Aikyo Nara von Samehada92 (Naruto: Next Generation) ================================================================================ Kapitel 35: Erinnerungen ------------------------ Uremaru betrat eine Höhle, welche er als Nachtquartier für sich und seine Schülerin auserkoren hatte. Die Sonne war schon längst hinterm Horizont verschwunden, wodurch nur noch der leuchtende Halbmond ein wenig Licht spendete. Die beiden Shinobi hatten den gesamten Weg bis hierhin geschwiegen und auch jetzt machte der ältere noch keine Anstalten, diese Stille zu durchbrechen. Aikyo andererseits war immer wieder kurz davor gewesen etwas zu sagen, doch zögerte sie jedes Mal, wusste sie doch nicht, wie ihr Lehrer reagieren würde. So hielt das Schweigen auch die nächsten Minuten an, in denen der Uchiha ein Feuer machte, welches dem Unterschlupf Licht und Wärme spendete. Das Mädchen ließ aus einer Schriftrolle ihren Schlafsack erscheinen, den sie an einer geeigneten Stelle ausbreitete und sich auf diesen niederließ, um sich ein wenig am Feuer zu wärmen. Währenddessen spannte der Schwarzhaarige ein Netz aus Drahtseilen über den Eingang der Höhle, wodurch sie vor Angriffen von außen geschützt sein würden. Danach setzte auch er sich ans Feuer und lehnte sich an die Wand hinter ihm, schloss dabei die Augen. Minuten vergingen, in denen noch immer niemand etwas sagte. Die Nara schielte ab und an zu ihrem Meister hinüber, während sie sich am Feuer wärmte und darüber nachdachte, wie sie das Gespräch mit ihm beginnen sollte. Gebannt starrte sie einige Zeit nachdenklich in die Flammen, bevor sie einmal tief ein- und ausatmete und das Wort an den Erwachsenen richtete: „Sensei?“ Ein Brummen seinerseits ertönte als Bestätigung, dass er ihr zuhörte. „Wieso haben Sie gelogen?“, kam die Frage zögerlich über ihre Lippen, während sie ihren Blick auf Uremaru richtete, „Tante Ino verlässt sich auf Sie. Lady Hokage und die anderen im Dorf hoffen sicher auch darauf, dass Sie ihn zurückbringen.“ Ihr Augenmerk schwenkte wieder zu dem Feuer zurück. „Aber Sie haben es nicht einmal versucht. Wollen Sie denn nicht, dass Ihr Neffe nach Hause kommt?“ Nun schaute sie wieder ihn an. „Und haben sie schon einmal an die anderen Gedacht? Was es für sie bedeutet? Wie sie sich dabei fühlen? Oder ist Ihnen das einfach nur egal?“ Damit beendete sie ihren Redeschwall, wartete darauf, dass der Angesprochene etwas sagen würde, doch seine Reaktion blieb aus. Der Uchiha hatte den Worten des Mädchens genauestens gelauscht, entschied sich aber, nichts dazu zu sagen. Er war weder ihr noch sonst irgendjemanden für sein Handeln Rechenschaft schuldig. Doch irgendetwas in ihm regte sich. Ein Gefühl, dass er nicht zuordnen konnte. Aus ihm unerklärlichen Gründen wollte er es ihr erklären. Ihr klarmachen, dass mehr hinter seinen Taten steckte, als sie glaubte. Sein Blick schwenkte langsam zu seiner Schülerin, die mittlerweile wieder in das Feuer vor ihr starrte. Nachdenklich betrachtete er sie, sah den bedrückten Ausdruck in ihrem Gesicht, während sie gedankenverloren Kieselsteine in die Flammen warf. Ein leises Seufzen drang aus der Kehle des Schwarzhaarigen. Er schloss die Augen und drehte seinen Kopf wieder von dem Mädchen weg, lehnte ihn dabei an die Höhlenwand. „Sasuke muss selbst entscheiden dürfen, was er tun möchte“, durchschnitt die kalte Stimme des Uchihas dann die unangenehme Stille, wodurch er auch Aikyos Aufmerksamkeit erlangte, „wenn er sich dazu entschließt ins Dorf zurück zu kehren, wäre das gut. Aber wenn nicht, ist das auch in Ordnung.“ Uremaru öffnete seine Augen und schaute zu seiner Schülerin. „Er muss seinen eigenen Weg finden. Ich liebe ihn genug, um ihm diese Freiheit zu lassen.“ „Ja, aber…“, versuchte die Nara ihm zu widersprechen, doch fiel er ihr ins Wort: „Und glaubst du wirklich, dass es so einfach wäre?“ Er lehnte sich weiter zu ihr hinüber, um sie noch eindringlicher anzusehen: „Was glaubst du wie die Einwohner Konohas reagieren würden? Natürlich, Sasukes Freunde würden ihn sofort mit offenen Armen willkommen heißen, aber was ist mit dem Rest? Denkst du, sie würden ihn ohne Widerworte wieder in ihrer Mitte akzeptieren?“ „Ich…“ „Sie würden für seinen Verrat seine sofortige Inhaftierung verlangen – oder Schlimmeres. Und das würde niemandem etwas bringen.