The Darkside von somali77 ================================================================================ Kapitel 61: Papa Bär (Asuma, Kakashi) ------------------------------------- ~ Das satte, klatschende Auftreffen von einem mit voller Wucht ausgeführten Schlag auf nackte Haut war so ein zutiefst befriedigendes Geräusch, so ein zutiefst befriedigendes Gefühl, dass es schier unmöglich war, es bei Einem zu belassen. Wenn man einmal damit angefangen hatte, wollte man es immer wieder tun. Kakashi schickte den nächsten Drehkick mit noch mehr Biss gegen Asumas Kopfgegend, Tritt, Tritt, Schlag, noch ein Drehkick und es klatschte jedes Mal noch lauter-... sein Trainingspartner konnte nur Blocken, was ihn nicht von dem glucksenden, mühsam unterdrückten Lachen abhielt, das durch all die Anstrengung gepresst klang und Kakashi noch mehr aufstachelte. Sie wichen auseinander, keuchendes, konzentriertes Atmen, umkreisten sich in kurzer Distanz, die bloßen Füße streiften mit dumpfem, flüchtigem Geräusch über Bodenmatten. Kaum zu sehen, wenn man seine Bewegungen nicht gut kannte, war das leichte Zucken in Kakashis Hüfte, eine seltsame, nur Sekunden andauernde Steifheit im unteren Rücken und die unnötige Aggression, mit der er angriff- genau das war es, was Asuma aus dem Takt brachte und es ihm unmöglich machte, die Sache ernst genug zu nehmen. Er wischte sich blinzelnd mit dem Unterarm Schweiß von der braungebrannten Stirn, sein fester Bauch zuckte vor Belustigung unter dem Shirt. Kakashi stieß sich nach vorn wie ein Blitz, warf ihn aus dem Gleichgewicht, fegte sein Standbein weg- nur die guten Reflexe retteten den Dunkelhaarigen, indem er seinen Arm über Kakashis Rücken warf, den Sturz stoppte und sofort zurück auf die Fußballen kam- die nächsten Sekunden gab es eine verbissene Rangelei darum, wer den besten Griff ansetzen konnte und als erstes sein Gleichgewicht wiederfand. Kakashi kämpfte Asuma in einen Schwitzkasten, beide Männer taumelten zur Wand des Dojos. Asuma hatte den Oberkörper des Anderen in einem Griff der Knochen knacken konnte, Kakashi versuchte ihm seitlich die Luftröhre zu zerquetschen- natürlich nicht wirklich ernsthaft. Ein paar wütende Versuche in die ein oder andere Richtung zu rucken oder zu zerren endeten damit, dass der jeweils Andere mit äußerster Kraft dagegen hielt und niemand wirklich weiterkam. Beide keuchten, keiner war bereit dem Gegner auch nur einen Zentimeter nachzugeben. Schließlich war das Ende der Sprachlosigkeit erreicht. „Gibst du auf?“, kam es erstickt von Asuma, dessen hochgerutschtes Shirt leider die Hälfte seines Gesichts verdeckte. „Träum weiter“, Kakashi hatte die Oberhand und hörbar mehr Sauerstoff, was seiner Stimme mehr Nachdruck gab und einen grollenden Unterton, der nur davon getrübt wurde, dass sein Becken wieder eindeutig und sehr unpassend zuckte, was Asuma zum Auflachen und den Silberhaarigen zum verbissenen Angriff brachte: Nur ein paar Momente später knallte es, Asuma lag auf dem Rücken, sein zerzauster Kopf knallrot vor Atemnot und Belustigung, zwei Reihen weißer Zähne im offenen Grinsen, ein muskulöser Arm seltsam abgewinkelt, der massige, breite Oberkörper eingequetscht zwischen der holzgetäfelten Wand und einem vollkommen unentspannten, zähnefletschenden Kakashi: „Sag, dass du aufgibst!