Ewig dein! Ewig mein! Ewig uns! von Little-Cherry ================================================================================ Kapitel 56: Ein stürmischer Tag ------------------------------- 53. Ein stürmischer Tag   Schon seit über einem Monat war Shikamaru auf dieser Mission, von der sie nichts wissen durfte. Jeden Tag ging sie zu Naruto und fragte nach ihm, doch konnte dieser ihr nichts von der Geheimmission erzählen. An einem anderen Tag hatte sie Naruto, Genma und Kakashi belauscht. Natürlich hatte sie es nicht mit Absicht gemacht, sie wollte nur fragen, ob es etwas Neues gab. In diesem Gespräch hatte sie gehört, dass seit zwei Wochen keine Nachricht mehr von Shikamarus Team gekommen war und man nun Hilfe in Suna anfordern wollte und schon mal ein Anbutrupp hinterher schickte. Seitdem wuchs die Sorge in ihr von Tag zu Tag mehr, schließlich gab es nichts, was sie von der Tatsache, dass man nicht wusste wie es Shikamaru und seinem Team ging ablenkte, denn wenn sie nicht gerade auf dem Weg zu Naruto war, saß sie auf dem Sofa und dachte an Shikamaru. Zur Arbeit musste sie nicht, weil Sakura ihre Kollegen davon überzeugt hatte, dass es das Beste für sie wäre, wenn sie nicht mehr zur Arbeit ging. Wie sie das gemacht hatte, wusste sie selbst nicht, doch war eins klar, sie würde Sakura dafür umbringen!   Langsam lief Temari die Straßen von Konoha entlang. Unbewusst legte sie ihre Hand auf ihren Bauch. Es wunderte sie, dass bis jetzt noch niemand gemerkt hatte, dass sie erneut schwanger war, immerhin war sie mittlerweile im siebten Monat. So langsam musste sie Shikamaru wirklich sagen, was Sache war, nur ging das wirklich schlecht, wenn er nie da war. Vielleicht sollte sie auch einfach Yoshino oder Shikaku davon erzählen, denn in dem Moment wussten es nur Sakura und Ruka und sie hatten ihr beide versprochen nichts zu verraten, doch glaubte Temari, dass auch Kurenai etwas ahnte, denn die Braunhaarige kam immer öfter bei ihnen vorbei und nahm Temari die ein oder andere Arbeit ab, doch hatten sie noch nicht über die Situation gesprochen…   Ein Blick auf die Uhr verriet ihr, dass die Akademie bald vorbei sein würde, weshalb sie ihren Schritt ein wenig beschleunigte, um ihre Kinder pünktlich abzuholen, dabei fiel ihr Blick auf die umstehenden Bäume, deren Äste sich im Wind hin und her wiegten. Ihr Blick wanderte hinauf zum Himmel, an welchen viele dunkle Wolken hingen. Temari war sich sicher, dass die kommende Nacht eine stürmische Nacht werden würde. Sie hoffte nur, dass es bei Shikamaru trocken blieb oder dass er und sein Team einen guten Unterschlupf gefunden hatten.   „Mamiiiiii“, riss eine fröhliche Stimme sie aus ihren Gedanken. Lachend kam Satsuki auf ihre Mutter zu gerannt und sprang ihr dann in den Arm. Temari schloss ihre kleine Tochter in ihre Arme und strich ihr lächelnd durchs Haar.   „Und wie war die Akademie?“, fragte sie das kleine Mädchen. Diese zog jedoch eine Grimasse.   „Total öde! Der Unterricht bei Kurenai ist voll langweilig. Wir hätten viel lieber wieder bei dir, stimmt’s Jungs?!“, richtete sich Satsuki an ihre Brüder, welche zustimmend nickte.   „Ihr wisst doch, dass das nicht geht, meine kleinen. Es tut mir wirklich leid, aber ihr werdet es schon bald verstehen. Das verspreche ich euch!