The Darkside von somali77 ================================================================================ Kapitel 27: Art is a Bang ------------------------- ~ Vor dem Eingang des Bordells war um diese Tageszeit nicht viel los. Ganz verwaist war er trotzdem nicht und Sakura erstarrte in ihrer Bewegung als sie den Blick hob und die Person entdeckte, die dort am Treppengeländer stand und die Morgensonne genoss. Eine große, schlanke Gestalt. Natürlich blond- der Farbton der glatten, langen Haare war etwas dunkler als bei Ino, mehr gold als platin- mit beneidenswert langen Beinen, die durch den seitlichen Schlitz im schwarzen Glitzerkleid voll zur Geltung kamen. All das dramatische Make-Up, die Smokey Eyes und der ins violett gehende Lippenstift lenkten fast davon ab, dass es nichts an Oberweite zu sehen gab. Sakura wich zurück, auf die Begegnung war sie nicht scharf gewesen. Allerdings musste sie irgendwie an der Tür vorbei, wenn sie drinnen nachsehen wollte- und da war sie schon entdeckt. „Da bist du ja wieder, hn“, die Gestalt musterte sie abschätzend, verlagerte lässig das Gewicht auf das andere Bein. „Du bist anhänglicher als eine Filzlaus, hat dir das schonmal jemand gesagt?“ Sakura warf einen sehnsüchtigen Blick zum Eingang mit dem roten Samtvorhang. Dann lenkte sie die Augen wieder auf den Wächter davor, der eindeutig im Weg war. Sie biss sich auf die Unterlippe. „Komm schon“, versuchte sie, „Ich will nur kurz Karin was fragen... das geht ganz schnell!“ „Ah-ahn. Vergiss es, Schätzchen. Du kommst hier nicht mehr rein“ Die hellen Augen der anderen Person taxierten sie abschätzend. „So lange du hier nicht arbeitest, hast du hier nichts zu suchen- der Chef ist im Urlaub, Bewerbungsgespräche gibt’s erst wieder nächsten Monat. Und wenn du mich fragst, könntest du die Zeit besser nutzen als hier herumzuhängen und Kunden zu vergraulen. Zum Beispiel mal ein paar Runden auf den Stepper, hn“, eine Augenbraue wurde gehoben, der Kopf schief gelegt, „Bisschen was gegen die Zellulitis am Hintern tun?“ „Alter-...“, Sakura schnappte empört nach Luft und rang um Beherrschung. „Ich hab keine Zellulitis!“, fauchte sie, „Tu bloß nicht so als wär das hier dein Laden! Du bist nur die Quotenschwuchtel, Deidara!“ „Vorsicht, Schätzchen“, Seine Augen wurden sehr schmal, die Lippen zogen sich zu dünnen Linien zusammen, „Erstens, das nennt man Travestie und es ist eine Kunstform! Zweitens- ich mach das hier nur als Nebenjob-... hast du eine Ahnung wie viel Geld man für ein scheiß Studium braucht? Und drittens“, er richtete sich auf und trotz seiner schmalen Schultern war er leicht beunruhigend, wenn er den Kopf neigte und seinen Blick hart und kühl werden ließ, „Warum rede ich wieder mit dir? Wenn Mister Wichtig sich lieber professionell bedienen lässt, anstatt sich von Ischen wie dir einen Tripper zu holen, kann ihm das ehrlich gesagt keiner übel nehmen!“ Sakura klappte den Mund auf-... sie setzte zu einer wütenden Antwort an, als ihr die Bedeutung der Worte noch einmal durch den Kopf ging. Der Mund klappte wieder zu, sie runzelte die Stirn, hob den Blick: „War er-... war er hier? Weißt du etwa was?“ „Oh mann“, Deidara rollte die Augen und wandte sich ab, „Was hab ich getan...“ „Komm schon, ich will doch nur wissen ob er hier war! Dann geh ich und lass dich in Ruhe!“ Er schnaubte. „Dir ist hoffentlich klar, dass wir Kunden vollkommene Diskretion bieten, hn?“, mit dramatischem Seufzen begutachtete Deidara seine Fingernägel, „Von mir wirst du ganz sicher nicht erfahren, dass er letzte Nacht hier aufgeschlagen ist wie ein verlorenes Hündchen, zitternd vor Kälte und... Zuwendungsbedürfnis...“ Sakura schluckte hart. „Deidara“, sagte sie langsam, „Du lässt mich sofort... da vorbei. Ich muss-...“ „Du -musst- jetzt leider verschwinden“, bestimmte er, seinen Blick kühl und funkelnd in ihre Augen gerichtet, „Und zwar sofort. Sonst muss ich dir so einen Tritt in den Hintern geben, dass du bis aufs Bahnhofsklo fliegst, wo du hingehörst. Das hier ist nicht dein Revier, Schätzchen.“ Sie starrte ihn an. Die Tür war so nah. Die Aussicht -ihn- zu sehen-... selbst wenn es nur kurz war-... bevor sie länger darüber nachdenken konnte, war sie schon losgespurtet. Die Treppen hinauf, todesmutig an Deidara vorbei, ein Hechtsprung zum Vorhang-... wie in Zeitlupe nahm sie wahr wie er den Mund aufriss um zu rufen, wie ein Ruck durch seinen geschmeidigen Körper ging und er den Arm nach vorn streckte um sie zu packen und zurück zu reißen-... sie wich aus, drehte den Kopf über die Schulter nach hinten-... Und kollidierte in voller Wucht mit einem harten Körper, der in genau diesem Augenblick durch den Vorhang hinaus wollte-... im ersten Moment sah sie nichts, quietschte auf, wurde von starken Händen gepackt, die sie zurück schoben-... und erkannte dann den Schraubstockgriff sofort wieder. Tränen schossen ihr in die Augen als sie aufsah. „Sasuke“, schluchzte sie. ~ Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)