Digimon Battle Generation von Alaiya ([Digimon Tamers] Wenn Welten kollidieren) ================================================================================ Episode 08: Zwischen den Fronten -------------------------------- Ich weiß, ich weiß, ich bin schon wieder einen Tag verspätet. Und dieses Mal habe ich keine bessere Ausrede als: Ich habe gestern Abend als ich nach Hause kam nicht mehr dran gedacht, es hochzuladen. Tut mir leid. Zumindest kommt in diesem Kapitel inhaltlich einiges zusammen. Ein, zwei, und hier kommt Subplot drei. Na ja, obwohl, bei diesem ist „Subplot“ relativ. Und ihr sehr zwei altbekannte Gesichter endlich wieder. Viel Spaß! ⌊ • • • • • • • • ⌉ Episode 08: Zwischen den Fronten Die digitale Welt, im Umgang auch Digiwelt genannt, ist eine Welt, die im Computernetzwerk existiert, jedoch vollkommen autonom funktioniert. Laut aktuellem Wissensstand entstand diese Welt im Jahre 1984 durch ein Forschungsprojekt in den USA. Aus ihr gingen die digitalen Lebensformen, die wir als digitale Monster oder Digimon bezeichnen hervor. Die digitale Welt besteht aus mehreren Ebenen, die untereinander verbunden sind. Welche physikalischen Gesetze in dieser Welt gelten wird im Moment noch erforscht. - Auszug aus dem Buch „Digitales Leben und wie es unsere Realität beeinflusst“ von Sagisu Yoshimasa Wie immer kam der Tag plötzlich in der Digiwelt, auch wenn Denrei dies nur durch den Wechsel der Lichtfarben in der Höhle wahrnehmen konnte. Er blinzelte in das orange-rötliche Licht, dass sich nun um sie ausbreitete. Tatsächlich war er froh, dass sich zumindest etwas veränderte, denn ansonsten hätte er schon lange das Zeitgefühl verloren. „Shuichon.“ Er stupste das rothaarige Mädchen, dass sich im Schlafsack an ihn herangekuschelt hatte an, erreichte jedoch damit jedoch keinerlei Reaktion. „Shuichon“, versuchte er es noch einmal, aber erneut erfolglos. Dafür regte sich Lopmon, das auf dem Schlafsack geschlafen hatte, während sich Dracomon noch immer auf dem Höhlenboden rechts neben Denrei zusammengerollt hatte. Das langohrige Digimon schüttelte den Kopf, über die halbherzigen Versuche des jungen Manns und krabbelte auf Shuichons Schulter. „Man sollte meinen, du solltest mittlerweile gelernt haben“, kommentierte es Denreis Versuche, ehe es in Shuichons Ohr schrie: „Aufstehen! Wir müssen weiter!“ Dies erreichte eine Reaktion, wenngleich diese bei weitem nicht so immens ausfiel, wie man hätte hoffen können. Shuichon blinzelte, sah sich um und verkroch sich dann tiefer in den Schlafsack hinein. „Shuichon“, probierte es Denrei erneut. „Wir müssen weiter.“ „Ich mag aber nicht“, nuschelte sie. „Ich bin noch müde.“ Während der junge Mann seufzte, blieb Lopmon unbeeindruckt. „Shuichon, wir sind in der Digiwelt. Technisch gesehen, musst du hier nicht einmal schlafen.“ „Aber schlafen ist schön und gemütlich und warum müssen wir überhaupt weiter?“, grummelte sie und versuchte blind Lopmon vom Schlafsack herunter zu schubsen. „Ich will endlich aus diesen Höhlen heraus“, antwortete Denrei auf diese Frage. „Vielleicht gibt es überhaupt keinen Ausgang“, kam es aus dem Schlafsack hervor. „Es gibt auf jeder Ebene mindestens einen Eingang und einen Ausgang“, erwiderte Lopmon. „Also komm jetzt.“ Es stemmte seine kleinen Arme in die nicht vorhandenen Hüften und sah ungehalten auf den Hügel im Schlafsack, der sein Tamer war. Denrei küsste das Mädchen auf die Stirn. „Bitte Shuichon.“ Daraufhin seufzte sie. „Okay, okay...“ Sie öffnete den Reißverschluss des Schlafsacks und richtete sich auf. „Aber ich glaube wirklich nicht mehr, dass es hier einen Ausgang gibt.“ „Wir werden sehen“, antwortete Denrei und stupste nun auch Dracomon, das mit einem Grummeln begann sich zu strecken und schließlich verschlafen aufstand. Sie irrten bereits seit acht Tagen durch dieses Höhlenlabyrinth, ohne dass sie einen Ausgang oder auch nur ein Digimon gefunden hätten. Ihre Digivices zeigten nichts an und den Kontakt zur realen Welt hatten sie schon vor mehr als zwei Wochen verloren. Der ursprüngliche Plan war gewesen, dass sie nach der Ursache für die Datenanomalie, die Megumi und Shibumi im Winter gefunden hatten, suchen sollten und vielleicht eine Woche oder zehn Tage in der Digiwelt blieben, doch seit sie durch einen Datenstream erst in eine Meeresebene, dann in einen Wald