer Freundinnen, bevor Sasuke vor Temaris Tür stand und sie sich ihm stellen konnte, was nachdem, was ihre Freundinnen gesagt hatten, nicht mehr lange dauern konnte, schließlich war er schon bei allen anderen gewesen. So würde es nur eine Frage der Zeit sein.   „Wir haben uns nicht unbedingt über eine Sache gestritten, sondern eher über mehrere“, begann Sakura schließlich zu erzählen. „Angefangen hat es damit, dass er sauer war, weil das Essen noch nicht fertig auf dem Tisch stand, als er nach Hause kam. Ich habe ihm Vorgeworfen, dass das nur daran lag, weil er mir nie im Haushalt hilft und immer nur unterwegs ist … Darauf folgte eine lange Diskussion darüber, wer das Geld verdient und das wir Geld brauchen, um die Kinder zu ernähren und so“, fuhr sie fort. „Dann haben wir uns noch über andere Kleinigkeiten gestritten. Ich weiß nicht wie, aber irgendwie hat er es geschafft, mich wieder zu beruhigen. So sind wir darauf gekommen, wie wir unsere Kinder nennen wollen. Beim Mädchen waren wir uns schnell einig. Sie soll Kagura heißen. Ist das nicht süß?!“, quietschte sie vergnügt und schien nun vom Thema abzukommen. Trotzdem nickten ihre Freundinnen einstimmig, obwohl sie sich fürs erste mehr dafür interessierten, wie es weiter ging, schließlich hatte sie Sakura so fertig schon lange nicht mehr gesehen, weshalb ihre Neugier von Sekunde zu Sekunde größer wurde.   „Beim Jungen wurden wir immer lauter. Ich wollte nicht die Namen, die er wollte und er wollte nicht die, die ich wollte … Irgendwann meinte er, dass ich nicht das Recht hätte unseren Kindern einen Namen zu geben, weil ich keine gute Mutter wäre und … und auch nie sein würde. Das alles nur weil ich nicht spüre, wie sich unsere Kinder bewegen, obwohl ich das schon seit zwei Monaten könnte“, fuhr Sakura fort, wobei sie immer leiser wurde. „Nachdem er mir das an den Kopf geworfen hat, habe ich ihn angeschrien und ihn gefragte, wie er so was nur sagen konnte und dass ich ihn nie wieder sehen wollte! Sasuke ist darauf hin einfach nur gegangen, ohne auch nur ein Wort zu sagen“, endete sie schließlich, wobei sie den letzten Teil nur noch schluchzte, womit neue Tränen wie Sturzbäche ihre Wangen hinunter flossen. Schnell wurde Sakura von ihren Freundinnen in den Arm genommen, während sie sie sanft streichelten und ihr beruhigende Worte zuflüsterten.   Es dauerte eine ganze Weile, bis sich Sakura wieder etwas beruhigt hatte. Zwar verebbten ihre Tränen nicht ganz, doch flossen sie wenigsten nicht mehr in Sturzbächen. Auch ebbte das Zittern langsam ab und sie japste nicht mehr nach Luft, wovon sie gerade so genug bekam, da ihre Freundinnen nicht müde wurden sie zu drücken und auf sie einzureden, um sie zu beruhigen und ihr zu erklären, dass Sasuke völlig falsch lag. Sie waren davon überzeugt, dass sie eine hervorragende Mutter werden würde und dass sie die Kinder nur noch nicht spürte, weil sie sich nicht so viel bewegten.   „Sakura, du musst dich wieder beruhigen! So viel Stress schadet dir und deinen Kindern! Wir werden das mit Sasuke regeln!“, versicherte Ino ihr, wobei das selbe finstere Lächeln auf ihren Lippen lag wie auch auf Temaris und TenTens. Sakura selbst war mittlerweile nur noch am Schluchzen, während ihre Freundinnen überlegten, wie sie ihr helfen konnten, als Temari plötzlich eine Idee hatte. Grinsend flüsterte sie Ino etwas ins Ohr, welche nickte und die Idee an Hinata weiterreichte, während Temari bei TenTen dasselbe tat. Auch die beiden anderen Mädchen nickten.   „Weißt du, Sakura, nicht nur du hast Beziehungsprobleme“, begann Temari zu erzählen. „Shikamaru und ich arbeiten zu verschiedenen Zeiten an der Chuunin-Auswahlprüfung, deshalb können wir uns nicht mehr so oft sehen, obwohl wir im selben Haus wohnen. Das ist auch nicht immer einfach für uns“, fuhr sie fort und übergab damit an ihre Freundinnen.   „Neji ist so ein Eisblock, dass ich  in unsere Beziehung die einzige bin, die Gefühle zeigt, wobei ich mich nie wirklich traue sie zu zeigen, aus Angst, dass er mich zurückweist“, sprach nun TenTen, wobei sie Ino eindringlich ansah.   „I-ich bin zwar glücklich mit Naruto zusammen, aber jedes Mal wenn er mir zu nahe kommt, falle ich in Ohnmacht. Das ist ziemlich unangenehm für mich“, übernahm Hinata für sie.   „Und Kankuro wohnt mindestens drei Tagesreisen entfernt. Wir sehen uns nur zwei bis drei Mal im Jahr. Das ist wirklich deprimierend und echt schwer!“, erzählte Ino traurig.   „Siehst du, jede von uns hat ihre eigenen Probleme, aber sie nicht unlösbar. Ino und Kankuro könnten zum Beispiel öfters Mal nach Missionen Fragen für das jeweils andere Land oder Kankuro meldet sich freiwillig als neuer Botschafter für Suna!“, erklärte Temari.   „Hinata könnte sich Naruto langsam annähern, dann fällt sie sicher nicht mehr in Ohnmacht, wenn er ihr zu nahe kommt oder Naruto ist einfach vorsichtiger!“, fuhr Ino fort.   „TenTen könnte sich mit Neji zusammensetzen und ihm sagen, was sie denkt, wobei ich davon überzeugt bin, dass es nicht seine Absicht ist“, meinte nun wieder Temari.   „Und Temari und Shikamaru haben sich sonst immer ein halbes Jahr gar nicht gesehen, da halten sie es bestimmt mal ein paar Stunden aus. Vor allem, weil sie danach jede Menge Zeit für sich haben werden“, endete Ino.   „Du siehst, wir haben alle unsere Probleme und sie sind alle lösbar. Genauso wie deins. Du musst nur …“, wollte Temari Sakura raten, doch wurde sie erneut durch ein lautes Klopfen unterbrochen. Die Blondine hatte jedoch keine Lust zur Tür zu gehen. Die Person, die davor stand, konnte ruhig warten, weshalb sie noch mal begann: „Sakura, du musst einfach …“ Doch wieder kam sie nicht weiter, da das Klopfen in ein Hämmern überging. Da sie nicht wollte, dass die Tür kaputt ging, stand sie erneut seufzend auf, um die Tür zu öffnen, ahnte sie bereits, wer dort vor hatte, durch ihre Haustür zu brechen.   „Was willst du hier, Uchiha?“, fragte Temari ihn barsch, während sie ihn feindselig betrachtete.   „Also ist Sakura bei dir?!“, fragte Sasuke kalt, wobei es eher eine Feststellung als eine Frage war.   „Wie kommst du darauf, dass sie bei mir ist? Sollte sie nicht mit dir zusammen sein, sodass du dich gut um sie kümmern und sie beschützen kannst?“, konterte Temari, während sie die Arme vor der Brust verschränkt und sich mit der Schulter an dem Türrahmen lehnte. Dabei stellte sie sich absichtlich dumm, um den Uchiha weiter zu provozieren.   „Sonst würdest du mir gengenüber nicht so feindselig reagieren. Also hör auf, dich so dumm zu stellen und sag mir endlich, wo meine Freundin ist!“, befahl er ihr und wurde dabei etwas lauter als gedacht, was Ino auf den Plan rief.   „Temari? Gibt es hier ein Problem?“, fragte die Blondine, während auch sie die Arme vor der Brust verschränkte und Sasuke feindselig betrachtete. Mit der Schulter lehnte sie auf der anderen Seite des Türrahmens.   „Wir wollen nur wissen, wo Sakura ist!“, erklärte Naruto, der plötzlich hinter Sasukes Rücken auftauchte.   „Und wenn sie nicht will?“, erwiderte Ino provokant.   „Wir machen uns doch nur Sorgen um sie!“, versuchte Naruto es erneut.   „Es geht ihr den Umständen entsprechend! Aber ich wäre auch total fertig, wenn mir mein Freund und der Vater meiner Kinder so was an den Kopf geworfen hätte!“, meckerte Temari und funkelte nun auch Naruto böse an.   So langsam hatte Sasuke echt die Nase voll von den beiden Blondinen. Er wusste ja, dass die beiden sich normal immer an zickten, doch verbündeten sie sich war es fast noch schlimmer. Natürlich wusste er, dass er einen Fehler gemacht hatte. Darum war er doch da! Er wollte sich bei seiner Freundin entschuldigen und wenn die beiden ihn nicht durchließen, musste er sich den Platz eben selbst freimachen. Energisch machte der Uchiha einen Schritt auf die Tür zu, doch kampflos wollten Ino und Temari ihn sicher nicht durchlassen.   Von dem Krach geweckt, kam nun auch TenTen dazu, um schlimmeres zu verhindern.   „Uchiha, du willst doch keine Schwangere angreifen, oder?!“, tadelte sie ihn gefährlich drohend, wobei sie Sasuke böse betrachte, was der Schwarzhaarige ebenso zornig erwiderte.   „Wenn du es wagen solltest Hand an meine Freundin zu legen, Sasuke, bekommst du Probleme“, sagte Neji kühl und bedrohlich zugleich, während er vor trat.  „Dasselbe gilt für mich“, stimmten Kankuro und Shikamaru gleichzeitig ein, wobei sie zu Neji heran traten. Sasuke hob beschwichtigend die Hände und beteuerte grummelnd: „Ist ja schon gut! Ich will nur meine Freundin sehen, aber eure Freundinnen lassen mich nicht durch.“   Abwartend sah Shikamaru Temari an.   „Das kannst du vergessen Shika! Weißt du, was er gesagt hat? Er meinte, sie wäre eine schlechte Mutter!“, meckerte Ino, bevor Temari etwas sagen konnte, da sie bemerkte, was er vorhatte. Shikamaru aber beachtete sie nicht und sah weiterhin nur seine Freundin an, welche schließlich ihre Augen schloss und seufzte.   „Was willst du von Sakura?“, fragte Temari, nachdem sie ihre Augen wieder geöffnet hatte und sah Sasuke nun direkt an.   „Du willst ihn doch nicht reinlassen, oder?“, zischten Ino, wobei sie sie mit einem verwirrten und bösen Gesichtsausdruck betrachtete.   „Ich möchte mich bei ihr entschuldigen! Es war nicht richtig, was ich gesagt habe und ich bereue es“, antwortete Sasuke ehrlich. Temari nickte und erwiderte nachdenklich: „Ich werde sie fragen!“ Nun war es an Sasuke zu nicken und zu hoffen, dass Sakura ihm eine Chance geben würde.   Als Temari im Wohnzimmer ankam, kniete sie sich vor Sakura auf den Boden.   „Sakura? Sasuke steht vor der Tür. Er will mit dir reden. Soll ich ihn reinlassen oder wegschicken?“, fragte sie führsorglich.   „Ich rede mit ihm, wenn ihr mit euren Jungs redet!“, erwiderte Sakura nach einen Moment des Nachdenkens und wischte sich die letzten Tränen aus den Augen, bevor sie mit Temari, welche stumm zugestimmt hatte aufstand. Zusammen gingen sie zur Tür zurück, wo sie sich zunächst mit ihren Freundinnen absprachen.   „Und?“, fragte Sasuke ungeduldig, wobei er die Freundinnen eingehend betrachtete.   „Sie redet mit dir, wenn die anderen Jungs sich mit uns unter vier Augen unterhalten“, erklärte Temari, was ihr ein verwirrter Blick seitens der Jungs einbrachte, verstanden sie doch nicht, was das zu bedeuten hatte. Um Sasukes Willen stimmten sie jedoch zu, womit sich die Wege der Freunde trennten.   Kaum waren die anderen weg, nahm Sasuke Sakura fest in den Arm und drückte sie an sich.   „Es tut mir leid, meine kleine Kirschblüte. Ich wollte es eigentlich nicht sagen und es ist gar nicht wahr. Du wirst eine wundervolle Mutter werden. Ich werde dich ab sofort auch mehr unterstützen“, erklärte Sasuke und zauberte Sakura so ein sanftes Lächeln auf die Lippen, bevor sie seine Umarmung erwiderte.   „Ich verzeih dir, Sasuke!“, hauchte sie ihm ins Ohr und küsste ihn. Hand in Hand machten sie sich auf den Weg zurück in ihre eigene Wohnung, wo Sasuke seine Sakura gründlich verwöhnte.   ~~~   „Du willst also mit mir reden?“, stellte Kankuro fragend fest, nachdem sie sich auf eine Parkbank zurückgezogen hatten.   „Eigentlich will ich etwas mit dir bereden“, erklärte Ino, doch kein Wort verließ ihre Lippen.   „Also was gibt‘s?“, fragte Kankuro nach einer Weile des Schweigens.   „Nun ja … also …“, druckste Ino rum, was Kankuro veranlasste eine Augenbraue zu heben. Er konnte es nicht fassen, dass seine sonst so schlagfertige Freundin um die richtigen Worte rang. Das kannte er ja gar nicht.   „Also, es geht darum, dass wir uns so selten sehen“, rückte Ino nach ein paar Minuten endlich mit der Sprache raus.   „Darüber wollte ich eigentlich auch mit dir reden“, erwiderte Kankuro grinsend. „Da Temari ja jetzt nach Konoha zieht, ist die Stelle des Botschafters frei. Gaara hat sie mir angeboten beziehungsweise angeordnet, dass ich den Job übernehme. Das heißt wir können uns jetzt öfter sehen“, berichtete er ihr fröhlich.   „Und du meinst, dann wird es klappen?“, fragte Ino unsicher. Noch lange sprachen sie an diesem Abend über die Vor- und Nachteile einer Fernbeziehung.   ~~~   „Hinata? Du wolltest mit mir reden?“, fragte Naruto Hinata verwirrt, als sie alleine waren. Hinata nickte, machte aber keine Anstalten etwas zu sagen.   „Kommst du dann bitte mit in den Hokageturm? Ich habe noch einiges zu tun?!“, erklärte er. Lange dachte Hinata darüber nach und wünschte sich bei ihren Freundinnen zu sein, die sie unterstützen konnten. Doch das brachte sie jetzt nicht weiter. Das schien auch Naruto so zu sehen, denn er nahm einfach ihre Hand und lief mit ihr zum Hokageturm, um in sein Büro zu gehen.   „Also Hinata, was wolltest du von mir?“, fragte er Naruto, nachdem er sich gesetzt hatte.   „Ich … also … es …“, stotterte Hinata und wurde prompt rot, was Naruto aufsehenließ.   „Hinata ist alles ok?“, fragte er besorgt.   „J-ja e-es i-ist alles ok. E-es i-ist nur, d-das es m-mir i-irgendwie u-unangenehm ist, d-dass i-ich immer i-in O-ohnmacht falle, w-wenn du mir z-zu nahe k-kommst“, erklärte sie stotternd.   Nickend erhob sich Naruto von seinem Platz und stellte sich direkt vor ihr. „Dann sollten wir es wohl langsam angehen lassen“, erwiderte er und schien einmal keineswegs planlos zu sein. „Das zum Beispiel scheint dir nichts aus zu machen“, flüsterte er und nahm ihre Hand in seine, auf die er ein Handkuss drückte.   „Hab ich dir schon gesagt, dass du wundervolle Augen hast?!“, hauchte er und ließ Hinata prompt erröten.   „Das macht dir also schon etwas mehr aus“, stellte Naruto fest und strich ihr über ihre Wange. Sofort schmiegte sie sich an diese.   „Und das scheint dir zu gefallen. Aber was ist damit?“, fragte er flüsternd, bevor er auch seine andere Hand auf ihre Wange legte und ihr immer näher kam. Hinata versuchte zwar ruhig zu bleiben und ihre röte zurückzuhalten, doch als sich ihre Lippen fast berührten, fiel sie doch wieder in Ohnmacht.   ~~~   „Du wolltest mit mir reden, TenTen?“, fragte Neji verwirrt, dachte er doch eigentlich, dass alles zwischen ihnen gut lief. Wobei … Manchmal da kam es ihm schon komisch vor, dass … Aber nein! Schnell verwarf er diese Gedanken wieder, glaubte er doch nicht, dass sie stimmten.   „Ja, das wollte ich“, erwiderte TenTen mit fester Stimme, bevor sie sich umdrehte und ging. Nachdem sie jedoch ein paar Schritte gegangen war, sah sie sich noch einmal um und fragte Neji abwartend: „Kommst du?“ Einen Moment lang bleib der Braunhaarige noch stehen, bevor er seine Hände in die Hosentaschen steckte seine Hände in die Hosentaschen und ihr folgte. Zusammen schlugen sie den Weg in Richtung Wald ein, wobei Schweigen sich zwischen ihnen breit machte.   „Eigentlich dachte ich, dass unsere Beziehung gut läuft“, durchbrach Neji irgendwann das Schweigen.   „Wie kommst du darauf, dass es nicht gut läuft?“, hakte TenTen nach und blieb stehen.       „Weil du mit mir reden willst genauso wie deine Freundinnen, die gerade ihre Beziehungsprobleme regeln. Also was ist los?“, fragte er monoton und blieb ebenfalls stehen.   „Das! Genau das stört mich!“, regte sie sich auf.    „Was meinst du?“, fragte Neji, wobei sein monotoner Ton blieb.   TenTen seufzte und senkte ihren Blick, war es ihr doch unangenehm das vor ihm zu sagen.   „Ich denke, mir fehlen die … Gefühle. Du bist immer noch der Eisklotz von damals, der keine Gefühle zeigt. Sogar Sasuke zeigt Sakura mehr seine Liebe. Bei dir weiß ich nicht mal, ob du mich wirklich liebst“, erklärte sie schließlich kleinlaut. Dabei spürte sie nicht mal, wie ihr eine kleine Träne die Wange runterlief.   Vorsichtig ging Neji ein paar Schritte auf sie zu, um ihr dann über ihre Wange zu streicheln und so die Träne wegzuwischen.   „Warum hast du es mir nicht schon eher gesagt, TenTen? Ich liebe dich wirklich sehr, mehr als alles andere auf der Welt“, hauchte er. „Und in Zukunft werde ich versuchen es dir öfter zu zeigen.“ Überrascht blickte TenTen auf und sah ihm direkt in die Augen, wobei ihre Augen vor Glück zu strahlen schienen.   „Ich liebe dich auch, Neji“, hauchte sie und küsste ihn. Sofort erwiderte Neji den Kuss, um seinen Worten Taten folgen zu lassen. So verbrachten auch sie noch einen schönen Tag zusammen.   ~~~   „Und was wolltest du mit mir bereden, Temari?“, fragte Shikamaru mit Blick auf seine Freundin. Diese kam lächelnd und betont langsam auf ihn zu, um ihre Arme um seinen Hals zu schlingen und ihn zu küssen.   „Das hat sich erledigt“, hauchte sie lediglich als Antwort. Shikamaru hob zwar seine Augenbraue, fragte er sich doch, was es gewesen sein könnte, sagte jedoch nichts weiter dazu. Stattdessen fragte er: „Was machen wir jetzt?“   „Was hältst du davon, wenn wir was essen und dann spazieren gehen?!“, schlug sie nachdenklich vor. Shikamaru stimmte nickend zu.   „Klingt gut, dann können wir mal wieder etwas zusammen machen“, erwiderte er, bevor er seinen Arm um ihre Hüfte schlang und mit ihr zusammen zu Restaurant ging.   Auch sie hatten an diesem Abend außerordentlich Spaß, was ihre Beziehung nur noch förderte. Auch wenn Shikamaru gerne auch etwas anderes als spazieren gegangen wäre. Als es jedoch dunkel wurde und sie wieder zu Hause waren, brachte ihn Temaris Anblick zum Strahlen. Lächelnd stand sie vor dem Spiegel und strich sich über ihren nackten Bauch. Shikamaru konnte einfach nicht widerstehen. Er erhob sich von seinem Platz und stellte sich hinter ihr, um ihre Arme um sie zu schlingen und ebenfalls ihren Bauch zu streicheln. Lange standen sie einfach nur glücklich da und genossen die Nähe des anderen. Kapitel 26: Arbeit über Arbeit ------------------------------ 26. Arbeit über Arbeit   „Bis heute Abend, Shikamaru“, verabschiedete sich Temari von ihrem Freund, bevor sie ihm einen Kuss aufdrückte und dann aus der Haustür verschwand. Schnurstracks machte sie sich auf den Weg zum Hokageturm, um sich davor mit Genma zu treffen. Sie hatten sich überlegt, sich dort ein Büro zu nehmen, um die Genin-Listen zu sortieren und den Genin ihre Unterkünfte zu zuweisen. Aus Erfahrung wusste sie, dass das ein Haufen Arbeit sein würde, weshalb sie wahrscheinlich erst am Abend nach Hause kam.   Shikamaru musste zwar erst am Nachmittag arbeiten kommen, trotzdem hoffte Temari, dass auch er am Abend mit ihr zusammen in ihrem Heim ankommen würde, denn in letzter Zeit sahen sie sich nur selten. Meistens nur sahen sie sich nur morgens, bevor einer von ihnen zur Arbeit ging, oder abends, wenn sie zusammen in ihrem Bett lagen, um zu schlafen. An manchen seltenen Tagen sahen sie sich auch gar nicht. Und das alles nur, weil sie so viel zu tun hatten. Sie war viel zu sehr mit dem ganzen Papierkram beschäftigt, während Shikamaru immer wieder von Naruto und Anko geordert wurde, um irgendwelche Aufgaben zu erledigen.   Als sie am Hokageturm ankam, war Genma noch nicht da, weshalb sie sich einfach an die Fassade des Gebäudes lehnte, um auf ihren Kollegen und Freund zu warten. Doch musste sie dort nicht lange verweilen, traf Genma doch wenige Minuten nach ihr ein, was jedoch nichts an der Tatsache änderte, dass er zu spät war.   „Du bist zu spät!“, begrüßte sie ihn auch sogleich anklagend. Genma aber kratzte sich am Nacken und lächelte sie entschuldigend an.   „Entschuldige, aber ich habe die Listen zu Hause vergessen und musste noch mal zurücklaufen“, erklärte er der Blondine. „Wollen wir dann rein gehen?“, fragte er gleich hinterher und öffnete Temari bereits die Tür, sodass sie keine Chance mehr hatte, etwas darauf zu erwidern. Temari nahm dies kopfschüttelnd zur Geltung, betrat allerdings das Gebäude, um sich auf die Suche nach einem Büro zu machen, in das sie gehen konnten, um zu arbeiten.   ~~~    „Naruto-sama, was sollen wir jetzt wegen Temari machen?“, fragte Ibiki nachdenklich, hielt er es doch für wichtig, diesen Punkt endlich zu klären.   „Lasst sie doch einfach mitmachen. Was ist schon groß dabei ein paar Namen aufzuschreiben?! Das kann sie auch im schwangeren Zustand. Temari ist eine äußerst starke Kunoichi, die sich gut alleine verteidigen kann“, brachte Anko zur Verteidigung der Blondinen vor.   „Es geht darum, dass einer der Genin feindlich gesandt sein kann, dann ist sie ein offensichtliches Ziel!“, erwiderte Ibiki.   „Was sagt denn der Kazekage dazu?“, hakte nun Kakashi nach, der nicht glaubte, dass Ankos und Ibikis Diskussion zu etwas führen würde. Naruto seufzte.   „Er überlässt uns in Absprache mit Temari die Entscheidung. Sollte sie allerdings teilnehmen, will er, dass Shikamaru und noch ein weiterer starker Ninja in ihrer Nähe sind. Natürlich nur für den Fall der Fälle“, erklärte er nachdenklich.   „Dann sollten wir doch einfach mal mit Shikamaru und Temari reden“, schlug Kakashi vor, immerhin ging es um die Blondine, wobei sie sich bereits denken konnten, was Temari antworten würde. Nichtdestotrotz stimmten die anderen dem Vorschlag mit einem einfachen Nicken zu.   „Gut, Kakashi, Ibiki, ihr regelt das bitte. Ich werde sofort jemanden schicken, um Shikamaru zu holen“, befahl der Hokage.   „Das wird nicht nötig sein. Er müsste gleich hier sein“, widersprach Anko ihm jedoch mit einem Blick ihre Uhr. Wie zur Bestätigung klopfte es in dem Moment an der Tür. Ohne zu zögern ließ Naruto, seinen Gast mit einem einfachen „Herein“ eintreten.   Genervt trat Shikamaru ein und fragte: „Sie wollten mich sehen Hokage-sama?!“ Er hatte sowas von keine Lust wieder irgendwelche Botengänge für den Hokage oder andere Leute zu machen. Das war ihm viel zu anstrengend. Lieber würde er auf seiner Wiese liegen und die Wolken beobachten. Mal davon abgesehen, dass es ihn nervte der Depp vom Dienst zu sein.      „Shikamaru, du gehst mit Kakashi und Ibiki. Sie werden dir alles Weiter erklären“, holte ihn Naruto aus seinen Gedanken zurück. Shikamaru nickte nur, bevor er Kakashi und Ibiki schweigend folgte ihnen.   Vor der Tür zu einem der zahlreichen Büros blieben sie stehen, bevor Kakashi seine Hand hob und klopfte.   „Haut endlich ab! Wir haben hier viel zu tun!“, schrie ihnen eine genervte Stimme entgegen, die Shikamaru nur allzu bekannt war, weshalb die drei Männer wohl auch synchron seufzten, war ihnen doch klar, dass das kein Zuckerschlecken werden würde … Nichtdestotrotz legte Ibiki seine Hand auf die Klinke, um die Tür trotzdem zu öffnen.   Ein Fehler, wie sich später herausstellte. Sie konnten wirklich von Glück reden, dass sie sie alle gut trainierte Shinobi waren, denn kaum eine Sekunden später, sauste ein Kunai an ihnen vorbei, das schließlich in der Wand stecken blieb. Temari warf den drei Herren vernichtende Blicke zu, wobei ihr nur langsam auffiel, wen sie da gerade versucht hatte mit ihrem Kunai aufzuspießen. Kurzfristig bereute sie sogar ihren Wurf wieder. Doch vergas sie diesen Gedanken schnell, immerhin hatte sie die drei indirekt vorgewarnt und dann noch nicht mal getroffen. Abgesehen davon hatte sie eine gute Ausrede, schließlich hatte sie fest damit gerechnet, dass es wieder diese dämlichen Kinder waren, die sie schon die ganze Zeit nervten und von der Arbeit abhielten.   Mit erhobenem Kopf stand Temari auf, um zur Wand zu gehen und das Kunai heraus zu ziehen, bevor sie wieder zu ihrem Platz ging, wo sie sich setzte und das Kunai in den Tisch rammte. Dies tat sie, ohne auch nur einen der drei verwirrten Männer anzusehen oder gar zu beachten. Als wäre nichts gewesen, arbeitete sie schließlich weiter, während alle anderen im Raum sie einfach nur schockiert und verwirrt betrachteten, wobei auch ein leichter Hauch von Angst in ihren Augen zu sehen war. Am liebsten wären sie alle in diesem Moment raus gegangen, war ihnen doch klar, dass in dieser Situation mit Temari nicht zu scherzen war.   Verlegen wendete sich Genma von seiner Arbeit ab, um Temari zu entschuldigen.   „Entschuldigt bitte ihr Verhalten, aber seit einer guten Stunde kommen irgendwelche Kinder und klopfen gegen die Tür. Es nervt ganz schön und hat ihre sowieso schon schlechte Laune noch ein verschlimmert“, erklärte er seinen Kollegen. Temari allerdings, die das absolut nicht witzig fand, verpasste ihm eine Kopfnuss.   „Baka! Halt die Klappe und arbeite! Ich will heute noch fertig werden!“, fauchte sie ihn an, wobei jeder ihre aggressive Stimmung heraushören konnte, weshalb sich Genma sofort wieder an die Arbeit macht. Er war zwar älter als sie, aber dennoch hatte er einen mächtigen Respekt vor der jungen Kunoichi aus Suna und vielleicht sogar auch bisschen Angst, zumindest wenn sie so drauf war.   Shikamaru seufzte. Als ihr Freund und ehemaliger Arbeitskollege wusste er wie anstrengend das jetzt werden würde.   „Temari, wir müssen mit dir reden“, bat er sie ruhig.   „Dann redet doch“, erwiderte sie genervt, ohne von ihrer Arbeit aufzusehen.   „Wir wollen unter acht Augen mit dir reden“, verbesserte Shikamaru sich, wobei er weiterhin ruhig blieb, wusste er doch, dass es ein großer Fehler bedeutete, sie weiter zu reizen.   „Wie schon gesagt, ich will heute noch fertig werden, was wohl auch in deinem Interesse sein dürfte. Ich habe also keine Zeit“, blieb Temari stur, was Shikamaru dazu veranlasste mit den Augen zu rollen.   „Dann werde ich euch helfen …“, seufzte er, war ihm klar, dass Temari nur so mit ihnen reden würde und es funktionierte.   „Genma!“, sagte sie ruhig, doch mit einem scharfen Unterton, der allen deutlich machte, dass das nicht nur ein Wort war, sondern ein Befehl. Auch Genma verstand, was sie wollte und da er es irgendwie verstand, nickte er einfach nur, bevor er aufstand auf und hinausging, um hinter sich die Tür wieder zu schließen.   Als sie nun wieder alleine waren, drehte Temari sich um und sah die drei Shinobi eingehend an, als habe sie die Hoffnung so herauszulesen, was sie von ihr wollten.   „Wir sind hier, um mit dir über den schriftlichen Teil der Prüfung zu reden, Temari“, erklärte Ibiki ihr sogleich, was natürlich schnell Temaris Interesse weckte.   „Wir haben uns natürlich auch mit dem Kazekage besprochen, was er von deiner Teilnahme hält. Er hat entschieden, uns und dir diese Entscheidung zu überlassen. Wenn von deiner Seite nichts dagegen spricht, hast du hiermit die Erlaubnis teilzunehmen. Hiermit also die Frage: Wirst du bei der Prüfung teilnehmen?“, fragte Ibiki schließlich.   Doch gerade, als Temari antworten wollte, klopfte es an der Tür. Sofort sprang Temari wütend von ihrem Platz auf und fauchte aufgebrachte: „Ich bring euch um ihr kleinen Knirpse!“, während sie auf die geschlossene Tür zustürmte. Ihr war deutlich anzusehen, dass es heute Tote geben würde. Doch soweit würde es an diesem Moment nicht kommen. Todesmutig stellte Shikamaru sich ihr in den Weg, auch wenn er wusste, dass das nicht gerade gesundheitsfördernd war.   „Temari du solltest dich beruhigen. Ich werde das für dich regeln“, sagte er eindringlich, bevor er sich selbst auf den Weg machte, um die Tür zu öffnen. Dies änderte allerdings nichts daran, dass Temari ihm folgte.   „Wisst ihr eigentlich, mit wem ihr euch da angelegt habt?“, fragte Shikamaru genervt, als er die drei Störenfriede erblickte und sorgte so dafür, dass näher an sie heran traten, um ihr Opfer sehen zu können. Als Konohamaru, Moegi und Udon allerdings erkannten, wen sie da die ganze Zeit gereizt hatten, erschraken sie.   „T-temari-san, w-wir …“, stotterte Moegi ängstlich, doch kam sie einfach nicht weiter. Dafür lähmte sie die Angst, die Temaris böser Blick, den sie den dreien zuwarf, viel zu sehr.   Temari allerdings machte mit ihnen kurzen Prozess. Ohne Rücksicht darauf, dass das noch Kinder waren, nahm sie ihren Fächer von ihrem Rücken, um ihn den dreien über die Rübe zu ziehen, bevor sie sich wieder umdrehte. Strafe musste schließlich sein. Doch Konohamaru schien das anders zu sehen.   „Aua Temari-san, du bist echt grausam“, jammerte Konohamaru, wobei er sich mit schmerzerfülltem Gesicht seinen Kopf rieb.   Temari aber drehte sich abrupt um, wobei sie ihn böse anfunkelte. Mit schnellen Schritten ging sie erneut auf ihn zu und packte ihn am Kragen.   „Pass. Auf. Was. Du. Sagst!“, donnerte sie drohend, während Funken aus ihren Augen sprühten. Konohamaru schluckte hart, wobei ihm der Angstschweiß die Stirn hinunter lief. Bevor jedoch etwas Schlimmeres passieren konnte, legte Shikamaru seine Hand auf ihre Schulter und drehte sie so zu sich um. Eindringlich sah er sie an, um ihr klar zu machen, dass es besser wäre, ihn loszulassen.   Lange sahen sie sich einfach nur stumm an und schienen eine ihrer stummen Diskussionen zu führen, die Temari dieses Mal verlor. Seufzend ergab sie sich Shikamaru und ließ Konohamaru wieder los, jedoch nicht ohne ihn mit Gewalt von sich zu stoßen, sodass er hart auf den Boden aufkam.   „Ich werde wohl langsam weich“, flüsterte sie, während sie langsam an Shikamaru vorbei ging. Dieser konnte sie nur sanft anlächeln und ihr rein folgen. Konohamaru, Udon und Moegi sahen währenddessen nur zu, dass sie weg kamen, waren sie doch froh dass nicht noch mehr passiert war und dass sie noch lebten.   „Also Temari, wie hast du dich entschieden?“, fragte Kakashi, nachdem sich die Situation wieder beruhigt hatte.   „Natürlich werde ich helfen“, erwiderte sie grinsend.   „Schön zu hören, allerdings war die Bedingung deines Bruders, dass Shikamaru und ein weiterer starker Shinobi oder eine starke Kunoichi in deiner Nähe sein sollen“, erklärte Kakashi ihr die Bedingungen. Sie hatten diese mit Absicht bis dahin für sich behalten, da ihnen bewusst war, dass diese Information zum einen für Explosionsstoff sorgen konnte, zum anderen hätte sie auch ihre Meinung verfälschen können. Temari aber seufzte resigniert. Es ging ihr tierisch auf die Nerven, dass sich alle immer solche Sorgen um sie machten. Sie war doch nur schwanger!   „Temari, versteh uns bitte nicht falsch. Das ist nur zu deiner eigenen Sicherheit!“, versuchte Ibiki die Situation zu erklären und zu entschärfen. Shikamaru schlug den genau entgegengesetzten Weg ein.   „Temari, du hast die Wahl: Entweder wir passen auf dich auf oder du kannst den Tag zu Hause verbringen. Es liegt ganz bei dir“, sagte er ruhig, doch verfehlten seine Worte ihre Wirkung nicht. Böse funkelte Temari ihn an. Es gefiel ihr absolut nicht, dass er ihr so direkt die Tatsachen präsentierte. Eigentlich war das ihr Job in der Beziehung.   „Temari, er hat Recht. Du hast nur diese zwei Möglichkeiten. Du nimmst zwei starke Shinobi zu deinem persönlichen Schutz mit oder du kannst die Teilnahme vergessen“, stand Kakashi dem Braunhaarigen bei, wobei er sie eindringlich ansah. Natürlich war Temari in diesem Moment klar, dass sie verloren hatte. Das war ihr schon vorher klar gewesen, auch wenn sie es zum Kotzen fand. Nichtsdestotrotz blieb er ihr nichts anderes übrig als resigniert zu seufzen.   „Wenn es denn sein muss“, gab Temari sich schließlich geschlagen, was die anderen doch ein wenig  überraschte.   „Welcher Shinobi wird neben mir zu ihrem Schutz abgestellt“, fragte Shikamaru ruhig und sachlich, nachdem es einen Moment ruhig zwischen ihnen gewesen war. „Du meinst wohl wer mein Babysitter ist“, lachte Temari spöttisch, wobei doch ihre Genervtheit die Oberhand übernommen hatte. Ihre Laune hatte mittlerweile ihren Tiefpunkt erreicht.   „Die Entscheidung überlassen wir euch. Ihr müsst einfach mir oder dem Hokage bis zwei Tage vor der Prüfung Bescheid sagen. Haben wir bis dahin keine Entscheidung eurer Seitz, treffen wir eine“, erklärte Ibiki den beiden, bevor er Kakashi ein Zeichen gab und sie zusammen den Raum verließen. Ihnen beiden war klar, dass es das Beste wäre, so schnell wie möglich aus der Gefahrenzone zu kommen, konnte man doch nie wissen, wie Temari reagierte.   Temari aber setzte sich genervt wieder zurück an ihre Arbeit. Shikamaru gesellte sich zu ihr, schließlich hatte sie dem Gespräch nur unter der Bedingung zugestimmt, dass er bei der Arbeit half. So saßen sie schweigend nebeneinander und gingen die Dokumente durch.   „Warum bist du eigentlich so gereizt? Heute früh warst du doch noch so glücklich?“, fragte Shikamaru schließlich, als er die unerträgliche Stille zwischen ihnen nicht mehr aushielt. Temari aber funkelte ihn nur böse an, ohne auch nur ein Wort zu sagen.   „Sorry, ich wollt ja nur fragen. Ich mach mir nämlich Sorgen um dich, Temari“, seufzte Shikamaru genervt und resigniert zugleich, als ihm klar wurde, dass er keine Antwort bekam. Dabei sah er Temari tief in die Augen. Temari aber wich seinen Blick aus, wobei sie sich auf ihre Unterlippe biss. Sie wollte ihre Wut nicht an ihm auslassen. Das wollte sie nie und sie hasste sich selbst dafür, dass sie es immer wieder tat, doch sie konnte nicht anders. Daran änderte auch die Tatsache nichts, dass er absolut gar nichts dafür konnte. Dabei hatte sie eigentlich extra nichts gesagt, weil sie sich sicher war, dass sie ihn dann angefaucht hätte und das wollte sie vermeiden. Sie wollte vermeiden, ihn mit Worten zu verletzten. Dass sie ihn nun aber mit ihrem Schweigen verletzte, ärgerte sie noch viel mehr. Vermutlich glaubte er nun, dass es an ihm läge und seine Schuld sei, dabei konnte er absolut nichts dafür, dass sie so gereizt war. Das lag alles nur an Genma und diesen bescheuerten Knirpsen, die ihre Nerven schon den ganzen Tag strapazierten und dann sagte dieser Idiot auch noch, er wüsste nicht, warum sie so gereizt war, dabei wusste er es ganz genau. Wieder kamen ihr die Erinnerungen und seine Worte vom Morgen in den Sinn.   „Shikamaru? Findest du auch, dass ich ganz schön an Gewicht zugelegt habe?“, fragte sie leise, fast schon zaghaft, nach einer Weile der Stille. Shikamaru aber sah sie verwirrt an, verstand er doch nicht, wie sie nun auf diesen Trip kam. Er verstand einfach nicht, wieso sie auf einmal dachte, dick zu sein. Shikamaru war noch nie schlau aus ihr geworden, doch so ratlos war er noch nie gewesen, weshalb er eine ganze Weile brauchte, um sich seine Worte zu überlegen und zurecht zu lesen, schließlich sollten diese unglaublich gut gewählt sein.   Das Problem lag nur darin, dass Temari daraus schloss, dass auch er dachte, sie sei dick geworden.   „Also findest du auch, dass ich dick geworden bin? Ich meine jetzt schon?“, schlussfolgerte sie daraus, wobei sie eine gewisse Traurigkeit nicht verbergen konnte. Shikamaru aber sah sie sogleich entsetzt an, schließlich hatte er an so was gar nicht gedacht und er hatte diese Meinung auch nicht. Er fand sie nach wie vor schön so, wie sie war.   „Wie kommst du denn jetzt auf den Scheiß?“, fragte er deshalb leicht angesäuert, fand er das absolut nicht Lustig. Temari aber schien keine Scherze machen. Es schien ihr vollkommen ernst zu sein, weshalb es nun an ihr lag, Shikamaru verwirrt anzusehen, schließlich kam es nicht oft vor, dass Shikamaru mal so richtig sauer wurde.   Tief sahen die beiden sich in die Augen. Blaugrün traf auf ein tiefes Braun und umgekehrt. Dabei konnten sie in den Irden des anderen alles Emotionen und Gedanken lesen, die in ihrem Partner vorgingen. Sanft strich Shikamaru über Temaris Wange, als wollte er versuchen all ihren Kummer und ihre Ängste von dannen zu streichen.   „Temari, ich finde absolut nicht, dass du zu dick bist. Du siehst wunderschön aus, so wie du jetzt bist und selbst wenn es doch so wäre, dass du etwas zugenommen hast, es ist normal, dass du in der Schwangerschaft an Gewicht zunimmst, vor allem bei drei kleinen Kindern, die in dir heran wachsen. Das ändert aber nichts an deiner natürlichen Schönheit. Wenn es dir aber so wichtig ist, dein altes Gewicht zu haben, werde ich nach der Geburt und wenn du dich etwas davon erholt hast, so lange mit dir trainieren, bis du dein altes Gewicht wieder hast, auch wenn ich der Meinung bin, dass du das gar nicht brauchst. Aber kümmre dich jetzt einfach nicht darum. Es gibt andere wichtige Dinge und du solltest wissen, dass ich dich immer lieben werde, ganz egal wie du aussiehst“, erklärte er ihr mit ruhiger Stimme, wobei er sie die ganze Zeit über intensiv ansah, um ihr die Ernsthaftigkeit seiner Worte bewusst machen zu können.   „Wie bist du überhaupt auf diesen Mist gekommen?“, fragte er ziemlich angesäuert.   „Das war wohl meine Schuld. Es war etwas unüberlegt, so was zu sagen, dabei war es eigentlich nur als Scherz gemeint“, erklang plötzlich eine Stimme hinter ihnen. Überrascht drehte sich Shikamaru zu dieser um und entdeckte Genma, der gerade zur Tür gekommen war. Lächelnd drehte er sich wieder zu Temari zurück und fragte sie sanft: „Wie viel Arbeit ist eigentlich noch zu erledigen?“   „Nicht mehr viel, nur noch diese eine Seite“, antwortete sie und präsentierte ihm das Blatt. Shikamaru nickte, bevor er aufstand und Temari mit sich hochzog. Die Blondine wollte zwar protestieren, doch ließ Shikamaru ihr dazu gar keine Chance. Er zog sie einfach hinter sich her, an Genma vorbei und durch die Tür.   „Ich denke mal, den Rest schaffst du auch alleine nicht wahr, Genma!“, sagte der Nara scharf, als er auf Höhe des Braunhaarigen war. Bevor dieser irgendwas erwidern konnte, waren sie auch schon wieder draußen. Natürlich legte er sich normalerweise nicht mit Leuten wie Genma an. Das war ihm viel zu anstrengend, doch ging es hier nicht um ihn, sondern um Temari. Für sie würde er wahrscheinlich die ganze Welt auf den Kopf stellen, was eigentlich ja nicht seinen Charakterzügen entsprach, doch hatte sie diese seltsame Wirkung auf ihn, die dafür sorgte, dass er die verrücktesten Dinge tat. Aber nicht nur sie hatte eine seltsame Wirkung auf ihn, auch er hatte eine eigenartige Wirkung auf sie. Er war neben Gaara so ziemlich der einzige, der es schaffte ihr Gemüt wieder zu beruhigen.   Shikamaru hatte seinen Arm um ihre Hüfte geschlungen und sie dicht an sich heran gezogen, während Temari ihren Kopf an seine Brust lehnte. Sie war froh ihn als Freund zu haben. Sie liebte ihn wirklich sehr. Er war einfach der Richtige für sie, obwohl sie eigentlich wie Feuer und Wasser waren, aber wie hieß es so schön: Gegensätze ziehen sich an.   „Du wirst wirklich weich, sonst hättest du nie auf Genma oder andere gehört“, schmunzelte Shikamaru, als sie so die Straßen entlang gingen.   „Baka! Ich werde nicht weich! Wer hat dir denn den Floh ins Ohr gesetzt?!“, erwiderte sie bissig und boxte ihm sanft gegen die Brust, wobei sie ein Lachen jedoch nicht unterdrücken konnte. Kapitel 27: Die schritliche Prüfung ----------------------------------- 27. Die schriftliche Prüfung   „Shikamaru, aufstehen. Wir müssen los“, hauchte sie ihm sanft ins Ohr, doch es zeigte sich keine Reaktion bei ihrem Freund.   „Shikamaru, komm schon, aufstehen!“, sagte sie nun etwas lauter, nicht mehr ganz so liebevolle. Von der gegenüberliegenden Seite aber kam nur ein Grummeln, das Temari so langsam die Geduld verlieren ließ, die so wieso schon eher gering gewesen war. Konnte dieser faule Sack nicht einmal aufstehen, wenn man es ihm sagte?!   „Shikamaru, steh jetzt endlich auf!“, meckerte sie wütend. Das schien Shikamaru aber gar nicht zu interessieren. Er drehte sich zu ihr um, schlang seine Arme um ihre Hüfte und zog sie so näher zu sich heran. Damit überspannte er den Bogen maßlos. Temari war nun wirklich wütend.   „Shikamaru Nara! Schwing SOFORT deinen sexy Arsch aus dem Bett!“, keifte sie so laut, dass man es im ganzen Haus hören konnte. Doch Shikamaru dachte nicht mal daran, auf zu stehen. Er schlummerte einfach seelenruhig weiter. Das war zu viel für Temari. Er hatte es auf jeden Fall zu weit getrieben. Dafür bekam er jetzt die Quittung. Böse funkelnd kickte sie ihn kurzerhand aus dem Bett, so dass er mit einem lauten Knall auf dem Boden landete. Temari stellte sich aufrecht und sah von Oben auf ihn herab. Ihre Augen sprühten nur so vor Zorn.   „Ich habe gesagt: DU SOLLST AUFSTEHEN, DU FAULER SACK!!!“, schrie sie ihn wütend an. Ihre Laune hatte mittlerweile den Höhepunkt ihrer schlechten Laune erreicht und das schon am frühen Morgen.   Elegant stieg sie aus dem Bett und stolzierte ins Bad, um sich frisch und fertig für den Tag machen zu können. Shikamaru rappelte sich währenddessen stöhnend wieder auf. Sein Kopf und sein Rücken schmerzten höllisch. Das nächste Mal würde er aufstehen, wenn sie es sagte, sonst brachte ihn diese Frau noch irgendwann um …   Einen Moment lang dachte Shikamaru darüber nach, ob er ihr ins Bad folgen sollte, doch entschied er sich dazu, dass es sicherer war, wenn er warten würde, bis sie fertig war. Wenn sie so gereizt war wie in dem Moment, war sie unberechenbar. Da konnte sie nicht mal ein Shikamaru Nara beruhigen.   Seufzend ließ er sich also wieder aufs Bett fallen und wartete, bis sie fertig war. Erst dann ging er ins Bad und tat es ihr gleich. Als er wieder kam, war der Frühstückstisch bereits gedeckt, sodass sie schweigend das Frühstück vertilgen konnten. Die Luft zwischen ihnen war bis zum Zerreißen gespannt. Er konnte ihre böse Aura schon fast sehen. Das änderte sich auch nicht, als sie sich auf den Weg zur Akademie machten. Shikamaru dachte mehrfach darüber nach, ob er mit sie nicht ansprechen sollte, doch wusste er nicht wie er anfangen sollte. Mal ganz davon abgesehen, dass er es für besser hielt, dass sie sich erst mal abregte. Temari dagegen dacht gar nicht daran, ihre Wut zu vergessen.   Vor der Akademie wartete bereits Genma auf die zwei. Als er Temaris böse Aura spürte und ihre vor Zorn funkelnden Augen sah, sah er zuerst Temari und dann Shikamaru fragend an.   „Na Shikamaru, was hast du wieder gemacht?“, fragte er schließlich vorsichtig, als keiner der beiden ihm eine Antwort gab. Shikamaru aber seufzte nur und zuckte mit den Schultern. Er hatte absolut keine Ahnung, warum sie so geladen war. Klar er war nicht aufgestanden, als sie es gesagt hatte, doch normalerweise brachte das Temari nicht so sehr auf die Palme wie jetzt. Shikamaru für seinen Teil schob es einfach auf die Schwangerschaft und die ganzen Hormone, die in ihrem Körper herumgeisterten.   Temari aber konnte es nicht fassen, dass er nicht wusste, warum sie so schlechte Laune hatte, schließlich war es allein seine Schuld. Hätte er seinen faulen Arsch aus dem Bett bewegt, wäre sie nie so sauer geworden.   „Tu doch nicht so, du weißt genau, warum ich so sauer bin, du fauler Sack!“, fauche sie aufgebracht. Nach dem „faulen Sack“ konnte sich Genma schon fast denken, was passiert war, immerhin kannte fast jeder die Charakterzüge des Nara.   „Nein, das weiß ich nicht“, erwiderte Shikamaru sichtlich genervt.   „Dann schalt mal dein Hirn ein! Du hast doch so einen hohen IQ!“, fauchte sie, womit eine außerordentliche Diskussion ausbrach, in der es immer wieder hin und her ging.   Genma konnte bei dem Bild, das sich ihm da bot, nur schmunzeln, erinnerte ihn das doch sehr an Yoshino und Shikaku. Temari konnte schließlich genauso aufbrausend sein wie die Mutter des jungen Nara, wenn nicht manchmal sogar noch mehr. Shikamaru dagegen lebte genauso in den Tag hinein wie sein Vater und ließ sich auch nicht von seiner Liebe seines Lebens aus der Ruhe bringen. Mal ganz davon abgesehen, dass die beiden genauso gerne und heftig stritten wie Shikamarus Eltern. Wenn man es also betrachtete, waren Temari und Shikamaru Yoshino und Shikaku in jungen Jahren. Für ihn, der die beiden Älteren nun schon länger kannte, war es wirklich amüsierend mitanzusehen, wie der junge Nara in die Fußstapfen seines Vaters stieg. Scheinbar brauchten die männlichen Nara wirklich einen Drachen zur Frau, die ihnen zeigten, wo es lang ging und sich nichts aus ihrer Faulheit machte. Das war zumindest schon bei Shikaku gewesen und schien nun auch bei Shikamarus so zu sein.   Nun war Genma aber so sehr in seinen Gedanken vertieft, dass er nicht bemerkte, wie sich ein weiter Shinobi zu ihnen gesellte. Erst als dieser ihn ansprach, schreckte er aus seinen Gedanken.   „Geht das schon lange so?“, fragte der Neuankömmling monoton, wobei er in die Richtung der sich streitenden Verliebten nickte. Erneut fiel Genmas Blick auf die beiden, bevor er antwortete: „Ich vermute seit heute Morgen.“ Der Shinobi nickte und richtete seinen Blick erneut auf Shikamaru und Temari. Diese stritten munter weiter, wobei sie gar nicht zu bemerken schienen, dass sie von allen Leuten angestarrt wurden.   Noch eine ganze Weile betrachteten Genma und sein Partner das Schauspiel, das sich ihnen dort bot, bis es schließlich Zeit wurde rein zu gehen. Erst da stellten sie sich zwischen die beiden Streitenden, um ihre Diskussion zu beenden.   „Ich will eure kleine Diskussion ja nicht unterbrechen, aber wir sollten langsam reingehen. Die anderen warten sicher schon“, sagte Genma mit ruhiger Stimme, bevor einer der beiden auch nur etwas sagen konnte, schließlich konnte er schon an Temaris finsteren Blick erkennen, dass sie ihm am liebsten den Kopf abgerissen hätte. Nun sah sie mit verdutztem Gesichtsausdruck auf ihre Uhr, nur um wenig später leise zu fluchen.   „Ist Neji denn schon da?“, fragte sie, um zu überspielen, dass sie die Zeit ganz vergessen hatte. Schnell sah sie sich dabei um.   „Können wir oder wollt ihr noch weiter eure Eheprobleme ausdiskutieren?“, fragte Neji, als sich sein Blick mit Temaris kreuzte. Dabei war eine leichte Provokation aus seiner Stimme herauszuhören. Temari aber schnaubte nur und stolzierte als wäre nichts gewesen an ihm vorbei ins Innere des Gebäudes. Shikamaru blieb da nichts anderes mehr übrig als zu seufzten und ihr ins Gebäude zu folgen. Er wollte sich weder weiter mit ihr streiten, noch sie alleine lassen, schließlich geisterten hier über alle Shinobis anderer Länder herum, die ihr vielleicht etwas antun könnten. Seine Sorge um sie war größer denn je. Wenn es nach ihm gegangen wär, wären sie jetzt nicht hier, aber Temari hatte sich ja nicht von ihrer irrwitzigen Idee abbringen lassen. Dabei wollte er doch nur nicht, dass ihr etwas passierte …   Neji und Genma folgten den beiden schweigend, wobei sie beide dem gleichen Gedanken nachhingen. Vielleicht war es doch keine so gute Idee gewesen, Temaris Babysitter zu spielen. Mit ihrer momentanen launischen Art war es zurzeit nicht gerade einfach mit ihr, vor allem wenn sie dann auch noch dauergenervt war. Dann war es kaum auszuhalten mit ihr, dabei fragten sich natürlich alle, wie es Shikamaru jeden Tag schaffte mit ihr zusammen zu sein. Sie zumindest würden es keinen Tag aushalten.   „Wie wurden eigentlich aus zwei Babysitter drei geworden?“, fragte Temari genervt, als sie registrierte, wie die anderen beiden ihr und Shikamaru folgten.   „Erst Mal sind es keine Babysitter. Sie sind einfach nur deine eigenen Bodyguards, die dich beschützen wollen. Zu dritt sind wir, weil wir beide uns nicht einigen konnten und einen Kompromiss eingegangen sind, wie du dich vielleicht erinnern kannst, meine Liebe“, erwiderte Shikamaru und seufzte genervt auf, schließlich gingen sie diese Diskussion schon seit Tagen durch.   „Was total unnötig war, weil Genma ein Spezial-Jonin ist. Er hätte auch alleine ausgereicht“, meckerte sie unnötigerweise, immerhin hatte sie dieses Argument auch schon die letzten Male vorgebracht.   „Ich bin dein Freund und hätte dich nie allein gelassen, egal wie gut der Shinobi ist, der dich beschützen soll, zumindest nicht in deinem momentanen Zustand. Außerdem war das Gaaras Wille“, erwiderte er so ruhig wie möglich. Er wollte sich nicht schon wieder mit ihr streiten. Das hatten sie in letzter Zeit nun schon genug.   Temari aber schien dies anders zu sehen.   „Und warum musste Neji mit?!“, fuhr sie ihn an, ohne auf seine Schlichtungsversuche zu achten.   „Weil er ein sehr guter Ninja ist und ich ihn dabei haben wollte. Versteh mich doch bitte, Temari, ich habe einfach Angst, dass dir etwas passiert“, erklärte er, wobei er sie flehend ansah. Temari aber verdrehte nur die Augen, doch so schnell wollte er jetzt nicht aufgeben, denn sonst würde sie noch ewig diskutieren.   „Können wir jetzt diese sinnlose Diskussion vergessen? Ich will mich nicht mehr mit dir streiten“, bat er sie und sah sie hoffnungsvoll an. Temari aber dreht ihm die Worte sofort wieder im Mund um.   „War ja klar. Dir ist das alles schon wieder viel zu anstrengend. Ich bin dir sicher auch viel zu anstrengend und nervig, oder?“, fauchte sie aufgebracht, wobei funken aus ihren Augen sprühten.   Gerne hätte Shikamaru sich verteidigt und ihr widersprochen, doch dazu blieb ihm keine Zeit mehr, denn Ibiki erwartet sie bereits.   „Schön, dass ihr auch noch kommt! Eure Plätze sind die letzten freien Stühle. Stift und Liste findet ihr dort“, wies er die vier an. „Wie geht’s dir, Temari?“   „Bestens!“, antwortete sie gereizt, was Ibiki veranlasste fragend die Augenbraue zu heben, doch noch bevor er fragen konnte, schoben Shikamaru und Genma Temari in den Prüfungsraum. Neji folgte ihnen schlicht.   Schnell setzten sich die vier auf ihren Platz und bereiteten sich auf die Prüfung vor. Ibiki warf ihnen noch einen warnenden Blick zu, bevor auch er seinen Platz einnahm und die Genin eintreten ließ. Diese platzierten sich auf ihre Plätze und bereiteten sich vor, während ihre Blicke immer wieder zu den Hilfsprüfern wanderten. Auch die Prüfer musterten die Genin, um die sie sich kümmern mussten. Temari hatte einen Jungen aus Kirigakure, ein Mädchen aus Konoha und einen weiteren Jungen aus Iwagakure zu beobachten.   Wie jedes Jahr erklärte Ibiki die Regeln, um am Ende zu fragen: „Hat noch jemand eine Frage?“ Fast alle Genin saßen einfach nur da und versuchten sich so klein wie möglich zu machen, sodass keine Aufmerksamkeit auf sie viel. Nur der Junge aus Kirigakure sah sich um. Als er Temari mit seinen Augen fixierte, sprang er auf und rief lautstark: „Das ist doch nicht Ihr ernst, oder? Eine schwangere Frau soll mich kontrollieren?! Sind euch etwa die Shinobi ausgegangen, oder was?!“   Temari aber lachte laut auf. Von diesem kleinen Wurm würde sie sich das sicherlich nicht bieten lassen.   „Für wen hältst du dich eigentlich, du kleiner Wurm?! Du weißt wohl nicht, wen du hier vor dir hast“, fuhr sie ihn an, wobei sich ihren Augen zu kleinen Schlitzen verengten. Doch den Jungen schien das nicht zu stören. Er grinste sie einfach nur breit. Dieses Grinsen aber zeigte Shikamaru auf Anhieb, dass der Kleine nur auf Ärger aus war.   „Ich habe hier eine schwache Kunoichi vor mir, die so dumm war und sich schon so früh hat schwängern lassen“, provozierte er sie grinsend weiter und überschritt damit eine ihrer Grenzen.   „Was fällt dir eigentlich ein?!“, fauchte sie wütend, wobei sie den Kleinen finster ansah. Dieser aber lachte laut, immerhin war es ihm gelungen eine der Prüferinnen so weit zu provozieren, dass sie sich anscheinend zu vergessen schien.   „Ist die immer so, oder sind das schon deine Hormone? Aber so fett, wie du bist, musst du ja schon mindestens im siebten Monat sein! Der Mann, der dich geschwängert hat, tut mir echt leid. So eine Furie zu schwängern. Aber wahrscheinlich war er eh sturzbetrunken oder ist total blöd! Aber ich tipp mal auf beides“, provozierte er sie weiter, von der drohenden Gefahr nichts ahnend.   Temari funkelte ihn wütend an. Lange würde sie sich sicher nicht mehr beherrschen können, traf er doch einige ihrer Wunden punkten. Wenn man genau hinsah, konnte man sogar schon Blitze aus ihren Augen schießen sehen. Mittlerweile hatte sie sie sich auch schon von ihrem Platz erhoben und ihre Hände zu Fäusten geballt. Sie war drauf und dran ihm eine zu verpassen. So sehr hatte sie ein kleines Kind schon lange nicht mehr provoziert.   „Temari! Setz dich wieder und lass dich nicht so provozieren!“, herrschte Ibiki sie an, bevor sie ihre Hand gegen dem kleinen Jungen erheben konnte.   „WOW! Du bist Temari Sabakuno, die Schwester des Kazekage?! Von dir hätte ich echt mehr erwartet. Jetzt bin ich echt enttäuscht“, lachte der junge Shinobi und stachelte sie so weiter an. Temari schnaubte verächtlich. Sie wollte sich nur ungern Ibikis Befehl widersetzen, sie wollte sich aber auch nicht so provozieren lassen. Das schadete nur ihrem Ruf.   Shikamaru, der deutlich an ihrer Haltung sah, dass sie mit sich rang, legte ihr seine Hände auf die Schulter, um sie ein wenig zu beruhigen.   „Temari beruhig dich!“, sagte er ruhig und eindringlich, wobei er sie zurück auf ihren Platz drängte. Temari atmete ein paar Mal tief ein und wieder aus.   „Das ist also der Idiot, der die große Temari Sabakuno geschwängert hat?! Was für ein Trottle! Ich hoffe für dich der Sex war gut“, spottete der Kleine und versuchte nun auch Shikamaru zu provozieren.   Da ging es Ibiki nun jedoch zu weit. Er konnte und wollte nicht zulassen, dass so ein kleiner Bengel einfach seine Prüfer provozierte und so den Werdegang seiner Prüfung verzögerte.   „Wenn du nicht sofort leise bist, fliegen du und dein Team noch vor der ersten Prüfung raus“, warnte er ihn vor.   „Aber…“, wollte der Kleine widersprechen, doch fuhr ein Mädchen ihm plötzlich dazwischen.   „Akito! Halt sofort die Klappe oder du kannst was erleben!“, fuhr sie ihn an. Während sie das sagte, knackte sie bedrohlich mit ihren Fingern und wie durch ein Wunder war Akito still, sodass die Prüfung beginnen konnte.   ~~~   Mittlerweile lief die Prüfung nun schon über fünfundvierzig Minuten und neigte sich langsam dem Ende. Wie zu erwarten war, waren bereits schon mehrere Kandidaten rausgeflogen und es würden sicher noch einige folgen. Die eigentliche Prüfung würde zwar in weniger als fünf Minuten vorbei sein, doch die Stifte der Prüfer tanzten nur so auf dem Papier, während ihre Augen alles im Auge behielten und jede Bewegung registrierten.   Plötzlich aber breitete sich ein fieses Grinsen auf Temaris Lippen aus. Freudig beugte sie sich, wobei sie zuckersüß lächelte.   „Akito, du bist raus!“, trällerte sie mit Genugtuung. Darauf hatte sie die ganze Prüfung gewartet. Geschockt ließ Akito seinen Stift fallen und funkelte sie wütend an.   „Das ist wohl ein schlechter Scherz!“, brüllte er aufgebracht, während er sich von seinem Platz erhob, um größer zu wirken.   Temari aber ließ sich davon nicht beeindrucken und lachte einfach nur.   „Das ist kein Scherz, Kleiner! Du! Bist! Raus!“, wiederholte sie. Dabei betonte sie jede Silbe einzeln. Natürlich war ihr fieses Lächeln dabei nicht verloren gegangen. Akito aber wollte sich das nicht bieten lassen und begann zu knurren, wobei er sie mit böse funkelnden Augen fixierte.   „Akito, komm es ist vorbei“, sagte seine Teamkameradin, um ihn wieder auf den Boden zu holen, während sie selbst aufstand und zur Tür ging.   „Das willst du dir doch nicht bietenlassen!“, knurrte er aufgebracht. Er war davon überzeugt, dass Temari das nur tat, um ihn zu ärgern, womit er nicht unbedingt falsch lag. Zumindest genoss die Blondine es, ihm alles nun heimzuzahlen.     „Sie hat recht, Süßer! Es ist wobei!“, lachte sie wieder. Temari machte es jede Menge Spaß den Kleinen so vorzuführen. Es verbesserte ihren miesen Tag und ihre schlechte Laune ungemein. Doch mit dem kommenden hatte sie absolut nicht gerechnet.   Blitzschnell formte Akito Fingerzeichen, um wenige Sekunden später auf sie loszugehen. Doch Genma und Neji waren ebenso schnell. Augenblicklich waren sie aufgesprungen und stellten sich zusammen mit Shikamaru schützend vor Temari, bereit sofort anzugreifen. Akito ließ sich jedoch nicht von den drei älteren Shinobi beeindrucken und ließ aus heiterem Himmel eine Wasserwelle über sie alle schwämmen. Mit Leichtigkeit wichen die vier Shinobi der Welle aus.   „Ist das etwa schon alles?“, lachte Temari überheblich. Für jeden, der sie kannte, war ersichtlich, dass sie es definitiv auf Streit abgesehen hatte.   Doch als die Wassermassen verschwunden waren, war auch Akito nicht mehr zu sehen. Das einzige, was von ihm übriggeblieben war, war seine Stimme.   „Ich habe noch viel mehr drauf!“, lachte der kleine Junge und ließ sogleich Taten auf seine Worte folgen. Ohne jegliche Vorwarnung tauchten plötzlich mehrere Kunai vor Temari auf und rasten unaufhaltsam auf sie zu.   Temari aber lachte. Es war ein leichtes für sie, diese Kunai mit ihrem Fächer abzuwehren. Instinktiv griff sie hinter ihren Rücken, um diesen hervor zu holen und den Angriff abzuwehren. Doch sie griff ins Leere. Auf ihrem Rücken war NICHTS! Wo zum Teufel war ihr verdammter Fächer? Scharf dachte sie nach, wo sie ihn hingestellt haben könnte und mit einem Schlag fiel es ihr wieder ein. Sie war so dumm! So unglaublich! Ihr Fächer lag zu Hause an der Wand gelehnt, wo er nun schon seit ein paar Tagen ruhen musste. Ruka hatte ihr strikt verboten, ihn weiter mit sich rumzuschleppen. Und Shikamaru achtete genau darauf, dass er auch an seinem Fleck blieb und sie ihn nicht doch noch heimlich mitnahm. Nun wünschte sie sich, ihn doch mitgeschleppt zu haben und sie war sich sicher, Shikamaru wünschte sich das auch.   Mit großen Augen sah sie den Waffen entgegen. Sie hatte absolut keine Chance mehr ihnen Auszuweichen und selbst wenn, sie könnte es nicht, es ging einfach nicht. Sie war wie erstarrt und das obwohl sie nur noch wenige Millimeter von den lebensbedrohlichen Waffen trennten. Denn wenn sie ehrlich war, hatte sie etwas Angst. Angst nicht um sich. Sie war davon überzeugt, dass sie das schon irgendwie überstehen würde, schließlich war sie eine eiserne Kämpferin. Es waren ihre heranwachsenden Kinder, ihre Babys, die ihr Sorgen machten. Sie wollte ihre Kinder nicht verlieren. Nicht jetzt, wo sie sich gerade an den Gedanken gewöhnt hatte … Krampfhaft dachte sie darüber nach, wie sie das vielleicht doch noch verhindern konnte. Allerdings wollte ihr absolut nichts einfallen.   Ganz plötzlich aber und gerade noch rechtzeitig hielten die Kunai an. Eine Sekunde später und sie wäre von ihnen durchbohrt worden. Das war wirklich Rettung in letzter Sekunde gewesen, weshalb sie sich mit einem zum Teil erleichterten, zum anderen aber auch liebevollem Lächelnd an ihren Retter wand. Es war Shikamaru gewesen, der Blitzschnell gehandelt hatte und so die scharfen Klingen mit seinem Kagemane aufhalten konnte. Nun lächelte auch er seine liebste an. Er war unglaublich froh, dass ihr und den Kindern nichts passiert war.   Doch nicht nur er war froh, auch Temari fiel ein riesen Stein vom Herzen. Sie war Shikamaru so unglaublich dankbar, dass er sie gerettet hatte. So langsam verstand sie auch die Sorge der anderen und war doch ganz froh, dass man ihr ihre Babysitter zur Seite gestellt hatte. Ohne sie würde es jetzt sicherlich nicht so gut um sie und ihre Kinder stehen. Auch sah sie mittlerweile ein, dass sie mit der Schwangerschaft wohl doch nicht eine so gute Kämpferin war. Sie würde sich ab jetzt wirklich mehr zurückhalten und aufpassen, was sie tat. Und vielleicht würde sie auch ein bisschen mehr auf Shikamaru und die anderen hören. Plötzlich aber wurde sie in ihren Gedanken unterbrochen, als sie einen leichten, stechenden Schmerz an der rechten Außenseite ihres Bauches spürte. Da es jedoch gleich wieder verebbte, machte sie sich keine weiteren Gedanken darum und vergaß es schnell wieder.   Viel wichtiger war jetzt Akito, der mit einem Mal wieder vor ihnen auf. Diese Gelegenheit nutzte Neji, um ihn zu überwältigen. Es brauchte nur drei gezielten Schlägen mit seiner flachen Hand und Akito sackte vor ihnen in sich zusammen. Dabei sah er sah sie alle jedoch weiterhin grimmig an. Ihnen allen war klar, dass er sie jederzeit angreifen würde, würde man ihm die Chance dazu geben.   „Neji, Genma! Bringt ihn und sein Team zu ihrem Sensei. Sagt ihm, sie sollen sofort zu Naruto. Berichtet ihm, was hier unten passiert ist. Er wird dann darüber entscheiden, wie es weitergehen soll“, wies er die beiden an, womit die beiden mit den Genin verschwanden. „Shikamaru. Du bringst Temari hier raus und zurück zu eurer Wohnung! Wir reden später noch einmal darüber, war hier eben passiert ist!“, fuhr der Ältere vor, bevor er sich wieder an die Prüflinge wand. „Entschuldigt bitte die kleine Störung. Nun kommen wir zur letzten Frage doch vorher …“   Mehr konnten Temari und Shikamaru nicht mehr hören. Shikamaru hatte Temari in den Arm genommen und sie rausgebracht. Sie hatte nichts von dem mittbekommen, was noch weiter passiert war. Sie hatte nicht mal bemerkt, wie Genma und Neji die Genin nach Draußen begleitet hatte. Der Schock saß ihr einfach noch viel zu sehr in den Knochen. Der Schock über das, was passiert war. Der Schock über ihre Hilflosigkeit. Noch nie zuvor hatte sie sich so hilflos gefühlt, dabei hasste sie es, ja verabscheute sie es doch über alles. Sie war doch die beste Kunoichi in ganz Suna! Aber ohne ihren Fächer und ohne ihre volle Kraft war sie nichts als ein kleines hilfloses Kind. So war so hilflos, so schwach, dass sie sogar von einem kleinen aufgeblasen Genin besiegt werden konnte … Das war so deprimierend! So erbärmlich! Sie hasste sich dafür, dass sie mit einem Mal so schwach war und sich helfen lassen musste, um nicht verletzt zu werden. Wenn das jemand erfuhr, war ihr guter Ruf völlig zerstört. Doch auch wenn sie sich über ihre Hilflosigkeit und Schwäche ärgerte, war sie für die Hilfe ihrer Freunde dankbar, denn ohne sie würde es jetzt viel schlechter um sie und ihre Kinder stehen.   Unbemerkt rannen ihre stummen Tränen die Wange runter. Das war alles einfach viel zu viel für sie, vor allem mit den Hormonen, die sie in sich trugen. Als Shikamaru bemerkte, dass sie weinte, blieb er sofort stehen und nahm sie fest in den Arm.   „Shht Temari! Es ist alles ok. Dir ist nichts passiert und den Kindern auch nicht. Das ist nur der Schock! Komm wir gehen jetzt nach Hause, dann mache ich dir einen Tee und du legst dich ein wenig hin, um dich auszuruhen. Das war bestimmt alles zu viel für dich, aber bitte hör jetzt auf zu weinen, mein Schatz“, sprach er sanft auf sie ein, während er ihr behutsam über den Rücken strich. Kurz löste er sich von ihr, um ihr ihre Tränen wegzuwischen, doch brachte das nicht wirklich viel, denn immer wieder kamen neue Tränen nach. Erneut nahm er sie fest in den Arm, um sie fest an sich zu drücken und sie einfach nur festzuhalten.   Plötzlich aber schrie Temari laut auf und sackte in Shikamarus Armen zusammen. Fest hielt sie ihre linke Hand auf ihre rechte Seite gedrückt. Ihr Gesicht war schmerzverzehrt. Sofort erschrak Shikamaru und stützte sie mit seiner Hand und seinem Oberkörper. Mit der anderen zog er ihre Hand von ihrer Seite, um ihre Jacke zu öffnen und sie dann beiseite zu schieben. Zum Vorschein kam ein kleiner roter Blutfleck. Er musste wohl ein Kunai übersehen haben, das sie wohl getroffen hatte … Schnell reagierte Shikamaru, nahm sie auf den Arm und rannte mit ihr ins Krankenhaus, wo er einer Schwester erklärte, was passiert war. Diese rief sofort nach Ino und Ruka, bevor man Temari ins Behandlungszimmer bracht. Mittlerweile hatte sie ihr Bewusstsein verloren. Zusammen mit Ino und Ruka wollte Shikamaru ihnen ins Behandlungszimmer folgen, doch leider musste er draußen bleiben.     Er wartete mittlerweile über eine Stunde darauf, dass jemand rauskam, um ihn auf den neusten Stand zu bringen. In dieser Zeit hatte er bereits alles mit Ibiki und Naruto geregelte. Shikamaru hoffte nur, dass es Temari und dem Ungeborenen gutging. Immer wieder stand er auf, lief den Gang auf und ab, setzte sich wieder, um dann wenig später wieder aufzustehen.   Nach unzähligen Minuten ging endlich die Tür auf und Ino und Ruka traten heraus, gefolgt von ein paar Schwestern, die ein Krankenbett aus dem Raum schoben, in dem eine blonde junge Frau lag. Sofort wollte Shikamaru ihr hinterher, doch Ino hielt ihn auf.   „Shikamaru, es geht ihr soweit ganz gut. Du hattest Recht, sie wurde von einem Kunai getroffen, doch sie hat Glück gehabt und wurde nicht ernsthaft verletzt. Wir konnten die Wunde schließen. Zum Glück ist euren Ungeborenen nichts passiert. Es scheint ihnen sogar besser zu gehen als Temari. Wir werden sie trotzdem heute über Nach hierbehalten. Nur um sicher zu gehen, dass wirklich alles ok ist. Momentan schläft sie. Das war alles zu viel für sie und ihren geschwächten Körper. Weck sie also bitte nicht auf, wenn du gleich zu ihr gehst. Die Ruhe wird ihr mal wieder guttun. Sie liegt im Zimmer achtzehn, im ersten Stock“, erklärte sie ihm ruhig und sachlich.   Shikamaru nickte schnell.   „Danke, Ino!“, erwiderte er und rannte die weiten Gänge entlang. Er war so froh, dass es ihr und den Ungeborenen gut ging. Shikamaru hätte es sich nie verziehen, wäre ihnen etwas passiert … Erst vor ihrer Tür machte er halt, um dann vorsichtig ihre Tür zu öffnen und einzutreten. Temari lag ganz alleine schlafend in dem Zimmer in ihrem Bett angeschlossen an ein paar Maschinen und einem Tropf, der ihr etwas Blut spendete. Es schmerzte ihn wirklich sehr sie so zu sehen, doch war er froh, dass es nicht schlimmer war. So nahm sich Shikamaru einen Stuhl und stellte ihn an ihr Bett, um sich dann leise darauf zu setzen und ihre Hand in seine zu nehmen. Behutsam strich er über ihren Handrücken. Er würde hier warten, bis sie wieder aufwachte! Kapitel 28: Wacking up ---------------------- 28. Wacking up   Sanft strich er mit seinem Daumen über ihren Handrücken. Sie lag so friedlich schlafend da in ihrem schneeweißen Bett. Es war so weiß, wie alles um sie herum auch, so wie es immer in Krankenhäusern war. Doch schien sie das nicht im Geringsten zu stören. Sie lag einfach nur da und schlief. Für ihn sah sie aus, wie ein friedlicher Engel, sein Engel. Er hatte es sich auf einem Stuhl neben ihrem Bett bequem gemacht, zumindest soweit es möglich war auf diesen Teufeln von Krankenhausstühlen. Aber das interessierte ihn gar nicht. Er hielt ihre Hand einfach nur ganz fest in seiner, während er die Hoffnung nicht aufgab, dass es ihr bald wieder besser gehen würde und sie aufwachte. Doch sie schlief einfach weiter, aber das war gut so, denn Shikamaru vermutete stark, dass sie den Schlaf und die Ruhe nach dem Stress der letzten Wochen einfach Mal brauchte.   Die ruhige, herrschende Stille wurde je durch ein Türklopfen unterbrochen. Noch bevor er etwas sagen konnte, wurde die Tür auch schon aufgestoßen und eine Frau mittleren Alters trat in Begleitung ihres Mannes ein. Dabei lagen ihre Augen auf der schlafenden Blondine.   „Wie geht es ihr?“, fragte die Braunhaarige besorgt und setzte sich ebenfalls an ihr Bett.   „Es geht ihr den Umständen entsprechend gut. Wir hatten Glück, dass das Kunai sie nur gestreift hat und sie deshalb nicht ernsthaft verletzen konnte. Ino und Ruka wollen trotzdem, dass sie hier bleibt, um sich noch etwas auszuruhen. Die letzten Wochen waren einfach viel zu viel Stress für sie und die Kinder“, erklärte Shikamaru seiner Mutter ruhig, ohne den Blick von Temaris Körper zu nehmen.   Yoshino nickte. Auch sie hatte ihren Blick auf Temari gelegt und strich nun der Mutter ihrer Enkelkinder führsorglich ein paar blonde Strähnen zurück.   „Wann wird sie wieder entlassen?“, fragte Yoshino weiter, den Blick wieder ihrem Sohn zuwendend.   „Das wissen wir noch nicht genau. Es kommt ganz darauf an, wie schnell es ihr wieder besser geht, aber es werden noch mindestens zwei Tage sein“, antwortete Shikamaru, wobei sein Blick die ganze Zeit über auf Temari gerichtet war, die neben ihm in ihrem Bett weiter friedlich schlummerte.   „Was hat der Hokage zu der ganzen Situation gesagt?“, mischte sich nun auch sein Vater mit ein, der bei der Tür stehen geblieben war und dort an der Wand lehnte.   „Natürlich war er nicht gerade begeistert, aber er gibt keinem von uns die Schuld an dem, was passiert ist. Naruto fürchtet sich nur ein wenig vor der Reaktion des Kazekage, mehr aber nicht. Trotzdem werde ich vor dem Kazekage und Kankuro die Verantwortung übernehmen. Ich hätte sie einfach besser beschützen müssen. Ich hätte verhindern müssen, dass sie überhaupt bei der ersten Prüfung mithilft“, erklärte er und richtete seinen Blick nun auf seinem Vater, um ihm in die Augen zu sehen. Dieser erwiderte den Blick und nickte.   „Das ist eine sehr vernünftige und erwachsene Entscheidung von dir, mein Sohn. Ich bin stolz auf dich!“, erwiderte Shikaku, wobei er seinem Sohn anerkennend zunickte.   „Was hast du vor, wenn der zweite Teil der Prüfung beginnt, Shikamaru? Wirst du sie alleine zu Hause lassen oder ziehst du deine Teilnahme als Prüfer zurück?“, meldete sich Yoshino zu Wort. Shikamaru seufzte.   „Ich weiß es noch nicht. Ich will sie nicht alleine lassen, nicht jetzt. Aber wenn ich zurücktrete, bringt mich Anko sicherlich um“, erklärte er ihr sein Dilemma.   „Und wenn du sie bei uns lässt?“, bot ihm seine Mutter an.   „Ich wollte meine Freundin noch ein bisschen behalten …“, grummelte er genervt.   „Was soll das denn bitte heißen?“, fauchte seine Mutter gereizt.   „Das du sie den ganzen Tag bemuttern und nerven wirst und sie deshalb abhauen wird, weil sie eine Schwiegermutter wie dich nicht ertragen kann. Die andere Variante wäre natürlich, dass ihr euch beide an die Gurgel springt und darauf habe ich noch weniger Lust“, gab Shikamaru genervt zurück, hatte er doch keine Lust darauf mit seiner Mutter über so was zu diskutieren.   „Und was hast du dann vor?“, herrschte Yoshino ihn an. Sie wollte es sich auf keinen Fall gefallen lassen, dass ihr Sohn so mit ihr sprach.   „Vielleicht kann ich ja helfen“, erklang plötzlich eine weiche weibliche Stimme von der Tür. Sofort drehten sich alle um, um zu überprüfen, wer dort in der Tür stand. TenTen lehnte dort am weißen Türrahmen und lächelte sie freundlich an.   „Woher weißt …?“, wollte Shikamaru fragen, doch TenTen unterbrach ihn sogleich.   „Neji hat mir erzählt, was passiert ist. Ich hab mir Sorgen gemacht und wollte sehen, wie es ihr geht“, erklärte sie ruhig, wobei sie Shikamaru aufmunternd ansah.   „Und wie willst du ihnen helfen?“, fragte Yoshino sogleich säuerlich.   „Sie kann bei mir wohnen. Ich habe momentan Urlaub und kann mich etwas um sie kümmern und aufpassen, dass sie es nicht übertreibt“, antwortete TenTen freundlich, obwohl sie es eigentlich hasste, wenn man sie so anblaffte wie Yoshino. Doch wusste sie, dass man einen Kampf gegen Yoshino nur gewinnen konnte, wenn man einen kühlen Kopf bewahrte.   „Und was sagt Neji dazu?“, fragte Shikamaru, der nicht so recht wusste, was er davon halten sollte.   „Das ist kein Problem. Er wird es schon überleben“, erwiderte TenTen lässig und zwinkerte ihm zu. In dem Moment war Shikamaru klar, dass er Temari lieber bei TenTen ließ als bei seiner Mutter.   „Ich danke dir TenTen. Meinst du, du kannst sie auch aus dem Krankenhaus abholen, sollte ich zu diesem Zeitpunkt bereits in der Prüfung sein?“, bat Shikamaru die beste Freundin seiner Geliebten.   Auf Grund der ganzen Aufregung hatte Shikamaru gar nicht bemerkt, wie sich die Finger in seiner Hand bewegten und seinen Druck erwiderten. Auch hatte keine bemerkt, wie die junge Blondine geweckt von dem Krach in ihrem Zimmer ihre Augen aufgeschlagen hatte. Nun funkelte sie mit ihrem Blick alle Anwesenden böse an.   „Bin ich nicht alt genug, um selbst zu entscheiden, was ich mache?!“, meckert sie lautstark und machte so die anderen auf sich aufmerksam. Abrupt fuhren die Köpfe zu ihr herum. Mit verwirrten und erschrockenen Minen betrachteten sie Temari.   „T-temari, du bist wach?!“, stellte Shikamaru zwar unnötigerweise, aber völlig überrascht und überglücklich fest.   „Blitzmerker!“, gab diese monoton zurück, wobei man doch den Ärger in ihrer Stimme hören konnte.  Shikamaru aber sah sie fassungslos an, verstand er doch nicht, was das alles sollte, warum sie so aggressiv reagierte. Doch auf seine Antwort musste er nicht lange warten. Temari gab sie ihm prompt.   „Ich kann ganz gut auf mich alleine aufpassen!“, fauchte sie ihn an und verengte ihre Augen zu Schlitzen.   „Das haben wir ja gesehen. Darum liegst du jetzt ja auch hier im Krankenhaus, weil du ja auch so gut auf die aufpassen konntest“, spottete Shikamaru ebenso aufgebracht. Er wusste, dass es vielleicht nicht unbedingt das Richtige war, sie noch weiter zu provozieren, aber konnte einfach nicht. Er konnte nicht einfach still da sitzen und zusehen, wie sie erneut versuchte ihren Will durchzusetzen.   Mit seinen Worten schien er zumindest gepunktet zu haben, denn Temari knurrte ihn nur wütend an. Sie wussten beide, dass sie ihm in diesem Punkt nichts entgegen bringen konnte. Sie hatte es versaut und hätte in dem Punkt wohl wirklich auf ihn hören sollen. Das würde sie ihm aber sicherlich nicht sagen und sie würde sich auch nicht jetzt geschlagen geben. Sie hatte schon immer für ihre Freiheit gekämpft und würde jetzt sicherlich nicht damit aufhören. Sie konnte sich schließlich auch gut um sich selbst kümmern.   Um die Situation ein wenig zu beruhigen, trat TenTen langsam ein paar Schritte auf die beiden Streitenden vor, wobei sie Temari mit ihren eindringlichen Augen fixierte.   „Temari, ich möchte ja gar nicht auf dich in dem Sinne aufpassen, wie du gerade denkst. Ich glaube, das möchte keiner hier. Ich möchte dir einfach nur etwas unter die Arme greifen. Dir dürfte schließlich mittlerweile auch klar sein, dass du nicht so weiter machen kannst wie zuvor. Du brauchst einfach mal etwas Ruhe. Und das sag ich dir nicht nur als deine Freundin, sondern als Botschaft von deinen Ärzten. Ich weiß aber genauso gut wie du, dass dir das ziemlich schwer fallen wird und versteh mich nicht falsch, weder ich noch die anderen wollen dich kontrollieren. Wir wollen nur sicherstellen, dass es dir gut geht und dafür müssen wir dir halt nur ein bisschen unter die Arme greifen“, erklärte TenTen ruhig ihre Lage und Intention, wobei sie Temari die ganze Zeit über ansah. Diese erwiderte den Blick ebenso eisern. Doch konnten sie alle ein kleines Loch in ihrer bröckelnden Fassade sehen. So langsam schien sie zu begreif.   Shikamaru, der durch TenTen realisierte, dass ausnahmsweise auch mal die eindringliche und sachliche Weise funktionierte, setzte sich zu ihr aufs Bett, um ihr so ein wenig näher zu sein und sie ebenso eindringlich wie TenTen zuvor ansahen.   „Temari, du hast den ganzen Tag hier im Bett gelegen und geschlafen. Du sahst so friedlich und so zerbrechlich zugleich aus. Ich hab mir wirklich entsetzliche Sorgen um dich gemacht, weil ich einfach nicht wusste, was ich tun kann, damit es dir besser geht. Du musst mich verstehen, ich würde es mir niemals verzeihen, wenn dir etwas passieren würde. Du bist mein Leben, meine Familie! Darum wollen die anderen und ich auch einfach nur verhindern, dass dir oder den Kindern etwas passiert“, erklärte Shikamaru ruhig, wobei man deutlich aus seiner Stimme hören konnte wie ernst ihm das war, was für Sorgen er um sich gemacht hatte. „Du hast in den letzten Wochen einfach viel gearbeitet. Das hast du selbst gesagt. Und ich weiß du hörst es nicht gerne, aber auch dein Körper braucht mal eine Pause. Schwangerschaft ist zwar keine Krankheit, aber eine Einschränkung. Das solltest du langsam verstehen, damit du auch die Hilfe, die man dir bietet annehmen kannst. Das ist nämlich völlig ok, vor allem wenn es deine Freunde sind, die dir helfen wollen“, endete Shikamaru schließlich.   Verzweifelt sah der Nara seine Freundin an. In seiner Rede war er immer wieder etwas lauter geworden, auch wenn er es eigentlich nicht gewollt hatte. Doch er konnte nicht einfach. Er war einfach nur geladen. Aufgeladen von der Angst seine Freundin oder seine Kinder zu verlieren. Und diese Angst brauchte ein Ventil. Dass er sie deshalb fast schon Anschrie, tat Shikamaru leid, doch hatte er die Hoffnung, dass sie dann vielleicht verstand, dass eigentlich nur das Beste für sie und ihre Kinder wollte, dass sie sah wie verzweifelt er deshalb war, auch wenn er diese Karte nicht gerne ausspielte. Doch um seine Kinder und Temari zu beschützen, würde er alles geben. Wenn es sein musste und Temari nicht einlenkte, würde er sich dafür auch mit Anko anlegen, auch wenn es ihn jetzt schon davor graute.   Lange hatte Temari Shikamaru angesehen, hatte den Schmerz in seinen Augen sehen können, die Verzweiflung. Nun schloss sie ihre Augen und atmete tief durch. Natürlich wüsste sie, dass alle nur das Beste für sie wollten. Daran hatte sie keine Sekunde gezweifelt. Das Problem lag eher darin, dass es ihr unglaublich schwer fiel Hilfe von anderen anzunehmen. Sie war schon immer eine Einzelgängerin gewesen und hatte sich immer alles selbst erkämpfen müssen. In ihrer Familie hatte man sich bis vor ein paar Jahren niemals geholfen. Jeder war sich selbst der nächste gewesen, zumindest seit ihre Mutter und ihr Onkel gestorben waren. Sicher hatte sich das alles mit Gaaras Ernennung zum Kazekage geändert. Doch das änderte nichts daran, dass es ihr noch immer schwer fiel die Hilfe anderer anzunehmen. Der Mensch war nun mal ein Gewohnheitstier …   Langsam öffnete sie ihre Augen wieder. Mit einem entschuldigenden Blick sah sie Shikamaru an. Sie hatte verstanden, dass sie sich ihm dieses Mal nicht widersetzen sollte, einfach um den Frieden zwischen ihnen zu sichern. Auch war sie froh, dass sie nichts weiter erklären musste und Blicke mehr sagen konnten als tausend Wörter. So konnte Shikamaru aus ihrem Blick lesen, dass sie einwilligte und Temari aus seinem, wie glücklich er darüber war.   „Ich liebe dich!“, hauchte er, bevor er sich zu ihr herunter beugte und sie küsste. Temari erwiderte den Kuss ebenso sanft wie er ihn beginnen hatte. Das „Ich dich auch!“ erwiderte sie nicht. Sie beide wussten, dass sie sich liebten und es hätte einen viel größeren Effekt, wenn sie es sich für später aufhob und ihn damit überraschte, wenn er es gerade nicht erwartete. So lagen sie einfach nur da und lächelten sich ganz verliebt an, während Shikamarus Hand behutsam über ihren Bauch strich und Temaris filigranen Finger über seinen Handrücken glitten.   Da die beiden das nun geklärt hatten, setzte sich TenTen auf die andere Seite des Bettes. Lächelnd sahen die beiden Freundinnen sich an.   „Also kann ich für dich bei mir zu Hause ein Bett einrichten?“, fragte die Braunhaarige grinsend, obwohl sie die Antwort schon kannte. Temari aber nickte kaum merklich. Es fühlte sich für sie noch immer falsch an und sie fühlte sich ein wenig unwohl bei dem Gedanken, Hilfe von jemand anderen anzunehmen. Doch genauso gut wusste sie, dass sie diese Hilfe brauchte. Sie fühlte sich schlapp und ausgelaugt. In diesem Zustand würde sie es vermutlich nicht mal alleine bis nach Hause schaffen, geschweige denn einen gesamten Haushalt zu schmeißen. Alleine wäre sicherlich aufgeschmissen, weshalb sie ganz froh war, dass jemand ihr seine Hilfe anbot, da sie selbst sicher nicht danach gefragt hätte …   „Gut dann hole ich dich in zwei Tagen wieder ab. Bis dahin müsstest du ja bald wieder auf den Beinen sein“, holte TenTen sie wieder aus ihren Gedanken zurück, erhob sich aus dem Bett und ging zur Tür. Kurz bevor sie diese erreichte und das Krankenzimmer verlassen konnte, hielt Temari sie auf.   „Danke, TenTen!“, rief sie ihrer Freundin hinterher, wobei ihr Blick nur so vor Dankbarkeit sprühte. TenTen erwiderte ihren Blick sanft lächelnd.   „Dafür sind Freunde doch da“, erwiderte sie zwinkernd, bevor sie sich umdrehte und aus der Tür verschwand, um weiter ihres Weges zu gehen.   „Und wie fühlst du dich?“, fragte Yoshino nun, da es wieder ruhiger im Zimmer geworden war.   „Müde und schlapp“, erwiderte Temari, wobei sie sich demonstrativ in ihre Kissen zurück sinken ließ. Yoshino lächelte ihre Schwiegertochter in Spe sanft an.   „Dann lassen wir euch jetzt mal alleine, damit du dich ausruhen kannst. Shikamaru, du kommst bitte auch bald nach“, sagte sie mit bestimmter Stimme. Shikamaru nickte nur, wusste er doch, wie wichtig es seiner Mutter in diesem Moment doch war, dass er nicht alleine zu Hause war, denn dort würde er sich nur seiner Sorge um Temari hingeben, vermutlich wie sie auch.   Noch einmal warf Yoshino einen besorgten Blick auf Temari, bevor sie sich ihren Mann schnappte, ihn hinter sich herzog und zur Tür ging. Doch bevor sie diese durchschritten, drehte sich Yoshino noch einmal zu Temari.   „Wenn irgendwas sein sollte, Liebes, du weißt, du kannst immer zu uns kommen. Wir sind für dich da“, sagte Yoshino eindringlich, wobei sie sie ernst ansah. Ein Nicken seitens Temari reichte ihr vorerst, um mit ihrem Mann das Krankenzimmer zu verlassen und wenig später auch das Krankenhaus.   Da sie wieder ganz alleine waren, streifte Shikamaru seine Schuhe von seinen Füßen und legte sich nun vollständig neben Temari, wobei er ganz vorsichtig war, um ihr nicht weh zu tun. Temari selbst rückte ein Stück zur Seite, sodass er mehr Platz neben ihr haben konnte. Behutsam nahm Shikamaru seine Freundin in seine Arme, die sich sofort bereitwillig an seine Brust kuschelte. Zusammen lagen sie da und atmeten ganz ruhig und langsam im selben Takt, war es doch erstaunlich, wie sehr sie sich mittlerweile aneinander gewöhnt hatten, dass es nicht mal Worte brauchte, um sich zu verstehen. So breitete sich eine angenehme und wohltuende Stille im Zimmer aus, die sie beide genossen.   „Ich fürchte, wir werden bald Besuch von deinen Brüdern bekommen und der wird sicherlich nicht erfreulich werden“, brach Shikamaru irgendwann die Stille. Mittlerweile war es draußen dunkel geworden, was hieß, dass er bald gehen und sie wieder alleine lassen musste. Vorher wollte er jedoch dieses Gespräch geklärt haben, schließlich wusste er nicht, wann Gaara und oder Kankuro kommen würde. Temari schien diese Sorge nicht zu teilen, denn sie sah ihn einfach nur verwirrt an.   „Naruto musste Gaara berichten, was genau geschehen ist, auch dass du verletzt worden bist. Ich glaube nicht, dass sie es so locker aufnehmen, dass ihre schwangere große Schwester verletzt wurde. Sie oder auch nur Kankuro werden sicher bald herkommen“, erklärte Shikamaru ihr die Situation. „Aber du musst dir keine Sorgen machen, ich werde die gesamte Verantwortung vor ihnen übernehmen, schließlich war es mein Job dich zu beschützen und ich war es, der versagt hat …“   Nun aber sah Temari ihn erstrecht verwirrt an. Verwirrt und entsetzt.   „Bist du Lebensmüde?“, lachte sie laut, wobei ihre Augen immer größer wurden. Nur langsam drangen sämtliche Informationen, die er ihr gerade gegeben hatte, zu ihrem Bewusstsein durch.   „Kankuro wird total egal sein, was passiert ist. Er wird dich gar nicht erst dazu kommenlassen, ihm irgendwas zu erklären. Er wird dich einfach umbringen!“, meckerte sie ihn aufgebracht an. „Das kommt gar nicht in Frage! Ich werde das mit dir machen! Du wirst nicht alleine die Verantwortung übernehmen. Wenn ich mich nicht so provozieren lassen hätte, wäre es sicherlich nicht so weit gekommen. Kankuro wird das verstehen und wenn nicht er, dann Gaara.“ Ernst sah sie ihn bei diesen Worten an.   „Wie du willst, Temari“, lenkte Shikamaru ein. Er wollte sich nicht schon wieder mit ihr streiten, auch wenn er es normalerweise liebte, so war es in diesem Moment fehl am Platz. Das sah auch Temari so. Sie beachtete seinen genervten Tonfall überhaupt nicht und kuschelte sich stattdessen wieder etwas mehr an ihn heran, wollte sie die letzten Minuten, die ihnen noch blieben, doch lieber voll an seiner Seite ausnutzen. Shikamaru selbst schien dieselbe Intention zu haben, denn er nahm die Blondine fest in seine Arme. So dauerte es nicht lange, bis Temari sich ihrer Müdigkeit hingab und zurück ins Land der Träume sank.   Shikamaru aber wartete noch ein paar Minuten, um sicherzugehen, dass sie auch wirklich schlief. Erst dann löste er sich vorsichtig von ihr und deckte sie wieder richtig zu, bevor er ihr einen liebevollen Kuss auf die Stirn drückte.   „Wir sehen uns in fünf Tagen, meine Liebe. Benimm dich bitte und vergiss nicht, dass ich dich liebe“, flüsterte er ihr sanft ins Ohr. Ein paar Minuten lang betrachtete er sie noch, wie sie da so lag und schlief wie ein Engel, dann verschwand er zur Tür und ließ sie weiter in Ruhe schlafen. Kapitel 29: Ladysday -------------------- 29. Ladysday   „Temari, lass mich das doch tragen. Du sollst nicht so schwer schleppen!“, herrschte TenTen Temari an, wobei sie ihr die Tüte abnahm. Doch anstatt die Tüte selbst zu tragen, drückte sie sie einfach Kiba in die Hand, der sie nur widerwillig übernahm, kam es auf die eine mehr auch nicht mehr an.   „Ich hätte das auch selber tragen können …“, grummelte Temari genervt. Es ging er jetzt schon gegen den Strich, dass alle sie wie ein rohes Ei behandelten. Sakura aber lachte nur.   „Daran solltest du dich gewöhnen. Am Ende musst du sogar noch um deine Handtasche kämpfen“, lachte die Rosahaarige, woraus ihre Freundinnen deutlich die Erfahrung hörten.   „Der Typ, der an meine Handtasche will, kann sich schon mal warm laufen!“, erwiderte Temari drohend, wobei ihre Augen gefährlich aufblitzten.   „Womit habe ich das nur verdient …?“, grummelte Kiba, der der einzige Mann in dieser Runde war, niedergeschlagen.   „Ganz einfach, Hinata hat dich darum gebeten und du warst dumm genug, um ja zu sagen“, erklärte TenTen grinsend.   „Und warum lasst ihr das nicht eure Freunde machen?“, hakte er genervt nach.   „Neji ist auf Mission“, meinte TenTen schulterzuckend.   „Shikamaru ist im Wald“, fuhr Temari fort.   „Ich bin froh, wenn ich Sasuke mal für einen Tag los bin. Seit er weiß, dass es nicht mehr lange dauert, hängt er mir nur noch am Rockzipfel“, beschwerte sich Sakura.   „Lee ist mit Gai trainieren“, meinte nun wieder TenTen.   „Meine Brüder sind auch nicht hier …“, sagte Temari traurig.   „Naruto hat als Hokage genug zu tun“, erläuterte Sakura weiter.   „Und Sai, Shino und Choji waren schlau genug, um nein zu sagen“, endete TenTen.   Lachend betrachteten drei Mädchen den Braunhaarigen, der sie nur niedergeschlagen ansah.   „Also bin ich der dumme?“, schlussfolgerte Kiba.   „Du hast es erfasst“, bestätigte TenTen lachend, womit dien die drei Mädchen kichernd voraus zum Haus der Ame ginge. Kiba blieb nichts anderes übrig als ihnen mit Akamaru im Schlepptau hinterher zu trotten, schließlich mussten sie die Tüten schleppen.     „Kannst du die Tüten bitte in die Küche stellen?“, bat TenTen Kiba, als dieser endlich am Haus ankam. Kibe nickte und folgte ihr mit den Tüten in der Hand in die Küche, woe sie auf der Anrichte abstellte. Als er sich wieder umsah, entdeckte er auch Sakura und Temari an einem Tisch sitzen und Tee trinken.   „Danke fürs Schleppen, Kiba, du warst uns eine große Hilfe, aber jetzt musst du wieder gehen“, wand sich TenTen an ihn lächelnd.   „Was einfach so? Kann ich nicht mit euch mit feiern, wenn ich schon euer Packesel sein musste? Das ist echt nicht fair TenTen“, beschwerte Kiba sich beleidigt, wobei er die Arme vor seiner Brust verschränkte.   „Was an LADYSDAY hast du nicht verstanden? Treff dich doch mit den Jungs und geh einen Saufen. Wir trinken eh nichts. Und feiern tun wir auch nicht richtig. Wir haben hier zwei schwangere Frauen. Das heißt wir werden es uns gemütlich machen und Filme gucken. Darauf hast du so oder so keine Lust“, fuhr TenTen ihn an, hatte sie ihm das heute nicht schon hunderte Male erklärt.   „Also an mir soll es nicht scheitern. Ich mach auch eine richtige Party mit“, warf Temari hoffnungsvoll ein.   „Temari fall mir doch nicht in den Rücken!“, zischte TenTen, wobei sie ihr einen warnenden Blick zuwarf. Doch das war gar nicht nötig. Kiba verzog sich bereits grummelnd aus dem Haus. Auf Zickenkrieg hatte er nun wirklich keine Lust. Da trank er lieber mit den Jungs einen. So machte er sich auf die Suche nach seinen Freunden, während die Mädels weiter ihren Ladysday vorbereiteten.     „Ich kann nicht mehr!“, stöhnte Temari und ließ sich aufs Sofa fallen. Sakura setzte sich erschöpft neben sie.   „Ich wusste gar nicht mehr, dass das alles so anstrengend ist …“, jammerte die Rosahaarige niedergeschlagen.   „Ich glaub, dass ihr das nur so anstrengend findet, weil ihr schwanger seid“, mischte sich TenTen mit ein und nahm neben Sakura Platz. Die beiden anderen zuckten nur mit den Schultern. Es hatte so oder so keinen Sinn mit TenTen eine Diskussion zu beginnen. Sie waren alle drei Sturköpfe. Da war jede Diskussion sinnlos. Keiner von ihnen würde nachgeben. Sie würden alle auf ihrem Meinung beharren, weshalb Diskussionen stundenlang gehen konnten, ohne dass sie zu einem Ergebnis kamen. Darum ließen sie es lieber gleich bleiben und dachten sich nur ihren Teil dazu. So konnten sie ohne Streit aus der Geschichte gehen, was in Anbetracht dessen, was sie heute noch vorhatten, wohl besser so war.   Die drei saßen keine drei Minuten auf dem gemütlichen Sofa, da klingelte es auch schon an der Haustür. Galant erhob sich TenTen vom Sofa, um zur Tür zu laufen und diese gleich darauf zu offenen. Vor der Tür stand Hinata und lächelte sie breit an. TenTen erwiderte ihr Lächeln herzlich und bat die Jüngere herein. Zusammen begaben sie sich ins Wohnzimmer, wo Hinata auch von den beiden anderen begrüßt wurde. Anstatt sich nun zu ihnen aufs Sofa zu quetschten, machte sie es sich auf einem der Sessel, die rechts und links neben dem Sofa standen bequem.   Nun waren sie fast vollzählig. Es fehlte nur noch Ino, doch auch die ließ nicht mehr lange auf sich warten. Es waren gerade mal ein paar Minuten vergangen, da schalte erneut das Läuten der Klingel durchs Haus. Schnell erhob sich TenTen, um auch Ino ins Haus zu lassen. Nachdem dieses auch die anderen begrüßt hatte, tat sie es Hinata gleich und setzte sich auf den noch freien Sessel.   Da sie es sich nun alle bequem gemacht hatten, konnte der Ladysday beginnen. Lachend unterhielten sie sich über den neusten Tratsch und Klatsch. Dabei hatten sie so viel Spaß wie schon lange nicht mehr. Es war wirklich eine gute Idee gewesen, dass sie sich alle mal wieder trafen. Das hatten sie wirklich schon lange nicht mehr gehabt.     „Jetzt komm schon, TenTen! Erzähl uns ein Geheimnis von dir und Neji“, bettelte Temari zum nun schon hundertsten Mal.   „Aber nur, wenn auch ihr etwas verratet“, gab die Braunhaarige schließlich nach. Einstimmig nickten ihre vier Freundinnen als Zeichen der Zustimmung.   „Ich gucke mit Neji oft solche traurigen Liebesfilme und ich muss ihn dazu nicht mal groß überreden. Er guckt sie sogar freiwillig. Das letzte Mal, als wir „Mit dir an meiner Seite“ geguckt haben, haben wir beide ab der Mitte des Films angefangen zu weinen“, erzählte sie lächelnd, wofür sie von ihren Freundinnen einen geschockten Blick erntete. Sie hätten nie gedacht, dass ihre Freundin bei Liebesfilmen weinte. Das war für sie schon schockierend genug, dass dann auch noch ihr Freund von Eisblock ebenfalls weinte, machte die Geschichte perfekt.   „Ok, Sakura jetzt bist du dran!“, lenkte TenTen von sich ab. Sakura zuckte nur unberührt mit den Schultern. Das war für sie absolut kein Problem.   „Sasuke und ich lieben harten Sex“, berichtete die Rosahaarige, ohne mit der Wimper zu zucken. Sofort brachen ihre Freundinnen, abgesehen von Hinata, die sie nur zweifelnd ansah und rot wurde, in schallendes Gelächter aus.   „Mensch Sakura, das wussten wir doch schon längst“, lachte TenTen und wischte sich eine Lachträne aus den Augen.   „Woher sollen sonst die Zwillinge kommen“, stimmte Temari lachend mit ein. Sakura aber zuckte nur mit den Schultern, wobei sie sich grinsend näher an Hinata setzte.   Tief sah Sakura ihrer Freundin in die Augen, um jede ihrer Reaktionen mitzubekommen.   „So Hinata, na dann erzähl du uns mal ein schweinisches Geheimnis von dir und Naruto“, flüsterte sie grinsend. Sofort wurde die Hyuuga noch eine Nuance roter und sah verlegen auf den Boden, um so dem Blickkontakt auszuweichen. Dabei tippte sie die Fingerkuppen ihrer Zeigefinger schnell aneinander. Wieder begannen ihre Freundinnen zu kichern.   „A-also, w-wenn e-er … n-nichts z-zu tun ha-hat … b-b-blasse … i-ich … i-ihm einen … i-in s-seinen … B-büro …“, gab sie schließlich flüsternd zu, wobei sie weiterhin zu Boden blickte.   Überrascht sahen ihre Freundinnen sie an. Sie hatten nicht erwartet, dass die schüchterne Hyuuga sich sowas trauen würde. Doch irgendwie war es auch unglaublich süß, zu sehen wie ihre Freundin ihnen davon erzählte und dabei immer röter wurde. Hinata schien das jedoch anders zu sehen.   „K-kann j-jetzt je-jemand a-anderes erzählen …?“, fragte sie verzweifelt, fühlte sie sich momentan doch total unwohl in ihrer Haut.   Temari war so frei und tat ihr diesen Gefallen. Ohne lange darüber nachzudenken, erzählte sie freiheraus: „Dann bin ich wohl dran. Also, auch wenn Shikamaru normalerweise total unmotiviert und faul ist, ist er im Bett der reinste Hengst! Er hat so viel Ausdauer, das glaubt ihr nicht. Es ist einfach nur unbeschreiblich!“   „Irgendwoher müssen ja deine Drillinge kommen …“, kicherte Sakura und revanchierte sich damit für den Spruch von zuvor, wofür sie sogleich ein Kichern von Seiten der anderen erntete.   „Naja, irgendeinen Grund musste es ja geben, dass du bei ihm bleibst“, scherzte TenTen und zwinkerte ihrer Freundin zu. Erneut begann die anderen zu lachen, nur Temari schmollte.   „Ich bin mit ihm zusammen, weil ich ihn liebe und nicht weil der Sex gut ist“, stellte sie klar, wobei sie ihren Freundinnen einen warnenden Blick zuwarf. Doch Ino ließ sich davon nicht beirren.   „Aber es ist ein Bonus. Das musst du zugeben“, wand die Blondine ein. Temari grummelte und warf ihr einen bösen Blick zu. Natürlich war es ein Bonus, aber in ihrer Beziehung war das eindeutig zweitrangig.   „Ok Ino, jetzt bist du dran“, meinte TenTen schnell, um die Situation wieder etwas zu lockern. Temari sprang gleich darauf an.   „Los, erzähl mir irgendwas Perverses, das ich gegen meinen Bruder verwenden kann“, forderte sie die Blondine auf.   „Ich soll euch also etwas aus meiner Beziehung erzählen, was noch keiner weiß?“, hackte Ino provokant nach. Sie hatte bereits die perfekte Nachricht, mit der sie alle, vor allem Temari, schockieren konnte. Damit konnte sie der Blondie endlich eins reinwürgen. Darauf hatte sie nun schon so lange gewartet. Sie freute sich schon regelrecht darauf, wartete aber noch, um die Spannung bewahren zu können.   Gespannt nickten ihre Freundinnen und sahen sie aus großen Augen an. Sie konnten es kaum erwarten den neusten Klatsch zu erfahren.   „Gut … es ist aus!“, erwiderte Ino schlicht, so als würde sie über etwas ganz banales wie das Wetter reden. Es war nichts von Trauer oder Bedauern in ihrer Stimme zu hören, so als würde es ihr total egal sein und das war es ihr vermutlich auch. Sonst würde sie sicher nicht so kühl und distanziert davon erzählen.   Temari brauchte einen Moment, bis sie das eben gehörte, realisierte.  Doch sogleich glühten ihre Augen vor Wut und Verachtung.   „Was?“, frage sie ungläubig. Sie konnte nicht glauben, dass Ino die Beziehung mit ihrem kleinen Bruder absolut nichts bedeutete.   „Du hast schon richtig gehört, Temari. Es ist aus! Ich habe Schluss gemacht, weil ich einen anderen habe, einen besseren“, erwiderte Ino lachend. Es war nicht zu übersehen, dass ihr das ganz unglaublichen Spaß machte. Das besserte Temaris Laune nicht gerade.   „Du machst mit meinem Bruder Schluss, weil du einen anderen hast?! Hast du ihn überhaupt geliebt? Oder war er für dich nur ein Zeitvertreib?“, fragte sie wütend. Genauso wie ihre Brüder es hassten, wenn man mit ihren Gefühlen spielte, hasste sie es, wenn man mit den Gefühlen ihrer Brüder spielte, vor allem wenn diese Person dabei auch noch so viel Freude empfand wie Ino. Würde sie noch ein falsches Wort von sich geben, könnte Temari sicher für nichts mehr garantieren. Sie würde diese dämliche Schlampe, die dachte, sie können sich alles erlauben, umbringen! Sie würde keine Gnade zeigen.   „Wäre es dir vielleicht lieber gewesen, wenn ich ihn betrogen hätte? Ich lieb ihn einfach nicht mehr! Ja, vielleicht habe ich ihn auch nie wirklich geliebt. Aber das spielt jetzt keine Rolle mehr, denn ich liebe jetzt Sai!“, erklärte Ino, ohne jegliche Gefühle zu zeigen. Das war eindeutig zu viel! Temari kochte. Das sahen auch ihre Freundinnen.   „Mein Bruder hat dich geliebt und verehrt! Er hat alles für dich gemacht! Und du schmeißt ihn einfach weg? Du miese Schlampe! Du kannst was erleben!“, zischte Temari und wollte sich erheben, um sich auf sie zu stürzen. Doch Tenten drückte sie wieder zurück in die Sofakissen und sagte ruhig: „Temari beruhig dich!“, bevor sie sich wieder an Ino wand.   „Ino ich denke es wäre besser, wenn du jetzt gehst!“, wies sie die Blondine an.   „Was?“, fragte Ino verwirrt. Doch TenTen zeigte keine Gnade. Kühl sah sie die Blondine an.   „Geh! Bitte!“, erwiderte TenTen mit Nachdruck. Sie wollte nun wirklich keinen Streit.   Ino aber schnaubte. Erst wollten sie, dass sie ihnen den neusten Tratsch erzählte und dann schmissen sie sie einfach raus. Sie hatten es doch nicht anders gewollt! Doch das wollte sie sich nicht bieten lassen. Sie würden schon sehen. Vor Wut schnaubend verließ Ino das Wohnzimmer, um wenig später das Haus zu verlassen. Hinter sich knallte sie die Eingangstür zu.   Seufzen erhob sich TenTen von ihrem Platz, um in die Küche zu gehen. Von dort kam sie mit einer Schüssel Popcorn wieder zurück.   „Was haltet ihr davon einen Film zu gucken?“, schlug sie ihnen vor, um sie von der unangenehmen Situation ablenken zu können. Sofort waren ihre Freundinnen begeistert. Zusammen machten sie es sich auf dem Sofa und den Sessel bequem und kuschelte sich tief in ein paar Decken, während TenTen die DVD einlegte und den Film startete. Sie hatten sich mehr oder weniger einstimmig für „Beim leben meiner Schwester“ entschieden.   Gebannt folgten sie den Geschehen im Fernsehen, wobei sie die Popcornschüssel rumgehenließen und es sich gut gehen ließen. Doch schon ab der Mitte des Films heulten sie alle wie Schlosshunde. Während Temari das alles auf die Schwangerschaft schob, waren TenTen und Sakura es bereits gewohnt, dass sie bei traurigen Filmen weinen mussten. Hinata war schon immer die Sentimentale von ihnen gewesen. So machte es ihnen nicht wirklich etwas aus.     Als der Film schließlich zu Ende war und alle Tränen getrocknet, fiel Sakura wieder ein, was sie schon lange hatte machen wollen.   „Temari, ich wollte dir doch noch was geben! Ich hab in meinen Schrank geguckt und meine alte Schwangerschaftskleidung gefunden. Da ich sie ja nicht mehr brauche, kann ich sie dir geben, dann musst du dir keine neuen kaufen. Die sind mir momentan eh zu klein und später werden sie mir zu groß sein. Du kannst sie gerne haben, wenn du willst“, erklärte sie und ging aus dem Wohnzimmer.   Geduldig warteten die drei Frauen einige Minuten, in denen nichts passierte. Plötzlich aber hörten sie einen spitzen Schrei und kurz davor wie etwas zu Boden fiel.   „Sakura!“, riefen die drei Mädchen im Chor, sahen sich erschrocken an und rannten auf den Flur. Dort stand die Haruno mit einer Hand an die Wand gelehnt. Die andere Hand hatte sie auf ihren Bauch gelegt. Ihr Gesicht war schmerzverzerrt und ihre Atmung ging flach und schnell. Es war deutlich zu erkennen, dass sie unglaubliche Schmerzen hatte und dass sie das sicher nicht mehr länger durchhalten konnte.   Temari war die erste, die sich wieder aus ihrer Starre löste. Schnell ging sie zu Sakura, um sie etwas stützte zu können.   „Sakura, du musst ganz ruhig Atmen, hörst du?“, sprach sie beruhigend auf ihre Freundin ein. Diese nickte und versuchte ihre Atmung wieder unter Kontrolle zu bringen. Doch gelang ihr dies mehr schlecht als recht. Die Schmerzen waren einfach viel zu stark.   TenTen war die nächste, der es gelang sich aus ihrer Starre zu lösen, auch sie ging auf ihre Freundinnen zu und half Temari Sakura zu stützen.   „Sakura? Das sind Frühwehen, oder?“, fragte sie vorsichtig. Die Rosahaarige nickte und kniff die Augen zusammen. Sagen konnte sie nun so oder so nichts mehr, denn nur ein Wimmern und ein Jammer verließ ihre Lippen.   „Was sollen wir jetzt machen?“, fragte TenTen zweifelnd in die Runde. Man konnte aus ihrer Stimme eine sich annähernde Panik heraushören. Doch noch hatte sie sich gut unter Kontrolle. Das Problem war nur, dass ihre Angst sie zu lähmen begann. Angst, weil sie nicht wusste, was sie in so einer Situation tun sollte, hatte man sie darüber nie wirklich aufgeklärt.   „Du und Hinata bringt sie so schnell wie möglich ins Krankenhaus. Ihr müsst euch beeilen. Frühwehen sind kein Witz und schon gar nicht im achten Monat. Ich werde losgehen und Sasuke holen. Los beeilt euch!“, wies Temari sie an.   Hinata und TenTen nickten. Schnell zogen sie sich ihre Jacken an. TenTen und Hinata stützten Sakura. Zusammen liefen sie so schnell sie konnten zum Krankenhaus. Währenddessen eilte Temari durch die Straßen Konohas und sah sich nach Sasuke um. Sie hatte bereits eine Idee, wo sie ihn finden konnte. Sie hoffte nur, dass alles gutging und sie nicht zu spät kamen … Kapitel 30: Chaos ----------------- 30. Chaos   Keuchend bliebe sie stehen. Ihre Freundinnen taten es ihr gleich.   „Komm schon Sakura! Du musst durchhalten! Es sind nur noch ein paar Meter!“, ermutigte TenTen sie verzweifelt. Sie waren wirklich nur noch fünfzig Meter vom Krankenhaus entfernt.   „Hinata, lauf schon mal vor und sag ihnen, dass wir kommen!“, wies TenTen sie an. Die Hyuuga nickte und rannte los. Langsam setzten auch Sakura und TenTen ihren Weg fort. Doch mussten sie gar nicht mehr so weit laufen, denn es dauerte nicht lange, da kam Hinata mit ein paar Schwestern und einem Rollstuhl wieder. Zusammen halfen sie Sakura in den Rollstuhl und schob sie ins Krankenhaus, wo man die Rosahaarige sofort in den Kreißsaal brachte. TenTen und Hinata aber mussten draußen warten. Widerwillig setzten sie sich auf die unbequemen Krankenhausstühle und warteten darauf, dass etwas passierte oder dass sie helfen konnten. Sie hofften nur, dass Temari es noch rechtzeitig schaffte, Sasuke zu finden, sodass er bei der Geburt seiner Zwillinge dabei sein konnte.   ~~~   Keuchend kam sie bei der Bar zum Stehen und sah sich um, hoffend, dass sie endlich fündig wurde, denn würde sie noch ein bisschen weiter laufen müssen, würde sie umkippen, dem war sie sich sicher. Sie konnte einfach nicht mehr. Sie bekam kaum noch Luft und ihre Lungen brannten, was das so schon schwere Atmen nur noch weiter erschwerte. Ganz zu schweigen von dem Zwicken, das sie in ihrem Bauch spürte und nichts Gutes verheißen konnte. Ihr Körper gab ihr deutliche Signale. Sie sollte sich dringend hinsetzten und ausruhen.   Doch das konnte sie erst, wenn sie Sasuke gefunden hatte. Das war jetzt einfach wichtiger, schließlich brauchte Sakura ihren Freund und den Vater ihrer Kinder, um das kommende durchstehen zu können. Sie durfte also nicht versagen. Die anderen verließen sich auf sie. Sie war deren einzige Hoffnung.   Suchend sah sich Temari noch einmal in der Stammkneipe der Shinobi um. Und da war er! Zusammen saß er dort hinten in der Ecke zusammen mit den Jungs. Temari konnte ihr Glück kaum fassen, hatte sie tief in ihrem Inneren doch gewusst, dass sie ihn hier finden würde. Eine Welle der Freude überfiel sie, weil sie ihn endlich gefunden hatte und ihre Suche beenden konnte und nicht mehr durch ganz Konoha rennen musste, denn das hätte sie in diesem Zustand sicher nicht mehr geschafft.   Immer noch völlig außer Atem kam sie vor den jungen Shinobi an, die sie überrascht musterten, wunderten sie sich doch, was sie hier machte, wo die anderen Mädchen waren und warum sie so außer Atem war. Lange mussten sie allerdings nicht auf die Beantwortung ihrer unausgesprochenen Fragen warten, gab Temari ihn schon selbst die Antwort.   „Sasuke, Sakura … Frühwehen … Krankenhaus, schnell!“, brachte sie keuchend hervor. Auch wenn es nur wenige Worte waren, die ihren Mund verließen, verstanden Sasuke und die anderen sofort, was sie sagen wollte. Blitzschnell stand der Uchiha auf und verließ die Bar, während seine Freunde ihm verwirrt hinterher blickten. Temari selbst atmete immer noch schwer. Sie stützte ihre Hände auf den Knien ab und versuchte so mehr Luft in ihre Lungen zu pressen …   ~~~   In Sekundenschnelle hatte er das Krankenhaus erreicht. Mit schnellen Schritten steuerte er den Empfangstressen an.   „Wo finde ich Haruno Sakura? Ich bin ihr Freund!“, fragte er sogleich panisch, machte er sich doch unglaubliche Sorgen um seine Freundin. Die junge Dame am Empfang aber lächelte ihn beruhigend an und beschrie ihm den Weg. Schnell brummte Sasuke noch ein danke, bevor er sich wieder mit schnellen Schritten zum Kreißsaal begab, wobei ihm die schlimmsten Dinge durch den Kopf gingen.   Auf dem Flur der Station für den Kreissaal entdeckte er TenTen und Hinata, die ihn aufmunternd zulächelten.   „Sie ist da drin und wartet auf dich. Du solltest dich beeilen“, meinte TenTen und zeigte auf eine Tür direkt vor ihnen. Sasuke nickte und stürmte in den Raum.   Als er diesen betrat, entdeckte er zuerst die vielen Schwestern, die durch den Raum wuselten. Mitten im Raum stand ein großes Bett, in dem eine junge Frau mit rosa Haaren lag, seine Freundin. Schnell lief er auf das Bett zu, um ihr endlich beistehen zu können. Prüfend nahmen seine Augen seine Liebste in Augenschein. Sie atmete schnell und schwer, Tränen standen in ihren Augen und immer wieder verließen Schreie des Schmerzes ihre Kehle. Neben ihr stand Ruka, die sie noch ein letztes Mal untersuchte.   „Gut, dass Sie da sind, Mister Uchiha. Sie braucht Sie jetzt“, sagte die Ärztin ruhig und lächelte ihn ebenso wie TenTen und Hinata zuvor aufmunternd an.   Sasuke aber hatte keinen Blick für die Ältere. Besorgt sah er Sakura an und nahm ihre Hand fest in seine, um ihr zu zeigen, dass sie nicht mehr alleine war.   „Keine Angst! Es wird alles gut! Du schaffst das! Ich bin bei dir, mein Schatz!“, flüsterte er ihr zu und drückte ihre Hand noch etwas fester, wie um seine eigenen Worte zu bestätigen.   Sakura erwiderte den Druck. Dankbar sah sie ihn an. Sie wusste, dass sie es mit seiner Hilfe schaffen würde. Er würde ihr Kraft geben. Zusammen würden sie das packen. Da war sie sich sicher, schließlich konnten sie zusammen alles schaffen. Sie war wirklich froh, dass sie so einen Freund wie ihn hatte. Einen Freund, auf den sie sich verlassen konnte. Ohne ihn würde sie das hier vermutlich nicht überstehen. Es machte sie glücklich, dass er hier bei ihr war. Es zeigte ihr, dass er sie wirklich liebte und dass er immer für sie da sein würde, egal was passierte und in was für einer Situation sie steckte. Dafür liebte sie ihn und war froh keinen anderen zu haben, denn in dieser Situation wollte sie keinen anderen Mann an ihrer Seite wissen als ihn.   ~~~   „Hokage, können Sie mir sagen, wo ich sie finde kann? Ich sorge mich wirklich sehr um sie. Das verstehen Sie doch sicherlich, oder?“, sagte er ruhig. Der Hokage brauchte einen Moment, um zu überlegen, wo man sie untergebracht hatte beziehungsweise wo er das Formular mit den passenden Informationen verstaut hatte. Suchend wühlte er seiner Schreibtischschublade herum, bis er schließlich das gesuchte Dokument fand.   Doch gerade, als er seinem Gast eine Antwort geben wollte, wurde die Tür zu seinem Büro aufgestoßen und eine Krankenschwester stürzte herein.   „Hokage-sama! Haruno Sakura bekommt ihr Baby! Man hat mich angewiesen Sie zu informieren und zu holen. Sie müssen sich beeilen, wenn Sie nicht zu spät kommen wollen“, erklärte sie gehetzt.   „Was?“, fragte der Hokage entsetzt. „Ist es dafür nicht noch zu früh?“   „In der Tat! Aber keine Sorge, es geht ihr den Umständen entsprechend gut, trotzdem sollten Sie sich beeilen!“, bestätigte die Krankenschwester. Sofort ließ der Hokage seine Dokumente fallen und stürmte aus seinem Büro heraus. Bevor er dieses jedoch gänzlich verließ, rief er seinem Gast noch zu: „Du solltest mitkommen, ich bin mir sicher, dass sie auch da sein wird!“ Dieser nickte und rannte dem Hokage hinterher. Zusammen eilten sie ins Krankenhaus, wo sie sich auf direktem Wege zur Station des Kreißsaals begaben.   Ohne auf seine Freunde zu achten, welche noch immer im Flur auf den unbequemen Plastikstühlen saßen, rannte Naruto sofort in den Raum hinein. Er wollte seinen besten Freunden unbedingt bei ihrer Zwillingsgeburt zur Seite stehen. Er sollte schließlich der Patenonkel von einem der beiden Kleinen werden. Da musste er doch mit dabei sein und aufpassen, dass nichts passierte. Seinen Gast hatte er dabei schon wieder komplett vergessen.   Das war für ihn aber ok, schließlich konnte er verstehen, warum der Hokage so schnell in den Kreissaal wollte. Er selbst blieb im Flur stehen und sah sich um, doch abgesehen von TenTen und Hinata konnte er keinen sehen. Warum war sie nicht bei ihnen? Und wo war sie, wenn sie nicht bei ihren Freundinnen war? Seufzend fuhr er sich durch seine Haare. Warum konnte es mit ihr nicht einmal einfach sein?   „Hey, was machst du denn hier?“, wurde er von TenTen begrüßt, die ihn überrascht musterte. Als sie jedoch sah, wie sein Blick suchend umher schweifte, wusste sie, was er hier wollte und ein Schmunzeln legte sich auf ihre Lippen.   „Sie ist nicht hier! Aber sie ist vermutlich noch in unserer Stammbar bei den anderen. Dort solltest du mal vorbei schauen“, antwortete sie auf seine unausgesprochene Frage. Sofort machte er sich auf und rannte los, um sich auf die Suche nach ihr zu machen.   „Danke, TenTen!“, rief er noch, bevor er die Station verließ, um wenig später mit schnellen Schritten die Straßen entlang zu laufen. Er wusste nicht so recht wieso, doch hatte er irgendwie ein schlechtes Gefühl in der Magengegend. Er hoffte nur, dass ihr nichts passiert war …   ~~~   „Hast du wieder eine Nachricht aus Konoha erhalten?“, fragte sie besorgt. Er lächelte sie sanft an und beruhigte sie so.   „Ja, gute Nachrichten. Es geht ihr und den Kindern soweit gut. Sie ist noch etwas erschöpft und wohnt momentan bei TenTen. Also kein Grund zur Sorge, meine Liebste. Ich werde zur dritten Prüfung nach Konoha reisen, um selbst zu sehen, wie es meiner großen Schwester und ihren Kindern geht. Wir werden morgen früh abreisen. Ich bitte dich, mich zu begleiten“, sagte er ruhig, wobei er sie nicht aus den Augen ließ   „Es wäre mir eine Ehre, aber du solltest für heute Schluss machen. Auch du brauchst mal eine Pause! Und wenn wir morgen in der Frühe abreisen, solltest du ausgeschlafen sein oder nicht? Also komm“, erwiderte sie ebenso ruhig, wobei sie ihn sanft anlächelte und ihm ihre Hand entgegen streckte. Der Kazekage seufzte, stand aber trotzdem auf, nahm ihre Hand und folgte ihr aus seinem Büro.   „Wegen dir, Matsuri, meine Liebe, werde ich nie mit meiner Arbeit fertig! Temari wäre stolz auf dich“, sagte er gespielt tadelnd und brachte sie so zum Kichern.   Zusammen liefen sie zur Residenz des Kazekagen, wo sie zusammen den Rest des Abends verbrachten, so wie sie es jeden Abend taten, wenn Matsuri ihn aus seinem Büro holte, vor allem wenn sie wussten, dass sie die Wohnung für sich haben würden. So war es auch an diesem Abend und das war auch gut so, denn so konnten sie sich sicher sein, dass niemand sie störte.   ~~~   Ungeduldig warteten sie vor der Tür, warteten darauf, dass endlich etwas passiert, dass endlich jemand kam. Schon seit ein paar Minuten waren keine Schreie mehr zu vernehmen, was sie vermuten ließ, dass Sakura es endlich geschafft haben musste. Und tatsächlich dauerte es nicht lange, bis Sasuke mit zwei Babys im Arm auftauchte. Glücklich präsentierte er seinen Freunden die beiden.   „Das sind Kagura und Saburo“, stellte er die beiden seinen Freunden vor. Es war ein Mädchen und ein Junge. Das Mädchen hatte die gleichen rosanen Haare wie ihre Mutter, doch waren ihre Augen schwarz wie die Nacht. Der Junge hatte ebenso schwarze Augen und Haare, womit er seinem Vater unglaublich ähnlich sah.   Plötzlich aber erschien Ruka hinter seinem Rücken. Mit strengem Blick besah er sich dem Uchiha.   „Ich würde Ihre Kinder jetzt gerne mitnehmen und untersuchen, Mister Uchiha!“, sagte sie mit ruhiger Stimme. Er nickte und übergab ihr schweren Herzens seine Kinder. Sie nahm sie ihm ab und legte die beiden in zwei kleine Bettchen. Im Weggehen sagte sie noch: „Sie sollten vielleicht wieder zu Ihrer Freundin gehen… Seien Sie aber bitte alle leise. Miss Haruno braucht etwas Ruhe!“   ~~~   Noch immer ging ihr Atem nur schwerlich, auch ihre Lungen brannten noch immer.   „Temari? Geht es dir gut?“, fragte Choji besorgt, wobei er sie genau musterte. Immer noch spürte sie dieses Stechen in ihrem Bauch, was sie dazu veranlasste, unbewusste ihre Hand darauf zu legen, trotzdem nickte sie schwach.   Lange konnte sie ihr Schauspiel allerdings nicht aufrecht behalten. Als sie in den Knien einknickte, erhob sich der mollige Freund ihres Freundes schnell, um sie stützen zu können.   „Temari, geht es dir wirklich gut? Oder sollen wir dich ins Krankenhaus bringen?“, fragte er sie besorgt und ließ seinen Blick über ihren Körper wandern, unschlüssig, ob er sie sich nicht einfach schnappen sollte, um sie ins Krankenhaus zu bringen, denn ihr Verhalten machte ihm irgendwie Angst. Er sorgte sich sehr um sie, konnte es ihr bei ihrem Verhalten unmöglich gutgehen. Und Choji wusste, sollte ihr etwas passieren, würde Shikamaru sich das nie verzeihen können, auch wenn er nichts dafür konnte. Darum musste er nun auf Temari achtgeben, zumindest solange Shikamaru nicht da war. Dazu gehörte auch, sie gegen ihren Willen ins Krankenhaus zu bringen und das würde er auch tun, wenn sie ihm nicht endlich antwortete   „E-es geht … schon! ... I-ich muss m-mich nur … etwas ausruhen“, murmelte Temari da und richtete sich mit Mühe wieder auf. Schnell machten die Jungs ihr auf der Bank, auf der sie bis eben noch alle gesessen hatten und ihr Bier getrunken hatten, etwas Platz. Choji wollte sie zur Bank führen und stützen. Temari aber ganz der Sturkopf, der sie nun mal war, schob seine helfende Hand beiseite und versuchte es alleine. Doch kam sie nicht besonders weit. Irritiert stoppte sie und fuhr sich mit ihrer Hand über ihre Stirn. Kleine schwarze Punkte tanzten vor ihren Augen, erschwerten ihr so die Sicht und ließen ihr Gleichgewicht immer wieder aussetzten, was sie zum Schwanken brachte. Bevor sie allerdings stürzen konnte, war Choji zur Stelle und stützte sie, damit sie nicht zu Boden fiel und sich etwas tat.   „Ich denke, es ist wirklich besser, wenn wir sie ins Krankenhaus bringen“, mischte sich nun auch Shino mit ein, der die Szene kritisch musterte. Choji nickte. Er hatte gerade genau dasselbe gedacht. Ein Arzt sollte sich die Blondine unbedingt angucken. Nicht, dass sie vielleicht etwas Ernsteres hatte, wobei er natürlich hoffte, dass dies einfach nur ein Schwächeanfall war, der durch ihre Suchaktion und der daraus folgenden Überanstrengung hervorgerufen worden war.   Temari selbst bekam davon nichts mehr wirklich mit. Ihr Gehirn war wie vernebelt. Immer mehr schwarze Punkte tanzten vor ihren Augen umher und ließen ihre Sicht verschwimmen. Sie spürte noch, wie ihre Kräfte sie plötzlich verließen und sie in sich zusammensackte. Von weit entfernt hörte sie mehre Stimmen besorgt und entsetzt ihren Namen rufen, doch stach eine ihr sehr bekannte Stimme heraus. Fast hätte sie sie als ein Hirngespinst abgetan, weil sie nicht glauben konnte, seine Stimme hier zu hören, hatte sie doch nicht erwartet, dass er überhaupt hier war. Doch es war kein Hirngespinst. Sie konnte seine Stimme ganz klar und deutlich hören. Schwerlich drehte sie ihren Kopf in die Richtung, aus der sie seine Stimme hörte. Allerdings fiel es ihr schwer überhaupt etwas zu erkennen, da ihr ihr Bewusstsein immer mehr verlor ging, ohne dass sie etwas dagegen tun konnte. Bevor sie aber endgültig in der Tiefe der Dunkelheit verschwand, sah sie noch sein braunes Haar, was ein sanftes Lächeln auf ihre Lippen zauberte. Sie freute sich, dass er da war. Jetzt würde alles gut werden, jetzt war es egal, dass die Dunkelheit sie einholte und sie nicht mehr entkommen konnte, denn er war da, um sie zu retten …   Kapitel 31: Ich bin immer für dich da! -------------------------------------- 31. Ich bin immer für dich da!   Friedlich schlummerte die junge Frau in ihrem Bett. Sie hatte schon wieder zwei Tage durchgeschlafen, wobei dieser immer wieder durch ihr Gemurmel unterbrochen wurde, doch aufgewacht war sie nie. Ein junger Mann mit braunen Haaren lag auf der anderen Seite des Bettes und beobachtete sie beim Schlafen. Er hatte sie hierher ins Haus gebracht, weil er wusste, wie sehr sie Krankenhäuser hasste. Mal ganz davon abgesehen, dass es für ihn hier wesentlich gemütlicher war, als wenn er auf einem dieser ungemütlichen Plastikstühlen sitzen müsste …   Natürlich hatte er vorher mit Ruka gesprochen, ob das so in Ordnung ginge. Die Ärztin aber hatte gemeint, dass es egal sei, wo sie schlief. Sie alle waren einfach nur froh gewesen, dass es ihr und ihren Babys soweit gut ging. Trotzdem hatte sie ihn darauf bestanden, dass er mit ihr wiederkommen sollte, wenn sie zu sich gekommen war, damit sie sie noch einmal untersuchen konnte. So blieb ihm nichts anderes übrig als zu hoffen, dass sie bald aufwachte und dass es ihr wirklich gutging. Denn Fakt war, dass er es nicht mehr lange hier aushielt, dafür war ihm das ganze viel zu langweilig. Er wäre ja rausgegangen, um sich die Füße zu vertreten, doch ließ er sie ungerne alleine. Wer wusste auch schon, was sonst passieren konnte. Mal ganz davon abgesehen, dass er keine Lust darauf hatte ihr wieder zu begegnen.   Ein plötzliches Klingeln riss ihn aus seinen Gedanken.   „Was machst du nur für Sachen, Temari …“, seufzte er und erhob sich stöhnend, um zur Tür zu gehen und sie zu öffnen.   „Ihr habt ja ganz schön lange gebraucht“, begrüßte er die neuangekommenen Gäste. „Wolltest du nicht gleich am nächsten Morgen abreisen? Oder habt ihr noch eine Nummer geschoben und eure Zweisamkeit genossen?“, fragte er belustig, wobei er den Rothaarigen und die Brünette genauer musterte.   „Halt die Klappe Kankuro!“, fauchte die Brünette.   „Anstatt solche schlechten Witze zu reißen, solltest du uns lieber sagen, wie es Temari geht und ob sie schon wach ist“, merkte der Rothaarige an.   „Ist ja schon gut …“, brummte Kankuro und hob abwehrend die Hände. „Es geht ihr und den Kindern soweit gut, aber sie ist noch nicht wieder aufgewacht. Sie grummelt immer nur irgendwas vor sich hin. Keine Ahnung was das soll“, erklärte er, wobei er wieder todernst wurde.   Wie aus dem Nichts tauchten ein paar Anbu hinter der Gruppe auf.   „Kazekage-sama, was gedenken Sie zu tun?“, fragte einer von ihnen, vermutlich der Anführer.   „Ich werde ins Haus meiner Schwester gehen und dort erst einmal verweilen. Zwei von euch bleiben zur Sicherheit hier in der Nähe, der Rest kann sich entfernen!“, wies der Kazekage sie an. Die Anbu nickten knapp und verschwanden genauso schnell wie sie gekommen waren.   „Na dann kommt mal rein“, meinte Kankuro und trat zur Seite. Sogleich kam Gaara der Aufforderung nach, trat ein und zog sich die Schuhe aus. Matsuri wollte ihm folgen, doch wurde sie von Kankuro zurückgehalten.   „Matsuri, kannst du bitte noch einkaufen gehen? Der Kühlschrank ist leer“, fragte er.   „Warum kannst du es nicht selber machen, Kankuro? Ich hatte eine lange Reise hinter mir“, erwiderte Matsuri beleidigt, schließlich hatte er zwei gesunde Beine.    „Kann ich nicht, weil ich der blonden Schlampe nicht über den Weg laufen will!“, gab Kankuro jedoch bissig zurück und schlug ihr die Tür vor der Nase zu, bevor sie etwas erwidern konnte. Schnaubend wand sich Matsuri notgedrungen von der Tür ab und machte sich auf den Weg zum nächsten Supermarkt.   Währenddessen zeigte Kankuro seinem Bruder den Weg ins Schlafzimmer, wo ihre Schwester noch immer schlief. Zusammen musterten die beiden Brüder ihre große Schwester besorgt.   „Was machst du nur für Sachen, Temari …“, seufzte Gaara und brachte Kankuro so zum Grinsen, waren dies doch dieselben Worte, die auch er vor wenigen Minuten gebraucht hatte, um seinen Gefühlen Ausdruck zu verleihen. Gemeinsam machten es sich die beiden Brüder auf der zweiten Hälfte des Bettes bequem und beobachteten weiter ihre Schwester. Dabei legte sich ein Schweigen um sie, das nur durch ihr ruhiges Atmen unterbrochen wurde.   „Und wie war deine Reise?“, fragte Kankuro schließlich irgendwann aus Langeweile.   „Ganz ok, es gab keine besonderen Vorkommnisse. Und bei dir?“, führte Gaara den Small Talk fort.   „So wie immer. Nur mit dem kleinen Unterschied, dass unsere Schwester in einer Bar zusammengeklappt ist, als ich kam …“   „Warum war sie überhaupt in einer Bar?“, fragte Gaara irritiert. „Sollte sie sich nicht eigentlich in der Wohnung einer Freundin ausruhen?“   „Ja, so war es geplant, doch Sakura hat Frühwehen bekommen. Die Mädchen haben sich aufgeteilt. Die einen haben Sakura ins Krankenhaus gebracht und Temari ist losgerannt, um Sasuke zu holen. Laut Ruka hat sie es dabei übertrieben und sich überanstrengt, weil sie noch immer nicht top fit war. Dieses dumme Mädchen hat mal wieder nicht nachgedacht!“, regte sich Kankuro über die Dummheit seiner Schwester auf.   Ihr Gespräch wurde jäh durch ein leises Stöhnen unterbrochen. Sofort fielen die Blicke der Brüder auf ihre Schwester. Zunächst flatterten Temaris Augenlider nur, bevor sie ihre Augen schließlich ganz aufschlug. Allerdings dauerte es einen Moment, bis sich ihre Augen an das Licht im Raum gewöhnten. Verwirrt sah sie sich um.   Temari erkannte schnell, dass sie sich in ihrem Schlafzimmer befand. Die Frage war nur, wie war sie hierhergekommen? Das letzte, an das sie sich erinnern konnte, war, dass sie in die Bar gerannt war, um Sasuke zu holen. Doch was war danach passiert? Stöhnend legte sie ihre Hand auf ihre Stirn. Ihr Kopf dröhnte mal wieder entsetzlich. Was hatte das alles nur zu bedeuten? Seufzend ließ sie ihren Blick erneut durchs Zimmer wandern und blickte direkt in die erfreuten Gesichter ihrer Brüder, was sie nur noch mehr verwirrt. Was zum Teufel hatten ihre Brüder in ihrem Schlafzimmer zu suchen? Sollten die beiden nicht eigentlich in Suna sein?   Doch mit einem Fall ihr alles wieder ein. Ihr fiel wieder ein, wie sie nach Sasuke gesucht hatte und  wie sie ihn gefunden hatte, um ihn zu informieren. Allerdings erinnerte sie sich auch wieder an den stechenden Schmerz in ihrem Bauch und wie sie langsam ihr Bewusstsein verlor hatte. Natürlich kam auch die Erinnerung an die braunen Haaren ihres Bruders wieder zurück und wie sehr sie sich gefreut hatte ihn wieder zusehen, wie sehr hatte sie ihre Brüder doch vermisst, auch wenn sie das vor ihnen niemals zugeben würde, vor allem nicht vor Kankuro. Der ging ihr nämlich schon wieder total auf die Nerven.   „Na wieder wach du Schlafmütze?“, neckte er sie breit grinsend, war er doch auch froh, dass es ihr wieder gutging.   „Halt die Klappe, Kankuro!“, knurrte Temari heiser und ballte ihre Hand zur Faust.   „Trink das erst mal, danach könnt ihr immer noch streiten“, mischte sich auch Gaara ein und reichte ihr eine Glas Wasser. Mit der Hilfe von Kankuro richtete sich Temari auf und nahm das Glas entgegen. Schweigend saßen die drei Geschwister nebeneinander, während Temari immer wieder an ihrem Wasser nippte, ansonsten hingen sie alle ihren Gedanken nach.   Es war Temari, die das Schweigen schließlich durch ein Seufzen brach. Da ihre Brüder nichts sagten, nahm sie an, dass sie den Anfang machen musste.   „Und was macht ihr beide hier?“, fragte sie nachdenklich, immerhin gab es keinen Anlass dafür, dass der Kazekage nach Konoha kam.   „Wir wollten nach unserer großen Schwester sehen“, antworteten Gaara und Kankuro im Chor. Temari wendete ihren Blick von ihren Brüdern ab und sah betrübt auf ihre Bettdecke, wobei sie ihre Hand auf ihren Bauch legte, wusste sie doch wie sehr sich ihre Brüder um sie sorgten.   Gaara aber legte seine Hand aufmunternd auf ihre Schulter.   „Keine Angst, es geht ihnen soweit gut, aber du musst dich wirklich mehr zurückhalten, Temari. Der ganze Stress ist wirklich nicht gut für dich und die Kinder! Du warst deswegen schon zwei Mal in einem Monat im Krankenhaus! Das nächste Mal, dass ich die Nachricht hören will, dass du im Krankenhaus liegst, ist, wenn du Wehen hast und die Babys bekommst! Sonst werde ich dich wieder zurück nach Suna holen und ich nehme an, dass willst du nicht“, sagte er ruhig, wobei er sie ernst ansah, aber auch in Kankuros Gesichtszügen spiegelte sich eine gewisse Ernsthaftigkeit wieder.   Temari schluckte.   „Ihr habt euch wirklich Sorgen gemacht, oder?“, fragte sie leise und hielt den Kopf gesenkt.   „Natürlich! Du bist unsere Schwester. Da ist es doch klar, dass wir uns Sorgen machen! Vor allem da du schwanger und leichtsinnig bist! Manchmal bist du wirklich dumm, Temari! Lässt dich einfach von einem kleinen Jungen provozieren! Du …“, meckerte Kankuro, doch wurde er in seiner Schimpftirade durch ein lautes „Kankuro!“, seitens Gaara unterbrochen. Temari hatte sich derweil auf die Unterlippe gebissen. Sie hatte nicht gewusst, dass sie ihren Brüdern so viel Kummer bereitet hatte. Natürlich hatte sie gewusst, dass die beiden sich um sie sorgten. Das taten sie schließlich immer, doch hatte sie nicht gewollt, dass ihre Sorge soweit stieg. Sie wusste ja, dass es dumm war, sich so provozieren zu lassen. Das hatten ihr mittlerweile genügend Leute vorgehalten. Viel lieber würde sie etwas mehr Zeit mit ihren Brüdern verbringen, ohne sich mit ihnen zu streiten, schließlich hatte sie sie drei Monate nicht gesehen, in denen sie die beiden unglaublich vermisst hatte.   „Entschuldige Temari, ich wollte dich nicht anschreien. Vielleicht wollte ich einfach die Chance nutzen und mich endlich mal wieder mit meinem Schwesterherz streiten … Das fehlte mir. Du fehlst mir!“, meinte Kankuro, wobei der letzte Teil kaum mehr als ein Flüstern war.   „Ich hab euch auch vermisst!“, schniefte Temari, obwohl sie das eigentlich gar nicht wollte. Das war nur die Schuld der dummen Hormone, zumindest versuchte sie sich das einzureden.   Kankuro und Gaara dagegen nahmen ihre Schwester fest in den Arm.   „Das ist alles nur, weil meine Hormone verrücktspielen“, stellte Temari klar und brachte die beiden Jungs so zu grinsen.   „Wir haben nichts anderes erwartet“, erwiderte Kankuro belustigt.   „Baka!“, lachte Temari und schlug ihm halbherzig gegen die Schulter. Sie war so froh, wieder bei ihren Brüdern zu sein, weshalb es ihr nichts ausmachte noch lange so in den Armen der beiden zu liegen, genoss sie einfach nur ihr Zusammensein.   „Temari, wenn irgendwas ist, kannst du immer zu uns zurückkommen. Wir werden dir helfen, wenn du Probleme hast. Wir sind immer für dich da. Das weißt du doch, oder?“, brach Gaara schließlich irgendwann die Stille, löste sich von Temari und sah sie eindringlich an.   „Und wenn du uns mal wieder vermisst, sag einfach Bescheid, dann nehme ich mir Urlaub und mach was mit dir, solange die blonde Schlampe nicht dabei ist“, fügte Kankuro hinzu.   „Ich danke euch“, schluchzte Temari, wischte sich die Tränen aus den Augen und gab jedem ihrer Brüder einen Kuss auf die Wange.   „Es wird ganz schön schwer sein, sich an die sentimentale Temari zu gewöhnen. Wie soll ich es überleben, wenn ich mich nicht mehr mit dir streiten kann?“, scherzte Kankuro.   „Baka! Gewöhn dich nicht zu sehr daran! Nach der Schwangerschaft bin ich wieder die Alte“, erwiderte Temari grimmig und boxte ihm erneut gegen die Schulter, was die drei Geschwister zum Lachen brachte.   Noch eine ganze Weile saßen sie drei so im Bett. Sie lachten und redeten viel miteinander, wobei sie die Zeit wirklich genossen. Es war schon so lange her, dass sie das zu dritt gemacht hatten, dass sie zu dritt Zeit verbracht hatten. Und ein jeder von ihnen vermisste die alten Zeiten in diesem Moment.   „Nachdem ihr mich jetzt die ganze Zeit ausgefragt habt, bin ich jetzt dran“, bestimmte Temari schließlich.   „Wie geht es dir, Kankuro?“, fragte sie mitfühlend. Seufzend senkte Kankuro seinen Blick.   „Naja dass die blonde Schlampe nichts für mich empfunden hat, war doch schon ein ziemlicher Schlag ins Gesicht … aber sonst super …“, gab er zu, immerhin waren sie eine Familie.   „Ich werde Ino umbringen!“, zischte Temari, wobei sich ihr Blick verfinsterte.   „Du wirst gar nichts machen!“, warnten ihre Brüder sofort im Chor.   „Ist ja schon gut …“, wehrte Temari brummen ab. Irgendwie fand sie es ja ganz süß, wie sich ihre Brüder um sie sorgten, auch wenn sie manchmal der Meinung war, dass die beiden es übertrieben, aber davor liebte sie die beiden so seht.   Glücklich lächelte Temari die beiden an, doch wandelte sich ihr Lächeln schnell wieder in eine traurige Mine. Sie fühlte sich schlecht. Sie hatte so viel Glück in letzter Zeit und war glücklich mit Shikamaru, während sie nicht mal daran dachte, welchen Kummer sie den beiden mit ihrer Abwesenheit bereitete hatte. Ganz davon abgesehen, dass ihr Bruder momentan so oder so litt, weil Ino ihn für einen anderen verlassen hatte. Das war doch total ungerecht!   Schnell bemerkten auch Gaara und Kankuro die Veränderung in Temaris Stimmung.   „Hey Temari, du kennst mich doch. Ich muss mich nur ein paar Mal mit meinem Schwesterherz streiten und dann geht’s mir wieder super“, lachte Kankuro, um sie aufzumuntern.   „Leider fällt das flach, weil ich mich ausruhen soll“, erwiderte Temari stöhnend.   „Ich weiß, dass es schwer für dich ist, Temari, aber es ist besser so“, meinte Gaara ruhig, wobei er ihr einen tadelnden Blick zuwarf.   „In dem Fall reicht es mir, nur bei dir zu sein. Außerdem hab ich da schon eine Neue im Blick. Du musst dir also keine Sorgen machen“, tat Kankuro geheimnisvoll.   „Wer ist es?“, fragte Temari sogleich ganz Feuer und Flamme.   „Das ist mein Geheimnis“, lachte er grinsend.   „Dann halt nicht. Ich werde es so oder so irgendwann erfahren. Und es ist mir egal wie nervig du manchmal bist, aber ich bin immer für dich da“, sagte Temari lächelnd.   „Ich bin natürlich auch immer für dich da“, wand Gaara ein.   „Danke, das bedeutet mir wirklich viel, Leute!“, sagte Kankuro.   „Wofür sind Geschwister denn sonst da?!“, erwiderte Temari lachend. „Außer zum Streiten natürlich“, fügte sie zwinkernd hinzu und brachte ihre Brüder so zu lachen.   „Wie läuft es bei dir, Gaara? Isst und schläfst du auch genügend?“, wand sich Temari an ihren jüngeren Bruder.   „Ja, Matsuri lässt mir auch keine andere Wahl. Ich komme mit meiner Arbeit gar nicht mehr hinter her“, beschwerte er sich stöhnend.   „Ach tu doch nicht so, als würde es dich stören“, mischte sich Kankuro, was ihm einen fragenden Blick seitens Temari einbrachte.   „Die beiden sind seit ein paar Wochen zusammen“, erklärte Kankuro augenverdrehend.   „Was? Ihr seid zusammen?“, fragte Temari überrascht und richtete ihren Blick auf ihren jüngeren Bruder. „Warum hast du nichts gesagt?“   „Ich wollte erst mal gucken, wie es läuft, bevor ich dir davon erzähle. Außerdem weiß ich nicht genau wie es weitergehen soll …“, gab Gaara leise zu und wand ihren Blick ab.   „Gaara, du hättest mir doch nur etwas sagen müssen, ich hätte dir sofort geholfen und dich beraten“, erwiderte Temari beleidigt. „Ich will doch, dass meine Brüder glücklich sind!“, fügte sie hinzu, wobei sie ihre Brüder geradezu anstrahlte.   „Also ich wäre da ja ein bisschen vorsichtig. Am Ende wirst du genauso früh Vater wie der arme Shikamaru und was dabei raus kommt, siehst du ja“, lachte Kankuro und grinste Temari breit an. Doch die verstand seinen Spaß falsch.   „Halt die Klappe Baka! Besser früh Kinder als eine gescheiterte Beziehung!“, fauchte sie aufgebracht. „Ich bin …“   „Temari!“, wurde sie scharf von Gaara unterbrochen. Wütend sah sie ihn an und fragte gereizt: „Was?“ Doch Gaara sagte nichts, er nickte nur in Richtung Kankuros.   Noch immer wütend richtete Temari ihren Blick auf Kankuro, der betrübt zu Boden sah. Die Worte seiner Schwester hatten ihn wirklich verletzt. Natürlich wusste er, dass sie wegen ihm so gereizt gewesen war, trotzdem taten die Erinnerungen an seiner gescheiterten Beziehung weh. Das sah auch Temari.   „Entschuldige Kankuro! Das wollte ich nicht sagen. Das war gemein von mir und fehl am Platz. Es tut mir wirklich leid!“, sagte sie entschuldigend und fiel ihm  um den Hals.   „Ist schon gut, Temari, das weiß ich doch“, erwiderte Kankuro ruhig, wobei er ihr sacht über den Rücken strich.   Temari aber musste, ohne es wirklich stoppen zu können, anfangen zu weinen.   „Scheiß Hormone!“, murrte sie leise und brachte Kankuro so zum Lachen.   „Baka, hör auf zu lachen! Das ist nicht lustig!“, schluchzte Temari beleidigt, wobei sie ebenfalls lachen musste. Kankuro löste sie vorsichtig von sich und strich ihr die Tränen von der Wange.   „Deine Hormone und Stimmungsschwankungen sind echt gruselig, wusstest du das, Temari“, beschwerte sich Kankuro lachend.   „Vielleicht ist es dann ja ganz gut, dass du nicht mehr mit Ino zusammen bist. Die wäre viel schlimmer als ich. Aber vielleicht findest du ja jemanden, der nicht ganz so schlimm ist wie ich“, erwiderte Temari, um Kankuro aufzuheitern.   „Ja Shikamaru kann einem leidtun, mit so einer Freundin wie dir. Ganz davon abgesehen, dass du manchmal so schon anstrengen bist, sind deine Stimmungsschwankungen kaum auszuhalten“, lachte Kankuro.   „So schlimm bin ich nun auch wieder nicht“, beschwerte sich Temari beleidigt, wobei sie das Grinsen auf ihren Lippen nicht verstecken konnte.   „Das weiß ich doch, Temari. Danke!“, flüsterte Kankuro Temari ins Ohr.   Lächelnd nahmen Temari ihre beiden Brüder in den Arm und flüsterte: „Ich hab euch so sehr vermisst!“   „Wir dich auch, Temari“, flüsterten Gaara und Kankuro zurück. Doch wurden die drei in ihrer Umarmung jäh unterbrochen, als sie hörten wie unten die Haustür zugeschlagen wurde und schnelle Schritte zu vernehmen waren.   „Temari? Wo bist du?“, rief eine panische Stimme durchs Haus, die den drei Geschwistern nur allzu bekannt war. Kapitel 32: Zwei Brüder in Aktion --------------------------------- Plötzlich hörten sie, wie die Haustür auf und wieder zugeschlugen wurde. Dann schallte eine panische männliche Stimme durchs Haus. Sie schrie: „Temari? Temari, wo bist du?