Lehrjahre von DarkDragon (Familie, Alchemie und Militär Teil 2: Roy Mustang x Riza Hawkeye) ================================================================================ Prolog: Prolog -------------- Familie, Alchemie und Militär Teil 2 Serie: Fullmetal Alchemist Paar: Riza Hawkeye X Roy Mustang Genre: Romantik, Drama Prolog Kapitel: 1/? Die Wärme der Mutter ist unersetzbar, doch was ist, wenn man diese verloren hat? Und nicht nur sie, sondern auch die väterliche Liebe, die zerbrochen ist, beim Tod seiner geliebten Frau. Riza Hawkeye hatte beides verloren. Ihre Mutter starb, als das Mädchen gerade mal vier Jahre alt gewesen war. Theresia Hawkeye, wollte eine alte Freundin besuchen, zu der sie schon lange keinen Kontakt mehr hatte. Sie und ihr Mann wollten ins Ausland reisen. Mehr wusste die Blonde nicht. Nur das bei der Hinfahrt ihr Auto verunglückte. Seit diesem Zeitpunkt saß das Mädchen allein mit seinem Vater in dem großen Haus fest. Allein. Keine Diener oder eine Haushälterin, weil ihr Vater das Geld lieber für seine Forschungen ausgab. Dennoch glaubte sie fest daran, das bald ihr Retter an der Tür klingeln wird. Das Wetter war die reinste Katastrophe, Roy Mustang, fünfzehn Jahre alt, starrte aus dem Zugfenster. Der Regen krachte dagegen, der Wind sauste vorbei. Es blitze. Mit anderen Worten, ein Sturm. Der Schwarzhaarige wollte sich gerade wieder auf sein Buch konzentrieren, da machte der Zug eine Vollbremsung. Roys Körper wurde von einer unmenschlichen Kraft erst nach hinten und dann nach vorne gerissen. Sein Koffer flog vom Gepäckfach und öffnete sich. Bücher, Aufzeichnungen, Hosen, Hemden und diverse Kleinigkeiten landeten im Abteil. „Meine Damen und Herren, aufgrund des Unwetters ist ein Baumstamm auf die Gleise gefallen. Daher verzögert sich unsere Weiterfahrt.“ Die vier Personen im Abteil waren bei der Ansage zu Eis erstarrt. Doch nun begann abermals das Gewusel nach den eigenen Sachen. Puh, alles wieder verstaut, dachte Roy, aber da fehlt doch- „Ist das Ihr Buch?“ Ein älterer Mann hielt Roy ein altes Notizbuch unter die Nase. Dankbar nahm der Fünfzehnjährige es entgegen. Dies war der Grund für seine Reise. Sein Andenken an seinen Vater, der wie seine Mutter bei einer Reise ums Leben gekommen war. Es enthielt Aufzeichnungen über Alchemie, ein paar Grundlagen, die Roy sich selbst beigebracht hatte. Doch heute war er auf den Weg zu einem Alchemisten. Berthold Hawkeye, laut seinem Vater, ein Meister auf diesem Gebiet. Allerdings hatte Roy diesen nie zu Gesicht bekommen. Der Alchemist lebte sehr zurückgezogen. Alchemie. Roy las sich noch mal aufmerksam seine Aufzeichnungen durch, um auf eine eventuelle Prüfung vorbereitet zu sein. Die komplizierten Formeln brannten sich in sein Gehirn ein. Das Mädchen hockte ein gekuschelt in ihrer Decke auf dem Bett und starrte die Blitze an die unentwegt vor ihrem Fenster zuckten. Vor ihr lag ein aufgeschlagenes Buch, ein Stück Kreide und eine kleine Schiefertafel. Auf der waren verschmiert Zahlen zu lesen. Es hatte nicht geklappt, das richtige Ergebnis zu finden. Ihr Vater würde mit Sicherheit sauer auf sie sein, aber sie hatte keine Konzentration. Sturm und Regen, Blitz und Donner ließen nicht nach. Doch da hörte sie etwas. Ein leises Klingeln. Die Tür? Da ertönte auch schon die Stimme ihres Vaters: „Riza, die Tür. Gehst du bitte? Ich habe zu tun!“ Zu tun? Er rätselte bestimmt über neue Formel oder was er als Nächstes machen wollte. Ihr ganzes Geld ging drauf. Weniger wichtige Forschungsergebnisse veröffentlichte er, damit er seine wichtigeren Forschungen voranbringen konnte und etwas Geld in den Haushalt floss. Außerdem hatte er versprochen zu dem kommenden Schuljahr, sie endlich zur Schule zu schicke. Bisher hatte er sie zu Haus unterrichtet. Er war ein strenger Lehrer. Es gab vieles vorauf sie verzichten musste, aber Riza hatte gelernt, dieses zu akzeptieren. Doch was sie am meisten brauchte, war ein Freund. Prolog Ende Kapitel 1: Der Lehrling ----------------------- 1.Kapitel: Der Lehrling Kapitel:2/? Roy zog seinen schwarzen Mantel enger, in der Hoffnung er spendete ein bisschen mehr Schutz vor Regen und Wind, während er geduldig wartete. Vor ihn befand sich ein sehr schönes Herrenhaus, wenn auch ein wenig mit genommen. Nach einigen, langen Minuten, öffnete sich die Tür. Hinter ihr stand ein blondes Mädchen, ein paar Jahre jünger als er selbst. Scheu, aber auch fragend sah sie ihm an. Ihm wurde bewusst, das wohl nicht viele Menschen diesen Ort aufsuchten. Wie er es gelernt hatte, zog er seine nasse Mütze vom Kopf und verbeugte sich höflich. „Verzeihen sie, Miss. Mein Name ist Roy Mustang, ich bin auf der Suche nach Berthold Hawkeye.“ Das Mädchen erwiderte die Verbeugung leicht und stellte sich ebenfalls mit „Riza Hawkeye“ vor. Dann bat sie ihn rein und wies ihn an in der Eingangshalle zu warten. „Ich sage meinen Vater Bescheid.“ Hätte es nicht geregnet, so vermutete der Schwarzhaarige, so hätte sie ihn draußen stehen lassen. „Vater?“ Unsicher betrat Riza sein Arbeitszimmer. „Ja?“ Er machte sich nicht die Mühe seinen Kopf von seinen Studien zu heben, dennoch schenkte er seiner Tochter Gehör. Ihre Worte waren zögerlich, denn sie konnte nicht abschätzen, wie er reagiere. „Ein Junge, etwas älter als ich, hat an der Tür geklingelt und will mit dir reden.“ Ihr Vater tunkte seine Schreibfeder in das Tintenglas. „Ich aber nicht mit ihm. Schick ihn wieder weg.“ Diese Antwort hatte das Mädchen erwartet, dennoch mochte sie ihn nicht wieder wegschicken, schon gar nicht bei diesem Wetter. Die Schreibfeder huschte über das Papier, ein Zeichen, dass für ihren Vater das Gespräch beendet war. Dem ungeachtet blieb Riza im Türrahmen stehen und widersetzte sich das erste Mal, einer Anweisung von ihrem Vater. „Aber es regnet und spät.“ Berthold Hawkeye spürte, das diese Angelegenheit seiner Tochter wichtig war. „Hat der junge Mann wenigsten seinen Namen genannt?“ Sie nickte und war froh darüber, dass er ihr Gehör schenkte. „Er heißt Roy Mustang.“ Seine Feder hielt sofort inne, als er den Namen hörte. Konnte es sein? Julia und Alexanders´ Sohn? Abrupt stand er Alchemist auf und lies seine Tochter verwirrt stehen. Alex´ Sohn war damals also nicht mit nach Xing gegangen, schlussfolgerte er. Wenn er es tatsächlich war, müsste er jetzt um die fünfzehn Jahre sein. Der Mann war gespannt, warum der junge Mustang ihn aufsuchte. Er war sauer auf seinen Freund gewesen, da Alexander Mustang Staatsalchemist geworden war. Dies passte absolut nicht zu seiner Einstellung. Das Militär brachte nur Krieg und unnötigen Schmerz. Für kein Geld der Welt verkaufe er seine Alchemie, sich Selbst. Das hatte er nicht nötig. Er kam schon mit seiner Tochter über die Runden, auch wenn sie auf unnötigen Luxus verzichten mussten. Dennoch hatte er versprochen sie zu Schule zu schicken, nächstes Schuljahr. Was in zwei Monaten begann. Ihm viel es schwer, sie los zulassen. Auch wenn er es nie zeigte, nie zeigen konnte, er liebte seine Tochter. Und er hatte Angst sie auch noch zu verlieren. Sie war alles, was er hatte. Aber er spürte, dass sie einsam war. Eine Weile beobachtete der Alchemist den Schwarzhaarigen von der Treppe aus. Seine Kleidung war sehr ordentlich, er hatte scheinbar eine gute Erziehung genossen. Sein Rücken war gerade durchgedrückt und er hielt seine nasse Mütze in der Hand, die wie der Rest seiner nassen Kleidung, Spuren auf den Fließen hinterließen. Neben ihm Stand ein Koffer. Während Roy auf Meister Hawkeye wartete, inspizierte er den Eingang. Nun ja, er versuchte es, denn nur die Blitze, die in den Fenstern erschienen, spendeten Licht. Viel gab es ihr nicht zu entdecken. Alles war abgenutzt, ein Schrank und ein kleiner Tisch mit zwei Stühlen, konnte er sehen. Er sah in dem Moment zu Treppe, als ein mächtiger Blitz das Haus durchleuchtete, dicht gefolgt von einem lauten Donnergrollen. Was zur Folge hatte das der Alchemie - Meister gespenstisch, gar dämonisches Aussehen verlieh. Seine Mütze presste sich wie von selbst an seinen Körper, welche zurückwich und über seine eigenen Füße viel. Dem Meister entwich ein Lächeln, einen besseren Auftritt, hätte er nicht planen können. So schnell, wie der Jüngling hingefallen war, rappelte er sich wieder auf und verbeugte sich sogleich entschuldigend. „Verzeihen Sie die späte Störung, Meister Hawkeye. Mein Zug ist stecken geblieben.“ Der Blick des Meisters durchdrang ihn und beinahe vergaß Roy, weshalb er hier war. „Mein Name ist Roy Mustang, ich hab Ihren Namen in den Aufzeichnungen meines Vaters, Alexander Mustang, gefunden. Er schrieb, dass Sie ein Meister ihres Fachs sind .... Deshalb bitte ich Sie aufrichtig, nehmen Sie mich als Ihren Schüler auf.“ Nochmals verbeugte sich der Junge. „Ich nehme keine Schüler auf.“ Seine Antwort klang hart in Roys Ohren wieder, andererseits hatte er diese Antwort bereits erwartet. So war die lange Reise doch umsonst gewesen. „Oder.... Ich gebe Ihnen eine Chance, Roy. Einen Probemonat haben Sie“, mit den Worten wandte sich der Meister Hawkeye ab. Warum er sich so schnell unentschieden hatte, wusste er nicht. Aber in den Augen des Jungen leuchtete ein gewisses Feuer. Und seine Tochter brauchte dringend Gesellschaft und Hilfe im Haushalt. „Riza“, er wusste das seine Tochter an der Treppe gestanden und gelauscht hatte. „Mach das Gästezimmer fertig und las ein heißes Bad ein, unser Gast hat dies dringend nötig!“ Dann sah er den Jungen wieder an. „Ein paar Dinge gleich vorweg. Ich bin sehr streng und erwarte Disziplin, sowohl bei Ihren Studien als auch in Ihrer Haltung. Des Weiteren halten Sie ihr Zimmer und Ihre Kleidung selbstständig sauber. Und gehen Sie meiner Tochter im Haushalt zur Hilfe.