Mada mada dane! von Friends ================================================================================ Kapitel 5: ... etwas ändert sich. --------------------------------- „Hoi, Hoi, ich dachte schon es wird nie aufhören…“ „Und wie lief es, Eiji?“ „Klasse. Danke Oishi, vielen, vielen Dank!“ Ryoma saß wie die anderen aus seinem Tennisteam am Rande der Courts und beobachtete die Interaktionen zwischen den beiden Doubleplayers. Er beobachtete genau wie Eijis Arme sich sanft um den Nacken seines Freundes schlangen, während sie sich umarmten. Dabei sah er das glitzern in den kobaltblauen Augen und seufzte. „Hoi, Hoi, da ist ja Ochibi. Dir auch Sankyu!“ Sofort hatte er einen Eiji an sich kleben, der sich regelrecht an ihn herankuschelte. Schwach nickte Ryoma und zog sich die Kappe ins Gesicht. „Ich weiß zwar nicht wofür, aber gerne.“ „Du hast mich aufgebaut. Ochibi ist sooooo kakoiii!“ „Ja, der Kleine ist sogar so ‚kakoiii‘ – er war mit Buchou und Fuji-senpai einer der Ersten der mit den Prüfungen fertig war.“ Momo blickte ihn begeistert an und lächelte ihn zu. Er warf seinem Freund nur einen kurzen Blick zu, während er mit der rechten Hand seinen Schläger wieder leicht auf und ab bewegte, um den Ball darauf zum Wippen zu bringen. Dabei ließ er sich gerne von Eiji als Kuscheltier benutzen. Heute war es ihm eh egal. Was ihn heute viel mehr gestört hatte war, dass ihn Fuji ignorierte. Hatte er denn irgendwas Falsches gesagt gestern? Ryoma wusste nur, dass er so komisch geworden war, als er seine Frage beantwortet hatte. Er verstand es allerdings nicht, dass er darüber so aufgebracht gewesen war. Immerhin dachte Ryoma immer, dass auch für Fuji-senpai Tennis alles war. „Nya … ich hab mein Wasser vergessen. Komm gleich wieder…“ Sanft löste sich der Akrobatikspieler von Ryoma. Nachdenklich blickte er dem Rothaarigen nach, eh er ebenfalls aufstand und diesem nachging. Die stummen Blicke der anderen ignorierte er einfach. Ebenso wie Inuis Gemurmel ließ er an sich vorbei gehen. Direkt nach Eiji betrat er das Clubhaus und zog sich die Mütze leicht tiefer ins Gesicht, bevor er anfing zu reden. „Eiji-senpai. Darf ich dir eine Frage stellen?“ „Hoi, Hoi, Ochibi, immer.“ Er sah sich sofort einem strahlenden Lächeln entgegen, was es ihm nicht sehr viel einfacher machte. Aber er wusste eben, dass Eiji-senpai Fujis bester Freund war und darum … er musste ihn einfach fragen. „Weißt du vielleicht was mit Fuji-senpai ist?“ „Nya? Was meinst du, Ochibi?“ „Nichts. Ich … vergiss es, einfach.“ Ruckartig drehte er sich um und verließ das Clubhaus wieder. Hinter ihm fiel die Türe geräuschlos ins Schloss. Frustriert zog er seine Kappe ins Gesicht und lief los. Allerdings prallte er direkt in dem Moment mit jemanden zusammen, so dass er direkt zwischen Türe und einem wahnsinnig gut riechenden Körper gefangen. Seine Kappe hatte bei dem ‚Unfall‘ einen Abflug gemacht und lag nun relativ unbeachtet im Gras. Ein wenig überrascht sah Ryoma hoch in strahlend blaue Augen. „Saa … du solltest besser auf dich achten, Echizen.“ Gold-grüne Augen trafen auf Blaue. Ryoma schluckte leicht und hob etwas die Augenbraue. „Ach wir sind also wieder bei ‚Echizen‘, ja?