“ "Nein!" Asuma kicherte unterdrückt, ein winziges, helles Geräusch aus dem Schnaufen des Kampfgetümmels und der Masse seines Körpers, das Kakashis Angriffslust etwas dämpfte, jetzt wo er keine Bedrohung mehr darstellte. Der Dunkelhaarige versuchte die Beine zu heben um eine Art Hebelgriff anzusetzen, aber es wirkte eher halbherzig. Kakashi verstärkte seinen Druck und die Lautstärke: „Sag, dass du aufgibst!“, forderte er. „Nein!“, hielt Asuma dagegen. Ihre Blicke trafen sich. Schnaufend warf sich Kakashi schwere, verschwitzte Haarsträhnen aus der Stirn. „Sag es...!“, drohte er kehlig, „Sonst...!“, er kämpfte eine Hand frei und wackelte vielsagend mit den Fingern. Der Dunkelhaarige biss sofort die Zähne zusammen, versuchte sich durch heftiges Winden aus seiner Lage zu befreien. "Neinneinnein-...!" „Ich hab dich gewarnt!“ Kakashis langen Finger griffen in die unteren Rippen, krümmten sich in rascher Folge in viel zu empfindliche Stellen. Asumas ganzer Körper zuckte, er brüllte auf, seine Beine stießen unkontrolliert ins Leere und er gab Geräusche von sich, die in kurzer Zeit mehr an ein überdimensioniertes Meerschweinchen erinnerten, als an einen gefährlichen Kämpfer. „Hör auf!“, heulte er, „Ahh! Gnade! Gnade!“ „Sag, dass du aufgibst!“, bellte Kakashi stur. Asuma biss die Zähne zusammen, keuchte heftig, ließ den Kopf zurück fallen. Dunkle, warme Augen funkelten aufwärts. „... niemals!“, zischte er, holte Luft-... Und Kakashi griff zu, mit dem Erfolg, dass sein Opfer mit sämtlichen Gliedmaßen zuckend um sich schlug, als voller Brust schrie, vor Lachen kaum noch zum Luftholen kam: „Ahh! Okay! Okay, ich gebe auf... ich gebe auf..!“ Kakashi sah ihm prüfend ins Gesicht, hob eine Augenbraue, stoppte-... „-... Nicht“, presste Asuma hervor und sein volles, dröhnendes Lachen, als Kakashi ihn erneut attackierte, schallte durchs ganze Dojo. „Was macht ihr denn hier?“, von all dem Lärm angelockt stand Kurenai plötzlich in der Tür. Sie trug ein rotes Sommerkleid, ihre unregelmäßigen schwarzen Locken fielen weich um die Schultern, die dunklen, rötlichbraunen Augen wirkten besonnen und ernsthaft. Wie immer trug sie nur diesen Hauch Makeup: etwas Wimperntusche und Lippenstift in perfektem, dunklem Rot. Sie schaffte es, den absolut grellsten Rotton zu tragen, der noch eindeutig ladylike war und nicht ins niveaulose abglitt. Kakashi konnte sie dafür nur bewundern. Für eine Frau sah sie wirklich gut aus... sogar der Babybauch passte irgendwie zu ihr. Asuma wischte sich Lachtränen aus den Augen und rieb seine große Hand über den kurzgeschnittenen Bart. „Hallo, Schatz“, gab er völlig erledigt von sich, „Was macht... äh, das Essen?“ „Ich wollte gerade den Tisch decken.", bemerkte sie, "Und ich hoffe, dass ihr euch derweil nicht gegenseitig umbringt, sonst könnte ich mir die Zeit sparen... soll das nicht Training sein? Wie alt seid ihr, vierzehn?“ Asuma gluckste, kam auf wackelige Beine und grinste von einem Ohr zum Anderen. „Ah, das ist Training, weißt du-... geheime, vergessene Kampftechniken von den Urvölkern der Fidji- Inseln...“ Sie rollte schmunzelnd die Augen: „Ihr Männer bleibt Kinder, egal wie alt ihr seid... kannst du den Grill dann anwerfen, Asuma?“ „Ah, ja, Schatz“ „Bleibt Kakashi zum Essen?