Deep down in the Slums von MistressSherina (Neue Auflage einer alten Fanfic) ================================================================================ Kapitel 1: Das Angebot ---------------------- Das Thermomenter neben ihr zeigete minus fünf Grad an. Ihr war kalt. Wirklich sehr kalt. Chanel hielt sich ihre Hände vor den Mund. Sie schienen wie steif gefrohren zu sein. Wo blieb Reno nur? Es war normal das er mal fünf minuten zu spät kam aber eine halbe Stunde war schon besorgniserregend. Die Slums waren für ihn mittlerweile gefährlicher als alles andere auf dieser Welt. Sie trat auf der Stelle um sich warm zu halten. Ihr Geld reichte gerade für ein paar Shorts, eine Strumpfhose und ein paar Overknees. Sie trug ein einfaches Top und eine braune dünne Jacke. Das wärmste waren wohl ihre Stiefel. Die Leute die an ihr vorbeiliefen schauten sie komisch an. Wie jedes mal. Wie als wäre sie eine Nutte die auf Freier wartete. Nur das dies nun wirklich nicht der Fall war. "Hey ho Chanel!" Endlich hörte sie die vertraute Stimme auf die sie so lange gewartet hatte. Sie lief auf den Rotschopf zu und umarmte ihn stürmisch. Kurz nach der Umarmung viel sie allerdings wieder in ihre angesäuerte Stimmung zurück. "Sag mal weist du wie lange ich hier schon warte? Willst du etwa dass ich erfriere?" "Überlege vielleicht endlich mal ob du mein Geld wirklich nicht annehmen willst. Dann wäre dir auch nicht so kalt" Reno musterte ihre Klamotten und schüttelte den Kopf. Chanel schwieg. Sie hasste es wenn Reno ihr Geld anbot. Sie wollte nicht abhängig sein. Die Zeiten waren schoneinmal schlimmer gewesen also würde sie es jetzt auch schaffen. Reno drückte ihr trotzdem ein paar Scheine in die Hand. "Wie geht es Rufus? Ich habe seit ein paar Tagen nichts mehr von ihm gehört und auch du äusserst dich nicht zu ihm" Chanel seufzte "Er wurde vor zwei Tagen schlimm verwundet. Er liegt momentan nur im Bett und kann sich kaum bewegen. Aber ich soll dir schöne Grüße ausrichten und dir das hier geben - " Chanel küsste Reno auf die Wange " Er möchte dich in diesem Zustand nicht sehen und dich nicht beunruhigen." Reno schluckte seine nächsten Gedanken herrunter. - Ihr müsst euch nicht quälen. Ihr könntet mit Shin-Ra ein besseres Leben führen - Die Antwort war jedes mal : Nein "Du hast am Telefon gesagt das du einen Auftrag für uns hast. Worum geht es?" "Shin-Ra benötigt eure Dienste" "Was?! Du glaubst doch nicht wirklich das wir nun plötzlich mit diesen... Leuten zusammenarbeiten wollen oder?" "Bitte Chanel, denk mir Rufus darüber nach" Natürlich war es verlockend mit Shin-Ra zu arbeiten. Es winkte viel Geld. Mehr als sie hier unten je verdienen könnten. Allerdings war es hier unten Tabu auf solche Leute einzugehen. Reno hatte sich selbst nach den Gesetzen bereits verraten. "Ich werde darüber nachdenken und dir bescheid sagen, ja?" Chanel drückte Reno lang und fest und beide entfernten sich rasch voneinander. Chanel bog um ein paar Ecken bis sie schließlich vor einem halb zerstörten Haus stand. Ihr Zuhause. Kapitel 2: Die Einwilligung --------------------------- Tseng wartete in seinem Büro auf Reno. "Und? Was haben sie gesagt?" "Nichts. Sie müssen es sich erst noch überlegen denn es ist normalerweise Tabu für Shin-Ra zu arbeiten. Eine Rückkehr in das Slum Leben wäre damit fast unmöglich, zumindest wenn man überleben möchte." Reno zündete sich eine Zigarette an. Blauer Rauch erfüllte die Luft, Tseng schaute ihn an, wie als ob er nicht wüsste ob Reno die Wahrheit sagte. Schließlich stand er auf und ging langsam zum Fenster und schaute auf das nächtliche Lichtermeer. "Du weist das wir nicht viel Zeit haben. Je früher wir das ganze unter Kontrolle haben desto besser und ich glaube immernoch nicht das deine Freunde eine ernsthafte Unterstützung wären. Sag Reno, du benutzt diese Mission doch nicht um ihnen einfach zu Geld zu verhelfen oder?" "Nein Sir, sie werden eine gute Ergänzung zu unserem Team sein. Turks sind zwar ausgebildete Spitzenkämpfer allerdings kennt keiner die Kampftechnicken der feindlichen Banden so gut wie die Leute die mit ihnen täglich zu tun haben. Sie kommen aus einer starken Organisation mit einem guten Anführer. Sie werden bei einer Zusage Shin-Ra nicht enttäuschen." "Gut, sag mir Bescheid sobald du etwas weißt. Und nun erzähle mir was du heute in den Slums beobachten konntest." ---- In den Slums ------- Rufus lag in einem abgedunkelten Zimmer mit eigenem Ofen. Ein Luxus. Seine Wunde pochte vor Schmerz. Schmerztabletten waren zu teuer. Es klopfte an der Tür. Chanel trat ein "Und was hatte Reno nun für einen Auftrag?" seine Stimme war schwach und gebrochen doch in seinen Augen funkelte immernoch das wilde Biest dessen Namen die Hierarchie der Slums durchbrochen hatte. "Er möchte das wir mit Shin-Ra zusammen arbeiten." "Wegen den Bandenkriegen?" "Ja" "Was springt für uns raus?" "Mehrere tausend Gil auf jeden Fall. Shin-Ra schmeißt Geld für jeden Scheiß raus wenn es sein muss. Du weist ja wie viel allein Reno in einem Monat verdient." Rufus versuchte sich aufzurichten aber er verzog das Gesicht. Es tat noch zu weh. Die Wunde war noch zu schlimm. Das sagten zumindest alle. "Leg dich wieder hin und versuch gar nicht aufzustehn. Du weist das ist nicht gut" Rufus zog die Augenbrauen hoch. Chanel war übervorsichtig. Er hatte schon viele Wunden erlitten. Diese war einfach nur ein bisschen verwöhnt. Der Schmerz würde bald verschwinden. "Ich bespreche das jetzt mit Reno, ich werde es tun. Wie hast du dich entschieden?" Chanel blieb der Mund offen stehn. Er hatte gerade erst von dem Auftrag erfahren und er nahm sofort das Risiko auf sich. Sie nickte stumm. Rufus richtete sich stöhnend auf, er hielt sich den Bauch und knirschte mit den Zähnen sobald eine Bewegung zu schmerzlich wurde. "Ich bin in zwei Stunden wieder da. Pass auf das in der Zeit keiner am Rad dreht und wärm dich etwas auf. Du siehst ja wirklich erbärmlich aus" Chanel schnaubte aber anstatt etwas zu kontern machte sie sich auf dem warmen Bett breit. Sie würde diesen Platz auch nicht in zwei Stunden hergeben. Ja Ja ! So war das. Das war nämlich eine deutlich effektivere Strafe als ein simples kontraargument in diesem Moment. "Bevor du gehst, ich hab noch eine Frage. Hattest du auch vorhin schon vor dich mit Reno zu treffen?" "Ja, was dagegen?" "Nein, aber wieso musste ich dann deswegen eine halbe Stunde lang in der Kälte stehen?" Rufus zog sich langsam seine Jacke über und ging zur Tür. Er drehte sich auf dem Absatz um und grinste ihr zu. Es war ein von Schmerz gespicktes aber fröhliches Grinsen. "Das, Chanel, das ist eine gute Frage" Chanel knurrte und warf ein Kissen nach Rufus. Der schloss aber rechtzeitig die Tür. ---- In Tsengs Büro ----- "Hey Rufus, .. hast.. du dich entschieden?" Tseng spitze die Ohren. Nicht nur weil er es unhöflich fand dass Reno einfach mitten im Gespräch ans Handy gegangen war. Einer von Renos Freunden hieß also auch Rufus. Na das konnte ja heiter werden. Reno nahm den Blickkontakt zu Tseng auf. Tseng fühlte sich ertappt und schnaubte. Reno formte die Worte - Sie sind dabei - mit seinen Lippen. "Du bist.. in der Nähe von Shin-Ra?! Uhm ja, natürlich komme ich runter, es ist schon lange Feierabend.. Bis gleich" Reno legte auf und ein Lächeln strahlte über sein Gesicht. "Ihr seid morgen alle um 9 Uhr hier, verstanden?" "Ja Sir" Reno verbeugte sich standesgemäß und verließ Shin-Ra so schnell er konnte. Und das hieß das er das Treppenhaus und sämmtliche Gänge und Fahrstühle zu einem Parcourlauf umfunktionierte. Tseng schüttelte den Kopf. Reno war seit über zwei Jahren bei ihnen und trotzdem war er noch so ungebändigt wie ein wilder Hengst. Auch wenn ihm gerade das einen besonderen Stil verlieh. ---- In einer Seitenstraße ------ Rufus atmete vorsichtig die kalte Luft ein und aus. Atmen tat weh. Der Weg zur oberen Platte war auch schonmal deutlich einfacher gewesen. Doch er bereute es sich bei Reno all die Tage nicht gemeldet zu haben. So sehr das er ihm eine dieser kunstvoll gefertigten Rosen aus Kreppapier und bemaltem Wachs besorgt hatte. Sie klangen zwar nach nichts besonderem aber die Fertigung war einzigartig. Er sah Reno im eilschritt zu ihm herlaufen. Sein Herz machte einen Sprung und ein lächeln stahl sich über sein ernstes Gesicht. Doch es tat auch so weh ihn zu sehen. Die beiden fielen sich in die Arme. "Hier Reno, ich möchte das du diese Rose annimmst, ich weis wie sehr du diese Kunst schätzt und ich fühle mich schlecht weil ich mich bei dir nicht gemelde habe" Reno lächelte "Schon gut, aber.. vielen Dank. Auch wenn sie doch viel zu teuer war." Rufus verzog das Gesicht " Nicht über Geld reden... " Reno legte seine Hand zärtlich auf die Stelle wo er die Wunde an Rufus Körper vermutete. Rufus zuckte kurz zusammen doch lies die Prozedur bald über sich ergehen. Auch wenn sie immer wieder seltsam aussah, war sie eine kostenlose Methode gegen Schmerz. Zumindest für ihn. Die sanften Berührungen hatten eine beruhigende Wirkung. Rufus legte seinen Kopf auf Renos Schulter. Reno küsste ihn leicht auf die Schläfe. Rufus zuckte zurück. Reno holte eine Tablette aus seiner Jackentasche. "Und jetzt sei brav und nimm deine Tablette" Rufus zog einen Schmollmund. Er war wie ein kleines Kind. Da er sich keine Tabletten leisten konnte wollte er sie auch nicht schlucken. Reno öffnete seinen Mund ganz leicht und strich mit seinem Finger über die empfindliche Haut. Rufus zitterte und hatte die Augen geschlossen. Das war die Chance. Reno schubste die Tablette in Rufus geöffneten Mund. Ihm blieb nun nichts anderes übrig als diese zu schlucken. Er schaute ihn danach böse an. "Komm gehen wir, Chanel wartet bestimmt schon. Und dann kommt ihr mit in meine Wohnung" sagtee Reno, packte Rufus leicht an der Hand und zog ihn zu seinem Auto. Endlich wieder zusammen wohnen. Nach zwei Jahren. Seine Familie war wieder bei ihm. Kapitel 3: Die Spritze ---------------------- Er saß auf dem kalten Untersuchungstisch. Er trug nur seine Stiefel und seine Hose. Es war wieder unendlich kalt. Er fror "Bitte..." "Nein, wir werden es nicht verschieben. Du solltest das endlich mal wissen" "Nur einen Tag.. " "Nein" "Es ist schon spät. Und morgen ist der Probekampf mit den Helfern aus den Slums." "Ich werde sie nicht verschieben, fertig aus" Er seufzte. Es war hoffnungslos. Und verdammt gefährlich. Hojo setzte die Spritze an den muskulösen Arm. "Wag es bloß nicht rumzuzicken" Er spritzte sie schon fast genüsslich hinein. Sein Opfer unterdrückte ein schluchzen. Er wusste was die Spritze mit ihm machen würde. Sie würde seine Gefühle abtöten, ihn kalt werden lassen. Er würde sich nicht mehr spüren können. Egal was er machte. Hojo hob die Hand und schlug ihn grundlos auf die Wange. "Du hörst mir jetzt genau zu verstanden?" Er brachte kein Wort herraus, zu groß war die Angst vor dem was ihn erwartete. "Verstanden?!" "J-ja" "Du bist das Markenzeichen von Shin-Ra. Jeder der von Shin-Ra hört, verbindet dich damit. Und ich werde dafür sorgen dass du auch in Zukunft der stolze SOLDIER bist." Ihm fiel es immer schwerer die Tränen die in ihm aufquollen zu unterdrücken. Er hielt sich so gut er konnte an dem kalten Metalltisch fest. "Ein Leben ausserhalb von Shin-Ra gibt es für dich nicht. Du lebst für Shin-Ra und du kämpfst für Shin-Ra. Und irgendwann stirbst du für Shin-Ra." Hojo war nun ganz nah am Gesicht seines Opfers. Er umfasste den schlanken Hals mit einer Hand und drückte seinen Kopf nach oben. Er umfasste den Hals nun mit beiden Händen und drückte zu. Er schnappte Luft. Doch sie wollte seine Lungen nicht erreichen. Er ließ vom Tisch los. Seine Arme hingen herrunter. "Und nun merke dir folgendes: Solltest du jemals daran denken Shin-Ra zu verlassen werde ich dich töten. Verstanden?" "..ja.." röchelte er. Hojo ließ den Hals seines Opfers los. Er schnappte nach Luft und keuchte. Hojo nahm eine zweite Spritze. "Du bist verweichlicht. Du bekommst eine erhöhte Dosis" Seine Augen weiteten sich. Die jetztige brachte ihn schon an seine Grenzen. Doch das... "Du wirst dich jetzt wohl fragen wie sehr ich deine Gefühle noch abtöten will, oder? Tröste dich, ich werde dir nicht noch mehr Gefühle nehmen. Im Gegenteil, ich habe dir sogar etwas mehr übrig gelassen. Ich werde nur deine Aggression erhöhen. Es ist noch nicht erprobt doch mit Sicherheit deutlich effektiver." Er fing an zu Zittern. Aus Angst vor dem was Hojo aus ihm machen wollte. Er wollte ein Monster aus ihm machen. Doch er wagte es nicht sich zu bewegen. Er war unbewaffnet in diesem Raum und Hojo trug stets mehrere Waffen. Hojo spritzte auch die zweite Flüssigkeit genüsslich hinein. Er biss sich auf die Lippen und versuchte verzweifelt seine Tränen zu unterdrücken. Es machte ihn alles kaputt. Bald würde nichts mehr von ihm übrig bleiben. Hojo schmiss die zweite Spritze achtlos weg und fuhr plötzlich zum Schritt seines Opfers. Er fuhr erschrocken zurück. "N-nein bitte nicht! Nicht.. heute!" keuchte er "Bitte... lass mich gehen...ein einziges Mal" Hojo hielt einen Moment inne als könnte er nicht glauben dass ihm gerade jemand wiedersprochen hatte. Er holte aus und schlug seinem Opfer in den Bauch. Sein Opfer krümmte sich unter dem Schmerz, Hojo nutzte die Chance und schlug ihn vom Tisch. "Du kommst morgen um Punkt 18 Uhr hier her. Und wenn du dich verspätest dann Gnade dir Gott" Hojo machte eine kurze Pause "Verlasse dich aber nicht drauf, denn ich bin dein Gott!" Er stieß sein Opfer mit einem Fußtritt von sich weg und erlaubte ihm hiermit sich wieder anzuziehen. Doch als sein Opfer gerade gehen wollte packte er ihn noch kurz und nahm sich einen kalten Kuss. "Bis Morgen Sephiroth, und sei brav morgen." Kapitel 4: Die Vorstellung -------------------------- Reno, Rufus und Chanel kamen pünktlich um neun Uhr in Shin-Ra an. Reno führte zu dem großen Meetingraum. Dieser wurde nur benutzt wenn es etwas wirklich wichtiges war. "Reno, wer wird alles da sein?" "Alle die wichtig sind, wahrscheinlich auch der Präsident" Chanel schnaubte. Sie mochte den Präsidenten nicht. Rufus prüfte zum wiederholten mal ob seine Krawatte richtig saß. Er hatte extra einen schwarzen Anzug angezogen. Reno fand das er ihm durchaus stand und fühlte sich selbst sogar etwas schäbig. Das musste wohl an dem Marineblau liegen. Chanel dagegen hatte ihre üblichen Klamotten an und sah damit auch keinesfalls schlecht aus. Reno hatte bemerkt das sich jedes männliche Wesen was ihnen auf dem Weg begegnete, egal ob vergeben oder nicht, nocheinmal nach Chanel umdrehte. Und es lag bestimmt nicht am unpassenden Outfit! Sie traten in den Raum ein. Alle wichtigen Ränge in Shin-Ra waren vertreten. Zack Fair und Sephiroth waren ebenfalls anwesend. Zack erblickte Chanel und stubste Sephiroth an. Die drei nahmen Platz. "Würden sie sich bitte möglichst ausführlich vorstellen?" brummte der Präsident. Rufus Shin-Ra musterte Chanel eingehend mit kühlen Augen. Rufus warf er nur einen verachtenden Blick zu. Dieser hielt unter dem Tisch Renos Hand doch sonst ließ er sich seine Anspannung nicht anmerken. Chanel stand als erste auf. "Mein Name ist Chanel. Einen Nachnamen besitze ich nicht mehr, ich habe mich von meiner Vergangenheit losgesagt. Meine Mutter wurde erschossen als ich zehn Jahre alt war. Ich wurde von Reno und Rufus aufgenommen, nur deswegen konnte ich überleben. In den Slums bin ich als "The Black Panther" bekannt, lassen sie sich nicht irritieren, die Beschreibungen werden selten auf das Geschlecht der Leute angepasst denn in den Slums sind die Geschlechter gleich." Chanel legte eine Pause ein. Sie merkte das sie, bzw ihre Brüste gemustert wurden wie Fleischstücke hinter einer Theke. "Ansonsten, ich kann gut mit Handwaffen aller Art umgehen auch wenn ich den Handkampf als eine leisere und blutfreiere Methode bevorzuge. Meine Kampftechiken werde ich später noch ausführlich demonstrieren." "Suchen sie sich ihren Partner aus. Sephiroth oder Zack Fair" grummelte der Präsident "Ich würde gerne mit Sephiroth kämpfen" Ein Grummeln ging durch den Raum. Sephiroth verschränkte die Arme aber nickte. Chanel nickte ebenfalls und setzte sich wieder. Rufus stand nun auf. "Mein Name ist Rufus, mein Nachname besteht aus den Initialien R.S. Diese haben nichts mit Shin-Ra zu tun. Ich bin 20 Jahre alt und kenne Reno seit acht Jahren, Chanel seit sieben Jahren. Wir können sowohl als Team als auch einzeln ihrem Unternehmen zur Verfügung stehen. Sie können absolute Treue erwarten denn wir haben mit unserer Zusage das Leben in den Slums beendet." Rufus Shin-Ra unterbrauch ihn "Welchen Rang hattest du in den Slums?" Rufus Augen hatten für einen moment einen seltsamen Glanz. Er konnte eine Abwertung seiner Person nicht ausstehen. Er war einfach gedutzt worden. "Ich war zusammen mit Reno unter dem Namen "The Beauty and the Beast" bekannt, allein nur noch als "The Beast". Mein Rang wäre momentan Rang drei von fünfzig. Nummer eins und zwei sind die führenden Drogenbossbrüder mit denen ich kooperiere. Nun zu unserer Organisation: Wir arbeiten hauptsächlich für Rang eins und zwei. Bevor sie etwas sagen, unsere Aufgabe ist es die Drogen sauber zu halten, Betrug und gefährliche Streckungen zu verhindern und Auftragskiller zu vernichten. Zudem sorgen verhindern wir das Ausarten der Bandenkämpfe...- " Ein Raunen unterbrach Rufus erneut. Er holte tief Luft und sprach weiter "Dies alles ist ein wichtiger Benstandteil für die Sicherheit der Zivilbevölkerung. Kein Ziviles Blut klebt an unseren Händen. Meine Organisation wird weiterhin von mir in wichtigen Fragen geführt, doch ich habe meine Hauptfunktion an einen treuen Untertan übergeben, sollte dieser allerdings die Aufgaben missachten oder Shin-Ra Mitarbeiter schädigen so werde ich sein Leben beenden und um Rückkehr in die Slums bitten." Der Präsident hustete. Es war ein wahrhaft ekelhafter Husten. Rufus machte eine genervte Pause. "Ich besitze mehrere Hieb- und Stichwaffen, einige Pistolen und ich bin zudem im Handkampf sehr geübt. Ich besitze allerdings auch die Fähigkeit aus fast jedem Gegenstand in kurzer Zeit eine Waffe zu bauen. Hilflosigkeit wird im Kampf nicht von mir kommen. Für meinen Kampf würde ich gerne Zack Fair wählen." Rufus hielt noch einen Moment inne und setzte sich anschließend. Er griff sofort wieder nach Renos Hand unter dem Tisch. Tseng hatte sich Notizen gemacht und warf noch einen prüfenden Blick auf die beiden neuen. Dann stand auch er auf. "Nun gut, wir sollten nun zu dem wichtigen übergehen. Bitte legen sie all ihre Waffen in die für sie bereitgestellten Boxen in der Umkleide. Es soll ein fairer Kampf werden. Wir prüfen sie heute nur im Nahkampf bzw dem Handkampf." Tseng setzte sich wieder hin, der Rest wandte sich zum gehen. Kapitel 5: Der Kampf -------------------- ------Meetingraum----- Tseng nahm Reno beiseite. "Du hast mir nicht gesagt dass Rufus einen so hohen Rang hat" "Ich weis, Entschuldige..ich wollte sie einfach..dort rausholen" Tseng seufzte und raufte sich die Haare. "Kann man ihnen wirklich vertrauen?" "Natürlich" "Behalte beide trotzdem im Auge und greife ein falls etwas schief geht" Reno nickte und beide gingen in Richtung der Trainingshalle. ------- Umkleide: Shin-Ra ------ (Sephiroth , Zack ) "Ich fühle mich nicht gut" seuftze Sephiroth und vergrub sein Gesicht in seinen Händen. Die Spritze setzte ihm mehr zu als sonst. Zack, der bereits umgezogen war setzte sich neben Sephiroth. "Ey, du kannst jetzt nich absagen. Das werden sie dir nie verziehen... Du hast wenigstens noch Chanel als Gegnerin. Sie wirkt wie eine leichtere Gegnerin als Rufus. Der Kerl sieht aus wie als hätte er viel Potenzial" "Ich glaube nicht das Chanel eine 0815 Frau und Kämpferin ist... wieso haben wir gerade noch die Instruktion bekommen unsere Waffen doch dabei zu haben?" "Sie misstrauen Rufus" Sephiroth schnaubte. "Sie sollten lieber anderen misstrauen. Das ist erbärmlich und lächerlich" "Also das mit dem erbärmlich..da stimme ich dir zu. Komm wir gehen schonmal in die Arena rein." Zack machte sich Sorgen um Sephiroth. Seine Spritze gestern musste falsch dosiert sein denn normalerweise hatte er keine Probleme mit ihr. Hoffentlich ging nichts schief... ----- Umkleide: Slums ------- ( Rufus, Chanel) "Traust du ihnen?" "Wir müssen es" Rufus legte seine vorletzte Waffe ab. Er hatte ein schlechtes Gefühl. Sie wurden hier doch nicht etwa betrogen?! Es war ein Fehler gewesen seinen Rang zu verraten. "Wieso willst du mit Sephiroth kämpfen?" "Na Hallo! Wer kann das denn sonst so von sich behaupten?" Rufus fuhr sich mit der Hand übers Gesicht. Er hätte diese Antwort eigentlich wissen müssen. "Was ist mit deiner Verletzung? Hast du sie behandeln lassen?" Rufus schüttelte den Kopf. "Ich kann mich auch so beweisen" Chanel schüttelte den Kopf. "Bist du waffenfrei? Ich will nicht zu spät kommen" Rufus nickte und beide verließen die Halle. Hoffentlich ging nichts schief.... ----- Kampfarena ------ Rufus stand Zack gegenüber. Und Chanel stand Sephirtoh gegenüber. Beide Paare jeweils an einer Seite der Halle. Die beiden Paare sahen sich an und