Change von ChiaraAyumi ================================================================================ Kapitel 2: ...the plans ----------------------- Lily erwachte früh am Morgen und war sofort voller Tatendrang. Unsanft rüttelte sie Ariane wach, die murrend aufstand und sich langsam anzog. Der Potter ging es nicht schnell genug und so zog sie die Greengrass mit kaum dass sie den Schuhsenkel zugebunden hatte. Der gestrige katastrophale Einstieg trübte nicht mehr ihre Laune. Sie war eine Optimistin und ließ sich nicht so leicht von etwas abbringen. Also wollte sie schnell Ariana in alles einweihen. Der beste Ort dafür war immer noch der Raum der Wünsche, daher steuerte sie in diese Richtung. „Lily, mach mal langsamer“, stöhnte Ariana, die es augenblicklich bereute, der Potter ihre Hilfe zugesagt zu haben. Lily wurde langsamer, was sie aber ungeduldig werden ließ. Vor dem Wandteppich lief sie auf und ab, während Ariana nur gähnend stehen blieb und wartete bis die Tür erschien, um sich dann im Raum auf ein Sofa fallen zu lassen. Lily folgte ihr und ließ sich in einem kuscheligen Sessel nieder. Sie liebte den Raum der Wünsche dafür, dass er einem immer bot, was man gerade brauchte. „Also ich hab nachgedacht“, fing Lily. „Du kannst denken?“, unterbrach Ariana sie grinsend und wurde mit einem Kissen beworfen. „Du wolltest mir doch helfen“, erwiderte Lily. „Dann schieß los und hoffen wir mal, dass dein neuer Plan besser ist, als der Alte.“ Lily verdrehte die Augen. Sie war so genial wie ihre Tante Hermine. Natürlich war ihr neuer Plan genialer als der vorige. Sonst wäre sie nicht die beste ihrer Jahrgangsstufe. „Du wirst dich mit Petunia anfreunden. Wir brauchen alle Infos über sie. Ich werde der echten Lily einen Brief schreiben und mich mit ihr in London treffen. Dafür brauch ich nur die Erlaubnis vom Schulleiter, aber die kriege ich schon. Dadurch kann ich dann James als Begleiter fordern. Als Schulsprecher hilft er mir bestimmt. Damit wäre die Sache abgehakt. Ich werde mich um Peter kümmern und dann ist alles erledigt.“ Ariana schnaubte. „Du lebst echt in einer Traumwelt, in der alles so funktioniert wie du es dir denkst. Wer sagt dir, dass Dumbledore dir die Erlaubnis gibt? Und das dein Großvater mitkommt? Und bist du dir wirklich sicher, dass die zwei sich sofort ineinander verlieben?“ „Du verdirbst einem echt die Laune. Wenn es so nicht klappt, überleg ich mir etwas Neues. Kümmere du dich einfach um Petunia. Sie darf mir nicht dazwischenfunken.“ „Und du bist ein Stehaufmännchen, das nicht aufgeben kann. Aber okay ich werde mich mit Petunia anfreunden und alles über sie herausfinden. Sonst noch irgendetwas?“ Lily zuckte mit den Achseln. „Sonst kannst du tun, was du möchtest, solange es den Plan nicht gefährdet. Wollen wir dann jetzt frühstücken? Ich habe Hunger!“ „Du hast mich hierher geschleppt. Einen Happen könnte ich auch vertragen“, erwiderte die Greengrass. Die Potter sprang augenblicklich auf und war schon durch die Tür. Ariana folgte ihr und Lily hüpfte fröhlich voran. Heute würde der Tag eindeutig besser verlaufen. Beim Frühstück gesellte sich Regulus wieder zu ihnen. Lily begrüßte ihn fröhlich. „Soviel gute Laune schon am frühen Morgen?“, stöhnte er gespielt. „Ganz meine Meinung“, meinte Ariana. „Ach kommt schon. Bis jetzt ist der Tag doch gut. Und ich lass mir nicht die Laune verderben von der Königin und ihrem blöden Rittern. Die können mir gestohlen bleiben.