“ Mit diesen Worten beendete er seine Ansprache. „Von… Von dieser Seite aus habe ich es noch gar nicht betrachtet“, gab das Mädchen zu und senkte beschämt ihr Haupt. Der Uchiha sagte dazu nichts und lehnte sich wieder – die Augen schließend – an die Wand hinter ihm. Plötzlich spürte er, wie sich ein zierlicher Arm bei seinem einhakte und einen leichten Druck auf seiner Schulter. Er öffnete seine Lider und erspähte Aikyo, welche sich zu ihm gesetzt hatte und sich nun an ihn kuschelte. Sofort flammte Wut in ihm auf und seine rechte Hand erhob sich, um sie von sich wegzustoßen. Doch noch bevor er seine Schülerin auch nur berühren konnte, hielt ihn etwas davon ab. Ihr Gesichtsausdruck zeigte eindeutig Reue. Er verstand zwar nicht wieso, doch entschied er sie für den Moment gewähren zu lassen. „Es tut mir leid, Sensei“, erhob die Nara dann ihre Stimme und verfestigte ihren Griff um seinen Arm, „ich dachte Sie wären einfach nur herzlos und alle wären Ihnen egal.“ „Hmpf.“ „Aber in Wirklichkeit sind Sie das genaue Gegenteil“, fuhr die junge Blondine fort, „Sie stellen das Wohl des Dorfes und deren Bewohner sogar über Ihre eigenen Interessen. Ich meine, Sie sind sogar bereit darauf zu verzichten Zeit mit Ihrem Neffen zu verbringen, nur um jeden zu beschützen.“ Sie kuschelte sich noch dichter an ihren Lehrer. „Sie sind echt toll.“ „Hmpf“, war wiederum das Einzige, was er beiläufig darauf erwiderte. „Oh, da fällt mir ein“, verkündete das Mädchen und löste sich von dem Schwarzhaarigen, um ihn fröhlich anzulächeln, „ich muss mich noch angemessen bei Ihnen bedanken.“ Er erwiderte ihren Blick mit seiner gewohnt gleichgültigen Mine. Doch die Kleine ließ sich davon nicht beirren und ihr Lächeln wurde noch breiter. „Vielen Dank, dass sie mich mitgenommen und Sasuke vorgestellt haben. Das bedeutet mir wirklich viel“, frohlockte Aikyo und kuschelte sich wieder an ihren Lehrmeister, welcher bei dieser Aktion nur mürrisch brummte, „mein Geburtstag ist zwar erst in zwei Tagen, aber Sie haben mir schon heute das beste Geschenk von allen gemacht. Dankeschön!“ „Hmpf“, machte der Uchiha nur unbeteiligt und versetzte seiner Schülerin einen leichten Stoß mit seinem linken Arm, um ihr zu signalisieren sich nicht so eng an ihn zu schmiegen. Ein wenig widerwillig lockerte sie ihren Griff, löste sich jedoch nicht komplett von ihm. Ihr Lächeln hatte sie inzwischen wieder verloren, war sie doch geknickt durch Uremarus Reaktion auf die Information, dass sie bald Geburtstag feierte. Sie wusste zwar, dass er nicht weiter darauf eingehen würde, doch hatte sie sich doch ein wenig mehr erhofft, als dieses typische Raunzen, welches ihr jedes Mal einen kleinen Stich versetzte. ~*~ Akiko schlenderte durch die bereits belebten Straßen Konohas, das Krankenhaus zum Ziel gesetzt. Wie vom Hokage gebeten würde sie sich dort einfinden, damit deren Assistentin Untersuchungen an ihr durchführen konnte. Lächelnd betrachtete sie die Kinder, die durch die Straßen liefen und sich mit Papier-Shuriken bewarfen. Sie war froh zu sehen, dass die Menschen in diesem Dorf bereits in jüngsten Jahren ihren Träumen nacheiferten. So in Gedanken versunken bemerkte sie gar nicht, wie sich ein ihr bekanntes Chakra mit immer schneller werdendem Schritt auf sie zubewegte. Zu spät erkannte sie die drohende ‚Gefahr‘ und noch bevor sie sich umdrehen konnte, sprang ihr ein Mädchen um den Hals. „Akiko!“ Durch die Wucht des Angriffs überrascht geriet die Blauhaarige ins Taumeln und verlor das Gleichgewicht, stürzte unsanft zu Boden. Nur mit Mühe schaffte sie es sich unter der Last der anderen Person umzudrehen und blickte direkt in das strahlende Grinsen von… „Miu“, begrüßte die Umgeworfene die junge Blondine und erwiderte das Lächeln, „freut mich dich zu sehen.“ „Und mich erst“, frohlockte die Nakamura lautstark, „ich hatte nicht erwartet, dass wir uns so schnell wieder treffen.“ „Ja, ich auch nicht“, musste die Ältere zugeben, „würde es dir etwas ausmachen, von mir runter zu gehen?“ „Oh… nein, natürlich nicht“, stammelte die junge Kunoichi errötend und half ihrer Freundin auf die Beine. Diese klopfte sich den Staub ab und bedankte sich mit einem Lächeln für die Hilfe. „Und wo willst du so früh am Morgen hin?“, wollte Akiko wissen, während sich beide in Bewegung setzten. „Sensei Ten Ten hat uns für heute frei gegeben, aber ich wollte ein wenig für mich selbst trainieren gehen“, erklärte das Mädchen fröhlich, bevor sie in ihrem Schritt innehielt und ihre Gesprächspartnerin mit hoffnungsvollen Augen ansah, „möchtest du mitkommen und mir helfen?“ „Das würde ich wirklich gerne aber“, winkte die Sukawa mit einem entschuldigenden Lächeln ab, „ich muss ins Krankenhaus wegen einer Untersuchung.“ Auf diese Worte senkte Miu enttäuscht ihren Kopf. Die Blauhaarige tätschelte diesen liebevoll und versuchte die Jüngere aufzumuntern: „Aber ich kann ja später noch nachkommen.“ „Geht klar!