und schließlich dieses Höhlenlabyrinth gekommen waren, funktionierte ihr Messanger nicht mehr. Sie standen auf und packten ihre Sachen in ihren Rucksack zusammen, ehe Denrei diesen Schulterte und sie in den nächsten größeren Höhlenarm zurückgingen. Die Wände der Höhle veränderten ihre Farbe passend zur Tageszeit - das hatten sie schon in den vergangenen Tagen festgestellt. Im Moment waren sie rot, während die Kristalle, die an einigen Stellen aus den Wänden hervorragten orange oder rot leuchteten und ihnen so Licht spendeten. „Ich frage mich nur, warum wir kein Digimon gesehen haben“, murmelte Shuichon. „Es ist irgendwie schon unheimlich, so verlassen wie es hier ist.“ Es dauerte etwas, bis jemand antwortete, da sie wenig tun konnten, als ihr zuzustimmen. „Irgendetwas an diesem Gebiet fühlt sich falsch an“, meinte Lopmon. „Deswegen sollten wir so schnell wie möglich von hier weg“, antwortete Denrei. Shuichon und Lopmon nickten, während Dracomon - ungewöhnlich still - neben ihnen hertrottete. „Die anderen machen sich sicher Sorgen“, murmelte Shuichon nach einer Weile leise. Denrei sah sie an. „Wahrscheinlich.“ „Ich will nach Hause“, kam es auf einmal halblaut von Dracomon. Daraufhin nickte der junge Mann. „Ich auch. Wir sollten uns wirklich beeilen einen Ausgang zu finden...“ Er schüttelte den Kopf. „Ich frage mich, ob diese Ebene vielleicht mit der Anomalie zusammenhängt...“ Angespannt starrte Takumi in die Richtung Makotos. Blinzelte trotz der Sonne kaum. Der ältere Junge hatte einen ernsten, fast wütenden Ausdruck auf seinem Gesicht, als er sich leicht drehte und dann auf einmal den Ball warf. Takumi reagierte, doch während er den Schläger schwang, musste er an das Mädchen und das Owlmon denken, musste an ihren Gesichtsausdruck denken, als sich Owlmon aufgelöst hatte. „Strike one!“, tönte die Stimme des Schiedsrichters über das Spielfeld, als der Ball im Handschuh des Catchers landete. Automatisch sah er zu den Zuschauern, sah zu seinem Vater, konnte dessen Gesicht aber nicht erkennen. Er durfte sich nicht ablenken lassen! Nicht jetzt! Erneut nahm er die Batterpose ein und wartete darauf, dass der andere Junge den nächsten Ball warf. Immer wieder verschwamm das Bild vor seinen Augen. Er schwitzte. Sein Herz raste. Warum konnte er sich nicht konzentrieren? Er dachte an Kotemon und stellte vor, wie es sich auflösen würde, wenn es besiegt wurde. Doch dann kam ihn ein anderes Bild in den Kopf: Kotemon, das ihm von seinem Vater entrissen wurde. „Verdammt“, keuchte er und schwang erneut den Schläger, verfehlte aber den Ball. „Strike two!“ Takumi fuhr sich mit einer Hand über die Augen. Er durfte nicht versagen. Nicht jetzt, nicht vor seiner Mannschaft, nicht vor seinem Vater. Er wollte, dass sein Vater stolz auf ihn war. Zumindest einmal... Nun blinzelte er doch, aber er sah, wie der Ball auf ihn zuflog. Dumpf schlug das Holz des Schlägers, auf den Ball, schickte diesen in Richtung des anderen Endes des Feldes. Für einen Moment sah Takumi ihm hinterher, ehe er Schläger und Helm fallen ließ und zur ersten Base rannte. Er konnte schnell laufen und als er die Base erreichte, dachte er nicht einmal daran stehen zu bleiben. Doch gerade als er sich auf halber Linie zwischen der ersten und zweiten Base befand, schlug eine Energiekugel in das Feld nicht unweit von ihm entfernt ein und warf sich gerade früh genug zu Boden, um der folgenden Explosion halbwegs zu entgehen. Als er sich aufrichtete klingelten seine Ohren. Er konnte kaum etwas hören, doch er begriff langsam, dass um ihn herum Panik ausbrach. Was war geschehen? Takumi sah sich um. Durch den Schock brauchte sein Gehirn etwas, um die Eindrücke zu verarbeiten. Ein schwarzer Schatten schoss über den Himmel, dann explodierte ein Teil der Tribüne und Takumi musste sich erneut ducken. Dann prallten zwei Digimon auf den Boden. Das eine war ein Magnamon, auch wenn dessen normal blaue Haut schwarz und seine Rüstung silbern erschien, das andere war Beelzebumon. Takumi sah das Mädchen – Ai – vor den Resten der Tribüne stehen, ihr Digivice in der Hand und in die Richtung der kämpfenden Digimon schauend. Offenbar versuchte Beelzebumon Magnamon am Boden zu halten, bis die Menschen entkommen konnten, doch das Digimon tat sich schwer damit, da sich der vermeintliche Royal Knight wehrte und versuchte seinen Gegner zur Seite zu werfen. Auf einmal spürte er eine Hand auf seiner Schulter und sah auf. „Alles in Ordnung?