“ Regulus lachte. „Du gefällst mir echt. Auf den Mund gefallen bist du sicher nicht. Das wird bestimmt mit dir noch lustig. Da ist es fast schade, dass ich nicht in eurem Jahrgang bin.“ „Ja echt schade. Aber du kannst mich und meine große Klappe beim Essen und im Gemeinschaftsraum stets bestaunen bis du mich nicht mehr sehen willst!“ „Das werde ich mir auf jeden Fall nicht entgehen lassen“, erwiderte Regulus. Sie lachten darüber bevor sie sich wieder dem Essen zuwandten. Lily hielt wieder Ausschau nach den Rumtreibern, die etwas später auch in der Halle auftauchten. Sie würde schon dafür sorgen, dass James mit Lily Evans zusammen kam. Später würde sie Dumbledore aufsuchen und ihn darum bitten sich in London ihre Schulbücher kaufen zu können. Dann konnte sie vorschlagen, dass der Schulsprecher sie begleitete. Hoffentlich würde ihre Großmutter auf den Brief reagieren, den sie ihr schreiben wollte. Aber sie musste einfach. Es musste einfach klappen. Wenn das geklärt war, konnte sie sich ganz auf Peter konzentrieren. Doch schon jetzt sollte Lily langsam das erste Treffen mit den Rumtreibern einfädeln. Aus ihrer Erfahrung heraus gelang es ihr nie einen guten ersten Eindruck hinzulegen, da ihre Klappe viel zu groß war und sie schnell etwas sagte, was dem Gegenüber missfiel. Sie hoffte, dass sie mit ihrer vorschnellen Art zumindest etwas Eindruck bei den Rumtreibern hinterlassen konnte. „Entweder redest du die ganze Zeit oder bist in Gedanken versunken“, stellte Regulus in diesem Augenblick fest, was Lily wieder wachrüttelte. „Sind ja viele neue Eindrücke, die ich verarbeiten muss. Außerdem muss ich doch auf Anhieb wissen mit wem ich reden kann und mit wem nicht, um die Hackordnung nicht zu zerstören.“ Sie zwinkerte Regulus zu. Im gleichen Augenblick bemerkte sie, wie Petunia, die sich inzwischen in der Nähe hingesetzt hatte, ihr böse Blicke zuwarf. Wie sie es sich gedacht hatte, war ihr Beliebtheitsgrad über Nacht bei der Evans nicht gestiegen. Ariana nutzte ihre Chance und lächelte Diane und Petunia charmant zu, was die beiden dazu brachte, damit aufzuhören zu ihnen herüberzustarren. Lily beschäftigte sich wieder mit ihrem Frühstück und erfuhr von Regulus in kurzen, knappen Worten, wer das Sagen hatte und mit wem man sich nicht besser anlegte. Zwei dieser Leute hatten Lily schon auf ihrer Todesliste, denn neben Petunia schien sie ihrem Begleiter Snape ebenfalls auf die Füße getreten zu sein. Ihr Talent lag wohl eher darin sich Feinde anzulachen statt Freunde. Sie hoffte, dass das ihr nicht auch noch bei den Rumtreibern passierte. Lily wollte die Rumtreiber geschickt abpassen ohne dabei wie eine Stalkerin zu wirken. Ariana dagegen machte sich auf dem Weg, um mit Petunia zu sprechen. Sie sah ihr kurz nach bevor sie sah wie ihre Zielobjekte auf dem Weg aus der Halle nach draußen waren. Sie amüsierten sich über irgendetwas königlich. Lily sputete sich, um sie nicht zu verpassen. „Hey“, rief sie ihnen hinterher. Sie sah wie James sich umdrehte und Sirius anstupste, der anerkennend pfiff. Lily konnte fast spüren wie die zwei sie sehr genau musterten. Wenigstens zwei, die sich durch ihre Zeitreise nicht verändert hatten. „Was willst du von uns, Hübsche?“, säuselte Sirius. „Ich bin neugierig“, gestand Lily. „Aber nicht auf dich, sondern auf James.“ James zog interessiert die Augenbraue hoch. „Ich hab gehört wir haben den gleichen Nachnamen“, entgegnete sie auf die unausgesprochene Frage. „Und da wolltest du ihn gleich kennen lernen?