“ Er wusste nicht, wieso es ihn störte, dass sein Senpai ihn nun wieder beim Nachnamen nannte. Immerhin hatten sie ja nicht viel miteinander am Hut. Aber irgendwie hatte sich seit dem Spiel zwischen ihnen etwas verändert und auch Senpais Art zu ihm. Ihn jetzt wieder so merkwürdig distanziert zu spüren … das war einfach … Ryoma würde es wohl nie zugeben, aber es verletzte ihn irgendwo. Kurz erwiderte Ryoma den Blick des anderen, eh er sich bückte, um seine Kappe aufzuheben und zog sie sich wieder auf. Fuji stand nur still daneben, als würde er ihn erst gar nicht wahrnehmen. Ryoma griff nach seinem Schläger, der ihm ebenfalls entglitten war und ging dann wieder zu den Courts. „Hoi … O – chibi… Oh – Fujiko-chan. Geht’s dir nicht gut? Ochibi hatte mich nach dir …“ Je weiter er ging, desto unklarer wurde Eijis Stimme, doch wollte er auch wirklich hören, was ihm Fuji antworten würde? Wohl nicht. Was hatte er sich auch dabei gedacht nur einen Funken Aufmerksamkeit dem Anderen gegenüber widmen zu wollen. Deswegen war Tennis sein Leben. Es machte einen härter, schneller, besser. Und es nannte einen nicht so merkwürdig zärtlich beim Vornamen, bevor man ihn einfach wie eine heiße Kartoffel fallen lässt, nur um wieder beim Nachnamen zu landen. Tse. „Tezuka-senpai. Kann ich mich vielleicht schon aufwärmen?“ „Hm? Sicher. Kaidoh, Oishi, Momoshirou, ihr könnt auch gleich anfangen. Erst mal 10 Runden.“ „Strengt euch an, denn die letzten zwei Runden werden wieder gemessen. Und der Letzte wird meinen neu entwickelten Penal-tea trinken.“ Ryoma warf dem giftgrünen Gebräu einen angeekelten Blick zu. Dieses Zeug sah ja noch widerlicher aus, als das was er letzte Woche trinken musste. Oh nein, den Fehler würde er nie wieder tun. „Ich werde das aber nicht trinken!“ Murmelte er und begann mit den anderen Runden zu laufen. Seinen Teamkammeraden ging es nicht anders, denn auch sie schrien ‚Das‘ gewiss nicht trinken zu wollen. Während er lief, warf er an jeder neuen Runde, ab derselben Stelle, Blicke zum Clubhaus. Er fragte sich was Eiji und Fuji so lange da machten und wieso Taka-senpai noch nicht zu ihnen gekommen war. Hoffentlich hatte er keine Probleme mit den Prüfungen. Das wäre nicht gut für das Team. Absolut nicht gut … Aber er hatte ein gutes Gefühl im Bauch. Sie waren ja nicht dumm. Bekloppt und chaotisch ja. Aber nicht dumm. ~*~ Nach dem Training hatte sich Ryoma extra Zeit gelassen, um zu den Umkleiden zu kommen. Er war niemand, der einer Herausforderung aus dem Weg ging, aber das mit Fuji beschäftigte ihn. Immerhin mochte er den Tensai. Er war klug, ein guter Gegner den er immer noch zu schlagen hatte und er behandelte Ryoma nicht wie ein Kuscheltier. Abgesehen von dem, was am Vorabend passiert war. Doch gleichzeitig, war es nicht das Selbe. So hatte man ihn noch nie berührt. Als er sich umgezogen hatte, verließ er das Clubhaus und ging gemütlich nachhause. Dabei waren seine Gedanken bei ihrem Gespräch. Ryoma wollte einfach sicher sein, ob er nicht doch etwas Falsches gesagt hatte. Doch egal, wie oft er es in seinem Kopf auch durchging, er fand nichts. So sah er die Dinge eben. War es denn falsch so zu denken? „Miaauu.