Digimon Battle Generation von Alaiya ([Digimon Tamers] Wenn Welten kollidieren) ================================================================================ Episode 22: Das Finale beginnt ------------------------------ Episode 22: Das Finale beginnt Ist es nicht gefährlich? Kinder, die mit Monstern spielen? Wer sagt denn, dass diese Monster die Kinder nicht angreifen? Immerhin haben sie genug Kraft, um diverse Zerstörung anzurichten und damit auch Kinder verletzen. Wieso sind es ausgerechnet meistens Kinder und Jugendliche, die mit diesen Monstern zusammen sind? Und die Regierung tut nichts, um das weiter zu kontrollieren oder unsere Kinder zu beschützen. Müssen denn noch weitere Kinder sterben, damit etwas passiert? - Anonymer Weblogeintrag Rotes Licht erfüllte die Straße und flackernd gingen bereits einige Straßenlaternen an, da es zwischen den Hochhäusern schnell dunkel wurde. Unruhig stand Takato in einer der Straßen in der Nähe des Hibiyakoen. In ihm tobten so viele verschiedene Gefühle, doch er konnte keinem von ihnen folgen, um zu handeln. Er musste warten, bis etwas passierte. Er wollte verhindern, dass weitere Tamer ihre Partner verloren. Er wollte denjenigen, der für all dies verantwortlich war, zur Rechenschaft ziehen. Er wollte, dass dieser ganze Alptraum endlich vorbei war. Doch er wusste, dass wenn sie zu früh eingriffen, dies dafür sorgen würde, dass der selbsternannte Meister der Spiele, sich gar nicht zeigte. Und wenn sie ihn nicht verhafteten, könnte es sein, dass all das weitergehen würde - selbst wenn es mit anderen Tamern war. Das konnten sie nicht riskieren. Allerdings war dies nicht das einzige, das für seine Unruhe verantwortlich war. Denn was ihn genau so beunruhigte, wie der Gedanke daran, dass weitere Digimon sterben und der Veranstalter dieses Turniers entkommen konnten, so war da auch die Unsicherheit darüber, was bei diesem Finale geschehen würde. Denn noch immer war die Unsicherheit darüber, was sie erwarten würde. War es vielleicht wirklich eine Falle? Doch gab es wirklich etwas, das jener Veranstalter gegen sie ausrichten könnte? Selbst wenn er selbst einen Partner hätte und selbst wenn dieser auf das Ultimate-Level digitieren könnte, so wäre es fraglos gegenüber vier anderen Ultimates machtlos. Dennoch erinnerte er sich zu gut an die anderen, seltsamen wilden Digimon, die aufgetaucht waren und schwer zu Besiegen waren. Vielleicht hatte auch damit der Veranstalter etwas zu tun? Die Regierung wollte zumindest kein Risiko mehr eingehen. Sie wollten verhindern, dass es weitere Probleme gab und Takato wusste, dass sie Ryou nicht mehr vertrauten und zumindest jene, die den Digimon gegenüber von Anfang an misstrauisch eingestellt gewesen waren, auch mit Yamaki unzufrieden waren. Er holte seine Karte aus der Ledertasche an seinem Gürtel hervor und sah auf die oberste Karte: Eine rote Karte. Wieso um alles in der Welt hatten sie sie ihm gegeben? Er hatte sie schon seit zwei Wochen, doch was blieb, war die Gewissheit, dass der Algorithmus nicht von Hypnos stammte, sondern von anderen Informatikern. Und er war nie getestet worden. Dennoch erwartete man ausgerechnet von ihm, dass er diese Karte nutzen sollte, wenn es weitere Schwierigkeiten geben sollte. Ein All-Delete Code. Wieso ausgerechnet ihm? Er verfluchte Senator Musayami, auf den alles zurückzugehen schien. Doch er wusste, dass er keine Wahl haben würde, wenn sie wirklich in Bedrängnis geraten würden. „Takato!