nickten. Chanel und Rufus bemerkten die Waffen. Ihre Mienen verfinsterten sich. "Keine Sorge die Waffen kommen nicht zum Einsatz, sie sind nur für denn Fall das hier eine Verschwörung ablaufen sollte" schallte es aus der Durchsage Reno knurrte. Chanel und Rufus machten sich kampfbereit. Rufus griff zuerst an. Er rannte am Anfang direkt auf Zack zu, sprang dann aber zur Seite was seinen Gegner verdutzte, benutzte die Wand als Absprungspunkt und warf Zack somit von der Seite zu Boden. Beim ersten Mal funktionierte diese Technick immer. Dann aber leider nie mehr. Chanel verpasste Sephiroth bereits auch ihren ersten Schlag, ohne viel Gegenreakion. Sie ging kurz wieder auf Abstand und machte sich für einen Absprung bereit. "Alles okay?" fragte Rufus Chanel war währenddessen geschmeidig wie ein Tieger in die Luft gesprungen. Und sprang einfach über Sephiroth drüber. Zack, der noch auf dem Boden lag konnte sehen wie Sephiroth plötzlich ein völlig anderer zu werden schien. Rufus wollte gerade aufstehen um seinem Gegner auf die Beine zu helfen als Chanel auf dem Boden landete, zu einem Hinterangriff ansetzte doch von Sephirtoh blitzschnell gepackt wurde und am Fußknöchel gegen die Wand geschleudert wurde. Sie schrie vor Schmerzen auf. Doch damit nicht genug. Sephirtoh war blitzschnell an ihrer Seite, fast noch bevor sie den Boden vollständig berührte, und packte sie an ihrem Hals. Er hielt sie hoch, ihre schlanken Beine baumelten in der Luft. Er find an sie zu würgen. Seine Augen hatten einen verrückten Glanz. "Chanel!!" riefen Rufus und Reno fast gleichzeitig, die Schrecksekunde war endlich überwunden. Reno wollte zur Unterstützung in die Halle rennen, doch Tseng hinderte ihn daran. Schweren Herzens. "Du darfst den Kontrollturm nicht verlassen!" "A-aber" Rufus hatte sich mittlerweile wie ein Raubtier auf Sephiroth zugerannt und riss ihn zu Boden. Chanel fiel zu Boden und schnappte nach Luft. Langsam wurde ihr wieder klar vor Augen. Doch Sephiroth war keineswegs mehr bei Verstand. Er versetzte Rufus einen Tritt mitten auf die nicht sichtbare Bauchwunde. Ob dies Zufall oder Instinkt war.. wusste keiner. Die Luft entwich aus Rufus' Lungen, er spürte förmlich wie die Wunde wieder aufriss. Er hätte sich behandeln lassen sollen. Rufus sackte zusammen. Blut bereitete sich auf seinem Hemd aus. Sephiroth stürmte wie bessessen wieder auf Chanel zu. Er hatte Masamune in der Hand. Chanel versuchte ihm auszuweichen. Doch der Schlag gegen die Wand hatte sie schwerfälig werden lassen. Beim ersten Mal konnte sie noch gut ausweichen, es sah aus wie als würde sie das wütende Biest nun versuchen mit einem Hinterangriff langsam dominieren doch Sephiroth erkannte ihr Vorhaben, machte eine scharfe Wendung und war rechtzeitig in ihrer Nähe um sie erneut durch die Luft zu schleudern. Zack war erstarrt vor Schock. Noch nie war Sehiroth so schnell gewesen. Und so kräftig Was war mit ihm passiert? Sephiroth hatte Chanel nicht nur einfach in die Luft geschleudert sondern er hatte währenddessen Massamune hoch in die Luft gehalten. Er wusste genau das sich Chanel in der Luft nicht großartig von ihm entfernen konnte. Er wartete einfach bis sie zu ihm kam. Massamune traf sie mitten in den Bauch. Er wartete bis sie komplett bis zum schwertgriff "herrabgesunken" war. Danach schleuderte er sie in die nächste Ecke. Sie blieb reglos liegen. Rufus hatte es geschafft sich wieder aufzurichten. Doch anstatt Sephiroth anzugreifen rannte er zu Chanel. An etwas anderes konnte er gerade nicht denken. Ein Fehler. Sephiroth wartete bis Rufus an ihm vorbeigerannt war. Und setzte dann zu einem Schlag an. Rufus spürte das etwas passieren würde. Und wich im letzten Moment rechtzeitig aus. Massamune hätte ihn um ein haar in zwei Teile geschlagen! Der General trieb also nun wirklich kein kleines wiederliches Spielchen wie er bis gerade eben noch geglaubt hatte.. sondern wollte sie beide ernsthaft umbringen! Unbewaffnet in diesem Zustand zu kämpfen war Wahnsinn. Er hatte ja auch wirklich alle Waffen abgelegt. Und in dieser Halle waren nur vier Wände. Keine Gebäude und keine Gegenstände. Mittlerweile traf endlich Verstärkung ein. Rufus wandte sich wieder Chanel zu. Sie war bewusstlos und hatte bereits jetzt viel Blut verloren. Zwei Krankenliegen wurden herreingefahren, die SOLDATEn versuchten verzweifelt Sephiroth von seinem Ziel abzubringen, einschließlich Zack. - Oh Gott was passiert hier?!- dachte Reno und stützte sich an der Wand ab während er das Drama hinter der Glaswand beobachten musste. Rufus spürte seinen Herzschlag der in seinen Ohren pochte. Ihm wurde schwindlig - I-ich kann jetzt nicht... draufgehen- dachte er nur immer wieder. Das konnte doch nicht gerade passiert sein! Hojo war bereits vor Ort. Er spritze Chanel etwas in die Nähe ihrer Wunde. Nun wurde auch Rufus auf eine Krankenliege gezerrt. Hojo spritze eilig ebenfalls eine Spritze hinein und eilte dann zu Sephiroth, der ihnen den Rücken gekehrt hatte und kurz davor war einem SOLDATEN das Leben zu nehmen. Hojo tauchte neben Sephiroth auf und rammte ihm blitzschnell eine weitere Spritze in den Arm mit dem er den Soldaten festhielt. Sephirtoh sackte zusammen. Massamune traf nur die Schulter des Soldaten. Rufus wurde verlor das Bewusstsein. Sein Arm hing wie tot von der Trage herrunter. Alles in Reno brach zusammen. Und plötzlich wurde alles schwarz. Kapitel 6: Die Entdeckung ------------------------- Chanel wachte in einem hellen Zimmer auf. Das Licht blendete. Sie schaute sich um. Rufus lag auf dem Bett neben ihr, Reno war an seiner Seite eingeschlafen. Er hielt seine Hand. Sie versuchte sich zu erinnern was passiert war. Achja, sie hatte gegen Sephiroth jämmerlich verloren. Aber waren Waffen im Kapf nicht verboten gewesen? Sie konnte sich an Massamune erinnern. Und an Schmerz. Sie hob die Decke an und sah an sich hinunter. Ihr Bauch war bandagiert. Jetzt machte das ganze Sinn. Es klopfte an der Tür. Zack Fair trat ein. "Ah du bist schon wach, wie geht es dir?" fragte er Chanel hob leicht irritiert eine Augenbraue "Mir gehts gut, was ist passiert? Ich kann mich nicht wirklich erinnern" "Sephiroth ist plötzlich ausgerastet und wollte dich umbringen." "War ich so schlecht?" fragte Chanel ironisch "Nein" Zack lachte "Ich dürfte dir das nicht sagen aber ich glaube du solltest das wissen. Sephiroth bekommt, wie einige anderen Soldaten spezielle Spritzen eingeflößt die ihn sozusagen "Kalt stellen", also die meisten Gefühle abtöten. Sephirots Spritze ist allerdings die stärkste von allen. Es ging das Gerücht herrum das Hojo ihm diesmal ein weiteres Mittel eingeflößt hat ohne es zu testen. Es sollte seine Aggression anregen." "Und es hat anscheinend gewirkt" "Ja, ihr wurdet beide intensiv mit Materia therapiert, ihr müsst nur noch 1-2 Tage zur Beobachtung im Krankenhaus bleiben. Die Shin-Ra Company entschuldigt sich. Wenn ihr wünscht können wir einen zweiten Kampf stattfinden lassen" "Ne ey, lass ma stecken. Darauf kann ich verzichten." "Rufus vorherige Wunde wurde übrigens auch komplett behandelt, er soll seine Wunden aber demnächst nicht mehr verheimlichen" "Okay" Chanel war aufgewühlt. Eine Spritze die Menschen manipulierte? Naja was sollte man auch von Shin-Ra erwarten. "Wo ist Sephiroth? Ich würde gerne mit ihm reden" "Du hast Nerven, der Kerl bringt dich fast um und du willst danach reden. Er wird wahrscheinlich im Labor behandelt. Hojo muss das ganze Zeug aus ihm rausbekommen. Nunja ich muss jetzt weiter zur Arbeit, ich wünsche dir noch eine gute Besserung" Zack Fair machte noch einen letzten Abschiedsgruß und wandte sich zum gehen. Doch als er das Zimmer verlassen wollte stand Tseng bereits in der Tür. Er betrat nun das Zimmer. Na das konnte ja was werden. Besucherstress "Hallo Chanel, hast du die Therapie gut überstanden?" "Naja das ist relativ.. ich habe nicht wirklich etwas mitbekommen aber sonst gehts gut" "Ich hätte eine Frage an dich: Wie ist dein Verhältnis zu Reno?" Chanel schnaubte in Empörung. Das war ja mal eine schöne Einstiegsfrage! "Reno ist für mich wie ein Bruder, ich bin für ihn wie eine kleine Schwester. Bei Rufus ist es dasselbe. Wieso?" "Reno hatte heute fast einen Nervenzusammenbruch als er mitansehen musste wie ihr beide kurz vor dem Tod wart." sagte Tseng und rückte seine Krawatte zurecht. Erst jetzt viel Chanel auf das ihr Top doch..sehr viel von ihrem BH zeigte!!! Wieso hatte sie nichts bemerkt?? Und wieso hatte Zack nichts gesagt Oh Gott! Chanel errötete, zog ihr Top zurrecht und verschränkte die Arme. "Noch irgendwas?" "Ja" Tseng sah Rufus und Reno an, die immernoch schliefen "Was haben die beiden für ein Verhältnis?" "Sie hängen sehr aneinander" "Ja so weit war ich auch. Aber sind sie.... ein Paar?" Chanel seufzte "Es wäre schön wenn das so wäre. Die beiden rennen an ihrem Glück vorbei. Keiner traut sich so wirklich. Und wieso hast du mich danach gefragt?" "Rufus Shin-Ra scheint gewissermaßen eifersüchtig zu sein. Wesshalb auch immer. Also pass auf das den beiden nichts passiert. Im übrigen, alle fanden das ihr euch sehr gut geschlagen habt. Ich glaube die wenigsten hätten Sephiroths Wut überlebt. Ich freue mich, euch in zwei Tagen in meinem Team begrüßen zu dürfen" Nun verabschiedete sich auch Tseng. Das war Chanel auch gerade recht. Auch wenn er jetzt deutlich netter zu sein schien. ------- Labor ------- "Du warst nicht brav, du hast dich sogar sehr schlecht benommen" "E-es...war nicht meine Schuld!" "Oh doch, du hättest dich besser unter Kontrolle haben sollen." Sephiroth seuftze. Es war zwecklos sich zu verteidigen. Er wollte wissen wie es Chanel ging. Und ob sie überhaupt noch lebte. Aber er war hier an den Tisch gefesselt, und an einer Dialyseartigen Maschine angeschlossen die das Teufelszeug aus seinem Körper ziehen sollte. Ob das noch was brachte. "Es wird Zeit deine Strafe abzuholen" hauchte Hojo und bediehnte sich an seinem wehrlosen Opfer. Sephiroth stieß einen lauten verzweifelten Schrei aus, in der Hoffnung jemand würde ihm helfen. Doch dies war in fünf Jahren noch nie passiert. ------ Krankenzimer------------ Chanel hörte einen weit entfernten Schrei. Nur ganz leicht. Sie wusste nicht ob er wirlich war oder doch nur in ihrem Kopf existierte. Reno und Rufus schliefen immernoch. Wahnsinn Chanel stand auf, zog sich ein paar Shorts an und trat vorsichtig aus dem Krankenzimmer. Der Schrei würde ihr jetzt keine Ruhe lassen. Keiner war auf dem Flur zu sehen. Gut. Chanel ging ein Stockwerk tiefer. Das klang alles ganz logisch. Sie ging den Flur entlang. Die Wunde wurde echt gut behandelt. Es gab keine Schmerzen. Eine Innere Stime sagte ihr das sie anhalten sollte. Sie schaute durch den kleinen Glaschschlitz in der Labortür. Da war Sephiroth. Er lag auf einem Tisch. Mit fast nichts an. Und dann war da Hojo. Chanel schaute fassungslos zu wie Hojo ein wohl alltägliches Ritual durchführte. Es war wiederlich. Nach ein paar Minuten schien Hojo wohl das Labor verlassen zu wollen. Doch da stand doch Chanel! Sie versteckte sich notdürftig in einer Papiertonne. Sie musste Sephiroth da rausholen. Koste es was es wolle. Kapitel 7: Die Rettung ---------------------- Vorsichtig betrat Chanel das Labor. Und rümpfte die Nase. Sie hatte gerade beschlossen den Geruch von Laboren nicht zu mögen. Sephiroth lag regungslos auf dem Tisch. Chanel stubste ihn an. Anscheinend war er betäubt. Chanel nahm ein Seziermesser und fing an die Gurte durchzutrennen die intelligenterweise mit Schlössern verschlossen waren. Bereits jetzt spürte sie ihr Gesicht nicht mehr. Hatte Hojo sie etwa bemerkt und wollte sie zur Strafe tiefkühlen? Sie musterte Sephiroth verstohlen. Er war definitiv gut gebaut. Zwei der drei Hauptgurte waren bereits durchtrennt. Der dritte Gurt war auf der ungefähren Höhe von Sephiroths Hüften. Aber eben doch ein bisschen tiefer. Zögerlich fing Chanel an den Gurt durchzuschneiden. Mit kleinen rubbelnden Bewegungen. -Oh gott das muss so zweideutig aussehen. Wieso mache ich das nur? Oh Gott wenn Sephiroth jetzt auchwacht..... Oh mein Gott ich darf einfach nicht daran denken was ich vor mir habe und nach was es aussieht.. - dachte Chanel und versuchte die Angelegenheit so schnell wie möglich hinter sich zu bringen. Sephiroth hatte nämlich nicht viel an. Aber immerhin eine Boxershort und eine Hose. Hojo musste ihn irgendwie angezogen haben denn vorhin hatte er noch weniger an. Er war barfuß. Seinen Mantel entdecke Chanel säuberlich über einen Stuhl hängend. Endlich. Der Gurt war durch. Und was jetzt? Erst jetzt fiel ihr auf das man eigentlich Handschuhe tragen sollte wenn man jemanden entführte! Ganz große Klasse Das fiel ihr doch normalerweise auch nicht erst ein wenn es zu spät war! Chanel zog Sephiroths Mantel an. Sie musste so schnell wie möglich da raus.. sie konnte jetzt keine Zeit damit verschwenden ihm seinen Mantel anzuziehen. Sie wuchtete den General vom Tisch und irgendwie auf ihren Rücken. Er war schwer. Aber alles Muskelmasse. Chanel torkelte deutlich gebückt aus dem Labor. Ein so schweres Gewicht auf dem Rücken war eine.. schwere und ungewohnte Angelegenheit. Aber immerhin war sie Barfuß. Das machte das ganze etwas einfacher. Sie überlegte wo sie mit Sephiroth hin sollte. Sie wusste nicht wo er wohnte. Sie durchforstete mit einer akrobatischen Meisterleistung seine Manteltaschen. Sie stellte sich kurzerhand an die Wand und presse ihren Rücken an Sephiroth und ihn damit an die Wand. Sie hatte in Notsituationen immer wirklich nützliche Ideen. Sie fand einen Schlüssel mit einer Adresse -Bingo!- So gut die Idee mit dem festpressen an der Wand auch war. Das Loslassen war definitiv uneffektiv. Chanel schaffte es tatsächlich dabei auf den Boden zu fallen. Sephiroth folgte ihr und drückte sie mit seinem Gewicht auf den Boden. - Er ist so schwer.. Ich komme gerade nicht wirklich hoch.. Verdammt!!! Ich kann mich hier jetzt nicht so von Hojo finden lassen.... ich mache den schwarzen Panther!- Mit diesem Gedanken fing Chanel an zu kriechen. Es war unglaublich anstrengend und sie musste ständig aufpassen nicht auf die langen silbernen Haare zu treten. Aber sie kam vorran. Und das war das wichtigste. Sie suchte einen Aufzug und kroch einen Gang entlang. Es gab keinen Aufzug. Sie drehte sich um und erblickte einen Aufzug am anderen Ende des Ganges. Ganz toll. Mittlerweile konnte sie mit etwas Abstand vom Boden kriechen und das ganze ging doch recht schnell voran. Sie kroch tapfer den Gang entlang doch plötzlich leuchteten die Ziffern des Aufzuges auf. -Jemand kommt!- Chanel kroch schnell ins Notfall Treppenhaus. Es sah sogar aus wie etwas was keiner benutzt. Sie setzte Sephiroth an einer Wand ab, ging nah an ihn ran und strich ihm die Haare aus dem Gesicht. Genau in diesem Moment öffnete Spehiroth die Augen. Und Chanel hätte sich am liebsten erschossen. "W-was.. wo bin ich?" Sephiroth blinzelte irritiert und versuchte Chanels Körper auszuweichen. Die beiden befanden sich momentan auf extremen Close-Up "Es ist nicht das wonach es aussieht. Ich habe dich in Hojos Labor gefunden und dich gerettet. Ich wollte dir gerade einen Zopf binden weil deine Haare vorhin so ein Problem waren." "Hast du mich etwa getragen?" "Naja ich habs versucht. Zählt kriechen auch?" Sephiroth nickte benommen. Die Narkose hatte seinen Verstand noch nicht verlassen. In seinem Bauch kribbelte es auf merkwürdige Weise. "Ich bringe dich jetzt trotzdem zu deiner Wohnung. Ich muss dafür sorgen das du sicher ankommst!" "Das kann ich gut allein..-" "OH NEIN! Ich sehe dich da eher wieder auf dem Tisch liegen! Ausserdem hast du mich mit Massamune gelöchert wie ein schweizer Käse und hast noch dazu meinen besten Freunden etwas getan! Da will ich dich wengistens noch hoch begleiten! Das steht mir zu!" Chanel stemmte die Hände in die Hüften. Sie würde sich jetzt bestimmt nicht abwimmeln lassen! Nicht nach dem ganzen gekrieche! Sephiroth seufzte und senkte den Blick "Das war ich nicht der dich angegriffen hat. Das heißt, ich war es schon aber ich war wie von Sinnen ..-" "Zack hat mir das schon erzählt. Deswegen habe ich dich ja auch gesucht. Und jetzt komm wir haben keine Zeit zu verlieren!" Chanel stand auf und reichte dem General die Hand. Sie lächelte und half ihm auf die doch etwas wackligen Beine. Dann fingen sie an die Treppen hinauf zu steigen. ---- Labor ------ Hojo sah die durchgeschnittenen Gurte. Soso, da hatte es wohl tatsächlich jemand gewagt ihm seinen Spaß zu nehmen! Hojo holte eine Art Fernbedienung heraus. Sephiroth besaß eine Art Mikrochip in seinem Körper die ihn bei einem Fluchtversuch sofort wieder unter Nakose setzten würde. Hojo lächelte und drückte lange drauf. Kapitel 8: Der Schuss --------------------- Sephiroth wurde schlagartig schwarz vor Augen. Er brach zusammen. "Sephiroth!? Was ist los?" rief Chanel und schaffte es sogar noch ihn aufzufangen. Naja Auffangen war relativ. Sie stürzte mit ihm auf den Boden. Er war wieder betäubt. Große Güte. Chanel wuchtete Sephiroth wieder auf ihren Rücken und setzte diesmal ihren Weg im laufen fort. Sie durfte auf keinen Fall stoppen. Wer weis wer sie hier finden würde. Sie hörte wie im unteren Stockwerk eine Tür geöffnet wurde -Oh Gott .. das ist Hojo!- schoss es ihr durch den Kopf. Chanel rannte nun wirklich die Treppen hinauf. Noch zwanzig Stockwerke. Einen Aufzug zu benutzen kam nicht in Frage. Sie würde sofort festgenommen werden. Chanel keuchte. Ihre Lungen brannten und ihre Beine gaben langsam unter der Last nach. Sie lief weiter. Schritte liefen ihr nach. Chanel stolperte plötzlich über die letzte Stufe des 25. Stocks und schlug heftig auf den Boden auf. Sephiroth fiel neben sie. Er war immernoch bewusstlos. Oder mal wieder. Sie war gerade dabei sich aufzurappeln als die Schritte sie eingeholt hatten. Es war wirklich Hojo. Chanel keuchte. "Hast du etwa geglaubt du kannst ihn vor seinem Schicksal beschützen?" Chanel öffnete ihren Mund um zu sprechen und überlegte noch kurz für einen Bruchteil einer Sekunde. "Ja" "Du bist sinnlos und naiv. Du wirst ihn nicht beschützen können!" Hojo holte eine Waffe aus seiner Manteltasche und hielt sie auf Chanel. "Naja, bis jetzt habe ich das gut geschafft. Wäre ich nicht gestolpert..." "Gib ihn einfach wieder her. Ich war noch nicht fertig.." Chanel schauderte. Dieses Kopfkino wollte sie nun wirklich nicht haben. Sie hielt Sephiroths Hand. "Niemals" "Zwing mich nicht zu schießen. Du würdest Sephiroth schaden" "Sie würden auf Sephiroth schießen?" "Nein aber dieses Narkosemittel ist darauf konzipiert dass äußere Einflüsse viermal so schlimm sind wie im Wachzustand. Willst du ihm wirklich einen Schuss zumuten? Auch nur vom Geräusch her?" Chanel rang immernoch nach Atem. Doch sie musterte Hojo eingehend. Dieser hob verwundert eine Augenbraue. Darauf hatte Chanel gewartet. Sie stieß sich in die Luft und beförderte Hojo mit einem Fußtritt ans andere Ende der Treppe. Da er damit nicht gerechnet hatte war er für einen Moment wehrlos und schlug hart auf dem Boden auf. Chanel sprang ihm nach und verpasste ihm zwei weitere effektive Schläge. Sie musste ihn für kurze Zeit ausschalten! Auch wenn ihr das womöglich alles kosten würde. "Nimms mir nich übel aber ich kann Missbrauch nicht mit meinem Gewissen vereinbaren! Und ich möchte mit einem reinen Gewissen für Shin-Ra arbeiten denn nur so kann ich mein volles Potenzial entfalten!" Chanel hoffe das ihr dieser Satz irgendwann weiterhelfen könnte. Hojo lag wie betäubt an der Wand. Er musste die Schläge erstmal verarbeiten. Chanel stieß die Pistole mit einem Fuß in die Tiefe, packte Sephiroth wieder auf ihren Rücken und rannte wieder so schnell wie möglich die Treppen hoch. Chanel war an seiner Wohnung angekommen. Ein unscheinbar wirkendes Apartment im 35. Stock. Sie nahm die Schlüssel und schloss die Tür auf. Sie setzte Sephiroth ab, schloss die Tür und schaute auf ihr Handy. Reno hatte angerufen. Sie rief zurück. Plötzlich liefen ihr die Tränen übers Gesicht. Wütend wischte sie sie weg "Chanel! Wo zur Hölle bist du? Rufus macht sich Sorgen um dich! Wir sind eben aufgewacht und du warst nicht da!" "Oh Reno es ist etwas schreckliches passiert" schluchtzte Chanel " Ich habe Sephiroth aus dem Labor gerettet und-" "Du hast was?!" "Zack Fair hat mir von der Spritze erzählt und ich wollte mir Sephiroth persönlich darüber reden, ich habe ihn in einem Labor gefunden, angebunden, betäubt und ... und.. danach habe ich ihn gerettet und habe mich gerade noch gegen Hojo gewehrt.. er hat wahrscheinlich versucht mich umzubringen.. und.