“ Die beiden Männer wechselten einen Blick, Kakashi erhob sich ebenfalls. „Ja, bleib doch ein Bisschen“, Asuma gab ihm einen freundschaftlichen Klaps auf die Schulter, „Ist schon lange her... du wirst mich das ganze Bier doch nicht allein trinken lassen?“ „Na gut... ich-... kann ich aber vorher nochmal euer Bad benutzen?“ Asuma lachte wieder, „Na klar, den Hausflur runter, die letzte Tür links“ „Danke“ „Hast du Sackratten oder so?“ „Du willst es nicht wissen!“ Mit der Hand durch sein dunkles, verschwitztes Haar fahrend grinste Asuma, als er ihm nachsah und dabei zu Kurenai hinüber ging. Er fasste seine Freundin sanft um die Hüfte und drückte ihr einen weichen Kuss auf die Lippen. „Ich hab Tzaziki gemacht“, informierte sie. „Mmmmh“, seufzte er glücklich. „Nicht mehr mit zwölf Knoblauchzehen wie letztes Mal. Du wirst sehen, das Rezept funktioniert auch ohne dass man seine Verdauungsorgane wegätzt.“ „Mmmmh, man kann nie genug Knoblauch haben...“ Sie streichelte ihm die bärtige Wange, „Oh doch, wenn man zwei Wochen später noch die Fenster vom Schlafzimmer offen lassen muss, weil man es sonst zur giftgasverseuchten Zone erklären müsste...“ „Das hält Einbrecher und böse Menschen fern“, er schlang die Arme um sie und drückte ihr weiche Lippen auf ihre Schläfe, „Und Vampire“ Sie lachte leise und schob ihn von sich, „Ich dachte, das ist dein Job? Los jetzt, wir wollen was essen!“ „Mmmh!“ ~ Asuma hantierte frischgeduscht, in kurzen Hosen, Schürze und mit einer fabrikneuen Zange an dem kleinen Kugelgrill, als Kakashi wieder auftauchte. So recht schien es nicht zu funktionieren mit dem Feuer, aber der braungebrannte Mann mit den kräftigen Oberarmen war weit davon entfernt, sich davon irritieren zu lassen. Kurzerhand spritzte er eine satte Dosis Flüssiganzünder über den Haufen Holzkohle, was die Stichflamme geschätzte zwei Meter hoch lodern ließ. Als er Kakashi sah, ging ein Strahlen über sein Gesicht, er hob gut gelaunt die Zange zum Gruß und stützte stolz eine Hand in die Hüfte, um den Blick über seinen Autoritätsbereich schweifen zu lassen. Ein paar saftige Steaks und Spieße auf der einen- Maiskolben und Grillkäse auf der anderen Seite, letzteres natürlich von Kurenai. Bekanntermaßen duldete kein echter Mann Gemüse auf seinem Grill... außer, er hatte eine Freundin. „Na, alles wieder fit im Schritt?“, begrüßte er seinen Freund mit etwas zu breitem Grinsen. „Erinner mich nicht daran“, murrte Kakashi kopfschüttelnd, „Ich hoffe ich hab jetzt für zwanzig Minuten wenigstens Ruhe...“ „Hast du dir was eingefangen?“ „Ah... nein. Ist nicht ansteckend. Hoffe ich zumindest.“ „Da bin ich beruhigt! Hey... das hier muss noch ne Weile brennen bevor wir schöne Glut haben. Gehen wir mit dem Bier hinters Haus?“ „Klar“ Asuma hatte es eilig, die Grillzange loszuwerden, zwei Bier aus dem Kasten zu klauben und an Kurenai vorbei zu schleichen, die immer noch Schüsseln mit Brot und Salaten von der Küche auf die Veranda trug. „Hinterm Haus“ war eigentlich neben dem Haus. Das Liebesnest von Kurenai und ihrem Partner lag zusammen mit dem Dojo in der Neubausiedlung am Hang, die Veranda war seitlich eine Art Balkon von der aus man einen hübschen Blick über weite Teile der Stadt und das Gelände der unteren Nachbarn hatte. Es war außerdem überwuchert