“ Damit wandte sich ab und Roy musste schlucken. Seine Tochter, Riza, kam wieder. „Mr Mustang, folgen Sie mir, bitte?“ „Ja“, er packte seinen Koffer fest und folgte der Jüngeren. Gedanken um sein neues Leben machten sich in seinem Kopf breit, schon bei seinem Aufbruch, war klar gewesen, dass es nicht einfach werden würde. Der Meister war streng, das hatte er gleich klargestellt und seine Tochter. Nun sie kam ihm sehr zurückhaltend vor und mehr wie ein Dienstmädchen. Sie wurde sehr streng erzogen. Ein bisschen tat sie ihm leid. Immer wieder warf sie ihm schüchterne, aber zugleich neugierige Blicke zu. Sie führte ihm einen langen Korridor entlang und deute auf sein neues Heim. „Ihr Bad befindet sich gleich Gegenüber.“ „Danke, Miss Riza.“ Er schenkte ihr ein Lächeln, welches sie leicht erwiderte. „Eine angenehme Nachtruhe, wünsche ich Ihnen.“ „Ebenso.“ Riza ließ sich glücklich auf ihr Bett fallen. Endlich war sie nicht mehr alleine in diesem großen Haus. Endlich war jemand da, vielleicht hatte sie endlich einen Freund gefunden. Dieser Mr Mustang schien sehr nett. Hoffentlich ließ ihr Vater ihn bleiben. Die Schiefertafel mit den Mathematikaufgaben kam ihr wieder in den Sinn. Ihre Finger umfassten die Kreide und erledigten die geforderten Aufgaben mit links. So konnte sie ihrem Vater doch die Lösungen präsentieren. Roy begutachte sein neues Zimmer. Viel gab es ihr nicht: Bett. Schrank. Tisch. Stuhl. Stuhl. Die Hawkeyes sahen auch nicht so aus, als besäßen sie Unmengen von Luxus. Seine Tasche landete auf dem Bett und er kramte nach Wechselsachen. Was dem Zimmer an Luxus fehlte, machte da Badezimmer wieder weg. Die Badewanne war riesig und dampfte schön. Meister Hawkeye hatte recht gehabt, ein heißes Bad war genau das, was Roy im Moment brauchte. Seine angespannten Muskeln lösten sich. Roy wurde dösig und seine Gedanken schweiften sieben Jahre zurück. „Roy, gib mir mein Spielzeug zurück!“, brüllte der Junge ihm gegenüber. Ebenso hatte er die Schwarzen Haare von seinem Vater geerbt, wie Roy. Der zu unrecht Beschuldigte starrte seinen älteren Bruder Romeo wütend an. „Ich hab dein doofes Spielzeug nicht angefasst!“ Tränen liefen ihm ins Gesicht. Immer wurde er beschuldigt. Letzte Woche hatte ihm seine Mutter ihn ausgeschimpft, weil er mit dreckigen Schuhen im Haus rum gelaufen sein sollte, was allerdings Romeo gewesen war. So langsam reicht es ihm. „Doch du hast meine Spielzeuglok gehabt!“ „Ich hab sie in dein Zimmer gelegt!“ „Gar nicht wahr!“ Die zwei Kontrahenten standen sich brüllend Gegenüber. Romeo ballte seine Fäuste und schlug wütend nach Roy. Dem Jüngeren gelang es auszuweichen, viel allerdings nach hinten. Mit seinem Füßen trat er nach seinem Bruder und holte brachte ihn ebenso zu fall. Romeo kam jedoch schneller auf seine Beine und stürzte sich auf Roy, diesem gelang die Oberhand. Für kurze Zeit. Das Knäuel, bestehend aus den Raufbolden, rollte den Flur entlang zur Treppe und nahmen diese mit. Stöhnend und sich ihre schmerzenden Glieder haltend, standen die Schwarzhaarigen wieder auf, wäre in diesem Moment nicht ihre wütende Mutter erschienen, hätten sie sich sicherlich wieder aufeinander gestürzt. „Romeo! Roy!“ Sie hatte ihre Hände in die Seiten gestützt. „Was treibt ihr da?!“ Zu dem Glück der Brüder öffnete sich in diesem Moment die Haustür. „PAPA!“ Ihr Vater, der Staatsalchemist, Alexander Mustang, kam von der Arbeit wieder und seine Kinder stürmten auf ihn zu. „Ruhig Jungs“, sagte der Mann, lächelte dabei aber. „Papa wie war es bei der Arbeit? Hast du einen Verbrecher geschnappt?“, wollte klein Roy wissen. Auch er wollte ein Alchemist werden, genau wie sein Papa. „Das interessiert doch keinen!“, meinte Romeo gelangweilt. „Du wirst es sicherlich nie so weit bringen!“ Sein Bruder war gemein. Immer sagte er so fiese Dinge. „Doch werde ich Wohl! Ich werde Generalfeldmarschall!“, rief Roy. „Geht nicht, das werde ich schon.“ Romeo steckte ihm die Zunge raus und lief ins Esszimmer. Dem Kleinen kamen Tränen in die Augen. Wieso war Romeo in allem besser? In der Schule schrieb er nur Bestnoten, keiner der Lehrer beklagte sich über ihn. Ständig musste sich Roy anhören: „Nimm dir ein Beispiel an deinem Bruder.“ Zum Glück waren bald Sommerferien. Sein Vater tätschelte Roy den Kopf. „Roy, du wirst bestimmt einmal ein sehr guter Alchemist, wenn du nur hart arbeitest.“ Das Lächeln seines Vaters, aber auch seine Worte, brachten die Tränen zum Versiegen. „Eure Mutter und ich haben euch was mitzuteilen.“ Nach dem Abendessen hatte das Familienoberhaupt der Mustangs, seine Stimme erhoben. Roy und Romeo schauten auf. „Ich muss eine Forschungsreise nach Xing machen, und da Ferien sind, dachte ich, nehme ich meine Familie mit.“ „Wann geht es los?“, fragte Romeo begierig. „Nächste Woche.“ „Jippie!“ „Aber ich wollte dich Tante Chris besuchen!“, Roy war traurig, zwar wollte er schon gerne mal ins Ausland fahren, doch das er die Ferien bei seiner Tante verbringen wollte, stand schon lange fest. „Daraus wird wohl nichts, Roy. Ein anderes Mal“, versprach seine Mutter. Die nächste Woche verbrachte der Achtjährige damit seinen Eltern klar zumachen, dass er nicht mit nach Xing wollte. Was er auch erfolgreich schaffte. Diese Entscheidung hatte ihm später das Leben gerettet. „Guten Morgen, Mr Mustang“, begrüßte ihn Riza, als er die Küche betrat. „Morgen, Miss“, ,mit Mühe unterdrückte er ein Gähnen. Dennoch blieb dies nicht vor dem Mädchen verborgen, welches sich an den Frühstückstisch setzte und ihm deutete es ihr gleich zu tun. Die Elfjährige reichte ihm den Brotkorb. „Danke.“ „Mein Vater erwartet Sie nach dem Frühstück in seinem Arbeitszimmer.“ Verwirrt sah er zu ihr. „Isst Ihr Vater denn nicht mit?“ Riza schüttelte ihren Kopf mit den viel zu kurzen Haaren. „Nein. Ich habe ihm sein Frühstück hochgebracht.“ Nach einem schweigsamen Mahl begab sich der 15 Jahre alte Lehrling in die Höhle des Löwen, Riza zeigte ihm den Weg und räumte sogleich das schmutzige Geschirr ihres Vaters weg. Danach war er alleine mit dem Meister. Dieser schien ihn nicht zu beachten, denn sein Gesicht war tief über seinen Schreibtisch gebeugt. Roy wagte es nicht ihn anzusprechen, gerade als er glaube, er werde nicht wahrgenommen, rührte sich etwas. „Roy, kommen Sie mit“, der Mann erhob sich und Roy folgte ihm nichts ahnend aus dem Haus. Der Weg führte hinter das Haus und tief in einen Wald. Sodass Roy schon bald die Orientierung verlor. Auf eine Lichtung hielten sie an. „Meine erste Aufgabe: Einen Monat im Wald überleben ohne Alchemie. Und denken sie dabei über Folgendes nach: Das Eine im Ganzen, das Ganze in Einem. Wenn Sie das verstanden haben, unterrichte ich Sie.“ Mit den Worten verschwand Berthold Hawkeye und lies einen verwirrten Jungen zurück. Was hatte das mit Alchemie zu tun? 1. Kapitel Ende Kapitel 2: Der erste Tag ------------------------ 2.Kapitel: Der erste Tag Kapitel:3/? Der erste Tag war mit am Schlimmsten. Roy versuchte zu nächst einen Ausweg zu finden, aber ohne Erfolg. Bald kam ihm der Verdacht, dass Meister Hawkeye mit Alchemie den Wald verändert hatte. Es gab nichts anderes zu sehen, als das Grün der Bäume oder der anderen Pflanzen. Die Bäume waren sehr hoch und mehr als einmal war der Jugendliche der Meinung etwas darin aufblitzen zusehen, oben im Geäst. Außerdem waren da so komische Geräusche zu vernehmen. Gegen Mittag erreichte Roy einen kleinen Fluss. Gierig nahm er ein paar Schlucke. Gut, dass er beim Frühstück ordentlich zugelangt hatte, aber er musste sich trotzdem Gedanken machen, um seine Nahrung, wenn er nach einem Monat nicht abgemagert sein wollte, wenn nicht sogar verhungert. Er hatte viel erwartet und auch eine schwierige Prüfung. Doch das er im Wald ausgesetzt wurde. Roy schüttelte seinen Kopf. Wo war der Zusammenhang mit Alchemie, wenn er diese nicht einsetzen durfte. Und dieser Satz erst, das Eine im Ganzen, das Ganze in Einem. Roy ließ sich ins Gras fallen. Es musste einen Zusammenhang zwischen dem Wald, der Alchemie und dem Satz geben, das spürte er. Der Satz war der Schlüssel. Diese Prüfung wollte er bestehen, um jeden Preis. Meister Hawkeye sollte sehen, was er, Roy Mustang, drauf hatte.... Aus Riza Hawkeye wurde er allerdings nicht schlau. Das Mädchen wirkte verschüchtert auf ihm, aber auch sehr selbstständig, zumindest im Haushalt. Riza war ein bisschen traurig, als ihr Vater ohne Mr Mustang wieder kam. Doch wagte sie ihren Vater nicht zu fragen, warum. Er hatte mit Sicherheit seine Gründe für seine Entscheidungen. Doch jetzt war sie wieder alleine. Sie mochte ihren Vater, doch er lies sie zu oft alleine, verschwand für ein paar Tage, ohne zu sagen wo hin. Er verkroch sich hinter seiner Alchemie und er blockte schnell seine Gefühle aus. Sie konnte ihn schwer einschätzen, kaum verstehen. Riza verschloss sich daher auch immer mehr. Sie hatte keine Freunde, außer zum Einkaufen verließ sie nie ihr Heim. Doch bekam sie mit, wie die Leute hinter ihrem Rücken tuschelten über ihren Vater, aber auch über sie. Sie hatte keinen Mut andere Menschen frei anzusprechen. Daher freute sie sich auch, endlich zu Schule zu kommen. Ihr Vater würde sie auf die Mädchenschule im Nachbardorf schicken. Gleichzeitig hatte sie auch Angst, wie die anderen Mädchen sie aufnehmen. Wie würde es sein? Riza stellte eine Einkaufsliste auf und zeigte sie danach ihren Vater. Dieser kramte Geld hervor, sodass Riza los konnte. Der Frühlingswind wehte ihr um die Ohren und durch ihr kurzes blondes Haar. Ihr Vater war der Meinung, dass Kurzes praktischer war. Da Weg ins Dorf war lang, doch Riza genoss es, mal vor die Haustür zu treten. Ihre Gedanken glitten immer wieder zu dem Jungen, ohne es zu wollen, sodass sie nicht bemerkte, dass sie schon vor dem Einkaufsladen stand. Erst als eine Frau ihr fast die Tür an Kopf knallte, kehrte sie in die Gegenwart zurück. „Mädchen, pass doch auf!