Bombensicher von Selkie (Matsuda x Hagiwara) ================================================================================ Kapitel 1: Bombensicher ----------------------- Bombensicher Schnell und zielsicher tippte Matsuda die Tasten seines Handys und hielt es sich ans Ohr, den Blick ins leere gehend. Das Tuten schien eine halbe Ewigkeit zu tönen und eine leichte Nervosität machte sich in ihm breit. Er griff in seine Hosentasche, holte die Zigaretten-Packung heraus und schnappte sich eine Zigarette heraus. Dann steckte er die Packung zurück und steckte sich die Zigarette an. „Komm schon Hagiwara….geh ran….“ Murmelte er und zog einmal stark den Rauch ein. Dann endete das Tuten. Matsuda hielt inne. „Hagiwara..? Alles klar bei dir?“, fragte er und konzentrierte sich auf die Geräusche, die von der anderen Seite der Leitung zu hören waren. Ein Brummen ertönte auf dem Hörer und dann ein Seufzen. „Du erwischt mich grade echt in einer ungünstigen Situation…..“, murmelte Hagiwara und Matsuda konnte an seiner Stimme hören, dass sein Partner sich anscheinend sehr konzentrieren musste. Er konnte sich bildlich vorstellen, wie die Schwarzhaarige vor seinem Zielobjekt hockte, seine Zunge zwischen die Lippen geklemmt hatte und mit Adleraugen jede kleinste Regung wahrzunehmen versuchte. Ein Lächeln huschte kurz über seine Mundwinkel, verblasste aber kurz darauf wieder. „Gibt’s Probleme?“ Er wusste zwar, dass Hagiwara ein Profi war, genau wie er selbst, allerdings kam er nicht umhin sich trotz alledem bei jedem ihrer Aufträge Gedanken zu machen. Wieder ertönte nur ein Brummen. „Nichts, was ich nicht bewältigen könnte…“, kam es etwas langsam zurück aber man konnte an seiner Tonlage erkennen, dass die Situation sich zu verbessern schien. Dann hörte man eine Zeit lang gar nichts mehr und Matsuda schloss die Augen und wartete. Er wartete, bis Hagiwara ein erleichtertes Seufzen von sich gab und vor seinem inneren Auge sah Matsuda, wie Hagiwara sich grinsend zurücklehnte und die Kollegen um ihn herum ihm anerkennend auf die Schulter klopften. „So, alles erledigt!“, tönte es aus dem Handy und jetzt hielt das Lächeln auf Matsudas Gesichtszügen länger. „Na endlich.“, gab er zurück und versuchte, sich nicht allzu sehr anmerken zu lassen, wie erleichtert er war, dass wieder ein Auftrag reibungslos verlaufen war. Oder genauer gesagt, wie erleichtert er war, dass Hagiwara nichts passiert war. Es passierte nicht selten, dass der Matsuda mitten in der Nacht schweißgebadet aufwachte, nach Atem ringend und mit leichter Desorientierung um sich blickend um dann nach seinem Handy zu greifen und seinen Partner mitten in der Nacht aus den Federn zu klingeln. In seinen Träumen lief meistens alles nach demselben Szenario ab: Ein ganz normaler Auftrag, die Bombe war schnell entschärft. Nebenbei unterhielten sie sich per Handy und er machte dem Schwarzhaarigen immer eine Einladung zum Essen, wenn der Einsatz erfolgreich hinter sich gebracht war. Doch soweit kam es nie. Immer wieder sprang der Timer trotz der Entschärfung an und eine riesige Explosion zerfetzte Hagiwara in tausend kleinste Teilchen. Nach so einem Szenario brauchte Matsuda einfach die Gewissheit, dass es seinem Partner gut ging und wenn dieser dann pampig und schlecht gelaunt nuschelte, dass es ihn gefälligst schlafen lassen sollte war es in solchen Momenten das Schönste, was man ihm hätte sagen können. „Wir sehen uns dann gleich hier unten. Ich lad dich zum Essen ein, wie wärs?“, setzte er das Gespräch fort und zog noch einmal an seiner Zigarette, ehe er selbige zu Boden warf und ausdrückte. „Essen hört sich gut an! Geht klar! Bis gleich.“ Dann legte Hagiwara auf und auch Matsuda steckte sein Handy zurück in die Tasche. Dann rückte er seine Sonnebrille zurecht, lehnte sich gegen seinen Wagen und schaute zum Eingang des Gebäudes. Es dauerte keine fünf Minuten, da verließen Hagiwara und noch ein paar andere Leute das Gebäude. Strahlend kam er auf Matsuda zu und als er bei ihm angekommen war klopfte er ihm fröhlich auf die Schulter. Dann hielt er inne. „Nanu? Du siehst ein wenig blass um die Nase aus? Alles okay?