Digimon Battle Generation von Alaiya ([Digimon Tamers] Wenn Welten kollidieren) ================================================================================ Episode 19: Beweis ------------------ Episode 19: Beweis Growing up I heard about those incidents in Japan, about the Digimon and about how Digimon Tamers saved everyone. From that moment on, I wanted two things: I wanted to be a Digimon Tamer and I wanted to go to Japan one day. Now that I am here – as a Tamer – I just hope that I can be of any help. That I, too, can be a hero. - Steve Larson Denrei konnte nicht sagen, ob er ohnmächtig gewesen war, oder nicht. Doch als er wieder klar sehen konnte, kniete er in einem vollkommen weißen Raum – sofern man es als Raum bezeichnen konnte. Er konnte keine Wände oder ähnliche Begrenzungen sehen, sondern nur vage Bewegungen in der Entfernung. Dennoch schien es einen Boden zu geben, auf dem er stand. Erst langsam kam er dazu aufzustehen und sich umzusehen. Seine ganze Umgebung wirkte furchtbar unwirklich und nur nach kurzer Zeit begann das allgegenwärtige Weiß in seinen Augen zu stechen. Da sah er Shuichon, die sich gerade auf die Beine kämpfte, während Lopmon schlaff auf ihrer Schulter hing. Und Dracomon, dass nicht unweit von ihr stand und so verwirrt aussah, wie er sich fühlte. Er lief zu ihnen hinüber und half dem Mädchen auf die Beine. „Alles in Ordnung?“, fragte er besorgt. „Moumantai“, erwiderte sie leise und blinzelte, da das helle Weiß auch sie zu blenden schien. Dracomon zögerte und sah zu ihnen hinauf. „Wo sind wir hier?“ Für einen Moment erwiderte niemand etwas. „Die Anomalie hat sich weiter ausgebreitet“, erwiderte Shuichon schließlich. Sie sah zu Denrei. „Ich nehme an, dass wir... Dass wir in der Anomalie sind?“ Sie ließ den Satz als Frage ausklingen, da es ihr selbst seltsam vorzukommen schien. Erneut sagten sie nichts. Der Gedanken selbst schien falsch, wenn Denrei bedachte, dass die seltsamen Tentakel der Anomalie sämtlicher digitaler Materie zu schaden schienen. Dennoch machte es Sinn, wenn er sich das unruhige Weiß besah, dass sie umgab. „Zumindest scheinen wir noch zu leben“, meinte er schließlich und sah auf seine Hände, die momentan nicht einmal flackerten, wie es zuvor der Fall gewesen war. Dann blickte er zu Shuichon. „Wir sollten trotzdem versuchen so schnell wie möglich in die digitale Welt zurück zu kommen“, murmelte er. „Und wohin sollen wir gehen?“, fragte Lopmon missmutig. „Das scheint egal zu sein.“ Shuichon sah sich um. „Im Sinne von: ‚Wir haben gar keine Ahnung‘“, murmelte Lopmon und seufzte. Daraufhin zuckte Denrei mit den Schultern. „Alles ist besser, als hier herum zu stehen, oder?“ „Ja...“ Widerwillig stimmte das langohrige Digimon zu. „Dann...“, begann der junge Mann und wollte den ersten Schritt machen. Doch dazu kam es nicht, da er bereits im selben Moment das Gefühl hatte, dass die Schwerkraft verschwunden war und sie damit frei im Raum schwebten. „Judgement Arrow!“ Noch während sich die Digital Zone um sie ausbreitete, spannte seinen Boden und zielte auf Flymon, das sich in der Luft über ihm befand, doch auch als das zentaurenartige Digimon mehrere Pfeile abfeuerte, schaffte es Flymon auszuweichen. Derweil sprang Fladramon in die Höhe. „Fire Rocket!“ Damit flammte eine Rüstung aus Feuer um das Echsendigimon auf, ehe es sich von diesen Flammen umgeben auf Dinohumon hinabstürzte. Doch Takumi war darauf vorbereitet. Es war nur logisch, dass Sagittarimon sich Flymon als Gegner suchen würde, da Fladramon Probleme haben würde, mit dem fliegenden Digimon mitzuhalten und es überhaupt angreifen zu können. Er zog eine Karte aus seiner Tasche hervor. „Card Slash! Pawn Device!“ Dinohumon ging in die Hocke und machte sich bereit. Dann, als Fladramon es erreichte, griff es trotz der Flammen nach Fladramons Pranke und wirbelte das Digimon herum, so dass er hart ein Stück entfernt auf dem Beton landete. Mit einem Knurren stand es auf, doch Dinohumon zögerte nicht, es anzugreifen. „Akinades!