“ Ein verzweifeltes Miauen riss ihn aus seinen Gedanken und ließ ihn inne halten. Wie immer, wenn er alleine nachhause ging, ging Ryoma einen etwas ab gelegeneren Weg. Er mochte die Stille, die ihn umhüllte und die Natur um ihn herum. „Miaauu“ Erneut hörte er es. Sofort versuchte er auszumachen, aus welcher Richtung das Miauen kam, eh sich Ryoma in diese Richtung begab. Er hatte kaum zwei Schritte gemacht, da sah er in einer Lücke zwischen zwei Büschen eine grau-weiß getigerte Katze. Sie wollte wohl unter die Maschen eines Zauns, doch hatte sich dort verfangen. „Hey, shh … ich hohl dich raus, ja.“ Ryoma stellte sofort seine Taschen weg und kniete sich in die Büsche. Dann zog er mit einer Hand etwas am Zaun, um die Katze rauszuholen, doch diese schien seine Hilfe wohl ein wenig anders sehen und kratzte sofort los. „Ah, verdammt. Halt doch still.“ Leise fluchte er und schob seinen Arm an der Katze entlang, während er mit der anderen Hand den Zaun höher zu schieben versuchte. Dann, endlich als sie frei war, bäumte sie sich leicht auf und machte einen Satz unter dem Zaun hervor und lief davon. Allerdings kratzten ihm dafür die scharfen Kanten der Drahtmaschen über den Arm. „Verfluchter Mist. Das hat man davon.“ „Saa … Echizen, was machst du da?“ Ertappt blickte Ryoma nach oben und wurde leicht rot auf seinen Wangen. Langsam stand er auf und zog sich ein paar Zweige aus den Haaren, bevor er seine Kappe aufhob um sie sich wieder auf den Kopf zu setzen. „Da war eine Katze. Ich wollte ihr helfen.“ „Saa, du magst Katzen, nicht wahr?“ „Hm. Ich hab selbst eine, wie du weißt.“ „Sicher.“ Sie sahen sich einen Moment lang schweigend an. Ryoma spürte etwas Warmes auf seiner Haut und blickte zu seinem Arm, als er etwas Blut sah. Leise murrte er und wollte bereits zu seiner Tasche greifen, um ein Handtuch herauszuholen, als sein Senpai nach seinem Handgelenk griff. „Scheint als hättest du auch etwas Hilfe gebrauchen können, Echizen.“ „Halb so schlimm.“ Er wollte Fuji seinen Arm entziehen, doch dieser ließ nicht los. Stattdessen holte er ein Taschentuch heraus und begann vorsichtig über die Kratzer und Striemen zu tupfen. Ryoma zuckte, doch er würde gewiss keinen Laut machen. Wo käme er denn dahin, wenn er Schwäche zeigen würde. „Fuji-senpai …“ „Saa, das muss gereinigt werden. Komm Echizen.“ Leise seufzte Ryoma, ließ sich aber bedingungslos von seinem Senpai zum Clubhaus bringen. Dort setzte er sich auf eine der Bänke und fragte sich, warum der Brünette nun wieder so nett zu ihm war. Wobei Fuji ja sein Senpai war. Also musste er sich ja um ihn kümmern, wenn etwas war. Als der Tensai zurück kam, sah Ryoma, wie seine Lippen erneut dieses selige Lächeln bildeten, die Augen geschlossen. Erneut einfach undurchschaubar für ihn – was er sehr schade fand. „Komm her.“ Wortlos begab er sich zu Fuji, der den Kasten auf die Waschbeckenablage stellte und diesen öffnete. Etwas unsicher blickte er zu dem Anderen auf. Erneut wurde ihm ein Lächeln geschenkt, während sein Arm vorsichtig unter den Strahl lauwarmen Wassers gehalten und gewaschen wurde. Dabei fiel Ryoma erneut auf, wie warm und weich die Finger des Senpais waren und dass er dabei wieder dieses komische Gefühl verspürte, wie bereits am Vorabend. Es war ganz still zwischen ihnen und Ryoma musste zugeben, dass die Stille auch recht angenehm war, genauso wie die sanften Finger des Älteren. Als dieser plötzlich inne hielt, hob er den Kopf und sah sich so unerwartet einem Paar blauer Augen entgegen, dass er sofort rot wurde und den Blick senkte. Das brachte Fuji leise zum Lachen und er begann seinen Arm sanft abzutrocknen, um als nächstes etwas Salbe aufzutragen. „Wo wir schon hier sind … ich glaube du wolltest doch neulich noch erläutern, wieso du dich gegen die U.S. Open entschieden hast.