Ewig dein! Ewig mein! Ewig uns! von Little-Cherry ================================================================================ Kapitel 19: Eine gute Nachricht?!? ---------------------------------- 19. Eine gute Nachricht?!? „Piep … piep … piep!“ Immer wieder im selben Rhythmus vernahm er den monotonen nervigen Ton, ohne dass er eine Pause machte. Doch das war auch gut so. Er wusste, wie seltsam das klang und normalerweise wäre er ihm schon nach einer Viertelstunde auf die Nerven gegangen, sodass er das alles hier als viel zu anstrengend empfunden hätte. Allerdings hatte es einen guten Grund, dass er diesen penetranten Ton ertrug, ohne zu murren. Er versicherte ihm, dass es ihr wirklich gut ging, wie die Ärzte ihm versichert hatten. Es bedeutete auch, dass sie wieder aufwachte, sobald sie sich genug erholt hatte und das war alles, was er in diesem Moment wollte. Wie üblich saß er auf einem dieser unbequemen Stühle und starrte einfach nur auf das Bett vor ihm. Sowohl der Bettbezug als auch die Wände waren in einem sterilen Weiß gehalten. Ein Weiß, dass ihn von Sekunde zu Sekunde immer verrückter machte, ebenso wie die darin schlafende junge Frau mit den kurzen blonden Haaren, welche er so sehr liebte. Sie lag einfach nur da und schlief, wie immer, wenn er an ihrem Bett saß, sie anstarrte und darauf hoffte, dass sie endlich wieder aufwachte. Sanft strich er mit seinem Daumen über ihren Handrücken. Wie immer hielt er ihre Hand fest in seiner. Warum wusste er nicht. Er tat es einfach, weil es sich richtig anfühlte und vielleicht half es ihr ja, den Weg zu ihm zurück zu finden. Plötzlich spürte er, wie ihm eine Hand auf seine Schulter gelegt wurde. Abrupt wurde er so aus seinen Gedanken gerissen. Überrascht drehte er sich um und blickte in zwei helle Augen. Eindringlich wurde er von dem jungen Mann mit den kurzen roten Haaren angesehen. Auch ihm stand die Sorge deutlich ins Gesicht geschrieben. „Shikamaru, es wäre besser, wenn auch du mal schlafen gehst oder zumindest etwas isst, meinst du nicht?! Auch du brauchst mal eine Pause“, sagt er mit ruhiger Stimme. Gaara verstand zwar, warum er nicht weg wollte, doch tat es ihm bestimmt nicht gut die ganze Zeit neben ihrem Bett zu sitzen, ohne sich auch mal auszuruhen. Seine Freunde und Familie machten sich schon Sorgen um ihn. Erneut warf Shikamaru einen Blick auf die junge blondhaarige Frau, wobei er ihre Hand sanft drückte. Er wollte sie nicht allein lassen. Er wollte bei ihr sein, wenn sie endlich wieder aufwachte. Viel zu lange wartete er nun schon darauf. Da konnte er sie unmöglich alleine lassen. Was sollte sie auch denken, wenn sie alleine in diesem Zimmer erwachte? Nein, das konnte er unmöglich zulassen. Er würde hier warten, auch wenn das noch Tage dauerte, was er natürlich nicht hoffte. „Du kannst ruhig gehen, Shikamaru. Sakura meinte, dass es noch ein bisschen dauern wird, bis sie wieder zu sich kommt und sollte es nicht so sein, sind Kankuro und ich bei ihr. Du musst dir keine Sorgen machen. Wenn sie aufwacht, werden wir dich sofort holen“, versuchte Gaara den Nara zu überzeugen, wobei er ihn eindringlich ansah. Shikamaru seufzte. Er wusste, dass Gaara erst nachgab, wenn er gehen würde. So war es auch schon die letzten Tage gewesen und irgendwie hatte er ja auch Recht damit. Also stand er auf, beugte sich noch einmal über die junge Frau und gab ihr einen Kuss auf die Stirn. „Ich bin gleich wieder da!“, hauchte Shikamaru, bevor er zur Tür ging, um sich auf den Weg in die Cafeteria zu machen. Doch ehe er durch die Tür schritt, blieb er noch einmal stehen und drehte sich zu Gaara um. „Ihr holt mich, sobald sie aufwacht?!