“, meinte die Frau in einem unfreundlichen Tonfall. „Entschuldigung“, murmelte Riza und verbeugte sich dabei. Die alte Frau winkte ab und verschwand. Eine kleine Schlange hatte sich vor dem Verkaufstresen gebildet, so hieß es länger warten und die Hausfrau-Geschichten anhören: „Habt ihr auch den jungen Mann gesehen? Der gestern in diesem Sturm gekommen ist?“ „Ja, meine Tochter fand ihn faszinierend und fragte mich, ob ich ihn kenne. Aber ich habe ihn noch nie hier in der Gegend gesehen.“ „Ich auch nicht. Ich frage mich, wo er wohl hin wollte, im Gasthaus ist er nämlich nicht abgestiegen.“ „Meine Schwester saß mit ihm in einem Abteil... Sie meinte, er habe Unterlagen über Alchemie dabei gehabt.“ „Was? Echt? Dann wollte er bestimmt zu diesem merkwürdigen Kauz...“ „Psst, da ist seine Tochter....“ Riza war an solche Worte gewöhnt. Immer wenn sie einkaufen ging, hörte sie Tuscheleien hinter ihrem Rücken. Es war nicht schön. In einem kleinen Ort wie diesem, gab es nur wenige Gesprächsthemen. Alles Neue wurde aufgesogen, wie Wasser in einem Schwamm. So wunderte es die Blonde nicht, das Mr Mustang aufgefallen war. Die weißen Schäfchenwolken zogen über seinem Kopf vorüber. Der Wald um ihn herum lebte, Vögel sangen ihre Lieder, das Grün raschelte im Wind. Und Roy war froh im Frühjahr seine Tante/Adoptivmutter verlassen zu haben und nicht im Winter. Da fiel ihm ein, er hatte von einer Alchemistin gehört, die angeblich ihr Training in den Bergen von Briggs begonnen hatte.... Die Natur war für die Alchemie von Bedeutung.... Weiter zum Nachdenken kam der Fünfzehnjährige nicht, denn etwas anderes schreckte ihn auf. Ein Geräusch, was nicht in einen Wald gehörte. Ein Schuss. Die Richtung aus der, der Schuss kam, war leicht zu finden, denn es gab zwei weitere Schüsse. Vorsichtig näherte sich der Junge. Dort stand ein Jäger mit drei Jagdhunden. Gerade apportierte einer der Hunde einen erschossenen Hasen. Der arme Hase, dachte er. Sein Magen knurrte. Ein ein Hasenbraten kam in seine Gedanken. Kurz überlegte er, ob er sich dem Jäger bemerkbar machen sollte, entschied sich aber dagegen. Es war seine Prüfung, die er ganz alleine bestehen musste. „Nun Mädchen was willst du?“ Die Krämerin starrte Riza hinter der Theke an, während Riza sich hinter ihrem Zettel versteckte und ihn leise vorlas: „Ein Laib Brot, zehn Eier, Käse, drei Liter Milch,... Ohne sich länger als nötig damit zu beschäftigen, holte die alte Frau alles aus den Regalen hinter ihr. Mit ihrem vollen Korb verließ sie den Laden, nur um in eine Horde Jungen zu laufen. „Na wenn haben wir denn da?!“, rief ihr Anführer. „Das ist die Tochter von dem Irren!“, grinste ein Anderer breit. Riza wich ängstlich zurück und klammerte sich fest an ihren Korb fest. „Oh sie hatte sogar Geld zum Einkaufen. Von wem sie das wohl gestohlen hat?“ Die drei Jungen kamen näher und griffen in ihren Korb. „Verschwindet!“, rief Riza so laut sie konnte. Doch ihre Angreifer lachten hämisch. „Lauter kannst du nicht rufen?!“ „Lauter braucht sie auch nicht rufen!“ Ein unbekanntes Mädchen in Rizas Alter war urplötzlich aufgetaucht. Ihre lockigen Haare wehten im Wind, doch ihr Auftritt beeindruckte die drei Machos nicht. „Noch so eine verrückte“, grinste der Boss, „Los schnappt sie euch!“ Das fremde Mädchen zeigte keine Angst, sondern stürzte sich auf die Meute. Da alle abgelenkt waren, konnte Riza schwinden. Zwar wollte sie wissen, wie der Kampf ausging und wissen was mit dem Mädchen passierte, aber sie war sowie so schon zu spät dran. Weit kam sie nicht, da tauchte das Mädchen hinter ihr auf. „Halt!“ Die Haare standen ihr noch mehr als zuvor ab und sie hatte ein paar Schrammen an ihrem Körper, doch an ihrem Lächeln hatte sich nichts geändert. „Danke für deine Hilfe“, stammelte Riza. „Ach“, das Mädchen lenkte ab, „das waren doch nur Waschlappen.“ Ein ungewöhnliches Mädchen, dachte Riza. „Sag mal du, kennst dich doch hier aus?“ Riza nickte. „Gut. Ich bin mit meinen Eltern nur auf der Durchreise und habe mich verlaufen. Wo geht es hier zur Gaststätte?“ Das Mädchen warf ihre Locken über ihre Schulter. „Ich zeig dir den Weg“, sagte die Hawkeye, während sie das Mädchen neugierig ansah. So ein Mädchen hatte sie noch nie gesehen, dass sich einfach mit ein paar Jungs prügelte.. Es wurde Abend und Roy hatte immer noch Hunger. Einen Hasen hatte er bisher nicht fangen können, aber er hatte sich eine Angel gebaut und hoffte das bald ein Fisch anbeißen würde. Des Weiteren dachte er daran, wie er den Fisch braten könne. Das Feuerholz lag bereits gestapelt auf einen Haufen, doch wie Feuer machen? Mit Feuersteinen oder doch lieber zwei Stöcke aneinander reiben. Es wäre toll, wenn er nur mit den Fingern schnipsen müsste. Doch so weit, dieses Problem zu lösen kam er nicht, das nächste Problem stand vor der Tür. Der Himmel wurde immer dunkler, und es lag nicht an der eingetretenen Dämmerung. Der erste Blitzschlag erhellte den Wald. Unter die Bäume stellen war zu gefährlich, ebenso in der Nähe des Wassers bleiben. Roy rannte durch den Wald und fand schließlich Zuflucht in einer Höhle. Der erste Tag war bald vorbei, doch es galt, noch 29 weitere zu überstehen. 2.Kapitel Ende Kapitel 3: Aller Anfang ist schwer ---------------------------------- 3.Kapitel: Aller Anfang ist schwer Kapitel:4/? Die nächsten Tage im Wald vergingen wie im Fluge, Roy hatte gelernt ein Feuer zu entzünden, um sich sein Essen zu braten. Hauptsächlich ernährte er sich von Fisch, es war so schön entspannt nichts zu tun, außer auf den Fluss zu starren. Auch Früchte und Obst standen auf seinem Speiseplan. Andere Tiere hatte er bislang war es ihm noch nicht gelungen Etwas zu fangen. Einmal hatte er sich auf einen Hasen gestürzt, doch der war ihm entkommen. Angeln war doch viel entspannter, dabei konnte er so schön nachdenken und schlafen.... Der 29. Tag war angebrochen und Roy war immer noch nicht hinter die Bedeutung gekommen. Immer war ihm etwas dazwischen gekommen. Er hatte ja noch so viel Zeit, doch die Tage waren verflogen. Er hatte es genossen. Hier war es friedlich, und sobald er raus hatte, wie er sich seine Nahrung beschaffen konnte, war es entspannt. Er hatte die Natur beobachtet und sich aus geruht, geschlafen, gesonnt. Gerade wieder beobachtete er die Tiere. Der Kreislauf der Natur war spannend. Das Leben kam und ging. Die Strömungen der Natur setzten sich neu zusammen. In der Alchemie ging es auch um neue Zusammensetzungen, nachdem man sie analysiert hatte. Jetzt hatte er den Zusammenhang zwischen Natur und Alchemie, aber was war das Eine und was das Ganze? „Riza, komm mit.“ Berthold Hawkeye stand in der Eingangshalle und wartete auf seine Tochter. Riza kam verwirrt aus der Küche, wo sie sich gerade beim Abwasch befand. „Was ist, Vater?“ „Wir gehen zur Schule, wo ich dich anmelde. Wie versprochen.“ Zur Abwechslung lächelte ihr Vater. Zunächst brachen sie ins Dorf auf, um von dort aus den Bus ins Nachbardorf zu nehmen. Den Bus muss sie auch zur Schule nehmen, teilte ihr Vater ihr mit, ansonsten wechselten Vater und Tochter kaum Worte, doch das machte Riza nichts aus. Begierig schaute das Mädchen aus dem Fenster des Busses. Als ihre Mutter noch gelebt hatte, hatte die kleine Familie mehr Ausflüge gemacht. Doch ihr Vater war ein Stubenhocker und er hatte ihr verboten, so große Ausflüge allein zu machen. Das Nachbardorf war um einiges größer, fast eine kleine Stadt. „Präg dir den Weg gut ein, Riza, das ist dein Schulweg.“ Mit schnellen Schritten nahm Berthold Hawkeye die Straßen. Riza blieb keine Zeit sich die schönen Häuser anzusehen, denn sie hatte Mühe und Not mit ihrem Vater mitzuhalten. Nach gefühlten zehn Minuten erreichten sie ihr Ziel. Die Schule hatte mehrere Gebäude, die zu einem U angeordnet waren. Auf dem Schulhof waren sehr viele Blumenbeete angelegt worden und auch ein Springbrunnen war zu sehen. Viele Schülerinnen waren nicht zu entdecken, vermutlich war noch Unterricht. Wieder schaute Riza sich begierig um, und begutachtete die Schuluniformen. Sie waren einfach, aber schick. Es gehörte ein dunkel blauer Rock mit dazugehörigem Blazer dazu. Der Blazer wies das Schulwappen abgebildet. Unter dem Blazer trugen die Schülerinnen eine weiße Bluse und einen weinroten Schlips. Sie war so fasziniert davon, dass sie zunächst nicht die anderen Mädchen ihres Altes wahrnahm, die ebenfalls in Begleitung ihrer Eltern gekommen waren. Die sahen alle so vornehm aus, sodass Riza ihren Vater fragend ansah. „Dies ist eine private Eliteschule, heute findet die Aufnahmeprüfung statt. Die Beste bekommt ein Stipendium. Ich hoffe, dass du es schaffst.“ Er schaute sie ernst an. Damit hatte Riza nun nicht gerechnet. Verunsichert schaute sie ihn an. „Keine Angst, Riza. Ich habe dir eine Menge beigebracht.“ Das erleichterte sie nicht im Geringsten. Was ist, wenn sie die Aufnahme nicht schaffte oder kein Stipendium bekam? Wäre dann ihr Traum aus, zur Schule zu gehen? Weiter Zeit zum Zweifeln bekam sie nicht, denn eine Frau mit weißen Locken kam heraus. „Ich bin die Schulleiterin Maria Rottenmüller. Die Prüfung beginnt in fünf Minuten, ich bitte nun die Teilnehmerinnen mit mir zukommen. Die Eltern warten bitte hier.“ Riza schluckte und folgte ihr, wie die übrigen Mädchen. Miss Rottenmüller wies sie an, sich einen Platz zu suchen. Es waren zwanzig Einzelpulte im Klassenraum verteilt, von denen fünfzehn besetzt wurden. Riza wählte einen ganz hinten in der Ecke. „Zunächst überprüfe ich die Anwesenheit. Bitte mit „Ja“ melden.“ Sie holte eine Liste hervor und schaute auf. Sobald ein „Ja“ ertönte, hackte sie ihre Liste ab. „Berg, Heidi!