The cage von lunalinn (Kisame/Itachi) ================================================================================ Kapitel 15: ...und nehmen ------------------------- „Im Ernst? Bücher? Man, du bist ja noch langweiliger als ich dachte, hmm.“ Itachi blickte teilnahmslos auf, als er die bekannte Stimme und den obligatorischen Sprachfehler vernahm. Nach der letzten Nacht hatte er sich hierher zurückgezogen, an einen der wenigen Orte, an dem er seine Freizeit in Ruhe genießen konnte. Sein Zellengenosse hatte wohl ohnehin etwas anderes vorgehabt, irgendein Termin, den er nicht näher erläutert hatte, und somit war Itachi in die Bibliothek verschwunden. Dass er Hoshigaki überhaupt um Erlaubnis fragen sollte, das war schon untragbar, aber um einen Streit zu meiden, hatte er geschwiegen. Das Alleinsein machte ihm momentan wenig Sorgen; nach der Aktion in der Dusche würde ihn wohl kaum jemand so schnell wieder anfassen, das hatte sich schon bei den Mahlzeiten bewährt. Allerdings schien sich Deidara von der eindeutigen Warnung ausgenommen zu fühlen, so wie er sich von hinten über ihn gebeugt hatte. Die gebräunten Hände, welche erstaunlich viele kleine Narben aufwiesen, lagen unangenehm fest auf seinen Schultern. Itachi fiel auf, dass er wieder einmal erschöpft wirkte und selbst der Ausdruck in seinem blauen Auge wirkte matt. „Was ist los? Zunge verschluckt, hmm?“, wurde er erneut angesprochen und klappte schließlich das Buch zu. Anscheinend ließ sich Deidara nicht abwimmeln, auch wenn er nicht sicher war, was der andere eigentlich von ihm wollte. So oft wie der sich in seiner Nähe aufhielt, machte ihn das geradezu misstrauisch. Doch außer Shiho, die wieder einmal ziemlich zerstreut auf ihren Rechner starrte, befanden sich nur ein paar wenige Häftlinge hier. Von keinem war eine ernsthafte Gefahr zu erwarten, aber er hätte es auch komisch gefunden, wenn sich jemand wie Hoshigaki hier aufgehalten hätte. Nicht dass er diesen unbedingt für dumm hielt, doch es war ihm einfach anzusehen, dass er körperliche Aktivitäten bevorzugte. Bei Deidara wusste er dagegen immer noch nicht, woran er war. „Kann ich dir helfen?“ Eine Floskel, weil er nicht wusste, was er sonst hätte sagen sollen, doch der Blonde schnaubte bloß, schaute weiterhin durch seinen hellen Haarvorhang zu ihm runter. „Hilf dir erst mal selbst, hmm“, murrte er gehässig und ließ ihn los. Itachi schwieg dazu, auch als Deidara sich ungefragt neben ihn auf das abgewetzte Sofa fallen ließ. Auch wenn ihm nicht wohl dabei war, ließ er es sich nicht anmerken, strich mit den Fingern über den ledrigen Einband des Buches. „Was liest du da überhaupt?“, kam es nach einer Weile von seinem Nebenmann und es klang nicht besonders interessiert. Itachi hob den Kopf, doch Deidara erwiderte seinen Blick nicht. Er hatte sich in einer seitlichen Pose auf dem Sofa platziert, einen Arm über die Lehne baumelnd, den anderen herunterhängend. In erster Linie wirkte es lässig, doch Itachi erahnte, dass das nur Fassade war. Die Verbitterung in den blauen Iriden des anderen war ihm nur allzu bekannt, doch er drängte den Gedanken beiseite. Er hatte eigene Probleme, da musste er sich nicht mit einem Mann aufhalten, der keinen Hehl daraus machte, dass er ihn hasste. „Es ist ein historisches Werk über einen Shinobi, der den rechten Weg zu finden versucht und dabei ständig im Konflikt mit seinem Gewissen steht“, erklärte er schließlich. Deidara hob eine Braue, schien das weniger beeindruckend zu finden und Itachi konnte sich denken, dass er nicht viel von Büchern hielt. Das war schade, aber nicht zu ändern. „Klingt ja toll, hmm“, erwiderte er sarkastisch, doch Itachi ließ sich davon nicht beirren. „Es regt zum Nachdenken an, da es einige Parallelen zur Moralvorstellung der heutigen Zeit gibt.“ „Ach echt?“ Itachi begriff sehr wohl, dass die Frage nicht ernstgemeint war, doch er machte sich trotzdem daran, sie zu beantworten. Allerdings reichte es dem Blondschopf wohl, denn der winkte ab. „Spars dir, okay? Man, du hättest irgendeinen Dummschwätzer-Job machen sollen, anstatt die Menschen um dich herum zu massakrieren, hmm.“ Itachis Nägel kratzten leicht über das Buch in seiner Hand und für einen Moment erstarrte er. Deidaras hämisches Grinsen machte deutlich, dass er genau wusste, wovon er sprach und dass er darauf brannte, darauf herumzutreten. Itachi versuchte Haltung zu bewahren, immerhin durfte er sich keine Blöße geben. Dafür war er also hergekommen? Um ihm auf den Zahn zu fühlen und Details herauszubekommen? Unfassbar. „Wie war das eigentlich, hmm? Erzähl doch mal, das interessiert mich nämlich tausendmal mehr als dein bescheuerter Wälzer. Wie hast du sie abgeschlachtet? Und vor allem warum?