Mikado von Hotepneith (Von Verwechslungen, Irrtümern und sonstigen Fehlern) ================================================================================ Kapitel 21: Kampf im Kaidan no Tani ----------------------------------- Inu Yasha, Kagome und die Anderen folgten Hiroki, dem Baumkämpfer durch den dichten Zauberwald bis zu der Lichtung, in der sie die Mutter des Waldes bereits getroffen hatten. Das seltsame, scheinbar aus Holz wirkende Wesen stand nun aufrecht – und erreichte damit die Baumwipfel. Während sich seine menschlichen Freunde ebenso wie Hiroki verneigten, musterte der Halbdämon die mächtige Zauberin und erklärte: „Mann, bin ich froh, dass du wirklich wieder gesund bist.“ Das war weder der gebotene Respekt noch höfische Gewandtheit, aber absolut ehrlich gemeint. Darum lächelte die Mutter des Waldes auch nur: „Ja, dank euch beiden habe ich nun meine volle Magie wieder. Und das führt zu etwas anderem. – Oh, Flohgeist. Kenne ich dich nicht?“ Myouga schluckte unwillkürlich, erwiderte jedoch: „Ja, ich war einst mit meinem Herrn hier als Ihr den Vertrag schlosst.“ Warum war er gleich noch einmal mitgegangen? Eigentlich nur, um dieses unverständige Hundebaby davon abzuhalten, seinem unbekannten Vater und wohl verhassten Halbbruder nicht zu helfen. Und immerhin war auch Toutousai, sein alter Freund, dabei, auch wenn ihm jetzt erst einfiel, dass der als Schmied hier wohl nicht gern gesehen wäre. Die Mutter des Waldes nickte nur: „Ja, der Inu no Taishou hatte dich einst dabei. Und ein Schmied, dein Name ist Toutousai?“ „Äh, ja,“ murmelte der alte Dämon und kratzte sich etwas am Kopf, um dann doch zu ergänzen: „Ehrwürdige Mutter. Ich hörte von dir, im Norden.“ „Bokuseno ist manchmal ein Plaudergeist. Aber er gab dir von seinem Holz. - Setzt Euch, auch, wenn wohl nicht sehr viel Zeit bleibt. Weit und tief reichen die Wurzeln der Pflanzen. Ich erfahre viel, auch, wenn es mich oft genug weder interessiert noch weiter beschäftigt. Aber ich halte meine Verträge – und der Mikado die seinen. Darum werde ich ihm helfen, in dem ich euch helfe durch die Wurzeln zu ihm zu gelangen. Es wird schneller gehen als wenn ihr so reist – und das könnte notwendig werden. Denn die Wurzeln spüren Ryuukossei in Nakamura.“ Während Myouga und der alte Schmied blass wurden, nickten Sango und Miroku unmerklich. Sie hatten von ihm gehört. So blickte die Mutter des Waldes zu Inu Yasha, Kagome und Shippou. „Du hast Hiroki erzählt, du hast einen Drachen getötet, der euch fressen wollte. Das war sein Bruder. Ohne Zweifel wird sich der Waldvernichter an einem Hund dafür rächen wollen, in diesem Fall dem Inu no Taishou.“ Der Halbdämon hörte es ungern. Ein Aufstand um die Macht, nun ja, das ging ihn eigentlich nichts an, aber er hatte sich eben breitschlagen lassen, dem Kaiser und dessen arrogantem Sohn zu helfen. War er aber auch noch Schuld daran, dass sich da jemand der Rebellion angeschlossen hatte? „Der wollte uns fressen,“ betonte er nochmals: „Das konnte ich doch nicht zulassen. Und wieso ist dieser Ryuukossei so gefährlich?“ „Er soll der Stärkste aller Drachen sein,“ erwiderte Sango, nachdem für einen Moment keiner was sagte: „Und Drachen gelten im Allgemeinen nicht gerade als besonders umgänglich – er am allerwenigsten. Die Ehrwürdige Mutter nannte ihn gerade den Waldvernichter. Ich vermute, er geht mit Wäldern ebenso um wie mit Menschendörfern, wenn ihm danach ist.“ „Ja,“ warf Myouga ein: „Der Herr traf ihn vor vielen Jahren einmal zum Zweikampf. Ryuukossei überlebte zwar, fast hätte ich gesagt bedauerlicherweise, hielt sich seither aber einigermaßen ruhig.