“, hörte er Guilmons Stimme und sah von seinen Karten auf. „Was...“, begann er, folgte dann aber Guilmons Blick. „Was passiert hier, Takato?“, fragte das Digimon. Es war, als würde sich ein Schatten auf sie zubewegen. Stück für Stück gingen die Straßenlaternen flackernd aus, ganz so, als würde sie jemand einzeln ausschalten. „Aber das...“ Takato sah mit zusammengezogenen Augenbrauen zum Himmel hinauf und wandte sich dann in die Richtung des Parks. Das konnte einfach nicht sein! Auch Takumi, Ai, Makoto und Rin waren nicht unbedingt ruhig, während sie zwischen den anderen Tamern standen, die sich auf einer der großen Rasenflächen am Rande des kleinen Parks versammelt hatten. Die meisten von ihnen hatten ihre Digimon bereits vorher auf das Adult-Level digitieren lassen, da sich keiner so ganz sicher zu sein schien, ob jemand der anderen ihn oder sie sofort angreifen würde. Doch im Moment wartete alle. Ungeduldig. Unsicher. Aber sie warteten. „Was passiert den nun?“, fragte Rin leise an Takumi gewandt, welcher nicht mehr tun konnte, als den Kopf zu schütteln und nicht viel lauter „Ich weiß es nicht“ zu antworten. Da begannen die Laternen im Park, wie auch die Beleuchtung eines nahegelegenen Brunnens an zu flackern und auszugehen. „Was...“, begann Ai leise, während sich ein bedrohlicher Schatten über Impmons Gesicht legte. Nebel begann sich auszubreiten - ein Digital Field. „Ich freue mich, dass ihr alle erschienen seid“, erklang auf einmal eine Stimme aus dem Nebel heraus, so dass es ihnen unmöglich schien zu sagen, eher sie kam. Viele der anderen Tamer, die vorrangig Kinder und Jugendliche zwischen zehn und 16 Jahre zu sein schienen, sahen sich ängstlich und verwirrt um. „Was soll das?“, murmelte Ai wütend. „Er will uns verwirrend“, erwiderte ihr Bruder. „Es sind allerdings, wie ich feststellen muss“, fuhr die Stimme, die offenbar die eines Mannes zu sein schien, fort, „mehr erschienen, als ich eingeladen habe. Denn tatsächlich scheinen drei Digimon mit ihren Tamern hier zu sein, die ich in diesem Turnier nicht mehr akzeptieren werde, da sie uns bereits an die Regierung verraten haben.“ Die umstehenden Tamer wurden noch unruhiger und einige schienen ernsthaft zu überlegen davonzulaufen, während Ai nicht mehr an sich halten konnte. „Zeig dich endlich, du Feigling!“, rief sie in den Nebel hinein. „Ich sehe keinen Anlass dafür“, erwiderte die Stimme kühl. „Denn ich muss leider davon ausgehen, dass ihr eure anderen Freunde der Regierung hierher gebracht habt, richtig?“ Ai erwiderte nichts, doch dafür schöpfte Takumi nun den Mut. „Wir werden nicht zulassen, dass weitere Digimon sterben!“, rief er. Dann wandte er sich den anderen Tamern zu. „Ich bin mir sicher, dass niemand hier riskieren will, dass sein Partner getötet wird! Und wollt ihr wirklich einem anderen Tamer seinen Partner nehmen?“ Er ballte die Hände zu Fäusten und dachte an das Mädchen, dessen Owlmon von Dinohumon getötet worden war. „Ich weiß, dass die meisten von euch schon andere Partner getötet haben...“, fügte er dann etwas leiser als zuvor, aber dennoch gut hörbar, hinzu. „Aber wollt ihr wirklich so weiter machen? Wenn ihr kämpft, werden alle Digimon bis auf eins sterben. Glaubt ihr wirklich, dass es eurer Partner sein wird?“ Einige der umstehenden Tamer tauschten betretene Blicke mit ihren Digimon aus, doch ganz schien niemand bereit, Takumi zuzustimmen. „Was macht es für ein Unterschied?