“, ging der Nara noch einmal sicher. Als Gaara nickte, trat Shikamaru schließlich durch die Tür und ging. Gaara setzte sich währenddessen auf den Stuhl, auf dem bis dato noch Shikamaru gesessen hatte. Auch er hielt die Hand seiner Schwester, während er ihr führsorglich eine ihrer blonden Strähnen aus dem Gesicht strich. „Bitte Temari, wach wieder auf!“, flehte er sie leise an, wobei er drückte ihre Hand sanft drückte. Seit Tagen plagte er sich nun schon mit unglaublichen Schuldgefühlen, weil er sie einfach so hatte gehen lassen. Es wäre seine Aufgabe als Bruder und Kazekage gewesen, sie zunächst richtig durchchecken zu lassen. Gaara war sich sicher, dass das alles dann nie passiert wäre, doch er hatte sich von seinen Gefühlen treiben lassen und nun lag Temari hier in diesem Bett und wachte einfach nicht mehr auf … Leise betrat Kankuro das Krankenzimmer und trat näher an seine Geschwister heran, wo er sich auf das weiße sterile Bett setzte und ihre andere Hand in die seine nahm. Auch er machte sich großes Sorgen um seine große Schwester und auch er gab sich die Schuld für das, was passiert war. Er hatte das Kommando. Er hatte die Chance, sie dazu zu zwingen, eine Pause einzulegen. Doch hatte er sich einfach nicht getraut, sich bei seiner Schwester durchzusetzen … Das hatten sie nun davon, dass sie nicht besser aufgepasst hatten. „Komm schon Schwesterherz! Wir brauchen dich! Mit wem soll ich mich denn sonst immer streiten?!“, bat er sie fast schon verzweifelt, wobei er den Druck um ihre Hand verstärkte, auch wenn es bis dato nie eine Wirkung gezeigt hatte. So blieb doch die Hoffnung, dass es dieses Mal anders war, dass sie sich bewegte, dass sie endlich wieder aufwachte, dass sie endlich keine Angst mehr zu haben brauchten. Plötzlich aber spürten die beiden, wie der Druck erwidert wurde. Überrascht und schockiert sahen die beiden Brüder erst sich an, bevor ihr Blick auf ihre Schwester fiel, deren Augenlieder zunächst nur zuckten, bevor sie die Augen öffnete und verstimmt brummte, weil das helle Licht sie blendete. „Temari!“, riefen ihre Gaara und Kankuro erfreut im Chor. Sie konnten es einfach nicht fassen, dass ihre Schwester endlich wieder aufgewacht war. „Geht’s auch leiser?!“, meckert die Blondine ihre Brüder an, wobei sie sich stöhnend den Kopf rieb. Die beiden aber ignorierten dies und umarmten sie prompt. „Hey ihr zwei … ich krieg … keine Luft … mehr!“, protestierte Temari, nachdem sie die Umarmung eine Weile über sich ergehen lassen hatte. Sofort ließen die beiden von ihrer Schwester wieder ab. Temari, die nun genügend Freiraum hatte, sah sich eingehend im Zimmer um, wobei sich ihre Stirn immer mehr in Falten legte. „Sagt mal Jungs … wo sind wir eigentlich und was ist passiert?“, fragt sie verwirrt. Gerade, als ihre Brüder antworten wollten, klopfte leise es an der Tür. Mit einem kurzen „Herein!“ erlaubte Gaara dem Gast einzutreten. Die Tür öffnete sich und eine junge Frau mit rosa Haaren steckte ihren Kopf durch den Spalt. Sofort fiel ihr Augenmerk auf die hübsche Blondine. „Oh Temari, schön, dass du wieder wach bist!“, sagt sie mit einem Lächeln auf den Lippen, wobei sie nun ganz ins Zimmer trat. Temari aber starrte mit großen Augen auf die Rosahaarige und murmelte leise: „Oh. Mein. Gott. Sakura!“ Ihre Freundin schmunzelte leicht, wobei sie näher ans Bett trat. Unbewusst strich sie sich dabei über ihren gerundeten Bauch. „Und wie fühlst du dich? Wir haben uns alle ziemliche Sorgen um dich gemacht!