“ Das Schwert sauste auf Fladramon hinab, dass es mir seinen Krallen aufhielt, jedoch nicht gänzlich abwehren konnte, so dass beide Digimon darum rangen, die Waffe weiter von sich weg zu bekommen. Als es jedoch klar wurde, das Fladramon dieses Ringen verlieren würde, zog das Mädchen ihrer gegnerischen Tamer eine Karte durch ihr Digivice und Fladramon war mit einem Mal verschwunden. „Was...?“, begann Rin und warf Takumi einen Seitenblick zu. „Konzentrier‘ dich auf Sagittarimon“, meinte er zu ihr. Er war fest entschlossen sich zu beweisen und diesen Kampf zu gewinnen. Das richtige zu tun. Zurückhaltend nickte Rin und griff ebenfalls nach der ledernen Tasche an ihrem Hosenbund, die ihre Karten enthielt. „Card Slash! Metal Armor!“ Es sah aus, als würde Flymon gänzlich in Chrome Digizoid gehüllt und die brennenden Pfeile Sagittarimons prallten an ihm ab, so dass es nun selbst zum Angriff überging. Es schoss mehrere Stachel in Richtung des anderen Digimon, das diese mit Hieben abwehrte, da es nicht wendig genug zum Ausweichen war. „Dinohumon!“, rief Takumi. Er wusste, dass sie im Vorteil waren. Die anderen beiden hatten weniger Erfahrung und waren vielleicht auch nicht entschlossen genug. Dinohumon sah ihn an und knurrte leise. Es hatte verstanden. Sein Gegner ließ derweil erneut Flammen um seine Klauen auflodern, ehe er diese Flammen in Feuerbälle verwandelte. „Knuckle Fire!“ Takumi hatte nur auf einen weiteren Angriff gewartet. „Card Slash! King Device!“ Damit lief Dinohumon los, seine Unterarmklingen vor dem Körper gehalten. „Lizard Dance!“ Problemlos wehrte es die Feuerbälle ab, indem es sie in der Luft mit den Klingen durchschnitt, ehe es seinen Gegner mit zwei Streichen der Waffen und einem darauf folgenden Tritt angriff, der Fladramon erneut durch die Luft schleuderte. Gleichzeitig zog auch Rin eine weitere Karte durch ihr Digivice. „Card Slash! Mantaraymon – Torpedo Ray!“ Flymon beschleunigte seinen Flug und schoss in die Höhe, ehe es wendete und in einen Sturzflug überging. Dabei öffnete es sein Maul und eine Kaskade von Wasser, die einen Torpedo voran trieb schoss auf Sagittarimon zu. Das Digimon hob seine Arme, um die Attacke abzuwehren. Doch während es das tat wendete Flymon im Flug und schoss nun weitere Stachel auf es ab, die es an den Schultern und am Rücken trafen und es zu Boden kippen ließen. Als Steve endlich den Bahnübergang überquert hatte und in den Park rannte, sah er, wie Liamon mit einem weiten Sprung erneut versuchte Megadramons Aufmerksamkeit auf sich zu lenken. Es sprang auf den Rücken des nun tief fliegenden Digimon, das seine Aufmerksamkeit auf eine Gruppe verwirrter Menschen gerichtet hatte. „Get out of here!“, schrie Steve in Richtung der Menschen, ehe er sich seines Japanisch besann. „Geht hier weg! Gefahr!“ So viel schienen die Menschen nun auch verstanden zu haben. Sie liefen – panisch – zum anderen Ende des Parks. Dies schien dem Megadramon jedoch nicht sonderlich zu gefallen und erneut ließ es Energiekugeln an seinen metallenen Klauen erschienen, die es einfach Richtung Boden abfeuerte, als würde es nicht einmal großen Wert darauf legen, was davon getroffen wurde. Kaum das die Kugeln den Boden berührten zersprangen sie in einer gewaltigen Explosion, die Steve zurückwarf, noch ehe er verstand, dass er zu nahe gekommen war. Er merkte, wie die entstehende Hitze seine Arme leicht verbrannte, und rollte sich intuitiv so ab, dass er nicht all zu unsanft auf dem Boden aufkam. Dennoch fiel es ihm schwer sich zu orientieren, als die Flammenwand verschwand, und er konnte nur ein Klingeln hören, das seine Ohren von innen zu erfüllen schien. Als er zwischen dem Rauch seinen Partner entdeckte, sah er, wie dieser elektrische Bälle auf den Gegner abfeuerte, der ihm nun endlich wieder Aufmerksamkeit schenkte. Doch war diese vielleicht anders, als erwartet: Megadramon schlug nach dem Tierdigimon und presste es im nächsten Moment mit seiner Klaue in den Krater, den es zuvor selbst gesprengt hatte, ohne das Liamon eine Chance hatte zu entkommen, als sich die eisernen Klauen um es schloßen. Langsam nur begriff Steve, dass Liamon einen Energieangriff auf diese Entfernung nicht überleben würde. „Liamon...