“, rief die Nakamura breit grinsend aus und machte sich auf den Weg, jedoch nicht ohne sich im Lauf noch einmal umzudrehen, „aber wehe dir, du vergisst es!“ Lachend winkte sie ihrer Freundin noch hinterher, bevor sie selbst weiterzog in Richtung Krankenhaus. Dort angekommen betrat sie es mit einem kurzen Blick über die Schulter und einem darauffolgenden Schmunzeln. Zu ihrem Glück musste sie gar nicht lange zu suchen beginnen, denn sowie sie die sterilen Räumlichkeiten betreten hatte, kam bereits eine schwarzhaarige, freundlich aussehende Frau auf sie zu. „Du bist dann wohl Akiko. Freut mich dich kennen zu lernen“, begrüßte diese sie mit einem strahlenden Lächeln im Gesicht. „Dann musst du Shizune sein. Freut mich ebenfalls“, erwiderte die Blauhaarige minder lächelnd. „Also, dann folge mir“, forderte die Assistentin des Hokage und führte ihre Patientin in einen der vielen Räume der Krankeneinrichtung. Nach drei Stunden war die Untersuchung beendet und Akiko durfte das Hospital wieder verlassen. Sie streckte sich in der warmen Vormittagssonne und ließ ihren Blick über den Hokage-Felsen schweifen. Mit einem entschlossenen Lächeln auf den Lippen machte sie sich auf den Weg dorthin, da sie schon seit sie vor sechs Monaten im Dorf gewesen war die Aussicht von dort oben bewundern wollte. Nur wenige Minuten später war sie an ihrem Ziel angekommen. Mit entspanntem und zufriedenem Ausdruck im Gesicht ließ sie ihre Augen über den überwältigenden Ausblick schweifen. Genießerisch schloss sie ihre Lider, als eine angenehm kühle Brise über ihre Haut wehte, während sie die frische Luft bis in die tiefsten Regionen ihrer Lunge eindringen ließ. Danach setzte sich die Blauhaarige in das weiche Gras und lehnte sich, sich mit ihren Händen abstützend, zurück. „Möchtest du dich nicht lieber zu mir setzen und die schöne Aussicht genießen, als dich hinter diesem Busch zu verstecken?“, fragte sie nach kurzer Zeit augenscheinlich in die Welt hinaus, doch erschrak eine verborgene Kunoichi leicht, als sie diese Worte vernahm. Mit einem resignierten Seufzen verließ die Blondine ihr Versteck und trat auf die Andere zu, blieb jedoch mit ein wenig Abstand hinter ihr stehen: „Wie hast du mich bemerkt?“ Ein kurzes Kichern kam über die Lippen der Sukawa, bevor sie antwortete: „Du hast wohl vergessen, dass ich Chakra wahrnehmen kann. Ich wusste schon, dass du mich beobachtest, noch bevor ich Hikos Wohnung verlassen habe.“ Mit einem breiten Grinsen drehte sie sich zu Ino um, welche dieses nur mit einem genervten Grummeln quittierte. Doch trotz ihrer Unlust ließ sie sich dazu breitschlagen, neben Akiko Platz zu nehmen. „Also“, brach die Rotäugige das eingetretene Schweigen, noch immer amüsiert lächelnd, „war auf mich aufzupassen deine oder Lady Hokages Idee?“ Die Andere atmete angestrengt aus. „Sie meinte nur ich solle ein Auge auf dich haben.“ „Sie ist wohl doch nicht so vertrauensselig wie sie vorgibt zu sein.“ „Kannst du es ihr etwa verübeln?“ „Nein, natürlich nicht“, seufzte die Blauhaarige und legte sich nun hin, verschränkte dabei die Arme hinter ihrem Kopf, „es ist ja nur verständlich.“ Schweigend starrte sie einige Zeit in den blauen Himmel hinauf, während Ino sie aus dem Augenwinkel beobachtete. „Und wie machen wir jetzt weiter?“, ertönte dann die ruhige Stimme der Sukawa, was einen fragenden Blick der Blondine zur Folge hatte, „ich meine, wirst du mich jetzt weiterhin aus dem Schatten heraus beobachten, oder sollen wir meine Zeit hier einfach gemeinsam verbringen? So hättest du mich unter Kontrolle und ich hätte immer etwas Gesellschaft. Jeder gewinnt.“ Kurz dachte die Yamanaka über den Vorschlag nach, doch war sie schon von Beginn an überzeugt: „Hört sich gut an. Dieses Umherschleichen ist sowieso nichts für mich.“ „Freut mich zu hören. Und wer weiß…“ Akiko warf ein leicht schelmisches Grinsen in Inos Richtung. „…vielleicht bringe ich es sogar zustande, dass wir so etwas wie Freunde werden.“ Die Blauäugige erwiderte die Mimik ihrer Gesprächspartnerin mit einem herausfordernden Funkeln in den Augen. „Du kannst es ja versuchen.“ Ein paar Sekunden noch schauten sich die beiden Frauen an, bevor die ältere aufstand und einmal in die Hände klatschte. „Also, schön“, kam es aus ihrem Mund, „dann lass uns gehen.“ „Wohin denn?