The Darkside von somali77 ================================================================================ Kapitel 19: Berührung --------------------- ~ Zittrig. So fühlte Sasuke sich, zittrig und wie ausgehungert als Naruto die schalldichte Tür im Gang hinter den Clubräumen aufschloss. Mit leisem Quietschen schwang sie in den Angeln. Naruto schob sich mit der Schulter dagegen, drückte sie weit genug auf, um den Durchgang frei zu machen. Er sah seinen Begleiter abwartend an. Sasuke achtete darauf, dass nicht einmal ihre Kleidung sich zufällig streifte. Und trotzdem konnte er wieder eine Ahnung der Wärme spüren die vom Anderen ausstrahlte. In dem Moment in dem er an ihm vorbei ging umflutete sie seinen Arm, berührte ihn am Bogen des Unterkiefers. Er fühlte sich selbst dabei so unterkühlt, dass er schauderte. Mit lautlosen, weichen Tritten ging er vor bis zur Mitte des Zimmers. Dann wandte er den Kopf zur Seite und sah sich um. Hinter ihm ließ Naruto die schwere Metalltür ins Schloss fallen und der letzte, weiche Pulsschlag der Bässe riss ab. Mit einem Mal war es unheimlich still. Auf einer alten Kommode in der Ecke des Raumes flackerte ein kleines Licht. Künstlich, aber warm und golden, wie eine kleine Flamme. Es zog lebendige Schatten über rohe Betonwände, gab den strengen Linien in dem Raum eine weichere Note. Der Boden war ebenfalls nackter Beton. Dafür stand direkt vor ihnen, gegenüber der Tür ein riesiges, hölzernes X, bezogen mit schwarzem Leder und bestückt mit schimmernden Ketten und Schnallen. Es war einschüchternd, schien den ganzen Raum zu überstrahlen und erinnerte an die Dinger an Kibas Bett. Und das wiederum erinnerte an Hinata- ein Gedanke, den Sasuke im Moment auf keinen Fall haben wollte. Lieber ließ er seinen Blick weiter schweifen, auch wenn es nicht viel zu sehen gab. Sein Gesicht hielt die übliche, starre Miene. Er fühlte sich nicht gut in Form-... nein, ehrlich gesagt rutschte er immer tiefer in einen beunruhigenden Ausnahmezustand. Aber je mehr er innerlich aus der Bahn geriet, desdo beruhigender war es, die äußerste Eisschicht zu erneuern. Wenigstens die musste bleiben. Sein finsterer Blick aus schwarzen Augen suchte nach seinem Begleiter, drang feindselig in Narutos Augen. „Worauf wartest du?“, vom bedrohlichen Klang seiner Stimme war er angenehm überrascht. Keine Spur von Zittern und Unsicherheit, und das, obwohl er sein Zwerchfell vibrieren spürte und alles unterhalb seines Brustkorbs kalt und verkümmert schien. „Willst du nicht zeigen was du alles kannst?“ Naruto sah ihn an. Sein tiefer Blick war so glühend und intensiv, dass Sasuke nach kurzer Zeit schluckte und kurz davor war, einen Schritt zurück zu weichen. „Komm hier her“, meinte der Blonde in versöhnlichem Ton und hob auffordernd die Hand, ging zu dem schwarzen Posten hinüber. „Wenn du nichts dagegen hast, nehmen wir das Andreaskreuz. Das ist-...“ „Ich -weiß- was das ist“, schnappte Sasuke gereizt. Narutos Grinsen war überrascht und belustigt, aber mehr fasziniert als alles andere. Und Sasuke spürte hilflose Wut bei der Art, wie das Kräfteverhältnis zu Gunsten des Blonden zu kippen schien. Er warf einen kurzen Seitenblick auf die schimmernden Schnallen und kalte Angst verknotete seine Eingeweide. "Schon okay", versicherte Naruto leise und nickte, "Wir nehmen das wenn du möchtest. Ich werde dich nicht fesseln. Du bist frei und du bleibst frei. Außerdem-...“, er kratzte sich verlegen in der Frisur, kurzes Lächeln erhellte sein Gesicht, „Ich kann niemanden in Fesseln legen, wenn wir keine-... du weißt schon-... Verbindung haben... Das bringt nichts.“ Sasukes Blick verlor einiges an Angriffslust. Keine Verbindung..? „Uhm, du darfst jetzt dein Oberteil ausziehen“, schlug Naruto verlegen vor, „Wenn du möchtest. Wenn du schüchtern bist, lass es an. Aber schöner wär´s, wenn du-...“ Sasuke zog mit energischer Bewegung seine Jacke, sein Shirt von sich, um beides mit großer Überzeugung neben sich auf den Boden zu schleudern. Sein Selbstbewusstsein hing nicht von ein paar dummen Stofffetzen ab. Im Gegenteil, er war stolz auf seine Kraft, auf seinen Körper- und Luft um die Haut zu spüren, nach einem Kampf mit Naruto, fühlte sich gut an... Nass vom Regen war das Zeug außerdem. Er schüttelte kurz den Kopf um sein Haar zu lockern, dann richtete er sich zu voller Größe auf. „Und jetzt willst du sehen, ob du mich klein kriegst, wenn ich mich nicht wehre?