“, erwiderte sie, wobei sie zum Ende hin immer leiser wurde. Dennoch verstanden die Drillinge alles, wobei verstehen in dem Fall relativ gesehen musste, da sie nicht wirklich wussten, was ihre Mutter damit meinten, aber das war ihnen in dem Moment egal, solange ihre Mutter sie nur bald wieder unterrichten würde…   „Temari! Können wir uns bitte unterhalten?“, richtete sich plötzlich Kurenai, die neben ihnen aufgetaucht war, an die Blondhaarige. Temari richtete sich auf und sah Kurenai in die Augen. Sie konnte genau erkennen wie wichtig es der Älteren war und dass dies eigentlich keine Bitte, sondern eine Aufforderung sein sollte, weshalb sie schließlich nickte.   „Das freut mich!“, sagte sie ehrlich. „Hinoko, bring die Drillinge bitte nach Hause und warte dort, bis wir kommen, ja?!“, fragte sie ihren kleinen Sohn. Hinoko nickte und schnappte sich die Masato, Akira und Satsuki, wobei die beiden Jungs nicht so glücklich über diese Tatsache waren, schließlich sahen sie den Älteren als einen harten Konkurrenten an, doch sagten sie kein Wort und gingen brav mit ihm und ihrer Schwester mit.   Kurenai gab Temari mit einem Nicken zu verstehen, dass sie ihr folgen sollte, was diese auch tat. Sie liefen eine Weile durch die Gänge der Akademie. Erst vor einem leeren abgeschiedenen Klassenzimmer blieben sie stehen. Schweigend betraten sie den Raum. Während Kurenai zur Sicherheit die Tür abschloss, stellte Temari ihre Tasche auf einen Tisch ab und setzte sich anschließend daneben. Abwartend beobachtete sie Kurenai, welche sich ihr gegenüber stellte und ernst ansah, doch sagte sie kein Wort. Irgendwann  wurde es Temari zu viel.   „Kurenai, was willst du von mir? Du führst mich doch nicht einfach ohne Grund in ein abgelegenes Klassenzimmer. Du wolltest mit mir reden, dann sprich endlich!“, forderte sie die Braunhaarige auf.   „Ich wollte dir die Möglichkeit geben, es mir einfach zu erzählen“, erklärte Kurenai, „aber da du das scheinbar nicht willst, werde ich dich direkt fragen, Temari: Was ist mit dir los? Und komm mir jetzt nicht mit, dass nichts los ist. Ich kenne dich und du weißt, dass ich dich schon seit ein paar Wochen beobachte. Also ich höre!“   Erschrocken sah Temari Kurenai an. Noch nie hatte sie so mit ihr geredet, doch konnte sie die Ältere verstehen, immerhin machte diese sich nur Sorgen um die Blondine. Nervös sah sie zu Kurenai. Sie dachte ernsthaft darüber nach, ob es nicht doch besser war, wenn sie sich jemanden anvertraute, mit dem sie über alles reden konnte und der sie auch ein wenig unterstütztem zumindest so lange wie Shikamaru nicht bei ihr sein konnte…   „Temari, ich kann dir nur helfen, wenn du dich mir anvertraust“, sagte Kurenai, die bemerkt hatte, dass Temari mit sich haderte, ruhig. Temari kaute sich nervös auf der Unterlippe herum, dann seufzte sie.   „Na schön…“, erwiderte sie und zog sich ihren weiten Pullover aus. Gespannt aber verwirrt sah Kurenai ihr dabei zu, doch schockierte es sie   „Das ist mein Geheimnis“, flüsterte sie leise, als sie sich ihren Pullover ausgezogen hatte, und legte ihre Hand auf ihren Bauch, wobei sich ihr Blick senkte. „Als ich mit Genma trainiert hatte, war ich bereits im vierten Monat. Der harte Kampf war deshalb nicht die beste Idee, denn dadurch wurde meine Schwangerschaft zu einer Risikoschwangerschaft. Und weil ich nicht auf mich sondern auf meine Kinder geachtet hatte, immerhin musste sich ja einer um die drei Energiebündel kümmern und Shikamaru war ja nie da, hatte ich halt immer wieder diese Schwächeanfälle. Sakura wusste von der Schwangerschaft und den Schwächeanfällen, darum hat sie dafür gesorgt, dass ich nicht mehr arbeiten gehen kann“, erklärte Temari. Kurenai nickte verstehend.   „Shikamaru weiß nichts davon?“, fragte Kurenai, wobei es eher eine Feststellung als eine Frage war. Sie war sich sogar ziemlich sicher, dass er es nicht wusste, denn sonst wäre er sicher nicht auf Mission.   „Nein… Ich wollte es ihm sagen, aber jedes Mal ist etwas dazwischen gekommen. Außerdem ist er nun schon seit über einem Monat auf Mission. Ich weiß, dass Missionen mal länger dauern können, aber ich habe gehört wie Naruto gesagt hat, dass Shikamarus Team vermisst wird und das seit zwei Wochen“, erzählte sie ihr, wobei sie spürte, dass die Sorge in ihr nur noch größer wurde und mit ihrer Sorge wuchs auch die Angst, die Tränen mit sich brachte, welche sie verzweifelt versuchte zu unterdrücken. „Scheiß man! Ich mach mir wirklich sorgen um ihn und nicht nur ich, auch die Kindern fragen immer wieder, wann ihr Vater nach Hause kommt und so langsam weiß ich nicht, was ich ihnen sagen soll… Und diese bescheuerten Hormone bringen mich, wegen ihnen wirke ich wie ein Schwächling, wie soll das denn enden?!“, schniefte sie und wischte sich die aufkommenden Tränen weg.   Plötzlich fand sie sich in den schützenden Armen von Kurenai wieder, die sie einfach in ihre Arme geschlossen hatte und ganz fest hielt, um ihr den Halt zu geben, den sie brauchte.   „Warum bist du damit nicht schon eher zu mir gekommen? Oder zu irgendjemand anderen? Es gibt viele Leute in Konoha, die dir gerne Helfen und niemand würde je auf die Idee kommen, dass du schwach wärst. Jeder weiß, dass du die Windprinzessin bist und somit eine der stärksten Konoichi. Daran wird auch nie jemand zweifeln. Außerdem sollte es dir doch egal sein, was die anderen denken. Das war es dir doch schon immer, oder nicht?!“, sprach Kurenai auf sie ein. Temari sah zu ihr auf.   „Das ist es mir ja auch, aber es ist mir nicht egal wie sie über meine Kinder oder Shikamaru reden! Ich will meine Familie beschützen! Das musst du doch verstehen, Kurenai!“, erwiderte sie eisern.   „Natürlich kann ich dich verstehen, aber das musst du sicher nicht alleine durchstehen, Temari! Es gibt genügend Menschen, die dich unterstützen und beschützen. Aber wir sollten das bei dir zu Ende klären, denn es wird sicher bald regnen und so wie es aussieht wird auch ein Sturm aufkommen“, meinte Kurenai mit einem Lächeln.   Temari warf ein Blick aus dem Fenster. Es hatte bereits begonnen zu regnen und wie es aussah hatte Kurenai Recht mit dem, was sie gesagt hatte. Es würde an diesem Tag noch ein Sturm aufkommen, vor welchem sie gerne zu Hause sein würde, nicht nur weil sie keine Lust darauf hatte dann noch draußen zu sein, sondern auch weil Satsuki eine riesige Angst vor Blitzen hatte, weshalb sie zu der Zeit unbedingt zu Hause sein musste, um ihre kleine Tochter in ihren Armen zu halten und zu beschützen. Also nickte sie, schnappte sich ihre Tasche und machte sich zusammen mit Kurenai auf den Weg nach Hause. Der Regen, der vom Himmel auf sie nieder fiel, wurde von Sekunde zur Sekunde immer stärker, sodass die beiden Frauen völlig durchnässt waren, als sie beim Haus, in welchem Temari und ihre Familie wohnten, ankam.   