“ Es war der Bruder des Mädchens, der neben ihm stand, auch wenn seine Stimme nur wie durch Watte zu dem anderen durchdrang. Verwundert sah ihn Takumi an. „Ja.“ Er ließ sich aufhelfen. „Du musst uns helfen“, meinte der ältere Junge. „Aber...“, setzte der jüngere an, als er Kotemon sah, das neben der Umkleiden stand. Er sah zu Boden. „Ich habe mein Digivice nicht dabei...“ Außerdem war sein Vater noch in der Nähe und er durfte ihn auf keinen Fall zusammen mit Kotemon sehen. Magnamon befreite sich schließlich aus Beelzebumons Griff und warf seinen Gegner gegen die Trümmer der Tribüne. Kleine Raketen schossen auf das Dämonendigimon, das nicht mehr rechtzeitig ausweichen konnte. „Wieso hast du...“, begann der Spieler der Hirokoshi, doch als er Takumis Gesichtsausdruck sah verstummte er. Der jüngere wandte sich ab und ging die Richtung davon, in die auch die anderen Menschen verschwunden waren. Weit kam er jedoch nicht, als erneut welche der Attacken in seiner Nähe einschlugen. Dieses Mal hatte er sich nicht rechtzeitig geduckt und wurde von der Schockwelle stark genug erwischt, so dass er zur Seite geschleudert wurde. Doch jemand fing seinen Sturz auf. „Alles in Ordnung, Takumi?“, hörte er nur leise eine Stimme. Er sah in das Gesicht seines Vaters und nickte. „Ja, O-too-san.“ „Warum bist du nicht weggelaufen?“, fragte Shirou Kensuke seinen Sohn und sah diesen besorgt an. „Ich...“ Takumi brachte kaum ein Wort hervor. „Diese verdammten Monster“, murmelte sein Vater. „Jetzt komm. Wir müssen hier weg, hörst du?“ Wie in Trance nickte der Junge nur und ließ sich mit seinem Vater nun zur anderen Seite des Spielfeldes zerren. Weiterhin hielt Beelzebumon seinen Gegner in Schach, doch schien er mit ihm bei weitem nicht so einfach fertig zu werden, wie mit den anderen Digimon bisher. Es musste ein Magnamon auf dem Ultimate-Level handeln, doch wieso die anderen Farben? Takumi wusste nicht von einer Virus-Variante des Digimons gehört. Natürlich, es entstanden in der Digiwelt immer wieder neue Digimon, die nicht im offiziellen Canon der Spiele vorkamen, doch es erschien ihm als seltsam. Beelzebumon, das sich nicht in seinem Burst Mode befand, befeuerte seinen Gegner nun vom Boden aus mit seinen Waffen, doch weiterhin schien es seinen Gegner damit nicht beeindrucken zu können. Dieser ließ seine Rüstung erneut aufleuchten und schoss einen Lichtstrahl auf den Boden hinab. „Runter!“, rief Takumi aus und wurde von seinem Vater mitgerissen, als sich dieser auf den Boden schmiss. Doch dieses mal spürten sie nur wenig von der Schockwelle, die folgte, als die Attacke im Boden einschlug. Blinzelnd sah der Junge auf und bemerkte, dass sich Dinohumon schützend über sie geworfen hatte. Nur langsam wurde ihm klar, dass es Kotemon sein musste. Sein Kotemon. Aber wie...? Ai sah zu Takumi, dem Mann, der ihn gerettet hatte, und Dinohumon hinüber. Sie hatte kaum Zeit einen Gedanken an sie zu verschwenden, denn dafür sah der Kampf zu schlecht für sie auf. Was war hier nur los? Irgendetwas stimmte mit ihrem Gegner, stimmte mit diesem Magnamon nicht. Doch sie konnte nicht sagen was. Beelzebumon nahm Anlauf und sprang zu seinem Gegner, der etwa zehn Meter über dem mittlerweile beinahe komplett zerstörten Spielfeld schwebte, hinauf, während sich Dunkelheit um seine Klauen herum sammelte. „Darkness Claw!“ Es attackierte das Magnamon, doch seine Attacke konnte die Rüstung aus Chrome Digizoid nicht durchdringen. Im nächsten Augenblick leuchtete diese erneut auf und schoss das Dämonendigimon in einem Energiestrahl zurück, so dass dieses in die Trümmern der kleinen Tribüne geschleudert wurde. „Beelzebumon!“ Beinahe Zeitgleich liefen die Zwillinge zu ihrem Partner hin, der sich mühsam von einigen Betonbrocken, die auf ihn gefallen waren, befreite. „Beelzebumon!“ Ai erreichte ihren Partner als erstes. „Alles in Ordnung? Was ist los? Warum wechselst du nicht in den Burst Mode?“ Grimmig schüttelte das Digimon den Kopf. „Es geht nicht“, knurrte es. „Irgendetwas blockiert meine Energie.“ „Was ist los?