“ Itachi wollte gar nicht wissen, woher er das wusste, denn die Medien hatten es groß rausgebracht, einen riesigen Wirbel darum veranstaltet. Dennoch ahnte der Uchiha, dass der Blonde das hier drin aufgeschnappt hatte, vermutlich bei einem der Wärter, denn die kannten seine Akte. „Wirkst nicht gerade wie ein Psychopath“, murmelte Deidara und beugte sich dreist zu seinem Gesicht vor, dass sie einander in die Augen blicken konnten. „Da gibt es viel Schlimmere als dich…also was war der Auslöser, hmm?“ Doch Itachi hatte bereits dicht gemacht, ließ mit keiner Regung erkennen, was er dachte. Ohne den anderen noch eines Blickes zu würdigen, erhob er sich von seinem Platz und schob das Buch zurück ins Regal. Ihm war soeben die Lust vergangen, sich damit zu beschäftigen, doch bevor er sich abwenden konnte, platzierten sich zwei Hände neben seinem Körper, ließen ihn innehalten. „Wieso dreht jemand wie du so vollkommen ab, hmm?“ Er spürte Deidaras Präsenz hinter sich, viel zu deutlich, doch er blieb ruhig. „Hab gehört, dass dein Daddy das meiste abbekommen hat…ist das so?“ Itachi musterte die Einbände, welche unsortiert dort eingereiht worden waren, und versuchte, sich nicht an das blutbeschmierte Gesicht zu erinnern. Doch es gelang ihm nur schwer, den schockierten, ängstlichen Blick aus seinen Gedanken zu verbannen. Angst…nie zuvor hatte er solch eine Emotion bei diesem Menschen gesehen. Möglicherweise war das, was er in diesem Buch gelesen hatte, ja richtig und die Leute zeigten erst im Angesicht des Todes, wie sie wirklich waren. Eine bittere Erkenntnis. „Was ging da ab?“, raunte Deidara und es klang lauernd. „Wer so was anstellt, der muss doch einen heftigen Grund haben, hmm? War dein Daddy vielleicht frustriert und hat es an dir ausgelassen?“ Itachi versteifte sich, als er das hörte und auch wenn er nicht nachfragen wollte, drehte er den Kopf und schaute den Blonden mit einem eiskalten Blick an. „Was willst du damit andeuten?“ Deidara lächelte maliziös. „Was denkst du, hmm?“ Mit den Worten hatte er seine Geduld endgültig ausgereizt, so dass er im nächsten Moment herumfuhr und den Kleineren am Kragen packte. Grob stieß er diesen gegen das Regal, welches daraufhin bedenklich wackelte, doch Itachi war es egal. „Hey, spinnst-“ „Behaupte so etwas nie wieder.“ Er klang immer noch ruhig, doch die Drohung war nicht zu überhören. Ruppig stieß er den anderen Häftling von sich und kehrte diesem den Rücken, um die Bibliothek zu verlassen. Shiho hätte ihn ansonsten mit Sicherheit rausgeworfen, so alarmiert, wie die Frau schaute. Zudem hatte er wirklich genug von Deidara und dessen unangebrachten Fragen, die ihm keineswegs zustanden. „Muss wohl was dran sein, wenn du so abgehst, hmm“, hörte er ihn noch sagen, doch er drehte sich nicht mehr um. „Warst lange nicht mehr hier.“ Die ersten Worte, die zwischen ihnen fielen und allein das war ungewöhnlich, zumindest für den Hünen, welcher sonst doch mehr als gesprächig war. Sein Gegenüber antwortete nicht sofort, musterte ihn stattdessen eine Weile aus seinen violetten Iriden, als würde er dadurch die Informationen erhalten, wegen denen er hier war. Kisame wusste einfach, dass es dieses Mal kein Höflichkeitsbesuch war – schon deswegen, weil der letzte eine ziemlich lange Zeitspanne zurück lag. Sein Gegenüber straffte schließlich die Schultern, die Mimik wurde ernster und es alarmierte Kisame unweigerlich. „Fuguki ist tot.“ Die Nachricht kam überraschend, wenngleich sie Kisame wenig berührte; er hatte diesen besserwisserischen Fettsack nie ausstehen können, ihn am liebsten selbst umgebracht. Allerdings gab es da so einen Kodex innerhalb ihrer Gruppe und der verbot Auseinandersetzungen innerhalb. Das violette Augenpaar fixierte ihn durch die Glasscheibe so intensiv, dass es schon anklagend wirkte. „Ich hab wohl kaum was damit zu tun, sitz hier immerhin schon ne ganze Weile fest“, brummte er in den Hörer. „Das wollte ich auch nicht andeuten.“ „Warum bist du dann hier, Mangetsu?“ Der Anführer ihrer Bande senkte für einen Moment die Lider, so als müsste er kurz in sich gehen. Er war immer ein beherrschter Typ gewesen, anders als das kleine Mistbalg, das sich sein Bruder schimpfte. Er vermisste Suigetsu mit seiner erfrischenden Art manchmal. „Das mit Fuguki war kein Unfall“, erwiderte Mangetsu schließlich. „Wir vermuten, dass es mit der Sache zu tun hat, die ihr zwei verzapft habt.