“ „Ja“ „Brown, Clara!“ „Ja“ „Evens, Lilly!“ „Ja“ „Granger, Hermine!“ „Ja“ „Hawkeye, Riza!“ „Ja“ ..... „Willams, Marie!“ „Ja“ Miss Rottenmüller legte die Liste auf ihr Pult und sah alle streng an. „Zunächst schreiben wir ein Diktat. Vor Ihnen liegen Papier und Stifte. Die Frau las den schwierigen Text, sehr schnell vor, sodass einige Schwierigkeiten hatten, ihr zu folgen. Riza konnte ihr gut folgen, denn ihr Vater, diktierte ihr auch sehr schnell. Als Nächstes gab es einen Mathetest, auch diese Aufgaben hatte ihr Vater ihr gezeigt. Als Letztes kam noch ein Test mit allgemein Wissen. Nach drei Stunden sahen die Mädchen endlich wieder die Sonne und fast alle stürmten zu ihren Eltern und waren allesamt aufgeregt und beschwerten sich, wie schwer die Prüfung gewesen sei. Berthold Hawkeye klappte sein Buch zu und lächelte, verwöhnte Mädchen. Seine eigene Tochter kam ruhig zu ihm. Er fragte nicht, wie es gelaufen war. Ihre Haltung sagte aus, dass sie keine Probleme gehabt hatte. Natürlich nicht, er hatte sie schließlich unterrichtet. Die Ergebnisse würden in ein paar Tagen per Post kommen. Morgen müsse er allerdings erst den Jungen aus dem Wald holen, falls er überhaupt noch lebte. „Roy, Sie haben es geschafft zu überleben und mir die richtige Antwort genannt.“ Roy saß wieder im Arbeitszimmer und konnte sein Glück nicht fassen. Das Eine war er, das Ganze die Welt, jetzt, wo er die Antwort wusste, war das Ganze wirklich simple. „Ich wiederhole mich, ich bin ein strenger Lehrer und meine Anforderungen sind hoch. Sind sie sicher das zu schaffen?“ „Ja, Meister“, die Stimme Roy Mustangs war fest und seine Augen schauten ihn ebenso entschlossen an. Ein Lächeln zierte die Lippen von Berthold Hawkeye. „Gut, erzählen Sie mir, was sie bereits wissen.“ Eine Stunde später und beladen mit zehn Büchern verließ er das Büro. Nur um sich in der Küche zu melden. Er sollte Miss Riza zur Hand gehen. „Miss Riza?“ Das Mädchen hantierte am Herd und drehte sich überrascht um. „Mister Mustang? Sie haben es geschafft?“ Freudig schauten ihre Kinderaugen auf ihn. Er nickte, „Ich soll Ihnen in der Küche helfen.“ Sie nickte. „Sie können die Kartoffeln schälen.“ Ihr rechter Zeigefinger zeigte zum Tisch, worauf bereits die Kartoffeln und ein Messer lagen. Das harte Leben begann für den Jungen. Im Wald zu überleben war im Vergleich noch einfach. Doch noch nie hatte er Kartoffeln geschält... doch diese Schwäche wollte er dem Mädchen nicht zeigen. Er war schließlich ein Mann.... Nun ja fast, denn half ein Mann im Haushalt? Unbeholfen hielt er das Messer in der rechten Hand und die Kartoffel in der linken. Er setzte das Messer an und stach zu.... Zur selben Zeit kümmerte sich Riza um das Gemüse und beachtete den Schwarzhaarigen nicht. Dabei war sie froh, ihn lebend wieder zusehen. Ihr Vater hatte die Idee mit der Prüfung von einer anderen Alchemistin gehört. Sie selbst habe ihr Training angeblich in Briggs Bergen gemacht. Bei dem Gedanken fror sie.... „Argh...“ Hinter Riza ertönte ein leises Fluchen. Als sie sich umdrehte, schlich sich ein Lächeln auf ihre Lippen, aber auch Besorgnis. Roy hatte sich in den Finger geschnitten, das Mädchen beugte sich über die Schnittwunde. „Ich hole Ihnen ein Pflaster“, murmelte sie und verschwand kurz. Roy stieß einen leichten Seufzer aus und schaute auf sein Werk. Von der Kartoffel war fast nichts mehr übrig geblieben. Noch wusste er nicht, dass Riza ihn in Zukunft, darüber auslache. „Ich mache doch lieber was anderes“, murmelte er, als Riza ihn das Pflaster auf den Finger klebte. Sie nickte stumm und unterdrückte ein Lachen. Statt in der Küche zu helfen, nahm er lieber den Besen und machte sich an die Arbeit. „Roy!“ „Ja, Meister?“ „Nennen Sie mir das größte Tabu der Alchemie.“ Berthold Hawkeye stand hinter seinem Schreibtisch. Vor ihm sein neuer Lehrling. „Die menschliche Transmutation, Meister.“ Roy stand angespannt vor ihm. Kein Fehler durfte er machen. „Genau, vergessen Sie das niemals“, sagte Meister Hawkeye sehr ernst, „und warum, ist es so?“ Roy überlegte kurz. „Aus ethischen Gründen, aber auch weil kein äquivalenter Tausch möglich ist. Tote Menschen kann man nicht ersetzen....“ Ein Nicken sagte Roy, dass seine Antwort richtig war. „Transmutieren Sie mir aus dem Stein, der auf meinem Tisch liegt, einen Falken.“ Schnelle ging Roy in seinem Kopf die Formeln durch und malte mit einem Stück Kreide den Tranmutationskreis auf den Boden. Ins Zentrum legte er den Stein. Nur wie sah ein Falke genau aus? Der Raum leuchtete in dem Moment auf, als er seine Hände den Kreis berührten. Was raus kam, war ein kleiner mickriger Vogel. Sein Meister hatte ihn über die Schulter geschaut und sagte. „Nun ja, ein Vogel ist es schon mal... Schauen Sie sich aber lieber noch mal an, wie ein Falke aussieht, und zeigen es mir dann.“ Er wandte sich ab und ließ den Jungen alleine. Erst konnte Roy, keine Kartoffel schneiden und dann keinen Falken transmutieren, das fing ja toll an. 3.Kapitel Ende Kapitel 4: Abenteuer Schule ..... --------------------------------- 4.Kapitel: Abenteuer Schule ..... Kapitel:5/? Das elf-jährige Mädchen schaute beinahe ungeduldig aus dem Küchenfenster. Eigentlich sollte ihre Aufmerksamkeit beim Herd liegen, denn ihr Kochtopf war kurz vor dem Überkochen. Der ältere Junge betrat die Küche, um bei ihrer täglichen Arbeit zu helfen. Gerade wollte er sie auf den Topf hinweisen, da eilte sie, völlig untypisch, an ihm vorbei. Verwundert sah Roy ihr nach, dann hörte er die Türklingel, noch im selben Augenblick wurde die Tür aufgerissen. „Ein Brief für Sie, Miss Hawkeye.“ Riza nahm den Postboten kaum wahr, ihre Augen lagen auf den Brief. Ihre Zukunft lag darin. Zitternd hielt sie ihn fest umklammert. Der Briefträger ging, ohne dass sie ihm nachsah. Zögernd kam Roy auf sie zu. „Miss Riza? Alles in Ordnung?“ Sie schüttelte den Kopf. „Was ist, wenn ich durchgefallen bin?“ Ihr Flüstern erfüllte den Flur. Der Junge verstand, das Schreiben von der Schule. Er legte seine rechte Hand auf ihre Schulter. „Keine Angst. Sie haben den Schulplatz“, murmelte er ebenso leise wie sie. Sie hob ihren Kopf und sah für einen kurzen Augenblick in seine Augen. „Sie haben vermutlich recht.“ Immer noch mit zittrigen Händen öffnete sie den Brief. Sehr geehrte Miss Riza Hawkeye, Hiermit möchten wir Ihnen mitteilen das Sie auf unserer Schule, St. Rockford, aufgenommen sind und Ihnen das Stipendium bewilligt wurde. Mit freundlichen Grüßen Maria Rottenmüller, Schulleiterin Der erste Schultag war aufregend für Riza, schon am Frühstückstisch war sie hippelig. Sodass ihr Vater, der ausnahmsweise mit am Tisch saß, sie mehrmals ermahnte. Ihre Schuluniform wollte sie es nach dem Essen anziehen, da sie Angst hatte, sie könnte schmutzig werden. Viel zu früh standen die drei Bewohner des Hauses in der Eingangshalle. „Riza, pass auf dich auf. Ich erwarte von dir das du gut mitarbeitest und komm sofort nach Schulschluss zurück. Nicht trödeln“, sagte Berthold Hawkeye zum Abschied. „Jawohl, Vater“, Riza verbeugte sich und wandte sich dann Roy zum Abschied zu. „Miss Riza, viel Erfolg“, eigentlich wollte Roy ihr, „viel Spaß“ Wünschen, aber er war sich nicht sicher, ob sein Meister, damit einverstanden wäre. Nachdem das Mädchen das Haus verlassen hatte, wandte sich der Meister seinem Lehrling zu. „So Roy, jetzt zeigen Sie mir ihre Fortschritte.“ Dieser nickte. Noch immer sollte er eine Falkenstatue transmutieren, aus verschiedenen Materialen. Jetzt war Holz an der Reihe. Die Steinstatue hatte er bereits erschaffen, nachdem er sich etliche Bilder von dem Vogel gesichtet hatte und einen realen Falken gesehen hatte. Ohne Probleme transmutierte er den Holzscheit, in der Mitte des Kreises, zu einem perfekten Falken. Sein Meister nickte zu Frieden. Als Nächstes sollte er etliche Dinge mit der Alchemie reparieren, ein altes Radio, eine Vase, ein Sofa.... Die Sachen durfte er sogar für sein Zimmer behalten. Beim Radio war Roy auf ein Problem getroffen, zunächst fehlte er ein kleines Teil, ohne, dass das Gerät nicht funktionierte. Doch nachdem er das gesamte Haus abgesucht hatte und die kleine Feder fand, ging es endlich wieder. Danach übernahm er weitere Aufgaben von Miss Riza. Schließlich widmete er sich wieder seinen Studien in den Büchern. Riza erreichte die Schule, ihre Freude, war der Angst und Unsicherheit gewichen. Alles war so neu, so fremd.Wie sollte sie mit ihren Mitschülern umgehen?Wie würden diese sie behandeln? Ihre neuen Klassenkameraden entdeckte sie auf Anhieb. Die Neulinge sollten in der Eingangshalle warten. Auch ein paar ältere Schülerinnen befanden sich dort, doch sie beachteten die Neuen nicht. Es war laut dort und alle unterhielten sich über ihre Ferien und wo überall sie gewesen waren. Eins war Riza klar, diese Schülerinnen hatten alle Geld und stammten aus der Oberschicht ... Wenn man es genau nahm, kam auch sie aus der Oberschicht, oder zumindest ihre Eltern. Viel wusste Riza nicht, nur das ihr Vater enterbt worden war, da er einige Ansichten nicht mit seinen Eltern teilte. Riza kannte ihre Großeltern nicht, weder auf der Seite des Vaters noch auf der Seite ihrer Mutter. Auch ihre Mutter soll wohlhabend gewesen sein. Doch ihre Eltern waren gegen eine Ehe mit ihrem Vater gewesen. Riza vermisste ihre Mutter sehr, viel zu jung war sie gestorben, mittlerweile wusste sie, dass ihre Mutter Mister Mustangs Eltern besuchen wollte, als sie verunglückte. Sie mochte den Jungen sehr, er war in dem Monat, den sie zusammenlebten, zu einem Familien Mitglied geworden, noch wusste sie nicht, dass er einmal viel mehr werden würde. Er tat ihr so unglaublich leid, er hatte beide Elternteile verloren....Eine Stimme riss Riza aus ihren Gedanken. „Hey, du? Du bist doch auch neu, oder?