“, fragte nun auch Makoto, als er sie erreichte. Beelzebumon stand auf und schüttelte nur den Kopf. Es richtete die Augen auf seinen Gegner, der nun weitere kleine Raketen abfeuerte, die auf dem Spielfeld und in Teilen des anliegenden Parks einschlugen. Zum Glück waren der Junge mit dem Mann mittlerweile von hier fort. Nur Dinohumon stand noch immer vor den teilweise zerstörten Umkleidekabinen. „Beelzebumon“, rief Ai schließlich und holte ihr Digivice hervor. „Card Slash! Offense Plug-In A!“ Eine weitere Karte. „High Speed Plug-In H!“ Stärker und durch die zweite Karte auch noch beschleunigt, lief Beelzebumon nun wieder los und griff erneut mit seinen Klauen an. Dieses Mal schaffte es damit, Magnamon zurückzuwerfen und es an den von der Rüstung unbedeckten Teilen seines Körpers zu treffen. „Ai...“, flüsterte Makoto und sah auf das Digivice in der Hand seiner Schwester, dass er das erste Mal seit einigen Tagen sah. „Das... Du machst also wirklich mit...? Bei diesem Turnier?“ Er schien nicht ganz zu wissen, ob er wütend, enttäuscht oder gar traurig sein sollte. „Wieso?“ Ai sah ihn nur kühl an. „Das ist jetzt nicht der Zeitpunkt, darüber zu reden.“ „Aber...“, begann der Junge. „Es ist unser Digivice. Impmon... Beelzebumon ist unser Partner.“ „Nicht jetzt“, antwortete Ai und fixierte ihre Augen wieder auf den Kampf. Beelzebumon feuerte erneut mit seinen Waffen auf Magnamon, das nun offenbar jedoch eine Barriere um sich herum errichtet zu haben schien. Keine der Kugeln schien es zu treffen und es sah nicht danach aus, als hätten die Treffer zuvor es großartig verletzt. Dies bemerkte auch das Dämonendigimon und stellte schließlich sein Feuer ein. Doch genau darauf schien sein Gegner gewartet zu haben. Auf einmal verschwand es und erschien hinter Beelzebumon, versetzte ihm einen Tritt auf den Rücken, der es ein ganzes Stück weit schleuderte, ehe es von den Resten eines Maschendrahtzauns aufgehalten wurde, der das Gelände des Spielfeldes zur einen Seite begrenzte. Das Magnamon – nun am Boden – kam langsam auf das Digimon zugeschritten und erneut leuchtete seine Rüstung auf. Es schien seinen geschwächten Gegner aus nächster Nähe treffen zu wollen. Doch als sein Rücken von einer Axt getroffen wurde, drehte sich herum. Nicht weit von ihm entfernt stand Dinohumon, das die Waffe, die nun zu ihm zurückkam, wieder auffing. „Tu das nicht“, keuchte es. Eine Energiekugel erschien am Arm des scheinbar stummen Magnamons, das Dinohumon nicht einmal als Gegner würdig einer richtigen Attacke zu sehen schien, aber es kam nie dazu, diese Attacke abzufeuern. „Invincible Sword!“ Ein Schwert aus Licht kam vom Himmel herabgeschossen und durchbohrte das Magnamon von hinten. Für einen Moment geschah nichts, doch dann flackerte die Gestalt des Magnamons und löste sich schließlich auf. „Das...“, begann Beelzebumon. „Was ist das?“, flüsterte auch Ai. Tatsächlich löste sich das Magnamon nicht, wie es normal war, in rote Datenpartikel auf, sondern in kleine weiße, halb durchsichtige Würfel, die wiederum zu violetten Partikeln zerfielen. „Ihr dürft die Daten nicht absorbieren!“, rief Dukemon in seiner roten Rüstung über ihnen schwebend aus. Doch hatte keins der beiden anderen Digimon nur daran gedacht. „Heute am frühen Nachmittag ist es in Minato zu einem Zwischenfall gekommen, der mit Digimon in Verbindung zu stehen scheint. Es wurden achtzehn Menschen verletzt, jedoch laut aktuellem Stand der Informationen niemand lebensbedrohlich. Wir warten im Moment noch auf genauere Informationen.“ Während der Moderator redete, wurden Bilder von etwas gezeigt, das offenbar einmal ein Sportplatz gewesen war. „Ich gebe weiter an Kawasaki-san und neusten Informationen zum Lifestyle.“ Shoji schaltete den Fernseher aus und griff schon nach seinem Handy, zögerte dann aber. Was war nun schon wieder geschehen? Wieso hatte ihn niemand informiert? Hatte es etwas mit diesem Turnier zu tun? „Kommst du, Shoji?“, hörte er die Stimme seiner Mutter aus dem benachbarten Esszimmer. „Ja, O-kaa-san“, antwortete er und schüttelte den Kopf. Es war vorbei. Im Moment konnte er nichts tun. Deswegen sollte er sich im Moment keine Gedanken darüber machen. Sein Vater und seine Mutter saßen am Essenstisch und sahen zu ihm hinauf, während auch Gazimon, das von sich aus nie mit ihnen am Tisch aß, ihm einen Blick zuwarf. „Stimmt etwas nicht, Schatz?“, fragte seine Mutter besorgt, als sie seinen Geschichtsausdruck sah. Schnell schüttelte er den Kopf. „Nein, es ist alles in Ordnung.