Liebt sie dich wie ich? von L_Angel (McShepp) ================================================================================ Kapitel 1: ----------- So. Das war der letzte Satz des Einsatzberichtes, der noch ausstand. Längst überfällig und endlich fertig. In den letzten Tagen hatte er einfach keine Zeit dafür gefunden. Immer wenn er sich hatte dran setzten wollen, wurde er nur doch wieder davon abgebracht. Seine Lippen verzogen sich zu einem Grinsen, als er an das letzte Mal zurück dachte. Langsam lehnte McKay sich in seinem Stuhl zurück und sah zur Decke seines Labors, während seine Gedanken abschweiften. Seit vier Monaten war er jetzt glücklich. Und zwar nicht nur glücklich, sondern absolut glücklich. So glücklich war er noch nie gewesen! Er hatte die Person gefunden, die ihn und seine Macken nicht nur ertragen konnte, ihn deswegen sogar liebte. Er wurde geliebt. Und er liebte zurück. Erschrocken fuhr McKay aus seinem Stuhl. Was saß er hier eigentlich noch rum und schwelgte in Erinnerungen? Schnell ging er zur Tür und fuhr mit der rechten Hand über den Sensor, während er noch einen Blick zurück warf. Nichts vergessen. Pfeifend trat McKay aus seinem Labor, um sich zum nächstgelegenden Transporter zu begeben, der nur hundert Meter entfernt war. Ganz zu Beginn hatte er sich dieses Quartier genau deswegen ausgesucht. Er hasste es nicht rechtzeitig irgendwohin zu kommen fast genauso sehr wie laufen zu müssen. Zeit, die er sich für Wichtigeres sparen wollte. Er erreichte den Transporter, aus dem gerade zwei andere Doktoren traten, die unter ihm arbeiteten. Einer von den beiden blickte auf und wollte schon zu Reden ansetzten, doch McKay hob beide Hände und brachte sie mit einer wirschen Bewegung zum Schweigen. „Es ist mir egal was Sie wollen. Wichtig genug wird es eh nicht sein.“, meinte er, trat an ihnen vorbei in den Transporterraum und ließ die Tür sich schließen. Seufzend drehte er sich um und betrachtete das Wählfeld. Zum Glück hatte er es gerade noch abwehren können, dass sie ihm was erzählen konnten. Er hasste es zugetextet zu werden. Besonders von Leuten, die weit weniger Intelligent waren als er. Okay, wo sollte er anfangen zu suchen? Die Mensa? Oder im Trainingsraum? Er hätte natürlich einfach das Funkgerät benutzen können, doch er wollte, dass es ein Überraschungsbesuch wurde. Schmunzelnd besah er sich seine Hand und lachte über sich selbst. Früher hätte er sich nie so aufgeführt. An andere denken, dass er versuchte ihnen Freude zu machen oder nur im Entferntesten daran dachte auf ihre Gefühle zu achten. Doch jetzt war alles anders. Besser! Kurz überlegte er und entschied sich für den Transportpunkt, der zwischen Mensa und Trainingsraum lag. Das war wahrscheinlich am sichersten, so konnte er den Weg dazwischen im Blick behalten. Eine Sekunde später befand er sich auch schon in dem angetippten Transporter Raum und verließ diesen. Es waren noch ein paar andere Leute auf diesem Gang unterwegs, doch zum Glück beachtete ihn keiner. Schnellen Schrittes bewegte er sich in Richtung Mensa, in der Hoffnung mit dieser Entscheidung keine Zeit verschwenden zu müssen. Es fehlte nur noch eine Kurve. Rodney bremste etwas ab. Wenn er völlig außer Atem ankommen würde, sähe das vielleicht etwas komisch aus. Er musste ja nicht gleich sehen, wie sehr er sich beeilt hatte. Tief durchatmend blieb er kurz vor der Kurve stehen und versuchte seinen Körper wieder zu beruhigen. Vielleicht sollte er doch etwas mehr Sport treiben, dass ihn so ein kurzer Weg schon außer Atem brachte war mehr als peinlich. McKay wollte sich gerade wieder auf den Weg machen, als jene Person, Colonel Sheppard, auf dessen Suche er war, an ihm vorbei, geradeaus den Gang entlang ging. Er wollte ihm schon nachrufen, als er sah mit wem John sich unterhielt. Teyla ging neben ihm und unterhielt sich anscheinend scherzend mit ihm. Es war nicht so, dass Rodney eifersüchtig auf sie war. Nein, eifersüchtig nun nicht. Und es war auch nicht so, dass er Teyla