Sofort lief Temari ins Schlafzimmer, von wo sie zwei Handtücher und ein paar trockene Sachen holte, diese reichte sie Kurenai lächelnd.   „Ich hoffe, die Sachen passen dir“, meinte Temari, bevor sie aus dem Zimmer ging.   „Willst du nicht vor mir duschen, ich glaube, dass wäre besser?!“, erwiderte Kurenai schnell, doch Temari hörte sie schon gar nicht mehr, weshalb Kurenai sich seufzend die Handtücher und die Anziehsachen nahm und mit ihnen schließlich im Badezimmer verschwand, wo sich eine warme Dusche gönnte, die sie erst einmal aufwärmte. Als sie fertig war, trocknete sie sich mit einem der Handtücher ab, in das andere wickelte sie ihre Haare, dann zog sie sich Temaris Kleider an und ging hinunter ins Wohnzimmer, wo die vier Kinder saßen und vergnügt fernsahen. Temari kam gerade mit zwei Tassen aus der Küche.   „Masato, ich habe euch schon einmal gesagt, dass ihr den Fernseher ausmachen sollt! Wir haben genug andere Spiele. Also Ab~ Hatschi ~marsch!“, sagte sie streng.   „Gesundheit, Mama“, erwiderten die Drillinge im Chor, wobei sich Masato die Fernbedienung schnappte und den Fernseher ausschaltete wie es seine Mutter befohlen hatte. Eigentlich wussten die Drillinge auch genau, dass ihre Mutter es nicht gerne sah, wenn sie die ganze Zeit fernsahen.   „Du solltest lieber auch duschen gehen, Tante Temari, oder dir zumindest etwas trockenes anziehen, sonst wirst du noch krank“, meinte Hinoko, wobei er die Blondine lächelnd ansah. Temari schenkte dem kleinen ein Lächeln.   „Klar, ich werde gleich gehen, gehst du dann mit Satsuki, Masato und Akira spielen?“, fragte sie den kleinen. Dieser nickte eifrig und ging mit den drei kleinen hoch in ihr Zimmer. Noch immer schliefen sie alle in einem. Shikamaru und Temari hatten ihnen zwar angeboten, dass jeder sein eigenes bekam, doch die drei waren einfach unzertrennlich.   Nachdem die vier weg waren, reichte Temari Kurenai einen Tee. Die Braunhaarige konnte genau sehen, wie sie vor Kälte zitterte.   „Hinoko hat Recht, du solltest schnell duschen oder dir anderes Anziehen. Du wirst sonst wirklich krank, wenn du das noch nicht schon bist und das wird dir sicher nicht gut tun, vor allen nicht in deinem Zustand“, sagte Kurenai ruhig aber streng. Temari seufzte.   „Ja, ja, ich geh ja schon“, erwiderte sie genervt, stellte den anderen Tee ab und holte sich ein paar Handtücher und Anziehsachen, um dann selber ins Bad zu gehen, sich auszuziehen und sich unter die Dusche zu stellen.   Das warme Wasser prasselte auf ihren Körper. Ein warmer Schauer durchfuhr ihn und wärmte sie von. Langsam aber sicher hörte ihr Körper auf zu zittern. Temari schloss ihre Augen und atmete einmal tief durch. Wieder musste sie daran denken, dass Shikamaru nun draußen in der kalten Nässe saß und sich irgendwie durchkämpfen musste oder dass der Feind ihn bereits geschnappt hatte und sonst was mit ihm getan. Langsam rutschte sie an der Wand herunter und ließ sich auf dem Boden sinken. Noch immer prasselte das Wasser der Dusche auf sie hinunter, doch das realisierte sie gar nicht wirklich. Die ganze Zeit machte sie sich nur Gedanken darüber, was Shikamaru alles passiert sein könnte, was sie und ihre Stimmung immer mehr in ein dunkles tief sinken ließ. So verging die Zeit, ohne dass sie es wirklich bemerkte.   