“ Mit scharfen Blick musterte ihn sein Vater. „Du musst aufpassen, dass du dich nicht übernimmst“, meinte er und schien bemüht, seiner Stimme einen neutralen Tonfall zu geben. „Du wirkst in letzter Zeit etwas besorgt.“ „Es ist wirklich alles in Ordnung“, antwortete Shoji. „Bitte, macht euch keine Sorgen um mich.“ Makuta Yuuichi nickte, schien dies erst einmal zu akzeptieren, während seine Frau noch immer besorgt zu ihrem Sohn hinübersah. „Worauf wartet ihr. Wir sollten essen“, meinte dieser schnell. Seine Mutter, Makuta Hitomi, hatte Teriyaki-Hähnchen mit Reis und einer Currysoße gemacht. Zur Vorspeise gab es Suppe. Sofern sein Vater Abends da war, aßen sie oft traditionell. Hitomi hatte auf diese Art kochen gelernt und Yuuichi rümpfte, auch wenn er in seinen Arbeitspausen auch oft Fastfood aß, über die westliche Kost oftmals die Nase. Während er langsam die Suppe schlürfte wanderte Shojis Blick zu Gazimon, das auf dem Boden kniete und hier von einem kleineren Tisch seine Mahlzeit aß. Es erwiderte seinen Blick, sagte jedoch nichts. Der Junge fragte sich, was nur los war. Wieso geschah das alles jetzt? Das Turnier. Die Morde. Und was auch immer heute geschehen war? Er wünschte sich nur, Denrei und Shuichon wären hier, jemanden mit dem er wirklich reden konnte. Denn letzten Endes verband ihn mit den beiden ein weitaus engeres Band, als es mit den anderen Tamern je der Fall war und wohl auch je der Fall sein würde. Doch die beiden waren in der Digiwelt verschollen und im Moment konnten sie nicht einmal sicher wissen, ob sie noch lebten. „Ist wirklich alles in Ordnung, Liebling?“, fragte seine Mutter, die bemerkte, dass er das Essen, dass er gedankenverloren mit den Stäbchen in seinen Mund schob, kaum wahrzunehmen schien. „Ja“, murmelte Shoji leise. Er wollte nicht, dass sie sich Sorgen um ihn machten, doch in diesem Moment klingelte sein Handy. Entschuldigend sah er seine Eltern an, stand auf und ging zur Wohnzimmertür hinüber, wo er das Mobiltelefon aus seiner Hosentasche holte und heranging. „Ja?“, fragte er und das Gerät hinein. „Shoji-kun?“ Es war Rukis Stimme. „Ja“, antwortete er. „Was ist heute in Minato passiert?“ „Lange Geschichte“, erwiderte die junge Frau. „Aber deswegen ruf ich dich an. Es ist nichts schlimmeres passiert, aber ein seltsames Digimon ist aufgetaucht. Wir können morgen darüber reden. Hast du nach der Schule Zeit?“ Shoji sah zu seinen Eltern hinüber. „Ja“, sagte er dann schließlich. „Gut“, erwiderte Ruki. „Ich wollte dir nur Bescheid sagen. Wir treffen uns am Metropolitan.“ „Wir fahren jetzt, Takumi“, meinte Shirou Kensuke zu seinem Sohn, der auf dem Behandlungstisch der Notaufnahme des St. Luke's Hospitals in Minato. Sie waren wie die meisten anderen, die bei dem Baseballspiel gewesen waren, mit hierher genommen worden, nachdem der Kampf vorbei war. Da Takumi von den Spielern mit die meisten Verletzungen erlitten hatte, hatte man ihn eine Weile hierbehalten, ehe einer der Chefärzte in der Ambulanz das Okay gegeben hatte, ihn zu entlassen. „Takumi.“ Sein Vater reagierte ungehalten, als Takumi nicht reagierte. „Lass ihn, Schatz.“ Beruhigend legte Shirou Kaede ihre Hand auf den Arm ihres Mannes. „Er hat heute einiges durchgemacht.“ Erst schien es, als würde der Erwachsene widersprechen wollen, doch dann seufzte er. „Takumi, komm jetzt.“ Immerhin hatte er in der Zeit, in der man Takumi noch auf Brüche und innere Verletzungen untersucht hatte, ihr Auto, das er vor dem Spiel auf dem Parkplatz der Schule geparkt hatte, geholt. „Ja“, murmelte Takumi und stand vorsichtig auf. Noch immer trug er seine Baseballkleidung. Jedoch hatte man ihm beide aufgeschürfte Beine verbunden, nachdem die Wunden gereinigt worden waren. Auch sein rechter Unterarm war mit Verband umwickelt, während mehrere größere Pflaster über den linken Arm verteilt waren. Auch auf seiner linken Wange klebte ein größeres Pflaster. „Pass auf, Liebling.