“ 29. Zwei Brüder in Aktion Mit schnellen Schritten rannte er die Treppen hoch. Er nahm immer zwei Stufen auf einmal, um so schnell wie möglich zum Schlafzimmer zu kommen, denn dort vermutete er sie. Tenten hatte ihm gesagt, dass sie wieder im Krankenhaus gewesen war und dass ihr Bruder sie mit in die Wohnung genommen hatte. Das linderte seine Sorge zwar etwas, doch wollte er unbedingt sehen, wie es ihr ging. Wenn ihr und den Kindern etwas passiert wäre, während er weg gewesen war, würde er sich das nie im Leben verzeihen. Fast hatte er es geschafft. Er hatte die letzten Treppenstufen erreicht und stand nun vor ihrer Tür. Schnell legte er die Hand auf die Klinke und stürmte zur Tür herein. Dort sah er sie liegen im Bett zwischen ihren Brüdern. Er hatte gar nicht gewusst, dass Gaara auch da war. Tenten hatte nur von Kankuro gesprochen… Sanft lächelte sie ihn an. Sie hatte eine Hand auf ihren Bauch gelegt und strich darüber. Sie gab ein schönes Bild ab. „Temari…“, flüsterte er leise. Endlich hatte er Gewissheit. Gewissheit, dass es ihr und den Kindern gut ging. Er hatte sich entsetzliche Sorgen gemacht, doch es ging ihnen gut. Er machte einen Schritt näher in den Raum. Er wollte sie in seine Arme schließen, denn er hatte sie unendlich vermisst. Sie wollte sich aufrichten, um zu ihm zu kommen und ihm einen Kuss auf zudrücken, doch wurde sie von ihren Brüdern zurück in die Kissen gedrückt. Verwirrt sah sie sie an, erhielt aber keine Antwort. Kankuro schwang seine Beine aus dem Bett und ging lässig auf Shikamaru zu. Als er vor ihm stand, ballte er seine Hand zur Faust. Mit einem kräftigen Schlag ließ er seine Faust in sein Gesicht rasen. Durch die Wucht des Aufpralls taumelte Shikamaru nach hinten und fiel zu Boden. Er hielt sich eine Hand auf die Nase, da Blut daraus trat. „Was soll der Scheiß?!“, schrie Temari ihren Bruder an und sprang aus dem Bett. Sie lief ins Bad und holte einen nassen Lappen. Vorsichtig ließ sie sich neben ihm nieder. Ihre freie Hand griff nach seiner und zog sie runter, doch ließ sie sie danach nicht los. Viel zu schön war seine Wärme, seine Nähe, die sie so vermisst hatte. Sie besah sich seiner Nase, doch konnte sie vor lauter Blut nichts erkennen. Sacht tupfte sie mit dem Lappen an seiner Nase entlang, um das Blut zu entfernen. Es hatte zum Glück aufgehört zu bluten, also hatte er mehr als nur Glück gehabt. Bei der Härte des Schlags hätte sie auch gebrochen sein können. Sanft lächelte sie ihn an. Er erwiderte das Lächeln. Sie nahm den Lappen weg und beugte sich zu ihm vor. Ihre Lippen legten sich auf seine. Er erwiderte den Kuss, legte seine freie Hand auf ihre Wange und strich darüber. „Ich habe dich vermisst!“, hauchte er, als sie sich voneinander lösten. „Ich dich auch!“, hauchte sie zurück. Eine Weile sahen sie sich an, bis eine Hand in ihrem Sichtfeld erschien. „Sorry Kumpel, aber ich habe dich gewarnt. Passt du nicht richtig auf mein Schwesterherz auf, mach ich dich fertig!“, erklärte Kankuro. Shikamaru nickte und ergriff seine Hand. Mit einem Grinsen zog Kankuro ihn hoch. Temari beobachtete das lächelnd. Sie fand es zwar nicht ok, dass ihr Bruder Shikamaru geschlagen hatte, doch freute sie sich, dass sich die beiden im normal Fall gut verstanden. Auch sie wollte sich erheben, doch klappte das aufgrund ihres etwas größeren Schwangerschaftsbauches nicht. Hilfesuchend sah sie zu Kankuro und Shikamaru. „Ähm Jungs…?“, fragte sie etwas unbeholfen. Die beiden sahen sich grinsend an und halfen ihr mit vereinten Kräften hoch. „Man Temari, du bist ganz schön schwer geworden!“, scherzte Kankuro. Ohne mit der Wimper zu zucken gab sie ihm eine Kopfnuss und meinte: „Schwer, aber nicht machtlos!“ Alle fingen an zu lachen, nur Kankuro grummelte etwas vor sich hin. Doch nach dem Lachen entstand eine angespannte Stille. Jeder wollte etwas sagen, doch wussten sie nicht wie. Nach einer Weile räusperte sich Gaara. Die ganze Aufmerksamkeit lag nun auf ihm. „Ich habe beschlossen, dass ich Temari wieder nach mit Suna nehmen werde, wenn sie noch einmal wegen einer Unachtsamkeit im Krankenhaus landet! Ich werde nicht zulassen, dass ihr oder ihren Kindern etwas passiert!“, erklärte er ruhig. Shikamaru hatte unbewusst eine Hand auf Temari Hüpfte gelegt. Er wollte sie auf keinen Fall verlieren. Er wollte sie bei sich haben und sein Leben mit ihr verbringen, denn sie war sein Leben! Sie und bald auch ihre gemeinsamen Kinder. Natürlich wusste er, dass es eine Herausforderung werden würde, sich um drei Kinder zu kümmern, doch würde er sich dieser Herausforderung stellen. Gaara hatte ihn die ganze Zeit abwartend angesehen, doch merkte Shikamaru das erst jetzt. „Das wird nicht nötig sein Gaara. Ich werde nun besser auf sie aufpassen! Es wird zu keine weiteren Zwischenfälle kommen!“, versprach er. Kankuro schnaubte. „Das hast du uns schon mal versprochen!“ Shikamaru sah den älteren bittend an. „Ihr müsst mir glauben! Ich werde nicht zulassen, dass ihr sie mir nehmt!“ Er zog sie noch ein Stück näher an sich heran. Sie aber entzog sich ihm. Böse sah sie ihre Brüder und Shikamaru an. „Erstens: Ich bin Schwanger und nicht Lebensgefährdet! Zweitens: Ich bin alt genug, um über mein Leben selbst zu bestimmen!“, fauchte sie. Mit schnellen Schritten wand sie sich zur Tür und öffnete diese. „Und drittens: Ihr könnt mich mal!“, keifte sie, ging durch die Tür, welche sie hinter sich zu knallte. Dann stampfte sie die Treppe runter und verschwand mit einem lauten Knall. Wütend lief sie die Straßen entlang. Die drei Jungs standen immer noch an Ort und Stelle und starrten irritiert auf die Stelle, an der Temari bis vor wenigen Minuten noch gestanden hatte. Synchron seufzten sie. „Läuft das immer so ab?“, fragte Kankuro an Shikamaru gewandt. Er wusste ja, dass seine Schwester schnell mal wütend wurde, aber, dass sie gleich so sauer wurde, war ihm neu. Shikamaru setzte sich aufs Bett und meinte: „Seit sie schwanger ist, verliert sie öfters Mal die Nerven und ist total sauer… Wir sollten sie erst Mal in Ruhe lassen…“ Gaara und Kankuro nickt zustimmend. Sie wussten, wie ihre Schwester sein konnte, wenn sie wütend war. Da war es besser, wenn man sie einfach in Ruhe ließ. ~~~ Temari war nun über eine Stunde durch Konoha gelaufen, als sie an einer Eisdiele vorbei kam. Sie verspürte plötzlich einen Heißhunger auf Eis, also setzte sie sich auf einen schönen Platz in der Sonne. Sie musste nicht lange warten, bis sie bestellen konnte. Sie hatte sich ein Schokoeisbecher mit Erdbeeren bestellt. Ein paar Minuten später konnte sie ihren Eisbecher schon genießen. Schon früher mochte sie Erdbeeren und Schokolade wirklich gern, doch seit der Schwangerschaft schmeckte es ihr noch viel besser. Genüsslich aß sie ihr Eis, was die Kellnerin ihr gebracht hatte. Plötzlich hörte sie eine kindliche Stimme: „Tante Temari!“, rufen. Sie sah auf und sah, wie ein kleiner Junge auf sie zu gerannt kam. Sie kannte den Kleinen gut. Oft hatte sie mit Shikamaru und dem Jungen etwas unternommen. Lächelnd blieb er vor ihr stehen. „Hallo Hinoko!“, begrüßte sie ihn. „Wo hast du denn deine Mama gelassen?“ Der Kleine drehte sich um und zeigte in die Richtung, aus der er gekommen war. Dort sah Temari sie angelaufen kommen, sie lächelte und winkte. Temari erwiderte das Winken. „Tante Temari darf ich auf deinen Schoss?“, fragte Hinoko. Sie nickte, rückte ein Stück zurück, hob ihn hoch und setzte ihn auf ihrem Schoss wieder ab. „Und wie geht es dir?“, fragte sie ihn und löffelte ihr Eis weiter. Sie musste eigentlich nicht viel sagen, denn Hinoko redete wie ein Wasserfall. Es dauerte eine Weile, bis auch seine Mutter an den Tisch kam. „Hinoko, setzt dich bitte auf einen eigenen Stuhl!“, wies ihn seine Mutter an. „W-warum?“, fragte er traurig und sah seine Mutter betrübt an. Die wollte gerade zu einer Antwort ansetzen, als Temari ihr dazwischen sprach: „Lass nur Kurenai! Das geht schon.“ Kurenai lächelte sie an und meinte Kopfschüttelnd: „Du verwöhnst dem Kleinen einfach zu sehr…“ Temari lachte und meinte: „Gehört sich das nicht auch so für die Freundin des Patenonkels?“ „Apropos: Wo steckt Shikamaru eigentlich? Er müsste doch mittlerweile aus dem Wald draußen sein, oder?“, wechselte sie das Thema. Temari senkte ihren Blick und sah in ihren leeren Eisbecher. Kurenai und Hinoko merkten sofort, dass etwas nicht stimmte. „Temari, was ist los?“, fragte sie und sah Temari prüfend an. Diese seufzte und sagte: „Wir haben uns gestritten, wobei eigentlich war es kein richtiger Streit… Ich bin sauer geworden und einfach gegangen…“, vertraute sie sich der älteren an. „Passiert das öfters?“ Temari dachte einen Moment nach. Eigentlich wollte sie ja nicht über ihre Beziehungsprobleme reden, doch vielleicht war es ja gut mit jemanden darüber zu reden. „Naja geht so… Früher nicht so viel, aber seit der Schwangerschaft immer mehr.“, erzählte sie. Sanft lächelte Kurenai sie an. „Vertrau mir Temari, das wird sich nach der Schwangerschaft alles wieder legen!“, versuchte sie die Jüngere aufzumuntern. „Versuch einfach etwas ruhiger zu sein. Shikamaru kriegt das schon hin. Du darfst es ihm einfach nur nicht allzu schwer machen!“, riet sie ihr. Temari nickte. „Und wie weit bist du jetzt?“, fragte Kurenai, um die Stimmung aufzulockern. „Am Ende des vierten Monats.“, berichtete sie lächelnd und legte eine Hand auf ihren Bauch. Noch eine ganze Weile unterhielten sie die beiden über die verschiedensten Themen. ~~~ Temari war nun schon über zwei Stunden weg und so langsam machten sich die drei Jungs und Matsuri, die vor ein paar Minuten gekommen war, Sorgen. Sie hofften, dass ihr nichts passiert war. „Ich schlag vor, dass wir sie suchen gehen. Kankuro und ich suchen die Wiesen und Läden ab, Shikamaru, du gehst zu euren Freunden und Matsuri, du gehst bitte ins Krankenhaus und dann zum Hokageturm.“, schlug Gaara vor. Alle nickten zustimmend. Uns so machten sich die drei Jungs und Matsuri auf den Weg, um Temari zu suchen. ~~~ Temari hatte sich nach einer Weile von Kurenai verabschiedet und war wieder umhergelaufen. Sie hatte erst darüber nachgedacht, ob sie nach Hause gehen sollte, doch war sie immer noch sauer auf ihre Brüder und ihren Freund. Also ging sie einfach weiter. Als sie allerdings an einer Wiese vorbei kam, stoppte sie. Sie ging auf die Wiese zu und setzte sich ins Gras. Langsam ließ sie sich ins Gras fallen und genoss die Sonne auf ihrem Gesicht. Sie verstand gut, dass das Shikamarus Lieblingsaktivität war. Es dauerte nicht lange und sie war eingeschlafen. Plötzlich merkte sie einen Schatten über sich. „Die Faulheit deines Freundes scheint auf dich abgefärbt zu haben, Schwesterherz!“, lachte eine Stimme, die sie sehr gut kannte. Genervt öffnete sie ihre Augen und sah direkt in das grinsende Gesicht ihres Bruders. „Ich bin Schwanger, ich darf faul sein!“, erwiderte sie und streckte ihren Brüdern je eine Hand entgegen. Ihre Brüder ergriffen diese und zogen sie so hoch, damit sie aufrecht sitzen konnte, währenddessen sagte Kankuro: „Ich verstehe dich einfach nicht, Temari. Oft benutzt du deine Schwangerschaft als Ausrede, doch, wenn man sich Sorgen um dich macht oder wenn man dich um dich kümmern will, weil du Schwanger bist, gehst du sofort an die Decke und zickst alles um dich herum an. Weißt du wie schwer das für deine Freunde und uns ist?“ Ernst sahen ihre Brüder sie an und setzten sich neben sie. Temari seufzte, dann sah sie von einem zum anderen und sagte: „Damit willst du also im Klartext sagen, dass ich eine ganz schöne Schreckschraube bin, alle nerve und mich freundlicher verhalten sollte?“ „Nicht direkt“, wand nun Gaara ein. „Er meint nur, dass es einem immer schwerer fällt dir zu helfen, weil du es denen, die es wollen wirklich sehr schwer machst. Wir wissen alle, dass es dir nicht leicht fällt, Hilfe anzunehmen, doch brauchst du sie jeden Tag etwas mehr!“, erklärte er. Temari nickte wissend. „Ich weiß ja, dass ihr es nur gut mit mir meint und ich will ja versuchen, mir helfen zu lassen, doch es geht nicht!“, meinte sie bedrückt. Wieder lachte Kankuro. „Du musst uns ja nicht allen gleich den Boden vor den Füßen küssen. Sag einfach nichts und lass es geschehen. Vielleicht bist du auch Mal etwas freundlicher zu Shikamaru, denn er hat es von uns allen am schwersten!“, meinte er. „Er sucht übrigens gerade nach dir und macht sich große Sorgen!“, flüsterte Gaara ihr ins Ohr, stand auf und hielt ihr eine Hand hin. „Warum habt ihr das nicht gleich gesagt?!“, meckerte sie, ergriff seine Hand und ließ sich hoch ziehen. Mit schnellen Schritten entfernte sie sich von der Wiese. Bevor sie ganz verschwunden war, drehte sie sich noch mal um und rief ihren Brüdern „Danke!“, zu ~~~ Gehetzt lief er durch die Straßen. Wo konnte sie nur sein? Er war schon bei all ihren Freunden gewesen, doch sie war nirgends. Jetzt war er gerade auf dem Weg zu Kurenai. Vielleicht hatte er ja Glück und sie war bei ihr. Wenn dem nicht so war, wusste er auch nicht mehr, wo sie noch sein konnte. Entschlossen klopfte er an der Tür, doch nichts passiert. Er klopfte erneut und wartete, doch wieder geschah nichts. Das hieß wohl niemand war, also konnte sie auch hier nicht sein. Mit gesenktem Blick wand er sich von der Tür ab und ging wieder. Plötzlich hörte er eine kindliche Stimme rufen: „Onkel Shikamaru!“, rief diese. Er sah auf und konnte noch gerade rechtzeitig reagieren, um seinen Paten auf zu fangen. „Hallo Hinoko!“, begrüßte er ihn lächelnd. Der Kleine sah ihn jedoch böse an. „Bist du hier, um dich bei Tante Temari zu entschuldigen?“, fragte er barsch. Shikamaru seufzte. Manchmal glaubte er, sein Patenkind mochte Temari mehr als ihn. Aber wenigstens konnte er sich sicher sein, dass sie bei ihnen gewesen war. Vielleicht wussten sie ja auch, wo sie jetzt war. „Ja das will ich!“, meinte er. Hinoko grinste. „Gut, dann kann ich dich ja wieder lieb haben!“, freute er sich und schlang seine Arme um Shikamarus Hals. „Ja, kannst du mir vielleicht sagen, wo sie ist?“, fragte er voller Hoffnung, doch wurde seine Hoffnung durch Kurenai zerstört. „Tut mir leid Shikamaru, aber wir haben uns vor einer halben Stunde von ihr getrennt.“, erklärte sie. „Weißt du vielleicht, wo sie hingehen wollte?“, fragte er. Einen Moment lang dachte Kurenai nach, dann sagte sie: „Sie meinte, dass sie noch keine Lust hätte nach Hause zu gehen, doch, wenn du sie suchen würdest, fändest du sie da, wo ihr am liebsten seid!“ Wo sie am liebsten sind? Angestrengt dachte Shikamaru nach. Wo konnte sie nur sein? Er hatte doch schon überall nach ihr gesucht, oder!? Oder war sie vielleicht? Ja, da musste sie sein, alles andere ergab keinen Sinn! „Du weißt also, wo sie ist?!“, stellte Kurenai fest. Shikamaru nickte und setzte Hinoko ab, dann drehte er sich um und rannte los. Er war so dämlich! Warum war er nicht gleich darauf gekommen? Natürlich war sie auf die Blumenwiese geflüchtet, die er ihr bei ihrem ersten richtigen Date gezeigt hatte und auf der sie oft Zeit miteinander verbrachten. Schließlich war sie nach jedem Streit dahin gerannt und hatte darauf gewartet, dass er kam. Sie hatte mal gesagt, dass sie sich zwischen den Blumen frei fühlte und sich besser abregen könne. Er verstand sie gut. Die Blumenwiese half ihm auch immer seine Gedanken zu ordnen. Auf diese rannte er nun mit schnellen Schritten zu. Mit hoher Geschwindigkeit raste er um die Ecke und konnte gerade noch bremsen, bevor er in jemanden hinein rannte. Die andere Person konnte allerdings nicht so schnell anhalten und rannte ihn um. Hart fiel er auf den Boden. Musste das ausgerechnet jetzt passieren? Er musste schnell zu Temari. Hektisch entschuldigte sich die Person. Er sah erschrocken auf, lehnte sich zurück und grinste. „Entschuldigen sie, aber ich…“ Sie brach ab und sah ihn überrascht an. „Shikamaru, es tut mir so unendlich leid!“, entschuldigte sie sich. Verwirrt sah er sie an. Er verstand nicht, warum sie sich jetzt so Doll entschuldigte, deshalb sagte er: „Muss es doch nicht, kann doch mal passieren. Renn das nächste Mal einfach nicht so schnell, das ist eh nicht gut für dich.“ Jetzt war sie es, die ihn verwirrt ansah. „Das meinte ich doch gar nicht!“, meckerte sie, doch dann merkte sie, dass sie ihn schon wieder angemeckert hatte. Er hob fragend eine Augenbraue. Jetzt verstand er gar nichts mehr. „Das tut mir auch leid, also, dass ich dich umgerannt habe, meine ich!“, erklärte sie. „aber eigentlich wollte ich mich dafür entschuldigen, dass ich eben so sauer geworden bin. Und nicht nur eben sondern immer! Eigentlich will ich dich nicht anschreien und nicht so Doll mit dir streiten, aber in letzter Zeit bin ich immer so gereizt und werde gleich sauer… Das hast du nicht verdient! Es tut mir alles unendlich leid! Bitte entschuldige! Manchmal versteh ich gar nicht, warum du mich liebst!“, fuhr sie fort und wurde zum Ende hin immer trauriger. Bedrückt sah sie zu Boden. Shikamaru war, während sie sich entschuldigt hatte, aufgestanden und befand sich nur direkt vor ihr. Sanft sah er sie an. Er legte einen Finger unter ihr Kinn und hob es an, sodass sie ihm in die Augen sehen musste. Sein Blick wurde nun noch intensiver. Langsam ließ er seine Finger wieder sinken. Selbst, wenn sie gewollte hätte, hätte sie ihren Blick nicht abwenden können. Viel zu intensiv war ihr Blickkontakt. Sanft strich er über ihre Wange. Sie schmiegte sich an seine Hand. „Temari, ich weiß, dass es momentan schwer ist, nicht nur für mich, sondern auch für dich, aber ich denke, dass wir das gemeinsam schaffen! Du brauchst keine Angst zu haben, dass ich dich verlasse, wenn wir uns mal streiten. Ich habe mich bereits daran gewöhnt, dass du momentan gereizter bist als sonst und da hat sicher mit deiner Schwangerschaft zu tun und wird bald vergehen. Auch ist mir klar geworden, dass du Freiheiten brauchst und ich werde aufhören über dich und dein Leben bestimmen zu wollen. Temari, auch mir tut es leid! Doch eins darfst du nie vergessen, Temari! Ich werde dich immer lieben, auch wenn du manchmal etwas gereizter bist und wir uns streiten, denn auch das gehört zu dir!“, erklärte er. Temaris betrübter Gesichtsausdruck wich einem sanften Lächeln, das er erwiderte. Glücklich fiel sie ihm um den Hals. „Ich liebe dich, mein fauler Shikamaru!“, flüsterte sie. Grinsend schloss er sie in seine Umarmung. Kapitel 33: Junge oder Mädchen-blau oder rosa? ---------------------------------------------- 30. Junge oder Mädchen- blau oder rosa? Lächelnd stand sie auf und lief ins Bad. Dort duschte sie sich und machte sich fertig für den Tag. Danach ging sie in die Küche und machte Frühstück für sich und ihren Liebsten. Als sie fertig war, lief sie lächelnd ins Schlafzimmer. Sie öffnete die Tür und linste hinein, doch ihr Liebster schlief noch. Da sie bei bester Laune war und sie die sich von ihrem Freund an diesem Tag nicht vermiesen lassen wollte, schloss sie die Tür wieder und ging zur Küche. Dort setzte sie sich an den Tisch, aß genüsslich ihr Schokoladenbrot und trank ihren Tee. Seit sie Schwanger war, aß sie morgens nur noch Schokobrote. Auch so aß sie gerne Schokolade. Eigentlich hasste sie sich dafür, denn es ließ sie dicker werden. Doch war sollte sie machen? Sie konnte einfach nicht anders. Aber eines war sie sich sicher: Nach der Geburt ihrer Kinder würde sie jede Schokolade m Haus verbrennen. Sie grinste. Momentan konnte sie nicht wirklich daran glauben, dass sie das schaffte. Grinsend beendete sie ihr Frühstück. Als Temari mit ihrem Frühstück fertig war, sah sie auf die Uhr und erschrak. „Scheiße!“, fluchte sie. Schnell ging sie wieder ins Schlafzimmer. Sie lief zu den Fenstern und ließ die Sonne rein. Shikamaru grummelte, aber dachte nicht mal daran die Augen zu öffnen oder gar auf zu stehen. Temari betrachtet ihren Freund und schnaubte. Wie konnte ein Mensch nur so faul sein? „Shikamaru, steh auf!“, wies sie ihn an. Langsam ging sie aufs Bett zu. Dabei ließ sie Shikamaru aber nicht aus den Augen. Sie hatte keine Lust zu streiten oder zu schreien, dafür war das ein viel zu schöner Tag. Heute würde sie sich von niemand den Tag vermiesen lassen. Für sie war es ein besonderer Tag und sie hoffte, dass Shikamaru das genauso sah. Während sie sich ihren Gedanken hingab, hatte sich Shikamaru immer noch nicht gerührt. Manchmal fragte sie sich, ob er das mit Absicht machte, nur um sie zu ärgern… Sie hatte ihm extra am gestrigen Abend noch mal gesagt, wann sie los mussten und dennoch stand er einfach nicht auf. Stöhnend kletterte sie ins Bett und nahm sich eins von den Kissen, die im Bett lagen. Sie holte aus und schlug immer wieder mit dem Kissen auf Shikamaru ein. „Shi… ka… maru… steh… end… lich… auf!“, meckerte sie zwischen den Schlägen, doch hörte sie damit nicht auf, als sie ihn angemeckert hatte. Sie wusste auch nicht warum, er machte sie jedes Mal einfach wütend. Dafür konnte sie einfach nichts. Es war allein Shikamarus schuld! Dieser grummelte vor sich hin, bis es ihm reichte. Kurzerhand nahm er ihr das Kissen ab und schmiss es auf den Boden, dann schlief er einfach weiter. Fassungslos starrte sie ihn an. Das war definitiv ein Fehler. Ein großer Fehler. Fies grinste sie ihre Freunde an. Sie würde sich sicher nicht aufregen. Sie hatte mittlerweile eingesehen, dass das für sie und ihre Kinder nicht gut war. Also versuchte Temari sich nicht mehr aufzuregen, damit es ihnen allen gut ging. Shikamaru war dabei keine große Hilfe. Immer wieder reizte er sie oder strapazierte ihre Nerven unnötig sowie an diesem Morgen auch. Sie glaubte, dass es oft nicht mit Absicht war, doch gab es Momente, in denen sie davon überzeugt war, dass er das aus reiner Schikane machte. Deshalb machte sie sich auch keine großen Umstände. Ohne mit der Wimper zu zucken, schmiss sie ihn aus dem Bett. Shikamaru hatte Glück, dass das Kissen immer noch auf dem Boden gelegen hatte, sonst hätte das bestimmt noch mehr wehgetan. Schließlich war er mit dem Kopf vorangefallen. Er öffnete die Augen und sah sie irritiert an. Shikamaru verstand nicht, warum sie das gemacht hatte. Am gestrigen Abend war er mit den andern Jungs noch weg gewesen. Sie hatten einiges getrunken und waren erst spät wieder nach Hause gekommen. Da war er doch klar, dass er jetzt lange schlafen wollte. Noch dazu hatte er heute seinen freien Tag… „Man, Temari, ich habe frei! Was soll der Mist? Ich will schlafen! Es war gestern echt spät…“, maulte er und rieb sich über die Augen. Am liebsten hätte er jetzt weiter geschlafen, doch wusste er, dass das bei Temari böse enden konnte. Temari schnaubte und funkelte ihn böse an. Er hatte es also wirklich vergessen… Einfach so vergessen… Und nicht mal jetzt fiel es ihm wieder ein. Dafür würde sie ihn leiden lassen, aber nicht jetzt! Jetzt musste sie los, sonst würde sie zu spät kommen. „Ich fass es nicht, dass du es einfach so vergessen hast! Den Grund, warum du dir überhaupt frei genommen hast… Du hast fünf Minuten, um dich zu erinnern, ob es dir wichtig ist, und um dich um zu ziehen. Fünf Minuten, danach gehe ich, ob mit oder ohne dich liegt ganz bei dir!“, sagte sie ruhig. Viel zu ruhig für ihren bösen Gesichtsausdruck und ihre funkelnden Augen. Sie war sehr enttäuscht von ihm. Das erkannte auch Shikamaru. Es schien ihr wirklich sehr wichtig zu sein. Doch egal wie sehr er sich anstrengte, ihm fiel nicht ein, was er vergessen hatte. Dennoch stand er auf und lief schnell ins Badezimmer. Er wollte nicht, dass sie von ihm enttäuscht war und er wollte sie auch nicht alleine lassen, egal wohin sie ging, er würde mit ihr gehen. Das war er ihr schuldig! Und wer weiß, vielleicht fiel es ihm ja auch wieder ein… Währenddessen war Temari aus dem Bett geklettert und hatte sich ihre Jacke genommen. Sie ging erneut runter in die Küche und trank ihren Tee aus. Als sie damit fertig war, holte sie sich ihre Tasche und ging zur Tür. Den Tisch würde sie abräumen, wenn sie wieder da war, denn das würde sie sie jetzt nicht mehr schaffen oder Shikamaru machte es, wenn er nicht mit kam, was sie aber nicht hoffte. An der Tür zog sie sich ihre Schuhe an und die Jacke über. Sie sah auf die Uhr. Noch eine Minute, dann musste er da sein. Noch eine Minuten und sie würde gehen. Schnell sah sie noch Mal in ihre Handtasche und überprüfte, ob alles darin war, was sie brauchte. Dann war auch die letzte Minute vergangen. Von Shikamaru war nichts zu sehen. Sie seufzte und trat aus der Tür. Temari war gerade ein paar Schritte gegangen, da blieb Shikamaru neben ihr stehen. Er nahm ihre Hand und lief neben ihr her, als wäre nichts gewesen. Temari blieb stehen, verschränkte die Arme vor der Brust und sah ihn abwartend an. „Und weißt du, wo es hin geht?“, fragte sie kalt. Shikamaru sah sie an, senkte aber gleich wieder seinen Blick, weil er ihrem nicht standhalten konnte. Nein, er wusste es nicht, doch er traute sich nicht es ihr zu sagen. Er hatte Angst, dass sie ihn wieder anmeckern würde, doch das tat sie in letzter Zeit so gut wie nie. Schlimmer war allerdings ihr enttäuschter Blick. Der sagte ihm, dass er versagt hatte… „Nein Temari, ich weiß es nicht! Ich komme trotzdem mit, weil ich glaube, dass es war wichtiges war. Es tut mir leid, dass ich es vergessen habe. Würdest du es mir sagen?“, fragte er sie. Die ganze Zeit hatte er zu Boden gesehen und auch jetzt noch sah er ihr nicht in die Augen. Es zeigte ihr, dass er es wirklich bereute und es ihm wirklich Leid tat. Sie war zwar immer noch sauer auf ihn, doch vergab sie ihm so allmählich. Es war schließlich auch ihr Wunsch, dass er sie begleitete und sie wusste, dass er es auch wollte. Trotzdem wollte sie es ihm nicht so leicht machen. Ein bisschen ließ sie ihn noch zappeln, bis er erfuhr, wohin es ging. „Nein!“ War das einzige, was sie sagte. Sie drehte sich um und ging weiter. Shikamaru sah sie irritiert an. Damit hatte er nicht gerechnet, aber er war froh, dass sie ihn nicht anschrie. Es war ein Fortschritt. Sie hatte sich die Worte ihrer Brüder und Freunde wohl wirklich zu Herzen genommen. Schnell lief er ihr hinterher. Erneut nahm er ihre Hand in seine, um ihr zu zeigen, dass er da war. Er würde jetzt erst Mal nichts sagen, um sie nicht noch wütender zu machen, denn er spürte genau, dass sie wütend auf ihn war, auch, wenn sie es ihm nicht wirklich zeigte. Er kannte sie halt. ~~~ „Und weißt du jetzt, was wir machen wollten?“, fragte sie ihn, als sie vor dem Krankenhaus zum Stehen kamen. Sie hatte sich überlegt, dass sie ihn einfach draußen stehen lassen würde, wenn er nicht wusste, warum sie da waren. Abwartend sah sie ihn an. Noch glaubte sie nicht daran, dass er wusste, was sie eigentlich machen wollten. Sonst hätte er doch schon längst geantwortet. Doch schnell waren ihre Zweifel vergessen, als er sie sanft anlächelte und ihr einen Kuss aufdrückte. „Wir sind hier, weil wir heute das Geschlecht unserer Kinder erfahren, wenn alles gut geht. Es tut mir leid, Temari. Ich werde nie wieder so einen wichtigen Termin vermissen. Das verspreche ich dir!“, meinte er und lächelte sie weiterhin an. Temari fiel ein Stein vom Herzen, als sie seine Worte vernahm. Doch ließ sie ihn noch ein bisschen zappeln. Strafe musste sein! Also ließ sie ihn nicht sehen, dass sie glücklich war. Ohne jegliche Gefühle in ihren Augen sah sie ihn an. „Das will ich auch hoffen! Der nächste Termin ist nämlich die Geburt. Wenn du mich da alleine lässt, kannst du dir schon Mal dein Grab schaufeln, dann bist du nämlich mehr als wie tot! Das verspreche ich dir!“, erwiderte sie. Während ihrer letzten Worte umspielte ein teuflisches Lächeln ihre Lippen. Wenn Shikamaru ehrlich zu sich selbst war, machte es ihm Angst, wie sie ihn ansah. Doch machte es ihm klar, dass sie gar nicht mehr so böse auf ihm war, wie sie vorgab. Er kannte sie wirklich gut. Das wurde ihm in diesem Moment erst so richtig bewusst geworden. Sie konnte ihre wahren Gefühle nicht vor ihm verheimlichen. Er spürte, dass sie glücklich war, doch ließ er sie in ihrem Glauben. Er nahm ihre Hand und ging mit ihr zusammen rein. Sie meldeten sich an und setzten sich in den Wartebereich. Dort warteten sie, bis sie aufgerufen wurden. Im Wartebereich saßen mehrere schwangere Frauen. Shikamaru war das einzige männliche Wesen abgesehen von einem kleinen Jungen, der die ganze Zeit die Flure rauf und runter rannten. Es verging eine Weile, in der nichts passierte. Temari seufzte. Ihr war total langweilig, weil nichts geschah. Sie legte ihren Kopf auf Shikamarus Schulter und beobachtete ihn. Er schien es hier genauso langweilig zu find wie sie. Wieder seufzte sie. Konnten sie nicht endlich aufgerufen werden? Ihre Blicke trafen sich, als er sich ihr zu wand. Sanft lächelte er sie an. Er hob seinen Arm, legte ihn um ihre Taille du zog sie näher an sich heran. Sie erwiderte sein sanftes Lächeln und schenkte ihm einen Kuss. Obwohl sie es eigentlich mittlerweile gewöhnt sein müsste, verzauberten sie die Küsse jedes Mal wieder neu. Aber nicht nur sie wurde verzaubert, auch Shikamaru spürte jedes Mal dieses unglaubliche Kribbeln, wenn sie ihn küsste. Das zeigte ihm jedes Mal aufs Neue, wie sehr er sie doch liebte… „Was hoffst du, was es wird?“, riss sie ihn aus seinen Gedanken. Abwartend sah sie ihn an. Er sah irritiert zurück. Damit hatte er gar nicht gerechnet. Doch musste er nicht lange nachdenken, um ihre Frage zu beantworten. „Ein Mädchen!“, antwortete er ihr. „Warum?“, hakte sie nach. „Warum nicht? Ich wollte schon immer ein Mädchen haben.“, meinte er. „Was ist, wenn es kein Mädchen wird? Bist du dann enttäuscht?“, fragte sie weiter. Jetzt verstand er, was das sollte. Sie hatte Angst, dass er mit den Kindern nicht glücklich sein würde und sie nicht liebte. Eigentlich war es total dämlich, doch er verstand sie wirklich gut. Auch, wenn diese Angst total bescheuert unbegründet war. Er würde seine Kinder immer lieben! Während er seinen Gedanken nach hing, wurde Temari immer nervöser. Die Angst in ihr stieg immer mehr. Unangenehme Fragen machten sich in ihr breit. Eine tauchte immer wieder in ihrem Kopf auf. Würde er sie lieben? Sie wollte, dass er sie liebte! Egal ob Junge oder Mädchen! Ein Kind brauchte die Liebe seines Vaters. Das wusste sie genau. Man sah ja bei ihr und ihren Brüdern, was raus kam, wenn ein Kind keine Elternliebe erhielt. Das wollte sie ihren Kindern nicht antun. Trotzdem wusste sie nicht, ob sie wirklich eine gute Mutter werden würde, schließlich hatte sie fast ihr ganzes Leben keine Mutter gehabt. Woher sollte sie wissen, wie man alles machte und was wichtig als Mutter war? Shikamaru bemerkte ihr Zweifel. Er strich ihr eine verrutschte Haarsträhne aus dem Gesicht, dann streichelte er mit seinem Daume über ihre Wange. Sanft lächelte er sie an. „Temari, egal was es wird, ich werde unsere Kinder immer lieben. Und du wirst sicher eine wundervolle Mutter. Unsere Kinder werden dich lieben und du wirst dich gut um sie kümmern!“, versuchte er sie auf zu muntern. Es funktionierte. Temari fing an zu lächeln. Dankend sah sie ihn an. Er hatte Recht, sie durfte nicht so negativ denken. Ihre Kinder würde es sicher immer gut haben. Sie hatten einen tollen Vater und selbst, wenn sie als ihre Mutter nicht wirklich die beste Wahl war, hatten sie noch genügend Freunde, die ihnen helfen würden. Auch Shikamarus Mutter, Yoshino, würde ihnen sicher gerne helfen, wenn es um ihre Enkelkinder ging. Ja ihre Kinder würden es gut haben. Irgendwie schaffte er es immer wieder, sie auf zu muntern und ihr Mut zu machen. „Danke!“, hauchte sie und gab ihm einen Kuss. Shikamaru grinste sie nur an. Er wusste, dass Worte diesen Moment zerstören würden. Also beließ er es dabei. Temari stöhnte. Die Zeit wollte heute einfach nicht vergehen. Sie hatte das Gefühl, als wären sie schon Stunden in dem Wartebereich. Sie beobachtete die Menschen um sich herum. Die Leute kamen und gingen. Doch wurden sie einfach nicht aufgerufen. Sie hoffte, dass sie bald ran kommen würden, denn sie fühlte sich immer noch nicht wohl in Krankenhäusern. Woher genau das kam, wusste sie nicht genau. Sie glaubte, dass das sterile Weiß sie einfach nervös machte. Sicher war sie sich aber nicht. Wieder öffnete sich die Tür. Temari sah wie eine junge Frau eintrat. Sie vermutete, dass die Frau bereits im achten Monat war. Suchend sah sie sich um. Auch Temari sah sich um, doch es war kein Platz mehr frei und es sah auch nicht danach aus, als würde jemand seinen Platz aufgeben. Sie seufzte. „Möchten Sie sich hier hinsetzen?“, fragte sie die Frau. Diese sah sie irritiert an. Temari lächelte und stand auf. So machte sie der Frau Platz. Die setzte sich mit einem dankenden Lächeln auf den Platz. Temari setzte sich kurzerhand einfach auf Shikamarus Schoss. Schließlich hatte sie absolut keine Lust zu stehen. Das wurde auf Dauer echt anstrengend. Shikamaru sagte nichts weiter dazu. Er schlang lediglich seine Arme um ihre Taille und legte seine Hände auf ihren Bauch. Sanft strich er ihr über den Bauch, dann beugte er sich zu ihrem Ohr vor. „Seit wann bist du so nett?!“, fragte er spöttisch. Sein warmer Atem, den sie auf ihrer Haut spürte, jagte ihr einen Schauer über den Rücken. Wie sie es doch hasste, wenn er so eine Wirkung auf sie hatte. Und dann auch noch bei diesen Worten. Das war total unangebracht und machte sie böse. Beleidigt verschränkte sie die Arme vor der Brust. „Klappe Baka! Ich bin nicht nett!“, erwiderte sie trotzig. Shikamaru schmunzelte. War ja klar, dass sie es wieder abstritt… Doch ihm sollte es egal sein, wenn sie darauf bestand. Sollte sie doch, er wusste, dass sie es war und das reichte. „Sie haben wirklich eine sehr freundlich Freundin. Nicht jeder macht einer schwangeren Frau Platz, schon gar keiner, der selbst schwanger ist! Sie können froh sein, dass sie ein Kind mit Ihnen haben will!“, meinte nun die Frau. Jetzt konnte Shikamaru sich ein Grinsen nicht verkneifen. Sagen tat er dennoch nichts, denn Temari sah ihn bereits finster an. Er wusste, dass es jetzt ein Fehler gewesen wäre, wenn er jetzt was gesagt hätte. Da er heute schon einen großen Fehler begangen hatte, wollte er sich keinen mehr leisten. Doch konnte er sich das Grinsen nicht verkneifen… Temari wollte ihn gerade anmeckern, doch kam sie gar nicht dazu. „Miss Sabakuno? Sie sind dran!“, wurden sie von einer Schwester aufgerufen. Sofort stand Temari auf. Sie nahm Shikamarus Hand, wobei sie diese etwas fest als nötig drückte, ob es Absicht war oder nicht, wusste Shikamaru nicht, und zog ihn hinter sich in das Behandlungszimmer, wo Ruka, ihre Ärztin, sie begrüßte. „Schön, dass sie dieses Mal auch mitgekommen sind, Shikamaru!“, begrüßte sie ihn. „Temari, legen Sie sich bitte hin und schieben Ihr T-Shirt hoch?! Ich werde Sie erst so untersuchen und dann gucken wir mal, was wir auf dem Ultraschall sehen.“, erklärte sie. Temari nickte, legte sich auf die Liege und schob ihr T-Shirt bis zu ihren Brüsten hoch. Für sie war es mittlerweile schon zur Routine geworden. Ruka setzte sich auf einen drehbaren Stuhl neben Temaris Liege. Shikamaru stand unschlüssig im Raum. „Setzen Sie sich bitte auf den Stuhl!“, wies Ruka ihn an und zeigte auf den besagten Stuhl. Shikamaru nickte und machte es sich auf dem Stuhl bequem. Gelangweilt beobachtete er, wie Ruka Temaris Bauch untersuchte. Unbewusst schloss er ihre Hand in seine. Er wollte einfach ihre Nähe spüren. Immer wieder traf sich sein Blick mit ihren, dann lächelte er sie sanft an. „Ok, das sieht erst mal alles gut aus, dann kommen wir jetzt zum Ultraschallbild!“, holte Ruka ihn aus seinen Gedanken zurück. Sie schmiert ein Gel auf Temaris Bauch und fuhr dann mit dem Ultraschallgerät rüber. Nachdenklich sah sie auf den Bildschirm. Shikamaru hatte schon Angst, dass irgendwas mit den Kindern wäre, doch Temari drückte seine Hand, sodass er seinen Blick von Ruka abwand und ihn auf seine Freundin richtete. Beruhigend lächelte sie ihn an. Sie war es bereits gewöhnt, dass Ruka bei ihrer Arbeit ein nachdenkliches Gesicht machte und dass es nichts zu bedeuten hatte. Also schob er seine Sorgen bei Seite und wartet auf das Ergebnis. Es würde schon nichts Schlimmes sein. Das hätte man sonst schon sicher bemerkt, so oft wie sie in letzter Zeit im Krankenhaus war und untersucht wurde. „Es sieht alles wunderbar aus. Die Entwicklung ist auf einem guten Stand und ich sehe auch keine anderen Komplikationen!“, meldete sich Ruka wieder zu Wort. „Möchten sie jetzt das Geschlecht ihrer Kinder erfahren?“, fragte sie. Temari sah lächelnd zu Shikamaru. Dieser erwiderte ihr Lächeln und drückte sanft ihre Hand. „Ja!“, antwortete Temari sicher. Ruka lächelte die jungen Erwachsenen an. Sie warf noch Mal einen kurzen Blick auf den Monitor, um zu kontrollieren, ob sie wirklich richtig lag. Sie drehte den Monitor, sodass Temari und Shikamaru einen Blick drauf werfen konnten. In Temaris Augen trat ein Leuchten. Sie war jedes Mal von dem Anblick ihrer Kinder überwältigt. Dabei war ihr egal, dass sie sie nur auf dem Monitor in schwarz-weiß sah. Sie wusste genau, dass sie da in ihr drinnen waren. Der Gedanken zauberte ihr ein Lächeln ins Gesicht. Auch Shikamaru lächelte. Das war das erste Mal, dass er sah, wie sich diese kleinen Wesen, die er seit ein paar Monaten zu beschützen versuchte, in dem Bauch seiner Freundin bewegten. Glücklich lächelte er. „Sie sind wirklich süß!“, hauchte er ihr zu. Temari wendete ihren Blick vom Monitor ab. Sanft lächelte sie ihn an und nickte. Er sah, wie glücklich sie war. Das machte ihn gleich noch glücklicher. Er beugte sich zu ihr runter und küsste ihre Stirn. Lächelnd beobachtete Ruka das. Sie fand die beiden einfach nur süß. Sie fand es toll, wie Shikamaru sich um seine Temari kümmerte, obwohl die beiden so jung waren und die Kinder ungewollt waren. Sie wusste, dass das für die beiden sehr anstrengend werden würde, doch würde sie ihnen helfen, wenn sie Hilfe brauchten. Auch wusste sie, dass die Freunde und Familien der beiden sie unterstützen würden. Das hatte sie in den letzten Wochen gemerkt gehabt. Ja, die drei kleinen Wesen, die dort im Bauch der jungen Frau heran wuchsen, würden es gut haben, da war sie sich sicher. Die beiden würden das schaffen und ihren Kindern die Liebe geben können, die sie brauchten. Das konnte sie in den Augen der beiden sehen, anders als bei anderen Patienten. Die waren damit schon jetzt überfordert. Bei Temari und Shikamaru hatte sie ein gutes Gewissen, wenn sie auf dem Monitor sah, wie die kleinen immer größer wurden und sich ihre Gliedmaßen ausbildeten. Und sie fand es faszinierend, wie jedes Mal ein Glitzern in Temaris Augen trat. Glücklich lächelte sie die beiden an. Ja, die beiden waren bereit das Geschlecht ihrer Kinder zu erfahren. „Als es wird wahrscheinlich ein Junge und ein Mädchen. Was mit Ihrem letzten Kind ist, weiß ich nicht. Es versteckt sich momentan, so dass ich es nicht sehen kann, aber vielleicht klappt es ja beim nächsten Mal… Temari, Sie können sich das Gel wieder abwischen und sich richtig anziehen. Ich drucke noch schnell das Bild aus.“, erklärte Ruka und reichte ihr ein Papiertuch. Temari nahm es und wischte sich das Gel vom Bauch, wobei Shikamaru ihr behilflich war. Dann schob sie ihr T-Shirt wieder runter und setzte sich mit Shikamarus Hilfe auf. Dankend nahm sie das Bild entgegen und stieg von der Liege. Zusammen mit Shikamaru ging sie zur Tür. „Machen Sie bitte für den nächsten Monat noch einen Termin. Ach so und fall Sie einen Druck an ihrem Bauch spüren, ist das nicht schlimm. Sie sind nun im fünften Monat, da ist es normal, dass Sie die Bewegungen der Babys spüren. Das ist völlig normal. Also kein Grund zur Sorge!“, meldete sich Ruka noch Mal zu Wort. Temari nickte als Zeichen, dass sie verstanden hatte. Von außen konnte man ihr nichts ansehen, doch freute sie sich innerlich schon riesig. Sie freute sich, dass sie bald ihre Kinder spüren konnte. Sie wusste, dass es mit Schmerzen verbunden sein würde, doch das war ihr egal, dann wusste sie wenigstens, dass es ihren Kindern gut ging und sie wurde daran erinnert, dass sie nicht mehr alleine war. Zusammen mit Shikamaru ging sie zum Empfang. Dort stand Ino und grinste sie breit an. Irgendwie war es ihnen nicht ganz geheuer, wie die Blonde sie angrinse. Vor dem Empfangstresen blieben sie stehen. Inos Grinsen wich nicht. „Ich brauche einen Termin für nächsten Monat. Such einfach einen aus.“, meinte Temari. „Und was ist es?“, fragte Ino. Ihr Grinsen wurde noch breiter, wenn das überhaupt noch möglich war. „Ein Junge, ein Mädchen und ein Fragezeichen!“, antwortete Temari. Sie nahm den Zettel, den Ino ihr gab, warf einen Blick drauf und verstaute ihn gut in ihrer Tasche. Ino musterte sie nur verwirrt. Temari wusste, was Ino verwirrte. „Eins der Kinder hatte keine Lust, sich zu offenbaren…“, erklärte sie. Ino nickte. Sie erspähte etwas hinter ihren Freunden und fing wieder an zu grinsen. Temari und Shikamaru beobachteten sie skeptisch. „Warum grinst du so?“, fragte Temari unsicher. Sie vertraute Ino immer noch nicht wirklich. Auch war sie immer noch sauer auf die Blonde. Sie und Kankuro hatten sich zwar wieder vertragen, dennoch konnte sie der Blonden das nicht einfach so verzeihen. Kankuro war immerhin ihr Bruder und sie liebte ihre Brüder einfach. „Ach ich hab nur ein paar Leute Bescheid gesagt, dass ihr hier seid und das Geschlecht eurer Kinder erfahren werdet…“, flötete sie. Abrupt drehten sich Temari und Shikamaru um. Sie sahen, wie Yoshino, Shikaku, Sakura, Sasuke und Tenten auf sie zugelaufen kamen. Alle lächelte sie an, bis auf Sasuke, der wie immer guckte. Temari ahnte böses. Sie drehte sich zu Ino um und funkelte sie böse an. „Ich bring dich um!“, knurrte sie. Ino grinste. „Ich weiß, aber du wolltest mich eh wegen der Sache mit deinem Bruder umbringen, also spielt das keine Rolle.“, flötete sie. Temari knurrte und dreht sich wieder zu ihren ‚Gästen‘, die mittlerweile vor ihnen standen. Shikaku und Sasuke sahen so aus, als wären sie nicht freiwillig mit dabei. Sasuke und Sakura hatten je ein Baby auf dem Arm. Tenten schob den Kinderwagen. Temaris Blick fiel sofort auf die beiden Babys. Sie fand die zwei einfach so süß! Sie wusste auch nicht warum, doch, seit sie schwanger war, zogen Babys sie magisch an. Das hatte sie bis jetzt immer nur bei Shikamarus Patenkind, Hinoko, gehabt. „Und was wird es?“, fragte Yoshino aufgeregt. „Ein Junge, ein Mädchen und ein Fragezeichen.“, wiederholte Temari ihre Worte genervt. Sie würde Ino auf jeden Fall umbringen! Yoshino verstand den Sinn ihrer Worte sofort. „Das ist aber schade, dass sich der kleine nicht gezeigt hat… Aber so dramatisch ist es auch nicht. Wir müssen ja eh Jungs und Mädchen Sachen holen. Da ist es egal, ob das dritte Kind ein Junge oder Mädchen wird!“, meinte sie. Irritiert sah Temari sie an. Sie verstand gar nichts mehr. „Wie meinst du das?“, fragte sie unsicher. „Na wie wohl?! Wir sind hier, um mit dir ein paar Sachen für die Babys einzukaufen. Und da du noch unerfahren bist, gehen Sakura und ich mit. Tenten ist dabei, um dich zu beraten.“, erklärte sie. Sasuke sah seine Freundin skeptisch an. Diese lächelte etwas unbeholfen. „Das wollte ich dir noch sage, Schatz. Kannst du dich um die beiden kümmern? Ich bin in zwei Stunden auch wieder da!“ Bittend sah sie ihn an. Er seufzte. „Hab ich eine Wahl?“, fragte er genervt. „Nein, eigentlich nicht!“, flötete sie, legte ihren Sohn in den Kinderwagen und überrichte diesen Sasuke. Mit einem Kuss verabschiedete sie sich von ihm. Yoshino nahm Temaris Hand und zog sie hinter sich her aus dem Krankenhaus. Tenten und Sakura folgten ihnen. Hinter ihnen trotteten Shikaku und Shikamaru hinterher. Die beiden hatten absolut keine Lust dazu. Sollten die Frauen doch alleine shoppen gehen. Sie wusste schon worauf das hinaus lief. Am Ende durften sie dann die Tüten schleppen. Trotzdem sagten sie nichts. Gegen Yoshino würden sie so oder so nicht ankommen. Sie hatten also keine Wahl. „Müsst ihr alle mitkommen?“, fragte Temari genervt. „Ja!“, antworteten die Frauen im Chor. „Warum?“, fragte sie weiter. „Temari, Liebes, das hab ich dir doch eben schon erklärt. Sakura und ich haben die Ahnung und Tenten berät dich beim Aussehen!“, erklärte Yoshino ihr erneut. „Können wir das nicht wann anders machen?“, versuchte sie es weiter. „Nein!“, meckerten wieder alle im Chor. „Warum?“ „Weil wir sonst nie dazu kommen werden und ihr dann ohne Sachen und mit den Kindern da steht! Und jetzt reicht es mit der Fragerei! Wir machen das jetzt, ohne Wiederrede!“, fuhr Yoshino sie an. Temari seufzte. Sie drehte sich zu Shikamaru und sah ihn bittend an, doch der zuckte nur mit den Schultern. Ihr Blick wanderte weiter zu Shikaku. Der sah sie aber nur mittleidig an, konnte ihr aber auch nicht helfen. Genervt stöhnte sie. „Warum muss das immer mir passieren?“, seufzte sie. Kapitel 34: Shopping, Realität und Probleme ------------------------------------------- 31. Shoppen, Realität und Probleme „Was hältst du davon, Temari?“, fragte Yoshino. Sie hielt ihr ein kleines rosanes Kleidchen vor die Nase. Ungläubig sah Temari sie an. „Es ist rosa!“, sagte sie entsetzt. Yoshino lächelte nur. „Ja, und?“ „Ich lass mein Kind doch kein Rosa anziehen!“, fauchte Temari. Sie war tierisch genervt. Schon seit fast zwei Stunden ging das so. Yoshino wollte ihr ständig irgendwas in rosa oder pink andrehen, was sie aber überhaupt nicht haben wollte. Immer wieder gerieten die beiden Frauen aneinander. „Wieso denn nicht, Temari? Rosa ist doch eine tolle Mädchenfarbe!“, argumentierte Yoshino. „Das ist mir doch egal! Mein Kind wird kein rosa tragen! Ich scheiß auf die typischen Jungs- und Mädchenfarben! Ich ziehe MEINEM Kind das an, was MIR gefällt!“, keifte Temari. Böse sah Yoshino si an. Es kam nur selten vor, dass jemand ihr wiedersprach. Die anderen Begleiter hatten bereits Abstand genommen, da sie sich nicht in den Streit einmischen wollten. Man konnte förmlich die Luft knistern hören. Sie fürchteten, dass die beiden Frauen bald aufeinander losgehen würden… Herausfordernd erwiderte Temari den Blick. Keiner von beiden brach den Blickkontakt. Sie kämpften Still gegeneinander an. Temari war es egal, dass Yoshino eigentlich immer ihren Willen bekam. Hier ging es um ihre Kinder und da würde sie entscheiden. Höchstens Shikamaru durfte noch etwas dazu sagen. Yoshino merkte schnell, dass sie verloren hatte. Gegen Temaris Sturkopf kam selbst sie nicht an. Sie seufzte und nahm ein neues Kleidungsstück. Es war ein rosaner Strampler. Den zeigte sie dann der Mutter ihrer Enkelkinder. „Und was ist damit?“, fragte sie zuckersüß. Temari schrie. Böse sah sie Yoshino an. „Du willst es einfach nicht verstehen, oder? MEIN KIND WIRD KEIN ROSA TRAGEN!“, schrie sie durch den ganzen Laden. Mehrere Passanten schenkten ihnen nun ihre Aufmerksamkeit. Gespannt verfolgte sie den Streit. „Ich will dir doch nur helfen!“, keifte Yoshino zurück. „Ich brauche deine Hilfe aber nicht!“, fauchte Temari. Böse funkelten sich die beiden Frauen an. „Gut, wenn du meine Hilfe nicht brauchst, dann gehen wir halt! Sieh doch zu, wie du alleine klar kommst!“, schrie Yoshino zurück. Mit einem bösen Blick wendete sie sich an Shikaku. „Shikaku, wir gehen!“, wies sie ihn an. Wütend dampfte sie ab. Temari schnaubte. Sie war immer noch auf hundertachtzig. Wütend starte sie Yoshino hinterher. Nach ein paar Minuten drehte sie sich zu Sakura und Tenten. Angriffslustig funkelte sie die beiden an. Bei dem Blick bekamen sie es doch irgendwie mit der Angst zu tun. Sie tauschten ein Blick aus, der mehr sagte als tausend Worte. „Wir gehen dann auch Mal!“, sagte Sakura unsicher und lächelte sie unbeholfen an. Schnell drehte sie sich um und entfernte sich, bevor Temari noch etwas sagen konnte. Siegessicher sah sie ihnen hinterher. Endlich hatte sie ihre Ruhe. Sie hätte schon viel eher etwas sagen sollen. Tief atmete sie ein und aus, um wieder zur Ruhe zu kommen. Shikamaru hatte sie die ganze Zeit über beobachtet. Er fand es jedes Mal faszinierend, wie sie in wenigen Sekunden jedem Angst einjagen konnte. Doch fand er es noch faszinierender, dass sie sich traute etwas gegen seine Mutter zu sagen. Da war sie so ziemlich die einzige, die sich das traute. Aber genau deshalb liebte er sie. Sie würde sich mit jedem anlegen, wenn ihr etwas nicht passte und das machte sie so einzigartig. Langsam schritt er auf sie zu. Sie stand immer noch mit dem Rücken zu ihm. Mit einem Lächeln auf den Lippen schlang er seine Arme um ihren rundlichen Bauch. Er schmiegte sich an ihren Rücken. Temari lehnte ihren Kopf an seine Brust und seufzte. Ihre Hände legten sich auf seine. „Du bist unglaublich!“, hauchte er ihr ins Ohr. Sie grinste. „Ich weiß!“, kicherte sie. Sie wusste auch nicht, wie Shikamaru das jedes Mal machte, doch wurde ihre Laune schon wieder besser. Er hatte irgendwie eine beruhigende Wirkung auf sie. Temari drehte ihren Kopf, sodass sie ihm ins Gesicht sehen konnte. Sanft lächelte sie ihn an. Shikamaru erwiderte es. „Wollen wir wieder gehen oder noch etwas weiter shoppen?“, fragte sie ihn. „Lass uns doch noch etwas weiter shoppen, wenn wir schon mal hier sind…“, antwortete er. Sie nickte. „Und wenn wir was Tolles finden, kannst du es meiner Mutter unter die Nase reiben.“, fügte er hinzu. Ein Grinsen legte sich auf Temaris Lippen. Genau, das würde sie tun. Vielleicht ließ diese Frau sie dann endlich in Ruhe. Sie war alt genug und brauchte keine Hilfe. Sie kam auch ganz gut ohne eine Yoshino Nara klar. Und das würde sie ihr auch beweisen. Zusammen schlenderten sie durch die Geschäfte. Doch auch nach einer weiteren Stunde hatten sie noch nichts Passendes gefunden. Temari seufzte. Sie musste sich wohl eingestehen, dass es doch gar nicht so einfach war, wie sie gedacht hatte. Und vielleicht brauchte sie ja doch die Hilfe von Yoshino. Aber nur vielleicht! Sicher würde sie nicht so schnell aufgeben. Plötzlich blieb sie stehen. Sie starrte auf den Kleiderständer direkt vor sich. Shikamaru hatte erst nicht gemerkt, dass sie stehen geblieben war, weshalb er einfach weiter ging. Erst nach ein paar Minuten merkte er, dass sie nicht mehr an seiner Seite war. Schnell lief er zurück. Als er sie fand, stellte er sich hinter sie, schlang seine Arme um ihre Taille, verschloss sie vor ihrem Bauch und legte seinen Kopf auf ihrer Schulter ab. Doch sie bemerkte ihn gar nicht. Interessiert folgte er ihrem Blick. Was er dort sah, ließ ihn schmunzeln. Seine schwangere Freundin starrte wie gebannt auf einen kleinen weißen Strampler. Die Füße, der Kragen und das Ende der Ärmel waren in einem Braun gehalten. Mit braunem Faden wurde ein großer Teddy, der einen kleinen Babyhasen hielt, genäht. Es sah einfach nur süß aus. (http://www.kinousses.com/de/strampler-bodys-0-2jahre-gunstig/1061-strampler-lapinours.html) „Lass uns den kaufen!“, flüsterte Shikamaru ihr ins Ohr. Erst jetzt löste sich Temari aus ihrer Starre. Verwirrt sah sie ihn an. Sie hatte gar nicht gemerkt wie viel Zeit vergangen war. Erst als Shikamaru in Richtung des Kleiderständers nickte, verstand sie. Sie ergriff das Preisschild, doch so ganz traute sie ihren Augen nicht. Nachdem sie nach drei Minuten immer noch nichts gesagt hatte, nahm er selbst das Preisschild. Auch er wunderte sich ganz schön über den Preis. Temari lächelte ihn matt an. „Lass uns einfach weiter suchen.“, sagte sie wenig überzeugend. Eigentlich würde sie diesen Strampler schon gerne kaufen, doch 1.333 Ryou waren einfach zu viel für einen einzigen Strampler. So viel konnten sie nicht ausgeben, nicht wenn es auch welche für 216, 50 Ryou gab. Mit einem traurigen Blick wendete sie sich ab, doch Shikamaru hielt sie fest. Mit einem festen Blick sah er sie an. Er sah in ihren Augen, dass sie ihn wollte, aber sah er auch, dass sie das niemals zugeben würde… Einen Moment lang dachte er nach, dann seufzte er. Sie war manchmal echt kompliziert! Kurzerhand ergriff er einfach den Strampler. Temari wollte schon protestieren, doch er zog sie einfach mit zur Kasse. Dort bezahlte er die 1.333 Ryou und verließ mit ihr den Laden wieder. Die Tüte mit dem Strampler drückte er ihr in die Hand. Sie gingen ein paar Minuten die Straßen entlang, bis Temari sich erschöpft auf einer Bank niederließ. Der Tag war mehr als anstrengend für sie gewesen. Shikamaru setzte sich neben sie. Stille herrschte zwischen den zweien. „Warum hast du ihn gekauft?“, fragte Temari nach einer Weile. Die ganze Zeit über hatte sie den Strampler glücklich gemustert. Shikamaru hatte sie dabei beobachtet. „Weil es dich glücklich macht!“, war seine ehrliche Antwort. „Aber du kannst doch nicht einfach mal 1.333 Ryou ausgeben, nur um mich glücklich zu machen!“, erwiderte sie. Shikamaru grinste. „Doch denn das habe ich gerade getan!“, meinte er. Beleidigt drehte Temari sich weg. Sie hasste es vorgeführt zu werden. Außerdem ging es hier ums Prinzip. Shikamaru betrachtet das lächelnd. Er verstand ja, was die sagen wollte, doch das musste einfach sein. Immer noch lächelnd legte er einen Finger unter ihr Kinn, dann drehte er ihren Kopf, sodass sie ihm in die Augen gucken musste. „Temari, ich versteh, was du mir sagen willst. Wir müssen für drei kleine Babys Einrichtung und Kleidung kaufen. Außerdem müssen wir bei Gaara das Haus abbezahlen und natürlich für uns sorgen. Das heißt wir werden in nächster Zeit viel Geld ausgeben. Doch das ist ein Problem, das sich lösen lässt! Ich könnte der Ernennung zum Jonin zustimmen und mehr Missionen annehmen, dann hätten wir auch mehr Geld!“, erklärte er. „Ich will aber nicht, dass du dich dazu gezwungen fühlst Jonin zu werden. Und ich will die drei auch nicht alleine aufziehen müssen, nur weil ihr Vater auf einer schweren Joninmission umgebracht wurde! Außerdem vergisst du da eine Sache! Ich werde bestimmt nicht den Rest meines Lebens zu Hause bleiben und als Hausfrau emden! Sobald die kleinen alt genug sind, werde ich wieder arbeiten! ...“, erwiderte Temari. „Du wirst sicher nicht mehr als Kunoichi arbeiten! Das werde ich nicht zulassen!“, meckerte Shikamaru sofort, ohne sie wirklich ausreden zu lassen. Temari schnaube. „Hättest du mich ausreden lassen, hätte ich gesagt, dass ich mir irgendwo einen Job suchen werde. Vielleicht geh ich ja an die Akademie. Mir ist klar, dass es keine gute Idee wäre weiterhin auf Missionen zu gehen. Ich will nämlich auch nicht, dass unsere Kinder ohne Eltern aufwachsen!“, fuhr sie ihn an, wobei sie zum Ende hin immer ruhiger wurde. Shikamaru atmete erleichtert aus. Er war froh, dass sie so dachte. Da waren sie wenigstens einer Meinung. Wider legte sich Stille über sie beide. „Das wird wohl doch nicht so einfach, wie ich dachte…“, gab Temari nach einiger Zeit zu. Verwirrt sah Shikamaru sie an. „Heißt das, du willst doch die Hilfe meiner Mutter?“, fragte er vorsichtig und musterte sie eingehend. Temari seufzte. „Das wird wohl das Beste sein, oder? Aber auch nur solange sie sich nicht wieder so aufführt!“, meinte sie. Shikamaru nickte. „Dann lass uns morgen zu meinen Eltern gehen und mit ihnen reden. Ich werde auch mit meinem Vater sprechen, dass er noch mal mit meiner Mutter redet und du kannst dich bei ihr entschuldigen.“, schlug er vor. „Ok, aber dann lass uns jetzt nach Hause gehen. Ich habe riesen Hunger!“ Shikamaru lachte. Den hatte sie in letzter Zeit öfters. Lächelnd nahm er ihre Hand und zog sie hoch. Zusammen gingen sie nach Hause. ________________________________________________________________________________________________ ein Ryou entspricht ungefähr 0,06 € (http://de.naruto.wikia.com/wiki/Ryou) Kapitel 35: Gespräche --------------------- 32. Gespräche „Oh, was wollt ihr denn hier? Ich hätte ich so schnell mit euch gerechnet…“, begrüßte Shikaku seine Gäste. Abwechselnd sah er von Shikamaru zu Temari. Temari wich seinem Blick aus. Sie starrt wie gebannt auf den Baum neben dem Haus, als wäre er das interessanteste, was es überhaupt gab. Wie sie es doch hasste sich zu entschuldigen und ihre Schwächen einzugestehen… „Ich wollte mit dir etwas bereden, Papa. Und Temari würde sich gerne bei Mama entschuldigen, stimmt doch oder Schatz?!“, sagte er und legte einen Arm um ihre Taille. Temari drehte grummelnd ihren Kopf in seine Richtung. „Stimmt genau, Schatz!“, sagte sie zuckersüß und setzte ein, nicht gerade gelungenes, gekünsteltes Lächeln auf. Shikaku schmunzelte. Ihm war klar, dass es gegen die Natur der Blonden sprach, sich zu entschuldigen und dass sie das nur ungern tat. „Na dann kommt mal rein.“, wies er sie an und trat zur Seite, damit sie rein gehen konnten. Temari und Shikamaru traten ein und zogen sich die Schuhe aus. Shikaku schloss die Tür. „Shikamaru, lass uns in mein Büro gehen, da haben wir unsere Ruhe. Temari, Yoshino steht in der Küche und kocht. Du kannst ihr ja ein bisschen helfen.“, schlug Shikaku vor. Die beiden nickten. Shikamaru ging mit Shikaku in dessen Büro. Temari sah ihnen einen Moment hinterher, dann drehte sie sich seufzend um und ging zur Küche. Leise trat sie ein. Yoshino hatte sie noch nicht bemerkt. Angestrengt dachte sie nach. Wie sollte sie das jetzt am besten angehen? Sie hatte absolut keine Ahnung. Darum hasste sie es, sich zu entschuldigen. Sie wusste einfach nicht wie und es war ein Zeichen für Schwäche. Und sie war nicht schwach. Sie war die stärkste Kunoichi und der stärkste Jonin in ganz Sunagakure. „Möchtest du noch länger in der Tür stehen oder hilfst du mir mal, Temari! Das Gemüse muss geschnitten werden!“, holte Yoshino Temari aus ihren Gedanken zurück. Schnell kam Temari der Aufforderung nach. Sie stellte ihre Tasche ab, wusch sich die Hände und machte sich an die Arbeit. Yoshino hatte Temari schon lange vorher bemerkt gehabt. Nur hatte sie nichts gesagt. Sie war immer noch total wütend auf die Freundin ihres Sohnes. Niemand sprach so mit Yoshino Nara! Doch wunderte es sie, dass Temari so schnell wieder aufgetaucht war und das ohne Shikamaru. Sie fragte sich, was die hübsche Blondine vorhatte. Fragen wollte sie allerdings nicht. Temari sollte den ersten Schritt machen. So legte sich ein Schweigen über die beiden Frauen. ~~~ „Setz dich doch, Shikamaru!“, wies Shikaku ihn an, als sie in sein Büro eintraten. Shikamaru kam seiner Aufforderung nach. Sie setzten sich beiden gegenüber an einen Tisch. Auf dem Tisch stand ein Shogibrett. Lächelnd lehnte sich Shikamaru in den großen Sessel zurück. Ihm war klar, was sein Vater vorhatte. „Lust auf eine Partie?“, sprach dieser seinen Gedanken aus. Shikamaru nickte und machte den ersten Zug. Shikaku fuhr fort. So ging es schweigend hin und her. „Also, was wolltest du mit mir bereden, Shikamaru?“, fragte Shikaku, nachdem sie eine Weile gespielt hatten. Shikamaru dachte einen Moment nach. Wie konnte er das am besten ausdrücken? Er hatte keine Ahnung. Shikaku sah es seinem Sohn an. „Der gestrige Tag war wohl nicht so erfolgreich wie ihr es euch erhofft hattet…“, stellte er fest. Shikamaru nickte und machte den nächsten Zug. „Wir haben zwar einen sehr schönen Strampler bekommen, doch hat es lange gedauert und einen kleinen Machtkampf gebraucht.“, erklärte er währenddessen. „Was ist passiert?“, fragte sein Vater. Shikamaru erzählte in Kurzfassung, wie sie an den Strampler gekommen waren. Shikaku schmunzelte. Er konnte sich das alles Bildlich vorstellen. „Und was hast du jetzt vor? Wegen dem Geld meine ich.“, fragte er. Shikamaru seufzte genervt. „Ich hab keine Ahnung!“, gab er zu. „Ich habe Temari vorgeschlagen mich zum Jonin ernennen zu lassen, doch das will sie nicht. Lieber will sie selbst wieder arbeiten…“, erklärte er. Shikaku nickte wissend. „Ich verstehe, was du mir sagen willst, Shikamaru. Aber hast du es auch schon mal aus Temaris Sicht gesehen?“, fragte er seinen Sohn und vollendete seinen Zug. Shikamaru sah ihn verwirrt an. „Shikamaru, es gibt viele Frauen, die nicht von ihren Männern oder Freunden abhängig sein wollte. Vor allem Temari gehört zu dieser Art von Frau, denkst du nicht?! Sie will sich selbst was leisten können und nicht immer dich nach Geld fragen. Die typische Hausfrauenrolle passt einfach nicht zu ihr und ihrem Charakter. Verstehst du das, mein Sohn?“, erklärte er ihm. So langsam verstand Shikamaru, was sein Vater ihm sagen wollte und er glaubte, dass er Recht hatte. Temari war ein selbstbewusstes, starkes und eigensinniges Mädchen. Die Hausfrauenrolle passte wirklich nicht gut zu ihr. Er sah ein, dass er sie ihr eigenes Ding durchziehen lassen musste. Und er würde sie dabei unterstützen, egal was sie machen wollte. ~~~ „I-ich bin fertig!“, sagte sie leise, nachdem sie das ganze Gemüse gewaschen und geschnitten hatte. Yoshino nickte nur. Sie hatten noch kein Wort miteinander gesprochen, sich nur angeschwiegen. Doch langsam wurde es Zeit, dass sie das klärte. Sie musste fertig sein, wenn auch Shikamaru und Shikaku alles besprochen hatten. Doch wie sollte sie es anfangen? ‚Man Temari, reiß dich zusammen! Das ist nur eine schlappe Entschuldigung!‘, rief sie sich zur Ordnung. Nur wollte sie so wenig wie möglich von ihrem Stolz dafür einbüßen… „Wo hat du Shikamaru gelassen?“, fragte Yoshino barsch. Sie hatte sich umgedreht und betrachtet Temari feindselig. „Bei Shikaku.“, antwortete sie knapp und kalt. Das würde sie sich sicher nicht von Yoshino gefallen lassen. Yoshino wiederum nickte nur und drehte sich wieder um. Innerlich stöhnte Temari. So konnte es doch nicht weiter gehen. Dann waren sie nächste Woche noch nicht fertig… Temari atmete noch mal tief durch. Das kostete sie jede Menge Stolz und sehr viel Überwindung. Sie nahm sich das Gemüse und trat neben Yoshino. „Was jetzt?“, fragte sie die älter freundlich und sah sie abwartend an. Yoshino sah sie verwirrt an. Sie hätte weder damit gerechnet, dass Temari auf sie zukommen würde, noch, dass sie ihr freundlich gegenüber war. Doch dann legte sich auch ein Lächeln auf ihre Lippen. Freundlich sah sie Temari an. ~~~ „Das ist aber nicht alles, was dich bedrückt, oder mein Sohn?“, fragte Shikaku nach ein paar Zügen. Shikamaru nickte. „Ich weiß nicht, ob wir… oder besser ob ich das wirklich alleine schaffe…“, gab er bedrückt zu und senkte den Kopf. Bis jetzt hatte er das noch keinem gesagt. Es war ihm unangenehm, so was zu denken oder zu sagen, doch glaubte er, dass sein Vater der richtige war, um sich jemanden anzuvertrauen. „Shikamaru, ich versteh, dass du sich momentan unsicher fühlst. Du bist selbst fast noch ein Kind und fühlst dich bei einer so großen Aufgabe überfordert. Das ist völlig natürlich!“, begann Shikaku. „Doch bist du nicht alleine! Du hast Temari und deine Freunde und du hast uns! Ihr beide seid nicht alleine und werdet es auch nie sein! Wir werden euch alle zur Seite stehen und euch helfen, wo wir nur können. Vergiss das nie, eure Freunde und Familien sind immer für euch da! Außerdem habt ihr immer noch euch! Wenn ihr Probleme habt, redet miteinander! Temari und du, ihr werdet das sicher schaffen, denn ihr seid niemals alleine!“ Eindringlich sah er seinen Sohn an. Dieser schluckte hart. Eigentlich hätte er das auch selbst wissen müssen. Doch war er froh, dass sein Vater ihm das so klar vor Augen gehalten und ihm den Kopf gewaschen hatte. „Danke, Papa!“, sagte er und machte seinen nächsten Zug. ~~~ „Warum seid ihr eigentlich hier?“, fragte Yoshino, während sie weiter kochten. „Shikamaru wollte mit Shikaku reden.“, antwortete sie schnell- zu schnell. Skeptisch hob Yoshino eine Augenbraue. „Und warum bist du hier?“, hakte sie nach. „Hab Shika begleitet.“, antwortete sie schlicht. „Und?“ Temari seufzte. Woher wusste Yoshino, dass da noch mehr war? Diese Frau war echt genial. „Ich wollte mich bei dir entschuldigen, Yoshino.“, gab sie leise zu und sah zur Seite. Yoshino nickte. „Ich nehme deine Entschuldigung an, Temari. Beim nächsten Mal werden wir wieder mitkommen oder auch nur ich und dir helfen. Aber dieses Mal werde ich deinen Wunsch befolgen!“, sagte sie ruhig. Temari sah sie verwirrt an. Sie hatte mit vielem gerechnet aber nicht damit. „Du willst mir nichts vorhalten?“, fragte sie irritiert. Yoshino schüttelte den Kopf. „Nein. Ich hab gestern mit Shikaku gesprochen und er hat mir klar gemacht, dass es auch meine Schuld war. Temari auch mir tut es leid!“, erklärte sie. Temari lächelte sie an. „Schon ok, Yoshino. Aber was hat Shikaku gesagt?“, fragte sie neugierig. Yoshino erwiderte das Lächeln und erzählte, was passiert war, nachdem sie den Laden verlassen hatte. ~~~ „Ich hätte da noch eine Bitte…“, sagte Shikamaru und machte seinen nächsten Zug. Es waren nur noch wenige Steine übrig. „Und das wäre?“, fragte Shikaku misstrauisch. „Redest du noch Mal mit Mama?“ „Wieso soll ich das machen?“, fragte Shikaku verwirrt. Er verstand nicht, worauf sein Sohn hinaus wollte. „Nun ja, wir werden sicher noch Mal losziehen müssen, um Sachen zu holen und da wären du und Mama ganz hilfreich, doch das geht nicht, wenn Mama und Temari sich dauernd an zicken. Außerdem möchte auch ich keine rosa oder pinken Sachen für meine Kinder haben. Könntest du deshalb noch mal mit ihr reden? Auf dich hört sie sicher mehr!“, erklärte Shikamaru. Shikaku nickte. „Das habe ich gestern schon gemacht, nachdem sie wütend aus dem Laden gestürmt ist. Und sie hat eingesehen, dass sie einen Fehler begangen hat.“, berichtete er. Shikamaru sah ihn verwirrt an. „Wie hast du das denn gemacht?“, fragte er neugierig. Shikaku grinste und erzählte, was passiert war, nachdem Yoshino den Laden verlassen hatte. -Flashback- „Shikaku, wir gehen!“, wies sie ihn an. Wütend dampfte sie ab. Shikaku folgte ihr mit schnellen Schritten. „Argh, wie kann sie nur. Niemand widerspricht mir! Aber sie wird schon sehen, dass das alles gar nicht so einfach ist, wie sie es sich vorstellt!“, beschwerte sich Yoshino. Shikaku seufzte. Da würde noch ein ganzes Stück Arbeit auf ihn zukommen… Doch erst mal würde er sie sich abregen lassen. Sie waren schon eine ganze Weile gelaufen, als sich Yoshino wieder beruhigte. Shikaku legte sich noch Mal alle Worte genau zu Recht. Ein falsches Wort und er würde es bereuen. „Yoshino, Liebling, bist du dir sicher, dass das alles Temaris Schuld war?“, fragte er vorsichtig. Yoshino sah ihn böse an. Sie wusste, worauf hinaus er wollte. „Ja, es war allein die Schuld dieser verzogenen Göre!“, fauchte sie. Shikaku zeigte keine Regung. „Yoshino!“ Eindringlich sah er sie an. „Wenn du mal dein angekratztes Ego vergisst, war es wirklich nur ihre Schuld?“, fragte er erneut. Yoshinos Blick verfinsterte sich. Sie kannte die Antwort genau, doch sie gefiel ihr überhaupt nicht. Natürlich wusste sie, dass sie eine Teilschuld hatte, doch wollte sie das nicht zugeben, weshalb sie eingeschnappt vor lief. Shikaku eilte ihr schnell hinterher. Wieder waren sie einige Minuten schweigend nebeneinander hergelaufen. Doch war es dieses Mal Yoshino, die das Schweigen brach. „Vielleicht hast du recht… Vielleicht hab auch ich Schuld dran…“, gab sie leise zu. Auf Shikakus Gesichtszügen bildete sich ein kleines Lächeln. Einsicht war der erste Schritt zur Besserung. Und so ein bisschen Einsicht hatte sie ja nun schon gezeigt. Jetzt musste er es nur noch schaffen, dass sie einsah, dass es größten Teils ihre Schuld war. „Meinst du nicht, dass du an allem etwas mehr Schuld bist?“, versuchte er es erneut. Doch ging das nach hinten los. Wütend drehte Yoshino sich um. „Shikaku, komm endlich auf den Punkt und stell nicht dauernd so dämlich Fragen!“, fuhr sie ihn an und stemmte due Hände in die Hüften. Shikaku war ein paar Schritte zurück gewichen. Er hatte nicht damit gerechnet, dass sie gleich so sauer wurde. Toll, wie sollte er da jetzt nur wieder rauskommen? Er hatte keine Ahnung. Also sagte er einfach die Wahrheit. „Vielleicht solltest du dich einfach bei Temari entschuldigen, Yoshino. Sie hat dir mehrmals gesagt, dass sie nichts in Rosa haben will. Das hättest du respektieren sollen. Aber du musstest ihr ja immer wieder etwas rosanes vor die Nase halten. Da ist es kein Wunder, dass sie so sauer wird…“, sagte er ruhig und sah sie ernst an. Sie erwiderte den Blickkontakt. In ihrem Blick war so viel Wut zu sehen, doch glaubte er, in ihren Augen eine Spur von Enttäuschung und Verletztheit zu sehen. Doch wusste er nicht wieso. „Wenn du sowieso auf ihrer Seite stehst, kannst du auch wieder zu ihr und Shikamaru zurück gehen!“, keifte sie, drehte sich um und verschwand. Shikaku sah ihr verwirrt hinterher. Auch nach all den Jahren Ehe verstand er sie manchmal immer noch nicht. Er seufzte. Jetzt war genau das eingetreten, was er nicht wollte. Sie war sauer und weg und er hatte keine Ahnung wieso. Das würde später sicher noch lustig werden… Aber erst mal musste er sie finden. Seufzend machte er sich auf den Weg, um seine Liebste zu suchen. -Flashback ende- „Na das hast du ja toll hinbekommen, Papa…“, meinte Shikamaru. „Ich kann kaum glauben, dass sie danach noch einsichtig war.“, sagte er und setzte den nächsten Stein. „Ich hätte es auch nicht gedacht.“, gab Shikaku zu. „Aber du glaubst nicht, was passiert ist, nachdem sie abgehauen ist.“, meinte er und machte den nächsten Zug. Abwartend sah Shikamaru ihn an. Sein Vater hatte ihn neugierig gemacht. Also erzählte Shikaku, was danach passiert war. ~~~ „Typisch Mann!“, regte sich Temari auf. Kopfschüttelnd rührte sie das Gemüse um. Yoshino stimmt ihr zu. „Da denkt man in einer Ehe ist man Loyal zueinander und dann so was…“, meinte sie bitter. Temari sah sie an. Sie sah, wie Yoshinos Augen traurig wurden, doch das Lächeln auf ihren Lippen blieb. „Und was hast du gemacht, nachdem du abgehauen bist?“, fragte Temari die ältere leise. Sie wollte nicht ihre Gefühle verletzen. Yoshino lächelte sie jedoch nur an und erzählte die Geschichte zu ende, während die beiden weiter kochten. -Flashback- Schnell lief sie die Straßen entlang. Sie wollte Shikaku weder sehen noch hören. Sie war wütend, traurig und enttäuscht zugleich. Sie dachte Shikaku würde auf ihrer Seite stehen, doch da lag sie wohl falsch. Yoshino spürte wie Tränen in ihr aufsteigen wollten, doch sie hielt sie zurück. Nein! Sie würde jetzt sicher nicht weinen! Nicht vor all den Leuten. Nicht deswegen! Das konnte er vergessen! Plötzlich blieb sie stehen. Der Ort, zudem ihre Füße sie getragen hatten, ließ sie schmunzeln. Sie stand inmitten einer großen Blumenwiese. Doch war es keine normale Blumenwiese. Es war die Blumenwiese, auf der Shikaku ihr vor Jahren einen Antrag gemacht hatte. Lächelnd sah sie sich um. Für einen kleinen Moment vergaß sie all ihre Sorgen. Doch dann kam sie in die Realität zurück. Seufzend dreht sie sich um. Sie hatte noch keine Lust zurück zu gehen. Sie wollte einfach noch nicht mit Shikaku sprechen. Also setzte sie sich unter einen Baum in den Schatten, denn dort würde Shikaku sie sicher nie suchen. Eine Weil saß sie nur so da, doch dann fing sie an nach zu denken. Sie dachte darüber nach, was passiert war und was Shikaku gesagt hatte. Sie musste sich wohl eingestehen, dass er recht gehabt hatte. Ja, sie hatte es übertrieben, doch sie fand die Sachen einfach so süß! Ja, sie hätte trotzdem auf Temari hören sollen. Sie war schließlich die Mutter der drei. Doch gab das Temari nicht das Recht sie so an zu zicken, auch wenn sie nur überreagiert hatte. Ja sie würde sich entschuldigen, aber nur wenn auch Temari sich entschuldigte! Yoshino seufzte. Toll, was brachte ihr das jetzt? Shikaku war weg. Sie hatte ihn unberechtigt angeschrien. Er hatte recht gehabt und sie überreagiert. Sie würde sich auch bei ihm entschuldigen. Das war echt kein toller Tag für ihr Ego und ihren Stolz. Doch bei ihm entschuldigte sie sich gerne. Sie stritten öfters, aber danach bereute sie es immer wieder. Sie hoffte, er würde ihr verzeihen. Manchmal fragte sie sich, warum er sie überhaupt geheiratet hatte… Eine kleine Träne trat aus ihren Augen, doch, bevor sie ihre Wange herunter laufen konnte, wurde sie aufgefangen. Überrascht sah Yoshino in die braunen Seelenspiegel von Shikaku. „Ich habe mir Sorgen gemacht und dich gesucht!“, hauchte er und küsste sie. Sie erwiderte seinen Kuss. „Entschuldige, dass du dir Sorgen machen musstest, aber ich brauchte einen klaren Kopf!“, erwiderte sie leise. Eine kleine Träne verließ ihr Auge. Shikaku nahm sie in den Arm und wischte ihr die Träne weg. „Warum weinst du denn jetzt?“, fragte er seine Liebste. „Ich bin eine schreckliche Ehefrau…“, schluchzte sie. Er drückte sie fester an sich und beruhigte sie schnell. „Du bist eine wundervolle Ehefrau! Ich könnte mir keine besser vorstellen. Sag so was bitte nicht!“ Sanft sah er sie an. Sie erwiderte den Blickkontakt und küsste ihn. „Ich liebe dich!“, hauchte sie ihm ins Ohr. „Ich dich auch!“, erwiderte er. Plötzlich legte er seine Arme um ihren Oberkörper und unter ihre Kniekehlen. Im Brautstill trug er sie die Straßen entlang zum Nara-Anwesen. Doch nicht ohne den Protest von Yoshino. „Yoshino lass mich wieder runter! Das ist peinlich! Wir sind keine Kinder mehr!“, wisperte sie. Doch Shikaku grinste nur. Ihm machte es nichts aus, dass die Leute alle guckten. Sollten sie doch sehen, wie verliebt die zwei doch waren. „Genieß es einfach, Yoshino!“, hauchte er. Shikaku dachte nicht mal daran sie runter zu lassen. Yoshino seufzte. Sie wusste, dass in dem Fall wiederstand zwecklos war. Also schloss sie einfach die Augen und ließ sich tragen. Es fühlte sich wirklich gut an und sie genoss es. Sie liebte diesen Mann wirklich sehr und er liebte sie… -Flashback ende- ~~~ „Wow, das hatte ich euch gar nicht zugetraut. Ich hätte auch nicht gedacht, dass Mama mal weint…“, gab Shikamaru zu. Shikaku nickte. „Es kommt auch wirklich selten vor. Eigentlich ist sie vom Charakter so wie deine Temari.“, meinte er. „Ja, da hast du wohl recht… Scheinbar werden wir Nara von so anstrengenden und komplizierten Frauen angezogen.“, erwiderte Shikamaru und machte seinen nächsten Zug. Es lagen nicht mehr viele Steine auf dem Spielfeld. „Ich glaube, wir brauchen solche Frauen einfach. Also ich meine Frauen, die uns zeigen, wo es lang geht und uns auch mal in den Hintern treten, wenn es sein muss.“, erklärte Shikaku und setzte seinen Stein. „Wir sollten wieder zu ihnen gehen, bevor sie sich noch die Köpfe abreißen, wobei es erstaunlich ruhig bis jetzt war. Das Spiel ist eh vorbei. Du hast verloren.“ Shikamaru sah aufs Spielfeld und seufzte. Er hatte also mal wieder verloren. Wie nervig… Doch fühlte er sich besser als vorher. Das Gespräch mit seinem Vater hatte ihm gut getan. Er sah jetzt klarer und verstand Temari auch besser. Er hatte doch gewusst, dass ein Gespräch mit seinem Vater ihm helfen würde… „Du wirst immer besser, Shikamaru.“, holte Shikaku ihn aus seinen Gedanken zurück und legte ihm eine Hand auf die Schulter. Zusammen ging die beiden Naras die Treppe runter und in die Küche. Dort beobachteten sie ihre beiden Frauen schmunzelnd und hörten sich die Geschichte noch mal an. ~~~ „Wie süß!“, rief Temari aus, als Yoshino endete und träumte vor sich hin. Yoshino lachte. „Im Nachhinein finde ich das auch.“, meinte sie Lächelnd. „Ich wünschte Shika würde so was süßes auch mal für mich machen…“, erwiderte sie träumerisch. Plötzlich schlangen sich zwei Arme um ihre Taille und eine Hand strich über ihren Bauch. Temari erschrak. Sie hatte ihn gar nicht bemerkt. „Umsorge ich dich nicht immer so süß?“, hauchte er ihr ins Ohr. Sein warmer Atem an ihren Hals und sein betörender Duft machten sie fast verrückt. „Baka, schleich dich nicht so an. Ich hab mich erschreckt!“, fauchte sie und stieß ihm mit ihrem Ellenbogen in den Bauch. Stöhnend ließ Shikamaru von ihr ab. „Brutales Weib…“, grummelte er. Temari hob eine Augenbraue. „Was hast du gesagt?“, fragte sie bedrohlich. „Nur, dass ich dich liebe, mein Schatz!“, säuselte er. „Schleimer!“, kommentierte sie seinen Versuch sie zu besänftigen. Shikamaru zuckte mit den Schultern und drückte ihr einen Kuss auf die Wange. Es hatte funktioniert nur das war, was zählte. Yoshino und Shikaku hatten das lächelnd beobachtet. „Wie ein altes Ehepaar!“, flüsterte er ihr zu. Yoshino nickte zustimmend. „Wie wir damals…“, erwiderte sie ebenso leise. Dies Mal war es Shikaku, der nickte. „Sie werden gute Eltern sein.“, meinte er. „Ja das werden sie. Ich freu mich jetzt schon Oma zu werden.“, quietschte sie. Shikaku lächelte und drückte ihr einen Kuss auf die Wange. „Lass uns schon mal den Tisch decken.“, meinte er. Yoshino nickte. Zusammen deckten sie den Tisch, um das glückliche Paar alleine zu lassen. ~~~ Zusammen saßen die vier am Tisch und aßen das Mittagessen, das Temari und Yoshino gekocht hatten. Die beiden Frauen verstanden sich wieder bestens, als wäre nie etwas gewesen. Ansonsten herrschte Schweigen am Tisch. Doch das machte keinen wirklich etwas aus. „Hast du meiner Mutter eigentlich schon deine Errungenschaft gezeigt?“, fragte Shikamaru in die Stille hinein. Temari schüttelte den Kopf. Schnell legte sie ihr Besteck an die Seite und stand auf. Sie lief in die Küche und holte ihre Tasche. Mit der Tasche auf den Schoß setzte sie sich wieder. Sie kramte eine Weile in ihrer Tasche, bis sie fand, was sie gesucht hatte. Stolz zog sie den Strampler raus und präsentierte ihn ihren Schwiegereltern in Spähe. Eingehend betrachtete Yoshino ihn, dann quiekte sie. „Der ist ja süß! Wo habt ihr den denn her?“, fragte sie. „Aus dem Laden am anderen Ende des Dorfes“, berichtete Temari. Yoshino nickte. „Und wie viel hat er gekostet?“, hakte Yoshino nach. „1.333 Ryou.“, gab Temari zu und sah auf ihren Teller. Es gefiel ihr immer noch nicht, dass Shikamaru so viel Geld für sie ausgegeben hatte. Doch ändern konnte sie es auch nicht mehr. Außerdem gefiel ihr der Strampler wirklich gut und sie fand es irgendwie auch süß, dass er ihn für sie gekauft hatte, um sie glücklich zu machen. Yoshino hatte bei ihren Worten die Augen aufgerissen. „Ihr gebt so viel Geld für einen Strampler aus?!“, regte sie sich auf. Sie konnte nicht fassen, dass die beiden so viel Geld für einen Strampler ausgaben. Das ging doch nicht. Sie musste doch noch mehr kaufen. Da gab man nicht mal eben 1.333 Ryou aus! Shikamaru seufzte. Ging das schon wieder los… „Mama, reg dich nicht so auf! Ich habe ihn ihr geschenkt. Sie wollte eigentlich nicht so viel bezahlen. Ich habe sie dazu gezwungen. Also lass gut sein, Mama!“, sagte er und nahm seine Temari in Schutz. Er betrachtete seine Mutter mit einem Blick, der deutlich sagte, dass das Thema damit abgeschlossen war und sie es darauf beruhen lassen sollte. Yoshino wollte etwas sagen, doch Shikamarus und Shikakus Blicke hielten sie davon ab. „Vielleicht sollten wir dann einfach das nächste Mal alleine shoppen gehen.“, schlug sie vor. „Und wer trägt dann unsere Einkäufe?“, fragte Temari. Yoshino dachte einen Moment nach. „Hmm, dann müssen sie doch mit aber nur zum Schleppen!“, meinte sie. „Das wird bestimmt lustig.“, kicherte Temari. Yoshino stimmte ihr lächelnd zu. Shikamaru und Shikaku warfen sich verzweifelte Blicke zu. Sie fanden die Idee ihre Frauen gar nicht toll. Das hieß eine Menge Arbeit für sie beide und jede Menge Stress… Darauf hatten sie absolut keine Lust. Doch so wie sie die beiden Frauen kannten, hatten sie absolut keine Chance. Sie kamen ja schon gegen eine der beiden nicht an. Aber zu zweit waren sie einfach nur unschlagbar. Temari und Yoshino betrachteten belustig ihre Männer. Sie würden die beiden schon antreiben. Das würde sicher lustig werden. Sie freuten sich jetzt schon darauf. Ja, sie hatten sich wieder vertragen und gegen ihre Männer verbündet. Zusammen würden sie Shikamaru und Shikaku in den Hintern treten und sie antreiben. Zusammen waren diese beiden Frauen unschlagbar. Das wusste jeder. Kapitel 36: Betrug? ------------------- 33. Betrug? Shikamaru und Temari saßen in der Küche am Tisch. Schweigend aßen sie ihr Frühstück. Shikamaru ließ seinen Blick zur Uhr schweifen und erschrak. Hastig stand er auf und lief aus der Küche. Temari wunderte sich über das Verhalten ihres Freundes. „Was ist denn, Shikamaru? Hast du etwas vergessen?“, fragte sie aus der Küche heraus und biss von ihrem Brötchen ab. „Ja, ich muss los. Ich hab noch eine Menge Papierkram vor mir. Außerdem wollte ich schon mal vorarbeiten, damit ich dann, wenn du mich mehr brauchst, frei machen kann und nicht hin muss. Das muss ich aber heute erst abklären. Also sollte ich nicht zu spät kommen.“, erklärte er, während er durch die Wohnung lief. Als er endete kam er wieder in die Küche zurück. „Wir sehen uns heute Abend wieder. Wenn was ist, komm einfach vorbei. Viel Spaß beim Shoppen mit Tenten später.“, verabschiedete er sich von seiner Geliebten. Schnell drückte er Temari einen Kuss auf die Wange auf und verschwand dann auch schon aus der Haustür. Temaris Blick fiel auf den Tisch und das dreckige Geschirr. „Toll und ich darf ihm wieder hinterher räumen…“, brummte sie. Es war doch jeden Morgen dasselbe. Immer wieder vergaß er die Zeit, stürmte aus dem Haus und sie durfte ihm hinterher räumen. Aber er tat es ja für einen guten Zwecken… Seufzend biss sie in ihr Brötchen. Wie von selbst glitt ihre Hand zu ihren runden Bauch und sie strich darüber. Ihr Blick trübte sich. Sie konnte ihre Kinder immer noch nicht spüren, dabei war sie mittlerweile im sechsten Monat. Shikamaru meinte zwar immer wieder, dass er es nicht schlimm fand und sie sich nur gedulden musste, doch sie machte sich Sorgen. Viele Fragen tauchten wieder in ihrem Kopf auf. Ging es ihren Kindern gut? Fühlten sie sich wohl? Schliefen sie die ganze Zeit? Waren sie einfach nur zu faul? War sie vielleicht einfach nur eine schlechte Mutter? Oder war sie zu unsensibel, dass sie nicht mal ihre eigenen Kinder spüren konnte? Egal, was sie sich noch alles einbildete, am Ende kam sie immer zu dem Entschluss, dass sie eine schlechte unsensible Mutter war. Das machte ihr wirklich schwer zu schaffen. Gerade, als sie aufstehen und den Tisch abräumen wollte, klingelte es an ihrer Tür. Schnell lief sie in den Flur zum Eingang und öffnete die Tür. „Hey!“, begrüßte Tenten sie mit einem Lächeln. „Hey, ich muss nur noch schnell den Tisch abräumen, dann können wir los. Komm doch solange rein.“, erwiderte Temari. Tenten nickte und trat ein. Sie streifte sich die Schuhe von den Füßen und folgte Temari in die Küche. Zusammen räumten sie den Tisch ab, dann nahm Temari ihre Tasche und sie machten sich auf den Weg. Eine ganze Weile liefen sie nebeneinander her. „Und wie läuft es so?“, brach Tenten das Schweigen. Temari lächelte matt. „Eigentlich ganz gut.“ „Aber?“, hackte ihre Freundin nach. Temari sah zur Seite. Es war ihr irgendwie unangenehm darüber zu sprechen. „Ich kann sie immer noch nicht spüren.“, gab sie dann zu, wobei ihre Stimme traurig klang. Tenten war das nicht entgangen. Sie musterte ihre Freundin genau. „Du machst dir Sorgen, oder?“, stellte sie fest. Temari nickt. Tenten blieb stehen und sah sie eindringlich an. Auch Temari blieb stehen. Sie erwiderte den Blick „Hey, Temari, mach dir nicht so große Sorgen! Das kann viele Gründe haben!“, versuchte sie ihre Freundin auf zu muntern. Temari schnaubte. „Mir fallen nur drei ein. 1. Ich bin zu unsensibel, um meine eigenen Kinder zu spüren. 2. Ich bin und werde eine schlechte Mutter. 3. Etwas stimmt mit ihnen nicht“, fuhr sie Tenten an. Die blieb aber ganz ruhig. Sie wusste, dass Temari nur so schrie, weil sie sich überfordert fühlte, Angst hatte und die Hormone ihrer Stimmungen nur noch verstärkten, sodass auch noch Unsicherheit entstand. „Das Stimmt doch gar nicht! Du bist weder unsensibel noch bist oder wirst du eine schlechte Mutter. Deinen Kindern geht es sicher gut und wenn nicht, wirst du das gleich erfahren. Außerdem fallen mir noch andere Gründe ein. Ich meine, hast du schon mal daran gedacht, wer der Vater deiner Kinder ist?! Wenn die alle so faul sind wie Shikamaru, dann wundert es mich gar nicht, dass du nichts spürst, weil dann gibt es nichts zum Spüren, weil die so faul sind, dass die sich gar nicht bewegen. Also hör auf, dir solche Hirngespinste einzubilden!“, erwiderte Tenten und lächelte sie sanft an. Sie verstand Temari wirklich gut, doch war es ihre Pflicht als Freundin, sie wieder auf andere Gedanken zu bringen. Und wie es aussah, hatte es geklappt. Temari lächelte sie dankend an. „Danke, Tenten!“, flüsterte sie und umarmte Tenten. Diese erwiderte die Umarmung. Dann gingen die beiden Frauen weiter zum Krankenhaus. Vor dem Krankenhaus blieben sie stehen. „Ok, ich geh schnell rein und komm dann wieder. Wartest du so lange auf mich?“ „Klar, bis gleich.“, verabschiedete Tenten ihre Freundin. Temari lief ins Krankenhaus und meldet sich bei der Gynäkologie an. Es dauert nicht lange und sie wurde ins Sprechzimmer gerufen. Dort unterzog sie sich der Routineuntersuchung. Nach wenigen Minuten war sie schon wieder draußen und ging mit Tenten die Straßen Konohas entlang. „Und was hat Ruka gesagt?“, unterbrach Tenten das Schweigen. Temari seufzte. „Ich soll mir keine Sorgen machen, dass ich nur ein bisschen Geduld braucht. Außerdem geht es den dreien wohl ganz gut. Sie können jetzt sogar äußere Reize wahrnehmen und darauf reagieren, wenn sie sich denn mal bewegen würden…“, berichtete sie. Tenten lächelte. „Das klingt doch super! Und weißt du, was wir jetzt machen. Wir gehen shoppen und du gönnst dir mal so richtig was. Deine Launen sind nämlich kaum zu ertragen und ich keine Lust auf deine schlechte Laune! Also los!“, wies Tenten sie an. Temari lächelte sie dankend an. Sie war froh, dass ihre Freundin sie auf bessere Gedanken bringen und sie ablenken wollte. Dafür war sie ihr wirklich dankbar. Gemeinsam liefen die beiden durch die Straßen Konohas und von Laden zu Laden. Sie quatschten, lachten und kauften. Der Vormittag war für beide wirklich toll. Sie hatten zusammen so viel Spaß wie schon lange nicht mehr, was wohl daran lag, dass sie schon lange nichts mehr zusammen gemacht hatten. Nur sie zwei ohne irgendwen anderes, der sie störte oder wie eine Verrückte von Babyladen zu Babyladen schleifte. Tenten hatte Temari ihre Launen natürlich schon verziehen. Sie wusste sowieso, dass die Blondine nicht alles so meinte, wie sie es sagte und dass sie ganz schön gestresst war. Darum wollte sie diesen Tag auch unbedingt mal wieder alleine mit ihrer Freundin verbringen, damit diese wieder auf andere Gedanken kam und nicht mehr so gestresst war, wie es bis vor kurzem der Fall war. „Du, Tenten, lass uns da eine Kugel Eis holen. Ich hab totalen Hunger.“, meinte Temari nach einer Weile. Zusammen mit Tenten ging sie zur Eisdiele und kaufte sich ein Schokoladeneis. Dabei fiel Tentens Blick auf eine Uhr in dem Laden. „Scheiße!“, fluchte sie. Temari sah sie verwirrt an. „Ich bin mit Neji und Lee zum Training verabredet. In fünf Minuten. Schaffst du es von hier aus alleine zurück?“, erklärte sie schnell. „Klar, ist ja nicht mehr weit und ich bin nicht todkrank sondern nur schwanger.“, erwiderte Temari. Tenten sah sie dankbar an. „Danke. Tut mir wirklich leid. Wir sehen uns!“, verabschiedete sie sich und winkte ihrer Freundin zum Abschied zu. „Ja, bis dann!“, rief Temari ihr hinterher und winkte. Eine Weile sah sie Tenten noch hinterher, dann ging auch sie weiter. Sie machte sich auf den direkten Weg nach Hause. Ihr Blick streifte dabei wie von selbst hin und her, doch sah sie sich nichts Genaues an. Wie von selbst wanderte ihr Blick zu den Fenstern eines Restaurants. Auch dort betrachtete sie nichts Genaues. Sie ging weiter, doch blieb sie plötzlich stehen und lief ein paar Schritte zurück. Sie konnte nicht glauben, was sie da eben gesehen hatte und wollte noch mal einen Blick darauf riskieren. Prüfend sah sie durchs Fenster und ließ ihren Blick durchs Restaurant schweifen. Eigentlich war nichts Auffälliges zu sehen… Plötzlich weiteten sich ihre Augen und ein Klos machte sich in ihrer Kehle breit. Sie schluckte hart. Sie hatte sich also doch nicht versehen. Aber das konnte nicht sein! Das musste ein Trick sein! Shikamaru würde sie doch niemals…, oder doch? Die Beweise waren eindeutig, zumindest waren sie es für Temari. Shikamaru saß dort in diesem Tisch zusammen mit einem Mädchen. Sie hatte graue Haare und eine dicke, runde Brille auf der Nase. Sie sah aus wie ein kleines graues Mäuschen. Temari kannte ihren Namen nicht. Die beiden schienen sich über irgendwas zu unterhalten. Die Wangen der grauen Maus waren die ganze Zeit gerötet. Das hieß für Temari nichts Gutes. Es zeigte ihr, dass das, was Shikamaru da sagte, sie verlegen machte. Von ihrer Position sah es so aus als würden sie Händchen halten. Langsam kamen sie sich immer näher… Abrupt drehte Temari sich um. Sie wollte, konnte das nicht mehr sehen. So schnell sie konnte entfernte sie sich vom Restaurant und lief zu ihrer Wohnung. Nur schwer konnte sie die Tränen, die in ihr aufkamen, unterdrücken. Nie hätte sie damit gerechnet, dass Shikamaru sie betrügen würde. Nicht ihr Shikamaru! Was fand er überhaupt an dieser grauen Maus? Sie war das genaue Gegenteil von ihr. War das vielleicht der Grund? Betrog er sie, weil sie ein zu großes Temperament hatte? Wie konnte er das nur tun? Sie war Schwanger von ihm und er vertrieb sich die Zeit mit irgendwelchen Mädchen und wenn er bei ihr war, tat er so als wäre nichts gewesen, als würde er sie wirklich lieben. Sie konnte es nicht fassen, dass er sie gerade in diesem Restaurant betrog. Sie hätte sich niemals auf ihn einlassen sollen. Sie hatte doch gewusst, dass alle Männer gleich waren. Wahrscheinlich lag es daran, dass sie nun eine dicke Kugel vor sich herschob und diese immer größer wurde, weshalb er sie nun nicht mehr attraktiv fand und sich irgendeine andere suchte… Sie hätte es wissen sollen. Eigentlich hatte sie so was ja geahnt, aber jedes Mal, wenn Zweifel in ihr aufkamen, ließ er diese wieder verschwinden. Jetzt wusste sie auch wieso. Mit zittrigen Händen schloss sie die Haustür auf. Schnell schlug sie die Tür zu. Sie wollte nichts mehr sehen, nichts mehr hören. Jetzt, wo sie alleine war, konnte sie die Tränen nicht mehr unterdrücken. Sie ließ die Tüten aus der Hand fall und lehnte sich an die Tür, an der sie dann bis zum Boden rutschte. Ihre Beine stellte sie so dicht wie möglich an sich heran und schlang ihre Arme um sie. Immer mehr Tränen fließen ihre Wangen hinunter. Sie weinte hemmungslos. Sie war noch nie in ihrem Leben so verletzt gewesen. Sie hatte bis jetzt auch noch niemand so nah an sich herangelassen und würde diesen Fehler sicher nie wieder tun. Sie würde niemand mehr so nah an sich heran lassen, außer vielleicht ihre Kinder. Immer mehr Tränen flossen und Schluchzer ließen sie erschüttern. Was sollte sie denn nun machen? Eins war klar sie würde sich von Shikamaru trennen! Aber was war mit ihren Kindern? Wie sollte sie das alleine schaffen? Sollte sie sich vielleicht bei Gaara und Kankuro melden? Die würden ihr sicher helfen. Doch was passierte dann mit Shikamaru? Die beiden würden ihn auseinander nehmen, da war sie sich sicher und das wollte sie nicht. Sie liebte ihn schließlich immer noch. Würde sie je über ihn hinwegkommen? Ihr Herz schmerzte so sehr und es zog sich schmerzlich zusammen, wenn sie wieder die Bild vor ihren Augen sah. Wild schüttelte sie den Kopf. Sie wollte das nicht mehr sehen. Sie wollte diese Bilder aus ihrem Kopf verbanden, wollte sie nie wieder sehen müssen, doch kamen sie immer wieder und zerrissen ihr Herz stück für stück. Sie hatte es immer gewusst, wer liebte wurde verletzt, aber sie wollte ja nicht auf ihren Kopf hören, jetzt hatte sie den Salat. Sie war Schwanger und heulte sich die Augen aus, weil sie ihn dabei erwischt hatte, wie er sie mit irgendeiner dämlichen Kuh betrog. Sie hatte ihm vertraut und er hatte ihr Vertrauen missbraucht, sie betrogen und gleichzeitig ihr Herz zerrissen und sie innerlich gebrochen. Eine ganze Weile hatte sie so dagesessen, geweint und sich Gedanken darüber gemacht, wie es weitergehen sollte und warum er ihr so was antat. Womit hatte sie das verdient? War sie nicht immer gut zum ihm gewesen? Sie verstand ihn einfach nicht und würde es sicher auch niemals tun. Fakt war, dass sie sich keine Geschichte aufhalsen lassen wollte. Sie hatte ihn gesehen und da würde nicht mehr zu klären sein. Nach vier endlosen Stunden verebbten die Tränen und sie hörte auf sich Gedanken zu machen. Es hatte eh keinen Sinn. Das, was übrig blieb, war eine emotionslose, leere Hülle. Sie spürte rein gar nichts mehr. Sie wollte auch nichts mehr spüren. Keine Freude, keine Liebe, kein Verlangen, keine Wut, keine Enttäuschung, keine Angst, kein Hass und vor allem kein Schmerz mehr. Sie fühlte sich freier, denn sie fühlte nichts mehr außer leere. Mühselig rappelte sie sich hoch. Langsam schlich sie ins Schlafzimmer. Schnell hatte sie eine große Tasche gefunden. Sie warf alles, was sie von Shikamaru finden konnte rein, bis die Tasche voll war, dann schloss sie diese wieder. Shikamaru würde in wenigen Minuten kommen. Sie nahm die Tasche und ging wieder runter in den Flur. In ihren Augen, ihrem Gesicht war nichts zu sehen. Temari stellte die Tasche im Flur ab und ging zum Fenster. Dort verharrte sie, bis sie Shikamaru vom weiten auf das Haus zukommen sah. Als er kam, stand sie auf und ging in den Flur. Dort nahm sie die Tasche und machte die Tür auf. Shikamaru stand gerade am Treppenabsatz. Verwirrt sah er von der Tasche zu Temari und erschrak. Ihre Augen waren leer und ihre gesamte Körperhaltung strahlte Kälte und Teilnahmslosigkeit aus. Noch nie hatte er sie so gesehen und er fragte sich, was passiert war. Er wollte die Treppen hochsteigen und sie in den Arm nehmen, doch sie ließ ihm keine Chance dazu. Noch, bevor er einen Fuß auf die Treppe setzen konnte, schmiss sie ihm die Tasche vor die Füße. „Was-…?“, fragte er verwirrt. Noch immer war keine Emotion in ihrem Gesicht zu sehen. Es war leer. Das machte ihm Angst. Er hatte keine Ahnung, was passieren musste, dass Temari so teilnamelos, so emotionslos, so leer wirkte. Doch er würde es herausfinden und ihr helfen, da war er sich sicher. „Deine Sachen. Geh jetzt bitte. Ich will dich nie wieder sehen, verstanden?! Den Rest kann Choji oder dein Vater abholen. Es ist vorbei!“, sagte sie, ohne auch nur eine Regung zu zeigen. Schnell drehte sie sich um und ging wieder zur Tür. Jetzt, wo sie ihn sah, kam der Schmerz wieder, doch das war das einzige, was sie spürt. Schnell trat sie über die Türschwelle und schloss wieder die Tür. Kaum war sie zu, kamen die Tränen wieder und sie sackte zu Boden. Ihren Kopf lehnte sie dabei an die Tür. „Scheiße!“, schluchzte sie. Sie hatte gehofft, über ihn hinweg zu sein und dass es ihr nichts machen würde ihn wieder zusehen, doch da lag sie falsch. Sie würde nie über ihn hinwegkommen und es würde immer wehtun, wenn sie ihn sah. Vielleicht sollte sie sich wirklich bei ihren Brüdern melden, damit sie sie wieder mit nach Suna nahmen, um dem allen hier zu umgehen. Sie wollte es weder hören noch sehen noch mit irgendwem darüber reden. Sie wollte einfach nur weg. Einige Minuten stand Shikamaru noch stocksteif da. Wieso warf sie ihn raus? Was hatte er falsch gemacht? Er verstand die Welt nicht mehr. Er verstand Temari nicht mehr! Was bewegte sie dazu? Warum machte sie einfach mit ihm Schluss? Es lief doch alles so gut! War das vielleicht der Grund für ihre Emotionslosigkeit gewesen? War er daran schuld? Aber wieso? Er hatte nichts getan! Er hatte sie nicht mal gesehen! Sein Hirn lief auf Hochtouren, doch er kam einfach zu keinem Ergebnis. Entschloss lief er die Stufen hoch und klopfte an die Tür. „Temari! Temari, mach auf! Bitte rede mit mir! Temari!“, sprach er immer wieder auf sie ein, während er weiter klopfte. Sie reagierte nicht. Trotzdem gab er nicht auf. „Temari, bitte! Ich will dir helfen, aber dann musst du mir reden! Ich bitte dich!“, sprach er flehend. Er war so verzweifelt wie schon lange nicht mehr. Wenn er doch nur wüsste, was los war, hatte er bessere Chancen, doch sie sprach einfach nicht mit ihm. Er wusste nicht, was er noch tuen sollte… Plötzlich öffnete sich die Tür und Temari trat heraus. Tränen flossen ihre Wangen hinunter. In ihren Augen sah er Schmerz und Verzweiflung. Er wollte etwas sage, doch der Anblick schockte ihn so sehr, dass er kein Wort mehr raus bekam. Ohne Vorwarnung gab Temari ihm eine schallende Ohrfeige. „Ich hab gesagt, du sollst verschwinden! Ich will dich nie wieder sehen! Geh endlich!“, schrie sie ihn an. „Bitte geh…“, flüsterte sie verzweifelt. Neu Tränen liefen ihre Wange herunter. Er wollte sie wegwischen, doch sie wich ihm aus. Diese Geste versetzte ihm einen Stich ins Herz. Er verstand, dass das jetzt nichts bringen würde. „Ich gehe, aber ich komme wieder! Ich werde dich nicht so schnell aufgeben. Vor allen nicht jetzt, wo du schwanger bist!“, sagte er, nahm die Tasche und ging, ohne sich umzugucken. Viel zu sehr schmerzte der Anblick. Es tat ihm weh Temari so verletzt, so verzweifelt, so gebrochen zu sehen. Es tat mehr weh als die Abfuhr, die er bekommen hatte. Er würde um sie kämpfen und er würde gewinnen. Das schwor er sich. Er liebte diese Frau schließlich und würde nie eine andere lieben. Egal was geschah, er liebte sie und ihre Kinder und darum würde er um sie alle kämpfen. Doch erst mal ließ er sie zu Ruhe kommen. Das hatte heute so wieso keinen Sinn mehr. Traurig, enttäuscht und verletzt ging er zum Haus seiner Eltern, wo er sich sofort auf sein Bett warf und nachdachte. Wie sollte es nur weitergehen…? Temari hatte Shikamaru noch eine Weile hinterhergesehen. Er hatte so verletzt ausgesehen, dass sie glaubte, dass er wüsste wirklich nicht, was war, doch das verletzte sie nur noch mehr. Natürlich wusste er was los war, er tat nur so, als wüsste er von nichts, um sie um den Finger zu wickeln, doch nicht mit ihr. Gleich am nächsten Tag würde sie einen Brief nach Sunagakure schicken. Ihre Brüder würden das schon regeln. Langsam trat sie über die Türschwelle. In ihrem Bauch zwickte es, doch sie ignorierte es. Vorsichtig schloss sie die Tür und verharrte ein paar Minuten. Plötzlich brach sie einfach zusammen und blieb bewegungslos auf dem Boden liegen. Kapitel 37: Nichts! ------------------- 34. Nichts! „Shikamaru…?“, fragte Yoshino leise gegen die Tür von Shikamaru. Er lag nun schon seit drei Stunden in seinem Zimmer und tat nichts. Sie wusste nicht wieso. Er hatte nichts gesagt, doch hatte er sehr verletzt ausgesehen. Yoshino machte sich große Sorgen, doch er ließ sie nicht an sich heran. Enttäuscht wendete sie sich wieder von der Tür ab und ging ins Wohnzimmer. Dort wartete Shikaku auf sie. Abwartend sah er sie an, doch Yoshino schüttelte den Kopf. „Er reagiert immer noch nicht.“, seufzte sie. Shikaku nickte und stand auf. Jetzt wollte er es versuchen. Auch er verstand nicht, warum Shikamaru im Nara-Anwesen war und nicht bei sich zu Hause bei Temari, doch er hatte schon so eine Ahnung. Er hoffte nur, dass er mit seiner Ahnung falsch lag, denn er befürchtete, dass sie sich gestritten hatten und Temari ihn rausgeworfen hatte. Mit langen Schritten ging er auf das Zimmer seines Sohnes zu. Er klopfte, doch es kam keine Reaktion, wie er es sich gedacht hatte. Doch entgegen seiner Frau drehte er sich nicht um. Er legte seine Hand auf die Klinke und öffnete die Tür. Langsam trat er in das Zimmer seines Sohnes. Shikamaru lag auf seinem Bett und starte an die Decke. Er hatte sein Hände hinter seinem Kopf verschränkte. Seiner Wange lief eine kleine Träne hinunter. Er war so verzweifelt. Er hatte schon die ganze Zeit nachgedacht, doch ihm war nichts eingefallen. Er wusste weder, warum sie so sauer auf ihm war noch, was er jetzt machen sollte. Es war zum Verrückt werden. Dabei wollte er doch gar nicht so schnell aufgeben, nein er wollte gar nicht aufgeben. Plötzlich spürte er, wie sich die Matratze neben ihm bewegte und er sah auf. Er hatte gar nicht gemerkt, wie sein Vater das Zimmer betreten hatte, doch es war ihm egal. Vielleicht war es ja auch ganz gut so… Vielleicht wusste er ja eine Lösung. Doch erst mal musste er das Schweigen brechen, aber konnte es nicht. „Was ist passiert?“, fragte Shikaku plötzlich. Shikamaru seufzte und richtete sich auf. Er setzte sich im Schneidersitz auf sein Bett. „Sie hat mich rausgeworfen…“, antwortete er ihm niedergeschlagen. Shikaku überraschte diese Antwort kein bisschen. „Warum?“, fragte er weiter. „Ich weiß es nicht… Sie meinte nur, dass ich es selbst wüsste und dass sie mich nie wieder sehen will… Ich weiß einfach nicht, was ich jetzt noch machen soll… Mir fällt einfach nichts ein…“, erwiderte Shikamaru und sah noch niedergeschlagener aus als zuvor. „Was hast sie denn gemacht bevor sie dich rausgeworfen hat?“, fragte nun Shikaku nachdenklich. Auch Shikamaru dachte nach. „Sie war erst beim Arzt und ist dann mit TenTen shoppen gegangen.“, meinte er nach ein paar Minuten des Nachdenkens. Shikaku wollte gerade was sagen, als Shikamaru aufsprang. „Natürlich TenTen! Ich werde sie fragen, was passiert ist!“, rief er, während er aus dem Zimmer rannte. Schnell lief er die Treppe runter und aus dem Haus hinaus. Mit schnellen Schritten machte er sich auf die Suche nach TenTen. Sie musste wissen, was passiert war, zumindest hoffte er das. Er suchte nun schon seit zwei Stunden und es wurde langsam wieder dunkel. Er hatte schon fast überall gesucht, doch sie nirgends gefunden. Ihm fiel nur ein Ort ein, wo sie noch sein konnte. Schnell bewegte er sich auf den Trainingsplatz zu. Eigentlich hätte ihm klar sein müssen, dass TenTen mit Neji und Lee auf dem Trainingsplatz war und trainierte. Da waren sie schließlich jeden Tag und trainierten zusammen ihre Fähigkeiten. Nach ein paar Minuten hatte er den Trainingsplatz erreicht. Schon vom Weiten hatte er sie kämpfen gehört. Als er am Trainingsplatz ankam, sah er ihnen ein paar Minuten zu, doch dann hielt er es nicht mehr aus. „TenTen!“, rief er. Die Braunhaarige sah auf und kam auf ihn zu gerannt, als sie ihn erkannte. „Was gibt’s, Shikamaru?“, fragte sie lächelnd. „Als du heute mit Temari shoppen warst, ist dort irgendwas passiert? War sie auf etwas sauer oder komisch drauf? Denk nach, TenTen! Es ist wirklich wichtig!“, bat er sie. TenTen sah ihn verwirrt an. Sie verstand nicht, was das sollte, trotzdem dachte sie nach. „Hmm nein eigentlich nicht… Sie hat sich zwar erst totale Sorgen wieder gemacht, weil die kleinen nicht treten, aber von dem Trip konnte ich sie abbringen und Ruka meinte auch, dass alles ok wäre, zumindest hat sie mir das gesagt. Und beim Shoppen war sie auch total Happy. Dann haben wir uns eine Kugel Eis gekauft. Ach so und danach musste ich sie alleine lassen, weil ich mich mit Neji und Lee zum Training treffen wollte und das total vergessen habe…“, erzählte sie. „Aber warum fragst du danach?“, fragte sie nun Shikamaru, der völlig in Gedanken war. Bei TenTens Erzählung war nichts dabei gewesen, was ihm Temaris Verhalten erklärte. Also war er immer noch nicht weiter. Was sollte er nur tuen? Er verstand Temari einfach nicht… Er wusste auch nicht, was er jetzt machen sollte, doch Aufgeben wollte er auf keinen Fall. „Shikamaru?!?“, hörte er plötzlich TenTen rufen. Erschrocken sah er sie an. Er hatte gar nicht gemerkt, dass TenTen noch etwas gesagt hatte. Er war viel zu sehr in seinen Gedanken gewesen. „Was ist eigentlich mit dir los, Shikamaru? Warum bist du heute so durch den Wind? Ist irgendwas mit Temari oder den Kindern?“, fragte sie, wobei sie beim letzten Teil ängstlich klang. Sie machte sich große Sorgen um ihre schwangere Freundin, weil sie wusste wie Stur und eigensinnig die Blondine manchmal sein konnte. Shikamaru seufzte. Er verstand, warum TenTen sich Sorgen machte. „Hmm nicht direkt… Ich weiß nicht so richtig, was mit ihr los ist, doch, als ich nach Hause gekommen bin, hat sie mich eiskalt- naja eigentlich nicht wirklich eiskalt, sie hat gewinnt- vor die Tür gesetzt und gemeint, sie wolle mich nie wieder sehen.“, erklärte er. „Sie hat dich rausgeworfen? Einfach so? Ohne Grund?“, fragte TenTen verwirrt. Shikamaru nickte. „Sie meinte, ich würde wissen wieso, doch ich hab absolut keine Ahnung. Noch bevor ich irgendwas sagen konnte, hat sie mir eine Ohrfeige gegeben und die Tür zugeschmissen. Ich mach mir total Sorgen, vor allen weil sie sich jetzt irgendwas zusammen reimt. Ich weiß einfach nicht, was ich jetzt machen soll…“, gab Shikamaru zu. TenTen nickt. Sie verstand ihn wirklich gut. Beruhigend lächelte sie ihn an und legte ihm eine Hand auf die Schulter. „Keine Angst Shikamaru, ich bin mir sicher, dass das mit ihrer Schwangerschaft zusammenhängt. Ich werde nach dem Training mal bei ihr vorbeischauen und mit ihr reden, danach komm ich zu dir und sag dir, was passiert ist, ok?“, schlug sie ihm vor und lächelte ihn ehrlich an. Shikamaru erwiderte das Lächeln dankbar. „Danke TenTen. Wir sehen uns dann später.“, erwiderte er und drehte sich um. TenTen sah ihm noch eine Weile hinterher. Sie fragte sich, was mit Temari los war, denn, wenn sie ehrlich war, glaubte sie nicht wirklich daran, dass es nur daran lag, dass die Hormone mit ihr durchgingen, doch glaubte sie Shikamaru, dass er nichts gemacht hatte. Trotzdem sah sie lieber bei ihrer Freundin mal vorbei. „TenTen?“, fragte plötzlich eine raue Stimme hinter ihr. TenTen drehte sich um und blickte direkt in die weißen Augen von Neji. „Ja?“, fragte sie. „Was ist los?“ „Hmm, Temari ist schon wieder total seltsam drauf. Sie hat Shikamaru einfach so rausgeworfen. Er macht sich jetzt totale Sorgen um sie und ich mir auch. Ich hab Angst, dass sie schon wieder irgendwie überreagiert… Ich gucke lieber mal nach ihr.“, erwiderte sie. Neji nickte. „Ich komme mit dir mit.“, meinte er emotionslos und ging los. TenTen sah ihm einen Moment lang verwirrt hinterher, doch dann lief auch sie los und schloss zu ihm auf. „Warum kommst du mit?“, fragte sie verwirrt. „Warum nicht?“, stellte er die Gegenfrage. TenTen seufzte. Darauf hatte sie keine Ahnung und sie hatte auch keine Lust mit ihm darüber zu diskutieren. Sollte er doch mitkommen. Schweigend liefen die beiden nebeneinander her. Vor Temaris Wohnung blieben sie stehen. TenTen stieg die Treppe rauf und klopfte gegen die Tür. Nichts passierte. Noch klopfte sie, doch wieder geschah nichts. „Temari, ich bin es TenTen, mach bitte auf. Ich will nur sehen, dass es dir gut geht!“, rief sie gegen dir Tür und lauschte, doch sie konnte nichts hören. Es war total leise in dem Haus. Mit einem Seufzer wendete sie sich an Neji. Dieser hatte bereits sein Byakugan aktiviert und scannte das Haus. „Und?“, fragte TenTen ungeduldig. Nun war sie froh, dass sie Neji mitgenommen hatte. Ohne ihn wäre sie immer noch nicht weiter. „Ich hab sie! Sie liegt vor der Tür!“, sagte er plötzlich. TenTen sah ihn entsetz an. „Es sieht so aus, als wäre sie nicht bei Bewusstsein.“, antwortete er ihr auf ihre unausgesprochene Frage. „Scheiß!“, stieß TenTen aus. „Und was machen wir jetzt? Die Tür einbrechen?“, fragte Neji. TenTen dachte einen Moment nach, dann schüttelte sie den Kopf. Suchend sah sie sich um. Plötzlich zierte ein grinsen ihre Lippen. Schnell lief sie auf einen großen Blumentopf zu. Mit einem Handgriff zog sie den kleinen Kirschbaum heraus und griff in die Schale. Mit einem Grinsen präsentierte sie Neji den Schlüssel. Schnell steckte sie den Schlüssel ins Schloss und schloss die Tür auf. Vorsichtig schob TenTen die Tür auf und trat ein. Neji folgte ihr. Auf dem Boden fanden sie Temari. Auf ihrer Wange war noch immer eine Träne zu sehen. Zuerst kniete sich TenTen neben Temari und fühlt ihren Puls. Als sie etwas spürte, atmete sie erleichtert aus. „Temari, komm zu dir!“, sprach sie sacht auf die Blondie, doch diese reagierte nicht. „Neji, geh bitte in die Küche und hol etwas Wasser!“, wies sie ihren Freund an, wendete ihren Blick aber nicht von ihrer Freundin ab. Vorsichtig strich sie ihr eine Strähne aus dem Gesicht. „Was machst du nur wieder für Sachen, Temari…?“, flüsterte sie leise. Neji kam mit einem Glas kaltem Wasser wieder und reichte es TenTen. „Bist du sicher, dass das klappt?“, fragte er skeptisch. „Ich hoffe es.“, erwiderte sie und kippte Temari das kalte Wasser ins Gesicht. Ein paar Minuten lang passierte nichts, doch dann begannen Temaris Augenlieder zu flattern. Langsam schlug sie die Augen auf und sah sich verwirrt um. Sie musste erst mal ihre Gedanken ordnen. Warum lag sie überhaupt auf dem Boden? Sie hatte keine Ahnung. „Temari!“, hörte sie plötzlich eine weibliche Stimme. Verwirrt sah sie auf. „TenTen? Was machst du hier? Wie bist du reingekommen? Ist Shika noch gar nicht da?“, fragte sie und hielt sich die Hand an den Kopf. Sie hatte unglaubliche Kopfschmerzen. TenTen reichte ihr die Hand und zog sie hoch. „Komm wir setzen uns erst mal auf die Couch.“, meinte sie und führte sie zum großen Sofa. Neji verschwand währenddessen wieder in die Küche. Zusammen setzten sich die beiden Frauen auf die Couch. Temari konnte sich noch immer nicht erinnern. „Ich bin mit dem Zweitschlüssel reingekommen. Ich habe mir Sorgen gemacht, weil Shikamaru heute Abend beim Training bei mir war. Er hat mir gesagt, dass ich du ihn rausgeworfen hast. Erinnerst du dich wieder?“, fragte TenTen. Temari dachte einen Moment lang nach. Plötzlich fiel ihr wieder alles ein. Eine kleine Träne bildete sich in ihrem Auge und lief ihre Wange hinunter. Schnell wischte sie sie weg. Sie wollte doch nicht mehr weinen, nicht wegen diesem Idioten! Sie kam auch gut ohne Shikamaru klar. Sie brauchte diesen Idioten nicht, zumindest versuchte sie sich das einzureden. „Willst du mir sagen was passiert ist?“, fragte TenTen plötzlich. Temari seufzte. Eigentlich hatte sie gar keine Lust davon zu erzählen, doch sie wusste, dass TenTen sie nicht in Ruhe lassen würde, wenn sie es ihr nicht erzählte. Darauf hatte sie absolut keine Lust. Sie wollte nur alleine seine und nachdenken. Plötzlich hielt ihr jemand eine Tasse vor die Nase. Verwirrt sah Temari auf und blickte direkt in Nejis weiße Augen. Ohne etwas sagen überreichte er Temari und TenTen je eine Tasse. Danach wendete er sich ab und lehnte sich mit dem Rücken an eine Wand. Er würde von dort alles beobachten. Er wollte die beiden Freundinnen nicht stören, da er bereits verstanden hatte, dass Temari TenTen brauchte. Doch wollte er seine TenTen auch nicht alleine lassen. Also würde er so lange warten, bis die beiden fertig waren, denn einmischen wollte er sich auch nicht. Neji wusste, dass es bei Temari gefährlich sein konnte, wenn die falsche Person etwas Falsches sagte. TenTen kannte ihre Freundin gut und wusste genau, was sie wann sagen durfte und was nicht, anders als er. „Temari, bitte. Ich mach mir doch nur Sorgen. Shikamaru macht sich übrigens auch totale Sorgen um dich und zerbricht sich den Kopf.“, versuchte TenTen es weiter. Temari schnaubte. „Dieser Arsch soll nicht so scheinheilig tun. Er ist doch selbst schuld, dass er rausgeworfen wurde!“, meckerte Temari. TenTen sah sie verwirrt an. „Wie meinst du das? Mir hat er gesagt, dass er nicht wüsste, was passiert ist…“, erwiderte TenTen. „Das ist überhaupt nicht war! Er weiß genau, was los ist!“, keifte sie wütend. TenTen hob abwehrend die Hände in die Höhe. „Temari beruhig dich bitte wieder.“, bat sie ihre Freundin und legte ihr eine Hand auf die Schulter. Eindringlich sah sie sie an. „Erzählst du mir bitte was passiert ist?“, fragte sie sanft. Temari nickte. „Nachdem wir uns getrennte haben, bin ich auf dem Weg nach Hause an einem Restaurant vorbeigekommen.“, begann sie zu erzählen. TenTen nickte als Zeichen, dass sie ihr zuhörte. „In dem Restaurant habe ich Shikamaru gesehen zusammen mit irgendeinem grauen Mäuschen. Als ich dann genauer hingesehen habe, habe ich gesehen, dass diese dämliche Kuh ganz rot im Gesicht war und Shikamarus Hand gehalten hat. Und dann…“, fuhr sie fort und schluckte. Alleine die Erinnerung daran schmerzte. Und Tränen brannten in ihren Augen. TenTen nahm sie in den Arm und drückte sie fest. Beruhigend strich sie ihr über den Rücken. „… d-dann h-haben sie s-sich geküsst…“, schluchzte Temari. Nie hätte sie gedacht, dass Shikamaru sie mal so sehr verletzen würde… „Shht… Hast du denn genau gesehen, dass sie sich geküsst haben?“, fragte TenTen ruhig. Temari schüttelte den Kopf. „Ich hab es nicht genau gesehen… Bevor sich ihre Lippen trafen, bin ich abgehauen. Ich konnte mir das nicht mehr mit ansehen…“, gab Temari zu. TenTen nickte, sagte aber nichts weiter mehr dazu. Sie wollte es erst mal auf sich beruhen lassen. „Und was machst du jetzt?“, fragte TenTen nach einiger Zeit. Temari zuckte mit den Schultern. „Morgen schick ich einen Brief nach Suna. Und dann mal gucken, was Gaara und Kankuro dazu sagen.“, meinte sie. „Willst du wirklich schon morgen einen Brief abschicken? Willst du nicht lieber vorher noch mal mit Shikamaru reden. Ich weiß, er hat scheiße gebaut, aber du musst ihm noch eine Chance geben. Du trägst schließlich eure Kinder in dir. Und, wenn du jetzt den Brief nach Suna schickst, wird Kankuro sofort kommen und dich mitnehmen! Das ist dir doch klar, oder Temari?! Wenn du das machst, gibt es kein Zurück mehr!“, versuchte TenTen ihr klar zu machen. „Ich will seine Ausreden nicht hören. Er ist für mich gestorben! Und mir ist klar, dass Gaara und Kankuro mich wieder mit zurück nehmen, doch das ist mir egal. Was soll ich noch hier?“, meinte sie leichtfertig. „Bist du dir da so sicher? Willst du die drei ohne Vater alleine aufziehen? Willst du Shikamaru nicht eine Chance geben. Er liebt dich wirklich sehr und macht sich total Sorgen um dich. Denk doch bitte noch mal darüber nach, Temari! Du machst dich damit nur unglücklich. Du brauchst ihn und er braucht dich. Das weißt du ganz genau! Außerdem wirst du es mit drei kleinen Babys nie alleine schaffen! Mach dich bitte nicht unglücklich, Temari, und denk noch mal nach, ob du das wirklich willst!“, redete TenTen auf sie ein. Sie wollte nicht, dass sich ihre beiden Freunde voneinander trennten und so unglücklich machten. Sie und alle anderen wussten genau, dass die beiden einander brauchten, um glücklich zu sein. Das hier war doch der beste Beweis dafür. Temari war todunglücklich und weinte sich die Augen aus und Shikamaru machte sich unendliche Sorgen und zerbrach sich seinen Kopf über diese ganze Situation. Wütend stand Temari auf. „Ich gebe diesem Idioten keine zweite Chance. Er hat es verbockt! Für mich ist er gestorben! Er hat es ja nicht mal für nötig befunden sich bei mir zu entschuldigen! Ich brauche ihn nicht! Ich komme auch ohne ihn zurecht! Und selbst wenn nicht, sind immer noch meine Brüder da. Die zweite Chance kann er vergessen! Ich lasse mich nicht von dir bequatschen, TenTen! Egal was du sagst, morgen schreibe ich den Brief und dann kehre ich zurück nach Hause! Ich vermisse meine Brüder sowieso. Und jetzt geh! Ich habe keine Lust mich von dir in meinem Haus anmeckern und zurechtweisen zu lassen! Meine Meinung ändert sich nicht!“, keifte Temari, während ihr mehrere Tränen die Wange hinunter liefen. TenTen sah sie ein paar Minuten lang an. Unruhig biss sie sich auf der Unterlippe herum. Eigentlich wollte sie noch nicht gehen, aber sie wusste genau, dass es Temari nur aufregen würde und das war echt nicht gut für sie. Ein wenig beruhigter war sie bereits, denn sie wusste nun, dass es Temari den Umständen entsprechend gut ging. Seufzend stand sie auf, dann umarmte sie Temari. „Ich geh, aber bitte leg dich hin und ruhe dich etwas aus. Das war ein harter Tag für dich und deine Kinder und ich will dich nicht noch mal auf dem Boden finden. Und denk bitte noch einmal nach. Schlaf eine Nacht drüber, bitte, Temari. Denk nicht nur an dich sondern auch an deine Kinder. Sie werden ihren Vater brauchen und Shikamaru wird sie und dich brauchen.“, flüsterte sie ihrer Freundin zu, ließ von ihr ab und ging zur Tür. Neji folgte ihr. Zusammen gingen sie aus Temaris Wohnung. Diese saß immer noch auf der Couch und starte Löcher in die Luft. „Was machen wir jetzt?“, fragte Neji. „Wir gehen Shikamaru besuchen.“, erwiderte TenTen gefährlich. Auf ihren Lippen lag ein, wie Neji fand, unheimliches Grinsen. Doch kümmerte es ihn nicht weiter. Zusammen gingen sie weiter zum Nara-Anwesen, um mit Shikamaru zu sprechen. Nach ein paar Minuten waren sie beim Haus der Nara angekommen und klingelten. Ungeduldig warteten sie darauf, dass jemand die Tür auf machte. Es dauerte nicht lange und Yoshino lächelte ihnen entgegen. TenTen lächelte sie zuckersüß an. Neji kam das komisch vor. Das passte gar nicht zu ihrem seltsamen Grinsen von zuvor. Er war sich sicher, dass sie irgendwas vorhatte. „Guten Tag, könnten Sie bitte Shikamaru an die Tür holen? Ich muss mal kurz etwas mit ihm besprechen. Sagen Sie ihm einfach es geht um Temari.“, begrüßte TenTen sie mit einem Lächeln. „Natürlich!“, erwiderte Yoshino und verschwand. Schnell machte sie sich auf dem Weg und holte Shikamaru. Es dauerte auch nicht lange und Shikamaru kam an geschlürft. Er sah genauso genervt aus wie auch sonst. „Und?“, fragte er, als er vor TenTen stand. Diese grinste ihn mit einem diabolischen grinsen an. „Sag mal, glaubst du, du kannst mich verarschen, du Idiot?“, zischte sie gefährlich, während sie ihm ihre geballte Faust ins Gesicht schlug. Shikamaru wurde dadurch zurück geworfen und gegen die nächste Wand geschleudert. Entsetzt sah er sie an. „Was sollte das?“, fragte er sie wütend. „Sag mal Spinnst du? Mich das auch noch zu fragen?! Erst verarscht du Temari, in dem du mit irgendeiner Tussi rumknutschst, dann tust du vor Temari so als wäre nichts gewesen und dann kommst du auch noch zu mir, um dich auszuheulen?! Das hätte ich echt nicht von dir gedacht, Shikamaru! Ich hätte es nie für möglich gehalten, dass du Temari mal so verletzen würdest! Weißt du, wo wir sie gefunden haben? Sie lag bewusstlos auf dem Boden! Ist dir eigentlich klar was alles hätte passieren können? Du bist das allerletzte Shikamaru Nara! Und weißt du, was das aller Beste ist?! Gleich morgen früh schreibt sie an ihre Brüder einen Brief. Dir ist sicher klar, was dann passieren wird! Du bist so ein Idiot! Hättest du nicht einmal richtig nachdenken können.“, keifte sie und schlug ihm voller Wut noch mal ins Gesicht. Plötzlich wurde sie von zwei Händen festgehalten. „TenTen beruhig dich! Lass ihn erst mal zur Ruhe kommen!“, wies Neji sie an und hielt sie weiterhin fest. Böse sah TenTen ihn an. „Lass mich los! Ich wird ihm seine Lektion erteilen!“, fauchte sie. Neji schüttelte den Kopf. „Willst du dir nicht erst seine Geschichte anhören? Glaubst du wirklich, dass Shikamaru so blöd ist, sein Glück mit Temari aufs Spiel zu setzen?“, fragte er sie ruhig und sah sie abwartend an. TenTen schloss ihre Augen und atmete tief durch. „Du hast recht…“, seufzte sie nach ein paar Minuten. Neji ließ sie wieder los. TenTen schritt langsam auf Shikamaru zu und reichte ihm ihre Hand. „Entschuldige, Shikamaru. Ich hab mich da wohl etwas von meinen Gefühlen leiten lassen, aber als ich an Temaris verletztes Gesicht gedacht habe, bin ich einfach so wütend geworden…“, erklärte sie. Shikamaru nickte und ergriff ihre Hand. Sie zog ihn hoch. „Ist schon ok… Ich kann dich verstehen… Aber ich versteh nicht wie du das meinst. Ich habe und werde Temari nie betrügen. Erstens bin ich nicht lebensmüde und zweitens liebe ich ihn dafür viel zu sehr. Ich würde das, was ich jetzt habe nie im Leben aufs Spiel setzen.“, meinte er. „Temari hat mir gesagt, dass sie dich mit so einem grauen Mäuschen in einem Restaurant gesehen hat. Sie meinte ihr hättet euch geküsst.“, erklärte TenTen. Shikamaru dachte einen Moment nach, dann machte es klick. „Oh man… Sie ist so blöd! Warum hat sie nicht mit mir darüber geredet?! Ich hätte ihr das alles doch erklären können…“, meinte er plötzlich. TenTen und Neji sahen ihn beide verwirrt an. „Das ist alles ein riesen Missverständnis…“, beantwortete er ihre unausgesprochene Frage. Schnell erzählte er ihnen, was er eigentlich in diesem Restaurant gemacht hatte. „Oh man… Das ist echt blöd gelaufen…“, erwiderte TenTen, als Shikamaru mit seiner Erzählung endete. „Ja, das ist es…“, gab Shikamaru zu. „Aber du solltest schnell zu ihr gehen! Wenn sie den Brief abschickt, ist es zu spät! Du musst mit ihr reden und ihr alles erklären. Auch, wenn sie es nicht zugeben will, sie braucht dich! Du musst sie davon überzeugen, dass es nur ein Missverständnis war Shikamaru! Sonst hast du sie für immer verloren!“, erwiderte TenTen und sah ihn ernst an. Shikamaru senkte den Blick. „Ich weiß… Aber, wenn sie mir nicht zuhören will…“, redete er sich aus. „Shikamaru hör auf mit den ganzen Ausreden! Liebst du sie ja oder nein?“, fragte TenTen. „Natürlich liebe ich sie!“ „Dann hol sie dir zurück!“, wies TenTen ihn an. „Denn, wenn du es nicht tust, werde ich mit den anderen Mädels wieder kommen und dich fertig machen! Und das ist gar nichts im Vergleich zu dem, was Gaara und Kankuro dir antuen werden! Verstanden?“, zischte. Shikamaru schluckte, nickte aber. Er wusste, dass er geliefert war, wenn Temaris Brüder und Freundinnen davon erfuhren. Er war sich nicht mal sicher, wer das größere Übel war. Wenn er ehrlich war, hatte er vor beiden Angst, denn er kam weder gegen die geballte Kraft der Mädchen noch gegen ihre beiden Brüder an. Außerdem wollte er Temari und seine Kinder nicht verlieren. TenTen lächelte ihn an. Sie sah ihm an, dass er um seine Familie kämpfen würde. „Ich verlass mich auf dich Shikamaru…“, meinte sie und drehte sich um. Zusammen mit Neji verließ sie das Nara-Anwesen und machte sich auf dem Weg nach Hause. Shikamaru sah ihnen ein paar Minuten lang hinterher. Plötzlich spürte er eine Hand auf seiner Schulter. Er musste sich nicht umdrehen, um zu wissen, dass es sein Vater war. Ihm war klar gewesen, dass seine Eltern alles mitangehört hatten. „TenTen hat Recht mit dem, was sie gesagt hat.“, meinte Shikaku nach ein paar Minuten. „Ich weiß… Aber wie soll ich Temari dazu bringen mit mir zu reden? Du weißt doch, wie sie immer ist… Und seit sie Schwanger ist, ist es noch viel schlimmer…“, seufzte er. „Ich weiß, dass es nicht einfach ist mit Temari darüber zu reden, doch ich bin mir sicher, dass du das schaffen kannst!“, erwiderte Shikaku. Shikamaru nickte. Er wusste, dass ihm nichts anderes übrig blieb als um sie zu kämpfen. Und er würde es schaffen, da war er sich sicher. Er würde Temari und seine Kinder nicht aufgeben. Wenn es sein musste, würde er sich auch Gaara und Kankuro im Weg stellen. „Ich geh dann mal. Wartet nicht auf mich…“, verabschiedete er sich von seinem Vater und lief die Straßen entlang. Er steckte die Hände in die Hosentaschen und richtete seinen Blick gegen Boden. Sehen konnte er sowieso nichts mehr, denn mittlerweile war es bereits dunkel geworden. Er würde um Temari kämpfen, koste es, was es wolle… ~~~ Unruhig lag Temari auf ihrem Bett. Sie hatte TenTens Rat befolgt und war ins Bett gegangen. Temari wusste auch selber, dass sie den Schlaf brauchte, doch sie konnte nicht. Die ganze Zeit musste sie über TenTens Worte nachdenken. In ihrem inneren wusste sie ja, dass ihre Freundin Recht hatte, aber sie wollte es einfach nicht wahr haben. Viel zu fest verankert war das Bild von Shikamaru und diesem anderen Mädchen. Viel zu verletzt war sie in ihrem inneren. Auch, wenn sie manchmal nervten, hätte sie jetzt ihre Brüder gerne bei sich. Sie hätten sicher einen guten Rat für sie und wüssten, was sie tun sollte. Wenn sie doch bloß einen klaren Gedanken fassen konnte, wäre sie schon längst weiter. Doch es ging einfach nicht! Ihr inneres war zerrissen. Sie schwankte zwischen Trauer und Liebe, zwischen glücklichen Momenten und den Bildern der beiden. Temari wollte ihn vergessen, doch sie schaffte es nicht. Sie liebte ihn einfach viel zu sehr… Seufzend stand sie auf und ging die Treppe runter in die Küche. Es hatte einfach keinen Sinn weiter liegen zu bleiben. Sie konnte so oder so nicht schlafen. Vielleicht half ihr ja auch ein Tee dabei wieder runter zu kommen, ihre Gedanken zu ordnen und wieder ruhig schlafen. Temari setzte Wasser auf und kochte sich einen Tee. Mit dem Tee ging sie wieder ins Wohnzimmer und stellt sich ans Fenster. Sie lehnte sich an die Fensterbank und sah nach draußen. Währenddessen trank sie ihren Tee. Eine Weile dachte sie nach. Sollte sie vielleicht doch noch mal mit Shikamaru reden, bevor sie ihren Brüdern den Brief schickte? Schaden konnte es sich doch nicht, oder? Vielleicht hatte TenTen ja doch Recht und sie hatte sich verguckt… Vielleicht war es alles ja doch nur ein Missverständnis. So was kam schließlich oft genug vor. Man sah etwas und interpretierte viel zu viel herein. Eigentlich glaubte sie nicht, dass Shikamaru so dumm war und riskierte sie zu verlieben. Sie wusste doch genau wie schlau er war und sie wusste auch wie sehr er sie und ihre ungeboren Kinder liebte. Hatte sie wirklich überreagiert? Oder war er doch der Schuft, der sie betrogen hatte? Sie wusste es nicht. Viel zu verwirrend waren ihre Gedanken und Gefühle… Sie hatte zwar keine Antwort auf ihre Fragen, doch eins wusste sie ganz genau. Gleich morgen früh würde sie zu Shikamaru gehen und ihn zur Rede stellen. Sie wollte ihm erst zuhören, bevor sie sich an ihre Brüder wandte. Das konnte sie später immer noch machen. Denn TenTen hatte Recht. Wenn sie ihren Brüdern einen Brief schrieb, war alles vorbei. Selbst, wenn sie sich in der Zeit mit Shikamaru wieder vertrug, würden sie sie ohne Gnade mit nach Suna nehmen und Shikamaru zu Brei schlagen. Aber genau das wollte sie nicht. Sie wollte nicht, dass sie Shikamaru verletzten. Und ob sie wieder nach Suna wollte, wusste sie auch nicht. Sicher, wenn sie nicht mehr mit Shikamaru zusammen war, brauchte sie Hilfe mit den dreien, denn alleine schaffte sie das nicht. Sie wusste, dass ihre Brüder ihr immer helfen würden, doch dann musste sie zurück nach Suna. Und sie wusste nicht, ob sie das wollte… Wenn sie weg war, war sie weg, dann gab es auch kein Zurück mehr und Shikamaru konnte seine Kinder nicht mehr sehen. Das wollte sie natürlich nicht. Sie wollte Shikamaru nicht seine Kinder vorenthalten und sie wollte auch nicht, dass ihre Kinder ohne Vater aufwuchsen. Das hieß sie musste in Konoha bleiben… Sie hoffte nur, dass sie das alleine auch schaffte. Doch war sie eigentlich gar nicht alleine. Sie hatte ihre Freundinnen und die würden ihr sicher helfen. Zumindest von TenTen wusste sie, dass sie ihre Helfen würde und somit war sie schon nicht mehr alleine. Zusammen würden sie das Schiff schon schaukeln… Seufzend sah sie noch mal aus dem Fenster, dann wollte sie sich abwenden, doch sie blieb an Ort und Stelle stehen und sah weiter aus dem Fenster. Am Ende der Straße sah sie eine Person die Straße hinunterlaufen. Es dauerte nicht lange und sie erkannte die Person. Ein sanftes Lächeln legte sich auf ihre Lippen, sie sah weiter aus dem Fenster die Straße hinunter und legte ihre Hand auf ihren Bauch. Plötzlich spürte sie ein Ziehen in ihrem Bauch. Ihr Lächeln wurde noch größer. Kapitel 38: Ewige Liebe? ------------------------ 35. Ewige Liebe? Als er vor den Treppenstufen zu dem großen Haus ankam, saß sie schon auf der obersten Treppe. In der einen Hand hielt sie ein Tasse, die andere hielt sie auf ihren Bauch. Neben ihr stand noch eine weitere dämpfende Tasse. Ihre Lippen zierte ein sanftes Lächeln. Er wusste doch, dass ihre Wut verrauchen würde, wenn er nur ein bisschen wartete. Wahrscheinlich hatte sie ein bisschen über diese Situation nachgedacht oder TenTen hatte ihr ins Gewissen geredet. Er wusste, dass beides möglich war. Doch sah er in ihren Augen, dass sie das noch nicht vergessen hatte und sie immer noch enttäuscht von ihm war. Das war ihm aber von Anfang an klar gewesen. Er hatte gewusst, dass er nicht um eine lange Erklärung herum kam. Normal wäre ihm das viel zu nervig, doch ging es hier um seine Familie und um diese würde er kämpfen. Shikamaru stieg die Treppen bis nach oben. Er stellte sich vor ihr und sah sie entschuldigend an. „Darf ich?“, fragte er leise. Temari nickte und rückte ein Stück an die Seite. Shikamaru setzte sich neben sie. Er stützte seine Ellenbogen auf seinen Knien ab und faltete seine Hände. Angestrengt dachte er nach. Wie sollte er es ihr nur erklären, so dass sie nicht gleich an die Decke ging. Er wusste, dass das durch die ganzen Hormone ziemlich schnell ging. Das hatte er oft genug schon erlebt. Aber er wusste auch, dass sie sich eigentlich nicht aufregen sollte. Das war für keinen gut. Und, wenn er TenTen Glauben schenken konnte und eigentlich tat er das auch, hatte er sie ausversehen heute schon so weit getrieben, dass sie durch den ganzen Stress zusammen geklappt war. Das wollte er eigentlich verhindern. Er liebte sie schließlich und wollte, dass es ihr gut ging. Temari schob die zweite Tasse vorsichtig zu ihm. Von außen war sie ganz ruhig, doch in ihrem inneren herrschte ein riesiges Gefühlschaos. Sie freute sich wirklich sehr, dass Shikamaru zu ihr gekommen war, auch, wenn sie noch immer wütend war. Aber auch enttäuscht und traurig war sie noch. Sie hatte es nicht geschafft diese Gefühle aus ihrem Herzen zu verbannen, obwohl sie lange über die Situation nachgedacht hatte. Vielleicht würden sie ja gehen, wenn sie seine Version der Geschichte hörte. Genau das würde sie jetzt tun, doch würde sie ihm die Zeit geben, sich zu sammeln. Temari wusste, dass es für ihn nicht so einfach war jetzt mit ihr zu reden, weil ihm das normal zu nervig war und er es mit ihr nicht gerade leicht hatte. „Wie geht es dir?“, brach er irgendwann die Still. Temari sah ihn nur verwirrt an. Sie verstand nicht, warum er ihr jetzt diese Frage stellte. Er sollte erklären, was passiert war und nicht um den heißen Brei reden. Shikamaru sah, dass sie nicht wirklich verstand, was er wollte. „TenTen hat mir erzählt, dass du zusammengebrochen bist…“, erklärte er. Nun verstand auch Temari. Er hatte sich Sorgen um sie gemacht und wollte nun wissen, ob wieder alles ok war. Sie begann zu schmunzeln. Das liebte sie an ihm. Er machte sich immer sorgen um sie, auch, wenn sie das eigentlich nicht mochte und ihn so angemacht hatte. „Ein bisschen ausgelaugt, aber schon wieder besser als vorher.“, antwortete sie ihm wahrheitsgemäß. Es würde so oder so nichts bringen zu lügen, da er dies sofort durchschaute. Er kannte sie schließlich gut genug. „Warum bist du dann noch wach?“, fragte er. Shikamaru wollte sich langsam an das Gespräch heran tasten. Außerdem wusste er noch immer nicht so richtig, was er genau sagen sollte. Natürlich wollte er sie auch nicht überanstrengen, schließlich war es ja auch irgendwie seine Schuld, dass sie zusammengeklappt war. „Ich konnte nicht schlafen.“, gab sie zu. „Und warum läufst du mitten in der Nacht durch Konoha und kommst bei mir an?“, hakte sie nun nach. Temari hatte keine Lust mehr zu warten. Es brachte nichts um den heißen Brei zu reden. Außerdem wurde ihr langsam kalt. Shikamaru seufzte. Er verstand, dass seine Schonfrist nun vorbei war und es langsam ernst wurde. Er musste ihr wohl langsam sagen, was passiert war, sonst schmiss sie ihn wieder raus. Shikamaru richtete sich auf und sah sie eindringlich an. „Temari, es tut mir wirklich leid. Aber das ist alles nur ein Missverständnis!“, meinte er. Temari schnaubte. „Was gibt es da zu missverstehen?“, fragte sie spöttisch. „Ich hab dich und diese graue Maus genau gesehen. Ihr habt Händchen gehalten und euch geküsst. Also sag mir nicht das ist ein Missverständnis. Dann kannst du gleich wieder gehen!“, fuhr sie ihn an. „Temari du musst mir glauben! Du hast das alles ganz falsch verstanden und ich gebe zu, es sah nicht wirklich harmlos aus, aber das ist es. Bitte lass es mich in Ruhe erklären!“, bat er sie ruhig. „Hör auf mich an zu lügen Shikamaru! Das kannst du deiner Oma erzählen aber nicht mir! Ich weiß, was ich gesehen habe!“, fauchte sie. Sie wollte einfach nicht glauben, dass das, was sie gesehen hatte, falsch war. Sie wusste genau, was sie gesehen hatte und das würde sie sich auch nicht ausreden lassen. „Es ist aber s~…“, begann Shikamaru wieder, wurde aber von Temari unterbrochen, die ihm eine schallende Ohrfeige verpasste. „Ich hab gesagt du sollst m~…“, wollte sie fauchen, doch diesmal brachte Shikamaru sie zum Schweigen. Er legte einfach seine Lippen auf ihre. Temari konnte nichts dagegen machen. Sie musste sich einfach dem Kuss hingeben. Sie liebte seine Lippen und seine Küsse und konnte einfach nicht ohne sie. Ihr Gehirn schaltete sich aus und sie erwiderte den Kuss sogar. Nach einer Weile löste sich Shikamaru wieder von Temari. Sanft strich er über ihre Wange. „Temari, lass es mich bitte erklären.“, flüsterte er leise. Temari nickte. Sie wollte ihm diese eine Chance geben. Sie würde ihn aus reden lassen. Momentan konnte sie eh nicht viel machen, denn sie war noch immer von seinem Kuss berauscht und dafür verfluchte sie ihn. Er konnte einfach viel zu gut küssen. „Shiho, das Mädchen, mit dem ich im Restaurant war, ist meine Arbeitskollegin. Ich arbeite mit ihr gerade daran ein altes wichtiges Schriftstück zu entschlüsseln. Ich habe sie zum Essen eingeladen, weil ich mit ihr reden wollte. Ich wollte ihr sagen, dass ich mich in nächster Zeit etwas zurück nehmen werde beziehungsweise gar nicht mehr komme, weil ich mich mehr um dich und später auch um unsere Kinder kümmern will. Außerdem habe ich ihr gesagt, dass sie im Notfall zu unserer Wohnung kommen kann, ich aber nicht mit ins Büro kommen werden.“, erklärte Shikamaru. Temari nickte. „Das erklärt aber noch lange nicht, wieso ihr Händchen gehalten und euch geküsst habt.“, erwiderte sie ruhig aber bissig. Sie hatte sich wieder gefast und konnte nun klar denken und ihre Gedanken ordnen. Shikamaru seufzte, doch er erzählte weiter, schließlich mussten sie das hier und jetzt klären. „Ich weiß nicht, was du gesehen hast, aber wir haben nie Händchen gehalten oder geküsst.