Zwielichtbande- Küss mich von Turiana (ItachixSasuke) ================================================================================ Kapitel 5: Freunde ------------------ >Zaubererbruder, Wo bist Du gewesen in all diesen finsteren Jahren? Zaubererbruder, ich weiß nicht, wie lang haben wir uns schon nicht mehr gesehn? Zaubererbruder, hast Du fremde Länder bereist, Ozeane befahren? Zaubererbruder, wo scheinbar zum Greifen nah Sterne am Nachthimmel stehn?< ASP- Zaubererbruder „Hast du Bock, heute mit uns ins Schwimmbad zu gehen?“ Es war Naruto, der Sasuke angesprochen und so dessen Aufmerksamkeit auf sich gezogen hatte. Ein wenig zerstreut schüttelte der schwarzhaarige den Kopf, während er eine Tabelle in seinen Schulblock eintrug, die sie als Hausaufgabe aufbekommen hatten. Er wollte sich später wieder mit Itachi treffen -wie fast jeden Tag-, und damit er seine Schulaufgaben nicht vernachlässigte erledigte er sie oft weitestgehend in den Pausen. „Ich treffe mich nachher mit Itachi, Naruto“, murmelte er, während er in seinem Biologiebuch das Neurologie-Kapitel aufschlug. Mit einem „Arschloch“ verschränkte sein Sitznachbar die Arme vor der Brust und wandte ihm demonstrativ den Rücken zu. Verwirrt blickte Sasuke auf. „Was ist denn?“, wollte er wissen. „Als ob du das nicht wüsstest“, zischte sein bester Freund. „Seit Wochen schon sehen wir uns nur noch in der Schule, weil du dauernd mit diesem gruseligen Heini unterwegs bist, den du vor nicht allzu langer Zeit selbst noch unheimlich gefunden hast! Wenn du nichts mehr mit uns zu tun haben willst kannst du´s mir auch so sagen!“ Verblüfft starrte Sasuke Naruto an, schlug dann sein Lehrbuch zu und schob die Hausaufgaben von sich. In dieser Pause würde er nicht mehr lernen, erst musste er sich wohl mit dem Blondschopf unterhalten. Es war Sasuke gar nicht aufgefallen, wie selten er sich mit Naruto und seinen anderen Freunden traf- Itachi beanspruchte fast all seine außerschulische Zeit und er genoss es, mit ihm zusammen zu sein. Oft lagen sie nur bei Sasuke zusammen in dessen Bett und sahen einfach nur einen Film, küssten und liebkosten einander ohne bislang weiter gegangen zu sein, oder waren im Park, gingen in ein Restaurant oder Cafe. Ein paar Mal waren sie auch zusammen weg gefahren in eine andere Stadt, um dort einfach durch die Gassen zu schlendern. Und das vergangene Wochenende über waren sie ebenfalls nicht in der Stadt gewesen- für ein Geschichtsreferat, das Sasuke ausarbeiten und in ein paar Tagen würde vortragen müssen, hatte Itachi mit ihm einen Ausflug in das alte Kaiserschloss unternommen. Und Itachi lernte mit Sasuke. Mittlerweile war der Uchiha in so ziemlich jedem Fach besser geworden, stand überall entweder auf einer eins oder einer zwei, sogar in Englisch. Nun musste sich der 16-jährige eingestehen, dass er Naruto und seine anderen Freunde der Schule und Itachi wegen wirklich ziemlich vernachlässigt hatte, wo er doch selbst in den Pausen lernte. Es war ihm unangenehm, dass er es nicht einmal bemerkt hatte. „Tut mir leid“, murmelte er leise. Er meinte es ernst, es tat ihm wirklich leid. Wenn er sich nach der Schule mit Itachi traf wollte er das Referat mit diesem fertig machen und ihn dann fragen, ob es möglich wäre, das er sich mal mit seinen Freunden traf. Der Mizu würde das sicher verstehen, davon war Sasuke überzeugt. Itachi zeigte immer Verständnis für alles. „Pah“, machte Naruto nur. „Wie wäre es mit morgen? Da habe ich noch nichts vor“, log der Jugendliche, wollte seinen eigentlich besten Freund nicht schon wieder vor den Kopf stoßen. Finster, gar misstrauisch wurde er angesehen. „Da wollen wir auch ins Schwimmbad, danach zu Kiba.