“ „Zu den Trainingsplätzen. Ich habe Miu versprochen ihr nach meiner Untersuchung mit dem Training zu helfen“, beantwortete sie die Frage der blonden Schönheit und setzte sich in Bewegung. ‚Das kann ja was werden‘, dachte sich Ino nur, während sie ausgiebig seufzte und anschließend ihrer Zielperson folgte. ~*~ Das Geräusch der Türklingel hallte durch die gemütlichen Räumlichkeiten von Hikos Wohnung. Doch diese wirkte wie leergefegt und niemand reagierte auf jenes. Erneut wurde der Knopf außerhalb des Heims gedrückt. Eine Frau murrte verschlafen in ihrem Bett und drehte sich auf die andere Seite, kuschelte sich in ihr weiches Kissen. Ein weiteres Mal ertönte der lästige Ton und diesmal folgte sogar ein Klopfen. Die um Einlass bittende Person musste wohl langsam anfangen regelrecht gegen die Tür zu hämmern, denn das dumpfe Pochen, das aus den Schlägen resultierte, wurde stätig lauter. „Gargh!“ Ein gequälter Ausdruck ihrer Unlust war die Folge, doch führte dazu, dass sich die goldbraunhaarige Kunoichi aus dem Bett bemühte. Jedoch nicht um aufzustehen und den Tag zu beginnen, sondern um dem dreisten Störenfried gehörig die Meinung zu geigen. Im Halbschlaf bahnte sie sich ihren Weg zu der Geräuschquelle. Energisch nahm sie die Klinke in die Hand und riss die Tür auf: „Was!?!“ Vor der Wohnung stand Shizune. Der laute Schrei ihrer Freundin hatte sie nicht im Geringsten beeindruckt. Mit vorwurfsvollen Augen betrachtete die Assistentin des Hokage ihr Gegenüber, wodurch sich der tadelnde Blick jedoch in ein Schmunzeln verwandelte. Hiko, persönlicher ANBU-Shinobi des Dorfoberhauptes, stand vor ihr – Haare noch völlig zerzaust, Augen halb geschlossen. Ein wenig Sabber hing ihr im Mundwinkel und der Abdruck einer Falte – vermutlich von ihrem Kissen – zierte ihre rechte Wange. Der Kragen ihres T-Shirts, welches ihr als Nachthemd diente, war dermaßen ausgeleiert, dass er beinahe weit genug über ihre Schulter hing, um ihre linke Brust preiszugeben. Das Shirt war gerade einmal lang genug ihren Schambereich zu verdecken. Ein Windhauch hätte gereicht den Saum anzuheben und ihre intimste Stelle zu entblößen, bevorzugte sie es doch schon immer ohne Unterwäsche zu schlafen. „Wieso überrascht mich dieser Anblick jetzt nicht?“, begrüßte Shizune die Yamanaka kichernd, „gut geschlafen?“ „Bis gerade eben schon“, erwiderte diese mürrisch und bedeutete der Anderen mit einem Kopfnicken einzutreten, „was willst du hier?“ Die Frage kam feindseliger als gewollt über ihre Lippen. „Sag mir jetzt nicht, du hast es vergessen“, amüsierte sich die Schwarzhaarige, versucht einen tadelnden Ton in ihre Stimme zu bringen, was eher schlecht als Recht gelang. „Was denn vergessen, bitte…schön?“ In diesem Moment schien es ihr einzufallen. Ihre Augen weiteten sich leicht und sie riskierte einen Blick auf die Wanduhr. Ein resigniertes Seufzen verließ ihre Kehle: „Wie sauer ist sie?“ „‘Außer sich vor Wut‘ wäre noch untertrieben.“ „Großartig“, ließ Hiko von einem weiteren Seufzer begleitet verlauten, „ich zieh mich schnell um. Dauert nicht lange.“ Shizune nickte dies ab, während die andere wieder in ihrem Zimmer verschwand. Wie angekündigt war das Warten tatsächlich nicht von langer Dauer. In Rekordzeit hatte sich ihre Freundin frische Kleidung übergeworfen, ihr Haar unter Kontrolle gebracht und dezent Make-Up aufgetragen. Die Schwarzhaarige fragte sich selbst, wie diese Frau es schaffen konnte, kurz nach dem Aufstehen von der einen auf die andere Sekunde so energiegeladen zu sein, während diese sie an der Hand mit sich aus dem Gebäude führte. Dort löste sie ihren Griff und die beiden machten sich gemeinsam auf den Weg zu Tsunade. Mit einem kräftigen Tritt stieß die Yamanaka die Türe auf und betrat den Raum mit dem breitesten Grinsen, das ihr möglich war. Doch dieses verschwand so schnell wie es gekommen war, als sie die zweite Person in dem Zimmer erspähte. Shizune sah die sonst immer fröhliche Frau an, erkannte in ihrem Gesicht einen Ausdruck, den sie sonst nur zu sehen bekam, wenn sie Seite an Seite einem Feind gegenüberstanden. „Was will er hier?“ Kalt, nicht den Hauch einer Emotion in der Stimme, kamen diese Worte über ihre Lippen, während sie mit leeren, nichts sagenden Augen ihren Onkel anstarrte. Dieser erwiderte ihren Blick mit vor Zorn verzerrtem Gesicht. Tsunade, welche gerade in eine Schimpftirade ausbrechen wollte, schluckte aufgrund der plötzlich erdrückend angespannten Atmosphäre all die angestaute Wut in ihr wieder hinunter. „Sei höflich“, wies sie ihre ehemalige Schülerin an, „ich habe ihn hergebeten. Als Oberhaupt des Yamanaka-Clans ist er für diese Art von Informationsbeschaffung am besten geeignet.“ Hiko schnaubte nur verächtlich und rollte mit den Augen: „Als ob mir dieser Versager auch nur im entferntesten das Wasser reichen könnte.“ „Pass auf, was du sagst“, erwiderte der Blondschopf darauf nur in drohendem Tonfall. „Sonst was?