Anything can happen... von scater-fiffy (...if you are ready to try it!) ================================================================================ Kapitel 8: No happy Ending – Molly and James – Chapter two ---------------------------------------------------------- Chapter 8: No happy Ending – Molly and James – Chapter two Es regnete in London und es regnete in der Winkelgasse. Genervt strich Lily sich eine Haarsträhne aus dem Gesicht, natürlich hatte sie keinen Regenschirm dabei, schließlich war es erst Mitte Januar und eigentlich noch viel zu kalt für Regen. „Blödes Mistwetter.“, grummelte sie vor sich hin, wich Schneematsch und Pfützen aus, schlich sich am Geschäft ihres Onkels George vorbei und kam bald darauf an der Apotheke an. Davor blieb sie jedoch erst einmal stehen. Von Lucy wusste sie das Molly heute alleine im Laden war. Lily sah sich auf der belebten Gasse um. Trotz des Regens waren viele Hexen und Zauberer unterwegs. Sie sah wie Jugendliche und Kinder in den Scherzartikelladen ihres Onkels liefen, wie einige Damen den Laden von Madame Malkin betraten oder einfach nur einen Kaffee bei Florean Fortescues tranken. Die Potter straffte ihre Schultern, strich sich kurz über ihren Bauch und betrat dann die Apotheke. Drinnen war es warm und ruhig. In den Regalen hinter dem Verkaufstresen standen viele gläserne Gefäße mit teilweise seltsamen Inhalten, alles war mit kleinen weißen Zetteln beschriftet. Die Ladenglocke an der Tür schellte als sie die Tür soweit geöffnet hatte um ganz einzutreten. Lily hörte Schritte aus dem hinteren Teil des Ladens, dann erschien ihre ältere Cousine Molly im Verkaufsraum. Zuerst erstaunt, dann freudig lächelnd sah sie die Potter an. „Lily? Was für eine Überraschung. Was führt dich her?“ Molly umrundete den Tresen und kam ihrer Cousine auf halber Strecke entgegen, sie umarmten sich herzlich. „Um ehrlich zu sein, nichts was du mir verkaufen könntest.“ Die Potter zwinkerte sie an, gemeinsam gingen sie zum Tresen und Molly stellte sich dahinter, während Lily sich vorne anlehnte. Molly blickte sie etwas verdutzt an. „Was dann?“ Lily öffnete ihren Mantel, sah sich kurz zu der belebten Gasse um, ehe sie zu ihrer Cousine zurück blickte. „Lucy hat mich gewarnt keine Wunden aufzureißen, aber ich muss dich einige Dinge fragen.“ Nun war Molly ganz verwirrt. „Was hat das ganze mit Lucy zu tun und welche Wunden solltest du nicht aufreißen?“ Die Potter hob beruhigend die Hände. „Ich falle am besten mit der Tür ins Haus, es geht um James, um euch beide und das was in eurem 6. Schuljahr vorgefallen ist.“ Lily sah das Wechselspiel der Gefühle auf Mollys Gesicht. Von Verwirrung, zu Überraschung und schließlich diesem verschlossenen, abweisenden Ausdruck. Es entstand eine unangenehme Stille, als Lily merkte das Molly sie nicht durchbrechen würde, ergriff sie deren Hand. „Hör zu, ich will wirklich keine Wunden aufreißen, ich verurteile weder dich noch meinen Bruder, aber ich muss wissen was damals vorgefallen ist.“ Vielleicht klang sie verzweifelt, aber das war egal.Es ging hier um James. James, der immer alles tat damit niemand im ewigen Streit lebte, das die Familie zusammen blieb. Lily hatte erwartet das Molly ihre Hand wegziehen würde, doch stattdessen lehnte die Weasley sich sogar vor und ergriff selbst Lilys zweite Hand, eine Weile betrachtete Molly ihre Hände. Dann seufzte sie und sah auf. „Niemand außer James weiß davon, Charlie vermutet etwas, aber sonst weiß es niemand.“ Eine unausgesprochene Bitte, Lily verstand. Sie hob eine Hand feierlich nach oben und drückte mit ihrer anderen Mollys Hand. „Ich, Lily Luna Potter, meines Zeichens größte Nervensäge meiner Brüder, Prinzessin der Potters und Familienpaparazzi schwöre bei meiner geliebten Kamera, meinem Feuerblitz und meiner Gabe andere hereinzulegen nichts auszuplaudern. Zu schweigen wie ein Grab.“ Molly begann zu lachen. „Eine Gabe nennst du das? Oh Lily, ich glaube besonders Onkel Ron nennt es einen Fluch.