“, hakte Sirius nach. „Du gehst fix ran, muss ich schon sagen. Krone, das ist mal eine Frau für dich.“ James grinste breit und Lily fühlte sich ein wenig veräppelt. Er sollte nicht sie toll finden, sondern seine Lily, die er noch nicht getroffen hatte. Remus stöhnte. „Lasst sie doch mal in Ruhe. Sie ist neu hier, also seid nett zu ihr.“ Peter lächelte Lily nett an. „Und ihr seid sicher nicht meine Typen“, meinte Lily frech. „Ich will nur neue Freundschaften schließen, denn ich kenne ja niemanden hier. Und ihr sollt cool sein, wie mir zugetragen wurde.“ „Wir sollen cool sein, hast du das gehört, Tatze?“, meinte James breit grinsend. „Dann sollten wir wohl nett zu der Hübschen sein, dann werden wir vielleicht doch noch ihre Typen“, erwiderte Sirius und sah Lily an. „Möchtest du denn mit uns abhängen?“ Lily verdrehte die Augen. Einerseits war sie froh, dass die Rumtreiber so waren, wie sie es aus den Geschichten kannten, andererseits nervten die mit ihrem Geflirte wirklich. „Ich denke, dass ich mal schauen werde, ob die Leute Recht haben. Also wo wollt ihr hin?“ Peter beantworte ihre Frage sofort. „Wir gehen zum See und hängen da ein bisschen ab.“ Lily lächelte Peter freundlich an. Sie hatte schließlich nicht vergessen, dass er ihr Ziel war. „Dann komm ich mit“, erwiderte sie und lief einfach voraus. Die Jungs folgten ihr und Lily war erleichtert, dass wenigstens etwas nach Plan verlief. Sie ließen sich unter einem Baum im Schatten ins Gras fallen und Lily mussten weiter das Geflirte von James und Sirius ertragen. Ihr gefiel es zwar mal so beliebt bei den Jungs zu sein, denn in der Zukunft verhinderten ihre Brüder stets jeglichen Kontakt mit männlichen Wesen, aber sie war noch klar bei der Sache, also ließ sie die zwei links liegen und unterhielt sich mit Remus und Peter. Lily fand es faszinierend auf diese Leute zu treffen von denen kein einziger mehr lebte. Sie verglich Ted insgeheim mit Remus und stellte fest, dass er viel von seinem Vater hatte. Peter wirkte überhaupt nicht wie jemand, der seine Freunde verraten konnte. Dabei waren es bis dahin nur noch drei Jahre. Es war so seltsam, aber trotzdem vergaß Lily einfach die Zeit und genoss es mit den Rumtreibern zu plaudern und zu scherzen. Die Ruhe hielt natürlich nicht ewig. Lily hatte ihre gestrige Begegnung mit Snape schon fast wieder vergessen, als Petunia mit Gefolge auftauchte und sich in der Nähe niederließ. Ariana kam zu ihnen herüber. „Die ist echt mega zickig“, stöhnte sie nur und setzte sich zu Lily ins Gras. „Das ist schließlich die Königin“, meinte James nur und verdrehte die Augen. Sirius lachte. „Du warst doch schon mal mit ihr aus und sie hat dich eiskalt abgewiesen.“ „Ach lass mich in der Ruhe damit. Das war einmal in der fünften. Mit der will doch niemand etwas zu tun haben“, entgegnete James. „Kann ich verstehen“, meinte Ariana. „Ich war nur zwei Stunden mit ihr zusammen im Gemeinschaftsraum und mein Kopf fühlt sich an, als würde er explodieren.“ Lily sah Ariana fragend an, die nur den Kopf schüttelte. Aber eigentlich musste Ariana nicht unbedingt im Gefolge von Petunia sein. Trotzdem hatte Lily das Gefühl, dass Petunia oder Snape ihr einen Strich durch die Rechnung machen würde und das würde sie gern verhindern. Doch sie konnte Ariana schlecht zwingen mit Petunia zusammen zu sein. Eigentlich hatte sie gedacht, dass es der Greengrass leicht fallen würde, aber sie musste ihrer ständigen Rivalin anrechnen, dass sie zwar nervig sein konnte, aber nie eine fiese Zicke war. „Und du bist dann?