“ Seine Mutter stützte ihn, während sie das Krankenhaus verliefen. Eigentlich hatte Takumi darauf gewartet, dass – nun wo er so schnell nicht vom Krankenhaus wegkam – jemand von Hypnos oder dieses unmögliche Mädchen vorbeikommen würden, jemand ihn zur Rede stellte, ihn an seinen Vater verriet. Doch nichts dergleichen war geschehen. Er hatte weder das Mädchen, noch ihren Bruder gesehen, seit sie das Spielfeld verlassen hatten. Doch das war nicht das einzige, das ihn bedrückte. Er wusste nicht was mit Dinohumon geschehen war. Er hatte es zurückgelassen, hatte seinen Partner zurückgelassen. Aber was hätte er tun können? Sein Vater war dabei gewesen und er durfte nicht von Kotemon wissen. Außerdem hatte er nicht einmal sein Digivice dabei gehabt, das noch immer in der Schublade seines Schreibtischs lag. Nein, er hatte nichts tun können. Was war, wenn Dinohumon besiegt worden war? Immerhin war das Magnamon stark gewesen und auch Beelzebumon traute er dies zu. Oder was, wenn sie Dinohumon gefangen genommen hatten und es ihm nicht zurückgeben würden? Mittlerweile saßen sie im Auto und fuhren aus dem Parkhaus des Krankenhauses heraus. „Alles in Ordnung, Takumi?“, hörte er die Stimme seiner Mutter, die sich besorgt zu ihm umdrehte. „Ja“, murmelte Takumi, sich selbst bewusst, dass er dabei nicht sonderlich überzeugend klang. Für eine Weile herrschte Stille im Wagen, während sie die Route durch das Industriegebiet nach Odaiba einschlugen, da die Rainbowbridge auch an Feiertagen um diese Zeit meist vollkommen blockiert war. „Da sehen wir wieder, was diese Monster anrichten“, grummelte Shirou Kensuke nach einer Weile. „Und ich wette, diese Idioten von der Regierung werden trotzdem nichts machen...“ Takumi horchte auf, zögerte aber etwas zu antworten. „Aber die anderen Digimon haben uns doch beschützt“, murmelte er schließlich halblaut. Immerhin war eins der Digimon sein Partner gewesen. Sein Partner, dem er nicht einmal hatte „Danke“ sagen können. „Vielleicht jetzt“, erwiderte sein Vater aufgebracht. „Aber wer sagt, dass sie nicht irgendwann auch so durchdrehen?“ Takumi erwiderte nichts. Natürlich fiel ihm genug ein, das er sagen könnte, doch wusste er, dass er seinen Vater ohnehin nicht umstimmen konnte. Nicht mit der Tatsache, dass sie die wilden Digimon ohnehin nicht vertreiben konnten, oder gar, dass der Versuch ihnen wahrscheinlich mehr schaden als nutzen würde. Deswegen schwieg er. Sein Vater würde es wohl nie verstehen – weil er es ja nicht einmal verstehen wollte. „Ich bin müde“, murmelte er, als sie zuhause ankamen. „Dann leg dich am besten etwas hin“, meinte seine Mutter, woraufhin er nur nickte und mit schlürfendem Schritt zu seinem Zimmer ging. Als die Tür hinter ihm geschlossen war, zog er sein Digivice aus der Schublade seines Schreibtisches und sah hinauf. Die Anzeige war normal. Es waren noch Daten da. Also war Kotemon noch am Leben. Er presste das kleine Gerät an seine Brust und ging zu seinem Bett hinüber, um sich auf dieses hinauf fallen zu lassen. Dann rollte er sich zusammen. „Es tut mir leid, Kotemon. Es tut mir wirklich leid...“ Es war tatsächlich Hanegawa Arisa, ihre Mutter, die die Zwillinge vom Krankenhaus abholte. Obwohl Ai darauf bestanden hatte, dass es ihnen gut ging, so hatten es sich die Sanitäter nicht nehmen lassen auch die Geschwister in ein Krankenhaus – in ihrem Fall das Metropolitan Matsuzawa – zu bringen, damit sie dort von einem Arzt untersucht wurden. Wie Takumi, hatten auch sie einzelne Pflaster an Armen und Beinen kleben, waren jedoch nirgendwo bandagiert worden. Und während sie darauf warteten, von jemanden abgeholt zu werden, da der Dienst habende Arzt sie nicht allein gehen lassen wollten, herrschte eisernes Schweigen zwischen ihnen. Sie saßen auf einer Bank im Wartebereich, Ai am linken und Makoto am rechten Rand, während Impmon in der Mitte saß. Die Zwillinge achteten darauf einander nicht anzusehen, während ihr gemeinsamer Partner bedrückt auf den Boden starrte. „Ai, Makoto“, erklang schließlich die Stimme ihrer Mutter, als diese auf sie zugelaufen kam. Hanegawa Arisa war eine der wenigen Karrierefrauen, die es gab. Sie arbeitete als Managerin eines Modekonzerns und hatte in dieser Position selten Zeit für ihre Kinder. Entsprechend ihres Jobs war sie modisch, aber auch streng gekleidet, trug ihre gefärbten Haare jedoch offen. „Ist alles mit euch in Ordnung?“ Sie kniete sich vor die Bank und schien die gedrückte Stimmung nicht einmal zu bemerken. „Ja, Mum“, murmelte Ai und stand auf, die Arme vor der Brust verschränkt. Makoto nickte nur. „Ich hab mir solche Sorgen gemacht“, fuhr ihre Mutter fort. Ai verdrehte die Augen, als Arisa nicht hinsah – sie glaubte ihr nicht. Wieso sollte sich jemand, der so selten für sie da war, Sorgen um sie machen? „Impmon hat uns beschützt“, meinte Makoto tonlos. Ihre Mutter schien das Digimon erst jetzt zu bemerken. „Danke, Impmon.