-" "Wo bist du jetzt?!" Chanel hörte die Anspannung in Renos Stimme. "Bei Sephiroth in der Wohnung" "Ich komme gleich und hole dich ab" Chanel weinte nun noch mehr. "Bis gleich ja?" Reno legte mit diesen Worten auf. Chanel sank in sich zuammen. Die Tränen liefen ihr wie ein Wasserfall über die Wangen. Sie riss sich zusammen und zog Sephiroths Mantel aus. Sie legte den General auf sein Bett. Erst jetzt fiel ihr auf wie trostlos und klein die Wohnung war. Das Haus in den Slums hatte ihr besser gefallen. Dort gab es wenigstens Leben. Sie deckte den General zu, er sah aus wie ein schlafender Engel. Doch sein Gesicht war gezeichnet von Leid. Sie nahm seine Hand und hoffte es würde ihm in irgendeiner Weise helfen. Es klopfte an der Tür. "Chanel? Ich bins" Chanel rannte zur Tür, riss diese auf und viel Reno heulend um den Hals. Dieser schloss sie in seine Arme und strich ihr übers Haar. "Ganz ruhig, kleine Schwester. Alles wird gut..." murmelte er, trat in die fremde Wohnung ein und schloss die Tür hinter sich. Das musste keiner mitbekommen. Chanel konnte sich immernoch nicht beruhigen. Sie hatte Menschen auf grausame Weise umgebracht einfach weil es ihr Job und ihr tägliches Leben war doch dieser Fall setzte ihr zu. Reno ließ sie los. "Soll ich mir Sephiroth mal anschauen? Ich hatte mal ne Kurzeinweisung in verscheidene Nakosemittel und ihre Wirkung.. vielleicht sehe ich ja ob etwas nicht stimmt." Chanel nickte. Beide wussten das dies herzlich wenig bringen würde aber es würde sie vielleicht beruhigen. Reno schaute sich den regungslosen Mann an. Alles normal, keine Erstickungsgefahr oder sonst irgendwas. Gut. "Kommst du wieder mit runter in die Krankenstation? Rufus macht sich Sorgen." "Aber ich kann ihn doch nicht alleine lassen!" "Bitte komm einfach nur kurz mit, danach kannst du meinetwegen wieder hoch. Lass dich aber nicht erwischen ja?" Chanel schluckte doch sie willigte ein. Sie würde in 20 Minuten wieder da sein. Reno nahm sie nochmal in den Arm und ging dann mit ihr langsam hinaus. Kapitel 9: Der Abend -------------------- Reno brachte Chanel zurück zur Krankenstation. Rufus wartete dort, sein Körper war bandagiert und er sah selten schwach aus. "Was zur Hölle ist passiert?" fragte er "Ich erzählts dir später ja? Ich glaube Chanel braucht mal kurz ihre Ruhe" "Mir gehts bestens, ich wollte mich nur kurz melden und dann muss ich auch schon weiter" Chanel setzte sich genervt an den Bettrand und verdrückte das Essen welches am Tisch daneben stand. Es war nur ein einfaches Abendessen aber Chanel merkte wie sehr ihr Körer die Nahrung brauchte. Sie würgte alles so schnell wie mölich hinunter und ließ damit auch keine Konversation zu. "Ich bin fertig, ich geh dann gleich wieder ja?" "Chanel, bleib da.." "Reno, ich kann ihn jetzt doch nicht alleine lassen!" "Also wenn ihr beide euch geeinigt habt dann könnt ihr mich auch gerne mal von dem Problem erzählen" knurrte Rufus und schaute finster drein. Er fühlte sich aus bei Problematik doch recht ausgechlossen. "Ich melde mich morgen früh ja?" "Chanel verdammt nochmal! Du kannst da nicht einfach so die Nacht verbringen, es ist verboten aber wichtiger ist dass dein Körper immernoch beobachtet werden muss!" "Es wird schon alles gut laufen, bitte vertraut mir einfach!" Chanel war bereits wieder aufgestanden und umarmte ihre beiden Freunde. Sie sträubte sich nur seltenst so extrem gegen ihren Willen doch heute war sie in einer solchen Situation. Sephiroth würde ihre Gedanken ja sowieso nicht mehr in Ruhe lassen, selbst wenn sie hier bleiben würde. "Pass auf dich auf, was auch immer du jetzt machst" Rufus Stimme klang schwach, seine Verletzung schien ihn doch noch sehr mitzunehmen "Und wenn du morgen nicht um Punkt 9 Uhr wieder hier bist, dann kannst du was erleben ja?" Chanel nickte und lächelte. Die guten alten Drohungen von Rufus. Sie gaben einem einfach den Halt den man brauchte. Sie winkte beiden noch kurz zu und huschte dann schon fast aus dem Krankenzimmer. Reno und Rufus blieben zurück und sahen sich an. Reno vergrub sein Gesicht in den Händen. "Erzählst du mir gleich was hier überhaupt los ist?" Rufus setzte sich neben Reno und strich ihm über den Rücken, dieser brachte nur ein Nicken zustande. Er spürte wie der Rotschopf zitterte und nahm ihn in den Arm. ----------------- Chanel beeilte sich. Sie hatte ein seltsames Gefühl im Magen, etwas sagte ihr das gleich etwas passieren würde. Sie war immernoch Barfuß und es war ihr völlig egal, ihre Gedanken rasten. Endlich war sie im 35. Stock angekommen und schloss die Tür auf. Stille. Anscheinend war nichts passiert, jedenfalls konnte sie auf den ersten Blick nichts verdächtiges sehen oder hören. Zögernd betrat sie die Wohnung. "Sephiroth?" Keine Antwort. Sie bekam eine Gänsehaut und rannte zum Schlafzimmer. Der General schlief immernoch und zwar wie sie ihn verlassen hatte. Zum Glück. Sie hatte befürchtet das Hojo bei ihm gewesen war. Chanel entspannte sich langsam und setzte sich neben das Bett. Sie betrachtete Sephiroth, er sah aus wie ein Engel aber auch so unglaublich einsam. Plötzlich erinnerte sie sich an das was Hojo ihr über die Nakose gesagt hatte und sie fing an ihm über den Kopf zu streicheln. Als Wiedergutmachung für die Strapazen sozusagen. Während sie nun so da saß und streichelte, schaute sie sich um. Die Wände der Wohnung waren in einem leichten Beigeton gehalten, dunkle Möbel füllten den Raum, weiße Vorhänge schmückten die Fenster. Das war doch eigentlich recht schön dennoch wirkte die Wohnung so einsam wie eine Einzelzelle im Knast. Keine Bilder. Nur einige Bücher. Langsam taten ihr die Handflächen weh. Doch Chanel sagte sich einfach dass das Streicheln sich viermal positiv auf ihn auswirken würde und strich tapfer weiter. Sie wurde auch allmählich müde. -Ey Chanel du kannst hier jetzt nich einschlafen! Du ... musst... durchhalten.....- Chanel merkte wie ihre Augen schwer wurden. Das Bett des Generals sah plötzlich so verführerisch weich aus... und warm sicherlich auch. Von Bequemheit gar nicht erst zu sprechen! Chanel legte ihren Oberkörper auf dem Bett ab, strich aber trotzem noch weiter. Irgendwann wagte sie es dann sich ganz aufs Bett zu legen. Es war einfach so viel bequemer! Kurze Zeit später schlief sie ein ------ Krankenzimmer ------- "Kannst du dir Chanels Verhalten erklären?" Rufus hatte sich an Renos Schulter gelehnt. Er saß wieder aufrecht im Bett, Reno hatte neben ihm Platz genommen. "Ich glaube.. sie hat Gefallen an Sephiroth gefunden" "Bist du dir sicher?" "Naja, ich kann es nur vermuten. Vielleicht ist sie sich der Tatsache selbst noch nicht bewusst aber ich glaube es wird darauf hinauslaufen" Rufus nahm Renos Hand. "Ich habe das Gefühl das es falsch war den Auftrag anzunehmen. Chanel wäre fast gestorben und du hattest einen Nervenzusammenbruch. Und das noch bevor der eigentlichen Arbeit.." "Tseng hat uns alle für ein paar Tage entschuldigt, das geht in Ordnung. Naja wer weis wie es jetzt in den Slums wäre." Rufus seufzte. "Wahrscheinlich hast du recht, auch wenn dieses neue Leben etwas völlig neues ist." "So ging es mir am Anfang auch, nur werde ich dich an deinen ersten Tagen beschützen" Reno legte einen Arm um Rufus und zog ihn zu sich hin. Er spürte wie ein leichtes Zittern durch dessen Körper ging. Plötzlich riss sich Rufus los und nahm ein Buch vom Nachttisch. "Wir haben noch zu tun..." Reno schaute ihn an und seuftze, nahm dann aber dessen Hand und küsste sie leicht. Rufus hielt vor Schreck den Atem an. "Okay, wir haben bei Seite 38 das letzte Mal aufgehört.." --- Tseng stand vor dem Krankenzimmer. Da er vorher nur mit Chanel gesprochen hatte und Reno nur eine Notiz hinterlassen hatte wollte er nun endlich mal persönlich mit Reno und Rufus sprechen. Er öffnete die Tür nahezu geräuschlos und lauschte plötzlich den Wörtern aus dem Buch "Das Bildnis des Dorian Gray" » Der einzige Weg eine Versuchung loszuwerden, ist, ihr nachzugeben..-« Die Stimme die diese Passage sprach, las zwar noch leicht stockend aber bereits sehr ausdrucksstark. Tseng lief geräuschlos den Vorraum entlang und erblickte die Reflektion des Lesers im Spiegel. Reno und Rufus saßen eng aneinandergelehnt auf dem Bett, Rufus schien Reno etwas vorzulesen. Reno schien aber nicht wirklich auf den Text zu achten sondern auf Rufus. Tiefe Sehnsucht. Tseng konnte es selbst in diesem Spiegelbild erkennen. Er verließ den Raum so geräuschlos wie er gekommen war, Reno und Rufus bemerkten ihn nicht. --- Reno achtete nicht mehr auf den Text. Seine Augen waren auf Rufus fixiert der mit ernstem Gesicht versuchte die alte victorianische Sprache wieder zum Leben zu erwecken. Reno nahm plötzlich dessen Hand. "Rufus ... ich.." Rufus schaute ihn verwundert an "Habe ich etwas falsch gelesen?" In seiner Stimme schwenkte die Unsicherheit "Nein, nein.. es ist nur.." Reno drückte die Hand seines Freundes etwas fester. "Du liest mir so viel Leidenschaft.." Rufus winkte ab. "Ich habe den Text schon vorher gelesen weil ich Fehler vermeiden wollte.. ich muss noch viel üben bevor ich so etwas überhaupt beherrsche.." Reno umschloss Rufus Hand nun mit beiden Händen. Rufus Herz raste, ein Zittern ging durch seinen ganzen Körper. Erst jetzt fiel ihm auf wie müde und abgespannt Reno aussah! Die roten Strähnen hingen ihm ins Gesicht, tiefe Augenringe verdunkelten sein Gesicht. Rufus legte eine Hand an Renos Wange, das Buch fiel auf den Boden. "Reno, du solltest besser nach Hause gehen und dich ausruhen. Du siehst so müde aus.." Reno schüttelste dramatisch den Kopf "Nein ich will nicht..-" und umarmte Rufus stürmisch "Ich will bei dir bleiben Rufus..." Rufus blieb die Luft weg. Die Umarmung löste ein Kribbeln in seine Bauch aus und Wärme. Innere Wärme. Reno lies von Rufus ab und ging plötzlich bedenklich nah an dessen Gesicht heran. Vorsichtig legte er seine Hand an dessen Hals. "Rufus ... ich.. " Rufus brachte kein Wort herraus. Diese Situation. Zu oft hatte er sich diese erhofft und sie waren unerfüllt geblieben. Würde sein Wunsch dieses mal in Erfüllung gehen? "Ich- ... mag dich.." hauchte Reno, er wagte es nicht seinem Gegenüber in die Augen zu schauen. Zu groß war die Angst vor Ablehnung. Nach diesen Worten zog Rufus Reno plötzlich noch näher an sich heran und legte seine Lippen auf die seines Freundes. Reno riss im ersten Moment erschrocken die Augen auf doch schon bald erwiederte er den Kuss. "Ich.. mag dich auch.." murmelte Rufus Reno nahm Rufus wieder in den Arm. Doch diesmal war es anders. Es war.. wärmer und näher. "Ich bleibe bei dir, heute Nacht, ja?" murmelte Reno Rufus nickte. Kapitel 10: Das Aufwachen ------------------------- Es war warm. Das war Sephiroths erster Gedanke als er aufwachte. Die alltägliche Kälte seiner Wohnung und die der Bettlaken schien verschwunden zu sein. Es roch nach leichtem Frauenduft. Das konnte doch nur ein Traum sein? Oder hatte Hojo etwa sein Bett pafümiert? Er wollte die Augen nicht öffnen, nicht aufstehen, der Realität nicht in die Augen sehen. Doch er musste es leider tun. Er öffnete die Augen und erblickte Chanel wenige Zentimeter neben ihm. Sie lag in Seitenlage, ihr Gesicht sah friedlich und ausgeglichen aus. Er schrak nicht zurück sondern sah es mehr oder weniger als eine Tatsache an. Seine silbernen Haare hatten sich auf dem Bett ausgebreitet und sich teilweise in Chanel verfangen. Es hatte etwas erschreckend schönes, wie als wäre sie in seinen Fängen gefangen. Nur wie sollte er sie aufwecken? Sie konnte ja nicht für immer hier weiterschlafen. Er beschloss sie erstmal leicht mit der Hand zu berühren, bei den meisten reichte das ja schon. "Chanel?" Sephiroth strich vorsichtig über ihren Arm. Keine Reaktion. Er versuchte es nocheinmal. Wieder nichts. Wie viel Uhr war es überhaupt? Sephiroth schaute auf die Uhr, es war gerade mal fünf Uhr morgens. Das war sogar für ihn zu früh. Sein Körper machte dies auch kurze Zeit später deutlich. Sephiroth spürte wie der Schlaf versuchte ihn zurückzugewinnen. Seine Lieder waren schwer, er wollte wieder zurück unter die Decke. Zurück zu Chanel? - Für ein paar Minuten kann ich mich ja wohl noch hinlegen - dachte Sephiroth und legte sich wieder so hin wie er aufgewacht war. Doch plötzlich schien Schlaf keine Rolle mehr zu spielen. Er sah Chanel an, ihre Hand lag ruhig auf dem weißen Laken neben ihrem Gesicht. Er berührte sie vorsichtig. Chanel zeigte keine Reaktion. Was tat er hier eigentlich? Chanel hatte ihn aus dem Labor gerettet, hatte wohl die ganze Nacht an seiner Seite gewacht und nun, als sie vor Müdigkeit eingeschalfen war hatte er nichts besseres zu tun als sich an sie "ranzumachen". Sephiroth war in diesem Moment von sich selbst angewiedert. Und das owohl er nur ihre Hand hielt. In seinem Bauch war wieder dieses merkwürdige Kribbeln, sein Herz klopfte. Seine Augen waren plötzlich nur auf Chanels Gesicht gebannt. Er konnte sich nicht losreißen. Wer war diese Frau die ihn so faszinierte? Er hatte nicht mehr viel Zeit um nachzudenken denn Chanel schien ihre Schlafposition wechseln zu wollen. Mitten im Schlaf kuschelte sie sich nun eng an Sephiroth an. Ihm blieb der Atem weg. Sie hatte sich nun komplett an seinen Oberkörper geschmiegt und drückte ihn damit auf das Bett. Sephiroth strich vorsichtig über ihre kurzen schwarzen Haare. Es war wie als konnte er gar nicht anders. Doch plötzlich wachte Chanel auf. Am Anfang blinzelte sie kurz mit den Augen, erst dann begriff sie auf was sie eigentlich lag. Sie schreckte blitzschnell zurück und sprang vom Bett auf. "Oh Gott das.. tut mir Leid!... .-" stammelte sie und versuchte so viel Abstand wie möglich zu gewinnen. Das ihr soetwas ja auch immer passieren musste! "Halt..du kannst doch gar nichts dafür!" "Ach ich seh schon, es ist spät und ja.. ich muss los!" Chanel wollte nur noch raus. Ihr war das ganze sogar so peinlich das sie knallrot angelaufen war. Sie hatte sich bereits umgedreht um möglichst schnell davonzurennen als Sephiroth sie plötzlich am Handgelenk festhielt. Er war in sekundenschnelle aufgesprungen, er wollte wenigstens alles klarstellen! Chanel, die den Griff an ihrem Handgelenkt spürte schlug reflexartig nach hinten. Leider erwischte sie Sephiroths unterlippe und drehte sich sofort erschrocken um. "Oh gott das... " "Danke.." "Was?" Chanel hatte mit einigem gerechnet.. aber das...! "Danke, das du mich gestern gerettet hast.." murmelte Sephiroth, der Schlag tat ausserordentlich weh, sprechen ging da gleich viel schwerer. "Ach das, .. kein Ding, ich hätte dich da unten ja nicht liegen lassen können. Lass mal deine Lippe sehn" Chanel kniete vor Sephiroth nieder und hob sein Gesicht leicht mit beiden Händen an. Die Lippe war an einer Stelle aufgeplatzt und ein Blutrinsal floss langsam das Gesicht hinunter. "Scheint nicht ganz so schlimm zu sein wies aussieht, soll ich dir irgendetwas dafür bringen?" "Danke für das Angebot aber ich glaube ich kenne mich etwas besser in meiner Wohnung aus" Sephiroth nahm vorsichtig Chanels Hände von seinem Gesicht. Es war wie als würde ein elektrischer Schlag durch ihn und Chanel gehen als sich ihre Hände berührten. Sephiroth stand schnell auf und holte sich ein Kleenex Tuch aus dem Bad. Das hätte Chanel wahrscheinlich auch noch gefunden. "Es ist erst viertel nach fünf, möchtest du wengistens noch für ein Frühstück bleiben?" "Nein, schon gut ich glaube.. ich gehe wirklich. Du siehst ja wie es enden kann wenn ich bei dir bin" "Wenigstens auf einen Kaffe?" "Du gibst nicht auf oder?" "Nein" Chanel seuftze doch dann lächelte sie. Das Lächeln schien Sephiroths Herz zu wärmen. "Okay dann hätte ich gerne einen Kaffe mit viel Milch" -------- Krankenzimmer ------ Reno wachte auf als Rufus ihm durch die roten Haare strich. Er wollte noch nicht austehen. Er kuschelte sich an seinem Partner fest und zog die Decke noch ein bisschen mehr an sich ran. Rufus lächelte "Aufstehn!" Reno murrte, sein Gespür sagte ihm das es deutlich zu früh war um aufzustehen. Er kuschelte sich noch mehr an Rufus' Oberkörper an. Rufus gab ihm einen Kuss auf die Stirn und stich nocheinmal über die feuerroten Haare. "Wieso bist du so gemein zu mir?" murrte Reno "Ich will noch schlaaaafen..!" "Ich muss doch auch langsam mal duschen gehn und du musst mal nach Hause und dich umziehen. Denk dran, heute geht die eigentliche Arbeit los" "Und daran...erinnerst du... mich?" "Ja" Reno setzte sich schwerfällig auf. Die beiden hatten die Nacht auf einem schmalen Krankenbett verbracht, dennoch war die letzte Nacht schöner gewesen als so manch andere. Rufus nahm ihn nochmal in den Arm und küsste ihn flüchtig und schüchtern auf den Mund. "Bis gleich ja?" Reno nickte und verließ das Zimmer, wenn auch schweren Herzens. --- Sephiroths Wohnung ----- "Darf ich dich etwas fragen?" Chanel schlürfte angestrengt ihren Kaffee "Was denn?" "War das mit Hojo.. ein Einzelfall?" "Nein" "Wie... oft?" Sephiroth seuftze und stürtzte seinen Kaffee hinunter. "Ich zähle nicht mehr mit... das ganze geht seit acht Jahren so. Und ich kann es nicht verhindern." Sephiroth vergrub sein Gesicht in den Händen. Chanel sah das eine Träne an seinem Gesicht hinunterlief. Sie wusste nicht was sie dazu sagen sollte also stand sie vom Tisch auf und nahm Sephiroth in den Arm. "Es tut mir Leid" murmelte sie und strich dem General über das Haar. Sie merkte wie ein zittern durch seinen Körper lief. Seine Hände umfassten sie und drückten zu. "Kann ich dir wirklich nicht helfen?" Sephiroth holte tief Luft und lies Chanel los. "Nein, kannst du nicht. Wir sollten jetzt sowieso gehn" Chanel wusste nicht was sie sonst noch sagen sollte also wartete sie bis Sephiroth sich fertig gemacht hatte und folgte ihm anschließend zum Aufzug. "Das bleibt unter uns, hast du verstanden?" Chanel nickte "Und du willst wirklich nichts dagegen machen?" "Ich habe bereits gesagt das dagegen nichts zu machen ist ausserdem geht es dich nichts an" Für Sephiroth schien die Konversation nun beendet zu sein. Chanel seuftze und schaute auf den Boden. Sie hatte nicht erwartet den General zu kennen doch diese kühle Abfuhr verletzte sie. Sie verließ als ersten den Aufzug und ging in Richtung Krankenstation. Kapitel 11: Die Sechziger ------------------------- Chanel betrat das Krankenzimmer so leise wie sie nur konnte. Normale Menschen würden jetzt wahrscheinlich noch schlafen. Ihre Mühen waren umsonst. Rufus erwartete sie bereits, das Bildnis des Dorian Gray lag auf seinem Bett. Er hatte wohl gerade gelesen. "Morgen!" "Morgen!" "Schön das du dich hier mal wieder blicken lässt!" sagte Rufus und bat Chanel mit einer Geste einen Platz auf seinem Bett an. Diese setzte sich und lies gekränkt ihre Schultern hängen "Hey komm so hab ich das jetzt nicht gemeint! Was denn los?" Chanel seufzte "Ach ich habe mich in Sephiroth getäuscht. Kennst du die Vorgeschichte mittlerweile?" Rufus nickte. "Ich mein ich biete ihm meien Hilfe an und er schlägt sie einfach aus! Davor hat er mir doch sogar noch gedankt! Glaubst du das er mich einfach für... zu wertlos hält?" Rufus schüttelte energisch den Kopf "Das glaube ich am wenigsten auch wenn das vielleicht plausibel klingt. Ich denke einfach das er das Problem verdrängen will und gar nicht an eine Veränderung glaubt" "Wo ist Reno?" "Daheim, er wollte mal kurz duschen aber er sollte bald wieder da sein. Du willst nicht mehr über dieses Thema reden?" Chanel nickte "Sag mal, hast du unsere Waffen schon wieder bekommen?" Rufus hob verwundert eine Augenbraue "Na du warst ja wirklich kaum hier! Siehst du die Kiste bei den Vorhängen? Da sind sie alle drin" "Oh, na dann leg ich sie doch gleich mal wieder an!" Chanel stand auf und fing an den Inhalt zu sortieren. Wenn man sich den Stapel so ansah dann konnte man kaum glauben dass das alles am Körper getragen wurde! Rufus stand nun ebenfalls auf und verabschiedete sich für eine Dusche. Die Wunde war gut verheilt, er fühlte sich besser denn je. Chanel blieb allein zurück und verfiel wieder in trübe Gedanken. Sie betrachtete die Aussicht über Midgar, die vom Krankenzimmer doch recht beachtlich war. Wieso ging ihr Sephiroth nicht mehr aus dem Kopf? Es war nicht so das sein Leid das einzige wäre mit dem sie konfrontiert wurde. In den Slums gab es viele solcher Schicksale, auch und besonders unter Straßenkindern. Dennoch ließ sie Sephiroth nicht los. Sie fühlte sich schuldig. Nicht Sephiroth sondern allen anderen gegenüber. Rufus kehrte aus der Dusche zurück, sein Haar tropfte noch aber er sah frisch und erholt aus. Chanel fiel auf das er keinen Verband mehr trug. Die Therapie war wirklich genial gewesen, es war noch nicht mal eine Narbe zurück geblieben. Chanel schaute auf die Uhr, die Zeit war wirklich rasend schnell vergangen. Es war bereits kurz nach halb sieben! Auch wenn das immernoch viel zu früh war. In diesem Moment kehrte Reno zurück, auch er sah frisch und erholt aus und er hatte eine große Tasche dabei. "Hey, ich dachte ihr könntet mal n neues Shirt und so gebrauchen!" Chanel schaute irritiert. Woher hatte Reno die Klamotten bekommen? Die Läden hatten doch noch alle zu? Naja er hatte wohl seine Quellen. Reno grinste und warf ihr eine Tüte aus der Tasche zu. Rufus bekam ebenfalls eine. Chanel zog sich im Bad um, Rufus blieb bei Reno. "Wie geht es Chanel?" "Den Umständen entsprechend, ich hoffe mal das wir sie bald wieder ablenken können, Tseng hatte doch in der Notiz etwas von einem Training gesagt oder?" "Stimmt..