“, erklärte sie und warf einen Blick auf das Klemmbrett am Bettende, auf dem sie irgendwas eintrug. „Geht so, ich hab unglaubliche Kopfschmerzen. Aber das ist echt kein Grund daraus so ein Drama zu machen“, erwiderte sie. Konnte sie sich doch noch immer nicht erklären, was das alles hier sollte. „Temari, was ist das letzte woran du dich erinnerst?“, hakte Sakura nach, wobei sie die Blondine keine Sekunde aus den Augen ließ. Temari dachte nach. Mit einem Mal kamen die Erinnerung wieder zu zurück. Sie erinnerte sich daran, wie schlecht es ihr ging, wie sie immer wieder den Schwächeanfällen erlag und alles andere auch. „Zwei Stimmen, die meinen Namen rufen!“, antwortet sie mit belegter Stimme. Mittlerweile war ihr auch klar, wo sie hier eigentlich war und warum sich alles solche Sorgen um sie machten. „Gaara! Kankuro! Geht bitte Shikamaru holen und wartet dann vor der Tür, bis ich euch hole. Ich möchte zunächst mit Temari alleine reden!“, wies Sakura die beiden professionell an, wobei ihr Blick ernst auf den beiden Brüdern lag. Kankuro wollte ihr zwar widersprechen, immerhin wollten auch sie wissen, was nun mit ihrer Schwester los war, jedoch nickte Gaara einverstanden und schob seinen Bruder aus der Tür heraus, um den Flur entlang zu gehen und sich auf den Weg in die Cafeteria zu machen, um Shikamaru von dort zu holen. Sakura hatte es sich währenddessen auf dem Bett ihrer Freundin bequem gemacht. Ernst sah sie sie an. Temari aber starrte noch immer fassungslos auf den gerundeten Bauch der Rosahaarigen. „Seit wann bist du eigentlich schwanger?“, fragte sie sie nach einer Weile lächelnd. Sakura erwiderte das Lächeln. „Ich bin im sechsten Monat und bevor du mich gleich anblaffst, Sasuke weiß es auch erst seit zwei Monaten. Ich hab es ihm erst auf der Neujahrsparty gesagt. Darum waren wir da wahrscheinlich auch so komisch drauf. Eigentlich wollte ich es danach dir sagen, aber ab da warst du schon nicht mehr auffindbar. Aber ist das zu fassen: Sasuke und ich bekommen ein Kind?!“, rief Sakura aufgeregt, wobei aus ihrem Lächeln ein freudiges Strahlen wurde. „Aber das ist nicht der Grund, warum ich mit dir reden wollte!“, erklärte Sakura schließlich, wobei auch ihre Miene plötzlich wieder ernster wurde. „Sondern?“, hakte Temari nach, welche damit bereits gerechnet hatte. Gespannt sah sie die Ärztin an. Fragte sie sich doch, was sie gefunden hatte. „Wir haben bei deiner Untersuchung etwas rausgefunden. Es ist vermutlich auch der Grund für deine Schwächeanfälle“, erklärte Sakura. „Der Grund, warum ich mit dir alleine reden wollte, ist, dass ich glaube, dass du es erst einmal für dich behalten und darüber nachdenken willst!“, fuhr sie vorsichtig fort, wobei sie Temari weiterhin im Auge behielt. Temari schluckte leicht. Sie wusste nicht genau was, doch irgendwas an der Art wie Sakura sprach oder die Worte, die sie wählte, machten ihre Angst. Sie konnte nur hoffen, dass es nichts Ernsteres war und ihr Leben nicht komplett auf den Kopf stellte. „Was habe ich?“, fragte Temari unsicher. War sie sich doch nicht sicher, ob sie wirklich hören wollte, was Sakura zu sagen hatte. Diese aber setzte ein sanftes Lächeln auf, mit dem sie die Blondine ansah, und sagte: „Temari, du bist Schwanger!“ Lange sah Temari sie einfach nur entsetzt an. Sie brauchte einige Minuten, bis sie ihre Worte vollkommen realisiert hatte und bis sie vollständig mit all ihren Konsequenzen in ihrem Gehirn vorgedrungen waren. „I-ich bin … Schwanger?!