Sasuke und die Wölfe von Akio21 (Teil Zwei) ================================================================================ Temaris Fähigkeiten ------------------- Jirayas Sicht Shikamaru erzählte mir, in welcher Verfassung sie Naruto vorgefunden hatten, aber dass er auf dem Wege der Erholung sei. Ich sah zu Sasuke. Seltsam verkrampft starrte er auf Naruto. So hatte ich ihn noch nie gesehen. „Ich vermute“, sagte Shikamaru nun, „das Naruto überhaupt nicht gemerkt hat, oder besser gesagt, solange er in menschlicher Gestalt war, ging es ihm nicht schlecht.“ Er wandte den Kopf und sah ebenfalls zu Naruto. Gaara lag nach wie vor in einer Haltung vor ihm, dass sogar ich Angst hatte, näher zu kommen. „Gut möglich, auf mich machte er auch nicht den Eindruck, dass es ihm schlecht geht, eher das Gegenteil,“ gab ich zu. „Du hast zugesehen, Jiraya?“ fragte Lee. Seine Stimme klang seltsam, fast eifersüchtig. „Zugesehen?“ Shikamaru drehte sich wieder zu mir. „Ich glaube, das hat Temari damals gemeint. Es ist ganz klar, das Naruto sich niemals wieder in einen Menschen verwandeln darf. Wir hatten nochmal Glück.“ Ich nickte. Sasuke war immer noch durch den Wind, ich wollte ihn nicht länger im Unklaren lassen. „Naruto geht es besser“, sagte ich zu ihm. „Wi-wirklich?“ Ich nickte. „Aber er darf sich niemals wieder in einen Menschen verwandeln, Sasuke.“ Ich wollte noch hinzufügen, dass ich mich in dieser Hinsicht auf ihn verlassen würde, aber das war nicht mehr nötig. Sasukes Gesicht nahm plötzlich einen entschlossenen Ausdruck an und er nickte. „Wegen mir wird Naruto nie wieder leiden“, sagte er bestimmt. Na ja, es gibt verschiedene Arten von Leid, dachte ich, aber ohne diesen Gedanken auszusprechen fragte ich Shikamaru: „Gibt es etwas, was wir für ihn tun können?“ „Genau, genau, Shikamaru, ich habe Infusionen, Aufbauspritzen, sag einfach was du brauchst.“ Ich wich zurück. Dieser Sasuke. Er konnte es wohl kaum erwarten, praktizierender Arzt zu werden, und andere mit Nadeln zu quälen? „Er braucht jetzt nur Ruhe.“ „Gut, dann soll er sie haben“, zu Sasuke sagte ich, „Naruto braucht nur Ruhe.“ „Aha, ich soll jetzt gehen, heißt das, oder?“ „Warum so empfindlich? Von mir aus könntest du heute Nacht bei Naruto vor dich hin frieren, aber ich glaube, Gaara wäre nicht einverstanden.“ Gaara schwieg, bewegte sich aber nicht von der Stelle. „Tut mir leid, ich – fühle mich im Moment nur ziemlich hilflos. Und nutzlos vor allem. Ich wünschte, ich könnte mehr tun, als ihn in Ruhe zu lassen, verstehst du?“ „Kannst du. Versuch doch endlich mal, zu meditieren, so wie ich es dir beigebracht habe. Dann musst du das bei den Schamanen nicht mehr lernen.“ „Als ob ich dazu jetzt die Nerven hätte.“ „Bitte sag mir Bescheid, sobald sich an Narutos Zustand etwas ändert,“ wandte ich mich wieder an Shikamaru. Er schien noch halbwegs vernünftig zu sein. Shikamaru nickte. „Gut, wir sollten uns vielleicht alle ausruhen. Kann ja nichts schaden.