“ Er hob eine Augenbraue und musterte ihn misstrauisch. Nun schaute der Braunhaarige seinerseits misstrauisch. „Was soll schon sein? Bist du soweit? Können wir los?“ Er wandte sich ab und öffnete das Auto. Kurz bevor er einstieg blickte er noch einmal zurück zu Hagiwara und sah ihn auffordernd an. Dieser sah ihn noch sekundenlang nachdenklich an, lächelte dann allerdings wieder und stieg dann ebenfalls ins Auto. „Jap, ich bin soweit. Wir können los!“ Der Motor wurde gestartet und Matsuda lenkte den Wagen geschickt aus den Mengen der umstehenden Polizeiautos heraus. „Allerdings würde ich vorschlagen, dass wir das mit dem Essen auf ein anderes Mal verschieben.“ Der Braunhaarige sah seinen Partner überrascht von der Seite an. Dieser blinzelte amüsiert zurück. „Du siehst so aus, als könntest du eher ein bisschen Entspannung gebrauchen anstatt eines vollen Restaurants…Jinpei.“ Matsuda hob eine Augenbraue. „Okay. Und was würdest du stattdessen vorschlagen?“ Hagiwara ließ seinen Blick aus dem Fenster schweifen und schien eine Weile nachzudenken. „Ich weiß nicht. Was hälst du von einem kühlen Bierchen auf dem Sofa?“ Matsuda ließ sich Zeit mit seiner Antwort. „…..Einverstanden.“ „Kann ich dir sonst noch was anbieten?“ Matsuda stand am geöffneten Kühlschrank, hatte zwei Dosen Bier in der Hand und warf einen fragenden Blick hinüber zum Sofa, auf dem Hagiwara es sich bequem gemacht hatte. „Nein danke. Das Bier reicht völlig.“ Der Kühlschrank klappte zu, der braunhaarige Bombenspezialist nahm neben seinem Partner auf dem Sofa Platz und reichte dem eine Dose. Eine Weile saßen sie so schweigen beisammen, tranken ihr Bier und hingen ihren eigenen Gedanken nach. Bis Matsuda sich zur Seiten fallen ließ und seinen Kopf auf Hagiwaras Schulter fallen ließ. Er vergrub seine Nase an dessen Hals und atmete tief durch. „Kenji…“, murmelte er. „Weißt du, manchmal wünsche ich mir, unser Job wäre weniger gefährlich. Manchmal wünsche ich mir, ich müsste nicht täglich Angst um dich haben. Manchmal wünsch ich mir, alles wäre anders….“ So etwas oder zumindest so etwas Ähnliches wollte er in Momenten wie diesen sagen. Allerdings brachte er kein Wort über die Lippen. Er brauchte auch nichts sagen, Kenji wusste sowieso was er sagen wollte. Schließlich hatten sie lange genug miteinander gearbeitet und kannten demnach lang genug. Der Schwarzhaarige platzierte einen seichten Kuss auf der Stirn seines Partners und drückte ihn noch ein bisschen fester an sich. „Versprich mir, dass du immer auf dich aufpasst und immer zu mir zurück kommst und…“, Matsuda hielt inne. Was für unglaublich kitschigen Kram er hier gerade von sich gab! Das war ja geradezu peinlich! Er hatte noch genug Willen über um die aufkommende Röte in seinem Gesicht zu verdrängen und einen gewohnt ernsten Gesichtsausdruck anzunehmen. Soweit kams ja noch, dass er hier verweichlichte. Kenji hatte ihn ein bisschen irritiert angesehen, aber dann nur noch liebevoll gegrinst während der Braunhaarige weiter vor sich hin gemurmelt hatte. „Aber sicher tue ich das.“, hauchte er ihm entgegen. „Ich werde immer auf mich aufpassen und zu dir zurückkommen. Immer. Ganz sicher.“ Eine Hand verirrte sich in Matsudas Haare und strich dort sanft durch die Strähnen. Matsuda schwieg und bedachte Kenji mit einem leicht zweifelnden Blick. „Sicher…?“, fragte er schließlich so normal wie möglich. „Bombensicher.“, kam nur die Antwort und ein schiefes Lächeln. Matsuda erwiderte das schiefe Lächeln, wenn auch eine Spur gequälter. „Dann ist ja gut…“, nuschelte er noch, richtete sich auf und lehnte seine Stirn gegen die seines Partners. „Ich vertraue darauf.“ Kenji schloss die Augen und lächelte. „Tu das. Ich werde mein Wort nicht brechen.“ Ende. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)