“, rief ein Junge, der - so schätzte Takumi - offenbar sogar noch ein, zwei Jahre jünger war als er selbst. „Was macht es für einen Unterschied, ob unsere Partner hier sterben oder weil wir zu schwach sind?“ „Es ist am Ende doch die Schuld der Regierung“, meinte ein anderes Mädchen, etwa im Alter von Ai und Makoto. „So etwas versteht ihr wahrscheinlich nicht“, fügte ein älterer Junge hinzu. „Natürlich verstehe ich das“, erwiderte Takumi laut. „Ich habe mich deswegen auch zu diesem Turnier angemeldet! Aber ich weiß jetzt, dass das falsch war! Ich will nicht riskieren, dass ich Kotemon verliere und ich will auch nicht irgendeinem anderen Tamer seinen Partner nehmen!“ „Was machst du dann hier?“, fragte ein anderer Junge aus der Menge. „Wir sind da, um euch aufzuhalten“, antwortete Ai. Da konnten sie wieder die Stimme des Veranstalters aus dem Nebel heraus hören. „Das ist ja alles sehr schön und löblich“, meinte er ohne sich zu bemühen den Spott in seiner Stimme zu verbergen. „Doch das wird gar nicht nötig sein. Ich habe mich entschlossen, das ganze zu beschleunigen.“ „Was soll das heißen?“, rief Impmon voller Wut. „Das heißt, dass es kein Finale gibt.“ Die Stimme wirkte süffisant. Nun wurde die Verwirrung zwischen den Tamern noch größer. Überall waren getuschelte Fragen wie „Warum sollten wir dann herkommen?“ und „Sollen wir einfach gehen?“ zu hören, ehe sich der Spielemeister wieder zu Wort meldete. „Ich bedanke mich bei euch allen - nun, fast allen - dass ihr mir soweit geholfen habt, Tamer, und ich muss sagen, dass mir all das sehr leid tut. Doch nun, wo sich diese Idioten von Hypnos unbedingt einmischen müssen ohne auch nur ansatzweise etwas zu verstehen, bleibt mir leider keine andere Wahl...“ Diese Worte ließ er so ausklingen. „Das reicht jetzt!“, schrien Ai und Impmon wie aus einem Mund. „Zeig dich endlich, du Feigling!“ „Ja, es reicht wirklich...“, antwortete ihnen die Stimme. Da knurrte Hanehamon auf einmal auf. „Takumi!“ Es zeigte in den Nebel und als sein Tamer dem Zeig folgte, konnte er dort ein rotes Licht erkennen. Takumi sah sich um. Da waren mehrere Lichter - ganze sechs zählte er - die die Gruppe der Tamer eingekreist hatten. Er griff nach Ais Schulter. „Da!“, rief er und zeigte auf die Lichter. Nun wurden auch die anderen auf sie aufmerksam, doch es war der Amerikaner, der sie begleitete - Steve - der zuerst verstand. „Down! Runter!“, brüllte er. Im selben Moment riss Dinohumon Takumi und Rin mit sich zu Boden, während Ai ihren Bruder mit sich riss und auch Flymon sich so gut es ging bückte. Einige der anderen Tamer und Digimon schienen auch zu reagieren, doch nicht alle verstanden, was vor sich ging. Im nächsten Moment schossen rot glühende Energiestrahlen durch die Luft und trafen vier der Digimon - ein Flare Lizarmon, ein Truieremon, ein Prairiemon und ein Sepikmon - die sich im nächsten Moment zu Datenpartikeln auflösten. Einige Tamer schrien, während Ai zu Takumi und Rin sah. „Habt ihr blaue Karten?“ „Takato hat mir eine gegeben“, sagte Takumi, nachdem er sich etwas aufgerichtet hatte, und nickte und auch Rin holte eine blaue Karte unsicher aus ihrer Tasche hervor. „Ich habe eine von Ruki bekommen“, erwiderte sie. Auch Steve holte eine blaue Karte hervor. „Worauf wartet ihr dann?“, rief Impmon, ehe es von Licht umgeben wurde und im nächsten Moment als Beelzebumon im Burst Mode seine Flügel ausbreitete und auf eins der Lichter zuschoss. Takumi nickte Rin, die etwas unsicher wirkte, zu und nach einem kurzen Zögern nickte auch sie. „Card Slash!