“, meinte er ruhig. Temari wollte ihn schon wieder anfauchen, doch er sprach schnell weiter. „Aber ich schätze mal, du hast gesehen, wie ich ihr den Ersatzschlüssel für meinen Schrank gegeben habe, damit sie an meine Unterlagen herankommt, während ich nicht da bin. Und geküsst haben wir uns auch nicht. Sie hat sich höchstens zu mir gebeugt und mir leise zu geflüstert, dass jemand am Fenster steht und es so aussieht als würde sie uns beobachten. Als ich geguckt hatte, stand niemand da. Ich schätze mal das warst du. Du hast gesehen wie sie sich vorgebeugt hat und bist abgehauen, oder Temari?!“, schlussfolgerte er. Temari dachte zum Nachmittag zurück. Nach längerem Nachdenken musste sie sich wohl oder übel eingestehen, dass es wirklich logisch klang. Und, wenn sie wirklich ehrlich war, klang es sogar logischer als das, was sie sich zusammenreimte. Temari hatte Shikamaru schon immer vertraute und eigentlich traute sie ihm auch nicht zu, dass er sie mit irgendeiner Tussi betrog. Das wäre ihm viel zu anstrengend und er hätte wahrscheinlich auch viel zu große Angst vor den Konsequenzen, außerdem liebte er sie wirklich sehr. Das wusste sie genau. „Glaubst du mir?“, fragte Shikamaru vorsichtig und sah ihr tief in die Augen. Er wusste, dass, wenn er eine ehrliche Antwort haben wollte, er sie nur da finden konnte. Temari sah auf. Ihre nachdenklichen Gesichtszüge nahmen etwas Sanftes an. Ja sie glaubte ihm, denn es klang logisch, außerdem vertraute sie ihm noch immer. „Ja. Aber eine Frage habe ich noch. Warum waren die Wangen von dieser Shiho gerötet?“, fragte sie misstrauisch, denn diese Sache kam ihr noch immer seltsam vor. Sie glaubte, dass er dieses Detail mit Absicht ausgelassen hatte. „Shiho ist ziemlich schüchtern und ich glaube, dass sie in mich verliebt ist, aber sie weiß genau, dass ich eine schwangere Freundin habe und ich sie über alles liebe und nie verlassen würde!“, antwortete er wahrheitsgemäß. Er wusste, dass sie genau sehen konnte, ob er log oder nicht und, wenn er log, würde sie ihm sicher nicht mehr so schnell glauben, denn hier half ihm nur die Wahrheit raus. Diese würde er ihr auch offen legen, denn er hatte keine Geheimnisse vor ihr. Abwartend sah er sie an, doch er konnte in ihren Augen beziehungsweise in ihrer Mimik keine Regung sehen. Er hatte keine Ahnung, was sie dachte oder fühlte. Shikamaru hoffte nur, dass sie ihm nun nicht böse war oder ihm nicht glaubte, denn das wäre in seiner Situation nicht wirklich gut, dann hätte er wirklich verschissen. Doch plötzlich fiel sie ihm um den Arm und küsste ihn. Shikamaru fiel ein Stein vom Herzen. Sie war ihm also nicht böse und glaubte ihm jedes Wort. Glücklich erwiderte er den Kuss. Shikamaru legte seine rechte Hand auf ihre rechte Wange und strich sacht darüber. Seine linke ruhte auf ihrer linken Hüfte. Temari schlang ihre Arme um seinen Hals. Sacht strich er mit seiner Zunge über ihre Lippen und bat um Einlass und zog sie näher an sich heran. Sie gewährte ihm den Einlass sofort und ein heißer Zungenkampf, den keiner der beiden konnte gewinnen. Als sie sich lösten, fiel Shikamaru auf, dass Temari ziemlich stark am Zittern war. Doch eigentlich war das kein Wunder, denn sie trug nichts außer einer Hotpant und eins seiner weiten T-Shirts und es war nicht gerade warm in dieser Nacht. Shikamaru fackelte nicht lange und hob sie hoch. Im Brautstil trug er sie ins Haus und setzte sie dann auf dem Sofa ab. Danach ging er wieder raus und holte die zwei Tassen, welche er in die Küche brachte. Als er wieder ins Wohnzimmer kam, saß Temari noch immer auf dem Sofa. Sie hatte ihre rechte Hand auf ihren Bauch gelegt. Mit der anderen stützte sie sich ab. Ihre Lippen zierte ein glückseliges Lächeln. Langsam kam er auf sie zu. Shikamaru hatte Temari noch nie so glücklich Lächeln sehen, dass hieß, es musste etwas wirklich Tolles passiert sein oder sie überfielen gerade irgendwelche Glückshormone. Shikamaru ging vor Temari in die Knie und lächelte sie sanft an. „Was ist los?“, fragte er leise. Temari richtete nun ihren Blick auf ihn, doch sagen tat sie nichts. Sie wollte es ihm viel lieber zeigen. Ohne etwas zu sagen, nahm sie seine Hand und legte sie auf ihren gerundeten Bauch. Sie wartete ein paar Minuten und dann legte sich auch auf Shikamarus Lippen ein glückliches Lächeln. „Du spürst sie auch, oder?“, fragte sie überflüssiger weise. Shikamaru richtete sich auf und beugte sich über sie. Mit seinen Händen stützte er sich an der Lähne ab. Er näherte sich ihren Lippen, sodass nur noch wenige Millimeter sie trennten. Er konnte ihren Atem an seinen Lippen spüren und sie seinen Atem auf ihren. „Ja!“, hauchte er und küsste sie. Sie erwiderte den Kuss. Momentan überschwemmten sie mehrere Glücksgefühle. Sie war froh, dass sich das mit Shikamaru geklärt hatte, denn sie hatte in dieser einen Nacht gemerkt, dass sie es brauchte neben ihm zu liegen und sich an ihn zu kuscheln. Sie brauchte ihn, auch, wenn es sie störte, dass sie so auf ihn angewiesen war. Außerdem spürte sie seit langem das erste Mal ihre Kinder treten und das war das beste Gefühl, das sie je hatte. Es machte sie überglücklich und zeigte ihr, dass es ihren Lieblingen gut ging und sie sich keine Sorgen mehr machen musste. TenTen hatte also doch recht gehabt, sie hatte einfach nur Geduld gebraucht. Wahrscheinlich lag es wirklich an der Faulheit ihres Freundes, doch das war ihr egal. Eigentlich liebte sie das sogar an ihm. „Und was machen wir jetzt?“, fragte Shikamaru und sah auf die Uhr. Es war bereits drei Uhr morgens, doch es war ihm egal. Er war gerade einfach viel zu glücklich. Er hatte seine Temari wieder, seine Kinder traten und Temari war überglücklich. Was sollte es da noch besseres geben? Temari wusste es. Verführerisch legte sie ihm ihre Arme um den Hals und küsste ihn. „Nun ich wüsste da schon was…“, hauchte sie zwischen den Küssen. Shikamaru verstand sofort, was seine Freundin von ihm wollte. Das war auch nicht schwer zu verstehen. Ihre Gestehen waren eindeutig, außerdem kannte er sie wirklich gut und wusste mittlerweile, was sie wollte und was nicht, meistens zumindest. Shikamaru benetzte ihren Hals mit sanften Küssen und arbeite sich langsam bis zu ihrem Ohr vor. „Denkst du nicht, dass es schon etwas zu spät hierfür ist und wir lieber ins Bett gehen sollten?!“, flüsterte er ihr ins Ohr. Temari begann zu kichern. Sanft strich sie ihm über den Hals. „Also ich würde viel lieber hier weiter machen... Wie soll ich den jetzt schlafen, hm?!“, hauchte sie zuckersüß und zwinkerte ihm verführerisch zu. Shikamaru fackelte nicht lange und hob sie hoch. Temari schlang sofort ihre Arme um seinen Nacken und hielt sich dort fest. Während er sie ins Schlafzimmer trug, küsste sie ihn immer wieder. Die Küsse wurden immer leidenschaftlicher, immer lustvoller, immer wild. Es machte sie beide heiß. Als sie im Schlafzimmer ankamen, legte Shikamaru seine Freundin vorsichtig aufs Bett. Er zog sich sein T-Shirt aus, legte sich über sie und stützte sich ab, damit sie nicht sein Gewicht tragen musste. „Willst du wirklich? Ich meine du bist schwanger…“, fragte er erneut. Temari seufzte. Konnte er nicht endlich zur Sache kommen?! Sie zog ihn zu sich herunter und küsste ihn. „Das ist kein Grund!“, hauchte sie und kraulte seinen Nacken. Shikamarus Nackenhaare stellten sich bei ihrer Berührung auf und er verfluchte sie. Dass sie auch immer wissen musste, wie sie ihn rum bekam… „Aber ein Hindernis“, konterte er in der Hoffnung, dass sie doch noch nachgeben würde… Er hatte nämlich absolut keine Lust so spät noch Sex zu haben. „Eins das du sicher überwinden kannst!“, erwiderte sie. Temari ließ nicht locker. Das wusste er genau. Also würde er ihr ihren Wunsch erfüllen. Außerdem wusste er, dass sie echt ungemütlich werde konnte, wenn sie nicht das bekam, was sie wollte und er war froh, dass sie sich gerade wieder vertragen hatten, darum würde er es sicher nichts riskieren. Sacht strich er ihr eine Strähne aus dem Gesicht und küsste sie. „Wie du wünscht…“, hauchte er und küsste sie erneut. Temari erwiderte diesen Kuss. Ihre Hände schlangen sie in seinen Nacken und kraulten ihn dort ein bisschen. Shikamaru schob ihr T-Shirt ein bisschen höher und hauchte lauter Schmetterlingsküsse auf ihren gerundeten Bauch. So arbeitete er sich immer weiter nach oben vor. Temari hatte sich mittlerweile das störende T-Shirt ausgezogen und zur Seite geworfen, damit er genug Raum hatte. „Hier oben sind meine Lippen!“, hauchte sie, als er für mehrere Minuten unterhalb ihrer Brüste verweilte, und zog ihn zu sich hoch an ihre Lippen, um ihn zu küssen, doch Shikamaru löste sich schnell wieder von ihr. Böse sah sie ihn an. Sie wollte auch ihren Spaß haben und ihn verwöhnen. Doch Shikamaru grinste und beugte sich zu ihrem Ohr. „Meine Regeln!“, raunte er in ihr Ohr. Temari erschauderte. Sein warmer Atem an ihrem Ohr jagte ihr einen angenehmen Schauer über den Rücken. Für einen Moment blieb sie still liegen, doch dann schnaubte sie. Das nervte sie gewaltig. Es nervte sie, dass er so eine Macht über sie hatte und es nervte sie, dass sie nicht mitspielen durfte, sondern nach seinen Regeln spielen musste und das hieß, sie musste ihn machen und sich verwöhnen lassen. Es nervte sie, aber sie freute sich schon darauf. Sie liebte ihn und sie liebte den Sex mit ihm. Er war einfach nur sagenhaft, wie sie fand, darum würde sie ihn dieses Mal auch gewähren lassen. Eine andere Wahl hätte sie so oder so nicht. Momentan konnte sie sich nicht währen und sie wollte unbedingt den Sex von ihm, also würde sie sich wohl fügen müssen, auch, wenn es ihr nicht wirklich gefiel, doch das würde sie ihm sicher irgendwann noch heimzahlen. Bei dem Gedanken begann sie zu grinsen, doch das blieb nicht lange erhalten. Scharf zog sie die Luft ein, als sie bemerkte, dass Shikamaru ihr den BH ausgezogen hatte, seine Lippen zwischen ihren Brüsten ruhten und er sich gerade darauf verewigte. „Shikamaru, was soll das werden?!“, fauchte sie aufgebracht. Sie haste es, wenn er das tat. „Ich markiere nur mein Revier!“, erwiderte er grinsend. Es machte ihm nicht so viel aus, dass sie sauer war, da er das gleich wieder gut machen würde. „Hast du das nicht schon?!“, konterte sie und zeigte auf ihren dicken Bauch. Shikamaru schmunzelte. Ja das hatte er. Sie gehört ihr und er würde mit ihr zusammen eine Familie gründen. Er war überglücklich und froh, dass sie ihm so schnell vergeben hatte und sie das klären konnten. „Außerdem bin ich nicht dein Eigentum!“, knurrte sie bissig. „Ok, dann mach ich das, weil ich es will und es Spaß macht.“, meinte er leicht hin und küsste sie. Temari schnaubte, sagte aber nichts weiter dazu, weil sie sich nicht schon wieder mit ihm streiten wollte. Sie war froh, dass sie sich so schnell wieder vertragen hatten, denn, wenn sie ehrlich war, braucht sie ihn, mehr als ihr eigentlich lieb war. Sanft strich er mit seinen kalten Fingern über ihre Brust. Dort, wo er sie berührt hatte, hinterließ er kribbeln auf ihrer Brust. Temari seufzte zufrieden. Es fühlte sich einfach nur gut an. Shikamaru machte unbeirrt weiter. Begann damit sacht ihre Brust zu massieren und wurde dann immer härter, immer grober. Temaris Seufzen wandelte sich in ein Stöhnen um. Shikamaru grinste. Er würde sich heute viel Zeit lassen, damit sie es genießen und er sie verwöhnen konnte. Nach dem Streit war das auch nötig und irgendwie war es ja auch seine Schuld gewesen. Zwischen durch küsste er sie immer wieder. Die Küsse waren wild und leidenschaftlich. Immer wieder biss Temari ihm auf die Lippe, um ihn noch ein bisschen länger küssen und spüren zu können, doch Shikamaru entzog sich ihr wieder. Er fand ihren Körper viel interessanter, viel lecker. Nicht, dass er nicht genug von ihren Lippen bekam, aber ihr Körper und die Lust, die er in ihm auslöste, war besser. Und diesen Körper, den er so sehr liebte würde er nun verwöhnen. Shikamaru strich von oben nach unten ihre Taille entlang. Seine Hände bahnten sich ihren Weg zum Knopf ihrer Hose, wobei sie die ganze Zeit über Temaris Haut überrührten. Überall, wo er gewesen war, hinterließ er ein angenehmes Kribbeln. Die Lust stieg in Temari auf. Ihre Augen wurden glasig und lustvoll. Ein Zeichen für Shikamaru, dass es Zeit wurde, doch noch immer ließ er sich Zeit und ließ sich nicht aus der Ruhe bringen. Quälend langsam öffnete er ihre Hose und strich sie ihr von Leib. Ihren Slip ließ er dabei allerdings an Ort und Stelle. Temari sah ihn aus ihren glasigen, lustvollen Augen böse an. Sie wollte, dass er sie sofort nahm, doch Shikamaru grinste nur. „Geduld ist eine Tugend, meine Liebe.“, meinte er und strich an der Innenseite ihrer Oberschenkel entlang. „Und du bist grausam…“, seufzte sich. Es ging schon fast in ein Stöhnen über. Doch Shikamaru ließ sich davon nicht beirren, auch, wenn er sie am liebsten genommen hätte. Er hielt sich zurück, um sie noch ein bisschen weiter zu foltern. „Ich weiß, aber es macht einfach so viel spaß, meine Liebste.“, säuselte er in ihr Ohr und küsste ihren Hals. An derselben Stelle hinterließ er einen Knutschfleck. Temari störte das allerdings nicht mehr. Ihre Sinne waren schon viel zu sehr benebelt, um das zu merken. Sie wollte ihn nur noch spüren egal wo. Von ihrem Hals aus küsste sich Shikamaru wieder runter zu ihrem Schambereich. Dort zog er ihr ihren Slip genauso quälend langsam aus, wie er es schon mit ihrer Hose getan hatte. Nun lag sie splitterfasernackt vor ihm, so wie Gott sie geschaffen hatte. Eingehend betrachtete er seine Freundin. Er hatte sie schon oft unbekleidet gesehen, das stand außer frage, doch immer, wenn er sie sah, blieb ihm die Sprache weg. Er fand sie einfach nur wunderschön. Daran änderte auch ihr rundlicher Bauch nichts. Im Gegenteil, er fand sogar, dass es sie noch attraktiver machte und er war glücklich, so eine wundervolle Freundin haben zu dürfen. Er liebte sie über alles und das würde er ihr jetzt auch zeigen. „Ich bin so froh, dass ich dich habe!“, hauchte er, bevor er erneut an den Innenseiten ihrer Oberschenkel entlang strich. Er spürte an seinen Fingern eine klebrige Flüssigkeit und küsste sie zärtlich auf den Mund. Auch, wenn sie schon bereit war, würde er sie noch ein bisschen quälen. Er würde diesen Sex für sie beide unvergesslich machen. Ohne sich von ihren Lippen abzuwenden, drang er mit einem seiner Finger in sie ein. Temari stöhnte auf. Endlich bekam sie das, was sie wollte, zumindest ansatzweise. Er bewegte seinen Finger in ihr, zog ihn raus und schob ihn wieder rein. Temaris Atmung ging schneller und auch Shikamarus Finger bewegte sich schneller. Währenddessen kümmerten sich seine Lippen um die ihren. Mit seiner anderen Hand massierte er ihre Brüste. Nach einiger Zeit nahm er noch einen zweiten Finger mit dazu und bewegte auch diesen in ihr. Immer wieder stöhnte Temari auf. Ihre Atmung war nur noch ein unkontrolliertes Keuchen. Ihre Augen waren noch glasiger als zu vor und strotzen nur so vor Lust. Ihr ganzer Körper sprach nur eins: Nimm mich! Immer wieder stöhnte sie auf. Ihr Rücken krümmte sich und sie streckte sich seinen Fingern entgegen, sie bekam gar nicht genug davon, obwohl es nur seine Finger waren, die sie am Rande der Lust trieben und ihr einen Orgasmus nach dem anderen bescherten. Sie konnte nicht mehr und doch wollte sie immer mehr. Sie wusste genau, warum sie Shikamaru liebte. Er sah gut aus, war schlau, sie liebten seinen Charakter und er war echt gut im Bett, doch das war nur eine wundervolle Zugabe sie bekam. Noch einmal küsste Shikamaru sie, dann löste er sich von ihr und zog auch seine Finger aus ihren Unterleib, welche er genussvoll anleckte. Temari sah ihn nur begierig und süchtig an. Sie sehnte sich jetzt schon nach ihm. Sie war ihm machtlos ausgeliefert. Alles was sie wollte, war er. Auch das Zwicken, was sie in ihrem Bauch spürte, war ein Zeichen dafür. Ihr gesamter Körper sehnte sich nach seinem. Das sah auch Shikamaru, weshalb er sich schnell daran machte seine Hose zu öffnen und sich dieser und seiner Boxershorts zu entledigen. Achtlos warf er seine Sachen an die Seite. Er platzierte sich über sie und stützte sich neben ihrem Kopf mit seinen Händen ab. Shikamaru wollte auf keinen Fall riskieren, dass sie sein Gewicht zu spüren bekam und schon gar nicht, dass er auf ihrem Bauch lag. Er wollte weder ihr noch ihren Kindern wehtun, dafür liebte er die vier viel zu sehr. Zärtlich küsste er sie. „Ich liebe dich!“, hauchte er. „Ich dich auch!“, seufzte sie. Zu etwas anderen war sie kaum noch in der Lage. Die Lust und die Begierde beherrschten ihren Körper. Sie wusste nicht genau, was sie tat, aber es war egal, denn in diesem Augenblick wollte sie mit ihrem Freund nur noch eins werden. Diesen Wunsch erfühlte Shikamaru ihr auch ohne lange zu fackeln. Vorsichtig drang er in sie ein und begann sich dann in ihr zu bewegen. Temari stöhnte. Sie war durch sein quälendes Vorspiel schon lange am Gipfel ihrer Lust angekommen. Das war für sie nur noch der Höhepunkt und es war unglaublich, wie sie feststellen musste. Es dauerte nicht lange und sie bekam ihren nächsten Orgasmus. Shikamaru machte davon unbeirrt weiter und ließ sich von ihr auch immer weiter zum Gipfel der Lust treiben. Auch seine Augen wurden glasig und lustvoll. Er musste aufpassen, dass er sich noch unter Kontrolle hielt, damit er nicht plötzlich zu Doll oder hart zustieß. Er wollte sie nicht verletzten und auch nicht riskieren, dass es ihren Kindern schlecht ging. Shikamaru hatte mittlerweile gemerkt, wie schwer so eine Schwangerschaft sein konnte und er wollte nicht riskieren, dass den kleinen Wesen in dem Bauch seiner Temari irgendwas passierte. Er hatte schon richtige Vatergefühle entwickelt und wollte die kleinen nur noch beschützen, komme, was wolle. Und obwohl er sich ein bisschen zurückhielt, war für sie beide dieser Sex einfach nur sagenhaft. Sie machten immer weiter, auch nachdem er sich in ihre ergossen hatte. Das ging so lange, bis sie beide keine Luft mehr hatten. Sie hatten keine Ahnung, wie oft sie an diesem Abend am Gipfel der Lust angekommen waren, doch eins war klar es war einfach nur traumhaft schön. Temari war sich sicher, dass sie noch nie vorher so viele Orgasmen hintereinander bei dem Sex mit Shikamaru gehabt hatte. Sie war überglücklich, doch nicht nur sie war das auch Shikamaru. Erschöpft, zog er sich aus ihr heraus und ließ sie neben sie ins Bett fallen. Gedankenverloren starte er an die Decke. Er war noch nie so glücklich nach dem Sex mit ihr gewesen. Überhaupt war er der glücklichste Mann auf der gesamten Welt, das nahm er zumindest an. Er wurde Vater von Drillingen, hatte seine Geliebte und somit auch seine Familie wieder und gerade den besten Sex aller Zeiten durchlebt. Ja, er war der glücklichste Mann auf der Welt. Er hatte alles, was sein Herz begehrte. Plötzlich wurde er aus seinen Gedanken gerissen, als er weiche Lippen auf seinen spürte. Shikamaru drehte sich um und sah Temari in die Augen. Es war stock dunkel, dennoch konnte, er ihre glitzernden Augen und ihr wundervolles Lächeln sehen. „Danke!“, raunte sie und küsste ihn erneut. Eine Hand ruhte auf ihrem Bauch. Er legte seine darüber. Shikamaru konnte genau spüren, wie die kleinen gegen die Innenseite des Bauches seiner Freundin traten, als wollten sie irgendwas sagen. „Nein ich danke dir, weil du bei mir bleibst, weil du eine wundervolle Frau und Freundin bist und weil du mir die drei kleinen schenkst. Temari ich bin wirklich überglücklich, dass du mich ausreden lassen hast und ich liebe dich über alles, ich will für immer mit dir zusammen sein und dafür bin ich dir dankbar.“, erwiderte er ruhig im Flüsterton. Trotzdem verstand sie jedes Wort genau. Eine kleine Träne verließ ihre Augen und rollte ihre Wange hinunter. Shikamaru fing sie auf. Sie würde wirklich gerne etwas sagen, doch sie war viel zu gerührt von seinen Worten, sodass sie kein Ton mehr heraus bekam. Also küsste sie ihn einfach. Shikamaru verstand sie auch ohne Worte. Der Kuss war zärtlich, liebevoll und leidenschaftlich. Er sagte mehr als es hundert Worte hätten sagen können… Kapitel 39: Zwei Frauen gegen zwei Shikas ----------------------------------------- 36. Zwei Frauen gegen zwei Shikas „Hallo Temari, Liebes, es freut uns ja so sehr, dass, du und Shikamaru, ihr euch wieder vertragen habt. Um das zu feiern haben wir uns beziehungsweis ich mir gedacht, dass wir unsere Shoppingaktion wiederholen können und die nötigen Sachen für euer Baby kaufen gehen. Immerhin bist du bereits im siebten Monat und da wird es langsam Zeit, dass ihr kauft, was ihr braucht. Bei drei Kindern wird das nämlich ganz schön viel und sehr teuer, aber dafür habt ihr ja uns. Aber lass uns doch erst Mal reinkommen!“, begrüßte Yoshino ihre zukünftige Schwiegertochter und Umarmte sie einmal fest. Temari stand nur perplex an der Tür und nickte sacht, während sich Yoshino an ihr vorbei drängte. Yoshino hatte so schnell gesprochen, dass sie gar nicht mitgekommen war. Aber sie hatte auch nicht damit gerechnet, dass Yoshino so einen Angriff startete. Das musste sie erst mal verarbeiten. Auch Shikaku kam nun auf sie zugelaufen und umarmte sie kurz aber herzlich. Er mochte seine zukünftige Schwiegertochter sehr und war sich sicher, dass sie die richtige für seinen faulen Sohn war. Sie war so wie seine Yoshino und so was brauchten sie Naras einfach. Eine starke unabhängige Frau, die ihnen zeigte, wo es lang ging, aber auch zärtlich und sensible sein konnte. Genau solche eine Frau brauchte ein Nara und genau so eine war Temari. „Hallo Temari, schön dich mal wieder zu sehen. Ich hoffe es geht euch allen gut. Wir hatten uns ganz schöne Sorgen gemacht, als Shikamaru zu uns gekommen ist, weil du ihn rausgeworfen hast. Aber jetzt ist doch wieder alles ok, oder?“, begrüßte er Temari ruhig. Endlich konnte sie aufatmen. Sie schenkte Shikaku ein Lächeln und trat zur Seite, sodass auch er eintreten konnte. „Hallo Shikaku. Es ist auch schön dich wieder zu sehen. Uns geht es bestens. Die Kleinen treten immer wieder heftig zu. Es tut mir wirklich leid, dass ich euch Sorgen bereitet habe. Es war ein riesiges Missverständnis und dazu kamen dann noch meine Hormone… Aber jetzt ist wieder alles Ok. Wir haben uns ausgesprochen und verstehen uns wieder super.“, erwiderte sie und ging mit Shikaku zusammen in die Küche, wo bereits Shikamaru und Yoshino sich unterhielten. Shikamaru sah dabei aber nicht wirklich glücklich aus. „Müssen wir wirklich heute los?“, fragte er genervt. Yoshino sah ihn missbilligend an, doch bevor sie etwas sagen konnte, erhob Temari ihre Stimme. „Wieso? Musst du arbeiten?“, fragte sie ihn liebevoll. „Nein, heute ist nur ein sehr schöner Tag und ich wollte eigentlich Wolken beobachten.“, antwortete er ihr frei heraus, doch kaum hatte er es ausgesprochen bereute er es auch schon wieder, denn Temari und Yoshino sahen ihn beide böse an. „Spinnst du! Das ist doch kein Grund! Du gehst jetzt nach oben machst dich fertig und holst meine Sachen, während ich den Tisch abräume!“, wies sie ihn böse an. Shikamaru verdrehte die Augen, murmelte ein „Mendekuse“ und verschwand schnell, als er die beiden drohenden Gesichter von Temari und Yoshino sah, nach oben. Als Shikamaru draußen war, machte sich Temari an das Abräumen des Tisches, doch Yoshino hielt sie auf. „Lass das doch, Liebes, ich mach das. Setz du dich ins Wohnzimmer und leg die Füße hoch. Der Tag wird noch anstrengend genug für dich.“, sagte Yoshino liebevoll und schob sie aus der Küchentür. Temari ging wiederwillig ins Wohnzimmer und machte es sich auf dem Sofa gemütlich. Sie vermutete dennoch, dass Yoshino Recht hatte mit dem, was sie sagte. Darum leistete sie auch keinen Widerstand. Währenddessen wendete sich Yoshino wieder an Shikaku, der noch immer in der Küche stand und sich das Geschehen belustigt angesehen hatte. „Shikaku, du räumst den Tisch ab und beeil dich, wir wollen pünktlich los!“, wies sie ihn an. Shikaku schüttelte innerlich den Kopf. ‚So viel zum Thema ICH räume den Tisch ab…‘, dachte er sich, doch er war schlau genug, nichts zu sagen. Er wusste genau, dass das böse hätte enden können. Also machte er sich schnell an die Arbeit und räumte den Tisch ab. Während Shikamaru also die Sachen zusammen suchte und Shikaku den Tisch abräumte, unterhielten sich Temari und Yoshino im Wohnzimmer. „Und die Kleinen haben wirklich getreten?“, fragte Yoshino sie nun schon zum sechsten Mal. Temari seufzte genervt. Das war so gar nicht nach ihrem Geschmack, sie haste es, wenn man sie etwas mehr als einmal fragte. „Ja…“, meinte sie, nahm Yoshinos Hand und legte sie auf ihren Bauch. Yoshino quickte entzückt, als sie spürte, wie ihre zukünftigen Enkelkinder gegen Temaris Bauch traten und somit auch gegen ihre Hand. In dem Moment kam auch Shikaku ins Wohnzimmer. „Shikaku, Shikaku, guck doch mal, die Kleinen Treten zu, ist das nicht süß?“, rief Yoshino ihn aufgeregt. Shikaku gesellte sich zu den beiden Damen und nickte. „Das hab ich schon gehört…“, erwiderte er. Yoshino sah empört zu Temari. „Du hast es ihm vor mir gesagt?“, fragte sie Temari ungläubig. Temari lächelte sie entschuldigend an. „Entschuldige, aber du bist so schnell reingestürmt, sodass ich es dir nicht sagen konnte…“, meinte sie. Yoshino konnte nichts mehr erwidern, denn Shikamaru trat ins Wohnzimmer. „Ich bin fertig. Lasst es uns hinter uns bringen…“, sagte er gelangweilt. „Sei nicht so demotiviert, junger Mann!“, wies ihn Yoshino an, stand auf und ging zur Tür. Shikaku und Temari folgten ihr. Shikamaru verdrehte nur die Augen. Als Temari allerdings an ihm vorbeikam, half er ihr in die Jacke, legte ihr einen Arm um die Hüfte und zog sie an sich ran. Zusammen verließen sie das Haus und gingen die Straßen Konohas entlang, um zur Einkaufsstraße zu gelangen. Yoshino und Shikaku folgten den beiden. „Sehen sie nicht süß zusammen aus?“, fragte Yoshino ihren Mann und sah verträumt auf Shikamaru und Temari, die vor ihnen liefen. Temari hatte ihren Kopf mittlerweile an seine Schulter gelehnt und ihre Hand um seine Hüfte geschlungen. Ab und zu küssten sich die beiden. Sie gaben ein wirklich süßes Paar ab. „Ja, es ist schön, dass sie sich wieder so gut verstehen und ihr Problem so schnell gelöst haben.“, erwiderte Shikaku. „Sie sind genauso wie wir damals.“, meinte er und gab seiner Frau einen Kuss auf die Nasenspitze. „Abgesehen davon, dass du mich nicht gleich geschwängert hast und schon gar nicht mit drei Kindern auf einmal.“, erwiderte sie und kicherte. „Ja, da hast du recht, aber ich glaube, dass die beiden das schon schaffen werden.“, stimmte er ihr zu. „Und wenn nicht haben sie ja immer noch uns und ihre Freunde.“, fügte Yoshino hinzu. Shikaku nickte. Er war wirklich stolz auf seinen Sohn, dass er es geschafft hatte sich so eine Frau wie Temari zu angeln und das obwohl er immer behauptet hatte, dass er sich niemals in jemanden wie seine Mutter verlieben würde und er niemals verstehen würde, warum sein Vater sie geheiratet hatte. Doch Shikaku glaubte, dass sein Sohn so langsam dahinter gestiegen war, warum er das tat. Immerhin hatte er nun auch so eine Frau, denn Temari ähnelte Yoshino in ihrem Charakter wirklich sehr. Das hatte er schon oft mitbekommen. Vor einem großen Laden mit Babysachen hielten sie an. „OK, da wären wir. Lasst uns reingehen.“, wies Yoshino sie an. Sie löste sich von Shikaku, nahm Temari an die Hand und stürmte mit ihr den Laden. Sie freute sich schon riesig auf das Shoppen mit ihrer zukünftigen Schwiegertochter. Das tat sie schon seit sie sich wieder vertragen hatten. Zusammen stürmten die beiden Frauen den Laden und sahen sich überall um. Yoshino benahm sich fast wie ein kleiner Teenager, so freute sie sich. Ihre Shikas hatten große Probleme ihnen hinterher zu kommen. Alles, was den beiden Frauen gefiel und nicht zu teuer war, landete in den Händen der beiden Männer. Das ganze ging geschlagene drei Stunden so. Yoshino und Temari liefen von Laden zu Laden und kauften Strampler, Socken, Mützen und andere Sachen, die man für Babys brauchte, währenddessen lachten und quatschten sie. Nach diesen drei Stunden trugen die beiden Shikas je zehn Tüten. Die beiden Frauen trugen nichts. Sie hatten sich untergehackt und liefen von Laden zu Laden. Wieso sollten sie auch etwas tragen, wenn sie zwei starke Männer dabei hatten? So war es doch viel leichter. Außerdem hatten die beiden Shikas nicht eine Chance gegen die zwei Frauen. Zusammen waren sie einfach unschlagbar. „Ich hab Hunger. Wollen wir nicht eine Pause machen und ein Eis essen?“, fragte Temari irgendwann und sah fragend in die Runde. „Ja, das ist eine gute Idee. Es ist eh viel zu war.“, erwiderte Yoshino. „Wie wäre es damit, wir zwei hübschen gönnen uns ein Eis und ihr beiden bringt die Einkäufe zurück?!“, schlug sie vor. Doch alle anwesenden wussten, dass sie gegen diesen Vorschlag nichts entgegenbringen konnten. Also nahmen Shikamaru und Shikaku seufzend die Einkäufe und gingen zurück zum Haus. Sie wussten genau, dass Widerspruch zwecklos und Zeitverschwendung war. Währenddessen gingen Yoshino und Temari zur Eisdiele und bestellten sich je einen Eisbecher. „Eine alleine kann ja schon anstrengend sein, aber zusammen…“, seufzte Shikamaru und schulterte die Tüte. „Ich hätte nicht gedacht, dass die beiden sich so gut verstehen. Ich hätte eher geglaubt, dass sie sich den ganzen Tag an zicken, weil sie beide so stur sind, aber da haben wir uns wohl getäuscht… Sie haben sich verbündet und machen uns das Leben schwer…“, erwiderte sein Vater. „Aber darum lieben wir die beiden wohl so sehr.“, meinte nun wiederum Shikamaru lächelte glücklich. Wenn ihm vor ein paar Jahren mal jemand gesagt hätte, dass er mit Temari zusammen kommen und Kindern kriegen würde, hätte er diese Person sicher ausgelacht, denn eigentlich wollte er nie mit so einer Frau wie seiner Mutter zusammen sein. Er hatte nie verstanden, warum sein Vater seine Mutter geheiratet hatte, nun tat er es und er war sich sicher, dass er sie auch mal irgendwann heiraten würde. „Hast du schon mal daran gedacht ihr einen Heiratsantrag zu machen?“, fragte Shikaku irgendwann. Shikamaru seufzte. Natürlich hatte er das. „Ja… aber ich werde noch warten. Eine Blitzhochzeit will sie sicher nicht, denn dann müsste sie mit ihrem Bauch heiraten und das will sie sicher nicht. Sie fühlt sich jetzt schon immer viel zu dicken, was natürlich nicht stimmt, aber was soll man machen. Nach der Geburt zu heiraten wäre auch nicht so leicht. Da haben wir viel zu viel mit den Kindern zu tun. Da bleibt sicher keine Zeit, um eine Hochzeit zu planen. Also warte ich einfach noch etwas. Momentan müssen wir auch noch nicht heiraten. Es läuft gut so wie es ist. Wir müssen nicht heiraten, um glücklich zu sein.“, erklärte er. Shikaku nickte. „Wenn es soweit ist und du Hilfe brauchst, kannst du gerne zu mir kommen.“, erwiderte Shikaku. Väterlich legte er ihm einen Arm um die Schulter. Shikamaru war seinem Vater dankbar, dass er ihm so vertrauen konnte und er ihm immer beistand. Den Rest des Weges liefen sie schweigend nebeneinander her. Bei Temari und Shikamaru zu Hause angekommen, verstauten die beiden die Tüten in dem zukünftigen Kinderzimmer. Die beiden hatten sich extra schon drei Zimmer rausgesucht, wo die drei Schlafen konnten, doch erst mal sollten sie alle in einem Zimmer sein. So war es einfacher. Außerdem war der Raum groß genug, um dort drei Kinder unterbringen zu können. Später hätte jeder der drei ein eigenes Zimmer damit es keinen Streit gab. Das Haus war sowieso groß genug. Als dies erledigt war, gingen sie wieder zurück zu ihren beiden Frauen. ~~~ „Und Kleines hattest du heute einen schönen Tag?“, fragte Yoshino, während sie ihr Eis löffelte. „Ja, es hat wirklich Spaß gemacht.“, antwortete Temari und strich sich über ihren Bauch. „Yoshino, danke, dass ihr uns so unterstützt. Ihr seid uns eine große Hilfe. Ohne euch wären wir sicher noch nicht weiter.“, bedankte sich Temari und lächelte Yoshino dankend an. „Ach das ist doch nicht der Rede wert. Shikamaru ist unser Sohn und du seine Freundin, außerdem ist das alles ja für unsere Enkelkinder, da ist es doch logisch, dass wir euch helfen.“, wank Yoshino ab. „Sag mal, weißt du mittlerweile schon, was das dritte Kind wird?“, wechselte Yoshino das Thema. „Nein, leider nicht. Der Kleine will sich uns einfach nicht zeigen. Er will uns allen eine Überraschung machen.“, erwiderte Temari und lächelte leicht. Natürlich würde auch sie gerne wissen, was es werden wird. Aber ganz so schlimm fand sie es allerdings nicht, sie freute sich schon riesig auf ihre Kinder, da war es egal, ob sie zwei Jungs oder zwei Mädchen haben würde, sie würde all ihre Kinder lieben. Plötzlich wurde sie durch ein unterdrücktes Kichern aus ihren Gedanken gerissen. „Und freust du dich schon sehr auf die kleinen?“, fragte Yoshino lächelnd. Temari erwiderte das Lächeln. „Ja und mir ist egal was es wird. Ich freu mich einfach so sehr Kinder zu haben.“, antwortete sie. „Das ist die richtige Einstellung. So werdet ihr sicher gute Eltern werden.“, meinte Yoshino, dann wendete sie sich wieder ihrem Eis zu. Temari tat es ihr gleich. „Tante Temari, Tante Temari!“, wurden die beiden Frauen plötzlich in ihrem tuen von einer kindlichen Stimme unterbrochen. Temari legte lächelnd ihren Löffel beiseite und drehte sich zu dem kleinen Jungen, der auf sie zu gerannt kam. Lächelnd stand sie auf, kniete sich auf den Boden und schloss den kleinen Wirbelwind in ihre Arme. Schon lange hatte sie nichts mehr von dem Kleinen gehört. „Hallo Hinoko! Wie geht es dir?“, begrüßte sie den kleinen vor ihr. Hinoko strahlte sie aus großen Augen an. Gerade, als er sie umarmt hatte, hatten die Kleinen gegen Temaris Bauch getreten und er hatte es an seinem Körper gespürt. Temari kicherte, als sie die großen Augen von Hinoko sah. „Na willst du mal fühlen?“, fragte sie den Kleinen. Hinokos Augen wurden noch großer und er nickte heftig. Daraufhin nahm Temari seine Hand und legte sie vorsichtig auf ihren Bauch. Wie gebannt fühlte der Kleine die Bewegungen an seiner Hand und lächelte. Er fand es total faszinierend, wie er das alles spüren konnte. „Wie ich sehe treten die Kleine endlich…“, stellte Kurenai fest, die sich gerade dazu gesellt hatte. „Mama, Mama, das ist richtig toll. Du musst auch mal fühlen wie die treten. Hab ich auch mal so getreten?“, plapperte Hinoko drauf los. Kurenai lachte. „Ja und wie. Du hast die ganze Zeit nur wild um dich getreten, darum muss ich auch nicht fühlen, ich weiß wie es sich anfühlt, wenn ein Baby gegen den Bauch tritt.“, erwiderte sie. „Aber jetzt lass Temari sich erst mal wieder hinsetzen. Das wird auf Dauer nämlich ganz schön anstrengend.“, wies sie ihn an. Der Kleine nickte und nahm seine Hand wieder zurück, sodass Temari sich wieder setzen konnte. Als sie gerade wieder saß, kletterte auch schon Hinoko auf ihren Schoss. Zusammen unterhielten sich die drei Frauen und Hinoko. Gemeinsam aßen sie ein Eis und lachten. Sie hatten jede Menge Spaß. „Hallo zusammen.“, wurden sie plötzlich von Kakashi begrüßt. Verwirrt sahen die drei Frauen zu ihm hoch. Mit ihm hatten sie hier wirklich nicht gerechnet. Nur Hinoko war es egal. Freudig begrüßte er den weißhaarigen. „Ich will euch auch gar nicht lange stören, ich wollte nur von dir, Kurenai, wissen, ob du nicht morgen mit Gai, Genma, mir und anderen etwas in der Bar unternehmen willst. Wir haben schon so lange nichts mehr unternommen.“, meinte er und sah sie abwartend an. Kurenai dachte einen Moment nach, sie wollte wirklich gerne mit, doch sie konnte Hinoko nicht alleine lassen. Das merkte auch Temari. Noch bevor Kurenai etwas sagen konnte, schritt sie ein. „Das ist doch eine tolle Idee, Kurenai. Shikamaru und ich nehmen Hinoko zu uns und passen auf ihn auf und du kannst dann mit den anderen Feiern.“, schlug sie vor. „Oh ja, ich will bei Tante Temari und Onkel Shikamaru übernachten. Das wird bestimmt total lustig. Ich hab Tante Temari schon so lange nicht mehr gesehen!“, freute sich Hinoko und gab Temari einen kleinen Schmatzer auf die Wange. Er hatte natürlich mitbekommen, was Temari vorhatte und er war auch gar nicht so blöd, obwohl er ja eigentlich noch ein kleines Kind war. Kurenai sah abwechselnd von Temari zu Hinoko und dann zu Kakashi und seufzte. Wenn so viele dafür waren konnte sie ja schlecht nein sagen, außerdem wusste sie, dass Hinoko es bei Temari und Shikamaru gut hatte. „Da kann ich wohl schlecht nein sagen…“, lachte sie. „Gut ich hol dich dann um acht ab. Also wir sehen uns.“, verabschiedete sich Kakashi und verschwand „Dann bring ich Hinoko um drei bei euch vorbei. Geht das?“, fragte Kurenai Temari. „Klar geht das!“, hörten sie hinter sich eine männliche Stimme. „Onkel Shikamaru!“, rief Hinoko erfreut, sprang von Temaris Schoss und lief Shikamaru in die Arme. „Tante Temari hat mir gezeigt wie die Babys treten! Und ich darf morgen bei euch übernachten. Das ist doch cool, oder?!“, erzählte er seinem Patenonkel. Dieser strich ihm lächelnd über den Kopf. „Das freut mich zu hören. Aber ich denke, dass wir wieder los müssen. Temari und meine Mutter wollen bestimmt noch nen bisschen Shoppen und mich und meinen Vater quälen, aber wir sehen uns ja morgen.“, erwiderte Shikamaru und setzte seinen kleinen Paten ab. „Also bis dann. Wir gehen dann mal.“, verabschiedete sich Temari von Kurenai und Hinoko. Hinoko wollte sie allerdings nicht so schnell gehen lassen und umarmte sie schnell. „Tschüss Tanten Temari! Bis morgen!“, verabschiedete er sich von ihr und drückte ihr einen Kuss auf die Wange, dann wendete er sich an Shikamaru. „Auf Wiedersehen Onkel Shikamaru!“, sagte er und winkte, danach gingen die vier wieder die Straßen entlang. „So langsam glaube ich, dass Hinoko dich mehr mag als mich.“, brummte Shikamaru. Temari kicherte. „Bist du etwa eifersüchtig?“, lachte sie. „Ein bisschen…“, gab er zu und küsste sie innig. Temari erwiderte den Kuss. Danach gingen sie weiter. Temari, Yoshino, Shikamaru und Shikaku waren noch drei weitere Stunden shoppen. Sie kauften noch einige Möbel und auch andere nützliche Sachen wie zum Beispiel auch neue Sachen für Temari, da ihr ihre schon wieder zu klein geworden sind. Nach dem Shoppen trugen sie alles wieder nach Hause. Dieses Mal musste auch Temari und Yoshino etwas tragen, da die Sachen viel zu schwer waren, doch Shikamaru achtete ganz genau darauf, dass das, was Temari trug, nicht zu schwer war. Sie hatten alle wirklich einen tollen Tag… Kapitel 40: Babysitten ---------------------- 37. Babysitten Lächelnd sah er zu seiner Liebsten herüber. Vorsichtig und leise, um sie nicht zu wecken, beugte er sich zu ihr rüber und gab ihr einen sanften Kuss auf die Lippen. „Bis später.“, hauchte er und strich über ihren gerundeten Bauch. Die schlafende Blondine merkte davon nichts. Sie schlief friedlich weiter und das war auch gut so. Der gestrige Tag war nicht nur für sie sehr anstrengend gewesen sondern auch für alle anderen, außerdem war es noch früh am Morgen. Er war extra so früh aufgestanden, damit er pünktlich um drei zu Hause sein konnte, um mit seinem kleinen Paten zu spielen. Noch einmal versicherte er sich, dass sie schlief, dann stand er auf und ging hinaus auf die noch leeren Straßen Konohas, um zur Arbeit zu gelangen. Ein glückliches Lächeln lag auf seinen Lippen. ~~~ Lächelnd stand Temari in der Küche. Es war ein Uhr, das hieß, sie hatte noch zwei Stunden Zeit, bevor Hinoko kam. Sie hatte sich dazu entschieden Spaghetti mit Tomatensauce zu kochen, falls der Kleine später noch Hunger hatte. Shikamaru war schon lange aus dem Haus. Er war sogar vor ihr aufgestanden, was normal doch eher ungewöhnlich war. Neben sich hatte sie einen Zettel gefunden, auf dem gestanden hatte, dass er schon früher gegangen war, damit er um drei zu Hause war, um ihr mit Hinoko zu helfen. Außerdem würden später die Jungs kommen, um schon mal ein paar Möbel auf zu bauen. Ihr war es egal gewesen, doch umso eher sie kamen, desto schneller waren diese ganzen Kartons aus dem Haus verschwunden. Momentan traute sie sich gar nicht in das Kinderzimmer herein, weil überall Kartons standen und man sich gar nicht darin bewegen konnte. Temari wollte gerade die Nudeln abgießen, als es unerwartet an der Tür klingelte. Schnell stellte sie den Topf wieder an die Seite und lief zur Tür, welche sie dann öffnete. Kaum war die Tür ein paar Meter auf stürmte ein kleiner Zwerg auf sie zu schlang seine Arme um ihre Beine. „Tante Temari!“, rief er begeistert. Temari, die damit nicht gerechnet hatte, starte verwirrte von dem Kleinen hoch zu seiner Mutter, die sie nur entschuldigend anlächelte. „Entschuldige, Temari, aber mir ist etwas Wichtiges dazwischen gekommen. Kann ich ihn jetzt schon hier lassen oder passt es dir nicht?“, fragte Kurenai und sah Temari flehend an. Diese lächelte jedoch nur. „Kein Problem, ich hatte eh nichts anderes heute vor.“, antwortete sie. „Hey Hinoko, hast du vielleicht Lust auf Spaghetti mit Tomatensauce?“, wand sie sich an den Kleinen. Hinoko war sofort Feuer und Flamme. „Au ja!“, rief und stürmte in die Wohnung. „Danke Temari, ich hätte nicht gewusst, was ich ohne dich hätte machen sollen. Du bist meine Rettung. Ich hole ihn dann morgen gegen zehn Uhr ab. Bis dann und grüß Shikamaru schön von mir.“, verabschiedete sie sich von Temari und überreichte ihr eine Tasche, in der die Sachen von Hinoko drin waren. „Kein Problem, das mach ich doch gerne. Das mach ich und dir viel Spaß.“, erwiderte die Blonde und zwinkerte Kurenai zu, die sich langsam vom Haus entfernte. Als sie um die nächste Ecke gebogen war, schloss Temari die Tür, stellte die Tasche daneben ab und ging wieder in die Küche, wo Hinoko schon auf sie wartete. „Na mein Kleiner, hast du schon Hunger?“, fragte sie Hinoko und lächelte ihn sanft an. Hinoko nickte eifrig. Spaghetti mit Tomatensauce war sein Lieblingsgericht. Das wusste auch Temari. Lächelnd griff sie nach zwei Teller und stellt diese auf die Anrichte. Hinoko sah ihr freudig dabei zu, wie sie die beiden Teller mit Spaghetti befühlte. Er freute sich schon riesig darauf die Nudeln zu essen. Nachdem Temari die Teller befühlt hatte, stellte sie sich und Hinoko einen Teller und Besteck vor die Nase. Hinoko machte sich sofort daran seine Nudeln gierig zu verschlingen, während Temari ihn nur kopfschüttelnd musterte. Sie mochte den kleinen wirklich sehr und freute sich immer, wenn er da war. „Du musst nicht so schlingen, es ist genug da.“, kicherte sie und begann dann auch zu essen. Trotz ihrer Worte verlangsamte der Junge sein Tempo nicht. Da sie beide sehr mit dem Essen beschäftigt waren, verlief das Essen schweigend. Als Hinoko jedoch fertig war und auf Temaris Teller sah, bekam er große Augen. „Tante Temari, warum hast du so viel auf deinem Teller?“, fragte er mit kindlicher Stimme und sah sie fragend an. Temari sah von ihrem Teller auf und grinste ihn breit an. „Naja, ich muss ja jetzt für vier Personen essen und da brauch ich halt mal ein bisschen mehr…“, erklärte sie und strich sich glücklich über ihren Bauch. Auch, wenn es manchmal ein paar Probleme mit sich brachte, war sie froh schwanger zu sein. „Ah…“, machte er nur. Ungeduldig wippte Hinoko auf seinem Stuhl auf und ab. „Na, was ist los?“, fragte Temari, die bemerkt hatte, wie ungeduldig der kleine war. „Tante Temari, mir ist langweilig.“, jammerte Hinoko. „Darf ich fern sehen?“, fragte er die Blondine hoffnungsvoll. Doch Temaris schüttelte den Kopf. „Nein, ich bin gleich fertig, dann wasch ich nur noch ab und danach können wir raus gehen und dort was spielen. Es ist so schönes Wetter, da müssen wir doch nicht vor dem Fernseher sitzen. Aber, wenn du willst, kannst du ja schon mal vorgehen und dir ein Spiel überlegen.“, erwiderte sie. Geschlagen nickte er, freute sich dann aber umso mehr, weil er mit seiner Tante draußen spielen konnte. Das machte er sowieso viel lieber als fern zu sehen. Für ihn war seine Tante, obwohl sie eigentlich noch nicht wirklich seine Tante war, doch ihm war es egal, die allerbeste. Natürlich mochte er auch seinen Onkel wirklich sehr und er war sich sicher, dass er später noch viel von ihm lernen würde, doch momentan schlug sein kleines Kinderherz bei Temari höher. Während Temari aufstand und sich an den Abwasch machte, sprang Hinoko von seinem Stuhl auf und lief durch die Gartentür in den Garten. Temari sah ihm lächelnd hinter her. Sie mochte Hinoko wirklich sehr. Das hatte sie schon, als sie ihn das erste Mal gesehen hatte. Da war er gerade mal ein paar Monate alt gewesen. Seitdem passten sie und Shikamaru immer öfter auf ihn auf. Immer, wenn Hinoko bei ihnen zu Besuch war, war die Langeweile verlogen. Mit Hinoko war immer was los bei ihnen zu Hause. Der kleine war ein richtiger Wirbelwind und stand nie still. Das war für sie aber kein Problem, denn sie war ja eigentlich auch ein richtiger Wirbelwind und konnte super mit Hinoko mithalten. Nur Shikamaru machte immer wieder schlapp. Er sagte immer, er würde sie dafür bewundern, wie gut sie mit Kindern umgehen konnte und dass sie sicher mal eine gute Mutter werden würde. Dabei war sie der Meinung, dass er viel besser mit Kindern umgehen konnte als sie. Lächelnd wand sie sich von dem nun sauberen Geschirr ab und ging raus in den Garten, doch, als sie dort ankam, war von Hinoko weit und breit keine Spur. Verwirrt drehte sie sich um sich selbst und sah sich suchend um. Sie konnte nicht verstehen, warum er nun weg war. Temari kannte Hinoko gut und sie wusste, dass er nicht einfach so abhauen würde… „Hinoko?“, rief sie leicht unsicher. Von irgendwoher hörte sie ein Kinderlachen. Temari fiel ein Stein vom Herzen. Sie hatte sich ernsthafte Sorgen um den Kleinen gemacht. „Du musst mich jetzt suchen Tante Temari! Wir spielen verstecken!“, rief er. Temari schmunzelte leicht. Es war mal wieder klar, dass er nur ans Spielen dachte, doch ihr machte es nicht so viel aus, schließlich war er noch ein Kind und wusste nicht genau, was er tat. „Ok, dann fang ich jetzt an!“, rief sie zurück. Danach machte sie sich auf die Suche nach dem kleinen Hinoko. Natürlich könnte sie ihn mit Hilfe von irgendwelchen Ninja Tricks ganz einfach finden, doch wo blieb da der Spaß? Außerdem war es mehr als nur unfair Hinoko gegenüber. Irgendwann, wenn er älter und auch ein Ninja wäre, würde sie sicher mit diesen Mitteln spielen, aber auch nur, weil er sich dann verteidigen kann. „Ich hab dich!“, kicherte Temari und tippte Hinoko auf die Schulter. Beleidigt drehte sich der kleine um, verschränkte die Arme vor der Brust und zog einen Schmollmund. Dieses niedliche Bild veranlasste Temari dazu noch mehr zu lachen. Sie hatte wirklich Spaß an diesem Tag. „Man, Tante Temari, du bist einfach zu gut beim Verstecken. Das macht keinen Spaß!“, beschwerte sich Hinoko. Vorsichtig ging Temari vor dem Kleinen in die Knie und zog ihn sacht an sich heran. Lächelnd zog sie Hinoko in eine Umarmung und drückte ihn fest an sich. „Jetzt sei doch nicht gleich so traurig… Wollen wir einfach was anderes Spielen. Du kennst doch auch sicher noch andere Spiele.“, sagte sie sanft, tippte ihm auf die Nase und sah ihn lächelnd an. Plötzlich begann Hinoko zu grinsen. Blitzschnell wand er sich aus der Umarmung und tippte Temari an der Stirn an. „Du bist!“, rief er laut, während er vor der hübschen Blondine wegrannte. Diese starrten ihn jedoch nur irritiert hinterher. Es dauerte ein paar Minuten, bis sie begriff, was da lief. Mit etwas Mühe rappelte sie sich auf und rannte so schnell sie konnte Hinoko hinter her. Auf Grund ihrer vorangeschrittenen Schwangerschaft und weil Hinoko mit seinen drei Jahren schon ganz schön schnell rennen konnte, war dieses Spiel sehr ausgeglichen, wobei es oft so aussah, als wäre Hinoko schneller als Temari. Das machte aber keinen der beiden etwas aus. Hauptsache sie hatten ihren Spaß. Der Rest war ihnen egal. Und den hatten sie. Sie hatten so viel Spaß, dass sie sogar die Zeit vergaßen. ~~~ Erschöpft ließ sich Temari sich auf dem Rasen fallen. „Ich gebe auf!“, rief sie laut, sodass auch Hinoko es hören konnte. Sie war völlig erschöpft und konnte nicht mehr. Das Spielen hatte ganz schön an ihren Kräften gezehrt. Sie wusste nicht genau, wie lange sie mit Hinoko gespielt hatte, aber sie war sich sicher, dass Shikamaru eigentlich längst schon hier sein müsste. Sie fragte sich nur, warum er noch nicht da war. Lange hielt sie das nicht mehr aus. Sie brauchte dringend eine Pause und die bekam sie nur, wenn Shikamaru sich um den Kleinen kümmert. Temari vermutete, dass er vergessen hatte, dass er auf seinen Paten aufpassen musste und faulenzte gerade auf irgendeiner Wiese und beobachtete Wolken. „Tante Temari?!“, fragte Hinoko, der gerade zu ihr heran getreten war. Temari drehte sich zu ihm und sah ihn lächelnd an als Zeichen, dass sie verstanden hatte. „Geht es dir nicht gut?“, fragte der Kleine besorgt und legte den Kopf schief. Etwas verblüfft sah die Blondine den kleinen Jungen an. Sie war erstaunt, dass er es so schnell gemerkt hatte. Es tat ihr leid, dass sie nicht mehr so viel Spielen konnte wie sonst und dass Hinoko nun darunter leiden musste… „Doch es geht schon, ich muss mich nur einen Moment ausruhen, ok?“, erwiderte sie. Hinoko nickte und setzte sich neben sie. Still beobachtete er Temari dabei, wie sie sich langsam hinlegte und es sich auf der Wiese im Garten bequem machte. Langsam schlossen sich auch ihre Augen. Temari wollte nur ein bisschen entspannen, um wieder zu Kräften zu kommen, damit sie weiter mit Hinoko spielen konnte. „Du, Tante Temari?“, fragte Hinoko und tippte leicht gegen ihre Schulter. Temari öffnete wieder ihre Augen und wand sich Hinoko zu. „Ja?“, fragte sie. „Darf ich mich an dich Kuscheln?“, bat er und sah sie fragend an. Temari schenkte ihm ein sanftes Lächeln und streckte die Arme aus. „Klar, komm her.“, erwiderte. Das ließ sich Hinoko nicht zwei Mal sagen. Schnell legte er sich in Temaris Arme, bevor dieses es sich wieder anders überlegte. Er bettete seinen Kopf auf ihrer Brust ab und ließ sich von der Blondine in die Arme schließen. Wieder schlossen beide ihre Augen. Es dauerte nicht lange, bis sich die Atmung der beiden verlangsamte und gleichmäßiger wurde. Sie waren eingeschlafen. ~~~ Mit schnellen Schritten bewegte sich Shikamaru auf das Haus, das ihm und Temari gehörte, zu. Er war bereits eine Stunde zu spät dran und hoffte sehr, dass Temari ihm nicht böse sein würde, doch er war einfach nicht eher raus gekommen. Er hatte es versucht, doch jedes Mal, wenn er kurz davor zu gehen, kam wieder jemand neues mit einer sehr wichtigen Aufgabe, die er erledigen sollte. Es tat ihm wirklich leid. Er hätte viel lieber mit Hinoko und Temari etwas unternommen als diese nervige Arbeit zu erledigen, aber es ging einfach nicht anders… Nun versuchte er so schnell wie möglich zu ihnen zu kommen, nicht, dass Temari sich noch übernahm, denn das war das letzte, was er wollte. Shikamaru war nur noch ein paar Meter von der Haustür entfernt. Er beschleunigt noch mal seine Schritte und schloss die Tür auf, als er davor zum Stehen kam. Als er eintrat, sah er sich verwirrt um. Es wunderte ihn, dass es so leise war, denn, wenn Hinoko da war, war es immer etwas lauter, weil der Kleine einfach nicht still bleiben konnte, doch nun war es ruhig, mucksmäuschenstill. Verwirrt ging er ins Wohnzimmer und sah sich darin um, doch auch dort war von den beiden keine Spur. Shikamaru überlegt, wo die beiden hin sein könnten und kam zu dem Schluss, dass sie vielleicht spazieren gegen waren, doch ein Blick auf die Kommode zerstörte seine These gleich wieder. Auf der Kommode lagen Temaris Schlüssel und ihr Portemonnaie. Ohne würde sie sicher nicht aus dem Haus gehen. Also mussten sie noch irgendwo hier sein. Nur wo? Schnell machte sich Shikamaru auf den Weg und durchsuchte das ganze Haus, doch nirgends konnte er sie finden. Letztendlich kam er wieder im Wohnzimmer an. Erst da fiel ihm auf, dass die Tür zum Garten offen stand. Shikamaru schlug sich die flache Hand auf die Stirn. Darauf hätte er auch gleich kommen können, dass die beiden draußen waren und dort ihren Spaß hatten. Er wusste ja eigentlich, dass Temari oft mit Hinoko raus ging… Kopfschüttelnd ging er raus und stoppte. Das Bild, das sich ihm dort bot, ließ ihn schmunzeln. Es sah einfach zu süß aus, wie Temari und Hinoko dort auf der Wiese lagen und schliefen. Hinoko hatte sich an Temaris Brust gekuschelt und Temari hatte Hinoko schützend ihre Arme umgelegt. Es zeigte genau, dass sie den kleinen vor allem und jeden beschützen wollte. Shikamaru stellte sich vor, dass es ihre eigenen Kinder waren, die sich dort an Temari kuschelten und lächelte glücklich. Auch, wenn diese Schwangerschaft ungeplant war und er sich noch immer nicht richtig sicher war, dass sie wirklich bereit dafür waren, freute er sich sehr darüber. Er freute sich jetzt schon auf seine Eigenen Kinder, auch, wenn es noch gut zwei Monate dauerte, bis es soweit war. Plötzlich nahm er eine Bewegung war. Schnell richteten sich wieder seine Augen auf Temari und Hinoko und er sah, wie Hinoko sich vorsichtig aus Temaris Armen schälte und sich wieder auf rappelte. Als er Shikamaru sah, rannte er schnell auf ihn zu. Shikamaru fing seinen kleinen Paten auf und umarmte ihn. „Na kleine, was hast du denn mit Temari gemacht?“, fragte er Hinoko, welcher breit grinste. „Wir haben ganz viel gespielt. Verstecken und Fange. Aber irgendwann hat sich Tante Temari hingesetzt und nicht mehr weiter gespielt. Sie hat gesagt, dass sie sich ausruhen muss. Weißt du, meine Mama war schon eher da und da hatten wir ganz viel Zeit zusammen, weil du ja noch nicht da warst.“, berichtete der Kleine, wobei er zum Ende hin ganz traurig wurde. Shikamaru schmunzelte. Also mochte sein kleiner Pate ihn also doch noch und vermisste ihn. Er hatte schon gedacht, dass er ihn schon vergessen hatte, doch dem schien nicht so. Vorsichtige setzte er den Kleinen wieder ab und lächelte ihn an. „Pass auf, ich bring Temari jetzt mal ins Bett, sonst meckert sie später wieder, dass sie Rückenschmerzen hat. Außerdem sieht es so aus als würde es bald regnen… Und dann, wenn ich wieder da bin, spielen wir beide was zusammen. Abgemacht?“, schlug er Hinoko vor. Eifrig nickte Hinoko. Er wusste schon genau, was er wollte und er war sich sicher, dass er das bei Shikamaru auch bekam, er war ja nicht dumm. „Abgemacht!“, erwiderte er und rannte vor ins Haus. Shikamaru sah ihm noch einen Moment hinterher, dann wendete er sich Temari zu. Lächelnd ging er auf seinen schlafenden Engel, den Namen gab er ihr immer, wenn sie schlief, weil er fand, dass sie, wenn sie schlief, aussah wie ein kleiner Engel, zu. Shikamaru nahm sie im Brautstill hoch und gab ihr einen Kuss auf die Stirn. Temari regte sich nicht, sie schlief einfach weiter. Schnell trug er sie hoch ins Schlafzimmer, was nun doch etwas schwerer war als sonst, weil sie doch schon etwas an Gewicht zugelegt hatte, doch er wäre kein Shinobi, wenn er das nicht auch gemeistert hätte. Im Schlafzimmer angekommen, legte er Temari ins Bett und deckte sie zu. Er wollte sich gerade abwenden, als sie leicht die Augen aufschlug. „Schlaf ruhig weiter. Ich kümmre mich um Hinoko. Die Jungs kommen in einer Stunde, dann wecke ich dich, ok?“, sagte er leise und strich ihr über die Wange. Temari nickte, schloss wieder die Augen und kuschelte sich in die Decke. Shikamaru beobachtete sie noch ein bisschen, dann ging er runter ins Wohnzimmer, wo es sich Hinoko schon auf dem Sofa bequem gemacht hatte. „Und was machen wir beiden jetzt?“, fragte Shikamaru Hinoko. Dieser sah ihn strahlend an. „Ich will Fernseher gucken.“, erwiderte er. Shikamaru sah ihn stirnrunzelnd an. „Also ich weiß nicht…“, meinte er. Das gefiel Hinoko gar nicht. Er bekam ganz große Augen und sah ihn traurig an. Innerlich grinste er jedoch in sich hinein. Hinoko kannte seinen Patenonkel gut und er wusste, dass das immer half. Bei Temari funktionierte das eher selten, weil sie ihn so schnell durchschaut, aber er hatte trotzdem immer mit ihr spaß und wofür hatte man denn seinen Patenonkel? „A-aber Tante Temari erlaubt es mir auch immer…“, antwortete er mit weinerlicher Stimme, wohlwissend, dass Temari so was eher selten erlaubte. Sie spielte viel lieber mit dem kleinen als ihn vor irgendeinem Gerät ab zu setzen. Bei ihr durfte er nur abends vor dem Schlafen gehen gucken und bei Ausnahmen. Aber Shikamaru konnte er oft überreden. Auch jetzt sah, dass sein Patenonkel mit sich haderte. Shikamaru war sich nicht sicher, ob er es ihm wirklich erlauben sollte. Doch nach ein paar Minuten überlegen, stimmte er ihm zu. Es war so oder so für nur eine Stunde und da würde das schon gehen, außerdem hatte er davor ja auch schon zusammen mit Temari draußen gespielt. Seufzend nahm er die Fernbedingung, schaltete den Fernseher an und ging aufs Kinderprogramm. Zusammen mit Hinoko machte er es sich auf dem Sofa bequem und sah sich die Sendung „Der kleine rote Traktor“ an. ~~~ Shikamaru bemerkte gar nicht, wie schnell die Zeit verging. Erst, als es an der Tür klingelte, bemerkte er, dass bereits eine Stunde vergangen war. Schnell stand er vom Sofa auf und ging zur Tür, welche er auch sofort öffnete. Kaum hatte er die Tür geöffnet, blickten ihm vier Leute entgegen. Vor der Tür standen Choji, Naruto, Sasuke und Neji und warteten darauf reingelassen zu werden. Shikamaru ging ein Schritt zur Seite, damit sie eintreten konnte. Das taten sie auch so gleich und gingen an ihm vorbei ins Wohnzimmer, wo sie sogleich Hinoko begrüßten, der immer noch freudig vor dem Fernseher saß. Shikamaru war ihnen gefolgte. „Ich geh schnell hoch und wecke Temari, dann können wir anfangen.“, meinte er und ging hoch ins Schlafzimmer. Temari lag noch immer in ihrem Bett und schlief seelenruhig. Auch, als Shikamaru das Zimmer betrat, wachte sie nicht. Er legte sich zu ihr und rüttelte an ihrer Schulter. „Temari, die Jungs sind da. Wir wollen jetzt anfangen, kümmerst du dich wieder um Hinoko?“, sagte er leise und beobachtete das Gesicht seiner Freundin. Temaris Augenlider begannen zu flattern und langsam schlug sie ihre Augen auf. Sie drehte ihren Kopf in seine Richtung und sah ihn verschlafen an. Shikamaru lachte. Es kam selten vor, dass er so ein Bild geschenkt bekommt. Er liebt es, wenn sie so guckt. Warum weißt er allerdings auch nicht. „Oder willst du weiter schlafen?“, fragte er sie sanft. „Nein, nein… Ich komme schon.“, erwiderte sie und rappelte sich langsam wieder auf. Auch Shikamaru erhob sich und half Temari aus dem Bett heraus. Zusammen gingen sie runter ins Wohnzimmer, wo Temari von Shikamarus Freunden begrüßt wurde. „Hinoko, was machst du vor dem Fernseher?“, herrschte sie den kleinen an, als sie ihn sah. Hinoko, sah traurig zurück. „Aber Onkel Shikamaru hat es mir erlaubt.“, beschwerte er sich. Temari drehte sich zu dem jungen Nara herum und sah ihn böse an. „Er hat gesagt, du würdest es auch erlauben!“, verteidigte er sich schnell, weil er Angst hatte, dass Temari gleich auf ihn losgehen würde. „Und das hast du ihm geglaubt?“ Ungläubig sah sie ihn an. Sie konnte echt nicht glauben, dass Shikamaru auf einen drei Jährigen hereingefallen war. Shikamaru sah betrübt zu Boden. Das hätte er sich ja denken können… Hinter sich hörte er ein unterdrücktes Lachen. Er drehte sich um und sah, wie Naruto sich kaum noch halten konnte vor Lachen und Neji und Sasuke vor sich hin grinsten, sogar Choji tat sich schwer nicht über ihn zu lachen. Er wollte gerade etwas erwidern, als Temari ihm jedoch zuvor kam. „Und was macht ihr noch hier? Oben im Kinderzimmer wartet jede Menge Arbeit auf euch! Ihr seid nicht zu eurem vergnügen hier!“, meckerte sie die jungen Männer an. Diese sahen nach ihrer Ansage zu, dass sie das Weite suchten. Shikamaru stand immer noch da und schmunzelte leicht. Das war seine Temari, so wie er sie kannte. Kaum war sie wach, kommandierte sie schon wieder alle herum. Aber dafür liebte er sie ja. „Und was machst du hier? Für dich gilt das gleich! Los ab nach oben!“, befahl sie ihn, als sie sah, dass er sich noch immer nicht bewegt hatte. Auch Shikamaru sah zu, dass er schnell nach oben kam. Er wollte nicht den Zorn von Temari auf sich ziehen. Zusammen mit den anderen Jungs kümmerte er sich um die neuen Möbel. Als die jungen Männer aus dem Wohnzimmer verschwunden waren, wendete sich Temari wieder Hinoko zu. Der Kleine sah Temari mit großen Augen an. Er war von ihr total fasziniert. Hinoko fand es toll, wie sie es immer wieder schafft irgendwelche Leute herum zu kommandieren. „So und nun zu dir mein kleiner, schlauer Hinoko. Auch, wenn ich zugeben muss, dass du Shikamaru echt gut ausgetrickst hast, finde ich das nicht gut! Du machst jetzt den Fernseher aus und wir beide spielen noch ein Spiel, bis es essen gibt und du ins Bett gehst.“, wies sie ihn an. Hinoko nickte und gehorchte sofort. Er schaltete den Fernseher aus, sprang vom Sofa und ging zu seiner Tasche, aus welcher er ein Puzzle holte. „Können wir das spielen?“, fragte er an Temari gewandt. Diese lächelte ihn freundlich an und nickte. Zusammen setzten sie sich an den Couchtisch und puzzelten, während die Männer oben im Kinderzimmer die Möbel zusammensetzten. ~~~ Temari und Hinoko puzzelten nun schon seit eineinhalb Stunden – es war mittlerweile halb sieben - und waren schon fast fertig. Das Puzzle war auch nicht besonders groß. Halt genau richtig für einen dreijährigen. Temari ließ ihren Blick zum Fenster schweifen und sah die dicken, schwarzen Wolken am Himmel. Das sah nach Gewitter aus. Sie sollte die Jungs wohl lieber nach Hause schicken, bevor es anfing zu regnen, sonst bekamen sie alle ärger mit ihren Freundinnen. Seufzend erhob sie sich. „Hinoko, ich gehe kurz hoch, ja? Du bleibst bitte hier sitzen und machst weiter.“, meinte sie. Als Hinoko nickte, wendete sie sich ab und ging die Treppe hoch ins Kinderzimmer, wo die Jungs noch immer werkelten. Als sie oben ankam, öffnete sie die Tür. Einige Möbel waren bereits aufgebaut, vieles war aber noch in den Kartons und mehrere Teile lagen auf dem Boden verteilt. Noch hatte keiner sie bemerkt. Also stellte sie sich in den Türrahmen und beobachtete die jungen Männer dabei, wie sie alle vor einer Anleitung standen und darüber diskutierten, was sie nun zu tun hatte. Als sie sich nach mehreren Minuten noch immer nicht fertig waren, ging sie ins Zimmer hinein, wobei sie aufpassen musste, dass sie nicht auf herumliegende Sachen trat, stellte sich hinter Shikamaru und sah über seiner Schulter auf den Plan. Nach wenigen Minuten hatte sie ihn bereits verstanden und seufzte. Jungs waren ja so kompliziert… Erst, als sie seufzte, bemerkten die jungen Männer die Anwesenheit der jungen Frau. „Temari, was machst du denn hier?“, fragte Naruto. „Also eigentlich wollte ich euch nach Hause schicken, weil es sicher bald regnet…“, antwortete sie, den Blick noch immer auf die Anleitung gerichtet. „Und uneigentlich?“, fragte Sasuke, wobei er versuchte sie zu durchschauen. Frech grinste sie die Jungs an. „Helfe ich euch jetzt dabei die Kommode zusammen zu bauen.“, erwiderte sie. Die jungen Männer stöhnten. Sie hatten eigentlich gehofft, dass sie jetzt gehen konnten, doch da hatten sie sich wohl geirrt. Allerdings ging das Zusammenbauen der Kommode mit Temaris Hilfe schneller als sie dachten. Es vergingen ein paar Minuten und sie waren fertig. Als sie fertig waren, räumten sie noch schnell etwas im Kinderzimmer auf, dann gingen sie Treppen hinunter ins Wohnzimmer und durch den Flur zur Tür. Dort verabschiedeten sie sich von Temari und Shikamaru, die sich für ihre Hilfe noch mal bedankten, dann machten sie sich schnell auf dem Weg nach Hause, bevor es zu regnen begann. Temari und Shikamaru guckten ihnen noch ein paar Minuten hinterher, bis sie sich abwendeten und wieder ins Wohnzimmer zu Hinoko ging. „Tante Temari, Onkel Shikamaru, schaut mal ich bin mit dem Puzzle fertig!“, freut er sich. Temari und Shikamaru beugten sich über das Sofa und betrachteten das fertige Puzzle. Es war ein rotes Auto mit blauem Hintergrund. Nicht besonderes eigentlich, doch Hinoko freute sich riesig. „Das hast du wirklich toll gemacht, Hinoko.“, lobte Temari ihn. „Willst du jetzt was essen?“, fragte sie Hinoko und sah ihn abwartend an. Hinoko nickte eifrig. Er wusste ja bereits, was es geben würde und Nudeln würde er sich nicht entgehen lassen. „Aber Onkel Shikamaru soll mich tragen!“, verlangte er. Shikamaru nickte ergeben. Er nahm den kleinen Huckepack und ging mit ihm zusammen in die Küche, wo er ihn wieder auf einen Stuhl absetzte. Temari folgte ihnen. Schnell erwärmte sie das Essen vom Mittag und fühlte Hinoko, Shikamaru und sich etwas auf. Das Essen verlief schweigend. Jeder konzentrierte sich auf seine Nudeln und hing seinen Gedanken nach. Als Hinoko mit seiner Portion fertig war, gähnte er herzhaft und rieb sich seine Augen. „Na, bist du müde?“, fragte Temari, was anhand der Uhrzeit verständlich war. Leider war es ziemlich spät geworden. Hinoko nickte. Er war viel zu müde, um noch zu sprechen. „Soll ich dich ins Bett bringen?“, fragte sie weiter. Wieder nickte Hinoko nur. Temari wollte gerade aufstehen, als Shikamaru sich bereits erhob. „Lass nur, ich mach das schon. Du kannst in Ruhe aufessen.“, antwortete er ihr auf ihren fragenden Blick. Temari nickte und aß weiter. Sie war Shikamaru dankbar dafür. „Seine Tasche steht an der Tür.“, meinte sie. Shikamaru nickte und hob Hinoko vom Stuhl. Zusammen mit ihm ging er aus der Küche, doch, bevor sie diese verließen, drehte Hinoko sich wieder um rannte zu Temari. „Gute Nacht, Tante Temari!“, murmelte er und drückte ihr einen Kuss auf die Wange. „Gute Nacht, Hinoko!“, erwiderte sie und wuschelte ihm durch die Haare, dann verließ er zusammen mit Shikamaru die Küche und machte sich fertig. Nach einer halben Stunde kam Shikamaru wieder. Er hatte mit Hinoko die Zähne geputzt und ihm eine Geschichte vorgelesen, danach hatte er gewartet, bis der kleine eingeschlafen war. Temari lag mittlerweile auf dem Sofa und las in ihrem Buch. Als Shikamaru sich zu ihr gesellte, legte sie das Buch an die Seite und zog ihn zu sich herunter, um ihn zu küssen. Shikamaru erwiderte den Kuss sofort. Sacht strich er über ihre Lippe und bat so um Einlass. Temari ließ sich Zeit ihm diesen zu gewähren. Gerade, als Shikamaru sich wieder von ihr lösen wollte, öffnete sie ihren Mund und ließ ihn rein. Sofort erkundete Shikamaru ihre Mundhöhle und spielte mit ihrer Zunge, dabei strich seine Hand über ihre Taille unter ihrem T-Shirt. Temari verschränkte ihre Hände hinter seinem Nacken und kraulte diesen. Es dauerte nicht lange, bis sie nur noch in Unterwäsche auf dem Sofa lagen. Shikamaru wollte ihre gerade auch noch den BH ausziehen, da stoppte Temari ihn. Verwirrt sah er seine Liebste an. „Nicht heute. Ich will nicht, dass Hinoko das mitbekommt. Wenn er das Kurenai erzählt bekommen wir beide ärger. Außerdem, was soll er dann von seinem coolen Patenonkel halten?!“, meinte sie. „Dass sein Patenonkel die schärfste Kunoichi auf der ganzen Welt geschwängert hat.“, erwiderte er auf ihre rhetorische Frage, dennoch ließ er von ihr ab. Temari verdreht nur die Augen. Beide richteten sich wieder auf und zogen sich ihre Klamotten an. Noch eine Weile unterhielten sie sich über den Tag, doch irgendwann wurde Temari wieder müde und auch Shikamaru leugnete nicht, dass er gerne schlafen gehen würde. Herzhaft gähnte Temari. „Wollen wir auch schlafen gehen?“, fragte Shikamaru und strich ihr eine Strähne aus dem Gesicht. „Ich denke, das wäre eine gute Idee…“, erwiderte sie. Shikamaru erhob sich und hob seine Freundin so wie am Nachmittag schon auf seine Arme und trug sie ins Schlafzimmer. „Werde ich nicht langsam zu schwer für dich?!“, meinte sie. „Nein, du bist nicht schwer.“, erwiderte er und trug sie weiter. Im Schlafzimmer legte er sie aufs Bett, danach ging er ins Badezimmer und machte sich fertig. Als er wieder kam, ging Temari. Auch sie brauchte nicht lange. Sie legte sich neben Shikamaru ins Bett und kuschelte sich an ihn heran. Plötzlich fing es an laut zu donnern. Temari, die kurz davor gewesen war einzuschlafen, fuhr erschrocken zusammen. Shikamaru strich ihr über den Arm. „Wir werden wohl bald Besuch bekommen…“, meinte er. Temari stimmte ihm stumm zu. Sie war sich sicher, dass Hinoko aufwachen und Angst bekommen würde, dann würde zu ihnen kommen, um Zuflucht zu suchen. Er war schließlich ein kleines Kind… Es dauerte wirklich nicht lange, bis es leise an der Tür klopft und Hinoko seinen Kopf durch die Tür steckte. Auch, wenn das Schlafzimmer nur spärlich beleuchtet war, konnten die beiden jungen Erwachsenen sehen, dass er geweint hatte. Temari rückte sofort ein Stück von Shikamaru weg und klopfte auf den nun frei gewordenen Platz. Hinoko nahm dieses Angebot sofort an. Er kletterte über das Bett und kroch dann an Shikamaru und Temari heran, die ihn sofort in den Arm nahmen. Temari streichelte über seine Arme und sprach beruhigend auf ihn ein. Shikamaru sah ihr dabei zu. Sie war in so was schon immer besser gewesen als er. Nach einer Weile hatte er sich wieder beruhigt. Auch sein Atem ging langsamer, ruhiger, gleichmäßiger. Er war eingeschlafen. Das merkten auch Temari und Shikamaru. Temari kuschelte sich zusammen mit Hinoko näher an Shikamaru. Ihr eine Hand legte sie über Hinokos Kopf zu Shikamaru, welcher diese ergriff, die andere Hand verweilte weiter um Hinokos Taille. Auch Shikamaru kuschelte sich näher heran. Sein Arm umschloss Hinoko und Temari, der er sanft über den Rücken strich. Es dauerte etwas, doch irgendwann waren auch die beiden eingeschlafen… ~~~ Leise tapsten kleine Kinderfüße über den Boden. Die große Treppe hatten sie schon gemeistert. Nun mussten sie nur noch den Weg über dem Teppich im Dunkeln zum Sofa finden und hinauf klettern. Aber auch das meisterten sie irgendwann. Der kleine Junge, zu dem die Kinderfüße gehörten, suchte nach der Fernbedingung und schaltete den Fernseher. Den Ton machte er ganz leise, damit die Erwachsenen, die oben schliefen, nicht aufwachten. Er war schon ein gerissenes Kerlchen. ~~~ Temari und Shikamaru schliefen tief und fest. Erst so gegen neun Uhr wurde Temari langsam wach. Sie lag eng gekuschelt an Shikamaru und kuschelte sich noch tiefer in seine Brust. In ihrem Halbschlaf bemerkte sie gar nicht, dass etwas fehlte. Erst, als sie richtig wach wurde, fiel ihr auf, dass das Bett abgesehen von ihr und Shikamaru lehr war. Erschrocken fuhr sie hoch und sah sich um. Doch von Hinoko war weit und breit nichts zu sehen. Von ihrem abrupten Aufstehen geweckte, wachte nun auch Shikamaru auf. Verwirrt sah er sie an. „Was ist los?“, fragte er. „Hinoko ist nicht mehr hier!“, meinte sie. Er meinte gehört zu haben, dass in ihrer Stimme ein Hauch von Panik gewesen war, doch er war sich nicht ganz sicher. Erst jetzt, wo sie es sagte, sah er sich um und merkte, dass der Kleine weg war. Er seufzte. „Vielleicht ist er ja unten…“, meinte er nach ein paar Minuten des Überlegens. Sofort stand Temari auf und lief runter ins Wohnzimmer. Shikamaru folgte ihr seufzend. Im Wohnzimmer fanden sie Hinoko auf dem Sofa. „Wieso bist du einfach abgehauen?“, fauchte Temari aufgebracht. Shikamaru sah ihr deutlich an, dass sie sich Sorgen gemacht hatte. Er glaubte, dass ihr Mutterinstinkt, der sich durch die Schwangerschaft verstärkt hatte, dazu beitrug, dass ihre Sorge noch großer wurde. Er sollte sie wohl besser zurückhalten. Der Kleine konnte schließlich nicht viel dafür. „E-entschuldige, T-tante Temari…“, stotterte Hinoko eingeschüchtert. Er war es gewohnt, dass Temari andere so anfuhr, aber nicht ihn. Mit ihm hatte sie noch nie so gesprochen. Das machte ihm irgendwie Angst. Das sah auch Shikamaru. Er trat einen Schritt an Temari heran, schlang seine Arme um ihre Taille und küsste ihren Hals. „Beruhig dich Liebling. Mach du doch schon mal das Frühstück. Ich rede mit ihm.“, raunt er in ihr Ohr und küsste sie auf ihre Lippen. „Bäh!“, kam es vom Sofa. Hinoko verzerrte das Gesicht. Temari achtete nicht weiter darauf und ging in die Küche, wo sie das Frühstück vorbereitet. Shikamaru sah Temari noch einen Moment hinterher, dann setzte er sich zu Hinoko auf das Sofa. Der Kleine sah ihn traurig und ängstlich an. „Ist Tante Temari jetzt sauer?“, fragte er leise. Shikamaru schüttelte den Kopf. „Weißt du Hinoko, sie hatte einfach nur Angst, dass dir was passiert sein könnte und hat sich Sorgen gemacht. Das musst du verstehen. Dadurch, dass sie selber bald eine Mama wird hat sich das nur verstärkt. Sie wollte dich sicher nicht anschreien. Da bin ich mir sicher.“, erwiderte er. Hinoko begann wieder zu strahlen und warf sich Shikamaru in die Arme. Er freute sich wirklich sehr, dass Temari ihm nicht böse war, denn ihm waren seine Tante und sein Onkel wirklich wichtig. Zusammen mit Shikamaru ging er in die Küche, wo bereits das Frühstück auf dem Tisch stand und Temari in Ruhe frühstückte. Shikamaru sah ihr sofort an, dass sie beleidigt war, doch er sagte nichts. Er hob Hinoko hoch und setzte ihn auf einen Stuhl. Als auch der Kleine sein Frühstück hatte, aß er etwas. Das Essen verging wie sonst auch schweigend. Niemand sagte ein Wort. Als es klingelte, stand Shikamaru auf. Hinoko sprang vom Stuhl. Temari blieb sitzen. Shikamaru und Hinoko gingen zur Tür und öffneten diese. Vor der Tür stand nicht wie erwartet Kurenai sondern Aoba. Hinoko lief auf ihn zu und umarmte ihn. Er schien ihn wirklich gut zu kennen. Aoba erwiderte die Umarmung. Verwirrt sah Shikamaru vom einen zum anderen und wieder zurück. „Kurenai ist leider verhindert. Ich soll Hinoko abholen.“, erklärte er und lächelte Hinoko an. „Weißt du, warum meine Mama nicht kann?“, fragte er ihn. „Ich glaube, deine Mutter will nicht, dass ich dir das sage. Aber, wenn wir zu Hause sind, kannst du sie das ja selber fragen. Also lass uns gehen.“, erwiderte Aoba. Hinoko nickte und ergriff die Hand des älteren. „Vergiss seine Tasche nicht.“, meinte Temari plötzlich und reichte sie dem Schwarzhaarigen. „Danke Temari.“, erwiderte er und musterte sie, wobei seine Augen doch etwas größer wurden. „Noch nie eine Frau im siebten Monat mit Drillingen gesehen?!“, blaffte sie. Aoba hob abwehrend die Hände. Mit Temari wollte er sich nicht anlegen. Er wusste wozu sie fähig war. „Also dann gehen wir mal…“, meinte Aoba, drehte sich um und wollte losgehen, doch Hinoko hielt ihn zurück. Er löste sich von Aoba und lief auf Temari zu, welche er schnell umarmte. „Bis dann Temari!“, sagte er und drückte sie fester an sich. Temari beugte sich runter und schloss den Kleinen in ihre Arm. „Tschüss, mein Kleiner. Sei mir bitte nicht böse. Das sind die Hormone. Ich wollte dich nicht so anschreien. Bitte entschuldige.“, flüsterte sie, sodass nur er es hören konnte. Hinoko nickte, dann löste er sich von ihr und küsste ihre Wange. Auch Shikamaru umarmte er schnell, dann ging er zu Aoba, nahm seine Hand und ging nach Hause. Temari und Shikamaru sahen ihnen hinter her. „Denkst du er und Kurenai sind ein Paar?“, fragte er sie. „Würde es dir etwas ausmachen?“, stellte sie die Gegenfrage und sah ihn abwartend. „Nein, ich denke Kurenai hat es verdient glücklich zu werden und Hinoko braucht einen richtigen Vater nicht nur mich. Asuma hätte es sicher so gewollte.“, erwiderte er und drehte sich zu ihr. Temari lächelte ihn sanft an, dann küsste sie ihn. „Ich glaube sie würden ein gutes Paar abgeben…“, meinte sie, dann ging sie wieder ins Haus. Shikamaru folgte ihr. Kapitel 41: Babyparty --------------------- 38. Babyparty   „Muss das wirklich sein?“, fragte Shikamaru, der seinen Kopf auf Temaris Schulter gelegt hatte und seine Arme um ihre Taille, um ihr über den Bauch zu streicheln. Temari seufzte, drehte ihren Kopf zu ihm und gab ihm einen Kuss auf die Wange.   „Ich hab zwar auch keine Lust, aber dagegen können wir nichts machen… Wir kommen zwar gegen deine Mutter an, aber nicht, wenn sie sich mit Sakura und Ino verbündet. Wir können nur hoffen, dass es bald vorbei ist und wir unsere Ruhe haben“, meinte sie und wand sich aus seiner Umarmung. Temari ergriff seine Hand und zog ihn an der aus dem Zimmer raus, die Treppe hinunter ins Wohnzimmer. Dort kam sofort Sakura auf sie zu gerannt und umarmte Temari freudig.   „Schön dich mal wieder zu sehen. In letzter Zeit sieht man dich immer seltener, aber bei der Kugel, die du vor dir her schieben musst, wäre ich auch nicht so oft draußen. Ich fand das schon mit meinen Zwillingen schlimm, aber bei Drillingen ist es bestimmt noch schlimmer. Ehrlich ich beneide dich nicht darum. Aber jetzt kommt erst mal. Die anderen warten schon im Garten auf euch. Das wird sicher lustig“, plapperte sie drauflos ohne Pause. Temari und Shikamaru sahen sie nur genervt an, wobei in Temaris Blick auch eine Spur von Wut zu sehen war, weil das letzte sie wirklich sauer gemacht hatte, doch sie hatte keine Lust sich darüber aufzuregen. Das würde sie sich später sicher noch genug. Sie hatten beide absolut keine Lust auf diese Feier. Sie brauchten keine Babyparty, aber sie hatten es nicht geschafft Ino, Sakura und Yoshino davon ab zu bringen. In ihrem Garten saßen bereits ihre Freunde und warten auf sie. Also ergaben sie sich ihren Schicksal und gingen in den Garten zu ihren Freunden.   Sofort kamen die Mädels auf sie zu gerannt und umarmten Temari, was sich etwas schwieriger gestaltete, weil sie mittlerweile am Ende des siebten war und ihr Bauch einen ziemlich großen Umfang hatte. Temari sah hilfesuchend zu Shikamaru, welcher noch immer neben seiner Freundin stand, sich aber nicht gegen die Frauen zu wehren wusste. Es tat ihm ja auch leid, dass er ihr nicht helfen konnte, doch er legte sich sicher nicht mit einer Handvoll Frauen an und schon gar nicht, wenn sie so nervig waren wie Temaris Freundinnen und seine Mutter, wobei sich Hinata und TenTen mehr zurückhielten.   Irgendwann löste er sich von Temari und ging zu seinen Freunden, die ihn per Handschlag begrüßten, was bei Sasuke etwas schwerer war, weil er Kagura und Saburo auf dem Arm hatte. Die beiden waren mittlerweile drei Monate alt und sahen total süß aus. Saburo sah seinem Vater jetzt schon ähnlich. Man konnte kam etwas von seiner Mutter an ihm erkennen. Bei seiner Schwester war es anders. Sie hatte die rosa Haare von ihrer Mutter bekommen und die schwarzen Augen von ihrem Vater. Das war auch das einzige, was sie von ihm hatte sonst sah sie mehr wie ihre Mutter aus. Allerdings hatte sie ihr verhalten, wie es momentan aussah mehr von ihrem Vater als ihrer Mutter. Sie war ein ruhiges und schweigsames Baby. Ihr Bruder, Saburo, hingegen kam mehr nach seiner Mutter. Er weinte ziemlich viel und war erst ruhig, wenn seine Mutter die Brüste auspackte oder für ihn sang.   Shikamaru setzte sich zu Sasuke und nahm ihm Kagura ab, während Naruto Saburo nahm. Der Kleine mochte es nicht von irgendwelchen Leuten außer seinen Eltern getragen wurde. Nur Naruto und Hinata akzeptierte er, wenn er nicht schlechte Laune hatte. Sasuke war froh, dass er endlich mal ein bisschen mehr Zeit hatte, außerdem musste er dringend mal auf die Toilette. Währenddessen kümmerten sich Naruto und Shikamaru um seine beiden Kinder.     „Na übst du schon fleißig?“, kicherte Temari, die sich endlich von den anderen Frauen befreit hatten und nun neben ihm saß und sich an seiner Schulter lehnte. Shikamaru legte einen Arm um ihre Taille und zog sie näher an sich heran.   „Sasuke brauchte dringend mal eine Pause, weil Sakura ihn mit den beiden alleine gelassen hat und um ihm diese zu gönnen, haben Naruto und ich ihm die Kleinen abgenommen“, erklärte er ihr. Temari nickte verstehend.   „Darf ich auch mal?“, fragte sie ihn. Shikamaru nickte und übergab ihr das Kind. Temari nahm Kagura in den Arm und lächelte zu ihr herunter. Sie fragte sich, ob es sich genauso gut anfühlen würde, wenn sie ihre eigenen Kinder so im Arm hielt. Sie hoffte es. Shikamaru sah ihr lächelnd dabei zu, wie sie sich um Kagura kümmerte. Lächelnd hob er sie auf seinen Schoss und schloss seine Arme um ihre Taille. Temari lehnte sich an seine Brust und gab ihm einen Kuss. Genau in diesem Moment ertönte ein „Klick“ und ein Blitz leuchtete auf. Verwirrt sahen Temari und Shikamaru auf und blickten direkt in Yoshinos Kamera, welche erfreut kicherte.   „Ihr seid ja so süß! Ich freue mich schon darauf, wenn ihr eure eigenen Kinder habt“, kicherte sie und setzte sich zu den beiden.   Auch ihre anderen Freunde setzten sich zu ihnen und übergaben ihre Geschenke. Temari und Shikamaru bekamen viele brauchbare Babysachen wie Schnuller, Strampler, Lätzchen und Kuscheltiere. Sachen, die sie sicher noch gut gebrauchen konnten. Auch, wenn sie beide eigentlich gut verdienten, waren drei Babys, für die man alles brauchte, ganz schön teuer. Sie waren ihren Freunden dankbar für die Geschenke, auch, wenn sie diese Party gar nicht wollten.   Nach den Geschenken gab es Kuchen und Tee. Yoshino, Sakura und Ino hatten jeder einen Kuchen gebacken und auch Kurenai hatte einen mitgebracht. Temari hatte nichts gemacht, schließlich wollte sie diese Feier nicht. Ihren Freunden machte das nichts aus. Sie alle wollten so oder so nicht, dass Temari etwas tat. Sie wollten, dass sich die hübsche Blondine schön ausruhte und sich um ihre Schwangerschaft kümmerte. Temari verdrehte da immer nur die Augen. Eigentlich konnte sie es überhaupt nicht leiden, dass alle sie immer so in Watte packen wollten. Sie war schwanger und nicht krank, außerdem passte es überhaupt nicht zu ihr. Sie war eine unabhängige, starke Frau, die alleine zurechtkam, aber das schien niemanden zu interessieren. Nur bei Shikamaru akzeptierte sie es. Bei ihm fand sie es sogar süß, wie er sich immer um sie sorgte und sie versuchte vor alles und allem zu beschützen.   Während sie tranken und aßen, unterhielten sie sich und lachten zusammen. Alle hatten jede Menge Spaß. Sogar Temari und Shikamaru, die das ganze eigentlich gar nicht wollten, fanden ihren Spaß an der Sache.   „Temari, wie weit bist du jetzt eigentlich?“, fragte Sakura plötzlich.   „Ende des siebten Monats“, antwortete sie, ohne auf zu sehen. Viel lieber kuschelte sie weiter mit ihrem Shikamaru. Sie genoss die Zeit mit ihm zusammen genauso wie er.   „Wann ist der errechnete Geburtstermin?“, fragte TenTen neugierig und beäugte die beiden verliebten. Auf Temaris Gesichtszügen legte sich ein Lächeln.   „Am 22. September“, sagte Temari lächelnd. Nun verstanden auch ihre Freunde warum Temari so happy war. Sie würde ihre Kinder nach dem errechneten Datum an Shikamarus Geburtstag bekommen. Das war wirklich ein Überraschung und sicher auch ein tolles Geburtstagsgeschenk für Shikamaru.   „Man Shikamaru, da musst dich ja freuen. Das ist ein echt tolles Geburtstagsgeschenk“, freute sich Naruto. Shikamaru schüttelte jedoch nur den Kopf. Seine Freunde sahen ihn verwirrt an. Sie fragten sich, warum er sich nicht darüber freute. Sie kannten den Braunhaarigen und hatten schon oft mit ihm über seine kommende Vaterschafft gesprochen. Da sah es eigentlich immer so aus als würde er sich riesig freuen.   „Die Ärztin hat auch gesagt, dass es bei Drillingen wahrscheinlich ist, dass es eine Frühgeburt wird. Heißt die Kleinen kommen sicher schon eher“, erklärte er. Seine Freunde nickten verstehend.   Nach dem Essen wurde das Geschirr weggeräumt. Sasuke und Sakura entschuldigten sich kurz, um ihre beiden Zwillinge schlafen zu legen. Die anderen blieben im Garten. Sie unterhielten sich oder Turtelten herum. Temari wurde zwar immer wieder ein bisschen ausgefragt, doch hatten sie und Shikamaru die meiste Zeit ihre Ruhe. Die beiden hätten nicht gedacht, dass es so entspannt sein würde, sie hatten erwartet, dass sie die ganze Zeit genervt werden würden, aber dem war nicht so. Ihre Freunde sahen, dass die zwei ihre Zeit für sich brauchten und diese würden sie ihnen geben, schließlich hatten sie in ein paar Wochen davon nicht mehr viel. Da sollten sie jetzt schon mal ein bisschen vorarbeiten, außerdem fanden sie, dass die beiden zusammen einfach nur total süß aussahen.   Später am Abend wurde der Grill angestellt und die Sake Flaschen herausgeholt. Temari trank natürlich kein Alkohol genauso wenig wie Sakura. Die beiden und Hinoko schlürften einfach einen Tee, wobei sich Temari ganz weit weg von dem Alkohol setzte, da ihr davon noch immer schlecht wurde, vor allen in Verbindung mit dem Geruch von Zigarettenrauch. Shikamaru stand zusammen mit Choji am Grill, während Temari Hinoko auf dem Schoss hatte und mit ihm zusammen dabei zusah, wie die Mutter von dem Kleinen mit Aoba flirtete. Temari fand es gut, dass Kurenai sich wieder umsah. Hinoko brauchte einen Vater und Kurenai konnte nicht ewig alleine bleiben, außerdem fand sie, dass Aoba und sie wirklich gut zusammen passten.   „Tante Temari? Glaubst du, dass Aoba mein neuer Papa wird?“, riss Hinoko Temari aus ihren Gedanken. Lächelnd sah sie ihn an und strich ihm über den Kopf.   „Willst du denn, dass er dein neuer Papa wird?“, stellte sie die Gegenfrage. Hinoko jedoch zuckte nur mit den Schultern.   „Ich weiß es nicht…“, murmelte er und senkte den Kopf. Temari lächelte ihn sanft an und strich ihm wieder über den Kopf.   „Weißt du, ich kann dir nicht sagen, ob das dein neuer Papa wird, aber ich bin mir sicher, dass deine Mama dich vorher fragen wird, ob du das auch möchtest“, erklärte sie ihm. Hinoko nickte und lächelte wieder.      „Na willst du jetzt zu deiner Mama?“, fragte sie den Kleinen. Hinoko schüttelte jedoch wild den Kopf und schlang seine Arme um ihren Hals.   „Nein, ich bleibe bei dir!“, verlangte Hinoko und schlang die Arme um ihren Hals fester.   „Du willst mir doch nicht meine Freundin ausspannen, oder?“, ertönte plötzlich eine Stimme hinter ihnen. Temari und Hinoko drehten sich um und blickten in die Augen von Shikamaru, der drei Teller in der Hand hielt. Temari lächelte ihn sanft an. Shikamaru gab ihr einen kurzen Kuss. Hinoko grinste.   „Natürlich nicht. Ich hab Tante Temari zwar total lieb, aber sie gehört trotzdem die, Onkel Shikamaru. Ich nehme sie dir nicht weg“, meinte Hinoko.   „Na da bin ich aber beruhigt“, erwiderte Shikamaru lächelnd und setzte sich zu Temari. Hinoko stand von Temaris Schoss auf und setzte sich auf den von Shikamaru. Dieser stellte einen Teller vor Temari und zwei vor sich. Er hatte für sich, Temari und Hinoko etwas zu Essen geholt. Temari bedankte sich lächelnd. Zusammen aßen die drei wie auch alle anderen im Garten.   Noch lange feierten sie alle zusammen und hatten ihren Spaß. Sie tranken, lachten und quatschten. Irgendwann verabschiedete sich Temari, weil sie schlafen wollte. Und auch Sasuke und Sakura und Kurenai und Aoba gingen mit Kagura, Saburo und Hinoko, weil die Kleinen ihren Schlaf nötig hatten und sonst nicht zur Ruhe kamen. Je später es wurde, desto leerer wurde der Garten. Nach und nach verabschiedeten sich die Leute, bis Shikamaru nur noch mit Choji auf einer Bank saß. Letztendlich verabschiedete sich auch Choji und ging nach Hause.   Shikamaru ging wieder in seine Haus, stieg die Treppen hoch und legte sich ins Bett zu Temari. Diese schlief bereits tief und fest. Es war wirklich ein anstrengender Tag gewesen und der Schlaf kam ihr wie gerufen. Auch Shikamaru war müde. Er schlang seine Arme um die Schlafende und zog sie näher an sich heran. Temari kuschelte sich im Schlaf an Shikamarus Brust.   „Gute Nacht, Temari“, flüsterte Shikamaru und küsste ihr Haar. Eine Weile noch sah er ihr beim Schlafen zu und strich ihr dabei über ihren Bauch, dann schlief auch er langsam ein und sank ins Land der Träume. Er freute sich schon sehr darauf Vater zu werden. Shikamaru konnte es kaum erwarten. Auch, wenn es anfangs schwer war, glaubte er daran, dass er und Temari gute Eltern werden würden. Mit diesem Gedanken schlief er ein. Kapitel 42: Komplexe und andere Probleme ---------------------------------------- 39. Komplexe und andere Probleme   Es war drei Uhr morgens. Temari lag wach in ihrem Bett neben Shikamaru, der selenruhig schlief, und sah an die Decke. Bis jetzt hatte sie noch kein Auge zugemacht, obwohl sie total müde war. Jedes Mal, wenn sie kurz davor war, ein zu schlafen, trat eins ihrer Babys und sie war wieder wach. So ging es nun schon seit ein paar Stunden. Zu gerne würde sie mal wieder ein Auge zu machen. Fast jeden Abend lief es so ab. Mittlerweile schlief sie nachts nur noch ein paar Stunden. Tagsüber hatte sie dann immer schlechte Laune, die sie ungewollt an Shikamaru ausließ. Er tat ihr wirklich leid, auch, wenn er es eher locker nahm. Er hielt ihre Launen aus und sagte einfach nichts.   Seufzend stand Temari auf. Schlafen konnte sie jetzt eh vergessen. Leise schlich sie aus dem Schlafzimmer, damit sie Shikamaru nicht weckte. Er sollte wenigstens seinen Spaß haben. Sie ging die Treppe runter und lief in die Küche, dort machte sie sich einen Tee. Mit dem Tee in der Hand ging sie ins Wohnzimmer und setzte sich auf die Couch. Temari nahm ihr Buch vom Tisch und begann zu lesen. Das machte sie in letzter Zeit immer häufiger. Immer dann, wenn sie nicht schlafen konnte oder Langeweile hatte und die hatte sie ziemlich oft. Mit ihrer runden Kugel konnte sie auch nicht mehr viel mehr machen. Sie ging zum Arzt, machte ein bisschen im Haushalt, ging ab und zu Einkaufen oder Spazieren, mehr machte sie nicht. Es war wirklich eine langweilige Zeit und sie hoffte, dass sie bald vorbei sein würde…   ~~~   Als Shikamaru erwachte, fiel sein erster Blick auf die andere Bettseite, doch sie war leer. Dies geschah in letzter Zeit immer öfter. Er fand ihr Verhalten ein wenig seltsam… Nachts stand sie immer wieder auf und verschwand aus dem Zimmer, sie ließ sich immer seltener von ihm berühren und sie zog sich auch nicht mehr vor ihm aus. Sie entzog sich ihm, versteckte sich. Shikamaru hatte keine Ahnung, warum sie es tat, doch es verletzte ihn. Immer, wenn er sie darauf ansprechen wollte, ignorierte sie ihn oder schrie ihn an. Er verstand sie einfach nicht mehr so gut wie früher und er hatte sie schon früher nicht immer wirklich gut verstanden…   Seufzend stand er auf und ging ins Badezimmer. Zuerst duschte er sich gründlich, dann putzte er sich die Zähne und machte sich fertig für den Tag. Als er damit fertig war, ging er runter in die Küche, wo Temari bereits stand und gerade das Frühstück auftischte.   „Guten Morgen, Shikamaru!“, begrüßte sie ihn freundlich. Shikamaru ging auf sie zu, legte seine Hände auf ihre Hüften und wollte sie zu sich ran ziehen, doch sie entzog sich ihm gleich wieder und dreht ihm den Rücken zu, um ihm nicht ins Gesicht zu gucken. Shikamaru sah sie verletzt an.   „Warum entziehst du dich mir immer, Temari?“, fragte er nach einer Weile mit trauriger und verletzen Stimme, während er ihren Rücken betrachtete, weil sie sich noch immer nicht umgedreht hatte.   Plötzlich drehte sie sich um und sah ihn mit einem gekünstelten Lächeln an. Shikamaru verletzte dies gleich noch viel mehr.   „Ich entziehe mich dir doch nicht“, erwiderte sie mit ihrem falschen Lächeln. Shikamaru kränkten ihre Worte und ihr falsches Lächeln, doch dieses Mal ließ er sich nicht ablocken. Er griff nach ihrem Handgelenk und zog sie zu sich. Temari versuchte sich aus seinem Griff zu befreien, doch damit bewirkte sie nur das Gegenteil. Shikamaru verstärkte sein Griff nur noch etwas mehr, vielleicht ein wenig zu sehr, denn Temaris Gesicht verzog sich für ein paar Sekunden zu einer schmerzverzehrten Grimasse.   „Shikamaru, lass mich los! Du tust mir weh! Ich entziehe mich dir wirklich nicht. Lass mich bitte wieder los“, bat sie ihn, doch Shikamaru dachte nicht mal daran. Er drängte sie zur Küchenzeile.   „Temari, hör auch mich anzulügen! Rede mit mir!“, schrie er sie wütend an. Er hatte es satt immer wieder zurückgedrängt zu werden und dass Temari immer so tat als wäre nichts. Shikamaru wollte endlich die Wahrheit wissen, denn so ging es nicht weiter, das wusste er und er war sich sicher, dass Temari das auch wusste…   Temaris falsches Lächeln verschwand nun und machte er ängstlichen und entsetzten Mine Platz. Noch nie hatte Shikamaru sie so angeschrien. Noch nie hatte er sie so brutal angefasst. Noch nie hatte er nicht auf sie gehört. Er wollte immer das Beste für sie, doch das war nun anders. Er wollte seine Antwort und zwar sofort. Sie verstand, warum es wissen wollte und dass ihr Verhalten ihn verletzte, doch konnte sie weder etwas dagegen tun noch ihm sagen, was ihr Problem war. Sie konnte es einfach nicht…   Traurig sah sie zu Boden, doch kein Wort verließ ihre Lippen. Shikamaru verstand, dass es ihr Leid tat und sie nichts dazu sagen würde, doch änderte es nichts daran, dass er wütend war. Wütend auf sie, aber vor allen auf sich. Er ließ von ihr ab und entfernte sich wieder von ihr. Ohne ein Wort zu sagen verschwand er aus der Küche und verließ die Wohnung. Temari sah ihm ein paar Minuten lang hinterher. Eine kleine Träne verließ ihr Auge. Sie wusste, dass sie es verbockt hatte und es tat ihr leid, doch sie wusste nicht, wie sie es ihm hätte sagen sollen…   ~~~   Es klingelt an der Tür und Temari ging hin, um diese zu öffnen. Als die Tür offen war, blickte ihr Sakura entgegen, die neben ihrem Kinderwagen stand.   „Hallo Temari“, begrüßte sie die Blondine.   „Was hast du für ein Problem, dass du mich um Hilfe bittest?“, fragte Sakura sogleich. Temari trat ein Stück an die Seite und ließ Sakura eintreten. Sie wollte das nicht vor der Tür besprechen. Sakura folgte der Einladung und trat ein. Den Kinderwagen stellte sie im Flur ab, dann nahm sie ihre Kinder und ging mit ihnen zusammen ins Wohnzimmer, wo sie sich auf dem Sofa nieder ließ. Temari folgte er und setzte sich ebenfalls aufs Sofa. Eine Kanne mit Tee stand bereits vor den beiden jungen Frauen.   Eine Weile herrschte Schweigen zwischen ihnen, bis Sakura es nicht mehr aushielt.   „Also was ist nun los?“, fragte sie. Temari sah auf ihre Hände. Eine kleine Träne verließ wieder ihre Augen. Sakura stutzte. Sie hatte Temari noch nie weinen gesehen und sie hätte auch nicht erwartet, dass sie jemals weinen würde. Das zerstörte irgendwie ein bisschen ihr Bild über die sonst so taffe Temari Sabakuno, doch sie würde ruhig bleiben und sich ihre Geschichte anhören.   „Shikamaru und ich haben uns gestritten“, rückte Temari betrübt mit der Sprache raus. Sakura lachte auf.   „Und darum hast du mich gerufen? Ihr streitet doch ständig. Wo ist also das Problem?“, lachte sie. Temari warf ihr einen bösen Blick zu. Es stimmte zwar, dass sie sich öfters mal stritten, aber das war noch kein Grund, warum Sakura sie auslachen musste.   „Dieses Mal war es aber anders!“, fauchte sie. Sakura hob beschwichtigend die Hände.   „Ist ja gut, beruhig dich Temari! Erzähl mir einfach, was passiert ist“, versuchte sie die Situation zu entschärfen. Temari sah wieder auf ihre Hände und nickte, doch verließ kein Wort ihre Lippen.   Es dauerte eine Weile, bis sie wieder etwas sagte.   „Ich lass mich nicht mehr von ihm anziehen und entziehe mich ihm, wenn er mich fragt, was mit mir los ist, blocke ich immer ab. Heute früh hat er mich zur Rede gestellt. Er hat mich festgehalten, an die Küchenzeile gedrückt und mich wieder gefragt. Ich habe ihn angelogen und gemeint, dass ich mich ihm nicht entziehe. Daraufhin ist er wütend abgehauen, ohne ein Wort zu sagen“, berichtete sie ihr ruhig aber traurig. Sakura hörte ihr die ganze Zeit über aufmerksam zu und nickte, als sie fertig war.   „Und warum entziehst du dich ihm?“, stellte Sakura die alles entscheidende Frage. Temari sah sie kurz an, dann sah sie wieder auf ihre Hände. Eigentlich wollte sie es ihr nicht sagen, doch da musste sie wohl durch…   Temari brauchte ein paar Minuten, bis sie sich zusammen riss und ihren Stolz vergaß.   „Ich hab Angst, dass er mich nicht mehr attraktiv findet“, gab sie leise zu und sah zur Seite. Sakura musterte sie verwirrt.   „Warum sollte er das tun? Shikamaru fand dich schon immer anziehend.“   „Hallo? Hast du schon mal gesehen, wie ich aussehe? Ich bin total fett!“, fauchte sie Sakura entgegen, diese zuckte erschrocken zurück und hob abwehrend die Hände hoch. Sie hätte nicht gedacht, dass Temari gleich so sauer reagieren würde, schließlich war sie bis eben noch eine junge verletzte Frau, die Angst hatte. Temaris Launen waren wirklich extrem und total furchterregend. Sie beneidete Shikamaru nicht, doch erst mal musste sie ihre blondhaarige Freundin beruhigen.     „Temari, das ist doch total normal. Es ist ok, wenn du in der Schwangerschaft mehr auf den Rippen hast. Shikamaru wird das sicher verstehen. Du schenkst ihm drei Kinder, da ist ihm sicher egal wie dick du bist. Ich hatte anfangs auch dasselbe Problem, aber Sasuke war total süß. Er meinte sogar, dass so richtig sexy ausgesehen habe…“, versuchte sie ihre Freundin aufzumuntern, doch diese unterbrach sie.   „Das hast du ihm doch nicht geglaubt, oder?“, fragte Temari ungläubig. Sakura lächelte.   „Das spielt absolut keine Rolle. Fakt ist, dass ich mich gut gefühlt habe, weil er nicht müde wurde, mir Komplimente zu machen. Ihm war es egal wie ich aussah und das ist das, was zählt. Temari, du musst mit Shikamaru reden! Wenn du dich einfach nur von ihm entfernst, dann bringt das nichts, außer dass ihr euch am Ende beide schlecht fühlt. Nur, wenn er weiß, was mit dir ist, kann er dir auch helfen“, versuchte sie ihr ins Gewissen zu reden. Es  funktionierte. Temari dachte wirklich über ihre Worte nach.   Die beiden jungen Frauen bemerkten nicht, wie sie die ganze Zeit von einer Person beobachtet und belauscht wurden. Diese Person schlich sich nun wieder aus dem Haus, damit man ihn nicht entdeckte, denn das wäre nicht gut für ihn. Er hatte noch etwas zu tun, doch wusste er nun, was er zu tun hatte…     „Vielleicht hast du ja recht...“, gab sie nach einer Weile zu und hatte schon wieder bessere Laune.   „Alles klar, ich geh dann mal und viel Glück“, erwiderte Sakura und erhob sich. Temari erhob sich ebenfalls und umarmte Sakura.  „Danke für deine Hilfe, Sakura!“, flüsterte sie ihr zu. Sakura erwiderte die Umarmung. Ein paar Minuten später war Temari wieder alleine im Haus.   ~~~   Später am Abend lag Temari im Bett und lass in ihrem Buch. Shikamaru war noch immer nicht wieder da. Eigentlich wollte sie im Wohnzimmer auf ihm warten, um mit ihm zu reden und sich bei ihm zu entschuldigen, doch hatte sie extreme Rückenschmerzen und das Sofa war einfach zu hart, weshalb sie sich lieber ins Bett gelegt hatte. Nur gab es da ein Problem. Sie war kurz davor einzuschlafen, doch darauf hatte sie keine Lust. Bevor sie schlief, musste sie mit Shikamaru reden, denn sie war sich sicher, dass, wenn sie es heute nicht tat, sie es nie mehr machen würde und das ging nicht. Sakura hatte Recht. Sie mussten das klären, sie musste sich bei ihm entschuldigen, denn es tat ihr leid, dass sie Shikamaru verletzte, denn das wollte sie auf keinen Fall. Doch schlief sie trotz großer Bemühen irgendwann langsam ein…   ~~~   Als Shikamaru nach Hause kam, war es draußen bereits dunkel. Eigentlich wollte er eher kommen, doch wurde er aufgehalten. Leise trat er in sein Haus, da er vermutete, dass Temari bereits schlief. Er schlich ins Schlafzimmer und warf einen Blick hinein. Temari lag dort im Bett, ein Buch lag auf ihrem Bauch, und schlief selig. Shikamaru legte sich zu ihr und strich ihr behutsam durchs Haar. Es tat ihm leid, dass er sie am Morgen so angemeckert hatte, denn eigentlich wollte er das nicht. Wenn er nicht so spät nach Hause gekommen wäre, hätte er sich bei ihr entschuldigt und noch mal mit ihr über die ganze Situation geredet, doch das ging jetzt nicht mehr.   Langsam und leise zog er sich zurück, um sie nicht zu wecken. Als er fast vom Bett weg war, nahm er eine Bewegung neben sich wahr. Temari rekelte sich erst etwas im Bett, dann schlug sie die Augen auf und sah ihn aus kleinen Augen an. Shikamaru setzte sich wieder zu ihr aufs Bett und strich ihr durchs Haar.   „Entschuldige, dass ich dich geweckte habe. Schlaf ruhig weiter“, flüsterte er ihr zu, doch Temari schüttelte den Kopf und richtete sich etwas auf. So langsam wurde sie wieder wach und schaffte es ihre Gedanken zu ordnen.     „Ich möchte mit dir über die Sache von heute Morgen reden“, sagte sie nach einer Weile. Shikamaru schüttelte jedoch mit dem Kopf.   „Das machen wir morgen früh. Du solltest jetzt lieber schlafen“, erwiderte er mit sanfter Stimme. Dieses Mal war es Temari, die den Kopf schüttelte.   „Ich will es aber jetzt machen“, meinte sie stur und richtete sich nun komplett auf, wobei sie einmal stöhnte, weil ihr Rücken schmerzte. Shikamaru seufzte. Er wusste, dass sie ihren Willen bekommen würde und er nichts gegen tun könnte.   „Ok, was hältst du davon, ich lasse dir ein Bad ein und während du dich entspannst, können wir reden, ok?“, schlug er ihr vor. Temari dachte einen Moment nach. Es war ihr unangenehm, dass er sie nackt sah, auch, wenn das total lächerlich war, weil er sie schon so oft ohne ihre Kleider gesehen hatte, doch das musste endlich aufhören, darum nickte sie.   Shikamaru half ihr aus dem Bett und führte sie ins Bad, wo sie sich auf die Toilettenschüssel setzte, während er Wasser einließ. Als die Wanne voll war, prüfte er die Temperatur. Danach half er Temari aus ihren Kleidern und in die Wanne, wobei er ihr die ganze Zeit nur in die Augen sah, da er wusste, dass es ihr momentan unangenehm war, wenn er sie musterte, wobei er nie richtig verstand, wo da ihr Problem lag.   Temari ließ sich erschöpft in das warme Wasser sinken. Es tat ihr wirklich gut. Sie tauchte soweit unter, dass nur noch ihr Kopf zu sehen war. Ihre Haare hatte sie hochgesteckt, damit diese nicht nass wurden. Sie genoss das warme Wasser, während sie Shikamaru beobachtete, der mittlerweile auf dem Toilettendeckel saß und ihren Blick erwiderte.   Eine Weile sahen sie sich einfach nur an, bis Temari nun doch das Wort erhob.   „W-willst du nicht mit reinkommen?“, fragte sie, wobei sich eine leichte röte auf ihren Wangen abzeichnete. Schnell sag sie weg. Das passte alles gar nicht zu ihr. Sie wurde nicht rot und stotterte auch nicht, schon gar nicht bei so etwas. Shikamaru schmunzelte jedoch nur und entledigte sich seiner Kleider, dann stieg auch er in die Wanne. Er setzte sich hinter Temari, sodass sie nun zwischen seinen Beinen saß, zog sie noch etwas näher an sich heran und legte seine Hände auf ihren Bauch. Temari lehnte ihren Kopf an seine Schulter und legte ihre Hände auf seine.   Sie verharrten einige Minuten so und genossen das warme Wasser und ihre Zweisamkeit, die sie schon so lange nicht mehr hatten. Das brachte Temari wieder zu ihrem Vorhaben zurück. Sie drehte sich etwas, so dass sie ihn ansehen konnte.   „Ich möchte mich bei dir entschuldigen Shikamaru“, flüsterte sie leise. Er konnte sie trotzdem hören.   „Wofür?“   „Weil ich mich dir immer entzogen und auf Abstand gehalten habe. Es tut mir leid“, erwiderte sie und lächelte ihn entschuldigend an.   „Ich muss mich auch bei dir entschuldigen, aber, wenn du mit mir geredet hättest, wäre es gar nicht so weit gekommen. Ich hätte dir diese Flausen ausgetrieben. Wie kommst du nur darauf, dass ich dich nicht mehr attraktiv finden würde. Ich habe dir schon so oft gesagt, dass es mir egal ist wie viel du wiegst und dass mich ein paar Kilo mehr nicht stören. Wie so hast du nicht mit mir geredet?“, fragte er sie und sah sie dabei eindringlich an. Temari sah ihn verwirrt und entsetzt an.   „Woher…?“   „Ich wollte heute Mittag zu dir kommen, um mich zu entschuldigen. Da habe ich gehört, wie du mit Sakura geredet hast. Ich wollte wirklich nicht lauschen, aber ich konnte einfach nicht anders. Ich wollte wissen, was mit dir los war“, gab er zu. Temari nickte nur.   „Bist du mir böse?“, fragte Shikamaru ein paar Minuten später, da er eigentlich erwartet hatte, dass sie total sauer reagierte, doch das war nicht der Fall. Temari schüttelte den Kopf.   „Nein, dadurch musste ich es dir nicht noch mal erklären. Aber mach das nicht noch mal, klar?!“, erwiderte sie und sah ihn drohen an. Shikamaru nickte eingeschüchtert, während Temari sich grinsend an seine Brust lehnte.   Sie genossen noch eine Weile das warme Wasser, bis es ihnen zu kalt wurde und sie ausstiegen. Zusammen gingen sie ins Bett, wo Temari sich dicht an ihren Liebsten kuschelt, während dieser sie fest umschlungen hielt. In dieser Nacht schlief Temari endlich mal wieder durch. Sie war froh, dass alles wieder gut war.   Kapitel 43: Shikamaru geht unter -------------------------------- 40. Shikamaru geht unter   Friedlich schlummernd lag Temari im Bett und schlief, als sie durch ein lautes klappern geweckt wurde. Mühselig stand sie auf. Mittlerweile war sie im achten Monat mit ihren Drillingen und jede Bewegung fiel ihr schwer. Sie fragte sich wie das werden sollte, wenn sie erst im neunten war. Immerhin ging Shikamaru nicht mehr zur Arbeit und half ihr, wo er nur konnte. Sie wusste, dass er insgeheim nur Angst hatte, dass es zu einer Frühgeburt kam, wenn sie zu viel tat. So versuchte er sie so sehr zu entlasten wie es nur ging, nur klappte das nicht immer so wie er das wollte. Schon des Öfteren hatte er eine mittlere Katastrophe fabriziert.   Schwerfällig ging sie die Treppe runter, um in die Küche zu gelangen, aus der das Geräusch kam. Sie öffnete die Küchentür und spähte hinein. Eigentlich wollte sie ihn nur fragen, was los war, doch als sie das Chaos sah, was er angerichtet hatte, wurde sie wütend.   „Geht das nicht leiser?!“, fauchte sie. „Ich habe versucht zu schlafen, nachdem mir es nachts nicht mehr vergönnt ist! Und was hast du hier schon wieder angerichtet? Wenn du es nicht schaffst den Haushalt zu schmeißen, dann sag es einfach, dann mach ich das nämlich. Ich will mir nicht dauernd deine Katastrophen antuen müssen“   Shikamaru atmete tief ein und aus, während er langsam auf sie zukam. Er versuchte sich zu beruhigen, bevor er etwas Dummes tat. Unter normalen Umständen würde er ihr nun auch etwas entgegen schreien und den Streit so nur noch mehr anstacheln, doch Shikamaru wusste, dass Temari das eigentlich nicht so meinte und dass ihre Hormone mit ihr durchgingen, außerdem wusste er, dass Stress und so was gar nicht gut für sie und die Babys waren. Das hatte Ruka, Temaris Frauenärztin, ihm extra deutlich bei ihrem letzten Besuch gesagt, seitdem versuchte er jeden Stress zu vermeiden, doch, indem er für Temari versuchte den Haushalt zu schmeißen, regte sie sich immer mehr auf. Immer wieder ging etwas zu Bruch oder er machte etwas falsch. Er konnte schon verstehen, warum sie dauern sauer war, er wäre es sicher auch.   Als er vor ihr zum Stehen kam, schlang er seine Arme um ihre Taille, zog sie näher an sich heran und küsste sie. Auch wenn Temari sauer war, schlang sie ihre Arme um seinen Hals und erwiderte den Kuss.   „Temari, reg dich bitte nicht mehr so auf. Du weißt, dass es weder für dich noch für die Babys gut ist. Also lass mich einfach machen. Ich kriege das schon irgendwie hin…“, hauchte er. Temari schloss die Augen und seufzte, dann nickte sie.   „Du hast ja Recht“, ergab sie sich ihm. „Aber kannst du morgens bitte ein bisschen mehr Rücksicht nehmen?“   „Ich werde es versuchen. Willst du nun etwas frühstücken oder weiterschlafen?“, fragte Shikamaru, während er ihr durchs Haar strich und auf sie hinab sah.   Temari lehnte sich an seine Schulter und nuschelte irgendwas Unverständliches. Shikamaru nahm das mal als ein weiterschlafen. Er legte seine Arme unter ihre Kniekehlen und schlang sie um ihren Oberkörper, um sie dann im Brautstyl wieder nach oben zu tragen. Zwar war sie mittlerweile wesentlich schwer als vor der Schwangerschaft, was nur logisch war, doch war er ein Shinobi und dies somit keine schwere Aufgabe. Er legte sie vorsichtig ins Bett, als er oben ankam und deckte sie vorsichtig zu, danach legte er sich zu ihr und beobachtete sie ein wenig beim Schlafen. Eigentlich hatte er noch ein bisschen zu tun, doch wollte er sie kein zweites Mal in ihrem Schlaf stören. Da sah er ihr lieber beim Schlafen zu.   „Shikamaru…“, hörte er Temari sagen. Lächelnd robbte Shikamaru näher an sie heran und strich ihr sacht übers Haar. Er fand es süß, dass sie sogar im Traum an ihn dachte. Er liebte seine Temari wirklich sehr und das war auch der Grund, warum es ihm nichts ausmachte, dass sie ihn ständig anschrie. Shikamaru wusste, dass es meistens daran lag, weil sie schwanger war und selbst wenn nicht, hatte sie Recht. Er war eine Katastrophe, wenn es darum ging den Haushalt zu schmeißen. Er hatte es nun seit zwei Wochen versucht und noch nichts eigentlich perfekt hinbekommen. Manchmal fragte er sich wie Temari und seine Mutter das immer hinbekamen. Drei Mal hatte er das Essen anbrennen lassen, seitdem brachte seine Mutter ihm immer etwas zu essen vorbei. Er wusste, dass Temari das wusste, doch sagte sie nichts, was er ihr hoch anrechnete.   Seufzend stand er auf und ging die Treppe wieder hinunter, schließlich hatte er noch etwas zu tun. Zuerst wollte er das Chaos vom Morgen beseitigen und dann musste er noch die Wäsche machen, doch das sollte kein großes Problem werden. Am vorigen Abend hatte bereits zusammen die Wäsche sortiert und auf jeden Wäschekorb ein Zettel gelegt mit Anweisungen, die er zu befolgen hatte. So konnte eigentlich nichts mehr schief gehen, zumindest hoffte er das.   Als Shikamaru mit dem Aufräumen und dem Wäsche machen, was beides ohne weitere Problem abgelaufen war, fertig war, lag Temari noch immer im Bett. Es überraschte ihn ein bisschen, denn normal war eher er der, der bis zum Mittag schlafen konnte und nicht sie. Aber er konnte sie verstehen, schließlich schlief sie nachts oft unruhig oder gar nicht, weil die Babys nie ruhe gaben, da war es verständlich, dass sie den Schlaf wann anders nachholen musste…   Plötzlich klingelte es an der Tür. Schnell lief er in den Flur, um die Tür zu öffnen, wobei er hoffte, dass Temari nicht aufgewacht war. Als er die Tür öffnete, blickte er direkt in das Gesicht seiner Mutter, die eine Einkauftüte in der Hand hielt. Leicht verwirrt sah er sie an, bis ihm wieder einfiel, dass sie ihm das Essen brachte, dann lächelte er sie an und begrüßte sie. Seine Mutter trat an ihm vorbei und brachte die Einkäufe in die Küche, wo sie sie auf die Arbeitsplatte stellte. Misstrauisch sah Shikamaru ihr dabei zu. Er konnte sich nicht darin erinnern sie gebeten zu haben, einkaufen zu gehen, aber vielleicht hatte Temari seine Mutter ja darum gebeten.   „Wir werden heute zusammen kochen“, verkündete Yoshino mit einem breiten Grinsen. Shikamaru sah sie aus großen Augen an. Er hatte mit allem gerechnet, aber nicht damit.   „Ich soll was?“, fragte er entgeistert.   „Wir kochen zusammen. Ich kann euch nicht ewig etwas zum Essen bringen und du kannst dich nicht immer darauf verlassen, dass Temari dir etwas macht. Also bringe ich dir Kochen bei“, erklärt ihm seine Ruhe, ohne auch nur ein Funken Widerspruch zu dulden.   „Mama, muss das sein?“, jammerte Shikamaru. Er hatte absolut keine Lust darauf mit seiner Mutter zu kochen. Seine Mutter grinste ihn jedoch nur an.   „Du hast zwei Möglichkeiten, Shikamaru. Entweder du kochst freiwillig mit mir zusammen oder wir diskutieren lautstark, wecken dabei Temari und dann kochst du mit mir, weil dir keine andere Wahl bleiben wird. Also was ist dir lieber?“, fragte sie ihn zuckersüß, wobei ihr Grinsen nicht verblasst. Shikamaru seufzte. Er sah ein, dass es sinnlos wäre mit seiner Mutter zu streiten, vor allen wenn Temari dabei wach wurde, denn genau das wollte er doch vermeiden.   Da er keine Wahl hatte, ergab er sich dem Willen seiner Mutter und kochte mit ihr zusammen, wobei sie nicht wirklich zusammen kochten. Seine Mutter gab ihm Anweisungen und er versuchte sie durchzuführen. Es war eigentlich ein einfaches Gericht. Er sollte nur Chinanudeln machen, doch auch dabei ging so manches schief. Als er sich ein wenig mit seiner Mutter unterhielt, kochte das Wasser über. Er konnte gerade so noch das schlimmste verhindern. Beim Schneiden von Gemüse und Fleisch schnitt er sich drei Mal in den Finger, sodass am Ende seine Mutter diese Aufgabe bewältigte, weil sie es sich nicht mehr mitansehen konnte. Später, als er alles zusammen braten wollte, wurde er von Temaris Lachen abgelenkt und verbrannte sich prompt an der Pfanne. Daraufhin schickte Yoshino die beiden ins Bad, damit Shikamaru seine Hand kühlen konnten, während sie das Essen zu Ende kochte.   „Entschuldige“, kicherte Temari, als sie Shikamarus Hand unter das kühle Wasser hielt. Shikamaru hatte sich hinter sie gestellt und seinen Kopf auf ihrer Schulter abgelegt. Die eine Hand hatte er auf ihren Bauch gelegt und streichelte fürsorglich drüber, während er seine andere Hand unter das Wasser hielt.   „Das sollte es auch. Wegen dir hab ich mich verbrannt“, maulte er. Temari kicherte nur weiter, drehte ihren Kopf zu ihm und küsste ihn.   „Sorry, aber ich konnte mich einfach nicht zurückhalten. Der Anblick, wie du am Herd stehst und deine Mutter dir sagt, was du tun sollst, war einfach zu köstlich“, lachte sie. Shikamaru grummelte irgendwas unverständliches, beließ es aber dabei.   Immer wieder spürte er wie seine kleinen Babys gegen den Buch ihrer Mutter traten.   „Wie hältst du das nur aus?“, fragte er irgendwann. Temari sah ihn verwirrt an, doch dann verstand sie und zuckte mit den Schultern.   „Ich denke irgendwann gewöhnt man sich dran und wenn sie nicht treten würden, würde mir irgendwas fehlen und ich mir sorgen machen, weil ich denke, dass irgendwas ist. Nur, wenn ich schlafen will, ist es etwas nervig“, erklärte sie. Shikamaru nickte. Er fand es jedes Mal faszinierend, wenn er spürte wie sie traten. Er freute sich jeden Tag mehr auf die Geburt.   „Wie lange dauert es noch mal, bis sie kommen?“, fragte er gedankenverloren, wobei er weiter über ihren Bauch strich.   „1 ½ Monate, wenn nichts dazwischen kommt“, erwiderte sie.  Wieder nickte Shikamaru.   Eine Weile standen die beiden noch so, bis Yoshino sie zum Essen rief. Seufzend lösten sie sich voneinander und gingen wieder zurück zur Küche, wo sie zusammen mit Shikamarus Mutter die Chinanudeln aßen. Eine Zeit lang verlief das schweigend, doch irgendwann hielt Yoshino das nicht mehr aus und brach das schweigen.   „Wisst ihr eigentlich schon wem ihr die Patenschaft für die Kinder übertragt?“, fragte sie nach.   „Ist doch eigentlich egal. Wenn wir sterben, reist du dir doch so oder so die Kinder unter den Nagel“, erwiderte Shikamaru. Temari gab ihm unterm Tisch einen Tritt und warf ihm einen bösen Blick zu, dann lächelte sie Yoshino an.   „Also ich würde gerne Gaara, Kankuro und TenTen die Patenschaft übertragen und vielleicht auch Matsuri, wenn Shikamaru nichts dagegen hat. Aber ich schätze mal, er hat ganz recht mit seiner Aussage, dass du dich um die Kinder kümmern wirst, wenn uns etwas passiert“, beantwortete Temari Yoshinos Frage ehrlich.   „Natürlich habt ihr Recht. Ich werde mich um eure Kinder kümmern, wenn euch etwas passieren sollte, was wir alle natürlich nicht hoffen, trotzdem sollten eure Kinder Paten bekommen“, meinte Yoshino.   „Natürlich sollen sie das. Ich hätte Choji und Ino vorgeschlagen. Wenn wir die beiden und dann noch TenTen, Matsuri, Gaara und Kankuro dazu nehmen, bekommt jeder seinen Patenonkel und seine Patentante“, erwiderte Shikamaru. Temari nickte nur. Sie war mit der Wahl der Paten total zu frieden. So würde sicher jeder glücklich sein und in einem Unglücksfall kamen die Kinder eh zu ihren Großeltern.   Den Rest des Essens verbrachten sie teilweise schweigend oder sprachen über alltägliche Dinge. Nachdem sie fertig waren, verabschiedete sich Yoshino und ließ die jungen, werdenden Eltern wieder alleine. Zusammen machten sie sich an den Abwasch.   „Das mit heute früh tut mir leid, ich hätte dich nicht gleich so anmeckern müssen“, meinte Temari plötzlich. Zuerst sah Shikamaru sie verwirrt an, er hatte eigentlich nicht mit einer Entschuldigung gerechnet, dann lächelte er sie jedoch glücklich an und gab ihr ein Kuss.   „Ich weiß ja, dass du momentan etwas unter Strom stehst, außerdem sind es ja nur noch 1 ½ Monate und dann ist der Spuck vorbei“, erwiderte er. Temari lachte.   „Das glaubst du! Warts nur ab, nach der Geburt geht es erst richtig los. Das werden drei tickende Zeitbomben. Wir werden nicht einen Moment mehr Zeit haben. Wir werden rund um die Uhr mit den Kindern beschäftigt sein“, widersprach sie ihm, wobei sie ihn zum Ende hin wieder völlig ernst ansah. Shikamaru stöhnte. Den Gedanken er hatte er die letzten Wochen erfolgreich verdrängt, doch jetzt, wo die Geburt der Drillinge immer näher rückte, konnte er den Gedanken nicht mehr verdrängen, trotzdem war er wirklich glücklich. Sanft lächelte er sie an.   „Ich bin mir sicher, dass wir es zusammen trotzdem schaffen werden“, meinte er und schloss sie in seine Arme. Temari kuschelte sich an seine Brust. Auch sie glaubte fest daran, dass sie es zusammen schaffen würden und wenn nicht, hatten sie ja noch immer ihre Freunde und Familie.   Zusammen erledigten sie den Abwasch, danach machten sie es sich auf dem Sofa gemütlich. Im Haushalt war alles gemacht und so konnten sie ihre Zweisamkeit genießen. Sie kuschelten und küssten sich die ganze Zeit über.   „Du solltest nicht mehr kochen…“, murmelte Temari, während sie verträumt mit seinen Fingern spielte.   „Wie wäre es, wenn du mir das nächste Mal hilfst. Du weißt nicht wie beobachtet ich mich gefühlt habe, weil meine Mutter die ganze Zeit auf mich gestarrt hat“, erwiderte er. Temari kicherte.   „Ich kann’s mir vorstellen“, meinte sie kichernd.   Shikamaru schüttelte nur den Kopf und küsste ihre Stirn.   „Weißt du schon was du an deinem Geburtstag machen willst?“, wechselte er das Thema. Temari sah ihn einen Moment lang an, dann schüttelte sie den Kopf.   „Am liebsten würde ich mit meinen Brüdern feiern. Wenn wir nicht auf Mission sind, haben wir das immer gemacht. Kankuro hat einen Kuchen gekauft, Gaara hat sich frei genommen und ich habe mit Matsuri das Wohnzimmer dekoriert. Wir hatten immer echt viel Spaß“, berichtete sie ihm, wobei sie ihn glücklich ansah. Shikamaru dachte eine Weile nach, bis ihm eine Idee kam, doch die würde er erst mal für sich behalten.   „Ich kann dir auch einen Kuchen holen und die Mädels können kommen, um mir dir zu feiern, wenn du willst“, schlug er vor. Temari aber schüttelte nur den Kopf.   „Mir reicht es, wenn ich Zeit mit dir verbringen kann“, erwiderte sie und kuschelte sich noch ein bisschen mehr in seine Brust.   „Wenn du meinst…“, entgegnete ihr Shikamaru, während er sie näher an sich heranzog und sanft über ihren Bauch strich. Eine ganze Weile lagen sie so da und genossen ihre Zweisamkeit, ohne etwas zu sagen, wobei sich in Shikamaru Kopf immer mehr sein Plan bildete. Kapitel 44: Heimweh ------------------- 41. Heimweh   Gelangweilt lag sie auf dem Sofa. Shikamaru war nicht da. Er war vor einer Stunde aus dem Hausgegangen, um für sie ein zu kaufen. So langsam fragte sich Temari jedoch, was da so lange dauerte. Die Einkaufsliste war nicht besonders lang. Eigentlich sollte er nur Schokolade, Milch und Käse kaufen. Normal dauerte so etwas, wenn man lange brauchte, eine halbe Stunde, doch war Shikamaru bereits doppelt so lange weg. Temari war schon total auf seine Erklärung gespannt, wenn er dann endlich wieder kam. Theoretisch konnte sie sich schon denken, was so lange dauert, doch würde sie ihn sicherlich umbringen, wenn es wirklich stimmte, schließlich hatte sie ihm gesagt, dass sie es nicht wollte.   Seufzend ließ sie ihren Blick durchs Wohnzimmer schweifen, dabei fiel ihr Blick auf acht Bilder, die auf einer Kommode standen. Schwerfällig stand sie vom Sofa auf und ging zur Kommode. Sofort viel ihr das Bild von sich und Shikamaru ins Auge. Es stand in der Mitte der Bilderreihe.   Auf dem Bild saßen sie zusammen auf einer Wiese. Shikamaru lehnte an einem Baumstamm, sie saß zwischen seinen Beinen und lehnte an seiner Brust. Ihre Hände lagen in den seinen. Verträumt spielte er mit ihren Fingern, während er in die Wolken sah, sie blickte jedoch nur auf ihre Hände. Das Foto hatte Shikamarus Mutter geschossen, sie hatten es gar nicht bemerkt. Erst, als sie ihnen das Foto präsentierte, wussten Shikamaru und Temari, dass sie beobachtet wurden. Zuerst waren sie sauer gewesen, doch dann hatte es sie irgendwie gefreut, denn irgendwie fanden sie es toll ein Bild von diesem Moment zu haben.   Rechts daneben standen drei weitere Bilder. Auf dem ersten waren Shikamaru, Ino, Choji und Asuma zu sehen, kurz nachdem sie Genin wurden, auf dem nächsten war Shikamaru mit seinen Eltern, wobei er dort ziemlich genervt aussah. Das letzte war ihr Lieblingsbild. Darauf konnte man Shikamaru zusammen mit Hinoko sehen, als dieser noch ein Baby war. Sie fand es immer wieder süß, wenn sie sah und ihr Herz schlug einen Schritt schneller. Umso öfter sie das Bild sah desto mehr glaubte sie daran, dass Shikamaru ein wirklich guter Vater werden würde.   Ihr Blick wanderte wieder zurück zur linken Seite. Ganz am Anfang stand ein Bild, auf dem sie und zusammen mit Matsuri war. Es wurde irgendwo in Suna aufgenommen. Sie wusste nicht mehr wann und wo, dennoch bedeutete es ihr ziemlich viel, denn es erinnerte sie an ihre Heimat, es war ein Teil von ihr, ein sehr wichtiger Teil, den sie aufgegeben hatte. Daneben stand ein ähnliches Bild. Es zeigte sie mit TenTen. Sie standen vor dem Hokageturm. Temari hatte den Arm um TenTens Schulter geschlungen und grinste mit ihr um die Wette. Ein Lächeln legte sich auf ihre Lippen. Das Bild wurde gemacht, kurz nachdem sie sich kennengelernt hatten. Es war vor ihrer Abreise gemacht worden, obwohl sie es traurig fanden, dass sie sich einander eine Zeit lang nicht mehr sehen konnten, waren sie an diesem Tag wirklich glücklich gewesen.   Ein paar Minuten blickte sie noch auf das Bild, dann ließ sie ihren Blick jedoch weiter wandern. Das nächste Foto stand zwischen dem von ihr und TenTen und dem von ihr und Shikamaru. Eine junge Frau mit braunblonden Haaren war darauf zu sehen. Lächelnd blickte sie in die Kamera. In ihren Armen hielt sie ein kleines Mädchen. Sie hatte blonde Haare und grünblaue Augen. Mit einem strahlenden Lächeln blickte sie ihre Mutter an. Andächtig strich sie über das Bild. Sie hatte es von Suna aus mit nach Konoha genommen, weil sie wirklich sehr darin hing. Es war eins der schönsten Fotos, die sie von ihrer Mutter noch hatte. Früher, wenn sie sich immer alleine gefühlt hatte, hatte sie das Bild genommen und fest an sich gedrückt. Danach war sie oft zu dem Grab ihrer Mutter gegangen. Noch etwas, was sie hier in Konoha vermisste, was sie aufgegeben hatte. Aber auch wenn das Bild sie traurig stimmt, machte es sie auf eine andere Art wieder glücklich. Sie wurde immerhin bald selber Mutter und es war ein gutes Gefühl, vor allen wenn sie das Foto von sich und ihrer Mutter sah…   Hinter dem Foto und dem Bild von ihr und Shikamaru stand noch ein weiteres. Sie hatte es mit Absicht ein bisschen weiter nach hinten gestellt, weil sie eigentlich nicht daran denken wollte. Doch jetzt, wo sie alleine war und Zeit hatte, blieb ihr nichts anderes übrig. Vorsichtig hob sie es an. Mit traurigen Augen guckte sie auf die Fotographie. Ihr Herz zog sich bei dem Anblick ein wenig zusammen. Es war ein Bild von ihr, Gaara und Kankuro. Kankuro stand in der Mitte und hatte einen Arm seine beiden Geschwister gelegt. Sie alle lächelten in die Kamera - der eine mehr, der andere weniger. Das Foto wurde vor gut einem Jahr gemacht. Temari hatte ihre beiden Brüder dazu gezwungen, damit sie alle ein schönes Foto hatten, weil es sich einfach so gehörte. Zuerst hatten die beiden abgelehnt, doch irgendwann hatte sie es doch geschafft die beiden zu überreden, weshalb sie auch wirklich glücklich war, denn sonst hätte sie in Konoha nichts mehr von ihren Brüdern.   Kleine Tränen sammelten sich in ihren Augen. Sie vermisste die beiden wirklich sehr. Wie lange hatte sie sie schon nicht mehr gesehen? Vier Monate. Viel zu lange! Normalen waren sie nie so lange getrennt. Meist waren es nur zwei, drei Wochen, wo einer von ihnen nicht da war, manchmal auch ein Monat, aber eigentlich nie viel länger. Sie fragte sich so langsam, ob sie das überhaupt überstehen würde für immer von ihren Brüdern getrennt zu sein. Natürlich hatte sie sich vor gut sechs Monaten freiwillig dazu bereiterklärt mit Shikamaru zusammen in Konoha zu leben, doch mittlerweile war sie sich nicht mehr so sicher, ob es wirklich eine so gute Idee war. Sie vermisste ihre Brüder und ihr altes Leben in Suna. Temari wusste nicht so recht, ob es das wirklich war, was sie wollte. Für immer von ihrer Familie, ihren Freund und ihrer Heimat getrennt zu sein. War es das wert? Sie liebte Shikamaru über alles und war dazu bereit mit ihm zusammen zu wohnen, doch war sie wirklich dazu bereit ihre Heimat aufzugeben? Den Ort, den sie über zwanzig Jahre ihre Heimat nannte? Temari wusste es nicht. Sie wusste, dass ihre Kinder es hier besser haben würden als in Suna, doch schob sie den Gedanken erst mal beiseite. Hier ging es nicht um ihre ungeborenen Kinder sondern nur um sie! Ob sie hier glücklich werden würde und ob sie es aushielt von ihrer Familie getrennt zu sein. Temari überkamen Zweifel. Sie wünschte sich Shikamaru zurück, damit sie mit ihm darüber reden konnte. Sie war sich sicher, dass er die richtigen Worte finden würde, um ihr Trost zu spenden und um ihre Zweifel, die sie so plötzlich überkamen, zu vernichten, denn tief in ihrem inneren wusste sie, dass sie eigentlich wirklich mit ihm hier leben wollte und dass es die richtige Entscheidung war.   „Ich hatte mich schon gefragt, wann es soweit ist“, flüsterte Shikamaru in ihr Ohr und schlag die Arme um ihre Taille. Temari erschrak ein wenig. Sie hatte nicht bemerkt, dass er wieder zurückgekommen war, ebenso hatte sie auch nicht bemerkt, dass ihr mehre Tränen die Wange hinunter liefen, welche sie nun schnell vernichtete. In Shikamarus Armen drehte sie sich zu ihm, schlang ihre Arme um seinen Körper und lehnte sich an seine Brust. Shikamaru zog sie noch mehr an sich heran. Eine Weile standen sie so da, ohne dass sie sich bewegten oder etwas sagten. Shikamaru strich ihr nur ab und zu über den Rücken.     „Ich möchte dir etwas zeigen“, sagte er plötzlich. Temari sah ihn erst etwas verwirrt an, doch dann stimmte sie zu. Zusammen gingen die beiden durch Konoha. Ab und zu mussten sie eine Pause einlegen, weil Temari nicht mehr konnte. Immer wieder fragte sie ihn, wohin er sie brachte, doch Shikamaru meinte nur immer wieder, dass sie das noch früh genug erfahren würden.   Vor einem großen gläsernen Treibhaus, kamen sie zum Stehen. Temari fragte sich, wozu man in Konoha ein Treibhaus brauchte, doch bekam sie bald eine Antwort auf ihre Frage. Shikamaru wies sie an, die Schuhe aus zu ziehen, wobei er ihr natürlich half. Danach verband er ihre Augen, was sie natürlich ablehnte. Nach einer kleineren Diskussion gab sie jedoch nach und ließ ihn machen. Nachdem er das getan hatte, führte er sie in das Treibhaus hinein. Dadurch, dass sie sich ihre Schuhe ausgezogen hatte, wurde ihr Tastsinn viel intensiver.   Gleich, nachdem sie das Treibhaus betreten hatten, spürte Temari etwas Warmes, Pulvriges unter ihren Füßen. Es dauerte nicht lange, bis sie wusste, was es war, schließlich hatte sie es schon oft unter ihren Füßen gespürt.   „Warum habt ihr ein Treibhaus mit Sand?“, fragte sie ihren Freund verwundert. Ein Lächeln stahl sich auf Shikamarus Lippen. Er hatte doch gewusst, dass sie es erkennen würde. Vorsichtig nahm er ihr wieder die Augenbinde ab, da sie so oder so bereits wusste, wo sie waren. Nun, da sie die Chance hatte sah sie sich um. Der ganze Treibhausboden war bedeckt mit goldgelbem Sand. Vereinzelte Pflanzen zierten ihn. Es erinnerte Temari sehr an zu Hause.   „Hier pflanzen wir Heilpflanzen an, die oft nur in Suna wachsen“, erzählte er ihr. Temari nickte verstehend. In Suna taten sie dasselbe mit Pflanzen aus Konoha, weil sie in der freien Wildbahn nicht wachsen konnten, doch das spielte in dem Moment keine Rolle. Was zählte war, dass es sie an ihre Heimat erinnerte. Dieses Treibhaus war eine kleinere Form der Wüste, die sie so liebte. Es linderte ihr Heimweh ein wenig.   „Ich dachte mir, dass dir eine vertraute Umgebung vielleicht gut tun könnte… Ich kann dir zwar nicht deine Brüder bringen, aber vielleicht hilft es dir ja, dass es hier einen Ort gibt, der deiner Heimat so ähnlich ist“, erklärte Shikamaru und sah sie an. Temari schenkte ihm ein sanftes Lächeln.   „Danke, Shikamaru. Es ist wirklich lieb von dir“, erwiderte sie ihm, schlang die Arme um seinen Hals und gab ihm einen Kuss auf die Wange. Sie freute sich wirklich sehr darüber. Es war als schenkte er ihr ein Stückchen Heimat, ein Stück ihres alten Lebens wieder zurück. Sie fand es einfach nur süß wie er sich um sie kümmerte. Mittlerweile glaubte sie mehr denn je daran, dass es die richtige Entscheidung war, dass sie bei Shikamaru in Konoha geblieben war.   Vorsichtig ließ sie sich in den Sand sinken. Ihre Finger vergruben sich in den Sand. Sie ließ die Wärme des Sandes in ihren Körper empor steigen. Shikamaru setzte sich hinter sie, sodass sie zwischen seinen Beinen saßen. Temari lehnte sich an ihn und genoss die Ruhe, während Shikamaru seine Arme um ihre Hüfte schlang und sie auf ihrem Bauch platzierte. Es faszinierte ihn jedes Mal wieder, wenn seine Kinder gegen den Bauch seiner Freundin traten. Auch er genoss die Ruhe.   Temari erinnerte diese Situation an das Bild, das sie sich noch vor einigen Minuten angesehen hatte. Es freute sie, dass sie noch immer solche intimen Momente erleben konnten, ob sich einiges zwischen ihnen verändert hatte. Was sich allerdings nicht verändert hatte, war, dass sie sich über alles liebten und immer für einander da waren und das war es doch, was wirklich zählte. Zusammen würden sie alles überstehen. Nun war sie sich ganz sicher, dass sie es auch schaffen würde ohne ihre Brüder zu leben, auch wenn sie noch immer sehr vermisst, doch es war sicher nicht für immer. Sie glaubte fest daran, dass zumindest Kankuro sie ab und zu besuchen kommen würde, schon alleine um ihr auf die Nerven zugehen und auch ohne Gaara würde sie nicht leben müssen, da dieser zu der Chuunin-Auswahlprüfung kam. Die restliche Zeit hatte sie dann ja Shikamaru und ihre Kinder, um die sie sich kümmern musste.   Der Gedanke an so eine Zukunft machte sie unglaublich glücklich. Eigentlich hatte sie alles, was sie wollte. Sie hatte etwas aufgegeben, um etwas Neues, Wichtigeres zu bekommen und das war auch gut so! Mit einem Lächeln auf den Lippen kuschelte sie sich noch mehr an Shikamaru und schloss die Augen. In Gedanken malte sie sich ihre Zukunft aus, wobei ihr Lächeln immer größer wurde… Kapitel 45: Überraschung ------------------------ 42. Überraschung   Leise schlich er in das Schlafzimmer. In seinen Händen hielt er ein Tablett, auf welchem zwei Tassen Kaffee, ein paar Brötchen und ein riesen Glas Nutella standen. Vorsichtig stellte er das Tablett auf den Nachtisch und legte er sich wieder ins Bett. Einen Moment lang beobachtete er seine liebste, dann strich er ihr liebevoll durchs Haar und flüsterte ihren Namen. Mit sanften Küssen weckte er sie.   Temaris Augenlieder begannen zu flattern. Langsam gewöhnten sich ihre Augen an das fahle Licht, dass durch die Jalousie trat und sie blickte direkt in tief braune Augen. Sofort wusste sie wer dort über ihr lag. Sie streckte sich etwas nach oben und küsste Shikamaru.   „Guten Morgen“, grüßte sie ihn noch etwas schläfrig.   „Guten Morgen, Temari“, erwiderte er und küsste sie erneut. „Happy Birthday“, raunte er ihr ins Ohr. Temari verdrehte jedoch nur die Augen. Sie hatte nicht wirklich vor etwas Großes aus ihrem Geburtstag zu machen. Das würde sie nur viel zu sehr an ihre Brüder und ihre Heimat erinnern, die sie doch so oder so so sehr vermisste…   „Ich hab dir Frühstück gemacht“, riss er sie aus ihren Gedanken und stellte das Tablett zwischen ihnen.   „Wow Frühstück ans Bett und das auch noch von dir?! Womit hab ich das denn verdient“, erwiderte sie kichernd, wobei sie ihm zuzwinkerte.   „Gewöhn dich nicht zu sehr daran. Das gibt es nur, weil du schwanger bist und Geburtstag hast“, meinte er und gab ihr einen Kuss.   „Ich fühle mich geehrt“, kicherte sie. Shikamaru sah sie verwundert an. Es war schon etwas länger her, dass sie gelacht hatte. In letzter Zeit meckerte sie nur herum und hatte ständig schlechte Laune, doch konnte er es gut verstehen, schließlich war sie schwanger und trug drei Kinder in sich, außerdem hatte sie ständig Rückenschmerzen und konnte nicht schlafen, deshalb nahm er es einfach nur hin und versuchte sie zur Ruhe zu bringen.   „Es ist schön, dich mal wieder lachen zu hören“, sprach er seine Gedanken aus, während er sie sanft anlächelte. Er freute sich wirklich sie lachen zu hören, denn Shikamaru fand, dass sie das schönste Lachen hatte.   „Shikamaru, es tut mir wirklich leid, dass ich momentan so grob zu dir bin“, flüsterte Temari und hauchte ihm einen Kuss auf die Lippen.   „Ist schon ok, außerdem ist es ja nicht mehr so lange. Die letzte 1 ½ Monate werde ich auch noch überstehen“, erwiderte, strich über ihre Wange und küsste sie noch einmal lange und innig.   Als sie sich wieder lösten, widmeten sich die beiden ihrem Frühstück. Temari stürzte sich sofort auf das Glas Nutella. Sie hatte keine Ahnung wie viel sie davon schon während ihrer Schwangerschaft verdrückt hatte, doch eins war klar: Es würde sicher nicht leicht werden das alles wieder ab zu trainieren… Während des Frühstücks sprachen sie über Gott und die Welt. Shikamaru hatte sich extra frei genommen, sodass sie so viel Zeit hatten wie sie nur wollten, was sie selbstverständlich auch taten. Als sie mit dem Frühstück fertig waren, war es bereits Mittag.   