Plötzlich wurde sie jedoch wieder in die Wirklichkeit geholt. Sie spürte, wie sich etwas in ihr regte. Instinktiv legte sich ihre Hand auf ihren Bauch. Ein kleines Lächeln legte sich auf ihre Lippen.   „Du hast Recht, Karura, deinem Vater geht es sicher gut, Ich sollte mir keine Gedanken darum machen, aber mach es mir bitte nicht so schwer…“, flüsterte sie ihrem ungeborenen leise zu, wobei sie vorsichtig über ihren Bauch strich, um das kleine Mädchen in ihrem inneren, aber auch sich selbst zu beruhigen und wie es aussah, schien es zu funktionieren, denn ihr ungeborenes hörte auf sich in ihr zu bewegen und verhielt sich still.   Temari richtete sich nun mühevoll wieder auf und stellte das Wasser ab, als es an der Tür klopfte.   „Temari? Ist alles ok?“, erklang die gedämpfte Stimme von Kurenai. Temari konnte die Sorge in ihrer Stimme genau hören, doch das war nur verständlich, wenn man bedachte, dass sie eine Stunde im Bad gewesen war und nicht in der besten Verfassung war.   „Ja, es ist alles ok, ich komme gleich“, erwiderte sie deshalb schnell und stieg aus der Dusche, um sich abzutrocknen und dann anzuziehen. Wie auch Kurenai vor ihr wickelte sie sich ein Handtuch um die Haare. Ein dicker Pullover versteckte wie übliche ihre Schwangerschaft. Ihre Kinder mussten noch nicht wissen, dass sie schwanger war und auch niemand sonst sollte es wissen, immerhin musste sie es noch Shikamaru erzählen und sie wollte nicht, dass ihr irgendjemand zuvor kam.   Nachdem sie sich angezogen hatte, öffnete sie die Badezimmertür, um dann ins Wohnzimmer zu gehen, wo Kurenai bereits auf sie wartete. Mit einem Lächeln klopfte sie neben sich auf das Sofa.   „Ich habe einen neuen Tee gemacht und wollte fragen, ob du uns vielleicht hier übernachten lassen kannst. So wie es aussieht wird der Regen heute nicht mehr nachlassen, sondern eher noch viel stärker“, erklärte sie. Temari nickte.   „Klar ihr könnt das Gästezimmer haben. Ich werde mal nach den Kindern sehen“, erwiderte sie, drehte sich um und ging die Treppe hinauf in das Kinderzimmer, wo sie Satsuki, Akira, Masato und Hinoko spielend vorfand.   „Na spielt ihr schön?“, fragte sie ihre Kindern lächelnd. Natürlich wusste sie, dass sie schön spielten, schließlich konnte sie das genau sehen. Sie wollte einfach nur auf sich aufmerksam machen, deshalb sah sie ihre Tochter auch verwundert an, als diese den Kopf schüttelte.   „Akira, die Schnarchnase, liegt die ganze Zeit nur auf seinem Bett oder Boden herum und starrt an die Wand, während Masato und Hinoko sich über die Spielregeln streiten. Das ist total dämlich! Mama, du musst was machen!“, beschwerte sich das kleine Mädchen. Temari seufzte und trat mehr in das Zimmer, um sich schließlich zu ihren Kindern auf den Boden zu setzen.   Zu allererst schnippte sie Akira, der auf den Boden lag und an die Decke starrte, welche in einem hellen Blau strahlte und mit ein paar Wolken versehen war – es war Shikamarus Idee gewesen, er hatte dies ohne ihr Einverständnis getan -, gegen die Stirn. Empört richtete er sich auf und sah seine Mutter böse an.   „Man Mama, musste das sein?