“, riefen sie, Takumi und Steve wie aus einem Munde. „Matrix Evolution!“ Licht umgab ihre drei Partner, was einige der nun ohnehin schon verängstigten anderen Tamer zurückschrecken ließ. „Dinohumon - Shinka! Hanehamon!“ „Liamon - Evolution! Loader Liomon!“ Das Licht um die Digimon verblasste und wo vorher Flymon gewesen war, schwebte nun ein normal goldenes Waspmon. Erneut schossen Energiestrahlen aus dem Nebel heraus und die drei Perfect-Digimon stießen sich vom Boden ab, um auf jeweils eins der roten Lichter zuzuspringen. Dennoch konnten sie nicht verhindern, das zwei weitere Digimon - dieses Mal ein Tyrannomon und ein Starmon - in Datenpartikel zerstoben. „Ai!“, rief Takumi und drehte sich zu dem Mädchen um. „Ruf Takato-san und die anderen!“ Das Mädchen schüttelte den Kopf. „Ich habe keinen Empfang. Irgendetwas blockiert die Verbindung.“ „Verdammt...“, flüsterte Takumi und ballte die Hände zu Fäusten. Während er wartete konnte Shoji das Gefühl der Anspannung nicht abschütteln. Er wäre gerne näher an den Park heran gegangen, doch die Gefahr, dass er dadurch Aufmerksamkeit auf sie zog, war zu groß. Doch auch Gazimon schien seine Anspannung zu teilen. Es stellte seine Ohren auf. „Irgendetwas stimmt nicht“, meinte es nachdenklich und lief die Straße hinab um durch eine Gasse klare Sicht auf den Park zu bekommen. In dem Moment hörte Shoji die Stimme Hirokazus. „Ein Digital Field!“, rief er und kam auf Shoji zugerannt, wobei Kenta ihm nicht mit allzu großem Abstand folgte. „Was?“, fragte Shoji verwirrt. „Ein Digital Field“, wiederholte Hirokazu und kam zum Stehen. „Er hat Recht“, rief nun auch Gazimon zu ihm hinüber. „Da ist Nebel! Nebel zwischen den Bäumen! Es kann nur ein Digital Field sein.“ „Ich fürchte, das heißt nichts gutes“, murmelte Kenta, der sie nun auch erreichte. Für einen Moment zögerte Shoji. „Wir müssen Takato und Ruki Bescheid sagen“, meinte er dann. Hirokazu nickte, doch in dem Moment hatte Ruki, die offenbar nicht allzuweit von ihnen entfernt gewesen war, sie schon bemerkt. „Was ist los?“, rief sie und kam auch zu ihnen hinüber. „Ein Digital Field hat sich im Park gebildet“, antwortete Renamon bereits auf die Frage seines Tamers, noch bevor es einer der jungen Männer tun konnte. Das Digimon kam vom Dach eines Hauses heruntergesprungen. „Wir sollten etwas tun.“ Ruki sah zu ihrem Partner und nickte. Noch bevor einer der anderen Tamer etwas sagen konnte, zog sie eine blaue Karte durch ihr Digivice. „Card Slash! Matrix Evolution!“ „Renamon - Shinka! Kyuubimon - Shinka! Taomon!“ Während Taomon über die Straße schwebte, rannte Ruki schon los, die Straße hinab und auf den Park zu. Shoji wandte sich an Hirokazu und Kenta. „Schaut ihr nach Takato und sagt ihm Bescheid. Wir sehen nach, was da los ist“, meinte er zu ihnen und zog dann ebenfalls eine blaue Karte aus seiner Tasche. „Card Slash! Matrix Evolution!“ „Gazimon - Shinka! Sangloupmon - Shinka! Matadrmon!“ Ohne auf eine Antwort der anderen beiden zu warten, liefen auch Shoji und Matadrmon los, wobei auch Shoji nun langsam den Nebel zwischen den Bäumen erkennen und gedämpfte Schreie aus dem Feld heraus hören konnte. Irgendetwas stimmte ganz und gar nicht! Ein Digimon löste sich aus dem grauen Nebel heraus, während es ein offenbar zitterndes Mädchen in seinen Armen hielt. Ruki war stehen geblieben. „Was geht da vor?