“, flüsterte er. Was sollte er tun? Warum arbeitete sein Gehirn so langsam? Doch noch bevor ihm eine rettende Idee kam, wurde Megadramon zur Seite geworfen und landete seitlich auf dem Boden nur wenige Meter von Steve entfernt, wobei es eine Menge Staub und verkohlte Grashalme aufwirbelte. Nun erkannte Steve auch, wer seinen Partner gerettet hatte: Ein humanoides Digimon mit wehendem roten Schal landete Kampfbereit vor Megadramon. Es war ein Justimon und selbst von der Explosion betäubt brauchte er nicht lang, damit ihm klar wurde, dass dies Ryou sein musste, da er wusste, dass dieser zusammen mit Monodramon zu Justimon verschmelzen konnte. Mit diesem Gedanken rappelte er sich auf und lief zu seinem Partner hinüber. Langsam wurde das Klingeln in seinen Ohren leiser und er konnte – wenn auch gedämpft – die normalen Geräusche seiner Umgebung hören. „Are you alright, Liamon?“, fragte er sein Partnerdigimon und kniete sich neben es, um ihm durch die verstaubte Mähne zu fahren. Das Digimon blinzelte und ließ ein Knurren hören. Dann drehte es sich auf dem Bauch und stand auf, wobei sein Körper leicht zu flackern schien. „I am okay. I can still fight.“ Steve sah zu Megadramon, das sich nun aufrichtete, während Justimon abwartend vor ihm stand. „I think that‘s not necessary. Ryou is here now.“ Liamon folgte seinem Blick. Derweil richtete Megadramon seine Aufmerksamkeit nun tatsächlich auf das Ultimate Digimon, das vor ihm stand. Es knurrte laut, ehe es mit seinen Flügeln schlug, und etwas an Höhe gewann, wodurch es auch den Abstand zu Justimon vergrößerte. Erneut ließ es Energie an seinen Klauen erscheinen, schoss diese jedoch schnell ab, so dass ein ganzer Hagel der Kugeln auf Justimon hinabregneten. Dies schien das Digimon jedoch nicht zu verunsichern. Es ging in die Höhe und stieß sich vom Boden ab, während es seinen rechten Arm anwachsen ließ. Damit wehrte es die Attacken seines Gegners mit einem Schwung der nun übergroßen Hand ab. „Accel Arm!“ Dann war es auch schon auf der Höhe der rosa leuchtenden Augen des gegnerischen Digimon, das von den reflektierten Attacken deutlich angeschlagen war. Erneut hob es seinen Arm, der nun wieder kleiner wurde, ehe kleine Blitze ihn umzuckten. „Blitz...“, begann es seine Attacke, als Megadramon mit seinem Maul so unerwartet schnell nach ihm schnappte, dass sich Justimon, das sich ohnehin im Sprung befand, nicht wehren konnte. Im nächsten Augenblick befand es sich zwischen den messerscharfen Zähnen seines Gegners, die in den Bauch des Ultimates eindrangen und es flackern ließen. „Justimon!“, rief Steve erschrocken aus. Damit hatte er nicht gerechnet. Dies war Justimon. Dies war Akiyama Ryou, der legendäre Tamer. Nicht nur das! Er war einer der Tamer, die schon seit zehn Jahren zusammen mit ihren Partnern kämpften. Doch Justimon konnte sich noch rühren. Mit seinem Cyborgarm hämmerte es gegen das Maul seines Gegners, ohne das sich dieses öffnete. „Liamon!“ Steve sah zu seinem Partner, dessen Gestalt noch immer flackerte. Er fluchte innerlich, aber er konnte Justimon nicht einfach so im Stich lassen. „Card Slash! Offense Plug-In N!“ „Thunder of King!“, knurrte Liamon und ließ Blitze um seinen Körper flackern, ehe diese sich zu einem Ball formten und auf Megadramon zuschossen, das dies jedoch nicht einmal zu bemerken schien. „Damn it“, murmelte Steve. War denn keiner der anderen auf den Weg zu ihnen? Hatten sie wirklich nur Justimon geschickt? Er holte die nächste Karte hervor. Ai und Makoto rannten die Straße hinab. Sie hatten Beelzebumon schon lange aus den Augen verloren, konnten jedoch dem Signal des Digivices folgen. Je näher sie an Sendagaya kamen, desto schwerer war es durchzukommen, da der Verkehr hier dichter wurde, so dass es schwer war voran zu kommen. Doch die Rauchfahne, die sie in einiger Entfernung gen Himmel steigen sehen konnten – auch wenn der