“, fragte sie Geistes abwesend, mehr sich selbst als Sakura. Diese aber nickte trotzdem und nahm ihre Freundin, der mittlerweile die Tränen über die Wange liefen, ohne dass sie dies überhaupt bemerkte, in den Arm. Temari hatte keine Ahnung, wie sie mit diesen neuen Informationen umgehen sollte. Sie war total aufgelöst und mit den Nerven am Ende. Genau das hatte sie die ganze Zeit über befürchtet und gleichzeitig gebetet, dass es nicht wahr sei, doch das konnte sie nun vergessen. Immer Gedanken und Gefühle strömten in die junge Frau hinein und gaben ihr so keine Chance sich wieder zu fangen und die Tränen zu stoppen, welche sie normalerweise niemals vor irgendjemanden vergoss, doch war das einfach zu viel. Ein Kind würde ihr komplettes Leben, so wie sie es kannte und liebte, verändern. Natürlich hatte sie schon darüber nachgedacht, später mal eine Familie zu gründen und Kinder zu bekommen, aber eben erst später und nicht jetzt, wo sie gerade auf dem Höhepunkt ihrer Karriere war, welche sie mit einem Kind sicher vergessen konnte. „Welcher Monat?“, fragte Temari schließlich nach einer Weile, die sie gebraucht hatte, um sich wieder zu beruhigen. Bestimmt löste sie sich von Sakura und wischte die Tränen aus ihrem Gesicht, um ihren üblichen unnahbaren und erhabenen Charakter auszustrahlen. Sie wollte nicht, dass ihre Brüder oder Shikamaru sie so sehen und sofort bemerkte, dass etwas nicht mit ihr stimmte. „Im zweiten Monat“, erwiderte Sakura und stand auf. „Entschuldige, aber ich muss jetzt weiter. Wenn noch etwas ist, sag ruhig Bescheid. Ino und ich sind immer für dich da und wenn du es den anderen sagst, wird es mit ihnen genauso sein“, versuchte sie die Blondine aufzumuntern. „Soll ich Gaara, Kankuro und Shikamaru reinholen oder willst du lieber noch ein wenig alleine sein?“, schloss sie schließlich, wobei ihr Blick abwartend auf Temari lag. Die Blondine seufzte leise. „Lass sie ruhig rein! Sie werden sich so oder so schwer aufhalten lassen“, erwiderte Temari schließlich, wobei sie gerne noch ein paar Minuten für sich gehabt hätte, um sich wieder zu sammeln und sich klar zu machen, wie sie fortfahren wollte. Sakura nickte nur, bevor sie ging und die Tür öffnete. Kaum war diese offen, kam auch schon Shikamaru gefolgt von Gaara und Kankuro in das Krankenzimmer. In seinen Händen hielt er einen Strauß mit weißen Lilien. Lächelnd setzte er sich zu ihr aufs Bett und küsste sanft ihre Stirn, bevor er die Lilien in eine Vase neben ihrem Bett stellte. „Ich bin so froh, dass es dir wieder gut geht“, flüsterte er sanft lächelnd, bevor er sich vorbeugte, um sie zu küssen, doch Temari wich ihm unbewusst aus. „Was ist los?“, fragte Shikamaru sofort und sah sie verwirrt an. Temari erwiderte seinen e Blick entschuldigend, was in dem Nara kein gutes Gefühl hervor rief. „Shikamaru würdest du bitte gehen?!“, fragte sie ihn, wobei sie ihren Blick von ihm abwand, wusste sie, wie sehr es ihn verletzte würde. „Ich möchte gerne mit Gaara und Kankuro alleine reden!“ Niedergeschlagen und Wütend zugleich sah er sie an, bevor er aufstand und den Raum verließ, nicht ohne die Tür laut hinter sich zu zuschlagen. Temari zerbrach es fast das Herz, ihn so zu sehen, doch wusste sie, dass sie keine andere Wahl hatte. Sie musste erst einmal mit ihrer neuen Situation zurechtkommen, bevor sie mit ihm über alles reden konnte. Mitfühlend sah Gaara Temari an, während er sich zu ihr ans Bett setzte. „Temari, was ist los? Was bedrückt dich so sehr, dass du nicht mal mit Shikamaru reden möchtest?