“, kam es spöttisch von seiner Nichte, „verstößt du mich sonst aus dem Clan? Oh, nein. Warte. Das hast du ja bereits gemacht als ich noch ein Kind war!“ Den letzten Teil schrie sie ihm entgegen. „Etwas Anderes hattest du auch nicht verdient“, gab er nur kühl von sich, „du bist eine Schande!“ „Treib’s nicht zu weit, Arschloch!“ Sie ballte ihre Hände zu Fäusten, bereit einen Angriff zu starten, als sie diese Worte sprach. Die beiden übrigen Personen im Raum schauten leicht nervös zwischen den beiden Verwandten hin und her. Doch ihr Onkel ließ sich nicht beeindrucken und lachte nur trocken: „Du könntest mir niemals etwas antun – selbst wenn du wolltest.“ Schneller als dass es die drei Augenpaare erfassen konnten war Hiko direkt vor Inoichi getreten, erdolchte ihn mit ihrem Blick und erhob ihre bedrohliche Stimme: „Willst du es darauf ankommen lassen?“ „Jetzt reicht’s!“, brüllte Tsunade plötzlich und rammte ihre Faust in die Wand. Eine tiefe Delle entstand und auf den Rest der Mauer verteilten sich Risse. „Ihr seid beide Bürger Konohas! Reißt euch gefälligst zusammen!“ Die Brünette richtete ihr Augenmerk auf ihre ehemalige Lehrmeisterin. Ein spöttisches Grinsen schlich sich auf ihre Lippen, als sie wieder ihren Onkel ansah. „Vom Gong gerettet.“ Sie drehte sich um und marschierte auf die Tür zu. „Und wo willst du jetzt hin?“, hielt sie die strenge Stimme des Hokage jedoch auf, als sie gerade ihren Weg nach draußen öffnen wollte. Kurz verfiel sie in Schweigen, bevor sie, ohne sich umzudrehen, antwortete: „Du wirst es bis ans Ende aller Tage nicht mehr erleben, dass ich jemals auch nur in Betracht ziehen werde, mit diesem Bastard zusammen zu arbeiten.“ Nach diesem hasserfüllten Satz öffnete sie die Türe und verließ das Zimmer. Shizune tauschte einen kurzen Blick mit Tsunade aus und folgte der anderen anschließend. Inoichi kniff die Augen zusammen, drückte sich mit Daumen und Zeigefinger leicht auf das Nasenbein und stieß dabei angestrengt die Luft aus. „Könnt ihr eure Differenzen nach all den Jahren denn immer noch nicht beilegen?“, hakte die Blondine in überraschend einfühlsamen Ton nach, „es bringt doch nichts, ewig an Vergangenem festzuhalten. Und Ino scheint sich auch gut mit ihr zu verstehen. Wäre es nicht langsam an der Zeit, das Kriegsbeil zu begraben?“ „Es ist nicht so einfach, wie du vielleicht glaubst“, murmelte der Yamanaka seufzend zu sich selbst, sodass der Hokage ihn kaum verstand, „aber egal. Lass uns sehen, was wir aus diesem Hirn herausbekommen können.“ Mit diesen Worten trat er auf ein Podest zu, auf welchem ein Kopf platziert war. Tsunade schüttelte über dieses Verhalten nur den Kopf, bereitete sich jedoch auch auf die Informationsbeschaffung vor. ~*~ Die warme Vormittagssonne erwärmte den Trainingsplatz, welcher ein wenig außerhalb des Dorfzentrums gelegen war. Ein großer, drachenförmiger Blitz schwebte in einigen Metern Höhe hin und her, glitt elegant durch die Luft, führte dabei Kunststücke aus. Kleine Funken zuckten mit ihrem markanten Geräusch hier und dort aus seinem blauschimmernden Korpus. Am Boden unter der fliegenden Kreatur stand Miu, ihre Hände zu einem Fingerzeichen geformt und konzentriert nach oben schauend. Schon seit zwei Stunden war sie hier und übte sich an Tai-, sowie Nin-Jutsu, wobei sie schon seit geschlagenen 60 Minuten an dieser Technik feilte. Mit einem entschlossenen Schmunzeln schmiedete sie noch ein wenig mehr Chakra, um das große Finale einzuleiten. Die elektrische Kreatur bewegte sich spiralförmig gen Himmel, nur um sich dann fallen zu lassen und direkt in einem Baum unter ihr einzuschlagen. Dieser ging sofort in Flammen auf, während sich die übrige Spannung in die Luft entlud und dort verendete. Angestrengt atmend beugte sich Miu nach vorne und stützte sich an ihren Knien ab. „Das sieht doch schon sehr beeindruckend aus“, hörte sie hinter sich eine ihr nur zu gut bekannte Stimme loben. Das breiteste Grinsen das sie zustande brachte aufgesetzt drehte sie sich zu der Geräuschquelle und lief ohne zu zögern auf diese zu. „Akiko!“, stieß sie voll Freude aus, während sie der Erwachsenen in die Arme sprang. Die Blauhaarige schloss das Mädchen in eine Umarmung und drehte sich einmal um ihre eigene Achse, um die Wucht des Zusammenpralls zu neutralisieren. „Hey, hey! Nicht so stürmisch“, lachte sie dabei, „wir haben uns doch gerade erst gesehen.“ „Na, und? Ich freu mich eben immer dich zu sehen“, gab die Nakamura nur noch breiter grinsend zurück. Die Sukawa löste die Umarmung und seufzte gespielt geknickt: „Wenigstens gibt es eine.