Ursprung des Rauches noch lang nicht in ihrem Sichtfeld war – spornte sie an ihren Schritt weiter zu beschleunigen. Eine weitere Ampel hielt sie auf, während Ai erneut auf das Digivice sah. Nun veränderte sich das Hologramm über diesem. Statt der Anzeige, in welcher Richtung sich Beelzbumon befand, sahen sie nun, was das Digimon sah. So konnten sie nun eine zu großen Teilen zerstörte Grünfläche sehen und ein riesiges Megadramon, in dessen Maul sich etwas befand. Doch auch auf dem kleinen Hologramm konnten sie erkennen, dass dieses Megadramon mit denselben Daten infiziert war, die sie zuvor auch bei dem dunklen Magnamon, so wie bei Flymon gesehen hatten. „Das sieht nicht gut aus“, murmelte Makoto, während er ebenfalls auf das Hologramm schaute und dabei die nun grüne Ampel ganz ignorierte. „Was sind diese... Digimon nur?“ „Die Frage ist eher, was mit ihnen passiert, wenn sie diese Daten absorbieren und woher diese Daten kommen...“ Sie nahm seinen Arm, als das Tonsignal der Ampel bereits verstummte. „Komm!“ Damit zog sie ihn über die Straße, bevor die Ampel wieder rot werden konnte. „Card Slash! Garmmon – Solar Laser!“ Steve zog eine weitere Karte durch den Scanner seines Digivices, das aufleuchtete und die Daten auf Liamon übertrug. Dieses öffnete sein Maul und schoss einen Laserstrahl auf Megadramon ab, dessen Augen sich nun auf es richteten. Statt jedoch Justimon loszulassen, holte es nur mit seinem langen Drachenschwanz aus und schlug mit diesem nach Liamon. „Look out!“, rief Steve ihm zu. Gerade noch rechtzeitig sprang sein Partner aus dem Weg des simplen Angriffs, als der Schwanz jedoch noch einmal nach ihm schlug und ihn in der Luft erwischte. Liamon wurde erneut durch die Luft geschleudert und prallte hart auf den Stamm eines ohnehin schon beinahe entwurzelten Baumes, der nachgab und umfiel. „Liamon!“ Steve lief zu seinem Partner hinüber. Er verfluchte es, dass er nichts tun konnte. Sie waren nicht stark genug. Schon gar nicht so, da Liamon nicht auf das Perfectlevel digitieren konnte. Gerade als er seinen Partner erreicht hatte, hörte er einen lauten Knall und sah, wie Megadramon erneut zur Seite kippte, als es von einer Energieattacke getroffen wurde. Verwirrt sah der amerikanische Junge zum Himmel, wo er schließlich ein weiteres humanoides Digimon entdeckte, das er als Beelzebumon im Blast Mode erkannte. Es hatte seinen rechten Arm in eine Waffe verwandelt, während es auf den Gegner hinabsah, aus dessen Maul sich Justimon nun endlich befreien konnte. Mit einer Rolle fing das Cyborgdigimon seinen Fall ab und blieb schwer atmend am Boden knien, bevor sein Körper Daten verlor und statt seiner Ryou in derselben Pose dort kniete, während Monodramon offenbar vollkommen entkräftet, bäuchlings neben ihm auf dem Boden lag. Nun schlug Megadramon mit seinen gewaltigen Flügeln, um Beelzebumon zu verfolgen, dassnoch einige Meter über ihm in der Luft schwebte und seinen Blaster vor sich hielt, um erneut nach ihm zu feuern. Dies schien Megadramon jedoch zu ahnen, denn es griff erneut mit seinen Energiekugeln an, die gänzlich anders waren, als die Raketen, die ein Megadramon normal verschießen sollte. Beelzebumon wich den Angriffen aus und ließ den großen Blaster verschwinden, um stattdessen mit seinen Pistolen nach Megadramon zu feuern. „Hey, Larson-kun!“, ließ Ryous Stimme Steve, der neben seinem Partner kniete, auf einmal herumfahren. Der ältere Tamer holte eine Karte aus seiner Tasche. „Benutze die hier!“ Damit warf er Steve die Karte zu. „What? Was?“, murmelte dieser und sah auf die Karte. Es war keine normale Digimonkarte, sondern eine blaue Karte. „A Blue Card...“ Langsam wurde ihm klar, was dies bedeutete. Er hatte davon gehört, dass die Tamer, die für die Regierung arbeiteten, diese Karten noch besaßen, doch irgendwie überraschte es ihn trotzdem, nun eine solche in den Händen zu halten. Sein Blick glitt zu Liamon, das noch immer Daten verlor, während sein Körper immer stärker flackerte. „I am ready“, knurrte es. Steve nickte. „Card Slash! Matrix Evolution!