“ „Ich komm mit.“ „Direkt nach der Schule?“ Sasuke nickte. „Ich frag die anderen nachher.“ Naruto glaubte ihm nicht, das war klar. Da hatte Sasuke wohl wirklich Scheiße gebaut. Innerlich seufzend packte er den Biologiekram endgültig weg und kramte seine Englischunterlagen aus der Schultasche, um noch einmal kurz die Vokabeln durch zu gehen, die in der nächsten Stunde abgefragt werden sollten. Hoffentlich verstand Itachi ihn wirklich, immerhin war dies das erste Mal seit Beginn ihrer Beziehung, das Sasuke sich mit seinen Freunden treffen wollte. Schwer seufzte Itachi, als Sasuke ihn auf die Planung für den nächsten Tag ansprach. Die beiden saßen dicht beieinander an Sasukes Schreibtisch und gingen Sasukes Biologiehausaufgaben durch. Das Referat war schon beendet, Sasuke konnte sein Thema, das Leben im Mittelalter, hervorragend. Die Biologieaufgaben waren die letzten, die der Jugendliche für diese Woche erledigen musste. „Eigentlich wollte ich morgen mit dir nochmal das Referat durchgehen, Sasuke“, meinte er ruhig. Der Uchiha legte ihm den Arm um die Schultern und lehnte sich an den Mizu. „Aber das haben wir doch heute schon getan“, sagte er dann. „Wäre es denn sehr schlimm, wenn wir uns morgen nicht sehen? Ich habe die anderen schon so oft in letzter Zeit hängen lassen, wenn wir was zusammen unternehmen wollten.“ Eine Weile lang sah Itachi den jüngeren unverwandt an, dann schüttelte er kurz den Kopf. „Das ist okay, Sasuke, ich habe nichts dagegen, das du deine Freunde triffst. Sei bitte nur vorsichtig, ja?“ Fragend legte der Jugendliche den Kopf schief, lächelte dann aber nachsichtig und legte seine Hand auf die des Mizu. „Wir gehen doch nur ins Schwimmbad und zu Kiba. Mir kann nichts passieren.“ Es schien Itachi schwer zu fallen, sich ein Nicken abzuringen, aber es freute Sasuke, das der ältere nicht wütend war. Dankbar schmiegte er sich in die Arme des anderen und küsste ihn. „Wir können ja übermorgen wieder miteinander lernen, falls du Zeit hast.“ „Hab ich“, murmelte Itachi. Sasuke hatte gewusst das diese Antwort kommen würde. Itachi hatte immer Zeit für ihn. Immer. „Was ist in dem Rucksack?“, fragte Naruto seinen besten Freund am nächsten Tag, als der seine Schwimmsachen in sein Fach räumte. „Was hab ich dir denn gestern versprochen?“, kam die Gegenfrage. Grübelnd stand der Blondschopf vor Sasuke, bis es ihm scheinbar wieder einfiel. „Boa, echt jetzt? Du kommst mit uns?“ Der Uchiha nickte lediglich. Naruto jubelte, als Kiba hinter ihm auftauchte. „Was ist denn hier los?“, wollte der braunhaarige wissen. Strahlend wandte sich Naruto dem Neuankömmling zu. „Sasuke kommt wirklich mit uns heute, das ist los! Den Tag müssen wir im Kalender eintragen! Er hat sich von seiner Freundin losgeeist, echt jetzt!“ Sasuke horchte auf. Welche Freundin meinte Naruto denn? War den anderen etwa aufgefallen, das er mit Itachi zusammen war? Der Jugendliche hoffte es wäre nicht so, aber ihm blieb nichts anderes übrig als nachzuhaken, was er auch tat. Kiba grinste breit, als er ihm antwortete: „Naja, wo du doch so wenig Zeit für uns hattest haben wir gedacht, du hättest ´ne Freundin. Stimmt das denn nicht?“ Ein bisschen blasser als zuvor schüttelte Sasuke vehement den Kopf. „Nein, ich bin genauso wenig vergeben wie ihr.