nicht mochte. Sie war eine loyale und treue Freundin, die er nicht missen wollte. Doch irgendetwas ließ ihn stocken. Etwas in Sheppard´ s Verhalten. Er erwiderte die Scherzereien, aber etwas zu ernst, als für ihn normal. Etwas lenkte ihn ab. McKay folgte den beiden ohne sich zu verraten. Zum Glück war es nicht mehr weit, da er bei dem Tempo der beiden nicht lange durchhalten würde. Er musste tatsächlich mehr Sport treiben! Sheppard und Teyla verließen den Gang und betraten einen der Balkone der Stadt. Was wollten die beiden hier nur? McKay ging so nah ran, wie er konnte und lauschte neugierig. In seinem Bauch machte sich ein komisches Gefühl breit, dass er nicht einordnen konnte. Oder wollte. „Hier sollten wir ungestört sein.“, meinte Teyla und blickte kurz zur anderen Tür. Sheppard nickte nur und sah mit ernster Miene auf die Stadt hinab. McKay spürte wie sich langsam aber sicher ein Knoten in seinem Hals bildete. Ungestört? Warum wollten die beiden ungestört sein? Und warum sagte Sheppard nichts? „Colonel? Alles in Ordnung?“, fragte Teyla und legte besorgt eine Hand auf die Schulter ihres Gegenübers. McKay sah wie Sheppard unter ihrer Berührung leicht zusammen zuckte. Er rieb sich kurz den Nacken und räusperte sich. „Ähm…also gut. Also was ich sagen wollte war….ähm. Wir sind zwar erst seit ein paar Monaten zusammen, aber ich kann sagen, dass das die beste Zeit meines Lebens war. Noch nie habe ich mich jemandem so verbunden gefühlt. Bei dir kann ich so sein wie ich bin und das möchte ich einfach nicht mehr missen. Du bist zu dem Wichtigsten in meinem Leben geworden. Meine Gedanken kreisen die meiste Zeit um dich und….“ McKay drehte sich weg und ging. Er konnte einfach nicht mehr zuhören. Sein Gesicht war wie versteinert. Diese Worte aus dem Mund des Mannes zu hören, den er über die Maßen liebte, war unerträglich. Besonders da sie nicht ihm galten. John hatte nebenbei noch etwas mit Teyla? Wie hatte er davon nichts mitkriegen können? War er so blind, dass er dem anderen so sehr vertraute? Auf dessen Worte hereinfiel? Obwohl, John hatte ihm nie gesagt, dass er ihn liebte, aber das was er tat…hatte er das die ganze Zeit falsch gedeutet? Nein, das kann einfach nicht sein! Nun, er hatte John vertraut. Anfangs war es nur Freundschaft gewesen. Aber dann hatte sich gezeigt, dass da einfach mehr war. Rodney war selbst überrascht gewesen, dass John ausgerechnet an ihm interessiert war. Immerhin lief ihm die halbe weibliche Basis hinterher. Warum das alles? Die versteckten Treffen, die heimlichen Blicke und die kurzen Berührungen, wenn kein anderer es sah? War das alles gelogen? Aber warum? Was sollte das bringen? Was wollte John damit erreichen? Verzweifelt wollte McKay die Tränen, die sich langsam hochkämpften wegblinzeln, doch es hatte keinen Sinn. Diese Szene eben hatte ihn tief getroffen und alles in ihm zerbrochen. Warum konnte er nicht glücklich bleiben? Vielleicht wäre es besser gewesen, hätte er das alles nicht gehört. Was allerdings nichts an der Wahrheit änderte. John liebte ihn nicht. John liebte nicht ihn! Hat es wahrscheinlich nie getan. Er hatte keinen Gegenbeweis. Im Nachhinein war das auch am ehesten der Fall. Wie könnte es auch sein, dass ein Mann wie Colonel Sheppard etwas mit jemandem wie Dr. McKay anfangen würde? Jeder, dem er so was sagen würde, würde ihm einen Vogel zeigen und ihn zu Dr. Heitmeyer schicken. Und er wusste auch warum. Weil so etwas einfach nicht sein konnte! Und anscheinend nie passiert war. Nie würde ihm so etwas Gutes widerfahren, ohne richtig schlimme Konsequenzen mit sich zu ziehen. Und diese waren unerträglich! Sheppard hatte ihn reingelegt! Aber warum? Wozu diese Mühe, sich sein Vertrauen so hinterlistig zu erschleichen? Was hatte dieser nur davon? Hätte er ihn vor den anderen nur lächerlich machen wollen, hätte er das schon längst gemacht und nicht so weit gehen müssen. Erschrocken stoppte McKay, als er vor der Tür zu seinem Labor angekommen war. Er hatte gar nicht