“ Sie sah die Jüngere sanft lächelnd an, Lily grinste. „Egal, ich schwöre dennoch nichts zu verraten. Ich wollte nur diesen Ausdruck von deinem Gesicht wischen, deswegen habe ich es etwas lustiger gestaltet. Ich mag es nicht wenn jemand traurig ist.“ Molly nickte, lies zu das Lily ihre zweite Hand umfing. „Weißt du, James und ich waren beste Freunde, wir konnten uns alles sagen. Das war schon in der ersten Klasse so gewesen und ich dachte das würde immer so bleiben. Doch irgendwann hat sich etwas sehr Entscheidendes verändert.“ Molly seufzte erneut, betrachtete die Menschen in der Winkelgasse. „Was hat sich verändert Molly?“ Lily blickt sie neugierig an. Die Weasley richtete ihren Blick wieder auf die Jüngere. „Gefühle Lily. Es waren die Gefühle die sich verändert hatten.“ Flashback, 8 Jahre zuvor, Hogwarts: Es war ein schöner Sommertag, sie hatte ihre letzte Prüfung geschrieben und in nicht einmal zwei Wochen begannen die Sommerferien. Molly freute sich darauf. Ihr Buch für Verwandlung fest an sich gedrückt lief sie beschwingt durch die Gänge des Schlosses das immer eine Art zweites Zuhause für sie gewesen war. Sie bog in einen anderen Gang ab und sah James an einer Wand lehnen, er war umringt von einigen Mädchen aus ihrer Stufe und der Stufe darunter. Ihr Herz schlug schneller als er sie erblickte, sich von der Wand abstieß und das Gespräch, in das er verwickelt worden war, einfach abreißen ließ. Molly lief auf ihn zu, während James sich einen Weg durch die Mädchentraube bahnte und legte ihr dann, als sie aufeinander trafen einen Arm um die Schulter. Gemeinsam bogen sie in den nächsten Gang ein. „Bereit?“, fragte er da. Molly nickte und schon schnappte James sie bei den Oberarmen und zog sie hinter einen Wandteppich in einen Geheimgang. Sein Zauberstab erleuchtete die Dunkelheit, durch die er sie eilig führte. Molly begann zu kichern. „Pst, sonst finden die uns.“, flüsterte James, doch Molly hörte sein Grinsen heraus. Nach einer Weile kamen sie an einem anderen Wandteppich an, vorsichtig lugte der Potter hinaus und zog die Weasley dann mit einem Ruck mit sich. Molly geriet ins Straucheln und wäre sicherlich gestürzt, wenn James sich nicht blitzschnell umgewandt und sie aufgefangen hätte. Ihr Herz begann zu rasen, als ihr Gesicht an seiner Brust ruhte. Sie spürte die leichte Vibration seine Lachens, die warmen, vom Quidditch gestählten Arme um ihren Körper. „Typisches Weasleygen, diese Tollpatschigkeit. Nur bei Rose, Victoire und Hugo zeigt sich dies nicht. Seltsam.“ James stellte sie auf ihrer Füße. Molly schoss das Blut ins Gesicht und hielt den Kopf unten, sie hoffte nicht wie eine Tomate auszusehen. James bemerkte ihre Gestik. Erneut legte er ihr einen Arm um die Schulter und ging mit ihr den leeren Gang hinunter. „Kopf hoch Molly. Mein eigener Bruder bringt es ständig zustande über seine eigenen Füße zu fallen, oder über seinen Besen, vor allem wenn er auf eben diesem sitzt.“ Dies brachte Molly dazu leise zu lachen. James stimmte mit ein. So liefen sie hinaus auf die Ländereien, schweigend. Jeder hing seinen Gedanken nach. Molly genoss James Berührung. Doch gleichzeitig fragte sie sich was er wohl sagen würde wenn er wüsste was sie über ihn dachte. Das ging ihr schon seit Wochen nicht mehr aus dem Kopf, aus dem Herzen. „Ich kann sehen wie die Rädchen in deinem Kopf sich drehen und der Kessel raucht, Molly.“ James sah sie verschmitzt lächelnd an. Molly meinte eine Spur Verwunderung in seinen Augen zu sehen. Sie war stiller als sonst, es war ihm aufgefallen, Molly beschloss dies als gutes Zeichen zu deuten und nahm ihren Löwenmut zusammen. „Ich bekomme etwas nicht aus meinem Kopf.“ Sie erreichten den schwarzen See und sie setzten sich ins Gras. „Etwas oder Jemanden?“ James grinste sie vielsagend an und zwinkerte. Molly lächelte leicht. „Jemanden.“ Der Potter nickte. „Aha, und er verdreht dir also den Kopf? Kenne ich diesen Jemand?“ Die Weasley musste sich ein Lachen verkneifen. „Oh ja, durch aus, sehr gut sogar.