“, fragte Sirius Ariana augenzwinkernd. „Nicht interessiert“, entgegnete sie eisig, was Sirius aber trotzdem nicht abhielt weiter mit ihr zu flirten bis Snape auftauchte. „Wen haben wir denn da?“, meinte Sirius. „Ist das etwa Schniefelus?“ Lily konnte es schon kommen sehen. James und Sirius würden sich gleich mit Snape duellieren. Genauso hatte es ihr Vater beschrieben, was er aus den Erinnerungen dieser Zeit gesehen hatte. Snape verzog den Mund zu einem hämischen Grinsen. „Und ihr habt wohl Mädchen gefunden, die sich mit euch abgeben. Wo habt ihr die aufgetrieben in der Gosse? Oder doch eher in einem gewissen Etablissement?“ „Was hast du da gesagt?!“, tobte Lily vor Zorn. Sie hasste es beleidigt zu werden. Was nahm sich dieser Kerl nur heraus? Sie war ganz sicherlich keine billige Hure. „Du hast mich schon verstanden“, erwiderte Snape abschätzig. Lily sprang wütend auf und zog ihren Zauberstab. „Was bildest du dir ein? Du kennst mich überhaupt nicht, also urteile nicht über mich“, knurrte sie und feuerte einen Ganzkörperfluch auf den Slytherin ab, der nicht schnell genug reagieren konnte und gelähmt auf die Seite fiel, was bejubelt wurde bei den Rumtreibern. Petunia, die alles bis dahin beobachtet hatte, kam nun auf Lily zu. „Du bist wirklich dumm, Neue. Mit mir legt man sich nicht an“, drohte sie. „Und mit mir legt man sich auch nicht an“, erwiderte Lily vor Wut schäumend. Beide standen sich mit erhobenen Zauberstäben gegenüber bevor Regulus auftauchte und eingriff. „Mädels“, sagte er locker. „Ihr müsst euch doch nicht streiten.“ Lily war überrascht, wie viel der Black sich herausnahm, doch Petunia wich wirklich zurück und entzauberte Snape, der mit einem jähzornigen Gesicht auf sie zukommen wollte, doch inzwischen hatten sich auch die Rumtreiber mit Ariana erhoben und er sah ein, dass er chancenlos war. „Das wirst du büßen“, drohte er in ihre Richtung bevor er mit Petunia und ihrem Gefolge verschwand. Das konnte ja noch heiter werden. Sirius klopfte seinem Bruder auf die Schulter. „Gut gesprochen, Regulus. Bist wohl doch kein Feigling“, meinte er. Regulus blickte ihn wütend an. „Das hab ich nicht für dich getan, also lass mich in Ruhe, Verräter“, zischte er ihm zu und drehte sich zum Gehen um, wovon Sirius ihn nicht abhielt. „Du solltest hinter ihm hergehen und dich entschuldigen“, schlug Lily vor, doch Sirius schüttelte nur den Kopf und ließ sich wieder fallen. „Du bist echt cool“, meinte Peter zu Lily. „Damit hat Schniefelus nicht gerechnet. Echt gut gemacht“, sagte auch James und klopfte ihr auf die Schulter. Lily dagegen war immer noch wütend. Dieser Nichtsnutz hatte sie einfach beleidigt und das war so unverschämt von ihm. Niemand beleidigte eine Lily Potter. „Ich hätte ihm gleich einen schlimmeren Fluch aufhalsen sollen“, knurrte Lily. Ariana fuhr ihr beruhigend über den Rücken. „Vergiss es einfach. Der ist deine Zeit nicht wert.“ „Da hast du Recht. Er ist es nicht wert, dass ich ihm seine missgelaunte Visage ordentlich poliere, aber er hätte es zu hundert Prozent verdient!“ „Das hätte er auf jeden Fall verdient, aber konzentriere dich lieber auf wichtige Sachen!