“, rief sie zu dem Mädchen und ihrem Partner - einem Rinkmon - hinüber. Es war auch das Rinkmon, das ihr antwortete: „Da ist etwas. Etwas schlechtes. Es tötet Digimon. Es will alle Digimon töten.“ Shoji legte Ruki eine Hand auf die Schulter. Sie wandte sich zu ihm mit entschlossenem Blick zu. „Lass uns gehen“, sagte sie leise. Daraufhin sah er auf den Nebel, nickte aber dann und sie liefen gemeinsam in den Nebel hinein. Noch immer konnte Ai nicht sehen, was es war, das sie Angriff. Sie sah immer wieder auf ihr Digivice durch das sie sehen konnte, was auch Beelzebumon sah, doch das Bild schien vollkommen verzerrt. Langsam wurde ihr klar, dass dies kein normales Digital Field war. Sie ging jede Wette ein, dass dieser Meister der Spiele irgendetwas daran verändert hatte. Aber wie? Und wie hatte er diese Dinger - was auch immer es war - die sie angriffen, heraufbeschworen? „Beelzebumon!“, schrie sie in den Nebel hinein. In dem Moment kam eins der roten Lichter näher und wurde von Hanehamon gepackt und auf den Boden geworfen, nicht unweit von ihnen entfernt. Nun sah Ai auch, was es war: Es erinnerte an zwei in die Länge gezogene, dunkle Hexaeder zwischen denen eine rote Energiesphäre war. Es prallte auf dem Boden auf, schwebte aber sofort wieder in die Höhe hinauf und schoss nun einen Energiestrahl auf Hanehamon ab, dem dieses aber auswich, indem es sich flach auf den Boden warf. Mittlerweile herrschte um sie herum Chaos. Einige der anderen Tamer schrien, andere versuchten zu fliehen, wobei ihnen aber ständig von Energiestrahlen der Weg abgeschnitten wurde, so dass sie langsam die Orientierung zu verlieren schienen. Sie konnten Schreie hören, Wimmern und Ai hatte nicht einmal mehr eine Übersicht darüber, wie viele der anderen Digimon schon gefallen waren. Wenn es so weiterging, würden diese seltsamen Dinger alle Digimon, die hier waren früher oder später töten! Vor allem schienen diese seltsamen Waffen oder was auch immer sie waren sich nicht von den drei Perfect-Digimon und Beelzebumon ablenken zu lassen. Stattdessen schien es, als wollten sie sich tatsächlich auf die verschiedenen Adults konzentrieren. Ein weiterer Energiestrahl schoss auf eine Gruppe bestehend aus drei Tamern und ihren Digimon zu und hätte sicherlich eins getroffen, wäre nicht in diesem Moment eine dunkle Stimme erklungen. „Om!“ Ein Schutzschild bildete sich um die kleine Gruppe und die Digimon sahen verwundert auf, als sie Taomon erkannten, das nun vor ihnen stand. „Was ist hier los?“, rief Shoji, der nun zusammen mit Ruki durch den Nebel auf sie zugelaufen kam. „Was war das?“ Er sah in die Richtung, aus der der Energiestrahl abgefeuert worden war. „Der Typ will die Digimon löschen!“, erwiderte Makoto. Weitere Energiestrahlen schossen auf das Schild Taomons. „Ich kümmere mich darum“, knurrte Matadrmon und sprang nun ebenfalls in die Richtung aus der zumindest einer der Energiestrahlen kam. „Thousand Arrow!“ Es warf Schwerter auf das im Nebel rot leuchtende Etwas, das im nächsten Moment erlosch. „Na also!“, seufzte Ai erleichtert. Doch ihre Erleichterung blieb nicht lang, denn auf einmal erschien ein seltsames Hexaeder, wie aus dem Nichts direkt hinter Matadrmon und feuerte eine weitere Attacke in den Rücken des Digimon ab. Zwar reichte es bei Matadrmon nicht, um es ganz zu vernichten, doch fiel das Digimon vornüber zu Boden und verlor einige Daten, ehe es als Gazimon liegen blieb. „Gazimon!