“ Er zog eine Augenbraue hoch. „Seit wann kennst du ihn, ist er auf der Schule?“ Molly nickte: „Ich kenne ihn mein ganzes Leben schon.“ Sie ließ ihn raten. Er war ein schlaues Köpfen und es bereitete ihr diebische Freude. Molly sah wie er nach zudenken begann. „In unserem Alter?“, erkundigte sich der Potter. „So alt wie du.“, erwiderte sie. James nickte, sah nachdenklich in den Himmel. Molly wurde unruhig. Plötzlich fand sie ihre Idee es ihn erraten zu lassen nicht mehr so gut. Es ihm generell zu sagen erschien ihr auf einmal eine sehr dumme Idee. Doch der Stein war ins rollen geraten. James sah sie wieder an. „Mir fallen genau zwei Personen ein. Eine davon bin ich, die andere Frank. Ich tendiere zu Frank.“ Molly schüttelte den Kopf, begann auf ihrer Wangeninnenseite zu kauen. Er sah das Offensichtliche nicht. James legte erneut seinen Kopf in den Nacken, betrachtete eine Weile den Himmel, dachte nach. Es vergingen Minuten. In Molly wuchs die Anspannung. Schließlich sah James sie wieder an. Er wirkte gefrustet. „Ich weiß niemanden mehr.“ Molly sah ihn nachdenklich an. „Du hast schon erraten wer es ist.“ James wirkte verwirrt. „Du hast gesagt es ist nicht Frank.“ Molly schüttelte den Kopf. „Ist es auch nicht, bleibt nur noch eine Person nach deiner Aufzählung.“ Verwirrung wurde von Überraschung, Schock und dann Entsetzen abgelöst. Molly spürte ein Stechen in der Brust. „Du meinst mich.“ Seine Stimme klang gepresst, er war blass, sein Gesicht ohne jede Freude. „Du hast dich in mich verliebt.“ Etwas zersprang in ihr. Flashback Ende: „Wir haben nicht gestritten, es war eine der ruhigsten Unterhaltungen die wir je geführt hatten. Es war die Ruhigste überhaupt, so sachlich und verständnisvoll das es mir das Herz zerrissen hat.“ Die Weasley lächelte traurig. Lily war sprachlos. „Er hat mich abgewiesen, auf die sanfteste Art die ihm möglich war, hat sich sogar für sein Entsetzen entschuldigt. Damals hatte er mir das Herz gebrochen, heute denke ich, er hat auch sein eigenes gebrochen.“ Molly ließ Lilys Hände los, die Ladenglocke ging. Die Potter erhob sich, trat zur Seite als ein Kunde eintrat. Sie wartete geduldig, dachte über das eben gehörte nach. „Damals hatte er mir das Herz gebrochen, heute denke ich, er hat auch sein eigenes gebrochen.“ Lily hörte erneut die Glocke, der Kunde war gegangen. Ihr Blick fand den ihrer Cousine. „Die Freundschaft zwischen uns beiden ging damals kaputt. Ich war zu verletzt und James zu entsetzt und erschrocken um etwas dagegen zu tun. Wir haben uns damals alles an vertraut, er war mein Fels in der Brandung.“ Lily trat wieder an den Tresen heran. „Ich erinnere mich das er das auch mal über dich gesagt hat.“ Auf Mollys Gesicht trat ein Lächeln. „Das freut mich zu hören.“ Gedankenverloren strich sich die Potter über ihren Bauch, Molly folgte ihrer Bewegung. „Alles okay mit dir?“ Lily nickte, erinnerte sich daran das James ihr erklärt hatte das diese Bewegung sie verriet, sie war zu untypisch für sie. Sie griff zu einer Notlüge. „Ich muss das gerade verdauen.“ Sie versuchte ein Lächeln. Molly lachte leicht. „Weißt du Lily, heute weiß ich warum James so gehandelt hat und ich habe es überstanden, ich bin erwachsen geworden. Die Zeit in Rumänien hat mir sehr geholfen.“ Lily kamen die Worte ihres Paten wieder in den Sinn. „Percy hatte mich gebeten sie zu mir zu nehmen, er wusste nicht was er machen sollte.“ Ihr Onkel musste verzweifelt gewesen sein, wenn er seinen Bruder um etwas bat. Erneut trat Schweigen ein, doch es währte nicht lange, diesmal durchbrach Molly es. „Warum bist du gekommen Lily?“ Die Potter sah auf, bemerkte das sanfte, ruhige Lächeln. Molly war glücklich, hing der Vergangenheit nicht mehr nach, sie hatte die Krise überstanden und war unversehrten Herzens weiter ihren Weg gegangen. Sie beschoss die Karten offen auf den Tisch zu legen. „Ich mache mir Sorgen um James. Er entgleitet uns immer mehr, lebt seit Jahren allein, ich erinnere mich nicht daran das er seit Hogwarts eine feste Beziehung hatte. Er lebt quasi im Ministerium, ernährt sich von Kaffee und spricht kaum noch.