“, flüsterte er. „Nein“, Naruto ließ die blauen Augen kurz über seine nackte Brust huschen und schluckte etwas, „Ich hab doch gesagt... es geht nicht darum wer stärker ist. Komm hier rüber“ Er streckte den Arm zu einem der oberen Enden des Holzgestells. „Die Schnallen sind für Subs... du nimmst die Schlaufen hier. Reinschlüpfen und festhalten. Sobald dir was zu heftig wird, lässt du einfach los. Okay?“ Sasuke nickte knapp, aber seine Verunsicherung wurde immer größer statt kleiner. „Ansonsten spielen wir mit Zeitlimit. Eine halbe Stunde. Das reicht.“ "Hm." Endlich schaffte es der Dunkelhaarige, näher zu treten. Er zog Schuhe und Socken aus, wagte den ersten Schritt auf die niedrige, schwarze Platte unter dem Foltergerät. Mit der Hand berührte er eine der ledernen Halteschlaufen über ihm. War es nicht Sinn dieses Spiels, Andere zu etwas zu zwingen das sie nicht wollten? „Willst du, dass ich dich „Sir“ nenne?“, fragte er in ironischem Ton und seine Mundwinkel zuckten, „... oder Master?“ „Wenn sich das gut für dich anfühlt?“, Naruto grinste schief. Und dann war da auf einmal die warme Hand direkt auf Sasukes Schulter und unter dem Gefühl zuckte er unwillkürlich zusammen. „Du musst mich nicht anders nennen als sonst auch.“, fuhr Naruto leise fort, „Whoa, du bist total verkrampft“ Sasuke leckte sich über trockene Lippen, konzentriert darauf, sich bei der ungewohnten Berührung nicht am Holzkreuz zu winden. Ein leichtes Zittern ließ sich nicht ganz vermeiden, sonst hielt er eisern still. „Kann dir doch egal sein“, presste er hervor. „Ist es aber nicht... schließlich will ich dich beeindrucken, Dummkopf“, das Grinsen war deutlich hörbar auch wenn man Narutos Gesicht nicht sehen konnte. „Und dafür musst du schon lockerer sein. Ganz locker und weich und geschmeidig~...“ „Idiot!“ Naruto lachte. „Versuch gegen meine Hand zu atmen.“ „Woz-...?“, Sasuke musste das Wort abbrechen um sich den Laut zu verkneifen als Naruto seine Hand knapp über dem Becken in Richtung Bauchnabel drückte. Die Fingerspitzen reichten zu seiner empfindlichenTallie und das war gar nicht gut. Er ließ den Kopf hängen, atmete mühsam beherrscht aus. „Gut“, hauchte Naruto, „Hier dagegen“ Sasuke holte Luft. Der erste Atemzug stockte irgendwo hinter dem Brustbein. Naruto drückte noch etwas, schob die zweite Hand dazu. Weiche Handballen gegen die stahlharten Muskelstränge über dem Becken. Der Dunkelhaarige verlagerte sein Gewicht, schob die Beine breiter um festeren Stand zu finden, spannte die Muskeln von den Oberschenkeln bis zu den Schultern und atmete tief. Anerkennend rieb ihm Naruto den Rücken hinauf, schob eine Hand noch einmal über die Schultern und dann höher, zentral, in den Nacken. Ein glühender Schauder erschütterte Sasuke bei der Berührung. Er krampfte seine Finger um die Halteriemen, hielt die Luft an, schloss die Augen und war wie erstarrt, als Narutos Finger aufwärts in die schwarzen Haare glitten. „-... Nicht“, flüsterte er erstickt. Sofort hielt Naruto inne, ließ die Hand sinken. Beide atmeten durch. „Okay, was willst du ausprobieren?“, erkundigte sich der Blonde, nachdem er einen Schritt zurück getreten war, „Wir haben ein paar Sachen zur Auswahl-... Flogger, Rohrstock, Paddle...“ „Ist mir egal“ „Irgendwas das du gar nicht willst?“ Sasuke drehte leicht den Kopf um einen warnenden Blick über die Schulter zu werfen. „Wenn du mir mit der bloßen Hand auf den Arsch haust, schwör ich dir, ich reiß dir die Kehle raus“ Naruto lachte glucksend. Er zündete in Sichtweite eine dünne Kerze an, die die Zeit angab. Genau eine halbe Stunde würde es dauern, bis sie ganz herunter gebrannt war. Dann hantierte er an einer der Schubladen der Kommode und kam zurück zu ihm. Als Sasuke den kühlen Lederriemen auf dem Schulterblatt spürte, direkt neben Narutos warmer Handfläche auf seiner Haut, griff er die Halteschlaufen fester, drückte sich mehr nach vorn und verschloss Körper und Geist so sicher es irgendwie möglich war. Den Schmerz und alles andere was bevorstand, würde er nehmen wie ein Mann. Seine Finger schlossen sich um die Halteschlaufen, so dass die Knöchel weiß hervortraten. Er biss die Zähne aufeinander, kniff die Augen zusammen und wartete schweigend und reglos auf den ersten Schlag. ~ Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)