“, rief Shoji aus und rannte zu seinem Partner. Ai merkte, wie sie begann zu zittern. Was sollten sie tun? Was konnten sie tun? Zwei weitere der Hexagonen kamen auf sie zugeflogen und fingen nun an Taomons Schild aus nächster Nähe zu befeuern. In der Luft um es herum schwebend, schossen sie unablässig ihre Energiestrahlen auf es ab. „Waspmon!“, rief Rin nun aus und zog eine Karte durch ihr Digivice. „Card Slash! Offense Plug-In W!“ Waspmon kam aus dem Nebel zu ihnen hinübergeflogen und schoss Laserstrahlen aus seinem Stachel auf ihre Gegner ab. Doch wie es zuvor bei Matadrmon der Fall war, schienen sich diese nicht wirklich daran zu stören. Da durchbrachen die Attacken Taomons Schuld und die ersten zwei der Adult-Digimon - Togemon und Kwappamon - wurden getroffen, so dass sie sich im nächsten Moment in rote Datenpartikel auflösten. Das Mädchen, das offenbar der Tamer des Kwappamon gewesen war, begann zu weinenn. „Kwappamon!“, rief es, ohne etwas dagegen tun zu können, dass die Datenpartikel immer weiter von ihr fortschwebten. Das dritte Digimon - Starmon - hatte es geschafft auszuweichen und lag nun Bäuchlings auf dem Boden, während sein Tamer, ein vielleicht zwölfjähriger Junge, mit schützend ausgebreiteten Armen vor ihm Stand, während auch ihm Tränen die Wange hinter liefen. „Ihr bekommt Starmon nicht“, rief er mit zitternden Stimmen den Hexaedern entgegen. „Ihr könnt es mir nicht wegnehmen.“ „Takeo...“, flüsterte das Starmon, während eins der Hexaeder nun um den Jungen herumschwebte. Der Junge folgte dem seltsamen Angreifer mit dem Blick und warf sich dann, nach einem kurzen Zögern, auf den Körper seines Partners. „Pass auf!“, schrie Makoto noch, der wohl als erster Begriff, was nun passieren würde, doch es war zu spät. Noch bevor eins der Perfect-Digimon zu Hilfe kommen konnte, durchbohrte ein roter Energiestrahl die Körper von Tamer und Digimon, was die wenigen verbleibenden Tamer, die Ai sehen konnte nun gänzlich in Panik versetzte. Sie spürte die Wut in sich aufkochen. Wie konnten sie nur so etwas tun? Wie konnte dieser Spielemeister nur so etwas tun? Die Digimon töten... Und auch Menschen... Ein Kind! Ihre Hand zitterte vor Wut. Sie war unfähig sich noch zu bewegen und sie merkte, wie auch Beelzebumon dieselbe Wut spürte. Es kam auf sie zugeflogen, die grünen Augen fest auf ihre Gegner gerichtet. „Ihr verdammte...“, schrie es aus und feuerte auf die drei sich in der Nähe befindenden Hexaeder, die zwar getroffen wurden, aber - so schien es - die Energie der Attacke gänzlich absorbierten. Sie flogen nun auf Beelzebumon zu und umkreisten es. „Gib mir das!“, rief Makoto aus, als er sah, dass seine Schwester nicht reagierte, und riss ihr das Digivice aus der Hand. „Card Slash! Alias!“ Nichts geschah. „Was...“, murmelte Makoto. Beelzebumon versuchte seinen Angreifern zu entkommen, doch wie ein Ring flogen diese weiter um seine Brust herum. „Verdammt“, knurrte es und sah zu den Zwillingen. Doch ehe diese noch etwas tun konnten, feuerten die Hexaeder zeitgleich ihre Attacken auf das Ultimate-Digimon ab, dessen Gestalt daraufhin zu flackern begann, ehe es als Impmon wieder zu Boden fiel. Ais Herz setzte für einen Schlag aus. Dann endlich löste sie sich aus ihrer Starre. „Impmon!“, rief sie aus und lief zu ihrem Partner hinüber, um ihn hochzuheben. „Verdammt...“ Ihr Bruder folgte ihr nicht. „Was geht hier vor?