“ „Aha,“ sagte Inu Yasha: „Und dieses missratene Schuppentier geistert nun auch in Nakamura herum. Aber er kann doch nicht Mikado werden.“ „Aber er kann deinen Vater besiegen,“ gab Kagome zu bedenken, der es ein wenig unheimlich geworden war. „Töten,“ korrigierte die Mutter des Waldes. „Hinzu kommt, dass in Nakamura bereits Blut floss. Es sind nur noch drei der vier Heergruppen zu spüren.“ „Keh,“ murmelte Inu Yasha: „Ich habe nicht gesagt, dass ich ihm nicht helfen will. Äh, Ehrwürdige Mutter, du weißt so viel. Aber du hast nicht gewusst, dass er mein Vater ist?“ Irrte er sich oder lag ein Lächeln in der Stimme des Baumwesens: „Nicht alles wissen die Wurzeln. - Nun gut. Es gibt eine Möglichkeit für euch alle rascher nach Nakamura zu gelangen. Was auch immer dort geschieht, der Shogun ist bereits an den Grenzen dieses Gebietes. - Diese Reise durch die Wurzeln der ältesten Bäume ist unangenehm, vermute ich, aber schnell.“ „Na schön.“ Der Halbdämon hatte sich endgültig entschieden: „Dann gehe ich.“ „Wir alle,“ meinte Kagome prompt und entschlossen und da sie die doch ein wenig zweifelnden Blicke ihrer Freunde, die entsetzten des Flohgeistes und Toutousais bemerkte: „Sango, Miroku, ihr seid doch kampferfahren und immerhin scheinen meine Pfeile ja auch etwas zu bewirken. Toutousai hier kann Feuer spucken. Wir sollen ja nicht in eine Schlacht ziehen, sondern nur helfen.....“ „Es wird eine Schlacht geben,“ sagte Miroku nüchtern: „Falls Fürst Kato einen Rebellion mit Narakus Hilfe aufgezogen hat, wird der Mikado kaum mit zwei Fürsten plus Drachen als Gegnern rechnen. Wenn überhaupt.“ „Was mich dazu bringt,“ meinte Inu Yasha: „Wem helfen wir überhaupt?“ Und da ihn alle anstarrten: „Ja, schon klar, dem Mikado – aber wie findet man in einer Schlacht heraus, wer auf welcher Seite ist?“ „Setze dein Schwert gegen die ein, gegen die dein Vater und dein Halbbruder kämpfen.“ Die Mutter des Waldes schien die Frag zu verstehen: „Wer das ist, wirst du später erfahren.“ „Na, Hauptsache, die Krieger des Mikado sehen in mir nicht schon wieder ein Ungeheuer.....“ „Sie werden andere Probleme haben,“ erwiderte Myouga sofort: „Wenn sich unsere Befürchtungen bewahrheiten. Wenn nicht werde ich Euch einfach dem Herrn vorstellen und alles läuft glatt.“ „Gut.“ Die Mutter des Waldes legte sich auf den Boden. Für einen Moment geschah nichts, dann schien sie mit ihm zu verschmelzen, eine Art Höhle entstand. „Kommt nun.“ Sesshoumaru schickte soeben einen weiteren Paradiesvogel in das Jenseits, ehe er rasch den Kopf wandte. Sein verehrter Vater, der Mikado, lag am Boden, scheinbar regungslos, aber noch lebte er. Die zehn Dämonen um ihn beschützten ihn gegen verirrte Angriffe, auch sie waren jedoch schon verletzt, wie praktisch alle kaiserlichen Krieger in diesem Tal der Stufen. Es war in der Tat eine Todesfalle, die Onkel Kato hier gelegt hatte. Und der tauchte nicht auf, schickte nur diese Blut- und Paradiesvögel vor, die die Männer so lange attackierten, bis sie müde wurden, ehe die simplen dämonischen Bauerntölpel aus Nakamura ihre Pfeile und Lanzen schleuderten. Er selbst und einige andere hielten Stand, aber das würde nicht reichen. Hinzu kam seine Sorge um seinen Vater. Er sah im Getümmel ein bekanntes Gesicht fast neben sich: „Kouga!“ Der Wolfsdämon, trotz seines jungen Alters Anführer des Nachrichtendienstes, machte eilig den Sprung hinüber: „Sesshoumaru-sama?“ „Beschütze den Mikado!