“ Er log, er log sogar ziemlich, immerhin liebte er Itachi und war mit diesem zusammen, aber er wusste einfach nicht, wie seine Freunde darauf reagieren würden. Itachi würde davon ja nichts mitbekommen, kein bisschen, und heute würde Sasuke einfach so tun als sei er nicht schwul und hätte keinen Freund, der ihm jeden Tag vor dem Unterricht eine SMS schrieb, über die er sich immer freute, auch wenn er den Mizu eigentlich einige Stunden später ohnehin traf. An diesem Tag wollte er einfach nur Sasuke Uchiha sein, ein 16-jähriger Schüler und Sohn eines Polizisten, ein ganz normaler Teenager. Er wollte nicht daran denken was Naruto und die anderen wohl sagen würden, käme heraus, dass er einen Freund hatte. Nach dem Unterricht trafen Kiba, Sasuke und Naruto die anderen, die mit ihnen schwimmen gehen wollten, am Haupteingang des Schulgebäudes. Nach und nach trudelten sie alle ein, die schüchterne Hinata, die in Sasuke verliebte Sakura mit ihrer besten Freundin Ino, die mit Shikamaru –der ebenfalls mit ihnen ins Schwimmbad ging- zusammen war, Neji und Lee, Tenten, Choji und Shino. Als alle da waren, die mit ihnen kommen wollten, machten sie sich auf den Weg ins nahe gelegene Schwimmbad. „Sag mal, Sasuke“, meinte Sakura plötzlich, als sie dort ihre Handtücher unter einem riesigen Ahorn nahe des Schwimmbeckens ausbreiteten. „Mit wem bist du denn eigentlich jetzt zusammen?“ Sofort erstarben alle Gespräche, jeder sah ihn neugierig an. Sasuke hasste es, schon wieder gefragt zu werden. War es denn so offensichtlich, dass er einen Freund hatte? „Mit niemandem“, antwortete er knapp und überlegte, wie er die anderen nun ablenken konnte. „Und kennt ihr noch die Regel? Wer zuletzt im Wasser ist muss jedem ein Eis ausgeben.“ Sofort rannten Naruto, Kiba, Choji und Lee zum Wasser, so ruhig der Uchiha das auch gesagt hatte- es war wirklich so, dass sie vor Jahren einmal diese Regel aufgestellt hatten. Es war schon zu einer Art Tradition geworden. Womit der Jugendliche aber nicht gerechnet hatte, war, das Neji, Sakura und die anderen es da nicht so eilig zu haben und ihm nicht zu glauben schienen. „Was?“, murrte er und wollte sich selbst auf den Weg ins Wasser machen. Doch kaum hatte er den anderen den Rücken zugewandt klingelte leise sein Handy. Irritiert kramte er es aus der Tasche, wusste um die skeptisch-neugierigen Blicke seiner Freunde. Irgendwie wunderte es ihn gar nicht, dass es Itachi war, der ihn anrief. „Sasuke?“ „Ja. Was ist denn?“, fragte er leise, unsicher. Was, wenn Itachi etwas passiert war? „Wo bist du?“, ertönte Itachis besorgte Stimme. Innerlich seufzte der Jugendliche auf. „Im Schwimmbad. Ich hab´s dir doch gestern gesagt.“ Ein erleichtertes Brummen war zu vernehmen. „Entschuldige. Ich wollte nur wissen, ob es dir gut geht.“ Unwillkürlich schlich sich ein Lächeln auf Sasukes Lippen. „Es geht mir gut“, antwortete er. „Du brauchst dir keine Sorgen zu machen.“ „Ist gut. Wir sehen uns morgen, ja?“ Sasuke bejahte, dann verabschiedete er sich von seinem Freund. Als er sich umdrehte wurde er sich der bohrenden Blicke erneut bewusst. „Das war nur mein Vater, ja?