“ Darum ging es also. Sollte er sich nun etwa schuldig fühlen? Sicher nicht, immerhin waren sie alle keine Unschuldslämmer. Jeder von ihnen hatte Dreck am Stecken, auch wenn der Mord an diesem alten Sack schon mehr Gewicht trug, als die Verbrechen, die sie normalerweise begingen. Aber der Kerl hatte es nicht anders verdient, er bereute nichts von dem, was er getan hatte. „Du weißt, dass es nicht anders ging.“ „Und du weißt, dass ich euch befohlen hatte, nichts zu überstürzen.“ „Bist du hier, um mir mit alten Kamellen auf den Sack zu gehen?“, gab er entnervt zurück und sein Gegenüber verengte die Augen. „Ich bin hier, um dir mitzuteilen, dass der Mord an Gateau Konsequenzen hatte“, erwiderte er eine Spur kühler. „Der Fettsack ist tot, ja und? Damit sind wir doch quitt mit den Scheißkerlen oder willst du denen den Krieg erklären?“, fragte er leichthin, was Mangetsu allerdings nicht lustig fand. „Fuguki war auch dein Kamerad, Kisame. Dass du so über seinen Tod redest, finde ich widerlich.“ „Und das ausgerechnet von dir?“, spottete der Hüne, erreichte aber nicht das, was er wollte. Der andere gab sich wie immer souverän, dabei war er ebenso ein verlogener Hurensohn, wie der Rest seiner Truppe. Er erinnerte sich gut daran, wie Zabuza ihn um Hilfe gebeten hatte, wobei bitten vielleicht das falsche Wort war. Wir bringen diese Schweinehunde um, hatte er gesagt und Kisame hatte genickt und war aufgestanden. „Was mit diesem Jungen passiert ist, tut mir leid“, erwiderte Mangetsu, doch es hörte sich an, als handele es sich um eine Lappalie. „Du kannst aber nicht erwarten, dass ich wegen einem toten Kind meine Männer losschicke.“ Kisame spürte, wie die kalte Wut in ihm hochstieg und es war gut, dass sie durch die Glasscheibe voneinander getrennt waren. Andernfalls hätte er ihm längst eine reingehauen. Jedoch brachten die nächsten Worte sein Blut zum Kochen und die Beherrschung verabschiedete sich rasant. „Ich hatte ihn gewarnt, dass es ein Fehler ist, den Jungen zu behalten…was geschehen ist, ist seine eigene Schuld.“ Der Hüne spannte sich an und schließlich rammte er seine Faust mit Wucht gegen die stabile Scheibe, funkelte den Mann dahinter wütend an. Es war ihm egal, dass ihn der Wärter an der Tür zur Ordnung rief und ihn vermutlich jeden Moment aus dem Raum zerren würde. Sein Kiefer mahlte geräuschvoll, während er sich an die Szene vor ihrem Rachefeldzug erinnerte. „Seine Schuld?!“, zischte er. „Keiner von euch hat auch nur einen Finger gerührt, um Zabuza bei seiner Aktion zu unterstützen. Fuguki, dieser ätzende Wichser, hat uns ausgelacht, klar? Du hast gesagt, wir verhalten uns kindisch, aber du hast uns nicht geholfen. Keiner von euch war da, um uns den Rücken zu decken, also erwarte kein Mitleid dafür, dass du und deine Bande von Feiglingen jetzt dran seid!“ Mangetsu sagte zuerst nichts, auch wenn er nicht besonders eingeschüchtert wirkte. Er war intelligent, das wusste Kisame und vermutlich hatte er Recht gehabt, als er ihnen befohlen hatte, die Füße still zu halten – doch darum ging es gar nicht. Lügen, Verrat, diese Welt kannte keine Moral mehr und es kotzte ihn an, dass selbst die Leute, denen er eine ganze Weile vertraut hatte, nur elende, verlogene Feiglinge waren. Andernfalls, und davon war Kisame überzeugt, hätten sie nicht gezögert, ihnen beiden zu helfen und vielleicht wäre alles anders ausgegangen. Möglicherweise säßen sie dann nicht hier im Knast und würden beschissene Schlösser zusammenbauen. „Wenn das deine Meinung über uns ist, brauchst du nicht zurückkommen“, brach Mangetsu schließlich die Stille und Kisame schnaubte. „Du wirfst mich raus, ja?“ „Dich und Zabuza“, verbesserte der Weißhaarige knapp, ehe er anfügte: „Du weißt genau, dass wir nicht verpflichtet waren, bei diesem Unterfangen mitzuwirken. Es ging um keinen von uns.“ Die Worte erzürnten den Hünen so sehr, dass er ruckartig stand, die Handfläche gegen die Scheibe gepresst und nun kam Bewegung in Sarutobi, der zuvor ganz ruhig gewesen war und geraucht hatte. Kisame ignorierte, dass er auf ihn zustürmte, um ihn endgültig hier rauszuholen, und bohrte seinen Blick in den seines ehemaligen Anführers. „Du hättest nicht gezögert, wäre es um Suigetsu gegangen.“ „Suigetsu ist mein Bruder.“ „Haku war Zabuzas Partner!“ „Das ist kein Vergleich.“ „Halt die Fresse!“ „Schluss jetzt, Nummer 642!