“ Verstohlen schmunzelnd schielte sie dabei zu Ino. Diese verdrehte nur die Augen und schnaubte genervt. Akiko kicherte kurz über diese Reaktion, bevor sie sich dann wieder dem blonden Mädchen zuwandte: „Also, dann… wollen wir ein wenig trainieren?“ Die Blondine schenkte ihr das breiteste Lächeln der Welt und zog sie mit sich auf das ‚Schlachtfeld‘. Erst nach Stunden, als die Sonne schon am Horizont verschwand, stoppten die beiden Kunoichi ihre Trainingseinheit. Keuchend saß Miu am Boden und ließ sich nach hinten fallen, während Akiko neben ihr stand, selbst nur leicht außer Atem. Ino hatte die ganze Zeit ein wenig abseits gewartet und das Training der beiden beobachtet. Gelangweilt stützte sie ihren Kopf mit ihrem Arm ab: „Seid ihr jetzt endlich fertig? Ich würde gern mal was essen.“ Akiko tauschte einen kurzen Blick mit dem Mädchen aus und kicherte ein wenig. „Also, schön“, lächelte sie dann der Blondine entgegen, „lasst uns gehen.“ Auf halbem Wege zu Ichirakus Restaurant kam ihnen ein völlig gehetzter Ryu entgegen. „Miu~~“, schrie er den drei Damen entgegen, als er seine Schwester erspähte. Vollkommen außer Atem kam er vor ihnen zum Stehen. „Wo… zur Hölle… bist du gewesen?!“, keuchte er mit all seiner Kraft, „Mom ist komplett außer sich vor Wut. Du kommst besser schnell nach Hause.“ In Rekordzeit änderte sich der gesunde, rosa Farbton ihres Gesichts in eine schneeweiße Blässe. „Verdammt“, war das einzige Wort, das ihrer zugeschnürten Kehle entkam. Nach ein paar Sekunden, die sie wie angewurzelt dastand, sprintete sie los. „Tut mir leid! Aber ich muss schnell nach Hause!“, rief sie noch nach hinten zur Verabschiedung und verschwand in der nächsten Seitengasse, dicht gefolgt von ihrem Bruder. „Bleiben wohl nur noch wir beide“, stellte die Blauhaarige fest, während sie dem Mädchen hinterher winkte. „Sieht ganz so aus“, bestätigte Ino, bevor sich beide weiter auf den Weg machten. Schweigend saßen die beiden Kunoichi an dem Restauranttisch. Akiko hatte sofort angefangen ihre Speise in sich hinein zu schaufeln, sowie ihr diese serviert wurde. Ino hingegen aß ein wenig kultivierter, dabei in Gedanken versunken ihr Gegenüber anstarrend. Sie konnte sich zu dieser Frau einfach keinen Reim machen. Sie wirkte so freundlich und offenherzig, doch zur selben Zeit auch verschlossen und mysteriös. Eine Verbündete Orochimarus und doch schien sie auf gewisse Weise auf ihrer Seite zu stehen. Und um das alles noch abzurunden wurde sie auch noch von einem der stärksten Akatsuki-Mietglieder trainiert. „Da fällt mir ein“, äußerte die Blondine plötzlich, unterbrach somit ihren eigenen Gedankenstrang und erlangte die Aufmerksamkeit der Sukawa, „du bist mir noch eine Erklärung schuldig.“ Verdattert schaute ihr die Ältere einen kurzen Augenblick entgegen, als ihr ein Licht aufzugehen schien und sie sich mit einer Serviette den Mund abwischte. „Du meinst wegen Kisame, oder?“, fragte sie sicherheitshalber noch einmal nach, was die Yamanaka mit einem Nicken bestätigte. Seufzend lehnte sie sich auf ihrem Stuhl zurück, blickte dabei direkt in Inos Augen: „Nun, ich würde sagen, dass meine Begegnung mit ihm wohl eher Zufall war, als irgendetwas anderes…“ ~Flashback~ Es war tief in der Nacht als Akiko das Anwesen, welches sie ihr Zuhause nannte, verließ und sich auf den Weg ins nahegelegene Dorf machte. Sie hatte dort einige Chakren gespürt, die ständig stärker und schwächer wurden, als würden sie gegeneinander kämpfen. Doch dies war nicht das, was ihre Aufmerksamkeit erregte. Unter den zahlreichen Energien zeichnete sich eine besondere ab. Das Chakra hatte etwas Bekanntes, gar Vertrautes, obwohl sie es noch nie zuvor gespürt hatte. Im Schutz der Dunkelheit schlich sie sich näher an eine Seitengasse am Rande des Dorfes heran, wo sie das ungewöhnliche Chakra und dessen Begleiter vernahm. Die beiden mussten ihren Verfolgern entkommen sein, da die restlichen Signaturen ein gutes Stück entfernt ziellos durch die Gegend flitzten. Durch das fahle Mondlicht erkannte die Blauhaarige die Silhouetten der zwei Figuren. Der eine war von durchschnittlicher Größe, sein Haar zu einem fallenden Rossschwanz gebunden. Der andere war noch einmal um mindestens zwei Köpfe größer. Eine blasse Bläue zierte sein Gesicht. Auf seinem Rücken hatte er ein riesiges Schwert geschnallt, dessen Klinge mit Bandagen umwickelt war. Langsam trat Akiko auf die unbekannten Gestalten zu. Diese schienen sie nicht zu bemerken, da beide keine Reaktion von sich gaben. Erst als das Mädchen nur noch wenige Schritte entfernt war und gerade zu sprechen beginnen wollte, wandten sich die Fremden ihr zu. Beinahe augenblicklich gefror ihr das Blut in den Adern. Der Kleinere hatte sie mit seinem Blick fixiert. Die dunklen, fast schwarzen Iriden seiner Augen hatten einen stechenden Rotton angenommen, während sich das Schwert des vermeintlichen Riesen bedrohlich auf ihre Schulter legte. Kurz stockte ihr der Atem, kleine Schweißperlen bildeten sich auf ihrer Stirn. „Ich will euch helfen“, brachte sie dann allerdings mit fester Stimme hervor, nachdem sie kurz tief durchgeatmet hatte. „Uns helfen? Dass ich nicht lache“, spuckte ihr der Blauhäutige abwertend entgegen, „für wen hältst du uns, dass du glaubst wir würden die Hilfe einer kleinen Göre wie dir benötigen?