“, fragte er genervt, während er sich die Stirn rieb. Temari kicherte und grinste ihren Sohn breit an.   „Ich wollte nur gucken, ob du schon schläfst. Das mach ich bei deinem Vater auch immer“, rechtfertigte sie sich grinsend. Ach Satsuki, Masato und Hinoko stimmten in ihr Lachen mit ein, doch warf Temari den beiden letzteren einen bösen Blick zu.     „Und warum müsst ihr euch beiden immer streiten?“, wand sie sich nun böse an die beiden anderen Jungs, wobei ihr Blick einen strengen aber auch bösen Ton annahm.   „Das weißt du doch genau, Mama!“, erwiderte Masato pampig.   „Nicht in diesem Ton, klar?! Könnt ihr euch nicht einfach vertragen?!“, fragte sie Hinoko und Masato, wobei sie jedoch nur ihren Sohn mit ihren Augen fixierte. Dieser senkte entschuldigend den Kopf.   „Es wird nicht wieder vorkommen…“, murmelte er schließlich. Temaris Mine hellte sich auf. Liebevoll strich sie ihrem Sohn durchs Haar und drückte ihm einen Kuss auf die Stirn.   „Ich bin stolz auf dich!“, flüsterte sie ihrem Sohn zu. Dieser sah sie mit großen Augen an. Eigentlich hatte er erwartet, dass sie nun richtig sauer wurde und herum schrie, aber gerade weil sie es nicht getan hatte, fand er, dass sie die coolste Mutter überhaupt war, denn sie war nie so wie andere Mütter.   Mit einem Lächeln wand sich Temari nun Hinoko zu.   „Würdest du den dreien vielleicht etwas vorlesen, während deine Mutter und ich das Essen kochen?“, fragte sie ihn bittend.   „Au ja. Das musst du machen!“, rief Satsuki aufgeregt. Sofort war die Kleine Feuer und Flamme. Hinoko warf dem kleinen Mädchen einen Blick zu, woraufhin er zu lächeln begann.   „Wie es aussieht habe ich so oder so keine Wahl…“, erwiderte er grinsend.   „Tja, du kannst mir halt keinen Wunsch abschlagen!“, sagte die kleine frech kichernd. Auch Hinoko lachte.   „Ich glaube, das kann kein Mann“, meinte er und strich dem kleinen Mädchen, das wie eine kleine Schwester für ihn war, durchs Haar. Masato und Akira beobachten ihn dabei feindselig, wobei sie ihm im Stillen zustimmen mussten. Kein Mann würde ihrer Schwester einen Wunsch abschlagen, denn jeder wollte das Strahlen in ihren Augen sehen, wenn sie glücklich war. Es war das gleiche Strahlen, das Temari in ihren Augen hatte, wenn sie Shikamaru gegenüber stand oder sie ihre Kinder betrachtete.   „Na, dann lass ich euch mal alleine…“, murmelte Temari und stand mühselig auf, um schließlich das Zimmer ihrer Kinder zu verlassen und hinunter die Küche zu gehen, wo sie mit Kurenai das Abendessen kochen wollte. Es würde an diesem Tag nur etwas einfach geben. Sie würden Nudelsuppe machen, was alle wirklich gerne aßen. Während die beiden Frauen kochten, unterhielten sie sich über die verschiedensten Dinge. Immer wieder ließ Kurenai Temaris Schwangerschaft zum Thema kommen, doch würgte diese es schnell wieder ab. Sie wollte einfach nicht, dass ihre Kinder etwas davon hörten. Außerdem dachte sie dann immer an Shikamaru und das wollte sie in dem Moment gar nicht, denn in den Momenten schlichen sich immer schlimme Bilder in ihre Gedanken, die sie gar nicht haben wollte. Sie glaubte fest daran, dass er schon bald wieder an ihrer Seite sein würde und mit ihr zusammen ihr viertes Kind großen. Eigentlich konnte sie es noch immer nicht wirklich glauben, dass sie mit neunundzwanzig Jahren schon vier Kinder haben würde. Früher hatte sie immer gedacht, dass sie in diesem Alter alleine sein würde und als Anbu durch die Wälder und Wüsten streifte, doch war sie auch jetzt mit ihrem Leben völlig zufrieden und würde sicher nichts ändern, auch wenn es ganz anders war als sie immer gedacht hatte.   