“ Lily sah auf, bemerkte wie Mollys Ausdruck besorgter wurde. „Wir waren die besten Freunde, Frank, er und ich. Wir haben uns damals selbst auseinander gerissen, Frank musste immer zwischen uns hin und her springen. Irgendwann hing James mehr mit den Spielern unserer Hausmannschaft ab, aber er vertraute niemanden mehr so wie mir. Nicht einmal Frank kam noch an ihn ran.“ Klarheit. Endlich hatte die Potter ein Stückchen mehr Klarheit, ein weiteres Teil das ihr fehlte hatte sie gefunden. „Mir wird das alles jetzt erst bewusst.“ Molly wirkte unruhig, Lily sah sie nachdenklich an. „Was gedenkst du zu tun?“ Denn Mollys Gesichtsausdruck wies darauf hin das sie beabsichtigte etwas zu tun. „James und ich kennen uns seit wir klein sind, er hat uns immer beschützt, auch wenn er sauer auf einen von uns war.“ Lily nickte. „Und genau das tut er jetzt auch. Er schützt mich vor sich selbst, er weiß wie weh er mir getan hat, aber er weiß wohl nicht das mein Herz wieder heil ist.“ Wieder nickte Lily. „Er schützt dich vor sich selbst. James eben.“ Nun war Molly an der Reihe zu nicken. So war James. Lieber zerstörte er sich selbst als anderen einen Leid zuzufügen. „Ich werde mit ihm reden.“ Lily legte ihren Kopf schief. Ihre Cousine war nie jemand gewesen der in die Offensive ging. „Schau mich nicht so skeptisch an. Ich nehme gerade meinen kläglichen Rest von Gryffindormut zusammen.“ Sie versuchte ein Lächeln. Es misslang ihr, Lily lachte und Molly stimmte ein. „Kläglicher Rest? Ich finde es sehr mutig mir die Geschichte zu erzählen und danach handeln zu wollen.“ Als Lily eine halbe Stunde darauf die Apotheke verließ war sie in Gedanken bei ihrem Bruder. Sie hatte Molly noch erzählt das er heute nicht im Fuchsbau gewesen sei, garantiert mit seinem Partner Nic diesen Gustav Fields jagte und wohl erst spät heim kommen würde. Wenn überhaupt. Außerdem hatte sie ihre Cousine gewarnt, sollte sie James zuhause besuchen, würde sie in einen Saustall eintreten. Lily traf ein Tropfen auf der Wange. Während sie ihrer Cousine besucht hatte, hatte der Regen aufgehört, doch kaum war sie fünf Minuten in der Winkelgasse unterwegs, fing es erneut an. Wütend starrte sie zum Himmel hinauf, als ihr ein schwarzer Schirm die Sicht auf einmal nahm. Die Potter drehte sich umständlich um die eigene Achse, geriet ins straucheln und fiel gegen den Träger des Schirms. Es war Lysander, der sie einfach in dem Arm nahm. „Warum rennst du eigentlich immer ohne Schirm im Regen herum?“ Sie sah den Schalk in seinen Augen blitzen. „Weil ich sonst keine gutaussehenden Journalisten anrempeln kann.“ Er begann zu lachen und sie beschloss davon zu kosten und verschloss ihre Lippen mit seinen. .-.-.-.-.-.-.-.-.-.-.-.-.-.-.-.-. Als James die grauweiße Eule auf seinem Schreibtisch landen sah, war er erst verwirrt, dann geschockt. Er kannte das Tier nur zu gut, kannte seine Besitzerin. „Wonder, es ist lange her meine Schöne. Was bringst du mir denn?“ James flüsterte mit der scheuen Eule um sie zu beruhigen. Seit ein paar Stunden ging es mal wieder hoch her in seiner Abteilung, es gab erste Hinweise Beweise für Fields Aufenthalt und Machenschaften. Nic hatte sich weitere Hexen und Zauberer ins Boot geholt. „Wir brauchen Spezialisten auf den einzelnen Gebieten James. Wir müssen endlich Abteilungsübergreifend arbeiten.