mit ganzen Vorhängen von Prachtwicken und anderen Pflanzen, was es wirklich zu einem hübschen, etwas verborgenen Fleckchen machte. Abends konnte man von hier aus mit Sicherheit schön die Sterne beobachten. Asuma öffnete beide Flaschen routiniert und zu leichtem Ploppen mit dem Öffner an seinem Schlüsselbund, reichte seinem Gast eine davon und stieß mit ihm an, bevor er sie an den Mund setzte. Beide Männer tranken schweigend, Asuma setzte das Bier auf dem Rand der Betonumgrenzung ab, bevor er eine verdächtige Packung aus seiner Hosentasche fingerte, flugs eine dicke West zwischen die Lippen schob, sie mit seinem Feuerzeug ansteckte, mit geschlossenen Augen einen tiefen, erleichterten Zug nahm und den Rauch genüsslich durch die Nase wieder ausströmen ließ. „Oh Mann... das hab ich gebraucht“, seufzte er. Kakashi beäugte ihn von der Seite her, stützte einen Arm auf dem Rand der Umgrenzung, vor den Hängekästen mit blutrotem Klatschmohn. „Sie denkt, ich hab aufgehört... und das werd ich auch fast müssen, ich meine, wenn der kleine Zwerg erstmal da ist...“, Asuma lächelte wehmütig, „aber weißt ja, die Sucht...“ Er sog so heftig an seinem Glimmstängel, dass seine Wangen sich einhöhlten, ließ den Tabak ein, zwei Sekunden lang seine Wirkung tun und atmete spürbar entspannter aus. „Ich sag´s dir“, bemerkte er gut gelaunt, „Das hier, das ist einfach das Beste was dir passieren kann“, er schüttelte leicht den Kopf, während er den Blick in tiefer Zufriedenheit über die Stadt schweifen ließ, „Tut mir leid, für die lange Sendepause, aber... wir waren ziemlich beschäftigt. Kinderzimmer streichen... Schwangerschaftsgymnastik, der ganze Kram... Außerdem, phew... seit sie schwanger ist? Alle erzählen immer, dass die Frauen launisch werden, aber das ist halb so schlimm. Hey, ich weiß, dass ich mieser drauf wäre, mit so einem kleinen Zwerg in mir drin. Aber der absolute Hammer ist, wie die Hormone auf einmal brodeln... Mann! Ich meine, sie war vorher schon sexy, aber in letzter Zeit..? Ohh, Mama! Ich sag dir was, wenn´s nach mir geht will ich noch mehr Kinder“, glücklich strahlend zog er an der Zigarette, blinzelte Richtung Sonne. „Du findest auch noch deine bessere Hälfte, Mann! Ich weiß es einfach!“ In einem plötzlichen Ausbruch von Zuneigung wandte er sich zu Kakashi und klatschte ihm herzhaft seine breite Hand auf die Schulter. Das ironische Lächeln des Silberhaarigen erreichte seine Augen nicht. „Doch!“, bekräftigte sein Freund, „Lass einfach mal ein bisschen locker! Nicht immer so den Kontrollfreak raushängen lassen!“ Kakashi schnaubte kopfschüttelnd und diesmal wirklich belustigt. „Du hältst mich für einen Kontrollfreak?“ „Wirst sehen“, Asuma nahm einen tiefen Schluck von seinem Bier und klemmte die Kippe dann mit höchst zufriedenem Gesichtsausdruck wieder in den Mundwinkel, bevor er sich aufrichtete und den Rücken streckte, „Wie geht dieser Song? „Sooner or later, this happens to everyone“!“ „Der Song heißt „Love comes quickly“, und das... weckt grade echt nicht die besten Assoziationen.“ „Haha! Du bist einfach zu pervers, Mann! Du musst nur jemanden finden, der noch perverser ist als du und alles ist wunderbar! Glaub´s mir!