“ „Genau wie mich“, warf Sirius ein. Lily rollte nur mit den Augen und seufzte. Irgendwie hatte sie sich das doch ein bisschen anders vorgestellt. Zu ihrem eigentlichen Plan war sie noch gar nicht wirklich gekommen. Also ließ sie sich wieder ins Gras fallen und versuchte mehr über die Rumtreiber zu erfahren. Besonders über James und Peter wollte sie mehr wissen, aber Sirius und James waren nur damit beschäftigt mit ihr zu flirten und Peter sprach lieber mit Ariana, die sich wunderbar amüsieren zu schien, was Lily wirklich verwunderte. Auf dem Rückweg in die große Halle zum Mittagessen, hakte sich Ariana bei ihr unter. „Ich glaube es gefällt mir hier“, meinte sie fröhlich. „Wirklich?“, erwiderte Lily überrascht. Sie fand es erstaunlich, dass ausgerechnet die Greengrass sich so wohl gefühlt hatte mit den Rumtreibern. Schließlich waren sie beide Slytherins und die vier waren Gryffindors, doch sie schien sich nicht daran zu stören. „Peter war wirklich nett und aufmerksam. Es war richtig lustig.“ „Sag mal hat mich dich zwischendurch ausgetauscht? Ich vermisse die mit fiesen Bemerkungen um sich schmeißende Ariana, die mich mal hinterrücks mit dem Tanzfluch angegriffen hat, weil ich ihr gesagt habe, dass sie nur mittelmäßig ist.“ „Ach komm, so schlimm bin ich gar nicht!“, entgegnete Ariana. „Doch genau so bist du. Hinterlistig, fies und hin und wieder richtig zickig.“ Ariana trat einen Schritt zurück. „Hast du dich eigentlich mal gefragt, ob ich so sein möchte? Ich wäre lieber ganz anders, aber alle erwarten, dass ich so bin, weil ich in Slytherin bin. Du bist doch nicht auch nur fies und gemein? Du müsstest mich doch gerade verstehen!“ Lily war überfordert von Arianas Gefühlsausbruch. So kannte sie die Greengrass gar nicht. Ariana wartete ihre Antwort nicht ab, sondern stürmte davon. Und Lily merkte, dass ihr es wirklich aufrichtig Leid tat, das sie so etwas gesagt hatte. Lily suchte nach dem Mittagessen Ariana um sich bei ihr zu entschuldigen. Sie selbst wollte ja auch nicht so gesehen werden, wie alle es erwarteten. Sie wollte sie selbst sein und nicht immer den Druck der Erwartungen stand stehen müssen. Ariana hatte völlig Recht. Sie verstand sie wirklich am besten. Also sollte sie sich für ihre Bemerkungen entschuldigen. Sie mochte die Greengrass wirklich gerne und wäre gern mit ihr befreundet. Zumindest hier in der Vergangenheit schien Ariana wirklich nett zu sein. Lily musste eine halbe Ewigkeit suchen bis sie durch Zufall durch eine halboffene Tür Ariana erspähen konnte, die sich gerade mit Peter unterhielt, der sie scheinbar tröstete. Um nicht zu stören, blieb Lily im Türrahmen stehen und zog ihr Langziehohr aus ihrer Tasche, das sie in weiser Voraussicht immer dabei hatte. Es gehörte sich nicht das Gespräch der beiden zu belauschen, aber Lily hatte im Gefühl, dass der Teil mit Peter vielleicht von ihrer neuen Freundin erledigt werden könnte. „Du musst wissen, dass ich nicht so sein will wie Petunia und der Rest ihrer Gefolgschaft. Ich bin zwar in Slytherin, aber das macht noch lange kein Biest aus mir. Ich wäre viel lieber in einem anderen Haus, wo keiner von mir erwartet so zu sein“, drang Arianas Stimme an Lilys Ohr. „Aber du musst doch auch nicht so sein, wie alle dich haben wollen“, meinte Peter. „Ich weiß es ist schwer man selbst zu sein, aber du kannst es ja versuchen. Du scheinst nämlich echt nett zu sein.