Prince of Persia 2 von Edelzicke (~•~ Liebe einen Hassansinen ~•~) ================================================================================ Kapitel 2: ~°~ Wüstenblume ~°~ ------------------------------ ░▒▓██│█│║▌║││█║▌│║▌│█│║▌║▌│██▓▒░★░▒▓██│▌│█║▌│║▌│█▌│█│║▌║││█║▌│║██▓▒░ ┊ ┊ ┊ ┊ ┊ ┊ ┊ ┊ ┊ ★ ┊ ┊ ┊ ☆       ┊ ┊ ★  ┊ ☆ ★ Aus der Sicht von Ava: Missmutig tat ich den letzten Schritt über die Grenze. „Getötet von den Sklaven,“ murmelte ich leise vor mich hin. Dann stieg ich ab. Die letzte halbe Stunde bis zur Oase wollte ich zu Fuß gehen. Ich nahm Hannah an die Zügel und überquerte die Grenze. Es war still. Zu still! Die Stille machte mir in diesem blutigen Tal Angst. Irgendwann wurde es mir zu viel und ich suchte in Gedanken Rat bei meiner geliebten Mutter. Ob sie sich Sorgen macht? Nein, sie ist wütend und will nichts mehr mit mir zu tun haben. Ob mein Vater sich Sorgen macht? Nein, er hasst mich, weil ich unsere Familie entehrt habe. Ob mein Bruder sich Sorgen macht? Nein, er wird es noch nicht verstehen können, denn er ist noch zu jung. Ich hörte wie einige riesige Geier dicht über mich hinweg flogen. Hannah wirrte auf und und scharte kurz mit dem Huf. Beruhigend strich ich ihr über das hellbraune verstaubte Fell. Die Araberstute geriet ziemlich schnell in Panik und war auch sonst sehr scheu. Nur wenige Fremde würden einen Ritt auf ihr überleben. Nur mein Vater und ich vermochten es sie zu reiten. Mein Vater Arian gewann sie bei einer Wette. Er wettete damals mit einem jungen schmächtigen Hufschmied, dass er mit der Stute einmal um die Stadt reiten könne ohne von ihr abgeworfen zu werden. Ob er die Wette gewann? Nun, sonst hätten wir Hannah nicht. Das Gesicht des Handwerkers muss wohl sehr lustig ausgesehen haben. Denn Arian war der erste Reiter, der vom Pferd nicht abgeworfen wurde. Wie dem auch sei. Ich hatte den gefürchtetsten Ort ganz Persiens betreten mit nichts weiterem als einem alten Schwert mit stumpfer Klinge. Da ich mich fürchtete fing ich, (wie ich später feststellen sollte eine dumme Idee gewesen war), einfach an ein Lied zu singen: „Sag mir, sag mir , oh Zurfan! Sag mir wo der Himmel liegt! Bin ein Kind der Erde. Sag! Sag mir wo der Himmel liegt! Über Stock und über Stein. In die weite Welt hinein. Bist du stets bei mir , Mithra! Hoffnung gibst du mir immer. Sag mir, sag mir , oh Zurfan! Sag mir wo der Himmel liegt! Bin ein Kind der Erde. Sag! Sag mir wo der Himmel liegt! Deine Liebe, unvorstellbar. Gütig, gütig , oh Anahita ! Sag mir, sag mir , oh Zurfan! Sag mir wo der Himmel liegt! Bin ein Kind der Erde. Sag! Sag mir wo der Himmel liegt! Sei mein Dach, mein Schutz vorm Sturm! Schütz mich, schütz...“ Ich verstummte. Horchte auf. Vernahm Hufgetrampel. Ein Reitertrupp! Schnell stieg ich auf Hannah und galoppierte los. Quer durch eine Felsenschlucht. Plötzlich schießt etwas dicht an meinem Bein vorbei und zerschneidet die Schnalle am Sattel. Ich rutsche vom Pferd und schlage mit dem Hinterkopf auf dem Boden auf. Ich spüre wie eine warme Flüssigkeit sich unter meinem Kopf ausbreitet. Blut. Alles verwischt vor meinen Augen. Meine Sinne schwinden genauso wie meine Gedanken und Gefühle. Das letzte was ich sah, war das Wurfmesser, welches nur wenige Meter in der ausgetrockneten Erdkruste steckte. Und das letzte was ich vernahm war, dass das Hufgetrampel in der staubigen Steppe verstummte. >Bin ich tot, Zurfan? Bin ich wirklich gestorben? War das die Strafe für meinen Ungehorsam? Ich wollte doch nur frei sein. Frei von allem Leid und den Verpflichtungen. War es so ein schweres Vergehen?