Nach dem Frühstück wollte Temari schon wieder aufstehen, um sich umzuziehen, doch Shikamaru drückte sie wieder in die Kissen zurück und wies sie an, zu warten, bis er wieder kam, dann ging er mit dem Tablett zur Küche. Während er das tat, stand Temari auf und ging ins Bad, wo sie sich fertig machte. Als Shikamaru wieder kam, fiel sein Blick als erstes auf das leere Bett. Er hatte eigentlich nichts anderes von seiner Temari erwartet, schließlich ließ diese sich von nichts und niemanden etwas vorschreiben.   Es dauerte nicht lange und Temari kam frischgeduscht und nur mit einem Handtuch um die Hüften wieder. Ihre Komplexe hatte sie mittlerweile überwunden, weshalb sie kein Problem damit hatte halbnackt vor ihm zu stehen. Shikamaru hielt ihr ein langes, blaues Kleid hin. Temari betrachtete es misstrauisch. Shikamaru seufzte.   „Frag bitte nicht und zieh es dir einfach an, bitte“, sagte er und sah sie flehend an. Temari erkannte absolut keinen Sinn dahinter, dennoch enthüllte sie ihren Körper und zog sich das Kleid, welches überraschenderweise wie angegossen passte und die passenden Ballerinas an, immerhin wollte sie an diesem Tag keinen Streit mit ihrem Liebsten beginnen. Als Shikamaru jedoch mit einer Augenbinde ankam, protestierte sie. Shikamaru achtete darauf jedoch nur herzlich wenig. Momentan war er ihr körperlich überlegen und er hoffte, sie hatte das alles schon wieder vergessen, wenn sie wieder fit war. Also legte er ihr einfach die Augenbinde an und flüsterte ihr ein „Vertrau mir!“, ins Ohr.   Vorsichtig führte er sie die Treppe hinunter ins Wohnzimmer, um durch die Tür in den Garten zu gelangen. Lause Stimmen drangen an ihr Ohr.   „Bitte sag mir, dass du das nicht wirklich getan hast“, murmelte sie.   „Egal was du sagst, ich habe rein gar nichts damit zu tun, ich wollte es ihnen ausreden“, erwiderte er, dann nahm er ihr die Augenbinde ab, sodass sie einen Blick in den Garten werfen konnte, doch, was sie da sah, haute sie komplett um. Im Garten standen all ihre Freunde, sie hatten Tische mit Essen und Trinken aufgestellt, auf einem standen jede Menge Geschenke und der Garten war geschmückt worden. Nur eins fehlte. Temaris Brüder. Sie waren die einzigen, die nicht gekommen waren, dabei hatte Temari es doch so sehr gehoffte.   Doch hatte sie nicht viel Zeit sich darüber Gedanken zu machen. Sofort wurde sie von ihren Freundinnen umringt und umarmt. Shikamaru hatte große Mühe seine Freundin vor diesen Übergriffen zu bewahren, schließlich waren so heftige Umarmungen für eine Frau im achten Monat mit Drillingen sicher nicht das Beste. Eigentlich konnten sie froh sein, dass sie so weit gekommen waren, da wollte er nicht wirklich riskieren, dass nun die Babys kamen. Das wäre sicher nicht vorteilhaft gewesen.   „Bevor du unseren guten Shikamaru hier noch köpfst. Er hat absolut nichts damit zu tun. Er wollte uns sogar aufhalten, aber gegen vier Frauen hatte er absolut keine Chance. Wir konnten ja nicht zulassen, dass du deinen Geburtstag vernachlässigst. Da haben wir einfach eine Party organisiert“, plapperte Sakura wild drauf los. Am Ende ihrer Rede nickte Temari bloß, schenkte Shikamaru ein Lächeln und küsste ihn. Sie war froh, dass er nicht dahinter steckte und sich nicht über ihren Willen gesetzt hatte. Jedoch war eins klar: Diese Party nervte sie jetzt schon! Eigentlich hatte sie sich auf einen ruhigen Tag mit Shikamaru gefreut und nun hatte sie ein Haufen Leute in ihrem Garten, von denen keiner einer ihrer Brüder war...   Über den nächsten, der ihr gratulieren wollte, freute sie sich jedoch sehr. Hinoko kam angerannt und klammerte sich an ihre Beine. Zu gern hätte sie den Kleinen hochgehoben, doch das schaffte sie mittlerweile nicht mehr. Also hockte sie sich auf den Boden und schloss den kleinen Mann in ihre Arme. Hinoko erwiderte die Umarmung sofort.   „Alles Gute zum Geburtstag, Tante Temari!“, sagte er fröhlich.   „Ich danke dir“, erwiderte sie ehrlich. Hinoko war einer der wenigen Menschen denen sie wirklich für ihre Glückwünsche dankte. Sie hatte ihn sofort in ihr Herz geschlossen, wo er wohl für immer bleiben würde.   Die nächsten, die kamen, um Temari zu gratulieren, waren Yoshino und Shikaku. Yoshino fiel ihrer Schwiegertochter in Spe sofort um den Hals. Kleine Tränen lagen in ihren Augen. Das geschah in letzter Zeit immer öfter, wenn sie ihre schwangere Schwiegertochter sah. Manchmal glaubte Shikaku und Shikamaru, dass Yoshino sich mehr auf die Drillinge freute als irgendjemand anderes… Shikaku ging die Sache viel ruhiger an. Ihm tat Temari ziemlich leid, er verstand, dass dieser ganze Trubel nichts für sie war. Er beließ es bei einer leichten Umarmung, bei der er ihr ein „Alles Gute“, zuflüsterte. Temari bedankte sich freundlich. Sie mochte Shikaku sehr. Er passte perfekt zu seiner wilden Frau und war ein guter Ausgleich zu ihr. Temari genoss immer die ruhige Zeit zusammen mit ihrem Schwiegervater in Spe.   Nachdem alle Temari persönlich gratuliert hatten, führten Sakura, Yoshino, Ino und TenTen, die diese Party zusammen organisiert hatten, sie zu dem riesigen Berg aus Geschenken. Zusammen mit Shikamaru packte sie alles aus. Die meisten Geschenke, die sie bekommen hatte, beinhalteten Sachen für ihre ungeborenen Kinder, ab und zu war aber auch mal ein Buch oder etwas anderes dabei. Temari bedankte sich höflich bei allen ihren Gästen, auch wenn sie sich in ihrem inneren wünschte, dass sie sie alle in Ruhe ließen, doch dieser Wunsch wurde ihr nicht erfüllt. Die ganze Zeit war sie von Menschen umgeben.   Am Nachmittag wurde ihr eine riesige Schokoladentorte mit zweiundzwanzig brennenden Kerzen darauf. Yoshino und Sakura präsentierten diese glücklich. Sie hatten mehrere Stunden in der Küche gestanden, um das Meisterwerk zu backen.   „Sieht die nicht super aus?“, quiekte Sakura. Temari schenkte ihr ein Lächeln, schließlich sah die Torte wirklich gut aus, außerdem hatten Sakura und Yoshino sich wirklich Mühe gegeben.   „Du musst alle Kerzen auf einmal ausblasen, dann kannst du dir etwas wünschen“, wies Yoshino die Blondine an. Temari verdrehte die Augen, tat ihr aber dennoch den Gefallen. Sie blies die Kerzen aus, schloss fest die Augen und wünschte sich, dass ihre Brüder kamen. Natürlich war ihr klar, dass dieser Wunsch nicht in Erfüllung gehen würde. Suna lag mindestens drei Tagesreisen von Konoha entfernt, das war viel zu weit weg, um für einen Tag hin und her zu reisen, außerdem war ihr Bruder als Kazekage ein viel beschäftigter Mann und konnte nicht mal kurz zwischen den Dörfern hin und her reisen, schließlich lagen darin auch einige Gefahren und sie war sich sicher, dass ihr Bruder diese nicht alle auf sich nehmen würde.   „Und was hast du dir gewünscht?“, fragte Ino neugierig, doch noch bevor Temari etwas sagen konnte, erhob Sakura das Wort.   „Mensch Ino, das darf man doch nicht sagen, sonst geht der Wunsch nicht in Erfüllung!“, wies sie ihre Kindergartenfreundin zu Recht.   „Ich war halt neugierig“, verteidigte sich die Blondine beleidigt.   Temari hatte keine Ahnung, wie er es geschaffte hatte, doch irgendwie hatte Shikamaru es hinbekommen, dass sie ihre Ruhe hatten. Zusammen saßen sie an einem einsamen Ort in ihrem Garten, keiner kam zu ihnen herüber, sie saßen die ganze Zeit alleine da, ihre Gäste beschäftigten sich alleine. Shikamaru hatte einen Arm um ihre Taille geschlungen und sie fest an sich gezogen, während Temari ihren Kopf an seine Schulter gelehnt hatte und verträumt Shikamarus Händen spielte. Sie genoss die Zeit mit ihrem Liebsten alleine.   „Gefällt dir dein Geburtstag, auch wenn er anders verläuft, als du es dir gewünscht hast?“, fragte Shikamaru, während er ihr eine Strähne aus dem Gesicht strich und ihr tief in die Augen sah. Temari erwiderte seinen Augenkontakt. Fast versank sie in seinen braunen Augen.   „Es ist ein schöner Geburtstag, nur eine Sache fehlt“, erwiderte sie, wobei sich ihr Blick trübte. Shikamaru wusste sofort, was sie meinte. Er kannte sie mittlerweile so gut, dass er fast immer wusste, was sie sagen wollte, nur manchmal ließ sie ihn noch verzweifeln, doch war ihm klar, dass das einfach dazu gehörte.   Shikamaru legte ein Finger unter ihr Kinn, hob es an und küsste ihre Stirn. Er hasste es, wenn sie traurig war. In diesen Momenten würde er alles für sie tun. Ein Blick in Richtung ihrer Freunde verriet ihm, dass nun der richtige Moment gekommen war.   „Habe ich dir eigentlich schon mein Geschenk gezeigt?“, fragte er völlig zusammenhanglos. Temari sah ihn verwirrt an, beantwortete ihm dennoch seine Frage mit nein. Sie verstand nicht so richtig, was dahinter stecken sollte.   „Dann wird es aber höchste Zeit…“, meinte er nur, doch sah es nicht so aus, als würde er irgendein Geschenk hervor holen.   Plötzlich tauchte eine Rose aus Sand vor ihren Augen auf. In ihrem Gehirn begann es zu rattern und so langsam verstand sie, was hier gespielt wurde. Wie in Zeitlupe drehte sie ihren Kopf zur Seite und blickte in die Gesichter ihrer Brüder. Kankuro grinste seine Schwester breit an, während die Lippen seines Bruders ein kleines Lächeln zierte. Sie waren beide froh, ihre große Schwester wieder zu sehen, doch waren sie lange nicht so glücklich wie Temari. Kleine Tränen traten in ihre Augen, während sie sich von Shikamaru auf helfen ließ. Schluchzend und lachend lief sie ihren Brüdern entgegen und schloss sie beide in ihre Arme. Mehrere Tränen liefen ihre Wangen hinunter und tropften zu Boden. Wenn sie nicht so glücklich gewesen wäre, hätte sie sich selbst dafür geschalten, schließlich waren hier jede Menge Menschen, die sie nun weinen sahen. Das passte absolut nicht zu ihrem Ruf, doch das war ihr in diesem Moment egal, sie war einfach nur froh, dass ihre Brüder bei ihre waren und sie sie in ihre Arme schließen konnte.   „Darf ich vorstellen, dein Geburtstagsgeschenk“, hörte sie Shikamarus Stimme hinter sich. „Du warst letztens so traurig, da habe ich deinen Brüdern einfach einen Brief geschrieben. Sie haben sofort gesagt, dass sie herkommen“, erklärte er ihr. Temari löste sich von ihren Brüdern, drehte sich zu Shikamaru um, schloss nun ihn in ihre Arme und drückte ihre Lippen fest auf seine. Es entstand ein langer und inniger Kuss.   „Das ist das beste Geburtstagsgeschenk von allen“, hauchte sie gegen seine Lippen, nachdem sie sich wieder gelöst hatten und küssten ihn gleich noch mal. Temari war einfach über glücklich. Sie war so froh, dass ihre Brüder wieder da waren, sodass es ihr mittlerweile völlig egal war, dass ihre Freundinnen und ihre Schwiegermutter in Spe einfach so eine Geburtstagsparts geschmissen hatten.   Noch den Rest des Tages verbrachte Temari mit Shikamaru und ihren Brüdern. Sie hatte wirklich viel Spaß und war so ausgelassen wie schon lange nicht mehr. Die meisten ihrer Freunde ließen sie nun auch in Ruhe. Sie sahen alle, dass Temari die Zeit mit ihren Brüdern wirklich brauchte und dass auch Gaara und Kankuro eine schöne Zeit mit ihrer schwangeren Schwester hatten. Vor allen Kankuro war von den Tritten seiner Neffen und seiner Nichte fasziniert, immer wieder legte er seine Hand auf den Bauch und wartete, bis etwas passierte. Er hatte seiner Schwester versprochen, dass er bis zur Geburt der drei in Konoha bleiben würde, vielleicht auch noch etwas länger, damit Shikamaru und Temari auch ein bisschen Unterstützung hatten. Gaara konnte so ein Versprechen nicht machen, doch hatte er es geschafft, dass er zwei Wochen in Konoha verbringen konnte, dann musste er wieder zurück, doch wollte er kommen, wenn die drei geboren waren, schließlich wollte auch er seine Neffen und seine Nichte sehen… Temari machte das nichts aus, sie wäre auch glücklich gewesen, wenn ihre Brüder nur für einen Tag geblieben wären, doch das war noch viel besser. Sie freute sich jetzt schon auf die Zeit mit den beiden. Kapitel 46: Scheiße, die Babys kommen! -------------------------------------- 43. Scheiße, die Babys kommen!                                                            Genervt legte Temari ihr Buch zur Seite. Am liebsten hätte sie Shikamaru und ihren Brüdern den Hals umgedreht. Sie wussten genau, dass sie Krankenhäuser hasst und dennoch hatten sie sie hier her geschleift. Vor ein paar Tagen hatte sie mit Frühwehen zu kämpfen gehabt, sie waren in Panik geraten und hatten sie ins Krankenhaus gebracht, auch wenn sie versucht hatte sie zu beruhigen. Im Krankenhaus hatte Ruka ihnen gesagt, dass es sich nur um Frühwehen handle und kein Grund zur Sorge bestand, dennoch schlug sie ihnen vor, dass Temari bis zur Geburt der Drillinge im Krankenhaus blieb, da eine Drillingsgeburt immer mit ein paar Risiken verbunden war. Zuerst hatte sie vehement abgelehnt, doch nachdem Shikamaru, Kankuro und auch Gaara zwei Stunden auf sie eingeredet hatten, hatte sie keine Lust mehr gehabt und einfach zugestimmt. Hier hatte sie wenigstens ihre Ruhe, von der sie bei sich zu Hause eher wenig bekam, weil immer wieder einer der drei Jungs sie nervte, doch mittlerweile bereute sie ihre Entscheidung. Sie würde sich lieber mit ihren Brüdern rumärgern als hier herum zu liegen und nichts zu tun, sie hätte lieber den wilden Trubel als die stätige Langeweile.   Leise klopfte es an der Tür. Temari war sich sicher, dass das ihre drei Jungs waren. Wie hieß das Sprichwort so schön: Wenn man an den Teufel dachte, da kam er.   „Ja“, rief sie und gestattete ihnen damit den Eintritt. Kankuro steckte vorsichtig seinen Kopf zur Tür herein.   „Bist du noch sauer, Schwesterherz?“, fragte er unsicher. Auch wenn sie sich mehr oder weniger freiwillig dazu entschieden hatte, hatte sie ihre Brüder und Shikamaru zur Schnecke gemacht. Auf Kankuro war sie besonders sauer gewesen, weil er dauernd doofe Sprüche abgelassen hatte. Die drei jungen Männer hatten sich immer wieder gefragt, wie Temari es nur mit drei Kindern im neunten Monat im Bauch geschafft hatte so zu wüten. Daraufhin hatten sich Gaara und Kankuro erst mal zurückgezogen, nur Shikamaru hatte sie im Krankenhaus besuch, aber das, so fand sie, war auch seine Pflicht.   Da Temari gerade langweilig war, schenkte sie ihrem Bruder ein Lächeln.   „Klar, du kannst reinkommen“, sagte sie ihm, damit er hereinkam und sie nicht mehr alleine war. Kankuro nickte und trat ein, ihm folgte Gaara. Zusammen setzten sie sich an ihr Bett und schwiegen. Temari seufzte, das war eigentlich nicht der Sinn der Sache gewesen… Sie hatte ihre Brüder zu sich ins Zimmer bestellt, weil ihr langweilig war und sie sich unterhalten wollte und nicht damit diese sie nun anschwiegen.   „Ich hoffe, ihr stellt mein Haus nicht auf den Kopf“, sagte sie drohen und warf beiden böse Blicke zu. Temari schwor sich, dass, wenn die beiden ein Chaos hinterlassen hatten, sie sie eigenhändig umbringen würde, ohne Gnade walten zu lassen.   Kankuro grinste.   „Eigentlich gehört das Haus ja Gaara“, lachte er. Temari sah ihn mit einem bösen Blick an, der ihn hätte töten können, wenn Blicke so was könnten, krallte seinen Kragen und zog ihn zu sich heran.   „Du solltest aufpassen, was du sagst! Mit Schwangeren ist nicht zu spaßen, klar!“, zischte sie ihn, sodass Kankuro hart schluckte. Er hatte noch nie eine so große Angst vor seiner großen Schwester gehabt, aber er hatte es ja schon immer gewusst, Schwangere waren gruselig und Temari war die gruseligste von allen, dem war er sich sicher, doch hatte er auch enormen Respekt vor seiner Schwester und zog sich deshalb lieber zurück.   Noch eine Weile sprachen sie miteinander über die verschiedensten Dinge. Sie hatten wirklich Spaß, Temari vergaß dabei völlig, dass sie eigentlich noch sauer auf ihre Brüder und Shikamaru war, immer hin wollte sie noch die kurze Zeit genießen, die sie mit ihren Brüdern verbringen konnte…   „Shikamaru wollte übrigens auch noch kommen“, sagte Gaara nach einer Weile. Wie aufs Stichwort klopfte es genau in dem Moment an die Tür. Auf Temaris Gesichtszügen legte sich ein Strahlen. Das hatten Gaara und Kankuro schon öfters bei ihrer Schwester gesehen. Fast immer, wenn sie den Vater ihrer Kinder sah, begann sie zu strahlen. Es machte die beiden Brüder wirklich glücklich, weil es ihnen zeigte, dass ihre Schwester mit dem, was sie hatte, wirklich glücklich war.   „Komm rein“, rief sie, um ihren Schatz endlich zu sehen. Es dauerte auch nicht lange und Shikamaru stand in der Tür. Er hatte seine Hände in den Hosentaschen vergraben und kam langsam auf Temari zu.   „Wie geht es dir?“, fragte Shikamaru Temari, als er neben ihr stand.   „Ich bin Schwanger und du hast mich zusammen mit meinen Brüdern in ein Krankenhaus gebracht, wie soll es mir da gehen?!“, brummte sie. Shikamaru überging ihre Aussage einfach und küsste ihre Stirn.   „Es freut mich zu hören, dass es dir und den Kindern gut geht, Schatz“, erwiderte er sanft. Mittlerweile hatte er gelernt mit Temaris Launen umzugehen. Temari verdrehte jedoch nur ihre Augen, zog Shikamaru zu sich herunter und küsste ihn innig.   „Bäh! Macht das zu Hause!“, meckerte Kankuro. Temari warf ihm einen bösen Blick zu und boxte ihm gegen die Schulter.   „Such du dir einfach eine Freundin, apropos Freundin, Gaara, wie sieht es mit dir und Matsuri aus?“, fragte sie und wand sich an ihren jüngeren Bruder.   „Die bekommen es genauso wenig auf die Reihe wie du und Shikamaru“, sagte Kankuro, bevor Gaara etwas sagen konnte, dieser warf ihm einen bösen Blick zu, während Temari seufzte.   „Also alles wie immer…“, seufzte sie.   „Könntet ihr bitte nicht so über mein Liebesleben reden, das geht nur mich etwas an“, brummte Gaara. Temari schenkte ihm nur ein Lächeln.   Shikamaru legte sich zu seiner Temari und kuschelte sich an sie. Sie unterhielten sich noch eine Weile, bis Temari plötzlich erschrak. Schon alleine an ihrem Gesicht konnte Shikamaru erkennen, dass nun nichts Gutes kam. Temari lächelte ihre drei Jungs unsicher an.   „Verfallt jetzt bitte nicht wieder in Panik, aber ich glaube meine Fruchtblase ist geplatzt“, sagte sie vorsichtig. Immerhin brauchte sie die drei gleich noch. Shikamaru, Gaara und Kankuro sahen sie jedoch nur ungläubig an.   Eine ganze Weile standen sie so da, doch verlor Temari so langsam die Geduld, die Wehen setzten ein.   „Kann sich wenigstens einer von euch aus seiner Starre lösen und Ruka holen. Das letzte Mal hattet ihr es doch auch so eilig“, keifte sie. Kankuro war der erste, der sich aus seiner Starre löste.   „I-ich hol sie“, sagte er noch, während er das Weite suchte. Wenn er ehrlich war, war es ihm doch etwas zu gruselig seine Schwester so zu sehen, da machte er sich lieber auf die Suche nach Temaris Ärztin und hoffte, dass er bei der Geburt nicht dabei sein musste.   Währenddessen zerquetschte Temari Gaaras und Shikamarus Hände, wobei die beiden ihr immer wieder beruhigende Worte zu flüsterten. Sie hatte schon vorher gewusst, dass eine Geburt schmerzhaft war und auch Sakura hatte sie nach ihrer eigenen Geburt noch mal gewarnt, doch damit hatte sie nicht gerechnet und wenn sie daran dachte, dass das nur der Anfang war und es noch viel schlimmer kommen würde, verfluchte sie Shikamaru jetzt schon dafür, dass er sie geschwängert hatte.     „Shikamaru, wenn du mich noch einmal schwängerst, drehe ich dir den Hals um, das verspreche ich dir“, knurrte sie. Shikamaru schluckte, er glaubte ihr jedes einzelne Wort. Von der Tür war jedoch ein raues Lachen zu hören.   „Mach dir nichts draus, mein Junge. Alle Frauen, die in den Wehen liegen, sagen so etwas“, versuchte sie ihn zu beruhigen.   „Da bin ich mir bei Temari nicht so sicher“, murmelte Kankuro und blieb neben der Tür stehen. Momentan war ihm Temari nicht wirklich geheuer.   „Komm her und du darfst als erst spüren, wie es ist von einer Frau umgebracht zu werden, die gerade in den Wehen liegt oder du hältst einfach deine Klappe!“, keifte sie ihn an.   „Temari, ich bitte dich dennoch dich ein wenig zu beruhigen. Ich werde jetzt gucken wie die Kinder liegen. Wenn eins in der falschen Position liegt, müssen wir einen Kaiserschnitt machen“, erzählte sie Temari, diese nickte. Während Ruka mit dem Ultraschallgerät Temaris Bauch durchläutete, zerquetschte diese weiter Gaaras und Shikamarus Hände. Als Ruka fertig war, sah sie Temari und Shikamaru mitfühlend an.   „Tut mir leid ihr beiden, aber wir müssen sie mit dem Kaiserschnitt rausholen. Das heißt, wir werden dich betäuben und dann in den OP bringen. Shikamaru, du musst mit dem Kazekage und Kankuro draußen warten, bis wir fertig sind“, erklärte sie ihnen.   Shikamaru warf Temari einen besorgten Blick zu, es gefiel ihm nicht, dass er sie alleine lassen musste. Während Temari jedoch für die OP fertig gemacht wurde, versuchte sie ihn und ihre Brüder zu beruhigen. Sie konnte es nicht fassen, dass sie die drei beruhigen musste und es nicht andersherum war, schließlich musste sie hier unters Messer. Doch konnte sie sich lange keine Gedanken mehr darum machen, da sie bereits betäubt wurde… Als Temari schlief, wurde sie in den OP geschoben. Shikamaru, Gaara und Kankuro mussten draußen warten. Zusammen setzten sie sich auf die unbequemen Plastikstühle und warteten ungeduldig darauf, dass endlich jemand kam. Kapitel 47: Zwei glückliche Eltern ---------------------------------- 44. Zwei glückliche Eltern   Zum wiederholten Male lief er den Gang auf und wieder ab. Mittlerweile waren auch alle seine anderen Freunde hier und warteten geduldig auf die Drillinge, sogar der Hokage hatte es geschafft sich die Zeit zu nehmen und war mit Hinata im Krankenhaus seinem Freund beiseite zu stehen. Auch Sakura und Sasuke waren mit ihren Zwillingen gekommen. Kagura und Saburo schliefen friedlich in den Armen von Hinata und Ino, weil Sasuke seine schlafende Freundin in seinen Armen hielt, schließlich war es schon tiefe Nacht und sie hatte ein paar schlaflose Wochen hinter sich.   „Shikamaru, setzt dich sofort wieder hin, du machst einen echt kirre!“, meckerte Yoshino sie an. Sie war zusammen mit Shikaku vor einer halben Stunde gekommen und da war Shikamaru schon die Gänge auf und ab gegangen, wobei er zwischen durch immer wieder mal stehen geblieben war. Man konnte Shikamaru deutlich ansehen wie angespannt er war, doch keiner seiner Freunde hatte es geschafft, ihn wieder zu beruhigen, immerhin lag  Temari nun schon seit einer Stunde im OP und er wartete darauf, dass endlich jemand kam und ihm sagte, wie es aussah. Ihm wäre es lieber gewesen, wenn er hätte mitkommen können und nicht in einem Flur darauf warten musste, dass irgendwas passierte. Er könnte sich selbst verfluchen.   „Hör mal gut zu Shikamaru“, begann sie von neuem und erhob sich von ihrem Platz, um mit ihrem Sohn auf Augenhöhe zu sein. „Ich verstehe zwar, dass du nervös und angespannt bist, das wäre jeder in dieser Situation. Aber durch dein auf und ab Laufen vergeht die Zeit auch nicht schneller, also setzt dich auf deine vier Buchstaben und warte wie alle anderen auch. Denn dein auf und ab Laufen macht mich total nervös“, fuhr sie an, wobei sie ihn böse anfunkelte. Nachdem sie sich ausgesprochen hatte, setzte sie sich wieder neben ihren Mann und griff nach seiner Hand. Auch wenn sie das nie zugeben würde, machte auch sie sich sorgen um ihre zukünftige Schwiegertochter und ihre Enkel, schließlich war eine Drillingsgeburt nicht ohne und dass die Kinder per Kaiserschnitt herausgeholt werden mussten, vergrößerte die Sorge bei ihnen allen nur umso mehr, doch glaubte sie fest daran, dass die vier der gut überstanden.   Doch hatte ihre Ansage geholfen. Shikamaru setzte sich wieder brav auf seinen Platz und wartete. Er hatte seine Hände gefaltet und seine Beine gespreizt, seine Ellenbogen stützte er auf seine Knien ab und seinen Kopf auf seinen Händen. So saß er da und wartete einfach nur darauf, dass irgendetwas passierte, doch es passierte nichts, keiner kam vorbei und niemand sagte ihm, was Sache war und umso länger er wartete desto mehr wuchs seine Sorge…   Plötzlich spürte er wie sich eine Hand auf seine Schulter legte. Überrascht hob er den Kopf und blickte direkt in zwei Smaragdfarbende Augen. Beruhigend lächelte Sakura ihn an.   „Keine Sorge, Shikamaru, Ruka ist eine der besten Ärzte hier im Krankenhaus und auch Tsunade ist dabei, um zu helfen. Es wird sicher alles gut gehen. Du musst dir keine Sorgen machen, aber, wenn du willst, kann ich ja mal versuchen etwas herauszubekommen“, schlug sie ihm lächelnd vor, doch, bevor Shikamaru etwas sagen konnte, schritt Sasuke ein.   „Du bist im Mutterschaftsurlaub und machst nichts außer hier mit allen anderen zu Sitzen und darauf zu warten, dass Ruka kommt. Man wird dir so oder so nichts sagen“, erwiderte er, wobei Shikamaru sich eingestehen musste, dass der Schwarzhaarig wohl oder übel Recht hatte und sie nichts tun konnten außer warten.   Es dauerte noch eine ganze Weile, bis endlich etwas passierte. Die Tür zum OP wurde geöffnet und ein paar Schwestern traten heraus. Sie schob ein Bett die langen Gänge entlang, in diesem Bett lag die junge Blondine. Noch immer schlief sie tief und fest. Als Shikamaru sie sah, verglich er sie mit einem schlafenden Engel. Er versuchte etwas von den Schwestern zu erfahren, doch gingen sie ohne ein Wort zu sagen an ihm vorbei. Zu gerne wäre ihnen hinterher gelaufen, doch wollte er unbedingt wissen, wie der Stand war. Also blieb er einfach stehen und wartete.   Er musste noch einige Minuten warten, bis letztendlich auch Ruka und Tsunade den Flur betraten. Mit langsamen Schritten kamen sie auf ihn zu und blieben knapp vor Shikamaru stehen. Es kam ihm vor als würde das alles in Zeitlupe ablaufen.   „Wie geht es ihnen?“, fragte er, nachdem die beiden Frauen vor ihm zum Stehen kamen. Schon alleine die Tatsache, dass Ruka lächelte, nahm ihm einen kleinen Teil seiner Sorge.   „Keine Sorge, es geht den vieren gut. Temari muss sich noch ein wenig ausruhen, doch hat sie alles unbeschadet überstanden. Ihr habt ein gesundes Mädchen und zwei gesunde Jungs bekommen, wobei einer eurer Jungs ein wenig zu wenig Luft bekommen hat, weil sich die Nabelschnur um seinen Hals gewickelt hat. Aber mach dir keine Sorgen, ihm geht es mittlerweile gut, er wird beatmet und kann schon bald zu seinem Bruder und seiner Schwester. Wir wollen ihn nur ein wenig beobachten“, erklärte sie ihm ruhig, wobei sie ihm eingehend mustert. Geduldig wartete sie auf eine Regung, doch knickte er einfach nur. Er musste das eben gehörte nun erst mal verarbeiten.   „Möchtest du nach deinen Kindern sehen? Es wird noch etwas dauern, bis Temari wieder aufwacht“, fragte sie ihn. Shikamaru dachte eine Weile nach. Er würde sich die drei wirklich gerne ansehen, doch würde er auch gerne nach Temari sehen. Fragend drehte er sich zu seinen Freunden und seiner Familie.   „Wir gehen zu unserer zukünftigen Schwiegertochter und sehen mal nach ihr, du kannst ja zu meinen Enkeln gehen und gucken wie sie aussehen, erzähl mir dann aber genau, wie die drei aussehen“, wies sie ihn an und erhob sich von ihrem Stuhl, wobei sie Shikaku mit sich zog. Zusammen folgte sie Tsunade zum Zimmer der jungen Mutter.   „Wir gehen nach Hause, Shikamaru. Ihr wollt sicher unter euch bleiben. Wir kommen dann morgen wieder und sehen nach euch“, verabschiedete sich Choji von Shikamaru, wobei er seine Schulter im vorbei gehen drückte. Auch seine anderen Freunde verabschiedeten sich von ihm, sodass er wenige Minuten später alleine mit Ruka im Flur stand.     „Wollen wir dann?“, fragte sie ihn lächelnd. Wieder konnte Shikamaru nur knicken. Zusammen mit Ruka ging er die Gänge in entgegengesetzte Richtung entlang, bis sie vor einer Tür stehen blieb. Sie öffnete die Tür und ließ ihn eintreten. Sofort entdeckte Shikamaru seine Kinder. Sie waren die einzigen, die hier lagen. Die anderen Betten waren alle leer. Ganz langsam schritt er auf die drei Babys zu und betrachtete dabei andächtig die drei kleinen Wesen. Zwei hatten einen blauen Strampler an und eines einen rosanen. Sofort schloss er daraus, dass diese sein kleines Mädchen sein müsste. Als er näher heran trat, konnte er sehen, dass seine beiden Jungs die Augen geschlossen hatten und tief und fest schliefen. Auf ihren Köpfen konnte er den Ansatz von braunen Haaren sehen, sie würden also genau wie er braune Haare haben. Seine Tochter wiederum schien die blonden Haare von Temari geerbt zu haben. Mit braunen Augen schien sie ihn zu musterten, wobei sie jedoch ganz still in ihrem Bettchen lag. Bei genauerem Hinsehen bemerkte er, dass ihre Augen nicht vollständig blau waren, sondern dass etwas blaues darin schwamm.   Leise und vorsichtig, um sie nicht zu erschrecken, ging er zum Bett seiner Tochter. Mit einem Lächeln auf den Lippen betrachtete er das kleine Geschöpf vor sich. Wie von selbst streckte sich seine Hand nach vorne und strich über die Wange seines kleinen Mädchen. Auf die Lippen des kleinen Mädchens zog sich ein Lächeln. Es erwärmte Shikamarus Herz, als er das sah. Es erfühlte ihn mit Freude, sodass er einfach nur lächeln konnte. Als die kleine ihre Hände nach ihm ausstreckte, hielt er ihr seinen kleinen Finger hin. Das kleine Mädchen umschloss seinen Finger mit ihrer kleinen zarten Hand. Eine ganze Weile stand er einfach nur so da, bis sein kleines Mädchen eingeschlafen war. Ruka hatte er schon längst wieder vergessen.   ~~~   Später hatte er sich zu Temari ans Bett gesetzt und ihre Hand gehalten. Noch immer schlief sie tief und fest, doch das machte dem jungen Nara nichts. So hatte er wenigstens etwas Zeit, um das, was in den letzten Stunden passiert war, zu verarbeiten. Vor wenigen Stunden saß er noch mit Temari in seinem Haus und hatte mit ihr zusammen ferngesehen. Nun saß er hier am Bett seiner Freundin und hielt ihre Hand, seine Kinder waren auf der Welt und schliefen ein paar Gänge weiter. Er hätte nicht glücklicher sein können, auch wenn er wusste, dass die schwerste Zeit erst noch kommen würde. Aus diesem Grund wollte er nun auch schon mal etwas schlaf vor tanken, Temari würde so oder so noch ein wenig schlafen und da konnte auch er sich noch eine Mütze schlaf gönnen. Aus diesem Grund erhob er sich von seinem Platzt und gab Temari einen Kuss auf die Stirn. Zu seinem Glück stand in dem Zimmer ein Sofa auf das er sich legte und sofort einschlief. Der Tag hatte ihn wirklich geschlaucht und seine Nerven in Anspruch genommen.   ~~~   Als er am nächsten Tag erwachte, schlief Temari noch immer in ihrem Bett, doch konnte Shikamaru das gut verstehen, immerhin hatte auch sie der gestrige Tag und die Nacht geschlaucht und er konnte gut verstehen, dass sie noch ein wenig weiter schlafen wollte. Deshalb setzte er sich auch wieder zu ihr ans Bett, hielt ihre Hand und wartete darauf, dass seine Geliebte wieder aus ihrem Schlaf erwachte.   Doch musste er gar nicht so lange warten. Schon eine Stunde später begannen Temaris Augenlider zu flattern und sie öffnete. Etwas verwirrt sah blickte sie sich um, blieb dann jedoch an Shikamarus brauen Augen hängen. Dieser war von seinem Stuhl aufgestanden und hatte sich auf die Bettkante gesetzt, als er bemerkt hatte, dass Temari erwachte. Sanft sah er sie an und strich ihr eine Strähne aus dem Gesicht.   „Wie geht es dir?“, fragte er sie ruhig und musterte sie eingehend.   „Geht so, ein wenig ausgelaugt und erschöpft, aber sonst ganz ok“, erwiderte sie eben so ruhig. „Hast du die kleinen schon gesehen?“, hackte sie nach.   „Ja, sie sind wirklich süß“, meinte er und schenkte ihr ein beruhigendes Lächeln.   „Und wie geht es ihnen?“, fragte sie weiter, wobei sie sich aufrichtete und ihn eingehend musterte.   „Den dreien geht es bestens, sie sind putzmunter und haben Hunger“, erklang eine Stimme von der Tür, in welcher Ruka stand. Sofort wendeten sich Shikamaru und Temari zu ihr um. Sie hatten gar nicht bemerkt, dass die Alte den Raum betreten hatte. Vor sich her schob sie eins der Kinderbettchen, die Shikamaru in der Nacht gesehen hatte. Hinter ihr standen noch zwei Schwestern, die die beiden anderen Bettchen vor sich herschoben. Zusammen betraten sie den Raum und brachten die Kinder zu ihren Eltern.   Zwei von ihnen waren laut am Schreien, während der dritte in der Runde einfach selenruhig schlief. Als Temari dies sah, begann sie zu kichern.   „Der kommt bestimmt nach dir“, lachte sie. Shikamaru konnte ihr da nur im Stillen zustimmen, immerhin konnte er das auch. Schlafen, obwohl es ganz laut um ihn herum war, doch würde sie ja noch sehen, wer mehr nach wem kommen würde, so schnell wollte er sich da noch nicht festlegen.   „Vielleicht solltest du ihnen erst mal das geben, was sie haben wollen“, meinte er einfach nur.   „Du willst doch nur nicht zugeben, dass du ein Faulpelz bist“, erwiderte sie keck und streckte ihm die Zunge raus, dabei ließ sie sich von Ruka zeigen, wie sie die Kinder zu halten hatte. Schnell lernte sie dazu und hatte prompt zwei Kinder im Arm, die nach ihrer Milch lechzten. Und genau das gab sie ihnen auch. Eigentlich war sie ganz froh, dass der dritte ein Faulpelz war. Hätten sie drei Kinder gehabt, die Terror machten, hätten sie sicher ein Problem gehabt, immerhin hatte sie nur zwei Brüste und konnte so auch nur von zwei ihrer Kinder den Hunger stillen. Während sie die tat, musterte sie die beiden Kleinen. Das eine war ein Mädchen und das andere ein Junge. Das konnte sie genau an der Kleidung sehen, die sie sicher ändern würde. Ihre Tochter lief sicher nicht mit einem rosa Strampler herum, da konnte wer sagen was er wollte.   Es freute sie, dass wenigstens das Mädchen ihre Haarfarbe geerbt hatte und braunen Augen mit dem Blauschimmer passten wirklich gut dazu. Der Junge in ihrem Arm hatte von ihnen beiden ein bisschen. Seine Haare waren so braun wie die von Shikamaru, doch hatte er ihre blaugrünen Augen geerbt gehabt. Von dem dritten Kind, welches auch ein Junge zu sein schien, konnte sie nur sehen, dass er wie sein Bruder braune Haare haben würde. Temari freute sich schon darauf zu erfahren, was für einen Charakter ihre Kinder haben würden, doch würde sie da wohl noch etwas warten müssen, bis sie dies erfuhr, immerhin waren die drei gerade erst geboren, auch wenn nicht so wie eigentlich gewollte. Viele Frauen würden sich nun daran stören, weil eine dicke Narbe zurückbleiben würde, doch war das Temari egal, immerhin hatte sie als Kunoichi schon viele Narben in Kämpfen bekommen, da störte die eine mehr jetzt sicher nicht und wenn es Shikamaru doch störte wäre sie einfach weg, aber Temari glaubte eigentlich nicht daran, dass Shikamaru so eine läppische Narbe störte, schließlich hatte es ihn auch nicht gestört, dass sie etwas sehr viel dicker als normal gewesen war.   „Wir sollten uns so langsam mal einen Namen für die drei überlegen“, meinte Temari, nachdem sie die beiden Kleinen wieder in ihre Bettchen gelegt hatte. Den dritten wollte sie noch schlafen lassen, sie war froh, dass er momentan schlief und keinen Radau machte. Nachdem sie die beiden anderen gefüttert hatte, waren auch sie wieder eingeschlafen.   „Ihr habt euch noch keine Namen überlegt?“, fragte Yoshino, die gerade das Zimmer betreten hatte, überrascht.   „Wir haben uns schon Gedanken gemacht, aber wir haben uns noch nicht wirklich entschieden, wie sie heißen sollen“, erklärte Temari ihr.   „Und was habt ihr euch überlegt?“, hackte Yoshino, die nun auf der anderen Seite des Bettes saß und ihre Enkel betrachtete, nach.   „Also das Mädchen wollen wir Satsuki nennen“, meinte Shikamaru, wobei er seiner kleinen Tochter einen Blick zu warf.   „Das ist ein wirklich schöner Name“, wand Shikaku ein und schenkte den beiden ein Lächeln.   „Bei den Jungs können wir uns nicht so ganz entscheiden…“, gab Temari zu.   „Und was habt ihr euch so gedacht?“, fragte ihre Schwiegermutter weiter.   „Masato, Haku, Haru, Akira, Shinichi, Haruto,…“, zählte Shikamaru auf.   „Haru und Haruto erinnern mich einfach zu sehr an Naruto, darum kommt das mit Sicherheit nicht für mich in Frage“, fuhr Temari fort.   „Und für mich sind die Namen Shinichi und Haku nichts“, erwiderte Shikamaru.   „Warum nennt ihr sie dann nicht Masato und Akira. Der rechtschaffende Mann und Klugheit passt doch eigentlich ganz gut zu euch, oder nicht?“, stellte Shikaku fest. Nachdem die beiden ein wenig überlegt hatten, stellten sie fest, dass das eigentlich sogar stimmte, weshalb sie sich letztendlich doch auf Namen für die kleinen einigen konnten.   „Also heißt das Mädchen Satsuki, unser Faulpelz heißt Akira und sein Bruder Masato“, faste Temari schließlich zusammen.   Eine Weile saßen sie noch so da und unterhielten sich. Zwischendurch wachte Akira auf und verlangte nach seinem Essen. Diesen Wunsch erfüllte Temari ihm gerne. Nach einer Weile verabschiedete sich das alte Ehepaar jedoch, weil sie den jungen Eltern Zeit für sich geben wollten, doch blieben die beiden nicht lange unter sich. Kaum waren Yoshino und Shikaku gegangen, klopfte es an der Tür und Gaara, Kankuro und Matsuri traten ein. Die Tatsache, dass Gaara Matsuris Hand hielt, ließ Temari schmunzeln. Sie konnte sich einen Kommentar dazu einfach nicht verkneifen.     „Matsuri, ich find es ja klasse, dass du und mein Bruder endlich zusammen seid, aber ich bitte euch immer zu verhüten. Ich denke drei kleine Plagegeister in der Familie sind erst einmal genug…“, lachte sie, wobei sie ihren jüngsten Bruder frech angrinste. Jedoch konnte sie aus dem Augenwinkel sehen, wie seine Freundin von Sekunde zu Sekunde immer röter wurde.   „Und wir bitten dich, liebstes Schwesterherz, noch mehr aufzupassen, immerhin sind drei Kinder schon ganz schön viel“, erwiderte Kankuro lachend. Temari warf ihm nur einen bösen Blick zu, sonst sagte sie nichts. Was sollte sie denn auch schon sagen? Wenn sie ehrlich war, musste sie ihm Recht geben.   „Wir sind eigentlich nicht gekommen, um zu streiten, sondern weil wir nach dir und unseren Neffen und unserer Nichte sehen wollten“, wand Gaara ein, damit kein neuer Streit entfachte.   „Sie liegen in ihren Kinderbettchen und schlafen, also seit bitte nicht so laut“, erwiderte Shikamaru, der sich bis eben noch zurückgehalten hatte. Daraufhin traten die drei näher an die Bettchen heran.   „Oh sind die süß?“, quickte Matsuri vergnügt.   „Und wie heißen sie?“, fragt Gaara ruhig.   „Also die Kleine in dem rosa Strampler ist Satsuki dein Patenkind Matsuri. Der Junge im dunkelblauen Strampler ist Akira Kankuros Pate und der im hellblauen Strampler ist Masato Gaaras Pate“, erklärte sie, wobei sie die Farben besonders betonte.   „Ich sehe schon unser Schwesterherz steht nicht so auf die klassischen Farben“, lachte Kankuro.   „Ich bin halt etwas Besonderes“, konterte sie.   „Fragt sich nur inwiefern…“,  murmelte Kankuro.   „Das habe ich gehört!“, beschwerte sich seine Lautstark, doch war sie ein wenig zu laut gewesen, denn wenige Sekunden später begann das Geschrei. Sofort nahm Shikamaru Satsuki und Temari Masato auf den Arm und versuchten die beiden zu beruhigen. Akira schlief weiterhin in seinem Bett. Er war wirklich etwas Besonderes.   „Wie der Vater so der Sohn“, brummte Kankuro.   „Klappe und hör auf meinen Freund zu beleidigen“, meckerte Temari leise.   Es dauerte etwas, doch nach einer Weile hatten sich Satsuki und Masato wieder beruhigt, doch schliefen sie nicht mehr ein, weshalb sie sie einfach in ihren Armen behielten. Mit einem Lächeln beobachtete Gaara dies. Er hatte schon vorher gewusst, dass Temari eine gute Mutter sein würde, doch bestätigte das Bild seine Annahme noch. Temari bemerkte wie Gaara sie und ihr Kind die ganze Zeit über musterte.   „Möchtest du ihn auch mal halten?“, fragte sie lächelnd. Gaara dachte einen Moment lang nach, dann stimmte er zu. Temari erklärte ihm kurz, wie er Masato zu halten hatte, dann übergab sie ihn ihrem Bruder. Masato blieb dabei ganz ruhig und musterte die neue Person die ihn hielt, doch begann er plötzlich ganz fröhlich zu lachen. Es war dieses typische Kinderlachen, das jedem ein Lächeln auf die Lippen zauberte und so war es auch bei Gaara. Ohne jeglichen Grund begann er lächeln. Er fand seinen Neffen einfach nur süß. Nie hätte er gedacht, dass er so etwas denken würde.   „Hättest du gedacht, dass ein kleines Kind ihn so glücklich machen würde?“, flüsterte Kankuro Temari zu. Diese schüttelte jedoch den Kopf.   „Aber es ist wirklich schön so“, erwiderte sie lächelnd. Es war wirklich schön für die beiden Geschwister, ihren Bruder so zu sehen, immerhin kam es wirklich selten vor, dass ihr Bruder ein Lächeln auf den Lippen hatte.   „Ich kann euch im Übrigen hören“, meinte Gaara locker und überreichte seiner Schwester wieder ihr Kind.   „Trotzdem ist es schön“, sagte sie lächelnd und nahm ihr Kind wieder in ihren Arm. Sacht wiegte sie ihn hin und her.   „Wer sind eigentlich die anderen Paten?“, hackte Kankuro nach.   „Choji übernimmt Satsuki, TenTen Masato und Ino Akira“, erwiderte Shikamaru und legte seine schlafende Tochter in ihr Bett.   „Ich soll also mit der Hexe zusammen eine Patenschaft übernehmen?“, fragte Kankuro ungläubig.   „Das könntest du auch freundlicher sagen“, meckerte ihn eine Stimme von der Tür her an. Sie alle drehten sich zur Tür um, in welcher Choji und Ino standen.   „Ino könntest du bitte etwas leiser seien?! Die Kleinen sind gerade eingeschlafen“, fragte Temari sie ruhig. Ino schnaubte jedoch nur.   „Du bist doch nur sauer, weil ich deinen Bruder verlassen habe“, maulte sie.   „Du hast Recht, ich bin sauer, weil du meinen Bruder einfach so verlassen hast, aber, wenn du auf Streit aus bist, dann komm nächste Woche zu mir nach Hause, dann können wir so viel streiten wie du nur willst, jetzt will ich aber meine Ruhe haben. Ich will meine Kinder nicht verschrecken und mich ein wenig ausruhen, deshalb bitte ich dich, dich ruhig zu verhalten“, fuhr sie die Blondine an. Ino funkelte Temari böse an. Es gefiel ihr gar nicht, dass Temari so mit ihr sprach.   „Temari wir werden jetzt besser gehen“, meinte Gaara, der die Spannungen spüren konnte. Kankuro und Matsuri stimmten ihm zu, auch sie spürten die Spannungen und hofften, dass, wenn sie gingen es besser werden würde.   „Wir gehen schon mal vor“, sagten Kankuro und Matsuri. Sie beide drückten die junge Mutter und machten sich dann auf zur Tür, wobei Kankuro Ino einen bösen Blick zuwarf, als er an ihr vorbei ging.   „Du wirst wieder zurück nach Suna gehen, oder?“, stellte Temari fest und sah ihren kleinen Bruder traurig an. Dieser schenkte ihr ein kleines Lächeln.   „Ja. Die Pflicht ruft und der Weg ist weit, aber Kankuro wird noch ein paar Tage hierbleiben“, erwiderte er, dann umarmte er seine große Schwester. „Pass gut auf dich auf und wenn du Probleme hast, bin ich immer für dich da“, flüsterte er ihr zu und löste sich wieder von ihr, dann wand er sich an Shikamaru. „Kümmere dich gut um meine Schwester, sonst komme ich schneller wieder als dir lieb ist“, drohte er Shikamaru, streckte ihm jedoch eine Hand aus, die Shikamaru ergriff und schüttelte.   „Mach dir keine Sorgen, Gaara, ich will das sicher nicht riskieren“, erwiderte er mit einem ehrlichen Lächeln. Gaara nickte einmal, dann ging auch. Temari und Shikamaru sahen ihm noch einmal hinterher, bis er aus der Tür verschwunden war, dann traten auch schon Choji und Ino an das Bett heran.   Den ganzen Tag herrschte ein großes Treiben in Temaris Zimmer. Die Leute kamen und gingen wieder. Ihre und Shikamarus ganzen Freunde waren gekommen und wieder gegangen. Sie alle wollten die drei kleinen Babys sehen und die jungen Eltern beglückwünschen. Auch wenn es wirklich viel für sie war, waren Shikamaru und Temari überglücklich. Sie hätten nicht glücklicher sein können. Ihre Kinder waren gesund und sie waren glücklich vereint. Was hätte Besseres passieren können?   Zum Abend hin wurde es in Temaris Zimmer wieder ruhiger. Letztendlich waren nur noch Shikamaru und Temari in dem kleinen Zimmer. Sie beide waren unglaublich erschöpft vom Tag und wollten eigentlich nur noch schlafen. Temari konnte genau sehen, wie erschöpft Shikamaru wirklich war, immerhin hatte er in der Nacht nicht wirklich viel geschlafen und war schon den ganzen Tag auf den Beinen. Sie konnte gut verstehen, dass ihr sonst so fauler Freund müde war und dringend Schlaf benötigte.     „Shikamaru gehe nach Hause und schlafe dich aus. Du brauchst dringend schlaf, außerdem kannst du hier nichts tun und du bist mir hilfreicher, wenn du ausgeschlafen bist und nicht gleich im Stehen einschläfst. Du alter Faulpelz bist immerhin schon eine ganze Weile auf den Beinen. Das passt gar nicht zu dir“, meinte sie neckisch zu ihm, wobei sie ihn jedoch sanft anlächelte. Auch Shikamaru lächelte sie sanft an, auch wenn er ihren Spruch ein wenig fies fand, wusste er doch, dass sie einfach nicht ohne ihre Neckereien ihm gegenüber leben konnte, doch macht ihm dies mittlerweile nichts mehr aus. Er hatte gelernt damit umzugehen.   „Aber nur wenn auch du dich ein wenig ausruhst“, erwiderte er und strich ihr eine Haarsträhne hinters Ohr. Müde gähnte sie einmal. Sie konnte es nicht leugnen, auch sie war erschöpft von dem ganzen Tag und brauchte dringend eine Mütze schlaf, außerdem konnte sie Shikamaru so oder so nicht belügen. Er war mittlerweile wirklich gut darin in ihr zu lesen und sie zu verstehen, aber nicht nur er hatte sich darin verbessert, auch sie wusste fast immer, was er meinte, dachte und sagte. Vielleicht lag es daran, dass sie nun eine kleine, große Familie waren oder einfach nur weil sie so viel Zeit miteinander verbracht hatten, doch fand sie, dass ein tolles Gefühl war. So viel über den jeweils anderen zu wissen und wenn sie ehrlich würde sie in ihrem Leben nichts anders machen, auch wenn sie es nicht so optimal fand, dass sie jetzt schon Kinder hatte und dann auch noch Drillinge, doch gehörte das einfach mit zum Leben.   „Das werde ich, aber du musst mich morgen wieder besuchen kommen, sonst langweile ich mich hier zu Tode“, meinte sie, wobei sie ihn gespielt drohend  ansah. Shikamaru lachte leise.   „Das werde ich und in drei Tagen, wenn alles gut läuft, nehme ich dich wieder mit nach Hause“, sagte er und erhob sich von seinem Platz. Er beugte sich leicht über sie und gab ihr einen sanften Kuss.   „Auf Wiedersehen, Temari, schlaf gut“, verabschiedete er sich von seiner liebsten und drehte sich bis.   „Bis Morgen, Shikamaru“, verabschiedete sich Temari nun ihrer Seitz und sah ihrem Freund hinter. Nachdem er gegangen war, machte sie es sich in ihrem Bett gemütlich, wünschte ihren Kindern eine gute Nacht und schlief dann langsam ein. In ihrem Traum träumte sie von Shikamaru, ihren Kindern und sich selbst, von einer glücklichen Zukunft, doch machte genau dieser Traum sie unglaublich glücklich und nahm ihr Angst vor der Zukunft, die in ihre aufgekommen war. Ja, sie war wirklich glücklich eine so gute Familie zu haben, die sie über alles lieben konnte… Kapitel 48: Wieder zu Hause --------------------------- 45. Wieder zu Hause   Zwei Tage später holte Shikamaru Temari und seine Kinder aus dem Krankenhaus wieder ab. Seine Eltern begleiteten ihn dabei. Sie wollten den beiden jungen Eltern noch am Anfang etwas unter die Arme greifen, auch wenn Temari und Shikamaru darauf eigentlich absolut keine Lust hatten, doch kamen die beiden gegen Yoshino einfach nicht an, egal was sie sagten und machten, Yoshino ließ sich nicht überreden und so hatte Temari irgendwann einfach aufgegeben, weil sie keine Lust darauf hatte, sich noch weiter mit ihrer zukünftigen Schwiegermutter zu streiten.   „Bist du fertig?“, fragte Shikamaru sie genervt. Auf dem ganzen Weg bis zum Krankenhaus war ihm seine Mutter auf die Nerven gegangen.   „Zick mich nicht so an klar?!“, meckerte sie ihn voll. Sie konnte ja verstehen, dass er genervt war, aber das war trotzdem kein Grund sie so an zu maulen, immerhin wusste er genau, dass sie es nicht mochte von ihm an gemault zu werden. Schnell schnappte sie sich ihre Tasche und warf sie ihm in die Arme.   „Hier!“, sagte sie eingeschnappt, nahm sich einen der beiden Kinderwagen und stolzierte an ihm vorbei. Yoshino folgte ihr ebenfalls mit einem Kinderwagen und ihrem Mann im Schlepptau. So blieb Shikamaru nichts anderes übrig den anderen seufzend zu folgen.   Zusammen mit seinem Vater trottete er Temari und Yoshino hinterher. Die beiden Frauen waren vorgegangen und unterhielten sich über Gott und die Welt, während er schweigend neben seinem Vater herlief.   „Mach dir nichts draus, Shikamaru. Yoshino hat mir erzählt, dass Akira die Nächte durchgemacht und Temari auf Trapp gehalten hat. Sie hatte kaum Zeit zum Schlafen, weil der Kleine die Nacht durchgemacht hat und die beiden anderen waren den restlichen Tag wach. Da musst du verstehen, dass sie ein wenig gerädert ist…“, erklärte ihm sein Vater. Shikamaru sah auf und starrte Temari auf den Rücken, wobei er sie musterte. Das hatte er nicht gewusst, hätte er vorher gewusst, dass sie kaum geschlafen hatte, hätte er ein wenig darauf geachtet wie er damit umging. Er würde wohl versuchen dafür zu sorgen, dass sie ein wenig mehr Schlaf bekam. Es war wirklich nicht gut, wenn sie beide genervt waren, denn dann gingen sie sich immer gegenseitig an und darauf hatte er keine Lust. Es würde schon schwer genug werden mit den drei kleinen, da mussten sie sich nicht auch noch streiten…   Als hätte sie gemerkt, dass Shikamaru ihr schon seit einer ganzen Weile auf ihren Rücken starrte, drehte sie sich plötzlich um und sah ihn an. Er konnte genau sehen wie sie auf ihrer Unterlippe herum kaute und sich dann wieder von ihm wegdrehte. Shikamaru fragte sich, was im Kopf seiner Freundin vorging. Nur selten kaute sie sich auf ihrer Unterlippe herum. Eigentlich tat sie dies nur, wenn sie nervös war oder über etwas angeregt nachdachte, doch hatte er keine Ahnung, was das sein konnte. Zu gerne hätte er gewusst, über was seine Mutter gerade mit Temari sprach.   ~~~   „Vielleicht hast du Recht, aber er hätte mich auch nicht gleich so an maulen müssen…“, gab sie zu.   „Oder du hättest ihm einfach gesagt, dass der kleine Stress gemacht hat. Du weißt doch wie er ist. Er ist immer etwas genervt, doch hätte er das gewusst, wäre er sicher etwas fürsorglicher gewesen, meinst du nicht?“, fragte Yoshino sie liebevoll. Temari dachte einen Moment lang nach. Als sie sich umgedreht hatte, hatte sie bemerkt wie er sie nachdenklich gemusterte hattet, vielleicht bereute er es ja, dass er sie so an gemault hatte. Und eigentlich wusste sie genau, dass Yoshino Recht hatte, woher hätte Shikamaru auch wissen sollen, dass sie gerade nicht gut drauf war. Sie hatte ihm schließlich nicht gesagt, dass Akira die Nächte durchmachte, während sein Bruder und seine Schwester schliefen. Darüber hatte sie nur mit Yoshino gesprochen, weil sie nicht wollte, dass er sich Sorgen machte und über Nacht bei ihr blieb.   „Kannst du kurz auch Masato und Akira schieben?“, fragte Temari plötzlich ihre Schwiegermutter. Yoshino schenkte ihr ein Lächeln. Sie wusste genau, was Temari nun vorhatte.   „Ich kann zwar keine zwei Kinderwagen schieben, aber ich kann hier kurz warten, bis du fertig bist und wiederkommst“, erwiderte sie und zwinkerte ihr zu.   „Danke“, meinte Temari, ließ den Kinderwagen stehen und dreht sich um. Schnell lief sie zu Shikamaru und Shikaku, welche sie überrascht ansahen und stehen blieben. Ohne Vorwarnung fiel sie Shikamaru in die Arme und drückte ihre Lippen auf seine, wobei ihre Arme in seinen Nacken wanderten.   Shikaku betrachte die zwei schmunzelnd und lief langsam zu seiner Frau, welche er dann in den Arm nahm und auch ihr einen kurzen Kuss gab.   „Wie hast du das denn hinbekommen?“, fragte er sie neugierig, wobei er sie musterte. Yoshino kicherte.   „Das ist mein Geheimnis“, erwiderte sie lächelnd und streckte ihm die Zunge raus. Sie würde ihrem Mann sicher nicht den Trick sagen, sonst würde er den wahrscheinlich auch bei ihr anwenden und das konnte sie sicherlich nicht gebrachen, immerhin war sie die Person, die in ihrer Ehe die Hosen an hatte, zumindest meistens.   ~~~   „Womit habe ich das denn verdient?“, fragte Shikamaru neugierig, nachdem Temari ihre Lippen wieder von seinen genommen hatte.   „Naja, also…“, druckste sie herum und spielte verlegen mit seinen Nackenhaaren. „Es tut mir leid, dass ich dich so angemeckert habe, aber ich war total müde, weil Akira die ganze Nacht durchmacht. Da müssen wir unbedingt etwas tun. Er kann nicht den ganzen Tag schlafen und dann in der Nacht seine Geschwister wecken. Aber Fakt ist, dass ich dich eigentlich nicht anschreien wollte, immerhin weiß ich ja, dass du dauergenervt und ein Faulpelz bist“, sagte sie letztendlich und gab Shikamaru noch einen weiteren zärtlichen Kuss. Kopfschüttelnd löste sich Shikamaru wieder von Temari.   „Du kannst dich nicht mal bei mir entschuldigen, ohne mich zu necken, oder?“, stellte er fest, wobei er nach ihrer Hand griff und ihre Finger mit den seinen verschlang. Temari zuckte jedoch nur mit den Schultern, schließlich hatte er ja auch Recht mit seiner Annahme. Sie konnte nicht einfach ohne ihn zu necken und das würde sie sich sicher nicht nehmen lassen.   „Lass uns zu deiner Mutter gehen, die wartet schon“, meinte sie nur und lief, ohne auf eine Antwort von ihm zu warten, los und weil Shikamaru nichts übrig blieb, musste er seiner Liebsten folgen.   Bei Yoshino und Shikaku angekommen übernahm Temari wieder einen der Kinderwagen und schob ihn vor sich her. Shikamaru steckte seine Hände in seine Hosentaschen und lief neben ihr her, dabei wanderte sein Blick immer wieder zwischen dem Weg, seinen Kindern und Temari hin und her. Yoshino und Shikaku folgten den beiden zusammen mit Satsuki. Zusammen gingen sie alle zum Haus, in welchem Shikamaru und Temari wohnten. In den letzten beiden Tagen hatte Shikamaru mit der Hilfe seiner Freunde noch die letzten Sachen im Kinderzimmer erledigt, sodass die drei Babys sich auch wohlfühlen konnten.   Als die kleine große Familie zu Hause ankam, legten sie Masato, Satsuki und Akira in ihre Bettchen. Irgendwie hatten es Shikamaru und Temari mit der Unterstützung von Shikaku doch geschafft Yoshino los zu werden und so konnten sie es sich auf ihrem Sofa gemütlich machen. Shikamaru nahm seine Temari in seine Arme, wobei sie sich nur noch ein wenig mehr in seine Brust kuschelte.   „Wir sollten die ruhige Zeit genießen, bis der Stress los geht“, murmelte Shikamaru und strich ihre eine blonde Strähne aus dem Gesicht.   „Du faulenzt doch so oder so schon die ganze Zeit“, erwiderte sie, wobei sie ihn breit angrinste, doch zerstörte ihr Gähnen diesen Effekt völlig.   „Und du solltest dich ein wenig mehr ausruhen, sonst klappst du mir noch ab“, konterte und sah sie ein wenig besorgt an. Wieder musste Temari gähnen.   „Vielleicht hast du Recht“, murmelte sie, schloss ihre Augen und kuschelte sich noch ein wenig mehr an ihn. Shikamaru ließ dies schmunzeln, immerhin kam es nicht oft vor, dass sie ihm Recht gab. Fürsorglich strich er ihr durchs Haar und erhob sich mit ihr in seinen Armen.  „Ich denke aber es ist besser, wenn du im Bett schläfst“, flüsterte er ihr zu. Vorsichtig trug er sie die Treppe hinauf ins Schlafzimmer, legte sie ins Bett und deckte sie mit der Decke zu, dann legte er sich zu ihr und betrachtete sie beim Schafen, dabei schlief er, ohne es wirklich zu merken, auch selber ein.   Plötzlich wurde er durch lautes Geschrei geweckt. Er brauchte ein paar Sekunden, bis er realisierte, was Sache war. Neben sich spürte er eine Bewegung und er sah, wie Temari langsam er wachte und aufstehen wollte.    „Lass mal, ich geh schon“, meinte er, bevor er sich aus dem Bett erhob und das Schlafzimmer verließ, um ins Kinderzimmer zu gehen. Er musste sich beeilen, bevor auch die anderen Kinder aufwachten, denn dann war das Geschrei groß. Als er in das Kinderzimmer kam, sah er schon gleich, wer der Übeltäter war. Satsuki lag in ihrem Bett und weinte. Shikamaru trat zu ihr heran ans Bett, holte seine kleine Prinzessin aus ihrem Bett und nahm sie in seine Arme. Sacht wiegte er sie hin und her, um sie zu beruhigen, doch das Geschrei ebbte nicht ab. Mit einem kleinen Test prüfte er ihre Windeln, doch auch die waren noch nicht voll. Da fiel ihm nur noch eine Sache ein, die sein kleines Mädchen haben wollte. Also ging er mit ihr im Arm zurück ins Schlafzimmer, dort wartete Temari schon geduldig auf ihn.   „Ich denke sie hat Hunger“, meinte er, als er sich mit Satsuki im Arm wieder ins Bett legte und sie Temari überreichte. Diese entblößte ihre Brust und ließ ihre Tochter trinken. Gierig saugte Satsuki an der Brust ihrer Mutter. Shikamaru beobachtete die beiden gespannt. Noch immer konnte er nicht so richtig glauben, dass er Vater war. Die letzten Monate waren einfach so schnell vergangen, dass er sich gar nicht richtig darauf einstellen konnte, auch wenn er glaubte, dass sie das sicher schaffen konnten, immerhin waren sie schon viel erwachsener als manch andere in ihrem Alter.   Shikamaru lag gerade mal ein paar Minuten, da begann das Geschrei von neuem. Überrascht blickte er zu Temari und Satsuki, doch sein kleines Mädchen saugte noch immer gierig an der Brust ihrer Mutter.   „Das ist bestimmt Masato, der auch Hunger hat“, teilte Temari ihm mit. Shikamaru wusste gleich, dass das eine indirekte Aufforderung war, aufzustehen und nach ihm zu sehen. Also erhob er sich seufzend und machte sich wieder auf den Weg ins Kinderzimmer. Dort stellte sich heraus, dass Temari Recht gehabt hatte, es war wirklich Masato, der schreite und er hatte Hunger, wie sie es vorausgesagt hatte. Also nahm er auch seinen Sohn auf den Arm und ging mit ihm zurück ins Schlafzimmer, wo Satsuki und Temari waren. Satsuki lag neben der hübschen Blondine, die schon die Arme nach ihrem Sohn ausstreckte. Shikamaru übergab ihn ihr und legte sich wieder neben seine Tochter, welche er sogleich in seine Arme schloss, während Temari Masato seine Milch gab.   Doch konnte Shikamaru sich wieder nicht lange ausruhen, denn wenig später begann das Babygeschrei von neuem. Seufzend legte er Satsuki vorsichtig neben sich aufs Bett und stand dann auf, um wieder ins Kinderzimmer zu gehen.   „Seltsam, normal wacht Akira nie auf, wenn Masato und Satsuki wach sind…“, hörte er Temari noch sagen, als er das Zimmer verließ. Im Kinderzimmer angekommen, ging er sofort auf Akiras Bettchen zu und holte seinen Sohn heraus, um ihn auf den Arm zu nehmen, doch reichte das schon, um ihn zu beruhigen und das Geschrei zu beenden, denn nun beobachtete ihn sein Sohn mit seinen blaugrünen Augen. Da das Geschrei aufgehört hatte, wollte Shikamaru ihn wieder in sein Bettchen legen, doch begann das Geschrei wieder von neuem. Also nahm er ihn auf seine Arme und ging mit ihm zurück ins Schlafzimmer.   „Akira will scheinbar nur ein wenig Aufmerksamkeit“, meinte er, als er dort ankam. Masato und Satsuki lagen neben Temari im Bett und kuschelten sich aneinander. Shikamaru wollte Akira dazulegen, doch da begann der kleine schon zu weinen. Also nahm er ihn wieder auf seine Arme und legte sich mit ihm wieder ins Bett.   „Gib ihn mir“, verlangte Temari und schenkte ihm ein Lächeln. Shikamaru nickte und überreichte ihr seinen Sohn. Nun nahm sie ihn ihrer Saits auf den Arm und drückte ihn an ihre Brust. Leicht wiegte sie ihn hin und her und summte dabei leise ein Schlaflied vor sich hin, bis er eingeschlafen war. Was sie nicht eingeplant hatte, war, dass auch Shikamaru dabei einschlief.  Als sie es sah, legte sich ein Schmunzeln auf ihre Lippen. Sie legte Akira zu seinen Geschwistern, beugte sich zu Shikamaru rüber und gab ihm einen Kuss.   „Schlaf gut mein Schatz“, flüsterte sie ihm leise zu und deckte ihn, ihre Kinder und sich selbst mit einer Decke zu. Lächelnd betrachtete sie ihre Familie. Sie wusste, dass die nächsten Wochen und Monate hart werden würden, doch war sie unglaublich glücklich. Endlich hatte sie ihre eigene Familie, auch wenn sie damit hätte etwas warten können. Mit diesem Gedanken sank sie langsam in das Land der Träume und schlief glücklich neben ihrer Familie ein. Kapitel 49: Ein Tag frei ------------------------ 46. Ein Tag frei   Die nächsten Wochen und Monate waren wirklich hart für die beiden jungen Eltern. Sie kamen kaum noch zum Schlafen und hatten die ganze Zeit zu tun. Ihr größtes Problem war, dass Akira am Tage schlief und in der Nacht einen riesigen Terror veranstaltete, wodurch auch seine Geschwister nicht schlafen konnten. Shikamaru opferte sich dann immer auf und schon seinen Sohn so lange durch die Straßen Konohas, bis der kleine Mann eingeschlafen war, dabei bekam er von den verschiedensten Leuten blöde Sprüche an den Kopf geworfen. Sie alle verstanden die Situation falsch und dachten, er würde seinen Sohn mit zu irgendeiner Party nehmen und ihm nicht seinen nötigen Schlaf geben, wobei es doch eigentlich andersherum war. Nur einmal war es nicht so gewesen. Er war wieder einmal mit seinem Sohn unterwegs, da kam ihm eine alte Frau mit ihrer Tochter entgegen. Sie kamen direkt auf ihn zu und er stellte sich jetzt schon darauf ein wieder einen blöden Spruch zu hören, doch die alte Dame beugte sich lächelnd über seinen Sohn.   „Na mein kleiner, lässt du deinen Papa nicht schlafen?“, fragte sie Akira und stellte sich wieder aufrecht. Auf Shikamarus Lippen legte sich in diesem Moment ein Schmunzeln. Er fühlte sich gut und freute sich, dass es jemand gab, der ihn verstand. Und so schob er den Kinderwagen weiter.   Durch den Schlafmangel und den ganzen Stress waren Shikamaru und Temari ziemlich geladen, sodass sie sich immer wieder anschrien und zickten. Manchmal schwiegen sie sich tage lang an. Oft musste Yoshino, die die beiden immer mal wieder besuchen kam, um ihnen unter die Arme zu greifen, als Vermittler einspringen und den Streit der beiden schlichten. Sie konnte zwar verstehen, dass die beiden genervt waren, doch fand sie es gar nicht gut, dass sie sich so stritten. Sie hatte Angst, dass die beiden sich aus diesem Grund trennte, auch wenn sie sich vorher schon immer gestritten hatten und dort nichts passiert war und es eigentlich schon normal für die beiden war, doch waren diese Streitereien anders als die sonstigen und sie wollte nicht, dass die beiden sich trennten, immerhin mochte sie Temari wirklich sehr und fand, dass sie gut zu ihrem Shikamaru passte.   „Shikaku, wir müssen unbedingt etwas machen…“, jammerte Yoshino, als sie mal wieder von einem Besuch bei Temari und Shikamaru wiedergekommen war.   „Haben sie sich schon wieder gestritten?“, hackte er nach und sah seine Frau abwartend an. Yoshino seufzte.   „Ja und sie wollten einfach nicht auf mich hören, egal, was ich gesagt habe“, beschwerte sie sich.   „Du machst dir wirklich Sorgen, oder?“, stellte Shikaku fest.   „Ich will einfach nur nicht, dass die beiden sich trennen, immerhin passen sie wirklich gut zusammen und haben drei Kinder, außerdem sind sie nicht verheiratet“, erwiderte sie. Shikaku seufzte.   „Ich glaube zwar nicht, dass die beiden sich trennen, sondern eher, dass sie das nur noch mehr zusammen bringt, aber, wenn du unbedingt willst, können wir ja was tun“, meint er.   „Und wie?“, fragte sie.   „Wir nehmen ihnen für einen Tag die Kinder ab, dann haben sie mal wieder Zeit für sich und können sich ein wenig ausruhen“, schlug er vor. Yoshino dachte eine Weile nach und überlegt, dieser Plan wirklich funktionieren konnte.   „Glaubst du denn wirklich, dass Temari ihre Kinder uns einfach so überlässt? Sie ist wie eine Wolfsmutter und lässt ihre Jungen nicht einfach so alleine“, sagte sie schließlich.   „Du verstehst dich doch so gut mit unserer zukünftigen Schwiegertochter so gut, lass dir was einfallen“, konterte er.   ~~~   Einige Tage später machten sich Shikaku und Yoshino auf zum Haus von Shikamaru und Temari. Yoshino war die Wolfsmutter umgangen und hatte gleich mit ihrem Sohn gesprochen, welchen sie schließlich mit guten Argumenten überzeugen konnte. Dieser musste dies nun nur noch seiner Liebsten klar machen, doch war er auch der Meinung, dass ein freier Tag für sie beide wirklich nicht schaden könnte und diesen wollten Shikaku und Yoshino ihnen ermöglichen.   Voller Tatendrang klingelte Yoshino an der Tür der beiden und wartete darauf, dass diese sich öffnete. Es dauerte auch nicht lange und eine erschöpfte Temari blickte ihr entgegen. Dunkle Augenringe zierten ihr Gesicht. Auf ihren Armen trug sie Satsuki, die vergnügt mit ihren Haaren spielte. Wenn Yoshino ehrlich war, beneidete sie Temari irgendwie. Die Kinder standen ihr wirklich gut und sie hatte schon einige ihrer Pfunde fallen lassen. Sie schien wirklich eine gute Mutter zu sein und das freute Yoshino wirklich sehr, denn zeigte ihr, dass ihr fauler Sohn die richtige Frau gefunden hatte, dies bestätigte sich ihr immer dann, wenn sie die beiden zusammen sah, vor allen in intimen Momenten, in denen sie glaubten alleine zu sein.   „Was wollt ihr denn hier?“, fragte Temari überrascht, als sie ihre beiden Gäste sah.   „Möchtest du uns nicht erst mal hinein bitten, Liebes, es ist wirklich kalt hier draußen“, erwiderte die Braunhaarige, doch wartete sie erst gar nicht auf eine Antwort sondern trat an der jungen Mutter vorbei und betrat das Haus, immerhin war es draußen ziemlich kalt. Es war mittlerweile Dezember und in Konoha lag jede Menge Schnee. Temari seufzte und bat nun auch ihren Schwiegervater hinein, der sie entschuldigend anlächelte, doch Temari wank ab. An das Verhalten ihrer zukünftigen Schwiegermutter hatte sie sich mittlerweile gewöhnt, auch wenn sie es nicht wirklich gut fand, außerdem konnte Shikaku nichts für das Verhalten seiner Frau.   Als sie im Wohnzimmer, in welches sie Shikaku gefolgt war, ankam, sah sie dort Yoshino bereits sitzen. In ihren Armen hielt sie Masato, was sie daran feststellte, dass braune Augen jeder ihrer Bewegungen verfolgten und das Kind wach war, denn Akira schlief noch immer in den Armen seines Vater, dort verbrachte er die meiste Zeit, weshalb Satsuki oft weinte, denn auch sie wollte auf den Arm ihres Vaters. Manchmal nervte es Temari wirklich, dass zwei ihrer Kinder richtige Papakinder waren und nur zu ihr kamen, wenn es mal Milch gab, wobei sie jedoch mit dem abstillen begann. Nur Masato war es egal wer ihn hielt, er ließ sich auch von Fremden hochheben und tragen.   „Also, was führt euch zu uns?“, stellte sie ihre Frage erneut.   „Du hast noch nicht mit ihr geredet?“, fragte Yoshino ihren Sohn und sah ihn böse an. Shikaku brachte dies zum Schmunzeln. Scheinbar hatte auch sein Sohn keine Lust darauf der Wolfsmutter ihre Kinder zu entreißen, doch konnte er es wirklich gut verstehen, er hatte auch keine wirklich Lust darauf sich mit Temari anzulegen und wenn man so überlegte, konnte man sie wirklich mit einer Wolfmutter vergleichen. Sie ließ ihrer Schützlinge nicht aus ihren Augen und überließ sie auch nicht jedem, ganz zu schweigen davon, dass sie sie alleine lassen würde. Sie war wirklich eine gute Mutter.   „Was solltest du mir denn sagen, Shikamaru?“, fragte Temari ihn liebevoll, doch konnte er genau heraushören, dass dies gar nicht so liebevoll gemeint war wie es klang sondern mehr einer Drohung ähnelte.   „Meine Mutter hat vorgeschlagen, dass wir ihnen für einen Tag unsere Kinder überlassen und wir uns ein wenig ausspannen. Also ein freier Tag so gesehen“, erklärte er ihr unsicher. Temari warf ihm einen bösen Blick zu.   „Wieso sollen wir ihnen unsere Kinder überlassen? Wir schaffen das auch so! Außerdem ist es nicht so, dass man sich von seinem Elternjob mal frei nehmen kann. Das ist ein Job rund um die Uhr. Ich weiß ja, dass du es nicht so mit Arbeiten hast, aber ich dachte du würdest das hier mit mir durchziehen, aber wenn du es nicht packst, kannst du dir ja auch einen freien Tag nehmen und zu deiner Mutter gehen, ich schaffe das auch ohne dich!“, schrie sie ihn an, stand auf und ging in die Küche, wo sie die Tür hinter sich zu knallte. Prompt begann Satsuki zu weinen. Temari bereute es, dass sie so laut geworden war und versuchte ihre kleine Tochter wieder zu beruhigen, doch hatte sie sich einfach nicht zurück halten können. Sie hatte sich in ihrer Ehre als Mutter verletzt gefühlt als würde sie es nicht schaffen Mutter von drei Babys zu seien. Sie würde das sicher auch ohne ihren Freund schaffen, zumindest glaubt sie fest daran. Temari wusste, dass sie ein wenig jung war, um Mutter zu seien und dass es einige in Konoha gab, die es nicht gut fanden und hinter hervorgehaltener Hand über sie sprachen, weil sie so jung war und Shikamaru noch jünger und weil sie beide nicht zusammen waren. Viele waren der Meinung, dass sie ihn auf Befehl vom Kazekage verführte hatte, um das Band zwischen Suna und Konoha zu stärken, doch hatte sie bis jetzt immer darüber gestanden, weil sie gedacht hatte, dass sie es zusammen mit Shikamaru schaffen würde, außerdem hörte sie nicht auf die Meinung anderer, doch mittlerweile überlegte sie, ob sie damit wirklich richtig lag. In letzter Zeit hatten sie sich wirklich oft gestritten und auch anders als sonst. Sie hoffte, dass sich das bald änderte, denn lange würde sie es sicher nicht mehr machen. Sie wollte sich nicht auf ewig so mit Shikamaru streiten und es würde auch nicht auf ewig gut gehen, dem war sie sich sicher.   Während sie so beim Nachdenken ihre Tochter hin und her gewogen hatte, hatte diese sich wieder beruhigt. Nun strich sie ihrer Mutter mit ihren kleinen Händen über die Wange. Eben hatte Temari noch eine Grimmige und Traurige Grimmasse gezogen, doch zierte nun ein sanftes Lächeln ihre Lippe. Es war als hätte ihr kleines Mädchen gespürt, dass sie traurig war und versucht sie wieder glücklich zu machen. Aber genau das war ihr mit ihrer kleinen Gestehe auch gelungen. Dennoch blieb Temari weiterhin in der Küche, sie hatte keine Lust darauf sich mit Shikamaru und ihren Schwiegereltern auseinander zu setzten, weshalb sie sich mit ihrer Tochter aufs Fensterbrett setzte und hinaus in die verschneite Landschaft starrte, dabei strich sie Satsuki immer wieder durchs Haar und sprach mit ihr. Natürlich wusste sie, dass ihre Tochter ihr nicht antworten würde, doch tat es ihr einfach gut mit ihr zu sprechen. Dabei merkte sie gar nicht wie die Zeit langsam verstrich, ihr war es so oder so egal, was die anderen taten, sie wollte erst mal alleine mit ihrer Tochter sein, denn sie hatte keine Lust auf streiten, dafür liebte sie Shikamaru viel zu sehr und so wollte sie sich sicher nicht mit ihm streiten, nicht indem sie sich so gegenseitig verletzten. Früher war das anders gewesen. Sie hatten sich zwar auch gestritten, doch war da alles nur Spaß gewesen und eigentlich wurde dabei keiner Verletzt. Irgendwie konnten sie auch nicht ohne ihre Streitereien, aber solche wollte sie nicht haben und schon gar nicht jetzt, denn jedes Mal, wenn sie sich stritten begannen die Babys zu weinen, aber genau das wollte sie nicht, sie wollte, dass es den Kleinen gut ging.   Plötzlich wurde sie aus ihren Gedanken gerissen, als es sacht gegen die Tür klopfte und kurze Zeit später eine Person die Küche betrat. Als Temari aufblickte, um zu sehen, wer gekommen war, um ihr gesellschafft zu leisten, sah sie direkt in ein paar braune Augen. Es waren dieselben Augen wie die von ihrem Liebsten, doch waren diese ein wenig älter. Temari wusste gleich um wen es sich hier handelte.   „Also hast du den kürzeren Strohhalm gezogen“, stellte sie belustigt fest, worauf sie Shikakus raues lachen hörte. Er zog sich einen Stuhl heran und setzte sich zu Temari ans Fenster.   „Sieht wohl so aus“, erwiderte er lächelnd.   „Und was willst du?“, hackte sie nach, auch wenn sie die Antwort darauf schon kannte.   „Ich will mit dir über die Sache von eben reden“, erklärte er ihr. Temari nickte und drehte sich wieder zum Fenster. Sie hatte keine Lust zu reden, auch nicht wenn es ihr zukünftiger Schwiegervater war, mit dem sie da reden sollte, sie wollte einfach nur alleine mit seiner Tochter sein, doch so schnell wollte Shikaku nicht aufgeben, weshalb sie eine Weile einfach nur schweigend da. Nur Satsukis Babylachen erfüllt die Küche.   „Temari, niemand wollte sagen, dass du eine schlechte Mutter bist oder dass Eltern sein leicht ist“, durchbrach Shikaku schließlich die Stille. Temari sah jedoch weiterhin aus dem Fenster und schenkte ihm keinerlei Aufmerksamkeiten, doch wusste Shikaku genau, dass sie ihm zuhörte, weshalb er auch fort fuhr.   „Weißt du, Yoshino hat sich ziemlich große Sorgen gemacht, weil ihr euch immer streitet und sie Angst hat, dass du deine Sachen packst und abhaust. Und wenn du ehrlich bist, hast du daran, doch auch schon gedacht, oder Temari?“, meinte er und sah sie abwartend an. Temari drehte sich zu ihm um und schluckte, doch drehte sie sich schnell wieder weg, weil es ihr unangenehm war, dass Shikaku es schaffte sie so zu durchschauen, vor allen wenn es um so was ging. Shikaku stand nun auf und legte seine Hand auf ihre Schulter. Temari hatte irgendwie das Bedürfnis ihn anzusehen, weshalb sie sich wieder vom Fenster abwand und in seine braunen Augen sah.   „Temari, ich kann dich wirklich gut verstehen. Es ist sicher schwer für dich. Ich weiß, was die Leute sagen und das wirklich nicht fair ist. Und auch ich habe ein Kind großgezogen, auch wenn es nur eins war und nicht drei, was sicher wesentlich schwerer ist. Ihr seid beide gestresst und müde, wodurch der ganze Streit entsteht, aber warum willst du dir da nicht helfen lassen? Yoshino und ich, wir sind immer für euch da und wollen euch ein wenig unter die Arme greifen, gerade weil es mit drei kleinen Babys nicht leicht ist. Dazu kommt noch, dass ihr relativ jung seid und noch nicht so viel Erfahrung habt wie wir. Aber keiner, wirklich keiner will sagen, dass du eine schlechte Mutter bist und diese ganze Situation nicht meisterst, im Gegenteil, du bist eine super Mutter und hast die Schwangerschaft und auch die ganzen letzten Monate hervorragend gemeistert, du hast wichtige Entscheidungen getroffen und stehst dazu und wir, das heißt deine Brüder, Shikamaru, Yoshino und ich, also deine Familie, wir stehen hinter dir und wollen dich dabei unterstützen die kleinen groß zu ziehen. Dazu gehört aber auch, dass du sie uns einfach mal überlässt und dir einen schönen Tag mit Shikamaru machst, denn das habt ihr dringend möglich, findest du nicht? Oder wann hast du dich das letzte Mal wirklich mit ihm unterhalten und Zeit mit ihm zusammen verbracht, ohne dass du jede Sekunde an deine Kinder gedacht hast? Es ehrt dich, dass du dafür dein Leben auf den Kopf gestellt hast, aber denk auch mal an dich und Shikamaru. Als Yoshino ihm den Vorschlag gemacht hat, hat das getan. Er hat darüber nachgedacht, was das Beste für euch beide ist, weil auch er diese Streitereien nicht mehr aushält, darum nimm dir Zeit, gib uns die Kinder, wir passen gut auf sie auf und mach dir einen schönen Abend mit Shikamaru“, erklärte er ihr.   Temari hatte ihm die ganze Zeit über zugehört und über das nachgedacht, was er gesagt hatte und sie musste sich eingestehen, dass er wirklich Recht hatte mit allem, was er sagte und vielleicht war es wirklich gut, wenn sie einen schönen Abend mit Shikamaru verbrachte und einmal alles vergaß und einfach nur glücklich mit ihrem Freund war. Mit einem dankbaren Lächeln drehte sie sich zu ihm um und umarmte Shikaku leicht, sodass sie Satsuki nicht erdrückte.   „Danke“, flüsterte sie ihm leise zu. Shikaku erwiderte ihr Lächeln.   „Das hab ich wirklich gern gemacht, aber jetzt los. Geh zu Shikamaru und macht euch einen schönen Abend“, erwiderte er, drückte sie ein wenig von sich weg und nahm ihr Satsuki ab. Temari nickte und ging aus der Küche. Shikaku folgte ihr mit Satsuki auf dem Arm.   Im Wohnzimmer wartete bereits Shikamaru auf sie. Gespannt aber auch nervös sah er auf die Tür zur Küche. Eine Welle der Erleichterung überfiel ihn, als sich die Tür endlich öffnete und Temari mit einem kleinen Lächeln heraus kam. Shikaku hinter hob den Daumen und zeigte den beiden so, dass er alles geklärt habe. Temari ging jedoch an Yoshino vorbei direkt auf Shikamaru zu. Dieser sah seine Freundin überrascht an, als sie sich völlig ungeniert auf seinen Schoß setzte und ihre Arme um seinen Nacken schlang. Da war es gut, dass er Akira erst vor wenigen Minuten in seine Babyschale gelegt hatte.   „Es tut mir leid, dass ich dich so angeschrien habe. Lass uns bitte nicht mehr streiten…“, flüsterte sie ihm zu, sodass nur sie beide verstanden, was sie sagte. Sie hatte keine Lust darauf, dass Yoshino und Shikaku etwas von ihrer Schwäche mitbekamen, wobei Shikaku es schon längst bemerkt hatte, sie hoffte nur, dass er es für sich behielt.   „Und willst du mit mir raus oder wollen wir versuchen hier zur Ruhe zu kommen“, fragte er sie nun seiner Saits flüsternd.   „Nun, wenn du es schaffst deinen faulen sexy Hintern hinaus zu schwingen, können wir auch draußen etwas machen, wobei es ziemlich kalt werden kann“, erwiderte sie kichernd. Shikamaru begann zu Schmunzeln, er fand es einfach nur toll, dass Temari es schaffte ihren Ärger einfach zu vergessen und ihn wieder zum Lächeln brachte.   „Du kannst es einfach nicht lassen, oder?“, fragte er sie lächelnd und hob sie hoch. Temari zuckte mit den Schultern und ließ sich von ihm zur Garderobe tragen. Yoshino und Shikaku folgten ihnen. Sie hatten beide ein Kind im Arm.   „Also werdet ihr jetzt doch gehen?“, fragte Yoshino und sah von einem zum anderen. Temari nickte.   „Wir haben uns dazu entschlossen, einen schönen Abend zu zweit zu verbringen, ohne dass wir uns streiten“, erklärte Shikamaru, wobei er Temari in ihren Mantel half, dann zog er sich seinen an.   „Zieht euch bitte warm an, es ist sehr kalt draußen“, wies Yoshino sie darauf hin.   „Mum, ich bin neunzehn Jahre alt, du musst mich nicht mehr bemuttern“, beschwerte sich Shikamaru, wobei er sich einen Schal um ihren Hals schlang.   „Ich mein es ja nur gut mit euch“, jammerte Yoshino wieder rum. Temari schenkte ihr ein kleines Lächeln und kam auf sie zu.   „Danke, dass ihr auf die drei Aufpasst“, sagte sie lächelnd zu ihr, dann beugte sie sich zu Masato und gab ihm einen Kuss, auch Satsuki gab sie einen Kuss, um sich von den beiden zu verabschieden. Bei Akira ließ sie es lieber bleiben, um ihn nicht zu wecken.   „Also, bist später“, verabschiedete sie sich, bevor Shikamaru sie aus der Tür hinaus in die Kälte zog. Yoshino und Shikaku sahen ihnen noch einen Moment lang hinterher, dann gingen sie wieder zurück ins Wohnzimmer und machten es sich auf dem Sofa gemütlich, wo sie eine schöne Zeit mit ihren drei Enkeln verbrachten, auch wenn es das ein oder andere Mal etwas stressig war, aber was sollte man auch machen, wenn drei kleine Babys auf einmal schrien?   Hand in Hand gingen die beiden die verschneiten Straßen entlang. Temari hatte sich an Shikamarus Schulter gekuschelt und genoss einfach freie Zeit zusammen mit ihrem Liebsten, bis sie wieder an eine Gruppe Frauen vorbei kamen, die mit hervorgehaltener Hand über sie lästerten. Schwer seufzte Temari und löste sich wieder von Shikamaru.   „Seit wann machst du dir Gedanken darüber, was andere über dich sagen und denken?“, fragte Shikamaru überrascht. Natürlich hatte er bemerkt, weshalb sie sich so verhielt und dass es schon öfters vorgekommen war. Es wunderte ihn nur, dass es sie interessierte, was die anderen dachten, normal würde sie nichts darauf geben oder ihnen die Meinung geigen.   „Ich weiß nicht so Recht… Dein Vater hat mich das auch schon gefragt, aber… es macht mich irgendwie fertig, ich weiß auch nicht so genau warum. Nervt es dich denn nicht, dass sie das immer sagen? Ich will nicht, dass man so über meine Kinder oder dich redet“, erklärte sie ihm, wobei sie jedoch die ganze Zeit auf den Boden sah. Sie wusste selbst, dass es dämlich war, doch konnte sie einfach nicht anders. Plötzlich spürte sie, wie etwas Weiches ihr Kinn berührte und es mit sanftem Druck nach oben drückte, sodass sie Shikamaru, der mittlerweile stehen geblieben war, in die Augen gucken musste.   „Mir ist es egal, was die Leute sagen. Die haben alle keine Ahnung, außerdem waren wir noch nie wie andere Paare, oder? Warum sollten wir dann unsere Beziehung nicht auch anders führen? Ich weiß, dass viele der Meinung sind, dass wir heiraten sollten, aber ich denke, dass es dafür noch zu früh ist und wir kommen doch auch so klar, oder? Wenn du es dennoch willst, dann musst du es mir sagen, aber hör nicht auf das Geschwätz dieser Leute“, sprach er auf sie ein. Temari könnte sich dafür selbst Ohrfeigen, dass sie nicht auf ihr Gefühl sondern auf das Geschwätz dieser Leute gegeben hatte. Sie stellte sich auf ihre Zehenspitzen und gab ihm einen kurzen Kuss.   Temari war ihm wirklich dankbar dafür, dass er ihr die Augen geöffnet hatte. Shikamaru verstand dies auch ohne viele Worte, weshalb er seinen Arm um ihre Hüfte schlang und sie zu sich zog. Temari lehnte ihren Kopf wieder an seine Schulter und ging mit ihm wieder die Straßen entlang, ohne sich Gedanken darum zu machen, was die Leute auf den Straßen sagten. Sie verbrachten einen schönen Abend zusammen im Schnee, ohne dass sie sich auch nur einmal stritten. Shikamaru führte sie zum Essen aus und dann brauchte er sie zur Blumenwiese, die nun über und über mit Schnee bedeckt war. Sie betrachten zusammen den Mond und die Sterne, dabei redeten sie eine ganze Weile miteinander und diskutierten über die Situation, doch kamen sie zu dem Schluss, dass alles eigentlich gut so war, wie es war. Sie mussten sich nur ein wenig mehr Zeit für sich selbst nehmen und durften sich nicht mehr so oft streiten, aber sie beide glaubten fest daran, dass sie das mit der Hilfe von Shikamarus Eltern schafften und später, wenn die kleinen und sie beide älter waren, auch alleine. Sie waren gute Eltern und würden das alles zusammen meistern.   Als sie nach Hause kamen, fanden sie Yoshino und Shikaku auf dem Sofa schlafend. Akira, Masato und Satsuki lagen in ihren Bettchen und schliefen tief und fest. Temari legte schmunzelnd eine Decke über das schlafende Ehepaar und ging dann zu Shikamaru ins Schlafzimmer, dort zogen sie sich um und legten sich zusammen in ihr Bett. Sofort kuschelte sich Temari in Shikamaru starke Arme, der diese beschützend um seine Freundin legte. Es dauerte nicht lange, bis auch sie beiden eingeschlafen waren. Dies war die erste Nacht seit langem, in der die beiden tief und fest und ohne Störungen schliefen und es würden noch einige Nächte folgen... Kapitel 50: 2 Jahre später -------------------------- 47. 2 Jahre später   In den letzten zwei Jahren war viel passiert. Satsuki, Akira und Masato waren größer geworden und hatten krabbeln, laufen und sprechen gelernt. Aber nicht nur die drei hatten viel gelernt, auch Shikamaru und Temari waren mit dieser Aufgabe gewachsen. Nachdem sie Yoshino und Shikaku auch mal ihre Kinder gegeben hatten und sich auch etwas Zeit für sich genommen hatten, hatten sie sich auch nicht mehr gestritten, doch konnte Temari es noch immer nicht lassen, ihren Shikamaru zu necken. Auch die Paten übernahmen ab und zu eines der Kinder, um Temari und Shikamaru zu entlasten. Doch gaben die beiden ihre Kinder im Laufe der Zeit immer weniger ab, vor allen weil es an Temaris Ego kratzte, immerhin hatte Temari es geschafft in kürzester Zeit ihre ursprüngliche Figur zu erlangen, nur ein paar Gramm ließ sie Shikamaru zu liebe noch dran.   Zusammen mit ihren Freunden verbrachte die kleine Familie den Tag im Garten der Familie Nara-Sabakuno. Temari und Shikamaru hatte noch immer nicht geheiratet, aber das wollten sie in näherer Zukunft auch nicht. Es gefiel ihnen so, wie es im Moment war, denn so waren sie glücklich. Dabei war ihnen völlig egal, was die Leute sagten, immerhin war das ihr Leben und da zählte nur, was sie wollten, außerdem standen ihre Familien und Freunde hinter ihnen, auch wenn Yoshino sich über einer Hochzeit wirklich freuen würde, doch hatte sie nicht vor die beiden dazu zu zwingen, immerhin waren sie mittlerweile alt genug, um das selbst zu entscheiden.   Mit einem Lächeln betrachteten die beiden Eltern beim Spielen, doch hatten sie dabei ein genaues Auge darauf, was die drei machten und wer bei ihnen war, damit ihnen nichts passierte. Man konnte Temari wirklich mit einer Wolfsmutter vergleichen, denn jedem in Konoha aber auch in Suna und außerhalb war bewusst, dass Temari jeden Hals umdrehen würde, der ihren Kindern auch nur ein Haar krümmte. Da war es ihr egal, wer es war. Und so hatte sie immer ein wachsames Auge auf ihre Kinder, egal was sie tat. Auch jetzt, wo sie zusammen mit Shikamaru unter einem Baum lag und den Tag genoss, ließ sie ihre Kinder nicht aus den Augen.   Masato, der an TenTens Händen lief, und Saburo, der durch die Hände seines Vaters die Balance hielt, spielten zusammen Fußball, wobei man sagen konnte, dass TenTen und Sasuke ehrgeiziger waren als die beiden Kinder, doch hatten auch diese bereits einen Kampfgeist entwickelt, zumindest glaubte Temari fest daran dies zu sehen. Aber eigentlich war es ihr egal, ob er mit oder ohne Kampfgeist spielte. Sie fand einfach nur, dass es total knuffig war, wie die beiden kurzen an den Händen der älteren rannten und den Ball hin und her kickten. Natürlich hatten die Eltern darauf geachtet, dass der Ball nicht hart war, sodass sich niemand bei diesem kleinen Spiel verletzen konnte, immerhin ging es hierbei nur um den Spaß bei der Sache.   Satsuki und Kagura saßen zusammen auf einer Decke und spielten zusammen. Es sah so aus als wären die beiden die besten Freunde, doch Temari wusste genau, dass das nicht stimmt, denn immer, wenn man die beiden für ein paar Sekunden alleine ließ begannen sie sich die Haare auszureißen, dabei gewann Satsuki natürlich immer die Oberhand, nur war Sakura nie so glücklich, wenn sich die kleinen stritten. Sie hätte es lieber gehabt, wenn sie sich mochten, doch wussten sowohl sie als auch Temari, dass man das nicht beeinflussen konnte. Der jungen Blondine war es zumindest egal, ob Satsuki und Kagura Freunde waren. Sie würde ihre Tochter auf jeden Fall nicht dazu zwingen und überließ es ihr lieber selbst sich aus zu suchen mit wem sie befreundet sein wollte und mit wem nicht, außerdem waren sie ja auch noch ziemlich jung, weshalb sich das alles noch ändern konnte.   Um den Streit zwischen den beiden kleinen Mädchen zu unterbinden, hatte Temari auch Hinoko und Kurenai zu ihrer Gartenparty eingeladen. Der kleine Patensohn von Shikamaru war mittlerweile 5 Jahre alt und wurde nun bald auf die Akademie gehen. Im Moment passte er jedoch einfach nur auf die zwei kleinen Mädchen auf, damit sie sich nicht mehr stritten und das machte er wirklich gut, wobei er doch eher auf der Seite von Satsuki stand, um die er sich wie ein großer Bruder kümmerte. Temari, Shikamaru und Kurenai waren schon darauf gespannt, was sich da noch so entwickeln würde, immerhin wäre er ziemlich oft bei ihnen, vor allen weil Shikamaru versprochen hatte den Sohn von Asuma und Kurenai zu trainieren, aber auch weil der kleine Temari wirklich sehr mochte und gerne bei ihr war.   Auch Akira lag mit den beiden Mädchen und Hinoko zusammen auf der Decke, doch war er – wie sollte es auch anders sein – am Schlafen. Er hatte sich zu einem richtigen Faulpelz entwickelt, was Temari gewaltig störte. Es reichte ihr, wenn sie eine Schnarchnase zu Hause hatte, da brauchte sie nicht auch noch ein zweite, doch wusste sie schon genau, wie sie das ihrem Sohn die Faulheit austrieb, auch wenn Yoshino ihr immer wieder sagte, dass sie das nie im Leben schaffte, immerhin hatte auch sie es nie geschafft ihrem Sohn die Faulheit auszutreiben und musste drauf warten, dass Temari kam, damit es sich endlich etwas besserte. Temari war dennoch zuversichtlich, dass sie es schaffen würde, doch wollte sie ihm als Baby noch ein bisschen Zeit zum Faulenzen geben, schließlich war sie kein Monster.   Kurenai und Sakura saßen in zwei Stühlen auf der Terrasse und unterhielten sich, auch sie hatten dabei immer ein Auge auf ihre Kinder. Eigentlich wollte auch Neji kommen, damit TenTen nicht so alleine war, doch musste dieser zu einer Mission und konnte so nicht kommen. Auch Sasuke und Shikamaru gingen mittlerweile wieder auf Missionen, wobei sie sich noch etwas zurücknahmen, damit Sakura und Temari nicht allzu lange mit ihren Kindern alleine waren, auch wenn beide Frauen der Meinung waren, dass sie das auch alleine schafften, immerhin ging Sakura auch wieder Arbeiten. Natürlich war sie nicht mehr als Kunoichi tätig, dafür arbeitete sie jetzt Teilzeit im Krankenhaus. Später, wenn ihre Kinder älter waren, wollte sie dann Vollzeit arbeiten. Während Sakura arbeiten war, übernahm Temari zusätzlich auch ihre Kinder. Manchmal konnte das wirklich anstrengend sein, doch auch das schaffte sie super, außerdem war sie der Meinung, dass sie etwas tun musste, wenn sie schon nicht arbeiten ging, doch würde sich dies in näherer Zukunft auch ändern, denn dann arbeitete sie in der Akademie. Sie hatte schon vorher gewusst, dass das Leben als Hausfrau sie nicht ausfüllte, darum hatte sie sich schon frühzeitig darum bemüht einen Job in der Akademie zu erlangen, immerhin liebte sie das Leben als Kunoichi, doch wollte sie sich mit drei Kindern nicht mehr in Gefahr begeben und da war ein Job als Lehrer perfekt. Das dachte auch Shikamaru, auch wenn er wusste, dass er gegen Temaris Willen nur sehr schwer ankam.   Plötzlich wurden Shikamaru und Temari aus ihren Gedanken gerissen, als sie eine kindliche Stimme vernahmen.   „Pa-pa!“, hörten sie es rufen und sahen auf. Satsuki hatte sich auf ihre Beine gestemmt und lief nun mit ausgestreckten Armen auf sie zu, dabei sagte sie immer wieder: „Papa!“ Hinoko war sofort aufgesprungen und lief dem kleinen blinden Mädchen mit den zwei Zöpfen hinterher, damit ihr nichts passierte. Er benahm sich wirklich wie ein großer Bruder, zumindest wenn es um Satsuki ging. Temari und Shikamaru betrachteten dies lächelnd, wobei es Temari noch immer ärgerte, dass ihre Tochter ihren Vater mehr zu lieben schien als sie. Nun wusste sie wie sich Shikamaru immer gefühlt haben musste, als Hinoko immer lieber zu ihr gekommen war als zu ihm, doch glaubte sie, dass es beim eigenen Kind noch frustrierender war, als bei einem Patenkind, aber was sollte sie machen? Vielleicht würde sich das aber auch irgendwann ändern.   Satsuki war mittlerweile fast bei ihnen angekommen. Ein oder zwei Mal wäre sie beinahe hingefallen, doch hatte Hinoko es jedes Mal wieder geschafft ihr die Balance zu geben, die sie brauchte, um wieder aufrecht stehen zu können. Auch Shikamaru war aufgestanden und seiner kleinen Tochter ein wenig entgegen gegangen, dort kniet er sich mit ausgestreckten Armen hin und wartete auf seine kleine Prinzessin. Mit ihrem kindlichen Lachen lief Satsuki ihrem Vater in den Arm.   „Papa!“, rief sie dabei lachend. Auch Shikamaru lachte, als er sie hochhob und sich mit ihr im Arm im Kreis drehte, dann trug er sie zu Temari zurück und setzte sich mit ihr auf dem Schoss wieder neben seine Liebste. Hinoko folgte den beiden und setzte sich dann neben Temari.   Satsuki saß vergnügt auf dem Schoss ihres Vaters, wobei sie ihn und ihre Mutter nicht mehr aus ihren Augen ließ. Temari hatte sich gespielt beleidigt von Shikamaru und Satsuki abgewandt und unterhielt sich stattdessen mit Hinoko. Es belustigte Shikamaru, dass sie so darauf reagierte.   „Eifersüchtig?“, hauchte er ihr fragend ins Ohr. Temari schauderte. Eine Gänsehaut breitete sich auf ihrem Rücken auf. Noch immer hatte er so eine Wirkung auf sie, doch würde sie sich davon sicher nicht beirren lassen.   „N-nein!“, erwiderte sie stotternd. Scheiß Hormone! Warum musste er auch eine so extreme Wirkung auf sie haben? Das Problem daran war, dass sie gedacht hatte, dass es im Laufe der Zeit besser werden würde, doch im Gegenteil: Es wurde immer schlimmer. Sie verfluchte sich selbst dafür, dass er sie so auf ihn reagierte. Früher hatte sie sich geschworen, dass ihr so was nie passen würde und was jetzt? Sie hatte sich verliebt und drei Kinder bekommen, sie lebte mit dem Mann, den sie liebte, und ihren Kindern fern von ihrer geliebten Heimat und ihren beiden kleinen Brüdern und ihre Hormone spielten verrückt, wenn er ihr zu nahe kam. Vor einigen Jahren hätte sie so ein Leben auf keinen Fall haben wollen, doch nun war sie wunschlos glücklich. Es war zwar nicht alles so gelaufen, wie sie es geplant hatte, doch wann lief schon mal etwas wie man es plante? Eigentlich doch nie, außer man hieß Shikamaru Nara und war ein Genie, doch bei normalen Menschen klappte es eigentlich nicht, aber genau das machte sie so glücklich, weil sie ihr Glück gefunden hatte, ohne große Pläne zu schmieden und danach zu suche. Es war einfach passiert, ohne dass sie etwas dagegen tun konnte und das war auch gut so.   Plötzlich spürte sie zwei raue Lippen auf ihren. Sie war so in Gedanken versunken gewesen, dass sie gar nicht gemerkt hatte, wie Shikamaru sich ihr genähert und seine Lippen auf ihre gelegt hatte. Der Kuss dauerte nicht wirklich lange, doch berauschte auch dieser all ihre Sinne. Schmunzelnd musste sie feststellen, dass Satsuki freudig in die Hände klatschte, wobei sie ihre Eltern nicht aus ihren Augen ließ. Auch noch, als sie sich voneinander lösten, sahen sich die beiden fest in die Augen. Normale Paare würden sich nun ihre Liebe gestehen, doch nicht Shikamaru und Temari. Sie sagten sich nicht am laufenden Band, dass sie sich liebten, sie fanden, dass es sich abnutzte, wenn sie es zu oft sagten, deshalb taten sie es einfach ohne Worte, denn auch so verstanden sie was, der andere sagen wollte. Sakura sagte immer, dass sie die beiden darum beneidete, weil es nicht viele Paare gab, die das konnten und das sie zu etwas Besonderes machte, aber das wussten Shikamaru und Temari schon vorher, immerhin waren sie beide nicht wirklich normal.   Erst, als TenTen mit Masato auf dem Arm zu ihnen kam, lösten sich die beiden voneinander. Hinoko war schon lange nicht mehr da, er hatte sich wieder auf die Decke gesetzt und ein Auge auf den schlafenden Akira geworfen.   „Ich will euch beiden ja nicht stören, aber ich muss so langsam nach Hause“, kicherte TenTen. „Neji wollte heute Abend wieder kommen und ich habe noch einiges zu erledigen, außerdem ist es schon ziemlich spät die Kleinen wollen sicher auch bald schlafen, so viel wie sie heute getobt haben“, erklärte sie und übergab den müden Masato an Temari, diese lächele ihre Freundin an.   „Ja, danke, dass du gekommen bist und mit ihm gespielt hast“, erwiderte sie und verabschiedete sich von ihr. Auch Shikamaru verabschiedete sich von TenTen, welche kurz darauf das Haus der kleinen Familie verließ. Es dauerte nicht lange und auch Sakura und Sasuke und Hinoko und Kurenai verabschiedeten sich, weil sie wieder zurück nach Hause mussten, um Essen zu kochen und weil es langsam spät wurde.   Auch Temari und Shikamaru gingen mit ihren Kinder zusammen wieder ins Haus, immerhin wurde es langsam dunkel. Während Shikamaru ihre Kinder mit Babybrei fütterte, kochte Temari eine Kleinigkeit für sie beide. Noch während Shikamaru und Temari ihr Essen aßen, schliefen Satsuki, Masato und Akira in einen tiefen Schlaf. Für Masato und Satsuki war es auch wirklich ein harter Tag gewesen. Sie hatten den ganzen Tag herum getobt und gespielt, nur Akira hatte wieder den ganzen Tag verschlafen, aber das kannten die jungen Eltern ja schon. Als sie fertig mit Essen waren, machten sich die beiden zum Schlafen fertig und zogen auch ihre drei Kinder um, dann legten sie sich zusammen mit ihnen ins Bett. Das taten sie ab und zu mal. Da nahmen sie ihre Kinder einfach mit sich ins Bett und kuschelten mit ihnen ein wenig. So konnten sie alle besser schlafen und das war ein Segen bei drei Kindern, wenn alle durchschlafen konnten, außerdem fühlte sich Temari dann immer nicht so einsam, wenn Shikamaru auf Mission war, denn dann träumte sie immer von ihrer glücklichen Familie, genau wie sie und Shikamaru es nun auch taten. Also hatte sich in den letzten zwei Jahren nicht wirklich viel verändert. Sie liebten ihre Familie genauso wie vorher und waren über glücklich. Kapitel 51: 4 Jahre später -------------------------- 48. 4 Jahre später   Lachend liefen die vier Kinder durch den Schnee. Ihre Eltern und Großeltern liefen etwas weiter hinter ihnen und unterhielten sich vergnügt. 4 Jahre waren die drei Kleinen nun alt, auch ein siebenjähriger Junge war bei den dreien dabei. Er hielt ein wachsames Auge auf die drei, während er mit ihnen durch den Schnee tollte. Das kleine Mädchen mit den blonden Haaren, die sie zu zwei Zöpfen gebunden hatte, hing die ganze Zeit an dem siebenjährigen. Ihre beiden Brüder warfen dem Älteren nur böse Blicke zu. Es war kaum zu übersehen, dass sie eifersüchtig auf ihn waren, immerhin waren sie doch ihre Brüder und nicht der anderen, doch das schien ihre Drillingsschwester nicht zu interessieren. Viel lieber machte sie sich auch noch lustig über sie.   „Akira, Masato, zieht doch nicht so eine Flappe!“, lachte das lebensfrohe Mädchen, wobei sie einem ihrer Brüder auf den Rücken sprang. Dieser fing seine Schwester reflexartig auf und blieb stehen.   „Satsuki, geh bitte runter von mir“, brummte er. Beleidigt sprang sie wieder runter und lief zu dem Siebenjährigen, vor welchen sie sich stellte.   „Hinoko? Trägst du mich?“, fragte sie ihn zuckersüß, wobei sie mit ihren Wimpern klimperte. Hinoko beugte sich zu ihr herunter und schenkte ihr ein Lächeln.   „Wollen wir nicht lieber einen Schneemann bauen?!“, schlug er ihr vor, weil er nicht wirklich Lust darauf hatte die Kleine zu tragen. Sofort war Satsuki Feuer und Flamme, sie schnappte sich ihre beiden Brüder und suchte nach einer guten Stelle. Da hatte er noch mal Glück gehabt, doch wusste er eigentlich immer wie er die kleine überzeugen konnte, ohne dass sie ihn am Ende hasste.   „Los Beeil dich, Hinoko!“, rief Satsuki ihm zu, als sie einen geeigneten Platz gefunden hatte, um einen Schneemann zu bauen. Schnell lief er zu den Drillingen hinüber und halfen ihnen dabei einen Schneemann zu bauen. Irgendwann ließ Satsuki die drei alleine und lief zu ihren Eltern hinüber.   „Mami, kommst du mit und hilfst uns einen Schneemann zu bauen?“, fragte sie ihre Mutter mit kindlicher Stimme.   „Klar, das mach ich doch gerne!“, erwiderte Temari und ergriff die Hand ihrer Tochter. Lachend liefen die beiden durch den Schnee zu den drei Jungs. Wo sie mit vereinten Kräften Schneemänner bauten. Zurück blieben Yoshino, Shikaku, Shikamaru und Kurenai.   „Satsuki hängt wirklich sehr an Hinoko“, stellte Yoshino fest. Die anderen stimmten ihr zu, immerhin hing die kleine Blondine wirklich oft bei ihm herum.   „Sie sieht ihn als großen Bruder an“, erklärte Shikamaru den älteren. Das hatte ihm seine kleine Prinzessin zumindest mal erzählt, als er nachgefragt hatte, weil sich ihre Brüder beschwert hatten, dass ihre Drillingsschwester so viel Zeit mit dem Braunhaarigen verbrachte und nicht mit ihnen.   „Und Akira und Masato sind eifersüchtig“, kicherte Kurenai.   „Die beiden sind echt schon zwei süße. So viel Geschwisterliebe wie es zwischen ihnen gibt“, träumte Yoshino. „Das habt ihr wirklich super hinbekommen“, lobte sie ihren Sohn. Shikamaru zuckte nur mit den Schultern. Es war Temari, die immer versuchte die drei zusammen zu halten, damit sie sich nicht stritten und taten sie es doch gab es immer ärger. Sie sagte immer, dass sie wollte, dass sich die drei von Anfang an so gut verstanden wie sie sich jetzt mit ihren Brüdern verstand, sie wollte nicht, dass sich die drei hassten, verachteten und vor einander fürchteten, wie sie und ihre Brüder es hatten, sie wollte, dass es den dreien besser ging als ihr.   „Temari arbeitete hart dafür“, gab er nach einer Weile zu.   „Sie ist eine wirklich gute Mutter“, meinte seine Mutter zu ihm. Shikamarus Blick wanderte zu Temari und den Kindern. Ein glückliches Lächeln legte sich auf seine Lippen, als er sah, wie sie alle zusammen einen Schneemann bauten, wie glücklich sie alle dabei waren.   „Ja, das ist sie“, erwiderte er lächelnd.   „Wollt ihr nicht so langsam mal heiraten?“, fragte Yoshino neugierig nach. Shikamaru seufzte, jedes Mal, wenn er mit seinen Eltern unterwegs war, stellten sie diese Frage.   „Wir habe noch nicht wirklich darüber gesprochen…“, erwiderte er genervt. Natürlich hatten sie schon darüber gesprochen und sie hatten sich darauf geeinigt, dass sie es noch nicht wollten und auch nicht brauchten.   „Aber warum denn nicht? Die Kleinen sind mittlerweile alt genug, ihr wohnt schon seit fast fünf Jahren zusammen und liebt euch über alles. Was wollt ihr mehr?“ fragte sie weiter.   „Wir warten auf den richtigen Zeitpunkt“, brummte er, er hatte absolut keine Lust darauf seiner Mutter weiter Frage und Antwort zu stehen, sie würden eh nicht auf den gleichen Nenner kommen…   „Und woran willst du ihn erkennen? Woher willst du wissen, dass es nicht jetzt ist?“, stichelte sie weiter.   „Yoshino, es ist gut!“, unterbrach ihr Mann sie, „Der Junge ist alt genug, um selbst zu wissen, wann der richtige Moment ist, da solltest du ihm nicht dazwischen reden und ihn drängen!“   „Ich glaube Shikaku hat Recht, Yoshino. Die beiden werden sicher wissen, wann der richtige Moment für sie gekommen ist. Solange müssen wir uns einfach gedulden“, meinte schließlich auch Kurenai. Shikamaru war ihnen beiden wirklich dankbar, dass sie ihm geholfen hatten, denn nun gab auch seine Mutter Ruhe, zumindest bis zu ihrem nächsten Treffen…   „Und wie sieht’s aus?“, raunte er Temari ins Ohr, als sie bei den fünf ankamen. Temari schenkte ihm ein Lächeln.   „Wir sind schon fast fertig“, erwiderte sie lächelnd.   „Guck mal, Papa, wir haben unsere Familie gebaut!“, erzählte ihm seine Tochter. Shikamaru warf einen Blick auf die Schneemänner und was er dort sah, ließ ihn schmunzeln. Sie hatten wirklich ihre kleine Familie gebaut. Dort standen fünf Schneemänner nebeneinander aufgereiht, wobei zwei etwas großer waren als die anderen drei. Im Kopf von einem der beiden größeren steckten vier Blätter. Shikamaru war klar, dass dieser Temari darstellen sollte. Der Schneemann daneben hatte wiederrum nur ein Blatt im Kopf. Das sollte sicher ihn darstellen, wobei er fand, dass Temaris besser zu ihr passte als seiner zu ihm. Neben seinem stand ein kleiner, der genauso aussah wie seiner nur eben in klein. Auch zu wem dieser gehörte wusste er, zumindest war er sich ziemlich sicher, dass er Akira darstellen sollte. Der Schneemann neben dem von Temari hatte zwei lange Äste in seinem Kopf stecken, die ihn eindeutig als Satsukis Schneemann identifizieren ließen. Daraus schloss er, dass der letzte Schneemann in der Reihe, welcher neben Akiras stand, seinen zweiten Sohn Masato darstellen sollte, doch verwunderte es ihn ein wenig, dass der Kopf des Schneemanns ganz kahl war.   „Dir und Akira wollten wir eigentlich eine Ananas in den Kopf stecken, aber wir hatten gerade keine da und bei Masato wussten wir nicht, was wir nehmen sollten, weil er so kurze Haare hat“, erklärte sie ihm. Shikamaru nickte.   „Das habt ihr echt klasse gemacht“, lobte er seine Tochter, aber auch Temari und seine Sohne.     „Ich wollte ja eigentlich auch Hinoko hinzufügen, aber Masato und Akira wollten nicht“, meinte sie beleidigt.   „Wenn wir das nächste Mal zusammen im Schnee spielen, können wir ja zusammen einen Bauen, ok?!“, schlug Hinoko ihr vor, wobei er ihr durchs Haar strich und sie dann in den Arm nahm. Satsuki erwiderte die Umarmung.   „Aber nur ausnahmsweise…“, erwiderte sie. „Aber dann ohne Masato und Akira“, fügte sie flüsternd hinzu. Akira und Masato hatten sie dennoch gehört und warfen Hinoko prompt böse Blicke zu.   „Na eifersüchtig?“, fragte ihre Mutter kichernd.   „Nie im Leben!“, meinte Masato.   „Nicht auf diese Niete“, stimmte ihm Akira böse hinzu.   „Tja, mein kleiner, da muss ich dich enttäuschen. Hinoko ist der beste in der Akademie“, erwiderte sie lächelnd.   „Aber auch nur weil Papa und du mit ihm trainiert“, behauptete Akira.   „Wenn du willst trainiere ich mit dir, wenn du alt genug bist“, mischte sich Hinoko schließlich mit ein.   „Nein danke“, brummte Akira, dann verschwand er, doch wurde er durch einen Schneeball, der plötzlich geflogen kam, aufgehalten. Böse dreht er sich um und blickte direkt in das grinsende Gesicht seiner Schwester, die schon den nächsten Schneeball in den Händen hielt.   „Ich hab dir doch gesagt, du sollst netter zu Hinoko sein“, rechtfertigte sie ihre Tat noch immer grinsend.   „Das wirst du mir büßen!“, schrie er durch den ganzen Wald, formte einen Schneeball und wollte ihn werden, doch traf ihn da auch schon der nächste Schneeball und ein kichern erklang. Wütend warf er den Schneeball nach seiner Schwester, doch wich diese kichernd auf, allerdings folgte diesem Schneeball ein zweiter, den sie nicht kommen sehen hatte und der sie deshalb genau ins Gesicht traf.   „Hey!“, beschwerte sie sich und suchte nach dem Verursacher. Schnell fand sie diesen auch, da er sie grinsend ansah, doch hatte sie nicht damit gerechnet, dass er den Schneeball nach ihr geworfen hatte.   „Du bist gemein, Hinoko!“, beschwerte sie sich. Hinoko lachte.   „Wieso das gleiche hast du bei Akira eben auch  gemacht“, rechtfertigte er sich. Beleidigt verschränkte Satsuki die Arme vor der Brust. Sie fand es gemein, dass er sie mit dem Schneeball abgeworfen hatte, doch konnte sie im nächsten Moment schon wieder lachen, weil auch Hinoko mit einem Schneeball abgeworfen wurde und verwirrt in der Gegend herum sah, um den Übeltäter zu finden, doch Satsuki war schneller.   „Super, Masa~“, wollte sie ihn loben, doch warf er sie auch so gleich mit einem Schneeball ab. Das ließ sich die kleine natürlich nicht nehmen und so formte sie wie die drei Jungs auch neue Schneebälle um die anderen damit ab zu werfen. Eine wilde Schneeballschlacht entstand zwischen den Kindern, aber nicht nur zwischen ihnen. Auch Temari hatte sich einen Schneeball geschnappt und Shikamaru damit abgeworfen, nun rannte sie vor ihm weg, weil sie nicht auch von ihm eingeseift werden wollte. Das Problem war nur, dass er ein wenig schneller war als sie und sie somit einholen und in den Schnee werfen konnte, dort lieferten sie sich eine eiserne Schneeschlacht, die keiner der beiden aufgeben wollte. Shikaku, Yoshino und Kurenai sahen sich dieses Spektakel vergnügt an.   Erst, als sie das Weinen eines Kindes hörten, hörten sie auf mit ihrer Schlacht und sahen sich um. Satsuki saß auf dem Boden und vergoss bittere Tränen, um sie herum standen Yoshino, Shikaku und Kurenai, Hinoko, Masato und Akira saßen neben ihr und versuchten sie zu trösten, doch die Tränen verebbten nicht. Sofort waren Shikamaru und Temari auf den Beinen und gingen zu ihrer Tochter.   „Hey Kleines, was ist denn los?“, fragte Temari sie führsorglich.   „Ich bin über die Wurzel gestolpert und umgeknickt, jetzt tut mein Fuß ganz doll weh!“, schluchzte sie.   „Lass mich das mal ansehen“, meinte nun Shikaku und kniete sich vor seiner Enkelin. Vorsichtig zog er ihr den Schuh aus und untersuchte ihren Fuß.   „Ich denke der Knöchel ist verstaucht, ihr solltet das aber noch einen Arzt überprüfen lassen, so genau kenne ich mich damit nicht aus…“, sagte er nach einer Weile.   „Ich denke wir sollten wieder nach Hause gehen“, schlug Temari schließlich vor. Die anderen stimmten ihr zu. Shikaku zog Satsuki wieder ihren Schuh an und half ihr auf zu stehen, doch tat ihr dabei ihr Fuß nur noch viel mehr weh, sodass sie nur auf einem Bein stehen konnte. Hinoko stellte sich mit dem Rücken vor die Kleine und beugte sich etwas.   „Na los, spring auf, Kleine“, forderte er sie auf. Lächelnd sprang Satsuki auf seinen Rücken, ihre Arme schlang sie um seinen Hals und hielt sich fest, ihren Kopf bettete sie auf seiner Schulter.   „Ich hab dir doch schon mal gesagt, du sollst mich nicht Kleine nennen!“, beschwerte sie sich.   „Alles was dein kleines Herz begehrt“, erwiderte er grinsend, wobei er zusammen mit den anderen langsam durch den Schnee lief und sich auf den Weg machte, um Satsuki wieder nach Hause zu bringen.   Auf dem Weg dahin schlief Satsuki auf Hinokos Rücken ein, aber nicht nur sie war müde, auch Akira und Masato gähnten um die Wette, sodass Temari und Shikamaru beschlossen auch die beiden zu tragen. Es dauerte nicht lange und auch die beiden waren ins Land der Träume versunken. Doch konnten sie alle das gut verstehen, immerhin war das ein wirklich anstrengender Tag für die vierjährigen Drillinge, doch hatten sie alle eine Menge Spaß gehabt. Auf halben Weg verabschiedeten sich Kurenai, Yoshino und Shikaku von Temari, Shikamaru und Hinoko. Letzterer würde bei der kleinen Familie übernachten, damit er den Weg nicht noch mal zurücklaufen musste, wenn er Satsuki abgeliefert hatte, immerhin war es schon ziemlich spät und wurde bald dunkel, außerdem musste auch er bald ins Bett, damit er am nächsten Morgen, wenn die Schule wieder begann pünktlich aus dem Bett kam. Temari würde ihn dann einfach mit zur Akademie nehmen.   Behutsam brachten sie die Drillinge in ihre Betten und Deckten sie zu. Temari gab ihren beiden Jungs einen Kuss auf die Stirn und wünschte ihnen eine gute Nacht, dann ging sie Satsuki. Mit müden Augen blickte sie mit ihren braunblauen Augen ihre Mutter an.   „Du solltest schlafen, Kleines“, flüsterte Temari ihrer Tochter leise zu, damit ihre Söhne nicht wach wurden. Im Moment schliefen die drei noch alle zusammen in einem Raum. Shikamaru und Temari hatten ihnen vorgeschlagen Einzelzimmer zu bekommen, doch die drei hatten einstimmig abgelehnt.   „Mein Fuß tut weh, Mami!“, erwiderte sie. Temari schenkte ihr ein Lächeln, stand auf, ging ins Badezimmer und holte eine Salbe und Verbandszeug, dann ging sie wieder zurück ins Kinderzimmer zu ihrer Tochter. Vorsichtig legte sie die Decke beiseite, dann rieb sie den Knöchel ihrer Tochter mit der Salbe ein und verband ihn anschließend mit dem Verband, danach deckte sie ihre Tochter wieder zu und setzte sich zu ihr ans Bett.   „Die Salbe wird den Schmerz lindern und morgen geht dein Papa mit dir ins Krankenhaus und lässt Tante Sakura nach deinem Fuß gucken. Jetzt schlaf aber, das wird dir gut tun“, sagte sie schließlich und gab ihrer Tochter ebenfalls einen Kuss auf die Stirn.   „Gute Nacht, Mami“, konnte sie ihre Tochter noch murmeln hören, dann war sie aus dem Zimmer verschwunden und schaute noch mal bei Hinoko vorbei, welchem sie auch eine gute Nacht wünschte. Erst dann ging sie ins Schlafzimmer, wo Shikamaru schon auf sie wartete.   Müde ließ sie sich ins Bett neben ihren Liebsten fallen. Dieser zog sie an sich heran, bettete ihren Kopf auf seine Brust und schlang die Arme um ihre Hüfte. Zufrieden seufzte Temari. Sie genoss die Zeit zusammen mit ihren Freund, wenn sie wirklich mal alleine waren.   „Du musst morgen mit Satsuki zum Arzt gehen“, teilte sie ihm schläfrig mit.   „Das geht nicht, ich muss ganz früh mit Choji und Ino los, wir haben eine Mission. Also musst du gehen“, erwiderte er, wobei er ihr durchs Haar strich.   „Ich kann auch nicht, ich muss zum Unterricht. Und wann wolltest du mir sagen, dass du wieder zu einer Mission musst? Oder wolltest du einfach morgen früh abhauen, sodass ich dann sehen kann, was ich mach?!“, fuhr sie ihn an und richtete sich wieder auf. Böse sah sie ihn. Dies war nicht das erste Mal, dass er sich morgens einfach rausschlich und auf eine Mission verschwand, ohne ihr etwas davon zu sagen, jedes Mal hatte sie ihn zurecht gewiesen, doch er tat es immer wieder und sie konnte sehen wie sie mit ihrem Job und den drei Kindern zurechtkam.   „Temari, ich wollte dich nicht beunruhigen, deshalb hab ich dir nichts gesagt“, meinte er. Das sagte er jedes Mal, wenn sie ihn dann zur Rede stellte.   „Jaja, ist klar“, erwiderte Temari sarkastisch, „Du hast doch wieder nur an dich selbst gedacht!“, schrie sie ihn.   „Du weißt genau, dass das nicht stimmt!“, konterte er ruhig. Er wollte nicht, dass diese Diskussion ausartete und ihre Kinder wach wurden, doch dafür war es schon zu spät.   Leise klopfte es an der Tür, dann wurde sie geöffnet und vier Kinder steckten ihre Köpfe durch die Tür.   „Warum streitet ihr schon wieder Mami“, fragte Satsuki traurig und sah von ihrer Mutter zu ihrem Vater. Ihren Teddy hielt sie fest an ihren Körper gedrückt. Ihre beiden Brüder stützten sie, damit sie nicht umkippte. Hinoko stand hinter den dreien.   „Ich mach mir einen Tee, sag du es ihnen“, brummte Temari, stand von ihrem Bett auf und ging an ihren Kindern vorbei durch die Tür, lief die Treppe hinunter direkt in die Küche.  Die Kinder sahen ihr nur verwirrt hinterher. Satsuki humpelte zu dem Bett ihrer Eltern und setzte sich zu ihrem Vater.   „Warum ist Mami so böse?“, fragte sie ihn in ihrer kindlichen Art. Shikamaru sah zu seiner Tochter und strich ihr führsorglich über den Kopf.   „Wie geht es deinem Fuß?“, fragte er, um von sich abzulenken.   „Lenk nicht vom Thema ab, Papa!“, entgegnete Masato, wobei er die Arme vor der Brust verschränkte.   „Warum ist Mama böse auf dich?“, wiederholte Akira die Frage. Auch er verschränkte die Arme vor der Brust. Sie beide würden sich sicher nicht so einlullen lassen wie ihre Schwester.   Shikamaru seufzte. Er sah ein, dass er nicht darum herum kam, es seinen Kindern zu sagen.   „Ich gehe morgen früh wieder auf eine Mission und hab vergessen es eurer Mutter zu sagen“, erklärte er.   „Hast du es nur vergessen oder wolltest du dich aus dem Haus schleichen?“, hackte Hinoko nach. Er hatte schon öfters ein Gespräch zwischen seiner Mutter und Temari mitbekommen, wo die beiden sich darüber unterhielten.   „Ja, du hast mich durschaut, ich wollte es ihr nicht sagen, weil ich nicht wollte, dass sie sich sorgen macht“, erzählte er ihr.   „Papa, hast du schon mal daran gedacht, was los ist, wenn Mami dann morgens immer auf wacht und du nirgends im Haus bist?“ Mit großen Augen sah Satsuki ihren Vater an.   „Sie macht sich dann immer richtig große Sorgen und gibt erst ruhe, wenn Naruto ihr erzählt, wo du bist“, berichtete Masato. Überrascht sah Shikamaru seine Kinder an. Darüber hatte er sich wirklich noch keine Gedanken gemacht, doch sah er ein, dass das, was seine Kinder sagten, wirklich stimmen konnte, gerade weil Temari ihm das noch nie erzählt hatte. Er vermutete, dass es ihr unangenehm war, ihm so etwas zu offenbaren.   „Gehst du dann nicht mit mir ins Krankenhaus?“, fragte Satsuki enttäuscht.   „Tut mir leid, Kleines, ich kann nicht“, erwiderte er entschuldigend.   „Und wer geht dann mit mir?“, fragte sie weiter. „Mami muss schließlich zur Akademie.“   „Lass das mal meine Sorge sein, ich rede mit eurer Mutter und ihr geht jetzt ins Bett“, wies er die drei an und scheuchte sie hoch.   „Na los kommt mit!“, forderte Hinoko sie auf, nahm Satsuki auf seinen Arm und ging mit ihr und ihren Brüdern zurück ins Kinderzimmer, wo er sie zudeckte und ihnen eine gute Nacht wünschte.   Währenddessen war auch Shikamaru vom Bett aufgestanden und die Treppe hinuntergegangen, um zur Küche zu gehen. Dort fand er Temari auch sofort. Sie saß am Küchentisch und trank ihren Tee. Eine Weile beobachtete er sie, dann setzte er sich zu ihr.   „Warum hast du mir nie gesagt, dass du dir Sorgen machst, wenn ich mich rausschleiche?“, fragte er ruhig. Temari lachte trocken.   „Hast du dir gerade mal selbst zu gehört?! Wie würdest du denn reagieren, wenn du aufwachst und ich nicht mehr da bin?“, konterte sie. Shikamaru senkte den Kopf, sodass er die Tischplatte betrachtete.   „Du hast Recht das war dämlich“, murmelte entschuldigend. Temari schmunzelte und stand auf. Sie fand es süß, wenn er so voller Reue war.   „Hey, Einsicht ist der erste Schritt zur Besserung!“, lachte sie  und stand auf. Temari stellte sich direkt vor ihn. Sie legte einen Finger unter sein Kinn und hob es an, sodass er ihr in die Augen sehen musste. Lächelnd sah sie ihn an, während sie mit ihren Fingern über seine Wange strich. Leicht hauchte sie einen Kuss gegen seine Lippen.   „Ich liebe dich!“, hauchte sie gegen seine Lippen. Er konnte ihren Atem auf seinen Lippen spüren. Es berauschte ihn so sehr, dass er sie zu sich heran zog und nun seiner Seitz küsste.   „Ich liebe dich auch!“, erwiderte er und zog sie auf seinen Schoß. Dort fuhren sie mit dem fort, mit dem sie aufgehört hatte. Mit zärtlichen Küssen beflügelten sie sich gegenseitig.   Erst durch ein Räuspern wurden sie in ihrem Tun unterbrochen. Erschrocken fuhren sie auseinander und sahen hinter sich. Dort erblickten sie Hinoko, der verlegen an seinem Shirt zupfte.   „Ich wollte euch nicht stören, aber ich hab einen Vorschlag für euch…“, murmelte er. Es war ihm sichtbar unangenehm, dass er die beiden Erwachsen beim Knutschen erwischt hatte. Dies amüsierte Temari nur noch mehr.   „Schieß los, Hinoko!“, forderte sie ihn auf zu sprechen.   „Naja, also ich könnte Masato und Akira zu ihrer Oma bringen, bevor ich zur Schule gehe und dann könntest du doch mit Satsuki zum Arzt. In der Schule sag ich auch Bescheid, dass du später kommst, Tante Temari“, schlug er vor. Temari und Shikamaru sahen sich einen Moment lang an, dann stimmten sie Shikamarus Paten zu.   „Jetzt solltest du aber schlafen gehen, Hino, es ist schon ziemlich spät und du musst morgen früh raus“, meinte Temari schließlich. Hinoko nickte und verließ die Küche wieder, um auch schlafen zu gehen, außerdem wollte er die beiden nicht beim Knutschen stören.     „Und was machen wir jetzt?“, fragte Shikamaru verführerisch. Natürlich wusste Temari worauf ihr Freund hinaus wollte. Mit einem Lächeln stand sie auf, nahm seine Hand und zog ihn hoch.   „Nun wir löschen das Licht in der Küche, gehen hoch ins Schlafzimmer, legen uns ins Bett und schlafen, schließlich musst du morgen früh aufstehen, um zu deiner Mission zu gehen“, meinte sie schließlich und wollte gehen, doch zog Shikamaru sie zurück. Er schlang seine Arme um ihre Taille, zog sie zu sich heran und legte seinen Kopf auf ihre Schulter, sodass sein Kopf genau neben ihrem Ohr war.   „Daran hatte ich aber nicht gedacht“, raunte er in ihr Ohr. Temari zuckte jedoch völlig unbeeindruckt mit den Schultern.   „Strafe muss sein!“, erwiderte sie emotionslos. Shikamaru seufzte.   „Und ich kann dich nicht umstimmen?“, fragte er hoffnungsvoll.   „Nö!“, kam es wie aus der Pistole geschossen, dann drehte sie sich in seinen Armen zu ihm um und schlang ihre Arme um seinen Nacken. Verführerisch blickte sie in seine Auge. „Aber vielleicht überlege ich es mir noch mal, wenn du wieder zurück bist“, hauchte sie gegen seine Lippen und küsste ihn. Shikamaru erwiderte den Kuss.   „Darauf freue ich mich schon jetzt“, flüsterte er in die Stille hinein, wobei er Temari tief in die Augen sah. Sie konnte darin erkennen, dass er es wirklich ernst und sich freute, aber auch sie freute sich schon jetzt, auch wenn er noch nicht mal weg war, aber das war immer so bei ihnen… Kapitel 52: Eintritt in die Akademie ------------------------------------ 49. Eintritt in die Akademie   Schon seit einer ganzen Weile waren die Drillinge wach und sprangen im Haus herum. Die Sonne war gerade erst aufgegangen, doch konnten die drei einfach nicht mehr schlafen. Sie waren einfach viel zu aufgeregt, denn dies war nicht irgendein Tag, es war ein ganz besonderer Tag für die ungleichen Drillinge. Schon seit Wochen freuten sie sich darauf. Doch nun war er da: der Tag, an dem sie in die Akademie eintreten würden. Sie waren schon fast sieben Jahre alt und hatten es zusammen auf die Akademie geschafft. Seit Tagen sprachen sie von nichts anderes mehr und gingen ihren Eltern damit auf die Nerven. Vor allen die kleine Satsuki freute sich sehr, weil sie dann Hinoko noch viel öfters sehen konnte als so oder so schon, aber nicht nur auf Hinoko freute sie sich, sondern auf Saburo, mit welchem sie sich über die Jahre angefreundet hatte, wobei hier nicht von einer normalen Freundschaft die Rede sein konnte. Masato, der mit Saburo auf Kriegsfuß stand, fand dies natürlich gar nicht so toll, am wenigsten gefiel ihm dabei, dass seine Schwester auf ihn stand, auch seinem Bruder gefiel das gar nicht, aber was sollten sie schon dagegen tun?   „Wenn nicht gleich Ruhe ist, gibt es Tote!“, knurrte Temari wütend. Shikamaru versuchte seine Freundin zu beruhigen, denn er glaubte fest daran, dass sie ihre Drohung wahr machte…   „Temari, du weißt doch, dass sich die drei auf die Akademie freuen“, flüsterte er ihr zu, wobei er sie etwas mehr an seinen Körper zog, nur um auf Nummer sicher zu gehen.   „Das können sie ja auch, aber bitte leiser oder nicht so früh am Morgen“, brummte sie und kuschelte sich ein wenig mehr in seine Brust, um zu versuchen weiter zu schlafen, doch gelang ihr das mehr schlecht als recht.   „Temari, reg dich bitte nicht so auf… Jetzt können wir es so oder so nicht mehr ändern. Wir wollen wir nicht etwas mit ihnen machen?!“, schlug er vorsichtig vor.   „Shikamaru, ich bin Müde und brauche meinen Schlaf, denn im Gegensatz zu dir muss ich nachher noch arbeiten und kann nicht so wie du faul in der Gegend herum liegen“, fuhr sie ihn an. „Und jetzt sorg dafür, dass Ruhe herrscht!“   „Satsuki, Akira, Masato, wenn ihr nicht ruhig seid, wird eure Mutter heute noch zur Mörderin!“, rief er durchs ganze Haus. Es dauerte nicht lange und es war ganz leise im Haus, man hätte eine Stecknadel fallen hören können.   „Ist es so besser“, hackte er nach, obwohl er die Antwort bereits wusste. Von seiner Freundin konnte er in den nächsten Stunden nur noch ein friedliches Schlummern hören, während er sie im Schlaf betrachtete. Schlafen konnte er nicht mehr, aber das machte ihm auch nichts mehr aus, immerhin konnte er, wie sie schon gesagt hatte, schlafen, während sie arbeitete.   „Temari, mein Schatz, du musst aufstehen“, flüsterte er ihr ins Ohr, während er sanft über ihre Wange strich. Temari kuschelte sich jedoch noch etwas mehr in seine Brust und schlief weiter.   „Temari, du musst zur Akademie, meinst du nicht, dass es schlecht wäre, wenn du am ersten Tag zu spät kommst?“, versuchte er es weiter. Irgendwie kam es ihm schon komisch vor, dass er es war, der sie wecken musste und nicht anders herum, aber was sollte er machen? Sie musste zur Akademie und er musste sie irgendwie wach kriegen, sonst würde sie ihn den Rest des Tages nerven oder ihn dafür lynchen.   „Ich will aber noch nicht…“, murmelte sie gegen seine Schulter. Shikamaru seufzte. Er wusste, dass er für seine kommende Aktion noch etwas anhören konnte, aber was sollte er machen? Er war so oder so am Arsch. Also ging er ins Badezimmer, stellte die Dusch an und drehte den Hahn auf kaltes Wasser, dann ging er wieder zurück ins Schlafzimmer, wo er sich neben Temari legte.   „Temari? Stehst du jetzt auf?“, fragte er sie ein letztes Mal, doch Temari hielt es nicht mal für nötig ihm zu antworten. Seufzend nahm Shikamaru seine Freundin auf den Arm und ging mit ihr zurück ins Badezimmer, wo er sich unter die kalte Dusche stellte, sodass das kalte Wasser auf Temari rieselte. Es dauerte nicht lange und ein lauter Schrei war durchs ganze Haus zu hören.   „Was sollte das?“, schrie sie ihn.   „Irgendwie musste ich dich ja wecken, du musst zur Arbeit und wolltest einfach nicht aufstehen und das war noch immer sanfter als deine Weckmethoden, also beschwer dich nicht, dafür hast du eh keine Zeit mehr, Temari“, erwiderte Shikamaru streng, während er sie wieder auf ihre eigenen Füße stellte. Temari hatte jedoch nur einen bösen Blick für ihn übrig.   „Raus!“, zischte sie böse. Shikamaru wusste, dass er Probleme bekommen würde, wenn er noch länger mit ihr unter der Dusche stehen bleiben würde, doch ließ er es sich nicht nehmen, ihr noch einen Kuss auf die Lippen zu drücken und ihr einen guten Morgen zu wünschen, bevor er aus der Dusche und aus dem Bad verschwand.   „Lass dir aber nicht zu viel Zeit, in einer halben Stunde musst du los“, sagte er noch, bevor sich die Tür hinter ihm schloss.   Genervt schloss Temari ihre Augen. Mit einer flüssigen Handbewegung strich sie ihre blonden Haare aus dem Gesicht und seufzte. Sie wusste, dass es fies war, wie sie mit Shikamaru umging, aber momentan war sie einfach nur dauergenervt. Sie wusste auch nicht so genau, woran es lag, doch hoffte sie, dass es sich bald legte, denn sie wusste genau, dass Shikamarus Geduld nicht mehr lange hielt und das konnte sie auch super verstehen, sie hielt sich ja selbst kaum aus. Temari stellte das Wasser wieder ab, dann zog sie ihre nassen Kleider aus, nahm sich ein Handtuch und trocknet sich mit diesem wieder ab. Ein Blick auf die Uhr sagte ihr, dass sie rund zwanzig Minuten unter der Dusche gestanden und nachgedacht hatte, womit ihr nur noch zehn Minuten blieben, um sich fertig zu machen, weshalb sie nun auch das Badezimmer verließ und ins Schlafzimmer zurück ging. Suchend sah sie sich im Raum um, doch Shikamaru war nicht da. Er schien wirklich sauer gewesen zu sein. Mit einem Seufzen suchte sie sich ein paar Sachen zusammen und zog sie an, dann ging sie die Treppe hinunter, um in die Küche zu gelangen, doch blieb sie vor der Tür stehen, als sie die Stimmen hinter der Tür hörte.   „Papa, warum ist Mama immer so böse?“, fragte ihre Tochter zärtlich. Temari entfuhr ein Seufzer, als dies hörte. Sogar ihre Kinder hatten schon gemerkt, dass ihre Laune nicht gerade die beste war, doch war es auch schwer zu übersehen, so wie sie sich immer über jede Kleinigkeit aufregt, sie musst sich unbedingt darum bemühen, dass sie ihre schlechte Laune nicht mehr an ihrer Familie und vor allen an ihren Kinder ausließ, immerhin wollte sie keinen der vier verletzten.   „Ich weiß es nicht, Kleines, es ist bestimmt nur eine Phase und bald vorbei“, erwiderte ihr Vater. Betrübt senkte Temari ihren Kopf. Sie hatte genau gehört, dass in seiner Stimme eine Menge Hoffnung schwang. Sie hatte nicht gewusst, dass sie ihm so viel Kummer bereitet hatte, aber das wollte sie jetzt ändern, sie wollte nicht, dass er litt, nur weil sie ihre Launen nicht unter Kontrolle hatte, wobei er damit eigentlich hätte rechnen müssen, als er sich in sie verliebt hatte und mit ihr zusammen gezogen war.   „Satsuki, Kleines, gehst du mal nach deiner Mama gucken, ihr müsst langsam los“, riss Shikamarus Stimme sie aus ihren Gedanken.   Noch bevor Satsuki etwas erwidern konnte, öffnete sie die Tür und trat ein.   „Satsuki, Akira, Masato, macht euch fertig, wir müssen los!“, wies sie ihre Kinder streng an, doch schenkte sie ihnen dabei ein Lächeln. Masato, Satsuki und Akira sprangen von ihren Stühlen auf und machten sich auf den Weg in ihr Zimmer, um ihre Sachen zu holen. Als sie an ihrer Mutter vorbei kamen, wünschten sie ihr einen guten Morgen. Als ihre Kinder aus der Küche verschwunden waren, näherte Temari sich ihrem Freund. Schuldbewusst sah sie ihn an.   „Shikamaru, ich…“, begann sie, doch unterbrach er sie einfach.   „Temari, vergiss es, ich habe keine Lust auf deine Ausreden. Ich bin es ja gewohnt, dass du mich anmeckerst und deine Launen an mir auslässt, ich wusste auch, worauf ich mich einlasse, als ich mit dir zusammen gekommen bin, aber ich habe eine Bitte, Temari, lass es nicht an unseren Kindern aus. Sie sind zu jung, um zu verstehen, was los ist, also lass es bitte sein“, sagte Shikamaru ruhig, während er sie ernst ansah. Temari schaffte es nur zu nicken. Es kam nur selten vor, dass er ihr eine Ansage machte…   Shikamaru wendete sich von ihr ab und verließ die Küche. Temari sah ihm traurig hinterher. Seine Ansage hatte gesessen. Es hat ihr gezeigt wie es ihn eigentlich schmerzt und genau das schmerzte ihr, dabei tat es ihr doch wirklich leid und wenn sie wüsste woher es käme, würde sie es sicher abschalten, aber sie wusste es einfach nicht, sie konnte nichts ändern, sie konnte nur versuchen, ihre Gefühle zu unterdrücken, aber das würde auf Dauer auch nicht gut sein. Vielleicht ging sie am Nachmittag einfach mal auf ein Trainingsgelände und ließ dort ihre Wut und ihren Frust raus.   Plötzlich spürte sie, wie eine Hand die ihre berührte. Satsuki schenkte ihr ein Lächeln und strich über ihre Hand.   „Mami? Sei Papa nicht böse. Er macht sich nur sorgen, aber wir sind dir nicht böse, Mami. Du brauchst einfach nur ein bisschen Ruhe, oder Mami?“, sagte sie mit sanfter Stimme. Ihre Brüder standen hinter ihr, auch sie schenkten ihrer Mutter ein Lächeln. Temari kniete sich vor ihre Kinder und lächelte sie glücklich an, wobei sie sie in ihre Arme schloss.   „Es tut mir wirklich leid, meine Kleinen“, flüsterte sie bedrückt. Sie fand es süß, wie ihre Kinder sich um sie kümmern, obwohl sie so gemein zu ihnen gewesen war.   „Nicht traurig sein, Mami“, munterte Satsuki sie auf, wobei sie ihrer Mutter über die Wange strich. Temari richtete sich wieder auf und nickte, dann nahm sie die Hände ihrer Kinder.   „Dann lasst uns mal zur Akademie gehen“, forderte sie ihre Kinder auf ging mit ihnen aus dem Haus, ohne mit Shikamaru noch einmal zu sprechen. Zusammen gingen sie durch Konoha direkt zur Akademie, dort erfuhren die drei Geschwister, dass ihre Mutter ihre Klassenlehrerin sein würde. Das fanden weder die drei noch ihre Mutter besonders lustig, doch konnten sie nichts dagegen tun, also hielt Temari wie gewohnt ihren Unterricht ab, wobei sie nicht beachtete, dass ihre Kindern in der Klasse waren. Sie behandelte sie genauso wie alle anderen im Raum, später würde sie Naruto dafür den Kopf abreisen.   Wie der Großteil der Kinder, die alles wussten, dass Temari eine strenge Lehrerin war, hörten Satsuki und Masato ihrer Mutter still zu, während Akira es bevorzugte ein Schläfchen zu halten, so wie es sein Vater früher auch immer getan hatte, nach dem er sehr zu kommen schien. Das merkte auch Temari recht schnell, weshalb sie kurzerhand einfach ein Stück Kreide nach ihren schlafenden Sohn. Satsuki und ein paar andere Mädchen begannen leise zu kichern, während Akira aus seinen Träum erwachte, dies wurde jedoch durch einen strengen Blick seitens Temari abgebrochen.   „Akira! Was fällt dir in MEINEM Unterricht ein zu schlafen?!“, schrie sie ihn an, noch ehe er richtig realisieren konnte, was gerade geschehen war.   „Man Mama, musstest du die Kreide nach mir werfen und so laut schreien?“, beschwerte sich ihr Sprössling. Sie verengte ihre Augen zu Schlitzen.   „Für dich wie auch für alle andere heißt es Temari-Sensei, verstanden?!“, meckerte Temari, wobei sie die Augen ihres Sohnes, die den ihren so sehr glichen und wohlmöglich das einzige waren, was er von ihr hatte, fixierte, dabei hatte sie sich doch fest vorgenommen nicht mehr so groß zu ihren Kindern zu sein. Sie hatte es Shikamaru versprochen und selbst wollte sie, es doch eigentlich auch nicht, nur konnte sie einfach nichts dagegen tun.   „Aber…“, begann Akira zu wiedersprechen, doch unterbrach ihn seine Mutter schon nach dem ersten Wort.   „Raus!“, zischte sie. Sie wollte ihren Sohn eigentlich nicht rausschicken, doch wusste sie, dass es die einzige Möglichkeit war, wie er davon kommen konnte, ohne dass sie ihn weiter anschrie und genau das wollte sie nicht, sie wollte ihren kleinen Liebling beschützen, dabei war ihr egal wie.   Akira warf seiner Mutter noch einen bösen Blick zu, dann erhob er sich und marschierte aus dem Raum hinaus, auf den Flur, wobei er die Tür hinter sich laut zu schlug. Temari seufzte innerlich. Damit hatte sie nun also schon zwei Menschen in ihrer Familie sauer gemacht, obwohl sie das alles eigentlich gar nicht wollte… Doch hatte Akira glück, denn schon ein paar Sekunden später begann es zu klingeln. Temari entließ ihre Klasse und ließ sich auf ihren Stuhl fallen. Momentan machte sie einfach alles falsch, zumindest hatte sie das Gefühl, dass sie alles falsch machte, was sie nur anpackte.    „Mach dir nichts draus, Mami,“, riss Satsukis Stimme sie aus ihren Gedanken, „Akira hat es verdient, er hätte im Unterricht einfach nicht schlafen dürfen und das weiß er auch genau“, versuchte die Kleine sie lächelnd auf zu muntern. Hinter ihr stand ihr Bruder, doch konnte Temari an seiner Mimik erkennen, dass er nicht derselben Meinung war wie seine Schwester, sondern nur dabei war, um sie zu schützen, falls ihre Mutter auch fies zu ihre sein würde. Also hatte sie nicht zwei sondern sogar drei Menschen, die sie über alles liebte, sauer gemacht. Nun hielt wohl nur noch ihre kleine Tochter zu ihr, aber das auch nur, weil sie zu ihrer Mutter aufsah und versuchte, nur das Gute im Menschen zu sehen.   „Ist schon ok, Kleines. Du solltest rausgehen und spielen, Hinoko wartet sicher schon auf dich“, erwiderte sie ruhig. Satsukis Augen begannen zu strahlen. In wenigen Sekunden war alles vergessen, nun zählte nur noch ihr Hinoko. Wie der Blitz rannte sie aus dem heraus, um schnell auf den Hoff zu kommen, wo der Zehnjährige sicher schon auf sie wartete, dabei bemerkte sie nicht, dass ihr Bruder noch immer vor ihrer Mutter stand.   „Und möchtest du mir wie dein Vater eine Ansage machen oder mich einfach nur mit bösen Blicken strafen wie dein Bruder“, fragte Temari seufzend. Masato jedoch schüttelte den Kopf. Er hatte genau gesehen, dass seine Mutter das eigentlich nicht wollte und dass sie es bereute, aber er hatte auch etwas anderes bemerkt.   „Mama, geht es dir gut?“, fragte er schlicht. Temari sah ihren Sohn verwirrt an. Sie wusste nicht wie er darauf kam, dass es ihr nicht gut ginge.   „Klar, aber wieso fragst du?“, erwiderte sie.   „Du bist in letzter Zeit so komisch und manchmal sieht es so aus als würde es dir nicht gutgehen. Akira hat es auch schon gemerkt, aber Satsuki oder Papa haben wir noch nichts davon erzählt, wir wollten erst mit dir reden“, erklärte ihr sechs Jahre alter Sohn.   „Keine Sorge, es ist alles ok“, versicherte Temari ihm. „Und jetzt solltest du auch zur Pause gehen, ich will noch etwas erledigen.“ Masato nickte, auch wenn er seiner Mutter nicht wirklich glauben schenkte, immerhin wusste er, was er und sein Bruder gesehen hatte und ließ sich sicher nicht so schnell vom Gegenteil überzeugen, und ging.   „Sagst du Akira bitte noch, dass es mir leid tut, Masa?!“, hielt Temari ihn auf. Wieder nickte er nur, bevor er völlig aus dem Klassenzimmer verschwunden war.   Seufzend ließ Temari ihren Kopf auf die Tischplatte fallen. Diese gesamte Situation nervte sie einfach tierisch. Sie wollte hier einfach nur raus.   „Ein anstrengender erster Tag?“, erklang eine ruhige Stimme von der Tür. Temari sah auf und entdeckte Iruka, der langsam auf sie zukam.   „Sag mal, wer ist eigentlich auf die bescheuerte Idee gekommen mir meine Kinder in die Klasse zu stecken?“, meckerte sie los.   „Welche Laus ist dir denn über den Weg gelaufen, Kleines? So mies drauf warst du schon lange nicht mehr. Das letzte Mal hast du uns so an gezickt, als du mit deinen Drilling schwanger warst“, lachte eine Stimme vom Fenster aus. Temari musste ihren Kopf nicht zum Fenster drehen, um zu wissen, wer zum Fenster hineingekommen war.   „Gar keine, könnt ihr mich nicht einfach in Ruhe lassen?“, zischte sie.   „Temari, ist bei dir wirklich alles ok? Wir haben mitbekommen wie die drei Kleinen und Hinoko davon gesprochen haben, dass du momentan anders bist und wir finden auch dass du ziemlich gereizt und nicht mehr so fröhlich bist wie sonst“, sagte Genma ernst und sah ihr tief in die Augen. Temari wich seinem Blick jedoch nur aus. Er musste es ihr nicht extra sagen, sie wusste es auch so.   „Natürlich ist alles ok! Ich streite mich dauernd mit Shikamaru, weil ihn meine Launen stören, sodass er mich mittlerweile hasst. Akira und Masato machen es ihrem Vater nach und hassen mich auch. Das heißt, dass nur noch Satsuki auf meiner Seite steht, was sich sicher auch bald ändern wird!“, fuhr sie ihn an, wobei sie aufstand und ihre Hände auf dem Tisch schlug. Im selben Moment wurde ihr jedoch klar, was sie da gerade gesagt hatte. Seufzend ließ sie sich wieder auf ihren Stuhl fallen.   „Es tut mir Leid, Genma, es ist alles momentan nur so… Argh!“, murmelte sie entschuldigend. Genma schenkt ihr jedoch ein Lächeln und legte seinen Arm auf ihre Schulter.   „Was hältst du davon, du ziehst hier deinen Unterricht durch und wenn du fertig bist, hole ich dich ab, gehe mit dir zum Trainingsplatz und du lässt mal deine gesamte Wut und deinen Frust raus, vielleicht geht es dir dann ja besser“, schlug er vor. „Ich rede auch mit Hinoko, er wird deine drei kleinen Schätze sicher nach Hause bringen“, sagte er, als er merkte, dass sie wiedersprechen wollte. Temari dachte noch einen Moment lang nach, doch dann sah sie ein, dass er damit eigentlich gar nicht so Unrecht hatte. Sie sollte wirklich einmal ihre gesamte Wut herauslassen und da war jemand wie Genma einfach nur perfekt, weshalb sie ihm schließlich auch zustimmte.   Den Rest des Unterrichts meisterte sie ohne weitere Zwischenfälle. Sie freute sich einfach nur darauf später nach langem mal wieder ihren Fächer zu gebrochen. Schon lange hatte sie ihn nicht mehr benutzt, weil sie einfach keine Zeit fand. Da freute sie sich umso mehr, dass sie sich mal wieder so richtig austoben konnte, schließlich musste sie bei Genma keine Angst haben, dass sie ihn ernsthaft verletzte, wenn sie ernst machte und so konnte sie einmal ihre gesamte Wut herauslassen.   Als es schließlich klingelte, entließ sie ihre Klasse, nur ihre Kinder hielt Temari noch zurück. Fragend sahen die drei ihre Mutter an.   „Ihr geht bitte mit Hinoko nach Hause, ich hab noch etwas zu erledigen. Wenn euer Vater nicht da ist, wird er auf euch aufpassen und wenn er wissen will, wo ich bin, dann gebt ihr ihm bitte diesen Zettel“, erklärte sie und reichte ihren Kindern einen kleinen gefalteten Zettel.   „Was steht auf dem Zettel, Mami“, fragte Satsuki neugierig.   „Wohin wirst du gehen?“, hackte Masato misstrauisch nach. Er traute seiner Mutter nicht so richtig.   „Das ist mein Geheimnis“, erwiderte sie zwinkernd, wobei sie ihren Söhnen über den Kopf strich und ihrer Tochter schließlich einen Kuss auf die Stirn drückte.   „Bist du bereit, Kleines?“, fragte Genma, der wie am Vormittag auch schon durchs Fenster gekommen war.   „Das Klassenzimmer hat auch eine Tür, die du benutzen kannst“, maulte sie. Genma zuckte jedoch nur mit den Schultern, während er sie abwartend ansah. Noch immer wartete er auf eine Antwort.   „Ich warte noch auf Hinoko, dann können wir los“, erwiderte sie schließlich. Doch mussten sie gar nicht lange warten.   „Ich bin schon da, Tante Temari“, sagte Hinoko und trat lächelnd zur Tür herein.   „Hino!“, rief Satsuki, rannte auf den Braunhaarigen zu und sprang ihm in die Arme. Lachend fing Hinoko die Kleine auf.   „Ich freue mich auch dich zu sehen, Satsuki“, erwiderte er. Akira und Masato verdrehten jedoch nur die Augen.   „Jetzt macht mal nicht so ein Drama… Ihr habt euch in jeder Pause gesehen“, beschwerte sich Akira. Masato stimmte ihm stumm zu. Noch immer waren die beiden Brüder auf den älteren eifersüchtig. Natürlich würden sie das niemals zugeben.   Temari betrachte ihre Kleinen schmunzelnd. Sie fand es schön zu sehen, dass bei ihnen alles so war wie normal, obwohl sie momentan ihre gesamte Familie mit ihrem Verhalten auf den Kopf stellte.   „Sie sind wirklich süß“, flüsterte Genma ihr zu.   „Ja, das sind sie“, erwiderte sie ebenso leise. „Lass uns gehen.“ Genma nickte und stieg aus dem Finster, von wo aus er auf dem nächsten Baum sprang.   „Also macht’s gut meine süßen, ich zähl auf dich Hinoko“, verabschiedete sie sich von ihren Kindern, dann lief sie Genma hinterher. Zusammen legten sie in kürzester Zeit den Weg zum Trainingsgelände zurück.   „Sag mal, was stand auf dem Zettel, den du eurer Prinzessin gegeben hast?“, fragte Genma nach einer Weile.   „Also erst mal, ist es Shikamarus Prinzessin und nicht meine, ich verhätschle meine Kindern nicht“, stellte sie klar, „und was auf dem Zettel steht, ist mein Geheimnis“, erwiderte zwinkernd.   „Also hast du ihm nicht erzählt, wo du hin gehst“, stellte er fest. Temari schüttelte den Kopf.   „Abgesehen davon, dass ich denke, dass es ihn nicht interessieren wird, was ich mache, will ich nicht dabei gestört werden und es geht ihn einfach nichts an“, meinte sie schließlich.   „Temari, glaubst du nicht, dass du Shikamaru vollkommen falsch einschätzt? Er wird sich sicher sorgen machen, weil du nicht mitgekommen bist und niemand außer dir, Iruka und mir niemand weiß wo du bist, dabei ist egal, ob ihr vorher im Streit auseinander gegangen seid oder nicht. Er liebt dich und macht sich rund um die Uhr sorgen, nur deshalb habt ihr euch eigentlich gestritten, weil er wie alle anderen auch sich einfach sorgen um dich macht“, versuchte er ihr zu erklären, doch Temari blockte völlig ab. Sie wollte nichts davon hören, weshalb es ihr nur Recht war, dass sie den Trainingslatz bereits erreicht hatten. Zu ihrem Glück hatten sie ihn für sich ganz alleine.     „Lass uns anfangen!“, forderte sie ihn auf, wobei sie eine Schriftrolle aus ihrem Schuh holte und ihren Fächer herauf beschwor. Natürlich trug sie ihn immer bei sich. Durch ihn fühlte sie sich stärker aber auch sicherer, schließlich war er ihre stärkste Waffe. Sie ließ ihrem Gegner ein paar Sekunden Zeit zum Vorbereiten, dann ließ sie eine ihrer Windattacken auf ihn nieder. Mit Leichtigkeit wich Genma aus.   „War das schon alles, Kleines? Ist das alles, was die Windprinzessen, die Schwester de Kazekages nach sieben Jahren noch drauf hat? Das ist wirklich lachhaft, Temari“, neckte er sie. Natürlich wusste er, dass er dadurch ihre Wut nur noch mehr antrieb und sie ihm so gefährlich werden konnte, doch genau das wollte er erreichen, er wollte, dass sie all ihre Wut sammelte und sie dann ihren Angriff steckte. Genma hoffte, dass sie es dadurch schaffte sich wieder zu normalisieren und nicht mehr so geladen war wie vorher. Mehr wollte er gar nicht, denn er war sich sicher, dass sich dadurch die ganzen Streitigkeiten zwischen ihr und Shikamaru und ihre Problem wieder legen würden. Nicht nur er dachte es sondern auch seine und ihre Kollegen und Freunde. Zusammen hatten sie diesen Plan ausgeheckt, um der kleinen Familie zu helfen.   ~~~   Geduldig wartete Shikamaru zu Hause im Wohnzimmer auf dem Sofa auf seine Familie. Er hatte sich mit Choji unterhalten und war zu dem Schluss gekommen, dass er vielleicht zu hart zu Temari gewesen war. Nun wollte er sich bei ihr entschuldigen und mit ihr darüber reden wie sie weiter verfahren sollten, denn eins war klar, so konnte es nicht weitergehen, doch mussten sie sich zu allererst wieder vertragen.   Als die Tür geöffnet wurde, stand er auf und ging zur Tür, wo er sich lässig an die Wand lehnte und seinen Kindern dabei zusah, wie sie ihre Schuhe auszogen.   „Hallo Onkel Shikamaru“, begrüßte Hinoko seinen Patenonkel lächelnd. Shikamaru sah zu seinem Paten, wobei er sein Lächeln erwiderte.   „Schön, dass du uns mal besuchen kommst. Was führt dich zu uns?“, erwiderte Shikamaru.   „Ich sollte die drei nach Hause bringen, weil Tante Temari noch irgendwas mit Genma erledigen muss, aber wenn ich schon mal hier bin, können wir doch auch mal wieder trainieren, oder Onkel Shikamaru?“, erklärte er ihm. Erst jetzt fiel Shikamaru auf, dass Temari gar nicht da war.   „Wisst ihr, was sie machen wollte?“, hacke er unsicher nach. Eigentlich ging Temari nie einfach so weg. Wenn sie nach der Schule noch etwas erledigen musste, sagte sie ihm immer vorher Bescheid, damit er sich keine Sorgen machen musste, doch hatte er ihr dazu am Morgen keine Chance gegeben, nur fand er es seltsam, dass sie ausgerechnet mit Genma unterwegs war.   „Mama hat gesagt, dass es ein Geheimnis ist, aber sie wollte, dass wir dir den Zettel geben, wenn du fragst“, erwiderte Satsuki und reichte ihrem Vater den Zettel, den sie von ihrer Mutter bekommen hatte. Shikamaru nahm den Zettel und lass was da drauf stand.   Du kannst mich mal! In liebe Temari   Wütend zerknüllte Shikamaru den Zettel. Das blieb natürlich auch nicht seinen Kindern und Hinoko verborgen.   „Papi? Ist alles ok?“, fragte Satsuki sanft, wobei ihre Hand die Faust ihres Vater berührte. Sofort lockerte sich seine Faust ein wenig.   „Klar, eure Mama hat sich nur einen kleinen Spaß erlaubt. Was haltet ihr davon, wenn wir jetzt etwas essen und ihr dann bei Hinokos Training zuschaut?!“, schlug er seinen Kindern fort. Satsuki war sofort Feuer und Flamme, aber auch ihre beiden Brüder fanden diese Idee gar nicht so schlecht, immerhin konnten sie sich so vielleicht etwas von dem Braunhaarigen und ihrem Vater abgucken.   Und so kam es, dass die fünf erst zusammen etwas aßen und sich dann im Garten versammelten. Gespannten sahen die Drillinge beim Training zu. Masato und Akira mussten sich eingestehen, dass Hinoko wirklich gut war. Satsuki war natürlich hellauf begeistert von der ganzen Situation. Für sie war Hinoko einfach der größte. Für sie war er wie der große Bruder, den sie nicht hatte, wobei die Bindung zwischen ihnen beiden natürlich nicht mit der Bindung zwischen ihr und ihren beiden Drillingsbrüdern zu vergleichen war, denn diese waren für sie unersetzbar. Ohne ihre Brüder konnte sie einfach nicht und sie glaubte, dass es auch umgekehrt war.   Am Abend ging Hinoko wieder nach Haus. Temari war noch immer nicht da. So langsam begann Shikamaru sich sorgen zu machen, doch ließ er sich davon nichts anmerken, schließlich wollte er seine Kinder nicht verunsichern. Sollte sie aber nach Sonnenuntergang noch immer nicht da sein, würde er ein wenig herum telefonieren und seine Freunde darauf ansetzten nach ihr zu suchen, denn weg konnte er hier nicht, immerhin konnte er seine Kinder nicht alleine lassen. Zusammen saß er mit deinen Kindern auf dem Sofa und sah sich den Sandmann an. Sein Blick streifte das Fenster und er sah, wie es zu dämmern begann. Nicht mehr lange dann würden die Drillinge schlafen, dann konnte er unbemerkt anrufen.   Als der Sandmann vorbei war, brachte er seine Kinder ins Bett.   „Papa, wann kommt Mama wieder?“, fragte Satsuki schläfrig.   „Bald, Kleines, du musst dir keine Sorgen machen, ich bring sie wieder zurück“, flüsterte er ihr zu und gab ihr einen Kuss auf die Stirn, dann ging er und ließ seine Kinder in Ruhe. Die ersten, die er anriefe waren seine Eltern. Er hatte keine Lust untätig herum zu sitzen, während seine Freunde nach Temari suchten, doch konnte er seine Kinder nicht alleine lassen, also bestellte er sich einen Babysitter. Danach rief er Choji und Ino an und fragte sie, ob sie ihm nicht halfen. Natürlich waren beide sofort dabei und begaben sich auf die Suche. Shikamaru blieb nur noch übrig auf seine Eltern zu warten. Als es schließlich an der Tür klingelte, schnappte er sich seine Jacke und öffnete diese, doch hatte er mit dem Gast, der vor seiner Tür stand, am wenigstens gerechnet.   ~~~   Temari und Genma trainierten mehre Stunden, wobei sie nur ab und zu eine kleine Pause machte, in denen sie ihr Chakra wieder regenerierten. Mittlerweile wurde es sogar langsam dunkel. Die beiden hatten gar nicht gemerkt, wie schnell dir Zeit vergangen war, so vertieft waren sie in ihrem kleinen Trainingskampf. Sie hatten sich wirklich sehr verausgabt.   Als Genma bemerkt, dass es langsam dunkel wurde, brach er den Kampf ab.   „Temari, wir sollten für heute aufhören“, meinte er auf Temaris fragenden Blick hin. Diese lachte jedoch trocken.   „Wieso bist du schon erschöpft?“, lachte sie und stützte sich ein wenig auf ihren Fächer. Wenn sie ehrlich war, war sie es eigentlich die dringend aufhören sollte. Ihre Atmung ging schwerfällig und ihre Kraftreserven waren aufgebraucht. Sie war wirklich aus der Übung, dass sie so schnell schon schlapp machte, hätte sie echt nicht gedacht.   „Ich nicht, aber es sieht so aus als würdest du jeden Moment umkippen und es ist bereits dunkel geworden, außerdem habe ich keine Lust darauf mich mit Shikamaru an zu legen“, erklärte er der Jüngeren, dabei ließ er sie keine Sekunde aus den Augen. Er hatte wirklich Angst, dass sie jeden Moment umkippte. Ihre Atmung war nicht mehr normal, ihr liefen mehrere Schweißperlen die blasse Stirn hinunter und sie hing auf ihrem Fächer wie ein nasser Sack. Das war sicher nicht die starke Temari, die er kennen gelernt hatte, aber das konnte er verstehen. Er wusste, dass sie schon lange nicht mehr wirklich viel trainierte. Wenn er ehrlich war, hatte er nicht erwartet, dass sie so lange durchhalten würde.   Auch Temari merkte, dass es ihr nun, wo sie sicher stand und ihr Körper nicht mehr mit Adrenalin vollgepumpt wurde, von Sekunde zur Sekunde schlechter ging. Ihre Knie und Beine fühlten sich an wie Wackelpudding und eigentlich konnte sie nur noch richtig stehen, weil sie sich auf ihrem Fächer abstützte. Auch ihre Sicht wurde langsam schwächer, erst verschwamm sie, sodass sie ein paar Mal blinzelte, doch half das nichts, im Gegenteil es wurde sogar noch schlechter, weil nur zur verschwommenen Sicht weiße und schwarze Punkte dazu kamen. Langsam aber sicher verlor sie ihre gesamte Kraft. Nur wollte Temari es noch immer nicht wahr haben.   „Mir geht’s super!“, erwiderte sie selbstbewusst, doch wurde dabei ihre Stimme immer leiser, immer schwacher. Ihre Kräfte hatten sie endgültig verlassen und sie kippte einfach zur Seite weg. Ihre Sicht war mittlerweile komplett schwarz. Sie wartete nur noch auf den harten Aufprall, doch kam er nicht. Genma hatte es kommen sehen und hatte schnell reagiert, sodass er rechtzeitig auffangen konnte. Temari hörte, wie seine Stimme immer wieder ihren Namen rief, doch wurde diese immer leiser, bis die Dunkelheit sie letztendlich völlig umgab und alles still war… Kapitel 53: Schlechte Nachrichten --------------------------------- 50. Schlechte Nachrichten   „Genma, was machst du hier? Und wo ist Temari?“, fragte Shikamaru forsch. Normal vertraute er Genma, immerhin hatten sie schon oft zusammen gearbeitet, doch konnte er nicht leugnen, dass ihm die Tatsache missfiel, dass er den ganzen Tag mit Temari verbracht hatte, ohne dass er wirklich etwas davon wusste.   „Darum bin ich hier, Shikamaru, Temari liegt im Krankenhaus. Wir haben ein wenig trainiert, damit sie sich mal abregen kann, dabei hat sie sich wahrscheinlich zu verausgabt. Am Ende ist sie zusammengeklappt. Ich hab sie zu Sakura ins Krankenhaus gebracht, dort kümmert sie sich jetzt um sie, trotzdem solltest du vielleicht hin. Es wäre besser, dass du bei ihr bist, wenn sie wieder aufwacht“, erklärte er dem Jüngeren ruhig. Shikamaru ballte seine Hand zur Faust und wollte sie gegen den Türrahmen feuern, doch hielt Genma ihn auf.   „Es bringt nichts, wenn du dir die Hand brichst und deine Kinder weckst. Die machen sich sicher schon genug Sorgen, da müssen sie nicht auch noch wissen, dass ihre Mutter im Krankenhaus liegt, oder?!“, sagte er ruhig und sah ihn ernst an. Shikamaru erwiderte den Blick eisern. Tief atmete er einmal ein und wieder aus.   „Shikamaru, was ist hier los?“, fragte Yoshino, die gerade mit ihrem Mann gekommen war. Abwartend sah sie zwischen den beiden Männern hin und her.   „Gut, dass ihr da seid. Ihr müsst auf die Drillinge aufpassen. Ich muss los. Genma wird euch alles erklären“, meinte er schließlich und machte sich auf und davon. Yoshino, Shikaku und Genma konnten ihm nur noch hinterher sehen. In kurzen Sätzen erklärte Genma den beiden Großeltern, was Sache war, dann verabschiedete er sich auch schon wieder von ihnen und machte sich auf den Weg nach Hause.   Yoshino und Shikaku betraten das Haus und gingen auf direktem Weg ins Kinderzimmer. Sie wollten sehen wie es ihren kleinen Schützlingen ging. Dort fanden sie die Drillinge alle in Satsukis Bett liegen. Masato und Akira hatten ihre Schwester in ihre Mitte genommen und jeder einen schützenden Arm um sie gelegt. Die beiden Erwachsen konnten genau hören, wie die beiden Jungs dem kleinen Mädchen beruhigende Worte zuflüsterten und wenn sie ihre Ohren spitzten, konnten sie auch ein leises Schluchzen hören. Sofort war den beiden klar, dass die drei gelauscht hatten.   Yoshino schaltete schließlich das Licht ein und trat zusammen mit ihrem Mann in das Zimmer der drei. Abrupt schreckten die drei hoch und sahen in die Augen ihrer Großeltern. Auf Satsukis Wangen waren noch immer einige Tränen zu sehen und es kamen immer neue nach. Ohne zu zögern stand sie auf, kletterte über ihren Bruder und rannte ihrem Opa in die Arme, dieser fing sie auf, hob sie auf seine Arme und drückte sie fest an seinen Körper. Auch er flüsterte dem Kleinen Mädchen beruhigende Worte zu. Yoshino setzte sich zu Akira und Masato, die sich auf die Bettkante des Bettes ihrer Schwester gesetzt hatten und diese mit ihren Augen verfolgten. Schon in diesem jungen Alter konnten die Erwachsen den Beschützerinstinkt der beiden Brüder ihrer Schwester deutlich sehen. Dieser kam meistens auch zum Vorschein, wenn sie mit Hinoko zusammen unterwegs waren oder ihre Schwester etwas mit dem Uchiha unternahm.   „Ihr habt also gelauscht?“, stellte Yoshino fest und sah von ihrem einen Enkel zum anderen. Beide sahen zu Boden. Sie wussten, dass es nicht richtig war zu lauschen, doch mussten sie einfach wissen, was Sache war. Sie hatte sich Sorgen um ihre Mutter gemacht, weil das Verhalten ihres Vaters nicht normal gewesen war und es war auch nicht normal, dass ihre Mutter mit einem anderen Mann weg ging.   „Wie geht es Mama?“, fragte Masato schließlich. Es hatte so oder so keinen Sinn es zu leugnen, ihre Großeltern hatten sie durchschaut, da konnten sie auch gleich weiter nachforschen, denn so schnell wollten sie sicher nicht aufgeben. Nur wusste Yoshino nicht so richtig, was sie den Kindern sagen sollte.   „Eurer Mutter geht es sicher gut. Sie muss sich nur ausruhen, aber wenn ihr wollt dann gehen wir sie besuchen. Vorher gebt ihr doch so oder so nicht nach, oder?“, erwiderte Shikaku.   Zum ersten Mal seit ihre Großeltern da waren, hob Satsuki ihren Kopf. Tief sah sie ihrem Opa in die Augen.   „Ich will zu meiner Mami“, flüsterte sie leise. Shikaku nickte und trat mit seiner Enkelin aus dem Kinderzimmer. Yoshino und die beiden Brüder folgten ihnen. Sie gingen in den Flur, wo sie sich ihre Jacken und Schuhe anzogen. Nur für diesen Moment stieg Satsuki von den Armen ihres Opas. Auch während sie sich auf den Weg zum Krankenhaus machten, ließ sie sich von Shikaku tragen. Yoshino nahm die beiden Brüder an die Hand und lief mit ihnen ihrem Mann hinterher auf dem direkten Weg zum Krankenhaus, um die Kinder zu ihrer Mutter zu bringen.   ~~~   Es dauerte nicht lange und Shikamaru beim Krankenhaus an. Dort empfing ihn bereits Sakura. Beruhigend lächelte sie ihn an.   „Wie geht es ihr? Wo ist sie?“, fragte er schnell, ohne Luft zu holen. Sakura legte ihre Hand auf seine Schulter und sah ihn ernst an.   „Shikamaru, beruhig dich! Es ist alles ok! Sie hatte einen Schwächeanfall und muss sich nun ausruhen. Wir müssen zwar noch auf ein paar Testergebnisse warten, aber es ist alles ok. Vermutlich hatte sie in letzter Zeit einfach zu viel Stress, darum wollen wir sie auch noch bis morgen Mittag hier behalten. Du musst dir also keine Sorgen machen. Es ist alles ok!“, versicherte sie ihm. Shikamaru nickte. Es hatte ihm wirklich geholfen, er hatte sich wieder ein wenig beruhigt, doch war seine Sorge nicht vollkommen von ihm gefallen.   „Ich will zu ihr!“, verlangte er. Sakura nickte.   „Folge mir!“, wies sie ihn an und lief die langen Gänge entlang. Shikamaru folgte ihr.   Vor einer Tür blieben die beiden stehen.   „Das ist ihr Zimmer, aber bitte sei leise. Sie muss sich wirklich ausruhen“, sagte sie eindringlich. Shikamaru knickte, dann betrat er das Zimmer seiner Freundin. Sofort fiel sein Blick auf die hübsche Blondine, die im Bett vor ihm lag. Die Decke hatte man ihr bis zum Hals gezogen. Ganz still lag sie da und schlief. Wie immer, wenn Shikamaru sie schlafen sah, verglich er sie mit einem wunderschönen Engel. Sie lag einfach so friedlich in ihrem Bett. Langsam schritt Shikamaru auf das Bett zu und setzte sich schließlich zu ihr auf die Bettkante. Mit seiner einen Hand griff er nach der ihren und umschloss sie fest, mit der anderen strich er ihr eine Strähne aus dem Gesicht.   „Was machst du nur wieder für Sachen, Temari“, murmelte er leise. Doch legte sich ein kleines Lächeln auf seine Lippen. Seine Sorge war nun vollkommen von ihm gefallen, jetzt, wo er sie da so liegen sah. Er konnte deutlich sehen, dass es ihr gut ging. Vielleicht war das die letzten Tage wirklich zu viel für sie gewesen. Der ganze Streit und alles… Wenn sie wieder zu Hause waren, würde er sicher dafür sorgen, dass sie sich etwas mehr ausruhte und nicht mehr so gestresst war. Vielleicht war dann auch das Verhältnis zwischen ihnen wieder besser. Er hoffte nur, dass seine Kinder sich nicht allzu große Sorgen  machten, weil weder er noch ihre Mutter da waren, doch glaubte er fest daran, dass seine Eltern alles unter Kontrolle hatte.   Plötzlich klopfte es an die Tür. Shikamaru drehte seinen Kopf in die Richtung und blickte die Gäste seiner Freundin an.   „Shikamaru, es tut uns leid, dass wir dich in so einem Moment stören müssen, aber wir haben eine Mission“, sagte Ino entschuldigend. Hinter ihr stand Choji, auch er sah seinen Freund entschuldigend an.   „Ich kann hier jetzt nicht weg, schafft ihr das nicht alleine oder mit irgendjemand anderes?“, fragte er abwesend. Sein Blick hatte sich wieder auf Temari gerichtet.   „Shikamaru, wir wären nicht hier, wenn es nicht wichtig wäre. Es ist eine A Mission und es ist sonst niemand da, der tauglich für diese Mission ist. Wir haben auch schon versucht mit Naruto zu reden, doch es funktioniert nicht, wir müssen los und zwar jetzt. Es ist wirklich wichtig!“, erwiderte Ino eisern. Sie wusste, dass es schwer für ihn war, Temari im Krankenhaus alleine zu lassen, doch ging es einfach nicht anders. Das sah auch Shikamaru, dennoch haderte er mit sich.   „Ich werde gut auf sie aufpassen. Man wird Yoshino benachrichtigen und sie wird sich dann sicher um Temari und die Kinder kümmern“, mischte sich auch Sakura ein. Shikamaru seufzte. Er wusste, dass es keinen Sinn hatte und dass er hier sinnlose Zeit verschwendete. Umso eher sie gingen desto schneller war er wieder zu Hause bei ihr und den Kindern…   Shikamaru schloss kurz die Augen, dann küsste er erst ihre Stirn, dann ihre Lippen und zu guter letzte auch ihre Hand, die er noch immer mit seiner fest umschloss.   „Stell bitte nichts an, während ich weg bin“, hauchte er, während er mit seinen Daumen über ihre Wange strich, dann erhob er sich von seinem Platz ließ ihre Hand los und trat ohne noch einmal zurück zu blicken aus dem Raum. Ino und Choji folgten ihm.   „Sag ihr bitte, dass ich so schnell es geht wiederkomme und dass sie nichts anstellen soll“, sagte er, als er an Sakura vorbei ging. Diese nickte und sah den dreien hinterher, dann trat sie in Temaris Zimmer und setzte sich zu ihr ans Bett. Sie glaubte zwar nicht, dass Temari an diesem Abend noch wieder aufwachte, doch wollte sie lieber auf Nummer sicher gehen, immerhin musste sie Temari etwas Wichtiges sagen.   Doch wachte Temari entgegen ihrer Vermutung wenige Minuten später schon wieder auf. Sakura glaubte, dass Shikamarus Worte Temari geweckt hatten. Sie fand es schon immer süß wie die beiden auf einander reagierten.   „Wie fühlst du dich, Temari“, fragte sie ihre Freundin ruhig, doch diese sah sich noch etwas desorientiert um. Sakura erklärte ihr, was geschehen war und überbrachte ihr auch die Nachricht von Shikamaru. Temari ließ sich seufzend in die Kissen fühlen.   „Also? Wie fühlst du dich?“, wiederholte Sakura ihre Frage. Temari schloss ihre Augen wieder.   „Müde, ausgelaugt und mies, weil meine Familie mich hasst“, murmelte sie. Natürlich gehörte Sakura zu den Leuten, die wussten, was Sache war. Nervös setzte sie sich auf Temaris Bett und sah sie unsicher an. Temari öffnete wieder ihre Augen und sah Sakura an.   „Schieß los! Was fehlt mir?“, fragte Temari, wobei sie die jüngere misstrauisch ansah. Sie wusste genau, dass das, was nun kam, sicher nicht so prickelnd für sie sein würde…   „Temari, wir haben deine Blutwerte untersucht und ich habe gerade das Ergebnis bekommen“, begann sie zu erklären. Temari hörte ihr ruhig zu. „Die Test haben ergeben, dass du… Also du bist…“, druckste sie herum.   „Sakura jetzt komm endlich zur Sache! Ich werde es schon überleben“, fuhr Temari sie an. So langsam verlor sie wirklich ihre Geduld. Sakura holte noch einmal tief Luft.   „Temari du bist im vierten Monat schwanger“, sagte sie schließlich. Seufzend schloss Temari ihre Augen und fuhr mit der Hand durch ihre Haare.   „Das erklärt so einiges“, murmelte sie leise.   „Was wirst du nun tun? Ich hab es Shikamaru noch nicht gesagt.“   „Du hast Shikamaru was noch nicht gesagt?“, erklang eine eisige Stimme von der Tür. Sakura und Temari drehten sich zur Tür, in welcher Yoshino, Shikaku und die drei Kinder standen. Shikaku ließ Satsuki runter, sodass sie zu ihrer Mutter rennen konnte. Sie krabbelte auf ihr Bett und kuschelte sich an ihre Brust. Masato und Akira folgten ihr. Temari schloss Satsuki in ihre Arme und strich Akira und Masato über ihre Köpfe. Auch Yoshino und Shikaku traten nun näher.   „Wir haben uns alle ganz große Sorgen gemacht, Mami“, schluchzte das kleine Mädchen. Temari strich ihr beruhigend über den Rücken.   „Hey, Mäuschen, du musst dir keine Sorgen machen. Es ist alles gut. Deine Mama hat es beim Training nur etwas übertrieben, aber sonst ist alles ok“, versicherte Temari ihr.   „Kommst du dann wieder mit nach Hause, Mama?“, fragte Akira, wobei er sich auf die Bettkante des Bettes setzte.   „Tut mir leid, aber ich kann eure Mutter noch nicht gehen lassen. Wir wollen sie noch ein wenig zur Beobachtung hierbehalten“, mischte sich Sakura ein.   „Dann bleiben wir so lange hier!“, bestimmte Satsuki.   „Das geht auch nicht, Temari braucht ein wenig Ruhe…“, meinte Sakura. In Satsukis Augen begannen sich erneut Tränen zu bilden. Das kleine Mädchen wollte ihre Mutter auf keinen Fall alleine lassen. Das galt aber nicht nur für sie sondern auch für ihre beiden Brüder. Die beiden Großeltern konnten das natürlich sehen.   „Und da kann man nichts machen?“, fragte Shikaku schließlich. Er wollte nicht, dass seine Enkel und seine Enkelin traurig waren.   „Wenn Shikamaru da wäre, vielleicht, aber er ist für unbestimmte Zeit auf Mission und ich habe ihm versprochen, dass ich aufpassen werde, dass Temari keine Dummheiten macht“, erklärte sie schließlich.   „Und was ist, wenn wir sie nach Hause bringen und bei ihr bleiben? Die drei Kleinen brauchen ihre Mutter, Sakura!“, erwiderte Yoshino ernst. Sakura sah zwischen den beiden und Temari hin und her. Unruhig biss sie sich auf ihre Unterlippe.   „Na gut, aber wenn es dir nicht gut geht oder sonst irgendwas ist, kommst du sofort wieder her, Temari! Und wenn Shikamaru wieder da ist, müssen wir darüber reden, was jetzt ist, klar! Es ist nämlich eine andere Situation als letztes Mal, das solltest du wissen“, meinte Sakura schließlich. Die Drillinge freuten sich tierisch über diese Nachricht, aber nicht nur sie freuten sich sondern auch Temari.   Temari scheute ihre Kinder von ihrem Bett und setzte sich aufrecht hin. Ihre Beine ließ sie über die Bettkante baumeln. Sie legte ihre Hand auf ihre Stirn und schloss kurz ihre Augen, weil ein paar Punkte davor tanzten.   „Ist alles ok bei dir?“, fragte Shikaku führsorglich und trat näher an sie heran, doch Temari nickte, obwohl es eigentlich gar nicht stimmte, noch immer fühlte sie sich schwach und ausgelaugt, aber das würde sie sicher nicht sagen. Sie zog sich die Schuhe an, die ihr ihre Kinder brachten. Mit einem Seufzer stand sie schließlich auf, doch knickte sie wenige Sekunden schon wieder ein. Shikaku fing sie auf und setzte sie wieder auf das Bett ab. Satsuki, Masato und Akira wollten zu ihrer Mutter laufen, jedoch hielt diese sie davon ab.   „Es geht schon“, meinte sie und wollte erneut aufstehen, nur ließ Shikaku das nicht zu.   „Das haben wir gesehen“, erwiderte er. „Ob es dir passt oder nicht, ich werde dich tragen. Du kannst ja nicht mal auf deinen eigenen Beinen stehen, wie willst du da laufen?!“ Ergeben seufzte Temari. Was tat sie nicht alles, um bei ihren Kindern zu sein.   So kam es also, dass Shikaku Temari auf seinen Armen durch die Straßen Konohas trug, während seine Frau und seine Enkel ihnen folgten. Temari war froh, dass es bereit nachts war, denn diese Situation kratzte mächtig an ihrem Ego und es würde sicher noch schlimmer werden, wenn jemand sie so sah. Sie konnte nicht glauben, dass sie wegen einer läppischen Schwangerschaft nicht mal mehr auf ihren eigenen Beinen stehen konnte, wobei sie sich schon fragte, was Sakura mit ihrem letzten Satz gemeint hatte. Wäre ihre Familie ein wenig später gekommen, würde sie es wissen, jetzt musste sie warten, bis Shikamaru von seiner Mission wieder kam und sie es geschafft hatte, ihm zu erklären, dass sie erneut schwanger und deshalb umgekippt war. Sie wusste auch jetzt schon, wie er reagieren würde, er würde sie sicher wieder anmeckern und darauf hatte sie absolut keine Lust.   „Temari würdest du mir erklären, was hier los ist? Yoshino und ich haben uns wirklich sorgen um dich gemacht, immerhin bist du die Mutter unserer Enkel und wahrscheinlich auch unsere Schwiegertochter. Und komm bitte nicht mit der Geschichte, dass du dich beim Training einfach nur verausgabt hast. Du hast zwar eine längere Pause hinter dir, aber dennoch weiß ich, dass du eigentlich wesentlich stärker bist. Also was ist los?“, fragte Shikaku, nachdem er dafür gesorgt hatte, dass Akira, Satsuki und Masato außer Hörweite waren, schließlich wusste er, dass Temari vor ihren Kindern niemals die Wahrheit sagen würde, weil sie ihnen keine Sorgen bereiten wollte. Bevor Temari zur Antwort ansetzte, warf sie einen Blick nach hinten, um sich zu vergewissern, dass ihre Kinder nichts mitbekamen.   „Ich würde vorher gerne mit Shikamaru darüber reden, das heißt ihr müsst euch noch ein wenig gedulden“, erklärte Temari ruhig. Shikaku nickte.   „Das verstehe ich, sollst du dennoch Hilfe brauchen, sind wir dennoch für dich da, Temari. Ich habe gehört, dass Shikamarus Mission etwas länger dauern könnte…“, erwiderte Shikaku.   „Danke schön“, meinte sie lächelnd.   Den Rest des Weges schwiegen die beiden sich an. Auch Masato und Akira schwiegen den gesamten Weg über, wobei sie jedoch steht‘s ein wachsames Auge auf ihre Schwester und ihre Mutter hatten. Nur Satsuki jammerte ein wenig. Sie war müde und hatte keine Lust mehr zu laufen, also nahm Yoshino ihren kleinen Liebling auf die Arme und trug bis zum Haus der Familie Nara-Sabakuno. Es dauerte auch nicht lange und das kleine Mädchen war auf den Armen ihrer Oma eingeschlafen.   Als sie am Haus ankamen, brachte Shikaku Temari ins Schlafzimmer und legte sie vorsichtig auf dem Bett ab. Auch Yoshino legte Satsuki ins Bett ihrer Mutter. Sofort kuschelte sich das kleine Mädchen an ihre Mutter heran.  Doch nicht nur Satsuki wollte bei ihrer Mutter schlafen sondern auch die beiden Jungs machten sich schnell Bettfertig und stiegen zu ihrer Mutter und Schwester ins Bett. Eng kuschelte sich die kleine Familie aneinander. Yoshino und Shikaku wollten eigentlich im Gästezimmer übernachten, doch versicherten, die beiden Jungs, dass sie auf ihre Mutter und Schwester aufpassen würden und ihre Oma und Opa am nächsten Tag holten, wenn es ihrer Mutter noch immer nicht besser ging. Temari hingegen musste versprechen, dass sie die restliche Woche nicht arbeiten ging und sich stattdessen ausruhte, wozu auch gehörte, dass sie nicht viel arbeitete und sich keinen Stress machte. Temari stimmte dem allen zu, damit sie mit ihren Kinder alleine sein konnte. Ob sie ihr versprechen wirklich hielt wusste sie noch nicht. Nachdem Shikaku und Yoshino gegangen waren, kehrte Ruhe in das große Haus ein. Es dauerte nicht lange und sie waren alle eingeschlafen. Nur Temari lag noch eine Weile wach und dachte darüber nach wie es weiter gehen sollte, schließlich war die Situation momentan wirklich schwer und dann war sie auch noch schon wieder schwanger. Sie wusste gar nicht warum sie es die ganze Zeit über nicht gemerkt hatte, doch konnte sie es nun so oder so nicht mehr ändern. Sie hoffte nur, dass Shikamaru nicht sauer oder so war, wobei sie ihm in dieser Situation vertraute, dass er das richtige sagte und ihr nicht noch Vorwürfe machte. Vielleicht half es ihnen ja auch dabei wieder eine harmonische Beziehung führen zu können. Mit dieser Hoffnung sank auch sie in das Reich der Träume hinab und fand einen beruhigenden und behutsamen schlaf. Kapitel 54: 3 Geschwister ------------------------- 51. 3 Geschwister   Früh am Morgen erwachten die Drillinge aus ihrem unruhigen Schlaf. Sie alle hatten sich wirklich große Sorgen um ihre Mutter gemacht und waren in der Nacht immer wieder aufgewacht, nur um kurze Zeit später wieder in einen traumlosen und unruhigen Schlaf zu fallen. Temari hatte davon nichts mitbekommen, auch davon wie ihre Kinder aus ihrem und Shikamarus Bett kletterten bemerkte sie nichts, sonst wäre sie sicher mit ihren Kindern aufgestanden, doch hätten diese es sicher nicht zugelassen, immerhin achteten sie genau darauf, dass sie nicht zu laut waren. Während Satsuki das Frühstück für sich und ihre Brüder vorbereitete, packten Akira und Masato ihre Taschen, welche sie dann mit runter in die Küche nahmen, wo sie die fertigen Brote einpackten. Zusammen gingen die Drillinge dann wieder zurück ins Schlafzimmer ihrer Eltern, in welchem Temari noch immer schlief.     „Mama, wir gehen jetzt“, sagte Satsuki mit leiser aber lieblicher Stimme, während die drei sich auf das Bett zu ihrer Mutter setzten. Langsam wachte Temari auf und begann sich zu regen. Als sie sich jedoch aufrichten wollte, drückten ihre Söhne sie wieder runter.   „Du solltest dich ausruhen, Mami. Wir haben dir Frühstück gemacht. Es steht auf dem Nachtisch. Wenn wir mit der Schule fertig sind, kommen wir sofort wieder her, aber du musst uns versprechen, dass du dich ausruhst, sonst müssen wir zu Oma und Opa gehen“, erklärte Satsuki ihr, wobei sie ihre Mutter eindringlich und ernst ansah, doch konnte Temari genau sehen, dass ihre kleine Tochter damit nur ihre Angst verbergen wollte. Temari schloss ihre kleine Tochter in ihre Arme und drückte sie fest an sich. Es tat ihr leid, dass sie ihr so viel Kummer bereitete.   „Keine Sorge, ich werde mich ausruhen! Aber es tut mir Leid, dass ich dir solche Sorge bereitet habe, meine Kleine“, flüsterte sie ihr leise zu. Satsuki erwiderte die Umarmung ihrer Mutter und schenkte ihr ein Lächeln.   „Ist schon ok Mama. Wir sind nur froh, dass es dir schon wieder besser geht“, erwiderte sie, bevor sie ihrer Mutter einen Kuss auf die Wange gab und sich schließlich von ihr löste, um sich zu verabschieden und dann mit ihren Brüdern zur Akademie zu gehen.   Auf dem Weg zur Schule trafen sie auf Kurenai und Hinoko, die sich nach dem Wohlergehen ihrer Mutter erkundigten. Mit einem Lächeln berichtete Satsuki, dass es ihr schon wieder besser ging, sie sich aber noch ein wenig ausruhen musste. Masato und Akira baten sie jedoch auch nichts weiter zu erzählen, weil sonst ihre Oma kommen würde, um Temari zu pflegen und sich um sie drei zu kümmern, aber genau das wollten die Drillinge verhindern, schließlich wussten sie genau, dass ihre Mutter es hasste, wenn ihre Oma kam und sich so aufspielte, darum würden sie ihr auch sicher nicht verraten, dass ihre Mutter noch immer nicht richtige auf den Beinen war, aber das hätte auch keiner erwartete, immerhin hätte sie eigentlich noch bis zum Abend im Krankenhaus bleiben sollen.   Vor der Schule warteten bereits die Freunde der drei auf die Drillinge. Saburo stand lässig neben seiner Zwillingsschwester Kagura und sah hinüber zu Satsuki, die ihm ein kleines schüchternes Lächeln schenkte, doch schien ihn das ganz und gar nicht zu interessieren, da er junge Uchiha seine Hände in seine Taschen steckte, sich umdrehte und einfach weiter ging. Wütend sah Satsuki ihm ein paar Sekunden lang hinterher, bevor sie zu ihm rannte und sich schließlich vor ihm stellte, sodass er stehen bleiben müsste.   „Ignorier mich nicht, Uchiha!“, fauchte sie ihn böse an. Satsuki war eigentlich ein ganz liebes Mädchen, doch konnte sie zu einer wahren Furie werden, wenn man sie ignorierte. Das wusste auch Saburo, weshalb er sich jedes Mal einen Spaß daraus machte sie zu necken.   „Oh, hallo, Knirps, ich hab dich gar nicht gesehen“, erwiderte, wobei er provozierend grinste. Satsukis Augen verengten sich zu kleinen Schlitzen, während sich ihre eine Hand zu einer Faust ballte und sie mit dem Zeigefinger ihrer anderen gegen seine Brust tippte.   „Ich habe dir doch schon mal gesagt, dass du mich so nicht nennen sollst! Du bist gerade mal ein viertel Jahr älter als ich. Also hör endlich auf mich Knirps zu nennen!“, keifte sie ihn an, wobei ihr Blick immer finsterer, bedrohlicher wurde. Die meisten aus ihrer Stufe wären jetzt schon schreiend weg gerannt, doch nicht Saburo. Ihn amüsierte es nur immer wieder, wie schnell die Kleine hochging. Er war zwar wirklich nur ein wenig älter als sie, doch war er bereits jetzt ein Kopf größer als sie, was Satsuki immer tierisch auf den Geist ging. Das war auch der Grund warum er seine Hand auf ihren Kopf legte und einmal ihr blondes Haar durchwuschelte, was sie nur noch wütender machte. Für Satsuki waren ihre Haare ihr heilig. Niemand, wirklich niemand, außer ihr und ihrer Mutter durfte sie anfassen. Gerade als sie ihm eine scheuern und ihm ihre Meinung geigen wollte, beugte er sich zu ihr hinunter.   „Alles, was du willst Prinzesschen“, flüsterte er ihr zu und gab ihr einen flüchtigen Kuss auf die Wange, bevor er an ihr vorbei ging und das Gebäude betrat.   Satsuki blieb wie angewurzelt stehen und sah dem jungen Uchiha hinter her. Manchmal konnte sie ihn einfach nicht verstehen. In einem Moment war er total gemein zu ihr und provozierte sie, bis sie völlig ausflippte und dann war er wieder so… so… so halt. Nie konnte sie sagen, was er wieder vorhatte. Es kotze sie einfach an, dass er so mit ihr umging und sie nichts dagegen machen konnte, weil sie ihm dann immer wie jetzt auch mit offenem Mund hinterher starte, bis jemand sie aus ihrer Starre erlöste.   „Mach den Mund wieder zu, Schwesterherz. Wir wissen, dass du auf Uchiha stehst“, brummte Akira, während er an ihr vorbei ging, um schließlich auch in die Akademie zu gehen.   „Ich stehe nicht auf Uchiha!“, schrie Satsuki ihrem Bruder hinterher, doch dieser achtete gar nicht darauf, was seine Schwester sagte, sondern ging einfach weiter. Stattdessen antwortete ihr Masato.   „Du kannst es nicht leugnen, Satsuki, denn es ist nicht zu übersehen“, erwiderte er schließlich und folgte seinem Bruder. Kagura, die mit ein paar Freundinnen zu den Geschwistern gestoßen war, kicherte, während ihre Freundinnen, die alle auf Saburo standen, Satsuki mit einem bösen Blick betrachteten, doch begannen auch sie zu kichern, als Kagura zu singen begann.   „Satsuki und Saburo sitzen auf dem Baum, sie K-Ü-S-S-E-N sich, man glaubt…“, abrupt stoppte sie, als Satsuki sie am Kragen packte und sie gespeilt lieblich lächelnd ansah und mit ihren Augen klimperte.   „Rede ruhig weiter, Kagura. Natürlich nur wenn du dich traust“, sagte sie lieblich, während sie ihre Hand zur Faust ballte. Kagura wusste genau, dass, wenn ihr nicht schnell etwas einfiel, das böse für sie enden würde. Doch war das Glück auf ihrer Seite.   „Satsuki, Kleines, lass sie los. Temari und Shikamaru werden sicher nicht froh sein, wenn sie hören, dass du dich schon wieder geprügelt hast, außerdem beginnt gleich der Unterricht. Meine Mutter wartet sicher schon auf dich und die anderen, damit sie mit beginnen kann“, sprach Hinoko ruhig auf das kleine Mädchen ein, während sich seine Hand auf ihre Schulter legte. Auch wenn man es Satsuki wegen ihrer Größe nicht zutraute, hatte sie einen harten Schlag, aber auch einen guten Tritt drauf, weshalb sich die wenigsten mit ihr anlegten und wenn sie es doch taten, bereuten sie es meist wieder. Nur Saburo schaffte es jedes Mal ungeschoren davon zu kommen. Nur er und Hinoko schafften es, sie wieder zu beruhigen und eine Prügelei zu verhindern. So wie auch dieses Mal. Satsuki warf Kagura noch einen bösen Blick zu, bevor sie sie losließ und zusammen mit Hinoko, der immer mehr zu einem großen Bruder für sie wurde, die Akademie betrat. Hinoko brachte sie noch bis zu ihrem Raum, bevor er sich von dem kleinen Mädchen trennte und schließlich zu seinem Unterricht ging.   Als sie den Raum betrat, saß Kurenai bereits auf dem Lehrertisch und wartete darauf, dass auch die letzten den Raum betraten. Satsuki setzte sich schnell auf dem Platz zwischen ihren beiden Brüdern direkt vor dem Platz, auf dem Saburo saß, welcher gelangweilt nach vorne sah.   „Und Knirps, hast du meiner Schwester gezeigt, wer der Boss ist?“, fragte er frech.   „Und wenn es so wäre?“, erwiderte sie keck, ohne sich umzudrehen.   „Dann müsste ich mich wohl bei dir bedanken…“, meinte er schließlich. Mit einem frechen Grinsen drehte sich Satsuki nun doch zu ihm um.   „Sorry, aber da muss ich dich enttäuschen. Hinoko hat mich dazu überredet sie doch nicht zu schlagen“, sagte sie lieblich und zwinkerte ihm zu.   „Schade. Da hat sie ja noch mal Glück gehabt…“   „Ja, das hat sie, aber beim nächsten Mal kann sie etwas erleben!“, versicherte sie ihm, dann drehte sie sich wieder um und schenkten ihren Brüdern, die sie nur kopfschüttelnd musterten, ein freundliches Lächeln.   „Da nun alle Schüler da sind. Würde ich gerne meinen Unterricht beginnen“, eröffnete Kurenai die Stunde. „Ihr fragt euch sicher, warum ich hier stehe und nicht Temari… Nun ich werde diese Klasse erst mal übernehmen, bis es ihr wieder besser geht“, fuhr sie fort. „Bevor wir jedoch beginnen, muss ich noch die Anwesenheitsliste holen. Ich bitte euch, während ich weg bin, euch leise zu verhalten. Es wird auch nicht lange dauern“, endete sie schließlich, bevor sie den Raum verließ. Kaum war sie draußen, ging ein Murmeln durch die Klasse. Es gab nur ein Thema. Sie alle sprachen über Temari. Schon jetzt brodelte die Gerüchteküche. Die Drillinge versuchten diese Tatsache so gut es ging zu ignorieren. Nur wollte eine Person das nicht so wirklich zulassen.   „Ich habe von meinem Vater gehört, was mit eurer Mutter passiert ist, Satsuki. Sie hat mit Genma ein wenig trainiert und ist dann einfach zusammen geklappt. Echt armselig! Und das soll die große Temari Sabakuno, die Schwester des Kazekages, die Windprinzessin, die alle in Suna bewundern, sein?! Das ich nicht lache! Nun kann ich verstehen, warum du dich immer mit jedem anlegst, du willst einfach nicht glauben, dass deine Mutter eine Null ist und dass sie es noch immer drauf hat, obwohl sogar ich sie besiegen könnte. Und als ihre Tochter bist du natürlich genauso stark wie deine Mami, weil du ja so viel draufhast, kleine Satsuki. Du bist genauso erbärmlich wie deine Null von Mutter!“, lachte ein kleiner rothaariger Junge, der sich mit einem fiesen Grinsen auf ihren Tisch gesetzt hatte und sie nun abschätzend musterte, doch ignorierte Satsuki ihn einfach, sie wusste, dass sie ärger bekommen würde, wenn sie nun auf ihn losging.   „Oh, ist die kleine Satsuki etwas zu feige, um sich mit mir zu prügeln?! Hab ich mir doch gedacht, große Klappe und nichts dahinter. Du tust doch nur so taff, weil du eigentlich gar nichts drauf hast“, lachte er. Doch nicht nur er begann zu lachen, sondern auch ein paar andere Jungs aus ihrer Klasse stimmten in das Gelächter mit ein.   Satsuki atmete einmal tief ein, bevor sie aufsah und ihm ein zuckersüßes Lächeln schenkte.   „Akuinoko, würdest du dich bitte auf deinen Platz setzten und dich ruhig verhalten? Kurenai-Sensei wird sicher bald wieder kommen und wir wollen ja nicht, dass sie sauer wird, oder?“, forderte sie ihn höflich auf. Am liebsten hätte sie ihm eine rein gehauen, doch das konnte sie sich nicht leisten, denn, wenn sie es tat, würde Kurenai zu ihrer Mutter gehen und ihr von dem Vorfall berichten, ihr Mutter würde sich dann sicher aufregen und das war sicher nicht gut für ihre Gesundheit, also musste sie sich ausnahmsweise zusammenreißen, doch machte es Akuinoko nicht einfach, da er nicht mal daran dachte, sich wieder auf seinen Platz zu setzten, sondern sich weiter über Satsuki und ihre Mutter lustig machte.   Masato und Akira hätten ihm gerne ihre Meinung gegeigt, doch wussten sie, dass sie ein riesen Problem mit ihrer Schwester bekamen, wenn sie ihr helfen, denn diese focht ihre Kämpfe lieber alleine aus und ließ sich eigentlich gar nicht von ihren Brüdern helfen, da sie dann immer dachte, dass es ein Zeichen von Schwäche wäre, wenn ihre Brüder oder irgendein anderer Mann ihr half. Ihr Vater hatten ihnen mal erzählt, dass ihre Mutter genauso gewesen war und dass man sich bei solchen Frauen lieber zurückhielt, wenn man nicht ihre Wut spüren wollte und genau daran hielten sich die beiden Brüder auch. Sie wussten, dass Satsuki sie eigentlich ganz doll lieb hatte, doch gab es auch für sie keine Gnade, wenn die kleine Blondine mal sauer wurde, weshalb sie es meistens vermieden, sie bis aufs äußerste zu reizen, wie es Akuinoko gerade tat. Doch verstanden sie nicht, warum Satsuki nichts tat. Normal wäre diese nämlich schon längst ausgerastet und hatten ihnen gezeigt, wo es lang ging.   Überrascht drehten sie sich um, als Saburo seine Stimme erhob.   „Satsuki, willst du dir das wirklich bieten lassen, dass er so über dich redet?!“, fragte er sie ruhig. Satsuki drehte sich zu ihm um und schenkte ihm ein verkrampfte es Lächeln. Saburo konnte genau sehen, wie sehr sie innerlich mit sich kämpfte, Akuinoko zusammen zu schlagen und dass nur noch eine klein bisschen fehlte, bis es soweit war.   „Ich würde wirklich gerne, aber es hilft meiner Mutter nicht, wenn sie sich aufregen muss, also lass ich es lieber…“, erklärte sie ihm und drehte sich wieder um. Nun verstanden auch ihre beiden Brüder, warum sie noch nichts getan hatte, wobei ihr Respekt vor ihrer Schwester noch ein wenig stieg, immerhin hatte sie sich wirklich gut unter Kontrolle, wobei aber auch sie sehen konnten, dass es nicht mehr lange dauerte, bis sie wirklich sauer war. Das sahen auch alle anderen, weshalb es langsam ruhiger im Klassenraum wurde. Nur Akuinoko schien nicht so recht zu erkennen, in welcher Lage er sich befand, da er Satsuki noch weiter provozierte.   „Das sind doch alles nur Ausreden, stimmt’s oder hab ich Recht, kleine Satsuki. Du hast genauso wenig drauf wie deine Mutter oder deine Brüder, sonst hätten sie ja bereits eingegriffen und mich zum Schweigen gebracht, aber da dies nicht der Fall ist und sie scheinbar darauf warten, dass du etwas machst, sind wahrscheinlich sogar noch schwächer als du. Du kannst einen wirklich leidtun, kleine Naraprinzessin, schließlich kannst du nichts dafür, was deine Eltern und Geschwister sind“, lachte er, wobei alle im Raum die Luft an hielten. Jeder in Konoha wusste, dass es, wenn man Satsuki provozierte, eigentlich nur eine Regel gab, wenn man schon so blöd war und sie provozierte: Bring niemals, wirklich niemals ihre Brüder mit ins Spiel! Alle wussten, dass Satsuki ihre Brüder liebte und nichts auf der Welt sie davon abhielt die beiden zu verteidigen.   Nur Saburos Lachen erfüllte den absolut stillen Raum. Keiner sonst traute sich etwas zu sagen oder zu machen.   „Akuinoko, damit hast du dir selbst dein Grab geschaufelt. DAS lässt Satsuki sicher nicht auf sich sitzen, stimmt’s Knirps?!“, lachte er, doch Akuinoko warf ihm nur einen abschätzenden Blick zu.   „Halt dich da raus, Uchiha! Das ist eine Sache zwischen der Klei~…“, wollte er sagen, doch wurde von Satsuki, die sich von ihrem Platz erhoben hatte, ihre Hände auf ihren Tisch abstützte und ihn bitterböse anfunkelte, unterbrochen.   „Sag, das noch mal!“, knurrte sie böse. Akuinoko lachte.   „Was soll ich noch mal sagen? Dass deine Mutter eine Null ist und nicht das Recht dazu hat verehrt zu werden oder den Titel Windprinzessin zu tragen? Dass du genauso schaff bist wie deine Mutter und das alles nur Show ist? Oder…“, fragte er sie, wobei das Grinsen, das seine Lippen zierte, immer größer wurde. Er wusste genau, was er sagte und was er damit anrichtete, doch war es ihm egal. „Oder, dass deine beiden Brüder sogar noch schwächer sind als du?“, endete er und wollte sich lachend zur Klasse umdrehen, nur kam er dazu gar nicht mehr.   Satsuki hatte ihre Hand zur Faust geballt und sie ihm mit voller Wucht ins Gesicht geschlagen, sodass er durch den Stoß zu Boden gefallen war und sich den Hinterkopf angeschlagen hatte, dann war sie auf gesprungen und hatte sich auf sein Becken gesetzt, nur um ihm noch mehr Schläge zu verpassen, wobei sie ihn immer mehr anschrie und ihre gesamte Wut an ihm ausließ, ohne auch nur ein Fünkchen Mitleid für ihn zu empfinden. Akuinoko hatte absolut keine Chance gegen die wildgewordene Satsuki. Im normal Fall hätte er sie locker von sich schubsen können, da auch er einen Kopf größer war und eine viel größere körperliche Kraft hatte, doch hatte er keine Möglichkeit dazu, da er sich durch Satsukis Schläge vor Schmerzen krümmte, wobei er weiter versuchte die Fäuste des kleinen Mädchens, die mit einer Kraft die er nie bei erwartet hatte auf seinen Körper niedersausen ließ, ohne auch nur daran zu denken aufzuhören. Dafür hatte sie sich einfach nicht mehr genug unter Kontrolle. Sie wollte nur noch sehen wie er sich unter ihr windete und litt, damit er endlich einsah, dass niemand sie oder ihre Familie schlagen konnte, denn ihr Mutter war, ist und blieb die Windprinzessin und sie war ihre stolze Tochter, die sich von einem wie Akuinoko nicht beeindrucken ließ.   Alle im Raum hatten ihre Augen auf Satsuki und Akuinoko gerichtet. Sie alle hielten den Atem an, keiner traute sich etwas zu sagen oder zu tuen. Nie hätten sie gedacht, dass ein Kampf zwischen den beiden so einseitig sein würde, immerhin war Akuinoko ein bekannter Schläger, der sich mit jedem anlegte und nie einen Kratzer abbekam, doch hatte er sich dieses Mal mit der Falschen angelegt, aber vor allen hatte er das falsche gesagt. Jeder wusste, dass Satsuki einfach ausflippte, wenn es um ihre Brüder ging. Das hatte sie in den fast sieben Jahren, die sie nun schon lebte oft genug gezeigt. Wirklich niemand wollte sich da einmischen, denn jeder wusste, dass sich Satsukis Wut dann sicher gegen die Person richten würde und das wollte niemand riskieren.   Nur der Uchiha schien sich bei der ganze Angelegt zu amüsieren. Gespannt beobachtete er die Situation. Er hatte doch gewusst, dass Satsuki das nicht mehr lange aushielt und dass sie Akuinoko schon bald zeigen würde wo es lang ging. Natürlich hatte er gewusst, dass sie diesen Kampf für sich entscheiden würde, immerhin kannte er die Kleine gut genug und hatte auch schon den einen oder anderen Schlag kassieren müssen, als er nicht aufgepasst hatte. Eine Weile betrachte er das Spektakel, bevor er sich schließlich erhob und zu Satsuki und Akuinoko ging. Gerade, als Satsuki wieder zuschlagen wollte, hielt er ihre Hand fest, doch das schien das kleine Mädchen nicht zu interessieren, da sie bereits mit der anderen ausholte, aber auch diese hielt Saburo fest. Da sie nun nichts mehr zum Schlagen hatte, drehte sich Satsuki wütend um.   „Was soll das, Uchiha?! Misch dich hier nicht ein! Das ist eine Sache zwischen Akuinoko und mir!“, knurrte sie, während sie ihn böse anfunkelte. Doch das interessierte den Uchiha nicht. Er zog sie einfach mit einem Ruck hoch, sodass sie auf ihren eigenen Beinen stand und Akuinokos Freunde sich um ihren Freund kümmern konnten.   „Es ist gut, Satsuki. Er hat bekommen, was er verdient hat. Also beruhig dich wieder!“, sagte er ruhig, wobei er sie eindringlich ansah, doch half es nicht viel, da Satsukis Augen noch immer vor Wut funkelten.   Da der Kampf beende war, konnten sich auch Masato und Akira aus ihrer Starre lösen. Die beiden hatten zwar gewusst, dass sich ihre Schwester schon das ein oder andere Mal wegen ihnen geprügelt hatte, was ihnen natürlich total unangenehm war, und auch dass sie einen harten Schlag hatte, wussten sie, immerhin hatten sie ihn auch schon das ein oder andere Mal zu spüren bekommen, doch dass sie Akuinoko so fertig machen würde, hätten sie nicht gedacht, weshalb sie die ganze Zeit nichts anderes haben tuen können, als schockiert bei dem Spektakel zu sehen. Nun eilten sie Saburo jedoch zur Hilfe.   „Satsuki, es ist wirklich gut. Du hast deine und unsere Ehre wirklich super verteidigt, aber jetzt musst du dich wieder beruhigen, sonst bekommst du noch mehr ärger und das wird Mama sicher nicht gefallen“, sagte Masato ruhig.   „Die willst doch nicht, dass sie sich aufregt, oder?“, wand Akira ein. Satsuki sah zwischen ihren Brüdern und Saburo, der bestätigend nickte hin und her, bis sich ihre Fäuste schließlich lösten und sie den Kopf hängen ließ. Masato und Akira nahmen ihre Schwester in den Arm, welche die Umarmung liebevoll erwiderte.   „Meint ihr, Mama wird sehr sauer sein?“, fragte sie ihre Brüder leise. Masato wuschelte seiner Schwester durchs Haar und lachte.   „Ich glaube, sie wird stolz auf dich sein, weil du dich für sie und uns eingesetzt hast“, erwiderte er.   „Aber lass das beim nächsten Mal! Das ist ja peinlich, sich von seiner Schwester verteidigen zu lassen, geht gar nicht“, brummte Akira. Satsuki kicherte und gab ihren Brüdern je einen Kuss auf die Wange, die sich diese sofort aber wieder abwischten.   Natürlich bekam Satsuki ärger von Kurenai und auch Hinoko wies sie zurecht. Beide begleiteten die Drillinge zu sich nach Hause, wo Kurenai Temari erzählte, dass Satsuki sich mit Akuinoko geprügelt hatte. Natürlich bekam das kleine Mädchen auch von ihrer Mutter ärger, doch als Kurenai und Hinoko weg waren, nahm Temari ihre kleine Tochter in den Arm und lachte herzhaft. Satsuki, Masato und Akira sahen ihre Mutter verwirrt an, sie verstanden nicht, was diese plötzlich so witzig fand.    „Du hast Akuinoko also verprügelt, ohne dass er auch nur eine Chance gegen dich hatte?“, hackte Temari nach. Satsuki nickte.   „Ja, er lag einfach nur am Boden und hat sich gewunden“, bestätigte sie ihr.   „Und das hast du alles gemacht, weil er deine Brüder und mich beleidigt hat?“, fragte ihre Mutter weiter. Wieder nickte Satsuki.   „Ja, er hat einfach keine Ruhe gegeben. Es tut mir wirklich leid, Mama“, sagte sie schnell, doch wieder lachte Temari nur.   „Aber das muss es dir doch nicht. Weißt du ich bin wirklich stolz auf dich! Du hast für das gekämpft, was dir wichtig ist und nicht einmal aufgegeben, als dir klar war, dass dein Gegner dir körperlich überlegen war“, erwiderte sie stolz. „Allerdings hörst du das nächste Mal nach einem Schlag auf! Er ist ein Einwohner von Konoha und somit ein Gefährte, egal wie gemein er ist! Hast du verstanden?! Ich will nicht noch einmal so eine Beschwerde über dich hören, junge Dame!“, sagte sie schließlich streng, bevor sie Satsuki in den Arm nahm und ihren Söhnen einen Bösen blick zu warf. „Und ihr passt das nächste Mal auf, dass es nicht so ausartete, verstanden?!“, wies sie schließlich auch ihre Söhne zurecht, bevor sie auch diese in den Arm nahm. Die Drillinge konnten darüber nur Schmunzeln. Das war der Grund warum sie ihre Mutter liebten, sie war einfach anders als andere Mütter, weil sie die drei einfach anders erzog und ihr immer das Wohl ihrer Kinder am wichtigsten war und genau das liebten die drei an ihrer Mutter.   Kapitel 55: Drillingsgeburtstag ------------------------------- 52. Drillingsgeburtstag   Mit einem Lächeln stellte Temari den letzten Kuchen auf dem Tisch, der im Garten stand, ab. Die Drillinge hatten Geburtstag, weshalb ein großes Fest im Garten der Nara-Sabakuno-Familie stattfinden würde. Temari hatte dafür zusammen mit Yoshino einiges auf die Beine gestellt, damit auch wirklich niemand hungern musste und alle vor allen aber ihre drei Kindern Spaß hatten. Sie hoffte sehr, dass es den dreien gefallen würde.   Plötzlich schlangen sich zwei Arme um ihre Hüfte und verschlangen sich vor ihrem Bauch, welcher schon wieder ein wenig dicker geworden war, weshalb sie sich immer öfter ein weites T-Shirt anzog und sich Shikamaru auch nicht mehr ohne zeigte, immerhin wollte sie es ihm selbst sagen und nicht, dass er es durch einen Zufall erfuhr, weshalb sie es bis zu dem Zeitpunkt noch niemanden gesagt hatte, so wussten nur sie und Sakura davon, welche sie sicher nicht verpetzen würde, doch war sie noch nicht dazu gekommen, es Shikamaru zu sagen. Immer, wenn sie kurz davor war, wurde ihre Aufmerksamkeit auf etwas anderes gelenkt oder es war einfach nicht der passende Moment oder aber er musste wieder auf eine Mission, die sich in letzter nur so häuften. Doch hatte sie sich fest vorgenommen es ihm noch vor seiner Mission zu sagen.   „Du hast dir wirklich viel Mühe für die drei gegeben“, raunte ihr Shikamaru, der seinen Kopf auf ihrer Schulter auf ihrer Schulter abgelegt hatte, ins Ohr.   „Ich hoffe, den dreien gefällt es“, murmelte sie, während sie ihren Kopf an seine Brust lehnte und für einen Moment die Augen schloss. Shikamaru musterte sie besorgt.   „Geht es dir gut, Temari? Du siehst in letzter Zeit immer so erschöpft aus, wenn ich da bin…“, fragte er sie vorsichtig. Temari nickte.   „Alles ok. Ich bin nur ein wenig müde und erschöpft, aber das geht schon. Deine Mission ist ja nun vorbei, sodass du mir mit den Drillingen helfen kannst. Ich muss dir eh noch etwas sagen“, erwiderte sie ruhig und schenkte ihm ein Lächeln, welches Shikamaru wehmütig erwiderte. Temari verstand sofort, was los war.   „Du hast wieder eine Mission?!“, stellte sie fest. Shikamaru nickte.   „Es tut mir wirklich leid, Temari, ich würde dir gerne mehr helfen und für die drei da sein, aber es liegen momentan wirklich viele Missionen an. Naruto hat aber versprochen, dass ich danach eine Pause kriege und mehr Zeit für euch haben kann“, erklärte er ihr ruhig. Temari nickte und löste sich aus seiner Umarmung. Shikamaru konnte genau sehen, dass ihm diese ganze Situation überhaupt nicht gefiel und es tat ihr ja auch leid, aber sollte er denn machen? Naruto war der Hokage und er bestimmte, wer auf die Missionen ging dagegen konnte er sich nicht wehren.   Seufzend schob er diesen Gedanken beiseite. Er würde sicher schon irgendwas finden, womit er sie gnädig stimmen würde.   „Was wolltest du mir sagen?“, fragte er schließlich, um vom Thema wegzukommen. Temari drehte sich zu ihm um und schenkte ihm ein verkrampftes Lächeln.   „Ist schon ok, wir klären das, wenn du wieder da bist. Die Kinder werden eh gleich kommen“, erwiderte sie und drehte sich wieder um, um sich dann auf einen Stuhl, der an dem gedeckten Tisch stand, fallen zu lassen. Shikamaru konnte genau erkennen, dass es eigentlich wichtig war, sie ihn aber nicht von seiner Mission ablenken wollte oder sie wollte einfach nur auf stur schalten, weil er wieder weg musste, doch war ihm eins klar, es war wichtig und machte sie irgendwie fertig. Zu gerne würde er wissen wollen, was es war, damit er sich besser um sie kümmern konnte, denn so gefiel sie ihm gar nicht. Es passte einfach nicht zu ihr so schlapp auf einem Stuhl zu sitzen. Auch wusste er von seiner Mutter und von Kurenai, dass sie immer mal wieder kleinere Schwächeanfälle hatte, die sie so gut es ging versteckte. Seine Kinder hatten davon zum Glück noch nichts mitbekommen, doch hoffte er, dass sie endlich mit ihm darüber sprach, was sie beschäftigte, denn dann hatte er auch die Chance ihr zu helfen. Nun blieb ihm nichts anderes übrig als ihr dabei zuzusehen wie sie versuchte ihre Schwäche zu verstecken und sich nichts anmerken zu lassen. Aber genau das Schmerzte ihm. Er wollte ihr nicht dabei zusehen, er wollte für sie da sein und ihr helfen, doch ging das nicht, wenn sie nicht mit ihm sprach, jedoch würde er dieses Mal nicht so schnell aufgeben. Er würde es noch heute erfahren, sonst blieb ihm keine Zeit, schließlich musste er morgen schon wieder für unbestimmte Zeit auf Mission gehen.   „Du solltest mit ihr reden. Sie sieht jeden Tag erschöpfter aus“, erklang plötzlich Shikakus Stimme neben ihm. Dieser hatte wie Shikamaru auch seinen Blick auf Temari gerichtet, welche nun Satsuki auf ihrem Schoß sitzen hatte, die sich in ihrem neuen Kleid präsentierte.   „Sie redet nicht mit mir. Sie ist sauer, weil ich schon wieder weg muss, obwohl ich es immer weniger will umso länger ich sie so sehe“, erklärte er seinem Vater ruhig. Dieser nickte.   „Vielleicht solltest du dir das mit der Mission noch mal überlegen“, schlug er seinem Sohn vor. Shikamaru seufzte jedoch.   „Das geht nicht, es ist für Konoha eine wirklich wichtige Mission, aber wenn sie vorbei ist, kümmere ich mich wieder mehr um Temari und die Kinder, das weiß auch Naruto“, erwiderte er. „Ich bitte dich nur ein Auge auf sie zu werfen, denn ich befürchte, dass sie es wieder übertreiben wird. Genauso wie beim Training mit Genma.“   „Keine Sorge, deine Mutter und ich haben immer ein Auge auf die vier“, versicherte ihm Shikaku. „Aber nun solltest du dir nicht mehr so viele Gedanken darüber machen, immerhin ist heute der Geburtstag eurer Kinder und denen wird es sicher nicht gefallen, wenn ihre Eltern nicht so gut drauf sind. Vor allen Satsuki würde sicher schnell unglücklich werden. Du weißt, dass sie ein sensibles Mädchen ist, auch wenn sie das gerne wie ihre Mutter verstecken würde. Sie sind sich wirklich sehr ähnlich. Die Kleine wird sicher einmal genauso werden wie ihre Mutter.“   „Ich hoffe nicht. Es reicht, wenn ich eine Frau im Haus habe, die ich nicht verstehe. Da werde ich nicht noch eine weitere brauchen“, meinte er grinsend, bevor er zu seiner Freundin und seinen Kindern ging. Shikamaru musste seinem Vater wohl oder übel Recht geben. Satsuki wurde wirklich immer mehr wie Temari, doch ähnelte Akira ihm immer mehr, nur Masato war eine Mischung aus ihnen beiden, weshalb er seine beiden Geschwister immer wieder auf den Boden der Tatsachen holen konnte und sie beide wirklich gut verstand.   Nach und nach kamen immer mehr Freunde der Kinder aber auch ihrer Eltern, um mit den Drillingen ihren Geburtstag zu feiern. Es gab viele schöne Geschenke für die drei, doch freuten sie sich am meisten über eins der Geschenke ihrer Eltern. Satsuki hatte einen alten jedoch kunstvoll verzierten Fächer bekommen, während Masato sich mit einem Schwert und Akira mit ein paar Kunais vergnügen mussten, doch waren sie alle drei überglücklich. Sie hatten viel Spaß zusammen mit ihren Freunden. Gerne hätten die drei auch Zeit mit ihren Onkels verbracht, doch hatten diese keine Zeit für die Drillinge, allerdings würden sie sich zu Weihnachten sehen, denn da würden sie alle zusammen nach Suna reisen, damit Temari auch mal wieder in ihre Heimat kam, die sie so sehr vermisste. Nur hoffte Shikamaru, dass es Temari dann wieder besser ging, sonst würde er die ganze Aktion abblassen. So würde er sie nämlich sicher keine Fünftagesreise mit machen, egal wie sehr sie sich wehren würde.   Während die Kinder mit ihren Freunden und Paten spielten und sich die anderen Erwachsenen unterhielten, machten Temari und Sakura den Abwasch und bereiteten das Abendessen vor. Das hieß Würstchen für den Grill rausholen und ein paar Salate machen.   „Temari, hast du schon mit Shikamaru darüber geredet, dass du wieder schwanger bist?“, fragte Sakura in die Stille hinein. Temari warf ihr daraufhin einen bösen Blick und sah sich schnell um, um zu überprüfen, ob nicht doch jemand etwas über ihr kleines Geheimnis erfahren haben konnte, doch war zu ihrem Glück die Küche leer.   „Sakura, kannst du damit nicht vorsichtiger sein!“, fuhr sie die Rosahaarige an.   „Das werte ich mal als nein“, schloss Sakura aus Temaris Reaktion, bevor sie sich der Blonden zu wand und sie ernst ansah. „Temari, ich hab dir schon mal gesagt, dass du mit ihm so schnell es geht reden sollst. Er muss dich mit den Kindern entlasten. Das Risiko ist einfach zu groß. Du hast oft genug gemerkt, was passiert, wenn du nicht aufpasst oder hast du gedacht du könntest deinen Freunden und deiner Familie verheimlichen, dass du ständig Schwächeanfälle hast?! Mensch wir sind nicht blöd! Wir machen uns alle Sorgen um dich, aber du redest ja mit keinen über deine Probleme!“, wies sie ihre Freundin zurecht, doch Temari blieb stur. Sie sah Sakura nicht mal an, während sie die Tomaten schnitt und in die Schüssel gab.     „Halt einfach die Klappe, Sakura. Ich komme auch alleine klar. Und ich werde es Shikamaru auch sagen, wenn der Zeitpunkt günstig ist oder hast du etwa erwartet, dass ich es noch nicht versucht hätte, aber falls es dir noch nicht aufgefallen ist: Er läuft von einer Mission zur nächsten und selbst wenn ich ihm von der Risikoschwangerschaft erzähle, was würde das ändern? Nichts! Also lass mich mit diesem Thema in Ruhe!“, erwiderte Temari betont ruhig, nachdem sie eine Weile die Stille über die Küche regieren lassen hatte. Sakura wusste, dass die Blondine innerlich tobte und sie eigentlich ruhe geben sollte, doch konnte sie das nicht mit ihrem Gewissen vereinbaren.   „Glaubst du wirklich, dass Shikamaru dich alleine lassen würde, wenn er wüsste, dass Stress, zu große Anstrengungen oder sonst was dafür sorgen würden, dass er sein ungeborenes Kind verlierst und wenn es blöd läuft dich noch dazu?! Bist du wirklich so blöd? Man, Temari, wir wollen dir alle nur helfen. Ich bitte dich, wenn du es ihm schon nicht sagen willst, dann sag es Yoshino oder rede mit Kurenai, dass sie deine Klasse übernimmt. Aber mach bitte nicht so weiter!“, flehte Sakura sie an. Temari sah genau, wie ernst es der Rosahaarigen war, doch hinderte ihr angekratzter Stolz sie daran irgendeine Hilfe anzunehmen. Zu viel musste sie in letzter Zeit einsteigen.   „Raus aus meiner Küche!“, zischte Temari gefährlich. Sie wollte kein Wort mehr davon hören.   „Nein! Ich bleibe solange, bis du endlich einsiehst, wie blöd du eigentlich bist“, trotzte Sakura, wobei sie ihre Arme vor der Brust verschränkte.   „Ich habe dir gesagt, dass ich davon nichts hören will und jetzt raus! Verschwinde endlich Sakura!“, schrie sie nun völlig aufgebracht. Sakura warf ihr noch einen verärgerten Blick zu, bevor sie sich umdrehte, zwei Salate nahm und ging.   „Aber sag nicht, ich hätte dich nicht gewarnt, wenn du dein Kind verlierst, Temari“, murmelte sie, bevor sie schließlich aus der Küchentür verschwand. Sakura hatte zwar ganz leise gesprochen, doch hatte Temari jedes einzelne Wort verstanden.   Kleine Tränen liefen ihre Wange hinunter, als sie sich wieder den Tomaten zu wand. Natürlich wollte sie ihr Kind nicht verlieren, aber was sollte sie machen? Sie konnte nur mit Shikamaru darüber reden, doch der war immer auf Mission unterwegs, sodass ihr eigentlich keine Zeit dafür blieb. Am liebsten würde sie mit Gaara über die Situation reden, sie war sich sicher, dass er einen Ausweg wüsste und ihr helfen könnte, doch auch er war nicht bei ihr, sodass sie mit ihrem Problem wieder ganz alleine da stand. Aber vielleicht würde sie ihren Brüdern einen Brief schreiben und sie um Rat fragen, nur befürchtete sie, dass diese, zumindest Kankuro, wenig später bei ihr auf der Matte stehen würden und ihren Freund zur Sau machten, nur wollte sie das ganz sicher nicht, denn dann würde ganz Konoha erfahren, was bei ihnen los war und das konnte sie gar nicht gebrauchen.   Von dem Geschrei geweckt, kam Shikamaru in die Küche, um nach dem Rechten zu sehen. Doch hatte er nicht damit gerechnet eine aufgelöste Temari, die Tomaten schnitt, vor zu finden. Behutsam ging er auf sie zu. Mittlerweile hatte er gelernt, dass, wenn sie so war, sie am gefährliches aber auch am verletzbarsten war, weshalb er nun ganz vorsichtig sein musste, mit dem, was er sagte und tat, denn sonst würde sie sicher ausrasten. Seine eine Hand schlang sich um ihre Hüfte und zog sie näher an sich heran, die andere legte sich auf ihre Wange, schob ihren Kopf in seine Richtung, sodass sie ihn ansehen musste und wischte ihre Tränen mit dem Daumen weg.     „Was ist los, Temari?“, fragte er führsorglich, doch entzog sich Temari seinem Griff sofort und stellte sich betont weit weg von ihm. Es zerstörte sie innerlich, dass er so führsorglich war und das obwohl sie nicht immer die beste Freundin war und ihm nun auch verschwieg, dass sie erneut Schwanger war. Das hatte sie einfach nicht verdient und das wollte sie auch nicht, sie wollte nichts, was sie nicht verdiente.   „Lass mich bitte einfach in Ruhe, Shikamaru“, bat sie ihm leise und ruhig, während sie sich die Tränen aus den Augen wischte und sich nun den Gurken widmete. Shikamaru warf ihr einen unsicheren Blick zu. Es wiederstrebte ihm sie so alleine zu lassen.   „Bist du sicher, dass ich gehen soll? Oder willst du lieber mit mir darüber reden, Temari. Du weißt, dass ich immer für dich da bin und dass du immer zu mir kommen kannst, wenn du Probleme hast. Wenn es Probleme mit den Kindern gibt, dann rede ich mit Ino und Choji, sie kriegen das sicher auch irgendwie alleine hin, aber du musst mit reden, Temari!“, erwiderte er, wobei er sie eindringlich ansah, doch Temari wich seinem Blick aus. Sie ertrug es einfach nicht. All ihre unterdrückten Emotionen kamen in diesem Moment in ihr hoch. Sie trafen auf sie wie eine Wucht, sodass sie keine Chance hatte sie zu kontrollieren, sondern einfach rauslassen musste.   „Es gibt nichts zum Reden, Shikamaru! Lass mich einfach in Ruhe! Lasst mich alle in Ruhe!“, schrie sie schon fast verzweifelt, wobei ihr erneut die Tränen kamen. Shikamarus Hände ballten sich zu Fausten. Zu gerne hätte er ihr irgendwas entgegen geschrien, doch er konnte genau sehen, dass sie wirklich ein wenig Zeit für sich brauchte, weshalb kurz nickte.   „Wie du wünscht, ich werde gehen und dafür sorgen, dass niemand in die Küche kommt. Wir wollen den Kleinen ja nicht ihren Geburtstag zerstören“, sagte er, bevor er das Fleisch, die Würstchen, Saucen und Salate auf ein Tablett stapelte und aus der Küche verschwand.   Temari sah ihm dabei zu, wobei ihr stumme Tränen die Wangen hinunter liefen und sie ihre Unterlippe mit ihren Zähnen malträtierte. Nachdem Shikamaru verschwunden war, fiel eine Last von ihren Schultern. Langsam rutschte sie an dem Schrank entlang, bis sie schließlich auf dem Boden ankam. Ihr Kopf und ihr Rücken lehnten am Schrank, während sie mit ihren Gefühlen kämpfte. Sie verstand sich einfach selbst nicht mehr. Das wäre doch die perfekte Chance gewesen ihm alles zu erzählen, aber nein, sie musste ihn wieder anschreien. Es war einfach zum Verzweifeln. Sie hoffte, dass sie es bald auf die Reihe kriegen würde, denn viel länger würde sie das sicher nicht aushalten.  Eine Hand legte sie sich auf den Bauch und strich langsam darüber.   „Warum musst du mir auch solche Probleme machen?“, flüsterte sie leise und lauschte in die Stille hinein, als wartete sie darauf, dass ihr Baby ihr antworten würde, aber natürlich tat es es nicht. Und so kam es, dass Temari einfach so da saß, sich von der Stille umhüllen ließ und ihren Gedanken nachhing, während die Gäste draußen nichts von alle dem mitbekommen und einfach weiter feierten.   ~~~   Vergnügt unterhielten sich die Gäste auf der Feier. Sie alle hatten ihren Spaß, doch verwunderte alle Temaris Abwesenheit. Vor allen die Drillinge vermissten ihre Mutter, doch hatte ihr Vater ihnen erklärt, dass ihre Mutter einfach ein wenig Ruhe brauchte und dann wieder zu ihnen stoßen würde. Aus diesem Grund spielten sie zusammen mit Saburo, Hinoko, TenTen und ihren anderen männlichen Freunden Fußball, während Shikamaru, Choji und Shikaku grillten und sich die anderen vergnügt unterhielten oder den Tisch deckten. Als das Fleisch und die Würstchen fertig waren und der Tisch gedeckt, setzten sich alle zusammen an den Tisch. Nur Temari fehlte noch.   „Satsuki, kleines, würdest du bitte in die Küche gehen und gucken, ob deine Mutter kommt? Wirf aber bitte erst einen Blick durch die Tür, bevor du rein gehst. Wenn sie wütend aussieht oder so, gehst du einfach wieder ohne etwas zu sagen und wenn nicht, dann sagst du ihr bitte, dass das Essen fertig ist. Machst du das für mich?“, fragte Shikamaru lächelnd an seine kleine Prinzessin gewandt. Satsuki nickte einmal kurz, dann rannte sie los ins Haus hinein, wo sie erst vor der Küchentür stoppte. Leise öffnete sie die Tür und späte hinein, wie ihr Vater es ihr geraten hatten. Doch hatte sie nicht damit gerechnet, was sie da sah. Noch immer saß Temari auf dem Boden zusammen gekauert. Ihre Tränen waren mittlerweile verebbt, doch bewiesen ihre roten Augen, dass sie bis vor kurzem noch geweint hatte. Erschrocken sah Satsuki ihre Mutter an. Nie hätte sie damit gerechnet, ihre starke Mutter so zu sehen. Dieses Bild verunsicherte sie so sehr, dass sie gar nicht bemerkt, wie sie langsam die Küche betrat und zu ihrer Mutter lief, vor welcher sie schließlich in die Knie ging.   „Mami?“, fragte Satsuki verunsichert, wobei sie vorsichtig den Arm ihrer Mutter berührte, doch reagierte diese nicht. Ein paar Mal wiederholte sie dies, aber ihre Mutter zeigte keine Reaktion. Völlig in Sorge rannte sie aus der Küche in den Garten, wo ihr Vater bereits auf sie wartete, doch bemerkte er sofort, dass etwas nicht stimmte. Dies bestätigte ihm auch das, was Satsuki ihm kurz darauf berichtete.   Shikamaru schaltete schnell. Er übergab die völlig aufgelöste Satsuki an ihren Patenonkel, der sich sofort um das kleine Mädchen kümmerte, gab Ino und TenTen ein Zeichen, dass sie auf Masato und Akira achten sollten, und lief dann schnell in die Küche, wo Temari noch immer auf dem Boden saß. Yoshino und Shikaku folgten ihm, blieben aber an der Tür stehen, um Shikamaru, welcher sich neben Temari gekniet hatte und nun wie seine Tochter zu vor versuchte eine Reaktion von ihr zu bekommen, doch auch auf ihn reagierte die Blondhaarige nicht. Hilfesuchend sah er zu seinem Vater, welcher nun auch näher trat und die Freundin seines Sohnes musterte.   „Es sieht so aus als hätte sie einen Schock. Du musst sie irgendwie daraus holen“, erklärte er ihm ruhig. Shikamaru nickte und dachte einen Moment lang nach, bevor er Temari kurzerhand eine Backpfeife gab. Schockiert sah seine Mutter ihn an. Sie wollte schon zu einer Schimpftrirade ansetzten, als Temari sich regte. Verwirrt sah sie zwischen den dreien hin und her. Sie hatte keine Ahnung, was eigentlich passiert war. Sie wusste nur noch, wie sich ihren Gedanken hingegeben hatte, doch verunsicherte Shikamarus erleichterter aber auch  besorgter Blick sie.   „Ist alles ok, Temari?“, fragte er sie führsorglich. Der Streit, den sie wenige Stunden zuvor noch gehabt hatten, war vergessen. Für ihn zählte nur, dass es Temari gut ging. Diese nickte leicht und wollte aufstehen, doch knickten ihre Beine unter ihrem Gewicht weg. Shikamaru fing sie auf und hob sie auf seine Arme.   „Ich bringe dich ins Schlafzimmer, du solltest ein wenig schlafen. Das wird dir sicher gut tun“, teilte er ihr mit, doch Temari schüttelte wild den Kopf.   „Ich will bei dem Geburtstag meiner Kinder dabei sein“, erwiderte sie. Shikamaru sah sie jedoch unsicher an.   „Bist du sicher, dass das eine so gute Idee ist?“, hackte er nach. Wieder nickte Temari, wobei sie ihn selbstsicher und eisern ansah. Shikamaru seufzte. Wie konnte er seiner Herzensdame einen Wunsch abschlagen?   Also ging er mit ihr zusammen im Arm wieder zurück in den Garten. Für einen kurzen Moment waren alle Augen auf sie zwei gerichtet, doch dann widmeten sich alle wieder ihrem Essen und ihren Gesprächen als wäre zuvor nichts gewesen. Shikamaru und Temari setzten sich auf ihre Plätze, genauso wie auch Shikaku und Yoshino. Choji übergab Satsuki wieder an Temari, die das kleine Mädchen in ihre Arme schloss und beruhigend auf sie einsprach, bevor sich auch diese beiden ihrem Essen widmeten.   An diesem Abend hatten sie alle noch eine Menge Spaß. Sie lachten und feierten zusammen bis tief in die Nacht hinein. Sogar die Drillinge blieben bis spät abends wach, doch feierten sie nicht mehr so viel mit ihren Freunden sondern blieben mehr bei ihrer Mutter. Auch Shikamaru, Shikaku, Yoshino und Sakura hatten ein Auge auf die junge Mutter gerichtet. Dieser war das jedoch völlig egal. Sie wollte einfach nur mit ihren Kindern feiern und Spaß haben und den hatte sie auch, denn endlich konnte sie ihre ganzen Probleme für ein paar Stunden vergessen… Kapitel 56: Ein stürmischer Tag ------------------------------- 53. Ein stürmischer Tag   Schon seit über einem Monat war Shikamaru auf dieser Mission, von der sie nichts wissen durfte. Jeden Tag ging sie zu Naruto und fragte nach ihm, doch konnte dieser ihr nichts von der Geheimmission erzählen. An einem anderen Tag hatte sie Naruto, Genma und Kakashi belauscht. Natürlich hatte sie es nicht mit Absicht gemacht, sie wollte nur fragen, ob es etwas Neues gab. In diesem Gespräch hatte sie gehört, dass seit zwei Wochen keine Nachricht mehr von Shikamarus Team gekommen war und man nun Hilfe in Suna anfordern wollte und schon mal ein Anbutrupp hinterher schickte. Seitdem wuchs die Sorge in ihr von Tag zu Tag mehr, schließlich gab es nichts, was sie von der Tatsache, dass man nicht wusste wie es Shikamaru und seinem Team ging ablenkte, denn wenn sie nicht gerade auf dem Weg zu Naruto war, saß sie auf dem Sofa und dachte an Shikamaru. Zur Arbeit musste sie nicht, weil Sakura ihre Kollegen davon überzeugt hatte, dass es das Beste für sie wäre, wenn sie nicht mehr zur Arbeit ging. Wie sie das gemacht hatte, wusste sie selbst nicht, doch war eins klar, sie würde Sakura dafür umbringen!   Langsam lief Temari die Straßen von Konoha entlang. Unbewusst legte sie ihre Hand auf ihren Bauch. Es wunderte sie, dass bis jetzt noch niemand gemerkt hatte, dass sie erneut schwanger war, immerhin war sie mittlerweile im siebten Monat. So langsam musste sie Shikamaru wirklich sagen, was Sache war, nur ging das wirklich schlecht, wenn er nie da war. Vielleicht sollte sie auch einfach Yoshino oder Shikaku davon erzählen, denn in dem Moment wussten es nur Sakura und Ruka und sie hatten ihr beide versprochen nichts zu verraten, doch glaubte Temari, dass auch Kurenai etwas ahnte, denn die Braunhaarige kam immer öfter bei ihnen vorbei und nahm Temari die ein oder andere Arbeit ab, doch hatten sie noch nicht über die Situation gesprochen…   Ein Blick auf die Uhr verriet ihr, dass die Akademie bald vorbei sein würde, weshalb sie ihren Schritt ein wenig beschleunigte, um ihre Kinder pünktlich abzuholen, dabei fiel ihr Blick auf die umstehenden Bäume, deren Äste sich im Wind hin und her wiegten. Ihr Blick wanderte hinauf zum Himmel, an welchen viele dunkle Wolken hingen. Temari war sich sicher, dass die kommende Nacht eine stürmische Nacht werden würde. Sie hoffte nur, dass es bei Shikamaru trocken blieb oder dass er und sein Team einen guten Unterschlupf gefunden hatten.   „Mamiiiiii“, riss eine fröhliche Stimme sie aus ihren Gedanken. Lachend kam Satsuki auf ihre Mutter zu gerannt und sprang ihr dann in den Arm. Temari schloss ihre kleine Tochter in ihre Arme und strich ihr lächelnd durchs Haar.   „Und wie war die Akademie?“, fragte sie das kleine Mädchen. Diese zog jedoch eine Grimasse.   „Total öde! Der Unterricht bei Kurenai ist voll langweilig. Wir hätten viel lieber wieder bei dir, stimmt’s Jungs?!“, richtete sich Satsuki an ihre Brüder, welche zustimmend nickte.   „Ihr wisst doch, dass das nicht geht, meine kleinen. Es tut mir wirklich leid, aber ihr werdet es schon bald verstehen. Das verspreche ich euch!“, erwiderte sie, wobei sie zum Ende hin immer leiser wurde. Dennoch verstanden die Drillinge alles, wobei verstehen in dem Fall relativ gesehen musste, da sie nicht wirklich wussten, was ihre Mutter damit meinten, aber das war ihnen in dem Moment egal, solange ihre Mutter sie nur bald wieder unterrichten würde…   „Temari! Können wir uns bitte unterhalten?“, richtete sich plötzlich Kurenai, die neben ihnen aufgetaucht war, an die Blondhaarige. Temari richtete sich auf und sah Kurenai in die Augen. Sie konnte genau erkennen wie wichtig es der Älteren war und dass dies eigentlich keine Bitte, sondern eine Aufforderung sein sollte, weshalb sie schließlich nickte.   „Das freut mich!“, sagte sie ehrlich. „Hinoko, bring die Drillinge bitte nach Hause und warte dort, bis wir kommen, ja?!“, fragte sie ihren kleinen Sohn. Hinoko nickte und schnappte sich die Masato, Akira und Satsuki, wobei die beiden Jungs nicht so glücklich über diese Tatsache waren, schließlich sahen sie den Älteren als einen harten Konkurrenten an, doch sagten sie kein Wort und gingen brav mit ihm und ihrer Schwester mit.   Kurenai gab Temari mit einem Nicken zu verstehen, dass sie ihr folgen sollte, was diese auch tat. Sie liefen eine Weile durch die Gänge der Akademie. Erst vor einem leeren abgeschiedenen Klassenzimmer blieben sie stehen. Schweigend betraten sie den Raum. Während Kurenai zur Sicherheit die Tür abschloss, stellte Temari ihre Tasche auf einen Tisch ab und setzte sich anschließend daneben. Abwartend beobachtete sie Kurenai, welche sich ihr gegenüber stellte und ernst ansah, doch sagte sie kein Wort. Irgendwann  wurde es Temari zu viel.   „Kurenai, was willst du von mir? Du führst mich doch nicht einfach ohne Grund in ein abgelegenes Klassenzimmer. Du wolltest mit mir reden, dann sprich endlich!“, forderte sie die Braunhaarige auf.   „Ich wollte dir die Möglichkeit geben, es mir einfach zu erzählen“, erklärte Kurenai, „aber da du das scheinbar nicht willst, werde ich dich direkt fragen, Temari: Was ist mit dir los? Und komm mir jetzt nicht mit, dass nichts los ist. Ich kenne dich und du weißt, dass ich dich schon seit ein paar Wochen beobachte. Also ich höre!“   Erschrocken sah Temari Kurenai an. Noch nie hatte sie so mit ihr geredet, doch konnte sie die Ältere verstehen, immerhin machte diese sich nur Sorgen um die Blondine. Nervös sah sie zu Kurenai. Sie dachte ernsthaft darüber nach, ob es nicht doch besser war, wenn sie sich jemanden anvertraute, mit dem sie über alles reden konnte und der sie auch ein wenig unterstütztem zumindest so lange wie Shikamaru nicht bei ihr sein konnte…   „Temari, ich kann dir nur helfen, wenn du dich mir anvertraust“, sagte Kurenai, die bemerkt hatte, dass Temari mit sich haderte, ruhig. Temari kaute sich nervös auf der Unterlippe herum, dann seufzte sie.   „Na schön…“, erwiderte sie und zog sich ihren weiten Pullover aus. Gespannt aber verwirrt sah Kurenai ihr dabei zu, doch schockierte es sie   „Das ist mein Geheimnis“, flüsterte sie leise, als sie sich ihren Pullover ausgezogen hatte, und legte ihre Hand auf ihren Bauch, wobei sich ihr Blick senkte. „Als ich mit Genma trainiert hatte, war ich bereits im vierten Monat. Der harte Kampf war deshalb nicht die beste Idee, denn dadurch wurde meine Schwangerschaft zu einer Risikoschwangerschaft. Und weil ich nicht auf mich sondern auf meine Kinder geachtet hatte, immerhin musste sich ja einer um die drei Energiebündel kümmern und Shikamaru war ja nie da, hatte ich halt immer wieder diese Schwächeanfälle. Sakura wusste von der Schwangerschaft und den Schwächeanfällen, darum hat sie dafür gesorgt, dass ich nicht mehr arbeiten gehen kann“, erklärte Temari. Kurenai nickte verstehend.   „Shikamaru weiß nichts davon?“, fragte Kurenai, wobei es eher eine Feststellung als eine Frage war. Sie war sich sogar ziemlich sicher, dass er es nicht wusste, denn sonst wäre er sicher nicht auf Mission.   „Nein… Ich wollte es ihm sagen, aber jedes Mal ist etwas dazwischen gekommen. Außerdem ist er nun schon seit über einem Monat auf Mission. Ich weiß, dass Missionen mal länger dauern können, aber ich habe gehört wie Naruto gesagt hat, dass Shikamarus Team vermisst wird und das seit zwei Wochen“, erzählte sie ihr, wobei sie spürte, dass die Sorge in ihr nur noch größer wurde und mit ihrer Sorge wuchs auch die Angst, die Tränen mit sich brachte, welche sie verzweifelt versuchte zu unterdrücken. „Scheiß man! Ich mach mir wirklich sorgen um ihn und nicht nur ich, auch die Kindern fragen immer wieder, wann ihr Vater nach Hause kommt und so langsam weiß ich nicht, was ich ihnen sagen soll… Und diese bescheuerten Hormone bringen mich, wegen ihnen wirke ich wie ein Schwächling, wie soll das denn enden?!“, schniefte sie und wischte sich die aufkommenden Tränen weg.   Plötzlich fand sie sich in den schützenden Armen von Kurenai wieder, die sie einfach in ihre Arme geschlossen hatte und ganz fest hielt, um ihr den Halt zu geben, den sie brauchte.   „Warum bist du damit nicht schon eher zu mir gekommen? Oder zu irgendjemand anderen? Es gibt viele Leute in Konoha, die dir gerne Helfen und niemand würde je auf die Idee kommen, dass du schwach wärst. Jeder weiß, dass du die Windprinzessin bist und somit eine der stärksten Konoichi. Daran wird auch nie jemand zweifeln. Außerdem sollte es dir doch egal sein, was die anderen denken. Das war es dir doch schon immer, oder nicht?!“, sprach Kurenai auf sie ein. Temari sah zu ihr auf.   „Das ist es mir ja auch, aber es ist mir nicht egal wie sie über meine Kinder oder Shikamaru reden! Ich will meine Familie beschützen! Das musst du doch verstehen, Kurenai!“, erwiderte sie eisern.   „Natürlich kann ich dich verstehen, aber das musst du sicher nicht alleine durchstehen, Temari! Es gibt genügend Menschen, die dich unterstützen und beschützen. Aber wir sollten das bei dir zu Ende klären, denn es wird sicher bald regnen und so wie es aussieht wird auch ein Sturm aufkommen“, meinte Kurenai mit einem Lächeln.   Temari warf ein Blick aus dem Fenster. Es hatte bereits begonnen zu regnen und wie es aussah hatte Kurenai Recht mit dem, was sie gesagt hatte. Es würde an diesem Tag noch ein Sturm aufkommen, vor welchem sie gerne zu Hause sein würde, nicht nur weil sie keine Lust darauf hatte dann noch draußen zu sein, sondern auch weil Satsuki eine riesige Angst vor Blitzen hatte, weshalb sie zu der Zeit unbedingt zu Hause sein musste, um ihre kleine Tochter in ihren Armen zu halten und zu beschützen. Also nickte sie, schnappte sich ihre Tasche und machte sich zusammen mit Kurenai auf den Weg nach Hause. Der Regen, der vom Himmel auf sie nieder fiel, wurde von Sekunde zur Sekunde immer stärker, sodass die beiden Frauen völlig durchnässt waren, als sie beim Haus, in welchem Temari und ihre Familie wohnten, ankam.   Sofort lief Temari ins Schlafzimmer, von wo sie zwei Handtücher und ein paar trockene Sachen holte, diese reichte sie Kurenai lächelnd.   „Ich hoffe, die Sachen passen dir“, meinte Temari, bevor sie aus dem Zimmer ging.   „Willst du nicht vor mir duschen, ich glaube, dass wäre besser?!“, erwiderte Kurenai schnell, doch Temari hörte sie schon gar nicht mehr, weshalb Kurenai sich seufzend die Handtücher und die Anziehsachen nahm und mit ihnen schließlich im Badezimmer verschwand, wo sich eine warme Dusche gönnte, die sie erst einmal aufwärmte. Als sie fertig war, trocknete sie sich mit einem der Handtücher ab, in das andere wickelte sie ihre Haare, dann zog sie sich Temaris Kleider an und ging hinunter ins Wohnzimmer, wo die vier Kinder saßen und vergnügt fernsahen. Temari kam gerade mit zwei Tassen aus der Küche.   „Masato, ich habe euch schon einmal gesagt, dass ihr den Fernseher ausmachen sollt! Wir haben genug andere Spiele. Also Ab~ Hatschi ~marsch!“, sagte sie streng.   „Gesundheit, Mama“, erwiderten die Drillinge im Chor, wobei sich Masato die Fernbedienung schnappte und den Fernseher ausschaltete wie es seine Mutter befohlen hatte. Eigentlich wussten die Drillinge auch genau, dass ihre Mutter es nicht gerne sah, wenn sie die ganze Zeit fernsahen.   „Du solltest lieber auch duschen gehen, Tante Temari, oder dir zumindest etwas trockenes anziehen, sonst wirst du noch krank“, meinte Hinoko, wobei er die Blondine lächelnd ansah. Temari schenkte dem kleinen ein Lächeln.   „Klar, ich werde gleich gehen, gehst du dann mit Satsuki, Masato und Akira spielen?“, fragte sie den kleinen. Dieser nickte eifrig und ging mit den drei kleinen hoch in ihr Zimmer. Noch immer schliefen sie alle in einem. Shikamaru und Temari hatten ihnen zwar angeboten, dass jeder sein eigenes bekam, doch die drei waren einfach unzertrennlich.   Nachdem die vier weg waren, reichte Temari Kurenai einen Tee. Die Braunhaarige konnte genau sehen, wie sie vor Kälte zitterte.   „Hinoko hat Recht, du solltest schnell duschen oder dir anderes Anziehen. Du wirst sonst wirklich krank, wenn du das noch nicht schon bist und das wird dir sicher nicht gut tun, vor allen nicht in deinem Zustand“, sagte Kurenai ruhig aber streng. Temari seufzte.   „Ja, ja, ich geh ja schon“, erwiderte sie genervt, stellte den anderen Tee ab und holte sich ein paar Handtücher und Anziehsachen, um dann selber ins Bad zu gehen, sich auszuziehen und sich unter die Dusche zu stellen.   Das warme Wasser prasselte auf ihren Körper. Ein warmer Schauer durchfuhr ihn und wärmte sie von. Langsam aber sicher hörte ihr Körper auf zu zittern. Temari schloss ihre Augen und atmete einmal tief durch. Wieder musste sie daran denken, dass Shikamaru nun draußen in der kalten Nässe saß und sich irgendwie durchkämpfen musste oder dass der Feind ihn bereits geschnappt hatte und sonst was mit ihm getan. Langsam rutschte sie an der Wand herunter und ließ sich auf dem Boden sinken. Noch immer prasselte das Wasser der Dusche auf sie hinunter, doch das realisierte sie gar nicht wirklich. Die ganze Zeit machte sie sich nur Gedanken darüber, was Shikamaru alles passiert sein könnte, was sie und ihre Stimmung immer mehr in ein dunkles tief sinken ließ. So verging die Zeit, ohne dass sie es wirklich bemerkte.   Plötzlich wurde sie jedoch wieder in die Wirklichkeit geholt. Sie spürte, wie sich etwas in ihr regte. Instinktiv legte sich ihre Hand auf ihren Bauch. Ein kleines Lächeln legte sich auf ihre Lippen.   „Du hast Recht, Karura, deinem Vater geht es sicher gut, Ich sollte mir keine Gedanken darum machen, aber mach es mir bitte nicht so schwer…“, flüsterte sie ihrem ungeborenen leise zu, wobei sie vorsichtig über ihren Bauch strich, um das kleine Mädchen in ihrem inneren, aber auch sich selbst zu beruhigen und wie es aussah, schien es zu funktionieren, denn ihr ungeborenes hörte auf sich in ihr zu bewegen und verhielt sich still.   Temari richtete sich nun mühevoll wieder auf und stellte das Wasser ab, als es an der Tür klopfte.   „Temari? Ist alles ok?“, erklang die gedämpfte Stimme von Kurenai. Temari konnte die Sorge in ihrer Stimme genau hören, doch das war nur verständlich, wenn man bedachte, dass sie eine Stunde im Bad gewesen war und nicht in der besten Verfassung war.   „Ja, es ist alles ok, ich komme gleich“, erwiderte sie deshalb schnell und stieg aus der Dusche, um sich abzutrocknen und dann anzuziehen. Wie auch Kurenai vor ihr wickelte sie sich ein Handtuch um die Haare. Ein dicker Pullover versteckte wie übliche ihre Schwangerschaft. Ihre Kinder mussten noch nicht wissen, dass sie schwanger war und auch niemand sonst sollte es wissen, immerhin musste sie es noch Shikamaru erzählen und sie wollte nicht, dass ihr irgendjemand zuvor kam.   Nachdem sie sich angezogen hatte, öffnete sie die Badezimmertür, um dann ins Wohnzimmer zu gehen, wo Kurenai bereits auf sie wartete. Mit einem Lächeln klopfte sie neben sich auf das Sofa.   „Ich habe einen neuen Tee gemacht und wollte fragen, ob du uns vielleicht hier übernachten lassen kannst. So wie es aussieht wird der Regen heute nicht mehr nachlassen, sondern eher noch viel stärker“, erklärte sie. Temari nickte.   „Klar ihr könnt das Gästezimmer haben. Ich werde mal nach den Kindern sehen“, erwiderte sie, drehte sich um und ging die Treppe hinauf in das Kinderzimmer, wo sie Satsuki, Akira, Masato und Hinoko spielend vorfand.   „Na spielt ihr schön?“, fragte sie ihre Kindern lächelnd. Natürlich wusste sie, dass sie schön spielten, schließlich konnte sie das genau sehen. Sie wollte einfach nur auf sich aufmerksam machen, deshalb sah sie ihre Tochter auch verwundert an, als diese den Kopf schüttelte.   „Akira, die Schnarchnase, liegt die ganze Zeit nur auf seinem Bett oder Boden herum und starrt an die Wand, während Masato und Hinoko sich über die Spielregeln streiten. Das ist total dämlich! Mama, du musst was machen!“, beschwerte sich das kleine Mädchen. Temari seufzte und trat mehr in das Zimmer, um sich schließlich zu ihren Kindern auf den Boden zu setzen.   Zu allererst schnippte sie Akira, der auf den Boden lag und an die Decke starrte, welche in einem hellen Blau strahlte und mit ein paar Wolken versehen war – es war Shikamarus Idee gewesen, er hatte dies ohne ihr Einverständnis getan -, gegen die Stirn. Empört richtete er sich auf und sah seine Mutter böse an.   „Man Mama, musste das sein?“, fragte er genervt, während er sich die Stirn rieb. Temari kicherte und grinste ihren Sohn breit an.   „Ich wollte nur gucken, ob du schon schläfst. Das mach ich bei deinem Vater auch immer“, rechtfertigte sie sich grinsend. Ach Satsuki, Masato und Hinoko stimmten in ihr Lachen mit ein, doch warf Temari den beiden letzteren einen bösen Blick zu.     „Und warum müsst ihr euch beiden immer streiten?“, wand sie sich nun böse an die beiden anderen Jungs, wobei ihr Blick einen strengen aber auch bösen Ton annahm.   „Das weißt du doch genau, Mama!“, erwiderte Masato pampig.   „Nicht in diesem Ton, klar?! Könnt ihr euch nicht einfach vertragen?!“, fragte sie Hinoko und Masato, wobei sie jedoch nur ihren Sohn mit ihren Augen fixierte. Dieser senkte entschuldigend den Kopf.   „Es wird nicht wieder vorkommen…“, murmelte er schließlich. Temaris Mine hellte sich auf. Liebevoll strich sie ihrem Sohn durchs Haar und drückte ihm einen Kuss auf die Stirn.   „Ich bin stolz auf dich!“, flüsterte sie ihrem Sohn zu. Dieser sah sie mit großen Augen an. Eigentlich hatte er erwartet, dass sie nun richtig sauer wurde und herum schrie, aber gerade weil sie es nicht getan hatte, fand er, dass sie die coolste Mutter überhaupt war, denn sie war nie so wie andere Mütter.   Mit einem Lächeln wand sich Temari nun Hinoko zu.   „Würdest du den dreien vielleicht etwas vorlesen, während deine Mutter und ich das Essen kochen?“, fragte sie ihn bittend.   „Au ja. Das musst du machen!“, rief Satsuki aufgeregt. Sofort war die Kleine Feuer und Flamme. Hinoko warf dem kleinen Mädchen einen Blick zu, woraufhin er zu lächeln begann.   „Wie es aussieht habe ich so oder so keine Wahl…“, erwiderte er grinsend.   „Tja, du kannst mir halt keinen Wunsch abschlagen!“, sagte die kleine frech kichernd. Auch Hinoko lachte.   „Ich glaube, das kann kein Mann“, meinte er und strich dem kleinen Mädchen, das wie eine kleine Schwester für ihn war, durchs Haar. Masato und Akira beobachten ihn dabei feindselig, wobei sie ihm im Stillen zustimmen mussten. Kein Mann würde ihrer Schwester einen Wunsch abschlagen, denn jeder wollte das Strahlen in ihren Augen sehen, wenn sie glücklich war. Es war das gleiche Strahlen, das Temari in ihren Augen hatte, wenn sie Shikamaru gegenüber stand oder sie ihre Kinder betrachtete.   „Na, dann lass ich euch mal alleine…“, murmelte Temari und stand mühselig auf, um schließlich das Zimmer ihrer Kinder zu verlassen und hinunter die Küche zu gehen, wo sie mit Kurenai das Abendessen kochen wollte. Es würde an diesem Tag nur etwas einfach geben. Sie würden Nudelsuppe machen, was alle wirklich gerne aßen. Während die beiden Frauen kochten, unterhielten sie sich über die verschiedensten Dinge. Immer wieder ließ Kurenai Temaris Schwangerschaft zum Thema kommen, doch würgte diese es schnell wieder ab. Sie wollte einfach nicht, dass ihre Kinder etwas davon hörten. Außerdem dachte sie dann immer an Shikamaru und das wollte sie in dem Moment gar nicht, denn in den Momenten schlichen sich immer schlimme Bilder in ihre Gedanken, die sie gar nicht haben wollte. Sie glaubte fest daran, dass er schon bald wieder an ihrer Seite sein würde und mit ihr zusammen ihr viertes Kind großen. Eigentlich konnte sie es noch immer nicht wirklich glauben, dass sie mit neunundzwanzig Jahren schon vier Kinder haben würde. Früher hatte sie immer gedacht, dass sie in diesem Alter alleine sein würde und als Anbu durch die Wälder und Wüsten streifte, doch war sie auch jetzt mit ihrem Leben völlig zufrieden und würde sicher nichts ändern, auch wenn es ganz anders war als sie immer gedacht hatte.   Während Temari den Tisch deckte, holte Kurenai die vier Kinder, die sich schnell an den Tisch setzten und gespannt auf das Essen warteten. Für sie waren Nudeln das Beste auf der Welt. Nachdem alle Platz genommen hatten und sich ihr Essen auf die Teller geladen, begannen sie schweigend mit dem Essen. Während sie aßen, sagte keiner ein Ton. Sie alle genossen das leckere Essen, das Temari und Kurenai gekocht hatten. Doch irgendwann brach Satsuki das Schweigen.   „Wann kommt Papa wieder, Mami?“, fragte sie an ihre Mutter gewandt, die die Traurigkeit aus der Stimme ihrer Tochter hören konnte. Ein verkrampftes Lächeln zog sich auf ihre Lippen.   „Ich bin sicher, dass euer Papa bald wieder kommen wird“, erwiderte sie hoffnungsvoll. Ihre Kinder glaubten ihr zwar, doch konnten sie alle genau sehen, dass sich ihre Mutter große Sorgen machten und den Gedanken an ihren Vater am liebsten verdrängte, weshalb sie das Thema auch nicht mehr zur Sprache brachten.   Nachdem sie mit dem Essen fertig waren, brachte Temari ihre Kinder ins Bett. Sie löschte alle Lichter bis auf eins und setzte sich zu ihrer Tochter ins Bett, um den dreien eine Gutenachtgeschichte vorzulesen. Der Regen prasselte dabei leise an das Fenster, wobei er immer stärker wurde, aber auch der Wind pfiff ums Haus. Bis jetzt hatten sie noch Glück gehabt, doch langsam aber sicher kam der Sturm auf. Es würde nicht mehr lange dauern und die Blitze würden einschlagen. Temari hoffte, dass ihre Kinder dann bereits schliefen und nicht mehr erwachten, denn sonst hätte sie sicher keine ruhige Nacht, die sie doch eigentlich so dringend brauchte, jedoch glaubte sie nicht wirklich daran, dass sie in dieser Nacht viel Schlaf bekam, denn Shikamaru drang immer mehr in ihre Gedanken und ließ ihr keine Chance zur Ruhe zu kommen.   Als ihre Kinder schliefen ging sie wieder ins Wohnzimmer zurück, wo nur noch Kurenai saß. Auch Hinoko war bereits schlafen gegangen, damit er am nächsten Tag in der Schule auch wirklich wach war. Aus diesem Grund machten sich die beiden zusammen einen schönen Abend, wobei Temaris Blick immer wieder zum Fenster glitt. Mittlerweile fegte ein Sturm durch die Straßen Konohas und die Blitze erhellten die Nacht. Kurenai konnte genau sehen, wie sich Temaris Mine jedes Mal ein wenig verdunkelte.   „Sie haben sicher eine Höhle gefunden, in der sie sich verstecken. Du weißt, dass er schlau genug ist, um sich bei so einem Sturm draußen aufzuhalten, außerdem wäre ihm das doch viel zu anstrengend“, versuchte sie ihre Freundin aufzumuntern, wobei sie ihr zuzwinkerte. Temari nickte, doch machte es nicht den Anschein als würde sie an die Worte der Braunhaarigen glauben.   „Ich werde jetzt schlafen gehen“, sagte Kurenai, nachdem eine Weile Stille zwischen ihnen geherrscht hatte. „Das solltest du auch tun, Temari, du siehst ziemlich blass aus. Der Regen hat dir sicher nicht gut getan und das Grübeln tut es sicher auch nicht.“   „Ich bleibe noch ein bisschen wach. Vielleicht kommt Satsuki noch an. Ich werde am besten mal nach ihr sehen. Gute Nacht, Kurenai“, erwiderte sie und wendete sich ab. Natürlich würde sie nicht schlafen. Wie sollte sie auch, wenn ihre Gedanken die ganze Zeit nur um Shikamaru kreisten? Dennoch ging sie in das Kinderzimmer, um nach ihrer Tochter zu sehen, doch lag diese nicht in ihrem Bett. Verwundert sah sie sich im Zimmer um. Auch Masato lag nicht mehr in seinem Bett, jedoch musste sie nicht lange nach den beiden suchen. Sie lagen zusammen mit Akira in seinem Bett, welches ein wenig größer war als die der beiden anderen. Satsuki lag zwischen ihren beiden Brüdern, die ihre Schwester schützend in ihre Mitte aufgenommen hatten. Ein Schmunzeln legte sich auf ihre Lippen. Sie hatte sich schon gewundert, warum ihre Tochter nicht gekommen war, doch erklärte dieses Bild alles. Sie fand es wirklich süß, wie sich ihre Söhne um ihre Schwester kümmerten, denn normal war es eigentlich so, dass das kleine Mädchen die Strake markierte und ihre Brüder in den Schutz nahm, doch in diesen Momenten konnten ihre Brüder ihr beweisen, dass sie ihre kleine Schwester, wie sie immer sagten, immer beschützen würden. Das hatte ihr Vater ihnen schließlich eingetrichtert.   Zufrieden drehte Temari sich um und ging wieder zurück ins Wohnzimmer. Da sie so langsam immer stärker werdende Kopfschmerzen hatte, schnappte sie sich einen Stuhl, den sie vor das Fenster stellte, setzte sich auf diesen und lehnte ihren Kopf an die kühle Fensterscheibe, um ihn zu kühlen und ihre Gedanken einzufrieren. Ihr Blick schweifte hinaus in die Dunkelhaut. Ganz automatisch griff ihre Hand nach ihrer Kette, die Shikamaru ihr zum gemeinsamen Weihnachtsfest mit seinen Eltern vor fast acht Jahren geschenkt hatte.   „Komm bitte sicher zu mir zurück und das bald!“, flüsterte sie in die Dunkelheit hinein, wobei sich der Griff um ihre Kette festigte. Seit diesem Weihnachtsfest trug sie Shikamarus Kette jeden Tag. Durch sie fühlte sie sich mit ihm verbunden, wenn sie nicht zusammen sein konnten.   Eine ganze Weile saß Temari einfach nur da. Dabei bemerkte sie nicht wie die Zeit immer weiter voran Schritt. Auch fiel ihr nicht auf, dass ihre Stirn immer wärmer, ihre Kopfschmerzen immer stärke und sie immer schwächer wurde. Sie hing einfach nur ihren Gedanken nach, bis sich plötzlich eine Gestalt ihrem Haus näherte. Schnell stand sie auf – vielleicht ein wenig zu schnell, da kleine Punkte vor ihrem Augen tanzten -, um der Person die gekommen war, die Tür zu öffnen. Natürlich glaubte sie fest daran, dass es sich bei der Person um ihren geliebten Shikamaru handelte, weshalb sie sich so schnell sie konnte zur Tür vorkämpfte, indem sie sich an allem was in ihrer Nähe war abstützte. Ihrem Körper gefiel dies absolut nicht. Immer mehr Punkte tanzten vor ihren Augen herum, ihr Blick trübte sich immer mehr. Als sie vor der Tür stand, um sie zu öffnen, sah sie nur noch verschwommen. Schnell öffnete sie die Tür, doch konnte sie nicht mal mehr sehen, wer gekommen war, da sie in dem Moment bereits zur Seite kippte und in die schwarze Tiefe sank. Erst jetzt bemerkte sie, wie schlecht es ihr eigentlich ging, doch empfing die Dunkelheit sie mit offenen Armen und nahm ihr ihre Schmerzen, ihre Gedanken und ihre Schwächen… Kapitel 57: Schrecken der Nacht ------------------------------- 54. Schrecken der Nacht   Schwerfällig öffneten sich ihre Augen. Sie spürte wie etwas Kaltnasses auf ihrer Stirn lag. Die Decke war bis zu ihrem Kinn gezogen. Ihr Körper fühlte sich schwer an und ihr Kopf brummte. Nur langsam kamen ihre Erinnerungen wieder zurück. Sie wollte aufstehen, doch dafür fehlte ihr die Kraft, weshalb sie ihren Kopf zur Seite drehte, um sich ihr Umfeld anzusehen, doch konnte sie nur verschwommene Umrisse erkennen. Es dauerte etwas, bis sich ihre Sicht aufhellte und sie etwas mehr erkannte. Und so sah sie, dass eine Person auf dem Fensterbrett saß und hinaus in die Nacht sah. Nach einer Weile erkannte sie auch, wer es war.   „Was ist passiert?“, fragte sie leise. Ihre Stimme klang rau und krächzend als hätte sie sie eine ganze Weile nicht mehr benutzt. Erst jetzt bemerkte der Braunhaarige, dass sie wach war, sprang vom Fensterbrett und kam langsam auf sie zu, um besorgt auf sie hinunter zu sehen.   „Du bist mir in die Arme gefallen, nachdem du die Tür geöffnet hattest. Gut, dass du es bis dahin noch geschafft hast. Du hattest und hast noch immer sehr hohes Fieber, deshalb hab ich dich in dein Bett gebracht, wobei ich mir nicht so sicher bin, ob das der richtige Ort für dich ist, wenn man bedenkt, dass du wieder schwanger bist!“, erzählte er ihr, woraufhin sie ihn verwirrt ansah. „Kurenai ist wach geworden. Sie hat es mir erzählt, sie hat mir auch gesagt, warum du es versteckst, also keine Sorge, ich werde es ihm nicht erzählen“, erklärte er ihr. Temari nickte.     „Was wolltest du hier? Du kämpfst dich sicher nicht ohne Grund durch diesen Sturm, oder?“, fragte sie schließlich weiter. Noch immer war ihre Stimme rau und schwach. Er schüttelte den Kopf und reichte ihr ein Glas Wasser, welches sie gierig austrank.   „Naruto schickt mich, der Adler von Shikamarus Team ist endlich angekommen. Sie werden heute oder morgen in Konoha ankommen. Naruto meinte, dass ich dir so schnell es geht Bescheid sage. Er wusste, dass du uns belauscht hast und dass du dir ziemlich große Sorgen machst. Sakura hat ihm wiederum erzählt, dass Stress und so was eigentlich nicht gut für dich ist. Mittlerweile verstehe ich auch warum. Deshalb bin ich so schnell ich konnte gekommen, um dir zu sagen, dass Shikamaru bald zu Hause sein wird“, berichtete er. Wieder nickte Temari, wobei sich ihre Augen schlossen.   „Das ist gut…“, murmelte sie. „Ich danke dir, Genma. Wenn du willst kannst du hier auch übernachten, bis der Sturm sich legt. Ich kann dir aber nur das Sofa anbieten…“   „Ist schon ok, Kleines. Ich warte hier, bis er da ist. Wenn dein Fieber steigt, bring ich dich ins Krankenhaus, denn das ist sicher nicht gut für dich oder dein ungeborenes. Also ruh dich noch ein wenig aus. Schlaf wird dir sicher gut tun. Wenn was ist, bin ich da“, erwiderte er ruhig, wobei er sie noch ein wenig mehr zu deckte. Temari sank langsam wieder zurück in die Traumwelt.   ~~~   Schnell sprangen sie von Baum zu Baum. Der Regen prasselte schon seit Stunden auf sie hinab, doch sie liefen immer weiter. Es würde nicht mehr lange dauern und sie wären in ihrer Heimat angelangt. Ihr Teamführer trieb sie immer mehr an, wobei er seinen Kameraden keine Pause gönnte, obwohl der Regen immer stärker und der Himmel von Blitzen erleuchtet wurde.   „Shikamaru, lass uns endlich eine Pause machen und vor dem Unwetter Schutz suchen! Es reicht auch, wenn wir morgen früh in Konoha ankommen!“, beschwerte sich seine Kameradin.   „Wir wissen ja, dass du so schnell es geht nach Hause willst, aber du bist Temari sicher keine Hilfe, wenn du krank bist und das wirst du sicher, wenn du so weiter durch den Regen rennst. Das werden wir alle!“, stimmte sein Kamerad zu.   „Wenn ihr wollt, könnt ihr euch einen Unterschlupf suchen, aber ich laufe weiter! Naruto hat sicher nicht ohne Grund geschrieben, dass wir uns beeilen sollen und dass Temari meine Hilfe braucht. Da lass ich mich sicher nicht von so einem Mistwetter aufhalten, außerdem ist es nicht mehr weit!“, erwiderte er.   Ino und Choji sahen ihren Freund an. Sie mussten sich mal wieder eingestehen, dass Shikamaru sich wirklich verändert hatte, seit er Vater war. Er war verantwortungsbewusster geworden, denn für ihn stand seine Familie immer an erster Stelle. Dafür würde er auch durch den dunklen Wald bei Regen rennen, was er früher sicher nie getan hätte, das wäre ihm damals viel zu anstrengend gewesen, nun würde er für Temari und seine Kinder Berge in Bewegung setzten. Ihre Blicke wanderten zueinander, wobei sie sich zunickten. Seufzend sprang Ino auf Shikamarus Höhe.   „Wir werden mit dir gehen, aber dann lass uns etwas schneller machen, ich will nicht noch länger durch den Regen laufen, sonst kräuseln sich meine Haare“, meinte sie. Shikamaru nickte und beschleunigte seinen Schritt noch ein wenig. Die anderen beiden folgten ihm.   Es dauerte wirklich nicht mehr lange, bis sie das Tor von Konoha erreicht hatten, wo Izumo und Kotetsu sie schon erwarteten, zumindest mehr oder weniger. Eigentlich hatten sie die Gruppe erst am Morgen, wenn es aufgehört hatte zu regnen, erwartete. Ino erklärte ihnen schnell, warum sie jetzt schon da waren, dann liefen sie weiter zum Hokageturm, wo sie Naruto Bericht erstatten, doch schickte dieser sie wieder nach Hause, da auch er  so langsam nach Hause wollte.   Shikamaru verabschiedete sich von seinen Freunden, dann machte er sich auf nach Hause. Er freute sich schon darauf seine Temari endlich in seine Arme schließen zu können und seine Kinder zu sehen, die er während seiner Mission so sehr vermisst hatte. Schon von Weitem konnte er sehen, dass in seinem Schlafzimmer noch Licht brannte, was ihn wirklich sehr verwunderte, immerhin war es mitten in der Nacht und er hatte erwartet, dass alle im Haus bereits schliefen, wenn er kam, doch freute es ihn auch ein wenig, denn dann konnte er ihre Stimme noch vor dem Schlafen hören und sich mit ihr ein wenig über seine Mission unterhalten beziehungsweise ihr erklären, warum er so lange nicht bei ihr sein konnte, außerdem konnte er sich dann selbst ein Bild davon machen, wie es ihr ging, schließlich hatte Naruto ihn zwar vorgewarnt, doch wollte er ihm nichts genaueres erzählen.   Voller Vorfreude schloss er die Haustür auf, streifte sich seinen Mantel, der den größten Teil des Regens abgehalten hatte, seine Schuhe und Socken, die beide völlig durchnässt waren, ab und lief dann die Treppe hinauf. Sein erster Weg führte ihn ins Kinderzimmer, wo er nach seinen Kindern sah. Es beruhigte ihn zu sehen wie seine Söhne sich um seine Tochter kümmerten und sie vor dem Gewitter schützten. Ja er hatte wirklich gute Söhne. Da er nun wusste, dass es seinen Kindern gut ging, machte er sich auf dem Weg zum Schlafzimmer. Leise öffnete er die Tür und wollte seine Freundin begrüßen, doch blieb ihm das Wort im Halse stecken, als er Genma neben seiner Freundin auf dem Bett sitzen sah. Feindselig sah er ihn an.     „Was machst du hier?“, fragte er drohend. Es gefiel ihm nicht, dass Temari immer wieder mit dem Älteren unterwegs war, auch wenn er wusste, dass sie ihn sicher nicht betrügen würde.   „Reg dich ab, Nara. Ich war gekommen, um ihr zu sagen, dass du bald kommen würdest, jedoch ist sie mir vorher in die Arme gefallen, denn, wenn du schon mal einen Blick auf deine Freundin geworfen hättest, wüsstest du, dass sie hohes Fieber hat und sonst auch nicht gerade gut aussieht!“, erwiderte er. Shikamaru wand sein Blick von Genma ab und sah zu Temari. Erst jetzt fiel ihm auf, dass ihr Gesicht kreidebleich war, dass auf ihrer Stirn ein nasses Tuch lag und dass sie, wahrscheinlich durch das hohe Fieber, schwitzte.   „Temari…“, murmelte er und trat näher an sie heran, um sich neben sie aufs Bett setzten zu können. Genma war extra aufgestanden und hatte ihm Platz gemacht.   „Sie muss wohl schon so hohes Fieber gehabt haben, bevor ich gekommen war. Ich habe mich mit Kurenai abgesprochen, die im Übrigen mit Hinoko in eurem Gästezimmer schläft. Wir sind zu dem Schluss gekommen, dass wir ihr Fieber überwachen und sie ins Krankenhaus bringen, wenn es steigt, aber auch nur, weil wir wussten, dass du kommst, sonst hätten wir sie gleich ins Krankenhaus gebracht“, erklärte er dem Jüngeren. Shikamaru nickte, während er seiner Liebsten über die Wange strich. „Ich werde dann aber auch gehen. Wenn du sie doch noch ins Krankenhaus bringen willst, sollst du Kurenai Bescheid sagen, sie passt dann auf eure Kinder auf. Also bis dann, Shikamaru“, verabschiedete er sich und drehte sich zur Tür um, um wieder zu gehen.   „Warte Genma! Wenn du willst, kannst du auf dem Sofa schlafen. Draußen tobt noch immer ein starker Sturm“, meinte Shikamaru, wobei er Genma entschuldigend ansah. Es tat ihm leid, dass er am Anfang so feindselig reagiert hatte, obwohl er gar nichts Schlimmes getan hatte.   „Schon gut, Nara. Ich geh nach Hause, kümmere du dich um Temari“, erwiderte Genma. Shikamaru nickte.   „Danke, dass du auf sie aufgepasst“, sagte er, bevor Genma aus der Tür verschwand. Dieser hob jedoch nur die Hand und winkte, dann verschwand er zur Tür hinaus und verließ das Haus.   Shikamaru zog sich schnell ein paar trockene Sachen an, damit nicht auch noch er krank wurde, dann holte er eine Schüssel mit kaltem Wasser und wechselte fürsorglich den Lappen auf Temaris Stirn. Als er damit fertig war, stieg er unter die Decke, kuschelte sich an Temari heran und stützte seinen Kopf auf seinem Arm ab. So lag er einfach nur da und beobachtete seine Temari beim Schlafen.   ~~~   Plötzlich spürte sie wie sich neben ihr etwas bewegte. Ein warmer Körper schmiegte sich an ihren, eine kalte Hand legte sich auf ihre Stirn. Langsam öffneten sie ihre Augen und blickte direkt in zwei braune. Obwohl sie sich immer schwächer, immer schlapper fühlte, legte sich ein kleines Lächeln auf ihre Lippen, als sie erkannte, wer neben ihr lag.   „Shikamaru…“, flüsterte sie leise. Er schenkte ihr ein kleines Lächeln und strich über ihre Wange.   „Was hast du nur schon wieder gemacht…“, fragte er sie leise.   „Ich habe mir Sorgen gemacht!“, murmelte sie erschöpft.   „Ich weiß und es tut mir leid! Aber jetzt bin ich da und werde auch nicht so schnell wieder gehen. Ich werde mich um euch kümmern, das verspreche ich dir! Doch jetzt schlaf erst mal, du brauchst Ruhe!“, erwiderte er, jedoch schüttelte Temari den Kopf.   „Ich muss dir etwas sagen!“, meinte sie, doch war es nun Shikamaru, der den Kopf schüttelte.   „Das hat bis später Zeit. Wichtig ist, dass du wieder gesund wirst und dich erholst. Wenn dein Fieber nicht sinkt, bring ich dich ins Krankenhaus! Genma hat mir erzählt, dass du es schon seit stunden hast und dass es besser wäre, wenn sich ein Arzt um dich kümmert“, meinte er. Temari schloss die Augen und atmete tief durch, wobei sich ihre Hand auf ihren Bauch legte, der sich anfühlte als hätte jemand mit tausenden Nadeln auf ihn eingestochen.   „Wie hoch ist mein Fieber?“, fragte sie leise.   „39° zwischendurch war es auch mal 39,5°“, antwortete er ihr. Temari seufzte.   „Bring mich bitte ins Krankenhaus!“, sagte sie. Shikamaru sah sie überrascht an. Er wusste genau, dass sie Krankenhäuser hasste, weshalb es ihn verwunderte, dass sie ihn jetzt darum bat sie in eines zu bringen, doch zeigte es ihm, dass es ihr wirklich schlecht ging…   Schnell zog er sich etwas über, weckte Kurenai, damit sie Bescheid wusste, und half Temari in ihre Sachen, dazu wickelte er sie noch in eine warme Decke, damit sie noch etwas mehr vor dem kalten Regen geschützt war. Im Brautstill trug er sie so schnell es ging zum Krankenhaus, wo sie bereits von Sakura erwartet wurden. Kurenai hatte, als sie losgelaufen waren, im Krankenhaus angerufen und Sakura, die zu ihrem Glück die Nachtschicht hatte, alles erklärt. Sie hatte ihr auch von Temaris Bauchschmerzen erzählt, von denen Temari ihr zuvor berichtet hatte. Aus diesem Grund bekam sie auch zu allererst ein fiebersenkendes Mittel und wurde dann in einen der Behandlungsräume gebracht, um zu gucken woher die Bauchschmerz kamen.   Shikamaru musste draußen warten. Am liebsten hätte er ihre Hand gehalten, doch hatte Sakura es ihm nicht erlaubt, da Temari auf dem Weg ins Krankenhaus schon wieder eingeschlafen war, wobei sie immer wieder versucht hatte ihm etwas zu erzählen, würde sie seine Anwesenheit so oder so nicht spüren.. Deshalb musste er sich wohl oder übel auf einen der Plastikstühle setzten und warten.   Doch musste er gar nicht so lange warten, denn wenige Minuten später wurde Temari schon wieder aus dem Zimmer geschoben. Zuerst war er erleichtert, jedoch bemerkte er schnell, dass etwas nicht stimmte, denn alle hatten eine ernste Miene und waren in Eile. Von einer Schwester erfuhr, dass man Temari operieren musste. Ab da begann das lange Warten. Fast drei Stunden saß er da und wartete darauf, dass etwas passierte. In der Zeit machte er sich immer mehr Gedanken und Sorgen, wobei er sich die Schuld gab, weil er nicht für sie da gewesen war, als sie und die Kinder ihn brauchte, immerhin hatte schon vor seiner Mission gewusst, dass etwas nicht stimmte…   Jedoch blieb eine Frage: Was war mit Temari los? Niemand wollte ihm etwas sagen. Alle schwiegen ihn an oder sagten ihm, dass sie ihm nichts sagen konnten und er sich gedulden musste. So blieb ihm also nichts anderes übrig als sich etwas auszudenken, doch wollte er das alles gar nicht, denn in seinen Gedanken schwirrten die verschiedensten und schrecklichsten Gründe herum, warum sie hier lag und operiert werden musste. Seine größte Angst dabei war, dass er seine geliebte Temari verlor und einfach nichts dagegen tun konnte. Er war einfach machtlos.     Auch von Sakura, die nach drei Stunden mit ernster Miene vor ihm auftauchte, erfuhr er nichts. Sie sagte ihm nur, wo er Temari finden würde und dass es ihr den Umständen entsprechend ging, doch welche Umstände verriet sie ihm nicht. Sakura meinte, dass Temari ihm alles erklären würde, wenn sie wieder wach war, doch würde sie erst mal viel Ruhe brauchen, welche Shikamaru ihr auch sicher geben würde. Dennoch ließ er es sich nicht nehmen, nach der Mutter seiner Kinder zu sehen und ihre Hand zu halten, bis sie aus ihrem tiefen Schlaf erwachte und ihn endlich von seiner Sorge befreite. Doch hätte er in dieser Nacht gewusst, was alles auf ihn zukommen würde, hätte er Sakura soweit ausgequetscht, bis sie ihm gesagt hätte, was los war… Kapitel 58: Das grauen geht weiter ---------------------------------- 55. Das Grauen geht weiter   Die ganze Zeit über saß er an ihrem Bett und hielt ihre Hand, während er darauf wartete, dass sie aus ihrem Schlaf erwachte. Am Morgen waren seine Eltern aufgetaucht, um nach ihm und Temari zu sehen. Natürlich verstanden sie nicht, warum man Shikamaru nichts erzählen wollte, obwohl er ihr Freund war, doch wie ihr Sohn auch mussten sie sich damit abfinden, weshalb sie zum Haus der beiden gingen, um sich dort um die Drillinge zu kümmern und sie davon ab zu lenken, dass weder ihre Mutter noch ihr Vater da war. Selbstverständlich klappte das alles nicht ganz so wie sie es geplant hatten, sodass die drei am Ende streikten und schließlich heimlich das Haus verließen, um zu ihren Eltern ins Krankenhaus zu laufen, denn bei einem Gespräch zwischen ihren Großeltern und Kurenai, das sie belauscht hatten, hatten sie erfahren, dass ihre Mutter in der letzten Nacht ins Krankenhaus eingeliefert worden war, weshalb sie sich alle große Sorgen machten, denn obwohl ihre Mutter versucht hatte es zu verheimlichen, hatten sie  bemerkt, dass etwas mit ihrer Mutter nicht stimmte.   „Meint ihr nicht, wir sollten Mami ein paar Blumen mitbringen?!“, fragte Satsuki, als sie an einem Blumenladen vorbei liefen. Masato seufzte.   „Man Satsuki, wir haben kein Geld dabei, außerdem wissen wir gar nicht, ob Mama schon wieder wach ist…“, erwiderte er.   „Außerdem werden Mama und Papa total sauer sein, wenn sie sehen, dass wir abgehauen sind, da wird sie sich sicher nicht für die Blumen interessieren und jetzt weiter, bevor uns jemand sieht und wieder zurück bringt“, meinte Akira genervt, griff nach der Hand seiner Schwester und zog sie hinter sich her. Masato folgte ihnen schweigend.   Satsuki senkte ihren Kopf.   „Glaubt ihr Mama und Papa werden sehr sauer sein?“, fragte sie ihre Brüder leise, doch hatten Masato und Akira keine Chance ihrer Schwester zu antworten.   „Ich weiß zwar nicht, ob eure Eltern sauer sein werden, aber ich bin sauer!“, erklang eine böse Stimme hinter ihnen. Schuldbewusst drehte Satsuki sich um, während Masato und Akira nur seufzten.   „Entschuldige, Oma, aber wir wollten doch unbedingt zu Mama“, erwiderte Satsuki und sah ihrer Oma in die Augen. Diese sah ihre Enkel noch einen Moment lang böse an, doch konnte sie den traurigen Augen ihrer Enkelin einfach nicht wiederstehen, weshalb sie die Kleine in den Arm nahm und sie knuddelte.   „Weißt du Satsuki, wir wollten euch nichts erzählen, weil wir euch nicht beunruhigen wollten… Wir haben mit eurem Papa abgemacht, dass er uns anruft, wenn eure Mama wieder aufgewacht ist, damit wir euch dann zu ihr bringen können, aber eure Mama braucht im Moment noch ein wenig Ruhe, verstehst du das, Kleines?!“, meinte sie ruhig, doch erzielte es nicht seine gewünschte Wirkung, denn Satsuki verschränkte die Arme vor der Brust und sah ihre Oma trotzig an.   „Ich will aber zu meiner Mama!“, protestierte das kleine Mädchen. Ihre Brüder stärkten ihr den Rücken. Natürlich verstanden die beiden die Situation, doch würden sie ihre Schwester nie alleine lassen.   „Tut mir leid, Kleines, aber das geht nicht!“, erwiderte Yoshino. In den Augen des kleinen Mädchens sammelten sich Tränen. Shikaku legte seine Hand auf ihren Kopf und strich darüber.   „Wenn sie unbedingt will, dann soll sie ihre Mutter sehen. Egal, was du sagst, die kleine Satsuki wird nicht darauf hören, hab ich recht?“, mischte er sich ein und warf seiner kleinen Enkelin einen kurzen Blick zu, welche heftig nickte. „Momentan wird sie und ihre Brüder auch nur auf ihre Eltern hören, also lasst uns weiter gehen“, forderte er die anderen schließlich auf.   Satsuki ergriff sofort die Hand ihres Opas und zog ihn hinter sich her. Ihre Brüder folgten ihnen mit den Händen in die Hosentaschen geschoben, sodass Yoshino schließlich alleine da stand und ihr nichts anderes übrig blieb als den anderen zu folgen. Das kleine Mädchen war wieder glücklich und strahlte ihren Opa an.   „Danke, dass du mir geholfen hast!“, flüsterte sie ihm leise zu. Shikaku zwinkerte der kleinen zu und sagte: „Kein Problem, aber du solltest dir überlegen, wie das deinem Vater erklärst, denn der wird über euren Besuch gar nicht glücklich sein.“   „Lass das mal meine Sorge sein“, erwiderte Satsuki grinsend. Natürlich wusste sie bereits, was sie machen würde, um ihren Vater gnädig zu stimmen, immerhin war sie mit ihren sieben Jahren bereits ein schlaues Mädchen, das wusste wie sie Männer und vor allen ihren Vater um den Finger wickelte.   ~~~   Seufzend strich Shikamaru Temari eine ihrer blonden Haarsträhnen aus dem Gesicht. Er wusste, dass er nicht mehr lange bei ihr bleiben konnte, weil seine Kinder sonst zu unruhig wurden, doch wollte und konnte er sie einfach nicht alleine lassen. Shikamaru wollte bei ihr sein, wenn sie endlich aus ihrem tiefen Schlaf erwachte, denn er wollte unbedingt wissen, was nun mit ihr los war.   „Wach bitte schnell wieder auf“, flüsterte er ihr leise zu, bevor er seine Lippen auf ihre Stirn drückte und über ihren Handrücke strich.   Durch das Öffnen der Tür wurde er aus seinen Gedanken gerissen und sah auf, um zu gucken, wer zur Tür herein gekommen war, doch wendete er sich kurz darauf wieder Temari zu.   „Sie ist noch immer nicht aufgewacht?!“, erklang die Stimme, während das Klacken, das verriet, dass die Person näher kam, durch den Raum halte. Shikamaru schüttelte den Kopf.   „Aber wenigstens das Fieber ist gesunken“, murmelte er und sah mit sorgenvollem Blick in das Gesicht seiner liebsten.   „Keine Sorge, sie wird sicher bald aufwachen. Das in den letzten Wochen war einfach zu viel für sie!“, erwiderte sie und legte ihm eine Hand auf die Schulter. „Willst du nicht doch eine Pause machen und etwas essen oder trinken? Du sitzt schon seit gestern Nacht hier…“, fragte sie führsorglich   „Nein, ich bleibe hier bis sie wieder wach ist. Aber kannst du mir nicht doch sagen, was sie hat, Sakura? Ich bitte dich!“, sagte er hoffnungsvoll, doch Sakura schüttelte bedauernd den Kopf.   „Ich würde es dir gerne sagen, Shikamaru, aber ich habe ihr versprochen, dass sie es dir sagen kann…“, meinte sie.   „Meinst du nicht, dass sie in dieser Lage wollen würde, dass du es mir sagst?“, erwiderte er. Sakura schenkte ihm jedoch ein mattes Lächeln.   „Gerade jetzt kann ich es dir nicht sagen! Du musst dich leider noch etwas gedulden…“, sagte sie.   Shikamaru wollte ihr gerade etwas entgegnen, als er plötzlich eine Bewegung unter seiner Hand spürte. Sofort richtete sich seine volle Aufmerksamkeit auf Temari. Er konnte genau sehen wie ihre Augenlider zuckten und hören wie sie leise stöhnte. Shikamaru verstärkte den Druck um ihrer Hand und konnte spüren wie sie ihn leicht erwiderte. Schnell stand er von seinem Stuhl auf und setzte sich auf die Bettkante. Ihre Hand hielt er noch immer fest mit seiner umschlossen, während er mit seiner anderen über ihre Wange strich.   „Ich bin hier, bitte wach wieder auf Temari, ich bitte dich!“, flüsterte er ihr immer wieder zu, wobei er mit jedem Mal ein wenig panischer klang.   Temaris Augen öffneten sich langsam. Das erste was sie sah, waren Shikamarus sorgenvollen Augen. Schwerfällig und federleicht legte sie ihre Hand auf seine, die noch immer auf ihrer Wange ruhte, während sie ihn liebevoll ansah.   „Shikamaru…“, murmelte sie leise, sodass er Mühe hatte es zu verstehen.   „Alles wird gut!“, flüsterte er ihr ebenso leise zu und küsste ihre Stirn. Temari nickte leicht und schenkte ihm ein kleines Lächeln.   „Jetzt schon…“, erwiderte sie glücklich.   Die beiden waren so sehr mit sich selbst beschäftigt, dass sie Sakura schon wieder völlig vergessen hatten. Deshalb bemerkten sie auch nicht wie die Rosahaarige sie traurig ansah und sich unruhig auf der Lippe herumbiss, bis sie es schließlich wagte das Glück der beiden zu zerstören und sich zu Worte meldete.   „W-wie fühlst du dich, Temari?“, fragte sie unsicher. Temari drehte ihren Kopf zu ihrer Freundin. Sofort sah sie ihr an, dass etwas nicht stimmt. Das Lächeln wich aus ihrem Gesicht. Automatisch legte sich ihre Hand auf ihren Bauch. Sie hatte im Gefühl, dass etwas nicht stimmte, weshalb sie sich an Shikamaru wendete und ihn entschuldigend ansah. Dieser verstand, was sie ihm damit sagen wollte.   „Willst du es mir noch immer verschweigen?“, fragte er sie leise. Temari konnte genau heraushören, dass es ihn verletzte, dass sie nicht mit ihm über ihre Probleme sprach und das obwohl es ihr doch so offensichtlich schlecht ging. Doch Temari sah ihn dennoch bitten aber auch entschlossen an.   „Bitte!“, flüsterte sie. Shikamaru schloss seufzend seine Augen.   „Wirst du mir danach alles erzählen?“, fragte er Temari und sah ihr direkt in die Augen. Temari brauchte ein paar Minuten, um nach zu denken, doch sagte sie schließlich: „Ja!“ Shikamaru nickte und stand auf.   „Ich hoffe, du hältst dein Wort, Temari. Ich werde zu Hause anrufen, damit meine Eltern die Kinder bringen“, erwiderte er, bevor er ihr erneut einen Kuss auf die Stirn drückte, „Du weißt gar nicht wie sehr mich das alles nervt!“, flüsterte und die beiden Frauen schließlich alleine ließ.   Sakura trat langsam näher an das Bett heran und setzte sich auf den Stuhl, auf welchem Shikamaru noch zuvor gesessen hatte. Immer noch war ihre Miene ernst und nervös, doch konnte Temari auch ein wenig Traurigkeit heraus sehen, nur brachte die Rosahaarige keinen Ton heraus.   „Was ist los, Sakura? Was stimmt mit der Kleinen nicht?“, fragte Temari ängstlich, nachdem sie sich ein paar Minuten angeschwiegen hatten. In dieser Zeit hatte sie ein wenig Kraft sammeln können, um ihre Stimme zu erheben. Sakura biss sich auf die Unterlippe, bevor sie es wagte Temari in die Augen zu sehen, jedoch hielt sie den Blickkontakt nicht lange stand. In Temari breitete sich währenddessen eine Unruhe aus, die von Sekunde zu Sekunde immer größer wurde.   „Du weißt, dass etwas mit ihr nicht Stimmt?“, fragte Sakura leise.   „Sakura, ich bin dreifache Mutter! Ich weiß, wenn etwas mit meinem Kind nicht ok ist, also sag mir endlich, was nicht stimmt! Es dauert sicher nicht mehr lange, bis Shikamaru wieder kommt und bis dahin muss ich mir überlegen, was ich ihm sage, also schieß los! Ich werde es schon überleben!“, erwiderte sie bissig. Sie hasste es, wenn man sie lange auf die Folter spannte.   Sakura atmete noch einmal tief durch, bevor sie die Bombe platzen ließ, denn das, was nun kam, war wirklich schwer für sie.   „T-temari… E-es… es t-tut mir leid“, begann sie mit zittriger Stimme, „aber… aber dein Kind… sie… sie ist… sie ist T-tod…“, fuhr sie schniefend fort, „Wir haben wirklich alles versucht, aber… aber wir konnten sie nicht retten… E-es t-tut m-mir unglaublich L-leid für dich, T-temari“, berichtete Sakura ihr schluchzend, wobei sie zum Ende hin immer leiser wurde und Temari letztendlich ihre Hand auf die Schulter legte, doch diese zuckte unter ihrer Hand weg. Sakura tat es im nächsten Moment unendlich leid und sie wünschte sich Shikamaru zurück, weil sie nicht wusste, was sie machen sollte... Noch nie war sie in so einer Situation gewesen, weshalb sie auch nicht wusste, wie sie mit Temari umgehen sollte.   Temari hatte ihre Hände in ihre Decke gekrallt, ihre Augen, welche starr ins Leere starten, waren geweitete und sie biss sich unruhig auf ihrer Lippe herum. Ihr ganzer Körper zitterte wie Espenlaub, während ihre Gedanken rasten. Schritt für Schritt verstand sie mehr, was Sakura ihr gerade gestanden hatte. Ihr Kind war Tod. Es… lebte nicht mehr. War… nicht mehr da… wie ihre Mutter… nach der sie es benannt hatte… Sie hatte… ihr Kind… nicht beschütten können… hatte es in gewisser Weise… sogar selbst getötet… Was sollte sie Shikamaru jetzt sagen? Was würde er sagen? Wie sollte es weiter gehen? Sie hatte… versagt… Sie war eine schlechte Mutter…   Als sie wirklich realisiert hatte, was Sakura ihr da gerade gesagt hatte, drang ein lauter markerschütternder Schrei aus ihrer Kehle und hallte im Krankenhaus wieder. Jedem, der diesen Schrei vernommen hatte, lief es kalt den Rücken herunter, jeder konnte den Schmerz in der Stimme der jungen Frau vernehmen. Auch Shikamaru hörte diesen Schrei, doch bemerkte er dabei nicht, dass diese Frau seine Freundin war, sonst wäre er sicher auf dem schnellsten Weg zu ihr gekommen, denn auch er hatte deutlich gehört, dass diese Frau vor Schmerzen litt und für sie gerade eine Welt zusammenbrach.    Viele kleine Tränen liefen ihre Wange hinunter und es kamen immer mehr nach, doch bemerkte Temari das gar nicht. Sie stand völlig unter Schock und bemerkte nichts mehr von dem, was um sie herum geschah. Sakura versuchte sie aus ihrem Schockzustand zu holen, doch half nichts, was sie tat. Dies machte der Rosahaarigen eine unglaubliche Angst. Zu gerne würde sie ihrer Freundin helfen, doch sie wusste einfach nicht wie und konnte nur hilflos dabei zusehen und hoffen, dass es bald vorbei war. Temari aber blieb in ihrem Schock, während immer mehr Tränen ihre Wange hinunter liefen und ihre Bahnen zogen. Temari gab sich die Schuld für alles, was ihrer kleinen Tochter passiert war...   Sakura war schon kurz vorm Verzweifeln, als es plötzlich an der Tür klopfte und Shikamaru eintrat. Sakura sprang schnell vom Stuhl auf und lief zur Tür. Sie konnte gerade so noch verhindern, dass auch die Drillinge eintraten, denn so sollten sie ihre Mutter sicher nicht sehen. Das sah auch Shikamaru so, denn selbst ihn schockte dieses Bild, was ihn aber nicht daran hinderte, so schnell er konnte zu ihrem Bett zu laufen und wie Sakura schon zuvor zu versuchen, Temari aus dem Schockzustand zu befreien, aber auch bei ihm klappte es nicht so wirklich. Zwar realisierte sie, dass er bei ihr war und dass er sie in seinen Armen hielt, doch hörten ihre Tränen einfach nicht auf, im Gegenteil es wurden nur noch mehr, jedoch war das nicht das schlimmste, denn nun begann sie auch noch zu hyperventilieren.   „Was hast du ihr gesagt, Sakura?!“, schrie er die Rosahaarige, welche in einem kleinen Schränkchen wühlte, an.   „Die Wahrheit. Wie sie es wollte!“, schrie sie zurück, wobei sie mit einer Spritze, in der eine klare Flüssigkeit war, wieder zu Temaris Bett heran trat. Die Blondhaarige japste die ganze Zeit immer wieder und wieder dieselben Worte.   „Shikamaru… ich…“, flüsterte sie japsend, doch kam sie nie weiter.   „Shht. Ist gut. Ich bin bei dir“, versuchte er sie zu beruhigen, wobei er über ihre Wange strich. Jedoch half nichts, was er tat, was nun auch ihn verzweifeln ließ. Noch nie hatte er Temari so gesehen, aber er hatte auch nie damit gerechnet, dass er sie so sehen würde. Aus Verzweiflung liefen nun auch ihm vereinzelte Tränen die Wangen hinunter. Dies nahm erst ein Ende, als Sakura ihr schließlich die Spritze in den Arm rammte und die klare Flüssigkeit in diesen spritzte. Wenige Minuten darauf erschlaffte Temaris Körper, ihre Augen schlossen sich und sie schlief in Shikamarus Armen ein.   Shikamaru legte die Blondine vorsichtig in ihr Bett zurück, deckte sie führsorglich zu und warf noch einen sorgenvollen Blick auf sie, bevor er sich an Sakura wand, welche er mit einem bösen Blick betrachtete. Sakura wich einen Schritt zurück und blickte stur gegen den Boden. Noch nie hatte sie ihn so sauer und verletzt gesehen. Es zerbrach ihr das Herz Temaris Freund so zu sehen, mit dem Wissen, dass er gerade sein Kind verloren hatte.   „Was hast du ihr verdammt noch mal gesagt, Sakura?“, schrie er sie erneut an.   „Ich habe ihr die Wahrheit gesagt, ich habe ihr gesagt, was los war! Es tut mir leid, Shikamaru, aber ich kann dir wirklich nicht mehr sagen… Das ist ihr Wunsch!“, erwiderte sie ruhig, wobei nun auch ihr langsam die Tränen kamen. Es tat ihr einfach nur leid, was die beiden gerade durchmachen mussten und zu gerne wollte sie ihnen helfen, nur konnte sie nichts mehr tun. Das war Shikamaru jedoch einfach zu wenig. Getrieben von seiner Wut und seiner Sorge kam er noch mehr auf sie zu und griff nach ihrem Kragen, um sie zu sich hoch zu ziehen. In Sakura breitete sich Panik aus. Nie wirklich nie hatte sie erlebt, dass der faule und ruhige Shinobi so die Fassung verlor und einen seiner Kameraden angriff.   „Sag mir endlich, was los ist!“, brüllte er sie an.   Sakura zuckte ängstlich zusammen. Normal hätte sie das gar nicht zugelassen, doch wurde sie in dem Moment von ihren Gefühlen einfach nur gelähmt.  Zu ihrem Glück betrat in dem Moment Shikaku das Krankenzimmer. Er reagierte blitzschnell und befreite die junge Ärztin aus dem Griff seines Sohnes. Mit kurzen Worten erklärte Sakura ihm, was passiert war. In dieser Zeit beruhigte Shikamaru sich wieder ein wenig. Zwar war er noch immer sauer, doch konnte er sich mittlerweile wieder beherrschen, zumindest größtenteils, denn er riss die Tür zum Krankenzimmer auf und raste an seinen völlig verwirrten und verängstigten Kindern, immerhin hatten sie genau gehört, wie aufgebracht ihr Vater und wie sehr ihre Mutter geweint hatte, vorbei, um draußen ein wenig Luft zu schnappen. Sein Vater folgte ihm, damit er nichts anstellen konnte. Währenddessen führte Yoshino die Drillinge in das Zimmer, damit sie endlich ihre Mutter sehen konnten.   Während die beiden Brüder sich einfach nur neben das Bett stellten und die Hände ihrer Mutter hielten, kletterte Satsuki auf das Bett zu Temari und kuschelte sich dicht an sie heran. Sie hatte die Tränenbahnen auf der Wange ihrer Mutter genau gesehen, was ihr ein Stich in ihrem Herzen versetzte, weshalb auch ihr die Tränen in die Augen traten. Masato und Akira versuchten ihre Schwester zu trösten, doch brachte das nicht wirklich viel. Yoshino betrachtete ihre Enkel seufzend. Sie hatte doch gewusst, dass es keine gute Idee gewesen war, mit den Kindern ins Krankenhaus zu gehen, aber es hatte ja niemand auf sie hören wollen...   Von Sakura erfuhr sie wie es ihrer Schwiegertochter in Spe ging, aber auch ihr konnte, aber vor allem durfte Sakura nicht mehr erzählen, jedoch gab sich Yoshino mit dem Gesagten zufrieden, zumindest fürs erste, schließlich musste sie sich um ihre kleinen Enkel kümmerte, wenn ihr Sohn es schon nicht konnte, weil er seine Gefühle und sich selbst nicht mehr unter Kontrolle hatte.   ~~~   Am liebsten würde er irgendwas zu Kleinholz verarbeiten. Es nervte ihn einfach, dass niemand ihm etwas sagte, weder Temari noch Sakura und dass er hilflos dabei zusehen musste, wie die Frau seines Lebens, die Mutter seiner Kinder litt. Er hatte einfach nichts tun können, außer sie in seinen Armen zu halten und das obwohl er sich doch geschworen hatte sie vor allem zu beschützen. Das war wohl reichlich schief gegangen… Doch was sollte er machen, wenn niemand mit ihm sprach? Er war einfach hilflos, wie eigentlich immer, wenn es um Temari und ihre Probleme ging, weil sie jedes Mal aufs Neue der Meinung war, dass sie damit auch alleine fertig werden würde. Aber wofür hatte man denn Freunde und Familie? Ganz sicher nicht, damit man ihnen alles verschwieg wie sie!   „Verdammt!“, schrie er der untergehenden Sonne entgegen, als er plötzlich eine Hand auf seiner Schulter spürte. Nachdem Shikamaru sich umgedreht hatte, sah er direkt in Shikakus braune Augen, die seinen so ähnlich waren wie ein Ei dem anderen. Mit einer ernsten und tadelnden, aber auch mitfühlenden Miene sah er seinen Sohn an.   „Ich weiß, dass das schwer für dich ist, Shikamaru, aber du musst stark sein! Du kannst nicht einfach so ausrasten, du hast drei kleine Kinder, für die du ein Vorbild bist! Was glaubst du wie die drei reagiert haben, als du im Krankenzimmer ihrer Mutter so geschrien hast und plötzlich an ihnen vorbei gerauscht bist? Ich kann ja verstehen, dass du deiner Wut freien lauflassen willst und frustriert bist, aber das geht nicht! Auch wenn du dir große Sorgen um Temari machst, die sich sicher jeder andere in deiner Situation auch machen würde, musst du zuerst an deine Kinder denken, Shikamaru, denn auch sie machen sich Sorgen und diese musst du ihnen als Vater nehmen, egal wie schlecht es dir geht! Das ist die Aufgabe der Eltern“, sagte sein Vater eindringlich mit einer ruhigen Stimme.   Shikamaru seufzte und fuhr sich durch seine braunen Haare.   „Ich weiß, aber… Ich konnte in dem Moment einfach nicht anders. Mein Gehirn hat sich einfach ausgeschaltet und ich habe mich von meinen Gefühlen übermann lassen“, erklärte er, „aber es nervt mich, nein, es kotzt mich an, dass ich ihr immer alles sage und mich um sie kümmere, sie mir aber ihre Probleme jedes Mal verschweigt, egal wie schlecht es ihr geht und wie verletzt sie ist. Wir sind eine Familie, da verschweigt man sich so was doch nicht, oder?! Und sie macht es einfach jedes Mal!“, beschwerte er sich. Shikaku hörte seinem Sohn genau zu. Natürlich verstand er worin das Problem seines Sohnes lag, dennoch musste er dafür sorgen, dass er sich nun um seine eigenen Kinder kümmerte, denn das hatte Vorrang.   „Ich verstehe worin dein Problem liegt, aber das musst du mit Temari klären, wenn sie wieder wach ist, aber ich bin mir sicher, dass sie dir den Kopf abreißen wird, wenn sie erfährt, dass du vor den Augen eurer Kinder ausgerastet bist, eine ihrer Freunden bedroht hast und dich nicht um ihre Kinder gekümmert hast, im Übrigen ziemlich viel Angst haben und eigentlich ihren Vater brauchen, meinst du nicht?!“, meinte er. Shikamaru nickte seufzend.   „Das ist wohl war…“, erwiderte er, bevor er sich umdrehte und schließlich wieder zurück ins Krankenhaus ging, um sich um seine Kinder zu kümmern… Kapitel 59: Und nun? -------------------- 56. Und nun? Mit einem verlorenen Blick sah sie hinaus durch ihr Fenster in die Dunkle Nacht. Ihre Kinder saßen mit Shikamaru zusammen in ihrem Haus, wobei sie eher glaubte, dass sie nun alle zusammen in ihrem Doppelbett lagen und schliefen, zumindest Satsuki würde in dieser Nacht sicher nicht alleine schlafen wollen. Temari hatte ihr genau angesehen, wie besorgt sie war und dass sie ihre Mutter eigentlich gar nicht alleine lassen wollte sondern am liebsten bei ihr im Krankenhaus geschlafen hätte, doch hatten ihr Vater und ihre beiden Brüder es irgendwie geschafft, sie zum Gehen zu bewegen und das war gut so. Temari brauchte einfach ein wenig Zeit, um mit der Situation klar zu kommen, immerhin hatte sie gerade erst ihr Kind verloren. Aber die würde sie auch bekommen, denn sie musste eine Woche im Krankenhaus bleiben, falls es zu noch weitere Komplikationen kommen würde… Temari war sie in ihren Gedanken vertieft, dass sie gar nicht merkte, wie jemand in ihr Zimmer kam. Auch als ihr Name genannt wurde, bemerkte sie nichts. Erst, als sich eine Hand auf ihre Schulter legte, sah sie auf und blickte direkt in smaragdgrüne Augen. „Wie geht es dir?“, fragte Sakura fürsorglich, wobei sie der Blondine ein aufmunterndes Lächeln schenkte. „Es geht…“, erwiderte sie emotionslos. Sakura nickte und setzte sich zu ihr ans Bett. „Hast du es ihm schon gesagt?“, hakte sie nach. Temari schloss ihre Augen und seufzte. „Mehr oder weniger…“ Verwirrt sah Sakura ihre Freundin an. „Wie meinst du das?“ „Ich habe ihm erzählt, dass mich Genma damals bei unserem Kampf falsch erwischt hatte und ich so innere Blutungen davon getragen habe, bei denen durch den Stress der letzten Wochen und dem Fieber die Nähte wieder aufgegangen sind und dass ich darum wahrscheinlich keine Kinder mehr bekommen kann…“, erwiderte sie ruhig, doch konnte Sakura genau sehen, dass sie doch einiges an Überwindung kostete das noch mal zu erzählen. „Ich habe ihm aber nichts von… von ihr erzählt…“, fuhr sie leise fort, „Er weiß also nicht, dass sie… das Karura existiert hat und… und nun… t-tod ist… Und er wird es sicher nie erfahren!“, schloss sie schließlich, wobei sie Sakura einen drohenden Blick zuwarf. Diese seufzte. „Auch wenn ich es nicht gut finde, werde ich ihm nichts sagen. Es ist deine Sache, wobei ich denke, dass es für dich besser wäre, wenn du mit ihm darüber redest!“, entgegnete sie. „Ich komme alleine klar, Sakura! Es reicht, wenn einer es weiß!“, meinte die Blondine. Sakura seufzte. Sie wusste, dass sie Temaris Meinung nicht ändern konnte. „Wie du meinst… Ich werde jetzt zu meiner Familie nach Hause gehen. Wenn du reden willst, sag Bescheid und wenn du schmerzen hast oder so musst du eine Schwester rufen, verstanden?!“, erwiderte sie und sah Temari prüfend an. „Ja, ja, ist schon gut“, sagte diese augenverdrehend. Sakura schüttelte nur den Kopf, wand sich schließlich von Temari ab und machte sich auf den Weg zur Tür. Doch hielt Temari sie auf, bevor sie aus dem Krankenzimmer gehen konnte. „K-kann ich… kann ich sie sehen, Sakura?“, fragte Temari die Rosahaarig. Sakura konnte genau die Hoffnung aus ihrer Stimme hören, weshalb sie sich zu ihrer Freundin umdrehte und leicht nickte, bevor sie wieder auf sie zuging. Eindringlich sah sie sie an. „Bist du dir sicher, dass du sie sehen willst?“, erkundigte sie sich. Temari sah sie entschlossen an und nickte. Das genügte Sakura. Sie half Temari dabei sich auf zu setzten und sich in den Rollstuhl zu setzten, damit sie die Blondine zu ihrer toten Tochter bringen konnte. Als sie schließlich in der Leichenhalle ankamen, fragte Sakura Temari noch einmal, ob sie das wirklich tun wollte, doch wieder blickte sie ihr entschlossen entgegen, weshalb sie schließlich den Blick auf das kleine tote Mädchen frei gab. Mit zittrigen Händen berührte Temari die Haut ihres toten Kindes. Ihr Gesichtsausdruck nahm eine schmerzliche aber auch traurige Maske an und Sakura befürchtete das Falsche getan zu haben. Sie hatte doch gewusst, dass es weder die richtige Zeit war noch gut dass sie das hier alleine durchzog, aber was sollte sie machen? Temari hätte so oder so ihren Willen bekommen… „Es tut mir leid, meine Kleine… Ich k-konnte dich einfach nicht beschützen. B-bitte verzeih mir!“, flüsterte sie und strich ihrer Tochter über die zarte Wange. Eine kleine Träne trat ihr dabei aus dem Auge. Es zerbrach Sakura das Herz sie so zu sehen. Niemand hatte das verdient, was die Blondhaarige gerade durchmachte. Zu gerne würde sie ihr Helfen, doch hatte sie keine Ahnung wie das gehen sollte… Am liebsten hätte sie es Shikamaru verraten, jedoch wollte sie nicht Temaris Wut auf sich ziehen, denn die würde sie sicher ihr Leben lang zu spüren bekommen und das würde sie sicher nicht riskieren. „Sakura? Sasuke wartet am Eingang des Krankenhauses auf dich und das seit einer halben Stunde. Du sollst endlich kommen“, erklang plötzlich eine Stimme hinter ihnen. Sakura nickte. „Temari, es tut mir leid, aber wir müssen gehen…“, wand sie sich an die Blondine, die ihr Kind mittlerweile in ihren Armen hielt. „Dann geh, ich bleibe noch hier!“, erwiderte sie, wobei sie ihr Kind etwas mehr an ihren Körper drückte. Sakura sie jedoch entschuldigend an. „Es tut mir leid, aber ich kann dich nicht alleine lassen, Temari. Ich muss dich wieder mitnehmen“, entgegnete sie. Temari warf ihr einen bösen Blick und wollte ihr gerade etwas entgegenbringen, doch kam sie gar nicht dazu. „Geh du nur, Sakura, ich bleibe ihr und sorge dafür, dass sie sich nicht selbst umbringt oder zusammen klappt.“ „Haha, wie witzig Genma! Ich hab noch drei Kinder, die lasse ich sicher wegen so was nicht allein!“, erwiderte Temari kalt. „Es ist schön zu sehen, dass du noch deinen Humor hast, Kleines.“ „Es ist auch schön zu wissen, dass du in so einer Situation noch Witze machen kannst, Genma!“, konterte sie. „Aber hör auf mich Kleines zu nennen ich bin mittlerweile fast dreißig Jahre!“ „Alles, was du willst, Prinzesschen…“, meinte er schließlich und legte seine Hand auf ihren Kopf. Sakura sah sich das ganze Spektakel zweifelnd an. „Und ich kann euch wirklich alleine lassen?“, fragte sie unsicher. „JA!“, entgegneten Temari und Genma synchron. Sakura warf ihnen noch einen seufzenden Blick zu ehe sie die beiden alleine ließ und zu ihrer Familie ging. Temari sah ihr noch ein paar Minuten nach, bis sie schließlich in ihre Gedanken versank, wobei ihr Blick die ganze Zeit auf Karura lag. „Was willst du eigentlich mit Karura nun machen?“, holte Genma sie aus ihren Gedanken. Schon eine Weile saß er auf dem Fensterbrett und beobachtete Temari. „Ich will sie begraben“, erwiderte sie und warf ihm einen Blick zu. „Und wie willst du das machen?“, hakte er nach, wobei er ihr einen skeptischen Blick zuwarf. „Ich meine, wenn du es wie eine normale Beerdigung machst, wird es sicher jemand merken und das wolltest du doch eigentlich nicht, oder?“ Temari verdrehte darauf nur die Augen. „Für wie blöd hältst du mich eigentlich?!“, fuhr sie ihn an. „Natürlich werde ich es heimlich machen. Ich weiß auch schon wo. Ich werde sie an einem geheimen Ort im Wald begraben und du wirst mir helfen!“, bestimmte sie. Genma seufzte. Er hatte doch gewusst gehabt, dass da noch etwas auf ihn zukommen würde… „Und wie willst du es machen?“, fragte er. „Ich nehme mal an, dass Shikamaru wieder haufenweise Missionen bekommt, wenn ich hier raus bin und dann wird es kein Problem sein dies zu tun, wenn die Kinder in der Schule sind“, meinte sie. „Und du glaubst, Shikamaru wird nach dieser Woche wieder ganz schnell auf Missionen gehen?! Temari der Typ liebt dich wirklich und will dich vor allem Beschützen, da lässt er dich jetzt sicher nicht alleine! Den Plan kannst du also vergessen“, konterte er. „Dann sag ich ihm halt, dass ich ein wenig alleine sein will. Du musst nur Karura dahin bringen, dann ist alles gut“, erwiderte sie. Genma seufzte. „Wie du meinst…“ Temari und Genma verbrachten eine ganz Weile zusammen. In dieser Zeit sprachen sie über die verschiedensten Dinge, wobei sie sich am Anfang auch über den Tod von Karura unterhielten, was Temari in ihrer Trauer ein wenig half, es tat ihr gut mit jemand über ihren Schmerz zu sprechen anstatt nur alles in sich hinein zu fressen. Sie bemerkte dabei nicht, wie er sie immer mehr von ihrem Kind ablenkte und sie schließlich wieder in ihr Zimmer brachte. Auch Genma wusste, dass es keine gute Idee gewesen war, ihr diesen Wunsch zu erfühlen, immerhin litt sie schon genug unter dem Tod ihrer Tochter. Als sie wieder in ihrem Zimmer waren, half er ihr in ihr Bett und verabschiedete sich schließlich von ihr. „Danke Genma!“, murmelte sie schläfrig, bevor er aus ihrem Zimmer verschwinden konnte. „Immer wieder gerne, Kleines! Ich bin für dich da!“, erwiderte und schenkte ihr ein kleines Lächeln, bevor er schließlich aus ihrem Zimmer verschwand. Kurz darauf fiel Temari in einen friedlichen Schlaf. Als sie am nächsten Morgen – es war eher Mittag als Morgen – erwachte, saß Kurenai bereits an ihrem Bett. Temari verdrehte die Augen, grummelte ein: „Hau ab!“ und drehte sich wieder um. Sie hatte absolut keine Lust auf das Gespräch, was nun folgen würde und versuchte so dem zu entgehen, wobei sie natürlich wusste, dass es kindisch von ihr war und sicher nicht klappen würde. Das machte Kurenai ihr auch sogleich deutlich. „Ich dachte, du wärst mittlerweile für so was zu alt, Temari. Du müsstest mich doch eigentlich gut genug kennen, um zu wissen, dass du mich so schnell nicht loswirst, vor allen nicht jetzt, wo du eigentlich jemanden brauchst, mit dem du reden kannst“, meinte sie. „Ich will aber nicht“, erwiderte Temari trotzig. „Du musst darüber reden, Temari. Wenn du alles in dich hinein frisst, wird das nur von ihnen zerstören. Das müsstest du doch eigentlich wissen“, sagte sie, doch Temari blieb hart. „Gut, du lässt mir keine andere Wahl, entweder du redest mit mir oder ich sage es Shikamaru und dann musst du mit ihm reden“, drohte Kurenai ihr. Abrupt drehte sich Temari um und funkelte die ältere wütend an. „Shikamaru wird von dem allen, nichts erfahren!“, zischte sie. „Es würde alles nur erschweren und ihn verletzen, außerdem würden die Kinder etwas bemerkten und das werde ich sicher nicht zulassen!“, fauchte sie. Kurenai trat erschrocken einen Schritt zurück. Natürlich hatte sie gewusst gehabt, dass Temari nicht wirklich happy reagieren würde, doch das sie so wütend wurde… Das hätte sie nicht gedacht. Aber was hatte sie erwartet? Sie konnte Temari wirklich gut verstehen. Wahrscheinlich würde niemand in ihrer Situation seiner Familie sagen, was passiert war und schon gar nicht die hübsche Blondine, immerhin kratzte dies erheblich an ihrem Ego und ihren Stolz. Außerdem würden die Leute aus dem Dorf sicher nur noch mehr über sie reden, weil sie der Meinung waren, dass Temari niemals eine richtige Mutter sein konnte, schließlich war sie ohne Mutter großgeworden und hätte absolut keine Ahnung wie sich eine Mutter verhielt, wobei diese Geschichte ihnen nur noch mehr beweisen würde, dass sie recht hatten. Auch wenn Temari versuchte sich nichts anmerken zu lassen, um Shikamaru und ihre Kinder nicht zu beunruhigen, sah Kurenai, dass es die Blonde ziemlich traf, wenn sie das Gemurmel der Leute hörte und dass sie es sich wirklich zu Herzen nahm. Noch immer funkelte Temari sie böse an. „Ich werde es ihm nicht sagen, aber du musst wirklich mit jemand reden, Temari. Es bringt überhaupt nichts, wenn du alles in dich hineinfrisst“, sagte Kurenai einfühlsam, wobei sie sich wieder zu ihr ans Bett setzte, doch brachte das gar nichts, denn Temari reagierte wie gehabt trotzig. „Ich komme damit alleine klar“, erwiderte sie und verschränkte ihre Arme vor der Brust. „Ach ja, bist du dir sicher? Du denkst doch die ganze Zeit nur an dein totes Baby…“ „Karura!“, unterbrach Temari sie. „Karura?“, fragte Kurenai verwirrt. Temari nickte und drehte ihren Kopf weg. „Sie heißt Karura“, flüsterte sie. Kurenais Augen weiteten sich ein wenig. „Du hast sie nach deiner Mutter benannt?“, hakte sie nach und sah die Blondhaarige teils verwirrt teils überrascht an. „Und wenn schon…“, blockte Temari kalt ab. Kurenai bemerkte, dass Temari nicht über das Thema reden wollte, aber gerade darum versuchte sie mehr aus ihr herauszubekommen. „Warum hast du sie nach deiner Mutter benannt, Temari?“, fragte sie. Temari verdrehte die Augen und drehte sich wieder zu Kurenai. „Kurenai, es wäre besser, wenn du mich nun alleine lässt! Ich mag dich wirklich sehr als Freundin und als Hilfe, aber, wenn du nicht sofort gehst, kann ich nichts versprechen! Also nimm meinen Rat an und GEH!“, sagte sie scharf. Kurenai sah sie skeptisch an. Nur ungern würde sie Temari nun alleine lassen, doch konnte sie sehen, dass sie es wirklich ernst meinte und dass reden momentan zwecklos war. Also erhob sie sich seufzend und ging ohne ein Wort zu sagen zur Tür, doch, bevor sie diese durchschritt, drehte sie sich noch einmal zu Temari. „Du weißt, dass du immer mit mir reden kannst. Ich werde Shikamaru auch nichts sagen, obwohl ich denke, dass es besser wäre, aber warte nicht zu lang!“, sagte sie führsorglich, dann ging sie. Temari sah ihr noch einen Moment lang hinterher, dann richtete sich ihr Blick wieder auf das Fenster. Wie schon so oft dachte sie dabei an Karura. Eigentlich dachte Temari die ganze Zeit, in der sie im Krankenhaus lag an ihre kleine Tochter, auch in den Nächten, in denen sie eigentlich schlafen sollte, lag sie müde in ihrem Bett und starrte aus dem Fenster, wobei sie an Karura dachte und überlegte, was sie hätte alles anders machen können, dass dies nicht passierte. Nur, wenn sie Besuch bekam, kam sie mal davon weg, doch kamen nur selten irgendwelche Leute. Shikamaru und ihren Kindern hatte sie verboten zu kommen, sie wollte nicht, dass sie so sahen, doch hatte ihr scharfsinniger Freund ein kleines Schlupfloch gefunden, weshalb nun Yoshino jeden Tag kam, um nach ihr zu sehen. Da war verständlich, dass sie ständig schlechte Laune hatte. Aus diesem Grund kamen auch ihre anderen Freundinnen und Freunde nicht. Nur Genma traute sich zu der wilden Blondine. Er war auch der einzige, den sie bei sich akzeptierte, weil er sie von all ihrem Kummer, ihren Schmerzen und ihren Leid ablenkte. Shikamaru passte das ganze gar nicht, schließlich war es nicht er, der die ganze Zeit an der Seite seiner Freundin saß sondern ein anderer Mann. Welcher Mann würde da nicht eifersüchtig werden? Kapitel 60: Zurück zur Normalität - oder auch nicht --------------------------------------------------- 57. Zurück zur Normalität – oder auch nicht   „Mamiiiiiiiiii“, rief das kleine Mädchen, als es nach einer langen Woche endlich seine Mutter wiedersehen durfte, und sprang ihr auch sogleich in die Arme. Dabei bemerkte sie nicht, dass ihre Mutter noch völlig erschöpft und so auch blass war. Wäre ihr Freund nicht gewesen, der die ganze Zeit nicht von der Seite seiner Freundin wich, wäre sie sicher mit ihrem Kind im Arm nach hinten gekippt und ihre Tarnung wäre aufgeflogen. Aber weder sie noch ihr Freund wollten dies, denn dann hätten sie ihren Kindern alles erklären müssen. Diese machten sich aber schon genug sorgen um ihre Mutter. Das war aber auch nicht verwunderlich gewesen, immerhin war ihre Mutter vor einer Woche ins Krankenhaus gekommen. Dort hatten sie ihre Mutter aber nur ein Mal besuchen können und ihr Vater hatte sich auch irgendwie seltsam benommen. Er hatte zwar versucht es zu verbergen, aber für ihre sieben Jahre waren die Drillinge schon ziemlich schlau und hatten schnell bemerkt, dass etwas nicht stimmte, auch wenn niemand ihnen etwas erzählt hatte. Doch nun war ihre Mutter endlich zu Hause.   „Hey, nicht weinen, meine kleine Maus, Mami ist ja wieder da“, flüsterte Temari ihrer kleinen Maus ins Ohr und strich ihr beruhigend über dem Rücken. Aber das kleine Mädchen hörte nicht mehr auf zu weinen, im Gegenteil ihre Tränen wurden immer mehr. Sie krallte ihre Finger in das Oberteil ihrer Mutter und es wirkte so, als wollte sie dieses so schnell nicht wieder loslassen.   „Ich hatte ganz doll angst um dich, Mami“, schluchzte die kleine Satsuki in das Shirt ihrer Mutter. Sie hatte sich wirklich große Sorgen gemacht. Das merkte nun auch Temari und ein schlechtes Gewissen kam in ihr auf, weshalb sie sich leise bei ihrer Tochter entschuldigte. Sie hatte nicht gewusst, dass es ihrem Kind so schlecht ging und vermutete nun, dass es bei ihren Jungs nicht anders war, auch wenn sie das sicher nicht so direkt zeigen würden, aber sie hatte diese eine Woche alleine gebraucht, um ihre Maske aufzubauen. Temari hatte sich fest vorgenommen, dass sie keinen mit der Fehlgeburt belasten würde und dass sie in ihr normales Leben zurückkehrt, auch wenn es sicher nicht so einfach werden würde.   „Hey Prinzesschen lässt du deine Mama los, damit sie aufstehen und reingehen kann“, wendete sich nun auch Shikamaru an Satsuki, aber diese dachte gar nicht daran und verstärkte nur ihren Griff. Temari seufzte. So schnell würde die kleine sie nicht mehr los lassen. Das bemerkte auch Shikamaru, welcher nun seufzend wieder aufstand. Er hatte keine Ahnung, wie er seine Tochter dazu bringen sollte, ihre Mutter los zu lassen. Hatte er doch gesehen, was für eine Angst sie gehabt hatte, immerhin hatte sie jede Nacht bei ihren Brüdern im Bett verbracht und nicht nur einmal geweint, wenn sie dachte, dass niemand da war. Natürlich hatte er als ihr Vater das sofort gemerkt, aber er war machtlos. Er wusste wirklich nicht, wie er ihr helfen sollte, sorgte er sich doch auch um seine Temari.   „Ist schon ok, Shikamaru, ich werde sie einfach hochheben“, hörte er Temari murmeln.   „Nein, das schaffst du nicht! Du kannst dich gerade so auf den Beinen halten. Da kannst du sicher nicht noch ein Kind mit hochheben“, erwiderte er streng, auch wenn er wusste, dass Temari sicher nicht auf ihn hören würde. Dafür war sie einfach zu stur. Wenige Sekunden später bewies sie ihm dies auch, denn trotz der Warnung ihres Freundes und den Hinweisen ihres Körpers stand sie mit ihrem Kind im Arm wieder auf, doch war sie bei weitem schwächer als sie gedacht hatte, denn kaum stand sie aufrecht, kippte sie auch schon in Shikamarus starke Arme. Gut dass er ein Ninja war. So hatte er wenigstens genügend Kraft seine beiden Frauen hoch zu heben.   „Du bist so stur!“, brummte er, während er mit den beiden durch die offenstehende Haustür lief, wo sie bereits von Akira und Masato erwartet wurden. Doch betrachteten die beiden ihre Mutter misstrauisch, als sie sahen, dass ihr Vater sie mal wieder im Brautstil durch die Gegend trug. Shikamaru beruhigte sie schnell wieder.   „Keine Sorge eurer Mama geht es gut. Sie ist nur etwas wacklig auf den Beinen und eure Schwester weigert sich sie los zu lassen“, erklärte er ihnen genervt. Die beiden Brüder nickten. Auch sie wussten, wie besorgt ihre Schwester gewesen war, immerhin hatten sie ihnen immer wieder davon erzählt.   Stöhnend setzte er die beiden auf dem Sofa ab.   „Sag mal, Temari, hast du zugenommen?“, fragte er total genervt. Er konnte sich gar nicht daran erinnern, dass sie so schwer gewesen war. Temari zeigte ihm als Antwort daraufhin ihren Mittelfinger, während sie weiter über den Rücken ihrer Tochter strich. Shikamaru, der eigentlich zur Küche gehen wollte, um einen Tee zu machen, kam wieder zu ihr zurück und beugte sich über die Lehne des Sofas hinweg, um so näher an sie heran zu kommen.   „Aber doch bitte nicht vor den Kindern, mein Schatz. Du willst doch nicht, dass sie das von dir abschauen, oder?“, raunte er tadelnd an ihr Ohr und wollte ihr einen Kuss auf die Lippen geben, als sie sich umdrehte, um ihn zu schlagen, aber Temari drehte sich weg, bevor seine Lippen auf ihre treffen konnten. Seufzend begab sich Shikamaru in die Küche. Schon als er sie abgeholt hatte, hatte sie sich nicht von ihm küssen lassen. Vielleicht war das ja auch  einfach nur eine Phase, weil sie noch immer nicht wirklich fit war. Vielleicht hätte er sie doch noch länger im Krankenhaus lassen sollen, aber sie hatte die Krankenschwestern schon so sehr genervt, dass sie sie nicht mehr dort haben wollten. Nun musste er sich also um sie kümmern. Das würde sicher nervig und anstrengend werden.   Während ihr Vater in der Küche den Tee machte setzten sich Masato und Akira neben ihre Mutter und Schwester. Beide gaben der Blondinen einen flüchtigen Kuss auf die Wange. Alles andere wäre einfach nur peinlich gewesen. Trotzdem wusste Temari dies zu schätzen. Sie war ihre Mutter und wusste so gut genug, dass auch ihre beiden Jungs sie unglaublich doll vermisst hatten und dass sie sich sorgen gemacht hatten, auch wenn sie es nicht zugaben. So was wusste eine Mutter einfach und es tat ihr irgendwie gut bei ihren drei kleinen zu sitzen. Es zeigte ihr, dass keine ganz so große Versagerin sein konnte, immerhin hatte sie es geschafft drei wunderbare Kinder lebend zur Welt zu bringen und sie großzuziehen, auch wenn es Leute gab die dies ganz anders sahen. Also hatte sie doch etwas erreicht? Sie war eine gute Mutter, oder? Doch obwohl der Beweis sich gerade unheimlich heimlich an sie herankuschelte, hegte sie große Zweifel. Sie hatte ihr Kind umgebracht. Sie war daran schuld gewesen. Sie hatte nicht auf ihre kleine aufgepasst.   Shikamaru würde sie dafür sicher hassen, immerhin hatte sie sein ungeborenes Kind getötet, von dem er nichts wusste. Er würde sie hassen und verlassen zusammen mit ihren Kindern. Nein! Das durfte sie nicht zulassen. Er durfte es nicht erfahren! Sie brauchte ihre Kinder, sie würden ihr über diesen Verlust hinweghelfen. Ohne sie würde sie das nicht schaffen. Das wusste Temari genau.  Wenn Shikamaru ihr ihre Kinder nehmen wollte, würde sie um sie Kämpfen. Natürlich würde der Verlust von Shikamaru sie nicht kaltlassen, aber, um später besser damit klar zu kommen, wollte sie sich nun schon mal etwas auf Abstand gehen. So würde sie auch verhindern, sich zu verplappern. Auch wenn sie fest daran glaubte, dass er es irgendwann herausbekam, wollte sie es nicht durch ihre eigene Dummheit verursachen. Sie liebte Shikamaru. Aber ihm davon zu erzählen konnte sie nicht, gerade weil sie ihn so sehr liebte. Sie selbst spürte den Schmerz und wollte nicht dass er dasselbe erleiden musste.   „Hier, trink das“, riss er sie aus ihren Gedanken und hielt ihr eine Tasse Tee entgegen. „Das wird dir sicher helfen, schnell wieder fit zu werden.“ Lächelnd nahm Temari ihm die Tasse ab und trank einen Schluck. Sie fand es süß, wenn er sich so um sie sorgte und sich um sie kümmerte, immerhin kam es nicht gerade oft vor, dass sie ihre Liebe so offen zeigten. Das hatten auch schon ihre Kinder bemerkt. Mittlerweil wussten sie, dass ihre Eltern nicht so waren wie die anderen. Oft sahen sie wie die Leute im Dorf über ihre Mutter tuschelten, aber ihre Mutter schien darauf nie zu achten. Das war auch einer der Gründe, warum die drei ihre Mutter respektierten und als ihr Vorbild ansahen. Voller Stolz sahen die drei immer auf ihre Eltern. Es störte sie gar nicht, dass ihre Eltern anders waren als andere. Eigentlich fanden sie es sogar super, denn irgendwie war ihre Familie so etwas besonders, vor allen weil sich ihre Eltern nicht laufend ihre Liebe gestanden und sich küssten. Aber darum wussten die drei auch, dass sie ihre Eltern nun alleine lassen sollten, denn diese sahen sich gerade ziemlich verliebt an. Zwar hätten die drei gerne noch etwas zeit mit ihrer Mutter gehabt, aber sie konnten gut verstehen, dass ihr Papa das auch wollte, außerdem würden sie dann einfach in der Nacht zu ihnen ins Bett kriechen.   „Satsuki, du wolltest mir doch bei meinen Hausaufgaben helfen. Ich hab das immer noch nicht so ganz kapiert“, meinte Akira plötzlich. Seine Geschwister verstanden schnell. Manchmal war es schon gut Drillinge zu sein, denn dann war man auch gedanklich auf eine verrückte Art und Weise miteinander verbunden. Es kam nicht selten vor, dass sie wussten, was der andere dachte.   „Stimmt das hatte ich ja ganz vergessen. Masato, kommst du mit? Bei dir versteht er es immer besser“, erwiderte Satsuki schnell. Mittlerweile strahlte das kleine Mädchen wieder über beide Ohren. Diese Stimmungsschwanken musste sie von ihrer Mutter geerbten haben. Masato nickte einfach nur und folgte seine beiden Geschwistern in ihr Kinderzimmer. Temari und Shikamaru sahen ihnen einfach nur verwirrt hinterher.   „Was war das denn?“, fragte sie ihren Freund. Shikamaru aber zuckte nur mit seinen Schultern und setzte sich nun zu seiner Liebsten.   Der Nara wollte sie in seine Arme nehmen und sich mit ihr aufs Sofa legen, wie sie es schon so oft getan hatten, aber wieder entzog sich Temari ihm. Dies wunderte Shikamaru doch etwas mehr. Auch er hatte ihren verliebten Blick bemerkt und gedacht, dass einfaches umarmen gehen würde. Er verstand ja nicht mal richtig, warum sie sich so verhielt. Aus diesem Grund begann er sie nun auch von oben bis unten zu mustern. Temari entging dies natürlich nicht. Sie spürte seinen Blick auf sich und schnell wurde ihr klar, was sie hier gerade tat. Sie wollte doch ihr normales Leben wieder haben und das gehörte sicher nicht dazu! Also schenkte sie ihm ein sanftes Lächeln und murmelte ein leises „‘tschuldige“, bevor sie Shikamaru hinunter drückte und sich neben ihn legte. Ihren Kopf legte sie auf seine Brust. Shikamaru wurde aus ihrem verhalten einfach nicht schlau, aber solange sie nicht irgendwas Verrücktes tat sollte es ihm recht sein. Er legte seinen Arm um ihre Taille und zog sie noch ein bisschen näher an sich heran. Sie ließ es geschehen. Temari genoss es sogar irgendwie. Es fühlte sich gut an von ihm so umsorgt zu werden, denn es zeigt ihr mal wieder, wie sehr er sie liebte. Sie war so sorglos und froh, dass sie gar nicht merkte wie sie langsam ins Reich der Träume versank.   ~~~   „Hey, Temari, Schatz, es gibt Essen. Wach auf Temari“, flüsterte eine Leise Stimme in ihr Ohr. Temari räkelte sich ein wenig, dann öffnete sie ihre Augen. Das erste, was sie sah, war ein Paar braune Augen, die tief in ihre sahen. Lächelnd stellte sie fest, dass es Shikamaru war, der sie geweckt hatte. Erst dann erinnerte sie sich wieder an seine Worte.   „Sag bloß du hast gekocht“, fragte sie spöttisch, wobei sie sich langsam aufrichtete. Sie spürte genau, dass ihre gesamte Kraft noch nicht wieder in ihren Körper zurückgekehrt war. Sakura hatte ihr aber versichert, dass sie das mit der Zeit wieder legen würde. Trotzdem hatte sie sie Temari für den Rest des Jahres krankgeschrieben, aber das war ihr momentan egal, denn es würde nicht mehr lange dauern, bis das Jahr vorüber war, außerdem würde sie einen Teil der Zeit in Suna bei ihren Brüdern verbringen. Da würde sie sicher auf andere Gedanken kommen.   „Nein, meine Eltern sind vorbeigekommen. Sie wollten sehen wie es dir geht“, erklärte er verlegen und kratzte sich am Nacken. Temari seufzte. Das würde sicher lustig werden, wenn ihre Schwiegermutter in Spe ihr auf den Zahn fühlte. Darauf hatte sie ja so gar keine Lust. Aber es wurde ganz anders als sie gedacht hatte. Yoshino hatte ein wunderbares Essen gekocht. Sie alle unterhielten sich gut. Keiner Sprach das Krankenhaus an. Temari vermutete, dass es daran lag, dass ihre Kinder dabei waren, die niemand verunsichern wollte. Aber das war ihr egal, denn was zählte war, dass sie alle einen schönen Abend zusammen verbrachten und dass sie für eine Stunde mal nicht an ihr totes Kind denken musste, wie sie es nun schon wieder tat.   Alleine lag sie in ihrem riesigen Bett und hing ihren Gedanken nach. Eigentlich war sie nicht wirklich alleine. Shikamaru lag bei ihr, doch es kam der Sabakuno so vor als wäre sie es. Sie hatte sich an den äußersten Rand ihres Bettes gelegt. Shikamaru hatte sofort verstanden. Mittlerweile war er recht geübt darin ihr Verhalten zu deuten. Auch er hatte sich an den äußersten Rand des Bettes gelegt, doch schien es ihn ziemlich auf die Nerven zu gehen, dass sie ihm immer wieder aus dem Weg ging. Aber Temari konnte nicht anders. Es war zum größten Teil ihr schlechtes Gewissen, das sie dazu zwingt, ihm nicht zu Nahe zu kommen. Sie hatte Angst, dass er dann irgendwas merkte. Dafür nahm sie sogar in kauf, dass er sie hasste. Doch musste sie erst mal selber damit klarkommen. Erst dann würde sie es ihm vielleicht erzählen, aber bis dahin würde sie sich weiter zurückziehen, zumindest bis ihr Bauch wieder weg war und sie ihre Maske vervollständigt hatte. Sie war das schaffen ganz alleine. Sie würde ihnen allen zeigen, dass nichts war, auch wenn das nur eine Maske war. Sie würde zurück in die Normalität kommen – oder eben auch nicht, aber die anderen würden das denken und sie in Ruhe lassen, sie würden ihr keine Fragen stellen und ihre Sorgen vergessen. Das sollten sie auch. Temari wollte nicht ständig an den Verlust erinnert werden. An ihren doppelten Verlust. Und doch war sie sich sicher, dass sie es irgendwann schaffen würde, egal wie lange es dauern sollte. An diesen Gedanken festhalten, sank Temari in einen ruhigen traumlosen Schlaf, der ihr ein wenig Erholung schenken sollte, bevor das Grauen in ihrem inneren weitergehen würde, denn noch war es nicht zu Ende. Es hatte gerade erst angefangen… Kapitel 61: Karura ------------------ 58. Karura   Überrascht blickt sie in seine braunen Augen. Sie hatte nicht damit gerechnet, dass er bei ihr erscheinen würde.   „Wie geht’s dir, Kleines?“, fragte er, nachdem es eine Weile still gewesen war. Temari hatte einfach nicht gewusst, was sie sagen sollte, so überrascht war sie gewesen.   „Schon besser“, erwiderte sie ruhig. „Aber was machst du hier?“   „Ich hab mir gedacht, ich erfüll dir deinen Wunsch“, gab er zu, wobei er sich verlegen am Nacken kratzte. „Ist Shikamaru da?“ Temari schüttelte den Kopf. Der Vater ihrer Kinder war gerade mit diesen auf dem Weg zur Schule, danach wollte er sich mit seinen Teamkammeraden treffen. Er hatte sich dazu entschieden erst im neuen Jahr wieder auf eine Mission zu gehen. Der junge Nara wollte sich erstmal um seine Kinder und seine Freundin kümmern. Temaris Zusammenbruch hatte ihm gezeigt, dass es nicht so weiter ging. Er hatte eine Familie, um die er sich kümmern müsste, vor allem jetzt wollte er dafür sorgen. Das musste er nur noch seinem Team erklären.   „Aber welchen Wunsch willst du mir erfüllen? Ich träume gerade, oder?“, fragte Temari ihn verwirrt. Genma aber lachte.   „Nein. Du wolltest doch deine Tochter begraben, oder? Ich hab alles dafür vorbereitet. Du musst nur noch mitkommen. Dann ruht sie heute Nacht schon in ihrer neuen Grabstätte“, erklärte er ihr. „Aber erzähl niemanden, dass ich dir geholfen habe“, fügte er zwinkernd hinzu. Ein kleines Lächeln huschte über ihre Lippen. Dann holte sie sich schnell ihre Jacke und zog ihre Schuhe an, bevor sie durch die Tür trat und diese mit dem Schlüssel abschloss. Shikamaru hatte sie schnell einen Zettel geschrieben. Natürlich stand nicht darauf, dass sie ihre Tochter begrub. So blöd war sie nun auch wieder nicht. Immerhin hatte sie es bis jetzt ganz gut verheimlichen können. Gut es war zwar nichts mehr wie früher, aber…   „Können wir?“, holte Genma sie aus ihren Gedanken. Temari nickte. Zusammen liefen sie beide durch die Straßen Konohas, bis sie irgendwann den Wald erreichten. Temari führte ihn in einen abgelegenen Teil des Waldes, den sie mal gefunden hatte, nachdem sie sich im Wald verlaufen hatte. Niemand wusste von diesem Ort. Er war einfach perfekt. Das fand auch Genma, denn niemand würde dieses Grab finden oder Temari dabei sehen, wenn sie ihre Tochter besuchte. Er wusste genau wie wichtig ihr diese Sache war, auch wenn er es nicht richtig war. Seiner Meinung nach hätte sie mit ihm reden müssen. Das hätte ihr sicher dabei geholfen ihren Schmerz zu überwinden, aber da sie es nicht wollte, musste er eben für sie da sein und ihr etwas helfen, schließlich waren sie in den Jahren irgendwie zu Freunden geworden. Außerdem hatten Kurenai und Sakura ihn darum gebeten, da sie sich beide um ihre Kinder kümmern mussten und so keine Zeit für die Blondine hatten.   Seufzend holte er eine Schriftrolle heraus. In dieser hatte er einen Grabstein, einen Sarg und eine Schaufel verstaut. Nachdem er die Schaufel heraufbeschworen hatte, begann er ein Loch zu schaufeln. Temari wollte ihm helfen, aber Genma zwang sie dazu sich hinzusetzen und sich auszuruhen. Er wollte nicht dafür verantwortlich sein, dass sie schon wieder im Krankenhaus landete, nur weil sie sich zu sehr anstrengte. Shikamaru würde ihn dieses Mal sicher umbringen. In all der Zeit hatte er gelernt, dass mit dem Nara nicht zu Spaßen war, wenn es um die hübsche Blondine ging. Aber wer sollte es ihm verübeln? Oft genug hörte er, wie die anderen Jonin über Temari sprachen, denn, obwohl sie bereits drei Kinder bekommen hatte, sah sie noch immer genauso gut aus wie vorher, wobei viele ihren Körper begehrten und nicht wirklich glauben konnten, dass sie sich für den faulen Nara entschieden hatte. Auch er konnte es manchmal nicht so wirklich verstehen, aber, wenn er wieder einmal sah, wie sie sich mit verliebten Blicken ansahen, wurde es ihm wieder einmal schnell klar: Gegensätze zogen sich eben doch an.   „Sag mal, Temari, warum hast du sie eigentlich Karura genannt? So hieß doch deine Mutter, oder?“, fragte er irgendwann. Bis zu dem Zeitpunkt hatte sie eine düstere Stimmung umgeben. Normal mochte er das schweigen, aber dieses Mal war es einfach… Er wusste auch nicht warum, aber er hatte das Gefühl gehabt, dass er sie durchbrechen musste und vielleicht kam er so ja auch zu Temaris inneren durch.   „Ich wollte meine Mutter wieder bei mir haben und dachte mir, dass ich ihr näher bin, wenn ich mein Kind nach ihr benenne“, erzählte sie ihm, doch dann begann sie plötzlich traurig zu lachen. „Das ist aber wohl nach hinten losgegangen. Vielleicht soll ich einfach keine Mutter haben, immerhin habe ich sie nun ein zweites Mal verloren.“   „Siehst du das nicht etwas zu düster? So etwas kann immer mal passieren. Das hat sicher nicht mit deiner Mutter zu tun. Du hattest einfach nur Pech“, widersprach er ihr sogleich, wobei er sie ernst ansah.   „Ich glaube nicht an Zufälle, Genma. Es soll einfach nicht so sein. Das hätte ich wissen müssen“, erwiderte sie.   „Temari, rede dir nichts ein! Es ist zwar traurig, aber das wäre auch passiert, wenn du ihr einen anderen Namen gegeben hättest. Du solltest langsam wirklich mit jemanden darüber reden, Kleines, das alles bringt dich sonst noch um“, meinte der ältere nun ernst.   Temari warf ihm einen warf ihm einen zweifelnden Blick zu. Es kam nur selten vor, dass Genma ernst wurde, aber das war ihr momentan egal. Sie hatte keine Lust darauf mit jemanden zu reden. Sie schaffte das auch so. Sie brauchte so einen Mist nicht, außerdem würde er dann wieder meinen, sie müsste es Shikamaru sagen und darauf hatte sie noch weniger Lust.   „Ich rede doch mit jemanden“, konterte sie lächelnd. Natürlich wusste sie, dass er das nicht so meinte.   „Gut, dann reden wir“, lenkte Genma ein. So schnell würde sie ihn nicht abschütteln, nicht dieses Mal, denn nicht nur Sakura und Kurenai machten sich sorgen, sondern auch er. Nur gab es da ein Problem. Er hatte keine Ahnung, worüber er mit ihr reden sollte.   „Genma, können wir das bitte lassen? Ich will einfach nur mein Kind begraben und wieder nach Hause. Ich muss mit niemanden reden, ich schaffe das!“, versicherte sie ihm, aber der Braunhaarige konnte ihr einfach nicht glauben. Er hatte erst vor kurzem ein Gespräch zwischen Yoshino und Shikaku mitbekommen, indem es um Temari und ihre Veränderungen gegangen war.   „Temari, ich weiß, was bei dir zu Hause los ist! Du kannst mir nicht erzählen, dass du mit dem ganzen allein klar kommst! Also hör endlich auf mit dem Mist und rede mit mir!“, fuhr er sie an. Auf gebracht stand Temari von ihrem Baumstumpf, auf welchem sie bis eben noch gesessen hatte, auf. Das würde sie sich von niemand bieten lassen, nicht mal von Shikamaru, denn dort hörte der Spaß für sie auf.   „Du meist, du weißt, also wie es bei mir zu Hause abläuft? Du hast doch gar keine Ahnung, was in mir vorgeht! Du weißt nicht, was für eine Qual das ist! Ich kann Shikamaru schon gar nicht mehr in die Augen sehen, weil ich ein schlechtes Gewissen habe. Aber ich kann es ihm auch nicht sagen, denn dann hasst er mich sicher und haut mit den Kindern ab! Ich sehe ihm von Tag zu Tag mehr an, wie sehr es ihn verletzt, dass ich mich von ihm entferne und kann doch nichts dagegen tun!“, schrie sie ihn an, wobei sie merkte, dass langsam Tränen in ihr aufkamen, doch noch unterdrückte sie diese erfolgreich. „Nachts kann ich nicht mehr schlafen, weil ich in meinen Träumen an Karura denken muss, ich hab schon seit Tagen kein Auge mehr zugetan! Wenn ich weiß, dass Shikamaru schläft, schleiche ich mich aus dem Bett und gehe ins Kinderzimmer. Weißt du, was ich dort mache? Ich steige in das Bett von Satsuki, drücke sie fest an mich und weine. Ich habe jeden Tag Angst um meine kleinen. Weißt du, was das für eine Qual ist? Du weißt nicht, wie ich mich fühle. Du hast keine Ahnung! Versuch es also gar nicht erst, Genma. Du wirst mich nie verstehen!“, fuhr sie fort, wobei das letzte nur ein leises Flüstern kam. Nun schaffte sie es auch nicht mehr ihre Tränen zurück zu halten. Sie hatte alles aus sich herausgelassen. All ihren Schmerz, ihre Sorge, ihr Leid.   Aber genau das war es gewesen, was Genma wollte. Er wollte, dass die Sabakuno einmal alles raus ließ, denn er war sich sicher, dass es ihr danach besser gehen würde. Fürs erste nahm er sie aber in den Arm und strich ihr beruhigend über den Rücken. Nein, er wusste wirklich nicht, was in ihr vorging, aber er konnte es sich denken und er verstand auch wie schwer es für sie war, auch wenn der ein oder andere Gedanke völlig falsch war, denn eines war wohl allen klar: Shikamaru würde Temari niemals hassen, egal was passiert war. Das wollte er ihr aber jetzt nicht unter die Nase reiben. Er war froh, dass sie sich ihm geöffnet und über ihre Probleme geredet hatte. Eigentlich hatte er nämlich nicht gedacht, dass er sie dazu bringen würde. Aber er wollte sich sicher nicht beschweren.   „Und fühlst du dich wieder besser?“, fragte er, nachdem Temaris Tränen verebbt waren. Die Blondine nickte schwach.   „Und wieder einmal muss ich dir danken…“, lachte sie ebenso schwach.   „Ich hab dir doch gesagt, ich bin für dich da, Kleines“, erwiderte er schlicht. „Ich bin im Übrigen fertig. Wir können es also nun zu Ende führen“, teilte er ihr mit. Temari nickte und löste sich nun vollständig von ihm. Genma schritt zu dem Sarg – es war ein ganz kleiner Kindersarg, nur ein kleines Baby hatte drin platz, ihr Baby – und hob ihn an. Vorsichtig ließ er ihn in  das Grab hinab.   „Möchtest du etwas sagen?“, fragte er. Temari aber schüttelte den Kopf. Sie warf nur eine kleine Blume auf den Sarg, bevor Genma ihn wieder mit Erde bedeckte. Den Grabstein hatte er bereits aufgestellt. Es war nur ein einfaches steinernes Kreuz, in das der Name Karura eingraviert war. Er hatte für den Grabstein und den Sarg nur einen kleinen Gefallen einlösen müssen, sodass niemand etwas davon erfahren konnte, immerhin sollte niemand etwas von dem kleinen, toten Mädchen erfahren.   Nachdem Genma damit fertig war, machten sich die beiden wieder auf den Weg nach Hause. Über das, was passiert war, verloren sie kein Wort. Sie gingen schweigend nebeneinander her, denn jeder der beiden hing seinen eigenen Gedanken nach, ohne den jeweils anderen irgendwie zu bemerkten, doch dachten sie beide an dasselbe. All ihre Gedanken schweiften um Temaris Gefühlslage, doch sahen sie beide darin keinen Ausweg.   Als sie dann bei Temari zu Hause ankamen, war Shikamaru bereits wieder zu Hause. Mit einem feindseligen Blick betrachtete er Genma, sodass dieser sich schnell bei Temari verabschiedete und dann verschwand. Er hatte nämlich absolut keine Lust darauf sich erneut mit dem Nara auseinander zu setzten, zumal er so oder so schon wusste, was dieser dachte und dass er von diesen Gedanken nur schwer wieder abzubringen war. Aber, wenn er ganz ehrlich zu sich selbst war, hätte er dieselben Gedanken, immerhin schien die Situation mehr als nur eindeutig zu sein. Temari verbrachte viel Zeit ihm und eigentlich war er so ziemlich der einzige, dem sie ihre Gefühle offenbarte. Welcher Mann wäre da nicht eifersüchtig? Temari sollte das auf jeden Fall dringend mal klären, denn sonst würde er noch ein Problem bekommen. Nicht, dass der Nara ihm gefährlich werden konnte, immerhin war er ein Spezial-Jonin, aber…   Temari aber veränderte ihr Verhalten nicht. Im Gegenteil: Sie nahm von Shikamaru immer mehr Abstand und verbrachte viel mehr Zeit mit ihren Kindern, welchen sie all ihre Liebe schenkte. Eigentlich ging sie ihm sogar regelrecht aus dem Weg, weil sie seinen leidenden Blick nicht ertragen konnte, vor allem weil sie der Grund für ihr Leid war. Aus diesem Grund ging sie auch von diesem Zeitpunkt an immer öfters zum Grab ihrer Tochter, wo sie dann blieb, bis ihre Kinder aus der Akademie kamen. Auch allen anderen ging sie aus dem Weg, vor allem den Leuten, die mit ihr reden wollten oder sie verfolgten, um zu erfahren, wo sie jeden Tag hinging, doch noch immer war sie eine einzigartige Kunoichi, die sich von niemand verfolgen ließ. Das wäre doch gelacht. Niemand würde erfahren, wo das Grab ihrer Tochter war und dass sie überhaupt eine hatte. Nein, das würde auf ewig ihr Geheimnis sein. Hätte sie aber gewusst, was noch alles auf sie zukam, hätte sie sich sicher anders entschieden und Shikamaru alles erzählt, doch ihr Entschluss stand fest und war unumstößlich. Kapitel 62: Streit ------------------ 59. Streit   Ein paar Wochen lang sah Shikamaru das alles mit an. Natürlich fand er es toll, dass Temari so viel Zeit mit ihren Kinder verbrachten, doch verletzte es ihn irgendwie auch. Es schmerzte ihn. Von Tag zu Tag nahm sie mehr Abstand von ihm. Berühren ließ sie sich schon lange nicht mehr von ihm. Es brach sein Herz, denn, auch wenn sie versuchte es zu verbergen, sah er ihr doch an, dass sie innerlich zerbrach und er wusste nicht mal, warum. Aber Genma schien es zu wissen und das nahm ihn eigentlich noch mehr mit. Warum erzählte sie dem Braunhaarigen von ihren Problemen aber nicht ihm? Dachte sie, er wusste nicht, was passierte? Da lag sie aber falsch. Er wusste, dass sie sich nachts immer in das Kinderzimmer schlich und weinte, wodurch sie Satsuki einen riesigen Schrecken einjagte. Er wusste auch, dass sie jeden Tag in den Wald ging. Nur warum wusste er nicht und das trieb ihn Stück für Stück immer mehr in den Wahnsinn.   Oft hatte der Nara schon mit Choji und seinem Vater über seine Probleme gesprochen, immerhin hatten beide ihn schon oft aus Krisen herausgeholt, doch wussten dieses Mal beide keinen Rat. Sie konnten sich aus Temaris Verhalten keine Schlüsse ziehen. Nur eines war den drei Männern klar: Temari verschwieg etwas ganz wichtiges, dass sie von innen heraus zu töten schien, ganz langsam und nur Stück für Stück. Aber gerade dieses langsame machte daraus eine Qual. Eine Qual für sie alle, denn jeder, Shikamaru glaubte sogar seine Kinder, konnte sehen, wie ganz langsam die Freude aus ihren Augen trat und dafür der Leere und Traurigkeit platz macht. Er glaubte, dass es nicht die Traurigkeit sondern die Leere in ihren Augen war, die ihn so um den Verstand brachte, denn am Ende war er so gefrustet und enttäuscht, dass sich das alles in seiner Wut und Aggression wiederspiegelte.     Es war ein ruhiger Freitagmorgen. Die Kinder waren bereits in der Akademie. Es war der letzte Tag vor den Ferien. Der letzte Tag bevor sie nach Suna fahren würden, um mit Temaris Brüdern Weihnachten zu feiern, wobei Temari gar nicht zu feiern zu mute war. Aber vielleicht würden sie ihr aus ihrem Problem helfen. Doch fürs erste machte sie sich erst mal fertig, um wie jeden Tag in den Wald zu gehen und sich dann von Karura zu verabschieden, doch sollte es dieses Mal nicht so weit kommen, denn Shikamaru erwartete sie bereits an der Tür. Mit seinem Rücken lehnte er an dieser, sodass sie ihn erst überwältigen musste, bevor sie die Tür passieren und in den Wald gehen könnte.   „Shikamaru, würdest du mich bitte vorbei lassen?“, bat sie mit einem Lächeln, das ihre Augen aber nicht erreichte. Schon vor einiger Zeit hatten sie ihr Lächeln verloren. Der Nara wollte nun wissen wieso. Weshalb er mit dem Kopf schüttelte.   „Nein“, erwiderte er schlicht. „Ich will zu erst mit dir reden!“ Temari sah ihn zwar verwirrt an, stimmte aber dennoch zu.   „Wohin willst du gehen?“, fragte er zu aller erst. Er wusste, wohin sie wollte, doch Shikamaru wollte erfahren, ob sie ihn diesbezüglich anlog oder nicht, ob sie ihm noch immer vertraute, oder ob er das wieder vergessen konnte. Irgendwie wurde er nämlich das Gefühl nicht los, dass sie ihm auch dieses Mal nicht die Wahrheit sagen würde oder dass sie ihm irgendwas verschwieg, wie sie es die letzten Wochen auch schon immer getan hatte. Aber dieses Mal würde alles anders laufen.   „Spazieren, das weißt du doch“, erwiderte sie.   „Und wohin genau“, hakte er nach. Temari schwieg daraufhin einen Moment. Sie wollte Shikamaru nicht schon wieder anlügen und doch hatte sie keine andere Wahl.   „Ich geh erst etwas durch Konoha und treffe mich dann mit TenTen“, log sie, wobei sie ihren Kopf zur Seite drehte.   Aber gerade das bestätigte Shikamaru, dass sie schon wieder log, abgesehen davon wusste er, dass TenTen seit der letzten Nacht auf einer dringenden Mission war, weshalb sich die beiden wohl kaum treffen konnten. Es machte ihn rasend. Er hasste es, wenn sie log. Shikamaru verstand nicht, wie sie ihm noch in die Augen sehen konnte, wobei… Eigentlich sah sie ihm gar nicht mehr in den Augen, nun verstand er auch immer mehr, warum sie abstand von ihm nahm. Doch fragte er sich, welche große Lüge dafür verantwortlich war, dass sie sich lieber von ihm abwand als ihm die Wahrheit zu verraten.   „Was ist passiert, dass du mich lieber anlügst und vor mir flüchtest, als mir zu sagen, was passiert ist, Temari? Ich dachte, wir wären schon an den Punkt angelangt, wo wir uns vertrauen und uns alles sagen! Liebst du mich nicht mehr?“, fragte er sie traurig.   Sofort sah Temari wieder auf und blickte direkt in seine traurigen braunen Augen. In diesem Moment erinnerten sein Augen sie mehr an ein Reh als jemals zu vor. Schon alleine dieser Blick reichte ihr, um zu wissen, dass sie ihn dieses Mal wirklich unglaublich verletzt hatte. Es tat ihr unglaublich leid, aber noch immer hatte sie keinen Mut es ihm zu sagen. Langsam schritt sie auf ihn zu und hob ihre Hand, um sie auf seine Wange zu legen, doch zog sie sie gleich wieder zurück.   „Shikamaru, ich liebe dich wirklich, aber… Bitte! Du musst mir glauben, es ist nichts. Es ist alles ok“, versicherte sie ihm, aber Shikamaru glaubte ihr nicht. Hatte sie ihn nicht schon zu oft angelogen oder ihm etwas verschwiegen.   „Tut mir leid Temari, aber ich kann dir nicht glauben“, erwiderte er kalt.   Schockiert sah Temari ihn an. Natürlich hatte sie erwartet, dass er stur war, aber nicht dass er ihr so gefühlskalt sagte, dass er ihr nicht glaubte. Vielleicht war ja ihre schlimmste Befürchtung wahr geworden: Shikamaru hatte von der Fehlgeburt erfahren und hasste sie nun. Aber wer hatte etwas verraten? Kurenai? Sakura? Genma? Andere wussten doch gar nichts davon, dass sie schwanger gewesen war. Doch warum sollten sie sie verraten haben? Nein, eigentlich konnte sie sich das schon denken. Sie wollten, dass sie mit ihm sprach, aber das konnte sie nicht. Jeder Gedanken daran, was passiert war und was kommen würde, wenn ihre Familie davon erfuhr, ließ sie innerlich mehr zerbrechen. Temari dachte eigentlich jeden Tag, an das, was passiert war. Es gab Tage, an denen sie nur noch ein Schatten ihres Selbst war und Tage, an denn sie die glückliche und fröhlich Mutter von vor ein paar Monaten war, wobei die schlechten Tage überwogen. Würde sie nun aber darüber sprechen, wäre alles nur noch schlimmer, zumindest glaubte sie das. Nein, sollte es nicht sein. Shikamaru durfte das nicht glauben, was ihm erzählt wurde. Einer in der Familie musste einen klaren Kopf bewahren und das war sicher nicht sie.   „Egal, was Genma, Kurenai oder Sakura dir erzählt hat, es ist alles gelogen und überhaupt nicht war. Es ist nie passiert und mir geht es bestens. Ich brauche also keine Hilfe“, sagte sie schnell, ohne über ihre Worte nachzudenken oder überhaupt in Betracht zu ziehen, dass er vielleicht gar nichts wusste. Doch machte Shikamarus verwirrten Gesichtsausdruck ihr sofort klar, dass er nichts von all dem, was passiert war, wusste.   „Temari, was sollen sie mir erzählt haben? Rede endlich mit mir! Was ist passiert, während ich weg war? Hast du mich betrogen? Ist es das, was du mir verschweigst? Liebst du jetzt Genma, oder was?“, schrie er sie an. Er hätte auch noch weiter gemacht, hätte sie ihn nicht unterbrochen.   „Ich hatte nichts mit Genma! Das musst du mir glauben, Shikamaru! Ich liebe nur dich! Genma und ich, wir sind nur Freunde. Ich würde dich nie, hörst du, niemals betrügen. Wenn du mir alles andere nicht glaubst, dann glaub mir bitte das“, flehte sie ihn weinerlich an. Das alles hier machte sie fertig. Seine Anschuldigungen, der Druck auf ihren Schultern, der Verlust. Shikamaru aber verschloss seine Augen davor.   „Dann sag mir endlich was los ist!“, fuhr er sie an, wobei er einen Schritt nach vorne trat und fest ihre Arme packte.   Temari rannen nun mehrere Tränen die Wangen hinunter. Sie wusste nicht mehr, was sie denken und fühlen sollte. Diese ganze Situation machte sie einfach nur fertig. Noch war Shikamaru so wütend und aggressiv geworden, schon gar nicht ihr gegenüber. Erst jetzt fiel ihr wirklich auf, was sie mit ihrem Verhalten angerichtet hatte. Trotzdem wusste sie nicht, was sie machen sollte. Ihr Hirn schrie, dass sie ihm endlich alles sagen sollte, aber ihr Herz kämpfte genauso stark dagegen an, wollte es doch verhindern, dass auch er leiden musste, dabei übersah sie ganz, dass Shikamaru schon litt. Dass sie mit ihrem Verhalten, alles zerstörte, was sie aufgebaut hatten. Jedem wäre die Entscheidung leicht gefallen, aber nicht Temari. Sie hatte in der Vergangenheit einfach zu fiel schlechtes erlebt, dass sie noch immer mit aller Kraft verzweifelt versuchte, ihre Maske aufrecht zu erhalten. Dass Shikamaru und alle anderen sie bereits durchschaut hatten, übersah sie dabei, weshalb es ihre Entscheidung nicht gerade erleichterte, doch hatte sie glück, denn genau in diesem Moment wurde dir Tür geöffnet. Eigentlich hatten die Drillinge ihre Eltern freundlich begrüßen wollen, doch blieben ihnen die Worte im Halse stecken, als sie das Bild vor sich sahen. Es war einfach viel zu verwirrend. Ihr Vater hielt ihre Mutter, der mehrere Tränen die Wange hinunter liefen, brutal fest. Eigentlich hatte sie gedacht, dass sie so was nie sehen würden, immerhin war ihre Mutter eine starke Frau und ihr Vater liebte sie über alles, sodass er ihr niemals etwas Böses konnte. Die Situation vor ihnen zerstörte das Bild von ihren Eltern total.   „Papa, lass Mama sofort los! Du tust ihr weh“, schrie Satsuki, die die erste war, die sich aus der Starre losen konnte. Ihre beiden Brüder starrten noch immer ungläubig auf ihre Eltern, doch wurden auch sie bei den nächsten Worten ihres Vaters befreit.   „Was macht ihr hier?“, knurrte er sie an. „Geht sofort hoch in euer Zimmer! Das ist eine Sache zwischen eurer Mutter und mir.“ Spätestens zu diesem Zeitpunkt war Temari klar, dass Shikamaru weder sich noch seine Wut unter Kontrolle hatte. Aus diesem Grund sah sie ihre kleinen auch flehend an. Satsuki war das aber egal. Sie machte sich viel mehr Sorgen um ihre Mutter als um die Folgen. Ihre Brüder aber sahen genau, dass sie lieber das tun sollten, was ihr Vater wollte, weshalb sie ihre Schwester schnell an der Hand packten und sie schnell in ihr Zimmer zogen, wo sie sogleich die Tür hinter sich schlossen. Das änderte aber nichts daran, dass sie noch immer die aufgebrachte Stimme ihres Vaters hörten, die Satsuki dazu brachten gleich wieder zur Tür zu rennen. Nur gut, dass ihre Brüder stark genug waren, um sie aufhalten zu können.   „Sag mir endlich, was los ist, Temari“, schrie er sie erneut an. Temari zuckte erschrocken zusammen. Noch immer war ihr sein aufgebrachtes Verhalten so fremd, dass es ihr die Sprache verschlug. Sie verstand ja, dass er böse mit ihr war, aber dass er diese Wut an ihren Kindern ausließ, war kaum zu glauben.   „Ich rede mit dir“, meckerte er, um sie aus ihren Gedanken zu holen, wobei sich der Griff um ihren Armen nur noch verstärkte. Aber beides brachte nichts. Temari kam aus ihren Gedanken nicht zurück. Am liebsten wäre sie zu ihren Kindern gegangen und hätte sie in den Arm genommen, um ihnen zu sagen, dass alles ok wäre, denn dann konnte sie auch vor Shikamaru flüchten. Momentan machte er ihr nämlich angst. Sie dachte, sie kannte Shikamaru gut. Für sie war er eine ruhiger und ausgelassener Mann, den zwar alles nervte, der sich aber gut unter Kontrolle hatte, also das genau Gegenteil von ihr. Nun aber war er so wie sie früher gewesen war. Wild. Aufbrausend. Brutal. Nein, das war nicht ihr Shikamaru. Er hatte sich verändert. Wobei eigentlich war es sie, die sich verändert hatte und mit ihr oder eher wegen ihr hatte auch er sich verändert.   So langsam wurde Temari klar, dass sie durch ihr Schweigen und durch das Aufbauen ihrer Maske alles nur schlimmer gemacht hatte. Als ihn davor zu schützen, hatte sie ihm erst die Schmerzen zugefügt. Aber das hatte sie gar nicht gewollt. Sie wollte doch alle beschützen. Sie war scheinbar doch eine schlechte Mutter und Freundin. Es war ihre Aufgabe gewesen, ihre Familie zu beschützen, aber das war wohl fehlgeschlagen, zumindest sah es danach aus, denn Shikamaru schien hier gerade vor Wut zu platzen und in den Augen ihrer Kinder hatte sie die Angst genau gesehen. Ja, sie hatte versagt. Sie hatte ihre Familie zerstört, obwohl sie nur das Beste gewollt hatte. Das wäre einer guten Mutter sicher nicht passiert. Vielleicht sie ihm nun die Wahrheit sagen, dann würde er sie für immer hassen und mit ihren Kindern gehen. Natürlich würde sie daran zerbrechen, aber dann ging es ihrer Familie wieder gut, dann hatte sie ein Mal das richtige getan, dann war sie ein Mal eine gute Mutter und Freundin gewesen.   KLATSCH!   Laut halte der Ton durch das ganze Haus und mit ihm die verärgerte Stimme Shikamarus.   „Temari! Ich rede mit dir!“, schrie er sie erbost an, wobei er mit der Hand ausgeholt und ihr eine Ohrfeige gegeben hatte, weil er wegen ihrem glückseligen Lächeln, welches sich bei ihren letzten Gedanken auf ihre Züge gelegt hatte, dachte, sie würde sich über ihn lustig machen. Dass sie aber an etwas ganz anderes gedacht hatte, konnte er ja nicht wissen… Kapitel 63: Ein Schrei nach Hilfe --------------------------------- 60. Ein Schrei nach Hilfe   KLATSCH!   Laut halte der Ton durch das ganze Haus und mit ihm die verärgerte Stimme Shikamarus.   „Temari! Ich rede mit dir!“, schrie er sie erbost an, wobei er mit der Hand ausgeholt und ihr eine Ohrfeige gegeben hatte, weil er wegen ihrem glückseligen Lächeln, welches sich bei ihren letzten Gedanken auf ihre Züge gelegt hatte, dachte, sie würde sich über ihn lustig machen. Dass sie aber an etwas ganz anderes gedacht hatte, konnte er ja nicht wissen…   Ungläubig tastete Temaris Hand nach ihrer Wange. Es pochte. Es pochte und schmerzte. Man konnte den Handabdruck genau sehen und sie konnte es auch spüren, doch konnte Temari noch immer nicht so richtig glauben, was gerade eben passiert war. Sie hatte ja erkannt gehabt, dass Shikamaru sauer war, aber dass er sie schlag, hätte sie nie für möglich gehalten, denn bis dato hatte er so was immer vermieden. Schnell wurde aber aus Temaris Ungläubigkeit Wut und Frustration. Ihre Hände ballten sich zu Fäusten und ihre Augen begannen zu blitzen. Ohne aber ein Wort zu sagen, ging sie an Shikamaru vorbei durch die offene Haustür, dabei schnappte sie sich noch schnell ihren Fächern. Mit einem Satz landete sie auf dem Dach, auf welchem sie dann entlang rannte. Ihr Ziel hatte sie klar vor Augen. Sie musste sich nun abreagieren und zwar schnell, denn sonst konnte sie für nichts mehr garantieren.   Als sie an ihrem Ziel ankam, sah sie sich zuallererst um. Es war keiner da. Gut! Dann musste sie sich wenigstens nicht zurückhalten und niemand konnte sie aufhalten, immerhin war in Konoha bekannt, dass sie sich eigentlich ausruhen sollte, damit sie morgen mit ihrer Familie nach Suna reisen konnte. Temari hatte lange mit Naruto diskutieren müssen, denn auch er hatte bemerkt, dass etwas nicht stimmte. Letztendlich hatte er aber zugestimmt, aber nur unter der Bedingung, dass ein kleines Team sie begleitete. Natürlich war ihre Wahl auf Neji und TenTen gefallen, denn von denen wusste sie, dass sie sich nicht einmischen würden. Nur ob Genma die richtige Wahl konnte sie nach ihrem Streit mit Shikamaru nicht mehr sagen, aber das war ihr nun auch egal. Ändern konnte sie es eh nicht mehr, außerdem hätte Sakura es so gedreht, dass sie, Kurenai oder er mitkamen, damit jemand dabei war, der bescheid wusste. Von Shikamaru wusste sie, es ihm lieber gewesen wäre, wenn Sakura mitgekommen wäre, denn dann hätten sie wenigstens einen Arzt dabei gehabt, aber darauf wollte die Sabakuno absolut keine Rücksicht nehmen.   Voller Wut ließ sie einen ihrer gefährlichen Winde über den Trainingsplatz rasen. Als sie die Befriedigung spürte, feuerte sie gleich noch einen ab und noch einen und noch einen. Dennoch spürte sie eine unglaubliche Wut in sich. Sie war nicht wütend auf Shikamaru. Nein. Sie war wütend auf sich selbst. Sie hatte es so weit kommen lassen. Sie war an alldem Schuld. Sie hatte es nicht verhindern können. Sie wusste, dass sie eine Strafe verdient hatte, trotzdem wollte sie sich nicht so von Shikamaru behandeln lassen. Es war erniedrigend gewesen. Es hatte an ihrem Ego gekratzt und ihren Stolz verletzt. Nein. Niemand durfte sie so behandeln, egal was passiert war.   Mit einem lauten Aufschrei feuerte sie ihre Waffe weg. Danach fuhr sie sich verzweifelt durch ihre Haare. Sie wusste einfach nicht, was sie machen sollte. Es war alles so verwirrend. Vielleicht hätte sie doch mit jemanden reden sollen… Aber es gab niemanden in Konoha, dem sie ihre Gefühlswelt anvertrauen würde. Normal würde sie höchstens mit Shikamaru oder ihren Brüdern darüber reden. Shikamaru fiel in dieser Situation aber raus und mit ihren Brüdern konnte sie auch nicht reden, immerhin beschrieb man so was nicht in einem Brief. Temari wusste ja nicht mal, ob sie mit ihnen reden konnte, wenn sie ihnen alleine gegenüber stand. Sie nahm sich allerdings fest vor mit ihnen zu reden, wenn sie etwas merkten und sie darauf ansprachen, denn dann wusste sie, dass es wirklich ernst aussah, dass sie wirklich Hilfe brauchte, wobei ihr dieser Fakt schon jetzt klar war.   „Mami?“, erklang plötzlich ein zarte Stimme hinter ihr. Sofort drehte Temari sich und blickte in die weinerlichen Augen ihrer Tochter. Unbewusst biss sie sich auf Unterlippe. So sollte ihre Tochter sie eigentlich nicht sehen. Sie verstand auch nicht, warum sie ihr so schnell folgen konnte, aber das war eher nebensächlich, denn es schien, als wäre ihre Tochter den Tränen nah. Aus diesem Grund kam sie nun auch auf sie zu und ließ sich vor ihr auf den Boden fallen. Ohne etwas zu sagen nahm sie das kleine Mädchen in den Arm. Das kleine Mädchen erwiderte die Umarmung sogleich, wobei sie nicht verhindern konnte, dass ihr die eine oder andere Träne aus dem Auge trat und ein Schluchzer ihre Lippen verließ. Temari aber strich ihr sogleich beruhigend über den Rücken.   „Hey, Mäuschen, was ist denn los? Nicht weinen“, sprach sie ruhig auf die kleine Blondine ein.   „Hat dir Papa doll weh getan?“, fragte sie mit ihrer kindlichen Stimme. Ein trauriges Lächeln huschte über Temaris Züge. Sie hatte gehofft gehabt, dass ihre Kinder nichts davon mitbekommen hatten, aber das war dann wohl nichts. Die junge Mutter wusste auch nicht, warum ihr Freund vor ihren Kindern so aggressiv geworden war. Wobei… Doch eigentlich wusste sie es. Aus diesem Grund war sie doch hierher geflüchtete, wobei dies wohl eher mehrere Gründe gehabt hatte, aber es war einer der Gründe gewesen. Das wollte sie ihrem kleinen Mädchen aber nicht zeigen.   „Nein, du siehst doch mir geht’s gut. Du musst dir keine Sorgen machen, dein Papa war ganz lieb“, versicherte sie ihr, aber damit wollte sich die Kleine nicht zufrieden geben.   „Aber warum ist deine Wange so rot?“, hakte Satsuki nach, wobei sie auf die Wange ihrer Mutter tippte. Sofort presste Temari ihre Zähne aufeinander. Noch immer schmerzte die Stelle, wo er sie geschlagen hatte.   „Ach das ist nichts. Mir ist nur kalt, darum ist meine Wange auch so rot, aber das geht wieder vorbei. Wenn du zu lange draußen bist, wird deine Wange auch ganz rot“, erklärte sie ihr.   Satsuki wollte gerade mit ihrer Fragestunde fortfahren, als hinter ihnen eine Stimme erklang.   „Ich dachte, du hattest vorgehabt, deine Kinder niemals anzulügen, Temari“, schalte es über den gesamten Trainingsplatz. Temari richtete sich auf und sah zum Eingang, wo sie Kurenai, Hinoko und ihre beiden Söhne erkennen könnte. Langsam kamen die vier auf sie zu. Temari war ein wenig erstaunt die ältere zu sehen, immerhin hatte sie dies nicht seit jener Nacht. Aus irgendeinem Grund war Kurenai die einzige gewesen, die sie sie weitestgehend in ruhe gelassen hat. Dass sie sie nun aber vor ihren Kindern als Lügnerin bezeichnete, ging eindeutig zu weit.   „Ich lüge nicht, es ist eine Tatsache, dass es momentan sehr kalt ist“, erwiderte sie deshalb. Kurenai betrachte sie mit einem ernst aber auch besorgten blick.   Natürlich hatten Sakura und Genma ihr erzählt, was momentan im Hause Sabakuno-Nara so abging und auch von den Leuten auf der Straße hörte sie immer wieder Gerüchte, wobei sie eigentlich damit gerechnet hatte, dass einer der beiden zu ihr kam, um sie um rat zu bitten. Umso erstaunter war sie aber gewesen, als Akira und Masato plötzlich vor ihrer Tür standen und ihr erzählten, dass ihre Mama und ihr Papa gerade einen riesigen Streit hatten. Sofort war sie den beiden gefolgt. Es kam oft vor, dass Shikamaru und Temari mal eine Meinungsverschiedenheit hatten, weshalb sie eigentlich daran gewöhnt sein mussten. Daraus hatte sie geschlussfolgert, dass bei den beiden wirklich etwas Ernstes vorliegen musste und sie nun nicht mehr nur zu schauen konnte. Das, was sie hier sah, sprach deutlich dafür, dass Temari jemanden zum Reden brauchten, immerhin sah es für sie aus wie ein Schrei nach Hilfe.   „Was hältst du dann davon, wenn du mit zu mir kommst? Da kannst du dich aufwärmen“, schlug Kurenai ihr vor, wobei ihr Blick deutlich sagte, dass es eher eine Aufforderung war als ein Vorschlag. Aus diesem Grund nickte Temari auch ergeben. Schnell holte sie noch ihren Fächer zurück, ehe sie Kurenai folgte. Ihre Kinder liefen dabei neben ihr her. Es tat Temari wirklich leid, dass ihre Kinder so viel von ihren Problemen mitbekommen hatten. Vielleicht sollte sie sich wirklich jemanden anvertrauen, der ihr dann auch noch einen guten Rat geben konnte. Vielleicht war Kurenai mit ihrer Erfahrung wirklich die richtige Person dafür. Zuerst aber wollte Temari sich erst mal beruhigen und dafür sorgen, dass ihre Kinder nichts davon mitbekamen, denn das war Momentan das wichtigste. Sie wollte einmal das richtige tun, wenn sie schon ihr gesamtes vorheriges Leben in den Sand gesetzt hatte.   Im Haus angekommen verzogen sich die Drillinge zusammen mit Hinoko in sein Zimmer. Der kleine Mann hatte es sich zur Aufgabe gemacht, die drei ein wenig abzulenken und dafür zu sorgen, dass sie nicht von dem Gespräch zwischen seiner Mutter und Temari mitbekam. Er wusste schon genau, was er machen musste, damit sie nicht auf das geschehen im Wohnzimmer achteten, immerhin wusste er genau, was die beiden Brüder auf die Palme brachte.   Währenddessen kochte Kurenai einen Tee und Temari machte es sich auf dem Sofa bequem. Sie hatte beschlossen, dass sie mit Kurenai reden würde, denn eines war ihr an diesem Tag bewusst geworden, sie brauchte dringend Hilfe. Shikamaru würde sie so sicher nicht mehr lange aushalten und dann würden ihre schlimmsten Befürchtungen in Erfüllung gehen, aber dies würde sie mit all ihrer Macht verhindern. Dafür würde sie sogar ihren Stolz und ihr Ego vergessen. Ihre Familie war ihr einfach unglaublich wichtig, wichtiger als ihr Leben. Ja, Temari wollte nun endlich versuchen dafür zu sorgen, dass ihr Leben wieder in seinen geregelten Bahnen zurückkehrte und alles besser wurde, denn es war schön so, wie es gewesen war. Sie waren halt einfach nicht das typische Paar und ihnen war egal, was die anderen sagten, das, was zählte, war, was sie dachten und fühlte. Das war Temari in diesem Moment, als sie ihre Tochter gesehen hatte, wieder klar geworden.   „Also willst du mir erzählen, was passiert ist, Temari?“, fragte Kurenai, nachdem sie die Teekanne vor ihnen abgestellt hatte. „Warum sind deine beiden Söhne ganz aufgeregt zu mir gekommen und haben mir erzählt, dass Shikamaru dir ganz doll wehgetan hat?“   „Das liegt nur daran, dass die drei zu früh aus der Schule gekommen sind, sonst hätten sie von dem Streit nicht mitbekommen“, verteidigte sich Temari.   „Temari, erzähl mir nicht, dass das ein normaler Streit war. Deine Kinder kennen diese Situation. Sie wissen, dass ihr euch dann und wann mal streit. Das muss etwas Ernstes gewesen sein! Außerdem sehe ich noch immer seinen Handabdruck. Also was ist passiert?“, hakte die Ältere nach, wobei sie Temari eingehend musterte. Temari seufzte resigniert.   „Du hast Recht. Es war kein normaler Streit. Ich habe gleich gemerkt, dass der sehr wütend war. Dadurch wurde er irgendwie auch aggressiver. Seine Wut hat das alles nur noch mehr gesteigert… Auf jeden Fall hat er mich plötzlich an die Arme gepackt und festgehalten. In dem Moment sind die Kinder aufgetaucht. Shikamaru… Er hat sie plötzlich angeschrien. Die beiden Jungs haben Satsuki schnell fort gebracht. Aber… Danach war er irgendwie noch wütender. Ich hab das aber nicht gemerkt, weil ich so in Gedanken war, bis er mich geschlagen hatte“, gestand sie, wobei sie beim letzten Teil ganz leise wurde. „Aber er hat es sicher nicht gewollt“, verteidigte sie ihn schnell. Diese Tatsache ließ Kurenai schmunzeln. Sie hatte eigentlich erwartet, dass Temari unglaublich wütend auf ihren Freund war und ihn am liebsten killen würde, aber das schien nicht der Fall zu sein. Es zeigte ihr, dass Temari eingesehen hatte, dass sie etwas ändern musste.   „Temari, wie ist es dazu gekommen? Warum habt ihr euch so sehr gestritten?“, hakte Kurenai nach. Kurz sah Temari auf und blickte in die Augen der Älteren. Sie überlegte, ob sie Kurenai wirklich alles erzählen sollte oder nicht, ob sie ihr auch ihre Gefühle erklären sollte. Temari wusste, dass das eigentlich mit dazu gehörte, aber sie konnte nicht. Natürlich kannten sich die beiden schon etwas länger, aber die Zeit reichte nicht aus, damit sie sich ihr gefühlsmäßig öffnen konnte. Das fiel ihr sogar bei Shikamaru und ihren Brüdern schwer. Klar, Kurenai war eine Frau und es war etwas mit einer Frau zu reden als mit einem Mann, aber… Nein, sie konnte es einfach nicht. Trotzdem begann sie mit ihrer Erzählung.   „Seit ich erfahren habe, dass Karura… Tod… ist, hab ich mich etwas verändert. Ich hab mich von Shikamaru entfernt und mich nur noch auf die Kinder konzentriert. Shikamaru ist das natürlich nicht entgangen. Er hat mich darauf angesprochen, aber ich bin ihm immer wieder ausgewichen. Heute wollte er aber endlich seine Antwort haben. Als ich ihm aber keine Antwort gegeben habe, ist er immer wütender geworden. Er hat geschrien. Dabei hab ich gemerkt, dass er immer aggressiver geworden ist. Ich wollte dem entkommen, aber er hat mich an den Armen gepackt und mich ganz doll festgehalten. Den Rest weißt du ja bereits“, erzählte sie ihr, wobei sie bewusst den größten Teil ausließ.   Aber Kurenai war nicht dumm. Sie merkte, dass Temari ihr etwas verschwieg.   „Und wie sieht es bei dir aus, Temari? Warum hast du das gemacht?“, fragte Kurenai weiter, wobei sie die Blondine ernst ansah. Temari wendete jedoch ihren Blick ab. Ihre Hände krallten sich in ihre Hose. Es war ihr unangenehm, dass Kurenai sie so schnell durchschaut hatte. War sie in den Jahren, in denen sie nun schon hier in Konoha wohnte, so durchschaubar geworden, dass man es aus ihren Augen lesen konnte? Oder lag es einfach nur daran, dass Kurenai genug Erfahrung hatte, um es zu sehen? Temari wusste es. Aber eigentlich war es auch egal, denn nun musste sie überlegen, was sie der Braunhaarigen sagen sollte, denn die Wahrheit würde sie ihr nicht sagen können. Das musste ihrem Gegenüber eigentlich klar sein, immerhin kannte sie sie schon ziemlich lange und sie wusste, dass sie, Temari Sabakuno, sich niemanden öffnen konnte.   Temari aber hatte Glück, denn genau in dem Moment kam Hinoko in das Wohnzimmer gerannt.   „Tante Temari, es tut mir leid, aber Satsuki, Akira und Masato sind durch das Badezimmerfenster abgehauen“, berichtete er völlig aufgebracht. Temari schrak auf. Schnell erhob sie sich vom Sofa.   „Wann war das?“, fragte sie schnell.   „Vor einer halben Stunde…“, gab Hinoko kleinlaut zu, wobei er sich verlegen am Nacken kratzte.   „Was? Warum bist du nicht früher gekommen?“, fuhr sie ihn an. „Ich muss schnell los!“, meinte sie und rannte in den Flur, um ihre Jacke zu holen. Wenig später war sie aus der Tür verschwunden und auf der Suche nach ihren Kindern. Kapitel 64: Drillinge im Clinch ------------------------------- 61. Drillinge im Clinch   KLATSCH!   Laut halte der Ton durch das ganze Haus und mit ihm die verärgerte Stimme Shikamarus.   „Temari! Ich rede mit dir!“, schrie er sie erbost an, wobei er mit der Hand ausgeholt und ihr eine Ohrfeige gegeben hatte, weil er wegen ihrem glückseligen Lächeln, welches sich bei ihren letzten Gedanken auf ihre Züge gelegt hatte, dachte, sie würde sich über ihn lustig machen. Dass sie aber an etwas ganz anderes gedacht hatte, konnte er ja nicht wissen…   Mit Tritten und Schlägen versuchte sich Satsuki gegen ihre Brüder zu wehren. Aber gegen die geballte Kraft der beiden konnte selbst sie nichts ausrichten. Doch wäre sie nicht Temaris Tochter, wenn ihr das völlig egal wäre und sie nicht weiter kämpfen würde. So war es also nicht verwunderlich, dass Masato und Akira hart zu kämpfen hatten, denn im Gegensatz zu Saburo konnte sie ihre Schwester nicht ruhig stellen. Außerdem war Satsuki dafür, dass sie noch ein kleines Mädchen war, ganz schön stark. Hinzu kam aber auch, dass die kleine mehr als nur gerissen war und genau wusste, was ihren beiden Brüdern wehtat. Die würden aber sicher nicht aufgegeben. Sie alle hatten genau gemerkt, dass etwas mit ihrem Vater nicht stimmte und dass es besser war, wenn sie in ihrem Zimmer warteten, bis alles vorbei war. Satsuki sah das aber ganz anders. Sie wollte ihre Mutter helfen und das um jeden Preis. Dass ihr Vater ihr dabei vielleicht wehtun konnte, schien sie dabei nicht zu interessieren.   Plötzlich war es im Kinderzimmer aber ganz leise. Aber nicht nur im Kinderzimmer war es leise, sondern auch im ganzen Haus. Kein Ton war mehr zu hören, außer dem Echo der Ohrfeige, die Shikamaru Temari gegeben hatten. Die drei waren zwar noch jung, aber sie wussten genau, was das zu bedeuten hatte, immerhin hatte Satsuki sich schon oft geprügelt. Aber nie, wirklich nie hatten gedacht, dass sie das Geräusch bei sich zu Hause hören würde und schon gar nicht bei ihren Eltern, denn obwohl die Liebe zwischen den beiden nicht so war wie die bei anderen Eltern, wussten die Drillinge, dass ihre Mama und ihr Papa sich ganz doll lieb hatten. Aus diesem Grund war es auch nicht verwunderlich, dass die drei ein paar Minuten brauchten, um sich zu sammeln.   Satsuki war die erste von den dreien, die sich aus ihrer Starre lösen konnte. Und so nutze sie ihre Chance, befreite sich aus dem Griff ihrer Brüder und rannte die Treppe hinunter in den Flur, doch von ihrer Mutter war keine Spur. Nur ihr Vater stand noch an Ort und Stelle und starrte auf seine Hand. Das kleine Mädchen verstand nicht so richtig, was passiert war, aber sie war sich sicher, dass ihr Vater etwas ganz schlimmes gemacht hatte, weshalb sie ihm wütend entgegen trat.   „Wo ist Mama?“, fragte sie ihn, aber ihr Vater starrte weiter auf seine Hand. Es dauerte ein paar Sekunden, bis er seinen Blick auf seine Tochter richtete. Satsuki konnte den Blick ihres Vaters aber nicht deuten.   „Was hast du gemacht, Papi?“, fragte sie weiter, dabei hatte sie noch nicht mal gemerkt, dass ihre Brüder mittlerweile auch im Flur standen und versuchten sich die Situation zu erklären, denn ihr Vater hatte sich nun zu seiner kleinen Prinzessin hinuntergebeugt und strich ihr nun über die Wange.   „Es tut mir leid…“, flüsterte er leise. Das kleine Mädchen sah ihren Vater zuerst zweifelnd an, doch dann begann sie plötzlich zu schluchzen und Tränen traten ihr in die Augen. Ihre Brüder und ihr Vater sahen sie verwirrt an. Verstanden sie nicht, was gerade hier vor sich ging.   „Ich hasse dich, Papa!“, schrie Satsuki, während sie aus der Tür rannte und sich auf der Straße nach ihrer Mutter umsah. Diese fand sie wenig später auf einen weit entfernten Dach und rannte ihr so schnell sie konnte hinter her, auch wenn sie wusste, dass sie sie niemals einholen würde, doch wollte sie ihre Mutter nicht verlieren.   Auch Masato und Akira rannten aus der Tür sahen ihrer Schwester fluchend hinter. Sie hassten es, wenn sie ihren Willen durchsetzte, ohne nach zu denken. Noch ein Mal sahen sie zu ihrem Vater, der an derselben Stelle hockte wie zuvor, doch dann drehten sie sich um und schlugen die entgegengesetzte Richtung ein wie ihre Mutter und ihre Schwester. Sie wussten genau, wohin sie nun wussten. Eigentlich kannten sie nur eine Person, die sie um Hilfe bitten konnten. Klar waren da noch mehr, die sie kannten, aber sie glaubten nicht, dass es noch jemand anderen gab, der ihren Eltern nun helfen konnte, den ihre Mutter aber nicht gleich umbrachte.   „Tante Kurenai!“, riefen die beiden, als sie die braunhaarige Frau und ihren Sohn das Haus verlassen sahen. Sofort richtete sich ihr Blick auf die beiden Brüder, welche nun keuchend vor ihr zum Stehen kamen. Verwirrt mustert die Mutter die beiden Jungs und sah sich um, doch konnte sie ihre Eltern nicht entdecken.   „Was ist denn passiert? Und wo sind überhaupt eure Eltern? Seid ihr schon wieder abgehauen?“, fragte sie die beiden. Akira und Masato schütteln den Kopf.   „Du musst sofort mitkommen“, begann Masato zu erzählen.   „Papa hat Mama ganz doll wehgetan“, fuhr Akira fort.   „Dann ist Mama abgehauen.“   „Und Satsuki ist ihr hinterher.“   „Darum musst du schnell mitkommen…“   „…und mit Mama reden,…“   „…damit alles zwischen Mama und Papa wieder gut wird“, endete Masato schließlich, nachdem sie sich immer wieder abgewechselt hatten. Kurenai hatte dabei immer wieder zwischen ihnen hin und her geguckt. Sie fand es noch immer seltsam, wenn sie das taten, aber noch gruseliger wurde es, wenn auch Satsuki mit von der Partie war. Darüber konnte sie nun aber nicht mehr lange nachdenken, denn wichtig war nun, dass sie Temari und Satsuki folgten.   „Wohin sind sie gegangen?“, fragte sie die beiden Brüder deshalb.   „Komm mit, wir zeigen es dir“, erwiderte Masato und lief vor. Akira lief ihm hinterher. In dem Moment waren die beiden wirklich froh, dass sie so eine komische Drillingsverbundenheit hatten, mit der sie oft die Gedanken des anderen erkannten oder wussten, wo er sich aufhielt. So fiel es ihnen nicht besonders schwer Temari und ihre Schwester wiederzufinden, wobei sie doch etwas von der Zerstörungskraft ihre Mutter überrascht waren, aber noch mehr waren überrascht, dass ihr Schwesterherz es irgendwie geschafft hatte, ihre Mutter zu beruhigen. Diese kam nun aber auf sie zu mit einem kleinen Lächeln auf den Lippen, denn auch sie war Stolz auf sich selbst gewesen.   „Warum hat das denn so lange gedauert“, beschwerte sie sich, als sie vor ihnen zum Stehen kam.   „Sorry, dass wir erst überlegen mussten, ob wir unserer dummen, voreiligen, kleinen Schwester hinterher laufen oder Hilfe holen“, konterte Akira.   „Ich bin weder dumm noch voreilig noch eure kleine Schwester, klar! Wir sind Drillinge. Das heißt, wir sind alle gleich alt, falls du das schon wieder vergessen hast“, erwiderte sie bissig.   „Ganz davon abgesehen, dass diese Aktion dumm und voreilig war, bist du von uns dreien als letztes herausgeholt worden, also bist du die jüngste!“, meckerte Akira. Satsuki wollte gerade zum Gegenschlag ansetzten, auch wenn sie noch nicht wusste, was sie sagen wollte, als Hinoko zwischen die Streitenden schritt.   „Wollt ihr nicht aufhören zu streiten? Es ist das alles gut gegangen. Meine Mama ist da und hilft eurer Mama jetzt. Da müsst ihr euch doch jetzt nicht auch noch streiten“, versuchte er sie zu beschwichtigen. Satsuki sprang darauf natürlich sofort an, was ihre Brüder nur noch mehr nervte.   „Du hast Recht, Hinoko“, sagte sie zuckersüß und hang sich an seinen Arm. Zusammen mit ihm, Kurenai und ihrer Mutter gingen sie zum Haus der Yuuhi, wo sich die Kinder sofort in Hinokos Zimmer verzogen.   Eigentlich wollten die Drillinge sich dort über die Situation unterhalten und darüber, was passieren sollte. Das war aber unmöglich, weil Hinoko ihnen nicht von der Seite wich und versuchte die drei von dem geschehenen abzulenken. Natürlich nervte die drei das total, weshalb sich in ihren Köpfen ein Plan zusammenfügte, wie sie von diesem Ort fliehen konnten, ohne dass ihre Mutter etwas bemerkt, immerhin sollte keiner etwas von ihrem Gespräch erfahren. Hinoko bemerkte davon jedoch nichts. Es war halt doch gut, wenn man Drillinge war und seine Geschwister so gut verstand.   „Ich geh mal auf Toilette“, meinte Satsuki nach einer Weile und erhob sich, um den Raum zu verlassen. Leise schlich sie durchs Haus, bis sie das Badezimmer gefunden hatte, in welches sie sich dann setzte. Natürlich hatte sie nicht vor so schnell wieder rauszukommen, denn dann würden ihre Brüder nach ihr suchen, ohne dass Hinoko verdacht schöpfte. Wenn sie dann alle beisammen waren, kletterten sie einfach aus dem Fenster heraus. So einfach ging das. Es tat ihr zwar leid, dass sie Hinoko so austricksen musste und er dafür den ganzen Ärger bekommen würde, aber was sein musste, das musste sein. Aber die Drillinge hatten Glück, denn ihr Plan funktionierte überraschend gut. Allerdings wollten sie ihr Glück nicht herausfordern, weshalb sie sich schnell von dem Haus entfernten und auf einen der Trainingsplätze begaben, wo sie ein paar Kunais und Shuriken warfen, während sie sich besprachen, immerhin sollte niemand mitbekommen, was sie da taten.   „Also fassen wir alles zusammen“, begann Akira, welcher der Schlauste von ihnen dreien war, auch wenn das die meisten nicht glaubten, da er wie sein Vater auch lieber faulenzte als etwas zu machen.   „Alles hat doch damit angefangen, dass Mama sich seit der Nacht, in der sie im Krankenhaus war seltsam ist, oder?“, meinte Masato.   „Mama war schon vorher seltsam“, widersprach Satsuki.   „Wir wissen, dass Mama nicht so ist wie andere, aber trotzdem benimmt sie sich seitdem anders“, konterte Akira.   „Das weiß ich auch, aber sie war schon an unserem Geburtstag so komisch und hat sich dauernd mit Tante Sakura gestritten. Ist euch das nie aufgefallen?“, erzählte die Blondine, wobei sie ihre Arme vor der Brust verschränkte. Sie wusste schon jetzt, dass das alles mehr als schwierig werden würde, denn ihre Brüder schien es egal zu sein, was sie dazu meinte. Klar waren Akira und Masato die Genies in der Familie, aber sie war auch nicht gerade blöd, außerdem kannte sie ihre Mutter wirklich gut und bemerkte die Veränderung schneller an ihr. Sie war halt ein Mädchen.   Akira und Masato brummten nur und fuhren in ihrer Zusammenfassung fort.   „Papa hat sich mit Mama zusammen aber auch verändert“, fuhr Akira mit der Bestandaufnahme fort. Masato nickte zustimmend.   „Glaubt ihr nicht, dass sich Papa wegen Mama verändert?“, wand Satsuki ein. Sie wusste zwar, dass die beiden nicht auf sie hören wollten, aber sie wollte trotzdem versuchen mitzusprechen, immerhin wollte auch, dass bald alles wieder so wurde wie vorher, denn, auch wenn sie eine verrückte Familie waren, war da alles besser gewesen. Masato und Akira waren von ihrer Anteilnahme aber gar nicht begeistert.   „Satsuki, kannst du nicht einfach die Klappe halten? Wir versuchen hier nachzudenken“, beschwerte sich Akira.   Daraufhin warf ihm seine Schwester einen bösen Blick feuert ihr Kunai mit voller Kraft ins Schwarze.   „Nur weil ihr die Genies der Familie seid, heißt das nicht gleich, dass ich total blöd bin. Im Gegensatz zu euch verbringe ich viel Zeit mit Mama. Da weiß ich doch wohl besser, was mit ihr ist, oder? Es ist total gemein von euch, dass ihr mich ignoriert!“, meckerte sie böse. Masato legte ihr beschwichtigend eine Hand auf die Schulter.   „Satsuki, du weißt doch, wie Akira ist. Nimm nicht immer alles für ernst was er sagt. Wir ignorieren dich nicht, wir hören auch auf deine Meinung“, sagte er ruhig, doch Satsuki ließ seine Hand von ihrer Schulter rutschen und drehte sich mit dem Rücken zu ihren Brüdern.   „Was erzählst du denn jetzt, Masato?! Alles, was ich sage, meine ich ernst. Sie ist doch so dumm und naiv, dass sie von nichts eine Ahnung hat“, fuhr Akira ihn an.   Knurrend ging Satsuki auf ihren Bruder los. Das ließ sie sich von niemanden bieten und schon gar nicht on ihrem Brüder. Mit ihren Fäusten versuchte sie auf ihn einzuprügeln, nur war ihr Bruder wirklich gut im Ausweichen, weshalb kaum einer ihrer Schläge ein Treffer erzielte. Hinzu kam, dass Masato sie versuchte fest zu halten und sie so noch mehr behinderte. Irgendwann war sie davon so genervt, dass sie fluchend aufstand und von dannen zog. Ihre Brüder konnten ihr nur noch hinterher sehen. Hinterher rennen würden sie aber nicht, denn, wenn Satsuki wütend war, sollte man sie nicht noch mehr reizen. Das konnte nämlich schnell nach hinten losgehen. In dem Fall war sie einfach ihre Mutter.   Viele kleine Tränen liefen ihre Wange hinunter, doch wischte sie diese mit dem Ärmel ihres Pullovers wieder weg. Niemand sollte sehen wie sie weinte. Schon gar nicht wenn es wegen ihren Brüdern war, doch mit seinen Worten war Akira dieses Mal wirklich zu weit gegangen. Ihre Brüder wussten beide, dass sie schon gereizt war, weil alle in den beiden Jungs das Genie ihres Vaters sah und sie war das dumme etwas, was einfach dazu gehört. Das war einfach nur unfair. Nur weil sie nicht so schlau war wie ihre Brüder hieß das nicht gleich, dass sie dumm war. Im Gegenteil sie war sogar besser als der Großteil der Klasse. Nur nicht halt so wie ihre Brüder, aber das sah niemand. Außer ihren Eltern. Denen war es völlig egal, ob sie so schlau war ihre Brüder. Ihre Mama sagte immer, dass sie selbst nie besonders gut in der Schule war und trotzdem hatte sie es zu einer einzigartigen Kunoichi geschafft, deren Namen man sogar über die Ländergrenzen hinaus kannte. So gut wollte Satsuki auch mal werden. Das war ihr großes Ziel. Ihr Weg des Ninjas. Ein kleines Lächeln legte sich auf die Lippen der siebenjährigen und ihre Tränen verebbten langsam.   „Na wer hat dich dieses Mal geärgert, Heulsuse?“, erklang plötzlich eine Stimme. Verwirrt sah sich Satsuki um, doch konnte sie niemanden entdecken. Erst, als sie hoch in den Himmel sah, entdeckte sie Saburo auf einem Baum sitzen. Bewundernd sah sie zu ihm hoch. Dass er es so weit hoch geschafft hatte, war wirklich erstaunlich, doch dann fiel ihr wieder ein, was er vor ein paar Sekunden zu ihr gesagt hatte.   „Ich bin keine Heulsuse!“, beschwerte sie sich.   „Nicht? Und warum rennst du schon wieder heulend durch die Gegend?“, fragte er sie spöttisch. Satsukis Blick verfinsterte sich, während sie mit verschränkten Armen hoch zu ihrem Freund sah.   „Das geht dich gar nichts an“, erwiderte sie patzig.   „Jetzt werden wir also auch noch zickig?!“, lachte Saburo, während er von dem Baum herunter kletterte, wobei die letzten Meter sprang und lässig vor ihr auf den Boden aufkam. Seine Hände verstaute er in seine Hosentaschen, dann stellte er sich grinsend vor das kleine Mädchen.   Satsuki hatte große Mühe sich bei diesem Anblick noch auf ihre Gedanken zu konzentrieren, denn immer, wenn sie Saburo sah, schienen setzte ihr Denken aus und ihre Gefühle machten das, was sie wollten. Ihre Brüder meinten immer, dass das total peinlich war und dass sie sich ruhig noch etwas Zeit lassen konnte, immerhin waren sie erst sieben und da war Liebe ekelhaft. Das kleine Mädchen wusste das auch ohne ihre Brüder, trotzdem hatte Saburo etwas an sich, was sie zum Lächeln brachte aber gleichzeitig in den Wahnsinn trieb. Sie wusste auch nicht, wie sie das beschreiben sollte, vielleicht war sie dafür auch einfach noch zu jung oder sie musste mal mit ihrer Mama reden. Die würde schon wissen, was war. Mit ihrem Papa würde das nicht funktionieren, denn irgendwie konnte der Saburo überhaupt nicht leiden. Satsuki wusste auch nicht so recht woran das lag…   Grinsend schnippte Saburo ihr gegen die Stirn.   „Hey!“, beschwerte sie sich, wobei sie ihre Stirn rieb. „Was sollte das? Das tat echt weh!“   „Sorry, aber anders hast du nicht reagiert“, erwiderte Saburo noch immer grinsend. Gut wenn er ehrlich war, hatte es ihm wirklich spaß gemacht, aber das würde er ihr nicht unter die Nase reiben.   „Ich hatte dich gefragt, ob du mit mir darüber reden willst. Du läufst schon die ganze Zeit ganz traurig rum und meine Mama hat gesagt, wenn du traurig bist, soll ich mit dir reden. Warum weiß ich auch nicht, aber egal. Ihr geht doch morgen nach Suna und bald ist Weihnachten. Da solltest du nicht so traurig sein“, erklärte er ihr. Satsuki wäre dabei fast der Mund herunter geklappt. Noch nie hatte sie Saburo so viel auf einmal sagen hören, aber irgendwie hatte er mit dem, was er da sagte gar nicht so unrecht.   „Na gut“, stimmte sie also zu.   Zusammen liefen die beiden durch die Straßen Konohas, während Satsuki dem Schwarzhaarigen erklärte, was momentan los war und dass sie sich mit ihren Brüdern gestritten hatte. Sie erzählte ihm auch, dass ihre Mutter nachts immer in ihr Bett stieg, sie dicht an sich heranzog und weinte. Das wussten nicht mal ihre Brüder, weil beide einen tiefen Schlaf hatten und ihre Mutter bereits weg war, wenn sie aufwachten. Satsuki wusste nicht mal, ob ihr Vater davon wusste und doch war es bei dem Gespräch mit Saburo einfach über sie gekommen. Sie erzählt ihm alles, was sie bedrückte, ohne dass er einmal über sie oder ihre Familie lachte. Er hörte ihr einfach zu und das tat dem kleinen Mädchen unglaublich gut. In den letzten Monaten hatte sie so viel erleben müssen, was sie tief in sich verschlossen hatte, dass sie sich am Ende so befreit fühlte, dass ihr erneut die Tränen die Wange hinunter liefen. Es hatte wirklich gut getan das alles zu erzählen. Im Gegensatz zu davor nahm Saburo die Blondine in seine Arme und strich ihr beruhigen über den Rücken. Er hatte zwar noch nicht so richtig verstand, was nun bei den Drillingen los war, doch er wusste genau, dass Scherze an dieser Stelle unangebracht waren, zumal sich das kleine Mädchen ihm gerade das erste Mal geöffnet hatte.   Eine ganze Weile standen sie einfach nur so da. Die Leute gingen an ihnen vorbei und tuschelten und kicherten. Sie alle würden sich nicht wundern, wenn aus den beiden später mal etwas werden würde, schienen sie doch ziemlich gut zusammen zu passen, obwohl sie noch so jung waren. Aber keinen von ihnen achtete auf die Tränen, die das kleine Mädchen vergoss. Es dauerte ziemlich lange, bis ihre Tränen wieder verebbt waren. Erst dann löste sich der Uchiha wieder von dem kleinen Mädchen und strich ihr die letzten Tränen von den Wangen.   „Danke“, flüsterte sie leise und schenkte ihm ein kleines Lächeln.   „Schon ok“, erwiderte er und zog sich seine Jacke aus, welche er ihr über die Schultern legte. „Wir sollten langsam nach Hause. Es ist wird bald dunkel.“ Satsuki nickte sachte, wobei sich Saburos Jacke richtig anzog. Sie war ihm für diese wirklich dankbar, denn mittlerweile war es ihr in ihrem Pulli ziemlich kalt geworden. Zwar war seine Jacke etwas zu groß, aber wenigstens war ihr nun etwas wärmer.   Schweigend gingen die beiden Kinder nebeneinander her. Es machte ihnen beiden nicht viel aus, denn es war ein angenehmes Schweigen. Außerdem konnten sie so ihren Gedanken leichter nachhängen. Saburo überlegte, wie er Satsuki helfen konnte, damit sie wieder ihr strahlendes Lächeln zeigte, welches ihm so gut gefiel. Satsuki aber dachte an ihre beiden Brüder. Sie überlegte, ob die beiden das, was sie gesagt hatten, wirklich ernst meinten oder ob das einfach nur so daher gesagt war. Sie hoffte, es war letzteres. Sicher konnte sie sich da aber nicht sein. Während sie also ihren Gedanken nachhingen, griffen sie, ohne es zu bemerken, nach der Hand des anderen und liefen Hand in Hand die Straßen Konohas entlang. Kapitel 65: Hoffnung -------------------- 62. Hoffnung   KLATSCH!   Laut halte der Ton durch das ganze Haus und mit ihm die verärgerte Stimme Shikamarus.   „Temari! Ich rede mit dir!“, schrie er sie erbost an, wobei er mit der Hand ausgeholt und ihr eine Ohrfeige gegeben hatte, weil er wegen ihrem glückseligen Lächeln, welches sich bei ihren letzten Gedanken auf ihre Züge gelegt hatte, dachte, sie würde sich über ihn lustig machen. Dass sie aber an etwas ganz anderes gedacht hatte, konnte er ja nicht wissen…   Fassungslos starrte er auf seine Hand. Er konnte nicht so richtig glauben, was passiert war. Er… hatte… Temari… geschlagen. Er hatte wirklich die Frau seines Lebens geschlagen und das mit purer Absicht. Er hatte sie schlagen wollen. Er wusste nicht wieso. Er hatte sich einfach nicht mehr bremsen können, doch nun bereute er seine Tat. Nie, wirklich nie, hatte Shikamaru Temari schlagen wollen. Sie hatten sich schon oft gestritten, aber niemals so. Das war ein Streit auf einer ganz anderen Ebene. Das schienen auch ihre Kinder gemerkt zu haben, denn diese standen nun vor ihm.   „Wo ist Mama?“, fragte Satsuki ihren Vater. Shikamaru aber hatte noch immer seinen Blick auf seine Hand gerichtet und hing seinen Gedanken nach. Er brauchte ein paar Sekunden, um zu realisieren, dass seine Tochter vor ihm stand. Was sie ihn gefragt hatte, wusste er nicht.   „Was hast du gemacht, Papi?“, fragte sie weiter. Shikamaru biss sich auf die Lippe. Wieder kamen ihm die Bilder von seinem und Temari Streit in den Sinn. Er hatte wirklich mistgebaut und es tat ihm leid, dass seine Kinder das miterleben mussten. Langsam beugte er sich zu ihr herunter und strich ihr über die Wange.   „Es tut mir leid…“, flüsterte er dabei leise. Er wusste nicht wieso, doch erinnerte ihn Satsuki mit ihren zwei blonden Zöpfen wirklich sehr an Temari, weshalb es ihn noch mehr schmerzte, dass das kleine Mädchen ihn zuerst zweifelnd ansah und dann plötzlich zu schluchzen begann und ihr Tränen in die Augen traten. Verwirrt sah er sie an. Verstand er nicht, was gerade hier vor sich ging.   „Ich hasse dich, Papa!“, schrie Satsuki, während sie aus der Tür rannte. Shikamaru sah seiner kleinen Prinzessin traurig hinterher. Ihre Worte hatten ihn wirklich verletzt, doch hatte ihr Blick und die Blick seiner Söhne, welche seiner Tochter nun hinterher rannten, noch mehr verletz. Er wusste doch, dass er einen Fehler begann hatte. Das mussten sie ihm jetzt doch nicht so deutlich zeigen und schon gar nicht sein kleines Mädchen. Er liebte sie doch. Da war es gar nicht schön zu hören, dass das eigene Kind einen hasste.   Zweifelnd ließ sich Shikamaru auf den Boden fallen. Er hatte wirklich großen Mist gebaut. Wie war es nur soweit gekommen? Shikamaru wusste es nicht. Eigentlich hatte er immer gedacht, es lief zwischen ihnen alles perfekt. Klar würde nicht jeder ihre Beziehung für perfekt erklären, aber für sie war es perfekt. Sie hatten sich geliebt und waren glücklich gewesen. Aber wann hatte das aufgehört? Angefangen hatte es schon bevor die Drillinge eingeschult wurden. Schon da hatten sie sich mehr als normal gestritten. So richtig los ging es aber erst, als sie mit Genma trainiert hatte und ins Krankenhaus gekommen war. Durch seine ganzen Missionen war es noch schlimmer geworden. Das hatte er selbst gemerkt, auch wenn er es nicht hatte ändern können. Nachdem sie das zweite Mal ins Krankenhaus gekommen war, wegen ihren offenen Nähten, wurde es von Zeit zu Zeit immer schlimmer, bis es an diesem Tag eskaliert war. Aber worin lag die Ursache? Es musste doch einen Zusammenhang geben. Shikamaru war sich sicher, dass Temari diesen Zusammenhang kannte, dass es ihr Geheimnis war. Ihres und das von Genma. Genma? Konnte es vielleicht sein, dass… Nein. Shikamaru verwarf diesen Gedanken sofort wieder. Das würde sie ihm sicher niemals antun. Nicht ihm und nicht ihren Kindern. Aber was verband sie dann? Er hatte keine Ahnung. Er hatte keine Ahnung von nichts und das machte ihn wieder wütend. Es machte ihn rasend. Er wollte endlich wissen, was hier los war, was hier gespielt wurde, was sein glückliches Leben zerstörte. Wütend schlug der Nara mit seiner Faust gegen den Boden.   „Was ist los, Shikamaru“, fragte plötzlich eine Stimme. Shikamaru hob seinen Kopf und blickte zur Tür. Er hatte gar nicht gemerkt, dass er gekommen war, dabei stand er schon eine ganze Weile dort und beobachtete ihn von oben herab. Seine Augen fixierten die des jungen Naras, doch der hielt den Blick nicht lange stand und wand sich ab.   „Ich habe mich mit Temari gestritten“, murmelte Shikamaru betrübt. Sein Vater lachte rau.   „Streitet ihr euch nicht immer?!“, stellte er schmunzelnd fest, dennoch setzte er sich zu seinem Sohn auf den Boden. Er strahlte etwas aus, was ihm zeigte, dass er wirkliche Probleme hatte.   „Ich habe sie geschlagen…“, gestand er leise. Shikaku sah seinen Sohn überrascht, aber vor allem geschockt an. Nie hatte er geglaubt, diese Worte aus seinem Mund zu hören, doch, als er sich an jene Nacht zurück erinnert, erschien es ihm gar nicht mehr so abwegig. Schon dort war er aggressiver als sonst gewesen. Dies schien nun aber schlimmer geworden zu sein.   „Wie kam es dazu?“, fragte er ihn dennoch ganz ruhig.   Shikamaru sah wieder zu seinem Vater auf. Er hatte gedacht, er würde ihn verachten oder so was in der Art, aber in seinem Blick lag nichts davon. Aus diesem Grund begann Shikamaru auch zu erzählen, was passiert war. Er begann an dem Tag der Einschulung seiner Drillinge, dabei ließ er aber nichts aus. Er erzählte seinem Vater sogar von seinen Gefühlen und seinen Gedanken, aber vor allem von seinen Ängsten. Er hatte viele verschiedene Angst, doch hingen sie alle mit seiner großen Angst zusammen, denn am meisten hatte er davor Angst seine Familie zu verlieren.   Shikaku konnte seinen Sohn wirklich gut verstehen, auch wenn er es nicht tolerierte, dass er seine Freundin geschlagen hatte und dass seine Kinder gesehen hatten, wie die beiden Stritten. Trotzdem hörte er ihm bis zum Ende zu, ohne etwas zu sagen oder mit seiner Mimik zum Ausdruck zu bringen, was er dachte. Auch, als Shikamaru geendet hatte, schwieg er eine ganze Weile. Zuerst wollte er das Gehörte noch einmal richtig verinnerlich und über seine nächsten Worte genau nachdenken, immerhin hing davon eine Menge ab. Eines war aber klar: So konnte es zwischen den beiden auf keinen Fall weitergehen, denn auf so zerstörten sie nicht nur sich selbst, sondern auch ihre Kinder und das würde Shikaku sicher nicht zulassen. Seine Enkel waren ihm nämlich sehr wichtig und bevor ihre Eltern sie mit ihrem Streit innerlich zerstörten, sorgte er dafür, dass sie zu ihm und seine Frau kamen. Das würde er auch seinem Sohn klar machen. Er sollte wissen, was ihn erwarten würde, wenn er nicht schnell etwas unternahm. Es sollte ein Anreiz sein, wobei Shikaku sich ziemlich sicher war, dass sein Sohn diese Situation unbedingt ändern wollte, sonst würde er nämlich nicht wie so ein Häufchen Elend vor ihm sitzen und ihm erzählen, wie er zusammen mit Temari ihre Beziehung zerstörte. Dem alten Nara war klar, dass sein Sohn einen Rat von ihm wollte.   „Dass sowohl du als auch Temari Scheiße gebaut habt, muss ich wohl nicht sagen, oder?“, begann Shikaku schließlich, doch wartete er die Antwort seines Sohnes erst gar nicht ab. „Zuallererst solltest du dich wohl vielleicht bei Temari entschuldigen, aber das ist nicht das wichtigste und das weißt du auch selber, aber wahrscheinlich fehlt dir hierfür gerade der nötige Überblick, um das alles zu überschauen. Das wichtigste ist, dass ihr euch ruhig zusammensetzt und über eure Probleme redet. Es bringt nichts, wenn ihr euch anschreit, schon gar nicht vor euren Kindern. In drei Tagen seid ihr in Suna, gebt die Kinder an ihre Brüder ab und sucht euch einen Ort, wo ihr eure ruhe habt und euch niemand beobachtet. Du kennst deine Temari am besten und weißt sicher, wie du das machen musst, aber reist euch bis dahin zusammen, zumindest solange eure Kinder dabei sind!“, wies er seinen Sohn zurecht. Shikaku wusste, dass seine Worte hart waren, aber er wusste auch, dass er das unbedingt brauchte.   Shikamaru seufzte.   „Wahrscheinlich hast du Recht“, meinte er nachdenklich, wobei er genau wusste, dass sein Vater mit seinen Worten Recht hatte, auch wenn er das noch nicht so recht wahr haben wollte. Shikaku aber reicht dies fürs erste, denn er erhob sich von seinem Platz und machte sich auf den Weg zur Tür. Bevor er diese aber durchschritt, drehte er sich noch einmal zu seinem Sohn herum.   „Ich rat euch, das in eurem Urlaub zu regeln, denn, wenn ihr das nicht schafft, werde ich dafür sorgen, dass Yoshino euch die Kinder wegnimmt. Ich will nämlich nicht dabei zusehen, wie ihr sie mit euren Problemen zerstört!“, sagte er erbost, bevor er noch schmunzelnd hinzufügte: „Vielleicht helfen dir ja auch ihre Brüder.“ Dann ging er. Shikamaru sah ihm noch einen Moment lang nach, bevor er einen Entschluss fasste: Er würde um jeden Preis verhindern, dass seine Mutter seine Kinder bekam, denn diese waren im neben Temari das wichtigste auf der Welt. Dafür würde er auch das schwere Gespräch mit Temari auf sich nehmen. Zuerst musste er sich aber bei allen entschuldigen. Aus diesem Grund machte er sich auf den Weg in die Küche, um für seine Familie das Abendessen zu kochen.   ~~~   Schon als die beiden Brüder das Haus betraten, konnten sie das leckere Essen riechen, weshalb es sie gleich in die Küche verschlug. Jedoch hatten sie nicht damit gerechnet, ihren Vater dort zu finden. Es kam nur wirklich selten vor, dass ihr Vater etwas für sie alle kochte. Meistens tat das ihre Mutter, was für alle mehr als nur ok war, denn ihr Vater war kein besonders guter Koch. Das würden sie ihm heute aber nicht unter die Nase reiben, auch wenn es so aussah, als hätte er sich wieder beruhigt. Die beiden Brüder wollten das aber nicht austesten, weshalb sie sich wieder aus der Küche schlichen, zumindest versuchten sie es. Shikamaru hatte sie aber bereits bemerkt gehabt, auch ohne dass er sich umdrehen musste, aber das gehörte zum Leben eines Ninjas dazu.   „Wo ist eure Schwester?“, fragte er, ohne aufzusehen. Die Brüder erschraken und drehten sich wieder zu ihrem Vater um. Nachdenklich musterten sie seinen Rücken.   „Also?“, wiederholte Shikamaru seine Frag und drehte sich nun auch zu seinen beiden Jungs herum. Abwechselnd wanderte sein Blick zwischen ihnen hin her. Klar klappte das bei Temari besser, aber auch er konnte das ganz gut. Dies sah er daran, dass Masato gerade ein wenig nervös wurde und sich am Nacken kratzte.   „Naja nachdem wir Tante Kurenai zu Mama gebracht haben und dann zu Hinoko nach Hause gegangen sind, sind wir von da abgehauen und auf den Trainingsplatz gegangen“, begann er schleppend zu erzählen, „und da haben wir uns wegen dir und Mama gestritten, weshalb sie abgehauen ist. Also wissen wir nicht, wo sie ist“, endete er schließlich. Dass Akira und Satsuki sich noch davor geprügelt hatten, ließ er wissentlich aus, denn, wenn es um seine kleine Prinzessin ging, wurde ihr Vater schnell mal wütend, vor allem wenn sie sich stritten.   „Und warum seid ihr nicht hinterhergelaufen?“, fragte er forsch.   „Weil sie eine totale Zicke ist“, beschwerte sich Akira. Es nervte ihn, dass es immer um Satsuki ging. Sie war sieben Jahre alt, weshalb sie durch keines der Tore kam, außerdem kannte sie den Weg nach Hause. Also was machten sich alle immer so große Sorgen um sie? Das war doch total bescheuert, vor allem weil sie es immer ausbaden mussten.   „Rede nicht so über deine Schwester“, fuhr Shikamaru ihn an.   „Aber es ist doch wahr. Manchmal ist sie echt eine Zicke“, verteidigte Masato seinen Bruder. Shikamaru warf beiden einen bösen Blick zu, als plötzlich ein Kichern hinter ihnen erklang.     „Shikamaru so was ist gar nicht lieb! Du verbietest deinen Söhnen, das, was du sonst auch immer gemacht hast. Meintest du nicht deine Prinzessin ist so wie ich und hast du mich nicht auch immer als Zicke bezeichnet“, sagte die hübsche Blondine kichernd, wobei sie sich an den Türrahmen lehnte und ihre Männer ins Auge nahm. Warum sie plötzlich so gute Laune hatte? Ganz einfach. Bevor sie das Haus betreten hatte, hatte sie Satsuki zusammen mit Saburo gesehen und sie musste zugeben, dass ihre Tochter mit dem Uchiha einfach nur niedlich aussah. Trotzdem war sie noch sauer, dass die drei einfach so abgehauen waren, weshalb es später auch noch ärger geben würde. Vielleicht vergaß sie das auch einfach, immerhin schien die Stimmung hier schon wieder etwas besser zu sein als noch am Morgen und diese Fröhlichkeit wollte sie nur ungern verderben, vor allem wo sie doch Morgen nach Suna zu ihren Brüdern reisen würden. Diese sollten nämlich möglichst nichts von ihren Problemen mitbekommen, denn noch war sie sich nicht sicher, ob sie wirklich mit ihnen darüber reden wollte.   Lächelnd schritt Temari an ihren Söhnen und Shikamaru vorbei, welche sie noch immer verwirrt ansahen. Aber wer sollte es ihnen verübeln? Es war schon etwas länger her, dass Temari so fröhlich und offen war und dass sie gerade nach diesem Streit ihr Lächeln zeigte, wunderte ihre Familie sehr. Das merkte auch Temari, doch versuchte sie es fürs erste zu vergessen, indem sie das gekochte Essen betrachtete, wobei sie sich auf die Arbeitsplatte setzte und ein wenig probierte. Lange funktioniert dies aber nicht, weshalb sie ihren Blick wieder auf ihre Männer richtete und ihnen so ein Lächeln schenkte.   „Satsuki steht draußen vor der Tür“, erklärte sie, „und Saburo ist bei ihr.“   Die beiden Eltern konnten gar nicht so schnell gucken, wie ihre Söhne die Küche verlassen hatten und sie beide zurückließen. Shikamaru sah ihnen noch einen Moment lang hinterher, bevor er sich wieder an Temari wand, welche ihn nun traurig ansah. Lange hielt sie jedoch den Blick nicht stand und wendete ihn ab. Aber auch Shikamaru hätte ihm nicht länger standgehalten. Eigentlich war es wirklich traurig, immerhin hatten sie sich früher mal mit verliebten Blicken angesehen und dass es nun nicht einmal schafften sich ein paar Minuten in die Augen zu sehen, war wirklich nicht schön. Was war in dieser kurzen Zeit nur aus ihnen geworden?   „Es tut mir leid, dass ich dir so wehgetan habe, Shikamaru“, erhob Temari plötzlich ihre Stimme leise. Sie hatte einfach das Gefühl gehabt, sich entschuldigen zu müssen. Shikamaru richtete seinen Blick wieder auf seine große Liebe und sah in ihre entschuldigenden Augen. Plötzlich schüttelte aber den Kopf und ging einen Schritt auf sie zu, sodass er nun direkt vor ihr Stand. Seine Hände griffen ganz automatisch nach den ihren und hielten sie fest in seinen.   „Nein, mir tut es leid“, flüsterte er ebenso leise. „Ich hätte dich niemals schlagen dürfen. Das weiß ich, aber meine Gefühle sind einfach mit mir durchgegangen und ich hatte mich nicht mehr unter Kontrolle. Bitte verzeihe mir, doch du musst auch mich verstehen. Ich sehe jeden Tag wie du unter deinem Geheimnis leidest, aber kann nichts machen. Ich möchte dir so gerne helfen, Temari“, erklärte er ihr ruhig.   Temari aber schüttelte den Kopf. Sie löste ihre Hände aus seinen und legte sie sacht auf seine Wange. Shikamaru schmiegte sich sofort ein wenig mehr an sie heran. Sehnte er sich doch nach solchen zärtlichen Berührungen ihrer Seitz schon lange.   „Hab bitte noch ein wenig Geduld, dann werde ich dir schon bald alles erzählen. Das verspreche ich dir bei meiner Liebe zu dir“, erwiderte sie traurig. Sie wusste, dass es falsch war ihn schon wieder zu vertrösten, aber es ging nicht anders. Noch war sie nicht dazu bereit, es ihm zu gestehen. Doch hoffte die Blondine, dass ihre Lippen, die sie nach so langer Zeit wieder auf seine legte, alles entschuldigten, was sie in den letzten Wochen getan hatte…   Es funktionierte. Shikamaru erwiderte den Kuss schnell und zog seine Liebste noch ein Stück näher an sich heran. Er wollte alles von ihr in sich aufnehmen, immerhin wusste er nicht, wie lange sie sich ihm dieses Mal verweigern würde. Doch machte sich genau in diesem Moment, in dem ihre Lippen verschmolzen waren, ein Fünkchen Hoffnung breit. Dieser aber wurde von Sekunde zu Sekunde immer großer, denn der Nara glaubte immer mehr daran, dass sie ihre Kries zwar noch nicht überstanden hatten, aber sich langsam ihrem Ende näherten und schon bald wieder glücklich miteinander sein konnten.   Das sahen auch die Drillinge so, welche gerade die Küchentür wieder leise hinter sich schlossen. Eigentlich hatten sie nun mit ihren Eltern essen wollen. Als sie aber gesehen hatten, wie sich die beiden küssten und wie ihr Vater ihre Mutter in seinen Armen hielt, hatten sie unbemerkt die Flucht ergriffen. Auch für sie hatte der Kuss ihrer Eltern für Hoffnung gestanden, weshalb sie nicht weiter stören wollten, immerhin hatten sie bemerkt, dass ihre Mutter nicht mehr die Nähe zu ihrem Vater suchte und dass sie ihn immer wieder aufs Neue zurückwies. Da freute es sie gleich umso mehr, dass ihre Eltern nun endlich glücklich schienen und sich wieder lieb hatten, denn, auch wenn sie nichts gesagt hatten, hatten sie die Spannungen zwischen ihren Eltern und ihre Probleme bemerkt. Sie hofften, dass die beiden sich auch in Zukunft wieder mehr vertrugen. Zu diesem Zeitpunkt wusste aber noch keiner der etwas anderen Familie, dass sich nichts ändern würde und dass der härteste Teil, ihre härteste Prüfung noch auf sie zukommen würde. Kapitel 66: Zurück in Suna -------------------------- 63. Zurück in Suna   Vier Tage lang waren sie gereist. Shikamaru hatte eigentlich gehofft, dass sich alles wieder zum Guten wendete, zumindest nachdem es am Abend vor ihrer Abreise so gut geklappt hatte. Da hatte er allerdings falsch gehofft. In diesen vier Tagen war alles wieder so gewesen wie zuvor. Temari hielt sich wieder von Shikamaru fern und kümmerte sich fast nur noch um ihre drei Kinder. Diese bemerkten davon nichts. Sie freuten sich nur darauf ihre Onkels wieder zu sehen, außerdem machte ihnen die Reise unglaublichen Spaß. Nur Neji und TenTen, welche die beiden begleiteten, sahen, dass bei ihnen etwas nicht stimmte. Aber immer wenn sie versuchten einen ihrer Freunde unter vier Augen auszufragen, blockten sie ab. Trotzdem gab TenTen nicht auf, sie würde es schon irgendwann herausbekommen.   In Suna warteten Gaara und Kankuro bereits am Tor auf ihrer Schwester. Zu lange hatten sie sie nicht mehr gesehen, sodass sie sich schon darauf freuten, sie endlich wieder bei sich zu haben. Natürlich freuten sie sich auch auf die Drillinge, schließlich sahen sie die beiden auch nicht gerade oft, wobei Kankuro öfter die Gelegenheit dazu hatte als Gaara. Gerne nahm der Braunhaarige Aufträge an, die ihn nach Konoha führten, damit er seine Schwester und ihre Familie besuchen konnte. Gaara konnte dies als Kazekage nicht so leicht tun, trotzdem versuchte er immer mal wieder seine Schwester und ihre Familie zu besuchen, immerhin fehlte sie ihm auch.   Als Temari die beiden sah, ließ sie ihre Taschen fallen und rannte den Sand entlang auf das Tor zu. Die Drillinge folgten ihr, während Shikamaru, Neji und TenTen das Gepäck einsammelten und ihnen gemütlich hinterher liefen.   „Gaaraaaaaaaaa“, rief sie, als sie nicht mehr weit entfernt war und sprang ihrem Bruder in die Arne, welcher sie gekonnt auffing. Kankuro stand nur beleidigt daneben. Er wurde nie so von ihrer Schwester begrüßt. Lange konnte er aber nicht den Beleidigten spielen, denn die Zwerge nahmen ihn voll und ganz in beschlag. Die drei hatten ihn nämlich ein bisschen lieber als Gaara, weil er immer mit ihnen irgendeinen Unfug machte, wofür er von ihrer Mutter auch prompt eins auf den Kopf bekam.   Temari und Gaara hatten sich derweil wieder voneinander gelöst und betrachten nun das Spektakel vor ihnen. Satsuki, Masato und Akira hatten Kankuro mit ihrer geballten Drillingspower überfallen und hangelten sich nun an seinen Armen und Beinen. Der Braunhaarige hatte wirklich hart damit zu kämpfen nicht umzufallen. Trotzdem hatte er seinen Spaß dabei. Dass er dabei von den anderen Erwachsenen belustigt betrachtet wurde, schien er gar nicht zu bemerken. Nur Shikamaru, Neji und TenTen fiel das Lächeln auf Temaris Lippen auf, das schon so lange nicht mehr gesehen hatten. Für Shikamaru war es ein erneutes Zeichen der Hoffnung, auch wenn es beim letzten Mal nicht so gut funktioniert hatte. Shikamaru aber hoffte, dass ihre Heimat und ihre Brüder ihr dabei halfen, wieder zu sich selbst zu finden und sich ihrer Probleme zu entledigen oder sie schaffte es endlich mit ihm darüber zu reden. Er würde die Hoffnung sicher nicht so schnell aufgeben. Dafür liebte er sie einfach viel zu sehr.   Zusammen mit ihren Brüdern und den anderen machten sie sich auf den Weg zum Büro des Kazekages, immerhin hatte der viel zu tun und konnte nicht so einfach den gesamten Tag blau machen. Es gab viele Leute, die etwas von ihm wollten und viele Dokumente, die er bearbeiten musste. Aus diesem Grund wollte die Gruppe ihn nicht lange stören. Sie blieben eigentlich nur so lange, bis Neji und TenTen ihren Schlüssel für ihre Unterkunft hatten. Dennoch musste er seiner großen Schwester und seiner kleinen Nichte versprechen, dass er pünktlich zum Abendessen wieder da war. Und mal ehrlich wie konnte er den niedlichen Augen von Satsuki und den drohenden seiner Schwester wiederstehen?   Während Kankuro zusammen mit Shikamaru das Gebäck zum Anwesen der Sabakunos brachte, begleiteten Temari und die Kinder Neji und TenTen zu ihrem Apartment. Lachend rannten die drei kleinen Kinder die Straßen entlang und sahen sich staunend um. Es war schon lange her, dass sie das letzte Mal hier in Suna gewesen waren. Neji folgte ihnen so schnell er konnte, sodass TenTen und Temari etwas abgeschottet von ihnen liefen. Diese Chance ließ sich die Braunhaarige nicht entgehen, um Temari noch einmal auszuquetschen.   „Und willst du mir jetzt erzählen, was zwischen dir und Shikamaru los ist? Deine Kinder werden jetzt sicher nichts davon mitbekommen“, fragte sie in Plauderlaune, als würde sie sie nach dem Wetter fragen. Temaris Blick legte sich auf ihre Kinder, wobei sich ein Schmunzeln auf ihre Lippen legte.   „Nein. Ich bin froh, dass ich von dem ganzen Abstand nehmen kann“, erwiderte sie.   „Also ist irgendwas in Konoha passiert?“, hakte TenTen nach, doch klang es eher nach einer Feststellung. Aber wieder wich Temari ihr aus.   „Seit wann bist du eigentlich so neugierig, TenTen, sodass du die Leute pausenlos fragst, was los ist?“, fragte sie ihre Freundin.   „Seitdem du dich nicht mehr mit Shikamaru streitest und dabei ein Lächeln auf den Lippen hast. Überhaupt läufst du nur noch herum wie ein Trauerklos. Es gibt viele Menschen in Konoha, die sich Sorgen machen, Temari“, erwiderte TenTen ruhig.   „Als ob ich die Einzige wäre, die Probleme hat“, konterte Temari.   „Es liegt also an dir und nicht an Shikamaru, interessant“, meinte die Braunhaarige. Temaris Augen weiteten sich daraufhin, was TenTen nur noch mehr in ihrer Vermutung bestätigte. Dies sah auch Temari am Blick der Braunhaarigen, weshalb sie sich auch von ihr Abwand und zu ihren Kindern eilte. Temari wollte einfach nicht riskieren, dass sie sich verplapperte, auch wenn sie wusste, dass TenTen nichts davon verraten würde.   TenTen aber bewies Temaris Flucht, dass sie nur ein bisschen mehr bohren musste, bis sie dahinter kam und ihrer Freundin endlich helfen konnte. Auf jeden Fall konnte sie Neji sagen, dass er Shikamaru nicht weiter ausfragen musste, denn dieser schien nicht zu wissen, was Sache war, zumindest nach Temaris Worten zu urteilen. Vielleicht half es aber auch, wenn mal ein Mann mit ihr darüber sprach, wobei sie auch einmal beobachtet hatte, wie Temari mit Genma zusammen unterwegs war und mit ihm auch über etwas sehr ernstes gesprochen hatte…   ~~~   Am Abend, als die Kinder schon schliefen, saßen die Erwachsenen bei einem Glas Wein beieinander. Gaara und Kankuro hatten es sich auf je einem Sessel bequem gemacht, während sich Shikamaru und Temari das Sofa teilten. Allerdings saßen die beiden nicht dicht aneinander gekuschelt auf dem Sofa sondern jeder auf seiner eigenen Seite so weit weg wie es nur ging. Dies lies ihre Brüder natürlich stutzig werden. Sie hatten zwar schon mitbekommen, dass es bei den beiden nicht ganz so rosig lief, was nicht gerade schwer gewesen war, trotzdem verwunderte es sie, denn eigentlich hatten sie gedacht, dass es bei den beiden gar nicht schlecht laufen konnte. Außerdem hatten sie erwartet gehabt, dass Shikamaru viel zu große Angst vor ihnen hatte, als dass er ihre Schwester verletzte. Dem mussten sie wohl aber noch einmal auf die Spur gehen. Aber erst wenn sie mit ihrer Schwester alleine waren, denn dann würde sie sich ihnen am ehesten anvertrauen.   „Wir sind wirklich froh, dich mal wieder bei uns zu haben, Temari“, meinte Gaara nach einer Weile und trank einen Schluck aus seinem Glas.   „Ich bin auch froh mal wieder hier sein zu können. Ich habe euch und meine Heimat wirklich sehr vermisst“, erwiderte er.   „Dann musst du wohl mal wieder öfter zu uns kommen“, konterte Kankuro.   „Ja, bitte Temari. Kankuros Essen schmeckt überhaupt nicht und Matsuri kann auch nicht immer kochen kommen“, mischte sich Gaara mit ein. Temari lachte.   „Sehe ich das richtig: Ihr wollt, dass ich euch öfter besuchen komme, damit ich für euch kochen und den Haushalt schmeißen kann?“, stellte sie fest.   „Nö, wir wollen unsere große Schwester gerne öfter sehen, aber das wäre ein toller Zusatz“, widersprach Kankuro.   „Und was soll ich mit den Drillingen machen? Ich kann die drei doch nicht alleine bei Shikamaru lassen. Dem wäre das doch bestimmt zu viel Anstrengung, stimmt’s Schatz? Und mitnehmen kann ich sie auch nicht, immerhin sind sie erst gerade bei der Akademie eingetreten und da kann ich sie nicht so einfach aus der Schule nehmen“, erklärte sie.     „Wenn du unbedingt mal ne Pause brauchst, pass ich auch mal ein oder zwei Wochen alleine auf die Kinder auf“, fiel Shikamaru ihr in den Rücken.   „Ach dafür hast du wirklich Zeit? Ich dachte, du wärst kaum noch zu Hause, weil du von einer Mission zur anderen läufst“, erwiderte Temari ironisch.   „Wenn ich Naruto frage, kriege ich sicher Urlaub.“   „Ach auf einmal?“   „Temari, geht es dir noch immer darum, dass ich nicht da war, als du krank wurdest? Verdammt du weißt doch, dass es mir leid tut!“   „Es geht nicht darum, Shikamaru. Es geht schon lange nicht mehr darum…“, sagte sie traurig, leise.   Jeder hatte ihre Worte verstanden, hatte gehört, was sie sage und trotzdem verstand keiner den Sinn. Gaara und Kankuro verstanden es noch weniger als Shikamaru. Dieser versuchte sie nun in seine Arme zu nehmen, um sie zu trösten oder für sie da zu sein, je nachdem, was sie nun brauchte, doch Temari wich ihm erneut aus. Sie konnte einfach nicht mehr und ließ sich wieder auf das Sofa fallen, von welchem sie bei ihrem Streit aufgesprungen war. Gaara und Kankuro beobachteten die beiden mit durchdringenden Augen. Sie wollten endlich wissen, was hier los war, denn dies war kein gewöhnlicher Streit, den die beiden hier führten. Shikamaru und Temari waren mit ihren Kindern gerade einmal ein paar Stunden in Suna und schon hatten Temaris Brüder bemerkt, dass etwas falsch bei ihnen lief. Jetzt mussten sie nur noch herausbekommen was… Kapitel 67: Zwei Brüder helfen ------------------------------ 64. Zwei Brüder helfen   „Es ist spät und ich bin müde, ich werde ins Bett gehen“, meinte Shikamaru nach einer Weile und gähnte demonstrativ. Es war mittlerweile wirklich spät geworden, außerdem waren sie den ganzen Tag schon unterwegs. Also war es nur verständlich, dass der größte Faulpelz aller Zeiten nun in sein Bett wollte. Abwartend sah er einen Moment lang zu Temari. Diese würdigte ihn aber keines Blickes. Seufzend erhob er sich also vom Sofa, wünschte Temaris Brüdern noch eine gute Nacht, bevor er das Wohnzimmer schließlich verließ. Er wollte erst gar nicht versuchen, Temari einen Gutenachtkuss zu stehlen, denn sie würde ihm so oder so wieder ausweichen und so langsam hatte er es wirklich satt immer und immer wieder von der Frau seines Lebens zurück gewiesen zu werden. Und so legte er sich deprimiert in sein Bett und schlief wenige Minuten später ein.   Gaara und Kankuro sahen dem Nara ein paar Minuten hinterher, dann legte sich ihr Blick auf Temari. Diese ignorierte das aber gekonnte. Sie wusste, was sie wollten, aber sie wollte nicht. Natürlich hätte ihr klar sein müssen, dass die beiden sie auf ihre Probleme ansprechen würden, aber so schnell?! Sie mussten wirklich Probleme haben, wenn sogar ihre Brüder das so schnell merkten. Aber dennoch wollte sie nicht mit ihnen reden, zuerst musste sie ihre Gedanken ordnen, dann würde sie vielleicht mit ihnen reden. Aus diesem Grund erhob sie sich nun ebenfalls vom Sofa. Ohne auch nur einmal zu ihren Brüdern zu sehen, verließ sie das Wohnzimmer, um ihren Freund ins Bett zu folgen.   „Wir werden morgen reden“, sagte sie, bevor sie das Wohnzimmer endgültig verließ.   Auch ihr sahen die beiden Brüder einen Moment lang hinterher.   „Ich werde ihn umbringen!“, knurrte Kankuro plötzlich. Gaara aber schüttelte den Kopf.   „Du solltest nicht voreilig handeln, ich glaube nicht, dass es seine Schuld ist“, widersprach er.   „Wie kommst du darauf?“, fragte sein Bruder.   „Hast du sein Gesicht nicht gesehen? Hast du nicht gesehen wie frustriert er war? Er weiß genauso wenig, was hier vor sich geht wie wir und er macht sich unendlich sorgen um sie? Glaub mir, er will das alles gar nicht“, erwiderte er. Kankuro dachte an die vergangen Stunden und irgendwie musste er sich eingestehen, dass sein kleiner Bruder mal wieder Recht hatte…   ~~~   Einsam saß sie auf dem Dach des Anwesens und betrachtete die aufgehende Sonne. Wie hatte sie diesen Anblick vermisst?! Sie liebte den Anblick der aufgehenden Sonne am Horizont, aber noch viel mehr liebte sie den Sand. Er gab ihr ein Gefühl von Heimat. Wie hatte sie den Sand, die Wüste und all seine Bewohner vermisst. Temari hatte in all den Jahren gar nicht gemerkt gehabt, wie sehr sie ihre Heimat Sunagakure doch vermisst hatte. Warum war sie eigentlich nicht öfter hier gewesen? Dies war ihre Heimat, ihr halbes Leben hatte sie hier verbracht und nun war sie nach langer Zeit das erste Mal wieder hier. Vielleicht sollte sie ihre Kinder wirklich ab und zu abgeben und hier her zurückkehren, denn hier fand sie ihre Ruhe.   „Schon als wir klein waren, hast du dich immer hierher verzogen, wenn du allein sein wolltest oder traurig war“, erklang plötzlich eine Stimme neben ihr. Temari drehte ihren Kopf herum und sah ihn überrascht an. Sie hatte gar nicht bemerkt, wie er gekommen war, aber das war mal wieder typisch für ihren Bruder.   „Daran erinnerst du dich noch?“, fragte sie schmunzelnd.   „Ja, ich hab dich damals immer wieder beobachtet, außerdem war es auch mein Lieblingsort“, erwiderte er, „und Kankuro hat es eben auch gesagt. Er wartet unten in der Küche.“   „Ihr lasst nicht locker, oder?“, fragte sie spöttisch.   „Temari, wir machen uns nur sorgen um dich. Du bist unsere große Schwester, außerdem haben wir das Gefühl, dass deine Kinder darunter leiden. Ich weiß heute ist Weihnachten, aber ich denke, ihr solltet euer Problem schnell Lösen. Und wenn ihr Hilfe braucht, sind wir für dich und auch für Shikamaru da“, sagte Gaara ruhig.   Temari seufzte auf.   „Lass uns in die Küche gehen, dann werde ich euch alles erzählen, was passiert ist, allerdings muss ich euch bitten Stillschweigen zu wahren, denn Shikamaru weiß nichts davon“, gab sie schließlich nach.   „Das war uns nach gestern Abend auch klar.“   „Woher?“   „Nun dein Shikamaru hatte einen ganz leidenden und verzweifelten Blick, als wüsste er einfach nicht, was du wolltest, was dein Problem war. Ist dir das nie aufgefallen? Jedes Mal, wenn du seine Annäherungsversuche abgeblockt hast? Er tat uns schon fast leid“, meinte Gaara, während er ihr dabei half wieder durchs Fenster ins Haus zu klettern.   „Zu unserer Jugend war das noch leichter“, lachte Temari.   „Wie sich das anhört, als wärst du mittlerweile steinalt.“   „Bin ich das nicht auch irgendwie? Ich bin fast dreißig Jahre alt, habe drei umwerfende Kinder, komme meinem Job als Kunoichi schon ewig nicht mehr nach und sehe meine kleinen Brüder kaum“, erwiderte sie, wobei sie zum ende immer leiser, immer trauriger wurde.   „Fehlt nur noch, dass du diese Schnarchnase heiratest“, erklang eine weitere Stimme.   „Keine Sorge, so schnell passiert das schon nicht, denn eigentlich haben wir noch nie darüber gesprochen, außerdem ist es ganz gut so, wie es ist“, erwiderte sie. Mittlerweile waren die Geschwister in der Küche angekommen, wo sich jeder von ihnen einen heißen Tee nahm.   „Bist du sicher, dass alles ok ist, so wie es ist?“, hakte Gaara misstrauisch nach.   „Gut alles war bis vor drei Monate mehr als ok“, erwiderte sie bissig. Es nervte sie schon irgendwie, dass ihre Brüder es einfach nicht dabei belassen wollten.   „Und was ist vor drei Monaten passiert?“   „Da ich etwas mit den Nerven am Ende war, hat mich Genma auf eine Trainingsrunde eingeladen, um mal den ganzen Frust und Stress abzuarbeiten. Dabei haben wir beide es aber leider etwas übertrieben. Nun ja, es endete damit, dass ich zusammengeklappt bin und man mich ins Krankenhaus bringen musste“, begann Temari zu erzählen, wobei sie in ihre Tasse blickte.   „Das wird eine längere Geschichte, oder?“, unterbrach sie Kankuro. Temari nickte seufzend.   „Dann lasst es uns auf dem Sofa gemütlich machen“, schlug er vor. Die anderen beiden stimmten zu. Und so gingen sie zusammen ins Wohnzimmer, wo sie es sich gemütlich machten.   ~~~   Gähnend öffnete er seine Augen. Ein Blick auf die andere Seite des Bettes bewies ihm, dass Temari schon wieder auf. Zu gerne würde er noch liegen bleiben, doch er wusste, dass das nach hinten losgehen könnte. Also rappelte er sich auf und stieg aus dem Bett. Seine ersten Schritte führten ihn nicht zuerst ins Badezimmer, sondern in das Zimmer seiner Kinder, welche noch friedlich schlummerten. Selbst hier in einem anderen Reich wollten sie nicht in getrennten Zimmern schlafen. Irgendwie fand er es schon seltsam. Eigentlich hatten er und Temari gedacht, dass sie spätestens mit fünf alle ein eigenes Zimmer haben wollte, aber da hatten sie sich wohl geirrt, denn die drei waren unzertrennlich. Ihm aber sollte es nur Recht sein. Seufzend wendete sich Shikamaru von seinen Kindern ab und machte sich auf den Weg ins Badezimmer. Er würde die Drillinge noch ein wenig schlafen lassen, bevor er sie weckte. Sie hatten sich ihren Schlaf verdient. Shikamaru würde sich nun erst mal eine Duschte gönnen und sich dann in der Küche einen Tee machen, bevor er nach Temari suchen wollte.   ~~~   „Also noch mal: Du bist ins Krankenhaus gekommen und hast dort erfahren, dass du im vierten Monat schwanger bist?! Drei Fragen: 1. Warum hast du es nicht gemerkt? 2. Wo ist das Kind? 3. Warum hast du nichts gesagt?!“   „Könntest du mich die Geschichte zu ende erzählen lassen, Kankuro, bevor du dumme Fragen stellst?“, fuhr Temari ihn an.   „Ist ja gut! Mich verwirrt das nur alles!“   „Ich hab ja gesagt, dass es kompliziert ist.“   „Was soll das denn bitte schon wieder heißen?! Meinst du ich bin zu dumm, um es zu verstehen?“   „Das hab ich nicht gesagt!“   „Aber gedacht!“   „Könntet ihr bitte eure dämlichen Streitereien bis nach der Geschichte warten lassen?“, knurrte Gaara böse. Er wollte nun endlich wissen, was hier gespielt wurde.   „Ist ja gut… Also bei der Untersuchung ist ihnen leider ein Fehler unterlaufen, denn sie haben nicht gemerkt, dass ich mehr abbekommen habe. Sie haben einen kleinen Riss im inneren übersehen. Dieser ist in den kommenden Wochen immer größer geworden. Sakura meinte, ich hätte mir zu viel zu gemutet, aber was sollte ich machen, Shikamaru war nie da und ich konnte ihm ja nicht zwischen Tür und Angel sagen, dass ich schwanger bin.“   „Daher auch die Bemerkung von gestern Abend“, stellte Gaara fest. Temari nickte.   „Vor einem Monat ist… es passiert“, fuhr sie stockend fort und biss sich auf die Lippen. Noch immer fiel es ihr schwer darüber zu reden. Das sahen auch ihre Brüder.   „Was ist passiert, Temari?“   „S-sie i-ist… sie ist… wegen mir… i-ich“, schluchzte die Blondine. Überrascht sahen Gaara und Kankuro ihre Schwester an. Noch nie hatten sie sie so erlebt. Aber, obwohl Temari nicht zu ende gesprochen hatte, wussten sie, was passiert war.   „Sie ist Tod, oder Temari?“, fragte Gaara. Temari nickte.   „Wem hast du davon erzählt?“, hakte nun auch Kankuro nach, welcher seine Schwester in seinen Armen hielt, um sie zu trösten.   „Sakura, Genma und Kurenai“, erwiderte Temari leise. Noch immer schaffte sie es nicht ihren Brüdern in die Augen zu sehen. Gab sie sich doch nach wie vor die Schuld an allem.   „Du hast Shikamaru also nie gesagt, dass du schwanger warst und sein Kind verloren hast?“, stellte Gaara fest.   „Nein“, sagte sie mit klarer Stimme.   