“ „Ich weiß, dass ihr verfolgt werdet“, erklärte sich das Mädchen, „sofern mich meine Sinne nicht trügen, sind es sicher über dreißig Mann und sie kommen näher. Ein Kampf gegen eine derartige Überzahl wäre äußerst unklug. Aber ich kann euch hier ungesehen wegbringen.“ Die Waffe an ihrer Schulter wurde leicht in Richtung ihres Trägers bewegt. Ein stechender Schmerz machte sich an jener Stelle breit. Der Mann beugte sich nach vorne, sah ihr bedrohlich in die Augen. „Du tätest gut daran jetzt zu verschwinden, Gör. Ich habe Menschen bereits für weit weniger getötet.“ Um seinen Worten Nachdruck zu verleihen, zog er sein Schwert noch ein kleines Stück weiter zu sich. Die Sukawa spürte wie ihre Haut aufgerissen wurde und Blut ihre Kleidung benetzte. „Ich werde nicht ohne euch gehen.“ Mit felsenfestem Blick starrte sie ihrem Peiniger entgegen, dachte nicht einmal daran, sich von diesem Fremden einschüchtern zu lassen. Sekunden vergingen, die sich wie Minuten anfühlten. „Ha!“, machte er dann plötzlich mit einem breiten Grinsen im Gesicht, lehnte sich wieder zurück und erhob das Schwert von ihrer Schulter, um es auf seiner eigenen zu betten. „Die Kleine hat Mumm in den Knochen. Das gefällt mir“, frohlockte der Fischmensch und ließ ein kurzes Lachen verlauten, „es gibt nicht viele die es schaffen mir gegenüber zu treten, ohne in Panik zu verfallen.“ „Ähm… Danke?“, gab die Gelobte verwirrt und ein wenig unsicher von sich. „Also, was meinst du, Itachi?“, richtete er nun das Wort an seinen Partner, „sollen wir uns von dem Gör ‚retten‘ lassen?“ „Unser Auftrag lautet – unter anderem – nicht aufzufallen“, erwiderte Angesprochener in ruhigem Ton, „es wäre von Vorteil, wenn wir unerkannt blieben.“ „Du hast’s gehört, Kleine“, grinste der Hochgewachsene, „zeig was du drauf hast.“ Ein kurzes Nicken war die Antwort darauf, danach legte sie ihre Hände zusammen, um ihr Chakra zu schmieden. Doch sowie sie das erste Zeichen formte, schwebte das Schwert des Hoshigaki wieder über ihrem Kopf. „Was soll das werden?“ In seiner Stimme lag eine Düsternis, welche ihr einen Schauer über den Rücken jagte. „Kisame“, kam dann allerdings in ermahnendem Ton von Itachi, bevor Akiko überhaupt den Mund aufmachen konnte. Der Angesprochene warf einen kurzen Blick auf seinen Begleiter und zog darauf seine Waffe wieder zurück. Sofort startete das Mädchen den nächsten Versuch ihr Jutsu einzusetzen und diesmal gab es keine Unterbrechung. Als sie das letzte Symbol geformt hatte strömte aus ihren Poren ein beinahe durchsichtiger Dunst. Es dauerte nicht lange, da waren die drei Shinobi in diesem eingehüllt, kurz darauf verschwand er. Der Blauhäutige schaute prüfend auf sich selbst hinab. „Was war das?“ „Eine spezielle Technik die ich selbst entwickelt habe“, erklärte die Sukawa mit stolzem Grinsen im Gesicht, „sie unterdrückt nicht nur eure Chakra-Signatur, sondern neutralisiert auch euren Geruch. Sie werden also keine Chance haben uns ausfindig zu machen.“ „Heh. Gar nicht mal schlecht“, musste der Nuke-Nin dann zugeben und bedeutete seiner Gesprächspartnerin mit einer Handbewegung, dass sie aufbrechen konnten, „los geht’s.“ Konzentriert darauf die Chakren ihrer Verfolger im Auge zu behalten führte die Jugendliche die beiden Verbrecher durch die Nacht. Ein gutes Stück außerhalb des Dorfes hielten sie vor einem großen Anwesen. Zielstrebig marschierte die Jüngste im Bunde auf die Eingangstüre zu. „Wie lange hält dieses Zeug eigentlich?“, hörte sie Kisame fragen, während sie den Schlüssel im Schloss drehte. „Ich bin mir nicht sicher. Ein paar Stunden vielleicht? Ich hab noch nie nachgemessen.“ Mit einem Klicken entriegelte sich die Tür und wurde dann schwungvoll aufgestoßen. „Bitteschön“, kam in Begleitung einer einladenden Geste. Die Akatsuki-Mitglieder betraten das riesige Gebäude und schauten sich sofort ein wenig in der Halle, in der sie sich nun befanden, um. „Sonst ist niemand hier“, versicherte ihnen das Mädchen, hatte sie doch die prüfenden Blicke der beiden bemerkt, „meine Eltern sind auf einer Mission und kommen erst in ein paar Tagen wieder.