“ Ein braun gelocktes Mädchen sprach sie an. „Eh, Ja“, antwortete Riza hastig. „Ich bin Maria Silver.“ Das Mädchen gab ihr die Hand. Freundlich erwiderte Riza die Geste. „Ich heiße Riza Hawkeye.“ „Ach du bist diejenige, die zusammen mit Hermine, das beste Ergebnis hatte? Du hast das Stipendium bekommen?“, fragte Maria neugierig und winkte zwei ihrer Freundinnen hinzu. „Scheint so...“, sagte das Mädchen unsicher. „Sieh zu das du dich hier gut integrierst“, sagte Maria in einem Ton der Riza gar nicht gefiel. „Meine Damen! Ich bitte um Ruhe. Für diejenigen, die mich noch nicht kennen, ich bin Mrs Roberts, die Klassenlehrerin der neuen sechsten Klasse.“ Mit einem Schlag herrschte Ruhe in der Halle und Riza war froh darüber, dass sie, vorerst, nicht weiter mit Maria sprechen musste. „Folgen Sie mir.“ Der erste Eindruck von ihrer Klassenlehrerin, sie schien streng zu sein, dennoch glaubte Riza das sie fair war. Hoffte sie zumindest. Riza hatte die erste Prüfung bestanden, doch es folgen noch weitere Probleme und Prüfungen im Leben, mit denen sie lernen musste, allein klarzukommen. Ihre Mitschülerinnen bewegten sich mit einer solchen Selbstsicherheit, dass es Riza unheimlich war. Mrs Roberts führte die Klasse durch die Schule und erklärte die Funktionen der verschiedenen Räume. Am besten fand Riza die große Bibliothek und Küche, in denen sie kochen unterrichtet bekamen, was viele in Aufruhr versetzte: „Warum soll ich kochen und putzen lernen? Wozu gibt es denn schließlich gutes Personal?“ Die Lauteste unter ihnen war Maria Silver. Riza seufzte, das konnte ja heiter werden. „Das hier ist unser Zimmer mit den Auszeichnungen der besten Absolventen. Ich hoffte doch, dass sich auch Einige von Ihnen hier wieder finden werden. Meine eigene Tochter Julia gehörte selbst zu ihnen.“ Riza starrte auf das Bild, nicht das von Mrs Roberts Tochter, sondern das daneben. Das Mädchen, die junge Frau kam ihr seltsam vertraut vor und sah ihr selbst sehr ähnlich, dieselbe Haarfarbe, dieselben Augen. Langsam glitten Rizas Augen unter das Bild auf den Namen: Theresia Grumman - ihre Mutter. Ihre Mutter! Ihre Mutter war also auch auf dieser Schule gewesen. Warum hatte ihr Vater nichts gesagt? Wusste er es nicht? Oder hatte er sie absichtlich auf die Schule geschickt. Mit einem Mal war Riza aufgeregt und wollte so schnell wie möglich nach Hause, damit sie ihren Vater fragen konnte. Ob sie eine Antwort bekäme, war unklar. „Hey, Riza...“, flüsterte die Maria. „Die Frau sieht so aus wie du?“ „Meine Mutter.“, sprach Riza leise, aber noch, sodass Maria es mitbekam. Maria schaute hämisch zu ihren Anhängseln. „Ob sie auch nur ein Stipendium bekommen hat?“ Wütend starrte Riza die drei Mädchen an und sagte fest zu denen: „Nein!“ Das Gespräch konnte nicht fortgesetzt werden, denn die fünfzehn Kopf große Klasse beendete ihren Rundgang und ging durch etliche Korridore in ihren Klassenraum. Nochmals wurde die Namen der Anwesenden überprüft, dann diktierte Mrs Roberts den Stundenplan. Zeit Montag Dienstag Mittwoch Donnerstag Freitag 9 - 9.45 Uhr Mathematik Geschichte - Erdkunde Kunst 9.50-10.35 Geschichte Musik Fremdsprache Schönschreiben Kunst 10.45-11.30 Erdkunde Mathematik Fremdsprache Mathematik Kochen 11.40-12.25 Musik Naturwissenschaften Mathematik Geschichte Kochen 12.30-13.30 Mittagspause Mittagspause Mittagspause Mittagspause Mittagspause 13.30-14.15 Handarbeit Werken Kochen Sport - 14.20-15.05 Handarbeit Werken Kochen Sport - Nach der Schule gab es noch verschiedene Clubs, wie schwimmen, Lacross, Leichtathletik, Tennis, einen Chor, einen Schachclub. Nach weiteren organisatorischen Angelegenheiten begann der Unterricht mit Erdkunde bei ihrer Klassenlehrerin. Jeder kam mal dran, so wurde auch Riza aufgerufen. Nach ihrer richtigen Antwort durfte sie sich wieder setzen. Es war neu für sie mit so vielen anderen Unterricht zu werden. Ihr gefiel es gar nicht so im Mittelpunkt zu stehen, wenn sie dran war. Was wäre, wenn ihre Antwort falsch war? Würden sie dann lachen? Wie viele Fragen dürfte sie falsch beantworten, um das Stipendium zu verlieren? Es war ein großer Druck, der auf ihren Schultern lastete, das war ihr bewusst. Sie musste die Beste sein. Ihr Ehrgeiz machte ihr jedoch wenig Freunde. Ihr erster Schultag endete mit der Handarbeitsstunde. Die Mädchen lernten nähen, einige hatten bereits Erfahrung und Nadel und Faden, sowie Riza, die ständig Hosen und Hemden flicken musste. „Hey, Riza“, Maria sprach sie wieder an. Eigentlich wollte ihr Riza keine Aufmerksamkeit schenken, weil diese den ganzen Tag über so gemein war und sie schon am ersten Tag als „Streberin“ bezeichnet hatte. „Wohnst du auch im Wohnheim?“ An der der Schule war ein Wohnheim angebracht, in dem viele Schülerinnen blieben, vor allem die, die zu weit weg wohnten. Die Blonde schüttelte den Kopf, „mein Vater erwartet, dass ich nach Hause komme.“ Weiter kümmerte sich Maria nicht um sie und Riza hörte nur ein gemurmeltes „ein Glück“. Ihr Herz zog sich ein Mal mehr zusammen, an diesem Tag. Wie sollte sie ihre Schulzeit nur weiter überstehen? Sie hatte doch gerade angefangen. Noch drei Jahre.... Es sind nur drei Jahre, redete sich Riza selbst ein, ... nur drei Jahre.... Es war eine Erleichterung, als die Schulglocke das Unterrichtsende einläutete. Riza packte so schnell es ging ihre Sachen ein. Und eine Überraschung erwartete sie am Ausgang.... 4.Kapitel Ende ------------------------------------------- Irgendwie hat das mit den Abständen beim Stundenplan nicht funktioniert. Das sieht anders aus als ich es rein kopiert habe.... lg Kapitel 5: Ein schöner Tag -------------------------- 5.Kapitel: Ein schöner Tag Kapitel:6/? „Mr Mustang?“ Riza war erstaunt ihn am Eingang stehen zusehen. Er lehnte an einer Wand und sah sie an. Viele andere Mädchen machten halt, um den Jungen zusehen. Männliche Wesen sah man hier sehr selten, ihnen war der Zutritt zum Gelände verboten, außer es handelte sich um Familienmitglieder. Zudem sah der Unbekannte auch zum Anbeißen aus, vor allem die älteren Mädchen standen bei ihm Schlange und fragten ihn, was er hier wollte. „Jemanden abholen“, hatte er grinsend geantwortet. Er bemerkte Riza und stieß sich lässig von der Wand ab. „Miss Riza....“ Das Mädchen bekam in diesem Moment mehr Aufmerksamkeit, als in ihrem bisherigen Leben. Es war ihr unangenehm. „Ihr Vater hat mich beauftragt Sie abzuholen“, sagte der Schwarzhaarige, der den Stau verantwortlich war, ihn aber nicht sonderlich zu bemerken schien. Auch das Flüstern interessierte ihn nicht. „Wer ist er?“ „Wer ist sie?“ Wisperte es. Zusammen gingen sie heim. „Ihr Vater musste überraschend zu irgendeiner Konkurrenz“, sagte Roy und sah sie an. Auf ihrem Gesicht war kaum eine Regung zu erkennen, nur ihre Mundwinkel verformten sich zu einem: „Oh“ Es war nicht das erste Mal, das ihr Vater plötzlich verschwand. Wenn ihm danach war, legte er einen Zettel auf den Küchentisch, wenn sie sich außer Haus befand. Sie war daran gewöhnt. Als sie noch kleiner war, kam ihr das große Haus sehr unheimlich vor. Zu dem Zeitpunkt hatte sie sich immer zu einer Kugel eingerollt unter der Bettdecke verkrochen... Doch jetzt war es egal. Sie fühlte nichts dabei. Keine Angst. Keine Traurigkeit. Leere herrschte in ihrem Herzen. Doch jetzt konnte sie ihn nicht nach ihrer Mutter fragen.... Dabei möchte sie mehr über sie erfahren. Sie vermisste sie so sehr... Ihre Wärme... Unerwartet spürte das Mädchen eine Hand auf ihrer Schulter. Sie hielt an und drehte sich zu Mr Mustang. „Es ist wohl nicht das erste Mal?“ Seine dunkeln Augen strahlten eine gewisse Wärme aus. Er fühlte sich für die Kleine verantwortlich, wo er doch sozusagen der „Mann im Haus“ war. „Er verschwindet öfter“, sagte sie und setzte ihren Weg fort. Mit Mr Mustang konnte sie durch die schöne Stadt schlendern und sie richtig sehen. Heute Morgen war sie dazu viel zu aufgekratzt gewesen. Doch jetzt in der Sommersonne strahlte die Stadt Rockford in hellen Farben. „Wollen wir uns die Stadt anschauen?“, schlug der ältere Junge vor. So erkundeten sie die Stadt. Am interessanten fanden sie die Einkaufsstraße - auch wenn das Interessengebiet auseinanderging. Riza war begeistert von den bunten Blumen und den schönen Kleidern. Was Roy beruhigte, in der Hinsicht war sie ein normales Mädchen. Der Alchemisten - Lehrling fand hingegen die Alchemie-Bücher am Besten. Diese schien Riza zu meiden, obwohl sie Büchern nicht abgeneigt war. Roy war sich nicht sicher, ob er sie fragen sollte, warum das so war. Sie hatten einen kleinen Buchladen betreten. Roy hatte sich sofort zu der Alchemisten - Ecke begeben, während seine Begleiterin zielstrebig in den gegenüberliegenden Teil gegangen war. Achselzuckend sah er ihr nach und vertiefte sich in den Büchern. Riza sah sich zunächst die Kochbücher an, doch sie fand keine guten Rezepte dann widmete sie sich den Abenteuerromanen. Ein heldenhafter Mann, der zum Schluss das Herz der jungen Frau eroberte, nachdem sie zusammen etliche Abenteuer überstanden hatten: ein reisender Fluss, eine Schlangengrube, und den Krieg in dem der Mann, als Soldat eingezogen wurde. Lächelnd stellte sie das Werk zurück, sie hatte sowieso kein Geld es zu kaufen. Sie drehte sich zu Mr Mustang um. Der stand einfach nur da, mit dem Buch in der Hand, und hatte seine Umwelt komplett vergessen. Der Anblick brachte sie zum Lächeln, obwohl ihr Vater auch so war, wenn es um Alchemie ging. Sie seufzte schwer er vergaß alles: Essen, trinken, sie. Einmal hatte sie ihm essen bringen wollen, da war er wütend aufgesprungen und hatte sie angeschrien, sie solle ihn ja nicht stören. Leise schlich sich Riza an ihn ran. Das Papier raschelte leise, als er eine Seite umblätterte. Vorsichtig lugte sie über den Rand des Buches. Die Seite zeigte die alchimistischen Symbole. Riza erkannte einige, wie zum Beispiel das nach unten zeigende Dreieck, das Zeichen des Wasser oder das mit der Spitze nach oben: Feuer. Der Kreis mit dem Punkt in der Mitte hieß Sonne oder Gold. Dennoch verstand sie nicht, was an der Alchemie so unglaublich sein sollte, sodass die Menschen sich selbst vergaßen. Roy hatte bemerkt, dass sie sich angeschlichen hatte und beobachtete, wie sie die Seite studierte. „Haben Sie sich schon mal mit der Alchemie beschäftigt?