Ein gleicher Gedanke von minikeks (Ein Versuch Neville und Luna glücklich zu machen) ================================================================================ Kapitel 1: ----------- Kurz. So kurz nur war es her, dass Harry sie alle von Voldemort befreite und er selbst, Neville, hatte seinen Beitrag dazu geleistet. Er saß inmitten einer bewundernden Traube aus Hogwartsschülern und aß. Er hatte einen gewaltigen Hunger nach den anstrengenden Ereignissen der Nacht und konnte nicht anders als stolz auf sich zu sein. Er hatte einen ungeheuren Hunger nach allem, Essen, einer Mütze Schlaf. Unglaublich aber wahr, er hätte sogar jetzt seine Großmutter sehen wollen. Er wollte einfach alles gleichzeitig, er wollte leben und das Leben genießen und nutzen, die Zeit aufholen, die ihn der Kampf im letzten Jahr gekostet hatte und er wollte alles nachholen, was er in den Jahren unglaublicher Mutlosigkeit sich nicht getraut hatte zu tun. Er schob sich Fleisch und Kartoffeln in den Mund, so dass er den Leuten um sich herum nicht antworten musste. Er hätte eh nichts Sinnvolles von sich geben können. Es war erst einmal wichtig, seine Gedanken zu sortieren, das Wichtige vom Unwichtigen zu trennen, was ihm schlagartig gelang, als er eine vertraute, liebgewonnen Stimme rufen hörte: „Oooh, schaut mal, ein Schlibbriger Summlinger!“ Er sah gerade noch, wie Harry unter dem Tarnumhang verschwand. Sicher musste auch er einiges ordnen. Wenige Sekunden später konnte er beobachten, wie Ron und Hermine sich gleichzeitig erhoben und die Große Halle verließen. Luna stand da und sah mit verträumten Blick aus einem der zerborstenen Fenster. Ihr Haar war wirr, was ja eigentlich dem Normalzustand entsprach. Ihre Arme ruhten an ihrer Seite, der Kopf lag schief. Ihr Gesicht war ramponiert, ihre Kleider unordentlich und der Ausdruck auf ihrem Gesicht der gleiche wie immer. Ob sie gerade wirklich an Summlinger dachte? Oder an alles, was passiert war? Ob sie reflektierte oder sich doch fragte, wo sie als nächstes nach Schumpfhörnigen Schnarchkacklern suchten sollte? Sie wiegte vorsichtig hin und her; ob sie eine bestimmte Melodie im Kopf hatte? Er wollte sofort erfahren, woran sie dachte, sonst fürchtete er zu explodieren. Er stand ruckartig auf und stieß dabei an das Schwert, das neben seinem Teller auf dem Tisch lag. Einen Moment lang sah er es an. Dann aber verließ er wortlos den Tisch. Es war jetzt nicht mehr wichtig. Er hatte es bewiesen, er hatte sich bewiesen. Er stand hinter ihr, zunächst unfähig etwas zu sagen. Aber die Zeit großer Mut- und Tatenlosigkeit war für ihn für immer vorbei, weshalb er ganz sachte seine Hand in ihre schob und sie fragte: „Was denkst du?“ „Was wohl mit den Heliopathen im Ministerium passiert ist?“ Neville lachte leise. Sie erwiderte den sanften Druck seiner Hand. Sie war sehr müde, aber ein kleiner Spaziergang am See würde ihr jetzt gefallen. Sie wandte sich nach links in Richtung Ausgang und zog ihn mit sich. In der Nähe des Sees sank Luna dann aber doch zu erschöpft zum weitergehen auf eine Bank. Neville vergaß jede Scheu, setzte sich, rückte so nah wie möglich an sie heran und hielt weiterhin ihre Hand. Sie ließen den Blick über das Gelände und das Schloss schweifen, über die Zerstörungen, eingerissene Mauern, zerstörte Fenster, das vergossene Blut. Und zum allerersten Mal fragten sie sich gedanklich genau das gleiche: Wie wird es weitergehen? Was geschieht mit Hogwarts? Was passiert mit uns? Sie wussten keine Antworten auf diese Fragen, aber in diesem Augenblick spielte es auch keine Rolle. Luna legte ihren Kopf auf Nevilles Schulter und sie konnten beide nicht aufhören zu lächeln. Einer Sache waren sie sich beide ganz gewiss und diese Tatsache machte sie hier und jetzt zu den Glücklichsten unter den Sterblichen. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)