“ Ich drehte mich um, und ging auf das Rasthaus zu. Naruto ging es also besser, aber ich hatte immer noch dieses komische Gefühl. Ich hörte Sasuke noch sagen, wenn er eine Decke braucht oder so, holt euch einfach eine, ich lass das Fenster angelehnt, dann kam er hinter mir her. Eine Decke – Naruto brauchte doch Kälte. Temaris Sicht Geht endlich. Sie gingen nicht, es sah aus, als machten sie sich bereit für eine längere Wartezeit. Worauf wollten sie warten? Auf mich? Um mich zu erschießen – wussten sie, dass ich und meine Jungen Werwölfe waren? Es fing an zu tauen. Ich hatte ironischerweise noch Glück gehabt, dass es überhaupt in der Nacht angefangen hatte zu schneien. Aber jetzt wurde der Schnee immer weniger, ich sah mich nach einer passenden Deckung um, als es mir plötzlich mit einem Schlag klar wurde. Sie wollten mich nicht töten, sie wollten mich fangen. Aber wozu? Langsam kroch ich zurück. Diese Männer würden hier nicht weggehen, bevor sie mich hatten. Der Schnee würde tauen, je länger ich mich versteckte und die Spuren des Wagens im Schnee würden mit diesem auch verschwinden, spätestens in der Stadt würde ich die Spur verlieren. Und nicht nur das, ich würde auch auffallen. Zwar säugte ich Moegi und Udon noch von Zeit zu Zeit, aber sie brauchten mich nicht mehr um zu überleben, also warum? Ich zog mich immer weiter zurück, bis ich sicher sein konnte, dass sie mich nicht entdeckten. Was wenn ich zum Haus des alten Mannes schlich, und dort Kleider suchte, mich in einen Menschen verwandelte, nein – als Mensch waren meine Fähigkeiten eingeschränkt, auch mein Geruchssinn. Endlich außer Sichtweite rannte ich davon. Ich brauche Hilfe, dachte ich. Aber hier gab es keinen spirituellen Ort. Nachdem ich genügend Entfernung zwischen mich und die Menschen gebracht hatte, suchte ich mir einen ruhigen Platz. Ich legte mich hin, schloss die Augen und konzentrierte mich. Shikamarus Sicht Wir hatten uns zum Schlafen hingelegt, als Naruto plötzlich den Kopf hob. „Shikamaru“, sagte er schwach. Sofort stand ich auf und lief zu ihm. „Was ist, brauchst du was?“ „Nein, Temari ruft nach mir.“ „Oh nein, er hat Halluzinationen“, Gaara war entsetzt. Wir anderen nicht weniger. „Oh du guter Wolf, wahrscheinlich ist Temari gestorben und nun - „ Choji fing an schluchzen. „Was? Temari ist...“ „Shikamaru, leg dich hin, mach die Augen zu, und denk an sie“, Narutos Stimme klang immer noch schwach, aber todernst. Ich konnte nur nicken, obwohl ich nicht wusste, was das sollte tat ich, was er sagte. Es dauerte eine Weile, bis ich meine Gedanken von Naruto auf Temari lenken konnte. Aber dann hörte ich ihre leise Stimme meinen Namen rufen. Erschreckt fuhr ich hoch. Einbildung? Nur immer mit der Ruhe. Ich schloss wieder die Augen und konzentrierte mich. „Shikamaru, hörst du mich?“ Es war ohne jeden Zweifel Temari, und sie klang verzweifelt. „Ich höre dich, Temari, wieso kannst du – mit mir reden?“ „Nicht jetzt, was ist mit unserem Anführer?“ „Nicht jetzt“, wiederholte ich ihre eigenen Gedanken, „sag mir lieber was bei dir los ist.“ „Sie haben Udon und Moegi.“ „Was?“ „Ja. Sie sind gekommen, haben sie betäubt, und ich konnte nichts tun, Shikamaruuuuu.“ „Beruhige dich. Betäubt sagtest du. Erzähl mir, was genau passiert ist.“ Stellenweise brach der Kontakt ab, als sie mir berichtete, was geschehen war, zum Teil lag es an ihr, wenn sie verzweifelt war, und zum Teil an mir, wenn ich aufgrund dieser Art der Unterhaltung zu überrascht war, aber eines wusste ich, wir konnten uns unterhalten, solange wir intensiv aneinander dachten. „Was soll ich nur tun.