“ Die Frage schreckte das Mädchen auf und sie wich schuldbewusst zurück. Ihr Blick senkte sich, wie so oft in Richtung Boden. „Ich hab mal heimlich ein, zwei Bücher gelesen, als mein Vater nicht zu Hause war.... Er kam früher zurück als erwartet.... Er war sehr sauer... Alchemie sei zu gefährlich für mich und ich solle nie mehr in die Nähe von einem Buch kommen.....“ Sie sah ihn ängstlich an. „Sie sagen ihm doch nichts?“ Er sah von dem Buch zu ihr. „Nein, natürlich nicht.“ Dann stellte er das Buch zurück und sie verließen den Laden. Riza war nach dem Abendessen in ihr Zimmer zurückgekehrt, ihre Hausaufgaben hatte sie fertig und nahm das Schachbrett ihrer Mutter zu Hand. Ihre Mutter hatte ihr es geschenkt und ihr Schach beigebracht. Doch sie hatte seit dem Tod ihrer Mutter immer nur gegen sich selbst gespielt und es nach und nach gelassen. Doch an der Schule fand mittwochs und donnerstags der Schachklub statt. Doch war sie gut genug dafür? Andererseits hegte sie auf Interesse an was sportlichen, wie Lacrosse, das fand dienstags und freitags statt. Konnte sie beides nehmen? Es widerstrebte ihr allerdings länger als nötig in der Schule zu bleiben, wegen Maria Silver... Mit dem Brett in der Hand suchte sie Mr Mustang in seinem Zimmer auf. Fleißig, wie er war, beschäftigte er sich immer noch mit der Alchemie. Fragend sah er sie an. „Mr Mustang, können sie Schach spielen?“ „Ein wenig“, antwortete er. „Würden Sie eine Partie mit mir spielen? Ich überlege, ob ich dem Schachklub beitrete, weiß aber nicht, ob ich gut genug bin.“ „Gerne“, dem Jungen kam eine Abwechslung gerade richtig. Eine halbe Stunde schoben die Zwei Bauern, Springer, Türme, Läufer über das Brett um den gegnerischen König auszuschalten. Das Mädchen war im Vorteil, sie hatte die meisten Figuren von Roy vor sich gestellt. Roy hatte ihr gerade ihren zweiten Springer weggenommen, aber dabei nicht richtig aufgepasst, jetzt hatte ihre weiße Dame freie Bahn auf seinen König. „Schach matt“, sagte sie und setzte ihre Figur. „Nein....Hilfe.... Kann ich meinen letzten Zug wiederholen?“, sein Gesicht sah ernsthaft verzweifelt aus, was sie zum Lachen brachte. Und auch Roy musste mit einstimmen. „Ihnen steht Lachen, das sollten Sie öfter tun.“ Bei diesen Worten schoss Riza die Röte ins Gesicht und sie stand auf. „D-d-danke.... Für die Partie Schach.“ Sie wollte verschwinden. „Warten Sie, Riza. Sie sollten in den Schachklub eintreten. Sie sind wirklich gut“, auch der Lehrling war aufgestanden. Riza sah ihn an und nickte. „Morgen werde ich allerdings erst mal Lacrosse ausprobieren.“ „Gut, wie lange dauert das? Ihr Vater sagte, ich solle Sie weiterhin abholen.“ Riza überlegte einen Augenblick, dann sagte sie: „Ich weiß es nicht so genau. Ich glaube bis halb fünf.“ Der nächste Schultag war für Riza nicht ganz so schrecklich, zumindest nicht bis zur Mittagspause. In den kleineren Pausen hatte es Riza geschafft sich mit einem Buch zu verkümmeln, ihr war klar das Es nicht ewig gut ging. Aber Maria Silver hatte bereits einen Großteil auf ihre Seite gezogen und es machte ihr Spaß sie zu ärgern. Anfangs schmiss sie nur Rizas Schulsachen auf den Boden oder hatte sie in der Toilette mit Wasser bespritzt, sodass sie die Mathestunde mit nasser Kleidung verfolgen musste. Doch jetzt stand sie mit ihrem Tablett mit Essen im Speisesaal und hatte keine Ausweichmöglichkeit auszuweichen. Sie konnte nur hoffen, dass Maria vor den älteren Schülerinnen nichts unternahm. Riza suchte sich einen Platz weit weg von Maria, an dem Tisch saßen außer ihr noch drei Ältere Schülerinnen, die nichts dagegen hatten das sich ein Neuling zu ihnen setzte. Stumm aß Riza im Mahl und lauschte dem Gespräch der Drei, unerwartet tauchte SIE mit ihrem Anhang auf. „Oh, wenn haben wir denn da“, das hämische Lächeln von ihr war nicht zu überhören. Doch Riza ignorierte sie tapfer. „Ist das Fräulein etwa zu fein, um mit uns zu reden?“, Marias Stimme drang in ihre Ohren. „Hast du keine anderen Hobbys?“ Es war nicht Riza, die das fragte, sondern eines der Mädchen am Tisch. Überrascht drehte sich Maria zu der Braunhaarigen mit dem Pferdeschwanz. Ebenso Riza, ihr Blick zeigte Dankbarkeit. Während Maria Silver aus dem Konzept gebracht wurde. Doch ihre überhebliche Miene kehrte bald zurück, „Du weißt nicht mit wem du es zu tun hast? Oder?“, fragte sie herausfordernd. „Mit Maria Silver, der Tochter von dem Großunternehmer Richard Silver, Multimillionär, aber das gibt dir nicht das Recht andere zu schikanieren“, das unbekannte Mädchen war aufgestanden und schaute Maria an. „Danke!“ Riza verbeugte sich langsam vor ihrer Retterin. Die winkte ab. „Kein Ding. Solche vorlauten neuen Gören gibt es ihr zuhauf. „Ich bin auch neu hier...“, murmelte Riza leise. Sie bekam von den Mädchen einen freundschaftlichen Klaps auf die Schulter. „Das macht doch nichts. Ich bin Josefine, die Mannschaftsführerin des Lacrosse Teams. Alle nennen mich Jo.“ Sie hielt Riza die Hand ihn. Auf Riza breitete sich ein Lächeln auf. „Ich bin Riza.“ „So Riza. Was dir fehlt, ist eindeutig mehr Selbstvertrauen. Du gibst ihnen zu viel Angriffsfläche“, sagte Jo und drängte Riza dazu sich weiter zu ihnen zu setzen, bisher hatte sie drei Plätze getrennt. Die beiden anderen Mädchen lächelten ebenso freundlich und stellten sich mit Alice und Franzy vor. Mit Abstand war Jo die Lauteste und die, die am meisten redete. „Was du brauchst, Rize ist Sport. Komm nachher zum Training.“ Riza schaute nach unten. Ihr war aufgefallen, wie sportlich viele hier waren. Zwar hatte sie sowieso vor zukommen, aber.... „Macht es was, wenn ich noch nie Sport gemacht habe?“ Überrascht sahen die Drei sie an. Es war diesmal Franzy, die einen leichten rot Stich in den Haaren hatte, die was darauf erwiderte. „Auf welcher Schule warst du denn, vorher?“ „Auf keiner. Mein Vater hat mich zu Hause unterrichtet.“ Weiter gingen sie nicht darauf ein, außer das Riza auf jeden Fall zum Training kommen sollte. Zu Riza Glück kam keiner aus ihrer Klasse, auf die Idee der Lacrosse Mannschaft beizutreten. Die restlichen Neulinge waren aus ihrer Parallelklasse oder aus den oberen Klassen, die neu anfangen wollten. Zunächst sollte das Team sich aufwärmen, dazu drehten sie mehrere Runden um den Sportplatz laufen. Schon bald war Riza klar, dass sie zu wenig Kondition dafür hatte. Das schienen keine Meter zu sein, sondern Kilometer. Es war beruhigend für sie zu sehen, dass die anderen Neulinge genau so zurück hingen, wie sie. Sie beschloss, daran zu arbeiten und hart zu trainieren. Die Mannschaft zählte, mit den Neuen, sechzehn Spieler. Jo wies die Mädchen an sich zu dehnen und dann teilte sie die Gruppe. Die erfahrenen Spielerinnen sollten auf das rechte Tor ihre Pässe übern. Zu den Neulingen gewandt sagte sie: „So zeigt mal, wie ihr aufs Tor schießen könnt. Stellt euch in einer Reihe auf.“ Nach dem sich alle einen Netzschläger genommen hatten reihten sich die fünf Mädchen ein. Die ersten beiden Mädchen verfehlten das Tor, dann war Riza an der Reihe. Sie hielt den Schläger fest umklammert. Der Ball lag bereits im Netz des Schlägers. Ihr Atem verlangsamte sich und ihre Augen visierten das Tor an. Volle Konzentration. Sie zog erst den Schläger zurück, dann schlug sie mit voller Wucht zu. Der Ball sauste direkt aufs Tor zu und landete in der Mitte des Netzes. Jo lächelte sie an. „Wow, super Riza.“ Sie freute sich über das Lob. Das Training endete nach Rizas Geschmack viel zu früh. Sie hatte bereits gelernt zu passen und auch schon ein Übungsspiel mitgemacht. Der zweite Schultag war ein voller Erfolg. Fröhlich begrüßte sie Mr Mustang am Eingang und erzählte, was sie erlebt hatte, lies aber Maria Silver aus dem Bericht heraus. „Allerdings fehlt es mir noch an Kondition“, endete sie ihre Schilderungen. So offen ist sie sonst nie, kam es Roy in den Sinn. „Das mit der Kondition kommt schon noch. Alles Übung“, er sah sie an, „aber was halten Sie davon, abends mit mir Laufen zu gehen? Ich könnte auch ein bisschen mehr Übung vertragen.“ „Ehrlich? Das würden Sie tun?“ Riza Stimme war sehr überrascht. „Aber bin ich nicht zu langsam für Sie?“ „Keine Angst, ich bin aus der Übung“, beruhigte er sie. Und am selben Abend, nach dem sie eine Partie Schach gespielt hatten, löste Roy sein Wort ein und ging mit ihr laufen. Es war früher Abend und genau die richtige Temperatur um sich sportlich zu betätigen. Ab und an wehte ein frisches Lüftchen um sie herum. Riza wählte den Weg zum See. Wie fast alle Wege in der Umgebung bestand er aus Sand, was unter den Schuhen knirschte. Der Fünfzehnjährige schaute sich neugierig um und hoffte sich nicht zu verlaufen. Sie kamen an vielen Wiesen mit bunten Blumen vorbei und durchquerten ein kleines Wäldchen. Schließlich durchbrachen sie die Dunkelheit des Waldes und Roy staunte nicht schlecht, als es vor ihm silbern glitzerte. Sie waren nicht die Einzigen, die sich hier aufhielten. Viele Familien aber auch Pärchen, Jugendliche tummelten sich hier. Sie alle hofften, der Wärme mit einem schönen Bad vertreiben zu können. „Wow... ist das schön“, er bekam seinen Mund kaum wieder zu. Riza nickte, „Ich gehe hier auch gerne schwimmen.