Genau in dem Moment konnten die drei ein lautes Klirren vernehmen, das verkündete, dass so eben etwas zu Boden gefallen war. Sofort richteten sich ihre Blicke zur Tür. Erschrocken sah Temari in die leeren Augen ihres Gegenübers. Kapitel 68: Und noch mehr Streit -------------------------------- 65. Und noch mehr Streit   Genau in dem Moment konnten die drei ein lautes Klirren vernehmen, das verkündete, dass so eben etwas zu Boden gefallen war. Sofort richteten sich ihre Blicke zur Tür. Erschrocken sah Temari in die leeren Augen ihres Gegenübers.   Geschockt. Das war der richtige Ausdruck. Ja, er war geschockt. Geschockt und sauer. Natürlich hätte er nicht lauschen dürfen. Er hatte schon oft genug lernen müssen, dass das nach hinten losging, aber er hatte einfach keinen anderen Weg gesehen. Seit Wochen versuchte er herauszubekommen, was passiert war und nun lag die Lösung direkt vor ihm. Er hatte keine Wahl gehabt.   Natürlich hatte Shikamaru gewusst gehabt, dass es keine Lappalie sein würde, die sie mit sich herum trug. Er kannte Temari. Wenn sie ihm etwas verschwieg, dann war es etwas Großes. Dass es aber so groß sein würde, hätte er nicht gedacht gehabt. Wieso hatte er nie etwas bemerkt? So eine Schwangerschaft bemerkte man doch, immerhin war sie bereits im siebten Monat gewesen. Er hätte etwas sehen müssen! Nein, eigentlich nicht… Wie hätte er denn etwas sehen können, er war doch nie da gewesen. Sie hatte Recht gehabt am Abend zuvor. Es ging schon lange nicht mehr darum, dass er die ganze Zeit weg war, denn daraus hatte sich ein viel größeres Problem entwickelt. Aber wieso hatte sie ihm nie etwas erzählt?   „Shikamaru…“, holte eine hauchzarte Stimme ihn aus seinen Gedanken. Shikamaru hob seinen Kopf und sah direkt in die blaugrünen Augen von Temari, welche ein Stück näher gekommen war. Wie schon so oft biss sie sich auf die Lippe und sah ihn aus traurigen Augen an. Warum hatte er das nie bemerkt? Ihre traurigen und verzweifelten Augen, die das Lächeln, welches sie zur Schau trug, nie erreicht hatte. Er war so blind gewesen. Er hätte einfach mehr auf seine Liebste achten müssen.   Als Temari aber seine Hand mit ihrer berühren wollte, zuckte er zurück. Wieso er das tat? Er hatte keine Ahnung. Sein Verstand hatte mit der Erkenntnis abgeschaltet, dass er erneut Vater geworden war und sein Kind dann auch noch wieder verloren hatte. Er wusste einfach nicht, was er machen sollte.   „Warum hast du nie etwas gesagt, Temari?“, fragte er forsch. Wieso war er forsch? Er wollte nicht so klingen. Er wusste doch, dass sie es nicht aus Boshaftigkeit getan hatte. Dennoch konnte er es einfach nicht verhindern.     „Wie hätte ich es dir denn sagen sollen? Du warst dauernd weg. Hättest du gerne zwischen Tür und Angel erfahren, dass du Vater wirst?!“, erwiderte sie und trat wieder einen Schritt zurück.   „Du hättest es mir sagen können, nachdem du gewusst hast, dass es Tod war. Ich war die ganze Zeit dagewesen“, konterte er. Temari aber lachte nur bitter.   „Hast du eigentlich eine Ahnung davon, wie sehr es schmerzt zu wissen, dass dein Kind in dir gestorben ist? Du hast absolut keine Ahnung, wie es sich anfühlt, sein Kind zu verlieren!“, meckerte sie.   „Ich hätte dir doch helfen können. Du hättest einfach nur etwas sagen müssen, ich hätte dir darüber hinweggeholfen!“   „Du bist so dumm, Shikamaru, siehst du denn nicht, was ich vorhatte? Ich habe versucht dir diesen Schmerz zu ersparen! Ich wollte nicht, dass du oder eines von den Kindern dasselbe fühlen sollte, wie ich. Ich wollte euch davor beschützen. Darum habe ich keinem etwas erzählt!“, schrie sie verzweifelt.   Temari verstand einfach nicht, wieso ihr sonst so schlauer Freund seine Augen vor dem ganzen verschloss. Sah er denn nicht, dass sie ihre Familie beschützen wollte, dass sie versucht hatte, einmal etwas richtig zu machen, nachdem sie ihr Kind umgebracht hatte. Sie wollte doch auch nur ein einziges Mal eine gute Mutter und Freundin sein. Was war so falsch daran? Konnte denn keiner sehen, wie sehr sie sich bemühte? Konnte ihr nicht mal jemand sagen, dass sie das gut machte? Sie hatte doch keine Ahnung wie das ging. Nie hatte sie diese Liebe erfahren dürfen, weder von ihrer Mutter noch von ihrem Vater, nur Yashamaru hatte ihnen gezeigt, wie es ging, liebe zu zeigen, aber auch er war irgendwann mal gegangen und dann waren sie wieder alleine gewesen. Woher sollte sie also wissen, wie es wirklich ging, wenn sie jahrelang ihre Gefühle versteckt hatte?!   Shikamaru aber sah das alles ganz anders. Er konnte einfach nicht verstehen, warum sie das getan hatte. Er hatte ihr doch immer und immer wieder gezeigt, dass er für sie da war, dass er sich um sie kümmerte und gerne auch ihr leid teilte, obwohl ihm so was normal viel zu anstrengend wäre. So oft hatte er es ihr gesagt, aber wie üblich war es ihr egal. Es kam ihm so vor als würde sie alles ignorieren, was er sagte und das mit Absicht. Auch jetzt hatte er das Gefühl, als würde sie nur versuchen, ihren Kopf aus der Schlinge zu ziehen. Dass das nicht stimmte, war ihm in seinem Inneren natürlich klar, aber den Gedanken verdrängte er noch.   „Weißt du, Temari, nicht nur du hast gelitten, sondern auch deine Kinder und ich. Ich weiß ja, dass es dir schwer fällt deine Gefühle für mich zu zeigen, aber solltest du nicht wenigstens an deine Kinder denken? Diese sind nämlich gar nicht so dumm, wie du denkst. Sie haben genau gesehen, wie schlecht es dir ging und wie du jeden Tag mehr zerbrochen bist“, erwiderte er arrogant. Die Ohrfeige, welche daraufhin folgte, hatte er schon vorher kommen sehen, denn genau in dem Moment, als er die Worte ausgesprochen hatte, verfluchte er sie auch sogleich wieder. Wie kam er nur auf solch blöde Ideen?! Eigentlich könnte er sogar froh sein, dass es nur eine Ohrfeige war, denn schon alleine Temari hätte ihn zu früheren Zeiten in Stücke gerissen – was seine Thesen nur noch mehr wiederlegten – aber dann waren da ja auch noch ihre beiden Brüder. Ein Blick zu ihnen bestätigte dem Nara, dass es beiden unglaublich schwer fiel, sich zurück zu halten.   Natürlich waren Gaara und Kankuro sauer. Niemand durfte so mit ihrer Schwester reden! Warum sie dann nichts taten? Sie wussten, dass dieses Gespräch sein müsste, damit Temari wieder glücklich werden konnte. Und auch wenn es ihnen nicht wirklich gefiel, so mussten sie sich da raushalten, denn das hier mussten die beiden alleine austragen. Sie blieben nur, um aufzupassen, dass sie sich nicht gegenseitig die Köpfe einschlugen, wobei es wahrscheinlicher war, dass Shikamaru sie vorher mit seinem Schatten aufhielt, dennoch wollten sie lieber auf Nummer sicher gehen. Dass Gaara seinen großen Bruder dabei mit seinem Sand aufhalten musste, war ihm schon vorher klar gewesen. Nur gut, dass er für seinen Job als Kazekage darin geübt war, einen kühlen Kopf zu bewahren, denn sonst wäre er sicher der erste gewesen, der dem Nara den Kopf eingeschlagen hätte.   „Was fällt dir eigentlich ein?! Redet man so neuerdings mit seiner Freundin?“, schrie sie ihn an. Shikamaru schnaubte.   „Bist du das, Temari? Bist du wirklich meine Freundin? Du zeigst mir eigentlich nie, dass du mich liebst. Du vertraust mir nicht und du erzählst mir auch nichts mehr, nein, das ist nicht ganz richtig, du hast mir noch nie vertraut. Also beantworte mir eine Frage, Temari. Bist du meine Freundin?“, fragte er mit ruhiger Stimme. Er wusste, dass er seine Gedanken nicht hätte aussprechen dürfen, aber er hatte es nicht ändern können. Es frustrierte ihn einfach so sehr.   Temari aber sah ihren Freund schockiert an und da war sie nicht die einzige. Eigentlich hatte sie immer gedacht gehabt, dass er wusste, warum sie so war, wie sie war, dass es ihm egal war, dass es ihm reichte, dass er wusste, dass sie ihn liebte. Aber da hatte sie sich wohl getauscht. Er dachte wirklich, dass sie ihn nicht liebte... Mit einem Mal verschwand die Wut und der Schock aus ihren Augen und machten so einer tiefen Traurigkeit platz. Eigentlich hatte sie geglaubt gehabt, dass sie niemals wieder so fühlen würde, aber auch da hat sie sich getauscht. Aber was sollte sie machen? Es verletzte sie einfach so sehr, dass ihr sogar in den Sinn kam, dass es vielleicht wirklich gut war, das hier auszutragen, denn dann wäre sie wenigstens bereits in ihrer Heimat, wenn sie sich trennten, denn genau danach sah es gerade aus.   „Meinst du das wirklich ernst, Shikamaru?“, fragte sie leise.   „So langsam glaube ich, dass die Leute im Dorf wirklich Recht haben, mit dem, was sie sagen… Wie kann eine Frau eine gute Mutter sein, die gar nicht weiß, was Liebe wirklich ist.“   „Seit wann hörst du darauf, was die Leute im Dorf sagen? War es dir sonst nicht immer egal, was sie gesagt und gedacht haben? Warst es nicht du, der meinte, ich solle nicht auf sie hören?!“   „War es auch, zumindest solange, bis es um das Wohl meiner Kinder ging, Temari.“   „Und was haben die Drillinge mit uns zu tun?“   „Sie haben viel mehr damit zu tun, als dass du dir vorstellen kannst, denn meine Eltern wollen sie uns wegnehmen, sollten wir unsere Probleme nicht langsam in den Griff bekommen. Sie machen sich nämlich große Sorgen um das Wohl unserer Kinder, weil sie unter uns leiden, falls es dir noch nicht aufgefallen ist, Temari!“   „Und das gibt dir das Recht, zu behaupten, ich sei eine schlechte Mutter, für dich keine Freundin und würde keine Liebe empfinden oder geben können?!“, fauchte Temari.   Shikamaru aber gab ihr keine Antwort. Er sah sie einfach nur mit steinerner Mine an. In seinen Gedanken schrie er sich gerade selber an, wie absurd das alles war. Er wusste ebenso sehr wie Temari auch, dass kein Wort davon wahr war. Temari war eine gute Mutter, sie tat ihr bestes für ihre Kinder und für ihn war sie die beste Freundin auf der ganzen Welt, denn sie wusste genau, was er brauchte. Warum er diesen Mist erzählte? Er wusste es nicht. Er hatte sich einfach in Rage gebracht. Gerne würde er diese Worte wieder zurücknehmen, aber dafür war es bereits zu spät, denn Temari  hatte seine Mimik schon falsch interpretiert.   Die Blondine senkte ihren Kopf und biss sich auf ihre Lippen. Sie spürte bereits, wie die Tränen ihn ihr hochkommen wollten, aber diese Genugtuung wollte sie ihm nicht geben. Sie würde nicht vor ihm in Tränen ausbrechen. Langsam hob sie ihren Kopf wieder und sah Shikamaru bitterböse an.   „Du bist das größte Arschloch, das mir je untergekommen ist, Shikamaru Nara, aber weißt du was, da ich ja nicht deine Freundin bin, weil ich keine Liebe empfinde, können wir das auch ganz schnell vergessen. Es. Ist. Aus. Shikamaru! Ich hasse dich!“, schrie sie ihn an. Dass ihre Kinder sie hören könnten, kam ihr in dem Moment gar nicht in den Sinn. Temari spürte nur die Wut in ihren Knochen, weshalb sie sich umdrehte und zum Flur stürmte, wo sie die Haustür öffnet und mit einem lauten Knall das Haus verließ, ohne dass jemand sie daran hätte hindern können.   Geschockt sah Shikamaru ihr hinterher. Zu etwas anderes war er auch gar nicht mehr fähig. Durch seinen Kopf raste nur ein Gedanke: Sie hat Schluss gemacht! Shikamaru wusste gar nicht, wie es dazu gekommen war. Sie hatten doch gerade noch über ihre Probleme geredet. Wie konnte das nur so ausarten? Ein Wort war dem anderen gefolgt, ohne dass sie es hätten auf halten können. Aber es schien nicht nur ihm so zu gehen, denn auch Gaara und Kankuro sahen ihrer Schwester geschockt hinterher. Natürlich wussten sie, dass diese Situation nicht leicht für sie war, nein eigentlich wussten sie es nicht, sie hatten keine Ahnung davon wie es war ein Kind zu verlieren, aber dass sie so weit ging… Sie liebte Shikamaru über alles. Das schrieb sie ihnen oft genug in ihren Briefen und das hieß schon was, immerhin fiel es ihrer Schwester wirklich schwer über ihre Gefühle offen zu reden, auch wenn sie das schon ein wenig gebessert. Wahrscheinlich war dies auch das Hauptproblem. Eine andere Frau hätte sicher mit ihrem Freund darüber gesprochen, aber nicht Temari. Sie wollte die Menschen einfach nicht mit ihren Gefühlen belasten und das musste Shikamaru lernen. Er musste lernen, wie er erkannte, dass sie etwas bedrückte, was es war und wie er es bekämpfen konnte. Dass das nicht gerade einfach war, vor allem wenn es um ihre Schwester ging, war den beiden Brüdern natürlich klar, dennoch hätte es nicht so weit kommen dürfen.   „Willst du Mama nicht endlich hinterherlaufen, Papa!“, holte eine böse Kinderstimme die drei Männer aus ihren Gedanken. Kapitel 69: Alle suchen nach Temari ----------------------------------- 66. Alle suchen nach Temari   „Willst du Mama nicht endlich hinterherlaufen, Papa!“, holte eine böse Kinderstimme die drei Männer aus ihren Gedanken.   Natürlich. Die Drillinge. Eigentlich hatten sie ja fast schon damit gerechnet, dass die Drillinge etwas von dem allen mitbekamen, allerdings hatten sie gehofft, dass die drei vielleicht einen sehr tiefen Schlaf hatten und doch nicht bemerkten, dass ihre Eltern sich gerade stritten, aber wieder einmal hat die Realität das Schicksal geschlagen. Die drei wussten bescheid und zwar genau. Dass zeigte ihm Satsuki, welche mit verschränkten Armen in der Tür stand und ihren Vater mit bösen Augen fixierte. Ihre Brüder standen hinter ihr und stärkten ihr den Rücken.   Shikamaru aber konnte sie nur anstarren. Wie versteinert stand er da. Tausende von Gedanken rasten in seinem Kopf herum. Einer aber stach deutlich hervor. Noch immer war es der Gedanke daran, dass Temari ihn soeben verlassen hatte. Er wusste, dass seine Tochter recht damit hatte, was sie sagte. Er sollte ihr sofort hinterherrennen, aber es ging nicht. Shikamaru konnte sich einfach nicht bewegen, denn, als sie ihm diese Worte an den Kopf geschrien hatte, war für ihn eine Welt zusammen gebrochen. Temari war sein Leben, sein ein und alles und dass er nun daran Schuld war, dass sie ihn verlassen wollte, traf ihn hart.   Dies sahen auch Gaara und Kankuro. Am liebsten hätten sie Shikamaru für seine Worte verprügelt, jedoch waren die Drillinge nun wichtiger, denn es sah nicht so aus, als würde ihr Vater sich um sie kümmern können. Außerdem wussten die beiden Brüder genau, dass die drei nur so taten als wären sie stark, doch in Wirklichkeit hatten sie Angst. Sie hatten große Angst. Das konnten sie an ihren Augen sehen. Warum sollten sie auch keine Angst haben? Sie waren gerade mal sieben Jahre alt. Da war es nur normal, dass sie sich so benahmen. Sie waren eben noch Kinder, auch wenn sie immer wieder versuchten erwachsener zu wirken.   Aus diesem Grund warf Gaara seinem Bruder auch einen vielsagenden Blick zu, denn der Braunhaarige auf anhieb verstand. Lächelnd ging er auf die Kinder seiner Schwester zu und kniete sich vor seiner Nichte auf den Boden. Diese sah ihn verwirrt jedoch nur verwirrt an.   „Ok, was hältst du davon, Prinzessin, Gaara und ich kümmern uns um deinen Papa, während du mit deinen Brüdern schon mal nach eurer Mama sucht. Wenn euer Papa dann wieder zu Vernunft gekommen ist, werden wir euch folgen. Deal?“, schlug er vor und hielt dem kleinen Mädchen seine Hand hin. Ohne viel darüber nach zu denken, schlug Satsuki ein, danach fiel sie ihrem Onkel in die Arme und flüsterte ihm ein Danke ins Ohr. Kankuro strich ihr durchs Haar, bevor er sie und ihre Brüder durch die Haustür entließ, dann widmete er sich wieder zusammen mit Gaara Shikamaru, denn dieser starrte noch immer durch die Gegend.   Die Drillinge standen währenddessen vor dem Anwesen und dachten darüber nach, wo ihre Mutter sein konnte.   „Ich denke, es geht schneller, wenn wir uns trennen. Wir waren noch nie hier mit Mama, also wissen wir auch nicht, wo sie sein könnte. Und wenn wir auf dem Weg an Tante TenTens und Onkel Nejis zu Hause vorbeikommen können wir sie fragen, ob sie uns helfen“, schlug Satsuki vor. Akira und Masato dachten einen Moment darüber nach, letztendlich stimmten sie aber doch zu, da ihre Schwester Recht hatte. Es würde schneller gehen, wenn sie sich trennten und jemanden um Hilfe fragten. Also trennten sich die drei und machten sich alleine auf die Suche nach ihrer Mutter in einem Dorf, das sie nicht kannten.   ~Bei Shikamaru & Co~   „Scheiße!“, fluchte Shikamaru plötzlich.   „Schön, dass du das auch schon gecheckt hast, Nara“, erwiderte Kankuro bissig.   „Kankuro!“, wurde er jedoch sofort von Gaara zurechtgewiesen. Dies war nicht der richtige Moment, um dem Nara Vorwürfe zu machen. Das sollte sein großer Bruder eigentlich wissen. Aber manchmal hatte er das Gefühl, dass nicht er der jüngere war sondern Kankuro, zumindest wenn man nach seinem Verhalten ging.   Shikamaru aber kümmerte sich schon gar nicht mehr um die beiden Brüder. Er war bereits auf dem Weg zur Tür, um nach Temari zu suchen, als er von ihnen zurückgehalten wurde.   „Wo willst du hin?“, fragte Kankuro und stellte sich dem Jüngeren in den Weg.   „Wohin wohl? Ich will Temari suchen!“, fuhr er ihn an, wobei er versuchte sich an Kankuro vorbei zu schieben. Dieser dachte aber gar nicht daran den Nara vorbei zu lassen.   „Denkst du, dass das der richtige Weg ist, Shikamaru?“, mischte sich nun auch Gaara mit ein und warf ihm einen prüfenden Blick zu.   „Was meinst du damit?“   „Meinst du nicht, dass es besser wäre, wenn du erst einmal richtig über eure Situation nachdenkst, um einen klaren Kopf zu bekommen?! Wenn du jetzt zu Temari gehst, wird es genauso ablaufen, wie eben auch. Ein Wort wird das andere ergeben.“   Shikamaru schloss seine Augen und atmete tief durch. Er wusste, dass Gaara Recht hatte, aber…   „Wenn ich jetzt nicht gehe, wird sie mir später nicht mehr verzeihen“, konterte er.   „Glaub mir, sie wird“, wieder sprach Gaara.   „Außerdem sind die Drillinge auf der Suche nach ihr.“   „Die Drillinge?“, schrie Shikamaru entsetzt. „Ihr lasst die drei hier wirklich alleine herum laufen? Sie kennen Sunagakure überhaupt nicht!“   „Mach dir mal nicht ins Hemd, Shikamaru, im Dorf leben genügend Menschen, die sie notfalls nach Hause bringen könnten und die Wachen würden sie niemals passieren lassen. Außerdem sind sie ja nicht alleine sondern zu dritt“, erwiderte Kankuro.   „Er hat Recht, Shikamaru. Momentan ist es wichtiger, dass du das mit Temari klärst. Du weißt genau wie sie sein kann. Da kannst du nicht einfach mit einer Entschuldigung ankommen und alles ist wieder vergessen. Deine Worte haben sie wirklich verletzt“, pflichtete Gaara seinem Bruder bei.   „Klärt das oder deine Eltern sind nicht mehr die einzigen, die sich dann in eure Beziehung und die Erziehung eurer Kinder einmischen, denn Temari ist für uns das wichtigste auf der Welt und auch die Drillinge lassen wir nicht einfach so im Stich. Nur dass das klar ist“, fügte Kankuro noch drohend hinzu.   ~Masato~   Angestrengt dachte der kleine Junge nach. Gut, er und seine Geschwister hatten sich getrennt, um ihre Mutter schneller finden zu können, allerdings machte das die Sache nicht unbedingt leichter, denn noch immer war Sunagakure ein riesiges Dorf, das sie nicht kannten. Sie hatten absolut keine Ahnung, wo ihre Mutter sein konnte. Nie oder nur selten sprach sie über ihre Heimat. Die Drillinge wussten zwar, dass sie den Sand vermisste, weshalb ihr Papa versucht hatte ihr den Sand etwas näher zu bringen, allerdings brachte sie das auch nicht weiter, denn hier in Suna war überall Sand. Wo würde sich ihre Mutter also verstecken? Er hatte keine Ahnung, aber er hatte eine Idee, wer es wissen könnte. Schnell schlug er einen neuen Weg ein. Er musste sie schnell finden.   ~Akira~   Auch Akira hatte keine Ahnung, wo seine Mutter sein konnte. Aber wie sein Bruder auch hatte er bereits einen Plan. Allerdings war er dabei ein wenig schneller gewesen als sein Bruder, denn er stand bereits vor der Tür und wartete darauf, dass ihm diese geöffnet wurde. Seine Hände hatte er dabei in seine Hosentaschen geschoben. Genussvoll gähnte er. Diese ganze Situation nervte ihn total. Es nervte ihn, dass sich seine Eltern verkracht hatten. Es nervte ihn, dass sie das jetzt ausbaden mussten. Aber vor allem nervte es ihn, dass es so früh am Morgen war. Eigentlich hatte er nämlich gehofft, dass wenigstens hier lange schlafen konnte, aber da hatte er sich wohl getäuscht…   „Oh… Hallo Akira. Was machst du denn hier?“, wurde er überrascht begrüßt, nachdem die Tür geöffnet worden war.   „Ich brauche deine Hilfe, Tante TenTen“, erwiderte er.   „Und wobei?“, hakte die Braunhaarige nach, wobei sich eine ihrer Augenbrauen hob.   „Papa hat mistgebaut und Mama ist abgehauen. Nun suchen wir nach Mama, aber wir wissen nicht, wo sie ist“, erklang plötzlich eine weitere Stimme. Akira und TenTen blickten überrascht zu der Person, die gesprochen hatte.     „Ich würde sagen, zwei dumme ein Gedanke“, meinte Akira trocken.   „Fehlt nur noch, dass auch Satsuki kommt“, erwiderte Masato. Das helle Lachen TenTens verwirrte sie aber.   „Ich bin mir sicher, dass eure Schwester nicht hierher kommen wird?“   „Warum denn nicht?“   „Weil sich eure Schwester in eure Mutter hineinversetzen kann, wird sie sicher wissen, wo sie ist, im Gegensatz zu euch“, konterte sie kichernd.   „Dann wirst du uns ja sicher sagen können, wo Mama ist, immerhin bist auch du eine Frau“, schlussfolgerte Akira. TenTen aber schüttelte den Kopf.   „Du missverstehst mich Kleiner. Es liegt nicht daran, dass Satsuki ein Mädchen ist, sondern daran dass eure Schwester eine ganz besondere Beziehung zu eurer Mutter hat. Das werdet ihr verstehen, wenn ihr älter seid“, erklärte sie. „Aber ich werde euch trotzdem helfen.“   Die beiden Brüder verstanden nicht wirklich, was TenTen ihnen erklärte. Trotzdem erklärten sie sich bereit mit TenTen auf die Suche zu gehen. Vielleicht fanden sie ihre Mutter so besser, immerhin kannte ihre Tante die Stadt wesentlich besser als sie. Und so machten sie sich zusammen mit Neji und TenTen auf die Suche nach Temari.   ~Sabakuno-Anwesen~   „Und was machen wir jetzt?“, fragte Kankuro nach einer Weile planlos.   „Ganz einfach. Ich koche und ihr schmückt, immerhin haben wir dieses Mal auch drei Kinder zu Weihnachten bei uns“, erwiderte Matsuri. Kurz nachdem Shikamaru gegangen war, war das braunhaarige Mädchen vorbeigekommen. Schon vorher hatten sie geklärt gehabt, dass sie für den heutigen Tag kochen würde, damit Temari Zeit mit ihren Kindern verbringen konnte, immerhin hatte sie Urlaub.   „Muss das mit dem Schmücken sein, Matsuri?“, fragte Gaara missmutig.   „Natürlich! Oder willst du dass die Drillinge kein schönes Weihnachtsfest haben“, konterte Matsuri.   „Wenn es denn sein muss…“, brummte der Sabakuno, schnappte sich seinen Bruder und begab sich ins Wohnzimmer. Er hatte schon früh von Temari lernen müssen, dass man sich einer Frau nicht wiedersetzte, denn meisten ging das nach hinten los, außerdem wollte er, dass seine Neffen und seine Nichte ein schönes Fest bei ihnen hatten. Es tat ihm leid, dass er nur wenig Zeit mit ihnen verbringen konnte, weshalb er die, die ihm blieb mit ihnen ausnutzen wollte. Das gleiche galt aber auch für seine große Schwester. Er vermiss sie wirklich sehr…   ~Satsuki~   Im Gegensatz zu ihren Brüdern war Satsuki nicht sofort losgerannt. Sie hatte überlegt. Das kleine Mädchen hatte versucht sich in ihre Mutter hinein zu versetzten. Natürlich ging das nicht so leicht, denn ihre Mutter zeigte eigentlich nie eine Blöße oder sprach über ihre Gefühle. Auch von ihrer Heimat sprach sie nur selten. Plötzlich aber schoss dem Mädchen ein Gedanke durch den Kopf. Es war schon lange her, aber sie konnte sich noch gut daran erinnern, was ihre Mama damals erzählt hatte. Ein Lächeln huschte über das Gesicht des Mädchens dann rannte sie los. Sie wusste genau, wo ihre Mutter war.   ~Temari~   Einsam saß sie im Sand. Weit und breit war kein anderer Mensch, zumindest kein Lebender. Ihr Blick war starr auf den Grabstein gerichtet. In feinen Buchstaben stand dort Karura Sabakuno geschrieben. Warum sie gerade vor dem Grab ihrer Mutter saß? Das wusste sie nicht. Ihre Beine hatten sie einfach hierher getragen. Vermutlich weil sie der Meinung war, dass sie nun den Rat  ihrer Mutter mehr denn je brauchte. Temari wusste, dass sie ihr nicht antworten würde, es nicht mehr konnte, aber es half ihr, sich den Schmerz von der Seele zu reden. Sie hatte das einfach gebraucht. Es ging ihr nun auch schon viel besser, außerdem hatte sie dadurch einen klareren Kopf bekommen. Temari sah ein, dass sie beide überreagiert hatten, trotzdem wollte sie noch nicht zurückkehren. Zuerst sollte sich die Situation ein wenig beruhigen, denn sonst würden sie gleich wieder streiten und das war nicht der Sinn der ganzen Aktion. Temari wollte sich endlich wieder mit Shikamaru vertragen, denn der ganze Streit ging ihr langsam auf die Nerven. Es konnte so einfach nicht weitergehen. Das war auch ihr langsam klargeworden…   „Mami?“, holte eine zarte Stimme sie aus ihren Gedanken zurück. Temari erschrak und wendete sich zu dem kleinen Mädchen um. Dieses hatte den Kopf ein wenig schief gelegt und lächelt ihre Mutter mit diesem Unschuldigen Lächeln an, dass Temari keine andere Wahl hatte als ebenfalls zu lächeln. Sie breitete ihre Arme aus und sah ihre Tochter auffordernd an. Es dauerte nicht lange und schon lag Satsuki in den Armen ihrer. Schützend legte sie ihre Arme um ihre Tochter.   „Du hast alles mitbekommen, oder Satsuki?“, fragte Temari leise. Das Mädchen in ihren Armen nickte.   „Ach das mit…“, wollte Temari fragen, allerdings blieb ihr die Sprache weg. Satsuki aber verstand und nickte erneut.   „Das tut mir leid kleines“, murmelte Temari leise. Dieses Mal schüttelte Satsuki aber den Kopf.   „Das stimmt nicht, Mama, wir hätten nicht lauschen dürfen“, erwiderte sie. Temari strich ihrer Tochter führsorglich durch die Haare.   „Du bist ein wundervolles Mädchen, Satsuki“, flüsterte sie ihr leise zu.   „Aber nur weil du eine so gute Mama bist“, meinte Satsuki. Nun war es Temari die den Kopf schüttelte.   „Das stimmt nicht, Maus, ich habe schon vieles in meinem Leben falsch gemacht“, widersprach sie.   „Für mich bist du die beste Mama auf der Welt. Akira und Masato sehen das auch so. Du machst alles super Mami“, beharrte das kleine Mädchen.   Temari wollte gerade wiedersprechen, als eine weitere Stimme erklang.   „Sie hat Recht, du bist die beste Mutter, die ich mir vorstellen kann!“ Kapitel 70: Gespräche --------------------- 67. Gespräche   Temari wollte gerade wiedersprechen, als eine weitere Stimme erklang.   „Sie hat Recht, du bist die beste Mutter, die ich mir vorstellen kann!“   Überrascht drehte Temari sich um. Sie hatte wirklich nicht gedacht, dass er hierher kommen würde, dass er sie überhaupt gefunden hatte, verwunderte sie. Wobei… eigentlich nicht wirklich. Er kannte sie gut. Es gab hier in Suna nur zwei Orte, wo sie nach Hilfe suchte. Das eine waren ihre Brüder, das andere ihre Mutter. Beide Parteien waren gute Zuhörer. Dennoch bedeutete es ihr viel, weil es ihr zeigte, dass er sie kannte, dass er ihr zuhörte, dass er sie liebte.     „Hey, bitte weine nicht, Temari!“, flüsterte er ihr leise zu. Dabei kniete er sich vor ihr auf den Boden und strich mit seinem Daumen die Tränen weg. Temari zuckte erschrocken zurück. Sie hatte gar nicht gemerkt gehabt, wie ihr die Tränen gekommen waren. Das machte Shikamaru aber alles nichts aus. In dem Moment, in dem er sie mit seiner Tochter in den Armen weinend gesehen hatte, hatten ihn seine Gefühle einfach überrollt. Er hatte sie einfach in seine Arme schließen und sie fest an sich drücken müssen. Zaghaft erwiderte Temari diese Umarmung. Dies war das erste Mal seit Wochen, dass es sich wieder gut anfühlte, dass sie sich dabei gut fühlte und nicht so verlogen. Sie genoss seine Berührung in vollen Zügen.   Erst das mädchenhafte Kichern ihrer Tochter ließ sie auseinander fahren. Ein leichter Rotschimmer legte sich auf die Wangen der beiden, was das Kichern des Mädchens nur noch verstärkte. Sie fand es süß, wie sich ihre Eltern benahmen. Mehr noch. Es freute sie, dass sie endlich wieder aussahen, wie ein verliebtes Paar. Satsuki wusste, dass ihre Eltern nicht so waren wie andere, dass sie sich nicht am laufenden Band ihre Liebe gestanden, aber das kleine Mädchen und ihre Brüder erkannten immer wieder, wenn sich die beiden ansahen, wie sehr sich ihre Eltern eigentlich liebten, denn jedes mal konnte man ihre verliebten Blicke entdecken. So war es auch dieses Mal. Es zeigte ihr, dass ihre Eltern sich endlich wieder lieb hatten, zumindest hoffte sie das.   „Mami? Papi? Habt ihr euch wieder lieb?“, fragte sie zur Sicherheit noch einmal nach. Shikamaru lächelte erst seine Tochter, dann Temari liebevoll an, bevor er letzterer einen hauchzarten Kuss auf die Lippen gab. Er währte nicht von langer Dauer und doch hatte er etwas magisches, was auch das kleine Mädchen deutlich spüren konnte.   „Bäh. Ein einfaches ‚Ja‘ hätte auch gereicht“, beschwerte sich Satsuki. Temari lachte.   „Was ist denn so schlimm an einem Kuss, Maus?“, fragte sie das kleine Mädchen und drücke ihr einen Kuss auf die Stirn auf.   „Tante Kurenai und Hinoko sagen immer, das ist nichts für kleine Kinder“, erwiderte diese beleidigt, doch insgeheim war sie froh über den Kuss. Über den ihrer Mutter und auch den ihres Vater, denn beide sprachen für Liebe und Zärtlichkeit..   „Und damit haben sie auch Recht! Bis du einen Jungen küssen darfst, musst du ganz lange warten. Bis ich Tod bin, vorher erlaub ich es dir nicht“, meinte Shikamaru grinsend und strobelte seiner Tochter durchs Haar, welches Satsuki bald darauf wieder richtete.   „Man Papa, du bist blöd.“   „Oh, meine kleine, du weißt gar nicht, wie ernst ich das alles hier meine.“   „Dein Vater meint das wirklich so und pass mal auf, deine Brüder werden noch schlimmer“, prophezeite Temari ihr.   „Wirklich?“, fragte die kleine entsetzt.   „Klar. Das war bei Gaara und Kankuro auch so. Außerdem hast du noch nicht gemerkt, wie sie immer auf Saburo und Hinoko starren?“ Satsuki schüttelte den Kopf. Ihre Augen wurden dabei immer größer. Sie hatte zwar schon gewusst, dass ihre Brüder sie immer versuchten zu beschützen, dass hatte ihr auch die Szene vor der Abreise gezeigt, da hatten sie Saburo nämlich ganz schön ihre Meinung gesagt, aber dass es noch schlimmer werden würde, hätte sie nicht gedacht.   „Aber wie bist du dann an Papa herangekommen?“   „Das, Prinzessin, erkläre ich dir, wenn du älter bist“, erwiderte Temari, wobei sie Satsuki zuzwinkerte.   „Satsuki, würdest du bitte nach deinen Brüdern suchen und dann zurück zu euren Onkels gehen? Die warten bereits auf euch. Ich will vorher noch mit eurer Mutter reden und zwar alleine“, fragte Shikamaru. Satsuki sah erst zu ihrem Vater, dann zu ihrer Mutter. In ihrem Blick spiegelte sich etwas Ängstliches wieder.   „Ihr werdet aber nicht wieder streiten, oder?“, hakte sie vorsichtig nach.   „Nein. Wir werden ganz normal miteinander reden. Jetzt ist alles wieder gut zwischen uns. Du musst dir also keine Sorgen machen, Prinzessin“, versicherte Shikamaru. Satsuki warf noch einmal einen prüfenden Blick zu ihrer Mutter, welche ihr bestätigend zunickte, dann stand sie auf und nahm ihre Eltern in den Arm.   „Habt euch ganz doll lieb, ja?!“, sagte sie spielerisch drohend, bevor sie losrannte, um ihre Brüder zu suchen.   Schmunzelnd sahen Shikamaru und Temari ihr hinterher.   „Sie ist wirklich ein süßer kleiner Wirbelwind“, durchbrach Temari die Stille.   „Deshalb erinnert sie mich auch jedes Mal an dich“, erwiderte Shikamaru, wobei er sich neben sie auf den Boden setzte.   „Nun, bei dir wäre das auch schwer, schließlich liegt sie nicht den ganzen Tag im Gras herum, um Wolken zu beobachten“, konterte Temari lachend.   „Ich hoffe, sie wird später nicht so anstrengend wie du.“   „Hey!“, beschwerte sich Temari und boxte ihm gegen die Schulter.   „Sollte das wehtun?“, zog er sie auf. Temari lachte.   „Ich zeig dir, was wehtut!“, verkündete sie und wollte sich auf ihn stürzen, Shikamaru aber war schneller. Schnell hatte er sie zu Boden gedrückt, ihre Hände und ihr Becken fixiert, bevor er sie liebevoll küsste.   Danach zog er sie wieder hoch. Ein überhebliches Grinsen konnte er sich dabei aber nicht verkneifen, weshalb er sogleich einen weiteren Schlag und einen bösen Blick von ihr abbekam.   „Spar dir dein Grinsen, Idiot!“, knurrte sie.   „Vielleicht solltest du wieder ein wenig trainieren. Du bist komplett aus der Übung“, erwiderte er sanft mit sorgenvollem Blick, immerhin war sie noch immer als Kunoichi registriert. Temari nickte jedoch nur. Sie wusste selber, dass sie ihr Training sehr vernachlässigt hatte, doch was sollte sie tun? Entweder war sie schwanger oder sie musste sich um ihre Kinder kümmern. Zwar waren nicht alle drei solch ein Wirbelwind wie Satsuki, doch war es auch mit den anderen beiden nicht immer leicht.   „Vielleicht sollten wir das woanders klären“, schlug Shikamaru vor, als er ein paar Menschen den Friedhof betreten sah, immerhin mussten nicht alle etwas von ihren Probleme mitbekommen.   „Ich finde es ist der passende Ort, um über sie zu reden“, erwiderte Temari, wobei ihr Blick aber nicht auf Shikamaru, sondern auf der Innenschrift des Grabsteins lag. Karura. So wie der Name ihrer kleinen Tochter. Ein wirklich guter Ort für solch ein Gespräch.   „Du hast sie nach deiner Mutter benannt?!“, stellte Shikamaru fest, nachdem er ihren Blick gesehen hatte. Temari nickte. Seine genialen Schlussfolgerungen überraschten sie schon lange nicht mehr. Er war halt ein Genie.   „Ja, ein Fehler…“, meinte sie schließlich.   „Wie kommst du darauf?“, hakte er nach, da er aus ihrem Verhalten nicht so richtig schlau wurde.   „Ich wollte mit ihrer Hilfe, meiner Mutter wieder nah sein, aber scheinbar soll es nicht so sein…“, erklärte sie.   „Du glaubst doch nicht wirklich, dass sie gestorben ist, weil sie den Namen deiner Mutter bekommen sollte. Das ist dumm, Temari. Das waren Verkettungen blöder Zufälle, Temari. Du konntest nichts dafür. Der einzige, der sich Vorwürfe machen sollte, bin ich, weil ich dich nicht beschützen konnte, wie ich es dir versprochen habe, ich hätte einfach mehr auf dich und die Kinder achten müssen. Das tut mir leid“, erwiderte er.   „Hätte ich dir gesagt, dass ich wieder Schwanger bin und dass es eine Risikoschwangerschaft ist, hättest du dir sicher Urlaub genommen, um bei mir zu sein. Es ist nicht deine Schuld, du konntest es doch gar nicht wissen“, wiedersprach sie, wobei ihr Körper begann zu zittern.   Shikamaru aber schüttelte den Kopf. Er spürte, dass sie so an kein Ziel kommen würden, sie würden es nur noch schlimmer machen.   „Wir sollten nicht mehr darüber reden, wer Schuld hat und wer nicht, Temari. Es ist passiert und wir können es nicht mehr ändern. Im Nachhinein kann man immer sagen, was man hätte besser machen können, trotzdem wird es den Verlauf der Geschichte nicht ändern. Wir können nur daraus lernen“, meinte er ruhig, wobei er Temari wieder in seinen Arm nahm. Er wollte ihr Nähe und Geborgenheit spänenden, hatte er ihr leichtes Zittern, ihre Angst bemerkt. Aber auch er wollte ein wenig Nähe. Zwar wusste er von allem erst seit ein paar Stunden, doch war es auch für ihn nicht gerade leicht, immerhin war es auch sein Kind gewesen, was dort gestorben war. Er hätte gerne noch ein zweites Mädchen gehabt, dass er hätte verwöhnen können, auch wenn die Gefahr groß war, dass sie noch einen Wirbelwind im Haus hatten.   „Was würde ich nur ohne dich machen?“, fragte sie ruhig und kuschelte sich ein wenig mehr in seine Arme. Wie so oft tat es ihr einfach nur gut, so in seinen Armen zu liegen und die Welt um sie herum vergessen zu können. So langsam wurde ihr auch klar, dass all ihre Freunde Recht gehabt hatten. Sie hätte schon viel eher zu ihm gehen sollen, denn er war der Mann, der ihr Ruhe gab, der sie beschützte und für sie da war, in guten wie in schlechten Zeiten, weil er sie einfach liebte. Und dieses Wissen tat ihr einfach nur gut. Es gab Kraft und ruhe, sodass sie beide eine Weile einfach nur da sitzen konnten, um ihre Zeit zu zweit zu genießen.   ~Satsuki~   Gedankenverloren lief das kleine Mädchen die Straßen entlang. Ihre Mutter zu finden, war eine leichte Aufgabe gewesen, aber ihre Brüder? Sunagakure war ein riesiges Dorf und sie hatte absolut keine Ahnung in welche abgelegenen Orte es sie hin verschlagen haben könnte. Vielleicht wäre es doch besser gewesen, wenn sie sich nicht getrennt hätten, allerdings wären sie dann nicht so schnell ans Ziel gekommen, denn ihre Brüder hätten es sicher besser gewusst. Satsuki liebte Akira und Masato, ohne frage, immerhin würden sie auf Ewig verbunden sein, aber manchmal… da waren sie einfach… Sie waren einfach unglaublich eingebildet und hielten sich für etwas Besseres. Dass ihnen dabei meist die weibliche Intuition fehlte, schienen sie nicht zu bemerken oder es war ihnen einfach egal. Das nervte sie einfach nur, vor allem weil auch alle anderen der Meinung waren. Nur ihre Mutter und ihr Vater sahen, wie schlau sie wirklich war.   „Satsuki, endlich haben wir dich gefunden“, holte eine erleichterte Stimme sie aus ihren Gedanken zurück. Satsuki drehte sich herum und entdeckte ihre Brüder zusammen mit Neji und TenTen.   „Es müsste wohl eher heißen, endlich habe ich euch gefunden“, erwiderte sie keck und grinste. Vielleicht sollte sie das öfters mal versuchen. An ihre Brüder denken und dann tauchten sie vor ihrer Nase auf.   „Wieso? Ich dachte, du suchst Mama“, mischte sich nun auch Akira mit ein.   „Ich hab Mama schon lange gefunden. Sogar Papa hat Mama schon gefunden. Sie wollen, dass wir zurückgehen“, erklärte sie.   „Und warum?“, hakte Masato nach, wobei er seiner Schwester in die Augen sah. Diese wich seinem Blick allerdings aus und richtete ihn hilfesuchend auf TenTen, welche ihr zuzwinkerte.   „Wisst ihr, eure Mama und euer Papa müssen etwas ganz wichtiges klären. Aber macht euch keine Sorgen, ich bin mir sicher, dass alles wieder gut wird, denn ihr müsst wissen, die beiden hatten schon oft einen schlimmen Streit und am Ende hatten sie sich wieder ganz doll lieb“, erzählte sie ihnen lächelnd. Wie sollte man auch anders kleinen Kindern erklären, worüber ihre Eltern sprachen, wenn es selbst für ihre Eltern schwer zu verarbeiten war?   Akira und Masato warfen einen fragenden Blick auf ihre Schwester. Satsuki nickte aber bestätigend, immerhin hatte sie mit eigenen Augen gesehen, dass die beiden sich wieder lieb hatten und nicht mehr stritten. Aus diesem Grund zuckten die beiden auch mit den Schultern. In diesem Punkt vertrauten sie den beiden Frauen einfach mal, denn sie hatten gemerkt, dass sie in diesem Fall mehr Ahnung hatten als sie selbst. Außerdem konnten sie sich dem glücklichen Lächeln ihrer Schwester nur schwer wiedersetzten. Für sie war die kleine einfach nur das Beste. Sie würden sie auf jeden Fall für immer beschützen, auch wenn es dem kleinen Mädchen nicht gefiel. Ihr Vater aber sagte immer, sie müssten es trotzdem tun, weil der Mann die Frau einfach beschützte, ihre Mutter aber erzählte dann immer davon wie sie ihn gerettet hatte, was die drei eigentlich lustig fanden, weil sich ihre Eltern dann immer böse ansahen, aber irgendwann hörten sie auf und lachten und küssten sich. Aus diesem Grund nahmen sie sich das zu Herzen, was ihr Vater sagte. Aus diesem Grund würden sie die kleine Blondine auch vor allen bösen Jungs wie Saburo beschützen, auch wenn diese wesentlich stärker waren als sie selbst.   Neji staunte nicht schlecht, als die beiden Jungs Satsuki in ihre Mitte nahmen und mit ihr wieder zurückgehen wollten. Es verwunderte ihn immer wieder wie gut TenTen eigentlich mit den dreien zu Recht kam. Er hätte es sicher nicht geschafft sie zu überzeugen, denn er hätte sicher das falsche gesagt, aber bei der Braunhaarigen sah das immer so leicht aus. Vielleicht hatte sie aber einfach auch nur einen besseren Draht zu ihnen oder aber sie vertrauten TenTen mehr als anderen, weil diese mit ihrer Mutter wirklich gut befreundet war und die beiden viel zusammen unternahmen. Ihm war dies aber egal solange er sich nicht darum kümmern musste…   ~Sabakuno-Anwesen~   „Endlich fertig…“, seufzte Kankuro erschöpft und ließ sich auf das Sofa fallen. Sein Bruder ließ sich neben ihm nieder.   „Tu doch nicht so als wäre es ansträngend das Wohnzimmer zu schmücken“, erwiderte Matsuri, welche ihren Kopf aus der Küche streckte.   „Du hast leicht reden, du musst ja nur kochen“, meinte der Braunhaarige.   „Wenn du willst können wir gerne tauschen, aber ich glaube, dann können wir gleich etwas bestellen, weil dein Essen nicht zu genießbar ist, Kankuro“, konterte die junge Frau. Kankuro blieb nichts anderes übrig als zu knurren, denn leider hatte sie in diesem Punkt recht. Er konnte wirklich nicht gut kochen. Das hatte früher immer Temari bei ihnen gemacht, darum kam nun Matsuri regelmäßig vorbei, damit sie beide nicht in ihrer eigen Wohnung verwunderten oder sich von Fast Food ernährten.   „Also ich bin dafür, dass Tante Matsuri kocht. Nur Mamis Essen schmeckt besser als deins“, erklang plötzlich eine Stimme von der Tür. Satsuki grinste ihren Onkel breit an, welcher ihr schmollend entgegen blickte. Er fand es wirklich fies von der Kleinen, dass sie ihm in den Rücken fiel, vor allem weil Matsuri dies auch noch ausnutzte.   „Siehst du“, meinte sie und streckte ihm die Zunge heraus, bevor sie wieder in die Küche verschwand. Satsuki brachte sie damit nur zum Lachen. Die kleine Nara fand es immer wieder lustig, wenn die beiden sich stritten. Oft kam es ihr so vor als wären es dieselben Streitigkeiten wie die, die Kankuro mit Temari hatte. Aber erst ein paar Jahre später erkannte sie, dass Matsuri das machte, weil sie wusste, dass Kankuro diese Stichelleien fehlten, seit Temari in Konoha lebte und sie ihn so trösten wollte.   Seufzend erhob sich Kankuro und ging auf die Drillinge zu. Grinsend stellte er sich zwischen die beiden Jungs und legte jedem der beiden einen Arm um die Schulter.   „Habt ihr es noch immer nicht geschafft eure Schwester zu zähmen“, fragte er scherzend.   „Ihr habt es doch auch nie geschafft Mama zu zähmen, als was soll‘s“, konterte Masato.   „Und es wäre viel zu anstrengend“, fügte Akira hinzu. Kopfschüttelnd wendete sich Kankuro von seinen Neffen ab und wendete sich nun seiner Nichte zu.   „Und du, Prinzesschen, solltest lieber deine Zunge hüten, sonst bekommst du später gar keinen Mann“, meinte er. Satsuki aber zuckte nur mit den Schultern.   „Papa sagt immer, ich bin genauso wie Mama und die hat auch jemanden gefunden, aber eigentlich will ich auch keinen. Die sind alle doof“, konterte Satsuki. Akira schnaubte.   „Als wenn. Du bist doch die ganze Zeit mit Saburo oder Hinoko zusammen“, erwiderte er.   „Und? Wir sind nur Freunde!“   „Ach ja?“, mischte sich nun auch Masato ein, welcher seine Schwester misstrauisch betrachtete.   „JA!“, bestätigte Satsuki. „Was soll das eigentlich? Seid ihr eifersüchtig oder was?“   „Warum sollten wir eifersüchtig sein? Wir sind deine Brüder. Eifersucht wäre unlogisch“, erwiderte Akira.   „Satsuki? Möchtest du dich nicht zu mir setzen und von deinen Freunden erzählen?“, fragte Gaara ruhig, bevor auch nur einer der Geschwister etwas erwidern konnte. Ein Lächeln huschte über ihre Lippen, als sie nickte und sich in Bewegung setzte, um sich neben ihren Onkel zu setzten. Gaara zog die Kleine ein Stückchen näher an sich heran und lauschte ihren Erzählungen. Schnell wurde ihm klar, dass die beiden Brüder gar nicht so Unrecht hatten mit ihrer Vermutung, allerdings wusste er, warum sie sich so benahmen, immerhin hatten er und Kankuro sich früher auch so verhalten. Es lag einfach in der Natur eines Bruders, dass er seine Schwester beschützte, vor jedem, der ihr das Herz brechen könnte, auch wenn sie sich eigentlich selbst dagegen wehren könnte. Was Satsuki und auch Temari auf jeden Fall könnten…   ~Shikamaru & Temari~   „Temari?“, fragte er nach einer Weile der Stille. Die hübsche Blondine hob nur ihren Kopf und zeigte ihm so, dass sie ihm zuhörte.   „Würdest du mir bitte etwas versprechen?“, fragte er sie leise.   „Alles, was du willst, Shikamaru“, hauchte sie, ohne darüber nach zu denken, was er verlangen könnte. Sie war einfach so glücklich, dass alles wieder gut war und er sie noch immer wollte, obwohl sie oft nicht so war wie in seinen Vorstellungen, dass sie ihm jeden Wunsch erfüllt hätte.   „Versprich mir, dass du mir von nun an alles erzählen wirst, Temari, denn es bringt mich um zu wissen, dass dich etwas bedrückt, ich dir aber nicht helfen kann, weil du nicht mit mir sprichst“, erklärte er ihr.   „Ist dir das wirklich so wichtig?“, hakte sie nach, wobei sie ihn fragend musterte. Shikamaru nickte und sah sie ernst an.   „Ich verspreche dir hiermit, dass ich dir von nun an alles erzählen werde, Shikamaru Nara“, versprach sie und besiegelte dieses Versprechen mit einem Kuss. Glücklich sahen sie sich an, schnell aber erlosch das Lächeln auf Shikamarus Lippen. Temari erkannte sofort, dass er etwas auf dem Herzen hatte.   „Was ist los Shikamaru?“, fragte Temari mit sanfter Stimme, wobei sie ihre Hand auf seine Wange legte und ihm tief in die Augen sah, Shikamaru aber wendete seinen Blick ab. Er kam sich ein bisschen komisch vor, allerdings ließ ihn dieser eine Gedanke einfach nicht mehr los, sodass er nicht anders konnte.   „Was läuft da zwischen dir und Genma?“, frage er schließlich.   „Interessiert dich das wirklich?“, fragte sie ihn belustigt. Shikamarus ernster Blick verriet ihr aber, dass er es wirklich ernst meinte.   „Zwischen uns läuft nichts. Ich war in letzter Zeit viel mit ihm unterwegs, weil er davon wusste. Er hat versucht mir zu helfen, weil wir Freunde sind“, erklärte sie ihm.   „Und das ist alles?“, hakte er nach. Temari nickte.   „Ich finde es zwar süß, dass du mir auch mal zeigst, dass du eifersüchtig sein kannst, aber glaub mir, da läuft absolut nichts! Ich liebe nur dich, Shikamaru!“, erwiderte sie und küsste ihn. „Oder meinst du, ich würde das hier machen, wenn nicht?“ Shikamaru zog sie zu sich heran und erwiderte ihren Kuss liebevoll und zärtlich.     „Ich liebe dich“, hauchte Temari leise. Doch egal wie laut sie es ausgesprochen hätte, es hätte dieselbe Wirkung gehabt, denn Shikamarus Herz schlug schneller. Er war wirklich froh diese Worte von ihr zu hören, sie bedeuten sehr viel für ihn, da Temari nur selten ihre Liebe aussprach, weshalb er sie einfach erneut küssen musste.   „Temari, ich bin so froh, dass du wieder bei mir bist, denn auch ich liebe dich über alles“, hauchte er, nachdem sie sich wieder lösten. Glücklich sahen sich die beiden an. Vergessen war ihr Streit und die bösen Worte. Was zählte war das hier und jetzt, dass sie nun zusammen glücklich sein konnten nach einer so langen und harten Zeit. Kapitel 71: Merry Christmas bei der Familie Sabakuno ---------------------------------------------------- 68. Merry Christmas bei Familie Sabakuno   Hand in Hand liefen sie die leeren Straßen entlang. Die meisten saßen nun mit ihren Familien zu Hause und feierten mit ihnen das schöne Fest. Auch sie beide waren mittlerweile auf dem Weg nach Hause, um mit ihren Liebsten das Fest der Liebe zu feiern. Vorher mussten sie aber noch etwas Wichtiges erledigen.   „Bist du sicher, dass wir sie fragen sollten?“, fragte er. Sie nickte.   „Klar, warum nicht?“, erwiderte sie.   „Vielleicht wollen sie ja auch alleine Weihnachten feiern.“   „Dann werden sie uns das sagen, wenn wir sie fragen.“   „Warum willst du sie eigentlich unbedingt fragen, Temari?“   „Naja, früher als ich über Weihnachten in Konoha war, hat TenTen mich oft gefragt, ob ich nicht mit ihnen feiern will, damit ich nicht alleine bin“, erklärte Temari, „jetzt, wo sie in meiner Heimat mit ihrem Freund ist, will ich sie wenigstens fragen, ob auch sie mit meiner Familie feiern will, verstehst du? Außerdem gehört sie durch die Patenschaft auch irgendwie mit zur Familie.“   „Ist ja schon gut, du musst nicht weiter reden. Ich kann dir so oder so nicht wiedersprechen…“   „Das ist gut, denn mir wäre auch nichts mehr eingefallen“, meinte sie keck. Shikamaru konnte nur den Kopf schütteln. Diese Frau brachte ihn irgendwann noch um den Verstand, aber das hatte er auch schon gewusst, als sie seine Freundin wurde.   Vor einem kleinen Haus blieben sie stehen. Temari drückte die Klingel und wartete darauf, dass ihr geöffnet wurde. Aber nichts geschah. Noch einmal betätigte sie Klingel, doch noch immer geschah nichts.   „Sie scheinen nicht zu Hause zu sein“, stellte Shikamaru fest.   „So schlau bin ich auch schon“, erwiderte sie sarkastisch.   „Dann lass uns gehen, denn ich bin mir sicher, dass die drei schon sehnlichst auf ihre Eltern warten.“   „Du meinst wohl, sie warten schon sehnlichst auf ihre Geschenke“, widersprach sie lachend.   „Da hast du wahrscheinlich recht“, stimmte er zu und drückte ihr einen Kuss auf die Wange, bevor er sie weiter zog, um seine Kinder nicht noch länger warten zu lassen, denn auch er war sich sicher, dass sie schon sehnlichst auf ihre Geschenke warteten. Aber welches Kind tat das nicht. Jedes Kind in ihrem Alter freute sich auf Weihnachten und die Geschenke. Da machten die Drillinge keine Ausnahme.   Schon als die beiden Erwachsenen das Haus betraten, konnten sie die Stimme ihrer Tochter hören.   „Man, wann kommen denn endlich Mama und Papa?! Ich will meine Geschenke!“, beschwerte sie sich.   „Seit wann bist du denn so ungeduldig, Maus?“, ließ Temari ihre freche Stimme erklingen. Sofort gehörte sämtliche Aufmerksamkeit im Raum ihr. Allerdings nicht ihr alleine, denn Gaara, Kankuro und Matsuri, aber auch Neji und TenTen, welche mit den Drillingen das Sabakuno-Anwesen betreten hatten, warfen einen strengen aber fragenden Blick auf Shikamaru, welcher hinter Temari stand. Als er aber die Blicke der anderen auf sich spürte, trat er vor, legte seinen Arm um Temaris Hüfte und drehte sie zu sich, um sie zu küssen. Der Nara war davon überzeigt, dass diese Gestehe mehr bewies als dass es Worte vermachten, vor allem, weil Temari den Kuss erwiderte.   „Boah, Mama, Papa, hört endlich auf! Das ist total widerlich!“, meckerte Satsuki, allerdings war sie vom Sofa aufgesprungen und in die Arme von ihrem Vater gesprungen.   „Ihr habt euer Versprechen gehalten“, flüsterte sie in sein Ohr.   „Klar, ich halte immer mein Versprechen“, erwiderte er und zwinkerte ihr zu.   „Du bist der beste!“, meinte sie und gab ihm einen Schmatzer auf die Wange, bevor sie wieder zu ihren Brüdern lief. Shikamaru sah ihr hinterher, wobei sein Blick zu Gaara streifte. Der junge Kazekage nickte ihm anerkennend zu. Er fand es wirklich erstaunlich, dass der Nara es so schnell geschafft hatte seine Schwester zu besänftigen, allerdings zeigte es ihm auch, dass er der richtige für sie war, denn kein anderer hätte das so leicht geschafft und das auch noch unbeschadet. Das sah nicht nur Gaara so sondern auch Kankuro.   „Mama, wir wollen endlich die Geschenke aufmachen“, forderte Akira. Masato und Satsuki standen hinter ihm, um zu zeigen, dass das auch ihre Meinung war.   „Nein!“, erwiderte Temari aber streng.   „Warum denn nicht?!“   „Ihr kennt die Regeln. Erst wird gegessen, dann werden die Geschenke ausgepackt. Das gilt nicht nur für Konoha sondern auch für Suna. Jede weitere Diskussion könnt ihr euch sparen, denn daran wird sich nichts ändern.“   „Du bist gemein!“, beschwerte sich Masato. Temari aber zuckte nur mit den Schultern. Ihr war das egal. Manchmal musste sie eben die böse sein.   „Papi, können wir die Geschenke nicht jetzt schon öffnen“, fragte Satsuki mit zuckersüßer Stimme und Hundeaugen. Ihr Vater schüttelte aber bedauernd den Kopf.   „Tut mir leid, Prinzessin, aber wenn deine Mama nein sagt, kann ich nicht ja sagen, sie reist mir sonst den Kopf ab“, erwiderte er.     „Schön, dass du mich jetzt als die böse darstellst“, beschwerte sich Temari und boxte ihm gegen die Schulter.   „Aber das ist doch wahr…“, brummte er.   „Na und! Vor unseren Kindern kannst du das aber doch nicht sagen!“   „Die wissen doch eh, dass du die Regeln machst.“   „Du bist ein Idiot!“   „Ich liebe dich auch, Temari“, erwiderte er und hauchte ihr einen Kuss auf die Lippen. Verraucht war ihr gesamter ärger. Dass dieser bescheuerte Typ es auch immer wieder schaffte, ihre Gefühle Achterbahn fahren zu lassen.   „Vielleicht sollten wir langsam anfangen zu essen, sonst gibt es hier wohlmöglich doch noch Tote und das wollen wir ja nicht, oder?“, meinte Matsuri lachend. Die anderen stimmten ihr zu und setzten sich an den bereits gedeckten Tisch. Keiner von ihnen wollte, dass jemand starb, außerdem hatten sie alle riesigen Hunger und freuten sich schon auf das leckere Essen, das Matsuri gekocht hatte. Lachend saßen die an dem großen Tisch und aßen das gekochte Essen. Sie hatten alle Spaß an diesem wundervollen Tag und das war auch gut so. Wenn man dann ganz heimlich einen Blick auf Shikamaru und Temari warf, konnte man sehen wie sie sich mit liebevollen Blicken ihre Liebe gestanden. Jeder der anwesenden Erwachsenen wusste, dass die beiden sich nur selten mit Worten ihre Liebe gestanden, denn die brauchten sie eigentlich auch gar nicht, denn Shikamaru und Temari konnten das auch mit Blicken wirklich gut.   Grinsend wartete Kankuro darauf, dass seine Schwester einen Schluck aus ihrem Weinglas trank.   „Sag mal, Temari, wann habt ihr denn eigentlich vor zu heiraten?“, fragte er sie schließlich, wodurch er bei seiner Schwester einen entsetzlichen Hustenanfall auslöste, da sich diese beim Wort heiraten verschluckt hatte. Die anderen am Tisch ließ dies nur lachen.   „Man Kankuro, du bist ein Arsch!“, fluchte die Blondine, wobei sie versuchte ihren Bruder mit Blicken zu erdolchen, nachdem sie ihren Hustenanfall überwunden hatte. Ihr Bruder grinste sie aber nur breit an und stütze seinen Kopf auf seiner Hand ab.   „Weißt du, Schwesterherz, ich meine das wirklich ernst mit dem heiraten“, erwiderte er.   „Klar“, meinte Temari sarkastisch.   „Ähm, Temari, ich glaube, er meint es wirklich ernst“, mischte sich nun auch TenTen ein. Temari zog eine Augenbraue hoch und sah ihre Freundin an.   „Findet ihr denn nicht, dass es langsam Zeit wird?“, fragte die Braunhaarige. Temari zuckte mit den Schultern.   „Keine Ahnung, wir haben eigentlich noch nie darüber gesprochen“, gestand sie schließlich, wobei ihr Blick zweifelnd zu Shikamaru wanderte. Dieser hatte allerdings keine Chance etwas zu sagen, da ihm seine Tochter zuvor kam.   „Mama, können wir endlich die Geschenke auspacken?!“, fragte das kleine Mädchen genervt. Temari, der diese Ablenkung gerade recht kam, erhob sich lächelnd von ihrem Platz.   „Klar, ihr müsst bald ins Bett und das scheint hier noch ein bisschen länger zu dauern“, meinte sie, während sie sich auf den Weg ins Wohnzimmer machte. Ihre Kinder folgten ihr sofort. Staunend betrachteten die drei den Berg aus Geschenken. So viel hatten sie noch nie bekommen.   „Dass das klar ist, soviel gibt es nur, weil ich den anderen nicht verbieten konnte euch auch etwas zu schenken, verstanden“, stellte sie klar.   „Liegt darin nicht gerade der Spaß, dass man von den Onkels alles bekommt, was die böse Mama einem verwehrt“, erwiderte Kankuro grinsend und legte seiner Schwester einen Arm um die Schulter, so kam er ihr allerdings ein Stückchen zu nah, denn die Blondine fackelte nicht lange und rammte ihm ihren Unterarm in den Bauch, wobei sie ihn zuckersüß anlächelte.   „Biest!“, zischte er daraufhin nur, was Temaris Lächeln nur noch großer werden ließ. Sie war froh, dass, obwohl sie nun erwachsen waren, sich nichts zwischen ihnen verändert hatte. Ihr Bruder neckte sie nach wie vor und sie erteilte ihm seine gerechte Strafe. Also alles wie früher, alles wie es sein sollte. Perfekt!   Die Drillinge kümmerten sich aber schon lange nicht mehr darum, was ihre Mutter machte. Sie waren voller Begeisterung dabei ihre Geschenke zu öffnen. Die Erwachsenen betrachten sie dabei lächelnd. Gaara, Kankuro und Matsuri hatten es sich auf dem Sofa bequem gemacht, während Temari und Shikamaru sich ein Sessel teilten, wobei es dem Nara allerdings schwer fiel seine Hände bei sich beziehungsweise nur auf ihrer Hüfte zu lassen. Einfach zu lange musste er auf ihre Nähe verzichten. Neji und TenTen, die sich ebenfalls ein Sessel teilten betrachteten das glückliche Paar lächelnd. Sie waren froh, dass die beiden endlich wieder zueinander gefunden hatten.   Gähnend legte Satsuki den Teddy, welchen sie vor ein paar Minuten bekommen hatte, zur Seite und ging zu ihren Eltern. Temari beugte sich zu dem kleinen Mädchen und zog sie zu sich hoch.   „Na, möchtest du schlafen gehen, Maus?“, fragte sie die kleine mütterlich. Satsuki schüttelte aber den Kopf.   „Das sehe ich aber anders“, erwiderte sie streng und erhob sich mit ihrer Tochter im Arm.   „Ich werde die drei kleinen ins Bett bringen“, teilte sie den anderen mit, dann wirf sie einen Blick zu Masato und Akira. Die beiden Jungs verstanden sofort. Sie schnappten sich Satsukis Teddy und liefen ihrer Mutter hinterher, welche bereits auf dem Weg zum extra eingerichteten Kinderzimmer war. Brav putzten sie sich ihre Zähne und legten sich dann ins Bett. Temari deckte jedes ihrer Kinder zu und gab ihnen liebevoll einen Gutenachtkuss. Lächelnd sah sie dabei zu, wie ihre Kinder einschliefen, während sie ihnen eine Geschichte erzählte, so wie sie es jeden Abend tat.     „Habt ihr wirklich noch nicht übers Heiraten gesprochen“, fragte TenTen interessiert nachdem Temari außer Hörweite war.   „Nein“, erwiderte Shikamaru schlicht.   „Aber wäre es nicht eine Überlegung wert? Ihr habt schon so vieles miteinander erlebt“, erklärte sie.   „Ich weiß nicht so genau, ob Temari und ich wirklich der Typ fürs Heiraten sind. Wir sind auch so glücklich.“   „Ich glaube, Temari würde sich sehr über einen Antrag freuen“, mischte sich nun auch Gaara ein. Überrascht wanderten alle Augen zu dem Rothaarigen. Eigentlich hätten sie alle gedacht, dass er sich dort komplett raushalten würde.   „Ich hätte also euren Segen?!“, stellte Shikamaru fest.   „Ja“, erwiderten Kankuro und Gaara.   „Du hast also schon darüber nachgedacht“, erwiderte TenTen. Shikamaru zuckte mit den Schultern.   „Ab und zu“, gestand er schließlich, „aber ich weiß nicht, ob Temari auch will. Sie spricht nie darüber und ich hab keine Lust abgewiesen zu werden, das würde alles nur verkomplizieren.“   „Frage sie, Shikamaru, sie würd den Antrag nicht ablehnen“, meinte nun auch Neji.   „Woher willst du das denn wissen?“, fragte TenTen und beäugte ihren Freund skeptisch.   „Sieht man das nicht?!“, erwiderte er und warf einen Blick in die Runde. Irgendwie mussten die Anwesenden ihm Recht geben. Wenn man bedachte, wie sich die beiden immer ansahen, war es eigentlich nur logisch, dass sie ja sagen würde. Dennoch blieb Shikamarus Problem bestehen, denn Temari war keines Falls logisch. Noch nie hat sie so reagiert, wie er es erwartete, vor allem nicht wenn er sich darauf verließ. So mit blieb sein Problem also bestehen.   „Shikamaru?“, erklang plötzlich hinter ihnen eine Stimme. Überrascht drehten sie sich zu Temari herum, sie hatten gar nicht bemerkt, wie die Blondine das Wohnzimmer wieder betreten hatte. Abwartend sah sie zu ihrem Freund, welcher ihren Blick erwiderte.   „Wollen wir auch schlafen gehen?“, fragte sie ihn ein wenig schläfrig. Shikamaru erhob sich von seinem Platz, um sie in seine Arme zu schließen.   „Klar“, erwiderte er und schob sie aus dem Wohnzimmer heraus. Temari hob nur noch ihr Hand, um allen eine gute Nacht zu wünschen, bevor sie Shikamarus Hand nahm und ihn ins Badezimmer zog, wo sie sich fertig machten.   Als sie fertig waren, legten sie sich zusammen in Temaris Zimmer ins Bett, wo sie sich eng aneinander kuschelten. Gedankenverloren strich Shikamaru durch ihr Haar. Temari merkte schnell, dass er etwas auf dem Herzen hatte, weshalb sie sich in seinen Armen drehte und ihm in die Augen sah. Shikamaru verstand ihre Aufforderung, zögerte aber trotzdem.   „Würde ich dir ein Antrag machen, Temari, würdest du ihn annehmen?“, rückte er schließlich mit der Sprache heraus. Über Temaris Lippen huschte ein Lächeln. Sanft legte sie ihre Lippen auf seine, aber nur für einen kurzen Moment.   „Finde es heraus!“, hauchte sie ihm frech ins Ohr, bevor sie sich wieder an ihn kuschelte, um zu schlafen. Shikamaru blieb nichts anderes übrig als mit dem Kopf zu schütteln. Das war seine Temari, wie er sie kannte und liebte. So eine Antwort konnte er nur von ihr bekommen, aber das war ok, denn sie verriet ihm alles, was er wissen wollte… Kapitel 72: Shikamarus Kriese ----------------------------- 69. Shikamarus Kriese   Ein halbes Jahr war seit dem Drama der Sabakuno-Nara-Familie vergangen. Mittlerweile schreiben wir den Monat Juni des neuen Jahres. Das neue Jahr hatte neue Versprechen und einige Veränderungen mit sich gebracht. Temari hatte Shikamaru versprochen, dass sie ihm nie wieder etwas verheimlichen wollte, allerdings hatte sie auch ihren Brüdern etwas versprochen. Sie wollte die beiden nun wenigstens alle zwei Monate besuchen, ob mit oder ohne ihre Familie war ihr dabei noch nicht so ganz klar, aber sie hatte gemerkt, dass sie diese Zeit einfach brauchte. Sie brauchte die Zeit in ihrer Heimat, damit sie ihre Wurzeln und ihr altes Leben nicht vergaß. Es war einfach ein Teil von ihr, auch wenn sie dafür mindestens drei Tage laufen musste. Dafür war es ihr aber Wert. Außerdem freute sich Gaara darauf seine Schwester wieder öfter zu sehen, auch wenn er es nicht direkt aussprach. Temari aber kannte ihren Bruder wirklich gut.   Als die Familie in Konoha ankam, wurden sie gleich von Shikamarus Eltern empfangen. Diese waren aber schnell beruhigt, als sie die verliebten Blicke Shikamarus und Temaris sahen. Trotzdem mussten sich die beiden erklären, allerdings überließ Temari diese Aufgabe Shikamaru, während sie im Garten mit ihren Kindern spielte, denn noch immer fiel es ihr schwer über den Tod ihrer Tochter zu sprechen. Shikamaru tat aber alles dafür, um ihr bei der Verarbeitung zu helfen und nicht nur er sondern auch Yoshino und Shikaku taten alles für die hübsche Blondine. Zu allererst wurde aber ein richtiges Grab für Karura eingerichtet, zu welchem Shikamaru und Temari einmal in der Woche gingen. Ihre Kinder blieben in dieser Zeit bei Freunden von Temari und Shikamaru oder bei Yoshino und Shikaku. Sie hatten zwar mitbekommen, dass dort etwas war und hatten auch nachgefragt, jedoch hatten ihre Eltern ihnen erklärt, dass sie es erfahren würden, wenn sie älter waren. Normal würden sie das nicht so einfach akzeptieren, aber in dem Blick ihrer Mutter war etwas, was dafür sorgte, dass sie zustimmten.   In die etwas andere Familie war also wieder Frieden und Harmonie eingekehrt, auch wenn sich Temari und Shikamaru immer wieder mal stritten. Es war wieder alles so wie vorher, nur dass sie nun mehr Erfahrung hatten. Shikamaru hatte zum Beispiel gelernt, dass er einfach etwas kürzer Treten musste. Temari brauchte ihn und auch seine Kinder brauchten einen Vater, der da war. Der Braunhaarige hatte dies auch sofort mit dem Hokage geklärt, welcher so gnädig war und versuchte ihn nicht mehr für so viele Missionen ein zu teilen. Er hatte die Situation des Naras schnell verstanden, vor allem weil auch er in die Geschehnisse eingeweiht wurde. Ansonsten hatten sie nur ihren Freunden davon berichtet. Sie wollten es nicht an die große Glocke hängen, denn eigentlich ging es nur sie beide an.   Momentan war Temari wieder bei ihren Brüdern, während er verloren durch die Straßen schlich und auf eine Eingebung wartete. Eigentlich war er gar nicht so allein. Viele andere Bewohner Konohas waren unterwegs, doch fühlte er sich einsamer denn je. Eigentlich war dies der perfekte Moment, um endlich seinen Plan zu formen. Temari war nicht da, also würde sie nichts davon bemerken, doch ihm viel absolut nichts ein. Es war zum verrückt werden. Am liebsten hätte er seinen ganzen Plan über den Haufen geworfen, doch dieses Mal nicht! Er würde das hier meistern. Für Temari. Auch wenn es eine seiner schwersten Übungen sein würde. In solchen Momenten wünschte er sich, er hätte eine leichtere Freundin. Bei jeder anderen Frau wusste er, was er hätte tun müssen, wusste, was sie wollte, aber nicht bei Temari. Sie war so anders als all die anderen. Sie war etwas Besonderes. Das war auch der Grund, warum er sie liebte, doch fiel es ihm nun umso schwerer, eine Lösung zu finden.   ~~~   „Du siehst schon viel besser aus, Temari“, erklang plötzlich die Stimme ihres Bruders hinter ihr. Überrascht drehte Temari sich um und legte das Buch, welches sie bis eben noch gelesen hatte, an die Seite.   „Oh hallo, Gaara. Was machst du denn hier? Ich hab frühestens in einer Stunde mit dir gerechnet“, begrüßte sie den Rothaarigen. Gaara zuckte mit den Schultern und setzte sich zu seiner Schwester aufs Sofa.   „Ich hatte nichts mehr zu tun und da Kankuro auf Mission ist, dachte ich mir, dass ich dir Gesellschaft leiste, wenn du schon mal wieder zu Hause bist. Arbeiten kann ich auch, wenn du wieder weg bist“, erklärte er. Temari schmunzelte.   „Es ist schön zu hören, dass dir die Arbeit nicht mehr so wichtig ist wie dein Privatleben“, meinte sie.   „Die Zeit hat nicht nur dich erwachsen werden lassen, Temari, sondern uns alle. Du hattest Recht, dass ich mehr auf mich achten soll. Nur hast du deinen Rat leider nicht selbst so ernst genommen“, erwiderte sie.   „Leider“, seufzte Temari traurig.   „Es tut sehr doll weh, oder?“, fragte er. Temari nickte leicht. Führsorglich nahm Gaara seine Schwester in den Arm. Es kam ihnen beide seltsam vor über so etwas zu reden, da sie früher nie die Möglichkeit hatten, doch tat es ihnen sehr gut. Temari brauchte einfach jemanden, der mit ihr darüber redet, der für sie da war viele Kilometer vom eigentlichen Geschehen entfernt. Natürlich versuchte sie hier etwas Abstand zu bekommen, doch blieb dies ein Teil von ihr. Sie würde es immer mit sich herum tragen. Das hatte sie in den letzten Tagen, Wochen, Monaten gelernt gehabt. Sie hatte aber auch gelernt, dass sie damit leben konnte. Durch ihre Freunde und Familie hatte sie gelernt damit umgehen zu können, denn wo Leid war, war auch Freud. Das Leben war ein Wechselspiel. Es gab nicht nur eins von beiden, gab nicht nur entweder oder, es gab nur beide. Dies hatte sie schmerzlich Lernen müssen, doch waren sie und ihre Familie auch mit dieser Lektion gewachsen. Sie hatten aus ihren Fehlern gelernt und versuchten nun alles besser zu machen.   „Wenn du dein Kind so sehr vermisst, warum versucht ihr nicht ein neues zu bekommen“, schlug er vor. Temari lachte bitter.   „So einfach ist das nicht, Gaara. Ich kann dieses Kind doch nicht einfach ersetzen“, erwiderte sie.   „Das ist mir klar, Temari. Aber es würde dich auf andere Gedanken bringen“, meinte er. Temari überlegte.   „Ich glaube trotzdem nicht, dass es so einfach ist. Weißt du, ich habe Angst. Ich habe Angst, dass es noch mal passieren könnte. Gaara, das würde ich nicht noch einmal durchstehen!“, widersprach sie. Gaara zog seine Schwester noch ein Stückchen näher an sich heran. Er spürte, wie ihr Körper zu zittern begann. Ein wenig überfordert strich er ihr über den Rücken. Noch nie hatte er seine Schwester so erlebt. Es machte ihm ein wenig Angst, doch war ihm klar, dass es nun an ihr lag, sie zu beruhigen. Nur war das leichter gesagt, als getan.   „Temari, das wird dir nie wieder passieren. Du bist nicht mehr alleine. Wir werden dich alle unterstützen“, flüsterte er ihr ins Ohr. „Außerdem bist du eine wundervolle Mutter!“   „Woher willst du wissen, dass es nicht noch mal passiert?“   „Das würdest du niemals zulassen. Du würdest alles tun, um dein Kind zu beschützen, denn die sind dir am wichtigsten“, erwiderte er. Noch ein wenig mehr zog er sie zu sich heran. Langsam spürte er wie ihr zittern verebbte. Auch wenn er nicht wusste, wie hatte es funktioniert. Temari beruhigte sich wieder und löste sich nun von ihm. Lächelnd blickte sie ihm entgegen.   „Danke“, hauchte sie leise. Temari rechnete dies ihrem Bruder hoch an. Sie wusste genau, dass sie sich zu früheren Zeit nie so öffnen hätte können und dass sie von ihrem Bruder keine Hilfe hätte erwarten können. Doch nun hatte sich alles verändert. Sie waren füreinander da und beschützten sich. Die Zeiten änderten wirklich alles.   „Vielleicht sollte dein Faulpelz dich doch bitten, seine Frau zu werden“, meinte Gaara nach einer Weile. Überrascht blickte Temari ihren Bruder an.   „Du magst ihn immer noch nicht, willst aber, dass ich ihn heirate?“, fragte sie ihn verwirrt.   „Er tut dir gut, außerdem würde er für dich alles tun. Wenn du bei ihm bist, sind Kankuro und ich unbesorgt“, erklärte er ihr.   „Und trotzdem magst du ihn nicht?“   „Er hat dich uns weggenommen. Natürlich nicht. Aber da er dich glücklich macht, können wir damit leben. Eigentlich ist er uns sogar lieber als die meisten anderen. Bei ihm muss man wenigstens nicht die Angst haben, dass er bei seiner nächsten Mission stirbt und dich mit den Drillingen alleine dasitzen lässt.“   „Verstehe ich dich richtig: Ihr mögt Shikamaru nicht, weil er mich mitgenommen habt, akzeptiert ihn aber, weil er besser ist als all die anderen Typen, die ich haben könnte und wollte, dass ich ihn bitte mich zu heiraten?!“     „Fast“, erklang eine neue Stimme von der Tür. Kankuro war von seiner Mission nach Hause gekommen.   „Kankuro. Ich habe dich noch nicht so früh zurück erwartet“, begrüßte Gaara seinen Bruder.   „Ja, es ging alles wesentlich schneller als gedacht“, erwiderte Kankuro und setzte sich zu seinen Geschwistern auf das Sofa. Temari blieb nichts anderes übrig zwischen den beiden hin und her zu blicken, während Kankuro und Gaara über Kankuros Mission diskutierten. Irgendwann hatte sie aber die Nase voll. Es nervte sie, dass die beiden sie ignorierten und so taten als wäre sie nicht da. Das konnten sie mit jedem anderen machen, aber sicher nicht mit ihr, Temari Sabakuno. Die konnten etwas erleben. Über die Mission reden konnten sie auch, wenn sie wieder weg war.   „Hallo, könnt ihr mal Klartext reden?! Ich sitze noch immer neben euch!“, beschwerte sie sich angesäuert. Kankuro lachte und legte einen Arm um seine Schwester.   „Mensch Schwesterherz, sonst bist du doch auch nicht so dumm“, lachte er. Temari warf ihm einen bösen Blick zu und boxte ihm gegen die Schulter.   „Man Temari! Das tat saumäßig weh!“, beschwerte er sich.   „Heul doch! Nur weil ich Mutter bin, heißt das nicht, dass ich nicht mehr richtig zuschlagen kann“, konterte er. „Also sagt mir endlich was ihr meint!“   „Wenn sie so ist, kommt sie mir vor wie das kleine Mädchen von damals, meinst du nicht auch Gaara“, meinte Kankuro lachend. Bevor Gaara aber etwas sagen konnte, hatte Temari sich auf den Braunhaarigen geworfen und in so zu Boden gerissen. Dort ringen sie miteinander. Eine Weile sah es so aus, als hätte Temari die Oberhand, doch dann drückte Kankuro sie mit seinem gesamten Körpergewicht auf den Boden und grinste sie breit an.   „Die Zeit als Mutter hat dich nachlässig werden lassen, du solltest auf deinen Wegen vorsichtiger sein“, flüsterte er ihr zu. Temari versucht ihn von sich zu schubsen, doch egal, was sie tat, es funktionierte nicht. Erst als Kankuro von ihr stieg und ihr seine Hand reichte, war es ihr möglich wieder auf zu stehen. Beleidigt setzte sie sich wieder zwischen ihren beiden Brüdern. Es nervte sie, dass Kankuro mittlerweile stärker war als sie. Vielleicht sollte sie Shikamaru darum bitten wieder mit ihr zu trainieren, ihre Kinder konnten ja mitkommen. Trotzdem sollte sie wirklich vorsichtiger sein. Man konnte nie wissen.   „Was wir eigentlich meinen“, begann Gaara nach einer Weile des Schweigens, „ist, dass, sollte Shikamaru dir einen Antrag machen, du ihn annehmen solltest.“   „Wie kommt ihr darauf, dass Shikamaru mir einen Antrag machen würde? Heiraten war noch ein Thema. Es passt einfach nicht zu uns, denke ich“, erwiderte sie.   „Also ich glaube, er sieht das ganz anders, als du, Temari“, konterte Kankuro. Gaara warf ihm einen bösen Blick zu, doch es war bereits zu spät.   „Ihr habt mit ihm darüber gesprochen?“, fragte sie entsetzt.   „Nicht direkt…“, druckste Kankuro herum. Temaris strenger und erwartungsvoller Blick wanderte zu Gaara. Sie wusste, dass er ihr die Wahrheit sagen würde.   „Er ist alleine damit auf uns zugekommen, weil er sich nicht sicher war, ob wir damit einverstanden sind“, erklärte er. „Shikamaru akzeptiert, dass wir versuchen so zu handeln wie ein Vater, darum haben wir ihm gesagt, dass er unseren Segen hätte. Wir wissen aber nicht, ob er das wirklich machen wird. Er hat nur gesagt, dass er mit dem Gedanken spielt, nachdem ihr so viel durchmachen musstet. Er denkt, es könnte dir helfen, außerdem will er dir zeigen, dass er immer für dich da sein wird, Temari.“   Überrascht sah die Blondine zu ihren Brüdern. Damit hatte sie am allerwenigsten gerechnet. Natürlich hatte sie schon lange bemerkt, dass die beiden sie beschützen wie es sonst nur ein Vater tat, aber Shikamaru dies auch bemerkt und dazu noch respektierte?! Eigentlich hätte sie damit nicht gerechnet. Allerdings zeigte ihr dies nur ein weiteres Mal, dass er der richtige für sie war. Er kümmerte sich um sie wie kein zweiter und er stellte sich auf seine Besonderheiten ein. Sie war nicht wie jede andere Frau. Das wusste und respektierte er. Ihre Brüder hatten Recht. Sie sollte ja sagen, wenn er sie fragte, wenn er sie richtig fragte, denn dies würde ihre Beziehung, ihr Leben vervollständigen. Es würde der letzte Schritt zu ihrem ewigen Glück sein. Das Ende einer Geschichte und der Anfang einer ganz neuen. Lächelnd viel sie ihren Brüdern um den Hals. Sie hatten Recht, es war Zeit, dass sie sich einfangen und binden ließ. Von dem Mann, den sie über alles liebte, der für immer mit ihr zusammen sein würde.   ~~~   Shikamaru seufzte. Den gesamten Tag hatte er hier auf der Wiese gelegen und Wolken betrachtet. Natürlich hatte er dabei die ganze Zeit an sein Problem gedacht, doch war er zu keiner Lösung gekommen. Nun musste er sich langsam auf den Weg zur Akademie machen, um seine Kinder abzuholen. Morgen wäre ein neuer Tag, an dem er sich Gedanken machen konnten, um nach einer Lösung zu suchen. Was sein Problem war? Es war lächerlich. Klein. Nicht von belangen. Und doch würde es sein Leben verändern. Ja, er Shikamaru Nara hatte sich nun endlich dazu entschlossen seine große Liebe, Temari Sabakuno, dazu zu bitten, ihn zu heiraten. Nur war das gar nicht so einfach. Jeden andere Frau hätte gewollte, dass er vor ihr auf die Knie ging, einen schön Ring hatte und sie darum bat, aber nicht Temari. Sie hatten zwar noch nie darüber gesprochen und doch wusste er, dass er etwas Besonderes brauchte. Nur was, war die Frage. Seit Tagen überlegte er hin und her, doch kam er auf keine Idee. Das ein oder andere Mal hatte er bereits mit dem Gedanken gespielt, ihren Brüdern einen Brief zu schicken, doch sollte sein letzter Ausweg sein. Er würde doch herausfinden müssen, was der Frau, die er so sehr liebt, dass er sie sogar heiraten wollte, obwohl sie nicht so war, wie er es sich früher gewünscht hatte, gefiel und was sie wollte. So schwer konnte das doch nicht sein, oder? Doch eigentlich schon. Hier war schließlich die Rede von Temari. Der wohl verrücktesten Frau überhaupt. Nie wusste er, was sie dachte, obwohl sie nun schon so lange zusammen waren. Wie sollte er das nur jemals schaffen?   „Hallo Shikamaru, wir haben uns ja lange nicht mehr gesehen“, erklang die Stimme seiner Hoffnung, die Stimme der Person, die ihm den Richtigen Weg zeigen würde, um aus seiner Kriese heraus zu kommen.  Kapitel 73: Ein helfender Freund kommt selten allein ---------------------------------------------------- 70. Ein helfender Freund kommt selten allein   „Hallo Shikamaru, wir haben uns ja lange nicht mehr gesehen“, erklang die Stimme seiner Hoffnung, die Stimme der Person, die ihm den Richtigen Weg zeigen würde, um aus seiner Krise heraus zu kommen.    Überrascht drehte sich Shikamaru herum. Eigentlich hatte er nicht erwartet ihn hier zu treffen, doch es kam ihm gerade recht. Vielleicht hatte er ja wirklich einen guten Tipp für ihn. Das hatte er eigentlich immer. Vielleicht war Choji auch darum sein bester Freund, weil er immer für ihn da war und ihm half, wo es nur ging.   „Hallo Choji“, begrüßte er nun seinen Freund.   Choji betrachtete den Braunhaarigen misstrauisch. Er kannte Shikamaru gut. Schon als sie klein waren, hatten sie viel zusammen unternommen, dadurch hatte er auch gelernt die Körpersprache seines Freundes zu verstehen. So war es nicht verwunderlich, dass der gutmütige junge Mann schnell erkannte, dass etwas nicht stimmt.   „Was hältst du davon, wenn wir etwas essen gehen und du erzählst mir dabei von deinen Problemen“, fragte er ihn. Dies ließ Shikamaru schmunzeln. Das passte zu Choji. Er fragte erst gar nicht, ob vielleicht etwas nicht stimmte, er ging gleich zur Lösung des Problems rüber. Und wo waren die beiden ungestörter als in seinem Lieblings-BBQ?   Zusammen gingen die beiden also ins Restaurant und bestellten sich eine große Platte Fleisch. Während dieses auf dem Grill briet, berichtete Shikamaru seinem Freund von seinem Vorhaben und auch, dass er nicht den geringsten Plan hatte, wie er es machen sollte. Wie überredete man auch einen Wirbelwind dazu zu heiraten? Er hatte keine Ahnung. Shikamaru wusste nur, dass es etwas ganz besonderes sein musste, damit sie auch wirklich zustimmte. Er hatte nämlich keine Lust darauf, später als abgewiesener Trottel da zu stehen.   „Also ich finde es klasse, dass du diesen Schritt gehen willst, Shikamaru“, meinte Choji nach einer Weile. „Wir haben uns schon alle gefragt, wie lange es wohl noch dauern wird.“   „Ja, aber wenn mir bald nichts einfällt, könnt ihr darauf noch sehr lange warten“, brummte der Nara missmutig.   „Was denn dem Genie des Jahrhunderts fällt nichts ein?“, spottete plötzlich eine Stimme hinter ihn. Shikamaru seufzte genervt.   „Man Ino, was willst du hier?“, fragte er sie. Noch immer lächelte die hübsche Blondine die beiden an und setzte sich kurzer Hand neben Choji.   „Ich hab euch im Fenster gesehen und dachte mir, dass ich mich ja auch ruhig mal zu euch setzten kann, immerhin waren wir schon lange nicht mehr alle zusammen hier“, erzählte sie.   „Wir haben aber etwas zu besprechen!“, murrte der Nara.   „Vielleicht kann ich euch ja auch helfen“, bot sie an. „Worum geht es?“   „Shikamaru will Temari einen Antrag machen, weiß aber nicht wie“, plapperte Choji aus. Ino bekam daraufhin große Augen und starrte Shikamaru verblüfft an.   „Ich hätte echt nicht gedacht, dass ich das noch erleben darf!“   „Wenn mir bald nichts einfällt, wird keiner das mehr erleben…“   „Warum bist du denn nicht gleich zu mir gekommen?“, fragte die Blondine aufgebracht. „Ich hätte dir sicher helfen können.“   „Ino, ich will dir ja nicht zu nahe treten, aber du und Temari, ihr seid wie Feuer und Wasser. Sie ist nicht so wie andere Frauen. Wie willst du mir da helfen?“, erwiderte er.   „Ach papperlapapp. Frau ist Frau. Außerdem woher willst du wissen, dass ich nicht weiß, was Temari will? Vielleicht hat sie es uns ja schon mal erzählt.“   „Hat sie?“   „Nein.“   „Dann ist das hier erledigt.“   „Shikamaru, ich glaube, du solltest auf Ino hören. Sie weiß sicher mehr als wir“, mischte sich nun auch Choji wieder mit ein.   Shikamaru stöhnte. Er konnte sich nicht so richtig vorstellen, dass Ino so genau wusste, was Temari wollte. Außerdem würde sie ihm die Hölle heiß machen, wenn sie erfuhr, dass er in letzter Zeit viel mit seiner Teamkollegin verbrachte, denn auch wenn sie es nie zugab, wusste er, dass sie unglaublich eifersüchtig auf sie sein konnte. Allerdings fiel ihm momentan auch nichts Besseres ein. Vielleicht war es doch besser, wenn er eine Frau zu rate zog und nicht einen Mann. Während er so das Für und Wieder abwog, wanderte sein Blick zur Uhr.   „Scheiße!“, fluchte er und stand auf. „Ich denke noch mal darüber nach, aber halt erst mal deine Füße still Ino. Ich muss jetzt auch los, die Drillinge warten sicher schon auf“, verabschiedete er sich und verschwand.   Ino und Choji blieb nichts anderes übrig als ihm hinterher zu sehen. Auf die Lippen der Blondine legte sich dabei ein breites Grinsen. Misstrauisch betrachtete er sie.   „Ino, was hast du vor?“, fragte er bedenklich.   „Ich muss dann auch mal los. Wir sehen uns, Choji“, verabschiedete sich nun ihrer Seitz, ohne auf seine Frage einzugehen. Schnell packte sie ihre Sachen und verließ das Restaurant ebenfalls. Choji konnte bei dem Verhalten nur den Kopf schütteln. Er sah jetzt schon, dass das nicht gut enden würde, doch war das nun nicht mehr sein Problem. Außerdem hatte er die Vermutung, dass, egal was Ino im Schilde führte, es Shikamaru aus seiner Kriese und seinem Problem helfen würde, auch wenn es vielleicht nicht so eintraf, wie er es sich erhofft hatte.   ~~~   „Man Papa, was hat das so lange gedauert?!“, beschwerte sich das kleine Mädchen, als ihr Vater endlich vor ihr und ihren Brüdern auftauchte. Shikamaru kratzte sich verlegen am Hinterkopf.   „Sorry, Prinzessin, ich habe auf dem Weg Ino getroffen. Du weißt ja wie sie ist. Ich konnte einfach nicht entkommen“, erwiderte er. Seine Söhne verdrehten nur die Augen. Sie wussten genau, wie die Blondine sein konnte. Wenn sie nur daran dachten, schüttelte es sie. Doch noch mehr schüttelte es sie, wenn sie mit ansehen mussten, wie dieser dämliche Uchiha sich an ihre Schwester ran machte. So wie in diesem Moment auch. Satsuki umarmte den Schwarzhaarigen grinsend und verabschiedete sich von ihm. Saburo erwiderte die Umarmung kurz. Nachdem sie sich wieder voneinander gelöst hatten, warf er Masato und Akira ein überhebliches Grinsen zu. Das. Ja das war der Grund warum sie ihn hassten, warum sie Angst um ihre Schwester hatten. Für sie sah es so aus, als wollte der Uchiha nur mit der kleinen Satsuki spielen. Was in Wirklichkeit in ihm vorging konnten sie nicht wissen.   Zusammen ging die Familie zurück zu ihrem zu Hause. Was sie dort aber erwartete, ließ nicht nur Shikamaru erstarren, sondern auch seine Kinder. Vor der Haustür hatten sich Ino, TenTen, Sakura und Hinata versammelt, wobei sich letztere eher schüchtern hinter den anderen versteckte. Shikamaru blieb nichts anderes als zu stöhnen. Er hätte wissen müssen, dass Ino so etwas auf die Beine stellen würde. Er hätte wissen müssen, dass sie es nicht dabei belassen würde. Doch was hätte er dagegen tun können? Wenn sich Ino ein Mal etwas in den Kopf gesetzt hatte, konnte man sie nicht mehr davon abbringen.   „Du, Papi? Warum sind die alle da?“, fragte ihn da auch schon Satsuki. Shikamaru überlegte. Was konnte er seinen Kindern jetzt am besten sagen? Er hatte keine Ahnung.   „Das weiß ich nicht Prinzessin“, erwiderte er also.   „Klar. Man kann dir ansehen, dass du lügst, Papa“, schnaubte Akira. Masato stimmte ihm nickend zu.   „Papa!“, sagte sie Tochter daraufhin streng. Shikamaru seufzte. Dass seine Kinder auch immer alles merken mussten…   „Ich erkläre euch später alles“, versprach er schließlich. Nur ungerne gaben sich die drei damit zu frieden, doch fürs erste sollte es ihnen reichen. Sie würden schon früh genug erfahren, worum er hierbei ging.   Als sie am Haus ankamen, schloss Shikamaru zunächst die Tür auf. Nur widerwillig ließ er seine Gäste eintreten. Während diese in seinem Wohnzimmer platz nahmen, schickte er seine Kinder in ihr Zimmer und setzte Tee auf. Mit dem kam er wenig später ins Wohnzimmer zurück, wo er jedem seiner Gäste und auch sich selbst einen Tee einschenkte. Im Wohnzimmer jedoch herrschte schweigen, auch nachdem sich Shikamaru gesetzt hatte. Keine der anwesenden Damen wusste so recht, wie sie das Gespräch beginnen sollten, zumal eine von ihnen auch nur einfach mitgeschleift wurde, ohne dass sie wirklich an diesem Gespräch teilnehmen wollte.   „Da ich nicht glaube, dass ihr hier seid, um mit mir Tee zu trinken, stellt sich mir die Frage, was ihr hier wollt“, sagte Shikamaru, nachdem sie eine Weile geschwiegen hatten und sah die Frauen in der Runde eindringlich an. Dabei bemerkte er nicht, wie sich die Drillinge wieder zurück ins Wohnzimmer schlichen und sich vor den Blicken der Erwachsenen versteckten.   „Tu nicht so blöd Shikamaru! Du weißt genau, warum wir hier sind!“, erwiderte Ino.   „Davon bemerke ich aber nichts“, konterte Shikamaru. Er hatte keine Lust mit den Freundinnen seiner großen Liebe darüber zu sprechen und das ließ er sie auch spüren. Wenn sie etwas von ihm wollten, mussten sie den Mund auf machen, denn er würde sicher nicht freiwillig darüber reden, immerhin war es ja auch ihre Idee gewesen mit ihm zu sprechen. Er hätte auch alleine eine Lösung gefunden, zumindest redete er sich dies in Gedanken ein. Eigentlich wusste er aber, dass das nicht der Wahrheit entsprach.   „Du möchtest Temari also wirklich heiraten?“, stellte TenTen fest und betrachtete ihn misstrauisch. Natürlich wusste sie, wie sehr sich die beiden liebten, doch war Hochzeit noch nie ein Thema bei den beiden gewesen. Wieso sollte er sich also so sicher sein, dass sie heiraten wollten? So ganz wurde sie daraus noch nicht so richtig schlau. Jedoch würde sie sicher noch dahinter kommen, schließlich würde sie ihre Freundin niemals in ihr Unglück rennen lassen. Hatte sich Shikamaru das aber gründlich überlegt, würde sie ihm auch zu Seite stehen.   Shikamaru wollte gerade etwas erwidern, als ihm eine andere Stimme zuvor kam.   „Du willst Mama heiraten?“, fragte Satsuki mit leuchtenden Augen und kam aus ihrem Versteck hervor. Akira und Masato stöhnten. Das war mal wieder typisch für ihre Schwester. Vorher hatten sie noch ausdrücklich gesagt, dass sie nicht aus ihrem Versteck heraus kamen und dass sie sich nicht preisgaben. Eigentlich hätten sie es aber wissen müssen. Es war typisch für das kleine Mädchen, dass sie sich an so was nicht halten konnte. Sie hätten sie aufhalten müssen. Nun war es aber bereits zu spät, denn ihr Vater sah sie alle drei mit strengen und missbilligenden Blicken an.   „Hab ich euch nicht gesagt, ihr sollt in euer Zimmer gehen“, fuhr er sie grollend an. Die drei zuckten jedoch nicht mal mit der Wimper, wobei es völlig ungewohnt für sie war ihren Vater so zu sehen, denn nur selten wurde der Familienvater wirklich wütend.   „Hast du wirklich gedacht, du kannst uns mit einem später wegschicken?“, erwiderte Satsuki frech. Sofort wanderte Shikamarus Augenbraue nach oben. Normalerweise war seine Tochter nicht so frech. Normalerweise widersprach sie ihm nicht, zumindest nicht so. Doch war dies wohl auch keine normale Situation. Dies bestätigte ihm auch sofort Ino.   „Also wirklich, Shikamaru, damit hättest du rechnen müssen. Sie ist eigentlich genauso wie Temari und die wäre auch nicht auf ihre Zimmer gegangen, meinst du nicht auch?!“, warf Ino grinsend ein. Natürlich wusste sie, dass Shikamaru dem nicht wiedersprechen konnte, da er wusste, dass sie Recht hatte.   „Vielleicht könnte die kleine auch eine große Hilfe sein“, wand TenTen ein, „immerhin war sie die erste, die Temari gefunden hat. Sie hat eine spezielle Verbindung zu ihr. Das könnte wirklich hilfreich sein.“   „Das glaube ich auch“, stimmte Sakura zu. Alle drei und auch Hinata sahen Satsuki grinsend an. Selbstverständlich wussten sie, was sie mit ihren Worten bewirkten.   Shikamaru brummte. Er wusste, dass die Frauen ihn erst in Ruhe lassen würden, wenn er zustimmte, dass seine Tochter dabei war.   „Gut von mir aus kannst du bleiben“, seufzte er. „Aber wegen dem Lauschen sprechen wir noch einmal miteinander, klar?!“ Eifrig nickte das Mädchen, während es sich zwischen Sakura und TenTen auf das Sofa quetschte. Ihre Brüder sahen ihr dabei nur kopfschüttelnd zu. Es erstaunte sie immer und immer wieder, wie es ihre Schwester schaffe, alle, vor allem aber ihren Vater, um den Finger zu wickeln und so ihren Willen bekommen. Hätten sie das versucht, hätten sie sicher ärger bekommen. Aber ihre Schwester… Natürlich wussten sie, dass das kleine Mädchen etwas an sich hatte, das die Herzen aller höher schlagen ließ. Aber gerade darum mussten sie wirklich gut auf ihre Schwester aufpassen, schließlich liebten sie die kleine sehr und hatten es auch ihrem Vater versprochen. Doch so langsam bekamen sie das Gefühl, dass sie nicht nur auf ihre Schwester aufpassen mussten, sondern auch auf den Rest der Welt, denn sonst lagen bald alle der kleinen zu Füßen.   Während die Erwachsenen also mit ihrer Schwester zusammen sich einen Plan überlegten, verließen die beiden Brüder das Haus. Beiden war klar, dass Satsuki hierbei die meiste Arbeit leisten würde. Sie kannte ihre Mutter wirklich gut und wusste, was diese mochte. Wenn sie alleine waren, sprachen die beiden viel miteinander. Darum war Satsuki auch eine der wenigen Personen, die wirklich wussten, was in Temari Sabakuno vorging. Dadurch wussten aber auch sie oft, was Sache war, denn auch sie hatten eine besondere Verbindung zu ihrer Schwester. Sie waren immer füreinander da und erzählten sich alles. So war das nun mal bei Drillingen. Das war auch der Grund dafür, warum sie noch immer alle im selben Zimmer wohnten. Sie wollten eigentlich auch nicht getrennt sein. Außerdem gefiel es ihnen so wie es war.   „Hey Akira, Masato“, erklang plötzlich eine ihnen bekannte Stimme. Innerlich fluchten die beiden gerade, äußerlich setzten sie ein Lächeln auf, der eine mehr, der andere weniger.   „Hey Mama“, erwiderte Masato. „Was machst du schon hier?“   „Wir dachten, du kommst erst in ein paar Tagen wieder“, meinte Akira.   „Ja, das wollte ich eigentlich auch, aber ich hab euch vermisst und euer Onkel hatte eine wichtige Nachricht für den Hokage. Darum bin ich jetzt schon nach Hause gekommen“, erklärte sie. „Außerdem wollte ich euch überraschen“, fügte sie zwinkernd hinzu.   „Hast du die Nachricht schon abgegeben?“, fragte Masato. Beide Jungs wussten, dass sie ihre Mutter irgendwie vom Haus fernhalten mussten. Außerdem musste jemand ihren Vater und die anderen warnen. Sie wollten nicht, dass ihrer Mutter die Überraschung verdorben wurde.   „Nein, da wollte ich gerade hin. Möchte einer von euch mitkommen“, fragte Temari lächelnd, ohne etwas von der Geheimnistuerei zu ahnen. Die beiden Brüder warfen sich einen Blick zu, dann waren sie sich einig.   „Klar, warum nicht“, erwiderte Masato.   „Ich geh wieder nach Hause. Das ist viel zu anstrengend“, seufzte Akira, schob seine Hände in die Hosentaschen und drehte sich von den beiden weg, um den Weg entlang zu schlendern. Kaum war er aber aus der Sicht seiner Mutter, setzte sich der sonst so faule Junge in Bewegung und rannte den Weg bis zum Haus, in dem er wohnte, entlang. Schnell stürmte er durch die Tür ins Wohnzimmer hinein, wo er von allen verwirrt angestarrt wurde.   „Mama ist wieder zurück“, erklärte er leicht außer Atem.   „Du solltest mehr trainieren“, kicherte Satsuki. Akira warf ihr einen bösen Blick zu, bevor er sich abwand und aus der Terrassentür in den Garten verschwand und sich dort unter einen Baum in den Schatten legte. Satsuki sah noch einmal kurz zu den Erwachsenen, bevor sie ihrem Bruder in den Garten folgte und sich zu ihm unter den Baum legte. Sie war sich sicher, dass sie den Rest nun auch noch ohne sie schaffen würden. Außerdem sähe es komisch aus, wenn ihre Mutter kam und sie zwischen alle den Erwachsenen saß.   Es dauerte wirklich nicht lange, bis Temari mit Masato das Haus betrat, doch da waren ihre Freundinnen bereits weg. Stattdessen empfing Shikamaru sie mit einer Tasse Tee, einer Umarmung und einen Kuss, welchen Temari sanft erwiderte. Ja, sie hatte ihre Familie vermisst und ja sie war froh, wieder bei ihnen sein zu können. Sie liebte ihre Kinder und ihren Freund wirklich sehr, weshalb sie sich auch umso mehr freute, dass zwischen ihnen allen wieder alles super lief, wenn nicht sogar noch besser. Vielleicht hatten ihre Brüder Recht und sie sollte diesen Mann heiraten, doch darüber wollte sie sich momentan keine Gedanken machen. Viel lieber verbrachte sie den Rest des Tages mit ihrer Familie im Garten. Kapitel 74: Die Fantasie einer eifersüchtigen Frau -------------------------------------------------- 71. Die Fantasie einer eifersüchtigen Frau   Ein paar Tage waren seit dem Treffen mit den Mädels vergangen. Temari hatte nichts davon mitbekommen, doch wurde sie von Tag zu Tag misstrauischer, denn ihr Shikamaru verhielt sich seltsam. Anstatt alleine zu Hause zu bleiben, während sie die Kinder von der Akademie ab zu holen, ließ er sie das Essen für sie alle kochen und holte die kleinen alleine ab. Ohne zu murren ging er einkaufen. Oder aber er verschwand aus dem Haus, ohne ihr zu sagen, wohin er wollte. Natürlich hatte Temari sich bereits mit TenTen getroffen, um mit ihr über das seltsame Verhalten ihres Freundes zu sprechen. Diese hatte ihr aber versichert, dass sie sich keine Sorgen zu machen brauchte. Und trotzdem blieb sie misstrauisch. Vielleicht sollte sie mal mit Satsuki darüber reden…   Auch heute lief sie alleine die Straßen entlang. Shikamaru war schon lange vor ihr aus dem Haus gewesen. Sie hatte am Vorabend vielleicht einen Wein zu viel getrunken und war am Abend dementsprechend müde, sodass die Drillinge fast verschlafen hätten. Shikamaru hatte ihnen Frühstück gemacht, ihr einen Zettel geschrieben und die drei zur Akademie gebracht. Später wollte er einkaufen gehen und die Drillinge wieder von der Akademie abholen. Auf den Zettel hatte er geschrieben, sie solle ihren Rausch ausschlafen und Drillinge Essen machen. Temari schnaubte. Als hätte sie einen Rausch auszuschlafen. Sie hatte nur ein bisschen länger als sonst geschlafen, was wohl auch einmal ihr gegönnt sein durfte. Aus Rache hatte sie natürlich kein Essen gemacht und sie würde so schnell auch keins machen, denn heute würde sie bis zum Abend bei TenTen bleiben. Konnte der Idiot doch sehen, was er den dreien zum Essen machte. Und sollte die Küche ein Chaos sein, durfte er auch gleich noch mal die Küche säubern. Ein fieses Grinsen legte sich auf ihre Lippen. Niemand legte sich mit ihr an!   Plötzlich aber stoppte sie. War das da nicht Shikamaru? Was machte der denn da? Neugierig folgte sie dem Braunhaarigen in sicherer Entfernung. Das wäre doch gelacht, würde sie nicht herausfinden, was da vor sich ging. Shikamaru konnte ihr absolut gar nichts verheimlichen. Sie kannte ihn dafür mittlerweile einfach viel zu gut. Sie hatte gelernte seine Körpersprache zu verstehen und seine Gedanken zu lesen. Sie funktionierten mittlerweile wie ein gutes Team. Nicht dass sie vorher auch ein gutes Team waren, doch klappte es immer besser und besser, zumindest so lange wie keiner von beiden etwas verheimlichte. Und Shikamaru verheimlichte ihr etwas, das wusste sie ganz genau.   Doch auf einmal blieb der junge Nara stehen. Verwirrt sah Temari sich um. Er stand direkt vor einem Juwelier. Was er dort wollte, wusste sie nicht. Sie hatten keinen Jahrestag und ihre Kinder hatten keinen Geburtstag. Für seine Eltern hatte er bereits etwas und bis die Zeugnisse kamen verging noch etwas zeit. Außerdem würden sie dorthin wahrscheinlich eh zusammen gehen. Was konnte er also im Schilde führen. Als aber auch Ino beim Juwelier ankam und sich die beiden zur Begrüßung umarmten, wurde ihr klar, was er dort machen wollte. Wütend drehte sie sich um. Normal hätte sie ihm jetzt eine geknallt, aber auf das Niveau würde sie sich nicht herabbegeben. Stattdessen zog sie wütend von dannen und machte sich auf direkten Weg auf ihrer Freundin. Bei TenTen würde sie sich erst mal abregen.   ~~~   „Hey Shikamaru, ich hoffe, du musstest nicht lange warten“, begrüßte Ino ihn. Shikamaru nickte nur.   „Lass uns das schnell hinter uns bringen. Ich muss die Drillinge von der Akademie abholen. Außerdem glaub ich, dass Temari langsam etwas bemerkt“, erwiderte er. Ino seufzte.   „So was kannst du nicht einfach mal so eben entscheiden, Shikamaru. Hier geht es um den Verlobungsring für deine Freundin. Da kannst du nicht irgendein beliebigen Ring auswählen!“, fuhr sie ihn an, wobei sie sich durch die Haare fuhr. „Hast du denn schon überlegt, was es ungefähr sein soll?“ Shikamaru nickte, sagte aber nichts.   „Und?“   „Du musst nicht alles wissen, Ino“, meinte er schlicht, dann setzte er sich wieder in Bewegung und hielt ihr ganz Gentlemenlike die Tür auf. Zusammen sahen sich die beiden um.   Schnell hatte Shikamaru einen Ring gefunden.   „Was hältst du davon?“, wand er sich an Ino. Die hübsche Blondine drehte sich elegant zu ihm um und musterte den Ring, den er ihr zeigte.   „Meinst du das wirklich ernst?“, fragte sie und sah ihn zweifelnd an. Shikamaru aber nickte selbstsicher.   „Es ist etwas völlig anderes als die normalen Verlobungsringe. Es passt also gut zu Temari und mir, außerdem bin ich mir sicher, dass er ihr gefallen wird“, erklärte er ihr.   „Hmm“, überlegt sie. „Und was werden deine Eltern sagen? Ich dachte, du wolltest ihr etwas mit eurem Familienwappen schenken.“   „Das habe ich auch vor, aber der nicht auf dem Ring“, erwiderte er.   „Was hast du vor, Shikamaru Nara?“, hakte sie nach. Doch bekam sie darauf keine Antwort mehr.   ~~~   „Hast du Wein da?“, fragte sie, als ihr die Tür geöffnet wurde.   „Was für eine Begrüßung“, brummte ihre Freundin. „Hallo Temari, es ist auch schön dich zu sehen. Komm doch rein“, begrüßte TenTen sie sarkastisch. Temari verdrehte nur die Augen.   „Hast du nun Wein da?“, fragte Temari erneut. TenTen seufzte und ließ ihre beste Freundin in ihre Wohnung.   „Komm erst mal rein“, erwiderte sie und trat zur Seite. Sofort betrat Temari die Wohnung, wo sie sich zuallererst erst einmal die Schuhe auszog, bevor sie TenTen in die Küche folgte, in welcher die Braunhaarige bereits auf sie wartete.   „Ich hab zwar Wein“, meinte sie, „aber den werde ich dir sicher nicht ohne Grund geben, aber wenn du willst kannst du einen Tee haben.“   „Ich denke ein Tee wird mein Problem auch nicht lösen“, erwiderte sie. „Kannst du nicht mal ne Ausnahme machen?“   „Nur wenn du einen guten Grund dafür hast vor dem Mittag von mir Wein zu verlangen“, behaarte ihre Freundin. Temari seufzte. Eigentlich wollte sie ja langsam auf das Thema zu sprechen kommen, aber ohne ein Glas Wein in der Hand würde das nichts werden, denn dann würde sie mit Sicherheit irgendwas zu Kleinholz verarbeiten und das wollte sie nicht.   „Na gut, Shikamaru betrügt mich mit Ino!“, ließ sie die Bombe platzen, wobei ihre Mundwinkel noch weiter nach unten sanken und sie ihre Freundin aus bösen Augen ansah.   TenTen aber sah ihre Freundin mit großen Augen und offenen Mund an. Sie glaubte sich verhört zu haben. Shikamaru sollte Temari mit Ino betrügen? Wie kam sie denn darauf? Wollte er die wilde Blondine nicht eigentlich heiraten? Da würde er sie doch nicht mit Ino betrügen! Allgemein würde er Temari nie betrügen. Wer wollte das schon? Die Person, die es wagte, würde zum Tode verdammt sein. Das wusste jeder!   „Also abgesehen davon, dass ich nicht glaube, dass Shikamaru dich je betrügen würde, da ihm das viel zu anstrengend ist, wie kommst du darauf, dass er dich mit Ino betrügt?“, fragte sie ihre Freundin also.   „Ich habe eben gesehen, wie er mit Ino zum Juwelier gegangen ist, außerdem verhält er sich seit Tagen total seltsam. Er geht freiwillig vor die Tür, geht für mich einkaufen und er haut dauernd ab, ohne mir zu sagen, wohin er geht“, erzählte sie. „Also kann ich mein Wein haben, sonst mach ich gleich irgendwas Dummes!“   Seufzend erhob sich TenTen. Eigentlich war sie ja gegen Wein am Morgen, doch wusste sie nicht, wie sie Temari sonst von ihrer verrückten Idee abbringen sollte. Schon als sie das Wort Juwelier gehört hatte, war ihr klar, was hier los war. Ino hatte Shikamaru versprochen gehabt mit ihm einen Verlobungsring auszusuchen, weil der Nara sich nicht sicher war, ob er das richtige fand. Eigentlich wollten die beide sich aber heimlich treffen. Wieder seufzte sie. Nun hatte sie wohl die Aufgabe Temari von ihren Trip zu bringen. Ihr wäre es lieber gewesen, wär das alles nie aufgeflogen. Ändern konnte sie das aber nun auch nicht mehr. Also suchte sie zwei Gläser und eine Flasche Wein heraus, welche sie auf den Küchentisch stellte. Zusammen saßen die beiden Frauen so da, wobei TenTen immer wieder versuchte Temari von ihren Fantasien ab zu bringen. Temari aber noch sturer als sonst, was der Wein nur noch verstärkte, sodass TenTen nach einer Weile einfach aufgab und sie einfach nur Gott und die Welt diskutierten, wenigstens hatte sie herausbekommen, dass sich Temari wenigstens davon abhalten konnte, Shikamaru und Ino den Kopf abzureißen, was sie ganz schön wunderte, aber irgendwie auch freute..   ~~~   „Papa, trag mich“, verlangte das kleine Mädchen müde. Shikamaru seufzte, nahm seine Satsuki aber auf den Arm. Es wäre nicht mehr weit bis zum Haus, so war es also kein Problem. Vielleicht hatten sie auch wirklich ein bisschen übertrieben. Nachdem er nämlich mit den Drillingen nach Hause gekommen war, war Temari nicht dort gewesen, deshalb war er mit den Kindern erst Nudelsuppe essen gegangen und hatte dann mit ihnen trainiert. Die Jungs hatten so oder so schon seit Wochen gequengelt, dass sie endlich mal wieder mit ihrem Vater trainieren wollten, da bot sich die Situation doch an. Er hoffte, dass Temari zum Abendessen wieder da war, wobei er sich sicher war, dass Satsuki von dem nichts mehr mitbekommen würde, denn diese schlief bereits tief und fest in seinen Armen. Aber auch seine Jungs sahen ziemlich fertig aus. Das nächste Mal würde er mit ihnen an einem Wochenende trainieren, denn jetzt war die Wahrscheinlichkeit groß, dass sie nicht pünktlich zur Schule kamen. Shikamaru seufzte. Temari würde ihm die Hölle heiß machen, würde sie das mitbekommen.   „Akira, klinge bitte mal, ich komme nicht an den Schlüssel“, wand er sich an seinen Sohn. Er hatte keine Lust jetzt irgendwelche Experimente zu machen, wobei die Gefahr groß wäre, dass ihm Satsuki aus den Armen glitt. Doch bevor Akira die Klingel betätigen konnte, wurde die Tür geöffnet. Er sah wie Temari mit einem Glas Wein in der Hand im Türrahmen lehnte und ihn böse ansah, wobei sich ihm die Frage stellte, was sie nun wieder hatte. Doch Shikamaru war sich sicher, dass er darauf noch eine Antwort bekommen würde, spätestens wenn sie alleine auf dem Sofa saßen.   Auch Akira und Masato schienen zu  merken, dass ihre Mutter nicht gerade gut drauf war. Schnell versteckten sie sich hinter ihrem Vater. Das war ja mal wieder klar. Normal gaben sie sich als die starken, aber wenn es um ihre Mutter ging, versteckten sie sich, wie kleine Mädchen. Doch irgendwie konnte er es verstehen. Oft fürchtete auch er sich vor dieser Frau, doch da war er bei weitem nicht der einzige, denn auch viele andere mussten zugeben, dass sie nicht gerade zahm war.   „Masato, Akira, Satsuki, ab ins Haus“, grollte ihre böse Stimme. Akira und Masato neben ihm zuckten zusammen. Schon lange hatten sie ihre Mutter nicht so böse gesehen, doch dass sie drei ins Haus sollten, zeigte ihnen, dass sich ihre Wut nicht gegen sie sondern ihren Vater richtete. Also nahmen sie diesem schnell ihre kleine Schwester ab, welche noch immer tief und fest schlief und liefen ins Haus an ihrer Mutter vorbei, wobei sie dieser eine gute Nacht wünschten. Zwar hatten sie noch kein Abendessen gehabt, doch waren sie so oder so viel zu müde gewesen, um noch irgendwas essen zu können. Schnell huschten sie mit ihrer Schwester in ihr Zimmer und legten sie führsorglich in ihr Bett, wo sie sich zudeckten und sich dann selbst ins Bett legten.   Shikamaru war währenddessen bis zur Tür vor geschritten, doch Temari schien gar nicht daran zu denken, ihn ins Haus zu lasen. An ihren Augen erkannte er, dass das nicht ihr erstes Glas Wein war. Schon jetzt wusste er, dass es ihm nicht gefallen würde, was nun kam. Aber Temari sagte kein Wort. Lange sahen sich die beiden einfach nur in die Augen, wobei Shikamaru stark überlegte, was passiert sein konnte, dass sie nun in der Tür stand und wie ein Wachhund den Eingang bewachte. Erst sein Seufzen brachte Schwung in die Sache.   „Hast du mir nichts zu sagen?“, fragte sie mit rauer Stimme. Verwirrt sah Shikamaru sie an. Er hatte keine Ahnung wovon sie sprach.   „Falls du sauer bist, dass wir erst so spät gekommen sind“, meinte er, wobei er ihr näher kam und seine Hand an ihre Wange legen wollte, „wir wollten eigentlich schon eher zu Hause sein, aber ich habe ein wenig die Zeit aus den Augen verloren.“   „Darum geht es mir gar nicht!“, fuhr sie ihn an und wich seinem Annäherungsversuch aus.   „Worum geht es dann?“, fragte er sie verwirrt. Er hatte absolut keine Ahnung, was sie von ihm wollte.   „Oh, wie wäre es damit, dass du mich mit Ino betrügst“, schlug sie bissig vor.   „Und wie kommst du jetzt bitte schon wieder darauf?“, fragte er nun verwirrter als zuvor.   „Ich hab dich heute mit ihr gesehen. Du warst gerade dabei ihr ein schönes Schmuckstück zu kaufen“, knurrte sie und verschränkte die Arme vor der Brust. Shikamaru verdrehte die Augen, wobei er sich selbst verfluchte. Er hätte wissen müssen, dass sie sie gesehen hatte. Aber warum hatte er sie dann nicht bemerkt? Hätte sie dann nicht gleich auf sie zugerast kommen müssen, um ihn eine zu scheuern und Ino umzubringen? Oder hatte sie sich das ganze nur Eingebildet? Doch er konnte nicht so ganz glauben, dass sie sich etwas eingebildet hatte, was wirklich passiert war…   Wieder seufzte Shikamaru. Das ganze ging ihm tierisch auf die Nerven. Konnte das nicht einfach ein normaler Tag sein, an dem er einen Verlobungsring kaufte, um seine Liebst dann ein paar Tage später damit zu überraschen? Vielleicht hätte er doch alleine gehen sollen. Ino hatte ihm so oder so nicht geholfen, was wohl daran lag, dass er schon gewusst hatte, was er für sie haben wollte, immerhin hatte er auch lange überlegt, wie er ihr den Antrag machen sollte. Nun hatte er den Salat und keine Ahnung, wie er da wieder raus kommen sollte. Ihm war nur klar, dass sie erst einmal rein gehen sollten, bevor irgendwelche Gerüchte über sie entstanden.   „Temari, lass uns erst mal ins Haus gehen“, bat er sie. Temari aber schnaubte.   „Klar und danach treiben wir es auch noch freudig, nachdem du es auch mit deiner Geliebten getrieben hast“, erwiderte sie sarkastisch. „Für wie blöd hältst du mich eigentlich, Shikamaru. Ich werde dich doch nicht ins Haus lassen, nachdem du bei der warst!“   „Temari, ich habe nichts mit Ino“, meinte er. „Temari, ich liebe dich, ich würde nie etwas mit einer anderen anfangen.“   „Und was hast du mit ihr dort getrieben?“, fragte sie bissig. So schnell würde sie sicher nicht aufgeben.   „Sie will dir Schmuck zum Geburtstag schenken und ich sollte ihr bei der Auswahl helfe“, erklärte er ihr mit ernstem Blick. „Also lass mich bitte endlich ins Haus, Temari.“   „Und wieso sollte sie gerade mit dir dahin gehen?“, fragte Temari weiter, ohne überhaupt daran zu denken, Shikamaru wieder ins Haus zu lassen. Doch Shikamaru reichte es. Genug war Genug. Sie hatte eindeutig zu viel getrunken, sonst würde sie jetzt nicht so reagieren sondern nachdenken.   „Du hast zu viel getrunken, Temari. Wir werden morgen weiterreden, wenn du ausgeschlafen bist“, teilte er ihr mit. Temari wollte protestieren, aber Shikamaru ließ ihr dazu keine Chance. Ohne zu zögern schnappte er sich ihr Glas, stellte es an die Seite, bevor er sich auch sie schnappte und über seine Schulter warf. Schreiend, kreischend und fluchend hämmerte sie ihm auf den Rücken und strampelte wild mit den Beinen, um wieder los zu kommen. Shikamaru aber ignorierte all ihre Rufe und trug sie einfach den ganzen Weg bis zu ihrem Schlafzimmer, wo er sie dann vorsichtig aufs Bett ablegte, dann drehte er sich um und verließ das Schlafzimmer. Hinter sich schloss er die Tür. Temari wollte vom Bett aufspringen und ihm hinterher, doch genau in dem Moment spürte sie, wie müde sie eigentlich war. Es dauerte nicht lange und die Müdigkeit überfüll sie, sodass sie mit samt ihren Sachen schließlich einschlief. Shikamaru richtete sich derweil das Gästezimmer her, in welchem er diese Nacht verbringen würde. Er wollte Temari ihren Freiraum lassen, außerdem musste er noch überlegen, was er nun machen wollte, doch auch er wurde schneller von seiner Müdigkeit eingeholt als er gedacht hatte. Dies war ein sehr ereignisreicher Tag gewesen. Kapitel 75: Entführt -------------------- 72. Entführt   Gähnend rappelte Shikamaru sich auf. Zwar hatte er länger geschlafen als sonst, doch fühlte er sich so müde wie schon lange nicht mehr. Ihm hatte die Wärme von Temari gefehlt, sodass er nur sehr unruhig hätte schlafen können. Dafür war ihm klar geworden, dass er es heute machen musste. Temari würde ihm erst glauben, wenn sie den Ring sah. Natürlich wusste er, dass nun die Gefahr größer war, dass sie nein sagte, doch er vertraute auf ihre Liebe zueinander. Shikamaru glaubte fest daran, dass sie ja sagen würde. Nun musste er nur noch alles in die richtigen Bahnen lenken.   Müde bewegte sich Shikamaru ins Badezimmer, wo er die morgendliche Prozedur durchzog, nach der er sich gleich schon ein bisschen wacher fühlte. Nachdem der Nara sich angezogen hatte, ging er ins Zimmer seiner Kinder, um auch diese zu wecken. Wie er erwartet hatte, ging es bei seiner kleinen Prinzessin am schwersten. Aber auch damit wurde er fertig, doch nicht ohne die Hilfe seiner Jungs.   „Satsuki, wach auf, du musst zur Akademie“, flüsterte er ihr zu, wobei er sie vorsichtig rüttelte. Masato und Akira waren bereits dabei sich anzuziehen, während ihr Vater noch immer verzweifelt versuchte die schlafende Satsuki zu wecken. Er hatte echt keine Ahnung, wie er das machen sollte. Normal war Temari dafür verantwortlich die übermüdeten Kinder zu wecken und er hatte absolut keine Ahnung, wie sie das immer machte. Seufzend wand er sich an seine beiden Söhne.   „Wie weckt euch eure Mutter immer, wenn ihr nicht aufstehen wollt?“, fragte er die beiden. Diese zuckten aber mit den Schultern.   „Keine Ahnung“, erwiderte Masato.   „Aber ich hab eine andere Idee“, meinte Akira.   „Dann leg mal los“, sagte Shikamaru und ließ ihm Platz.   Akira legte das T-Shirt an die Seite, welches er gerade anziehen wollte, und setzte sich neben seiner Schwester aufs Bett. Ein fieses Grinsen lag auf seine Lippen, welches Shikamaru hoffen ließ, dass sie sich gleich nicht prügelten.   „Hey Satsuki, Saburo ist da und er möchte gerne mit dir ausgehen“, flüsterte er ihr so leise ins Ohr, dass nur sie es hören könnte. Masato und Shikamaru fragten sich derweil, was er wohl gesagt haben mochte, doch in der nächsten Sekunde wurde es ihnen klar.   „Saburo?“, fragte Satsuki hellwach mit leuchtenden Augen, wobei sie aufrecht im Bett saß. Gerade so hätte sich Akira noch vor ihrem Kopf retten können. Noch immer sah er sie breit grinsend an.   „Guten Morgen, Schwesterherz“, flötete er und strobelte ihr durchs Haar, bevor er sich in Sicherheit bracht.   Satsuki hatte derweil bemerkt, was Sache war. Ihr Gesicht färbte sich rot, ob es daran lag, dass es ihr unangenehm war, dass alle das mit Saburo gehört hatten, vor allem ihr Vater oder daran, dass sie ihren Bruder für das, was er gesagt hatte, umbringen wollte, wusste keiner der Anwesenden. Shikamaru wusste nur, dass er seine kleine Prinzessin jetzt aufhalten musste, bevor sie noch eine Schlägerei mit ihrem Bruder anfing. Schnell schnappte er sie sich und warf sie über seine Schulter, so wie er es am Abend bereits mit ihrer Mutter gemacht hatte. Nur mit dem Unterschied, dass sich Satsuki nicht gegen ihn wehrte, zumindest nicht so sehr wie seine Mutter, sodass er sie mit Leichtigkeit ins Badezimmer bringen konnte, damit sie von da nicht mehr floh, lehnte er sich an den Türrahmen. Satsuki sah ihn nur beleidigt an, nahm sich dann aber doch ihre Zahnbürste, um sich die Zähne zu putzen.   Eine Weile sah er ihr dabei zu.   „Prinzessin, würdest du etwas für mich machen?“, fragte er schließlich. Mit hochgezogener Augenbraue sah Satsuki ihren Vater an, nickte aber.   „Ich möchte eurer Mama heute den Antrag machen, würdest du dafür sorgen, dass sie nach der Schule zur Blumenwiese kommt?“, bat er sie. Satsukis Augen wurden immer größer, bis sie ihm schließlich mit leuchtenden Augen in die Arme viel   „Natürlich, Papa, du kannst dich auf mich verlassen“, erwiderte sie strahlend.   „Sie darf aber nichts davon mitbekommen, ok?“, stellte er noch einmal klar. Satsuki nickte nur, während sie ausspülte.   „Gut, ich kümmere mich jetzt ums Frühstück. Kann ich mich darauf verlassen, dass ihr keinen Unsinn macht?“, fragte er noch mal. Satsuki verdrehte nur die Augen und schob ihren Vater aus dem Badezimmer heraus, bevor sie wieder zurück in ihr Zimmer ging, um gleich ihren Brüdern zu berichten, was ihr Vater vorhatte. Dass sie Akira eigentlich umbringen wollte, hatte sie schon wieder völlig vergessen.   Während seine Kinder sich fertig anzogen und ihre Taschen packten, machte Shikamaru für sich eine Kleinigkeit zum Frühstück, für seine Kinder bereitete er ein paar Brote für die Pause und für Temari ein ausgewogenes Frühstück, dass er auf einen Tablett drapierte. Dazu schrieb er ihr einen kleinen Brief, in dem er ihr erklärte, was los war. Als seine Kinder in die Küche kamen übergab er ihnen ihre Boxen und nahm das Tablett, um es ins Schlafzimmer zu bringen. Gerne hätte er für die zwei ein richtiges Bento gemacht, doch war er noch immer nicht so gut im Kochen, dass er das auf die Schnelle schaffte, aber das wussten seine Kinder bereits. Nachdem er das Tablett neben Temari abgestellt hatte, hauchte er ihr noch einen Kuss auf die Stirn. Danach ließ er sie alleine, um seine Kinder in die Akademie zu bringen und dann alles für seinen Antrag vor zu bereiten.   ~~~   Müde räkelte sich Temari, bevor sie die Augen öffnete. Das erst, was sie sah, war das Frühstück, welches Shikamaru ihr gemacht hatte. Ein kleines Lächeln bildete sich auf ihren Lippen. Sie fand es süß, wie Shikamaru sich um sie bemühte, obwohl sie sich am Abend so benommen hatte und ihn nicht mal ins Haus lassen wollte. Sie gab ja zu, dass der Wein zu ihrer unangebrachten Reaktion beigetragen hatte, doch änderte es nichts an der Tatsache, dass sie ihm seine Geschichte nicht abkaufte. Zum einen dauerte es bis zu ihrem Geburtstag noch Wochen und zum anderen würde Ino ihr niemals Schmuck kaufen, egal ob zum Geburtstag oder zu sonst einem Anlass. Anders herum war es natürlich genauso, was wohl daran lag, dass es ihr noch immer schwer fiel, dass sie ihren Bruder betrogen hatte…   Noch immer mit einem zarten Lächeln auf den Lippen rappelte sie sich auf, um das Frühstück zu begutachten. Shikamaru hatte wirklich an alles gedacht, vor allem eine große Kanne Kaffee hatte er gedacht. Er kannte sie einfach zu gut, zu gut. Sie wusste, dass er sich damit bei ihr entschuldigen wollte, doch für sie war die Sache noch nicht geklärt, auch wenn sie ihm dankbar für das Frühstück war, das er ihr gemacht hatte. Das hieß aber nicht, dass sie sich dieses leckere Frühstück entgehen lassen wollte. Also nahm sie sich zuallererst den Kaffee, um einen Schluck zu trinken. Doch kam dabei auch ein kleiner Zettel zum Vorschein. Interessiert tauschte Temari ihren Kaffee gegen den Brief, um ihn zu lesen.   Guten Morgen mein süßer Wildfang.   Ich hoffe, du hattest eine geruhsame Nacht. Mir ist natürlich klar, dass du unseren „Streit“ nicht wegen einem Frühstück vergessen wirst, auch wenn ich mir keiner Schuld bewusst bin, doch wirst du bis heute Abend warten müssen, um mich anzuschreien. Ich habe heute viel zu tun und werde deshalb erst spät nach Hause kommen. Die Drillinge werden von Hinoko begleitet. Du hast also den ganzen Vormittag für dich, um das zu tun, was dir am liebsten ist. Lass dir dein Frühstück schmecken. Wir sehen uns heute Abend.   Küss dein Idiot.   Temari seufzte. Irgendwie passte es zu Shikamaru, doch versetzte es ihr auch einen Stoß. Sie musste ihn wohl ziemlich enttäuscht haben, denn sie konnte bereits den Sarkasmus aus seinen geschrieben Worten lesen. Sie hatte es wohl wirklich übertrieben und dennoch wollte sie es nicht dabei belassen. Das war auch Shikamaru klar, dass wusste sie. Sie war eben ein sturer Esel, sein Wildfang, den niemand unter Kontrolle bringen konnte, außer vielleicht ihm, ihr Idiot. Er musste ein Idiot sein. Nur ein Idiot hätte sich auf sie eingelassen, denn mit ihr hatte man es nicht leicht. Und doch war er mit ihr zusammen und das schon so lange, obwohl er doch überall als Genie angesehen wurde. Musste man also ein Genie sein, um auf die idiotische Idee zu kommen, dass es doch einen Mann gab, der sie bändigen konnte. Wohlmöglich. Immerhin schaffte er es das ein oder andere Mal, sie zu beruhigen, sie zur Ruhe zu bringen. Es war erstaunlich, doch sie war unglaublich glücklich. Sie war glücklich, dass ihr Shikamaru so ein Idiot war und sie liebte, egal wie bescheuert sie sich benahm. Ihre Brüder hatten wirklich Recht mit dem, was sie sagten.   Komisch, dass sie gerade jetzt an die Worte ihrer Brüder denken musste. Zwar hatten sie es schon oft aus Spaß gesagt oder einfach nur um ihr auf die Nerven zu gehen, doch wurden sie seit Weihnachten immer ernster, wenn es um das Thema ging. Die beiden begründeten es damit, dass sie nur wollten, dass sie glücklich wurde. Doch glaubte Temari, dass da mehr hinter steckte. Sie war sich sicher, dass die drei während ihres Urlaubs darüber gesprochen hatten und das alles ohne sie. Sie fand es unglaublich süß von ihnen allen aber auch eine Unverschämtheit. Wie kamen ihre Brüder auf die Idee ihren Freund dazu anzustiften ihr einen Antrag zu machen?! Sie hätten auch vorher mit ihr darüber reden können. Vielleicht wollte sie den Nara auch gar nicht heiraten. Vielleicht mochte sie es so, wie es momentan war. Vielleicht sollte es einfach nicht so sein. Vielleicht gehörten sie einfach nicht verheiratet. Vielleicht aber, und das war die wahrscheinlichste Möglichkeit, die sie sich aber nie eingestehen würde, da es zu sehr an ihrem Ego kratzte, vielleicht aber redete sie sich das alles nur ein, weil Shikamaru ihr noch immer kein Antrag gemacht hatte. Ja sie wollte, dass er sie fragte, ob sie für immer mit ihm zusammen sein wollte. Sie wollte, in einem wunderschönen Kleid nehmen ihm stehen und von allen anwesenden beneidet werden. Und so bescheuert es auch klang, es würde ihr Tag sein und er würde wundervoll werden.   Temari stöhnte. Sie sollte echt nicht mehr eine Nacht ohne Shikamaru verbringen, wenn dabei so etwas rauskam. Wieso zum Teufel dachte sie übers Heiraten nach. Nie, wirklich nie, war es Thema bei ihnen gewesen. Und überhaupt, wieso kam sie gerade jetzt auf die Idee. Sie war davon überzeugt, dass er sie betrog, oder? Sie wollte ihn nicht wirklich heiraten. Sie wollte dieser blöden Ino nur zeigen, dass es ihrer war! Oder vielleicht doch nicht. Wieder stöhnte Temari auf. So konnte es einfach nicht weiter gehen. Diese Gedanken führten doch zu nichts außer Kopfschmerzen und noch mehr Verwirrung. Momentan wusste sie weder, ob sie Shikamaru nun wirklich heiraten wollte noch wer hier gerade der größere Idiot war noch ob er sie wirklich mit Ino betrog. Wie sollte das nur weitergehen…   Um auf andere Gedanken zu kommen. Ließ Temari ihr Frühstück, Frühstück sein und stand stattdessen auf, um sich unter die Dusche zu stellen. Sie hoffte, dass dadurch ihre wirren Gedanken vertrieben wurden und sie endlich klar denken konnte, denn genau das brauchte sie jetzt. Sie musste klar denken können, um sich darüber klar zu werden, was sie heute Abend zu Shikamaru sagen würde. Er würde sich sicher darauf vorbereiten und das müsste sie auch. So leicht würde sie ihn nicht davon kommen lassen. Nur gab es da ein Problem. Auch nach der Dusche kreisten ihre Gedanken wirr durcheinander. Sie dachte an Dinge, die sie eigentlich verdrängen wollte, aber keine fünf Minuten konnte sie sich auf das Wesentliche konzentrieren. Da war es egal, ob sie frühstückte, ob sie sauber machte, ob sie einfach nur fern sah oder ob sie das Essen für ihre Kinder zubereitet. Auch als es Zeit wurde, dass ihre süßen nach Hause kamen, war sie kein Schritt weiter, im Gegenteil sie war sogar noch verwirrter als zuvor.   ~~~   Kichernd lief Satsuki zwischen ihren Brüdern. Sie freute sich schon auf das Gesicht ihrer Mutter, wenn ihr Vater ihr den Antrag machen würde. Doch erst mal mussten sie drei nach Hause kommen. Hinoko, der fast denselben Weg hatte, begleitete sie. Ihr Vater hatte ihn am Morgen darum gebeten, auch wenn die Drillinge der Meinung waren, dass sie das Haus auch gut alleine fanden, immerhin durften sie ja auch alleine draußen spielen gehen. Allerdings hatten die Jungs nichts weiter dazu gesagt, da ihre kleine Schwester ihren Mörderblick aufgesetzt hatte, bei dem es ihnen kalt den Rücken hinunter lief. So gerne sie ihre Schwester auch hatten, manchmal jagte sie ihnen eine riesige Angst ein. Und nach den Erzählungen über ihre Eltern waren sie sich sicher, dass die kleine das von ihrer Mutter haben musste, immerhin hatten auch ihre Onkel ab und zu Angst vor ihr, genauso wie ihr Vater auch.   Kurz vor dem Haus blieb das kleine Mädchen stehen und hielt auch ihre beiden Brüder zurück, welche sie nun verwirrt ansahen. Satsuki erwiderte den Blick ernst, was völlig neu für die beiden war, denn meistens hatte ihre Schwester ein strahlendes Lächeln auf den Lippen, mit welchem sie die gesamte Welt verzaubern wollte. Oft kam ihnen der Gedanke auf, dass sie ihre Schwester vor der Akademie schützen mussten, allerdings wussten sie genau, dass das nicht möglich wäre. Satsuki war so stur, dass sie so oder so hin gehen würde, egal was sie sagten. So blieben ihnen nur die Möglichkeit immer stärker zu werden, sodass sie ihre kleine Schwester vor wirklich allem beschützen könnten, denn das war ihr großes Ziel.   „Wenn wir gleich Mama gegenüberstehen, müsst ihr mir das Reden überlassen, klar?“, stellte sie klar, wobei sie ihren Brüdern einen vielsagenden Blick zu warf.   „Wie du willst…“, seufzte Akira.   „Du schaffst das wahrscheinlich so oder so eher als wir“, stimmte Masato zu. Satsuki grinste ihre beiden Brüder breit an.   „Das war einfacher als ich dacht, aber umso besser“, meinte sie, wobei sie sich schwungvoll umdrehte und sich auf die Tür zu bewegte. Im Vorbeigehen winkte sie Hinoko noch einmal zu, um sich von ihm zu verabschieden. Der Braunhaarige winkte ihr zurück und wand sich kopfschüttelnd von den Drillingen ab. Manchmal wurde er aus diesem kleinen Mädchen einfach nicht schlau…   „Mami, wir sind da!“, rief Satsuki, als sie die Wohnung betrat. Sofort erschien Temari im Flur und lächelte ihre Tochter an.   „Hallo Mäuschen, wie war die Schule?“, fragte sie das kleine Mädchen und beobachtete sie dabei wie sie ihre Schuhe ordnungsgemäß auszog und ihre Jack auf den Hacken hing, während ihre beiden Brüder an ihr vorbei stürmen wollten, ohne sich ihrer Sachen zu entlegen. Temari wäre aber nicht Temari gewesen hätte sie dies zugelassen.   „Schuhe aus!“, wies sie die beiden streng an. Masato und Akira zogen die Köpfe ein und gingen schnell wieder zurück, um sich ebenfalls ihre Schuhe auszuziehen. Allerdings ließen sie es sich nicht nehmen ihre Mutter dabei zu beobachten. Sie hatten noch nicht vergessen, was am Abend losgewesen war, nein, eigentlich waren sie sogar besonders froh, dass ihre Schwester nichts davon mitbekommen hatte. Sie gaben es zwar nicht gerne zu, aber wenn es um ihre Eltern ging, war das kleine Mädchen sehr zerbrechlich. Die beiden Brüder vermuteten, dass es daran lag, dass die Leute oft schlecht über die beiden redeten und meinten, dass es nicht mehr lange zwischen ihnen halten würde. Früher war ihnen das nie so richtig aufgefallen, doch in der Zeit, in der ihre Eltern so schlimm zerstritten waren, hatten sie ihre Schwester oft weinend auf einem Baum gefunden. Satsuki hatte Angst gehabt, dass die Leute Recht hatten. Damals konnten sie ihrer Schwester nur schwer helfen, heute wussten sie, dass ihre Schwester nicht mehr so leicht unterzukriegen war, nicht nach alle dem, was passiert war.   „Hey Mama“, begrüßte nun Akira seine Mutter und gab ihr einen Kuss auf die Wange, bevor er an ihr vorbei trat. Masato folgte.   „Ich hoffe, du hast Papa wieder lieb“, flüsterte er ihr zu. Temaris Herz zog sich schmerzhaft zusammen. Sie hatte gewusst, dass ihre Söhne das nicht so einfach vergessen würden, jedoch war sie sich sicher, dass sie es nicht ihrer Schwester sagen würden, denn dafür hatten sie die kleine einfach viel zu lieb.   „Ja, das habe ich“, antwortete sie ihrem Sohn und ging ihnen hinterher. Natürlich hatte sie Shikamaru noch lieb, wie sollte sie diesen Idioten auch nicht lieb haben. Er war ihr Idiot. Sie würde sich nur noch bei ihm entschuldigen müssen, dann war sicher wieder alles gut.   „Du, Mami, du vertraust mir doch, oder?“, fragte Satsuki ihre Mutter, als diese sich zu ihren Kindern ins Wohnzimmer begab.   „Natürlich“, erwiderte Temari, jedoch jagte ihr das breite Lächeln ihrer Tochter ein Schauer über den Rücken.   „Gut, dann lässt du mich doch auch sicher dich zu einem ganz besonderen Platz führen, oder?“, stellte sie fest.   „Ähm… ja“, meinte Temari, nicht ganz sicher, ob sie das wirklich wollte. Doch das reichte ihrer Tochter schon, denn diese war bereits aufgestanden und hielt ihrer Mutter eine schwarze Augenbinde hin.   „Die wirst du tragen müssen“, erklärte sie selbstbewusst.   „Ich werde nicht darum herum kommen, oder?“, fragte sie hoffnungsvoll. Satsuki schüttelte den Kopf, wobei sie ihrer Mutter bereits die Augenbinde umband. Normal hätte Temari bei so einem Spiel nicht mitgespielt, aber wie sollte sie ihrer Tochter einen Wunsch abschlagen? Außerdem war sie sich sicher, dass es nicht schlimm werden würde und Shikamaru kam so oder so erst spät abends. Und so kam es das sich Temari völlig blind von ihren Kindern durch halb Konoha führen ließ, ohne eine Ahnung zu haben, was am Ende ihres Abenteuers auf sie warten würde… Kapitel 76: Würdest du? ----------------------- 74. Würdest du?   Und so kam es das sich Temari völlig blind von ihren Kindern durch halb Konoha führen ließ, ohne eine Ahnung zu haben, was am Ende ihres Abenteuers auf sie warten würde…   „Satsuki, wohin führst du mich eigentlich?“, fragte Temari nach einer Weile. Sie hatte versucht anhand der Geräusche, der vermuteten Zeit und dem Untergrund zu erkennen, wo sie war, doch wieder einmal musste sie feststellen, dass ihre Tochter besonders gerissen war, denn diese hatte sie quer durch die Stadt geführt, sodass sie ihre Orientierung verloren hatte. Zu gerne würde sie jedoch wissen, was sie erwartete.   „Das wirst du gleich wissen, wir sind nämlich fast da“, erklärte ihr Satsuki breit grinsend. Irgendwie machte der jungen Nara dieses ganze Spiel nämlich ziemlich Spaß. Außerdem war sie sich sicher, dass ihr Vater am Ende stolz sein würde, da sie ihre Mutter so gut verwirrt hatte, wobei sie sich nicht ganz sicher war, ob ihn das am Ende noch interessierte. Sie hoffte nur, dass alles gut ging.   Aber nicht nur Satsuki hoffte dies, sondern auch Masato und Akira. Diese waren bereits vorgelaufen, um ihrem Vater mitzuteilen, dass ihre Mutter bald kommen würde, sodass er sich richtig vorbereiten konnte. Beiden schien dies auch im Nachhinein eine gute Idee gewesen zu sein, denn ihr Vater wirkte nervöser wie nie zuvor. Nie, wirklich nie, hätten sie gedacht, dass etwas gab, dass ihren Vater so aus der Ruhe bringen würde, dabei hätte ihnen doch klar sein müssen, dass es nur eine Sache gab, von der sich Shikamaru Nara aus seiner üblichen Ruhe bringen lassen würde und das war seine große Liebe: Temari Sabakuno. Es schien ihn wirklich Angst zu machen, nicht zu wissen, wie sie reagieren würde. Als sie ihren Vater in diesem Moment so sahen, nahmen sich die beiden Jungs vor, sich niemals in eine so komplizierte Frau wie ihre Mutter oder ihre Schwester zu verblieben, denn bei jeder anderen wüsste man nun, ob sie ja oder nein sagte. Nicht mal sie wussten, ob ihre Mutter einwilligte, vor allem nicht nach dem, was letzte Nacht passiert war. Sie hofften jedoch nur das Beste.   „Ok, wir sind da“, holte Satsukis fröhliche Stimme die drei Männer aus ihren Gedanken zurück. Alle sahen sich nach den zwei Blondinen um, wobei sich auf Shikamarus Lippen ein sanftes Lächeln legte. Als er seine Tochter mit der Frau seines Leben so stehen sah, wurde ihm klar, dass dies die beste Idee seines Lebens war. Er war sich plötzlich ganz sicher, dass sie ja sagen würde, er war sich sicher, dass dies der Start für einen neuen Lebensabschnitt in ihrem turbulenten Leben war. Es war ironisch, dass er nun so dachte, denn eigentlich wollte er immer nur ein ruhiges und harmonisches Leben führen und nun wollte er die Frau, die sein Leben zu etwas wildem werden ließ heiraten und er war sich sicher, dass es die richtige Entscheidung war. Er Shikamaru Nara würde sie Temari Sabakuno heiraten, egal wie oft er sie fragen müsste, er würde nicht aufgeben, bis sie ja sagte, auch wenn er hoffte, dass es bereits beim ersten Versuch klappte. Nun durfte er nur nichts mehr versauen. Er hatte das alles hier tausendmal durchgespielt und glaubte nun den perfekten Weg gefunden zu haben, auch wenn er sich da bei Temari nie so sicher sein konnte…   „Und, kann ich endlich gucken“, holte Temaris lachende Stimme ihn aus seinen Gedanken zurück. Wie er doch ihr bezauberndes Lachen liebte. Er hatte das Gefühl, dass jedes Mal sein Herz aufginge. Und ihr leicht genervter Unterton, der mit in ihrer Stimme schwang, war so typisch für sie. Sie hatte einfach keine Geduld, wobei sie sich das Genervt sein doch etwas von ihm abgeguckt hatte. Doch so war das nun mal in einer Beziehung, zumindest glaubte er das. Aber nicht nur sie hatte sich verändert, sondern er auch. Früher hätte er sich sicher nicht so viel Mühe gemacht, um einer Frau, so einer Frau wie Temari, einen Antrag zu machen. Er hätte ihr den Ring hingehalten und darauf gewartet, ob sie ja oder nein sagte. Das war aber nicht der Fall. Er wollte, dass es perfekt war, er wollte ein Ja und kein Nein, er wollte fest entschlossen sein und das war er auch. Shikamaru war entschlossener als je zuvor. Er wollte diese wundervolle Frau, die dort stand heiraten zusammen mit all ihren Macken, von denen sie beide wussten, dass sie sie hatte, doch sie gehörten einfach mit zu ihr dazu.   „Nein, du musst dich noch ein bisschen gedulden“, erklang die Stimme seiner Tochter. Shikamaru trat aus seiner Gedankenwelt heraus und blickte seinem kleinen Mädchen entgegen, welches nun breit grinsend auf ihn zu gerannt kam. Er sollte langsam wirklich aufhören zu träumen und endlich zur Sache kommen… Dies schien auch seine Tochter so zu sehen, denn diese positionierte sich nun nämlich vor ihn und grinste ihn breit an. Shikamaru legte ihr eine Hand auf den Kopf und strich leicht darüber.   „Das hast du super gemacht, Prinzessin“, flüsterte er ihr auf ihre unausgesprochene Frage zu. Seine Tochter konnte er mittlerweile besser lesen als Temari, aber das verwunderte ihn schon lange nicht mehr. Er vermutete, dass er Temari wohl niemals ganz verstehen würde… Aber damit hatte er sich mittlerweile abgefunden, außerdem ließ es sein Leben interessanter werden.   „Papa, willst du nicht langsam beginnen? Mama wird bestimmt ganz ungeduldig“, drängte ihn seine Tochter. Shikamaru verfluchte sich innerlich. Schon wieder war er in Gedanken versunken. Normal würde es ihm nichts ausmachen, doch sollte es so weiter gehen, würde er sicher niemals zu der Stelle mit dem Antrag kommen… Natürlich war ihm klar, dass er das nur tat, um das alles noch ein bisschen auf zu schieben, denn wenn er ehrlich war, machte ihm die ganze Sache eine heiden Angst… Ja, er fürchtete sich vor ihrer Antwort, vor ihrer Reaktion. Noch nie im Leben hatte er so eine Angst verspürt. Es kam ihm ironisch vor, dass es gerade eine so einfache Sache wie ein Antrag war, die ihm so eine Angst machte und nicht sein Leben als Shinobi. Doch das zeigte ihm nur, wie wichtig es ihm eigentlich war, dass er eine so große Angst davor hatte zu scheitern, schließlich war sie sein Leben.   Da! Schon wieder war er in Gedanken versunken. Wütend ballten sich seine Hände zu Fäusten, aber es wirkte. Er setzte sich endlich in Bewegung. Sein Blick hatte sich dabei auf Temari festgesetzt, damit er sein Ziel nicht mehr aus den Augen ließ. Er wollte es endlich hinter sich bringen. Er wollte ihr endlich die Frage der Fragen stellen. Er wollte endlich Klarheit haben, egal ob es gut oder schlecht ausging. Nein das stimmte nicht ganz, er hoffte, nein, er bettete, dass sie ja sagte, schließlich liebte er sie und wollte für immer mit ihr Verbunden sein und das wollte er allen auch zeigen. Jeder sollte sehen, dass diese wundervolle Frau zu ihm und seinen Kindern gehört…   „Satsuki, wenn du mir nicht gleich diese verfluchte Augenbinde abnimmst, werde ich es tun!“, fluchte Temari lautstark. Natürlich konnte sie es nicht leiden so lange zu warten. Und doch ließ ihn ihre Ungeduld schmunzeln. Mittlerweile stand er direkt hinter ihr. Es war ein wunder, dass sie ihn noch nicht bemerkt hatte, aber es war umso besser für ihn. So konnte er ganz einfach seine Arme um ihre Taille schlingen.   „Du bist immer so ungeduldig, mein Wirbelwind“, raunte er ihr dabei ins Ohr. Shikamaru konnte spüren, wie sie unter seinem warmen Atem erschauderte. Es freute ihn, dass er auch nach all den Jahren noch so eine Wirkung auf sie hatte und das obwohl sie eigentlich sauer auf ihn sein wollte.   „Du steckst also hinter all dem hier“, stellt sie fest, wobei sie sacht ihre Hand auf die seinen legte und ihren Kopf an seine Schulter lehnte. In diesem Moment fühlte sie sich einfach nur wohl. Sogar die Augenbinde störte sie nicht mehr.   „Bist du mir noch immer sauer?“, fragte er nach einer Weile leise, wobei er seinen Kopf auf ihrer Schulter ablegte. Temari traute sich nicht sich irgendwie zu bewegen, doch wollte sie dies eigentlich auch gar nicht. Viel zu entspannt fühlte sie sich hier bei ihm.   „Hmm“, machte sie und dachte angestrengt nach. War sie ihm noch sauer? Eigentlich ja nicht, aber das konnte sie doch nicht so einfach sagen, nachdem sie am gestrigen Abend so eine Szene gemacht hatte. Seufzend stellte sie allerdings, dass er eine Lüge so oder so gleich durchschauen würde. Manchmal hatte sie das Gefühl, dass sie es verlernt hatte richtig zu lügen, zumindest wenn es ihn betraf.   „Eigentlich nicht“, sagte sie also und wollte sich zu ihm drehen, als ihr wieder einfiel, dass ihre Augen noch immer verbunden waren, „allerdings werde ich das sicher, wenn ich nicht gleich erfahre, wo ich bin und was das alles soll“, erklärte sie. „Shikamaru, du weißt genau, dass ich so was überhaupt nicht leiden kann und dann steckst du auch noch unsere Kinder dazu an. Ich hab echt kein Bock darauf“, jammerte sie gleich darauf und entlockte Shikamaru so ein Schmunzeln.   „So ungeduldig wie eh und je“, murmelte er belustigt, zog sich allerding von ihrer Schulter zurück, um vorsichtig die Augenbinde zu lösen und ihr den Blick frei zu geben. Sogleich stellte er sich wieder neben ihr, um zu sehen, wie sie auf seine Überraschung reagierte. Temari blinzelte zuerst nur, um sich an das helle Licht zu gewönnen, doch sah sie sich gleich darauf um. Ihr Gesicht erhellte sich immer mehr, als sie die Blumenwiese, ihre Blumenwiese, um sich herum erkannte, auf der er ein kleines Picknick vorbereitet hatte. Jedoch gesellte sich zu dem lächelnden gleich auch ein überraschter Ausdruck. Hatte Shikamaru das nur für sie gemacht? Aber wieso gab er sich so eine große Mühe damit? Hätte er nur für sie kochen wollen, hätte er es auch bei ihnen zu Hause machen können. Und hätte er sie mit dem Picknick überraschen wollen, hätte er sich auch nicht so große Mühe müssen. Verwirrt drehte sie sich zu ihm um, um ihn zu fragen, was das alles sollte, doch hinderte sein Blick sie daran.   Unsicher blickte er die hübsche Blondine vor sich an, wobei er sich mit der Hand durch die Haare fuhr und in seinem Nacken hängen blieb. Hätte Temari es nicht besser gewusst, hätte sie gesagt, Shikamaru wäre nervös. Jedoch hatte sie ihren sonst so ruhigen und ausgelassenen Freund nie nervös gesehen, weshalb es ihr eigentlich unmöglich erschien. Umso mehr sie ihren Freund aber betrachtete, desto mehr bestätigte sich ihre Vermutung. Doch wieso sollte er nervös sein? Sie hatte doch bereits gesagt, dass sie nicht mehr sauer war, also ging auch keine Gefahr mehr von ihr aus, wobei sie doch schon gerne wüsste, was das alles sollte. Das konnten sie aber auch klären, wenn sie wieder alleine zu Hause waren und wussten, dass ihre Kinder sie nicht wieder belauschten, denn sie hatte keine Lust, dass diese schon wieder alles mitbekamen.   „Du fragst dich sicher, was das alles hier soll“, holte seine raue Stimme sie aus ihren Gedanken, wobei sie leise Satsukis Kichern hören könnte, welche von ihren Brüdern nur böse Blicke zugeworfen bekam. Vor lauter Verwirrtheit schaffte Temari es nur zu nicken. Langsam wurde ihr das ganze wirklich zu bunt. Sie wollte endlich wissen, was hier vor sich ging, doch Shikamaru schien noch immer nervös zu sein, denn verlegen kratzte er sich im Nacken, bevor seine Hand wieder in seine Hosentasche schlüpfte.   „Weißt du Temari“, fuhr er schließlich wieder fort, „ich habe lange darüber nachgedacht wie und ob ich es machen soll, leider war ich mir nie wirklich sicher, ob ich es wirklich so tun sollte. Auch jetzt noch bin ich mir nicht sicher, obwohl mich deine Freundinnen dazu ermutigt haben, wobei diese auch nicht so richtig zu wissen schienen, wie ich es am besten machen sollte“, erklärte er schließlich, wobei sich seine Hand fest um den Gegenstand in seiner Hosentasche schloss. Das brauchte er jetzt, denn Temaris hochgezogene Augenbraue verunsicherte ihn mehr denn je.   „Shikamaru, sag…“, wollte Temari ihn nun endlich zum Reden bewegen, doch begann der Nara mit neuem Selbstvertrauen von alleine.   „Ich weiß, dass wir noch nie darüber wirklich geredet haben und eigentlich zu allen meinten, dass wir noch nicht reif genug dafür wären, doch denke ich, dass wir es nun sind. Anders als andere Paare haben wir die Schattenseiten des Lebens entdecken und gesehen, dass auch sie uns nicht auseinander gebracht haben“, fuhr er fort. Temari sah ihn aber noch immer verwirrt an. Sie verstand einfach nicht, worauf der junge Mann vor ihr hinaus wollte, sodass Satsuki wirklich stark an sich halten musste, um nicht laut los zu lachen. Sie fand das verhalten ihrer Eltern einfach nur zu süß. Aber auch Masato und Akira hatten ein breites Grinsen auf den Lippen, als sie diese Szene betrachteten. Dass sie ihre Eltern je so sehen würden, hätten die Drillinge nie im Leben gedacht. Doch zeigte es ihnen, dass auch ihre Eltern nur Menschen waren.   „Ich weiß, dass uns der Verlust von Karura noch immer tief in den Knochen steckt, vor allem dir, Temari, aber ich denke, dies ist der perfekte dafür. Ich glaube, dass es uns sogar helfen könnte“, plapperte er weiter um den heißen Brei, wofür er sich innerlich am liebsten verfluchte. Auch Temari hätte ihm am liebsten den Hals umgedrehte, doch steckte sie diese Energie lieber in ihre folgenden Worte.   „Verflucht Shikamaru, sag endlich, was du willst, aber hör auf hier herum zu drucksen! Das ist total nervig!“, fuhr er sie an. Jedoch verfehlte dies seine Wirkung total, denn Shikamaru begann plötzlich zu lachen. Verwirrt aber auch verständnislos sah sie ihn an. Verstand sie doch nicht, was das gerade sollte, weshalb sie ihre Worte noch einmal durchging. Zuerst legte sich nur ein zartes Lächeln auf ihre Lippen, bis auch schließlich sie anfing laut zu lachen.   „Du bist dämlich“, brachte sie glucksend hervor, schlang aber ihre Arme um seinen Hals und drückte ihre Lippen auf die seinen. Shikamaru erwiderte den Kuss liebevoll.   „Versteht ihr das?“, fragte Satsuki ihre Brüder verwirrt. Diese schüttelten aber nur den Kopf. Keiner der drei hatte einen Plan, was ihre Eltern da gerade veranstalteten. Zuerst druckste ihr Vater herum, was so gar nicht zu ihm passte, dann schrie ihre Mutter an zu schreien, bis sich beide letztendlich in den Armen lagen und sich küssten. Aber sie hatten ja schon immer gewusst, dass ihre Eltern nicht wirklich normal waren, weshalb sich das kleine Mädchen einfach auf den Boden fallen ließ, um sich das Spektakel weiter zu betrachten. Ihre Brüder ließen sich neben ihr nieder. Sie würden erst gehen, wenn alles vorbei war. Fragten sie sich doch, wie das ausgehen würde. Allerdings konnten sie nicht viel erkennen, da ihre Eltern eng aneinander geschmiegt standen.   „Ich bin echt nicht gut im Reden“, stellte Shikamaru grinsend fest.   „Nein, das bist du nicht“, erwiderte Temari lachend. „Allerdings hast du ganz schön auf mich abgefärbt.“   „Nicht nur ich, auch du hast auf mich abgefärbt“, konterte er. „Oder meinst du, ich hätte mir früher solch eine Mühe gemacht?“ Temari schüttelte den Kopf.   „Nein, aber wofür ist das alles?“, fragte sie nun neugierig. „Ich habe dich noch nie so nervös und angespannt gesehen. Nicht seit damals als wir das erste Mal zusammen gekämpft haben.“ Shikamaru ließ dies Schmunzeln. Auch ihm war dies bereits aufgefallen, weshalb er nun seine Taktik änderte. Reden war halt nicht sein Ding. Er ließ lieber Taten sprechen als Worte. Aus diesem Grund griff er mit seiner Hand in die Tasche und zog den kleinen Gegenstand hervor. Es war eine silberne Kette mit fünf Anhängern. Diese legte er ihr vorsichtig um den Hals und verschloss sie in ihrem Nacken. Während sie noch nach den Anhängern tastete, beugte er sich zu ihrem Ohr hinunter.   „Willst du meine Frau werden?“, hauchte er in ihr Ohr und ließ so die wunderschöne Frau in seinen Armen erstarren. Kapitel 77: Ja oder Nein? ------------------------- 74. Ja oder Nein?   „Willst du meine Frau werden?“, hauchte er in ihr Ohr und ließ so die wunderschöne Frau in seinen Armen erstarren.   Starr stand sie da. Ihre rechte Hand umfasst den Ring, welcher einer der Anhänger war. Immer wieder ging ihr die eine Frage durch den Kopf, seine Frage. Wie oft hatte sie es sich schon vorgestellt, dass er ihr dieses Frage, wie er sie ihr stellte. Sie hatten zwar nie darüber offen gesprochen, doch hatte sie es sich gewünscht. Sie hatte sich gewünscht, dass er sie irgendwann einmal fragte. Dass er es nun aber tat, überraschte sie wirklich sehr. Sie hatte damit einfach nicht gerechnet. Nicht hier und nicht heute. Das war auch der Grund, warum sie nun nicht antworten konnte, warum sie einfach nur völlig erstarrt hier stand. Dass sie eigentlich ja sagen sollte, wollte, war ihr klar, doch bekam sie einfach kein Wort heraus.   „Mama, das ist eigentlich der Moment, in dem du ja sagen solltest“, holte sie die Stimme ihres Sohnes zurück. Sie hatte gar nicht bemerkt gehabt, dass die Drillinge noch immer mit ihnen auf der Wiese standen.   „Oder du sagst nein und lässt Papi stehen, sodass er für immer unglücklich sein wird, weil du, seine große Liebe, ihn zurückgewiesen hast“, fuhr Satsuki theatralisch fort, allerdings hoffte sie, dass ihre Mutter ihren Vater nicht abweisen würde, schließlich hatte dieser sich wirklich große Mühe gegeben.   „Also, wie wirst du dich entscheiden“, beendete schließlich Akira. Auch er hoffte natürlich, dass ihre Mutter ja sagte. Darum hatten er und seine Geschwister sich dazu entschieden diese Drillingsnummer abzuziehen, denn meistens beeinflusste dies die Menschen im positiven Sinne. Das hatte es schon immer getan. Die Leute fanden es einfach süß, weshalb sie es oft auch einfach nur aus Spaß taten.   Temari aber musste nicht lange nachdenken. Sie wusste doch schon so lange, was sie auf diese eine Frage antworten wollte, würde Shikamaru sich irgendwann dazu bewegen sie ihr zu stellen. Noch dazu musste sie sich eingestehen, dass er sich wirklich große Mühe gegeben hatte. Das hatte sie eigentlich nicht erwartet gehabt. Was genau sie erwartet hatte, konnte sie nicht so genau sagen, das aber auf jeden fall nicht. Es übertraf ihre Vorstellungen bei weitem, weil es einfach so anders war. Es war nicht dieser typische Antrag, wo er auf dem Boden kniete, ihr einen Ring reichte und sie fragte. Er hatte sich für sie etwas ganz besonderes ausgedacht. Das war vermutlich auch der Grund, weshalb sie es nicht schaffte, etwas zu sagen. Sie brachte einfach keinen Ton heraus, was für sie nun völlig untypisch war, immerhin sagte sie sonst auch immer, was ihr durch den Kopf ging.   Wahrscheinlich war es diese untypische anhaltende Starre, die Shikamaru dazu veranlasste erneut das Wort zu erheben.   „Wenn du es nicht willst Temari, dann musste du es einfach nur sagen“, sprach er, wobei sie spüren konnte, wie sein Körper erbebte. „Das wäre nicht der Weltuntergang. Es ändert ja nichts daran, dass wir uns lieben. Ich dachte nur, dass du vielleicht gerne mit mir verheiratet wärst und…“, redete er sich in Rage, doch kam er gar nicht weiter. Temari hatte sich in seinen Armen zu ihm umgedreht, um ihm so ihre Lippen auf seine legen zu können und seinen Redeschwall zu unterbrechen, denn alles, was er in dem Moment von sich gab, war Schwachsinn und beinhaltete kein Fünkchen von Wahrheit. Hinzu kam, dass sie ihm schon lange hatte zeigen wollen, dass sie ihn heiraten wollte. Da sie aber kein Wort herausbekam, sah sie keine andere Möglichkeit als ihn zu küssen. Es dauerte eine Weile, in der er realisieren musste, was gerade passierte, doch dann erwiderte Shikamaru den Kuss liebevoll.   „Das nehme ich mal als ein Ja“, meinte Shikamaru grinsend, nachdem sie ihren Kuss gelöst hatten. Temari erwiderte sein Grinsen.   „Natürlich soll das Ja heißen“, erwiderte sie. „Ich wollte nur deinen dämlichen Redeschwall unterbrechen. So was kennt man von dir gar nicht. Normal kommt aus deinem Mundwerk nur wenig raus und wenn etwas rauskommt, ist es etwas Schlaues“, neckte sie ihn.   „War ja klar…“, stöhnte Shikamaru genervt. „Wenn du nichts zu meckern hast, bist du nicht glücklich, oder?!“   „Du kennst mich doch“, kicherte sie und knuffte ihn in die Seite. „Aber dafür liebst du mich doch so sehr, nicht wahr?!“   „Und ich habe mir früher geschworen niemals eine anstrengende Frau zu heiraten…“, murmelte der Nara, während er sich am Nacken kratzte. Von Temari bekam er dafür einen bösen Blick zugeworfen.   „Idiot“, meckerte sie eingeschnappt, „vielleicht überlege ich mir das mit der Hochzeit doch noch einmal anders…“   „Mama…“, sagte Akira genervt.   „…Papa…“, fuhr Masato ebenso genervt fort.   „…hört auf euch wie Teenager zu benehmen“, übernahm nun Satsuki, wobei das kleine Mädchen die Augen verdrehte.   „Das ist echt peinlich“, beschwerten sich die drei im Chor. Innerlich freuten sie sich natürlich, dass ihre Drillingsnummer mal wieder geklappt hatte.   „Es tut mir echt leid, euch das jetzt sagen zu müssen, aber auch ihr müsst es irgendwann mal lernen und ich würde sagen, ihr erfahrt es besser jetzt schon: Eltern sind dafür da, um ihren Kindern peinlich zu sein. So war das schon immer“, erwiderte Shikamaru schlicht und zuckte mit seinen Schultern. Temari stimmte ihm stumm mit einem Nicken zu, was die Drillinge seufzen ließ. Eigentlich hatten sie immer gedacht, ihre Eltern wären anders als all die anderen, doch im Endeffekt waren sie doch wieder genauso, auf ihre abgedrehte verrückte Art und Weise und irgendwie liebten sie die ja auch dafür. Solche Eltern wie ihre hatte halt kein anderes Kind, auch wenn sie im Endeffekt wieder genauso peinlich waren wie all die anderen Eltern.   „Das hast du wirklich schön gesagt, mein Schatz“, hauchte Temari gegen Shikamarus Lippen und strich ihm liebevoll durchs Haar, bevor sie ihn kurz küsste. Shikamaru ließ dies schmunzeln.   „Habe ich das?“, erwiderte er grinsend, wobei er seine Arme um ihre Hüfte schlang und sie näher zu sich heran zog. „Es ist mir gar nicht aufgefallen. Ich war noch viel zu überwältigt davon, dass du wirklich ja gesagt hast.“ Lächelnd schlang Temari ihre Arme um seinen Nacken  und spielte dort vergnüglich mit seinen Härchen. Shikamaru genoss diese Zärtlichkeit seiner Verlobten genüsslich. In diesem Moment war ihnen beiden egal, dass sie sich wie ein paar Teenager benahmen, obwohl Temari mittlerweile schon dreißig war.   Ein leises Kichern riss die beide aus ihrer trauten Zweisamkeit. Verwirrt sahen sie zu ihren Kindern, welche sie in diesem Moment wohl vergessen hatten, auch wenn sie dies nur ungerne zugaben. Leider hatten auch ihre Kinder dies bemerkt, sodass das Kichern noch ein bisschen lauter wurde.   „Akira, Masato und ich gehen jetzt zu Tante Kurenai. Sie wartet sicher schon auf uns und dann könnt ihr ja das tun, was auch immer ihr machen wollt“, kicherte Satsuki vergnügt.   „Aber warum denn? Meinte wegen könnt ihr auch noch etwas hier bleiben und mit uns zusammen essen“, erwiderte Temari lächelnd.   „Nein, Mami. Papi hat das alles extra für dich vorbereitet“, verriet die kleine, was ihr einen bösen Blick ihres Vaters einbrachte.   „Auch wenn Satsuki das eigentlich nicht verraten sollte, hat sie Recht“, stimmte ihr Masato grinsend zu und legte seinem Schwesterherz einen Arm um die Schulter.   „Außerdem ist das da viel zu nervig“, fügte Akira hinzu, bevor er sich mit seinen Geschwistern umdrehte und die Blumenwiese verließ, um zu Kurenai zu gehen, wo sie an diesem Abend schlafen würden, um ihren Eltern nicht in die Quere zu kommen.   Shikamaru und Temari sahen ihren Kindern noch einen Moment hinterher, bevor sie wieder sich selbst zu wanden.   „Du hast dir wirklich große Mühe gegeben“, stellte sie fest, als sie ihren Blick über die Wiese wandern ließ und ihre Hand erneut den Ring umfasste.   „Ich dachte, mit einem normalen Antrag komme ich bei dir nicht besonders weit. Das hat mir auch Satsuki immer wieder gesagt“, erzählte er, wobei er langsam hinter seine Angebetete trat. „Also musste ich mir etwas anderes einfallen lassen. Und da dachte ich mir, dass diese Wiese doch ganz passend wäre und dass ich mal etwas für dich kochen könnte. Ich hab schließlich nicht umsonst diese ganzen anstrengenden Stunden mit meiner Mutter in der Küche verbracht“, fuhr er fort und legte seinen Kopf auf ihrer Schulter ab, so wie er es häufig in letzter Zeit tat. „Fehlte also nur noch der Ring. Du musst wissen, Temari, ich habe wirklich lange darüber nachgedacht und schließlich auch Ino zu Rat gefragt. Die wollte mir aber einen klotzigen Ring mit Edelstein andrehen. Ich weiß aber, dass dir so etwas gar nicht gefällt, deshalb habe ich diese Kette zusammengestellt. In der Mitte ist ein schlichter Silberring in der Form des Unendlichkeitszeichens, weil ich will, dass unsere Liebe auch noch in der Ewigkeit bestehen bleibt. Rechts daneben ist das Symbol des Naraclans, links daneben ist das Symbol deiner Familie, weil du und ich danach Teile zweier neuen Familien sind. Jeweils daneben sind die Symbole unserer Dorfer, denn dadurch werden nicht nur wir vereint sein, sondern auch unsere Familien“, endete er schließlich leise.   „Ich hoffe, es gefällt dir“, flüsterte er schließlich an ihr Ohr. Temari drehte sich daraufhin völlig überwältigt zu ihrem Verlobten um und küsste ihn lang und leidenschaftlich.   „Es ist einfach nur unglaublich“, hauchte sie eben so leise gegen seine Lippen, nachdem sie sich wieder getrennt hatten. „Ich hätte wirklich nie gedacht, dass du dir für so etwas so große Mühe gegeben würdest. Ich dachte immer, wenn du mir einen Antrag machst, dann fällst du einfach nur vor mir auf die Knie und sagst irgendeine Floskel,  die schon hundert Typen vor dir gesagt haben. Aber das alles ist einfach unglaublich. Ich weiß gar nicht, womit ich das verdient habe…“   „Ich. Liebe. Dich!“, war die schlichte Erklärung seitens Shikamaru, bevor nun er sie leidenschaftlich küsste. Sofort erwiderte Temari diesen Kuss, um ihm zu zeigen, dass sie ihn ebenso sehr liebte, wie er sie.   Eine ganze Weile standen sie einfach nur so da und küssten sich, wobei ihre Finger immer wieder auf Wanderschafft gingen und dem jeweils anderen dadurch ein Seufzen oder sogar ein leises Stöhnen entlockten. Erst, als ihnen die Luft wegblieb, lösten sie sich ein paar Millimeter voneinander, um den nötigen Sauerstoff in ihre Lungen zu ziehen. Dabei ließen sie sich aber keine Sekunde aus den Augen. Diese waren von der Lust, die in ihre Körper gestiegen war, völlig verschleiert.   „Möchtest du nun etwas essen?“, fragte Shikamaru in die Stille hinein, wobei er ihr sacht durchs Haar striche. Temari aber sah ihn verspielt an und nestelte am Reißverschluss seiner Weste.   „Ich habe momentan auf etwas ganz anderem Lust“, erwiderte sie mit rauchiger Stimme, bevor sie langsam und elegant den Reißverschluss seiner Weste öffnete und diese über seine Schultern streifte. Gleichzeitig entledigte sie sich ihrer Schuhe, welche sie einfach von ihren Füßen kickte. Natürlich wusste Shikamaru, was Temari wollte und er musste sagen, es gefiel ihm ausgesprochen gut. Um ehrlich zu sein, hatte er nämlich gehoffte, dass sie es wollte, denn er wollte es auch. Es sollte kein normaler Sex werden, bei dem sie einfach nur ihren Spaß hatten. Sie wollten damit ihre Verlobung besiegeln, wie sie es auch nach der Hochzeit machen würden. Sie wollten sich gegenseitig zeigen, wie sehr sie sich wirklich liebten. Dass sie dies in der Öffentlichkeit auf einer Blumenwiese tun würden, war ihnen egal. Sie glaubten eh nicht daran, dass irgendwer sie hier entdecken würde, immerhin begann es bereits zu dämmern. Die meisten Leute waren nun eh schon auf dem Weg zu ihren Häusern oder bereits dort. Sie aber würden noch einen wundervollen Abend zusammen verbringen.   Quälend langsam entledigte sich Temari ihres Kimonos und ließ Shikamaru so halb wahnsinnig werden. Dieser hatte nämlich keinen sehnlicheren Wunsch in diesem Moment als diese wunderschöne Frau vor sich an jeder Stelle ihres Körpers zu berühren, sie einfach nur zu streicheln, egal wie banal das klang. Wenn man sich liebte, tat man das einfach. Shikamaru war sich allerdings sicher, dass er nicht der einzige war, der diesen Wunsch in sich trug. Aus diesem Grund beendete er ihr Spiel einfach, indem er es ihr gleich tat. Auch er entledigte sich nun langsam seiner gesamten Kleidung, um sie genauso sehr zu ärger wie sie es mit ihm tat. Er zahlte es ihr einfach mit gleicher Münze zurück, immerhin war sie nicht die einzige, die wusste wie man spielte, schließlich hatten sie in all den Jahren, in denen sie nun schon zusammen waren oft zusammen gespielt, um sich die Langeweile zu vertreiben oder einfach nur weil sie mal wieder darauf Lust hatte es mit ihm zu treiben. Oft hatten sie aber am Anfang ihrer Beziehung Sex gehabt, weil die Sehnsucht einfach viel zu groß gewesen war. Es war halt schwer, wenn man sich nur selten sah, zum Glück hatten sich die Zeiten geändert.   Lange konnte sie ihr kleines Spielchen allerdings nicht aufrecht halten, sodass sie schnell komplett entkleidet auf der Picknickdecke lagen. Streichelnd und küssend rangen sie dort miteinander. Keiner der beiden hatte vor diesen Kampf zu verlieren, immerhin ging es hierbei darum, wer die Oberhand haben würde. Doch schließlich schaffte es Shikamaru Temari auf dem Boden fest zu nageln. Grinsend blickte er ihr ins Gesicht, jedoch machte Temari das mittlerweile nicht mehr viel aus. Sie wollte nur noch das eine und eins war klar: Sie würde nicht darum betteln. Das musste sie aber auch gar nicht. Shikamaru konnte ihr ihr Verlangen ansehen. Gnädig, wie er war, erfüllt er ihr diesen einen Wunsch schließlich, um sie erneut an diesem Abend zur glücklichsten Frau der Welt zu machen, denn, obwohl sie bei weitem schon wilderen Sex gehabt hatten, fühlte sich Temari, aber auch er, einfach nur unglaublich. Für beide war dies einer der schönsten Abende, die sie je erlebt hatten… Kapitel 78: Freunde ------------------- 75. Freunde   Grinsend lief sie die Straßen Konohas entlang. Sie war froh, dass es noch so früh morgens war und kaum ein Bewohner dieses riesigen Dorfes auf den Straßen war. So konnte wenigsten niemand ihr dämliches Grinsen sehen. Am liebsten hätte sie es sich selbst aus dem Gesicht gewischt, doch es ging einfach nicht. Schon seit dem gestrigen Abend hatte sie es auf ihren Lippen und es wollte einfach nicht gehen. Auch Shikamaru hatte sie bereits damit aufgezogen. Aber was sollte sie machen? Sie war einfach so unglaublich glücklich. Nie, wirklich nie, hätte sie gedacht gehabt, dass ihr fauler Shinobi sich so etwas für sie ausdenken und dann auch noch organisieren könnte. Er hatte sie mit seinem Antrag wirklich überrascht gehabt und sie war so dämlich gewesen und hatte noch gedacht, dass er sie betrog… Dafür würde sie sich auf jeden Fall noch entschuldigen müssen. Sie hatte ihm wirklich unrecht getan und ihre Kinder hatten das alles auch noch miterleben müssen. Temari seufzte schwer.   „Hey Temari, was gibt es denn da so zu seufzen?“, erklang plötzlich eine Stimme neben ihr. Überrascht drehte sich Temari um und blickte in Chojis Augen.   „Oh, hi Choji. Es ist nichts“, begrüßte Temari den besten Freund ihres Verlobten. Ihr Verlobter. Sie konnte es noch immer kaum glauben, dass Shikamaru nun ihr Verlobter war. Wieder legte sich dieses dämliche Grinsen auf ihre Lippen.   „Wie ich sehe hat Shikamaru sich wirklich getraut und dich gefragt“, stellte der Braunhaarige lächelnd fest. Temari erwiderte sein Lächeln glücklich, zumindest für ein paar Sekunden, bis ihr etwas einfiel.   „Warte. Du wusstest davon?“, fragte sie ihn verwirrt. Choji schmunzelte.   „Klar. Ich bin Shikamarus bester Freund. Da erzählt man sich so was“, erwiderte er. Dass Shikamaru eigentlich nur mit ihm gesprochen hatte, weil er nicht wirklich wusste, wie er ihr den Antrag machen sollte, verschwieg er lieber mal. Temari musste ja nicht immer alles wissen.   „Also kann man euch beiden nun gratulieren?!“, hakte Choji nach, wobei sein Blick an ihrer Kette hängen blieb. Temari seufzte leicht. Eigentlich wollte sie ja nicht, dass halb Konoha davon wusste, bevor sie es ihren Familien mitgeteilt hatten, aber nun konnte sie es wohl eher schlecht verschweigen, außerdem wusste Choji so oder so schon von Shikamaru, dass er ihr den Antrag gemacht hatte. Hinzu kam, dass er als Shikamarus bester Freund auch irgendwie zur Familie gehörte. Also nickte sie sacht.   „Das bleibt aber unter uns“, sagte sie drohend, bevor der gutmütige junge Mann seine Arme um sie schlang und sie fest drückte. Er war wirklich froh, dass sein bester Freund es geschaffte diesen Wildfang zu fragen und dass sie dann auch noch ja gesagt hatte. Er war sich da nämlich nicht so sicher gewesen. Er hätte sich auch gut vorstellen können, dass sie nein sagte, dass es ihr so gefiel, wie es nun war. Dass sie nun aber ja gesagt hatte, freute ihn umso mehr, zumal es ihm auch für seinen besten Freund leid getan hatte, immerhin hatte sich dieser für seine Traumfrau wirklich ins Zeug gelegt, was nicht gerade typisch für ihn war. Choji hatte es sehr für seinen Freund gehofft, denn wenn es etwas gab, für das sich sein bester Freund, Shikamaru Nara einsetzte, dann musste es etwas wichtiges sein und das war wirklich etwas Wichtiges. Sie gingen hier einen großen Schritt.   „Oh, wie es aussieht, kann man euch beiden jetzt also wirklich gratulieren. Also ich war mir ja nicht so sicher, dass du ja sagen würdest, weil Shikamaru auch so unsicher gewirkt hat, er aber trotzdem keine Tipps von mir haben wollte, sondern lieber auf eure Tochter gehört hat, aber ich glaube, das spielt jetzt ja keine Rolle mehr, immerhin hast du ja gesagt und das ist ja auch das wichtigste, oder meint ihr nicht“, erklang plötzlich hinter ihnen eine schrille Stimme, die Temari aufstöhnen ließ. Choji löste sich nun von Temari, um zu der Person zu blicken, die gerade auf sie zu gerannt kam. Gerade noch rechtzeitig machte er einen Schritt zur Seite, bevor Ino ihn in ihrem Eifer noch umstoßen konnte. Diese hatte nämlich nur noch einen Gedanken im Kopf. Sie wollte Temari in ihre Arme schließen und ihr zu ihrer Verlobung gratulieren. Temari selbst blieb nichts anderes übrig als es über sich ergehen zu lassen, wobei sie allerdings hilfesuchend zu Choji blickte, welcher ihren Blick nur entschuldigend erwiderte. Gegen Ino konnte er auch nichts tun, auch wenn er Temari gerne geholfen hätte.   „Ähm Ino? Könntest du mich bitte jetzt mal loslassen? Ich habe auch noch etwas anderes zu tun, außerdem muss es nicht gleich ganz Konoha wissen“, sagte Temari nach einer Weile. Allerdings wartete sie erst gar nicht bis Ino antwortete sondern drückte die Blonde Kunoichi gleich von sich, um sie so los zu werden. Es war nicht so, dass sie die Blondine hasste oder so, aber sie stand einfach nicht darauf so gedrückt zu werden. Das tat sie normal nur mit ihren Kindern und das war etwas ganz anderes. Leider vermutete sie, dass Ino und Choji nicht die einzigen sein würden, die sie umarmten. Sie hatte sich verlobt und ihre Freunde wollten ihr gratulieren. Da war es normal, dass sie sie umarmten, um sich mit ihr zu freuen, auch wenn sie es gerne anders hätte. Allerdings freute sie sich bereits darauf, was ihre Tochter sagen würde, wenn sie ihre Kette sah. Wahrscheinlich war sie genauso begeistert wir sie auch. Das, was sich Shikamaru dort ausgedacht hatte, war einfach unglaublich. Es war einzigartig, etwas ganz besonderes, genauso wie es auch ihre Beziehung war. Es passte zu ihnen.   „Jetzt, wo du ja ‚ja‘ gesagt hast, kann ich ja schon mal eure Verlobungsfeier planen. Es wird etwas ganz großartiges“, plapperte Ino gleich weiter drauf los. Temari wollte ihr schon wiedersprechen, als Choji ihr zuvor kam.   „Ino, meinst du nicht, du solltest das Shikamaru und Temari überlassen“, wies er sie zurecht. „Du kennst doch Shikamaru. Wenn du dort eine riesige Party steigen lässt, wird er richtig sauer. Es wird ihn alles nerven. Also lass es lieber.“   „Außerdem soll es bitte nicht gleich ganz Konoha erfahren“, pflichtete Temari ihm bei. „Also wärst du bitte so gütig und würdest das hier fürs erste für dich behalten?“   „Wenn es denn sein muss“, erwiderte Ino, wobei sie ihre Augen verdrehte. Es gefiel ihr gar nicht, dass Choji und Temari ihr ihre gesamte Freude verschlugen. Sie hatte sich doch schon so sehr darauf gefreut und sie hatte das alles har genau geplant, seitdem sie von Shikamaru erfahren hatte, dass er Temari einen Antrag machen wollte. Und nun musste sie ihren gesamten Plan über den Haufen werfen? Das nervte doch! Sie würde schon darauf achten, dass es keine all zu große Party war, aber wenigstens ein bisschen sollten sie schon feiern, zumindest sie fand es so. Sie würde einfach mal mit den anderen sprechen, vielleicht waren die ja auf ihrer Seite, dann würde sie sich einfach über sie hinwegsetzten. Gegen all ihre Freunde konnten Shikamaru und Temari sich einfach nicht wehren.   „Ok, ich werde dann auch mal gehen. Die Drillinge warten schon auf mich“, verabschiedete Temari sich von den besten Freunden ihres Verlobten. „Ach so und vergesst nicht: Die Verlobung bleibt unter uns, ich will nicht, dass plötzlich ganz Konoha darüber Bescheid weiß!“, drohte sie den beiden noch einmal, bevor sie sich umdrehte und von dannen zog. Auf eine Antwort wollte sie nicht mehr warten, immerhin war bekannt, wie sie sein konnte, wenn man nicht das tat, was sie wollte, auch wenn sie mittlerweile Mutter war und nicht mehr auf Missionen ging. Außerdem hatte sie dafür keine Zeit mehr, schließlich warteten ihre Kinder bereits auf sie und Kurenai sicherlich auch. Sie konnte die Rasselbande ja nicht ewig bei der Yuuhi lassen, zumal ja auch sie ein Kind hatte, um das sie sich kümmern musste. Und es war auch nicht ihre Art, ihre Kinder irgendwo abzuladen, um dann ihren Spaß zu haben. Sie liebte ihre Kinder und verbrachte gerne Zeit mit ihnen. Schnell machte sie sich auf den Weg, um ihre Lieblinge abzuholen, in der Hoffnung, dass sie keinem anderen mehr über dem Weg lief, der vielleicht sehen konnte, dass sie verlobt war, schließlich wollten sie es erst Yoshino sagen, bevor irgendjemand anderes dazu in der Lage war. Sie war sich nämlich sicher, dass ihre Schwiegermutter in Spe sie umbringen würde, würde sie es von jemand anderen erfahren als von ihnen.   Seufzend blieb Temari vor Kurenais Haustür stehen, allerdings legte sich gleich daraufhin ein sanftes Lächeln auf ihre Lippen. Sie freute sich schon ungemein darauf ihre Kinder in ihre Arme zu schließen und ihnen zu sagen, dass ihre Eltern bald heiraten würden, auch wenn es für sie etwas untypisch klang. Sie sollte vielleicht mal zu einem Arzt gehen. Dieses ständige Grinsen und diese Gedanken passten einfach nicht zu ihr. Vielleicht war sie ja krankt oder. Dass es nur an Shikamarus Antrag liegen sollte, konnte sie nämlich nicht so wirklich glauben. Klar hatte er damit bei ihr für Hochstimmung gesorgt, aber hielt das wirklich so lange an? Sie glaubte eher nicht. Sollte das bis zum nächsten Tag nicht besser sein, würde sie wirklich mal bei Sakura oder Ino vorbei schauen und sich durchchecken lassen. Nicht dass sie irgendwas ernst hatte oder erneut schwanger war, ohne es zu wissen. Noch einmal ging sie auf jeden Fall nicht so ein Risiko ein. Das letzte Mal war ihr eine Lehre fürs Leben gewesen.   „Hallo Mami“, holte sie die kindliche Stimme ihrer Tochter aus ihren Gedanken. Wenige Sekunden später lag auch schon ihre Tochter in ihren Armen. Natürlich hatte sie nicht klingeln müssen, um ihren Kindern zu zeigen, dass sie da war, denn meistens warteten diese schon sehnsüchtig auf ihre Eltern und sahen alle paar Minuten aus dem Fenster, um zu überprüfen, ob sie nicht vielleicht doch schon gekommen waren. Schmunzelnd strich Temari ihrer Tochter durchs Haar. Sie fand das Verhalten ihrer kleinen einfach nur unglaublich süß.   „Hallo meine süßen“, begrüßte sie die Drillinge. „Wart ihr auch schön brav?“, fragte sie ihre Kinder tadelnd, wobei sich eine ihrer Augenbraue prüfend hob.   „Klar, das sind sie doch immer“, erklang da eine weitere Stimme an der Tür. Überrascht sah Temari auf. Mit ihm hatte sie hier nun wirklich nicht gerechnet gehabt, zumindest nicht zu diesem Zeitpunkt. Natürlich hatte sie schon lange geglaubt gehabt, dass zwischen den beiden etwas lief, aber ihn hier wirklich anzutreffen, überraschte sie wirklich sehr. Aber es freute sie wirklich sehr, weshalb sich schon wieder ein breites Grinsen auf ihre Lippen legte.   „Dein Grinsen ist gruselig“, meinte er ebenfalls grinsend. Temaris Grinsen erstarb und sie seufzte leise.   „Da sagst du mir nichts neues, Genma“, erwiderte sie murrend. Schön, dass wenigstens einer das so empfand wie sie. Sie mit einem Dauergrinsen war einfach unglaublich seltsam und gruselig.   „Aber was machst du eigentlich hier?“, versuchte sie das Thema zu wechseln, um von sich selbst abzulenken. Genma aber zuckte nur mit den Schultern. Natürlich ging er nicht auf ihre Frage ein. Er hatte viel mehr Freude daran, sie weiter zu ärgern. Das war ja mal wieder typisch für ihn. Er schien sich wirklich nie zu ändern, egal wie alt er war. Aber sie hatte leicht reden. Sie änderte sich ja auch nicht. Sie war noch immer genauso drauf wie früher, zumindest sagten ihr das immer alle. Aber sie hatte auch keine Lust darauf einer dieser abgedrehten Spießer zu werden. Das hatte sie sich schon als kleines Kind vorgenommen und wie es aussah, war sie momentan auf einem guten Weg.   „Also ich mag es, wenn Mami so grinst“, versuchte Satsuki ihre Mutter zu verteidigen, wobei sie ihren Brüdern einen auffordernden Blick zu warfen, den sie aber eigentlich nicht benötigt hätte, da diese auch von alleine auf den Gedanken gekommen waren, ihrer Schwester beizupflichten.   „Dann sieht man wenigstens, dass sie glücklich ist und muss nicht Angst haben, dass sie gleich wieder ihre fünf Minuten hat“, meinte Akira, was ihm einen bösen Blick seiner Schwester einbracht, den er aber gekonnt ignorierte, schließlich sagte er nur die Wahrheit.   „Fünf Minuten?!“, murmelte Temari leise, während Masato bereits fortfuhr: „Außerdem ist Papa dann auch immer total glücklich. Er hat uns nämlich mal gesagt, dass er am glücklichsten ist, wenn man glücklich ist und lächelt.“   „Und er hat gesagt, dass das bei Mama nicht wirklich oft vorgekommen ist“, fügte Satsuki hinzu, wobei sie ihre Mutter zu ignorieren schien, welche nun immer verwirrter zwischen ihren Kindern hin und her sah, immerhin hatte sie nicht gewusst, dass Shikamaru ihnen das mal erzählt hatte.   „Zumindest war das bis vor unserer Geburt immer so, aber seitdem es uns gibt, ist Mama viel öfter glücklich“, verbesserte Akira seine Schwester, welche ihn dafür am liebsten mit ihrem Blick gekillt hätte. Sie hasste es einfach, wenn er das immer tat.   „Darum ist Mamas Lächeln nicht gruselig sondern etwas ganz tolles“, schloss Masato die Ausführungen der Drillinge.   „Ich glaube, Genma hat das nicht wirklich so gemeint, wie er es gesagt hat“, verteidigte Kurenai ihren Freund kichernd, wobei sie den Drillingen zuzwinkerte, bevor sich ihr Blick auf Temari legte. Lächelnd betrachtete sie die Jüngere und ließ ihren Blick dabei zu ihrer Verlobungskette wandern. Lange betrachte sie diese, bevor sie Temari in ihre Arme schloss. Unbeholfen erwiderte sie die Umarmung, immerhin war es bei Kurenai etwas ganz anderes als bei Ino oder Choji. Sie hatte ihr schon oft geholfen und sie unterstützt. Manchmal war sie für sie so was wie eine Mutter und dafür war sie ihr wirklich sehr dankbar.   „Ich freue mich so für euch“, flüsterte Kurenai, bevor sie wieder von ihr abließ, jedoch spürte sie wenige Sekunden später eine weitere Umarmung. Natürlich wollte auch Genma ihr gratulieren, denn, obwohl er sie immer wieder ärgerte und neckte, waren sie noch immer gute Freunde und er freute sich wirklich sehr für sie, immerhin hatte er nicht erwartet, dass dieser Tag noch irgendwann kommen würde. Vielleicht hatte der Verlust ihres Babys sie wirklich ein bisschen erwachsender werden lassen. Sie beide. Temari und Shikamaru. Vielleicht waren sie nun wirklich dazu bereit diesen Schritt zu gehen. Er glaubte fest daran, dennoch konnte er es einfach nicht lassen, sie zu necken.   „Kaum zu glauben, dass du bald heiraten wirst, Kleines“, meinte er grinsend, wofür er sich von ihr aber nur einen Faustschlag einhandelte.   Erhobenen Kopfes tat Temari so als wäre nie etwas gewesen und drehte sich um. Sicherlich würde sie sich ihre gute Laune nicht wegen so etwas verderben lassen. Ihre Kinder taten es ihr kichernd gleich. Grinsend liefen die vier die Straßen Konohas entlang, ohne sich noch einmal umzublicken. Genma und Kurenai machte das gar nichts aus. Es amüsierte sie eher. Sie fanden es süß, wie Temari mit ihren Kindern umging und wie ihre Kinder auf sie reagierten. Sie war einfach eine wunderbare Mutter, egal was die Leute im Dorf sagten. Sie alle hatten Unrecht. Sie alle wussten nicht wirklich wie Temari war. Erst, wenn man sie so intim mit ihrer Familie sah, verstand man wirklich, was für eine wundervolle Mutter und Frau sie war. Zum Glück machten sich Shikamaru und Temari nichts aus dem Gerede der Leute. Sie lebten in ihrer eigenen kleinen Welt zusammen mit ihren Freunden und ihrer Familie.     Schon von weitem konnten Temari und ihre Kinder TenTen vor ihrer Haustür stehen sehen. Lächelnd wank sie ihn zu und kam ein Stück ihnen entgegen, bis sie direkt vor ihr stand. Zuerst begrüßte TenTen die Drillinge, bevor sie Temari in ihre Arme schloss, um sie zu begrüßen. Temari erwiderte die Begrüßung lächelnd. Sie freute sich ihre beste Freundin zu sehen. Natürlich sollte auch sie eine der ersten sein, die erfuhr, dass sie mit Shikamaru verlobt war, allerdings wollte sie das nur ungern auf der Straße klären. Dort waren ihr nämlich mittlerweile zu viele Leute, die das vielleicht mithören könnten, immerhin sollte es noch immer ein kleines Geheimnis sein. Ihr kleines Geheimnis, zumindest bis Yoshino und Shikaku es erfahren hatten, dann war ihr alles egal, auch wenn sie nicht unbedingt dafür war, dass das ganze Dorf Bescheid wusste. TenTen aber schien andere Pläne zu haben.   „Hey ihr drei, wollt ihr nicht schon mal rein gehen? Euer Vater wartet dort auf euch. Ich muss noch schnell etwas mit eurer Mutter klären“, schlug die Braunhaarige den Drillingen vor. Diese warfen sich ein paar schnelle Blicke zu, bevor sie einstimmig nickten und sich auf das Haus zubewegten. TenTen und Temari sahen den dreien noch eine Weile hinterher, wobei Temaris Blick immer wieder zu TenTen wanderte, welche sie verwirrt musterte. Sie fragte sich, was ihre Freundin geplant hatte. Jedoch war sie sich sicher, dass sie es schon bald erfahren würde, denn nun hatte TenTen ihren Blick auf sie gerichtet und schien sie ihrer Seitz zu mustern.   „Ich dachte mir, ich sollte dich vorwarnen, bevor du dort rein gehst“, erhob TenTen ihre Stimme nach einer Weile. „Du musst wissen, Shikamaru, Neji, Choji und ich, wir wollten sie aufhalten, aber du kennst ja Ino. Wenn sie sich einmal etwas in den Kopf gesetzt hat, kann man sie nicht mehr aufhalten. Leider haben wir auch erst zu spät bemerkt, was sie vorhat.“   „TenTen rede bitte nicht um den heißen Brei. Sag mir einfach, was Ino getan hat“, forderte Temari TenTen auf, wobei sie bereits mit dem Schlimmsten rechnete, immerhin ging es hierbei um Ino. TenTen seufzte und schloss ihre Augen für einen kurzen Moment, bevor sie Temari erneut in die Augen blickte.   „Ino hat allen aus unserem Jahrgang gesteckt, dass Shikamaru dich gefragt hat und dass du ja gesagt hast. Daraufhin sind alle zu euch gekommen und belagern nun euer Haus, um auf dich zu warten und dann mit euch zu feiern. Es tut mir echt leid, aber wir konnten es nicht verhindern. Allerdings hat sich unser guter Shikamaru etwas anderes überlegt. Wenn du willst, dann geh ich gleich los und hole ihn, damit ihr zu seinen Eltern gehen könnt, um ihnen alles zu sagen, bevor sie es von jemand anderen erfahren. Neji und ich halten solange die Meute auf trapp und wenn seine Eltern Bescheid wissen, dann könnt ihr gerne wiederkommen und mit allen zusammen feiern. Du musst jetzt nur sagen, ob du das willst“, erklärte TenTen ihr schnell, immerhin wäre ihr ganzer Plan dahin sollte jemand bemerken, dass Temari bereits da war.   Temari aber brauchte ein paar Minuten, um sich zu entscheiden. Sie musste das Für und das wieder abwiegen, auch wenn es eigentlich nur eine Lösung gab. Sie mussten es Shikamarus Eltern sagen, denn sonst würden sie es von jemand anderen erfahren und das stand außer Frage. Seine Eltern mussten es von ihnen erfahren, sonst konnte sie sich auf ein paar nervige Stunden einstellen, denn Yoshino würde ihnen einen stundenlangen Vortrag halten und darauf hatte sie keine Lust und Shikamaru sicherlich auch nicht. Sie hatte zwar auch keine besondere Lust darauf es ihnen jetzt schon zu sagen, zumal sie sich gerne darauf vorbereitet hätte. Ändern konnte sie das nun auch nicht mehr, als seufzte sie schlicht, bevor sie sagte: „Holst du bitte Shikamaru? Ich möchte das jetzt klären.“ Kapitel 79: Yoshino ------------------- 76. Yoshino   „Und bist du bereit?“, fragte Temari in die Stille hinein. Schon seit ein paar Minuten liefen sie beide durch die Straßen Konohas auf dem direkten Weg zu Yoshino und Shikaku, um ihnen von ihrer Verlobung zu berichten.   „Eigentlich nicht, aber haben wir eine Wahl?!“, erwiderte er schwer seufzend. Gerne hätte er das Ganze noch für ein paar Wochen oder zumindest Tage aufgeschoben. Er hätte es Ino einfach nicht sagen dürfen   „Wenn du willst können wir es auch gerne verschieben“, sagte Temari mit sanfter Stimme und blieb stehen, um ihm tief in die Augen sehen zu können. Ernst sah sie ihren Verlobten an. Sanft strich sie über seiner Wange.   „Wenn wir es heute nicht machen, wird sie es spätestens morgen von Ino erfahren und dann wird sie uns die Hölle heiß machen“, murrte er niedergeschlagen. Warum konnte Ino auch nicht einmal die Klappe halten?   „Wer hat was davon gesagt, dass wir es ihnen sagen?“, erklang auf einmal Temaris Stimme. „Du wirst es deinen Eltern erzählen. Ich bin nur da, um dir Beistand zu leisten, schließlich muss ich es auch alleine meinen Brüdern sagen.“   „Du musst es ihnen schreiben. Das ist etwas ganz anderes“, konterte er seufzend. Aber er wollte sich nicht weiter darüber beschweren. Eigentlich hatte er sogar schon damit gerechnet und sich in seinen Gedanken die richtigen Worte zu Recht gelegt. Nur war er sich nicht wirklich sicher, ob er sie dann auch noch rausbekommen würde, sollte er seiner Mutter gegenüberstehen. Aber vielleicht hatte er ja Glück und seine Mutter entdeckte die Kette, sodass sich das Reden erledigt hatte. Sicher war er sich aber nicht. Am besten sollte er einfach nicht mehr weiter darüber nachdenken. Es mache ihn so oder so nur nervöser und mehr brachte es auch nicht. Außerdem war Temari bereits schon vorgegangen, weshalb er sich schnell auf machte, um sie einzuholen. Er griff nach ihrer Hand und lief mit ihr weiterhin die Straßen entlang.   ~~~   Aufgeregt rannte sie so schnell sie konnte durch die morgendlichen Straßen. Gleich nachdem sie es erfahren hatte, war sie losgelaufen. Sie hatte alles stehen und liegen gelassen, um zum Haus der Nara zu laufen, schließlich wollte sie die erste sein. So gehörte sich das nun mal, auch wenn ihr gesagt wurde, dass sie sich noch ein bisschen zurückhalten sollte. So war sie nun mal nicht. In ihrer Hand hielt sie einen kleinen Blumenstrauß, den würde sie ihr übergeben, wenn sie endlich das Haus erreichte. Nie war ihr wirklich aufgefallen, wie weit der Weg doch war, was vermutlich daran lag, dass sie nie hierher gerannt war. Normal ging sie in einem gemütlichen Tempo, aber da war sie auch nicht so in Eile, wie in diesem Moment. Sie musste einfach die erste sein! Sie musste, musste, musste!   „Yoshino, Yoshino, Yoshino“, rief sie, als sie das Haus bereits vom Weiten sah. Durch ihre Rufe geweckt, trat Yoshino aus der Haustür und winkte ihr vom Weiten entgegen und wartete dort darauf, dass sie bei ihr ankam. Natürlich wusste Yoshino, dass es etwas wichtiges sein musste, schließlich kam sie sonst nie so früh am Morgen ohne Anmeldung, außer es ging um etwas Wichtiges. Aber das, was sie loswerden wollte, war wirklich wichtig, schließlich würde Yoshinos Sohn nun endlich seine Temari heiraten. Das musste doch gefeiert werden, immerhin hatten sie alle schon so lange auf diese Nachricht gewartet. Schon lange hatten sie sich alle gefragt, wann der Faulpelz ihr endlich einen Antrag machte. Yoshino hatte die Hoffnung schon fast aufgegeben, dass die beiden nun doch heiraten würden, freute sie bestimmt wirklich sehr, darum musste sie auch unbedingt zu ihr.   „Hallo Reika, was führt dich so früh morgens zu mir?“, begrüßte die Braunhaarige sie lächelnd, bevor sie sie in eine Umarmung zog, welche sie strahlend erwiderte.   „Ach ich dachte mir, ich komme mal auf einen Plausch vorbei, solange sich Inoichi um den Laden kümmern kann“, erwiderte sie. Natürlich würde sie es nicht auf offener Straße preisgeben. Dies sah auch Yoshino. Zwar hatte sie noch viel zu tun, aber gerne verschob sie dies auf später, um mit ihrer Freundin noch ein wenig zu quatschen.   „Komm doch rein, Reika“, lud sie ihre jahrelange Freundin ein, was diese natürlich dankbar annahm. Zusammen betraten sie das Haus und gingen in das Wohnzimmer, wo sie es sich gemütlich machten. Auch Shikaku hatte es sich auf einem der Sofas bequem gemacht, wo er gemütlich seine Zeitung las. Von den beiden Frauen ließ er sich nicht in seiner Ruhe stören, schließlich kannte er das bereits von seiner Frau und ihren Freundinnen.   „Kann ich dir irgendetwas bringen?“, erkundete sich Yoshino bei ihrem Gast, allerdings wartete sie keine Antwort ab, sondern ging schnurstracks in die Küche. Dort setzte sie eine Kanne mit Wasser auf und bereitete alles für einen Tee vor. Als dieser fertig war, verließ sie mit drei Bechern und einer Kanne Tee die Küche wieder und brachte alles ins Wohnzimmer zurück.   „Bitte schön“, sagte sie, als sie die Tassen und den Tee an ihren Mann und ihrer Freundin verteilte, welche dies dankend annahmen. Dann setzte auch sie sich aufs Sofa neben ihre Freunden, welche sie gespannt musterte. Natürlich war sie gespannt, was ihre Freundin zu berichten hatte, denn nur wegen einem Plausch kam sie sicher nicht so früh am Morgen zu ihr. Es mussten also große Neuigkeiten sein, die Reika vermutlich von ihrer Tochter bekommen hatte. Durch diese wussten Reika, Chomai und sie immer den neusten Klatsch und Tratsch.   „Also“, begann Reika nach einer Weile geheimnisvoll, wobei ein breites Grinsen ihre Lippen zierte. Jeder im Raum konnte genau sehen, was für eine Freude ihr dies bereitete und wie sehr sie sich darauf freute, ihr Geheimnis mit ihnen zu teilen. Jedoch musste sie darauf noch einen Moment warten, denn genau in diesem Augenblick klopfte es an der Tür der Familie Nara.   „Entschuldige mich einen Moment, ich werde schnell die Tür aufmachen“, meinte sie und unterbrach Reika so in ihrer Aufregung. Diese konnte aber nicht mehr länger warten. Sie musste das unbedingt loswerden.   „Warum lässt du Shikaku nicht gehen. Ich muss dir unbedingt etwas erzählen und das kann keine Sekunde mehr warten“, erwiderte sie, wobei sie ihre Freundin an ihrem Arm festhielt, um sie aufzuhalten, welche nur die Augen verdrehte.   „Ich werde schon gehen“, mischte sich Shikaku ein und erhob sich, um an die Tür zu gehen.   „Also, was ist so wichtig, dass es keine Sekunde mehr warten kann“, erkundete sich Yoshino lächelnd. Sie konnte wirklich nicht glauben, dass Reika etwas wissen konnte, dass so wichtig war, dass sie keine Sekunde darauf warten konnte, doch sie war gespannt, was ihre Freundin neues wusste. Als diese sie aber stürmisch umarmte, verstand die Nara gar nichts mehr. Was sollte das denn bitte auf einmal? Was war nur in ihre Freunde gefahren? Sonst benahm sie sich doch nicht! Normalerweise war sie eine ruhige bodenständige Frau, die sich von nichts aus der Ruhe bringen ließ. Ganz im Gegensatz zu diesem Moment. So langsam fragte sie sich wirklich, was hier falsch lief.   „Ich freu mich ja so für euch beide. Dass wir alle diesen Tag noch erleben… Und du hast gesagt, es wird niemals passieren. Aber jetzt ist es endlich so weit. Du und Shikaku, ihr müsst euch wirklich freuen. Als Ino mir das heute früh gesagt hat, musste ich gleich zu euch, um euch zu gratulieren“, platze es plötzlich aus Reika heraus, sodass Yoshino die Welt nicht mehr verstand. Wovon redete ihre Freundin da nur? Wieso konnte sie nicht einfach Klartext reden? Energisch drückte sie ihre Freundin von sich weg.   „Reika, ich verstehe kein Wort. Wovon redest du bitte?“, fragte sie verwirrt, wobei sie ihre Freund musterte, welche sie nun mit einer Mischung aus Verwirrung und Überraschung ansah, als sie ganz ruhig sagte: „Ich rede davon, dass Temari Shikamarus Antrag angenommen hat. Wusstest du das etwa nicht?“ Allerdings hätte sie diese Frage gar nicht aussprechen brauchen, denn Yoshinos Augen, die von Sekunde zu Sekunde immer größer wurden, sagten ihr bereits alles.   „Oh, entschuldige, ich dachte, sie hätten es euch schon gesagt…“, murmelte Reika leise, während sie die verschieden Reaktionen in Yoshinos Gesicht musterte.   ~~~   Seufzend öffnete Shikaku die Tür, als er bei dieser ankam. Seine Gäste aber schafften es, ihm ein Lächeln auf die Lippen zu zaubern.   „Hallo ihr beiden“, begrüßte er seinen Sohn und seine Schwiegertochter in Spe. „Was wollt ihr denn so früh am Morgen bei uns? Und wo sind denn mein drei süßen Enkel?“   „Die Drillinge sitzen zu Hause mit TenTen. Wir müssen dir und Mama etwas Wichtiges erzählen“, berichtete Shikamaru seinem Vater, welcher seinen Blick über seine zwei Gäste schweifen ließ, welcher an Temaris Hals hängen blieb.   „Hat es vielleicht etwas mit der Kette an deinem Hals zu tun?“, fragte der scharfsinnige Braunhaarige. Natürlich war ihm der Ring an Temaris Kette nicht entgangen, schließlich musste er als Shinobi auf jedes Detail achten.   „Ja, ich hab sie ihr zur Verlobung geschenkt“, erklärte Shikamaru Stolz. Es erfüllte ihn mit Freude, dass er Temari nun seine Verlobte und in einigen Monaten sogar seine Frau nennen durfte.   „Dann sollten wir deine Mutter nicht mehr länger warten lassen, wobei ich glaube, dass sie es gerade von Reika erfährt“, offenbarte Shikaku den beiden, welche ihn entsetzt ansahen. Schnell war das Gespräch vergessen und sie rannten in das Haus hinein. Wenn das, was Shikaku gesagt hatte, wirklich wahr war konnten sie sich auf etwas gefasst machten. Sie hofften nur, dass es nicht stimmte und dass Reika Yoshino nichts von der Verlobung erzählt hatte, auch wenn die Chancen dafür gering waren, schließlich war es sehr Wahrscheinlich, dass Reika diese Information von ihrer Tochter hatte. Ino trauten sie das nämlich alle mal zu.   Leider bestätigten sich ihre Vermutungen, als sie Yoshino so schockiert auf dem Sofa sitzen sahen. Ihr Gesicht sagte ihnen deutlich, dass sie es gerade erfahren haben musste. Auch Reikas entschuldigende Mine verriet ihnen, dass sie soeben ihr Geheimnis ausgeplaudert hatte. Seufzend machte Shikamaru einen Schritt nach vorne. Temari hielt sich derweil lieber ein wenig im Hintergrund, genauso wie Shikaku auch, welcher erst einmal die Situation beobachten wollte, bevor er vielleicht einschritt.   Durch die näherkommenden Schritte wurde Yoshino auf ihren Gast aufmerksam. Als sie aber erkannt, wer dort gerade vor ihr trat, verengten sich ihre Augen zu kleinen Schlitzen.   „Shikamaru Nara, was fällt dir eigentlich an“, fuhr sie ihn mit einem scharfen Ton an. „Wie kannst du es zulassen, dass ich von der Verlobung meines einzigen Sohnes nur über meiner besten Freundin erfahre und nicht von ihm selbst?! Ich bin deine Mutter! Ich müsste es als erstes erfahren! Und warum hast du uns nichts über deine Pläne gesagt. Ich hätte mit dir einen Ring für Temari aussuchen können.“   „Mum, was meinst du wohl, warum wir hier sind“, erwiderte Shikamaru betont ruhig, um keinen Streit mit ihr zu beginnen. „Eigentlich wollten wir damit noch ein bisschen warten, aber nachdem Ino gerade bei uns eine riesige Verlobungsfeier schmeißt, zu der sie all unsere Freunde eingeladen hat, sind wir sofort hierhergekommen, damit wir es dir als erste erzählen können. Dass Ino es bereits ihrer Mutter gesagt und sie gleich hierher kommen wollte, dafür können wir nichts. Wir wollten auch nicht unbedingt mitten in der Nacht zu euch kommen, nur um euch zu sagen, dass wir uns verlobt haben. Vorher habe ich dir nichts gesagt, weil du dich dann in alles eingemischt hättest, aber das wollte ich nicht. Ich wollte es alleine machen, Mum. Und wenn du nichts Besseres zu sagen hast, als uns hier anzumeckern, dann werde ich jetzt mit Temari wieder nach Hause gehen, damit wir mit unseren Freunden auf unsere Verlobung anstoßen können.“   Stolz ging Temari zu ihrem Verlobten und lehnte sich an seine Schulter, bevor sie ihm einen Kuss auf die Wange gab. Es war ein Zeichen dafür, dass sie ihm zustimmte, dass sie seiner Meinung war und dass sie ihn unterstützen würde, egal was nun kommen würde. Zwar wollte sie nicht unbedingt wieder zurück in ihr Haus, denn dort würde sie sicher keine ruhige Minute finden, aber sie wollte auch nicht unbedingt mit Yoshino streiten, schon gar nicht, wenn es darum ging, dass sie nicht gleich zu ihr gekommen waren. Sie würde sich doch so oder so schon genug in ihre Hochzeitsplanung einmischen, worauf sie absolut keine Lust hatte. Da brauchte sie den Stress nicht jetzt schon. Lieber verbrachte sie da noch ein paar ruhige Minuten mit ihrer Familie. Gerne hätte sie nun also gewusst, was in Yoshino vorging, doch an ihrem Körper war keine mögliche Reaktion abzulesen. Sie stand einfach nur da und sah sie beide immer abwechselnd an. Es schien so, als müsste ihr Gehirn das Gesagt erst einmal verarbeiten. Wahrscheinlich hatte sie mit so einer Reaktion ihres Sohnes nicht gerechnet gehabt, weshalb sie einfach nicht wusste, was nun tun oder sagen sollte.   Dies sah auch Shikaku. Es ließ ihn ein wenig Schmunzeln, dass sein Sohn es geschafft hatte, sich seiner Mutter zu wiedersetzen. Er hätte wirklich nicht gedacht, dass er seine Frau jemals sprachlos sehen würde. Dass sie es aber war, zeigte ihm, dass sie über das, was Shikamaru gesagt hatte, ernsthaft nachdachte. Scheinbar verstand sie langsam, dass ihr Sohn erwachsen geworden war und dass er schon lange nicht mehr ihre Hilfe brauchte. Da Shikaku aber wusste, wie schwer das für seine Frau war, wollte er das eine Mal für sie ein Vorbild sein. Lächelnd ging er also auf Shikamaru und Temari zu und schloss die beiden in seine Arme.   „Ich freue mich, dass ihr euch beide nun doch noch dafür entschieden habt, diesen Schritt zusammen zu gehen“, gratulierte er den beiden. „Und diese Kette ist wirklich ein guter Einfall von dir mein Sohn, aber ich habe von dir auch nichts anderes erwartet.“ Stolz klopfte er seinem Sohn auf die Schulter.   „Um ehrlich zu sein, hat mir Satsuki den Tipp gegeben“, gestand Shikamaru peinlich berührt, allerdings wollte er das ganze Lob nicht alleine einstecken, wenn es doch eigentlich gar nicht stimmte.   „Von deiner Tochter lässt du dir also helfen, aber nicht von mir?“, fragte Yoshino eingeschnappt, wobei sie die Arme vor ihrer Brust verschränkte. Sie konnte es einfach nicht fassen. Dass ihr Mann ihr einen warnenden Blick zuwarf, bemerkte sie gar nicht.   Aber bevor irgendjemand etwas sagen konnte und es so vielleicht doch noch zum Streit kam, erhob Temari seufzend ihre Stimme.   „Yoshino, möchtest du uns nicht lieber gratulieren, als die ganze Zeit herum zu meckern? Du wirst dich doch so oder so noch genug in unsere Hochzeit einmischen. Da musst du doch nicht auf diese eine Sache beharren, zumal ich denke, dass Satsuki mich wesentlich besser kennt als du, weshalb sie Shikamaru einen besseren Rat geben konnte oder meinst du, du hättest ihm so etwas raten können?“, sagte sie mit ruhiger Stimme, wobei sie die Braunhaarige ernst ansah, welche nun auch seufzte und sich erhob. Lächelnd umarmte sie ihre Schwiegertochter in Spe.   „Und du lässt wirklich zu, dass ich mich in deine Hochzeitsvorbereitungen einmische?“, fragte sie mit leiser Stimme, sodass nur Temari sie hören konnte.   „Du wirst mir so oder so keine Wahl lassen, also ja, solange du dich versuchst zurück zu halten“, erwiderte Temari, was Yoshino nicken ließ. Sie wusste, dass sie von der Blondine nicht mehr erwarten konnte und dass das schon ein großes Zugeständnis war, auch wenn sie sich sicher war, dass das nicht komplett ohne Streit ablaufen würde.   „Danke, dass du dir meinen Sohn ausgesucht hast und dass du ihn so glücklich machst“, flüsterte sie an Temaris Ohr, bevor sie sich ihrem Sohn zu wand.     „Als ich früher immer an deine Zukunft gedacht habe, habe ich mir das sicher in einer anderen Reihenfolge und vielleicht nicht ganz so turbulent vorgestellt“, gestand sie ihm, wobei sie auch Shikamaru in die Arme schloss. „Aber ich muss sagen, dass du das wirklich gut hinbekommen hast und dass du diese Frau dazu gebracht hast, dich zu heiraten, heißt wohl ziemlich viel.“   „Danke, Mum“, sagte er leise, wobei er die Umarmung seiner Mutter erwiderte. Er war wirklich froh, dass sie ihre Meinung geändert hatte und sich nun doch für sie beide freute. Zwar wusste er noch nicht, was er davon halten sollte, dass seine Mutter sich zusammen mit Temari um die Hochzeitsvorbereitungen kümmern wollte, aber er war sich sicher, dass seine Verlobte das schon hinbekommen würde. Auf die Gefahr, dass er und sein Vater sie davor bewahren mussten, dass sie sich weiter an zickten. Er konnte nur hoffen, dass das friedlich vonstattenging, auch wenn er nicht wirklich daran glaubte. Seine Mutter und Temari waren sich zwar in vielen Punkten ähnlich, aber er war sich sicher, dass die Unterschiede in den anderen zu groß waren, als dass sie sich ohne streit einigen konnten.   „Wie wäre es, wenn wir jetzt zu euch nach Hause gehen. Ino wird sich sicher schon fragen, wo ihr seid oder wollt ihr, dass sie euch das Haus auseinander nehmen?“, schlug Shikaku vor, nachdem Yoshino sich von Shikamaru getrennt hatte.   „Ich würde ja gerne mitkommen, aber ich muss zurück in den Laden. Ihr habt auf jeden Fall meine und Inoichis Glückwünsche. Und viel Spaß bei eurer Party“, verabschiedete sich Reika, bevor sie Yoshino zum Abschied umarmt und dann das Haus verließ.   „Ich will gar nicht wissen, was Ino mit unserem Haus angestellt hat“, meinte Temari, wobei sie sich bei dem Gedanken schüttelte.   „Neji und Choji haben versprochen, dass sie Ino im Augen behalten wollen, aber ich weiß nicht genau, wie lange sie es schaffen, also sollten wir doch langsam wieder zurückkehren“, erklärte Shikamaru. Temari nickte und wand sich wieder an Yoshino und Shikaku, von denen sie sich verabschiede wollte.   „Wir kommen natürlich mit“, kicherte Yoshino und schnappte sich ihre Handtasche, bevor sie zur Haustür hinaus spazierte. Die anderen drei konnten ihnen nur kopfschüttelnd hinterher sehen. Das war typisch Yoshino, wie sie leib und lebt… Kapitel 80: Verlobungsfeier --------------------------- 79. Verlobungsfeier   Gemeinsam liefen sie die Straßen entlang, um zum Haus der Familie Nara-Sabakuno zu gelangen, immerhin wurden Temari und Shikamaru dort schon sehnsüchtig erwartet. Temari selbst konnte kaum glauben, was ihre Freunde dort in ihrem Haus veranstalteten, doch eins sollte ihnen klar sein, sie würde das Chaos, das hier sicher entstehen würde, sicher nicht aufräumen. Diese Aufgabe würde sie schön an Ino übertragen, schließlich war es die Idee der Blondine gewesen, alle Leute zusammen zu trommeln und in ihrem Haus eine Party zu schmeißen. Die Blondine hätte auch gut auf eine Verlobungsfeier verzichten können. Ihretwegen könnte das hier alles in einem kleinen Rahmen vonstattengehen, aber sie sah schon, dass daraus sicher nichts werden würde. Schon jetzt schmissen Shikamarus Freunde aus Konoha eine wilde Party für sie beide und das, obwohl es noch nicht einmal offiziell war, dass sie heirateten, obwohl ihre Brüder noch nichts davon wussten, dass sie schon bald einen anderen Namen tragen würde.   „Mach dir keinen Kopf liebes. Das wird bestimmt lustig“, kicherte Yoshino neben ihr. Temari hob eine Augenbraue und warf ihrem Verlobten einen Blick zu. Auch er schien von dieser Aussage nicht gerade überzeugt zu sein. Dies bemerkt auch seine Mutter.   „Jetzt macht doch nicht so ein Gesicht“, forderte diese die beiden auf. „Ihr solltet euch freuen, dass ihr es endlich geschafft habt diesen Schritt zu gehen. Eure Freunde freuen sich auch!“   „Und zerstören dabei wahrscheinlich unser ganzes Haus, sodass wir alles wieder aufräumen müssen…“, brummte Shikamaru genervt und brachte Temari so zum Schmunzeln. Sie fand es einfach süß, dass sie beide dasselbe dachten. Es zeigte ihr einfach, dass sie mittlerweile nicht nur als Shinobi sondern als Lebensgefährten ein perfektes Team waren.   „Ich wette mit dir, die vermissen uns gar nicht“, behauptet die Blondine. Vielleicht gab es ja doch noch einen Ausweg aus dieser Feier.   „Demnach würde es ihnen sicher nichts ausmachen, wenn wir woanders hingehen“, ging Shikamaru darauf ein. Ihm wäre so ziemlich alles recht, wenn er nur den vielen Menschen in seinem Haus entkam.   „Nichts da! Ihr geht zu eurer Verlobungsfeier und fertig!“, funkte Yoshino sofort dazwischen, als wären sie zwei kleine Kinder. „Außerdem warten die Drillinge dort auf euch! Ich wusste gar nicht, dass du so wenig Lust auf Partys hast, Temari“, merkte sie an. Temari aber zuckte mit den Schultern und meinte: „Das liegt bestimmt daran, dass ich so viel mit Shikamaru zusammen bin. In all den Jahren hat er einfach auf mich abgefärbt.“ Gerne wäre Temari mit dieser Erklärung verschwunden, jedoch hatte Yoshino ein Argument aufgeworfen, das sie nicht so leicht ignorieren konnte. Ihre Kinder waren nun zwar schon fast acht Jahre alt, doch würde sie sie sicher nicht alleine bei den ganzen anderen Shinobi lassen. Dafür kannte sie die anderen einfach viel zu gut und wusste, dass nichts Gutes dabei heraus kommen konnte. TenTen und Neji würden sich zwar sicher gut um die drei kümmern, aber das waren zwei gegen viele und das Risiko ging sie mit Sicherheit nicht ein. So blieb ihr nichts anderes übrig als sich ihrem Schicksal zu ergeben und zusammen mit Shikamaru auf diese Party zu gehen, auch wenn sie beide eigentlich gar nicht wollten.   ~~~   „Sag mal, wo sind denn deine Mama und dein Papa?“, fragte die Blondine neugierig. Die gefragte zuckte aber nur mit den Schultern. Sie hoffte sehr, dass ihre Eltern bald kommen würden. Diese ganzen Fragen gingen ihr auf die Nerven, noch dazu waren hier viel zu viele Menschen, sodass sie ihre Brüder aus den Augen verloren hatte, als sie auf der Flucht vor Kagura gewesen war. Seitdem hatte sie ihre Brüder nicht mehr gesehen und auch Saburo schien wie vom Erdboden verschluckt zu sein, dabei war sie sich eigentlich sicher gewesen, ihn noch vor wenigen Sekunden gesehen zu haben. Es war doch zum Verrückt werden mit diesen Jungs. Nie konnte man sie finden, immer versteckten sie sich vor einem, wobei sich Satsuki eigentlich sicher war, dass sie sich eher vor den vielen Menschen versteckten. Auch sie versuchte sich nun schon seit einer halben Stunde durch die Leute zu schlängeln, doch immer wurde sie von jemandem aufgehalten, sodass sie nicht weiterkam. Konnten ihre Eltern nicht bald mal kommen?!   „Na bist du auf der Suche nach deinen Brüdern oder nach Saburo“, erklang plötzlich eine ruhige Stimme neben ihr.   „Saburo“, sagte sie wahrheitsgetreu, da sie noch immer in ihren Gedanken versunken war, schnell bemerkte sie aber ihren Fehler und verbesserte sich: „Äh, ich meine Masato und Akira.“ Prompt wurde sie rot, da sie ihr Geheimnis offenbar hatte. Mit Leichtigkeit gelang es ihr, dies zu kaschieren. Schon als sie klein war, hatte sie sich das bei ihrer Mutter abgeguckt. Ihr Gegenüber hatte es trotzdem bemerkt, weshalb sich ein kleines Schmunzeln auf seine Lippen legte und ihn so bei dem Mädchen verriet.   „Wenn du es ihm verrätst, puste ich dich weg! Meine Mama hat mir schon viele Tricks gezeigt!“, drohte sie dem Älteren, auch wenn sie sich sicher war, dass sie das nicht schaffen könnte.   „Du bist mittlerweile genauso wie deine Mutter“, kicherte eine weitere Stimme. „Aber mach dir keine Sorgen, ich bin mir sicher, dass Neji dein Geheimnis für sich behalten kann“, versicherte sie dem kleinem Mädchen, wobei sie ihr durchs Haar stich, dann ging sie vor ihr auf die Knie und flüsterte: „Saburo, Masato und Akira sind im Garten und verstecken sich da vor den vielen Leuten.“ Dabei zwinkerte sie ihr zu. Satsuki richtete schnell ihre Haare und rannte dann los. Die beiden Erwachsenen sahen ihr lächelnd hinterher.   ~~~   Grinsend saßen die drei Jungs im Garten unter dem großen Baum, den Shikamaru und Temari so sehr mochten. Sie hatten es geschafft, sich erfolgreich vor dieser Feier zu drücken und versteckten sich nun im Garten hinter dem Baum, sodass sie nur schwer zu sehen war, wenn jemand auf die Terrasse trat. Masato und Akira hofften, dass Satsuki ihnen nicht böse war, aber sie hatten es einfach nicht mehr ausgehalten. Abgesehen davon war es die beste Möglichkeit Saburo und Satsuki fern zu halten. Es ging ihnen gegen den Strich, dass ihre Schwester sich so sehr für den Uchiha interessierte. Sie wussten einfach nicht, ob dieser es mit ihrer Schwester ernst meinte oder nicht und sie hatten keine Lust darauf am Ende das gebrochene Herz ihres Drillings zu heilen, wobei sie das natürlich tun würde, sollte es jemals dazu kommen. Viel mehr noch, sie würden ihre Schwester rächen, sodass jeder Kerl da draußen wusste, dass man so was mit einer Sabakuno nicht tat. So war das nun mal. Sie mussten ihre Schwester beschützen, auch wenn diese und ihre Mutter der Meinung waren, dass das gar nicht nötig war. Masato und Akira würden es trotzdem machen, so wie ihr Vater es ihnen prophezeit hatte, schließlich taten es ihre Onkel noch immer und das obwohl ihre Mutter mittlerweile glücklich war und einen guten Mann hatte. Die beiden sollten ihr großes Vorbild sein, wenn es darum ging ihre Schwester zu beschützen.   „Was meint ihr, was unsere Schwestern gerade machen?“, riss Saburo die beiden Brüder aus ihren Gedanken.   „Deine schleimt sich gerade wahrscheinlich bei allen ein und versucht dich dabei gleich noch vor allen schlecht zu machen, während unsere auf der Suche nach uns oder dir ist und versucht vor Kagura zu flüchten“, mutmaßte Akira und gähnte einmal herzhaft. Sein Bruder stimmte ihm nickend zu.   „Meint ihr nicht, wir sollten dann nach ihr suchen?“, fragte Saburo hoffnungsvoll, doch die beiden anderen schüttelten nur den Kopf.   „Wieder zurück in die Höhle des Löwen?! Vergiss es!“, erwiderte Akira. „Außerdem wird sie uns schon finden. Tante TenTen war eben auf der Terrasse und hat uns gesehen. Es wird also nicht mehr lange dauern, bis Satsu hier auftauchen wird.“   „Abgesehen davon haben wir dich doch bereits gewarnt. Wenn du unserer Schwester zu nahe kommst und, oder ihr das Herz bricht, brechen wir dir jeden Knochen einzeln und wenn du dabei das Bewusstsein verlierst, warten wir, bis du wieder bei vollem Bewusstsein bist“, fügte Masato mit bedrohlich ruhiger Stimme hinzu. Saburo lief daraufhin ein kalter Schauer den Rücken hinunter.   Angespannt sahen sich die drei Jungs an, doch wurde die angespannte Stimmung durch ein leises Kichern schnell wieder zerstört. Stöhnend sahen Masato und Akira zu ihrer Schwester. Eigentlich hätte Satsuki das nicht mitbekommen sollen. Diese sah ihre Brüder belustig an. Irgendwie fand sie es ja süß, wie sich ihre Brüder um sie sorgten, auch wenn das eigentlich ja gar nicht nötig wäre. Sie konnte auch so ganz gut auf sich selbst aufpassen, aber das brauchte sie den beiden nicht zu sagen, sie würden trotzdem weitermachen. Ihr Vater hatte sie in diesem Punkt einfach viel zu sehr beeinflusst als dass sie etwas dagegen ausrichten konnte. Sie war nur froh, dass Saburo das nicht weiter zu stören schien, zumindest sagte er nie etwas dazu, sonst könnten ihre Brüder aber auch etwas erleben. Das schwor sie sich. Ihre Mutter hatte es schließlich auch geschafft, ihre Brüder von ihrer Wahl zu überzeugen.   „Ich find es ja echt süß von euch, dass ihr euch sosehr um mich sorgt, aber ehrlich, Jungs, ich kann gut auf mich alleine aufpassen, meinst du nicht auch, Saburo?!“, meinte die Blondine, wobei sie sich zwischen ihre beiden Brüder setzte und den Schwarzhaarigen anlächelte. Dieser hatte aber gar keine Chance zu zustimmen.   „Das sehen wir und Papa aber ganz anders“, brummte Akira gleich. Normal war er eher genauso wie sein Vater demotiviert, doch ging es um seine Schwester, konnte er Berge versetzen. Er brauchte nur den richtigen Anreiz.   „Wir wollen nur sicherstellen, dass er dir nicht dein Herz bricht, weil wir dann deine Laune ertragen müssen. Darauf haben wir keine Lust. Es reicht schon, wenn Mama ihre Tage hat“, erwiderte Masato wesentlich schlauer als sein Bruder. Satsuki glaubte ihm natürlich nicht. Trotzdem fand sie es irgendwie süß. Sie hoffte nur, dass die beiden es lassen würden, wenn sie endlich Genin waren. Da konnte sie es nämlich nicht gebrauchen, dass sich die beiden um sie kümmerten. Das würde nur ihre Mission gefährden. Abgesehen davon konnte sie auch ganz gut auf sich alleine aufpassen.   „Sind Mama und Papa eigentlich schon da?“, fragte Masato nach einer Weile des Schweigens. Satsuki schüttelte aber den Kopf.   „Nein, aber sie sollten langsam kommen. Die gehen mir nämlich alle auf die Nerven mit ihren ständigen Fragen“, erwiderte sie genervt und schüttelte sich. Sie wollte gar nicht mehr daran denken, wie sehr die Leute da drinnen sie genervt hatten. Satsuki war froh, dass sie da endlich raus war.   „Und wo hast du meine Schwester gelassen?“, mischte sich Saburo wieder ein, wobei er das einzige Mädchen in ihrer Runde betrachtete. Er war froh, dass sie nun auch hier war.   „Erst bin ich vor ihr geflüchtet und dann wurde ich aufgehalten. Das letzte Mal habe ich sie gesehen, wie sie sich bei den anderen einschleimt. Das war der Punkt, in dem mir klar war, dass ich abhauen muss. Mit deiner Schwester lege ich mich sicher nicht an. Abgesehen davon, bin ich weder scharf darauf mich bei anderen einzuschleimen, noch meine Bruder bloßzustellen“, sagte die Blondine nun noch ein wenig genervt als schon davor. Sie verstand einfach nicht, wie jemand seinen Bruder nur so bloßstellen konnte.   „Hab ich es nicht gesagt?!“, lachte Akira grinsend. Saburo konnte nur seufzend den Kopf schütteln. Es war so typisch für seine Schwester…   „Wisst ihr eigentlich, was für ein Glück ihr mit eurer Schwester habt?!“, brummte der Schwarzhaarige entnervt.   „Natürlich wissen sie das, sonst würden sich die drei ja nicht so gut verstehen“, erklang plötzlich eine weitere Stimme. Lächelnd blickte sie den Kindern entgegen.   „Hallo Mama!“, begrüßte Satsuki ihre Mutter strahlend und sprang auf. „Ist Papa auch schon da oder bist du vor gelaufen?“   „Natürlich Mäuschen. Er ist mit Oma und Opa im Haus. Ich habe mich davon geschlichen“, kicherte Temari. Satsuki sah ihre Mutter begeistert an.   „Und das war gar nicht lieb von der Mama“, mischte sich Shikamaru ein, wobei er seine Arme von Hinten um ihren Bauch schlang und den Kopf auf ihre Schulter legte, bevor er ihr einen Kuss auf die Wange drückte.   „Du bist doch auch ganz gut alleine klargekommen. Da dachte ich mir, dass ich auch mal nach unseren Kindern gucken kann“, neckte sie ihren Verlobten, welcher dies mit einem Schulterzucken hinnahm. Er wusste, dass diskutieren in diesem Moment absolut nichts brachte. Temari würde so oder so gewinnen, so war es meistens. Abgesehen davon war ihm dieser Kampf egal.   „Und was machen wir jetzt?“, lenkte Masato die Aufmerksamkeit auf sich und seine Geschwister. Temari wollte gerade antworten, als ihr eine andere Stimme zuvor kam.   „Wir feiern natürlich, dass eure Eltern es endlich geschafft haben, sich zu verloben. Wir haben gestern schon alles vorbereitet. Uns war natürlich klar, dass Temari nicht nein sagen würde. Als wir dann die Bestätigung hatten, haben wir uns gleich alle hier versammelt, um mit euren Eltern zu feiern. Ihr feiert natürlich auch mit, schließlich wird es bald ein großes Fest geben“, erklärte Ino. Temari aber schnaubte. Ging das schon wieder los…   „Und was ist, wenn ich gar keine große Feier haben möchte?“, fragte Temari provozierend, denn eigentlich hatte sie keine Lust darauf ihre Hochzeit im großen Rahmen zu feiern.   „Tja, dann hättest du dir keinen Mann aus Konoha aussuchen dürfen. Eure Hochzeit stärkt das Bündnis nur noch mehr, nicht wahr Shikaku?“, flötete Yoshino, wobei sie ihren Mann einen grinsenden Blick zuwarf. Dieser sah nur mitleidig zu Temari, die noch immer in Shikamarus Armen lag.   „Da hat sie leider Recht, Temari…“, stimmte Shikamaru seiner Mutter zu. „Aber ich bin mir sicher, dass du sie in deinem ganz eigenen Stil gestalten wirst“, flüsterte er so leise, dass nur sie es hören konnte und entlockte ihr so ein kleines Lächeln.   Seufzend wand sie sich aus den Armen ihres Verlobten und streckt sich einmal ausgiebig, wobei ihre Knochen leicht knackten.   „Na dann wollen wir mal sehen, was diese Meute so zu bieten hat…“, murmelte sie mehr zu sich selbst als zu irgendjemand anderen der Umstehenden. „Kommst du mit mir rein, Satsuki?“   „Klar“, rief die kleine Blondine sogleich und rannte auf ihre Mutter zu, um nach ihrer Hand zu greifen und mit ihr das Haus wieder zu betreten, auch wenn sie eher weniger Lust darauf hatte. Auch Akira und Masato erhoben sich nun, um zusammen mit ihrem Vater ebenfalls wieder in das Haus zu treten. Saburo, Yoshino, Shikaku und Ino folgten ihnen. Sie alle waren gespannt, was der Abend noch mit sich bringen würde.   Im Haus wurden die frisch Verlobten von ihren Freunden empfangen. Jeder hatte mittlerweile mitbekommen, dass sie wieder da waren. Jeder wollte den beiden seine Glückwünsche mitteilen, immerhin hatten die meisten schon gar nicht mehr an diesen Tag geglaubt. Auch Kurenai und Genma waren mit Hinoko gekommen, um mit den beiden zu feiern, dabei ließ es sich Genma aber nicht nehmen Temari auch weiterhin zu necken. Daran hatte sich in all den Jahren nichts geändert und irgendwie war die Blondine auch ganz froh darüber. Nach Masato und Akira sahen nicht gerne, wie sich sowohl Hinoko als auch Saburo an ihre Schwester heran machten. Aber sie waren sich sicher, dass ihnen noch etwas einfallen würde, wenn sie nur lang genug darüber nachdachten. Vielleicht sollten sie auch einfach einen ihrer Onkel fragen. Sicher kamen die beiden zu der Hochzeit der beiden. Das wäre die perfekte Gelegenheit.   Nachdem jeder gesagt hatte, was er loswerden wollte, ging die Party erst so richtig los. Die Musik wurde laut aufgedreht und die Shinobi begangen zu tanzen. Sie gaben voll und ganz der Musik hin. Aber auch für das leibliche Wohl der Gemeinschaft war gesorgt worden. Jeder hatte eine Kleinigkeit besorgt, sodass keiner hungern musste. Die Kinder zogen sich nach einer Weile in das Zimmer der Drillinge zurück, während die Erwachsenen ihre Party nach Draußen verlegten. Jeder hatte an diesem Tag seinen Spaß. Auch Temari und Shikamaru entwickelten Freude an ihre Verlobungsfeier, auch wenn sie dem niemals zustimmen würden. Vielleicht lag es an der guten Stimmung oder an der Tatsache, dass es nun offiziell war. Oder aber es lag einfach daran, dass Ino ihnen versichert hatte, dass sie das Chaos im Nachhinein wieder aufräumen würde. Temari und Shikamaru wussten es nicht genau. Sie wussten nur, dass sie eine Menge Spaß mit ihren Freunden hatten und dies scheinbar auch mit ihnen. Das war auch der Grund, weshalb sie auch bis spät in die Nacht hinein feierten.   Am nächsten Morgen dann räumten sie alle zusammen das Haus wieder auf und beseitigten das Chaos, das sie angerichtet hatten. Naja, fast alle. Shikamaru und Temari machten es sich zusammen mit den Kindern im Garten bequem und genossen ihre freie Zeit. Sie hatten ja gesagt, dass sie sicher nicht mit helfen würden aufzuräumen, immerhin war dies die Idee ihrer Freunde gewesen, auch wenn sie jede Menge Spaß gehabt hatten… Kapitel 81: Briefe ------------------ 80. Briefe   Mit einem Lächeln auf den Lippen saß sie am Schreibtisch. In ihrer Hand lag ein schwarzer Füller und vor ihr ein weißes Blatt Papier. Feine Letter waren in dem matten Licht zu erkennen. Der Raum wurde ausschließlich durch eine kleine Lampe und den Mond, der durch das Fenster schien, erleuchtet. Es war mitten in der Nacht und eigentlich hatte das noch bis zum nächsten Tag Zeit, aber sie hatte es einfach nicht mehr erwarten können. Sie musste es jetzt machen, sonst hatte sie die ganze Nacht darüber nachgedacht. Das wusste sie genau.   „Was machst du da?“, fragte eine sanfte Stimme hinter ihm. Erschrocken sah sie sich um. Sie hatte ihn gar nicht kommen gehört.   „Entschuldige“, murmelte er und drückte ihr einen Kuss auf die Stirn, wobei er einen Blick auf das Blatt erhaschen konnte.   „Du schreibst einen Brief?!“, stellte er verwirrt fest, nachdem er sich wieder aufgerichtet hatte. Temari nickte.   „Ich will meinen Brüdern schreiben. Ich denke, sie sollten endlich wissen, dass ich nun mit dir verlobt bin, außerdem will ich ja auch, dass sie bei meiner Hochzeit dabei sind“, erklärte sie lächelnd. Er nickte verstehend.   „Und warum gerade jetzt?“, hakte er mit einem Blick auf die Uhr nach. Es war mittlerweile ein Uhr zwölf.   „Keine Ahnung, ich konnte einfach nicht schlafen“, erwiderte sie und sah ihn nun das erste Mal richtig an.   „Und warum bist du nicht am Schlafen? Ich dachte, der größte Faulpelz braucht seinen Schlaf“, fragte sie ihn nun seinerseits spöttisch, wobei sie seine Antwort doch interessierte.   „Normalerweise schon, aber es gibt einen Notfall und ich muss hin… Wenn wir Glück haben, bin ich noch vor dem Frühstück wieder bei dir im Bett, ansonsten wird es wohl ein paar Tage dauern. Dann muss ich auch Konoha verlassen. Echt anstrengend, wenn du mich fragst…“, erzählte er ihr und gähnte einmal ungeniert. Temari nickte verstehend.   „Pass auf dich auf! Wenn du im Krankenhaus liegst, komm ich dich nicht besuchen, vor allem wenn es deine eigne Schuld ist!“, drohte sie ihm, wobei sie ihm einen bösen Blick zuwarf. Shikamaru selbst wusste, dass hinter dieser Drohung eigentlich nur ihre Sorge steckte, die sie wie üblich geschickt versucht zu verstecken, jedoch kannte er sie mittlerweile gut genug, um ihre wahren Absichten zu entdecken.   „Du kennst mich doch, mir passiert nichts“, munterte er sie auf. „Du solltest jetzt aber auch schlafen gehen. Auch ein Wirbelwind braucht mal seine Ruhe“, forderte er sie indirekt auf und zwinkerte ihr zu, bevor er sich mit einem Kuss bei ihr verabschiedete. Temari nickte zwar, blieb aber trotzdem sitzen und schrieb weiter.     Mit einem Lächeln betrachtete sie noch einmal ihren Brief. Sie war endlich fertig geworden, doch wolle sie ihn sich, bevor sie schlafen ging, noch einmal durchlesen. Temari neigte manchmal dazu, in ihren Briefen an ihre Brüder zu übertreiben. Sie vermutete einfach, dass sie die beiden einfach zu sehr vermisste, wobei sich das seit ihren regelmäßigen Besuchen verbessert hatte. Schon viel eher hätte sie beide öfter besuchen sollen. Es tat ihnen drei einfach nur unglaublich gut, immerhin hatten sie ja nur noch sich. Da musste man einfach zusammenhalten.     Hey ihr beide!   Mir geht es gut und ich hoffe, euch auch. Ihr fragt euch sicher, warum ich euch diesen Brief hier schreibe, immerhin ist es noch nicht lange her, dass ich mich von euch verabschiedet habe. Nein, es ist nicht, weil ich euch vermisse, wobei ich euch wirklich schon wieder vermisse… Der eigentliche Grund liegt darin, dass ich neue Nachrichten hab. Wahrscheinlich wartet ihr schon seit Weihnachten darauf, aber es ist nun endlich soweit. Shikamaru hat mir einen Antrag gemacht und ich habe ja gesagt. Wir sind nun offiziell also verlobt! Ja, ihr dürft euch jetzt für eure große Schwester freuen, aber ich warne euch, wenn ihr euer Liebesleben in der gleichen Reihenfolge führt wie ich, werdet ihr euer blaues Wunder erleben! Im Übrigen haben wir auch schon gefeiert, beziehungsweise wir wurden von den anderen gezwungen… Sie haben einfach unser Haus überfallen. Es tut mir also leid, dass ihr nicht dabei sein konntet. Dafür wünsche ich mir aber, dass ihr zu meiner Hochzeit kommt, schließlich müsst ihr mich doch offiziell an Shikamaru übergeben, damit jeder weiß, dass wir euren Segen haben, meint ihr nicht?   In Liebe             Temari     Zufrieden lächelnd faltete sie den Brief und legte ihn in einen Umschlag. Mit ihrem Siegel verschloss sie das Ganze, bevor sie sich erhob, um nun auch endlich ins Bett zu gehen. Ganz plötzlich spürte sie auch wie die Müdigkeit in ihre Glieder fuhr. Ein herzhaftes Gähnen verließ ihre Lippen und Temari fragte sich, wo diese Müdigkeit vor ein paar Stunden gewesen war, als sie eigentlich hatte schlafen wollen. Schnell verwarf sie den Gedanken aber wieder. Sie war einfach nur froh endlich wieder schlafen zu können. Es dauerte auch nicht lange, bis sie friedlich schlummernd in ihrem Bett lag.   ~~~   „Mama, Mama!“, rief sie nun schon zum fünften Mal. „Man Mama, jetzt wach doch endlich auf! Wir kommen sonst noch zu spät“ Verzweifelt rüttelte das Mädchen an der Schulter ihrer Mutter, doch nichts tat sich. Ihre Mutter schlief weiter tief und fest in ihr Kissen gekuschelt und ihre Decke fest um ihren Körper geschlungen.   „Und ist sie wach?“, fragte ihr Bruder und warf einen Blick ins Schlafzimmer seiner Eltern. Satsuki aber schüttelte nur den Kopf.   „Ihr wisst, was das heißt“, meinte Akira grinsend, ließ seinen Geschwistern aber keine Zeit zu antworten. „Es ist Zeit für den Wassereimer!“   „Vergiss es!“, widersprach Satsuki eisern. „Wir werden Mama einfach schlafen lassen. Oder wollt ihr ihre schlechte Laune abbekommen? Papa ist nämlich nicht da. Also bleibt alles an uns hängen!“ Schweigend sahen sich die beiden Brüder an, bevor sie wieder zu ihrer Schwester blickten und nickte. Sie sahen ein, dass ihre Schwester Recht hatte und es besser wäre ihre Mutter schlafen zu lassen.   Gemeinsam schlichen sich die drei aus dem Schlafzimmer, um sich dann für die Schule fertig zu machen. Bevor die Drillinge zusammen das Haus verließen und sich auf dem Weg zur Schule machten, wo sie bereits erwartet wurden, schrieb Satsuki ihrer Mutter noch einen kleinen Zettel, damit sich diese keine Sorgen machen brauchte. Als sie dann wenige Minuten später bei der Schule ankamen, wurden sie bereits von Saburo und Hinoko empfangen. Satsuki begrüßte die beiden lächelnd, während ihre Brüder die zwei Jungs misstrauisch betrachteten. Ihre Schwester bekam davon aber nicht viel mit. Sie hakte sich bei den beiden unter und betrat mit ihnen die Akademie. Masato und Akira folgten ihnen mürrisch.   ~~~   Langsam fiel die Müdigkeit von ihr ab und sie räkelte sich in ihrem Bett. Der Schlaf hatte ihr unglaublich gut getan. Gern würde sie noch ein wenig weiter schlafen. Mit einem Blick auf den Wecker wollte sie sich vergewissern, dass das nicht mehr möglich war.   „Scheiße!“, fluchte sie gleich darauf und sprang aus ihrem Bett. Mit schnellen Schritten stürmte sie zum Kinderzimmer und riss die Tür auf. Doch nichts! Die Betten waren gemacht und ihre Kinder nicht mehr da. Verwirrt drehte sie sich um, um in der Küche nach ihren Kindern zu suchen. Dort fand sie allerdings nur einen kleinen Zettel, den ihre Tochter hinterlassen hatte. Schnell ließ sie sich ihn durch, wobei sich ein Lächeln auf ihre Lippen legte.     Hey Mama,   leider warst du heute frü nicht wach krigen. Masato und Akira wollten dich mit kalten Wasser weken, aber ich hab es ihnen verboten. Wir sind alleine gegangen, mach dir also keine Sorgen. Heute frü ist ein Bote mit einer Nachricht von Papa gekommen. Sie liegt im Wonzimer. Um zwei haben wir schluss. Denk dran du wolltest mit uns treniren. Hab dich lieb!   Satsuki ♥     Lächelnd legte Temari den Zettel wieder an die Seite und macht sich auf den Weg ins Wohnzimmer, um sich die Nachricht von Shikamaru durchzulesen. Eigentlich war ihr jedoch bereits klar, was darin stehen würde, immerhin hätte er ihr keine Nachricht hinterlassen, wäre er in ein paar Stunden wieder bei ihr. Nein, es musste sich um eine längere Mission handeln. Seufzend nahm sie also den Zettel zur Hand und las sich seinen Inhalt durch.     Hallo mein Wirbelwind,   es tut mir leid, dass ich mich nicht persönlich von dir verabschieden kann, aber die Zeit drängt. Mach dir keine Sorgen, ich bin in ein paar Tagen wieder zurück. Vielleicht setzt du dich ja schon mal mit meiner Mutter Zusammen, um unsere Hochzeit zu planen. Ich liebe dich!   Shikamaru xxx     Erneut seufzte die Blondine. Sie hatte eigentlich keine Lust darauf mit Yoshino diese Hochzeit zu planen, denn es würde nur Stress mit sich bringen. Sie hatten einfach viel zu verschiedene Vorstellungen davon, wie diese Hochzeit aussehen sollte. Yoshino wollte ein großes Fest, sie aber nur eine kleine intime Feier mit ihren Brüdern und Freunden. Ihre Brüder! Da fiel es ihr wieder ein, der Grund, weshalb sie verschlafen hatte. Schnell machte sie sich auf den Weg ins Badezimmer, wo sie sich für den Tag fertig machte. Nachdem sie sich auch angezogen hatte, lief sie ins Arbeitszimmer, wo noch immer der Brief lag, welchen sie sich griff. Schnell frühstückte sie noch eine Kleinigkeit, bevor sie sich mit dem Brief in der Hand auf dem Weg zum Hokageturm machte, um ihn dann abschicken zu können.   ~~~   Grinsend kamen die drei aus der Akademie und sahen sich suchend um. Es dauerte einige Minuten, bis sie ihre Mutter fanden. Als sie sie dann aber entdeckten, rannten sie auf sie zu. Die Drillinge freuten sich schon riesig auf das Training mit ihrer Mutter, wobei sie es natürlich besser gefunden hätten, wenn sie auch mit ihrem Vater hätten trainieren können. Dafür würden sie das nächste Mal extra lange trainieren. Das war ihnen jetzt schon klar, auch wenn ihr Vater sicher keine Lust dazu hatte. Doch dieses Mal würden sie ihn nicht davonkommen lassen. Gegen sie drei hatte er so oder so keine Chance. Aber daran wollten sie nun nicht denken, immerhin konnten sie nun mit ihrer Mutter trainieren und das kam auch nicht wirklich oft vor. Erst seit kurzem hatte ihre Mutter das Training wieder richtig aufgenommen und trainierte fleißig mit ihren Kindern mit. Das freute vor allem Satsuki, schließlich konnte ihr Vater ihr nicht zeigen, wie man mit dem Fächer umging. Den beiden Jungs nutzte dies aber wenig, denn sie beherrschten das Windelement nicht.   ~~~   Mit einem Lächeln im Gesicht öffnete er die Tür zu ihrem Haus. Normalerweise war ihm die Anstrengung des Tages anzusehen, doch nicht an diesem Tag. Dafür war einfach zu viel passiert. Im Gegensatz zu den anderen Tagen gab es jedoch an diesem auch etwas Erfreuliches zu berichten. Ein Ereignis, das dafür sorgte, dass auch der Rest des Tages einfach nur super verlaufen war, egal was passiert wäre, denn für ihn zählt nur dieses eine wichtige Ereignis.   „OH MEIN GOTT! Wer bist du und was hast du mit meinem Bruder gemacht?“, wurde er von seinem Bruder begrüßt, als dieser sein Lächeln sah. Gaara konnte darüber nur den Kopf schütteln.   „Ich habe eine Nachricht von Temari bekommen“, erklärte er ihm und überreichte damit Kankuro den Brief, den er an diesem Tag schon so oft gelesen hatte. Auch Kankuro entfaltete nun das Papier und begann zu lesen, wobei sowohl seine Augen als auch das Lächeln auf seinen Lippen immer größer wurden. Als er schließlich mit Lesen fertig war, strahlte er über das ganze Gesicht. Nun verstand er, warum sein kleiner Bruder so gelächelt hatte, denn auch er freute sich über diese Nachricht.   „Hättest du gedacht, dass wir diesen Tag noch erleben?“, fragte der Ältere, nachdem er den Brief beiseitegelegt hatte. Gaara aber schüttelte nur den Kopf.   „Nein, zumindest nicht so bald. Als sie das letzte Mal da war, sah es zumindest nicht so aus, als hätte Shikamaru mit ihr über sein Vorhaben gesprochen“, erklärte der Rothaarige.   „Wahrscheinlich hat er das auch nicht. Ich glaube, das ist die beste Strategie. Wenn man sie ganz unvorbereitet trifft, hat sie keine Chance mehr, die Flucht zu ergreifen. Du weißt doch, wie unsere große Schwester ist“, lachte Kankuro. „Aber ich hätte nicht gedacht, dass sie uns beide neben sich will. Ist da überhaupt genügend Platz?“   „Ich habe auch nicht damit gerechnet, dass sie mich neben sich haben will, aber wie du gesagt hast: Du weißt, wie sie ist…“, erwiderte Gaara ruhig.   „Du bist überrascht? Ich war überrascht! Die meiste Zeit nerve ich sie einfach nur, aber mit dir kann sie wirklich über ihre Probleme reden. Für sie bist du doch viel wichtiger, doch du hast Recht. Vermutlich hat sie sich wieder irgendwas dabei gedacht, was keiner versteht außer ihr. Wer weiß schon, was in ihrem Kopf abläuft“, meinte sein Bruder ebenso ruhig.   „Ich werde Temari morgen eine Antwort zukommen lassen“, berichtete Gaara. „Was soll ich ihr sagen? Ich kann leider nur wenige Tage vorher kommen, zusammen mit Matsuri, aber du könntest schon eher hingehen. Das würde ihr sicher helfen. Ich glaube, es wird die Zeit kommen, in der sie die Nerven verlieren wird und dann braucht sie jemanden, der ihr zeigt, wer sie ist und wo lang es geht.“ Nachdenklich nickte Kankuro. Er musste zugeben, dass sein Bruder Recht hatte. Temari würde wahrscheinlich wirklich irgendwann die Nerven verlieren.   „Ich weiß noch nicht genau, wann ich es schaffe, aber in den nächsten Tagen müsste ich mit meinem Auftrag fertig werden und dann kann ich auch gleich los. Bis dahin wird sie sich doch noch zusammenreißen, oder?“, erwiderte er.   „Ich denke auch, dass es reichen wird, wenn du erst deine Arbeit erledigst und dann unsere Schwester überraschst“, sagte sein Bruder mit ruhiger Stimme. „Matsuri wird später kommen und Essen machen. Ich ziehe mich so lange zurück.“   ~~~   Liebe Temari,   wir freuen uns schon jetzt bei deiner Hochzeit dabei sein zu dürfen. Zwar verstehen wir nicht ganz, weshalb du willst, dass wir beide dich Zum Altar begleiten, aber wir machen es natürlich gerne, wenn genug Platz für uns drei da ist. Natürlich freuen wir uns für dich, Schwester- herz. Wir hätten nicht gedacht, dass uns so schnell diese Nachricht erreichen würde, aber wir sind stolz auf dich! Gerne würden wir dir persönlich unsere Glückwünsche aussprechen, aber sowohl Kankuro als auch ich haben noch eine Menge zu tun. Kankuro wird allerdings in einigen Tagen oder Wochen kommen, um dich zu unterstützen. Ich kann das Dorf leider erst einige Tage vorher verlassen. Ich hoffe, du verstehst das, aber die Arbeit geht nun mal vor. Es tut mir sehr leid, Temari. Auch wir vermissen dich, aber wir werden uns ja schon bald wiedersehen.   Gaara (und Kankuro)   P.S. Richte Shikamaru und den Kindern liebe Grüße aus!     Lächelnd faltet Temari den Brief ihrer Brüder wieder und legte ihn zur Seite. Sie würde ihnen gleich zurück schreiben, doch vorher musste sie noch zur Tür. Diese hatte sich nämlich vor wenigen Minuten bemerkbar gemacht. Vielleicht war Shikamaru ja endlich wieder zurück, immerhin war mittlerweile eine ganze Woche vergangen, seitdem er auf Mission gegangen war. Sie wusste, es klang dämlich, aber sie vermisste ihn, nein eigentlich machte sie sich Sorgen um ihn. Es geschah nicht oft, dass er so ohne Vorwarnung auf eine Mission geschickt wurde. Sie hoffte sehr, dass es nur eine einfache Mission war, ohne große Gefahren, aber wenn sie ehrlich war, glaubte nicht daran.   Seufzend erhob sich die Blondine und machte sich auf den Weg zum Flur, um die Tür zu öffnen. Doch sie kam zu spät. Satsuki hatte bereits die Tür geöffnet. Neben ihr trat Saburo in die Tür. Ein wenig enttäuscht betrachtete sie die beiden Kinder.   „Hallo Temari, ich wollte mit Satsuki ein wenig in den Wald gehen, nicht weit weg vom Dorf. Das ist doch ok, oder?“, fragte er mit einem freundlichen Lächeln. Temari betrachtete die beiden kurz, nickte dann aber.   „Klar, aber passt bitte auf euch auf und seid wieder im Dorf, bevor es dunkel wird“, wies sie die beiden an.   „Danke Mama“, sagte das Mädchen strahlend und umarmte ihre Mutter stürmisch, bevor sie mit dem Uchiha das Haus verließ. Temari sah ihnen lächelnd hinterher, genauso wie Masato und Akira, nur lächelten die beiden nicht, sondern beäugten die beiden anderen Kinder kritisch.   „Temari?“, holte eine Stimme sie aus ihren Gedanken zurück. Überrascht sah die Blondine auf. Hatte sie doch nicht bemerkt, dass noch eine weitere Person vor ihrer Tür gestanden hatte.   „Genma?“, fragte sie verwirrt. „Was machst du denn hier. Ich dachte ihr habt so viel zu tun?! Ihr braucht doch jeden Mann gerade.“   „Das haben wir auch. Ich bin nur hier, um dir zusagen, dass Shikamarus Mission noch ein bisschen länger dauern wird“, erklärte sie. „Aber mach dir keine Sorgen. Es verläuft alles nach Plan. Sie sind nur sehr vorsichtig, damit das auch so bleibt.“   „Wenn ich dich frage, worum es bei der Mission geht, gibst du mir keine Antwort, richtig?“, stellte sie fest. Genma nickte nur bedauernd.   „Sag ihnen, wenn sie Hilfe brauchen, sollen sie vorbeikommen“, meinte sie schlicht und drehte sich um, doch Genma hielt sie auf. Ohne Vorwarnung nahm er sie in den Arm.   „Alles wird gutgehen, Kleines. Denk nicht zu viel darüber nach, dann ist er schnell wieder da“, flüsterte er leise und gab ihr einen kleinen Kuss aufs Haar, dann gab er sie wieder frei.   „Bis dann, kleine Windprinzessin!“, verabschiedete er sich. Nun kam auch wieder in Temari Leben zurück.   „Ich hab dir schon so oft gesagt, du sollst aufhören, mich klein zu nennen. Wann merkst du dir das endlich, Genma!“, fluchte sie, doch er hob nur die Hand…   „Mama, du schreibst doch mit Onkel Kankuro und Onkel Gaara Briefe oder?“, fragte Masato neugierig, nachdem Temari die Tür geschlossen hatte.   „Ja, warum fragst du, Schatz?“, hakte sie nach, wobei sie ihren Sohn eingehend musterte. So ganz traute sie dem nicht.   „Könntest du einen Brief von uns mit dazu legen?“, fragte nun Akira. Temari wirkte zwar verwirrt, nickte dann aber wieder. Warum sollte sie auch etwas dagegen haben?   „Natürlich. Wo ist er denn?“, erwiderte sie. Masato und Akira warfen sich ein Blick zu, dann sagte ersterer: „Wir müssen ihn noch schreiben.“ Zusammen liefen daraufhin die beiden Jungs die Treppe hoch in ihr Zimmer, wo sie sich gleich daran machten den Brief zu schreiben.   Lieber Onkel Kankuro!   Wir haben da eine Frage an dich. Satsuki geht imma mit Saburo weck. Wie stopen wir das? Wie haben du und Onkel Gaara die bösen jungs imma von Mama weckgehalten? Satsu ist imma sauer auf uns…   Masato + Akira Kapitel 82: Zwei dickköpfige Frauen ----------------------------------- 81. Zwei dickköpfige Frauen   „Satsuki, Akira, Masato! Wenn ihr in fünf Sekunden nicht unten seid, könnt ihr was erleben! Ich hab nicht ewig Zeit und ihr auch nicht!“, schrie sie genervt die Treppe rauf. Wie sie es doch hasste… Nicht nur, dass sie in letzter Zeit ihre Kinder nicht mehr aus dem Bett bekam, sie musste sich auch noch jeden Tag mit Yoshino herumschlagen. Es war einfach nicht auszuhalten. Ihre Vorstellungen waren viel zu verschieden und wenn es so weiter ging, würden sie und Shikamaru niemals heiraten. Und da war sie schon beim nächsten Punkt. Shikamaru. Seit fast vier Wochen war er nun schon auf seiner Mission. So viel zum Thema er wäre am nächsten Tag wieder da. Lächerlich! Leider musste sie aber zugeben, dass die Sorge in ihr wuchs, immerhin wusste sie noch immer nicht, worum es eigentlich ging. Niemand wollte ihr etwas sagen. Nicht mal ihre Drohungen funktionierten. Naruto sagte ihr immer nur, dass sie sich gedulden sollte, doch davon verschwand ihre und Yoshinos Sorge auch nicht. Mittlerweile war es soweit, dass sie beide sich nur noch anzickten. Es war kaum zum Aushalten.   „Ich bin froh, wenn Papa wieder da ist, dann kann Mama ihre Launen wieder an mir auslassen“, brummte Akira, als sie die zu dritt die Treppe hinunter kamen. Sein Bruder konnte ihm da nur zustimmen. Satsuki boxte ihm allerdings gegen die Schulter.   „Seid doch mal ein bisschen gefühlvoller. Mama macht sich Sorgen um Papa! Es dauert bestimmt nicht mehr lange, dann ist Mama wieder entspannter. Reißt euch so lange zusammen“, meckerte sie die beiden an, wobei sie sich eine Strähne, die immer wieder in ihr Gesicht rutschte und in keinen ihrer Zöpfe passte, aus dem Gesicht strich, bevor sie zu ihrer Mutter stieß und ihr einen Kuss aufdrückte.   „Was meinst du, ist sie einfach nur sauer, weil wir uns über Mama beschweren oder machte sie sich genauso wie Mama auch sorgen um Papa?“, fragte Masato an seinen Bruder gewandt, nachdem er seine Schwester ein paar Minuten lang beobachtet hatte. Auch Akira betrachte Satsuki einen Moment lang, bevor er seufzte.   „Ich denke, sie vermisst Papa genauso sehr wie Mama und macht sich Sorgen. Wir sollten also aufpassen, was wir sagen… Momentan sieht es auf jeden Fall nicht so gut für uns aus. Wir können nur hoffen, dass Onkel Kankuro bald kommt“, erwiderte er schließlich genauso genervt.   Zusammen stiegen sie die Treppe runter, um wie ihre Schwester auch ihre Mutter mit einem Kuss zu begrüßen. Diese lächelte ihnen beschwichtigend entgegen. Masato und Akira sahen ein, dass es nichts brachte zu widersprechen. Sie mussten es einfach ertragen. Das war ihnen klar. Die beiden hofften nur, dass es nicht mehr lange dauern würde, bis ihr Vater wieder kam, denn dann wäre es im Haus auch wieder ruhiger. Fürs erste würden sie diesen Gedanken aber beiseiteschieben, schließlich mussten sie schnell zur Schule. Sie hatten nicht wirklich Lust darauf zu spät zu kommen. Da ihr Lehrer momentan krank war, wurden sie solange von Anko unterrichtet. Keiner von ihnen wollte da unbedingt negativ auffallen, schon gar nicht die Drillinge, schließlich wusste in der Akademie jeder wer ihre Eltern waren und bauten sie mal Mist, drang das gleich bis zu den beiden durch, vor allem seitdem klar war, dass ihre Mutter schon bald wieder als Lehrerin arbeiten würde. Zum Glück hatten sie bald Ferien…   ~~~   „Hallo Temari, liebes, wie geht es dir?“, begrüßte Yoshino sie, nachdem sie ihr die Tür geöffnet hatte. Temari seufzte. Sie hatte absolut keine Lust darauf, sich wieder mit ihrer baldigen Schwiegermutter zu streiten. Viel lieber würde sie in den Wald gehen und ihren Gefühlen dort freien Lauf zu lassen. Aber was sollte sie machen? Sie konnte die Vorbereitungen auch nicht komplett Yoshino überlassen. Würde sie das tun. Würde sie sicher  nicht zu ihrer eigenen Hochzeit kommen. Dem war sie sich sicher. Also würde sie sich einen weiteren Tag lang mit der Mutter ihres Freundes streiten, während dieser durch die Wälder strich und einer geheimen Mission nachging. Sie hoffte, er würde bald wieder kommen, damit er ihr dabei helfen konnte.   „Ich habe keine Ahnung, wann er wiederkommen wird. Man hat mir auch nichts Neues erzählt“, brummte sie und schlängelte sich an der Braunhaarigen vorbei. Temari wusste, dass Yoshino nur auf diese eine Frage hinarbeitete und dass sie alles andere absolut nicht interessierte. Als sie dabei war, sich ihre Schuhe auszuziehen, lief er Shikaku über den Weg, welchen sie flüchtig begrüßte. Natürlich nahm er ausriss. Das tat er seit ihrem ersten Treffen. Es war nicht zum Aushalten gewesen. Schon nach wenigen Minuten hatten sie sich nur noch angezickt. Seitdem liefen alle ihre Treffen so ab. In den vier Wochen waren sie so gut wie gar nicht vorangekommen, weil sie Yoshinos ganze Vorschläge ablehnte, da sie alle nicht ihren Vorstellungen entsprachen. War es denn so schwer zu verstehen, dass sie einfach nur eine kleine Feier im Kreis ihrer Familie wollte? Musste Yoshino denn unbedingt etwas so großes daraus machen?   „Das wollte ich gar nicht wissen. Ich war heute schon da und habe mich selber erkundet“, erwiderte Yoshino lächelnd, bevor sie sich auf dem Weg ins Wohnzimmer machte. Erneut seufzte Temari, dann stand sie auf und folgte der Braunhaarigen in Wohnzimmer.   „Auf in die Schlacht…“, murmelte sie so leise, dass niemand sie hören konnte, bevor sie sich neben Yoshino aufs Sofa setzte.   „Also fangen wir an“, sagte sie nun etwas lauter zu Yoshino, was diese als Startsignal auffasste. Mit einem Lächeln auf den Lippen holte sie ihre Notizen heraus, auch wenn bis dato noch nichts davon funktioniert hatte. Aber vielleicht stand ja dieses Mal etwas auf ihrer Liste, das der Blondinen gefallen würde. Es würde sie zumindest freuen. Dann hatte ihre Arbeit endlich auch mal ein bisschen Erfolg. Vielleicht sollte sie doch zuerst mit ihrer neuen Strategie beginnen, dann hatten sie auch mal Erfolge bei der Planung. Vielleicht war Temari dann auch für ihre Ideen offener.   „Wie wäre es, wenn wir mal mit etwas einfachem Beginnen?“, begann Yoshino schließlich. Temaris Augenbraue hob sich fragend. Sie hatte absolut keine Idee, was die Braunhaarige vorhatte. Sie war sich nicht mal sicher, ob sie das überhaupt hören wollte.   „Also weißt du schon wo du heiraten möchtest und wo die Feier stattfinden sollte“, fragte Yoshino lächelnd. Temari aber sah sie zweifelnd an. Sie hatte keinen Plan, was das schon wieder sollte. Warum fragte Yoshino auf einmal danach, was sie eigentlich wollte? Sonst setzte sie doch auch nur ihre eigenen Pläne durch, ohne auf ihre Wünsche zu achten, zumindest versuchte sie es oft genug. Und nun wollte sie wissen, was sie wollte? So ganz konnte Temari den Sinn dahinter nicht verstehen. Aber das war ihr fürs erste auch egal, schließlich würden sie auf diese Art und Weise endlich mal wieder vorankommen. Nicht wie in den letzten Tagen. Also ließ sie sich einfach darauf ein.   „Heiraten möchte ich in der Kirche und die Feier soll dann bei uns zu Hause stattfinden“, sagte Temari mit ruhiger Stimme. Yoshino nickte und machte sich Notizen.   „In welcher Farbe soll die Deko sein?“, fragte sie professionell weiter.   „Lila und weiß“, antwortete Temari.   „Satsuki soll sicher dein Blumenmädchen sein, richtig?“, stellte die Braunhaarige fest und entlockte Temari somit ein sanftes Lächeln. Es bereitete ihr Freude, sich ihre Tochter in einem bezaubernden Kleid vorzustellen, wie sie vor ihr her lief und überall die Blumen verteilte. Es sah einfach nur bezaubernd aus.   „Ja. Sie wird sich über die Aufgabe sicher freuen“, meinte sie lächelnd. Yoshino konnte dem nur zustimmen.   „Dann willst du sicher auch einen der Jungs als Ringträger einsetzen. Wer von beiden soll es sein?“, hakte sie neugierig nach. Sie persönlich könnte sich für keinen der beiden entscheiden.   Temari konnte dies auch nicht, aber sie wollte es auch gar nicht, weil es einfach unfair wäre.   „Beide werden es sein“, erklärte sie also Yoshino, welche sofort zum Widerspruch ansetzten wollte, doch Temari ließ ihr keine Chance. „Es gibt zwei Ringe und jeder wird einen tragen. So ist es nur gerecht. Shikamaru wird sicher damit einverstanden sein. Ich möchte nämlich keines meiner Kinder benachteiligen. Da brauchst du gar nicht zu diskutieren. Ich werde von dem Punkt nicht abweichen!“   „Aber Temari, so geht das doch nicht. Es gibt nur einen Ringträger. Du kannst daraus nicht plötzlich zwei machen. So was ist völlig unkonventionell. Was werden nur die Leute dazu sagen…“, versuchte es Yoshino dennoch. Sie konnte einfach nicht verstehen, warum bei der Sabakuno immer alles so kompliziert sein musste. Dann nahm sie davor einfach ein anderes Kind. Hinoko würde zum Beispiel diese Aufgabe sicher gerne übernehmen.   „Die Leute werden sich freuen, dass ich meine Kinder gleichgerecht behandle und dass ich mich durch so was nicht bremsen lasse. Ich liebe meine Kinder und werde sie an dieser Hochzeit teilhaben lassen. Mir ist egal, was du dazu sagst. Es ist meine Hochzeit!“, sagte sie angriffslustig. Mit ihrer Geduld war es vorbei. Sie wusste, dass es nicht lange gehalten hatte, aber das war ihr eigentlich auch schon vorher klar gewesen. Yoshino und sie waren einfach viel zu Stur. Das war auch der Grund, warum sie einfach nicht weiter kamen. In den wichtigen Sachen hielt jede von ihnen an ihrem Standpunkt fest. Sie wusste oder viel mehr hoffte sie, dass sich das ändern würde, sobald Shikamaru wieder da war.   „Du bist so Stur, Temari! Du wirst nicht immer deinen Willen durchsetzen können! Hast du denn überhaupt schon mal gefragt, ob die drei das überhaupt wollen?“, versuchte Yoshino es weiter. Temari aber schnaubte.   „Das kann ich nur zurückgeben! Wann siehst du endlich ein, dass das meine Hochzeit ist?! Da wird einmal nicht alles nach deiner Pfeife tanzen, Yoshino. Es ist meine Hochzeit und ich werde entscheiden, wie es gemacht wird. Lass das Gerede der Leute mal meine Sorge sein! Es interessiert weder Shikamaru noch mich, was die Leute über uns sagen. Das hat es noch nie! Oder willst du mir weiß machen, dass du noch nie mitbekommen hast, was die alle über uns erzählen und das schon seitdem wir zusammen sind?! Es interessiert uns nicht. Das einzige, was wichtig ist, ist, dass wir glücklich sind und das sind wir, verdammt noch mal!“, schrie sie ihre Schwiegermutter in Spe an. „Und wenn du das nicht verstehen willst, Yoshino, ist es besser, wenn ich nun gehe! Ich habe nämlich besseres zu tun als mich mit dir zu streiten!“ So langsam hatte sie wirklich die Nase voll. Dieses Mal würde sie ihren Tag nicht damit verbringen, sich mit Yoshino zu streiten.   „Ist ja schon gut, Temari! Reg dich ab!“, lenkte Yoshino schnell ein. Auch sie wollte sich heute nicht streiten. Sie wollte endlich vorankommen. Sie wollte, dass ihr Sohn endlich diese Frau heiratet, hinter der er schon so lange herlief. Viel zu lange hatte sie nun schon darauf gewartet. Sie wollte ihren Sohn endlich in guten Händen wissen, denn auch wenn sie oft nicht unbedingt Temaris Meinung war, wusste sie genau, dass Temari genau die richtige Frau für ihren Sohn war.   „Lass uns weitermachen, ich denke, wir beide wollen endlich vorankommen, oder?“, meinte sie schließlich, wobei sie Temari eingehend betrachtete. Diese nickte.   „Was ist der nächste Punkt auf deiner Liste?“, hackte sie also nach. Auch sie wollte endlich vorankommen, damit dieser Spuck endlich ein Ende hatte, damit sie wieder ihren Frieden haben konnte, denn den vermisste sie am meisten.   Yoshino sah auf ihren Zettel und ging die List durch, als würde sie nach etwas suchen. Nach einer Weile sah sie wieder auf.   „Shikaku hat angeboten dich zum Altar zu begleiten, weil dein Vater das ja nicht mehr machen kann“, erklärte sie lächelnd. Aber auch diesen Vorschlag schlug Temari ab.   „Meine Brüder werden mich zum Altar begleiten. Kankuro kommt in ein paar Tagen und Gaara wird auch noch kommen. Ich brauche dieses großzügige Angebot also nicht“, erklärte sie lächelnd. Sie freute sich schon darauf bei diesem großen Schritt ihre Brüder bei sich haben zu dürfen, schließlich waren sie ihre Familie. Ihr ein alles. Das wichtigste neben Shikamaru und ihren Kindern.   „Das ist aber schön. Wer von den beiden soll denn der Glückliche sein? Kankuro oder Gaara? Es ist bestimmt der Kazekage, oder?“, fragte sie entzückt. Temari seufzte. Sie wusste, dass auch dieses Thema zu einem Streit führen würde, allerdings musste sie das klären.   „Beide werden mich begleiten. Sowohl Kankuro als auch Gaara sind für mich wie ein Vater, darum werden mich beide begleiten“, sagte sie betont Ruhig. Yoshino, aber wollte das nicht einsehen.   „Aber Temari, so geht das doch nicht, du musst dich für einen von den beiden entscheiden. So viel Platz wird da bestimmt nicht sein, schon gar nicht, wenn du ein pompöses Kleid tragen wirst“, widersprach sie. Temari konnte darüber nur den Kopf schütteln.   „Weißt du, Yoshino, Shikamaru hat beide um Erlaubnis gefragt, auch wenn er das gar nicht hätte machen müssen. Aber wusste, dass wenn er jemanden fragen will, dann beide, weil beide für mich alles bedeuten und weil beide mich beschützen wollen. Warum siehst du das nicht ein, wenn Shikamaru das schon lange verstanden hat“, meinte sie aufgebracht. Sie konnte nicht fassen, dass diese Frau so unglaublich stur war. Konnte sie nicht einfach einsehen, dass ihre Hochzeit nicht so sein würde wie jede andere, dass sie und Shikamaru etwas besonders waren, dass alles an ihnen besonders war.   „Abgesehen davon werde ich ganz bestimmt kein pompöses Kleid tragen! So was passt gar nicht zu mir!“, fuhr sie sauer fort. Sie wusste nicht, warum sie sich gerade jetzt so in die Sache hineinsteigerte, aber es tat gut. Es tat so unglaublich gut, endlich ihren Gefühlen freien Lauf zu lassen. Es musste einfach raus. Viel zu lange hatte sie sie schon unterdrückt. Vielleicht fühlte sie sich danach auch wieder besser, nicht mehr so aufgeladen, angespannt. Yoshino aber fand es absolut nicht lustig, dass Temari nun ihre Launen an ihr ausließ. Sie wollte der Verlobten ihres Sohnes doch nur helfen. Da konnte sie auch woanders zickig sein. Sie hatte darauf nämlich keine Lust, schließlich opferte sie für diesen Quatsch kostbare Stunden, doch so langsam hatte sie das Gefühl, dass das Temari gar nicht interessierte.   „Weißt du, Temari, ich kann ja verstehen, dass du dir um Shikamaru Sorgen machst, das mache ich auch, aber das ist noch lange kein Grund, mich hier anzuschreien. Ich habe keine Lust deine schlechte Laune zu ertragen. Lass die an jemanden anderen aus! Ich will dir nur helfen!“, meckerte nun auch Yoshino. Sie sah nicht ein, dass sie ruhig bleiben durfte, wenn Temari begann herum zu schreien. Das ging einfach zu weit. Aber auch Temari wollte sich das nicht gefallen lassen.   „Das hat absolut nichts mit Shikamaru zu tun! Hier geht’s um meine Hochzeit und nicht um ihn, abgesehen davon mach ich mir keine Sorgen. Der Idiot ist selbst schuld, wenn er sich auf so eine dämliche Mission einlässt. Mir doch egal, was passiert!“, zickte sie die Braunhaarige an.   „Ja, ja… Das sagst du jetzt, Temari, aber ich weiß genau, was los ist! Du lässt deinen ganzen Frust an mir aus. Aber das lass ich nicht mit mir machen! Du hast doch absolut keine Ahnung! Du jammerst immer nur herum, dass du das nicht willst, dass du selbst bestimmen willst, wie deine Hochzeit ablaufen wird, dabei hast du doch gar keine Ahnung, wie das alles funktioniert. Einfach nur erbärmlich. Du solltest lieber auf mich hören. Ich weiß wie so was abläuft, aber nein, du weißt ja alles besser!“, keifte sie. Temari aber schnaubte.   „Es mag zwar sein, dass du wesentlich mehr Ahnung von so was hast als ich, aber ich pack das auch alleine“, schrie sie wütend und stand auf. Sie hatte keine Lust darauf mit Yoshino weiter zu diskutieren. Es brachte ihr so oder so nichts. Wutentbrannt suchte sie ihre Sachen zusammen und machte sich auf dem Weg zur Tür. Sie hatte echt keine Lust mehr auf dieses Theater. Sollte Yoshino doch denken, was sie wollte.   „Ich braucht deine Hilfe nicht mehr. Ich werde das zusammen mit Shikamaru schaffen, du wirst schon sehen!“, fluchte sie, dann war sie weg. Wohin sie gehen wollte, wusste Temari noch nicht, doch das war ihr egal, Hauptsache weg.  Fürs erste würde sie sich von ihren Füßen führen lassen… Kapitel 83: Die Braut, die sich nicht traut ------------------------------------------- 82. Die Braut, die sich nicht traut   Fürs erste würde sie sich von ihren Füßen führen lassen…   Nach einer Weile blieb sie schließlich stehen und sah sich um. Ein Schmunzeln legte sich auf ihre Lippen, als sie erkannte, wohin ihre Füße sie getragen hatten. Das hätte ihr auch eigentlich klar sein müssen. Natürlich war sie hierher gegangen. Hier fand sie immer eine Erlösung, immer eine Hilfe. Sie war immer für sie da. Sie stand ihr immer bei, egal was gerade war. Eigentlich konnte sie wirklich froh sein, dass sie ihre Freundin war. Und nun stand sie wieder vor ihrer Tür. Manchmal fragte sie sich, warum TenTen sie immer wieder in ihre Wohnung ließ und ihr beistand. Es war einfach nur unglaublich.   „Na, hattest du schon wieder Stress mit Shikamaru“, holte eine Stimme sie aus ihren Gedanken zurück. Überrascht sah Temari sie an. Damit hatte sie nun wirklich nicht gerechnet. Zwar fand sie diesen Witz überhaupt nicht lustig, doch schlich sich trotzdem ein sanftes Lächeln auf ihre Lippen.   „Du weißt genau, dass Shikamaru weg ist, außerdem komme ich nie zu dir, wenn wir mal wieder diskutieren…“, erwiderte Temari, wobei sie die Augen verdrehte. TenTen lacht nur.   „Na, dann komm mal rein. Ich bin gespannt, was dich zu mir führt“, meinte sie lachend, bevor sie wieder ernst wurde. „Ich hab übrigens eine neue Nachricht von Nejis und Shikamarus Team bekommen. Bestimmt sucht Genma dich schon wieder.“   „Der kann mich suchen, bis er schwarz wird“, sagte Temari beleidigt, stieg aber die Treppen zur Tür ihrer Freundin herauf, um eintreten zu können. TenTen kicherte wieder.   „Liegt das jetzt an deiner schlechten Laune oder habt ihr euch gestritten“, hakte sie nach. Temari aber schnaubte.   „Er kann es immer noch nicht lassen, mich kleines zu nennen“, beschwerte sie sich. „Vielleicht liegt es aber daran, dass ich ein bisschen… gestresst bin“, gab sie zu. TenTen lächelte nur und ließ ihre Freundin in ihr Haus. Dankend nahm Temari die Einladung an.   Mit je einem Tee in der Hand setzten sich die beiden auf TenTens Sofa und machten es sich da gemütlich.   „Also, was weißt du neues über das Team unserer Männer?“, kam Temari sofort zum Punkt. Vergessen war fürs erste der Grund, weshalb sie eigentlich zu ihrer besten Freundin gekommen war. Sie wollte nur noch wissen, was die Braunhaarige wusste. Die lächelte sie sanft an.   „Ich glaub zwar nicht, dass du deshalb zu mir gekommen bist, aber ich denke, dass du vorher nicht sagen wirst, was passiert ist…“, erwiderte sie lächelnd.   „TenTen, jetzt sag schon!“, quengelte die Blondine wie ein kleines Kind, sodass sich TenTen wirklich zusammenreißen musste, nicht laut los zu lachen. Manchmal war es einfach unglaublich, wie sich ihre beste Freundin verhielt, wenn es um Shikamaru ging.   „Ist ja schon gut, Temari“, sagte TenTen nun wieder komplett ernst. „Die Mission scheint gut verlaufen zu sein. Es geht allen gut, keiner ist verletzt. Wenn sie sich beeilen, werden sie schon heute Abend in Konoha sein. Und wie ich Shikamaru kenne, wird er alles dafür geben, so schnell wie möglich bei dir sein zu können“, endete die Braunhaarige, wobei sie der Sabakuno grinsend zuzwinkerte. Diese verdrehte aber nur die Augen. Sie konnte nicht so wirklich daran glauben, dass es so ablief, immerhin war ihr Shikamaru der faulste Shinobi der Welt…   „Egal, was du jetzt sagen willst, Temari, ich weiß, dass es nicht stimmt. Shikamaru liebt dich und er vermisst dich, genauso sehr, wie du ihn vermisst. Er wird sich sicher beeilen, um seine Verlobte endlich wiedersehen zu dürfen“, kicherte sie. Natürlich wusste TenTen, dass Temari davon nichts wissen wollte, aber sie fand, dass ihre Freundin das mal wissen sollte, denn, wenn niemand ihr das vor Augen hielt, bemerkte sie es auch nicht.   „Wenn du das meinst…“, seufzte Temari. Sie hatte keine Lust darauf sich auch noch mit TenTen zu streiten. Davon hatte sie mittlerweile wirklich genug. Sie wollte einfach nur noch mit ihrer besten Freundin quatschen und sich von dem ganzen Mist ablenken. Bei TenTen machte sie sich aber gerade durch dieses Verhalten verdächtig.   „Was ist los, Temari?“, fragte sie mit sanfter Stimme und rückte ein Stück näher, um sie in den Arm nehmen zu können, Temari aber wehrte ab. Plötzlich kam ihr ein ganz anderer Gedanke. Sie war sich auf einmal gar nicht mehr so sicher, ob sie das alles wirklich alleine schaffen konnte, ob sie es wirklich noch wollte. Es fühlte sich einfach nicht mehr so an, wie noch vor ein paar Wochen. Sie war plötzlich gar nicht mehr so scharf darauf, Shikamaru zu heiraten. Warum wollte sie denn auch auf einmal alles ändern? Es war doch gut so wie es war! Sie waren glücklich. Hätte sie bei Shikamarus Antrag daran gedacht, dass die Vorbereitung so nervig werden würde, hätte sie sicher nein gesagt! Dem war sie sicher, zumindest versuchte sie sich das einzureden, denn in ihrem Inneren wusste sie genau, dass sie immer ja gesagt hätte, weil sie ihn liebte, weil sie ihn glücklich machen wollte. Aber wo war das Gefühl plötzlich hin? Warum wollte sie das alles plötzlich nicht mehr? Und warum kam gerade jetzt das Gefühl in ihr auf? Sie hatte doch gerade mit Temari über all ihre Probleme reden wollen. Warum also gerade jetzt?   TenTen aber bemerkte die Zweifel in ihrer Freundin. Mittlerweile hatte sie ein Gespür dafür entwickelt, es zu bemerken, wenn bei Temari etwas nicht stimmte. Es war ihr eine große Hilfe, wenn die Blondhaarige mal wieder mit einem Problem zu ihr kam.   „Temari, warum bist du zu mir gekommen?“, fragte sie, um ihre Freundin aus ihren Gedanken zu reißen. Sie kannte Temari. Dachte sie zu lange über eine Sache nach, ging das schnell nach hinten los. Es war besser, wenn sie mit ihr darüber redete, dann konnte sie ihr viel besser helfen, bevor sie sich irgendwelchen Hirngespinsten hingab. Es funktionierte. Temari sah sie zunächst verwirrt an, dann schüttelte sie ihren Kopf, um die Gedanken zu verdrängen. Auch wenn es nicht ganz klappte, bekam sie langsam aber sicher wieder einen klaren Kopf.     „Ich war wieder bei Yoshino und hab mit ihr über meine Hochzeit gesprochen. Wir haben uns natürlich wieder gestritten, aber dieses Mal war es viel schlimmer. Ich bin abgehauen, ohne zu wissen wohin, gelandet bin ich aber mal wieder bei dir“, erzählte sie der Braunhaarigen schließlich seufzend. Diese nickte nachdenklich. Sie hatte kein gutes Gefühl dabei.   „Was hat sie gesagt, dass du so durcheinander bist, Temari?“, hakte TenTen nach. „Und jetzt sag bitte nicht, dass du nicht durcheinander bist. Ich kenne dich und du kannst mir nichts vorlügen. Das führt zu nichts. Es ist eine Lüge und bringt uns nicht weiter!“ Temari verdrehte die Augen.   „Wann hast du eigentlich gelernt, mich so gut zu lesen, wie Gaara es immer macht?“, fragte sie kopfschüttelnd, wobei sie auf diese Frage eigentlich gar keine Antwort wollte. Es reichte schon, dass sie festgestellt hatte, dass es noch jemanden gab, der sie so gut lesen konnte.   „Tja, irgendwas musste ich ja machen, damit ich dir helfen konnte, auch wenn du dich immer hinter deiner Mauer versteckst“, erwiderte ihre Freundin zwinkernd. „Aber egal lenk nicht vom Thema ab. Was hat Shikamarus Mutter gesagt?“ Temari seufzte. Sie hatte zwar nicht wirklich daran geglaubt, dass es funktionierte, aber es wäre wirklich schön gewesen. So schnell gab sie aber nicht auf.   „Keine Ahnung. Das ist doch auch egal. Viel wichtiger ist, dass ich dich noch gar nicht gefragt habe, ob du meine Trauzeugin sein möchtest“, versuchte sie vom Thema abzulenken. TenTen konnte darüber nur den Kopf schütteln. Wie sie es doch hasste, wenn Temari das wieder tat. Sie wollte ihr helfen, aber die Sabakuno suchte mal wieder nach Ausflüchten.   „Temari! Jetzt sag endlich, was los ist“, fuhr sie ihre Freundin an. So langsam reichte es ihr wirklich. Sie war hier nicht bei rate was. Temari sollte endlich klartextreden, sonst saßen sie in zwei Wochen noch immer hier und kamen nicht weiter.   ~~~   „Man, wo bleibt denn Mama schon wieder?“, fluchte Akira und sah sich suchend um. Auch Masato und Satsuki sahen sich um, aber von ihrer Mutter war weit und breit keine Spur zu sehen. Ihre Mutter hatte sie doch nicht vergessen, oder? Aber von so was ließ sich Satsuki sicher nicht unterkriegen. Das wäre doch gelacht!   „Umso besser, dann können wir gleich den Kuchen für Mama bestellen. Ich bin mir sicher, dass sie ihren Geburtstag schon ganz vergessen hat, weil sie Papa so sehr vermisst“, meinte Satsuki grinsend. Die Jungs konnten darüber nur den Kopf schütteln. Sie verstand nicht, wie ihre Schwester nach einem so ereignisreichen Schultag noch so viel Energie haben konnte… Sie waren davon immer nur gelangweilt und genervt. Allerdings wussten sie, dass sie gegen ihre Schwester nicht an kamen.   „Na ihr drei!“, begrüßte sie plötzlich eine freundliche Stimme. „Ist eure Schwester mal wieder gemein zu euch?“ Überrascht sahen die drei auf und blickten ihren Gegenüber verwirrt an, wobei Satsuki beleidigt eine Schnute zog.   „Wieso siehst eigentlich immer nur du das, Genma?“, fragte Akira grinsen, bekam dafür aber sofort die Quittung in Form eines Faustschlags, der ihn von den Füßen haute.   „Ich schätze mal, es liegt daran, dass ich eure Mama schon ziemlich lange kenne und dass eure Schwester mich ziemlich gut an sie erinnert“, mutmaßte er. Die beiden Brüder nickten verstehend. Für sie klang das nur einleuchtend, wenn sie an die Geschichten dachten, die ihr Onkel ihnen immer über ihre Mutter erzählte. Die soll damals nur wesentlich schlimmer gewesen sein. Also konnten sie sich eigentlich sogar glücklich schätzen.   „Genma, möchtest du mit uns mitkommen und den Kuchen für Mama aussuchen? Wenn du bei uns bist, wird sie bestimmt nicht sauer sein, weil wir erst so spät kommen?“, fragte Satsuki lieblich und klimperte mit ihren Wimpern.   „Fies und gerissen. Du erinnerst mich wirklich täglich mehr an sie… Warum wollt ihr denn einen Kuchen kaufen?“, hakte er nach.   „Mama hat doch morgen Geburtstag“, sagte Akira.   „Sonst holt Papa immer den Kuchen“, fügte Satsuki hinzu.   „Weil er aber nicht da ist, wollten wir sie überraschen“, beendete Masato die Erklärung seiner Geschwister.   „Also kommst du mit?“, fragten sie zu dritt.   „Wisst ihr eigentlich, wie grusselig das ist, wenn ihr das macht?“, stellt er fest. Er fand, dass die drei das unbedingt mal wissen sollten, denn das war sicher nicht nur seine Meinung sondern auch die von den anderen.   „Klar, aber wenn wir das machen, bekommen wir meistens genau das, was wir wollen“, erklärte Akira schließlich, wobei er und seine Geschwister den Freund ihrer Mutter nicht aus den Augen ließen. Dieser seufzte. Er sah ein, dass es für ihn kein Entkommen mehr gab, dabei hatte er doch eigentlich nach Temari gesucht, um ihr zu sagen, dass Shikamaru schon bald wiederkommen würde…   ~~~   Geschwind preschten sie durch die Wälder. Sie alle wollten so schnell wie möglich in Konoha ankommen. Viel zu lange waren sie bereits weg gewesen. Sie wollten ihre Liebsten in ihre Arme schließen. Abgesehen davon war es schön, diese Mission beendet zu haben. Nie hätten sie gedacht, dass es so lange dauern würde, bis sie wieder zu Hause waren, doch nun war es endlich so weit. Sie durften wieder heimkehren, endlich!   „Ich kann das Tor schon sehen. Es wird nicht mehr lange dauern“, meinte er erleichtert. Wie gerne würde er nun schon zu Hause in seinem Bett liegen und sie in seinen Armen halten. Viel zu selten langen sie einfach nur in ihrem Bett.   „Na, freust du dich schon deine Verlobte wiederzusehen, Shikamaru?“, lachte er vergnügt. Schon seitdem er zu der Gruppe gestoßen war, nervte er den Nara. Dieser versuchte den Braunhaarigen zu ignorieren, allerdings ohne großen Erfolg.   „Kankuro, halt einfach mal deine Klappe! Du kannst von mir aus Temari nerven, wenn wir wieder in Konoha sind, aber ich hab dazu jetzt keinen Nerv mehr. Wir sind jetzt schon seit vier Wochen unterwegs. Ich will nur noch zu Hause ankommen“, fuhr er den Sabakuno an. Kankuro wollte widersprechen, doch Neji hielt ihn auf.   „Lass es einfach, Kankuro. Ich glaube, deine Schwester wird nicht so glücklich sein, wenn du ihren Verlobten weiter auf die Nerven gehst. Sie soll wohl ziemlich genervt sein, weil niemand ihr gesagt hat, was los ist“, erklärte er mit ruhiger sachlicher Stimme. Von da an war er ruhig. Er hatte keine Lust darauf, sich auch noch mit seiner Schwester anzulegen, vor allem wenn sie schon keine so gute Laune hatte. Das würde nur nach Hinten losgehen…   ~~~   Lange saßen sie einfach nur da und schwiegen. TenTen ließ Temari keine Sekunde aus den Augen. Sie wollte es nicht verpassen, wenn Temari einen kleinen Teil ihrer Gefühlswelt preisgab. Nur so würde sie es schaffen, Temari zu helfen. Anders würde sie sicher nicht an die Informationen kommen, die sie brauchte. Manchmal war Temari wirklich kompliziert… Doch dieses Mal sollte alles anders sein. Die Blondine strich sich eine Haarsträhne aus dem Gesicht und seufzte. Sie wusste, dass sie mit der Sprache rausrücken musste. Das war doch der Grund gewesen, weshalb sie überhaupt hierhergekommen war. Bedrückt senkte die Sabakuno ihren Kopf und biss sich auf ihre Unterlippe. Sie schämte sich ein wenig, das aussprechen zu müssen, aber es war die Wahrheit.   „Ich weiß nicht, ob ich Shikamaru wirklich noch heiraten soll“, gestand sie.   Geschockt sah TenTen Temari an. Sie hatte mit wirklich allem gerechnet, aber sicher nicht damit. Sie verstand nicht, woher plötzlich dieser Sinneswandel kam. Vor ein paar Tagen noch hatte sie sich so sehr auf ihre Hochzeit gefreut. Was war seitdem passiert, dass ihre sonst so selbstsichere Freundin so unsicher war? TenTen wusste es nicht, aber sie wusste, dass sie das so schnell wie möglich aus der Welt schaffen, am besten noch bevor Shikamaru nach Hause kam. Der würde sich sicher freuen, wenn er nach langer Zeit wieder nach Hause kam und seine Verlobte plötzlich doch nicht mehr heiraten wollte. TenTen war sich nämlich sicher, dass Temari eigentlich doch heiraten wollte, dass es nur etwas gab, was sie davon abhielt. Es wäre so typisch für sie, wenn sie mal wieder vor ihren Problemen abhaute. Dass hatte sie schon oft genug gemacht, doch dieses Mal würde sie sie nicht darin unterstützen. Dieses Mal würde sie Temari zeigen, wo es lang ging, denn das brauchte ihre beste Freundin jetzt.   „Das glaub ich dir nicht“, sagte sie also in voller Überzeugung. Sie würde Temari zeigen, dass sie nicht auf ihrer Seite stand. Es schien zu funktionieren, denn Temari sah sie verwirrt an. Sie konnte nicht so recht glauben, was TenTen da gerade sagte.   „Wie meinst du?“, fragte sie zweifelnd. Was wollte TenTen damit erreichen? Das war doch kompletter Unsinn! Und da hieß es immer, sie sei kompliziert. TenTen aber hielt an ihrer Überzeugung fest.   „Es ist so typisch für dich, Temari! Statt dich deinen Problemen zu stellen, nimmst du mal wieder den leichteren Weg und trittst die Flucht an. Bis vor ein paar Tagen, warst du noch komplett scharf darauf, Shikamarus Frau zu werden. Was hat sich also geändert? Was ist passiert, dass du plötzlich so eine Angst davor hast zu heiraten? Temari, ich bin deine beste Freundin! Sag mir endlich, was passiert ist und such nicht nach deinen Ausflüchten! Du liebst Shikamaru und möchtest nichts lieber als ihn zu heiraten. Wenn du aber nicht gleich mit der Sprache rausrückst, schmeiß ich dich aus meiner Wohnung und du kannst das alles Shikamaru erklären. Ich weiß nicht, was du lieber willst, aber du hast fünf Sekunden“, schrie TenTen sie wie aus dem nichts an. Sie wusste, dass es unfair war, aber Temari brauchte das einfach mal. Wahrscheinlich würden sie noch Stunden hier sitzen, ohne dass etwas Sinnvolles dabei rauskam. Darauf konnte sie gut und gerne verzichten, denn sie freute sich auch schon darauf ihren Freund in ihre Arme schließen zu können, denn auch sie hatte ihn vermisst, immerhin hatte auch sie viel zu lange auf ihn warten müssen.   „Was redest du für ein Scheiß, TenTen?!“, keifte Temari ihre beste Freundin an. So ließ sie sicher nicht mit sich reden, egal mit wem sie sprach.   „Ich sorge dafür, dass du wieder zur Vernunft kommst! Anders kapierst du es ja nicht! Und ich dachte du bist erwachsen geworden!“, meckerte die Ama ihre Freundin an. Diese blickte ihr stur entgegen. TenTen tat es ihr gleich.    „Sagt die Frau, die damit angefangen hat, mich anzuschreien“, konterte Temari bissig. TenTen schnaubte nur.   „Das ist einfach nur lächerlich, Temari. Kannst du nicht einfach wie jeder andere auch über deine Probleme reden oder wollen wir das draußen austragen?!“,  schnaubte die Braunhaarige, wobei sie ihre Augen verdrehte.   „Kannst du gerne haben, aber mach dir nicht allzu große Hoffnungen! Ich werde dich besiegen, so wie es immer ist“, keifte die Blondine.   TenTen fluchte. Es war einfach unfassbar! Wie konnte Temari sowas nur sagen?! Es war schon lange nicht mehr so, dass Temari sie mit links besiegen konnte. Außerdem wollte sie sich doch gar nicht mit ihrer Freundin messen! Sie wollte ihre helfen, ihr Problem zu lösen, doch schon wieder suchte Temari nur nach Ausflüchten. Wie es sie doch ankotzte! Plötzlich legte sich allerdings ein Grinsen auf TenTens Lippen. Wenn Temari auf die einfache Tour nicht wollte, musste es halt auf der harten sein. Wie aus dem nichts sprang sie auf und schmiss sich auf ihre überraschte Freundin. Diese konnte gar nicht so schnell reagieren, wie TenTen angriff. So war es nicht verwunderlich, dass der Blitzangriff der Braunhaarigen funktionierte. Eisern nagelte sie ihre Freundin auf dem Boden fest, sodass diese sich nicht mehr wehren konnte. Aus funkelnden Augen sah sie sie an. Sie hatte nun endgültig genug. Sie würde ihr nur noch diese eine Chance geben, ansonsten schmiss sie sie raus. Irgendwann war auch ihre Geduld zu Ende.   „Ich habe Angst, dass sich alles verändern wird, dass sich das zwischen mir und Shikamaru verändern wird“, murmelte Temari niedergeschlagen, gerade als TenTen ansetzten wollte zu reden, doch sah sie ihr dabei nicht in die Augen. Es war ihr einfach unangenehm, ihre Schwächen vor anderen zuzugeben. Auf TenTens Lippen legte sich ein sanftes Lächeln. Sie war froh, dass Temari endlich mit der Sprache rausgerückt hatte. Trotzdem ließ sie noch nicht von ihr ab. Wer wusste schon, was Temari tat, wenn sie wieder frei war.   „Wovor hast du Angst, Temari?“, fragte sie sanft. „Nur wenn du mit jemanden darüber redest, kannst du deine Ängste auch überwinden. Wie oft muss ich dir das denn noch sagen?!“   „Wenn du mich loslässt, werde ich dir erzählen, was los ist“, erwiderte Temari nun wieder etwas ruhiger. TenTen dachte einen Moment lang nach, dann seufzte sie und erhob sich von ihrer Freundin, um ihr dann ihre Hand zu zu strecken und ihr dann aufzuhelfen. Zusammen setzten sich die beiden Freundinnen wieder aufs Sofa, wobei TenTen Temari nicht aus ihren Augen ließ. Die Sabakuno aber konnte über das Verhalten ihrer Freundin nur den Kopf schütteln. Sie waren schon zwei Verrückte…   „Temari, ich warte“, riss TenTen sie nach einer Weile, in der keiner von ihnen etwas gesagt hatte, aus ihren Gedanken. „Das ist deine letzte Chance, wann kapierst du das endlich?! Ich hab echt kein Bock darauf mich mit dir herum zu schlagen, weil du erst zu mir kommst, damit ich dir helfe, du aber nicht mit der Sprache rausrückst! Manchmal, hab auch ich-“   „Ist ja schon gut TenTen!“, fuhr ihr Temari angespannt dazwischen, versuchte sie aber mit einem sanften Lächeln milde zu stimmen. „Es ist wegen Yoshino… Wir haben schon wieder nur gestritten. Diese Frau bringt mich einfach um den Verstand! Egal, was ich sage, sie hört mir einfach nicht zu. Sie will um jeden Preis ihren Kopf durchsetzen. Was ich will, ist ihr egal und Shikamaru ist nicht da, um mir zu helfen, dabei meinte er, er wäre in ein paar Tagen wieder. Mittlerweile sind es schon vier Wochen und ich schlag mich noch immer mit Yoshino und den Vorbereitungen rum. Dabei kommen wir keinen Stück weiter, weil wir uns die ganze Zeit immer nur anschreien und was sie mir alles vorwirft. Heute meinte sie doch tatsächlich, dass ich meinen Frust an ihr auslasse, dabei bin ich überhaupt nicht frustriert und ich mache mir auch keine Sorgen! Und sie war der Meinung, dass sie alles besser wüsste und dass ich absolut keine Ahnung hätte, weshalb sie ach so große Yoshino mir helfen wollte“, ließ sie ihren Ärger und ihren Frust freien Lauf, dabei bemerkte sie nicht, wie ihre Hände angefangen hatten zittern und auch ihr Atem war schwer. Doch nun fühlte sie sich besser. Es tat gut, das alles einmal rausgelassen zu haben. Viel zu lange hatte es schon in ihr geschlummert.   TenTen betrachte ihre Freundin lächelnd. Sie war froh, dass Temari endlich einmal ihren Gefühlen freien Lauf gelassen hatte. Allerdings hoffte sie, dass sie beim nächsten Mal nicht erst auf ihre Freundin losgehen musste, damit sie ihr etwas verriet.   „Und fühlst du dich jetzt besser, Temari?“, fragte sie sanft. Temari nickte und erwiderte das Lächeln ihrer Freundin.   „Danke, TenTen“, erwiderte sie und umarmte ihre Freundin kurz, bevor sie sagte: „Aber mach so was nie wieder!“   „Und hast du dir jetzt alles von der Seele geredet?“, hakte die Braunhaarige nach. Wieder ließ sie ihre Freundin für keine Sekunde aus den Augen. Sie wusste nicht warum, doch hatte sie das Gefühl, dass da noch etwas war. Temaris Schweigen bestätigte ihr dies noch mehr. Die Blondine beachtete den Blick ihrer Freundin allerdings nicht. Sie war viel zu sehr damit beschäftigt, in ihrem Inneren auszumachen, ob sie es ihrer Freundin sagen sollte oder nicht. TenTen aber bemerkte ihr zögern.   „Temari, du kannst mir alles sagen, das weißt du! Ich bin immer für dich da und werde deine Geheimnisse behalten“, versuchte sie die Blondine zu ermutigen. Diese schloss die Augen und seufzte, bevor sie ihr Geständnis machte: „Ich habe Angst davor, noch mal schwanger zu werden…“   „Temari?“, erklang plötzlich hinter ihnen eine weitere Stimme. Erschrocken drehten sich die beiden Frauen um. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)