“ Das waren seine Worte gewesen. James hatte ihm zugestimmt und sich daran gemacht alles schriftlich festzuhalten, schließlich sollten sie nicht am Ende daran scheitern das ihre Vorgesetzten quer schossen. Nun band er jedoch einen Brief vom Bein der Eule ab, gab ihr einen Eulenkeks und strich ihr Gedankenverloren über das schöne Gefieder. Auf dem Umschlag stand in einer ihm sehr bekannten, feinen, filigranen und ordentlichen Handschrift sein voller Name. Wonder gurrte leise und schien ihn dazu zu drängen den Brief zu öffnen und der Potter gehorchte wortlos. James, ich warte in der Winkelgasse vor Flourish & Blotts um fünf Uhr heute Nachmittag auf dich. Lass mich nicht warten. Molly Lass mich nicht warten. Mollys Worte spukten James durch den Kopf als er sich ein Blatt Pergament nahm und hastig eine Antwort nieder schrieb, natürlich war seine Handschrift keinesfalls so filigran wie die seiner Cousine, aber sie war wenigstens leserlich. Das konnte man von Albus Handschrift leider nicht behaupten. Ich werde da sein. James Er steckte den Brief in einen Umschlag, faltete das Papier zusammen, schrieb ihren Namen darauf und brachte Wonder dann zu einem Fenster. „Flieg meine Schöne.“ Der Potter sah ihr nach, erst als die Eule aus seinem Blickfeld entschwunden war, drehte er sich wieder um. Er blickte auf die Taschenuhr die ihn sein Vater zum 17. Geburtstag geschenkt hatte. Sie hatte einmal Sirius Black gehört. Albus besaß die von ihrem Großvater James. Es war viertel vor fünf. James suchte seinen Partner Nic, welcher gerade mit einigen Fluchbrechern sprach. Sein Partner würde ihn einen ungarischen Hornschwanz an den Hals hexen, wenn er einfach sang und klang los ging. James schritt entschlossen auf den Halbrussen zu. „Ich muss mit dir reden.“ Molly würde ihn nicht ohne wirklich wichtigen Grund in die Winkelgasse bestellen, es musste etwas geschehen sein. Außerdem war seine Cousine Apothekerin, er hatte also einen triftigen Grund sie zu treffen. Nicolai sah ihn erwartungsvoll an, doch James wies mit dem Kopf zur Seite. Nicolai folgte ihm, bat mit einer Geste den Fluchbrechern zu warten. „Was ist los?“ Intelligente grüne Augen blickten ihn an. Viele Frauen schwärmten von diesen Augen, dem schönen Gesicht und dem Mann dahinter, ohne ihn wirklich zu kennen. Selbst in seiner Familie gab es ein, zwei weibliche Mitglieder die seinen Partner mehr als nur interessant fanden. Der Potter wusste das. Doch Nic war so viel mehr als sein Aussehen und das sah James in dem Blick mit dem ihn sein Freund ansah. Er hob Mollys Brief hoch, lies Nic ihn lesen. Der Halbrusse sah nach dem lesen auf. „Sie gehört zu deiner Familie. Und die Familie ist das Wichtigste.“ Der Potter hörte das verletzte Kind geschiedener Eltern aus diesen Worten. Für Nic, der ein so unstetes Leben führte, war die Familie das Wichtigste, denn sie hatte er verloren. Es war der Grund warum James den Morrow zu den Familienfesten mitbrachte. Die Stimme seines Partners riss ihn aus seinen Gedanken, Nicolai hatte seine eigene Taschenuhr hervorgezogen, ein Geschenk seiner Großeltern wie James wusste, denn bei ihnen war er aufgewachsen, da seine Eltern lieber durch die Weltgeschichte gejettet waren. „Du wirst hingehen. Es ist schon zehn vor, du solltest dich beeilen.“ Nicolai war ganz ruhig. James nickte, schlug ihn freundschaftlich auf die Schulter. „Ich bringe zur Nachtschicht was mit.“ Er erhielt ein Grinsen als Antwort. Dann eilte James aus der Abteilung. .-.-.-.-.-.-.-.-.-.-.-.-.-.-.-.-. Molly strich sich ihr blondes Haar aus dem Gesicht und sah sich noch einmal im Schaufenster des Buchladens an. Die Auslagen waren schön hergerichtet und zeigten seltene, neue oder auch gebrauchte und alte Bücher. Flourish & Blotts war einer ihrer liebsten Läden in der Winkelgasse, es ging dabei nicht so sehr darum das sie gern las. Molly liebte die Atmosphäre, den Geruch der Bücher und die Ruhe des alten Geschäftes. „Offenbar bist du immer noch ein Fan von dem Laden.“ Eine ruhige Stimme ließ sie ihren Blick nach rechts wenden. Da stand er, groß, etwas muskulös und schlank, gut aussehend mit seinem zerzausten Haaren und dem schiefen Grinsen im Gesicht. James strahlte Ruhe aus. Früher hatte Molly nicht verstanden wie er in bestimmten Situationen so ruhig bleiben konnte. Heute wusste sie es. James nutzte seine Ruhe zum Schutz, für seine Freunde, seine Geschwister, für sich. Seine Ruhe war sein Schutzschild. Die Blondine machte einen Schritt auf ihn zu, hakte sich bei ihm ein. „Es weckt Erinnerungen in mir, wenn ich mir ab und an die Auslagen ansehe.