-" Reno fuhr sich durch die Haare "Das hätte ich fast vergessen.. oh man das ist schon um halb neun" "Schon? Das ist noch lange hin!" "Naja wenn du meinst, hättest du lust dich davor schon etwas aufzuwärmen?" "Wie meinst du das jetzt?" Rufus legte gespielt fragend seinen Kopf zur Seite, die Blonden haare fielen ihm ins Gesicht. Er hatte sich immernoch nicht angezogen. Er stand nur in Jogginghose da. "Wie meine ich was?" fragte Reno und ging langsam auf Rufus zu. Er strich ihm eine Haarsträhne aus dem Gesicht und gab ihm schüchtern einen Kuss auf die Wange, anschließend nahm er ihn in den Arm "Bitte verlass mich nie ja?" Rufus nickte Chanel kehrte aus dem Bad zurück, sie hatte sich ein frisches Oberteil angezogen, es war ein weibliches einfaches Hemd und es stand ihr ausgezeichnet. Sie ging plötzlich direkt auf Reno zu und fing an seinen Blazer aufzuknöpfen. "Chanel?! Was wird das?" "Ich brauche einen Blazer" "Ich... doch auch!" Chanel hörte nicht auf bis sie den Blazer wirklich in der Hand hatte, sie zog ihn über und fuhr sich durch die Haare. "Bereit?" -- Sitzungssaal ---- Der Morgen war gut verlaufen, Chanel, Rufus und Reno hatten gut miteinander und mit anderen Turks trainiert, die Kampftechniken waren für jeden eine Bereicherung gewesen. Nun befanden sich alle im finalen Sitzungssaal um den Vertrag zu unterschreiben. Diesmal fand alles im kleineren Kreis statt. Sephiroth und Rufus Shin-Ra waren anwesend, ansonsten nur Tseng, Zack Fair und der Rest der Turks inclusive ihrem Leiter. Reno war der einzige ohne Blazer. Naja nicht ganz. Sein Blazer befand sich im selben Raum doch Chanel hatte ihn netterweise für sich beansprucht. Er spürte wie ihn alle kritisch beäugten und er verschrenkte die Arme. Das würde mal wieder ein herrliches Licht auf ihn werfen! "Gut ich bitte sie nun den vorliegenden Vertrag zu unterschreiben. Die Bedingungen sind ihnen bekannt" sagte Rufus Shin-Ra uns stützte sich elegant auf seinem handrücken ab. Rufus (RS) unterschrieb als erstes, Tseng fiel auf das seine Unterschrift und sein ganzer Schreibstil leicht ungeschickt wirkte. Chanels Unterschrift hingegen war flüssig doch ihr Blazer schien.. gewissermaßen zu groß zu sein. Plötzlich flog die Tür auf. Verwunderte Köpfe blickten sich um. Ein schlotternder, dennoch hochgewachsener Rezeptionsmann stand in der Tür. Er öffnete den Mund um zu sprechen doch ein Schuss durch die Kehle beendete sein Vorhaben. Er fiel zu Boden und gab die Sicht auf einen in Leder gekleideten Mann frei. Er hatte Grellpinkes Haar. Seine Augen waren in Wahnsinn weit aufgerissen. Er hielt eine Waffe in der linken und etwas leuchtendes in der rechten Hand was in ihn überzugehen schien. Rufus (RS) reagierte als erstes. Er sprang auf, nein besser, er sprang über den U-Förmigen Tisch und erreichte den Unbekannten nun auf kürzestem Weg. Kaum befand er sich vor dem Mann in Leder, zückte er eine Stichwaffe aus dem Ärmel und schnitt ihm die Kehle durch. Der Mann in Leder unternahm nichts dagegen, es schien als wäre das ganze sogar gewollt. Aus dem äusserst brutalen Schnitt spritzte Blut und befleckte Rufus' weißes Hemd und die klaffende Wunde gab eine sicht auf etwas leuchtendes im Halse des Opfers frei. "Reißt verdammt nochmal das Fenster auf!!" brüllte Rufus. Plötzlich war Reno an Rufus' Seite und die beiden hatten den Toten bereits gepackt, Chanel öffnete währenddessen eines der riesigen Fenster. Sekunden später flog der Tote aus dem Fenster, Chanel schaffte es gerade noch zu schließen bevor der Körper explodierte. Blut befleckte die gespliterten Fenster. Die gepanzerten Fensterscheiben in Sitzungsräumen und anderen wichtigen Orten hatten sich endlich ausgezahlt. Es herrschte Stille im Raum "W-Was.. war das?" fragte Tseng, er hatte als erstes die Sprache wiedergefunden. "Ein Selbstmordattentäter oder besser gesagt eine Ankündigung der Sechziger. Sie benutzen solche.. Köder.. um anzukünden das sie bald angreifen werden" "Ha! Eine lumpige Band will Shin-Ra angreifen? Das sollte nun wirklich keine große Bedrohung darstellen!" Rufus Shin-Ra lehnte sich in seinem Stuhl zurück. "Ich kann nicht sagen was genau sie von Shin-Ra angreifen werden aber sie werden es versuchen. Koste es was es wolle. Sie haben immerhin einen ihrer besten Männer geschickt. Auch wenn 'gehen lassen' besser zutrifft." Rufus R.S. versuchte immeroch das Blut von seinem Gesicht abzuwaschen "Hat hier jemand mal ein Taschentuch?" Elena reichte zögernd ein Taschentuch. "War das etwa freiwillig?" fragte sie "Ja, die Sechziger sind trotz mittelmäßigem Namen eine recht..nun ja wie soll man sagen.. krasse Gruppe. Mitglieder werden manipuliert bis sie dazu bereit sind. Dieser Mann hier war früher mal bei uns. Schade um ihn" antwortete Chanel. Rufus war zu beschäftigt sich das Blut abzuwischen. "Wann werden sie nun ihren Angriff starten?" "Das weis man nie so genau aber meistens attakieren sie ein bis zwei Tage später. Da sie aber noch nie so etwas großes angegriffen haben werden sie aber wahrscheinlich zwei Tage brauchen. Ich bezweifle das sie unvorbereitet angreifen" "Nun Rufus, gib uns doch mal eine Einführung.. in euer... System" sagte Rufus Shin-Ra der die Vorführung seines wohl verhassten Namensvetters genoß. Rufus seufzte und blieb stehen. Das Blut war nun endlich von seinem Gesicht weg. Soweit so gut. Reno und Chanel nahmen Platz. "Die Sechziger sind eine relativ große Organisation mit ursprünglich sechzig Leuten. Daher eben auch der Name" begann Rufus und räusperte sich dann kurz. "Es gibt ungefähr fünf hochrangige Mitglieder und einen 'Leader'. Um die Sechziger vorrübergehend zu stürzen wäre es nur nötig diese Leute zu elimineren. Da ist dann aber der Haken. Durch Manipulation sind alle Mitglieder darauf getrimmt ihr Leben im Notfall für die Organisation, also für diese sechs Menschen zu geben. Deswegen gab es vorher noch keine Nennenswerten Angriffe auf diese Organisation. So ein Kampf ist Wahnsinn, zumindest unter Slum Bedingungen, unter Shin-Ra Bedingungen ist es durchaus möglich sie zu besiegen..-" "Wieso wurde nicht schon früher mit Shin-Ra kooperiert?" Rufus Shin-Ra unterbrach Rufus genau so respektlos wie er es schon immer tat. "Das ist eine Frage der Ehre und des Überlebens. Es ist in den Slums verschrieen mit Shin-Ra zu kooperieren. Sobald man dies tut wenden sich alle Seiten gegen einen, egal welcher Organisation man angehörte. Ein Leben nach dieser Kooperation wäre in den Slums unmöglich, desshalb nutzen wir diesen Auftrag um uns nun endgültig abzusetzten" "Und was macht diese Organisation wenn sie mal keine ihrer Leute schickt?" fragte Tseng Chanel stand nun auf. "Diese Organisation lebt von dem Überfall auf Leute, vom Drogenhandel und von Prostitution, sie schaffen es nur dies alles gut zu tarnen. Alles was man gerne vermeiden möchte. Wenn man die ganze Organisation auslöschen würde dann " Chanel machte eine Pause " Dann würde eine gewisse Sicherheit in den Slums wieder bestehen" "Gut dann werden wir dies tun" Rufus Shin-Ra lächelte eiskalt. Die Auslöschung von über sechzig Menschen. Es gab keinen besseren Weg um Macht und Schrecken zu verbreiten. Rufus (RS) schluckte. Der Plan, er war eiskalt, doch effektiv und wirkungsvoll. Der Vertrag war unterzeichnet also gab es sowieso kein zurück. "Zack Fair, Sephiroth, ihr bleibt während der Besprechung bitte noch hier, es werden gegebenfalls ein paar SOLDATen zur Verstärkung benötigt also bitte ich um ihre Aufmerksamkeit" sagte Tseng und Rufus Shin-Ra verließ den Raum. Er würde sich den Plan vorlegen lassen. Die Besprechung war für ihn definitiv nicht interessant genug. Rufus, Chanel und Reno fertigten aus Erinnerungen einen Lageplan des Hauptgebäudes an und besprachen mit dem Rest wie sie vorgehen sollten. Kapitel 12: Die Vorbereitung ---------------------------- Erinnerungen waren viel wert aber das Maß aller Dinge waren sie auch nicht. Es wurden Fotos und genauere Lageberichte benötigt. Leider vielen Reno und Rufus automatisch weg und der Rest der Turks kannte sich nicht gut genug in den Slums aus um im Notfall effektiv flüchten zu können. Chanel blieb als einzige übrig. Obwohl sie den Slums ebenfalls den Rücken gekehrt hatte, besaß sie eine Sonderstellung denn sie war dafür bekannt das sie versuchte Straßenkindern zu helfen. Diese Taten hoben die 'Schande' nicht komplett auf aber sie machten es deutlich leichter nun in den Slums zu agieren. Doch sie konnte keinesfalls alleine gehen, dies wäre zu gefährlich. Sephiroth meldete sich und erklärte sich bereit sie zu begleiten. Chanel wusste nicht ob sie darüber lachen oder weinen sollte. Sie konnte sich nun wirklich schöneres vorstellen als mit Sephiroth in dunklen, engen Gängen rumzuschleichen! "Dich wird jeder erkennen, ich glaube kaum das dein silbernes Haar alltäglich ist" grummelte sie und verschränkte die Arme. "Nunja wir könnten sie doch einfach mit Eintagsfärbemittel färben.. braun hätte doch was!" schlug Elena vor. Chanel warf ihr einen vernichtenden Blick zu. Elena schluckte als sie bemerkte das diese Äusserung wohl alles andere als schlau gewesen war! Gesagt getan, Sephiroth wurden kurzerhand die Haare gefärbt. Braun stand ihm wirklich ausserordentlich gut doch Chanel fragte sich ob er sonst eigentlich nichts zu tun hatte oder wieso Tseng zum Beispiel nichts dagegen einzuwenden hatte. Sephiroth war immerhin der General der SOlDATen.. es war doch Wahnsinn das er an solchen Missionen teilnimmt! Aber das schien hier wohl akzeptabel zu sein. Sephiroth zog sich ein weißes Hemd, zusammen mit ein paar einfachen schwarzen Hosen an und sah nun wirklich wie verändert aus. Die Mission konnte also stattfinden. Doch davor gab es noch eine kurze Pause um Energie zu tanken. Erschöpft legte sich Chanel auf das Bett der Krankenstation. Sie und Rufus nutzten diese momentan wirklich als provisorische Wohung. "Glaubst du, du kommst klar?" fragte Reno und setzte sich auf einen Stuhl neben Chanels Bett. Rufus lief schmollend an Reno vorbei und legte sich auf sein Bett. Er warf dem Rotschopf etliche Schmollblicke zu denn er hatte wohl erwartet das Reno ebenfalls auf seinem Bett platznehmen würde! "Das ist nicht das Problem, ich war oft genug da. Aber Sephiroth..." "Genau das meinte ich damit.." "Ah.." Chanel seuftze "Ich hab ehrlich gesagt keine Ahnung, ich weis nicht wieso er umbedingt mit wollte und.. -" "Ruf sofort an wenn dir etwas suspekt vorkommt ja? Ich will nicht das dir etwas passiert" knurrte Rufus "Irgendwie kommt mir Sephiroth suspekt vor. Bin ich einfach nur paranoid oder denkt ihr auch so?" "Hm ich glaube du bist leicht paranoid" murmelte Reno und lehnte sich im Stuhl zurück. Der verdammte Stuhl war schon sehr unbequem. "Vielen Dank!" knurrte Rufus und warf ihm einen vernichtenden Blick zu. Chanel schaute irritiert auf. Reno und Rufus hatten sich anscheinend in der Wolle und das war alles andere als normal! Der Rest der Stunde verließ relativ ruhig, man unterhielt sich etwas aber die Müdigkeit war bei allen spürbar. Chanel freute sich schon darauf sich in den Slums den Arsch abzufrieren! Es gab nun wirklich schöneres! Immerhin, sie hatte sich ein paar Klamotten kaufen lassen die hoffentlich etwas wärmer waren. "Chanel? Bekomm ich endlich meinen Blazer wieder?" fragte Reno "Oh ja.. uhm hier hast du ihn" Sie warf ihm den Blazer zu und Reno zog ihn sofort wieder an. Nun sah er wieder komplett anders aus. Nicht wie der Reno aus den Slums sondern wie Reno, Mitarbeiter von Shin-Ra. In diesem Moment kamen auch die Klamotten die Chanel bestellt hatte. Ein Mitarbeiter von Shin-Ra wurde tatsächlich zum Kleider kaufen geschickt. Chanel war mit ihrer Wahl zufrieden. Ein dunkelblauer Mantel mit verspielten Schleifen und ein brauner Wollcardigan würden sie auf jeden Fall warm halten! Sie zog beides schnell an. Es stand ihr natürlich ausgezeichnet. "Naja, ich bin dann mal weg ja? Stellt mir nichts an und uhm, ich komme dann zu dir heim wenn ich fertig bin ja? Rufus kommst du dann auch mit zu Renos Wohnung?" "Vielleicht" grummelte Rufus. Etwas schien ihn wirklich massiv zu stören. "Bis später dann!" Irritiert verließ Chanel die Krankenstation. Sie hatte erst vor ein paar Stunden geglaubt das Reno und Rufus nun endlich zueinander finden würden. War das ganze nun doch nur eine Täuschung gewesen? ----- schmale Gasse in den Slums ------ "Hätten wir nicht einen.. normaleren Weg nehmen können?" keuchte Sephiroth. "Theoretisch ja aber das wäre irgendwie nicht das gleiche. Wir müssen jetzt noch zwei Straßen weiter, dann sollten wir das Gebäude schon erkennen können." murmelte Chanel und pirschte durch die Gassen. Obwohl sie relativ aus der Gefahr war vertraute sie hier unten keinem mehr. Die Häuser sahen heruntergekommen und teilweise baufällig aus. Die Straßen waren nur spärlich beleuchtet und die Gassen waren fast stockfinster. Ein paar Kinder spielten noch zu später Stunde auf der Straße, sonst war alles relativ menschenleer. Sephiroth folgte Chanel wortlos. Bald war die eine Seite des Gebäudes erreicht, es war für Slum Verhältnisse sogar relativ intakt. Chanel zückte eine Kamera und fotografierte die Seite, Sephiroth schaute sich um und gab ihr damit Deckung. Massamune war in einem Posterpaket versteckt.Das war natürlich herrlich unauffällig! "Wieso wolltest du mich eigentlich begleiten?" fragte Chanel nach Minuten der Stille. "Ich wollte dich beschützen" "Ich bin hier aufgewachsen, ich glaube das ich sehrwohl alleine zurrechtkomme! Wir müssen weiter" Chanel ging nun wieder lautlos durch einige Gassen, Sephiroth folge ihr, ab und zu stolperte er über ein Schlagloch. Was auch immer das in so einer engen Gasse verloren hatte. Er fühlte sich doch etwas wie ein Anfänger. Chanel fotografierte alle Seiten ohne von den Leuten innerhalb des Gebäudes bemerkt zu werden. Auch ausserhalb tat sich nichts. Die Sechziger schienen sich wohl sehr sicher zu fühlen. "Ich bin fertig." sagte Chanel trocken. Sie drehte sich um und wollte wohl den Rückweg einschlagen "Willst du mir... vielleicht die Gegend zeigen?" Chanel drehte sich irritiert um. Sie war kurz davor den General auszulachen. "Was? Du willst diese Gegend sehen? Sorry aber da sehe ich irgendwie den Sinn nicht" "Naja, ich würde gerne die Gegend sehen aus der du kommst" Chanel blickte ihn genervt an "Wir stehen in dieser Gegend" "Naja aber das ist doch nicht die ganze Umgebung.." "Sephiroth.. was willst du? Ich will ehrlich gesagt einfach nur heim und den Tag beenden" "Ich will dich kennenlernen" "Oh, das willst du? Und heut morgen hast du mich noch eiskalt weggeschickt, sorry aber verarschen kann ich mich selber!" wütend drehte Chanel sich um und ging im Schnellschritt die Gassen entlang. Sephiroth folgte ihr. Chanel rannte schon fast. Als sie gerade eine lange Gasse mit Blick auf die Zuggleise entlang liefen packte Sephiroth Chanel plötzlich an der Schulter und drückte sie gegen die Wand. Chanel riss shockiert die Augen auf und versuchte sich sofort zu befreien. Doch der General dachte gar nicht daran sie loszulassen. "Verdammt nochmal lass mich los!" Chanel stiegen Tränen in die Augen. Sephiroth umarmte sie plötzlich. Chanel blieb die Luft weg. Sie konnte ihr Handy nicht erreichen.. verdammt! "Bitte gib mir eine Chance.." flüsterte er und drückte sie noch sträker an sich. Seine braunen Haare waren zu einem Zopf gebunden sodass Chanel noch nicht mal diese Möglichkeit der Abwehr besaß. "Es tut mir Leid.. wegen vorhin.." Chanel liefen nun die Tränen übers Gesicht "Lass mich endlich los! Ich will nicht verda-" Sephiroth lies sie los. Chanel stieß ihn nun noch mehr von sich weg und wischte sich hektisch die Tränen vom Gesicht. Sie drehte sich um und lief so schnell sie konnte die Gasse entlang, Sephiroth zögerte erst, dann folgte er ihr. Chanels herzschlag pochte in ihren Ohren. Was zur Hölle war gerade passiert?! Und wieso folgte ihr Sephiroth!? Panik stieg in ihr auf, ihr Gehirn war schon eifrig dabei sich Horrorstories zusammenzureimen. In ihrer Panik achtete sie nicht auf eine Metallstange die an einer Treppe angelehnt in Bodennähe lag. Sie stolperte und schlug auf dem Boden auf. Sie versuchte sich aufzurappeln doch Sephiroth hatte sie bereits erreicht. "Ist dir was passiert?" fragte er und kniete sich neben sie. "Nein mir gehts bestens, lass mich endlich in Ruhe!" "Chanel, ich-" Sephiroth beugte sich zu ihr runter doch sie verpasste ihm eine schallende Ohrfeige. "Was fällt dir eigentlich ein?! Erst schickst du mich eiskalt weg, behandelst mich schon fast wie ein Stück Dreck und jetzt kommst du an " Tränen stiegen schon wieder in Chanels Augen auf. Sie wusste noch nicht einmal warum. "Du bist das letzte!" Chanel sprang auf, doch als sie weiterlaufen wollte sah sie Sephiroth wie ein Häufchen Elend auf dem Boden sitzen. Er tat ihr irgendwo leid. "Es tut mir Leid" murmelte er, es hatte mittlerweile angefangen stark zu regnen. Seine zwei markannten Haarsträhnen fielen ihm nun platt ins Gesicht. "Es tut mir Leid das ich dich heut Morgen einfach so weggeschickt habe. Ich weis das war falsch aber bitte verzeih mir.." Zögernd nahm Sephiroths Chanels Hand und lehnte seine Stirn dagegen. Eine seltenst demütige Geste. "I-ich.. muss gehen!" stotterte Chanel und zog ihre Hand schnell zurück "Dürfte ich dich.. nach Hause begleiten?" Sephiroth fragte zögernd und schaute Chanel zögernd an. Er saß immernoch völlig durchnässt auf dem Boden. "Ich werde dich wohl nicht aufhalten können, oder?" fragte Chanel. Sie meinte ein leichtes Nicken an Sephiroth zu erkennen. "Na gut.. aber bleib auf Abstand." ---- Renos Apartment ------- "Was ist mit dir los, Rufus?" fragte Reno und knöpfte sein Hemd auf. Er und Rufus wurden auf ihrem Heimweg zu Fuß vom Regen überrascht und waren nun vom völlig durchnässt. "Bessere Frage: Was ist mit dir los?" knurrte Rufus, er hatte ebenfalls sein Hemd aufgeknöpft und warf es wütend in die Ecke. "Was soll denn jetzt die Frage? DU hast dich doch plötzlich so komisch verhalten" " Oh habe ich das?" Rufus drehte sich wütend um und hob provozierend die Arme " Lass mich überlegen, wer war denn die Person die heut abend in der Krankenstation plötzlich auf Distanz ging, wer war denn die Person die mich im Meeting nicht beachtet hatte und die Schikanen des Präsidenten mir gegenüber wort-und gestiklos hinnahm und er behandelt mich denn bitte.." Rufus machte eine Pause. Reno glaaubte plötzlich Tränen in seinen Augen zu sehen " wer behandelt mich denn bitte so wie als wäre ich nur.. ein Bekannter" Reno seuftze "Hey.. Ruf.. das war wirklich nicht so gemeint.." "Ach verdammt nochmal lüg mich nicht an!! Gebs doch einfach zu das du dich schämst unser.. Verhältnis zuzugeben vor allen anderen. Was auch immer wir für ein Verhältnis haben. Bist du.. überhaupt ehrlich?!" Reno zuckte bei diesen Worten zurück. Sie waren weitaus mehr als nur ein verbaler Schlag ins Gesicht. Auch in seinen Augen stiegen nun Tränen auf, er schluchtze kurz. "Tu mir den Gefallen und spiel hier nicht den unschuldigen ja?" knurrte Rufus und zog sich ein neues, trockenes Oberteil an. "Was soll das ganze? Zuerst bist du komplett für mich da, du bist in zwei Tagen kaum von meiner Seite gewichen doch sobald jemand anderes da ist gehst du auf Distanz. Selbst beim Training hast du mich gemieden. Verdammt nochmal weist du wie sowas weh tut?!" "Ruf..-" "Wage es nicht mich so zu nennen!!" Rufus wandte sich zum gehen. Er wollte einfach nur noch hier raus! Reno packte ihn und drückte ihn an sich. "Rufus, ich wollte dich nicht verletzen es ist nur.. ich weis doch das dich Rufus Shin-Ra nicht leiden kann, ich will dich durch mein Verhalten auch nicht weiter gefährden. Es tut mir Leid wenn das falsch rüberkam... ich .. will dich nicht verlieren.." Rufus zitterte für Wut, Verzweiflung und noch einem Gefühl was er noch nicht einmal zuordnen konnte. Er riss sich aus der Umarmung "Dann sag mir was ich dir bedeute!" seine Stimme zitterte Reno kniehte sich vor Rufus hin und nahm seine Hand. " Du bist.. einfach alles für mich. Und das macht es so schwer für mich richtig zu handeln. Weil ich Angst habe mein ein und alles zu verlieren." Reno küsste seine Hand. "Ich liebe dich, Rufus. Ich habe dich schon immer geliebt.." Rufus starrte ihn für einen Moment an und sank anschließend auf die Knie. Reno nahm ihn in den Arm. Rufus schluchtze.. "Es tut mir so Leid.. " "Schon okay.." Reno drückte ihn fest an sich. Er war einfach froh dass das wichtigste in seinem Leben nicht von ihm gewichen war. ---- Vor Renos Wohnung ----- Chanel und Sephiroth hatten den restlichen Weg wortlos zurückgelegt. Keiner wusste was er dem anderen sagen sollte. Ihre Herzen klopften schon albern schnell. Sie hatten nun Renos Wohnung erreicht, Chanel wollte schon die Treppen hinauflaufen doch Sephiroth hielt ihre Hand fest. "Uhm.. es war trotzdem schön dich zu begleiten..Schlaf dann gut und.. bis morgen vielleicht." Sephiroths Griff war so weich, in Chanels Bauch kribbelte es. "Uhm ja, bis morgen und uhm, komm gut nach Hause" Chanel zog ihre Hand zurück und lächelte schüchtern bevor sie eilig die Treppen hinaufging. Sephiroth blieb allein zurück, er fühlte sich plötzlich so leer. Er wollte Chanel nachlaufen.. wollte - Er seuftze, senkte den Blick und begab sich wieder auf den Weg in Richtung Shin-Ra Kapitel 13: Der Kampf II ------------------------ Die Nacht war kalt und finster. Wie als wollte sie den Angreifern selbst etwas Schutz geben. Das lag aber nicht an einem schwachen Mond sondern einfach daran das die Beleuchtung unter der Platte nicht immer die beste war. Die Teams waren genau eingeteilt: Reno und Rufus bildeten die erste Einheit, Chanel und Sephiroth die zweite, Elena und Tseng die dritte, Rude und drei einfache Soldaten die letzte Einheit. Dass ausgerechnet Rude keinen Turk-Partner hatte lag nicht an fehlender Kompetenz, im Gegenteil, Rude sollte schon fast als Leittier funktionieren. Chanel fragte sich immer noch wieso Sephiroth dabei war, sie hatte ihn sogar gefragt doch sie hatte keine Antwort erhalten. Also blieb sie bei ihrer Theorie dass er dies nur tat um ihre Verletzung zu sühnen. Der Plan war relativ einfach. Eine Bombe würde den ersten Schaden bilden und alles was danach noch lebte sollte ins Jenseits befördert werden. Reno war nervös, niemand wusste so genau wie viele Mitglieder die Sechziger nun wirklich hatten und wie viele sich momentan dort aufhielten. Es erinnerte ihn doch etwas an Russisch Roulette. „Sagt mal, hätten wir noch etwas Sprengstoff für das Bordell der Sechziger?