Mada mada dane! von Friends ================================================================================ Kapitel 3: Alles bleibt beim Alten ---------------------------------- „Hoi, Ochibi wird also nicht gehen?“ „Nein, ich bleibe.“ „Hoi, Hoi! Ochibi bleibt! Kakoiii.“ Ryoma wurde regelrecht die Luft aus den Lungen gepresst, als Kikumaru-senpai auf seinen Rücken sprang. Gerade noch so konnte er sich auf den Beinen halten, doch er konnte sich nicht vorstellen, dass es gesund war, was sein Teamkollege da jedes Mal mit ihm anstellte. Amüsiertes Lachen drang zu ihm durch und er erblickte Fuji-senpai. Dieser schien merkwürdig erfreut darüber zu sein, wie Ryoma als Plüschtier gehandhabt wurde. Er warf seinem Senpai daraufhin einen giftigen Blick zu. Allerdings hatte er Glück, dass dann auch schon Tezuka auf den Platz trat. „Eiji – Oishi - Kaidoh! Ihr geht auf Block C. Inui möchte dort mit euch eine neue Doppelstrategie ausprobieren. Momoshirou und Taka-san ihr zwei geht in Block B.“ Echizen hob seinen Blick und sah den anderen kurz nach. Dann drehte er sich um, um zu Tezuka zu blicken. Dabei musste er unweigerlich an das Gespräch des gestrigen morgens denken. ~*~ „Ich werde hier bleiben.“ Ernst blickte er seinen Buchou an, der gegen den Schreibtisch ihrer Trainerin lehnte, die jedoch noch nicht da war. Tezuka hatte ihn hergebeten, nachdem er ihm auf dem Schulflur begegnet war und wollte nun ausführlich wissen, was jetzt Sache mit den U.S. Open war. Ausdruckslos wurde der Blick erwidert und für einen Moment hatte Ryoma das Gefühl, dass dieser etwas enttäuscht über diese Entscheidung schien. Doch dann wandte sich Tezuka von ihm ab und nickte etwas. „Hm.“ Echizen, der kein Mensch vieler Worte war, war um das einsilbige Einverständnis froh und ging zur Türe. Allerdings hatte er sich doch etwas zu früh gefreut. „Warum lehnst du ab?“ Seine Hand erstarrte auf dem Türgriff. Nur sehr langsam, wandte er sich dem Brünetten zu und neigte leicht den Kopf. Ach in solchen Momenten fehlte ihm seine Mütze. Dumme Schulregeln, dachte er grimmig. Für einen Moment lang dachte er daran, ihm einen coolen Spruch entgegen zu werfen, wie in Etwa, dass er Tezuka noch zu besiegen hätte. Aber dann ließ er es doch bleiben und sah seinen Buchou wieder an. „Weil ich hier mehr habe, als ich je in Amerika bekommen würde.“ Sein Gegenüber schien zufrieden mit dieser Antwort, denn er nickte schwach und ließ ihn somit gehen. ~*~ Und es war wahr. Natürlich waren die U.S. Open eine wahnsinnige Chance, aber war es doch gleichzeitig auch nur etwas, wo er gegen die Leute antrat, um Preise zu gewinnen oder eine Stufe hoch zu kommen. Hier hingegen war es mehr. Hier hatte er Gegner, hinter die er nicht einfach einen Haken setzen konnte. Bei dem Gedanken sah er zu Fuji. Nein, gerade bei diesem Jungen würde er wohl nie einen Haken setzen können. Dazu verstand er ihn noch nicht gut genug. Genauso wenig wie seine Art Tennis zu spielen. Erneut fühlte er dieses Kribbeln als er an ihr Spiel dachte. Dieses Adrenalin … die Leidenschaft … zwei intensiv, blaue Augen … „Echizen, Fuji – ihr spielt gegen mich.“ „Buchou?