Mitternacht von Akio21 (Teil 1) ================================================================================ Kapitel 16: Ein Hauch von Gefühl -------------------------------- So wie am Vortag gab ich die Gewehre und legte das Geld in eine kleine Kasse. Kein Wunder, dass diese Looser vorbeischossen, wenn sie mich ansahen – von der Seite – anstatt durch das Zielfernrohr. Aber – Sasuke blieb so das Betrügen erspart, das würde ich ihm erzählen. Wie auch immer, ich hatte ständig etwas zu tun, und wenn nicht, war Sasuke beschäftigt. Es ergab sich keine Gelegenheit mit ihm über die geplante Autoshow zu reden. Kiba hatte sich zum Glück in das Kassenhäuschen der Geisterbahn verkrochen, die heute mehr schlecht als recht lief. Oder war das gestern auch schon so und es war mir nur nicht aufgefallen? Shino sah ich nicht, auch nicht bei den Wagen, um sie anzuhalten oder aufzupassen, wenn die Leute einstiegen. Der war wohl doch innerhalb der Geisterbahn beschäftigt mit einer Insektenkopfnummer. Deidara hatte ich heute kaum gesehen, irgendwann hörte ich einen lauten Knall, Rauch kam unter seinem Zelt hervorgequollen und die Leute ergriffen hustend die Flucht. Sah nicht danach aus, als würden sie wieder zurückgehen. Gegen vier Uhr nachmittags fing es an zu regnen und die wenigen Leute die noch da waren, die Familien mit ihren kleineren und größeren Kinder hatten sich verzogen, waren Männer die es sich im Bierzelt gemütlich machten. Ich stützte mich auf den Tresen und sah eine Weile dem Treiben zu. Ein Auto nach dem anderen fuhr davon. Christine stand nach wie vor in unserer Nähe, aber Sasuke hatte sie mit einer Plane bedeckt. Ob er Angst hatte, jemand würde sie stehlen wollen? „Christine ist als Auto ziemlich wertvoll, oder?“ „Ja, absolut“, gab er zur Antwort während er die Gewehre entlud und beiseite stellte. „Hast du Angst, jemand klaut sie?“ Überrascht sah er mich an. „Ich meine, weil du sie immer zudeckst. Sie hat doch wohl nicht kalt, oder etwa doch?“ „Nein, selbst wenn sie jemand stehlen wollte, würde er das wohl bereuen. Aber ich habe keinen Lust auf den Stress, ich meine, klar ich werde dann immer wieder von Autoliebhabern gefragt, ob ich sie verkaufe, manche akzeptieren kein Nein, machen Ärger. Einmal wurde mir sogar mein Stand in Brand gesteckt.“ „Oh.“ Ja, das konnte ich verstehen, den Ärger musste man sich nicht geben. „Apropos Brand, Christine und ich haben uns eine Show ausgedacht.“ Sasuke starrte mich an, als wären mir neun Schwänze gewachsen. „Wir brauchen dazu ein Zelt, so ähnlich wie dein Kumpel da“, ich nickte zu Deidaras Platz hinüber. „Dort stellen wir brennende Reifen auf, Rampen und so weiter du weißt schon, dann setzt du dich einfach rein, und überlässt den Rest Christine.“ Sasuke starrte mich immer noch an. Ich wurde allmählich nervös, er hatte mich doch verstanden, oder etwa nicht. „Tja, und ruckzuck, sind wir reich und vor allem ist es nicht so langweilig. Wer weiß, vielleicht kommen wir sogar ins Fernseh...“ „Naruto“, fuhr er mich an. „Bist du noch ganz bei Trost?“ „W-Was?“ Ich hielt verwirrt inne. „Hat der Regen dein Gehirn aufgeweicht?“ herrschte er mich weiter an. Das tat weh. Sasuke nahm das Gewehr runter und weiter ging es. „Christine ist vollkommen unberechenbar. Und überhaupt ist das der größte Schwachsinn den ich je gehört habe.