Während Temari den Tisch deckte, holte Kurenai die vier Kinder, die sich schnell an den Tisch setzten und gespannt auf das Essen warteten. Für sie waren Nudeln das Beste auf der Welt. Nachdem alle Platz genommen hatten und sich ihr Essen auf die Teller geladen, begannen sie schweigend mit dem Essen. Während sie aßen, sagte keiner ein Ton. Sie alle genossen das leckere Essen, das Temari und Kurenai gekocht hatten. Doch irgendwann brach Satsuki das Schweigen.   „Wann kommt Papa wieder, Mami?“, fragte sie an ihre Mutter gewandt, die die Traurigkeit aus der Stimme ihrer Tochter hören konnte. Ein verkrampftes Lächeln zog sich auf ihre Lippen.   „Ich bin sicher, dass euer Papa bald wieder kommen wird“, erwiderte sie hoffnungsvoll. Ihre Kinder glaubten ihr zwar, doch konnten sie alle genau sehen, dass sich ihre Mutter große Sorgen machten und den Gedanken an ihren Vater am liebsten verdrängte, weshalb sie das Thema auch nicht mehr zur Sprache brachten.   Nachdem sie mit dem Essen fertig waren, brachte Temari ihre Kinder ins Bett. Sie löschte alle Lichter bis auf eins und setzte sich zu ihrer Tochter ins Bett, um den dreien eine Gutenachtgeschichte vorzulesen. Der Regen prasselte dabei leise an das Fenster, wobei er immer stärker wurde, aber auch der Wind pfiff ums Haus. Bis jetzt hatten sie noch Glück gehabt, doch langsam aber sicher kam der Sturm auf. Es würde nicht mehr lange dauern und die Blitze würden einschlagen. Temari hoffte, dass ihre Kinder dann bereits schliefen und nicht mehr erwachten, denn sonst hätte sie sicher keine ruhige Nacht, die sie doch eigentlich so dringend brauchte, jedoch glaubte sie nicht wirklich daran, dass sie in dieser Nacht viel Schlaf bekam, denn Shikamaru drang immer mehr in ihre Gedanken und ließ ihr keine Chance zur Ruhe zu kommen.   Als ihre Kinder schliefen ging sie wieder ins Wohnzimmer zurück, wo nur noch Kurenai saß. Auch Hinoko war bereits schlafen gegangen, damit er am nächsten Tag in der Schule auch wirklich wach war. Aus diesem Grund machten sich die beiden zusammen einen schönen Abend, wobei Temaris Blick immer wieder zum Fenster glitt. Mittlerweile fegte ein Sturm durch die Straßen Konohas und die Blitze erhellten die Nacht. Kurenai konnte genau sehen, wie sich Temaris Mine jedes Mal ein wenig verdunkelte.   „Sie haben sicher eine Höhle gefunden, in der sie sich verstecken. Du weißt, dass er schlau genug ist, um sich bei so einem Sturm draußen aufzuhalten, außerdem wäre ihm das doch viel zu anstrengend“, versuchte sie ihre Freundin aufzumuntern, wobei sie ihr zuzwinkerte. Temari nickte, doch machte es nicht den Anschein als würde sie an die Worte der Braunhaarigen glauben.   „Ich werde jetzt schlafen gehen“, sagte Kurenai, nachdem eine Weile Stille zwischen ihnen geherrscht hatte. „Das solltest du auch tun, Temari, du siehst ziemlich blass aus. Der Regen hat dir sicher nicht gut getan und das Grübeln tut es sicher auch nicht.