“ Er schaute sie an. „Lassen sie uns das nächste Mal Badesachen mitnehmen.“ Eine Weile ruhten sie sich aus und kehrten schließlich um. Es war ein schöner Tag gewesen. So viel Aufmerksamkeit, so viel Spaß hatte sie noch nie gehabt. Sie fing an, Mr Mustang immer mehr zu mögen. 5. Kapitel Ende Kapitel 6: Winter ----------------- 6.Kapitel: Winter Kapitel:7/? Leider hat es etwas länger gedauert, wegen Schule, Praktikum und Arbeit.... Doch nun wunsche ich viel Spaß ---------------------- Ihr Vater war einen ganzen Monat weg. Die zwei Bewohner organisierten sich sehr selbstständig. Während Riza in der Schule war, studierte Roy selbstständig und erledigte seine Aufgaben, die ihn der Meister aufgetragen hatte. Abends wurde es zur Routine zu laufen und eine Partie Schach zu spielen. Auch wenn Riza einige Freunde gefunden hatte, war sie immer noch alleine in ihrer Klasse. Trotzdem war sie froh, zu Flucht in ihrer Mannschaft zu finden. Mittwochs und donnerstags widmete sie sich im Schach spielen. Außerdem fand sie heraus das ihre Mutter in selbigen Klub gewesen war. So konnte sie sich ein Stücken näher fühlen. Riza musste immer heftige Dinge ertragen von ihren Feinden. Stecknadeln in ihren Sportschuhen, Insekten in den Taschen und zerrissene Hausaufgaben waren keine Seltenheit. Um sich abzulenken, stürzte sie ihre ganze Energie ins Lernen und den Sport. Eine besondere Fähigkeit von ihr war, dass sie so gut wie nie das Tor verfehlte. So vergingen Monate, bis der Sommer sich in den Herbst umwandelte und schließlich in den Winter erreichte. Roy machte enorme Fortschritte und Berthold Hawkeye war immer mehr angetan von seinem Schüler. Auch wenn er dies nicht so zeigte. In der kalten Jahreszeit wurde Rizas Training in die Sporthalle umgelegt. Was einen Nachteil hatte, sie mussten sich die Halle mit dem Leichtathletik und Gymnastik Klub teilen. Und in Gymnastik am Freitag befand sich ausgerechnet Maria. Riza verdankte es ihrer guten Selbstbeherrschung, ihr nicht den Ball an den Kopf zu schleudern. Sie war immer noch eine Außenseiterin in ihrer Klasse. Mittlerweile ging es so weit das alle sie ignorierten, selbst bei Partner und Gruppenarbeit blieb sie stets alleine, die Lehrer bemerkten das nie. Es änderte sich so wenig. Das Thema dieses Winters war Schlittschuh laufen. Irgendeine berühmte Eisläuferin sollte in Stadt kommen. Maria schwärmte, besser gesagt gab an, dass sie schon vor Monaten Karten für die Ehrenloge von ihrem Vater bekommen hatte. „Und neue Schlittschuhe gleich dazu“, sagte Maria und sah ihre Clique erwartend an. „Wahnsinn, die müssen wir gleich ausprobieren, heute Nachmittag.“ „Miss Silver, Miss Faren, bitte mehr Konzentration!“, wies ihre Trainerin sie zu Recht. Jo und Riza fingen an zu grinsen. Schlittschuhlaufen, Schlittschuhlaufen, Schlittschuhlaufen, diesen Floh hatte ihr zwar diese dumme Maria in den Kopf gesetzt, trotzdem möchte Riza dies gerne Mal probieren. Sie schlenderte gemütlich zu ihrem Bus, der am Marktplatz hielt. Sie kam an einen stand mit Schlittschuhen vorbei. Sehnsüchtig starrte sie darauf, doch dann sah sie den Preis. Zwar hatte sie in paar Ersparnisse, aber die reichten nicht. Allerdings war bald ihr Geburtstag. Vielleicht konnte sie hoffen. Sie glaubte nicht wirklich daran, ihr Vater gab nie Geld für was Unnötiges aus. Wenn er an ihren Geburtstag dachte, bekam sie meistens ein Buch. Mit hängendem Kopf fuhr sie nach Hause. „Miss Riza?“ Roy sah sie verwundert an, als sie mit einem traurigen Blick ihr Haus erreichte. Ein Stapel gehacktes Holz stand neben ihn, seine Axt hatte er gerade an die Hauswand gelehnt. „Nichts“, murmelte sie und half ihm dabei, das Brennholz ins Haus zu tragen. „Doch Sie haben was“, er lies nicht locker. Doch sie verschloss sich weiter und schüttelte den Kopf und verzog sich in ihrem Zimmer, und da sie nichts anderes vorhatte, machte sie ihre Hausaufgaben. Nachdenklich brachte Roy seinen Meister das Brennholz für seinen Kamin. Der Meister las ein Buch und da Roy ihn nicht stören wollte, legte er nur kurz etwas Holz nach und wollte ihn wieder alleine lassen. „Roy, warten Sie“, Meister Hawkeye legte sein Werk beiseite, „ich habe noch was in der Stadt zu besorgen. Ich brauche ein Geschenk für meine Tochter zum Geburtstag.“ Überrascht sah Roy ihn an. Riza hatte bald Geburtstag? War das der Grund für ihre Niedergeschlagenheit? „Das wusste ich gar nicht, wann hat sie denn Geburtstag?“ „Am Sonntag“, antworte der Mann, „ich wollte ihr ein Buch kaufen, aber da fällt mir ein... Jetzt müsste sie groß genug sein... Roy, ich habe eine Aufgabe für Sie, auf dem Dachboden müssten irgendwo die alten Schlittschuhe von meiner Frau sein. Suchen Sie sie und reparieren sie, dann können Sie die Schuhe meiner Tochter schenken...“ Eigentlich wäre Roy ein persönliches Geschenk lieber, doch da der Geburtstag schon übermorgen war und ihm nichts anderes einfiel, kletterte Roy auf dem Dachboden. Dieser war noch staubiger als Teile des Hauses. Spinnenweben hängten von der Decke, die Kälte gelangte durch alle Ritzen unter das Dach. Der Staub wirbelte auf als Roy sich bewegte und brachte ihn heftig zum Niesen. Schlittschuhe, wo sind bloß diese Dinger? Mit seiner Familie war Roy auf immer auf dem Eis gewesen, es waren schöne Erinnerungen, die er nicht missen wollte. Da viel ihm ein, dass er seine Schlittschuhe ganz unten in seinem Koffer lagen. Wenn es sich ergab, könnte er mit ihr, Schlittschuh laufen... Dazu musste er die Alten nur finden.... Es war Sonntagmorgen, die Wintersonne strahlte durch die Vorhänge. Doch das Mädchen verkroch sich noch mehr. Sie wollte nicht aufstehen, es war so kalt.... Irgendwo quietschte eine Tür und jemand zog mit einem Ruck die Vorhänge zurück. Was das Geburtstagskind dazu brachte, sich noch mehr ins Kissen zu drücken. Ein verhaltenes Lachen erklang. „An Ihrem Geburtstag sollten Sie nicht, solange im Bett bleiben.“ Verwirrt richtete sich, die nun Zwölfjährige auf. Vor ihr stand Mr Mustang und lächelte sie an. Dann sah sie zu Uhr. Halb elf. „So spät schon?“, nuschelte sie verschlafen. Er nickte. „Alles Gute zum Geburtstag.“ Ein Lächeln stahl sich auf ihr Gesicht. „Danke, Mr Mustang.“ „Sie können mich ruhig Roy nennen. Ich warte unten beim Frühstück auf sie.“ Dann verschwand Roy, aus ihrem Zimmer. Unten in der Küche erwartete Roy sie bereits mit einem frisch gedeckten Tisch. Hatte er das etwa alleine geschafft? Sie setzte sich zu ihm und wollte anfangen zu essen, da hielt er ihr ein Päckchen unter die Nase. „Hier habe ich ihr Geschenk. Es ist nichts Besonderes. Ich habe es vom Dachboden, ihr Vater meinte, ich könne es Ihnen geben.“ Er lächelte verlegen, doch Riza nahm es mit Freuden an. Schlittschuhe! Ihr sehnlichster Wunsch war in Erfüllung gegangen. „Die sind von Ihrer Mutter, ich habe sie nur repariert“, murmelte Roy, als Riza ihm dankbar um den Hals viel. „Vater?“ Nach dem ausgiebigen Frühstück suchte Riza ihren Vater in seinem Arbeitszimmer auf. Er saß vorgebeugt in seinem Stuhl und seine Schreibfeder huschte übers Papier. „Danke für die Schlittschuhe? Darf ich sie gleich ausprobieren?“, fragte Riza schüchtern. „Ja, dein anderes Geschenk liegt auf dem Sessel.“ Noch ein Geschenk? Verwundert nahm Riza das Päcken an sich. An Gewicht und Form erkannte sie es, es sich um ein Buch handeln musste. Was war es diesmal? Ein Geschichtsbuch? Ein neues Lexikon? Zu ihrem Erstaunen befand sich unter dem Papier ein Roman. Sie sah ihren Vater an, doch der beachtete sie nicht mehr. Trotzdem sagte sie artig: „Danke.“ Anschließend wendete sie sich zur Tür und ging. „Nimm Mr Mustang mit!“ Zusammen mit Roy machte sich Riza auf den Weg zum See. Übermütig schwang das Mädchen ihre Schlittschuhe hin und her und lief ein Stückchen vor. „Seien Sie doch nicht so langsam!“, rief sie ihm lachend zu. Lachend lief er dem Geburtstagskind hinter her. „Ich komme!“ Dennoch erreichte das Mädchen den zugefrorenen See und ließ sich dort in den weichen Schnee plumpsen. Sekunden später tat ihr Begleiter es ihr gleich und schnallte sich seine Schlittschuhe um. Die Zwei waren nicht die Einzigen auf dem See, viele Kinder, Jugendliche und sogar einige Erwachsene drehten ihre Runden auf dem Eis. Um das Gefühl wiederzubekommen, lief Roy ein paar Meter auf und ab und drehte sich. Riza stand unsicher am Rand und bewegte sich kein bisschen. Der Ältere glitt auf sie zu und bat ihr seine Hand an. Dankbar nahm sie seine Hand und lies sich von ihm mitziehen. Es war ein herrliches Gefühl über das Eis zu gleiten. Sie war so frei. Mit der Zeit wurde sie mutiger und ließ seine Hand los. Roy beobachtete sie, während er rückwärts vor ihr lief. Rizas Mut wurde belohnt, zumindest mit sechs Metern. Dann fiel sie vorwärts auf die Knie. Schnell kam Roy auf sie zu, um ihr zu helfen. Der Tag verging wie im Fluge und Roy und Riza hatten eine Menge spaß. Der Tag am See endete damit, das Riza gelernt hatte Schlittschuh zu laufen und mit einer Schneeballschlacht. Tod müde fielen sie abends in ihre Betten. Das war ihr bester Geburtstag. 6. Kapitel ende Kapitel 7: Alles hat ein Ende ----------------------------- 7.Kapitel: Alles hat ein Ende Kapitel:8/9 Alles Schöne ging vorbei, doch Riza hatte keine Ahnung, dass es schon bald vorbei sein würde. Die Jahre vergingen, zu schnell, aus dem Kind reifte langsam, aber sicher eine Frau. Und auch ihre Gefühle änderten sich mit dem Körper. Aus Mr Mustang, ihrem „großen Bruder“ entwickelte sich das Gefühl der Verliebtheit. Doch das Mädchen machte sich keine Illusionen, für ihn war sie die kleine Schwester. Der dritte Winter war angebrochen und Riza wurde fünfzehn Jahre alt. Wie jedes Jahr an diesem Tag gingen Roy und Riza zum See. Verträumt ging das Mädchen hinter ihm her. Der nun achtzehnjährige Roy hatte sich auch äußerlich verändert. Wie die Zeit vergeht, dachte Riza, ich bin nun so alt, wie er, als wir uns das erste Mal gesehen haben. „Hey Riza? Wo bleibst du!?