“, fragt er sie führsorglich, wobei er sie keinen Moment aus den Augen ließ. Temari seufzte und richtete ihren Blick aus dem Fenster. Sie wusste nicht genau wieso, doch sie konnte ihren Brüdern einfach nicht in die Augen sehen. Nicht bei dem, was sie ihnen gleich sagen würde. Zu groß war ihre Angst, nicht zu wissen, wie sie reagierten. „I-ich hab ein Problem …, denke ich“, flüstert sie leise, wobei sich ihre Finger in ihre Decke festkrallten. Gaara und Kankuro sahen ihre Schwester verwirrt an. So hatten sie Blondine noch nie gesehen. Sonst war sie doch immer die Starke! Auch Kankuro trat nun näher an seine Schwester heran und legte ihr einen Arm um die Schultern. „Hey Schwesterherz, du weißt doch, dass du uns vertrauen kannst! Wir sind eine Familie und helfen uns gegenseitig. Also egal, was für ein Problem das ist, wir werden dir helfen, ganz bestimmt!“, versuchte er sie aufzumuntern und lächelte sie an. Gaara nickte nur zu Bekräftigung Kankuros Worte, immerhin war es dasselbe, was auch ihre Schwester tun würde. Diese atmete tief ein und wieder aus, wobei sie sich noch fester in das weiße Lacken krallte. „I-ich bin … Schwanger!“, offenbarte sie den beiden schließlich, wobei sie ihren Kopf weiterhin gesenkt hielt. Sie wollte nicht sehen, wie ihre Brüder darauf reagierten, fürchtete sie Entsetzten und Enttäuschung in ihren Blicken zu sehen. Gaara und Kankuro sahen sie geschockt an. Damit mussten sie erstmal fertig werden. Sie hatten zwar mit einigem gerechnet, aber sicher nicht damit! Diese Information brauchte erst mal ein paar Minuten, bevor sie sackte. Gaara war der erste, der sich wieder faste. „Was hast du jetzt vor?“, fragte er sie schließlich. Temari aber zuckte mit den Schultern. „Ich weiß es nicht!“, erwiderte sie niedergeschlagen. „Willst du es behalten?“, mischte sich nun auch Kankuro mit ein. „Natürlich, ich kann es doch nicht einfach so umbringen!“, giftete sie ihren Bruder an, wobei sie ihn aus funkelnden Augen ansah. Schnell hob Kankuro abwehrend seine Hände. „Ist ja schon gut“, versuchte er sich zu verteidigen. Temari aber sah ihn weiterhin grimmig an. „Du solltest auf jeden Fall mit Shikamaru darüber reden!“, warf Gaara wieder ein, um die beiden von ihrem Streit abzulenken. „Das weiß ich auch“, seufzte sie, „nur ist das leichter gesagt als getan. Ich kann doch nicht einfach zu ihm gehen und sagen: Ach übrigens Shikamaru ich bin im zweiten Monat Schwanger! Das kann ich doch nicht machen. Da verlässt er mich doch sofort und ich steh mit dem Knirps alleine da“, beschwerte sie sich, auch wenn sie wusste, dass das unfair war. Gaara aber ignorierte das und nahm seine große Schwester einfach in den Arm. „Ich bin mir sicher, dass dir etwas einfällt, Schwesterherz. Und ich denke nicht, dass Shikamaru dich mit seinem Kind alleine lassen würde! Falls aber doch, schickst du mir eine Nachricht und er kann was erleben!“, flüsterte er ihr zu und entlockte ihr so ein Lächeln. „Danke“, hauchte Temari. Sie fühlte sich schon jetzt wesentlich besser als vor dem Gespräch. „Du wirst jetzt wieder gehen, oder?“, hakte sie nach, nachdem sie sich seine Worte noch einmal durch den Kopf gehen lassen hatte. Gaara nickte. „Ja, leider, ich muss. Die Pflicht ruft. Aber ich lass dich nicht allein hier! Kankuro bleibt, bis du es ihm gesagt hast und er sich entschieden hat“, antwortete er, bevor er vom Bett aufstand. Temari nickte nur. Sie wusste, dass Gaara alles für sie tun würde, allerdings wusste sie auch, dass Suna ihn mehr brauchte als sie gerade … Zusammen machten sich Gaara und Kankuro auf den Weg zur Tür. „Bis dann Temari. Und du hältst mich auf den Laufenden, ja? Falls was ist sagst du Bescheid?! Ich komme sofort!“, sagte Gaara, bevor sie durch die Tür gingen. „Ja das mach ich. Bis dann Gaara!“, verabschiedete sich Temari. „Wir sehen uns morgen Temari!“, verabschiedete sich auch Kankuro. „Ja bis morgen!