“ Sie gingen die Gasse herab, James nickte. Eine Weile sagte niemand von ihnen etwas. Sie genossen die Ruhe, die Anwesenheit des jeweils Anderen und das Treiben um sie herum. Schließlich war es James der das Wort ergriff. „Du wolltest das ich dich treffe, hier bin ich.“ Molly nickte, zog ihn in ein kleines, ihm unbekanntes Cafe. „Setzen wir uns.“ Der Potter lies es geschehen. Sie nahmen Platz, gaben ihre Bestellung auf, warteten und bekamen ihre Getränke. James wartete. Das hatte er immer schon getan, er tat es immer noch. Der Fremde wurde wieder zum Bekannten. Erst als Molly an ihrem Milchkaffee genippt hatte, ergriff James erneut das Wort. „Steckst du in Schwierigkeiten Molly? Gibt es Probleme im Laden?“ Die Weasley schüttelte sanft lächelnd den Kopf. James war immer besorgt um alle und jeden, übersah sich dabei immer selbst. Ihr Cousin war schon immer schlank gewesen, doch Molly fand er hatte schon zu Weihnachten nicht genug auf den Rippen gehabt. Der Zustand hatte sich nicht verändert. „Ich nicht, aber jemand anderes.“ Nun legte ihr Gegenüber leicht den Kopf schief. Doch er sagte nichts, lies sie reden. Es wäre interessant zu erfahren ob James jemals jemanden begegnen würde der ihn aus seiner Reserve locken konnte. Dieser Gedanke brachte die Weasley zum schmunzeln. „Du steckst in Schwierigkeiten und ich bin nicht ganz unschuldig daran.“ Als sie erneut an ihrem Milchkaffee nippte traf sie ein völlig verwirrter Blick des Potters. „Lily war vor einigen Tagen bei mir und hat mich gefragt was damals vorgefallen ist.“ Sie stellte ihre Tasse ab, legte ihre Hände im Schoß zusammen und wartete James Nicken ab. „Ich habe es ihr erzählt und danach gefragt warum sie das denn wissen wollte. Ihre Antwort hat mich nicht nur überrascht, sondern auch beschämt.“ Lilys Worte hatten sich in ihr Herz gebrannt. „Warum bist du gekommen Lily?“ Die Potter sah auf, bemerkte das sanfte, ruhige Lächeln. „Ich mache mir Sorgen um James. Er entgleitet uns immer mehr, lebt seit Jahren allein, ich erinnere mich nicht daran das er seit Hogwarts eine feste Beziehung hatte. Er lebt quasi im Ministerium, ernährt sich von Kaffee und spricht kaum noch.“ „Ich hatte nie daran gedacht was ich dir damit angetan hatte. Du hast die richtige Entscheidung getroffen als ich zu jung war um dies zu tun. Aber im Nachhinein habe ich nicht den Mut gehabt auf dich zu zugehen, um eine andere Entscheidung zu treffen, für die du einfach zu verletzt warst.“ James hielt seine Kaffeetasse fest in einer Hand, hatte noch keinen Schluck genommen, wie Molly bemerkte. „Von welcher Entscheidung sprichst du?“ Seine Stimme klang etwas gepresst, nicht so sehr wie damals am See, aber dennoch. Molly nahm ihren Milchkaffee wieder an sich und trank einen Schluck, sie hoffte er würde es ihr nach tun. Er tat es. „Die Entscheidung unsere Freundschaft nicht aufzugeben.“ James hörte Mollys Worte, war verblüfft, erschrocken und wusste nicht was er sagen sollte. .-.-.-.-.-.-.-.-.-.-.-.-.-.-.-.-. „Nicolai Morrow?“ Lily stand im Türrahmen der Aurorenabteilung. Sie war verblüfft über das Gewusel in ihr. Celine hatte sie gebeten mit James Partner über den Fields Fall zu sprechen. Lily sollte die Kontaktperson zwischen den Abteilungen sein. So wurde sie in den Fall mit einbezogen ohne sich oder ihr Kind zu gefährden. Jetzt musste sie das nur noch diesem Morrow erklären. Lily hatte Morrow nur ein zwei mal bei den Familienfesten getroffen, James hatte ihn mitgebracht. So wie Albus Scorpius einmal mitgebracht hatte. Ein Blondschopf, welcher mit einigen Fluchbrechern aus Albus Abteilung da stand, hob den Kopf, eher er eine Handbewegung machte und auf sie zu kam. „Lily Potter nehme ich an.“ Er streckte ihr die Hand entgegen, welche sie ergriff und drückte. Sie nickte. „Richtig. Sie sind der Partner meines Bruders.“ Ein überraschter Ausdruck trat auf sein Gesicht. „ Der Händedruck liegt wohl in den Genen. Ich glaube wir hatten uns an Weihnachten gesehen?