< Als ich wieder zu Bewusstsein kam, stellte ich überrascht fest noch am leben zu sein. Ich saß in einem Käfig aus Holz. Gesichert mit einem dicken eisernen Schloss. An meinem linken Fuß war ich an einem der Holzstangen angekettet. Sklavenhändler?!! All die Freude noch zu leben war verschwunden. Ich tastete meinen Kopf ab und spürte Stoff. Jemand hat meine Wunde versorgt. Als ich umschaute sah ich links um mir betuchte Reiter und rechts von mir einen großen sehr dunkelhäutigen Mann. Er hatte keine Haare auf dem Kopf und einige Bemalungen im Gesicht sowie auf seiner nackten Brust. Er sah brutal und sehr gefährlich aus. In seiner Hand das Wurfmesser. Er hatte mich also vom Pferd geholt. Aber von so einer Entfernung? Unglaublich. An seinem Gürtel steckten noch einige weitere Messer. Er ging zügig neben meinem rollenden Käfig entlang. Sein Blick war stur auf unseren Weg gerichtet. Ich sah an mir herab. Ich trug immer noch mein langes Gewand. Nur das Kopfteil wurde mir ausgezogen. Ich betrachtete den Mann ein ganze Weile verachtend, bis er zu mir sah. Ein Lächeln bildete sich auf seinen Lippen. Es machte mir Angst und wich etwas zurück. Doch dann stieg Mut und Wut in mir auf. „Wer seid ihr?“, fragte ich ihn. Doch keine Antwort. „Hey! Ich rede mit dir du, Trampel!“ >Upps, hoffentlich hat er das nicht gehört< Der Messerwerfer blickte mich erst böse an, doch dann zeichnete sich erneut ein Grinsen auf seinem Gesicht ab. „Du bist ganz schön frech, kleine Wüstenblume. Mal sehen wie lange du mit so einer spitzen Zunge überlebst.“ Mein Herz schlug stark und schnell in meinem Brustkorb. Ich hatte Angst. Angst vor dem was passieren würde, wenn sie mich hier raus zerren würden. Panisch schaute ich mich um. Wir fuhren bereits langsamer. Vor uns ein verlassenes Salzbergwerk. Durch einen Tunnel traten wir ein. Die Wände rumorten verdächtig, und von oben waren laute Rufe zu hören. Während ich zu den Göttern flehte, fiel das Eisenschloss zu Boden und der Käfig war offen. Einer der Männer packte meine Arme während ein anderer die Fußkette öffnete. Dann zerrten sie mich raus. Widerwillig wurde ich immer weiter durch den Tunnel geführt. Der Jubel war lauter geworden. Plötzlich packte mich der Messerwerfer und zog mich trotz meinem lautstarken Protest und den schlimmsten Flüchen, die ich kannte, mit sich mit. Gleich darauf sah ich Sonnenlicht am Ende des Tunnels. Wir hatten das Herz der Salzmine erreicht. Ich wollte meinen Augen nicht trauen. Eine Rennbahn war dort eingerichtet worden, auf der Straußenvögel Rennen liefen und Zuschauer darauf Wetten abschlossen... ░▒▓██│█│║▌║││█║▌│║▌│█│║▌║▌│██▓▒░★░▒▓██│▌│█║▌│║▌│█▌│█│║▌║││█║▌│║██▓▒░ ┊ ┊ ┊ ┊ ┊ ┊ ┊ ┊ ┊ ★ ┊ ┊ ┊ ☆       ┊ ┊ ★  ┊ ☆ ★ Farr: Gottes, an dem Erwählten gesandte Macht; „Glanz und Glorie“ Gayomarth: erster Mensch auf Erden Haoma: Pflanze, rituelles Rauschgetränk, zugleich eine Gottheit Daena: Gott der inneren Sicht und der Erkenntnis Daeva: im Avesta zunächst „falscher Gott“ später als Dämon erscheinend Homa: mythologischer Vogel Mantikor: ein altpersischer Menschenfresser (ein Fabelwesen) Götter: Anahita: Gottheit des Wassers, des komischen Flusses und der Fruchtbarkeit Atar: Gottheit des Feuers Ma: Gottheit des Mondes, Mond Mithra: Gott des Vertrages und des Eides, Beschützer der Wahrheit, später auch mit der Sonne in Verbindung gebracht Sraosha: Gottheit des Gehorsams; Sinnbild des Gewissens Tishtrya: Gottheit des Regens, Stern Sirius Vada und Vayu: Götter des Windes Verethragna: Gottheit des Sieges Zam: Gottheit der Erde, zugleich Erde Zurfan: Schöpfergott, der der alles erschuf ________________________________________________________________________________________________ Hier eine kurze Aufzählung von mystischen Wesen und Göttern der Persischen/ Iranischen Mythologie ^____^ Hab´es so kurz wie möglich gehalten 33 Hosted by Animexx e.V. 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