“ Kakashi grinste nachdenklich. Dann versteinerte sich seine Miene. „Hör zu, gestern im Club“, begann er, „Hab ich jemanden gesehen. Nur ganz kurz. Ich dachte erst, ich würde es mir nur einbilden, weil jemand vorher gemault hat, dass Leute, für die man mal sowas wie ein Vorbild war nicht in die gleichen Clubs gehen dürften, aber...“ „Mh?“ „... es war Sasuke.“ Kakashis Gesichtsausdruck wurde merkwürdig ernsthaft, er richtete seinen Blick hinunter in ferne Straßen. „Sasuke Uchiha.“ Asuma runzelte seine Stirn, hielt noch einen Moment inne, bevor er den nächsten Schluck Bier trank. „Sollte man den kennen?“ „Das war mein erster, verdammter Fall in einer Aneinanderreihung pädagogischer Katastrophen...“, Kakashi verschränkte die Arme auf der Brüstung, „Tze. Ich dachte damals wirklich, es bräuchte vielleicht nur irgendwas-... dummes, kleines wie ein verdammtes... Bezugsgespräch, damit er die Kurve kriegt. Ich hab dir davon erzählt, weißt du noch? Ungeklärter Mordfall in der Familie, Eltern tot, beide Söhne kommen ins Kinderheim. Der Ältere dreht nach ein paar Monaten völlig durch, schlachtet da die gesamte Belegschaft ab und verschwindet dann erstmal ohne eine Spur, der Kleinere kam zu uns.“ „Mh“ „Augen wie jemand, der schon dreißig Jahre gelebt hat, so ein kleiner, hübscher, schwarzhaariger... völlig verstörter Junge, hat die erste Zeit kaum gesprochen. Später sah´s zwischendurch sogar mal ganz gut aus... man hatte den Eindruck er kommt mehr aus sich raus, macht mehr mit, zeigt auch mal wieder Gefühle... dann hatte er diesen wahnsinnigen Krach mit dem anderen Kerl, Naruto... du hast ihn bestimmt mal gesehen, der Blonde mit den Narben im Gesicht? Auch so ein kleiner Psychopath, aber nett eigentlich-... jedenfalls... wir haben ihn bewusstlos in einer Blutlache unten am Überlaufbecken gefunden... Schädelbasisbruch, mehrere Rippen drin, der andere muss ihn mit dem Kopf so lang auf den Beton geknallt haben, bis er aufgehört hat sich zu bewegen...“ Asuma zog kopfschüttelnd an seiner Zigarette. „Scheiße, Mann...“ „Ja, naja... Sasuke Uchiha war über alle Berge, selbst mit Polizeiunterstützung haben wir ihn nicht wieder gefunden. Später kam raus, dass er tatsächlich von einem der Drogenbosse abgeworben worden ist. Orochimaru, klingelt da was?“ Asuma runzelte die Stirn und schien nachzudenken. „Sein Bruder war Itachi Uchiha. Der Heroin verteilt hat? Weißt du nicht mehr?“ „Scheiße, jetzt wo du´s sagst“, Asumas Augen weiteten sich, „Itachi... Scheiße, der war doch in dieser Sekte-... nein, das war mehr wie ein Syndikat... Akatsuki!“ „Richtig, Akatsuki. Gegen die es damals nur eine verdammte, halbherzige Aktion gab. Wir beide wissen, mit wessen Unterstützung. Und mit wessen-... toller Idee, nach dem ersten Schlag aufzuhören.“ „Jiraya...“, nickte Asuma, „Und... Danzou.“ „Danzou Shimura war da noch Polizeichef und wollte das Hauptquartier zerstört haben. Das war ihm schon immer ein Dorn im Auge gewesen... er hatte schon seine kleine, spezielle Spezialeinheit wie wir beide wissen, aber er hätte allein keine Chance gehabt. Da kam ihm dieser Putsch von Jiraya und seinen Prostituierten gerade recht“ „Shit-...! Ging es damals nicht um den Terroristen-... diesen Bombenleger, wie hieß er noch gleich-... so ein junger Kerl?