“ Sein Digivice leuchtete auf, ehe sich dieses Licht auch auf Liamon übertrug. „Liamon – Evolution! Loader Liomon!“ Das Perfect-Digimon ließ ein lautes Brüllen hören, als es auch schon loslief. „King Laser!“ Nun glühte der Smaragd auf der Stirn des Perfect-Digimon auf und schoss einen grünlichen Laserstrahl in die Luft, der es schaffte Megadramon direkt zwischen seinen Flügeln zu treffen. Zwar schien er keinen wirklichen Schaden anzurichten, jedoch fuhr das andere Digimon herum. In etwas, das blinde Wut zu sein schien, fuhr es herum, um nun wieder Loader Liomon anzugreifen, dass jedoch den Energiekugeln mit mehreren Sprüngen auswich, wobei es aufpasste, den beiden Menschen nicht zu Nahe zu kommen, damit diese von keiner der Attacken erwischt werden konnten. Erneut ging Megadramon in den Sturzflug über, als Loader Liomon ihm entgegensprang. „Loader Morning Star!“ Damit richtete es die Attacke direkt auf den Kopf des anderen Digimon. Dies war genug Ablenkung gewesen. Erneut hatte Beelzebumon seinen Blaster geladen und ein Pentagramm vor sich in die Luft gezeichnet. Nun sammelte es Energie an der Spitze seiner Waffe. „Chaos Flare!“ Damit feuerte es einen Energiestrahl durch das Pentagramm. Dieses Mal war die Attacke genau gezielt. Sie schoss durch die Luft und penetrierte die Brust des mechanischen Drachendigimons gänzlich. Dadurch wurde Megadramon endgültig besiegt. Von dem Loch in der Mitte seiner Brust aus, begannen sich Datenpartikel zu lösen, ehe es mit einem Mal in viele violette Partikel zerstob, die für einen Moment in der Luft schweben blieben. „Du darfst sie nicht absorbieren!“, rief Beelzebumon zu Loader Liomon. Dieses schien jedoch ohnehin nicht daran zu denken und sah nur mit misstrauischem Blick zu den Partikeln hinauf. Auch Steve sah zu den kleinen, leuchtenden Kugeln, die nun langsam in Richtung der digitalen Welt entschwebten. Dabei merkte er, wie sich sein Herzschlag langsam normalisierte und ein Gedanke sich in seinem Kopf breit machte: Sie hatten es irgendwie geschafft. „Wieso macht ihr nichts?“, verlangte das Mädchen zu wissen, dass nun neben Fladramon stand. Rin sah zu ihr hinüber. Sie konnte das Zittern der Hand sehen, die die andere Tamerin zu einer Faust geballt hatte. „Ihr habt gewonnen“, sprach das Mädchen weiter. „Ihr...“ „Wir nehmen an dem Turnier nicht mehr teil“, erwiderte Dinohumon und sah auf sie und ihr Digimon hinab. „Dafür solltet ihr auch nicht mehr gegen andere Tamer kämpfen“, führte Takumi die Argumentation seines Partners weiter. Das Mädchen sah zu ihnen hinüber. „Das könnt ihr uns nicht vorschreiben!“, empörte sie sich. „Wollt ihr wirklich eure Partner verlieren?“ Takumi sah sie an. Nun wandte der Junge, der Sagittarimons Partner zu sein schien, sich dem Mädchen zu. „Onee-san...“ In dem Moment erzitterten die Digimon der beiden und digitierten zurück, so dass neben dem Mädchen nun ein V-mon, neben dem Jungen dagegen ein Black V-mon saß. Das normale V-mon sah zu Boden. „Tut mir leid, Mayu...“ Für einen Moment ruhte der Blick des Mädchens auf ihrem Partner, ehe er zu ihrem Bruder wanderte. Dann, ohne Takumi und Rin eines weiterer Aufmerksamkeit zu würdigen, drehte sie sich um. „Lasst uns gehen.“ Ihr Partner nickte und stand auf, während der Junge seinem Partner aufhalf und die beiden anderen Tamer für einen Moment ansah. „Danke“, flüsterte er dann, ehe er sich beeilte, seiner Schwester zu Folgen. Rin sah ihnen hinterher, während der Nebel des Digital Field verschwand. Sie war selbst überrascht, wie leicht sie den Kampf gewonnen hatten. Zwar hatte sie immer im Kopf gehabt, dass im Notfall wahrscheinlich Dinohumon zu Hanehamon digitieren könnte, doch das war nicht einmal möglich gewesen. Mit diesem Gedanken sah sie zu Takumi. „Glaubst du, dass sie weiter im Turnier kämpfen?“ Der Junge ließ die Schultern hängen. „Ich weiß es nicht“, erwiderte er. „Wirklich verbieten können wir es ihnen ja nicht, oder?“ Rin seufzte. „Ja.