“, unterbrach Sarutobi ihn und packte ihn grob am Oberarm. „Wenn du dich nicht benehmen kannst, wird das hier sofort abgebrochen!“ Kisame grollte finster, wehrte sich aber nicht gegen den Griff, auch wenn er ihn mit Leichtigkeit hätte abschütteln können. Er war wütend und er musste sich dringend an jemandem auslassen, aber nicht an einem Wärter. Dafür würde man ihn unter anderem wahrscheinlich eine Woche in den Bunker stecken. Mangetsu auf der anderen Seite war ebenfalls aufgestanden und seine stoische Mimik war ins Wanken geraten, was Kisame zumindest etwas Genugtuung verschaffte. „Hinter Gateau stand jemand, der weitaus gefährlicher ist“, hörte er ihn sagen. „Und den will ich nicht zum Feind haben. Akzeptier das.“ Kisames Reaktion bestand darin, den Hörer des Telefons mit so viel Wucht gegen die Scheibe zu schleudern, dass diese darunter vibrierte. Es knirschte einmal, etwas splitterte und das Kabel, das den Hörer mit der Station verband, sprang zurück wie ein Bangee-Seil. Die graue Plastikhülle des Telefons wies nun einige Risse auf und die untere Ecke war abgebrochen, während ein leises Tuten deutlich machte, dass die Verbindung tot war. Ein entgegengestreckter Mittelfinger machte die Antwort des Hünen vollkommen, ehe er von einem fluchenden Sarutobi aus dem Raum gebracht wurde – nun, das war es eindeutig wert gewesen. „Hoch mit dir, 819!“ Itachi hob langsam den Kopf, als er den rau formulierten Befehl vernahm und er erkannte die Stimme sofort. Anscheinend hatte es sich heute jeder zur Aufgabe gemacht, ihm den Tag zur Hölle zu machen und dabei hatte er jetzt noch mindestens eine halbe Stunde Freizeit. Dass sein Zellengenosse noch nicht zurück war, war ihm ganz gelegen gekommen und so hatte er beschlossen, die Ruhe zu genießen und dabei gedanklich den Inhalt des Buches noch einmal durchzugehen. Allerdings wurde daraus jetzt wohl nichts mehr, so finster, wie er angestarrt wurde. Mit grimmiger Miene baute sich der Mann, welcher mit Hoshigakis Statur konkurrieren konnte, vor ihm auf und als der Uchiha nicht gehorchte, wurde er unsanft am Kragen gepackt und hochgezerrt. Definitiv zu viel Körperkontakt und da er den Wärter nicht richtig einschätzen konnte, weil er Hoshigaki seine Schauermärchen nicht abkaufte, war es gleich noch eine Spur unangenehmer. Morino Ibiki knirschte hörbar mit den Zähnen und sein Griff war so fest, dass Itachi einen Moment lang glaubte, dass er ihn erwürgen wollte. Die grotesken Narben in seinem unansehnlichen Gesicht stachen noch mehr hervor, als Itachi ruppig gegen das Bett gestoßen wurde, wobei sich ein mittlerweile vertrauter Schmerz durch seinen Lendenbereich fraß, den er aber erfolgreich verbergen konnte. „Wenn ich dir etwas befehle, hast du nicht zu zögern, verstanden 819?!“, wurde er angeknurrt und kam sich unweigerlich wie beim Militär vor. Vielleicht steckte in den Geschichten über diese Person ja doch ein Funken Wahrheit, doch genau genommen interessierte ihn das nicht. Kühl erwiderte er den Blick seines Gegenübers und obwohl er dabei nach oben schauen musste, ließ er sich keine Unsicherheit anmerken. Wenn er sich hier von jedem dahergelaufenen Proleten alles gefallen ließ, konnte er seinem Leben auch gleich ein Ende setzen. „Brauchst gar nicht so aufmüpfig zu gucken!“, fuhr ihn Morino an und beugte sich so weit vor, dass Itachi aufgrund der Nähe doch etwas komisch zumute wurde. „Ab jetzt erwarte ich absoluten Gehorsam, verstanden?!“ „Ja“, gab er widerwillig zurück und das auch nur, weil er wieder Abstand zwischen sie bringen wollte. Morino schnaubte aus und Itachi spürte seinen Atem auf seinem Gesicht, etwas, worauf er in Zukunft verzichten konnte. Anstatt jedoch zurückzutreten, wurde er erneut gepackt, dieses Mal am Oberarm und praktisch aus der Zelle geschliffen. Was war denn jetzt los? „Mitkommen!