“ Er sprach vom Essen im Fuchsbau, an dem alle Familienmitglieder teilgenommen hatten. Sie nickte. „Richtig, aber es wundert mich nicht das wir nicht zu einem Gespräch gekommen sind.“ Er führte sie hinein, ging mit ihr zu seinem Schreibtisch, welcher neben James stand. Er schnappte sich dessen Stuhl und schob ihn Lily hin. Er blieb stehen bis sie saß. „Ein wahrer Gentleman der alten Schule.“ Sie zwinkerte ihm zu. Nicolai lächelte und neigte leicht den Kopf. „Meinen Großeltern war Anstand sehr wichtig.“ Die Potter hörte die Liebe aus diesen wenigen Worten heraus, die der Halbrusse mit seinen Großeltern verband. Doch da war auch ein Hauch Traurigkeit den sie wahrnahm. Sie beschloss ihren Charme spielen zu lassen. „Sie würden wunderbar zu meiner Cousine Lucy passen.“ Dem blonden Auror entfuhr ein leise Lachen. „Dunkelrotes, langes, welliges Haar, Kaffee braune Augen und heller Teint?“ Lily nickte. „James hat mich gewarnt das sie eine Kupplerin sind.“ Er legte zwei Akten zur Seite und schlug eine Andere auf, die er ihr dann reichte. Sie ging auf den Themenwechsel ein, hatte ihr Zeil erreicht, die Traurigkeit war Belustigung gewichen. „Das sind die Muggel mit denen Fields zusammen arbeitet.“ Er ließ ihr Zeit die Akte durchzulesen, arbeitete derweil an eine anderen Akte, die wie Lily vermutete, auch mit Fields zu tun hatte. Was Lily zu lesen bekam, beunruhigte sie in höchstem Maße. „Stufe 3 der Gefährlichkeit, er benutzt den Imperius um Hexen und Zauberer dazu seine hergestellten Drogen an Menschen zu verkaufen.“ Die Potter sah ihren Gegenüber nicken. „Das schlimme daran ist, das er ihnen befiehlt sich zu verraten. Die Hexen und Zauberer zücken teilweise ihre Zauberstäbe, fliegen auf ihren Besen weg oder disapparieren.“ Das oberste Gebot der Zaubererwelt galt der Geheimhaltung ihrer Existenz. Durch Fields geriet die in Gefahr. „Er provoziert einen Bürgerkrieg.“, mutmaßte sie, Nicolai nickte. „Wenn wir auffliegen ja. Deswegen ist es wichtig das wir Hand in Hand zusammen arbeiten. Ich weiß das Celine nur jemanden Zuverlässigen stellen würde. Und ich sehe jemanden Zuverlässigen.“ Lily nickte dankend. „Ich werde alles in meiner Macht stehende tun, aber ich habe Grenzen an die ich mich halten muss.“ Die Potter lies diesmal bewusst ihre Hand zu ihrem Bauch wandern und hielt sie schützend davor. Nicolai nickte verstehend. „Es ist zwar schade nur einige Monate mit ihnen arbeiten zu können, aber dennoch freue ich mich auf die Zusammenarbeit.“ Lily grinste ihn an. „Wollen sie sich etwa zur Ruhe setzen?“ Der Halbrusse wirkte verwirrt. Lily begann zu lachen. „Mein Freund ist Journalist, er hat mir versichert das er sich darauf freue von zuhause Arbeiten zu können.“ Sie zwinkerte und Morrow verstand. .-.-.-.-.-.-.-.-.-.-.-.-.-.-.-.-. James war zu überrascht um etwas zu sagen. Er dachte über Mollys Worte nach, über sein Verhalten in den letzten Jahren. Er nahm einen großen Schluck von seinem Kaffee. „Wusstest du das mich mein Vater nach Rumänien zu Onkel Charlie geschickt hatte und ich nicht freiwillig gegangen bin?“ Überrascht sah James sie an, das wusste er nicht. Molly nickte sanft lächelnd. „Er war wohl verzweifelt, ich hab Tage lang nicht gesprochen. Er erhoffte sich das eine andere Umgebung das ändern würde. Also schrieb er Charlie und dieser holte mich am nächsten Tag ab. Es sollte nur für ein paar Tage sein hatte mein Dad gesagt.“ Doch Molly war sogar mehrere Wochen geblieben. „Du bist erst nach der Hälfte der Ferien wieder nach England zurück gekehrt.“, sprach er seinen Gedanken laut aus, sie nickte. „Ich habe mich in das Land und in die Drachen verliebt. Ich habe auf einmal verstanden warum Lily diese Geschöpfe so sehr liebte.“ Der Potter nickte, sah sie jedoch nicht an, sein Blick war auf die Menge gerichtet die sich durch die Gasse bewegte. Ihm schwirrte der Kopf. „Und“, durchbrach Mollys Stimme sanft seine Gedanken. „ich habe jemanden kennen gelernt der mir das Land aus seiner Sicht gezeigt hat.