“ Auch das Digimon antwortete nur mit einem Nicken. „Dann können wir ja nach Hause fahren“, sagte Arisa nachdem einen unschönen Moment lang Schweigen geherrscht hatte. „Wisst ihr was? Ich hole uns unterwegs etwas schönes zu Essen.“ „In Ordnung, Mum“, murmelte Ai und wich dem Blick ihres Bruders aus. „Wie auch immer...“, fügte sie leiser hinzu. „Wir wissen noch nicht, was den Vorfall heute Nachmittag verursacht hat, doch es gibt im Moment keinen Grund zur Besorgnis. Es wird im Moment von einem Einzelfall ausgegangen. Das Digimon schien sich erst vor kurzem materialisiert zu haben und war offenbar verwirrt, weswegen es aggressiv wurde. Da es der erste Zwischenfall der Art seit mehreren Monaten war und keine schwereren Verletzungen gab, besteht kein Grund zur Sorge.“ Blitzlicht von mehreren Kameras. Ryou versuchte ernst auszusehen, während er vor dem Podium im Pressesaal des Metropolitan Government Buildings stand und von unzähligen Reportern fotografiert wurde. Ausnahmsweise fiel es ihm sogar recht leicht ernst zu sein, denn seine Laune hatte vorerst ihren Tiefpunkt erreicht. Es ärgerte ihn, dass er hier war. Es ärgerte ihn, dass es nicht er gewesen war, der dieses Digimon besiegt hatte. Es ärgerte ihn, dass Yamaki, der nun am rechten Rand der Bühne stand, ihm vor der Pressekonferenz eingebläut hatte, ja keine Dummheiten zu machen. Und es stimmte ihn traurig, dass trotz allem Ruki auch heute kaum ein Wort mit ihm gewechselt hatte. „Und was ist mit dem Sachschaden, der entstanden ist?“, fragte ein Reporter (Ryou konnte durch die Beleuchtung der Bühne nicht einmal dessen Gesicht sehen). „Dieser wird von der Versicherung und zu teilen von der Regierung getragen“, erwiderte er. „Wie können sie davon ausgehen, dass es nur ein Einzelfall war?“ Ein anderer Repoter. Natürlich konnten sie das nicht. Im Gegenteil: Es war so einiges seltsames an dem Vorfall am Nachmittag dran gewesen, denn ihr Gegner war kein normales Digimon gewesen. Deshalb war es wohl auch von ihren Überwachungsanlagen nicht wahrgenommen worden, ehe es zu spät war, doch dies – so hatte es ihm der Gouverneur Todawa eingebläut – musste die Bevölkerung nicht wissen. Es würde ja nur unnötige Panik verursachen. Natürlich war der wahre Grund, dass der Politiker nicht wollte, dass man ihre Regierung anzweifelte, doch dies konnte Ryou egal sein. „Es war der erste große Vorfall seit über einem halben Jahr“, antwortete er daher den Reportern. „Es gibt keinen Grund etwas gegenteiliges anzunehmen.“ Politik bedeutete Lügen. Dabei war er nicht einmal ein Politiker. „Gibt es nach diesem Vorfall stärkere Sicherheitsmaßnahmen?“ „Was ist mit den Morden? Was werden Sie dagegen tun?“ „Glauben Sie wirklich, dass Sie diese Monster kontrollieren können?“ „Wie soll sich die Bevölkerung verhalten?“ Fragen über Fragen. So ging es noch eine ganze Weile weiter und Ryou antwortete wie es ihm gesagt worden war, beruhigte die Reporter und versuchte ihnen weiß zu machen, dass alles in Ordnung sei. Und dabei wussten diese nicht einmal etwas von dem Turnier und sollten auch nichts davon wissen. Als die Pressekonferenz endlich vorbei war, fühlte sich Ryou erleichtert. Er rieb sich die Augen und glaubte noch immer Blitzlichter zu sehen, während er den Saal verließ. Eigentlich wollte er nur noch nach Hause, doch gleichzeitig erschien die Aussicht allein in seinem Wohnzimmer zu sitzen nicht sonderlich verführerisch. Natürlich Monodramon wartete zuhause auf ihn, doch es verbrachte die meisten Abende in einem seligen Schlummer. Sein Gesicht hellte sich jedoch schlagartig auf, als er in der großen Halle im Erdgeschoss eine bekannte Gestalt sah. „Ruki!“, wollte er ausrufen, als er die junge Frau an der dem Aufzug gegenüberliegenden Wand lehnend erblickte, doch bevor er dies tun konnte, kam jemand anderes auf ihn zu. „Du bist Akiyama-san, oder?“, fragte ein junger, europäisch aussehender Mann, der einen Kinnbart trug. Für einen Moment verwirrt sah Ryou diesen an. „Äh, ja, bin ich. Akiyama Ryou.“ „Und du arbeitest für diese... Organisation... Hypnos?“, fragte der junge Mann weiter. Sein Japanisch war bei weitem nicht perfekt. Ryou nickte. „Ja. Wieso?