“, brummte der Ältere, obwohl er ihm nicht mal eine Wahl ließ und das ungute Gefühl in seiner Brust verstärkte sich. Ein paar Häftlinge sahen ihnen interessiert nach, während andere miteinander zu tuscheln begannen, doch Morino schien das egal zu sein. Ohne auch nur einmal stehen zu bleiben, zog er ihn durch die Gänge, deren Wände in einem schmutzigen Grauton gestrichenen waren. Die Farbe wirkte so trostlos und verschmolz perfekt mit der gleichfarbigen Kleidung, die die meisten hier trugen, dass Itachi sich wie ein Teil davon vorkam. Ein unbedeutender Faktor in der völligen Leere. Das Ziel war eine Art Nebenraum, der nicht besonders geräumig und in dem gleichen hässlichen Farbton gestrichen war. Ohne ihn loszulassen, schloss Morino die Tür hinter ihnen und betätigte im selben Moment den Schalter direkt daneben, woraufhin die an der Decke angebrachten Leuchtstoffröhren in einem unangenehm grellen Licht erstrahlten. Zwei Metallschränke fanden ihren Platz an der Wand, während der aus demselben Material verarbeitete Tisch Itachi einen kalten Schauer über den Rücken jagte. Das Ding erinnerte ihn unweigerlich an einen Seziertisch, auf dem man Tote für die Autopsie ablegte. Unwillkürlich stiegen die Bilder von zerpflückten Innereien und blutigen Lachen vor seinem geistigen Auge auf und er taumelte einen Schritt zurück, spürte, wie sich ihm der Magen umdrehte. „Also gut“, brach Morino die Stille und stieß ihn grob von sich. „Ausziehen, Nummer 819!“ Itachi taumelte ein paar Schritte nach vorn, realisierte zuerst gar nicht, was der Wärter da von ihm verlangte. Doch als die Information angekommen war, konnte er nicht anders, als ihn ungläubig anzuschauen. Das war nicht sein Ernst. „Na wird’s bald?!“, bellte der Mann, nachdem der Uchiha sich keinen Millimeter bewegt hatte. „Ich habe nicht den ganzen Tag Zeit, also mach hin!“ Durfte man ihm so etwas überhaupt befehlen oder war es sein gutes Recht, sich zur Wehr zu setzen? Was Morino hier veranstaltete, war demütigend und noch immer wusste er nicht, was das alles hier sollte. Bisher hatte ihn der Mann auch in Ruhe gelassen, war niemals zudringlich geworden, auch wenn er ihn immerzu mit diesem Mörderblick fixierte. Vielleicht lag hier ein Irrtum vor und man wollte lediglich schauen, ob er etwas zu verbergen hatte. „Hören Sie, ich-“ „Ich diskutiere nicht mit dir!“, brüllte Morino los und packte ihn erneut am Kragen, schüttelte ihn durch wie ein Tier. „Und wenn du glaubst, du kriegst mich mit deiner Masche rum, hast du dich geschnitten, Nummer 819! Sehe ich etwa bestechlich aus?! Glaubst du, ich bin käuflich?!“ Die Lautstärke steigerte sich bei jedem Satz und Itachi dröhnte bereits das Trommelfell, davon abgesehen, dass ihm ziemlich übel von der Behandlung war. Zischend schlug er die Hand weg, wich ein paar Schritte vor dem Größeren, welcher ihn wütend anschaute, zurück. „Ich hatte nicht vor-“ Unerwartet stieß er gegen etwas Hartes, tastete mit den Fingern über die scharfen Kanten und die glatte, kalte Metallfläche. Abrupt stieß er sich von dem Ding ab, wollte dieses nicht einmal berühren. „Genug Ausflüchte! Ausziehen! Sofort! Sonst helfe ich dir dabei, verlass dich drauf!“ Und das war mit Sicherheit keine leere Drohung. Itachi schnaubte leise, doch was blieb ihm anderes übrig, als dem Befehl zu gehorchen? Ohne Morino noch eines Blickes zu würdigen, zog er sich das Shirt über den Kopf, versuchte auszublenden, dass er soeben wieder jemanden in seine Intimsphäre eindringen ließ. „Alles ausziehen!“ Itachi zuckte nicht mal mit der Wimper, doch in seinem Inneren sah es gänzlich anders aus. Mit gesenktem Kopf gehorchte er, gab keine weiteren Widerworte mehr von sich und je mehr Stoff zu Boden fiel, umso schlimmer wurde das Gefühl. Es beschämte ihn zutiefst, was hier von ihm verlangt wurde. Die Shorts gesellten sich zur Hose und schließlich stand er völlig ungeschützt da, fühlte sich unheimlich gedemütigt. Er mied Morinos Blick, spürte den des anderen aber genau auf sich ruhen. „Einmal drehen, hopp!“, befahl der und klatschte in die Hände. „Und wehe, du stellst dich wieder an wie ein Mädchen!“ Itachi missfiel dieser Ton und das nicht, weil er diesbezüglich empfindlich war, denn das war er garantiert nicht. Er mochte es nicht, in die Ecke gedrängt zu werden, was Morino jedoch mit seinem barschen Verhalten erreichte. Itachi fühlte sich bloßgestellt, obwohl er deutlich schlimmere Sachen durchlebt hatte. „Was ist?! Drehen, hab ich gesagt, verdammt!“ Er atmete durch, schluckte den trotzigen Spruch, der ihm auf der Zunge lag, hinunter und dann drehte er sich, wie es von ihm erwartet wurde. Eigentlich tat er das, was er sein halbes Leben lang getan hatte – nach der Pfeife anderer Leute tanzen. Er hasste es. „Gut, das war’s!“, riss ihn das Geknurre des bulligen Wärters aus den Gedanken und er sah irritiert auf. „Was glotzt du so?! Anziehen, Nummer 819! Danach geht’s los.“ „Los?“, wiederholte er zerstreut und sein Gegenüber schnaubte, während er sich von seinem Anblick anwandte. „Du hast Besuch“, grummelte er finster. „Also sieh zu, dass du fertig wirst, damit ich mir nicht länger dein dürres Gerippe ansehen muss und der Kerl da draußen nicht warten muss!