“ Denn einer der Krieger dort war soeben umgekommen. Das sah nicht gut aus, nein. Mit gewissem Ingrimm sprang er empor, den angreifenden Vögeln entgegen. Aber gerade weil er auch im hitzigsten Kampf nüchtern dachte, war ihm klar, dass selbst seine Kraft früher oder später erlahmen würde. Später, nahm er sich vor. Und er würde so viele dieser Idioten mitnehmen, wie es nur ging. Dem Inu no Taishou war die Lage ebenfalls bewusst. Er konnte sich von einer gewissen Schuld nicht freisprechen, hatte er doch seine Krieger in diese Falle geführt, in blindem Vertrauen auf eine höllische Waffe. Nun ja, er hatte nie daran gedacht, dass jemand so schlau sein konnte, aber dass er jetzt seine Männer und vor allem seinen Welpen mit in den Tod riss.... Vielleicht lebte irgendwo sein zweiter Sohn noch. Schade, er hätte ihn gern kennengelernt. Aber so würde der Sieger nichts von ihm wissen, wäre der wenigstens geschützt. Im nächsten Augenblick war er sicher, dass er träumte. Die Bäume oben am Steilhang schienen sich zu bewegen, nein, sie bewegten sich. Ihre Wipfel drängten auseinander, geführt von einer ungemein großen magischen Kraft, so dass ein Loch zwischen ihnen entstand, ein schwarzes Loch, wie der Beginn eines Tunnels. Er wollte rufen, warnen, dass dort noch eine Gefahr käme, aber dann verschlug es ihm den Atem. Dort kam in der tat etwas, das er dennoch für eine Illusion hielt. Eine Dämonenkatze mit drei menschlichen Reitern darauf, ein junger, weißhaariger Mann mit einem riesigen Schwert, der von einer Kuh sprang, auf deren Rücken Toutousai saß... Alle wirkten zerzaust, ein wenig verwirrt, ja müde... Sicher, dass das eine verrückte Halluzination kurz vor seinem Tod war, hörte der Mikado eine keuchende Stimme. „Oh, Herr...ich komme zu spät....!“ „Myouga...“ flüsterte er und starrte verwirrt in den tobenden Kampf. Sesshoumaru und seine Krieger gegen andere Dämonen, gegen die Paradiesvögel, hoffnungslos in der Falle – aber da waren der rot-weiße Junge, eine Priesterin mit läuternden Pfeilen, eine Dämonenjägerin und ein Mönch, der gerade....was öffnete? Jedenfalls fielen die Neuankömmlinge den Vögeln in den Rücken, kämpften offenkundig auf ihrer, seiner Seite. Myouga sprang erschüttert auf die Schulter des Schwerverletzten, zu treu, um diesmal an Gefahr für sich zu denken: „Oh du meine Güte, Herr.....“ Rot-weiß? Das war doch...? „Der...das Ungeheuer von Teien...?“ „Oh.“ Der kleine Flohgeist stellte fest, dass er das noch mitteilen musste, gleich, wie alles hier ausging. Immerhin hatten ihn noch nicht einmal Kouga und die anderen Leibwächter um den Liegenden bemerkt. Mit wildem Heldenmut kletterte er in die weißen Haare zu dem Ohr des Mikado: „Das ist Inu Yasha!“ rief er: „Er hat Tessaiga....“ „Ja. Das Ungeheuer...der Hundegott...?“ Der Inu no Taishou stellte fest, dass er kaum mehr logisch denken konnte. Was war das nun? Oder besser – wer? Oder war das alles nur eine Wahnvorstellung aus der verzweifelten Hoffnung, seinen Jungen und seine Krieger gerettet zu sehen? „Ja, Herr. Er ist alles, aber vor allem....er ist Izayois Sohn, Euer Sohn!“ Gut, jetzt würde er sterben, mit all den ungelösten Fragen. Aber er musste noch seine letzten Kräfte aufsparen bis Sesshoumaru den Sieg errungen hatte, das Reich in Sicherheit wäre – und er diesen Jungen vor allen als seinen Sohn anerkennen konnte. Er war sicher, seinen älteren Sohn würde das von einem Mord um Tessaigas Willen abhalten – allerdings nur dies. Myouga verbarg sich tiefer in den langen Haaren und stellte dabei fest, dass auch diese blutverkrustet waren. Das konnte nicht einmal ein so starker Dämon überleben...der arme Herr. Inu Yasha hatte rasch bemerkt, dass für die Windnarbe die Paradiesvögel kein großes Hindernis darstellten und