“ Kakashi nickte, „Dem wurde ein Deal vorgeschlagen, Rückendeckung durch Sondereinsatzkommando und sauberes Vorstrafenregister, gegen Maulwurf spielen und Unterstützung bei der Aktion-... blöderweise ging einiges schief, erstens wurde ausgerechnet Itachi Uchiha auf ihn losgelassen- zweitens hat der gute Danzou nie beabsichtigt ihn wirklich rauszuhauen, er ist nur deshalb nicht draufgegangen, weil Jiraya ihn unter seine Fittiche genommen hat-...“ „Jetzt fällt´s mir alles wieder ein... das war kurz bevor-...“ Kakashis Miene wurde kalt und bitter. „War eine kurze Genugtuung, dass Danzou trotz des Erfolgs zurückgetreten und von der Bildfläche verschwunden ist. Und, zugegeben, bis jetzt hat man auch nicht mehr viel von ihm gehört. Aber komischer Zufall, dass plötzlich Drogendealer in der ganzen Stadt sterben wie Fliegen. Komischer Zufall, dass sich Sasuke Uchiha auf einmal aus seiner Höhle traut und offen und ohne Rückendeckung durchs Nachtleben marschiert, als wäre es sein Revier-... und weißt du, was heute morgen im Briefkasten war?“ Er zog einen Flyer aus der Hosentasche, entknitterte ihn und schob ihn zu Asuma hinüber. Der nahm ihn zwischen seine Finger und beäugte die Aufschrift. „Wahlwerbung?“, meinte er stirnrunzelnd, „„Für eine sichere Stadt“... Danzou?! Will in die Politik?!“ „Offensichtlich“, knurrte Kakashi, „Anscheinend interessiert niemanden – sein – Vorstrafenregister... und vielleicht hat er seine Vorliebe für einen -gewissen- Familienstamm nicht verloren-... weißt du noch, diese ganzen Werbegeschenk- Kugelschreiber von Uchiha- Pharmazeutics in seinem Büro?“ Asuma zog eine ungläubige Miene. „Komm schon, meinst du nicht das ist alles etwas weit hergeholt?“ „Ich halte es für möglich, dass er es irgendwie geschafft hat, Sasuke zu manipulieren, dass der für ihn die Drecksarbeit macht! In so was ist er ganz groß, wie wir wissen!“ Asuma schüttelte seinen Kopf und zuckte die Schultern, „Ich halte es für möglich, dass der kleine Uchiha ganz von selbst durchgedreht ist... da scheint doch irgendwas in der Genetik kaputt zu sein... ich meine, erst die Eltern, dann das komplette Kinderheim? Ihr könnt froh sein, dass der Kleine sich bei euch anscheinend auf eine Person beschränkt hat, die diesen Uchiha- Wahnsinn irgendwie absorbieren konnte...“ „Jedenfalls“, bestimmte Kakashi grimmig, nahm den Werbezettel wieder an sich und stopfte ihn zurück in die Tasche, „Dieser Wichser kommt auf keinen öffentlichen Posten und erst recht nicht an Stellen wo er irgendwas zu bestimmen hat. Nur über meine Leiche. Dafür werde ich sorgen.“ „Kakashi“, Asuma senkte seine Stimme, „Um Himmels Willen, pass auf was du sagst! Ich versteh dich ja, aber-... das ist keine Option! Der Kerl ist mindestens siebzig, lange macht der es sowieso nicht mehr!“ „Der Kerl“, zischte Kakashi plötzlich spürbar bissig, „Ist schuld daran, dass ich ein so ein Wrack bin! Vielleicht nicht allein schuld, aber er war definitiv der nachhaltige, ausschlaggebende Faktor! Und er hat nie seine Rechnung dafür bekommen!“ „Hör zu... was mit dir passiert ist, war schlimm. Erst das mit Obito und Rin-... und dann noch dieser ganze Mist mit Danzou! Ich hätte mehr für dich da sein sollen-... du hättest vielleicht doch nochmal einen zweiten Anlauf mit nem anderen Psychologen versuchen sollen... keine Ahnung. Jedenfalls-... das war die Vergangenheit. Wir sind jetzt anders. Leute umzubringen ist keine Lösung! Und das sage ich als Ex- ANBU, das will schon was heißen.