“ Und plötzlich verstand Itachi, was dieses ganze Theater sollte; auch wenn er es im ersten Moment für einen bitteren Scherz hielt. Es war ein befremdliches Gefühl, jemandem so nahe zu sein, sein Gegenüber sehen zu können und doch symbolisierte die aus Sicherheitsglas gefertigte Scheibe zwischen ihnen Distanz. Wie eine Mauer, die man gezogen hatte, um Leute wie ihn von der Außenwelt abzuschneiden. Bisher hatte er den Hörer an der Wand noch nicht in die Hand genommen, ebenso wie der Mann auf der anderen Seite. Still sahen sie einander in die Augen, wobei der andere nur eines vorweisen konnte, denn das linke war hinter einer schwarzen Binde verborgen. Ihm fiel auf, dass der andere den Kragen seiner Jacke hochgezogen hatte, so dass man gerademal den Nasenrücken erkennen konnte. Vermutlich hatte man ihm die Maske, die er sonst trug, hier drin verboten. Nun, ihm konnte es gleich sein, denn er kannte sein Gesicht ohnehin. Ruhig erwiderten sie den Blick des jeweils anderen, keiner verzog eine Miene – das perfekte Pokerface. Itachi entging jedoch nicht, wie die nackten Finger, welche aus den Handschuhen herausschauten immer wieder auf den Tisch tippten. Ein Zeichen dafür, dass der Mann auch jetzt eine Maske trug. Dieselbe, die Itachi oftmals in Anspruch nahm. Schließlich aber war es sein Gegenüber, der sich aus seiner starren Haltung löste und er tat es mit einem geräuschlosen Seufzen, fuhr sich durch das schief abstehende, graue Haar. Erst dann griff er nach dem Hörer und Itachi tat es ihm wie automatisch gleich, vernahm das leise Rauschen der Leitung. Keiner von ihnen sagte etwas und vermutlich musste das für Morino, welcher mit verschränkten Armen an der Tür stand, ziemlich merkwürdig aussehen. Itachi entschied, dieses Spielchen zu beenden. „Ich habe nicht mit Ihnen gerechnet, Kakashi-san.“ Der Angesprochene hob eine Braue, doch ansonsten zeigte er keine Regung in seinem auf abstrakte Art und Weise attraktiven Gesicht. Itachi nahm erleichtert zur Kenntnis, dass seine Stimme nicht mehr so brüchig wirkte wie noch zuvor. „Nun, ich würde lügen, wenn ich behaupten würde, dass es mich freut, dich wiederzusehen.“ Itachi fühlte sich durch diese Worte weder überrascht, noch beleidigt und das hatte einen Grund. Mehrere um genau zu sein, doch er war sicher, dass Kakashi nicht hier war, um alte Wunden aufzukratzen. Das wäre unprofessionell und in seinem Job gefährlich. „Gibt es ein Problem?“, erkundigte er sich daher und strich sich eine störende Haarsträhne hinters Ohr, nur um das Plastik erneut dagegen zu drücken. Wieder ertönte lediglich ein Rauschen vom anderen Ende, so als müsste Kakashi seine Antwort überdenken und vielleicht war das auch besser so. In diesem Fall durfte es keine Probleme geben. Nicht ein einziges. Anstatt jedoch zu sagen, dass dem nicht so war, wich er ihm aus und zwar mit einer Frage, die er lieber nicht gehört hätte. „Du siehst schlecht aus“, stellte er zunächst einmal fest. „Behandeln sie dich angemessen hier drin?“ Itachi befand, dass ihn die Aufregung durch Deidara und Morino wohl doch mehr belastet hatte, als er sich eingestehen wollte. So hätte er sich wenigstens die Einbildung erklären können, dass es Sorge war, die in der angenehmen Stimme mithallte. „So angemessen, wie ich es verdient habe“, gab er bloß zurück und Kakashi verengte das sichtbare Auge. Zweifelsohne erinnerte er sich ebenso gut wie Itachi an die Nacht, in der sie sich kennengelernt hatten. Der flüchtige Ausdruck ehrlichen Mitgefühls, welcher sich in seine Züge verirrt hatte, verschwand binnen von Sekunden und machte Abneigung Platz. Nachvollziehbar, wenn man bedachte, was er getan hatte. „Wir wissen beide, was du verdienst“, kam die vernichtende Antwort, doch er hielt sich nicht damit auf. „Mag sein“, begann er langsam. „Aber Sie sind nicht hier, um sich nach meinem Befinden zu erkundigen oder mir Vorwürfe zu machen, nicht wahr?“ Eigentlich war es schwer, Kakashi eine Gefühlsregung zu entlocken, denn er war ebenso auf das Ausschalten der Emotionen trainiert wie er selbst. Dass er so schnell außer Fassung geraten war und ihn seine Wut so frontal spüren ließ, beunruhigte Itachi noch mehr als seine bloße Anwesenheit. Ihm war absolut klar, dass sich sein Gegenüber niemals die Mühe gemacht hätte herzukommen, wenn es nicht um etwas Wichtiges ging. Dafür verabscheute er ihn inzwischen zu sehr, das signalisierte bereits seine Körpersprache. Er saß nicht direkt an der Scheibe, hatte sich während ihres Gespräches zurückgelehnt und Itachi erahnte, dass er das tat, weil er ihm nicht näher als nötig kommen wollte. Es konnte nur einen Grund geben, aus dem Kakashi gekommen war. „Sie sind wegen Sasuke hier.