“ James sah wieder zu seiner Cousine. Beobachtete sie genauer. Molly blickte ihn aus ruhigen Augen an, auf ihren Lippen war schon die ganze Zeit ein sanftes Lächeln, sie strahlte. „Radu war damals einer der Burschen bei Charlie. Wir wurden Freunde und im Laufe der Zeit wurde aus dieser Freundschaft mehr.“ Der Potter sah wie Molly unter ihren Schal griff und eine Kette hervorholte, an ihr hing ein Stück einer Drachenklaue. „Radu kümmert sich um die Jungtiere, als eines von ihnen schwer krank war hat er es gepflegt. Du weißt ja das Drachen sehr selten anderen vertrauen. Radu hatte allerdings mit viel Beharrlichkeit das Vertrauen dieses Jungtieres gewonnen, das es ihm noch heute vertraut.“ Molly sprach mit so viel Hingabe von diesem Mann, das James erneut überrascht war. Er hatte sich von Molly ferngehalten, wollte ihr keine Schmerzen bereiten und hatte dabei nicht gesehen das dass Herz seiner Cousine geheilt war. Das sie ihr Glück bei Jemanden gefunden hatte, der es auch verdiente an ihrer Seite zu sein. „Von welcher Art war der Drache?“, fragte er, wollte wissen was für eine Art dieser Drache war, der dem Mann, dem seine Cousine ihr Herz geschenkt hatte, sein Vertrauen geschenkt hatte. „Es ist ein ungarischer Hornschwanz.“ Dieser Radu gewann James Hochachtung. .-.-.-.-.-.-.-.-.-.-.-.-.-.-.-.-. Stunden später lief James mit einer Tüte voller leckeren Sachen durch das Ministerium. Er fühlte sich befreiter nach dem Gespräch mit Molly. Sie hatte ihn sogar noch erzählt das sie Fields Hausverbot erteilt hatten, als dieser nicht die gewünschten Dinge erhalten hatte. Sie hatte James eine Liste mit den Zutaten gegeben die der Verbrecher hatte haben wollen. Doch Molly hatte noch etwas anderes gesagt. „Vergiss einmal die anderen James und lebe.“ „Du bist mal wieder in Gedanken J.P.“ Der Potter sah auf und direkt in die grünen Augen seiner kleinen Schwester. Sie kam gerade aus dem Großraumbüro in dem er arbeitete. „Celine hat mich geschickt die Weichen zu stellen für unsere Zusammenarbeit. Ich mag Nicolai.“ Sie strahlte ihn an, streckte sich und gab ihn einen Kuss auf die Wange. „Hat mir erzählt du würdest dich mit Molly treffen. Fand ich richtig gut.“ Sie zwinkerte ihn an und James musste grinsen. „Du hast wirklich überall deine Finger im Spiel Twinkels.“ Er strich ihr mit der freien Hand über die Wange. Dieses Mädchen, nein diese Frau, korrigierte sich James, stellte immer nur Unfug an und mischte sich in alles ein. Lily schmiegte sich in die Berührung, ihr Lächeln wurde schelmisch. „Ich finde er würde super zu Lucy passen, was denkst du?“ James musste lachen. „Geh nach Hause, du hast hier genug mitgemischt Lily. Und sag deinem Kerl ich verpasse ihm eine Abreibung wenn er nicht gut zu dir ist.“ Seine Schwester grinste von links nach rechts und streckte ihm dann die Zunge heraus. „Ich weiß gar nicht was du hast. Bei Al und Alice habe ich hervorragende Arbeit geleistet. Apropos hervorragende Arbeit da kommt ja Celine. Tschüss, arbeite nicht so lange.“ Sie streckte sich um ihn einen erneuten Kuss auf die Wange zu geben, dann war sie an ihm vorbei. Er hörte wie sie ihrer Ausbilderin einen schönen Abend wünschte und war auf und davon. Natürlich beabsichtigte Lily ihn mit ihrer Ausbilderin zu verkuppeln. „Dieses Gör.“ Er hörte ein feminines Lachen. „Ist eine hervorragende Hexe.“ James wandte sich zu Lilys Ausbilderin um. Celine Morgan war eine hübsche brünette Hexe mit diesem Touch von etwas Vergangenheit. James mochte Menschen die ihn an vergangene Zeiten erinnerten. Bei Celine waren es die Zeiten von Sherlock Holmes. Zum ersten Mal beschloss der Potter dem Drängen seiner Schwester nach zu geben. Ein Versuch war es Wert und er fand das er so auch Mollys Worten folge tat. „Ja das ist sie.“ Er hob ihr die Tür auf und lies sie eintreten. Manchmal erinnerte er sich sogar an seine Manieren. 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