“ Derweil sah Hanehamon in die Richtung, in der die Zwillinge zuvor davongelaufen waren. „Wir sollten Beelzebumon folgen“, meinte es. „Wir sollten nachschauen, was da los ist.“ Erst jetzt erinnerte sich Rin an den eigentlichen Grund, aus dem sie hierher gelaufen waren, ehe die beiden Geschwister sie angegriffen hatten. Irgendetwas war passiert und sie fürchtete bereits, dass es nichts gutes war. Unsicher sah sie zu Flymon, das von dem Kampf offenbar keine größeren Verletzungen davongetragen hatte, ehe sie sich an Takumi wandte. „Lass uns losgehen, Okamura-san!“, meinte er und nickte ihr zu. Wieder einmal zögerte sie, nickte dann jedoch ebenfalls, ehe sie ihm aus der Ausfahrt des Parkplatzes folgte. Beelzebumon landete auf dem Boden und besah sich den Schaden für einen Moment. Der größte Teil des ehemals von Gras bewachsenen Bodens des Parks, war von Explosionskratern durchzogen. Viele der Bäume waren entweder entwurzelt oder verkohlt. Derweil lief der Junge, dem Ryou zuvor eine blaue Karte gegeben hatte, zu dem anderen Tamer hinüber. Dabei konnte sich Beelzebumon denken, dass es sich bei dem Blondhaarigen um Steve Larson handelte – dem amerikanischen Tamer, den die anderen bereits öfter erwähnt hatten. „Tut mir leid, dass wir so spät sind“, hörte es in dem Moment eine Stimme, als Duftmon neben ihm landete. „Was machst du hier?“, fragte Beelzebumon misstrauisch. Der Royal Knight, der eigentlich Digimon und Mensch vereint war, sah zu Ryou hinüber, der es noch immer nicht geschafft hatte aufzustehen. „Takato hat uns gebeten herzukommen...“, meinte er mit gedämpfter Stimme. „Aber es sieht so aus, als hätten wir bereits alles verpasst.“ Damit leuchtete die Gestalt des Digimon auf, ehe Shoji und Gazimon statt seiner neben Beelzebumon standen und nun zu Ryou hinüberliefen. „Alles in Ordnung, Akiyama-kun?“ „Ich glaube, er ist nicht okay“, meinte Steve und sah zu Shoji. „Er kann nicht aufstehen.“ „Ich sagte doch, es ist alles bestens“, beschwerte sich Ryou lautstark und funkelte den Neuankömmling wütend an. Erneut versuchte er aufzustehen, brachte es aber kaum weiter, als zu einer Hocke, ehe er sich die Seite fasste und wieder in die Knie sank. „Du solltest ins Krankenhaus, Akiyama“, meinte nun auch Steve vorsichtig. Nicht weit entfernt, hörten sie die Sirenen von Rettungs- und Polizeifahrzeugen. „Ein Krankenwagen scheint eh auf dem weg zu sein“, meinte Shoji und sah in Richtung der nächsten Straße. „Warte einfach, Akiyama-kun.“ Der Angesprochene blickte nur stumm auf dem Boden. „Also Takato hat dich gebeten, herzukommen, eh?“, fragte er bitter. „Das...“, begann Shoji, als jedoch schon die ersten Polizisten zu ihnen liefen. Gleichzeitig hörte Beelzebumon zwei sehr vertraute Stimmen, die nach ihm riefen. Es waren Ai und Makoto, die aus einer anderen Richtung zu ihm hinüberliefen. „Alles in Ordnung, Beelzebumon?“, fragte Makoto, als er vor seinem Partner stehen blieb und für einen Moment Atem schöpfte. Ai sah zu den Kratern und dann zu der Gruppe um Ryou. „Was ist passiert?“ „Ein weiteres dieser infizierten Digimon“, erwiderte Beelzebumon. „Justimon wurde verletzt und es sieht aus, als sei Ryou mitgenommen.“ Nun sah er zu den beiden. „Wo sind Takumi, Kotemon, Rin und Kunemon?“ „Sie wurden aufgehalten“, antwortete Ai. Noch immer war ihr Blick auf die anderen fixiert, bei denen nun Polizisten standen. Beelzebumon verstand. Die anderen waren von Turnierteilnehmern angegriffen worden. Unsicher blieb Makoto bei seiner Schwester und seinem Digimonpartner stehen, während nun auch Sanitäter zu den anderen kommen. „Und jetzt?“, fragte er leise. Für einen Moment antwortete niemand. „Jetzt ist es erst einmal vorbei“, erwiderte Beelzebumon schließlich, „zumindest für heute.“ Takato sah Minister Yahagata mit festen Blick an. Er wusste, dass der Politiker nur darauf wartete, dass er Schwäche zeigte und dass er immer weniger mit all dem, was in der Stadt vor sich ging, zufrieden war. „Wie kann es sein, dass es schon wieder zu einem solchen Vorfall gekommen ist, Matsuda-san?