“ Verwirrt blickte er zu ihrem Kapitän. Er und Fuji sollten gegen ihn alleine spielen? Das ergab doch eigentlich gar keinen Sinn, außer … und diesen Gedanken fand Ryoma ein wenig abwegig. Er wollte sehen wie gut Fuji und er zusammen spielen konnten. Doch konnte er das nicht bei einem Doppelmatch herausfinden? Wobei … das eine und andere eigentlich gleich waren, obwohl Tezuka keinen Partner hatte, was nur heißen konnte, er wollte seine Tezuka-Zone einsetzen. Denn damit würde er keinen Partner brauchen. „Saa Ryoma-kun, das hört sich sehr interessant an. Wir haben noch nie zusammen ein Doppel gespielt.“ „Hm … ich mag keine Doppel.“ Murmelte Ryoma leise vor sich her, doch er würde sich nicht gegen den Willen ihres Captains stellen. Deswegen ging er diesem nach, mit dem Schläger zwischen seinen Armen, die er hinter den Rücken verschränkt hatte und stellte sich diesem gegenüber. Fuji schien die Sache ein wenig lockerer zu sehen und ließ sich dementsprechend etwas Zeit. Er fragte sich, ob der Tensai eigentlich überhaupt mal etwas von Anfang an ernst nehmen konnte oder ob er immer erst abschätzen musste, ob eine Situation es wirklich wert war ernst genommen zu werden. „Ihr schlagt auf.“ „Saa – Ryoma möchtest du gerne oder soll ich?“ „Mada mada dane.“ Es war ihm eigentlich egal, wer aufschlug. Viel wichtiger war für ihn, wieso Tezuka das hier machte. War es wegen seinen Worten, dass er hier bereits so viel hatte, wofür es sich zu bleiben lohnte? Kurz blickte er zu Tezuka, als er in dessen Blick die Antwort sah. Daraufhin konnte Ryoma ihn nur anstarren. Er blickte Ryoma ernst an und es war der selbe Blick, wie damals, als sie ‚heimlich‘ gegeneinander angetreten waren. Diesmal jedoch hatte er das Gefühl, dass diese Chance vielleicht einmalig war. Das hier war kein normales Trainingsspiel. Tezuka wollte ihm zeigen, dass es noch viel mehr gab, wofür es sich zu bleiben lohnte und er nicht bereits ‚genug‘ hatte. Es war in seinen Augen eine Art Dankeschön und Ryoma würde es wertschätzen, mit allem was er hatte. Fuji der immer noch auf eine richtige Antwort gewartet hatte, stand neben ihm, mit dem Tennisball in der Hand. Ein Blick hoch in dessen Gesicht ließ ihn klar werden, dass dieser das stumme ‚Gespräch‘ zwischen ihm und Tezuka aufgefallen war, doch darüber nichts verlieren würde. Stumm lächelte er ihn einfach nur an. Als würde er genau wissen, um was es ging. Dieser Verrückte. Dachte sich Echizen und lächelte nun auch. Diesmal siegessicher. „Ich bin gespannt wie lange du gegen uns ankommst, Buchou.“ Damit ergriff er den Ball aus Senpais viel zu warmer und weichen Handfläche und wartete kurz bis dieser auf seinem Platz war, eh er begann den Ball auf dem Platz auf und abprallen zu lassen. Das würde interessant werden, dachte er amüsiert und schlug auf. ~*~ „4:4 – Fuji dein Aufschlag.“ Ryoma fuhr sich durch die feuchten Haare und zog seine Mütze wieder in sein Gesicht. Er hätte nicht gedacht, dass es für sie so schwer werden würde, einen Matchpunkt zu erzielen. Besonders der Letzte hatte ihm alles abverlangt. Allerdings musste er auch zugeben, dass es mit Fuji nicht so einfach war eine Einheit einzunehmen. Fuji ließ ihn viele Bälle annehmen und hielt sich deswegen auch eher im Hintergrund, was ihn verwirrte, denn eigentlich wollte er ja versuchen auf ihn einzugehen, weswegen er auch bei manchen Bällen ‚zurücktrat‘. Aber es wollte eben keine so schöne Einheit werden, wie Eiji und Oishi oder Inui und Kaidoh es konnten… Das frustrierte Echizen, weil er – ja selbst in Doppel – einfach gut sein wollte. „Saa, Ryoma-kun. Der Letzte war echt gut.