“ fragte Rufus „Gegebenfalls, aber wenn es nicht ultimativ mit den sechs Haupträngen zusammenhängt dann fällt es aus dieser Mission raus.“ „Der 'Leader' leitet es, ist das vernetzt genug? Ich habe dort noch eine Rechnung offen..... ich würde es ungern vermeiden dass ein Bordell, welches unter anderem auch eine Anlaufstelle für.. nun ja.. Männer mit Vorlieben für sehr junge Geschöpfe ist, weiterhin besteht“ Tseng nickte „In diesem Fall haben wir nach der Zerstörung und Auslöschung dieser Gruppe natürlich noch genug übrig.“ Die Gruppe hatte das Ziel fast erreicht. Die Straßen waren fast menschenleer, wie als würde die Bevölkerung ahnen was passieren würde. Das Gebäude war in Schatten gehüllt, nur die beleuchteten Fenster im untersten Stock gaben einen Hinweis drauf, dass es wirklich bewohnt war. Die Einheiten formierten sich und Reno warf die Bombe. Die Sechziger waren anscheinend wirklich unvorsichtig oder leichtsinnig denn sie hatten sogar ein paar Fenster gekippt. Diese Kippfenster machten sich nun nützlich denn die Bombe landete, schon fast filmreif in einem der Fenster und schlitterte in den Raum. Reno triumphierte. „Deckung!“ rief Tseng über Funk, kurz danach explodierte sie. Für einen Moment war der 'Himmel' hell erleuchtet. Die ersten Mitglieder strömten nach draußen, erblickten ihre Gegner, schrien den restlichen Bewohnern des Hauses etwas zu und griffen dann an. » Oh Gott, wir haben es wirklich getan! « dachte Reno und sprang kampfbereit auf. Die Luft war stauberfüllt, es war momentan schwer etwas zu sehen. Der erste Kämpfer kam sofort auf Reno zu, dieser kam ihm entgegen, nur um im letzten Moment unter ihm wegzutauchen und ihn mit einem Schluss in den Hinterkopf zu erledigen. Ein Anfänger. Reno steckte seine Waffe ein, er bevorzugte seine altbewährten Stichwaffen. Plötzlich ertönten Schüsse aus der anderen Richtung. Im Rest des viertel schien nun auch ein Krieg ausgebrochen zu sein! Sieben Kämpfer rannten auf die jeweiligen Einheiten zu. Rufus kam seinem entgegen, doch dieser wich ihm aus nur um von Rufus einen Schuss in den Rücken zu bekommen. Sein Gesicht war kalt, in den Augen spiegelte sich Hass. Er richtete seinen Blick nach oben und erblickte einen weiteren Mann der im Sprung eine Art Schwert auf ihn gerichtet hatte, seine Augen weiteten sich in einem Moment des Shocks. Ein Schuss ertönte, der Mann fiel tot auf den Boden, ein sauberer Schuss hatte sein Leben beendet. Elena wurde plötzlich gepackt, ein scheinbar riesiger Mann hielt sie eng fest und setzte ihr ein Messer an die Kehle, er grinste Tseng zu und holte zum Stich aus. Elena schrie panisch auf und sank auf den Boden, der Koloss viel tot neben ihr zu Boden, in seinem Hinterkopf klaffte ein riesiges Loch. Sie drehte sich um, Chanel stand hinter ihr. Ein Lachen ertönte von oben, ein blondes Mädchen, höchstens fünfzehn, sprang vom Dach hinunter , mit dem Ziel Chanel mitten ins Herz zu treffen. Die Wucht des Aufpralls riss sie zu Boden, doch bevor das zarte Mädchen zustechen konnte schnitt ihr Elena von hinten die Kehle durch. Sie half Chanel schnell auf die Beine bevor sie Tseng zur Hilfe eilte der aus heiterem Himmel plötzlich von zwei Kämpfern umzingelt war. Das ganze hatte sich erledigt bevor sie bei ihm angekommen war. „Kann eine Einheit bitte mal im Bombengebäude nachsehen?“ rief Chanel ins Mikro und suchte die Umgebung nach Sephiroth ab. „Wird gemacht“ antwortete Rude, der sich bereits mit den drei Soldaten in das Gebäude begab. „Passt bei den Dächern und Gassen auf, würde mich nicht wundern wenn dort alles kreucht und fleucht“ ergänzte Reno und verpasste im nächsten Moment seinem plötzlichen Gegner einen frontalen Schuss in die Stirn. Blut spritzte und befleckte sein Gesicht. Seine Augen hatten einen seltsamen Glanz. Sephiroth hatte währenddessen ganz andere Probleme. Fünf Personen hatten ihn umzingelt und er durfte alle notdürftig mit der Hand abwehren, Massamune ließ sich nicht öffnen. Zudem befand er sich in einer schmalen Gasse die das ganze nochmal erschwerte. Plötzlich sah er Chanel am Ende des Ganges, sie schien etwas zu rufen. Ein scharfer Schmerz durchfuhr seinen Körper. Eine der Personen hatte ihn mit einem Messer am Brustkorb erwischt. Wut stieg in ihm auf. Massamunes Verschluss gab nun endlich nach und er teilte die erbärmlichen Existenzen in zwei. In seinem Körper brannte nun der Zorn, auch ohne die Spritze. „Also hier drin ist fast nichts mehr“ gab Rude durch den Funk bekannt „Zumindest nichts menschliches mehr.. an Alkohol, Drogen und sonstigem Kram mangelt es hier nicht!“ Reno hielt sich die Hand ans Ohr, der zweite, der nicht Shin-Ra geführte Kampf erschwerte die Kommunikation. „Ja dann geh da mal raus, bringt ja dann nichts! Such halt noch die restlichen Stockwerke ab -“ Reno erblickte plötzlich wie Rufus von fünf Kämpfern umzingelt war. Er rannte auf ihn zu um ihn zu helfen als plötzlich ein braunhaariger Mann aus der Gasse kam. Dieser bremste schlagartig ab, blickte Reno in die Augen und streckte seine Hand aus. » Brian!« schoss es Reno durch den Kopf und er nahm die Hilfestellung dankbar an. Brian schleuderte ihn nun hoch in die Luft und Reno nahm so bei seiner Landung den letzten zwei Gegnern das Leben. Rufus nickte ihm dankbar zu. Das Blut welches in sein Gesicht gespritzt war hatte ihn doch etwas beeinträchtigt. „Brian, wie ist die Situation da draußen?“ rief er ihm zu „Naja, so langsam beruhigt sich das ganze, war ne gute Idee von dir uns hier zu platzieren. Woher wusstest du das einige Gruppen befürchten würden das Shin-Ra sie nun zerstören wolle?“ „Naja, es ist ne verdammt schlechte Kommunikation hier unten und ich wette jemand hat Chanel gestern gesehn. Ausserdem war mein Austritt aus den Slums ja auch mehr als verdächtig“ „Reno, wer ist dieser Kerl?“ fragte Tseng über Funk, er hatte gerade ein paar in einer Seitengasse erledigt „Ein Mitglied unserer Organisation, er hat uns den Rücken freigehalten denn einige Banden wollten uns wohl hier angreifen“ Tseng knurrte und halt Elena einen zweiten Muskelkoloss abzuwehren. Brian winkte Reno und Rufus noch kurz zu und verschwand wieder in einer Gasse. Chanel und Sephiroth hatten ebenfalls ihren Teil beigetragen. Sie gaben sogar ein recht gutes Bild ab. Plötzlich sah Chanel eine junge Frau, eine Zivilistin, die mit ihrem Kind die Straße entlang rann und ein schmales braunhaariges Mädchen in einem hellblauen Lolita Kleid. Das braunhaarige Mädchen rannte an der jungen Frau vorbei, auf Chanel, grinste ihr zu und schoss der jungen Frau von hinten in den Kopf. Ihr Kind schrie panisch auf. Plötzlich zündete das Mädchen eine Bombe und warf es in ihre Richtung. Sephirtoh zog Chanel schnell in eine Seitengasse, die Wucht der Explosion drückte sie kurz auf den Boden. Chanel schluchzte kurz auf, Tränen schimmerten in ihren Augen. „Diese verdammte Schlampe....... das waren Zivilisten..“ knurrte sie und stürzte wieder aus der Gasse. Sie suchte die Umgebung nach dem Lolita Mädchen ab doch sie konnte sie nicht finden, sie sah nur den erbitterten Kampf der durch die Straßen tobte. Auf einmal sah sie das kleine Mädchen der jungen, nun erschossenen Frau. Sie kauerte neben ihrer toten Mutter und weinte. Chanel lief auf sie zu ,zerrte sie von der Leiche weg und drehte sie zu sich. „Hör zu, du musst jetzt ganz stark sein ja? Wie alt bist du?“ Das Mädchen sah sie mit verheulten Augen an und murmelte „sechs“ „Kannst du schon ein bisschen lesen?“ Ein Nicken „Hier hast du eine Adresse, das ist hier gleich in der Nähe, ich begleite dich noch ein Stück. Dort bist du sicher.. ja?“ Das Mädchen nickte wieder und Chanel nahm sie auf den Arm und rannte die Straße entlang, Sephiroth, der sie nun wieder gefunden hatte folgte ihr. Chanel setzte das Mädchen an einer Hauptstraße ab und deutete in eine Richtung. „Einfach da lang bis du die Nummer 77 siehst, verstanden?“. Das Mädchen nickte und hielt sich plötzlich an Chanel fest. „Wird alles wieder gut?“ Chanel versuchte zu lächeln und strich ihr kurz übers Haar „Ja, das wird es. In diesem Haus sind nette Leute, sie werden sich um dich kümmern und jetzt lauf!“ „Wie heißt du?“ fragte es noch kurz „Chanel...ich verspreche dir.. ich komme dich besuchen!“ Mit diesen Worten machte Chanel kehrt, packte Sephiroth an der Hand und lief mit ihm wieder zurück zum Kampfort. Sie hoffte dass es das Mädchen schaffen würde. Sie liefen gerade die Gassen entlang als sie plötzlich ein „Guck Guck!“ und ein Krachen hörten. Sie schauten nach oben und erblickten das Lolita Mädchen welches gerade eine Art Stahlträger eines Gerüsts gelöst hatte. Sie versuchten auszuweichen doch Chanel stolperte und fiel hin, der Stahlträger fiel auf sie doch eine einzige Treppenstufe hinderte ihn daran ihre Beine zu zerquetschen. Das Lolita Mädchen lief weiter. „Verdammt!“ rief Chanel und versuchte sich zu befreien, Tränen stiegen in ihren Augen auf und liefen ihr über die Wangen „Jetzt beruhige dich“ Sephiroth kniete sich neben sie und umarmte sie kurz. „Alles ist okay und jetzt halt still sonst kann ich dich nicht befreien.“ Er stand wieder auf, holte mit Massamune aus und teilte den Stahlträger. Chanel sprang sofort wieder auf, ihr war nichts passiert, sie war ja nur festgeklemmt gewesen. Beide stützten nun wieder auf die 'Kampfarena' zu. In der zwischen Zeit war viel passiert. Die meisten Mitglieder befanden sich nun tot auf dem Boden, die wirklich schweren waren noch dran. Die Kleidung der Turks waren mittlerweile gut mit Blut befleckt. Chanel sah das Lolita Mädchen noch einmal. Sie stürzte auf sie zu doch sie rannte einfach nur lachend in eine besonders verwinkelte Seitenstraße. Chanel folgte ihr ohne sich umzuschauen und ohne darauf zu achten wo sie hinlief. Das Lolita Mädchen lief in ein Leeres Gebäude, die Tür fiel hinter Chanel ins Schloss. Sie knurrte. Sie war leichtsinnig gewesen. „Na sie mal einer an, welche Katze ist mir denn da ins Netz gegangen? Na wenn das mal nicht das schwarze Panterchen ist.“ das Mädchen grinste und näherte sich langsam, fast stolzierend. „Und wer warst du nochmal? Ach ja, die Schlampe die mit jedem vögelt obwohl sie die Geliebte.. von eurem Leader ist.. Na sind dir schon alle Krankheiten ins Netz gegangen oder fehlt dir etwa noch eine?“ knurrte Chanel und ging auf Abstand. Dabei achtete sie wieder nicht auf ihren Weg und stolperte rückwärts über einen herumliegenden Balken. Die Augen des braunhaarigen Mädchens verengten sich zu schmalen Schlitzen, sie kniete sich neben Chanel hin. „Sei mal nicht so frech...“ knurrte sie und zog ein Messer aus der Tasche „So und jetzt schneide ich dir deine hübsche Kehle durch!“ Sie hob das Messer zum Stich an, doch Chanel schlug es ihr aus der Hand. Das Gerücht das dieses Mädchen nichts anderes war als eine manipulative Straßenhure ohne Kampferfahrung war stimmte also. Dumm war sie ebenfalls. „Du solltest dir fürs Jenseits etwas merken: liegende Raubkatzen können immer noch kratzen!“ schrie Chanel und zückte ihre eigene Stichwaffe um dieser armseligen Existenz ein Ende zu setzen. Der Leblose Körper viel auf den Boden. Chanel schnaubte, rappelte sich auf und rannte zurück zur Kampfszene. Schüsse ertönten, anscheinend waren endlich die hochrangigen Mitglieder aufgetaucht. Einer kam ihr plötzlich entgegen und sie nutzte die Gelegenheit und schoss ihm durch die Kehle. Dieser riss erschrocken die Augen auf und fiel tot zu Boden. Chanel war ebenfalls überrascht. Sie hatte sich das töten eines hohen Mitglieds immer schwer vorgestellt aber der Überraschungsmoment war auf ihrer Seite gewesen. Reno hatte seinen bereits eliminiert, genau so wie Rude, Elena und Tseng. Sephiroth hatte den letzten niedrigrangigen ein Ende bereitet und Rufus nutzte die freie Zeit um sein Gesicht mal wieder von Blut zu reinigen. Er schnaubte vorwurfsvoll und schmiss ein blutverschmiertes Abschminktuch weg. „Sind.... alle tot?“ fragte Chanel und schaute sich um. Es klang zu gut um wahr zu sein. „Die fünf hohen Mitglieder auf jeden Fall, und alles niedrige bewegt sich auch nicht mehr. Jetzt fehlt nur noch der Leader“ Die Gruppe sammelte sich wieder in der Mitte des Platzes. Jeder hatte alles gut überstanden allerdings war auch jeder gut mit Blut getränkt. „Ich werde den Leader übernehmen.“ sagte Rufus und reinigte seine Stichwaffen. „Er dürfte ja gleich vorbeischauen... „ „Da hast du recht, Rufus“ rief eine tiefe Stimme. Alle drehten sich um und erblickten einen in Burgunder gekleideten Mann. Seine blonden Haare fielen ihm ins Gesicht. Wieder jemand dem Rufus ähnlich sah! Auch wenn dieser nie einen solchen Anzug anziehen würde. Die Turks zückten ihre Waffen. „Halt! Er gehört mir.. !“ knurrte Rufus „Ich werde ihn schon erledigen, keine Sorge..“ Murrend steckten die anderen ihre Waffen zurück, der Gegner schien sogar unbewaffnet zu sein. „Bist du bereit für dein Ende, Raphael?“ knurrte Rufus und lief auf den Mann zu. Die beiden bewegten sich geschmeidig in einer kreisartigen Bewegung. „Nein, denn dies wird nicht eintreten. Ich finde es nur interessant jemandem zuzusehen der abtrünnig wurde und sich gegen mich gestellt hat. Du wirst schon sehen was du davon hast.... du wirst sterben.. wie ein Hund!“ Plötzlich zückte Raphael eine Stichwaffe und versuchte zuzustechen. Rufus konnte zwar ausweichen doch Raphael nutzte die Gelegenheit um ihn festzuhalten. Rufus konnte sich nun nicht mehr bewegen. „War das alles was du drauf hast? Das ist ja schon richtig erbärmlich. Weist du, ich habe immer viel von dir gehalten, du hättest bei mir schnell aufsteigen können. Mit dir konnte ich dank deines wunderhübschen Gesichts viel Geld verdienen. Die Männer standen bei dir Schlange, schade das du jetzt wertlos bist....“ „Reno, was meint er damit..doch nicht etwa..?“ flüsterte Elena ihm zu „Das liegt ja auf der Hand..“ antwortete Reno und sah der Situation weiterhin angespannt zu. Rufus würde ihm nie verzeihen wenn er eingreifen würde. Elena schwieg betroffen. Raphael platzierte die Stichwaffe an Rufus' Bauch „Hast du noch ein paar letzte Worte zu sagen bevor ich anfange?“ hauchte er ihm ins Ohr. Das spärliche Licht malte dunkle Schatten über die beiden. „Ja die habe ich..“ antwortete Rufus und senkte demütig den Kopf „Und die wären?“ Raphael schmiegte sich schon fast an Rufus an. „BRENNE IN DER HÖLLE!“ schrie Rufus und warf sich nach vorne. Die Klinge drang in seine Haut ein. Dadurch gewann er Abstand zu dem irritierten Raphael, er entfernte dessen Hand von der Stichwaffe und nutzte seine eigene um seinem Gegner die Kehle durchzuschneiden. Blut sickerte aus Raphaels Mund, Rufus stöhnte und hielt sich den Bauch. Er hatte die Position des Messers falsch eingeschätzt. „Das.... kann.... nicht … sein!“ röchelte Raphael und brach zusammen. „Narzissmus kann tödlich sein..“ Rufus lächelte und kniete sich neben den sterbenden Leader. Plötzlich holte er stark aus und rammte das Messer noch einmal in den Hals. Alle anderen sahen geschockt zu wie Rufus den Kopf seines Gegners abtrennte. „Wir müssen noch das Bordell in die Luft jagen..“ sagte Reno und ging auf Rufus zu der mittlerweile mit seiner Prozedur fertig war. Er reichte ihm ein Serum welches sich Rufus in seine Wunde goss. Dieses würde das Blut schneller gerinnen lassen. Rufus stand auf und hielt Raphaels Kopf in der Hand. Er platzierte ihn auf den Resten des Eingangs des Gebäudes und setzte sein Zeichen darunter. Ein Brauch der nur praktiziert wurde um absolute Macht zu demonstrieren. Die Gruppe machte sich nun auf den Weg zum Bordell welches nicht weit entfernt war. Rude hielt die restlichen Sprengsätze bereit. Ohne viele Worte brachte sie Rufus außen dort an wo er sie haben wollte und betrat plötzlich das Gebäude. Ein schriller Schrei war zu hören und Sekunden später stürmte Rufus wieder aus dem Gebäude. Es war Zeit sich zurückzuziehen. Kurze Zeit später explodierte das ganze Gebäude und ein Flammenschwall erhellte die Nacht. Reno nahm Rufus Hand während die zu Shin-Ra zurückkehrten. Die sechziger waren nun endlich für immer besiegt. Kapitel 14: Die Tränen ---------------------- Sephiroth saß in seinem Büro, er hatte sich seit Stunden nicht mehr großartig bewegt. Fast zwei Tage waren seit dem Kampf gegen die Sechziger verstrichen und seitdem hatte er zu Chanel keinen Kontakt mehr gehabt. Er wusste das alle Turks, die an dieser Mission beteiligt waren, nun zwei Tage frei bekommen hatten, als Belohnung sozusagen. Er hatte von diesen zwei Freitagen keinen Gebrauch gemacht und stattdessen fast pausenlos durchgearbeitet. Bis auf magere vier Stunden schlaf und ein kurzes Mittagessen hatte es keinerlei Abwechslung gegeben. Kurz nach seiner Rückkehr hatte er sich mit Zack gestritten, er wusste nicht einmal mehr warum. Er konnte sich nur noch daran erinnern dass von Chanel die Rede war. Kurz bevor sie nach dem Kampf zu Shin-Ra zurückkehrten hatte sie ihm etwas in die Hand gedrückt. Er hatte es wortlos entgegengenommen und noch nicht einmal angeschaut. Er war es nicht wert. Sephiroth seufzte und lehnte sich kurz im Sessel zurück. Seine Augen brannten und er verspürte einen stechenden Schmerz an seinen Schläfen. Na super. Sephiroth strich kurz über die kleine Innentasche seines Mantels. Dort hatte er das, was Chanel ihm gegeben hatte, hineingesteckt. Es schien eine Art Kette zu sein. Draußen fing es an zu regnen. Er stand auf und machte das Licht an. Seit Stunden hatte er sich nicht dazu aufraffen können und stattdessen im Dunkeln weitergearbeitet. Geklappt hat es ja.. irgendwie.. Ihm ging Chanel nicht mehr aus dem Kopf. Ihr Verhalten in den Slums. Ihre Reaktion auf den Tod einer Zivilistin. Er wünschte sich das er sie damals einfach getröstet hätte. Seufzend beugte sich der General wieder über seinen Tisch und setzte die Arbeit fort. Chanel saß am Fenster und starrte hinaus auf die verregnete Stadt. Jetzt hatte sie mal die Gelegenheit den Himmel zu sehen und dann so was.. Sie kaute angestrengt auf ihrer Lippe herum und entfernte somit den schwarzen Lippenstift. Als er komplett abgetragen war trug sie neuen auf. „Beiß doch gleich von ihm ab! Kommt aufs selbe raus“ Rufus hatte sich Chanels Verhalten nun schon etwas länger angeschaut und legte nun besorgt den Kopf zur Seite. Er hatte es sich auf der ledernen Couch bequem gemacht denn dort konnte er sie am besten beobachten. „Was ist denn los? Seit zwei Tagen stehst du komplett neben dir“ „Ach nichts, darf man denn nicht mal ein bisschen depressiv sein?!“ knurrte Chanel „Doch schon, aber du bist seit drei Stunden depressiv“ „Du hast mitgezählt?“ „Naja, ich hatte sonst nicht wirklich etwas zu tun. Zwischendurch bin ich zwar eingeschlafen aber nur für ein paar Minuten. Aber ja, es waren drei Stunden“ Rufus stand von der Couch auf, streckte sich und setzte sich Chanel nun gegenüber. Auch er starrte in den Himmel. „Sag mal.. findest du es auch unfair dass der Himmel genau jetzt so.. regnerisch ist.. genau jetzt wo wir ihn endlich in Ruhe betrachten können?“ vorwurfsvoll runzelte Rufus die Stirn und warf erboste Blicke in den Himmel. Er wollte blauen Himmel! „Daran hab ich auch schon gedacht aber Regenwetter ist doch auch okay. Und irgendwie ist es mir auch egal“ „Chanel, du konntest mir nie wirklich etwas verheimlichen aber das hier ist ja schon erbärmlich! Ich fühle mich beleidigt! Also was ist los?“ Rufus setzte sich neben sie und nahm sie in den Arm. „Es ist wirklich nichts.. es ist nur..“ Chanel schnaubte, sie hatte es sich gerade selbst schwerer gemacht „Es ist nur wegen Sephiroth..“ „Wegen Sephiroth?“ fragte Rufus erstaunt „Ja.. er geht mir nicht mehr aus dem Kopf und ach.. ich weis auch nicht. Ich bin plötzlich so melancholisch“ Rufus drückte Chanel. „Vielleicht solltest du zu ihm gehen?“ Chanel drehte sich weg und verschränkte die Arme „Und was soll mir das bringen?“ „Wenn man bei einer Person ist die einem nicht mehr aus dem Kopf geht kann es passieren das man genau da mal einen klaren Gedanken fassen kann. So geht es mir zumindest. Vielleicht ticke ich aber auch anders als der Rest der Menschheit. Es ist immerhin besser als hier dazusitzen.