“ Es fühlte sich seltsam an, diesen Namen auszusprechen, so fremd lag er ihm auf der Zunge, obwohl er ihm vertraut sein sollte. Sein Hals fühlte sich plötzlich wie geschwollen an und das kurze Aufflackern im Auge des Älteren bestätigte ihm, was er schon erahnt hatte. Sofort schlossen sich seine Finger fester um den Hörer aus Plastik, während er hoffte, dass es sich nur um ein pubertäres Problem handelte. Möglicherweise auch ein psychisches, solange er nur nicht… „Er ist weg.“ Die Worte zerstörten jede Illusion, die er bis zu diesem Zeitpunkt noch hatte sehen wollen. So mühsam beherrscht sie auch vorgebracht worden waren, es fühlte sich an, als hätte man ihm einen Stein in den Magen gerammt. Dennoch zwang er sich, die Flut an Befürchtungen zurückzuhalten, auch wenn er das Gefühl hatte, sich jeden Moment übergeben zu müssen. Stattdessen nahm er sich zusammen und fixierte den Grauhaarigen auf der anderen Seite mit einem derart eisigen Blick, dass der andere ihn verwirrt ansah. „Was bedeutet das, er ist weg?“ Es war seinem Gegenüber anzusehen, dass er sich unwohl in seiner Haut fühlte; vermutlich gab er sich die Schuld an Sasukes Verschwinden. Itachi kannte diesen Mann und es hätte ihn nicht gewundert, denn es war einer der Gründe für seine Entscheidung, die er bereits jetzt bereute. Kakashi rieb sich mit einer Hand den Nacken, atmete hörbar durch, ehe er seinen Blick erwiderte. „Ich gehe von einer Trotzaktion aus. Wir haben am Vortag gestritten und seitdem ist er nicht mehr nach Hause gekommen.“ „Seit wann?“ „Es sind jetzt drei Tage, seit ich ihn das letzte Mal gesehen habe. Ich habe seine Freunde angerufen, die Gegend abgesucht und die Polizei informiert, doch bisher gibt es keine Information darüber, wo er sich aufhalten könnte.“ Plötzlich fühlte es sich an, als sei die Temperatur im Raum um ein paar deutliche Grad gesunken. Itachi spürte, wie der Muskel in seiner Brust schneller pumpte, sich gleichzeitig gegen den Rippenkäfig stemmte, als wollte er diesen durchbrechen. Es fiel ihm schwer, hier ruhig sitzen zu bleiben und dabei so unbewegt wie eine aus Stein gehauene Statur zu wirken. „Glaub mir, ich wäre nicht hergekommen, wenn es eine andere Möglichkeit gäbe“, sprach Kakashi weiter und sah ihn ernst an. Ein freudloses Lächeln bildete sich auf seinen Lippen, als er das hörte, und das schreckliche Gefühl in seinem Brustkorb wandelte sich in blanke Wut um. „Was soll ich Ihrer Meinung nach tun?“, gab er mit schneidender Tonlage zurück. „Rausgehen und ihn suchen? Es war Ihre Aufgabe, auf ihn zu achten.“ Kakashi schnaubte daraufhin bloß und auch er schien mit seiner Geduld am Ende zu sein. Itachi kümmerte es einen Dreck, doch wenigstens half ihm der Zorn auf den Älteren dabei, seine Gefühle im Zaum zu halten. Er war dazu in der Lage, immerhin half es niemandem, wenn er seine Beherrschung aufgab. Am Allerwenigsten Sasuke. „Gib mir nicht die Schuld!“, warnte Kakashi ihn und beugte sich vor. „Ich habe versucht, zu ihm durchzudringen und für ihn da zu sein. Dass ich dabei versagt habe, mag stimmen…aber du bist es gewesen, der sein Leben zerstört hat, Itachi! Also wage es nicht, mich dafür verantwortlich zu machen!“ Möglicherweise schmerzte ihn das Gesagte so sehr, weil es der Wahrheit entsprach. Seine Finger zitterten, während er sie so fest es ging um den Hörer krampfte und allmählich geriet er ins Wanken. Sein Gewissen hämmerte mitleidlos auf ihn ein, schnürte ihm die Kehle zu, so dass ihm das Atmen schwerer fiel. „Seien Sie still.“ Es war nur ein Wispern, dennoch steckte eine unverkennbare Drohung dahinter und Kakashi begriff dies, blinzelte ungläubig. Dann jedoch schien der Hass auf ihn größer zu sein als die Vernunft, mit der er sonst immer agierte. Er stand auf, eine Hand auf die Tischplatte gepresst und sein Blick drückte nichts als Verachtung aus, während er auf ihn herabsah. „Ist das alles, was du zu sagen hast?“, fragte er nun ebenso kalt wie Itachi zuvor. „Vor Gericht hattest du erheblich mehr zu sagen. Allein die Bilder haben mehr ausgesagt. Nur ein Monster ist dazu fähig, seine eigene Familie wie Lämmer auf der Schlachtbank hinzurichten! Da hattest du keine Hemmungen oder?