“, log er. Sein Mobiltelefon packte er sofort in den Rucksack zurück und lief zum Schwimmbecken, wo Naruto mit Kiba und den anderen ein Wettschwimmen starten wollte. Sie warteten noch, bis er ebenfalls im Becken war, bevor sie ihren Schwimmwettkampf starteten. Sasuke genoss es, seine Gedanken und Sorgen für den Moment verdrängen zu können und nicht an Itachi zu denken oder daran, ob er seinen Freunden von seiner Beziehung erzählen sollte oder nicht. Er schwamm einfach nur, holte auf und gewann knapp. Und als die kleine Gruppe zu den Sprungbrettern schwamm standen dort schon die anderen. Keiner fragte ihn mehr nach irgendeiner möglichen Freundin. Stunden später verabschiedeten sich Naruto und Sasuke von Kiba, Choji und Shikamaru. Die anderen hatten sich direkt nach dem Schwimmbad von ihnen getrennt, und so hatten es sich die fünf Jugendlichen mit Knabberzeug und Getränken beladen im Wohnraum des kleinen Hauses gemütlich gemacht, um an einer alten Konsole Autorennen gegeneinander zu bestreiten und dann Filme zu schauen. Das Kibas Hund Akamaru um die Jungen herumgeturnt war, störte keinen- sie kannten es nicht anders. Mittlerweile war es früher Abend und Sasuke musste bald Zuhause sein. Naruto und er gingen wie üblich einen Teil des Weges zusammen und unterhielten sich über ihre Pläne für das kommende Wochenende. „Wir wollen Fußball spielen“, meinte Naruto mit einem schrägen Seitenblick zu Sasuke. „Komm doch auch. Bei deinen Noten kannst du dir das doch leisten.“ Sasuke zuckte mit den Schultern. „Ich muss das mit meinem Nachhilfelehrer absprechen“, meinte er ausweichend. Überrascht blieb der Blondschopf stehen. „Der große Sasuke Uchiha und Nachhilfe? Geht die Welt gleich unter oder müssen wir nur alle sterben?“ Sein Gegenüber begnügte sich damit, ihn böse anzufunkeln. „Es kann ja nicht jedem so egal sein wie dir, was aus ihm wird“, stichelte der Uchiha. „Oi! Das ist mir doch nicht egal, echt jetzt!“ Der schwarzhaarige sah ihn so überheblich an, das Naruto sauer wurde. „Nur weil du der Sohn des Bürgermeisters bist heißt es nicht, das dir das Amt in den Schoß fällt, Idiot.“ „Ich bin kein Idiot und weiß das selber“, fauchte der Blondschopf aufgebracht. Mit einem „Jaja“ winkte Sasuke ab und ging einfach weiter. Innerlich grinste er breit, als Naruto ihn als arrogantes Arschloch betitelte. So war es doch immer schon gewesen- diese Sticheleien gehörten zu ihrer Freundschaft. Daran würde auch ein Itachi Mizu nichts ändern, hoffte Sasuke. „Aber trotzdem- du und Nachhilfe?“ Sasuke verdrehte die Augen. Er hatte gehofft davon ablenken zu können, war es ihm doch ein ziemliches Stückchen peinlich. „Itachi Mizu hat es mir angeboten und meine Eltern haben gesehen, das er mir besser helfen kann als mein Cousin. Also ist er mein Nachhilfelehrer.“ Dem Blondschopf fielen fast die Augen aus dem Kopf. „Echt jetzt? Der Zombie-Typ ist dein Nachhilfelehrer? Du armer, falls der dir mal im Dunkeln über den Weg läuft- bist du deswegen dauernd mit dem unterwegs?“ Naruto übertrieb es mal wieder, aber der Uchiha gab sich Mühe, sich nichts anmerken zu lassen. An Itachi war ihm längst nichts mehr unheimlich, aber das wusste sein bester Freund ja auch nicht. Vielleicht würde er es irgendwann erfahren, aber nicht sofort. „Aber sag mal“, meinte der Uzumaki dann. „Du kannst dem Möchtegernvampir doch sagen, dass du mal ein paar Stunden ausruhen musst. Dann kannst du doch in den Park kommen, oder?“ Sasuke zuckte mit den Schultern. Er würde mit Itachi darüber reden müssen, wusste noch so gar nicht, was der vielleicht geplant hatte. „Mal schauen. Ich werd mit ihm reden.“ Die beiden Teenager bemerkten den blonden Mann nicht, der ihnen wie zufällig folgte. Er gab sich keine Mühe, sich zu verstecken, zog keinerlei Aufmerksamkeit auf sich und behielt die Jungen dennoch im Auge. Es war ihm ein Leichtes, war es schon immer gewesen, und so unaufmerksam, wie der schwarzhaarige Junge war, war es ein Kinderspiel, ihn im Auge zu behalten. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)