achtete hauptsächlich auf Kagome und die anderen beiden, damit sie keinen der Feinde in den Rücken bekamen. Er hätte Kagome gar nicht zugetraut so gut mit den Pfeilen umgehen zu können und vor allem auch wirklich einen Dämon umbringen zu können, aber sie schien nicht einmal nachzudenken. Naja, und bei dem Spinnendämon am Tempel in Teien hatte sie auch gut gezielt. Bei Sango hatte er diese Bedenken nicht gehabt, und Miroku mit seinem seltsamen Schwarzen Loch sowieso nicht. Das war schon was.... Diese kleineren Blutvögel hatten derweil erkannt, dass der Fluch des Wandermönches eine nicht zu unterschätzende Macht war. Als der Halbdämon etwas um sich sehen konnte, entdeckte er, dass Sesshoumaru das Schlachtfeld verließ und eilig den Berghang empor sprang. Wollte der feige Hund sich etwa absetzen? Dann jedoch erkannte er, dass sich irgendwer sehr Großes dort befand – oder befunden hatte, denn diese seltsame schwarze Sichel, die Tenseiga da produziert hatte, ließ es verschwinden. Der Shogun hatte sich in der durch die Neuankömmlinge geschaffenen Atempause umgesehen und Fürstin Teikken entdeckt, dann die logische Konsequenz gezogen: Die Blutvögel gehorchten ihr und ihrer Erbtochter. Waren die beiden tot, wären die Blutvögel nur ein Schwarm hirnloser Flattermänner – und zu besiegen. Und gegen den Pfad der Dunkelheit vermochten auch die Herrinnen der Vögel nichts. Prinzessin Abis lauter Aufschrei ging in dem Kampfgetümmel unter. Und sie bemerkte, dass sich der Thronfolger nach ihr umblickte. Das sah gar nicht gut aus. Was hatte sie sich da von Naraku und Kato erzählen lassen? Erst einmal weg hier – und zuhause sich etwas Gutes überlegen, wie man um eine Anklage wegen Hochverrates herumkommen könnte. Zumindest, falls der Inu no Taishou diesen Tag überlebte. Tat er dies nicht, war davon auszugehen, dass Sesshoumaru, der sowieso dafür bekannt war das Wort Gnade nicht einmal vom Hörensagen zu kennen, den Tod seines Vaters nicht vergessen oder vergeben würde. Sie verwandelte sich hastig in ihre Vogelgestalt und jagte in den Nachmittagshimmel, die verlustreiche Schlacht hinter sich lassend. Ihre Blutvögel folgten ihr unverzüglich. Die eingeschlossenen Krieger atmeten auf. Hilfe war gekommen, woher auch immer, und die Blutvögel waren weg. Unbewusst drängten sie sich näher zu dem Mikado, bemüht, diesen gegen die Paradiesvögel und die Attacken aus den Steilwänden zu schützen. Fürst Kato hatte von seinem Beobachtungspunkt an dem nördlichen blockierten Engpass durchaus bemerkt, dass die Vogelprinzessin nach dem Tod ihrer Mutter das Weite gesucht hatte. Ryuukossei war auch tot, sein schöner Plan ging den Bach hinunter. Und wer war das in roter Kleidung mit weißen Haaren? Ein Hundedämon? Nein, die kannte er doch alle. War das etwa der sagenhafte Inu gami, von dem er gehört hatte? Aber auf jeden Fall kämpften der und seine Leute auf der Seite des Mikado. Er sollte nun selbst zusehen, dass er den Vorteil wieder zu sich brachte. Der Tag heute war kaum zu gewinnen. Bekamen die Paradiesvögel erst mit, dass ihre Verwandten den Rückzug angetreten hatten, würden es auch sie tun. Und nur mit seinen rasch ausgebildeten Männern konnte er gegen die Eliteeinheiten und den Shogun nicht bestehen – und da war auch noch der Unbekannte mit seinen Begleitern mit durchaus beachtenswerten Fähigkeiten. Aber der Katzendämon sah eine Chance. Ehe der Mikado das Duell mit Ryuukossei aufgenommen hatte, hatte der das Höllenschwert dort in den Busch geworfen. Besaß er selbst es, war er unbesiegbar, ebenso wie zuvor der Inu no Taishou. Naraku war sicher dabei behilflich, die Hexe aufzutreiben, die den lästigen Bann darauf gelegt hatte. Dann konnte er in Wahrheit und mit allem Recht Kaiser werden. Er wandte den Kopf: „Greift mit an – und versucht den Mikado zu töten.