“ „Wirklich?“ „Saa, sicher. Du sagtest ‚ich‘ und dann kam auch schon Horio rein gestürmt.“ Ryoma seufzte leise und zog mit der freien Hand seine Mütze ins Gesicht. Es war eine Sache mit Tezuka über sowas zu ‚reden‘. Eine andere mit Fuji. Er wusste nur eben noch nicht, was diesen Unterschied ausmachte. Und genau das war es eben, was Ryoma so zum Verzweifeln brachte. Doch wenn der Andere sich um seinen Arm kümmerte, konnte Ryoma ihm wenigstens seine ‚Gründe‘ erzählen. „Ich … wollte eben hier bleiben.“ „Saa, ist das alles?“ „Hm.“ „Ach, Echizen … du wirst unserem Buchou immer ähnlicher.“ Fuji seufzte leise und klebte mit zwei Tapes den Verband an Ryomas Arm fest. Einmal strich er nochmal sanft über seinen Arm, bevor er sich vollends abwandte von ihm. Verwirrt konnte ihn Ryoma nur anstarren. „Senpai? Ich verstehe nicht?“ „Saa …“ Mehr bekam er nicht als Antwort und sah sich erneut einem seligen Lächeln entgegen. Ryoma schnaufte und zog sich die Kappe vom Kopf. Okay, der Andere wollte spielen, dann sollte er es so haben. Ryoma fetzte seine Kappe in die Ecke und funkelte seinen Senpai ernst an. „Hör auf. Hör auf so zu lächeln, als würde es dich eh nicht kümmern, was ich zu sagen habe.“ Sofort wurde das Lächeln des Tensais breiter und er öffnete – endlich – seine strahlend blauen Augen vollends. In dem Moment wurde Ryoma klar, dass er das absichtlich gemacht hatte. Er wollte ihn locken, wissen, ob Ryoma es egal war, wie der Senpai ihn behandelte. Er fand das nicht fair und drehte sich von dem Brünetten weg. „Saa, vielleicht doch nicht wie unser Buchou, hm Ryoma?“ Entgeistert blinzelte er und wandte sich erneut dem Tensai zu. Was war denn jetzt wieder? So langsam bekam er doch Sorge, dass ein paar Gerüchte richtig waren und Fuji vielleicht doch eine gespaltene Persönlichkeit hatte. Dieser stand ihm jedoch mit einem Mal so nahe, dass er kaum Zeit hatte sich noch weiter über Persönlichkeiten oder anderen Dingen, Gedanken zu machen. Denn einzig alleine diese blauen Augen zählten ab diesem Moment. Wie damals auf dem Spielfeld … und vielleicht würde es auch ewig so weiter gehen. „Senpai?“ „Wieso?“ Ryoma schluckte leicht und blickte dann doch weg. „Es gibt Leute… für die es sich zu bleiben lohnt.“ Es war ihm unangenehm, das zu sagen. Denn das waren seine Empfindungen, das was Ryoma in diesem Moment ausmachte. „Saa, also dreht sich doch nicht alles um Tennis, hm?“ „Mada mada dane, Fuji-senpai.“ Er warf dem Brünetten einen schiefen Blick zu und lehnte dann schließlich den Kopf gegen den Spint, welcher unmittelbar hinter ihm stand. So war es wenigstens einfacher, dem anderen in die Augen zu sehen. Denn diesmal, mochte Ryoma sein Lächeln und den Blick. Es zeigte ihm, dass der andere ihn verstand. Fortsetzung folgt … Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)