“, hörten sie nun endlich Takatos Stimme. Doch niemand antwortete ihm. In Begleitung von Hirokazu und Kenta und ihren ebenfalls auf das Perfect-Level digitierten Partnern, kam er zu ihnen hinüber. Ungläubig sah er sich um. Sah die weinenden Tamer. Sah den toten Jungen am Boden. „Ich muss sagen“, erklang da erneut die Stimme des selbsternannten Spielemeisters, „dass ich euch dankbar sein muss. Die Daten eurer Digimon sind so viel wertvoller, als die der einfachen, kaum trainierten Adult-Digimon dieser Kinder.“ „Wieso tust du das?“, schrie Ai ins Nichts. „Weil es sowieso egal ist, was ich in dieser Welt tue“, erwiderte die Stimme. „Es ist nicht egal!“, erwiderte Takumi, wobei seine Stimme jedoch zitterte. „Die Digimon sind unsere Freunde... Unsere... Wichtigen Partner! Und diese Kinder... Sie... Wir waren verzweifelt, wir hatten Angst und deswegen... Deswegen...“ Er schluckte. „Wie kannst du uns das antun?“ Hanehamon wandte sich zu ihm herum. „Takumi...“, murmelte es. „Ich will das es aufhört“, flüsterte der Junge heiser. Dann hob er seine Stimme an. „Ich will, dass es endlich aufhört!“ Sein Partner ließ ein Brüllen hören und sprang dann auf den nächsten glühenden Hexaeder zu, packte ihn mit einer Pranke und drückte ihn zu Boden, ehe er mit einer Axt draufschlug. Rote Funken sprühten und dann blieb das Hexaeder flackernd am Boden liegen. Zwei weitere der Angreifer kamen auf Hanehamon zu. „Nein!“, schrie Takumi entschlossen. „Nein! Ihr könnt uns nicht besiegen!“ Die beiden Drohnen schwebten um Hanehamon herum und die Lichtkugeln in ihrem Inneren glühten auf. „Jetzt!“, riefen Hanehamon und sein Tamer wie aus einem Munde, ehe das Digimon in die Höhe sprang, so dass die Energiestrahlen nicht es, sondern einander trafen, bevor die beiden Hexaeder von einer Explosion auseinander geworfen wurden. Da verstand Ai was vor sich ging. Takumis Wut und Entschlossenheit schien eine Verbindung zwischen ihm und Hanehamon hergestellt zu haben, so wie es vor allem bei Takato und Guilmon mehr als einmal vorgekommen war. Die beiden dachten nun wie ein Geist, anstatt wie zwei getrennte Wesen. Und dies gab Hanehamon unglaubliche Energie. Doch wieso es ihre Angreifer überhaupt treffen konnte, erklärte es nicht. Das Digimon sah sich erneut um, als eins der anderen drei Hexaeder ein Mikemon angriff. Erneut sprang Hanehamon in die Richtung des Angreifers, umfasste nun aber das Adult-Digimon und riss es aus dem Weg der Attacke heraus, ehe es drei Wurfmesser nach dem Hexaeda warf, das wie auch die anderen zu Flackern begann. Es verblieben nur noch zwei, die nun nicht mehr die wenigen, verbleibenden Digimon der Turnierteilnehmer angriffen, sondern stattdessen mit einigem Abstand und ohne Anzugreifen Hanehamon umkreisten. Da hörten sie erneut die Stimme des Spielemeisters aus dem Nebel. „Gut, ich gebe zu, damit habe ich nicht gerechnet“, meinte er in einem beiläufigen Tonfall. „Aber es ist am Ende ja egal, wenngleich Schade. Ich habe bereits genug Daten gesammelt.“ „Was?“, murmelte Impmon leise. „Ich bin froh, dass ich so viele auch noch hochrangige Zeugen habe“, fuhr die Stimme süffisant fort, während sich auch die beschädigten Hexaeder in die Luft erhoben und nun einen Kreis mit den anderen beiden bildeten, in dem sie immer wieder umeinander flogen. „Seht und staunt, was diese Tamer und auch ihr möglich gemacht habt.“ „Was wird das?“, rief Takato aus. „Megalo Growmon!“ Das Perfect-Digimon zögerte nicht. „Mega Blaster!