“ Er kam näher und hob die Hand. Wollte er mich schlagen? Ich duckte mich und rannte davon. Mist, Mist, Mist. Ich rannte einfach weiter durch den Regen bis ich nicht mehr weiterkonnte. Dann ließ ich mich auf nasse und weiche Erde fallen. Anscheinend war ich wohl in den Wald gerannt. Verdammt, ich konnte nicht anders, ich fing an zu heulen, und dass obwohl ich doch gar keinen Grund hatte. Wieso heulte ich denn jetzt hier herum? Aber so elend hatte ich mich lange nicht mehr gefühlt, nicht mal als meine Eltern mich rausgeworfen hatten, einfach so. Nicht mal da, ich heulte noch mehr. Dabei konnte ich Leute die so viel Selbstmitleid hatten nicht mal leiden, aber je mehr ich dagegen ankämpfte, desto schlimmer wurde es. Zu allem Überfluss war ich vom Regen klatschnass und meine Nase lief auch. Erst als ich Sasukes Stimme hörte, ziemlich in meiner Nähe, stand ich auf, und suchte mir ein Versteck. Irgendwann schlief ich dort ein. Am Morgen wurde ich früh geweckt durch Vogelgezwitscher, obwohl es noch ziemlich dunkel war. Vielleicht sechs Uhr oder auch erst fünf. Ich stand auf, meine Kleider waren noch feucht und mit Schlamm verklebt. Wohin? War mein erster Gedanke. Ich trat aus meinem Versteck heraus und konnte ganz in der Nähe jede Menge Fußabdrücke sehen. Das war nicht nur Sasuke. Und sie waren verdammt nah an meinem Versteck gewesen, ich hatte wohl echt Glück gehabt. Aber was jetzt? Ich ließ mich wieder auf den Boden fallen, legte meinen Schwanz um meine Beine und vergrub mein Gesicht darin. Warum fühlte ich mich bloß so verletzt? Ich kannte die Leute vom Jahrmarkt doch kaum. Und auch Sasuke nicht. Er hatte mir doch nur für die Nacht Unterschlupf angeboten und dann gemeint, er könne Hilfe beim Stand gebrauchen. Mein Vater, - er hatte mich geschlagen, als Freak bezeichnet und als Schande, obwohl es mein eigener Vater war, und bei dem hatte es mir nie so viel ausgemacht. Was zum Teufel war bloß los mit mir? Mir fiel nur eine ein, zu der ich im Moment wollte, und dass war ausgerechnet Sasukes Freundin. Also echt jetzt. Trotzdem stand ich auf und schleppte mich Richtung Christines Parkplatz. Dabei wusste ich nicht mal, ob sie überhaupt auf ihrem Platz war, oder noch da wo sie gestern war. Sie war da. Ich ließ mich auf ihre Motorhaube fallen. „Christine“, heulte ich los. „Sasuke sagt ich sei verrückt und blöd, und so.“ Mehr sagte ich gar nicht. Christine spielte mir ein beruhigendes Lied von Bryan Adams. „Please forgive me.“ First time our eyes met same feeling i get only feels much stronger i wanna love u longer Ich hörte eine Weile zu, es beruhigte mich, ja. Christine wusste eben, was gut für mich war. Wenigstens eine. Und ich konzentrierte mich ganz auf das Lied, schloss die Augen, und hörte nicht auf das Gezeter vom Kirmesplatz. „Ich dachte mir, das ich dich hier finde.“ Ich sah erschrocken auf und rutschte von Christine runter. Ein paar Schritte ging ich zurück und drehte meinen Kopf am Überlegen ob ich lieber gleich abhauen sollte, oder mir noch irgendwas anhören musste. „Nein, warte.“ Sasuke hob die Hände. „Hau bloß nicht ab. Du hast ja keine Ahnung was heute Nacht los war.“ Was meinte er, hatten die sich etwa Sorgen um mich gemacht? „Eine einzige Katastrophe. Sogar die Boxautos sind aus der Bahn geflogen, das Kettenkarussell fuhr so schnell, dass die Ketten gerissen sind, es gab sogar Verletzte.“ „Ich – versteh kein Wort.“ „Christine war außer sich vor Wut, als du abgehauen bist. Sie kann, andere Maschinen beeinflussen.“ Ach so war das. Und ich hatte schon gedacht – was für ein naiver Idiot ich doch war. „Verstehe, deshalb habt ihr mich gesucht.“ Meine Stimme klang nicht wie meine, irgendwie rau und kalt. Sasuke ließ sogar die Hände sinken und sah mich mit großen dunklen Augen an. Dann hatte er sich wieder gefasst und schüttelte den Kopf. „Nein, nein nicht deshalb.“ „Vergiss es.“ Ich winkte ab und ging Richtung Kirmes. „Naruto, wo – wo gehst du hin, ah warte, ich hab Kiba also ich hab ihm gesagt, er soll, du kannst wieder bei mir schlafen – hörst du, Naruto.“ Was sollte das werden? Ich war auf dem Weg zu Hikari. Er war nett, ein wenig seltsam vielleicht, aber nett, und vielleicht würde er mich duschen lassen. autor akio Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)