“ „Das tust du doch auch.“ „Ja, ich warte auf Reno.“ „Er hat doch gesagt das es lange braucht.. wieso vergeudest du deine Zeit mit warten?!“ „Tust du etwas besseres? Sei wenigstens schlau und nutze nun deine Zeit“ Chanel schnaubte noch einmal, stand dann auf und zog ihre Jacke an. „Ich bin dann mal kurz weg ja? Bis später.. und … danke“ sagte sie, lächelte Rufus noch kurz zu und lief dann aus der Tür. Rufus schaute ihr nach als sie die Straße im Regen hinunterlief. Den Schirm hatte sie natürlich vergessen. Es klopfte. Sephiroth schaute verwundert auf. Für heute war kein Besuch vermerkt. Genervt strich er sich durch die Haare und versuchte zumindest einen frischen Blick aufzusetzen. Auch wenn dies wahrscheinlich kläglich scheitern würde. „Herein!“ „Bin schon drin..“ Sephiroth schaute erneut auf und sofort wieder weg. Chanel stand an der Tür, vom Regen durchnässt aber immer noch wunderschön. „Was soll das alles?!“ fragte sie. Sie klang traurig.. und enttäuscht. „Was soll was?“ „Du hast dich in den zwei Tagen nicht einmal gemeldet..“ „Sag bloß ich sollte das tun?“ Sephiroth ordnete ein paar Dokumente auf seinem Tisch. Er bemerkte das er einen Verweis noch nicht unterschrieben hatte und holte dies nach. Da hatte tatsächlich jemand einen Verweis bekommen wegen des aufblasen eines Gummihandschuhs im Theorieunterricht... „Ich hab es erwartet.. wirklich..vor allem nach all dem was passiert ist“ „Das ist für mich Alltag und wenn du mich jetzt entschuldigst.. ich muss weiterarbeiten“ Sephiroth schaute kurz auf und machte eine flüchtige Handbewegung. Chanel schaute betroffen auf den Boden, sie biss sich auf die Lippe um ihre Emotionen in Zaum zu halten. „Hast du dir wenigstens die Kette angeschaut die ich dir gegeben habe?“ „Ich hab sie weggeschmissen. Sie hatte ja keinen großen Wert“ Chanel holte scharf Luft und versuchte die Tränen zurückzuhalten die in ihren Augen aufstiegen. Doch dies misslang ihr. „Nein.... das glaube ich jetzt nicht..“ „Gut dann glaube es eben nicht aber ich bitte dich jetzt zu gehen. Ich habe hier besseres zu tun..“ Chanel schluchzte kurz auf, riss sich dann aber zusammen und drehte sich wütend um. „Du bist das letzte...“ Mit diesen Worten rannte sie aus der Tür. Diese fiel langsam ins Schloss. Sie rannte so schnell wie möglich aus Shin-Ra raus, durch die Straßen, zurück in die Slums. Der Regen durchnässte ihre Kleidung bis auf die Haut, sie zitterte. Sie brach in einer schmalen Gasse zusammen. Es war so kalt. Alles um sie herum war kalt. Sie nahm eine Pistole aus ihrer Jackentasche und setzte sie an ihre Schläfen. Sephiroth hatte fünf Minuten lang auf die Tür gestarrt und gehofft das alles was gerade passiert war nur ein böser Traum gewesen war. Doch vergebens. Er drehte sich zum Fenster und griff zögernd in seine Manteltasche. Er holte ein kleines goldenes Kettchen heraus. Er öffnete den herzförmigen Anhänger, er sah eine junge Frau mit einem Kind. Höchstens acht Jahre alt. Er erkannte Chanel und nahm an das die junge Frau ihre Mutter war. Verzweiflung stieg in ihm auf. Was hatte er bloß getan? Er wollte ihr nachlaufen, doch dafür war es schon zu spät. Kapitel 15: Der Bruch --------------------- Rufus schreckte aus seinem Schlaf auf, er war tatsächlich am Fenster eingeschlafen. »Chanel« dachte er und zückte sein Handy. Irgendetwas musste passiert sein! Chanel war kurz davor abzudrücken als ihr Handy plötzlich vibrierte. Sie schaute irritiert auf das Display » Rufus « und ging zögernd ran. „Chanel?! Wo bist du? Geht’s dir gut?“ „Ich .. ich hätte da n-niemals hingehen sollen.. „ schluchzte Chanel und legte ihre Waffe auf den Boden. Die Kraft schien aus ihrem Körper zu verschwinden.. „Wo bist du? Ich hole dich gleich ab..“ „Rufus, ich will grad irgendwie allein sein.. ich schaff das schon“ „Chanel, ich glaube wir kennen uns lange genug .. dir geht’s gerade nicht gut.. also wo bist du?“ Chanel seufzte und nannte ihm die Adresse. Sie fror und sie musste schon wieder weinen. „Ich bin gleich da ja?“ Chanel nickte stumm und legte auf. ----------- Sephiroth fand keine Ruhe mehr. Er war in seinem Büro auf- und abgetigert, sein Gewissen plagte ihn. Das Verhalten Chanel gegenüber war falsch gewesen aber was sollte er denn jetzt noch tun? Sie würde wahrscheinlich eh nur bei Reno sein und sich wenn überhaupt die Augen ausheulen, dies redete er sich zumindest ein. Die Kette trug er nun um den Hals, auch wenn er nach wie vor nicht das Gefühl hatte es wert zu sein. Er seufzte, blickte auf seinen Schreibtisch auf dem sich die Arbeit häufte und verließ das Büro. Er ging in seine Wohnung und zog sich ein einfaches schwarzes Hemd an bevor er Shin-Ra eilig verließ. Dass sein Regenschirm kaputt war bemerkte er erst als er bereits im Regen stand aber er hatte es zu eilig um noch einmal hochzugehen. ----------- Chanel spürte wie jemand packte und schaute erschrocken auf. Reno kniete vor ihr, ein grauer Hoodie verdeckte seine grelle Haarpracht. „Was machst du nur für Sachen?“ fragte Reno, der soeben die am Boden liegende Waffe gesehen hatte. Er nahm Chanel in den Arm. „Ich will nicht mehr...“ murmelte Chanel „Hey, jetzt komm, wir gehen erstmal ins Warme und dann erzählst du mir alles ja? Rufus kommt gleich noch, er hat mir Bescheid gesagt da ich doch etwas näher an dir dran war. Und ich glaube das war auch gut so..“ Reno hob missbilligend die Waffe auf und steckte sie in eine Hoodietasche. Kurz darauf steckte er sie in seine Hosentasche und zog Chanel den Hoodie drüber. Sie war vom Regen überhalb der Platte völlig durchnässt. Als sie gerade die Gasse verließen kam ihnen Rufus entgegen. Auch er hatte weshalb auch immer keinen Schirm dabei. „Hey, alles okay?“ fragte auch er und packte sie an den Armen. Chanel nickte nur stumm. Sie wollte jetzt nicht reden. Ihr war nach wie vor zum heulen zu mute. „Ich denk mal wir gehen dann besser wieder heim oder? Weil ich glaube hier.. holen wir uns allerhöchstens den Tod“ „Ich will da nicht wieder hin..“ murmelte Chanel und riss sich von Reno und Rufus los. „Lasst mich einfach hier.. ich will nicht mehr zurück“ „Hey, hey.. ganz ruhig-“ „Ich bin ruhig“ „Gut dann eben nicht, jetzt erzähl doch einfach mal was passiert ist, denn es ist schwer dir in all dem gerade zu folgen“ Zögernd lehnte sich Chanel an die Wand hinter ihr und verschränkte die Arme. Die Kapuze des Hoodies verdeckte ihr Gesicht zur Hälfte, doch Reno und Rufus konnten die Tränen die über ihr Gesicht liefen trotzdem sehen. „Ich habe mich so in ihm getäuscht. Ja, es ist dumm zu behaupten und zu glauben das man meint jemanden nach kurzer Zeit zu kennen doch es tut trotzdem weh wenn man erkennt das es nicht so ist. Und ich habe mich auch noch...“ Chanel brach ab, biss sich auf die Lippe und schüttelte den Kopf. „Du hast dich in ihn verliebt oder?“ fragte Reno Chanel antwortete nicht, stattdessen krallte sie sich mit ihren Händen in den Hoodiestoff. Der Tränenstrom verstärkte sich. „Du hast dich in ihn verliebt und du kannst nichts dagegen tun.“ fuhr Rufus fort. Chanel schluchzte auf und fiel Reno zitternd in die Arme. Er fuhr ihr zärtlich übers Haar während sie in Tränen ausbrach. Zögernd trat auch Rufus hinzu und legte seinen Arm von hinten über ihre Schulter. „Alles wird wieder gut... das verspreche ich dir, Chanel“ flüsterte er ihr und reichte ihr ein Taschentuch. Chanel nahm es dankbar an. „Er … hat die Kette mit dem Bild meiner Mutter einfach weggeworfen..“ murmelte Chanel und zog sich beschämt den Hoodie noch tiefer ins Gesicht. Sie hasste es solch eine Schwäche zu zeigen. „Die finden wir wieder, das verspreche ich dir... selbst wenn wir ganz Midgar absuchen müssen! Und jetzt gehen wir besser mal nach Hause.. wir holen uns hier sonst echt noch eine nicht feierliche Krankheit..“ mit diesen Worten nahm Reno Chanel noch einmal kurz in den Arm und die drei liefen als Gruppe wieder zurück zu Renos Wohnung. Auch wenn Chanels Schmerz immer noch tief saß, er war immerhin gelindert. Sie war dankbar für ihre beiden Freunde die immer für sie da sein würden. Egal was kommen würde. Das hatten sie sich schon in den Slums versprochen. ----------- Sephiroth stand vor Renos Wohnung und klingelte zum wiederholten Mal. Er glaubte nicht das keiner Zuhause war. Seufzend lehnte er sich an die Wand und umfasste Chanels Kette. Er wollte sie ihr zurückgeben, falls sie diese überhaupt noch wollte. Nach weiteren zwanzig Minuten war er kurz davor aufzugeben und wie ein ausgerissener Hund zu Shin-Ra zurückzukehren als er plötzlich sah wie Chanel, Rufus und Reno auf die Wohnung zu kamen. Sie waren also wirklich nicht daheim gewesen. Na super. Für einen Moment beneidete er Chanel. Sie hatte zwei starke Menschen an ihrer Seite, etwas was er doch vermisste. Er biss sich auf die Lippe, schüttelte den Kopf und verdrängte den Gedanken. Nervös strich er seine nassen Haarsträhnen aus dem Gesicht. Chanel erblickte Sephiroth vor Renos Wohnung und krallte sich in Renos Arm. Alles in ihr zog sich zusammen, ihr Herz raste viel zu schnell und ihr war schlecht. Ihre Beine zitterten. „Hey, mach dir keine Sorgen, ignoriere ihn einfach. Wir schaffen das“ murmelte Rufus, streckte seinen Arm und zog Reno Chanels Waffe aus der Hosentasche. Nur für alle Fälle verstand sich. „Chanel, ich..-“ begann Sephiroth und ging ein paar Schritte auf die drei zu. Chanel schlug nur die Augen nieder und würdigte ihm keinen Blick. Rufus umfasste ihre Taillie und führte sie an dem General vorbei, Reno blieb plötzlich etwas abseits. „Wir müssen reden..-“ begann der General erneut doch er wurde sofort von Reno zurückgestoßen. „Ihr müsst erstmal gar nichts. Es ist besser für Chanel wenn du ihr fern bleibst“ fauchte Reno „Und woher willst du das wissen?! Was soll denn schon groß passiert sein?!“ knurrte Sephiroth zurück. „Ach ich weis nicht, vielleicht nur das Rufus sie gerade noch davon abhalten konnte sich aus Verzweiflung umzubringen! Und sag bloß dass nennst du harmlos..!“ Diese Worte waren für Sephiroth noch viel mehr als ein Schlag ins Gesicht. Für einen Moment trübte sich sein Blickfeld, alles rauschte, ihm wurde schwindlig » Nein.. das kann nicht sein!!!!! « Er schaute auf und sah Chanel, die sich auf der Treppe zu Renos Wohnung noch einmal umgedreht hatte genau in die Augen. „Chanel, es tut mir so Leid, bitte hör mir zu.. nur kurz.. bitte.. ich..-“ Er griff an Chanels Kette. Chanels Augen verengten sich, Wut zeichnete ihr Gesicht aber auch Schmerz und Trauer. „Du hast mich verletzt, Sephiroth. Und jetzt soll ich dir noch bei weiteren Lügen zuhören? Nein.. das will ich nicht.. lass mich in Ruhe. Du hast mich so tief verletzt, dafür gibt es keine Entschuldigung. Machs gut.. “ Mit diesen Worten wendete sie sich ab und ging mit Rufus die Treppe hinauf. Reno hatte mittlerweile die Kette bemerkt und streckte die Hand aus. „Ich wäre dir sehr verbunden wenn du sie jetzt einfach wieder hergibst. Du solltest dich schämen sie um den Hals zu tragen“ Renos Blick war kalt und stechend. Wortlos nahm Sephiroth die Kette ab, legte sie in Renos Hand, schaute kurz hinauf zu der Wohnung , drehte sich um und ging. Seine Schritte waren schwer und kraftlos. Kapitel 16: Der Lichtblick -------------------------- Ein Tag war seit diesem Vorfall verstrichen, ohne besondere Ereignisse. Der Papierkram suchte nun auch Chanel und Rufus heim, beide fluchten und versuchten einen logischen Zusammenhang zwischen Körperlicher Drecksarbeit und sauberen Papieren herzustellen. Bislang ohne Erfolg doch Wunder gab es ja immer wieder. Chanel war Sephiroth nur einmal kurz in einem Flur begegnet, sie waren ohne Worte aneinander vorbeigegangen. Die Kette ihrer Mutter war nun wieder an ihrem alten Platz, an Chanels Hals. Chanel fühlte sich in Shin-Ra anscheinend recht wohl, denn sie hatte ihren einfachen Schreibtisch bereits ordentlich vollgestellt. Selbst Reno war irritiert, normalerweise war er der einzige mit einem vollen Schreibtisch. Aber er war froh das es Chanel besser ging. „Du Reno, ich glaube ich gehe heut Abend nochmal in die Slums.“ „Nein“ „Keine Sorge, ich stelle nichts an. Wenn dass das ist an was du gedacht hast. Ich habe doch mal dieses kleine Mädchen erwähnt was ihre Mutter in dem Kampf verloren hat.. oder?“ „Ja kann sein.. ich erinnere mich“ „Ja, das hat sie“ unterbrach Rufus „Was ist mit ihr?“ „Ich habe sie ja zu Brian und den anderen geschickt.. ich will sehen ob es ihr gut geht. Hey Rufus.. hol mir doch bitte auch einen Kaffee.“ „Willst du wirklich einen? Der ist grausig“ murrte Reno „So schlimm ist er bestimmt nicht.“ „Doch.. das ist er“ „Ach du trinkst ihn doch auch und Rufus lebt auch noch. Ich will einen Kaffee. Jetzt.“ Seufzend stand Rufus auf und holte Chanel einen Kaffee. Wenn er ehrlich war konnte er den Kaffee nicht beurteilen denn er hatte zuvor nie wirklich viel mit Kaffee zu tun gehabt. Aber trinkbar war er. ------------- „Tseng, ich glaube dir ist völlig klar weshalb ich dich hergerufen habe, oder?“ „Sir, ich habe ehrlich gesagt keine Ahnung“ „Du enttäuscht mich, Tseng“ Rufus Shin-Ra beugte sich leicht über seinen Tisch und schaute Tseng genau in die Augen. „Es geht um diesen Straßenköter.“ „Sie meinen Rufus R.S?“ „Erwähne seinen Namen nicht. Er ist es nicht wert ihn zu tragen.“ Tseng nickte. „Ich möchte das du ihn beseitigst. Es ist mir egal wie du dies tust, doch ich möchte das er von dieser Erdoberfläche verschwindet.“ „Sir, wenn ich fragen darf, was hat er getan um ihnen so zu missfallen?“ „Seine pure Existenz ist mir ein Dorn im Auge. Ein weiterer Grund wäre offentsichtliche Beziehung zu Reno.“ Tseng schaute den VP irritiert an. „Ich verstehe nicht..“ „Eine solche Bindung zu einem Menschen schränkt Reno und jeden anderen Turk nur ein und ist eine Belastung. Ausserdem möchte ich nicht widerlegen das Reno eine gewisse Ausstrahlung hat die einen unweigerlich anzieht. Und ich teile nicht gerne..“ Tseng schluckte. Er wusste wenig, fast nichts über Rufus R.S. Doch er wirkte wie ein guter, zuverlässiger Mitarbeiter. Einen Mitarbeiter den man nur ungern 'entlassen' mochte. „Du wirst mir doch nicht widersprechen, oder?“ „Nein, natürlich nicht.“ Rufus lächelte. „Sehr gut und nun tu mir doch bitte den Gefallen und sorge dafür das dieser Mensch so schnell wie möglich verschwindet.“ Tseng nickte, verbeugte sich und verließ das Büro. ----------- Chanel hatte sich wie eine Wahnsinnige durch sämmtliche Unterlagen gearbeitet und war sogar fast so schnell wie Tseng. Und dieser war gewöhnlich ja der erste der seine Unterlagen fertig hatte. Sie hatte es eilig Marie zu besuchen. Vielleicht lag es an ihrem gemeinsamen Schicksal dass Chanel sich mit ihr so verbunden fühlte. Sie rannte schon fast in die Slums doch davor stoppte sie noch an einem Spielzeugladen. Sie konnte sich an ihre Kindheit erinnern und beneidete doch etwas neidisch das ganze Spielzeug in den Schaufenstern. Sie betrat den Laden und fühlte sich plötzlich völlig überfordert. Was es nicht alles gab! Nur was sollte sie Marie mitbringen? „Kann ich ihnen helfen?“ fragte ein alter, kleiner aber putzig runder Verkäufer „Nein, nein.. ich glaube ich schaffe das schon. Das Angebot ist nur etwas.. heftig.“ „Ach das liegt an dem kleinen Laden, ich muss alles ein bisschen zustopfen, wissen sie? Die großen Ketten sind noch viel heftiger.“ Chanel nickte und schaute sich um, ein Gefühl von Nostalgie erfüllte sie. Sie entschied sich für einen putzig dreinschauenden Teddybären mit einem roten Kapuzenpullover. Sie lies sich ihn als Geschenk einpacken und lief weiter. Sie hoffte das er Marie gefallen würde. Marie war gut bei der Organisation angekommen, doch der Tod ihrer Mutter bedrückte sie. Sie aß wenig und weinte oft, Linsay, Brians Freundin kümmerte sich so gut sie konnte um sie. Doch das Mädchen wollte meistens allein sein. Marie saß gerade im alten Zimmer von Rufus und Chanel und schaute aus dem Fenster als sie Chanel die Straße entlanglaufen sah. Sie erkannte sie sofort und winkte begeistert hinunter. Sie freute sich ein bekanntes Gesicht zu sehen. Chanel sah Maries winken und winkte zurück. Marie lief schnell aus dem Zimmer, die Treppen hinunter, aus dem Haus und umarmte Chanel stürmerisch. „Du bist tatsächlich wiedergekommen!“ rief sie und drückte Chanel noch fester. Aus lauter Eile waren das zwar nur ihre Beine aber sie erfüllten wohl den Zweck. „Natürlich bin ich wiedergekommen! Ich habs doch versprochen! Und ich habe dir sogar etwas mitgebracht!“ Chanel löste Maries Umarmung, nahm sie an die Hand und ging zurück in das Haus. Sie grüßte die wenigen Mitglieder die sich momentan dort aufhielten und ging in das obere Zimmer. „Was hast du mir denn mitgebracht?“ Marie schien vor Freude zu sprudeln. Neugierig beäugte sie die Tasche die Chanel in der Hand hielt. Dabei vergaß sie fast das Laufen. „Ich hoffe er gefällt dir, ich habe ehrlich gesagt keine Ahnung was man momentan für Spielzeug hat. Bei mir ist es schon eine Weile her und wir hatten nie viel Geld.“ Chanel setzte sich mit Marie auf das Bett und gab ihr das Geschenk. Eifrig zerriss Marie das Papier und stieß einen Freudenschrei aus als sie den Teddybären erblickte. Sie drückte erst ihn und dann Chanel. „Oh Danke.. Danke! Danke! Ich mag ihn sooooo gern!“ rief sie und drückte den Bär noch einmal. Chanel war gerührt. Sie hätte nie gedacht das sich Marie so freuen würde. „Sag mal, wo ist denn der Silbermann der damals bei dir war?“ fragte Marie „Oh der... uhm der muss noch arbeiten. Und er heißt Sephiroth“ „Mir egal, ich nenne ihn Silbermann. Da weis jeder wer gemeint ist!“ schmollte Marie und stellte den Teddy wie eine Mauer vor sich hin. Im Vergleich zu ihr war er doch recht groß. Er verdeckte immerhin fast ihren ganzen Oberkörper wenn sie so auf dem Bett saß. „Hast du eigentlich noch Verwandte?“ fragte Chanel „Nö, meine Mutter und ich waren allein.“ Maries Blick wurde wieder traurig „Kann ich etwa nicht hier bleiben?“ „Doch das kannst du! Aber willst du nicht in ein richtiges Zuhause?“ „Du kommst mich doch bestimmt besuchen, oder? Das reicht doch schon.. und diese.. Linsay ist auch ganz nett. Genau so wie.. Brian heißt er glaube ich. Meine Mutter hat immer gesagt man soll alles positiv sehen. Das versuche ich jetzt!“ Chanel lächelte. Marie war also in guten Händen. Die nächsten Stunden vergingen wie im Flug, Chanel spielte etwas mit Marie und redete noch kurz mit alten Freunden bevor sie sich verabschieden musste. Rufus wollte heute kochen und sie durfte auf keinen Fall zu spät sein! „Kommst du bald wieder?“ fragte Marie mit großen Augen. Chanel nickte. „Auf jeden Fall! Und du bleibst schön brav ja?“ Marie nickte und drückte Chanel bevor sie sich wieder auf das Bett legte und in einem Block herum malte und schreiben übte. Chanel konnte sich nicht erinnern jemals einen Block in diesem Haus gesehen zu haben doch nun war er genau richtig. Sie ging eifrig durch die dunklen Straßen, ohne die Sechziger war es wirklich friedlicher in den Slums. Es gab viel weniger Ärger. Bald hatte sie Renos Wohnung erreicht und trat eilig ein. Sie erblickte Rufus in einer herrlich schrecklichen Kochschürze mit roten Karos und weißen Rüschen bei dem Versuch die Lasagneplatten genau nebeneinander zu legen und musste lachen. Sie war froh das sie noch am Leben war. Kapitel 17: Die Nachricht ------------------------- Reno hatte ihr Klamotten gekauft. Zugegeben, es war eine etwas seltsame Situation doch Chanel war mit seiner Auswahl zufrieden. Schwarze enge Hosen, neue schwarze Schuhe mit Absatz und einem Hemd mit verspielten Rüschen. Alles passte hervorragend zu ihrem Turk Blazer, welcher ihr heute übergeben wurde. Chanel zog das Outfit gleich am nächsten Tag an und war vollkommen zufrieden. Es war eine Mischung aus 'badass' und 'feminin', der schwarze Lippenstift gab ihr den letzten Schliff. Kurz bevor sie mit Reno und Rufus die Wohnung verließ bekam sie von Tseng eine SMS. Irritiert schaute sie auf ihr Handy. » Hojo will dich in seinem Labor sehen. Scheint was wichtiges zu sein. Du sollst sofort runterkommen wenn du in Shin-Ra angekommen bist« Chanel war nun noch irritierter und bekam ein ungutes Gefühl. Wenn das eine Konsequenz der Rettung war... „Weist du wieso er dich sehen will?“ fragte Reno und streckte sich. Er war in letzter Zeit immer pünktlich in Shin-Ra gewesen doch das ganze zerrte an seinem Schlaf. „Nein, und mir kommt das ganze irgendwie Spanisch vor..“ „Sollen wir dich anrufen wenn du zu lange wegbleibst?“ fragte Rufus „Ja.. nach einer Stunde vielleicht. Vorher schaff ich das schon allein. Sicher ist sicher. Danke..“ murmelte Chanel und stieg in Renos Auto ein. Es war ein überaus schicker Wagen. Rufus nahm auf dem Beifahrersitz platz und Chanel streckte sich auf der Hinteren Sitzbank aus. Sie mochte es hinten zu sitzen. --------- „Ah da sind sie ja, ich habe sie erwartet“ murmelte Hojo und goss eine dubiose Flüssigkeit in eine andere. Das typische Bild eines Chemikers oder besser eines irren Wissenschaftlers. Chanel schluckte. „Ja ich habe die Sms erhalten, worum geht es?