“, erwiderte die Blondine, wobei sie ihren Brüdern zum Abschied noch ein Lächeln schenkte. Als Gaara und Kankuro auf dem Flur waren und die Tür hinter sich geschlossen hatten, seufzte Temari. Eigentlich fand sie es ja süß, wie sich ihre Brüder so um sie sorgten, doch ging es ihr manchmal wirklich auf die Nerven, schließlich war sie die Älteste. Das hieß doch, dass es genau umgekehrt sein sollte. Sie sollte sich um sie sorgen und kümmern und nicht andersherum … ~~~ Shikamaru seufzte. Er verstand sie einfach nicht. Das hatte noch nie. Doch das war neu. Das war etwas, was er absolut nicht erwartet hatte. Er saß schließlich Tag und Nacht an ihrem Bett und wartete darauf, dass sie wieder zu sich kam. Und jetzt, wo sie endliche wieder wach war und er sich sicher sein konnte, dass es ihr gut ging, schickte sie ihn einfach weg, ohne irgendeine Erklärung. Er verstand einfach nicht wieso. Es passte auch absolut nicht zu ihr. Natürlich verschwieg sie ihm immer mal wieder etwas, aber dafür gab sie ihm jedes Mal eine Begründung. Dass sie es dieses Mal nicht getan hatte, verstärkte seine Sorge um sie nur noch mehr. Shikamaru war so sehr in seinen Gedanken versunken, dass er gar nicht bemerkte, wie er direkt auf die junge Ärztin zulief, welche in eine Krankenakte vertieft war. Erst, als er in sie hinein lief, schreckte er aus seinen Gedanken. Er versuchte noch die junge Frau aufzufangen, doch reagierte er einfach zu spät, sodass sie zu Boden fiel. Entschuldigend sah er zu ihr herunter, wobei erst realisierte, wen er da eigentlich umgerannt hatte. „Oh Gott, Sakura. Ist alles ok bei?“, fragte er erschrocken und reichte ihr seine Hand, um ihr auf zu helfen. Dankend nahm Sakura diese an und ließ sich von ihm hochziehen. „Kein Problem, Shikamaru. Das kann doch mal passieren!“, beruhigte sie ihn mit einem Lächeln auf den Lippen. Der Nara seufzte erleichtert. Er war froh, dass ihr und ihrem ungeborenen Kind nichts passiert war. Er hätte es sich nie verziehen, wenn dem kleinen etwas passiert wäre, nur weil er unachtsam gewesen war. „Sag mal, Shikamaru … Was bedrückt dich?“, holte Sakura ihn aus seinen Gedanken zurück. Shikamaru aber seufzte nur. „Geht es um Temari?“, fragte sie ihn fürsorglich und entlockte ihm so ein weiteres Seufzen. Eindringlich sah sie den Nara an. „Willst du vielleicht darüber reden?“, hakte sie nach. Sie wusste zwar, dass er seine Probleme normalerweise alles löste, doch war sie sich sicher, dass sie ihm auch ein wenig weiterhelfen konnte, auch wenn sie ihm vielleicht nicht verraten durfte, was Temari hatte. Shikamaru überlegte. Eigentlich nahm er eher selten die Hilfe von anderen an, vor allem wenn es sich dabei um jemanden handelte, mit dem er nicht so vertraut war. Anderseits war Sakura eine Freundin von Temari und bei diesem Problem konnte es vielleicht nicht schaden, wenn er mit einer Frau sprach, die verstand, wie seine Freundin tickte, wobei er glaubte, dass TenTen dort die besser wäre. Da diese aber gerade aber nicht zur Verfügung stand, war Sakura abgesehen von ihren Brüdern, mit denen er auf gar keinen Fall über die Beziehung zu ihrer Schwester reden wollte, die beste Möglichkeit, endlich schlauer zu werden. „Es wird sicherlich nicht schaden!“, erwiderte er schließlich, wobei sie genau hören konnte, wie es ihn fertig machte, nichts zu wissen. Zusammen gingen sie in den Park des Krankenhauses, wo sie sich auf eine Bank setzten und schwiegen. Sakura wollte ihm die Möglichkeit geben zuerst etwas zu sagen und seien Fragen zu stellen. Als es allerdings nicht den Anschein machte, als würde er mit der Sprache rausrücken, erhob sie schließlich das Wort: „Ich kann dir nur helfen, wenn du mir erzählst, was ist. Das ist dir doch klar, oder Shikamaru?!