mitbekommen, dass er die ganze Strecke hinter sich gebracht hatte. Und anscheinend sogar ohne Transporter, da er aus der anderen Richtung gekommen war. Müde rieb er sich übers Gesicht, das tränennass war. Verlegen wischte er sie ab und ging schnell in sein Labor, damit keiner ihn so sah. Noch mehr dumme Sprüche brauchte er nun wirklich nicht. In seinem Labor lehnte er sich schwer seufzend an die geschlossene Tür und ließ den Kopf hängen. Warum passierte immer ihm so etwas? Hatte er das verdient? Was hatte er nur getan, dass ihm so etwas passierte? War er ein so schlechter Mensch? Okay, er war nicht immer taktvoll und viel zu oft zu direkt, aber doch nicht böse… Das brachte nichts. Er würde sicher keine Zeit mehr damit verschwenden, sich zu überlegen, was er falsch gemacht hatte. Das würde zu nichts führen. Zu nichts, als noch mehr Schmerz und darauf konnte er verzichten. Er hatte schon viel zu lange seinen Gefühlen die Führung überlassen und seine Arbeit darunter leiden lassen. Er hinkte mit so vielen Sachen hinterher. Jetzt hatte er ja wieder Zeit. McKay ging auf seinen Schreibtisch zu und weckte seinen Computer aus dem Standby- Modus. Seine Finger zitterten leicht vor Wut. Fest biss er die Zähne zusammen, bevor er mit einem Ruck seines Armes den Laptop vom Tisch fegte. Wut über seine eigene Blödheit flammte in ihm hoch. Blind vor Zorn warf er alles zu Boden oder an die nächste Wand, bis alles kaputt um ihn herum am Boden lag. Schwer atmend lehnte er sich an die nächste Wand und rutschte an dieser herunter. Seine Hände bluteten, da er sich an ein paar scharfen Kanten geschnitten hatte, doch der Schmerz erreichte ihn nicht. Er war nichts im Vergleich zu dem was sein Herz gerade durchmachte. Wie in Trance sah er auf die Schnitte und das Blut, das hervor quoll und langsam zu Boden tropfte, wo es eine kleine Pfütze bildete. „Oh mein Gott! Was ist passiert?“ Rodney hatte gar nicht mitbekommen, dass jemand sein Labor betreten hatte. Dr. Zelenka betrat vorsichtig den Raum und betrachtete die Unordnung um McKay herum. Rodney zuckte leicht zusammen und sah sich verwirrt um. Dass er den Laptop vom Tisch geworfen hatte wusste er. An den Rest konnte er sich nicht wirklich erinnern. Es lag so viel Glas am Boden. Seit wann hatte er in seinem Labor so viel Glas? Es knirschte leise, als Zelenka auf ihn zukam. Rodney hatte immer noch kein Wort hervor gebracht, als auch schon die nächste Person den Raum betrat. „Was ist hier los?“, fragte Colonel Sheppard, der gerade in den Raum gekommen war. „Ich hatte Lärm gehört und kam sofort hierher.“, erklärte Zelenka. Rodney saß noch immer einfach nur da, mit angezogenen Beinen und lehnte seine Arme auf die Knie. „Was? McKay was ist passiert? Verdammt, er blutet! Zelenka holen Sie sofort Beckett her!“, befahl Sheppard und kniete sich vor Rodney, um dessen Wunden an den Händen in Augenschein zu nehmen. Zelenka verschwand sofort, um zu tun was ihm gesagt wurde. „Rodney? Was ist passiert?“, fragte der Schwarzhaarige, doch dieser entzog ihm nur seine Hände und stand auf. „Lass mich in Ruhe!“ „W-was ist denn los? Wurdest du angegriffen?“ John wusste nicht was mit dem anderen los war. Er wirkte so distanziert. „Nein!“, raunte Rodney und bückte sich, um seinen Laptop vom Boden auf zu heben. Der war Schrott, aber die Festplatte konnte er ohne Probleme sichern. „Kann es sein das du sauer bist?“ „Sauer? Nein! Ich bin stinkwütend! Was zum Teufel wollen Sie hier?“, brüllte der Wissenschaftler und wirbelte wütend zu dem anderen herum, der diesen verwirrt ansah. „Wovon redest du? Warum bist du so wütend?“ John wusste nicht was Rodney meinte. „Sollten Sie jetzt nicht lieber bei jemandem anderen sein?“, schnaubte der Braunhaarige und sah zu Boden. Er ertrug es einfach nicht John weiter in die Augen zu sehen. „Ach und bei wem? Was soll das hier alles?“ Nie hätte er gedacht, dass der andere so gut schauspielern konnte. Das hier war ja schon fast lächerlich. „Ich weiß, dass du was mit Teyla hast!