“ „Nun ja, ich sage gleich mal vorweg: ich bin nicht gut im Botschaften übermitteln deswegen sage ich es kurz und knapp. Die Wunde von Sephiroth verkürzt ihre Lebenserwartung enorm.“ Chanel schnappte nach Luft, blieb aber ruhig „Um wie viele Jahre?“ „Sie haben noch ca. vier bis 5 Jahre“ Die Nachricht verschlug ihr den Atem. Für einen Moment wurde ihr schwarz vor Augen.. .das konnte nicht sein! „G-gibt es eine Art Gegenmittel? Oder zu erst: Wieso gibt es so eine drastische Minderung der Lebenserwartung?“ „Nun ja, Massamune hat ja die meisten ihrer inneren Organe in ultimativer Nähe verletzt..-“ „So weit war ich nun wirklich auch...“ „Jaja, jetzt lassen sie mich doch mal ausreden! Diese Wunden scheinen nur bedingt zu verheilen bzw zusammenzuhalten. Dort wo also Gewebe zerstört wurde hat sich zwar neues gebildet aber dieses ist weshalb auch immer deutlich schwächer.. das ist ungewöhnlich für diese Behandlungsmethode.. es ist ehrlich gesagt noch nie vorher passiert. Derart schwaches Gewebe führt zu inneren Blutungen und so weiter.“ „Und was können sie dagegen tun?“ Chanel erinnerte sich an die kurze Untersuchung nach dem Kampf. Ein einfacher Scan. So simpel das sie diese schon fast vergessen hatte. Dabei musste dies wohl festgestellt worden sein. „Ich habe kein Mittel dagegen und ich bin ehrlich gesagt auch etwas überfragt“ „Moment mal, sie machen alle möglichen abartigen Experimente und sonst was, sie machen aus Menschen Monster und dann schaffen sie es nicht so etwas einfaches zu behandeln?“ rief Chanel, Wut stieg in ihr auf. Und Verzweiflung. „Hm, sie gefallen mir, sie akzeptieren ihr Urteil nicht sondern sie wollen eine Lösung“ » Natürlich will ich ne Lösung.. du Bastard...!« dachte Chanel „Ich bin nicht total mittellos, ich habe tatsächlich ein Behandlungsserum da welches funktionieren könnte. Aber es ist gewissermaßen riskant“ „Das Risiko wäre?“ „Ich würde ihnen schnell agierende Zellen injizieren, sie könnten womöglich für eine lange Zeit unter Krämpfen leiden oder auch so manches anders wahrnehmen. Im schlimmsten Fall reagieren diese Zellen nicht und sie werden nicht geheilt. Sie leben dann aber fünf Jahre lang normal weiter “ „Aha? Ist die andere Wahrnehmung ähnlich wie ein Drogenrausch oder wie darf ich das verstehen?“ „Nein, das schließe ich aus, sie werden einfach etwas ausgeprägtere Sinne haben, mehr nicht“ „Gut dann stimme ich der Behandlung zu. Besser als nichts. Wie viele von diesen Injektionen sind notwendig?“ „Eine einzige und diese würde ich ihnen jetzt verabreichen.“ Hojo zog eine Spritze heraus und setzte eine frische Nadel auf. Er spritzte sie in Chanels Oberarm, es war nicht sonderlich unangenehm aber es gab wirklich besseres als diesem Menschen so nahe zu sein. Sie schluckte. Die Prozedur war bereits beendet. „Eine Frage, wieso tun sie das nach dem was vorgefallen ist?“ „Das habe ich doch schon gesagt. Sie gefallen mir. Ich bekomme selten die Stirn geboten, wissen sie?“ „Gut zu wissen, zum Kontra geben werde ich auch in Zukunft bereit sein also fühlen sie sich bloß nicht sicher. Schönen Tag noch“ Mit diesen Worten verließ Chanel das Labor, der Schock saß ihr immer noch in den Knien. Sie hatte es vorhin nicht richtig realisiert, erst jetzt dämmerte ihr alles. Wenn die Behandlung fehlschlagen sollte dann würde sie so früh sterben. Sie hatte doch noch sie viel vor! Sie schluckte die Tränen hinunter und rief Rufus an um sich zu melden. Sie würde den beiden nichts von der Behandlung und dem eigentlichen Problem erzählen. Sie konnte ihnen das nicht antun. „Hey Rufus, du ich komm gleich ja? Wärst du so lieb und besorgst mir bitte einen Kaffee? Ich brauche dieses schreckliche Gesöff einfach grad..“ „Was ist los?“ „Nicht, ich hab mich gestern einfach überfressen und schlecht geschlafen. Deswegen bin ich müde.. Du bist schuld dran! Du kochst zu gut..“ Rufus lachte am anderen Ende der Leitung „Okay bis gleich ja?“ und legte auf. Chanel seufzte und schluckte die Tränen hinunter. Alles würde gut werden... das hoffte sie doch. Kapitel 18: See you again? -------------------------- Chanel verdrängte Hojos Nachricht und versuchte normal zu arbeiten, Rufus und Reno hatten zum Glück nichts bemerkt. In ihrem inneren aber brodelte es, sie war wütend auf Sephiroth, der Schuld an dieser Misere war und gleichzeitig wollte sie schreien denn sie war verzweifelter als sie es sich selbst eingestehen wollte. Sie versuchte sich abzulenken. Es wollte einfach nicht klappen. Wütend zerkaute sie ihren dritten Kugelschreiber. Langsam wurde die Sache kritisch denn sie besaß nur fünf Stück. Sie war so in Gedanken versunken das sie Tseng nicht bemerkte. „Chanel, wärst du bitte so nett und würdest noch schnell die fehlenden Berichte der SOLDATEN holen? Sie sollten bei Sephiroth im Büro liegen“ Chanel erschrak und biss sich auf die Lippe. „Aua.. uhm ja wenn es sein muss. Soll ich sie dir dann ins Büro bringen?“ „Wäre lieb und logisch. Danke“ Tseng verschwand genau so schnell und lautlos wie er gekommen war. Chanel schüttelte den Kopf denn sie wurde aus diesem Menschen nicht schlau. » Sephiroths Büro..... oh wieso hast du nicht abgelehnt?!?!« dachte sie sich als sie den ersten Flur entlang ging. Sie hatte nun ein neues Spielzeug, einen Tacker. Ihn zu drücken war eine bessere Beschäftigung als Schaden bei einem Kugelschreiber anzurichten. Nervös drückte sie zweimal, die Heftklammern fielen auf den Boden. Das war wirklich recht entspannend. Sie hasste es in der Soldier Abteilung herumzulaufen.. sie fühlte sich wie auf einer Fleischbeschauung, nur um einiges schlimmer. Heute waren die Gänge sogar unangenehm voll. Die ganze Welt schien auf den Füßen zu sein, weshalb auch immer. Ein Infanterist lief an ihr vorbei, wortlos und vermummt. Chanel hatte keine Probleme an solchen Leuten vorbeizulaufen, sie hatte es schon oft getan doch dieser hier war etwas anderes. Ihre Hand umfasste den Tacker etwas fester. Sie versuchte sich nichts dabei zu denken, das einzig außergewöhnliche an dieser wandelnden Mumie war die Tatsache das er ein Schwert besaß. Sie hatte Infanteristen bis jetzt eher mit Gewehren herumlaufen gesehen. Plötzlich passierte es. Als der Infanterist hinter ihr war zückte er plötzlich sein Schwert und versuchte sie anzugreifen. Chanel hatte das ganze aus ihrem Augenwinkel gesehen und konnte noch rechtzeitig ausweichen. Selbst wenn sie ihn nicht gesehen hätte, der Kampfschrei der darauf folgte hätte ihn sowieso verraten. » Stirb du Bastard « dachte sie als sie unter ihm wegtauchte und ihm nächsten Moment umschloss sie mit ihrem Tacker die empfindliche Haut seiner Wange. Durch seinen Kampfschrei war sein Mund ja praktischerweise geöffnet gewesen. Sie drückte zu und die vermummte Gestalt sank schmerzgesteuert auf die Knie. Die anderen Personen im Gang drehten sich spätestens jetzt um. Chanels Wangen glühten vor Zorn. Wie konnte er es wagen sie anzugreifen! „Was ist hier los?“ rief eine bekannte Stimme. Sephiroth. Auch das noch! „Du solltest besser mal aufpassen was so in deiner Abteilung rumläuft.. Herr General!“ fauchte Chanel und trat dem kniehenden Mann ordentlich in die Seite. Sie war nicht der Typ für Unfair Play aber heute war ein Tag der Ausnahmen. Er fiel regungslos zur Seite, Chanel bückte sich, packte ihn am Kragen, zerrte ihn zu Sephiroth herüber und lies ihn auf den Boden fallen. „Hast du sonst nichts besseres zu tun als dich mit Infanteristen anzulegen?“ knurrte er zurück. „Ich habe wirklich besseres zu tun, wie zum Beispiel die fehlenden Berichte abzuholen. Immer noch von dem Kampf in den Slums. Das wird auch mal Zeit das Tseng sie bekommt“ Sephiroth machte eine Handbewegung und lies den wohl bewusstlosen Infanteristen wegbringen. Chanel folgte ihm in sein Büro. Sie hörte bereits wie die Leute hinter ihrem Rücken tuschelten. Sephiroths Tisch war recht voll, eher unordentlich oder besser gesagt mit Arbeit vollgeladen. Frustriert suchte er nach den Berichten. Nachdem er sie gefunden hatte deutete er auf einen Stuhl. Chanel schnaubte, verstand aber die Geste und setzte sich. „Was willst du?“ knurrte sie. „Wie geht es dir?“ Sephiroth bemerkte das sie in ihrem jetzigen Outfit durchaus sehr, sehr attraktiv aussah. „Wieso willst du das wissen?“ „Zwischen uns waren ja.. nun ja.. gewisse Spannungen“ „Oh Spannungen? Ich finde das ist wunderbar untertrieben. Aber nun gut. Mir geht es recht gut, ich erwarte eine Entschuldigung, Sephiroth. Die Gründe dafür muss ich nicht erläutern oder?“ Sephiroth seufzte. Müde stützte er seinen Kopf auf seinem Arm auf und massierte sich nebenbei noch die Schläfen. „Ja ich weiß, mein Verhalten war falsch und ich kann es wahrscheinlich nicht einfach so entschuldigen. Dennoch bitte ich um eine zweite Chance.-“ „Eine zweite Chance? Für was? Es wird keinen Kampf mehr geben und wenn alles gut läuft bin ich eh bald von hier weg. Also was sollte dir das bringen?“ Chanel hätte ihn am liebsten mehr als nur geohrfeigt. „Ich meinte auch nicht im beruflichen Sinn. Zumal das eh schwer wäre denn wir sind in getrennten Bereichen.“ „Wieso willst du überhaupt eine zweite Chance? Nein Moment, ich will es gar nicht hören“ Chanel stand ruckartig von ihrem Stuhl auf und wandte sich zum gehen „Ich habe eine Aufgabe und diese werde ich pünktlich erfüllen“ „Hast du es denn nicht verstanden?“ rief Sephiroth, sprang schnell auf und hielt sie an der Schulter fest. » Hat sie etwa noch den Tacker?!« schoss es ihm plötzlich durch den Kopf doch Chanel plante wohl nicht seine Wange zu durchlöchern. Er holte tief Luft. „Ich liebe dich, Chanel.....“ Chanel blieb kurz die Luft weg und plötzlich waren auch die Tränen wieder da. Ihre Gefühle waren nach wie vor leider präsent. Wütend schüttelte sie Sephiroths Hand von ihrer Schulter. Plötzlich packte er sie erneut und energischer an beiden Schultern, drehte sie um und küsste sie. Chanel fiel vor Schreck der Tacker aus der Hand. Sie versuchte sich loszureißen doch es war alles andere als leicht von ihm wegzukommen. Ihr kam alles plötzlich vor wie in einem kitschigen Film. Sie wollte kein Happy End! „Wenn ich irgendetwas für dich tun kann um alles wieder gut zu machen dann bitte sag es... jetzt“ Sephiroth hielt sie immer noch fest, allerdings nicht mehr gewaltvoll an den Schultern sondern eher wie eine Geliebte. „Lass mich.. los“ murmelte Chanel, die Tränen flossen über ihre Wangen. „Chanel, bitte..“ „ICH SAGTE, LASS MICH LOS!!!!“ schrie Chanel. Sephiroth wich zurück, Verzweiflung kennzeichnete sein Gesicht. Er tat Chanel Leid. Sie tat sich selber Leid. Er seufzte und ließ die Schultern hängen. „Gut du bist jetzt frei. Bitte sag was ich tun kann um den entstandenen Schaden wieder gut zu machen...-“ „Seelischer Schaden ist irreparabel.“ Chanel wandte sich ab und ging aus dem Büro. ------------------- Reno und Rufus waren auch nicht gerade Auftragslos. Tseng fehlte es wohl seit neustem an Dokumentboten und verdonnerte beide zu einem Verteilungstrip in der ganzen Firma. Großartig. Die Anzahl der Akten war auch beachtlich, beide hatten gut zu tragen. Reno war schon bald außer Atem, stellte die Last kurz ab und öffnete sein Hemd und seine Krawatte ein wenig. Viel besser! Rufus hatte zu diesem Zeitpunkt irritiert die Pinnwand im Gang gemustert (welche wohl keinen richtigen Zweck hatte) und als er sich umdrehte traf ihn der Schlag. Reno sah so... göttlich aus! Das leicht errötete Gesicht.. das geöffnete Hemd.. » Oh Gott, kaum dreh ich mich kurz weg sieht er so geil aus.. okay nichts anmerken lassen.. bleib ganz normal.. oh Gott ich brauche was zum Ablenken..! Ah ein Wasserspender! Ja .. Wasserspender sind sehr.. öh sexy!« dachte Rufus und wollte den Satz nochmal mit etwas mehr Überzeugung wiederholen. „Ja,Wasserspender sind sehr sexy!“ Reno schaute ihn irritiert an. „Ruf?“ » OH MEIN GOTT ICH HABE DAS GERADE LAUT GEDACHT!« schoss es Rufus durch den Kopf und er ließ beinahe die Akten fallen. „Ich bin erbärmlich..“ murmelte er , verlagerte die Akten in eine bessere Position und lief mit hochroten Gesicht den Gang entlang. Reno folgte irritiert. Auch er musterte den Wasserspender doch er konnte sich beim besten Willen nicht vorstellen was an diesem Teil sexy war. Als sie endlich den größten Teil der Akten verteilt hatten kam ihnen Tseng entgegen. Mit Rufus Shin-Ra als Begleitung. Jetzt war auch klar wieso er sich nicht die Mühe zum Aktenverteilen machen wollte! Als Rufus Shin-Ra an Reno vorbeiging bemerkte auch dieser seine auf wundersame Weise erhöhte Attraktivität. Er schien ihn mit den Augen förmlich aufzufressen. Natürlich bekam dies Rufus RS mit. Doch er blieb mit Mühe und Not gelassen. Wohl auch wegen der peinlichen Aktion mit dem Wasserspender. Kurz danach waren alle Akten abgegeben und die beiden ruhten sich auf ideal platzierten Ledersesseln aus. Sitzgelegenheiten in jedem Stockwerk waren wirklich etwas praktisches. Ausserdem war es hier gerade angenehm leer. „Rufus Shin-Ra... was will er von dir?“ knurrte Rufus plötzlich „Ich weiß nicht was du meinst, Ruf“ Reno schien überrascht zu sein. „Lüg mich bitte nicht an, er hat dich ja wirklich offensichtlich begutachtet“ „Und wo ist das Problem?“ fragte Reno. Er dachte dabei nur an ein simples Anschauen wenn man sich eben begegnete. „Oh es stört dich noch nicht einmal?!“ rief Rufus und sprang auf. „Wunderbar das ich das erfahre! Was kommt als nächstes? Ruft er dich öfters mal in sein Büro? Wie nennt man so etwas gleich wenn man das vertuschen möchte.. achja.. ruft er dich etwa zu m 'Einzelgespräch'?“ In Renos Kopf machte es klick. „Nein, Ruf du verstehst das falsch!“ „Ach bitte jetzt verarsch mich doch nicht!“ „Es ist so... hätte ich dich heute Abend sonst eingeladen?“ „Das nennt man Tarnung“ Reno seufzte und fuhr sich mit der Hand über das Gesicht. Er wusste nicht wie er aus dieser Situation wieder rauskommen sollte. Rufus Shin-Ra war doch für ihn komplett uninteressant! Rufus wandte sich zum gehen. Reno rannte ihm nach und umarmte ihn von hinten. „Ruf, auch wenn es vielleicht so rüber kam, ich will nur dich, ja?“ er gab ihm einen Kuss auf die Wange. „Lass mich los, Reno.. lass mich sofort los!“ knurrte Rufus und griff bereits in seinen Blazer. Reno ließ sofort los. Er schluckte und suchte panisch nach den richtigen Worten. Rufus ging wortlos. „Wo willst du hin?!“ rief Reno ihm nach. Rufus blickte noch kurz über seine Schulter. Sein Gesicht war emotionslos doch seine Augen spiegelten Trauer wieder. „Ich glaube das geht dich wirklich gerade nichts an.“ Mit diesen Worten ging er weiter den Gang hinunter. Reno rannte ihm nach, versuchte ihn festzuhalten doch Rufus brachte ihn mit einem gezielten Schlag in den Bauch zu Fall. „Rufus.. !“ „Folge mir bitte nicht, sonst muss ich dich töten.“ sagte er , sah ihn noch einmal genau an und verschwand kurze Zeit später im Aufzug. Reno brach in Tränen aus. Kapitel 19: Die Nacht I ----------------------- Chanel saß auf einer Balkon-artigen freien Platform und starrte in den dunkel werdenden Himmel. Die Tränen flossen stumm über die Wangen, eine angezündete Zigarette lag auf dem Boden. Sie war einfach nicht der Rauchertyp. Die Sache mit Sephiroth ging ihr einfach nicht mehr aus dem Kopf. Was war das für ein Liebesgeständnis gewesen? Es war ja immerhin eins gewesen doch alles unter den falschen Bedingungen. Chanel fragte sich wie alles wohl gekommen wäre wenn sie in der fatalen Nacht mit Sephiroth geredet hätte. Sie versuchte den Gedanken aus ihrem Kopf zu verbannen doch es wollte ihr nicht gelingen. Sie wollte keinen sehen, mit keinem reden. Wieso wollte sie Sephiroth so weit wie möglich von sich fernhalten und im nächsten Moment dann bei ihm sein? Nach all dem was passiert war? Es schien keine Rolle zu spielen. Chanel weinte noch heftiger und lehnte sich an die Glastür hinter ihr. Sie schaute in den dunklen Himmel, die Sterne funkelten verschwommen. Plötzlich öffnete sich die Tür neben ihr. Chanel drehte automatisch den Kopf zur Seite und tat so als würde sie auf den Boden starren. Schwarze Stiefel. Sephiroth. Er setzte sich wortlos neben sie. Er trug keine Uniform sondern das weiße Hemd welches er auf der ersten Mission an hatte. Naja, vielleicht war es auch ein anderes aber die Farbe war gleich! Darüber trug er noch eine einfache schwarze Jacke. Chanel schluckte und versuchte ruhig zu bleiben. Trotzdem zitterte sie. Das lag aber auch an dem kühlen Winterwind. Sephiroths Herz schlug ihm bis zum Hals. Da saß er nun. Und wusste nicht was er tun sollte. Nervös fuhr er sich durch die Haare und bemerkte das eine Strähne weshalb auch immer in der Tür zu klemmen schien. » Wieso muss das jetzt passieren?!« unruhig zog er an der Strähne. Sie klemmte immer noch. Er fluchte. Das konnte doch nicht wirklich gerade passieren! Chanel schaute nun doch zu Sephiroth herüber. Dieser hatte aber wohl gerade besseres zu tun. Chanel runzelte die Stirn und streckte sich etwas. Kurz danach hätte sie lachen können, denn Sephiroth hatte allen ernstes eine Haarsträhne in der Tür eingeklemmt! Es war nicht viel, höchstens 10cm, man hätte es problemlos abschneiden können doch es gab eine einfachere Methode. Chanel holte tief Luft, stand auf und öffnete die Tür leicht. Die Strähne fiel sofort heraus. Sephiroth schaute überrascht nach oben. Seine grünen Augen schienen durch Chanel förmlich hindurchzuschauen. Sie bekam eine Gänsehaut. „Uhm, ich dachte das wäre vielleicht etwas einfacher.. als das ziehen..“ stotterte sie und gestikulierte übertrieben. Sie zögerte sich wieder hinzusetzen, denn plötzlich war es komisch. „Ja, immer diese..Türen. Das ist ein häufiges Problem bei mir...“ murmelte Sephiroth und fuhr sich erneut durch die Haare. Innerlich ärgerte er sich über seine eigene Nervosität. Das war doch normalerweise auch nicht der Fall! „Tja, deswegen habe ich kurze Haare.. verdammt praktisch!“ Chanel setzte sich nun doch wieder hin. Stehen war noch seltsamer. Sie schaute wieder hoch in den Himmel. „Darf ich dich etwas fragen?“ Chanel schaute Sephiroth nicht an. „Was denn?“ „Ist das... dein erstes Mal wo du in den Himmel schaust?“ Chanel antwortete nicht. „Also versteh mich jetzt nicht falsch.. es gibt nur so viele Menschen die in den Slums leben ohne jemals den echten Himmel zu sehen..“ fuhr Sephiroth fort. Ihr schweigen machte ihn noch unsicherer. „Und was ist so falsch daran?!“ Chanel drehte sich wütend zu ihm hin. „Was ist so falsch daran den Himmel nicht zu sehen?!“ Sie machte eine lange Pause und zog ihre Knie noch etwas näher an ihren Körper. Langsam wurde es kalt. „Ich hasse es wenn man nach so etwas gefragt wird. Ich war nicht zum ersten Mal oberhalb der Platte ja?! Also hör auf alles zu verallgemeinern!“ Und wieder musste sie weinen. Diesmal aus Frust. „Tut mir Leid...“ murmelte Sephiroth. Und schon wieder hatte er eine Situation verhauen. „Also.. der Himmel über Midgar ist nicht der beste.. ich kenne schönere Orte.. die könnte ich dir doch..-“ Sephiroth traute sich gerade noch nicht einmal seinen eigenen Satz zu beenden. Das war doch erbärmlich. „Wieso willst du das überhaupt?“ murmelte Chanel „Wieso willst du überhaupt deine Zeit mit so einer wie mir verschwenden?“ „Was spricht dagegen?“ „ Du hast eine riesige Auswahl. Ich bin ja wirklich in Sachen Liebe und Faibles für andere nicht die Expertin aber selbst mir ist aufgefallen wie viele Fans und Verehrer du in beiden Geschlechtern hast. Wieso mich?“ „Ich weiß es selber nicht so genau, du bist.. irgendwo einzigartig, deine Art und dein ganzer Charakter .. so etwas findet man selten. Und ich kann natürlich nicht widerlegen das ich mich sehr zu dir hingezogen fühle.. und dich sogar für deine ganze Person liebe..“ Nun war es raus. Diesmal komplett. Nun gab es wirklich kein zurück mehr. Sephiroth wartete auf eine Antwort, er hatte die ganze Zeit auf den Boden gestarrt, nun wendete er seinen Blick zu Chanel und sah das sie ihr Gesicht in ihren Armen vergruben hatte. Besonders in dieser Position sah sie so zerbrechlich aus. Zögernd legte er seinen Arm und ein Stück Jacke über ihren Rücken. Ihr war sicherlich unter anderem kalt. „Wieso... hast du .. das mit der Kette gemacht?“ murmelte Chanel. Ihre Stimme klang müde und erstickt. Aber sie stieß Sephiroth nicht weg. „Ich weis es nicht, gleich nachdem du weg warst habe ich es bereut und ich wollte dir nachrennen doch ich habe mich selbst so gehasst das ich mich noch nicht einmal traute dir nachzulaufen. Ich fand das ich das nicht Wert war. Ich dachte ich wäre es nicht wert noch mehr deiner kostbaren Zeit zu verschwenden“ Chanel schaute auf, sie und Sephiroth waren plötzlich ganz nach beieinander. Und plötzlich wurde ihr warm.. was nicht an der Jacke lag. „Du wärst es schon wert gewesen... ich hätte es da vielleicht auch gebraucht.. ich.. wollte.. verdammt nochmal !-“ Ein tiefes Schluchzen unterbrach ihren Satz. Sephiroth strich ihr vorsichtig über das Haar und nahm sie dann zögerlich in den Arm, er spürte keinen Widerstand. „Komm bitte mit hoch..“ flüsterte er. Chanel schreckte zurück, schüttelte den Kopf und stand blitzschnell auf. „Chanel, warte.. bitte!