“ Das sollte den Shogun und auch andere Männer schon einmal genügend ablenken und binden. Natürlich bedeutete das auch, dass einige seiner Krieger draufgingen, aber das war eben so. Wenn er in das Tal blickte, so hatte der heutige Tag schon einige Opfer gefordert. „Windnarbe!“ Inu Yasha schrie es laut, als er Tessaigas volle Macht entlang des Steilhanges jagte, um die herunterkletternden Kämpfer aus Nakamura aufzuhalten. Der Shogun hatte es auf seinem eigenen Rückweg in das Tal gesehen. Tessaiga war schon eine überaus mächtige Waffe – selbst in den falschen Händen. Nun gut, dieser seltsame Junge und seine..hm...menschlichen Begleiter, hatten wohl eine Wende gebracht, aber das würde ihn selbst nicht davon abhalten, sich das Schwert seiner Sehnsucht zu nehmen. Wobei er zugeben musste, dass die Fähigkeiten, die sein eigenes, Tenseiga, heute gezeigt hatte, ihm durchaus endlich mal gefielen. Jetzt war aber etwas anderes wichtig. Er gab hastig Befehle, um die kaiserlichen Krieger neu zu formieren. Die Blutvögel waren weg und auch die Paradiesvögel attackierten nicht mehr so intensiv wie zuvor, dafür hatten nun aber wohl die Dämonenkrieger aus Nakamura den Befehl zum direkten Angriff auf die verletzten und erschöpften Divisionen bekommen. Der Inu no Taishou bemerkte es erleichtert. Immerhin hatte seine Schulung bei seinem Sohn, seinem älteren Sohn, etwas gebracht. Wie seltsam das klang....Wie müde er war. Dennoch zwang sich ein neues, unangenehmes Gefühl in sein Bewusstsein, das immer drängender wurde. Der Kampf tobte rechts neben ihm, auf der linken Seite war freie Sicht. Und er wollte, er sähe nicht, was er sah. Kato. Sein lieber Schwager hatte die höllische Waffe in der Hand und rannte davon, so rasch ihn seine Beine trugen. Verräterischer Kater! Der Mikado wollte rufen, auf die neue, große Gefahr aufmerksam machen, aber die Sinne schwanden ihm. Fürst Naraku dachte kurz nach, ohne seinen Blick von dem Spiegel seiner so genannten Tochter zu nehmen Er war nie so unklug gewesen sich selbst in die Mitte eines Konfliktes zu begeben, aber ihm war klar, dass es töricht wäre, seine Verbündeten und Feinde aus den Augen zu lassen. Die Schlacht im Tal der Stufen war vorbei, mochten auch noch die Männer aus Nakamura angreifen, denn die Paradiesvögel zogen sich nun auch zurück, dank dieser eigenartigen Menschen, die da unerwartet aufgekreuzt waren, ihm allerdings seltsam bekannt vorkamen, und des Jungen, vermutlich des geheimnisvollen Inu gami, der ihm schon mal in die Quere gekommen war. Hund und Hund gesellte sich anscheinend gern, auch Dämon und Gott. Kurz, Kato hatte verloren, trotz der Verbündeten, die er selbst ihm unter nicht unerheblichen Mühen beschafft hatte. Immerhin war bei dieser ganzen Aktion wenigstens der Mikado umgekommen und der liebe Kater hatte das Höllenschwert gefunden. Überdies war dieser Narr offenkundig auf dem Weg zu ihm. Der Fürst von Teien blickte von Kannas Spiegel seitwärts: „Sind deine beiden Männer bald zurück, Bankotsu?“ Der angesprochene Krieger warf einen unwillkürlichen Blick über die Grasebene des nördlichen Teien, ehe er antwortete: „Ich vermute es. Aber bis Machi ist es doch ein Weg.“ Hastig ergänzte er: „Natürlich sind sie dank Eures Geschenkes schneller als je.“ „Natürlich.