“, er neigte den Kopf in Richtung Veranda, „Ich meine, schau dich um“, flüsterte er, „Auf uns wartet was besseres! Meine Freundin ist schwanger... wir wollen heiraten... das Leben fängt endlich an!“ Kakashi schnaubte freudlos, sein Blick ging in weite Ferne. „Das Leben“, knurrte er, „Ist das, was passiert, während man versucht sich von Flashbacks abzulenken...“ Kurenais Stimme drang von der Veranda her und Asuma drückte eilig seinen Zigarettenstummel zwischen den Mohnblumen aus. „Ja, Schatz!“, rief er. Er warf Kakashi einen schmerzvollen Blick zu und klopfte ihm noch einmal die Hand auf die Schulter, „Jetzt komm schon.“, raunte er, „Reiß dich zusammen und denk an was anderes. Du sagst doch selbst immer, Rache bringt keinem was.“ Kakashi trank mit finsterem Blick ins Nichts seinen letzten Schluck Bier. ~ Es war eine stillschweigende, unausgesprochene Selbstverständlichkeit, düstere Themen abzuschütteln und sich wieder dem geruhsamen Alltag zuzuwenden, sobald sie nicht mehr unter sich waren. Asuma schlenderte- breit und unschuldig in Kurenais Richtung lächelnd, die einen misstrauischen Blick zu ihm schickte- auf den inzwischen auf Betriebstemperatur gebrachten Grill zu, nahm die Zange wieder an sich und begann dann genussvoll und konzentriert, dicke Fleischscheiben auf den Rost zu packen. Es zischte, die ersten unverwechselbaren Aromen von Grillkohle und brutzelnden Steaks hoben sich in die sonnige Luft der Veranda. „Ah, Kakashi“, rief er herüber, „Du kannst übrigens dieses eine Buch wiederhaben, was du mir mal ausgeliehen hast. Ich fand´s scheiße!“ „Was?!“, der Silberhaarige nahm am Tisch platz, nickte dankbar als Kurenai anbot, ihm Salat auf den Teller zu geben, „Icha Icha Paradise? Das ist genial!“ Asuma rümpfte kopfschüttelnd die Nase. „Also ich fand es super.“, Kurenai lächelte, während sie sich Limonade ins Glas goß, „Wie sie sich am Anfang so überhaupt nicht leiden können, und dann-...“ Kakashi sah überrascht auf: „Ja, oder? Ein paar Mal bringen sie sich vor lauter Hitzköpfigkeit fast um, dabei...“ „... ist doch vom ersten Moment an klar, dass sie total aufeinander stehen!“, ergänzte Kurenai. Unter ihrem perfekt roten Lippenstift schimmerten weiße Zähne. „Wie sie es beide einfach nicht zugeben können, obwohl jeder außer ihnen -weiß-, dass sie vom Schicksal füreinander bestimmt sind!“ „Ja, genau!“, platzte Kakashi heraus, „Und diese eine, schreckliche Stelle, wo man erst denkt er ist tot, dabei-...“ „Gott, ich hab so geweint! Das passiert mir sonst nie!“ „Kurenai“, Kakashi lehnte sich tief beeindruckt weiter vor, „Ich hab dich total falsch eingeschätzt! Du bist super... Ich könnte dich küssen! Und das ist echt lange her, dass ich das mal zu einem Mädchen gesagt habe.“ „Ah...“, Kurenai strahlte und lehnte sich halb im Spaß ebenfalls ein wenig mehr über den Tisch, „Weißt du, ich hab eine Schwäche für empfindsame Männer...“, schmeichelte sie mit augenzwinkernd laszivem Unterton, „Und irgendwie bist du heute so ungewohnt sexy...“ Asuma hob den Blick skeptisch von seinem Grill zu den Beiden herüber. „Äh, hallo?“, rief er, „Kommt nicht auf dumme Ideen, ihr zwei!“ ~ Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)