“   „Ich bleibe noch ein bisschen wach. Vielleicht kommt Satsuki noch an. Ich werde am besten mal nach ihr sehen. Gute Nacht, Kurenai“, erwiderte sie und wendete sich ab. Natürlich würde sie nicht schlafen. Wie sollte sie auch, wenn ihre Gedanken die ganze Zeit nur um Shikamaru kreisten? Dennoch ging sie in das Kinderzimmer, um nach ihrer Tochter zu sehen, doch lag diese nicht in ihrem Bett. Verwundert sah sie sich im Zimmer um. Auch Masato lag nicht mehr in seinem Bett, jedoch musste sie nicht lange nach den beiden suchen. Sie lagen zusammen mit Akira in seinem Bett, welches ein wenig größer war als die der beiden anderen. Satsuki lag zwischen ihren beiden Brüdern, die ihre Schwester schützend in ihre Mitte aufgenommen hatten. Ein Schmunzeln legte sich auf ihre Lippen. Sie hatte sich schon gewundert, warum ihre Tochter nicht gekommen war, doch erklärte dieses Bild alles. Sie fand es wirklich süß, wie sich ihre Söhne um ihre Schwester kümmerten, denn normal war es eigentlich so, dass das kleine Mädchen die Strake markierte und ihre Brüder in den Schutz nahm, doch in diesen Momenten konnten ihre Brüder ihr beweisen, dass sie ihre kleine Schwester, wie sie immer sagten, immer beschützen würden. Das hatte ihr Vater ihnen schließlich eingetrichtert.   Zufrieden drehte Temari sich um und ging wieder zurück ins Wohnzimmer. Da sie so langsam immer stärker werdende Kopfschmerzen hatte, schnappte sie sich einen Stuhl, den sie vor das Fenster stellte, setzte sich auf diesen und lehnte ihren Kopf an die kühle Fensterscheibe, um ihn zu kühlen und ihre Gedanken einzufrieren. Ihr Blick schweifte hinaus in die Dunkelhaut. Ganz automatisch griff ihre Hand nach ihrer Kette, die Shikamaru ihr zum gemeinsamen Weihnachtsfest mit seinen Eltern vor fast acht Jahren geschenkt hatte.   „Komm bitte sicher zu mir zurück und das bald!“, flüsterte sie in die Dunkelheit hinein, wobei sich der Griff um ihre Kette festigte. Seit diesem Weihnachtsfest trug sie Shikamarus Kette jeden Tag. Durch sie fühlte sie sich mit ihm verbunden, wenn sie nicht zusammen sein konnten.   Eine ganze Weile saß Temari einfach nur da. Dabei bemerkte sie nicht wie die Zeit immer weiter voran Schritt. Auch fiel ihr nicht auf, dass ihre Stirn immer wärmer, ihre Kopfschmerzen immer stärke und sie immer schwächer wurde. Sie hing einfach nur ihren Gedanken nach, bis sich plötzlich eine Gestalt ihrem Haus näherte. Schnell stand sie auf – vielleicht ein wenig zu schnell, da kleine Punkte vor ihrem Augen tanzten -, um der Person die gekommen war, die Tür zu öffnen. Natürlich glaubte sie fest daran, dass es sich bei der Person um ihren geliebten Shikamaru handelte, weshalb sie sich so schnell sie konnte zur Tür vorkämpfte, indem sie sich an allem was in ihrer Nähe war abstützte. Ihrem Körper gefiel dies absolut nicht. Immer mehr Punkte tanzten vor ihren Augen herum, ihr Blick trübte sich immer mehr. Als sie vor der Tür stand, um sie zu öffnen, sah sie nur noch verschwommen. Schnell öffnete sie die Tür, doch konnte sie nicht mal mehr sehen, wer gekommen war, da sie in dem Moment bereits zur Seite kippte und in die schwarze Tiefe sank. Erst jetzt bemerkte sie, wie schlecht es ihr eigentlich ging, doch empfing die Dunkelheit sie mit offenen Armen und nahm ihr ihre Schmerzen, ihre Gedanken und ihre Schwächen… Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)