“ „Ich wollte mit euch worüber reden“, antwortete sein Gegenüber. „Im Moment findet in dieser Stadt ein Wettbewerb statt... Für Tamer.“ „Davon wissen wir“, meinte Ryou etwas ungehalten und sah zu Ruki hinüber, die sich offenbar zum Gehen wenden wollte. „Aber danke...“ „Nein, das ist es nicht“, antwortete der andere. Er holte etwas aus seiner Tasche hervor und als Ryou hinsah, erkannte er, dass es sich um ein Digivice handelte. Jedoch kein Digivice, wie sie es hatten, kein einfaches D-Arc. Statt durch einen Ring wurde der Bildschirm von einem langen braunen Streifen umrahmt, während der Rest des Digivices orange und rot gefärbt war. „Ich nehme an diesem Wettbewerb teil. Ich will herausfinden, wer diesen Wettbewerb veranstaltet.“ Nun musterte der 24-jährige den jungen Mann. „Du willst uns helfen?“ Der andere nickte. „Ja.“ Als Ryous Blick nun erneut zur gegenüberliegenden Wand hinüberglitt, war Ruki verschwunden. Er seufzte. „Wie heißt du?“ „Mein Name ist Steve Larson. Ich bin aus Amerika“, antwortete der junge Mann. „Ich studiere hier.“ Ryou nickte. „Und dein Partner?“ „Ein Leormon“, antwortete Steve. „Es wartet woanders auf mich.“ Er zögerte. „Andere Teilnehmer an diesem Wettbewerb...“ „Turnier“, verbesserte der ältere nun. Steve nickte. „Andere Teilnehmer an diesem Turnier finden einen durch ein Signal der Digivices“, erklärte er. „Aber so lange Leormon nicht bei mir ist, kann ich nicht gegen sie kämpfen und sie nicht gegen mich.“ Erneut nickte Ryou um zu bestätigen, dass er verstanden hatte. „Komm mit“, meinte er schließlich. „Wir reden besser woanders darüber.“ Damit betätigte er den Knopf um den Aufzug erneut ins Erdgeschoss zu rufen. Einige Monitore zeigten Karten der Stadt, verschiedene Daten und Diagramme. Sie machten, in zwei Reihen übereinander, die gesamte Länge der Wand des Wohnzimmers aus. Nun, zumindest konnte man von der Art, wie der Raum geschnitten war, davon ausgehen, dass er als Wohnzimmer gedacht war, denn sonderlich wohnlich war er nicht eingerichtet. Man fand keine Couch, keinen Teppich oder Regale. Nur einige Bürostühle und die Tische, auf denen Monitore und Rechner standen. Dabei war es allein durch die Größe ein vornehmes, wahrscheinlich sehr teures Apartment, hier im Zentrum der Metropole. Die Augen des Mannes wanderten über die Bildschirme hinweg. Es ging schnell und doch zu langsam. Im Moment waren noch weit über hundert Tamer in diesem Spiel. „Illegale Tamer“, wie die Regierung sie nannte. Kinder, die von dem Wunsch beseelt waren stärker zu werden. Von ihnen gab es so viel mehr in der Stadt, als die Regierung - zumindest nach offiziellen Aussagen - vermutete. Er gab ihnen was sie wollten und dafür halfen sie ihm, ohne es zu wissen, das zu erreichen, was er schon so lange plante. Doch es ging zu langsam. Es ging viel zu langsam voran und er wusste, dass ihm die Regierung bereits auf die schliche gekommen war. Er musste es beschleunigen, bald, doch er brauchte noch einen Plan, wie. Erneut glitten seine Augen über die Bildschirme hinweg. Gerade einmal zwei Kämpfe diese Nacht. Gerade einmal zwei Kämpfe in der ganzen Stadt... ⌊ • • • • • • • • ⌉ Anmerkungen und Erklärungen: Lee Shuichon; In der deutschen Fassung „Suzie Wong“ Yuki Denrei: Hauptcharakter von Digimon Alpha Generation. Sein Partner ist Dracomon. Magnamon: Digimon, das sich auf dem Adult, Armor oder Ultimate-Level befinden kann. Hier befindet es sich auf dem Ultimate-Level. Eigentlich ein Royal Knight. Damit sind jetzt tatsächlich alle wichtigen Subplots (von einigen Charaktergebundenen Konflikten) eingeführt ;) Doch was es mit alledem auf sich hat... Nun, das erfahrt ihr erst später. Viel mehr kann ich zu diesem Kapitel auch erst einmal nicht sagen. Außer noch ein herzliches Dankeschön an eine meiner japanischen Brieffreundinnen, die mich mit ordentlich Bildmaterial über den Verlauf japanischer Pressekonferenzen versorgt hat. Leider konnte ich durch die Perspektive vieles nicht einbringen. Ich hoffe, wie immer, dass es euch gefallen hat :) Das nächste Kapitel kommt dann - hoffentlich - auch in zwei Wochen, auch wenn ich dies nicht mit 100%iger Sicherheit garantieren kann, da ich beide Wochenenden weg bin. Ansonsten leider erst in drei Wochen. Danach sollte es aber im Wochentakt weitergehen. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)