“ Naraku dachte erneut nach. Sein Ersatzplan könnte tatsächlich notwendig werden. Der Inu no Taishou tot bedeutete leider nicht, dass es keinen Mikado mehr gab. Sesshoumaru war eindeutig am Leben und würde nach Rache dürsten. Nun gut, das sollte doch Kato hinbekommen. Als Opfer, natürlich. Das Höllenschwert dagegen war ein wirkliches Geschenk für ihn. Tsubaki war ihm tatsächlich noch einmal nützlich. Sie konnte ihren Bann aufheben. Es war doch gut gewesen sie noch nicht umbringen zu lassen. „Kanna, wo ist Kato?“ Als sie es zeigte, nickte er kurz. Doch, daraus ließ sich noch etwas Vernünftiges machen, nachdem dieser Kater sich als unfähig erwiesen hatte, seine Erwartungen zu erfüllen. „Kommt mit,“ befahl er nur, ehe er sich in die Luft erhob um zu dem geschätzten Treffpunkt mit dem nunmehr ehemaligen Fürst von Nakamura zu gelangen. Bankkotsu dagegen nickte einem seiner Männer zu, der hier auf ihre beiden Kollegen warten sollten, die in wichtigem Auftrag nach Machi geschickt worden waren, ehe er auf den größten seiner Partner sprang, um sich mitnehmen zu lassen. Naraku sah es zufrieden. In der Tat, der Anführer dieser Söldner war alles andere als taktisch ungeschickt. Und noch waren diese Sieben nützlich – ebenso wie Tsubaki. Für Kato sah er dagegen beim besten Willen keinen Nutzen mehr, sobald ihm dieser das Höllenschwert überlassen hatte. Unwillkürlich tastete er nach dem Juwel, das er zu einem guten Teil unter seiner Garderobe verborgen trug. Die fehlenden Splitter hatte er verteilt – oder Akago sie vor seinem, äh, bedauerlichen Hinscheiden nicht gefunden. Er persönlich hätte ja diese kleine Kagome im Verdacht gehabt, die restlichen Splitter zu besitzen. Immerhin war sie in der Lage gewesen es zu zertrümmern, wofür sie seine Söhne ja auch verurteilt hatten. Aber sie war tot, gefressen von dem Ungeheuer, das nicht einmal Kanna in ihrem Spiegel sichten hatte können, so oft er ihr den Befehl dazu gegeben hatte. So hatte er es schon seit Wochen aufgegeben. Es besaß wohl eine eigene Magie. Im Tal der Stufen war der Kampf endlich vorbei. Doch weder Inu Yasha, noch Sesshoumaru, noch einer der Menschen und Dämonen atmeten auf. Betroffen und respektvoll sahen alle auf den leblosen Körper des Mikado. Und jeder erstarrte, als dieser sich bewegte. Sofort war Sesshoumaru neben seinem Vater und betrachtete ihn. Dieser sah auf, froh, dass sein Ältester lebte, die meisten Männer das überstanden hatten, ehe sein Blick umherirrte. „Inu Yasha.....“ flüsterte er. Egal, was passierte, das musste er noch klären, das war er doch seinem zweiten Jungen schuldig.... Etwas irritiert, aber sicher, dass sich sein allgemein umsichtiger und höflicher Vater für die Hilfe bedanken wollte, ja, erfreut, dass es diesem schon wieder so gut ging, an solche Kleinigkeiten zu denken, blickte sich der Shogun um. Als er den Gesuchten ein Stück entfernt mit seinen gelandeten Freunden erblickte, knurrte er: „Der Mikado wünscht dich zu sehen, Inu Yasha!“ Der Halbdämon, der Tessaiga wieder in den Gürtel geschoben hatte, ging zögernd näher. Der Mikado....oder sein Vater? Oder beides? Es schien dem nicht gerade gut zu gehen. Sollte er sich hinknien? Nein, dachte er dann trotzig. Mikado hin oder her, er kannte den Typen nicht, ja, der hatte ihn und Mutter im Stich gelassen... So blieb er stehen: „Ich bin Inu Yasha.“ Der Schwerverletzte nickte ein wenig, ehe er bemüht deutlich sagte: „Inu Yasha, der Erbe von Teien, Izayois Sohn....mein Sohn.....“ Er blickte zu dem erstarrten Sesshoumaru: „Er ist dein Halbbruder....“ ** Falls schon mal jemand wissen wollte, von wem die Hundejungen die Angewohnheit haben, mit dem Schwert ins Haus zu fallen...^^ Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)