“ „Danke“, murmelte Ariana leise. „Ich möchte auch nett und freundlich sein. Ich wäre viel lieber nach Hufflepuff gekommen. Ich bin ja nicht mal reinblütig, weil mein Vater ein Muggel war. Meine ganze Verwandtschaft lässt mich immer spüren, was für eine Enttäuschung und Schandfleck ich doch bin.“ „Aber du bist kein Schandfleck“, widersprach Peter. „Du bist echt charmant und wenn deine Verwandtschaft das nicht zu schätzen weiß, dann pfeif auf sie. Du brauchst nichts und niemanden, der nicht voll hinter dir steht und dich dabei unterstützt, du selbst zu sein.“ „Du bist echt süß, wie du mich aufmunterst“, erwiderte Ariana und Lily wurde es zu kitschig. Sie zog sich lieber zurück. Die zwei schienen sich gut zu verstehen und Lily wurde hier erstmal nicht mehr gebraucht. Sie fragte sich, ob Peter sich wünschte, das, das was er zu Ariana gesagt hatte, jemand zu ihm sagte. Es klang sehr danach, als ob er diese Worte schon mal in seinem Kopf vor sich her gesagt hatte. Lily würde sich später auf jeden Fall bei Ariana entschuldigen, doch jetzt musste sie auch etwas für den Plan tun. Es wurde Zeit, dass sie sich mal mit Dumbledore unterhielt, um das Lilyproblem in den Griff zu kriegen. James brauchte dringend eine Freundin und zwar ihre Großmutter. Lily kannte zum Glück nun das Passwort und kam so leicht zum Büro des Schulleiters. Dumbledore war aber gerade nicht da und so sah sie sich neugierig um. Sie entdeckte seinen Phönix Fawkes und musste grinsen, als sie sich zurück erinnerte, wie ihr Vater ihr erzählt hatte, dass er dachte, dass der Vogel gestorben wäre. „Ah Ms. Potter, ein weiterer Besuch von ihnen?“ Lily drehte sich um und lächelte. Sie mochte den Schulleiter wirklich. Wenigstens hatte Albus einen guten Vornamen erhalten. Über den Ursprung seines Zweitnamens ließ sich streiten, ob der so eine gute Wahl gewesen war. „Ich würde gern in London noch meine Schulbücher besorgen und wollte sie fragen, ob ich dorthin apparieren könnte, um mit allem für das Schuljahr ausgerüstet zu sein, Sir.“ Dumbledore schmunzelte. „Hatten sie nicht genug Geld und mussten deswegen einen Tag eher nach Hogwarts kommen? Es sei denn das Alter fängt an mir Streiche zu spielen.“ Lily musste fast innerlich grinsen. Dumbledore war wirklich schlau, aber so schnell gab sie nicht auf. „Ich hab eine alte Bekannte der Familie kontaktiert, die in London lebt und sie wäre bereit mir ein wenig Geld zu leihen. Dann könnte ich meine Schulbücher kaufen.“ „Das ist aber wirklich nett. Dann möchte ich dem nicht im Weg stehen. Sie dürfen morgen mit meiner Genehmigung das Schulgelände verlassen.“ „Danke, Sir. Ich wollte den Schulsprecher fragen, ob er mich begleiten kann, weil ich noch nie in London gewesen bin und mir zeigen kann, wo ich die Winkelgasse finde.“ „Eine ausgezeichnete Idee, aber wäre die Schulsprecherin nicht besser geeignet, wo ihr doch im gleichen Haus seid?“, entgegnete Dumbledore. „Wir hatten keinen besonders guten Start, fürchte ich. Den Schulsprecher hab ich heute kennen gelernt und er ist sicher so hilfsbereit und hilft mir.“ „In Ordnung. Dann dürfen sie und Mr. Potter morgen nach London. Seien sie aber rechtzeitig wieder zurück.