Das Vergessen von abgemeldet ================================================================================ Prolog: -------- Das Vergessen Molly sah zu, wie er die Reitgerte hob und auf die Leiche vor sich einschlug. Immer und immer wieder. Mal mit mehr, mal mit weniger Kraft. Dabei war sein Gesicht verzerrt. Ob vor Anstrengung oder vor Wut, konnte sie nicht genau sagen. Es war schwer für sie, seine Gefühle zu lesen, wenn er denn überhaupt welche Empfand. Natürlich wusste sie, was er fühlen konnte. Sie hatte schon oft genug seine Gefühlsausbrüche mit einlebt. Gesehen wie er breit gegrinst hatte. Sich gefreut hatte, wie ein kleines Kind. Oder auch so ernst wurde, dass so mache Person Angst vor ihm bekam. Manchmal glaubte sie fast, sie kannte zwei verschiedene Personen. Es war auch nicht einmal ein wirklich falsches denken. Er war eine andere Person, zu mindestens spielte er das den meisten Leute vor. Und das auch noch ohne selbst etwas davon zu ahnen. Sherlock Holmes, dass glaubte er zu sein. Ein Consulting Detektiv, der Fälle für die Polizei aufklärt. Ihnen unter die Arme griff, wenn sie nicht mehr weiter wusste. Dabei war er noch, ganz nebenbei, die wohl unausstehlichste Person auf der ganzen Welt. Aber eigentlich war er jemand vollkommen anderes. Jemand der das genaue Gegenteil von dem war, was er vor gab zu sein. So gerne würde sie ihn aufklären. Ihm sagen, wer er eigentlich war. Wie mit ihm Reisen gehen und Abenteuer erleben, ganz so wie zuvor. Doch sie hatte ihm versprochen, nichts zu sagen. Still zu bleiben und einfach nur über ihn zu wachen. Es tat ihr im Herzen weh, nur zu zusehen, wie die Person die sie kannte, immer mehr und mehr verschwand. Und nur noch der eiskalte Sherlock Holmes zurück blieb. Langsam begann sie sogar zu vergessen wie er eigentlich gewesen. Was für eine liebevolle und weise Person er einmal war. Was für ein Kämpfer. Aber sie war an ihr Versprechen gebunden. Durfte es nicht brechen. Denn sie wusste, wenn sie es aus solchen egoistischen Gründen tun würde, wäre das das Ende. Mit einem traurigen Seufzen griff sie in ihre Hosentasche und zog eine Taschenuhr hervor. Sie lag schwer in ihrer kleinen Hand. Der Deckel war graviert mit schwungvollen Kreisen, dessen Bedeutung sie nicht einmal erahnen konnte. „Oh Doktor…“ murmelte sie traurig und umschloss den kleinen Zeitmesser mit ihren dünnen Fingern. Das Metall war nicht kalt und sie hatte das Gefühl, als schlage ein Herz darin. „Warum kann ich einfach nicht nein sagen…?“ Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)