“, rief es und feuerte die Strahlen von seiner Brust ab, doch diese kamen nicht einmal bis zu den Hexaedern, deren Drehung sich immer weiter beschleunigte, sondern blieb etwas von ihnen entfernt in der Luft schweben, ehe die Attacke selbst in Datenpartikel zerstob. Nun färbten sich die Lichtkugeln in den Hexaedern heller, ehe sie sich miteinander verbanden und aus den Hexaedern Strahlen in die Mitte ihres Kreises schossen. Es war Shoji der zuerst verstand. „Runter!“, rief er und Tamer, wie auch Digimon reagierten ohne nachzudenken, warfen sich zu Boden. Im nächsten Moment fegte eine enorme Druckwelle über sie hinweg, die den Nebel des Digital Fields mit sich riss. Eine Lichtsäule bildete sich zwischen den Hexaedern, die sich nun voneinander entfernten und dann sammelten sich Datenpartikel in der Lichtsäule. „Dies ist meine Schöpfung, Tamer“, sagte der Spielemeister höhnisch. „Ich präsentiere euch: Metamormon.“ Unsicher sahen Denrei, Shuichon und die beiden Digimon in das weiße Nichts, das sie umgab. „Was... Seid ihr?“, wiederholte die seltsam verzerrt klingende Stimme ihre letzte Frage. Es war schließlich Lopmon, das antwortete: „Wir sind Digimon! Und das sind unsere Tamer.“ Für eine Weile schwieg die Stimme. „Wir kennen... Digimon...“, sagte sie dann schwerfällig. „Aber was sind... Tamer?“ Denrei und Shuichon sahen sich an, dann nickten sie sich zu. „Wir sind Menschen“, erwiderte Denrei dann. „Menschen, aus der realen Welt!“ Erneut schwieg die Stimme. „Reale Welt?“, fragte sie dann. „Aber diese Welt ist auch real. Die Welt der Digimon ist auch real.“ „Das wissen wir“, antwortete nun Shuichon vorsichtig. „Wir nennen sie nur so weil... Weil wir die digitale Welt früher für nicht... ganz so real hielten?“ Sie zog die Augenbrauen zusammen und schien mit dieser Erklärung selbst nicht ganz zufrieden zu sein. „Außerdem würde 'Menschen aus der Welt der Menschen' irgendwie komisch klingen.“ Erneute Stille. Dann: „Das ist eine seltsame Erklärung.“ Die Stimme machte eine Pause. „Aber warum seid ihr hier, Menschen - Tamer - und ihr Digimon?“ Nun antwortete wieder Lopmon: „Diese Welt... Deine Welt verändert die Struktur der digitalen Welt! Wir sind hier, weil wir herausfinden wollten, wieso!“ „Ach so?“ Dieses Mal kam die Antwort der Stimme schneller. „Dann... Ja, wahrscheinlich ist dies möglich.“ Auf einmal bemerkte Denrei, wie sie sich voran bewegten. Dieses mal konnte er die Bewegung deutlich spüren. Es war, als würde eine unsichtbare Macht sie voran ziehen, mitten durch das Nichts. „Was... Was passiert hier?“, fragte Dracomon mit leichter Panik. „Wir wollen mehr über euch Wissen, Menschen, Tamer“, antwortete die Stimme wiederhallend. „Über euch. Über eure Welt. Was seid ihr?“ „Aber was bist du?“, rief Shuichon, während sie das Gefühl hatten, sich immer schneller zu bewegen. „Oder... Was seid ihr?“ „Wir haben keinen Namen“, antwortete die Stimme. „Wir sind einfach nur hier.“ Da sahen sie auf einmal etwas. Eine Sphäre, die ganz an jene erinnerte, in die sie gefallen waren. Nur dass diese gänzlich rund war, wesentlich kleiner und ganz in Mitten des weißen Nichts zu Schweben schien. Auch sie schien aus Tetraedern zu bestehen und wie es aussah, bewegten sie sich genau auf sie zu. „Aber...“, begann Shuichon und hob schützend die Arme vor den Kopf. Weiter kam sie nicht, ehe sie in die Sphäre hinein gezogen wurden. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)