“ Itachi schmeckte seine Magensäure auf der Zunge, welche sich schwer wie Blei anfühlte. Das Bedürfnis, seine Stimme zu erheben, wurde stärker, doch etwas hielt ihn zurück. Wie eine innere Blockade. Hemmungen. Wie gelähmt saß er da, die matten, dunklen Iriden auf Kakashi, welcher hinter der Scheibe stand, gerichtet…und wieder schien er auf der Anklagebank zu sitzen. „Halten Sie den Mund“, brachte er wie erstickt hervor, doch der andere schnaubte verächtlich. „Warum? Damit du dich besser fühlst? Das steht dir nicht zu!“, fuhr der Ältere fort und noch nie hatte er ihn so wütend erlebt. Nicht einmal damals, kurz nachdem sie einander begegnet waren…und auch da hatte er allen Grund gehabt. „Wenn Sasuke etwas passiert, dann ist das deine Schuld! Du hast ihn dazu getrieben, du-“ Mit einem dumpfen Laut schlug der Hörer auf dem Tisch auf, wo er für einige Sekunden reglos liegen blieb. Ein schriller Piep-Ton in seinen Ohren blendete jedes weitere Geräusch um ihn herum aus. Das Zittern breitete sich über seine Arme bis hin über seinen gesamten Körper aus, während ihm alle Farbe aus dem Gesicht wich. Kakashis Stimme dröhnte durch das Glas, doch er vernahm nichts davon, schien einen völligen Aussetzer zu haben. Schwarze Punkte tanzten vor seinen Augen, die mit einem Mal brannten, als wären sie entzündet…und er begriff, warum das so war. Lämmer auf der Schlachtbank. Itachi erhob sich langsam von seinem Platz und es machte den Anschein, als wollte er den Raum verlassen, so wie er sich umdrehte. Morino erkannte seine eigentliche Absicht zu spät, dementsprechend griff er nicht sofort ein, als der Uchiha den orangefarbenen Plastikstuhl in einer fließenden Bewegung an den eisernen Beinen packte, um ihn mit überraschend viel Kraft gegen die Glasscheibe zu schmettern. Diese vibrierte unter dem Schwung, während die nicht sehr widerstandsfähige Lehne nachgab und somit zersplitterte. Kakashi weitete das freigelegte Auge, Morino bellte ihm zu, er solle mit der Scheiße aufhören – doch es veranlasste Itachi lediglich dazu, den kaputten Stuhl erneut gegen die Scheibe zu schmettern. Und noch einmal, so dass auch die Sitzfläche zerstört wurde. Bevor Morino ihn aufhalten konnte, hatte Itachi den scharfkantigen Rest des Stuhls umfasst, dabei ignorierend, dass er sich die Hände zerschnitt, und die eisernen Beine krachten mit so viel Wucht wie nur möglich gegen das Glas. Hart wurde er an der Schulter gepackt, doch schien er das gar nicht zu registrieren, blickte wie in Trance auf die feinen, weißen Risse, die Kakashis Bild verzerrten. Etwas Warmes rann seine Handflächen hinab, tropfte von den zuckenden Fingerkuppen gen Boden und das leichte Brennen war ein gutes Gefühl. Laut wurde ihm ins Ohr gebrüllt, doch er reagierte auch weiterhin nicht, atmete lediglich abgehackt. Die schwarzen Iriden, die unter den dunklen Strähnen kaum zu erkennen waren, schimmerten seltsam, obwohl sich der Blick langsam klärte…und dennoch sprach er kein einziges Wort. Weder rechtfertigte er sein untypisches Verhalten, noch richtete er letzte Worte an seinen Besucher. Es war alles gesagt worden. ________________________________________________________ Guten Tag zusammen! Ja, sie ist wieder da, lebt noch, putzmunter und der Urlaub war mega-geilo-matiko! Zu diesem Kapitel lasst euch gesagt sein, dass es ein Kampf war...ich hatte den ersten Teil fertig und habe den anderen binnen der letzten vier Tage verfasst. Folglich bin ich völlig ausgepowert und...möchte nur noch schlafen. Die ff geht weiter, aber manchmal dauerts halt länger, also wundert euch nicht. Wenn man von 8 - 17 Uhr arbeiten (noch ohne Überstunden) ist, kann einem das auch schon mal den Elan nehmen. Davon ab gibt es ja auch noch Freunde, Familie usw.... Ein Kapitel, vielleicht zwei kommen noch vor dem 15. Juli, denn ab da bin ich eine Woche von der Arbeit aus in China. Also kein Holiday, sondern Anstrengung bei unmenschlichen Temperaturen. So, genug gejammert, ihr wisst nun Bescheid. Zum Kapitel, nun, es ist der Teil, den ich schon eine ganze Weile schreiben wollte. Wir nähern uns dem Mittelteil...einer Wende, wie man so schön sagt und auch wenn es dieses Mal wenig KisaIta gab, hoffe ich, dass es euch gefallen hat. Wie immer freue ich mich über Kommentare - die Favoriten werden ja immer zahlreicher, wuuhu! Whatever, macht euch keine Gedanken...ich löse nach und nach mehr auf und die Vergangenheit gewisser Leute bekommt ein Extra-Kapitel. ;) Also seid geduldig und bleibt mir treu, klar?? xD Lg Pia Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)