“ „Hm …“ „Ich finde es macht immer noch sehr viel Spaß mit dir zu spielen. Auch, wenn wir es diesmal zusammen tun.“ Er warf dem Tensai einen schiefen Blick zu und hob die Augenbraue. Senpais zweideutige Wortwahl, ließ, wie schon oft, eine leichte Röte auf seine Wangen erscheinen. Trotzdem musste er ihm zustimmen. Obwohl sie nicht so ein gutes Doppel abgaben gegen Tezuka, so machte es dennoch Spaß. Und obwohl er nicht gegen Fuji spielte, verspürte er trotzdem dieses wahnsinnige Kribbeln in seinem gesamten Körper. Hinter sich hörte er plötzlich die aufgeregte Stimme ihrer Trainerin. Ryuuzaki-sensei . „Jungs das Training ist bereits seit einer Stunde beendet. Das Spiel könnt ihr auch ein anderes Mal beenden.“ „Mada mada dane… das sagten Sie schon beim letzten Match.“ „Willst du frech werden?“ „Hm …“ Murrend zog er sich die Kappe tiefer ins Gesicht und murmelte unverständliche Worte vor sich her, die Fuji-senpai zum Kichern brachten. Schön, dass er alles immer so witzig fand. Doch er fand es nicht witzig dauernd in Legendären Spielen unterbrochen zu werden. Das war nicht fair. „Geht euch jetzt umziehen! Morgen sind eure Zwischenprüfungen und ich will keine Beschwerden eurer Lehrer hören, ist das klar!“ „Hai, Ryuuzaki-sensei.“ Kam es einheitlich von allen. Ja, die alljährlichen Zwischenprüfungen … das hatte er im Spiel völlig verdrängt. Jedes Halbjahr gab es in jeder Stufe Prüfungen, die den aktuellen Wissensstand der Schüler überprüfen sollten. Sprich – die Lehrer wollten sehen, ob aufgrund der Tennispraktiken die Schule vernachlässigt wurde. Und wenn ja, dagegen angehen, indem man ab einen gewissen Notendurchschnitt Schüler vom Training sperrte. Echizen war natürlich froh, keine Probleme mit dem Lernstoff zu haben. Denn das was sie teilweise hier durchnahmen, hatte er bereits in Amerika gelernt. Doch nicht jeder hatte das Glück, einen Vorteil zu besitzen. Da war zum Beispiel Kikumaru-senpai der wahnsinnig aufgeregt und nervös wegen der Prüfungen war. „Nya … was wenn ich eine Prüfung verhaue. Dann darf ich nicht mehr spielen.“ „Du schaffst das schon.“ Murmelte Ryoma, als er in den Umkleideraum kam und das stetige Weinen von dem Rothaarigen hörte. Kaum, dass die Worte aus seinem Mund waren, wurde er von seinen Teamkollegen angestarrt. Besonders überrascht sah ihn Eiji aus großen, tränenden Augen an. „Ist das dein Ernst, Ochibi?“ „Mada mada … hmpf…“ Kaum dass er zur Antwort ansetzen wollte, sprang ihn der Akrobatikspieler an und presste ihn somit gegen die Wand. Dessen Arme waren wie Schlingpflanzen um ihn gewickelt, so dass er kaum eine Chance hatte aus der Umarmung herauszukommen. Super, das hatte man also davon wenn man versuchte aufbauende Worte zu sagen, damit man sich nicht weiter dessen Weinen anhören musste. Dieser schluchzte gegen seinen Kopf freudig auf. „Wenn Ochibi sagt ich schaffe das, dann schaff ich das. Hoi, Hoi!! Dafür bekommt Ochibi noch mehr Aufmerksamkeit.“ „Oi … bitte nicht…“ „Doch, doch … Oishi, macht es dir etwas aus, wenn Ochibi heute Abend zu uns kommt?“ Endlich wurde er losgelassen, allerdings auch nur, um in der nächsten Sekunde von Momo-senpai umschlungen zu werden. So langsam begann Ryoma doch ein wenig seine Entscheidung zu bereuen. Hier waren doch alle nur verstörte Chaoten. Wo war er nur reingeraten? Fortsetzung folgt … Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)