“, fragte er mit kühlem Tonfall. „Das wissen wir noch nicht“, erwiderte Takato vorsichtig. „Wir haben die Ursache dieser Vorfälle noch nicht herausgefunden.“ „Wofür werden Sie dann eigentlich bezahlt?“ Der fast 50jährige Mann sah ihn mit schmalen Augen an. Es war nicht schwer zu erkennen, wie sehr er die ganze Situation, die Digimon und das, wofür Takato im Moment stand verachtete. „Wir werden dafür von der Regierung gezahlt, das Vorkommen solcher Vorfälle zu minimieren und Ursachen zu erforschen“, erwiderte Takato und sah ihm direkt in die Augen, wobei er sich bemühte seine eigene Verachtung zurück zu halten. „Dabei möchte ich anmerken, dass es nicht immer einfach ist, Ursachen von gänzlich neuen Vorfällen zu ergründen. Außerdem ist unsere Aufgabe, den Schaden zu minimieren und soweit ich bisher informiert bin, ist der Schaden kleiner ausgefallen, als es zu erwarten gewesen wäre. Es gab keine Toten und nur wenige verletzte.“ „Und soweit ich informiert bin, waren es Zivilisten, die das Monster letzten Endes besiegt haben!“, fuhr ihn der Minister an. „Zivilisten, die mit uns zusammenarbeiten“, entgegnete Takato, so ruhig wie es ihm nur möglich war. Für einen Moment schwieg der Minister der inneren Sicherheit und schenkte ihm dann einen kühlen Blick. „Sie verhindern besser, dass so etwas noch einmal vorkommt. Sonst teilen irgendwann auch die anderen meine Meinung, dass ihre ganze Abteilung eine einzige Geldverschwendung ist und dieses Puppentheater zu einer größeren Gefährdung führt, als wir ihr ohnehin schon ausgesetzt sind.“ Damit wandte er sich ab. „Sie entschuldigen mich. Ich habe mich um einige Berichte zu kümmern.“ Mit einem letzten, eisigen Blick wandte er sich ab und ging aus dem Konferenzzimmer, ließ Takato dort allein zurück. Nun, nicht ganz allein, denn Guilmon, das sich die ganze Zeit zurückgehalten hatte, kam nun mit leichtem Knurren hinter einem Tisch hervor. „Guilmon mag den Mann nicht.“ Takato sah seinen Partner an. „Ich auch nicht, glaub mir, Guilmon.“ Er seufzte und sah zum Fenster des Raumes hinaus, wo sich der Himmel über Tokyo langsam rot verfärbte. Das wirklich schlimme war, dass er wusste, dass der Minister, so sehr er ihn langsam auch verachtete, zumindest teilweise Recht hatte. Sie hatten zu wenig verhindern können und wenn es so weiter ging, würde es noch viel mehr Tote geben. Im Moment fühlte er sich furchtbar allein. Jenrya war in den USA. Zu Hirokazu und Kenta hatte er zur Zeit weniger Kontakt, als ihm lieb war. Zwar konnte er sich auf Ruki und Shoji verlassen, doch hatten auch die beiden viel zu tun. Und Ryou... Ryou schien zu sehr mit seinen eigenen Problemen beschäftigt zu sein, während Takato Juri nicht mit all diesen Dingen belasten wollte. Gedankenverloren holte er eine Karte aus seiner Tasche. Es war keine normale Digimonkarte, sondern eine rote Karte, die an jene erinnerte, die sie vor fast zehn Jahren genutzt hatten, um gegen D-Reaper kämpfen zu können. Doch das war nicht die Aufgabe dieser Karte. Die Frage war nur, wie ihr Effekt wirklich aussehen würde. „Takato?“, fragte Guilmon. Der junge Mann steckte die Karte weg. „Lass uns gehen. Ich bin müde.“ Daraufhin nickte das Digimon. „Guilmon ist auch müde. Und Guilmon will raus.“ Seufzend sah Ai zum roten Himmel hinauf. „Ich frage mich wie viele Tamer im Turnier verbleiben...“ „Gesetzt dem Fall, das diejenigen, die wir besiegen, wirklich nicht weiterkämpfen“, erwiderte ihr Bruder trocken. „Wir können nur etwas tun, wenn wir herausfinden, wer dieses Turnier veranstaltet“, meinte Impmon und sah sie entschlossen an. „Wenn es kein Turnier mehr gibt, gibt es auch keine Kämpfe mehr.“ Steve, der mit ihnen auf dem Weg zur nächsten Ikebukuro-Station war, seufzte, während er die Karte, die er die ganze Zeit in der Hand gehalten hatte, wegsteckte. „Aber den Veranstalter zu finden, ist nicht leicht. Hypnos hat ihn nicht finden können.“ „Ich weiß“, murmelte Ai. „Aber sie werden es schon noch herausfinden“, erwiderte Kotemon zuversichtlich. „Es kann schließlich nicht auf ewig so weitergehen. Derjenige wird schon aufgehalten und bestraft werden!