“ Ihre Stimme klang nicht fragend, nur resigniert. „Lass dich fangen.“ „Wie bitte?“ „Lass dich fangen, dass ist es was sie wollen nicht wahr?“ „Bist du sicher?“ „Sie wissen nicht, dass du ein Werwolf bist, sonst hätten sie die Jungen nicht geschnappt. Vielleicht glauben sie, du wärst ein zahmer Wolf.“ Immer wieder dachte ich an Lizzy, die Naruto und Gaara so seltsam angesehen hatte. „Zahmer Wolf. So ein Unsinn.“ „Ja, sie denken wahrscheinlich nicht mal, dass du ein echter Wolf bist.“ „Shikamaru, ich dachte ich kenne dich als souveränen und intelligenten Werwolf, jetzt denke ich du bist...“ „Temari, geh zu ihnen, sie sind bestimmt noch da. Wedel mit deinem Schwanz, vielleicht schießen sie dann nicht mal mit ihren Betäubungsdingern. Tu was sie sagen, wenn sie sagen, platz dann setz dich.“ „Du – bist ja verrückt.“ „Nein, tu einfach was ich sage. Temari, vertraust du mir?“ Schweigen. „Ja.“ „Dann tu, was ich es gesagt habe. Sie bringen dich vermutlich dann zu Moegie und Udon.“ „Oh, ich verstehe. Dann kann ich sie töten und -.“ „Nein. Bleib da. Warte ab. Spitz die Ohren und finde heraus, was sie eigentlich wollen.“ „Unseren Pelz, wahrscheinlich.“ „Dann kannst du sie immer noch töten, oder nicht? Versuch es einfach.“ „Hast du einen Verdacht? Sie könnten mich sofort töten, um mir das Fell abzuziehen, und meine Jungen großziehen und dann...“ Sie sprach es nicht aus. „Ich habe keinen konkreten Verdacht, aber – du warst bei uns, als wir fürs Rennen trainierten. Es könnte jemand sein, der uns stehlen will um uns vor seinen eigenen Schlitten zu spannen, hier war auch jemand. Aber nein, einen konkreten Verdacht habe ich nicht, es könnte auch so sein, wie du es gesagt hast, dein Fell“, ich schluckte, „du bist sehr schön, das müssten sogar die Menschen sehen. Ich habe nur dieses Gefühl.“ „In Ordnung, Shikamaru, mein Gefühl ist im Moment reiner Hass, weil ich nun mal Mutter bin. Ich kann nicht objektiv denken, ich weiß du magst mich, also werde ich mich auf dein Gefühl verlassen, wenn du mir eines versprichst.“ „Was?“ „Wenn sie mich töten, oder die zwei Kleinen – dann wirst du mich rächen. Kannst du mir das versprechen?“ „Ja.“ „Hundertprozentig?“ „Ja, ich verspreche es.“ „Danke.“ Die Verbindung löste sich und ich fühlte mich seltsam schwindlig. Aber ich war sicher, ohne zu wissen warum, dass sie sie nicht töten würden. Jemand, ein Musher vielleicht, hatte gesehen, dass wir ein gutes Team waren, und bei diesem Rennen und auch bei anderen Rennen konnte man als Sieger gutes Geld verdienen. Ich bemerkte, dass mich jemand ansah und erschrak. „Naruto.“ „Bist ja ganz schön in Gedanken versunken, was ist los?“ „Ich erzähle es dir morgen.“ „Hä? Morgen? Hier bin immer noch ich der Leitwolf und Temari gehört zu meinem Rudel und...“ „...Und du hast uns ziemliche Sorgen gemacht.“ Ich legte meinen Kopf auf die Vorderpfoten. „Schlaf jetzt.“ „Na gut. Also morgen?“ „Ja, morgen.“ „Shikamaru?“ „Hm?“ „Wieso kann Temari – du weißt schon.“ „Keine Ahnung. Ehrlich.“ „Kann jeder Werwolf das?“ „Sollen wir es versuchen?“ fragte ich. Naruto stimmte zu. Ich dachte an ihn, und er hoffentlich auch an mich, aber nichts passierte. „Dann lass uns jetzt schlafen“, sagte ich zu ihm. Er wandte den Kopf ab und rollte sich zusammen. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)