“ murmelte Sephiroth und streckte die Hand aus um sie festhalten zu können doch sie hatte bereits die Tür geöffnet. „I-ich.. kann … das nicht“ brachte sie gerade noch hervor bevor sie eilig wegrannte. Sephiroth blieb allein zurück, alles in ihm fühlte sich plötzlich leer an. Schon wieder hatte er es verhauen. Entmutigt stand er auf und nahm die Treppen die in sein Stockwerk führen sollten. Es waren über zehn Etagen doch etwas sinnvolleres gab es gerade nicht. Langsam und stockend stieg er jedes Stockwerk hinauf und suchte bereits die Schüssel als er am Ende des Flurs, vor seiner Tür, jemanden sitzen sah. Chanel. Sie drehte sich um, ihr Make up war nicht verlaufen aber sie sah trotzdem verheult aus. Aber auch unendlich schön. „Ihr Soldaten seid schon etwas komisch... ihr wisst schon das es Aufzüge gibt?“ sagte sie und lachte schüchtern. Zögernd ging Sephiroth auf sie zu, half ihr auf und küsste sie. Danach sah er in ihre tiefbraunen Augen und strich ihr über die Wange. „Bist du sicher das du das willst?“ flüsterte er „Ich weiß es nicht, vielleicht werde ich es bereuen, vielleicht auch nicht aber ich höre auf mein Herz und es sagt mir das dies gerade der richtige Weg zu sein scheint.“ Sephiroth küsste sie erneut und schloss die Wohnungstür auf, Chanel trat zögernd ein. Das was heute passieren würde wäre unumkehrbar. Doch sie hatte diese Entscheidung getroffen. Sephiroth schloss die Tür und zog seine Jacke aus. Sie ging auf ihn zu, packte seinen Kragen und zog ihn in einen Kuss. Sephiroth zog ihr mit einer einzigen Bewegung den Blazer aus und ließ in leise auf den Boden fallen. Er unterbrach den Kuss, nahm ihre Hand und schaute ihr erneut tief in die Augen. „Ich liebe dich, Chanel..“ flüsterte er, lächelte sanft und trug sie zum Bett. »One life to live One love to give One chance to keep from falling One heart to break One soul to take us Not for sake us Only One Only One << Kapitel 20: Die Nacht II ------------------------ Rufus saß stumm auf dem Dach, unter ihm gingen die Menschen ihren alltäglichen Abläufen nach. Obwohl das Prinzip dasselbe war differenzierten sie sich von dem Alltag in den Slums. Aber nun gut. Er zog seine Jacke etwas dichter an seinen Körper, auf Dauer wurde es doch wirklich kalt hier. Er saß vor allem noch nah an dem Abgrund, an dem Treppenhaus wäre es wohl wärmer. Der Wind strich über sein Gesicht, betäubte die Haut und den Schmerz den er nicht so ganz zulassen wollte. Obwohl Reno gesagt hatte das er ihn liebte konnte er ihm nicht glauben. Vielleicht wollte er es auch einfach nicht. Genervt schloss er die Augen und atmete tief durch. Rufus Shin-Ra, was wollte er von Reno? Musste er ihn wirklich als ernsthaften Konkurrenten sehen? Er sah alles schon vor sich, eine verzwickte Dreiecksbeziehung mit ähnlichen Männern. » Das rede ich mir doch alles nur ein!! « dachte er sich immer wieder und versuchte den Gedanken an den blonden Vice President zu verbannen. Er war nicht wichtig. Gut ist. Er hielt auf den Straßen unweigerlich Ausschau nach Reno, doch die roten Haare waren nirgendwo zu sehen. Wieso auch? Er hatte ihn ja weggeschickt, sogar bedroht. Reno müsste doch ein Idiot sein um ihm jetzt zu folgen.... Plötzlich ertönte ein bestialisch lauter Klang. „Naja, das war's dann wohl mit dem anschleichen“ sagte Reno und ging von der Tür weg. Er musste sie zwar lautlos geöffnet haben doch ein Windstoß hat sie wohl zuknallen lassen. Rufus schaute ihn ungläubig an, er wusste nicht was er tun sollte, er war wütend, traurig und froh zugleich. Da stand Reno nun, in dem albern geschlossenen Hemd und der Krawatte die er ihm selbst heute Morgen aufgezwungen hatte. Wie war er überhaupt ungesehen auf das Dach gekommen? „Wir müssen reden, kommst du mit runter? Dort ist es doch etwas wärmer.“ „Ich bin schon etwas länger hier, die Kälte geht irgendwann weg“ antwortete Rufus. Er versuchte den Blickkontakt zu meiden. „Rufus, schau mich an und komm mit runter“ „Was soll ich da?“ „Dort kann man besser reden, mehr nicht“ Reno wartete gar nicht auf eine Antwort oder eine Reaktion sondern zog Rufus gleich am Handgelenk in seine Wohnung. Widerwillig nahm Rufus auf dem Sofa platz. „Rufus, was sollte das?!“ begann Reno „Sag mir doch was das war, du lässt zu das dich Shin-Ra nur allzu gern mit den Augen auffrisst und sagst mir noch ins Gesicht das dich das nicht stört!“ „Ja ich weis das ich das gesagt habe und ich weiß es war falsch. Du solltest aber wissen das ich bei Rufus' Blicken nicht an eine Anmache gedacht habe und deswegen falsch geantwortet habe!“ „Belüg mich nicht.“ „Es ist die Wahrheit. Die Wahrheit ist eben manchmal etwas seltsam“ Rufus wandte seinen Blick ab. Er wollte das ganze einfach ausblenden doch plötzlich packte ihn Reno an beiden Händen, drückte fest zu und zog ihn in einen Kuss. Rufus versuchte sich zu befreien doch Reno war erstaunlich stark. Er löste den Kuss und kniete vor ihm nieder. „Hör zu Rufus, auch nach der heutigen Aktion bist du nach wie vor das wichtigste in meinem Leben. Bitte glaub mir doch einfach. Ja es ist nicht einfach, die wenigsten Beziehungen sind das, Beziehungen zwischen Turks sind noch komplizierter. Liebe am Arbeitsplatz ist ja eigentlich verboten. Das ändert trotzdem nichts an meinen Gefühlen für dich“ Rufus schaute ihn immer noch nicht an und schwieg. „Aber sag mir jetzt auch bitte was du für mich empfindest!“ Reno hörte auf Druck auf die Handgelenke auszuüben aber er hielt sie immer noch fest. Erwartungsvoll schaute er zu Rufus auf. » Reno, ich will das nicht ..- Wieso bist du so?!« „Also?“ „Ich... ich weiß jetzt nicht was ich sagen soll..“ murmelte Rufus und musste feststellen das Tränen bereits in seinen Augen standen. „Und wieso erwartest du das ich immer in solchen Situationen perfekt reagiere?“ Reno schloss Rufus in die Arme. „Ich weis.. es doch auch nicht.“begann Rufus und erwiederte die Umarmung. „Es ist nur.. .. Ich liebe dich doch auch.. und genau das macht es so schwer richtig zu handeln.“ Rufus entwich der Umarmung und suchte nach einem Taschentuch. Vergebens. Er wischte sich notdürftig die Tränen aus dem Gesicht und schaute Reno genau in die Augen. „Ich liebe dich nun schon so lange und jetzt nimmt alles Form an. Ich habe Angst diesen langersehnten Traum mit dummen Handlungen zu zerstören doch immer wenn ich es verhindern will mache ich alles nur noch schlimmer... I'm pathetic ..“ Reno nahm seine Hand. „Nein das bist du nicht.. „ „Doch! Ich mein überlegt doch mal.. ich habe es geschafft eine Organisation zu managen, mein Leben umzukrempeln.. und dann.. .scheitere ich an sowas?“ Rufus musste selbst leicht lachen. „Jetzt mal ehrlich Reno, das ist ..peinlich!“ Reno lächelte zurück „Naja, irgendwo schon, pass auf, ich will nicht mehr streiten. Komm wir begraben das jetzt, ja? Und dann gehen wir endlich auf unser Date.. es wird nämlich langsam spät“ Rufus nickte zögernd und küsste den Rotschopf zärtlich. „Danke“ flüsterte er. --------- Reno hatte alles bereits bei ihrer Ankunft am Morgen in Shin-Ra vorbereitet. Er wusste ja das Rufus die Gewohnheit hatte nie auf die Rückbank eines Autos zu schauen. Das hatte schon einige Probleme bereitet aber diesmal war es von nutzen. Die Rückbank war aufwändig mit rotem Stoff ausgekleidet (genau so wie das Dach) und eine Lichterkette lag ebenfalls dort. Alles würde leuchten. Momentan war die Bank zwar aufrecht geklappt sodass der Stoff nicht zu sehen war aber Reno war sich sicher das alles optisch passen würde. Immerhin, er hatte Chanel gefragt! Er fuhr ruhig und gelassen mit seinem Auto raus aus Midgar. Rufus starrte wortlos aus dem Fenster. Eine weitere Angewohnheit. Nervös griff Reno zum wiederholten mal in seinen Blazer. Ja, er war noch da. „Wohin fahren wir eigentlich?“ „Das fragst du erst jetzt? Jetzt wo wir schon mitten in diesem... Ödland sind?“ Reno war nun wirklich erstaunt, doch er wendete sein Gesicht nicht von der Fahrbahn ab. „Das siehst du schon, es ist eine Überraschung.“ fügte er hinzu. Tseng hatte ihm den Tipp gegeben. Nicht weit von Midgar entfernt hab es eine wunderschöne, abgelegene Stelle ohne Monster mit klarem Blick auf den Sternenhimmel. Und zwar nicht auf irgendeinen billigen Sternenhimmel über der Stadt, sondern auf einen für den es sich lohnte hinzufahren. Reno versuchte ruhig zu bleiben. „Bist du sauer auf mich?“ „Wir hatten das doch geklärt, also nein.“ „Trotzdem“ „Rufus, ich bin nicht sauer auf dich, ja? Wir haben ausgemacht Probleme in Zukunft sofort zu bereden und damit ist alles okay.“ Der Rest der Fahrt verlief im Schweigen. Es war keine unangenehme Stille, eher eine vertraute die auf keinen Fall gestört werden sollte. Reno hatte sein Handy auf lautlos. Heute durfte einfach keiner anrufen! Kurz vor dem besagten Platz hielt Reno an und gab Rufus eine Augenbinde. „Nehm sie erst wieder ab wenn ich dir Bescheid gebe, ja? Und nicht spicken!“ Dieser nahm sie wortlos entgegen und band sie sich um die Augen. Langsam wurde auch ihm mulmig. Was hatte Reno vor? Dort angekommen parkte Reno das Auto und stieg aus. Rufus musste noch in seinem Sitz verharren. Vorsichtig ging Reno zum Kofferraum und packte ein paar Windlichter aus, zündete sie an und verteilte sie auf dem Boden. Der Wind kam ihm zum Glück nicht in die Quere. Anschließend öffnete er die Tür und half Rufus beim Aussteigen. „Reno, kann ich endlich diese Augenbinde abnehmen? Das wird langsam.. peinlich..“ Reno küsste ihn leicht auf die Wange „Nur Geduld, nur Geduld..“ Er platzierte seinen blinden Partner mitten auf der Lichtung und legte noch schnell die Bänke um. Dadurch war der Kofferraum wirklich zu einem passablen Kleinstzimmer geworden. Er schaltete die Akkubetreibenen Lichterketten ein, die momentan der letzte Schrei waren und atmete tief durch. Jetzt oder nie. Er stellte sich genau vor Rufus und nahm ihm die Binde ab. Er legte seine Hände an dessen Gesicht und küsste ihn sanft. Zögernd öffnete Rufus die Augen, sein Blick war sofort auf den strahlenden Himmel gerichtet „Reno, das..“ „Das ist meine eine Überraschung für dich.. ein Date so wie du es dir immer gewünscht hast.“ „Eine Fahrt in einem stilvollenAuto, das Halten an einem Hang mit Aussicht auf den Sternenhimmel.. verdammt du hast sogar an die Kerzen gedacht.“ murmelte Rufus und wurde fast sentimental, er küsste Reno heftig um einen möglichen Tränenstrom zu unterdrücken. Aber es wären wenn dann Freudentränen. Reno unterbrach den Kuss und legte seinen Zeigefinger an Rufus' Lippen. „So und jetzt kommt Teil zwei..“ „Du weist schon.. das ich dir niemals.. das eine geben kann..“ flüsterte Rufus und in seinen Augen spiegelte sich kurz die Trauer. „Ich weis es und ich akzeptiere dich so wie du bist..“ Reno küsste ihn ein weiteres Mal und kniete plötzlich vor ihm nieder. Rufus' Herz hörte für einen kurzen Moment vor Schreck auf zu schlagen. „Ich habe noch eine Frage an dich“ begann Reno, nahm Rufus' Hand und küsste sie. Er griff mit der anderen Hand in seinen Blazer und holte ein kleines Kästchen heraus. Er öffnete es langsam und Silber blitzte in dem Licht der Windlichter. „Rufus, willst du mich heiraten?“ Rufus blieb für einem Moment der Atem weg doch dann stammelte er „J-ja!“ und fiel Reno glücklich in die Arme. Dieser küsste ihn ein weiteres Mal und legte den Ring an dessen Finger. Er passte haargenau. „Ich.. weiß gar nicht was ich sagen soll.. außer.. ja .. ja ich will auf jeden Fall!-“ Reno unterbrach den Satz mit einem Kuss und legte seine Arme eng um Rufus' zarten aber muskulösen Körper. „Taten sagen teilweise mehr aus als tausend Worte“ flüsterte Reno und zog seinen Partner noch näher an sich ran. Er spürte wie ein leichtes Zittern durch seinen Körper rannte und er fuhr zärtlich über das Gesicht seines Liebsten. „Dir ist doch bestimmt kalt oder?“ fragte er mit einem seltsamen Grinsen. Rufus lies sich zum Auto leiten, er hatte sich immer noch nicht umgedreht. Reno gab ihm ein Zeichen, er schloss die Augen, hob ihn plötzlich erst hoch und stieg dann gemeinsam mit ihm in das Auto ein (wie auch immer er das schaffte) um ihn schließlich auf einem weichen Schaffell abzulegen. Reno streifte seinen Blazer ab und schloss die Autotür. Danach knöpfte er vorsichtig, fast schon zärtlich neckend das Hemd seines Partners auf. „Reno..“ flüsterte Rufus der immer noch die Augen geschlossen hielt. „Öffne deine Augen“ hauchte Reno und öffnete mit diesen Worten auch den letzten Knopf. Eine rot ausgeschlagene Hinterbank mit allem was dazu gehörte. Rufus konnte sich daran erinnern wie er Reno einmal von davon erzählt hatte. Wie er sich das Ideale erste Mal vorstellte. Was nie passiert war. Reno beugte sich über ihn und die roten Haarsträhnen hingen verführerisch hinunter, zärtlich strich er über die helle, zarte Haut. „Wir haben alle Zeit der Welt..“ Kapitel 21: Der Abschied ------------------------ Chanel war nicht bei Sephiroth geblieben. Als sie am Morgen vor ihm aufwachte hatte sie sich still angezogen und war lautlos aus der Wohnung verschwunden. Seitdem hatten sie sich zwar mal ein paar Mal kurz gesehen, doch nur rein beruflich. Zeit für ein Treffen oder ein Gespräch war selten da. Und so verstrichen die Tage ohne große Zwischenfälle. ------- Sephiroth saß nun wieder an seinem Schreibtisch und quälte sich durch den Papierkram. Hatte Chanel ihn nur benutzt? Diese Frage verfolgte ihn seit Tagen doch er hatte weder Zeit noch Nerv der Antwort nachzugehen. -------- Bei Rufus und Chanel war alles in den letzten Tagen sehr schnell passiert. Der Auftrag war nun auch offiziell erfüllt und sie hatten ein schönes und relativ günstiges Haus in Costa del Sol gefunden. Sie konnten also gehen. Damit wären sie die einzigen Turks die Shin-Ra jemals lebend verlassen haben. Nun ja nicht ganz. Sie würden nach wie vor abrufbar sein, doch nur falls akute Verstärkung benötigt wurde und das Einsatzgebiet in ihrer ultimativen Nähe war. Doch damit konnten sie leben. Ausserdem war das ein schöner Nebenverdienst, denn eine kleine Summe wanderte, durch diese Klausel im Vertrag, jeden Monat auf ihr Konto. Reno war in den letzten Tagen recht still geworden, der Abschied von seinen zwei besten Freunden stand bevor und er würde sie in Zukunft nur noch selten, vielleicht alle paar Monate sehen. Vor allem die räumliche Trennung von Rufus würde ihm zu schaffen machen. Im Moment gab er sich gefasst und half Rufus und Chanel beim packen. „Chanel, hast du deine ganzen Klamotten?“ rief Rufus in Richtung Decke. Chanel suchte die Deckenbalken, welche wohl rein dekorativ im Wohnzimmer angebracht waren, nach diversen vermissten Gegenständen ab. Sie fand ein Oberteil, was wohl ihr gehörte, und warf es irritiert auf den Boden. Hojo war einmal langweilig gewesen und er hatte an Saugnapfschuhen geforscht, die schon ganz gut hielten, doch die Haftung war begrenzt. Diese hatte sie sich mal kurz 'ausgeliehen'. Sie entdeckte ein Hemd auf einem weiteren Balken doch bevor sie es erreichen konnte gab die Haftung nach und sie fiel zu Boden. Sie landete sicher, wie eine Katze, auf dem Sofa, welches immer geschickt plaziert war. „Bis auf das Hemd da oben hab ich alles“ knurrte sie und legte die Saugnapfschuhe ab. Hojo hatte noch einen langen Weg vor sich bevor diese Schuhe einsatzfähig waren! „Na dann ist ja gut und ich sagte doch das diese.... Dinger nichts taugen!“ antwortete Rufus und faltete das letzte Hemd zusammen. Reno schaute den beiden deprimiert zu. „Reno, was ist los?“ fragte Chanel „Was soll schon sein..“ „Ja, ich weis was los ist.. aber was können wir für dich tun?“ „Nichts, das ist es ja.. ich glaub ich muss einfach mal erwachsen werden..“ Reno fuhr sich unsicher durch das Haar und versuchte seinen Gemütszustand zu überspielen. Rufus runzelte die Stirn, ging auf seinen Verlobten zu und küsste ihn sanft. „Leute, ich hab noch was zu erledigen.. wenn ihr versteht was ich meine.. ich komm gleich wieder ja?“ Chanel huschte zum Spiegel und prüfte ihr Aussehen. „Willst du damit nicht bis zur Abschiedsfeier warten? Weil ich hab keine Ahnung ob du das sonst schaffst“ Rufus musterte die Uhr mit einem bösen Blick. In weniger als drei Stunden würde sie anfangen. „Ich denke schon, außerdem sehe ich auch so gut aus!“ antwortete Chanel, sie hatte das Gespräch mit Sephiroth viel zu lange hinausgezögert. Es musste einfach JETZT sein. „Bis nachher!“ Mit diesen Worten war sie schon weg. Reno und Rufus blieben allein zurück. „Und was machen wir jetzt noch so lange?“ fragte Rufus und zog sich sein Arbeitshemd aus. Reno verstand die Geste. „Mir ist alles recht, entscheide du..“ Rufus ging langsam auf ihn zu, schlang seine Arme um ihn und küsste ihn. „Och glaub mir.. ich hab da schon so einen Plan...“ --------------- Es klopfte. Sephiroth schaute nicht auf und brummte nur ein kurzes Wort. „Ich bins“ Chanel trat ein und schloss die Tür hinter sich. Sephiroth schaute auf. „Lang nicht gesehen..“ „Ja.. ich weiß das Verhalten war jetzt nicht das beste damals.. aber.. ich bin hergekommen um mich zu verabschieden.“ Sephiroth zuckte zusammen. Er wusste zwar das Chanel bald nach Costa del Sol reisen würde.. doch war es etwa schon so weit?! „Wann fliegst du los?“ „Morgen..“ „Wieso hast du mir nicht früher Bescheid gesagt.. ?“ „Ich weis es nicht.. aber heute Abend ist die Abschlussfeier.. du könntest mitkommen..“ Chanel fühlte sich unsicher und bereute den Aufschub des Besuches. Wäre sie doch nur früher hingegangen! „Und ja.. du kannst uns natürlich auch in Costa del Sol besuchen kommen! Wenn du magst..“ Sephiroth seuftze und lehnte sich im Stuhl zurück, stand dann aber auf und ging auf Chanel zu. Er umarmte sie sacht und küsste sie leicht auf die Lippen. Chanel spürte einen Kloß in ihrem Hals und vergrub ihr Gesicht in Sephiroths langem Mantel. „Wenn ich in der Nähe bin.. dann ja, okay?“ mit diesen Worten löste er die Umarmung, küsste Chanel noch ein letztes mal und brachte sie zur Tür. ----------- Die Abschiedsfeier war schön gewesen. Viel Alkohol und Rauch aber die Feier war schön gewesen. Fast wäre Chanel noch sentimental geworden. Am nächsten Tag würden sie bereits in Costa del Sol wohnen... es war schon fast unrealistisch. Aber es war tatsächlich die Realität. Der Flieger starte pünktlich, Reno begleitete seine beiden Freunde, gefolgt von Rude. Dieser würde Reno eine Weile beistand leisten. Chanel hatte sich bereits auf das milde Klima in Costa del Sol eingestellt und fror in ihren dünnen Klamotten. Aber natürlich war sie zu stolz dies zuzugeben denn bald wäre sie ja im warmen. Der Abschied von Reno verlief stumm aber trotzdem emotional, die Zeit drängte und schon bald saßen Rufus und Chanel im Flieger und Reno schaute ihnen nach. Er schluckte und versuchte Tränen zurückzuhalten. Wie er es bereits selbst gesagt hatte, es war Zeit erwachsen zu werden. Rude legte ihm eine Hand auf die Schulter und führte ihn langsam weg. Das half wengistens ein bisschen. Epilog: Der Brief ----------------- Hey Reno! So, ich glaube ein Brief ist nun wirklich mal was anderes als ein Telefongespräch, immerhin hast du da auch mal was von uns.. wenn wir mal nicht telefonieren! So für einsame verzweifelte Stunden.. Heute haben wir uns endlich eine Couch gekauft, große Güte, ich habe mich noch nie so intensiv mit einem Möbelstück befasst... zum Glück haben wir eine bereits vorhandene Einbauchküche! Es ist nur frustrierend das das Internet immer noch nicht da ist.. mittlerweile wurde doch sogar schon der Esstisch geliefert.. ! (Oder sind 3 Wochen in Costa del Sol noch zu wenig?) Ich freue mich schon darauf das du uns besuchen kommst, mein Geschmack bezüglich der Inneneinrichtung ist einfach unschlagbar Aber nun gut, genug von dem Geschwärme! Wie geht’s dir so? Und wehe du hängst so depressiv rum wie Rufus... Keine Sorge, es ist keine schlimme Depressionsphase.. sondern eben nur eine die da ist wenn einem jemand wichtiges fehlt. Ich pass schon auf das er nichts dummes anstellt~ Ihr könnt ja immerhin noch miteinander telefonieren. Achja: halte den VP von dir fern denn ich habe nun wirklich keine Lust mitten in der Nacht aufs Polizeirevier zu laufen und zu erklären wieso Rufus diesen Kerl erschossen hat! Aber ich glaube das versteht sich ja sowieso von selbst! Und noch mehr gute Neuigkeiten: Ich habe einen Job in einer Boutique bekommen! Der Verdienst ist eigentlich ganz gut und die Arbeit ist schön einfach und vorallem.... legal ~ Nur der Geschmack von manchen Kunden gehört wirklich verboten.. . Rufus hat übrigens noch eine Leidenschaft fürs Kochen entwickelt.. bei uns liegt gerade eine Drachenfrucht im Kühlschrank rum (und sie ist göttlich!).. und noch gaaaanz wichtig: er arbeitet nun in einem Buchladen als Verkäufer! Tja das hättest du jetzt nich gedacht oder? (Unsere Bücherregale füllen sich.. ) Nunja, dir noch viel Spaß in Midgar und komm uns endlich mal bald besuchen! (Und bring dann bitte Sephiroth mit.. ich habe schließlich noch ein Hühnchen mit ihm zu rupfen.... ) Wir telefonieren bald mal wieder ~Hdgdl Chanel ---- Reno musste lächeln. Er packte den Brief wieder sorgfältig in den Umschlag, stand auf und ging zu Sephiroths Büro. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)