“ Dabei wirkte es außerordentlich entschlossen. „Larson-kun?“, fragte Rin leise, während sie neben dem jungen Mann herging, der knapp zwei Köpfe größer war, als der Rest von ihnen. Er sah sie überrascht an. „Ja?“ „Wie kommt es, dass du zum Turnier eingeladen wurdest? Bist du nicht... Registriert?“ Der Amerikaner zuckte mit den Schultern. „Ich weiß nicht. Habe die Einladung einfach bekommen. Wahrscheinlich, weil ich nicht in Japan registriert bin.“ Für einen Moment schwieg er. „Ich habe recherchiert, weil ich an der Universität Gerüchte gehört habe. Und dann habe ich die Einladung bekommen.“ Da fiel Takumi, der bisher geschwiegen hatte, etwas ein. „Ich habe die Einladung auch bekommen, nachdem ich im Internet nach genaueren Informationen gesucht habe... Ich habe in einem BBS-Thread gepostet und hatte am nächsten Tag die Einladung.“ „Na ja, ich habe nicht recherchiert“, erwiderte Ai, die verstand, worauf sie hinaus wollten. „Allein daran kann es nicht liegen.“ „Du hast dich nur in anderer Leute Angelegenheiten eingemischt“, kommentierte Takumi in einem trockenen Tonfall. „Nun ja...“ Das Mädchen schaute etwas verlegen rein, ehe sein Bruder ihm einen etwas kühlen Blick schenkte. „Und Sachen für dich entschieden, die du nicht hättest für dich entscheiden sollen.“ „Aber das ist doch nun auch egal“, meinte Ai leicht zerknirscht und sah zu ihrem Bruder, der sich jedoch bereits wieder von ihr abgewandt hatte. „Ich hoffe nur“, begann Rin leise und strich abwesend über Kunemons Kopf, „dass es bald zuende ist...“ Sie zögerte. „Ich will nicht mehr kämpfen.“ „Ach, was ist schon an ein paar Kämpfen?“, meinte Ai unbesorgt. „Solang ich dadurch die Idioten, die ihre Partner in Gefahr bringen...“ Sie hielt inne, als ihr klar wurde, was sie sagte. „Entschuldigt bitte.“ Doch niemand erwiderte etwas. Takumi konnte nicht umher Rin zuzustimmen. Zwar hatte er sich immer gewünscht, ein Abenteuer zu erleben... Er seufzte leise. Wie oft hatte er diesen Gedanken in den letzten Wochen schon gehabt? Doch genau dies machte ihm klar, was er vorher nie hatte verstehen wollen: Reale Abenteuer waren keine reine Spannung, kein Spaß. Sie bestanden aus Gefahren, die wenn man sie selbst erlebte, nicht spannend, sondern beängstigend waren. Und wenn er ehrlich war, war dies nicht einmal ein richtiges Abenteuer. Immerhin waren sie noch immer hier... Und was hatten sie bisher verändern können? Viel zu wenig. Der Mann merkte, wie er Wut in sich auflodern spürte. Eigentlich hatte er gedacht, dass er das Spiel beschleunigen würde, wenn er das Mädchen einlud, dessen Partner bereits auf das Ultimate-Level digitieren konnte. Eigentlich dachte er, dass es dadurch interessanter werden würde. Doch er hatte sich geirrt. Genau das Gegenteil war eingetreten! Er sah auf die Daten, die einer der Flachbildschirme vor ihm anzeigte. Immer weniger Kämpfe der Tamer, die an seinem Turnier teilnahmen, hatten ein richtiges Ergebnis. Die Tamer gingen auseinander, ohne das Daten gesammelt wurden, ohne das es einen klaren Gewinner gab. Und einige seiner Teilnehmer hatten ganz aufgehört zu kämpfen, obwohl sie noch einen Partner hatten und somit eigentlich noch am Turnier teilnahmen. Zu Beginn hatte er sich noch darüber amüsiert, dass es einige Tamer gab, die eine friedliche Lösung suchten und versuchten andere vom Aufhören zu überreden. Er wusste, dass dieser eine amerikanische Junge nie einen Gegner getötet hatte, und es war ihm als lächerlich erschienen, doch nicht als besonders. Aber langsam nahm dergleichen Verhalten überhand. Vor allem unter Betrachtung dessen, dass nur noch ein Viertel der ursprünglichen Teilnehmerzahl verblieb. Wütend schlug er mit einer Faust auf den Tisch. Er würde etwas machen müssen. Er wusste, dass diese Idioten von Hypnos ihm bald auf die Spur kommen würden, sobald sie anfingen eins und eins zusammen zu zählen. Nein, er würde seinen Zug bald machen müssen, wenn er dieses Spiel für sich entscheiden wollte. Bald... Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)