“ Mit ihrem sanften Lächeln versuchte sie ihn zum Reden zu bewegen. „Sie hat mich ohne Erklärung aus ihrem Zimmer geworfen, um mit ihren Brüdern alleine zu reden. Außerdem wollte sie mich nicht küssen. Sie ist meinem Kuss einfach ausgewichen und hat mir auch dafür keine Erklärung geliefert. Da frag ich mich doch, was sie mir verheimlicht. Mir sind bereits die absurdesten Ideen gekommen“, erklärt er ihr, wobei er nicht verbergen konnte, wie genervt er von der gesamten Situation war. Sakura hört ihm bis zum Ende genau zu und nickt, als er fertig war. Sie wusste, worauf er mit seinen Vermutungen hinaus wollte. „Shikamaru du glaubst doch nicht wirklich, dass Temari dich betrügt, oder? Dafür liebt sie dich viel zu sehr und das müsstest du eigentlich wissen!“, empörte sich Sakura, wobei sie ihn entsetzt ansah. „Natürlich glaube ich nicht wirklich, dass sie mich betrügt, aber wie soll ich mir ihr Verhalten sonst erklären?! Warum sollte sie mir das sonst verheimlichen?!“, erwiderte er niedergeschlagen. „Glaub mir sie hat einen guten Grund für ihr Verhalten. Und wenn es soweit ist, wird sie dir alles erklären, du musst ihr nur etwas Zeit geben. Sie hat mit Gaara und Kankuro gesprochen, weil sie ihre Familie sind und sie von ihnen einen Rat braucht. Den Kuss hat sie abgewehrt, weil sie vor deiner Reaktion Angst hat und du kennst sie, sie baut dann eine eiserne Mauer um sich auf! Ich würde dir gerne mehr sagen, aber das darf ich leider nicht. Vertrau mir einfach“, versuchte sie die Situation der Sabakuno zu erklären, zumindest soweit es ihr gestattet war. Shikamaru seufzte, nickte aber, nachdem er darüber nachgedacht hatte. „Vermutlich hast du Recht“, brummte er niedergeschlagen, bevor sich seine Augen ernst auf sie legten. „Es hat also was damit zu tun, weshalb sie hier im Krankenhaus liegt“, stellte er schließlich fest und brachte Sakura zum Schmunzeln. Natürlich hatte er das herausgefunden. Die Rosahaarige nickte. „Darum darf ich dir leider auch nicht mehr verraten. Es tut mir wirklich leid, Shikamaru“, erwiderte sie, wobei sie ihn mitfühlend ansah. Eigentlich hatte Shikamaru noch etwas erwidern wollen, doch dazu blieb ihm keine Zeit. „Da ist ja meine Prinzessin!“, begrüßte Sasuke, der gerade zu ihnen gestoßen war, Sakura, bevor er erst sie und dann ihren runden Bauch küsste. Sakura stieg die Röte ins Gesicht. „Sasuke nicht hier!“, flüsterte sie verlegen. Sasuke grummelte zwar etwas vor sich hin, ließ aber von ihr ab und stand auf. „Gehen wir?“, fragte er sie, wobei er sie auffordern ansah. Sakura lächelte ihn sanft an, stand auf und hakte sich bei ihm ein. Bevor sie zusammen mit ihrem Freund das Krankenhausgelände verließ, warf sie Shikamaru ein aufmunterndes Lächeln zu. Der Nara hatte die beiden die ganze Zeit über beobachtet und musste schließlich schmunzeln, als sie nun so Arm in Arm nach Hause gingen. Es war schön mitanzusehen wie anderes Sasuke war, wenn es um Sakura und ihr ungeborenes ging. Aber das war bei ihm nicht anders, das wusste er genau. Immer wenn es um Temari ging, verhielt er sich ganz anders. Jetzt, wo er Sasuke und Sakura so sah, glaubte er, dass das eine Wirkung der Frauen war. Sie sorgten dafür, dass sie sich für sie Mühe gaben und sich so ein wenig veränderten. Sakura und Sasuke waren schon fast verschwunden, als sich Sakura noch einmal umdrehte. „Du solltest ihr einfach etwas Zeit geben. Wenn sie denkt, dass sie bereit dafür ist, wird sie mit dir reden. Hab Vertrauen und Geduld, Shikamaru!“, rief sie ihm lächelnd zu, bevor sie schließlich verschwand. Shikamaru nickte nur schwach. Hatte er nicht schon lang genug gewartet? Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)