“ „Natürlich. Vielen Dank, Sir“, bedankte Lily sich und beeilte sich aus dem Büro zu kommen bevor Dumbledore sie noch irgendetwas fragen konnte. Sie lief eilig in den Gemeinschaftsraum, um dort einen Brief an Lily Evans zu schreiben. Jetzt musste sie nur noch so neugierig seien, dass sie morgen in London sein würde und sie konnte James und Lily miteinander verkuppeln. Sie war begeistert von sich selbst und ihrem neuen Plan, dass sie sich sofort auf dem Weg machte den Brief loszuschicken. Nachdem sie einer Schuleule den Brief ums Bein gebunden hatte, sah sie der Eule lange nach. Lily hatte vor in möglichst kürzester Zeit alles in Ordnung zu bringen, dann konnte sie zurück nach Hause und ihren Erfolg genießen. Schließlich konnte nicht jeder von sich behaupten, dass er die Zaubererwelt im Alleingang gerettet hatte. Lily traf Ariana beim Abendessen wieder. „Das vorhin tut mir wirklich leid. Ich hätte das nicht sagen sollen. Ich versteh dich wirklich.“ Ariana winkte ab. Sie war wieder viel fröhlicher. „Ich hätte dich deswegen auch nicht anschreien sollen. Vergessen wir die Sache einfach.“ Lily nickte und ließ sich neben Ariana nieder. Sie wollte wirklich nicht, dass die Greengrass längerfristig wütend auf sie war. Regulus gesellte sich nach einem Augenblick auch wieder zu ihnen. Er schien ansonsten nicht viele Freunde zu haben. „Danke für vorhin“, sagte Lily zu ihm. „Kein Problem. Ich kann diese Zicke sowieso nicht ausstehen.“ Lily wollte Regulus gern soviel fragen. Wieso er seinen Bruder nicht ausstehen konnte? Ob er wirklich ein so fanatischer Anhänger vom dunklen Lord war? Ob er jetzt schon Zweifel hatte? Doch das ging natürlich nicht und so aß sie still. Aber eine andere Sache machte sie genauso neugierig. „Du hast dich ja echt gut mit Peter verstanden“, meinte sie zu Ariana, die gleich errötete. „Er ist ganz nett“, gab sie zu. „Dann möchtest du vielleicht diesen Teil des Plans übernehmen?“, flüsterte Lily ihr zu, damit Regulus nichts verstand und Ariana nickte schüchtern. Wie Lily es sich gedacht hatte, schien ihre Freundin Peter zu mögen, was ihr diesen Teil des Plans ersparte und sie sich ganz auf ihr Verkupplungsprojekt konzentrieren konnte. Dann musste sie gleich nur noch James fragen, ob er mit ihr kam, wovon sie aber stark ausging. Zumindest glaubte sie, dass er sich keine Möglichkeit mit einem hübschen Mädchen auszugehen entgehen lassen würde. Hauptsache er benahm sich seiner zukünftigen Frau gegenüber und hoffentlich verliebten sich beide auf den ersten Blick ineinander. Das würde ihr viel Zeit und Aufwand ersparen. Aber sie ging realistisch an die Sache. Die zwei würden sicher nicht gleich aufeinander abfahren. In der echten Vergangenheit hatte sie sich schließlich am Anfang bekriegt bevor sie zueinander gefunden hatten und möglicherweise würde es auch hier so ablaufen. Also würde sie das nicht von heute auf morgen erledigen können. Aber sie wünschte sich einen guten Start mit dem sie arbeiten konnte. „Ich komm gleich nach“, sagte sie nach dem Abendessen zu Ariana, die nickte. Lily eilte herüber zum Gryffindortisch und wurde gleich freudig von den Rumtreibern begrüßt. „James, könntest du mich morgen nach London begleiten? Ich war noch nie dort und könnte Hilfe beim Einkaufen gebrauchen. Ich hab Dumbledore schon um Erlaubnis gebeten.“ James nickte. „Wie könnte ich die Bitte einer so hübschen Lady abschlagen? Treffen wir uns morgen nach dem Frühstück in der Halle und dann können wir nach London.“ „Super. Dann bis morgen“, entgegnete Lily freudestrahlend und beeilte sich Ariana und Regulus einzuholen. Heute war ein guter Tag. Alles lief bis jetzt nach Plan. So konnte es ruhig weitergehen. Sie konnte den morgigen Tag kaum abwarten, so aufgeregt war sie ihre Großmutter kennen zu lernen. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)