“, sagte Rodney direkt und sah wieder auf. John erstarrte und wurde leicht weiß um die Nase herum. Sein Blick blieb verwirrt und ratlos. „Aber…wie?...“, begann der Colonel wurde aber unwirsch von Rodney unterbrochen. „Ich habe Sie beide gesehen. Vorhin auf dem Balkon, als Sie ihr….“ Rodney brach seinen Satz in der Mitte ab. Er wusste, dass Sheppard auch so wusste wovon er sprach. Der Braunhaarige zog tief Luft in seine Lunge, um das erneute Stechen in seinem Herzen zu beruhigen. „Ach das. Das verstehst du falsch, das war ganz anders….“ „Ich bin vielleicht naiv, aber ganz sicher nicht blöd! Das sollten Sie wissen! Wie konnte ich nur so naiv sein, zu glauben, dass das zwischen uns echt war. Was war das gewesen? Nur ein blöder Scherz? Ein Streich?“ Rodney hatte nicht so schnell reagieren können, als John plötzlich auf ihn zu schoss, an den Armen packte und gegen die nächste Wand drückte. „Kein Wort mehr! Ich weiß nicht woher du diesen Quatsch hast, den du da von dir gibst, aber ich habe nichts mit Teyla! Und ich habe dir ganz sicher nichts vorgemacht!“, schrie Sheppard und blinzelte McKay wütend an, der ebenso zurück sah. „Woher soll ich wissen, dass das die Wahrheit ist?“ „Weil ich dich liebe, du Idiot!“ Rodney stockte und sah seinem Gegenüber tief in die Augen. „Aber auf dem Balkon…“, nuschelte Rodney leise. Das passte nicht zu Sheppard´s Worten von vorhin. „Ich hab mit Teyla nur geübt.“, meinte Sheppard und ließ Rodney los, damit dieser nicht mehr wie angepinnt an der Wand stand. Verlegen rieb er sich den Nacken. Rodney schwieg. „Wie geübt?“ Sheppard seufzte. „Teyla hatte sich bereiterklärt sich anzuhören was ich mir überlegt hatte, um eventuell etwas zu verbessern. Ich hatte schon etwas länger vor dir das zu sagen, aber ich wollte nicht, dass es zu kitschig rüberkommt oder so….“, gestand Sheppard. Er sah aus wie ein kleiner Junge, wie er da stand, mit einem leichten Rotton um die Nase und genau das sagte, was Rodney hören musste. Rodney spürte, wie das Stechen in seiner Brust aufhörte und sich ein angenehm warmes Gefühl in seinem Inneren ausbreitete. „Ich liebe dich auch!“ John hob den Blick und sah ihm tief in die Augen, bevor sich sein Gesicht zu einem breiten Lächeln verzog. Gott, und wie sehr Rodney dieses Lächeln liebte! John, der weniger als einen Meter von ihm entfernt stand, überbrückte schnell den Abstand zwischen ihnen, stützte sich mit einem Arm an der Wand ab und fing Rodneys Lippen zu einem besitzergreifenden Kuss ein. Nur zu gern erwiderte der andere nicht weniger gierig, seinem Gegenüber näher zu sein. Sanft fuhr der Braunhaarige über die leicht stoppelige Wange des Colonels und zog ihn schließlich mit einem festen Griff im Nacken näher. Die Stoppeln taten etwas in seinen Wunden weh, doch das war ihm egal. Als der Sauerstoff schließlich doch knapp wurde, trennten sie sich wieder. Schwer atmend lehnte John mit seiner Stirn an der des anderen und schloss glücklich die Augen. „Also läuft da nichts mit Teyla….?“, flüsterte Rodney leise. John stöhnte genervt. „Wann bitteschön soll ich das schaffen? Wenn ich nicht Dienst hab, bin ich doch bei dir!“ „Stimmt!“, gab Rodney grinsend zu und wollte die Lippen seines Colonels wieder zu einem Kuss einfangen, als sie plötzlich Schritte vom Gang her hörten. Genervt löste John sich von Rodney und brachte etwas Abstand zwischen sie. Gerade noch rechtzeitig, da keine Minute später Dr. Beckett herein stürzte und leicht außer Atem die Lage checkte. „Mir wurde gesagt, dass Rodney verletzt ist?“ Sofort erblickte er die immer noch blutenden Hände des Wissenschaftlers und machte sich daran sie zu untersuchen. „Gut. Es ist nichts Schlimmes. Nur ein paar Schnitte, die nicht genäht werden müssen. Ich sehe mir gleich ihre Wange an, Colonel! Wie haben sie sich dort verletzt?“, fragte er ohne auf zu sehen. John wechselte einen verwirrten Blick mit Rodney, der ihm einen entschuldigenden Blick zu warf. „Ähm….“ >>>>>>>Fin<<<<<<< Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)