“ Roy hatte sich ein ganzes Stück von ihr entfernt. „Ich komme!“ Schon sprintete sie hinter ihm her. Doch er lachte und lief ebenfalls wieder los. Durch den dichten Schnee war ein Durchkommen kaum möglich und verlangsamte die Schritte. Der Schnee knirschte unter Rizas Füßen und letztendlich hatte sie Roy eingeholt. Dieser grinste jedoch siegessicher. Batsch! Ein Schneeball traf die Fünfzehnjährige im Gesicht. Doch er kam nicht, wie zu erwartend aus Roys Richtung. Schnell wischte sie sich den Schnee aus ihrem Gesicht und drehte sich um. Aus der Richtung kam ein merkwürdiges Gekicher. „Na Rizalein? Mit deinem Liebsten unterwegs? Ob das dein Vater weiß?“ Es konnte niemand anderes sein, als Maria Silver. Seit Jo und die anderen nicht mehr auf der Schule waren, wurde Maria immer unausstehlicher. Batsch! „Sicherlich weiß ihr Vater Bescheid“, grinste Roy, nachdem sein Schneeball Maria getroffen hatte. „Komm Riza, lass dich nicht auf diese Tussen ein“, er packte ihre Hand und zog sie weiter. Der Drang sie zu beschützen wurde bei ihm immer größer, sie war nicht länger seine kleine Schwester, sie war zu einer Frau gereift, die er begehrte. Doch der junge Alchemist wusste, dass sie unerreichbar für ihn war. Ihr Vater hatte zwar nichts Expliziertes gesagt, doch er beäugte seinen Schüler immer misstrauischer, wenn dieser sich seiner Tochter näherte. Eine Verbindung mit ihr war unmöglich, unerreichbar, dennoch war es das, was er sich in diesem Augenblick wünschte. Deshalb genoss er es, heute mit ihr diesen Ausflug zu zweit zu machen. Er hielt ihre Hand! Riza konnte ihr Glück kaum fassen, selbst als er sein Tempo verlangsamt hatte, lies er sie nicht los. Der Tag war herrlich. Die Zwei glitten übers Eis, es schien nur Ihnen zu gehören. Für eine kleine Pause legten sich Roy und Riza einfach in den weichen Schnee. Vorsichtig tastete Roy nach ihrer Hand, sie erschreckte kurz, doch dann schloss sie ihre Augen und genoss es. Die Röte in ihrem Gesicht stammte nicht nur von der Kälte. Die Landschaft glich einem Märchen, malerisch legten sich die Schneeflocken auf den weißen Untergrund. Der Wind spielte mit den Eiskristallen, sodass diese wie kleine Feen aussahen. Ein Märchen. Genau in so einem befand sie sich. Sie war das arme Mädchen und er der gut aussehende Prinz, der sie gerettet hatte. Fehlte nur noch die Traumhochzeit oder der Kuss.... Vor ihrem inneren Auge spielte sich die Szene ab, doch als sie die Augen öffnete, sah sie der Realität ins Auge. „Alles in Ordnung?“ Seine dunklen Augen sahen in ihre. Sein Gesicht kam immer näher, ebenso seine Lippen. Roy wusste nicht was er tat, er folgte nur seinem Instinkt. Gleich würde er ihre Lippen berühren... Etwas packte seinem Kragen und schleuderte ihn in einem Schneeberg. Verdutzt sah Roy auf - und bereute es sofort. Sein Meister stand mit wutverzerrter Mine vor ihm. „Wage es nie mehr, meiner Tochter so nahe zu kommen!“ Dann drehte er sich zu Riza um. „Und du kommst sofort mit nach Hause, das gibt einen Monat Stubenarrest!“ Seit diesem Tag hatte sie Roy nicht wieder gesehen.Während sie in ihrem Zimmer hockte, kümmerte sich Roy Mustang um den Haushalt. Als sie wieder raus kam, eröffnete ihr Vater ihr, dass Roy seine Ausbildung abgeschlossen hatte und nun seinen eignen Weg ginge. Riza verbrachte einen Großteil damit, in ihrem Zimmer zu heulen und an die schöne Zeit mit ihm. Gerne wüsste sie, was er so trieb. Sie wusste, dass auch sie irgendwann ihren Weg gehen musste, im Sommer würde sie die Schule beenden... Sie seufzte. „Roy....“ „RIZA!“, donnerte ihr Vater durch das Haus. Schnell wischte sie ihre Tränen mit dem Ärmel weg und begab sich zu ihrem Vater. Wie immer saß er hinter seinem Schreibtisch, nur diesmal sah er sie sehr ernst an und schenkte ihr seine komplette Aufmerksamkeit. Das kam sehr selten vor. Selbst wenn es den Anschein hatte, waren seine Gedanken bei der Alchemie oder bei ihrer Mutter. „Ich habe es endlich vollbracht.“ Was hatte seine vollendete Verschlüsselung mit ihr zu tun? „Riza, mein Kind. Es tut mir leid, doch was ich jetzt von dir verlange, ist absolut notwendig um meine Alchemie, mein Werk in Sicherheit zu wissen. Wie du weißt, habe ich die mächtigste Alchemie vollbracht. Viele werden hinter ihr hersehen, vor allem das Militär. Doch niemand wird sie bekommen... Dazu brauche ich deine Hilfe“, bittend sah er sie an. Noch nie hatte er sie, um was gebeten, schon gar nicht mit so einem Blick. „Was soll ich tun?“, fragte Riza leicht misstrauisch, aber auch irgendwie froh, dass ihr Vater ihr derart vertraute. Sein bittender Blick wandelte sich wieder in einem Ernstem um. „Ich will meine Unterlagen verbrennen, dennoch möchte ich nicht, dass sie verloren geht, dazu brauche ich deinen Rücken....“ Riza wusste nicht so recht, was sie antworten sollte, doch dann bekam ihr Vater wieder einen Hustenanfall, der sich über die Jahre immer mehr verschlimmert hatte. Ihr schlechtes Gewissen wurde größer... Das nächste was Riza spürte, war der stechende Schmerz auf ihrem Rücken. Langsam, um den Schmerz zu verringern, drehte sie sich auf den Bauch. Diese Lage war etwas besser, doch auch ihre Bettdecke drückte auf ihren Rücken.... Warum hatte sie, ihrem Vater nur erlaubt, seine Arbeit auf ihrem Rücken zu ewigen? Weil sie ihm helfen wollte, weil sie ihm nützen wollte.... Die Betäubung hatte komplett nachgelassen, der Schmerz wurde immer größer und sie wusste nichts würde wie bisher sein. Selbst wenn der physische Schmerz gehe, bliebe der psychische. Es war die Hölle. Auch Roy ging durch die Hölle. Sein größter Wunsch war es den Menschen, seinem Land zu helfen. Die einzige Möglichkeit dies zu tun, neben der Alchemie, sah er darin dem Militär beizutreten. Es waren ein paar harte Jahre. Die geforderte Disziplin war noch mal eine Latte höher gelegt als bei Meister Hawkeye. Daten auswendig lernen, schieß Training, Gelände Märsche. Hier fand er einen Rivalen, Meas Hughes. Dieser spornte Roy an besser zu werden, besser zu sein als dieser Hughes. Mit der Zeit wurde Hughes zu seinem besten Freund. Auch die Zeit an der Militärakademie ging zu Ende. Schneller als Roy angenommen hatte. So kehrte er zu den Hawkeyes zurück. Vor allem wollte er seinem alten Meister überreden, Staatsalchemist zu werden, denn er war ein Genie. Aber die Verhältnisse, in denen er mit seiner Tochter lebte... Roy schüttelte seinen Kopf. Dies war unzumutbar. Außerdem wollte er Riza wiedersehen. Doch die Umstände standen unter keinem guten Stern. Als er sie endlich wieder sah, sah sie verschreckt und ängstlich aus, kein Wunder ihr Vater starb gerade in seinen Armen. Seine letzten Worte waren: „Sorry Riza.... Roy... bitte kümmern Sie sich um sie.... Bitte.... Bitte....“ Das würde er mit Sicherheit tun. Die nächsten Wochen waren für die zwei schwer und eine gewisse Distanz hatte sich zwischen ihnen breitgemacht. Sie nannte ihn wieder „Mr Mustang“. Oder war es der Anstand, der dies gebot, da zwei unverheiratete junge Leute nun zu allein zusammenwohnten? Roy kümmerte sich um die Beerdigung. Riza vergoss keine Träne, sie konnte die Wahrheit kaum fassen. Sie war nun vollständig allein, Mr Mustang kehrte bestimmt zur Armee zurück... Sie konnte ihm auch nicht sagen, was sie wollte. Er bot ihr Hilfe an, aber konnte sie sie annehmen? Er war ihr fremd geworden. Dennoch glaubte sie an seinem Traum. Sie schaute zu Boden, weg von ihm als sie diese Worte sprach. Vielleicht bliebe er so länger...., sagte sie zu ihm selbst. Dennoch hatte sie ihren Weg in diesem Augenblick gewählt. Sie würde ihm helfen, sein Ziel zu erreichen. „Ihr Traum .... kann ich Ihnen meinen Rücken anvertrauen? Kann ich daran glauben, dass Sie den Menschen der Zukunft ein glückliches Leben bringen werden?“ Roy begriff zunächst nicht die Worte, die das Mädchen sprach, doch antwortete er mit fester Stimme „Ja“ 8.Kapitel Ende Epilog: -------- Epilog Kapitel: 9/9 Als Streitkräfte oder Militär (von lat. militaris „den Kriegsdienst betreffend“, von lat. miles „Soldat“ und von lt. militia „Militärdienst“) bezeichnet man die bewaffneten Verbände eines Staates oder eines Bündnisses, die aufgestellt werden, um die äußere Sicherheit und zum Teil auch die innere Sicherheit zu gewährleisten. Der Begriff Militär (frz. militaire, Maskulinum: der Militär; Plural: die Militärs) wird auch als Synonym für eine Zahl von Angehörigen der Streitkräfte (Soldaten) verwendet. (Quelle:Wikipedia) Sie war der Arme beigetreten, um dem Land zu helfen. Doch so hatte sie sich das nicht vorgestellt. Das war kein Krieg, das war ein Massaker. Wehrlose Frauen, Kinder und Alte zu erschießen... Riza Hawkeye hatte schon vor Tagen aufgehört zu denken, zu fühlen. Schuss, Treffer, Schuss, Treffer. In diesem Rythmus wiederholte sich ihr Alltag. Sie war als Falkenauge bekannt, traf immer das Ziel, obwohl sie ihre Ausbildung noch nicht abgeschlossen hatte. Doch nach dem Krieg, sollte sie überleben, würde sie die Akademie abschließen. Viele andere würden aufgeben, doch sie hatte ein Ziel, Roy Mustang auf seinem Weg nach oben begleiten. Dennoch konnte Riza seinen leidenden Gesichtsausdruck nicht vergessen, als sie sich gegenüberstanden. Damit hatte er nicht gerechnet, dass sie, das kleine Mädchen, was sie einst war, sich die Hände blutig machte. Ein kleiner Trost war es, das sie nur eine Schützin war und nicht direkt mit ihrem Opfer in Berührung kam. Schuss. Treffer. FF Teil 2 Ende Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)