“ Mit einem Nicken bestätigten die anderen, dass sie verstanden hatten. „Kommt mit“, forderte sie als nächstes auf und führte ihre Gäste in einen angrenzenden Raum. Der Boden war mit einem schönen Teppich bedeckt, auf welchem ein kleiner Tisch stand. Um diesen herum waren ein Sofa und zwei Sessel aufgestellt. „Kann ich euch etwas anbieten? Getränke? Snacks?“, fragte die Gastgeberin höflich, nachdem sich die Abtrünnigen auf der Couch niedergelassen hatten. Der Hoshigaki lehnte mit einem Kopfschütteln ab, während der Uchiha Akiko mit einem starren Blick fixierte, was sie leicht verlegen machte. Gerade wollte sie den Mund öffnen, als ihr der andere zuvorkam: „Wie ist dein Name?“ Leicht verdutzt durch diese Frage, sagte sie wenige Sekunden gar nichts. „Akiko Sukawa.“ „Sukawa“, wiederholte der junge Mann ohne seinen Blick von ihr zu lösen, „ein interessanter Name. Vor allem wenn man bedenkt, dass der Sukawa-Clan schon vor mehreren Jahrzehnte ausgestorben ist.“ Schlagartig verkrampfte sich alles in Akikos Körper. Ihr stockte der Atem und ihr Herz begann zu rasen. Mit einer unheimlichen Gelassenheit lehnte sich Itachi nach vorn und stützte sich an seinen Knien ab, um sie noch eindringlicher ansehen zu können: „Wie also kann es sein, dass ein Mädchen vor mir steht, in der Lage das Kekkei Genkai des Sukawa-Clans anzuwenden, wenn die ursprüngliche Quelle davon schon lange versiegt ist?“ Nervös flitzten die Augen der Jugendlichen zwischen den beiden Nuke-Nin hin und her. Sie spielte unsicher mit ihren Händen und kleine Schweißperlen bildeten sich auf ihrer Stirn. Kisame betrachtete dies alles nur amüsiert. „Ich… Ich mach uns Tee“, brachte sie schließlich gepresst hervor und rannte so schnell sie konnte in die angrenzende Küche. „Da hast du wohl einen Nerv getroffen, mein Freund“, meldete sich der Fischmensch zu Wort und gab ein kurzes Lachen von sich. Es dauerte eine Weile bis die Blauhaarige in der Lage war den angekündigten Tee vorzubereiten. Erst musste sie verarbeiten, was gerade passiert war. Niemals hätte sie geglaubt auf jemanden zu treffen, der nicht nur den Namen ihrer Ahnen kannte, sondern auch noch wusste, was ihnen vor langer Zeit wiederfahren war. Ihr ‚Vater‘ hatte ihr stets gesagt, sie müsse ihre Herkunft um jeden Preis geheim halten und jetzt begegnete sie ausgerechnet dem Menschen, der darüber im Bilde war. Sie brauchte eine Ausrede. Eine Lüge die dieses unmögliche Phänomen erklären konnte. Doch ihr wollte nichts einfallen. Und selbst wenn, so glaubte sie, würde Itachi sie umgehend durchschauen. Es blieb ihr wohl nichts anderes übrig, als die Wahrheit zu erzählen. Mit einem Tablett bewaffnet, auf dem drei dampfende Tassen platzier waren, kehrte sie zu ihren beiden Gästen zurück. Schweigend stellte sie die Becher auf dem Couchtisch ab und ließ sich auf einem der Sessel nieder. Kisame, welcher vorhin die Frage nach einem Getränk verneinte, griff nun doch zur Tasse und nahm einen kräftigen Schluck daraus, während sein Partner nur still daneben saß. „Orochimaru“, kam es Akiko dann unerwartet über die Lippen. Der erwähnte Name ließ beide Männer aufhorchen. „Er ist der Grund für meine ungewöhnliche Blutlinie“, fuhr sie fort und sah den Zweien kurz in die Augen, „irgendwoher hatte er wohl Zellen meiner längst verstorbenen Vorfahren und hat sie dann dazu benutzt mich…“ Ihr blieb das Wort im Hals stecken. „…zu entwickeln.“ Bei dieser Aussage konnten es nicht einmal die Verbrecher vermeiden ihre Augen zu weiten. Stille füllte den Raum. Itachi und Kisame warfen sich einen Blick zu, schienen eine telepathische Unterhaltung zu führen. Die Aufmerksamkeit der Sukawa indessen wurde auf das Schwert gelenkt, welches Kisame an das Sofa gelehnt abgelegt hatte. Die Neugier hatte sie gepackt. Ihre Erinnerungen konnten sie vielleicht trügen, doch sie glaubte ein Knurren von dem Gegenstand vernommen zu haben, als er vorhin auf ihrer Schulter gelegen hatte. „Darf ich es mal halten?“, richtete sie ihre Frage an den Besitzer. Dieser ließ sich den Gedanken skeptisch durch den Kopf gehen, erteilte ihr dann allerdings mit einem schelmischen Grinsen die Erlaubnis: „Nur zu.“ Ohne Umschweife trat das Mädchen an die Waffe heran, umfasste den Griff mit ihrer rechten Hand und hob sie hoch. Ein überraschter laut drang aus ihrer Kehle hervor. „Es ist leichter als ich erwartet habe.“ Elegant ließ sie die Klinge mit beiden Händen durch die Luft gleiten. Der Hoshigaki betrachtete dieses Schauspiel mit gerunzelter Stirn. „Kann ich es ein bisschen ausprobieren?“, fragte Akiko dann mit einem vorfreudigem Glitzern in den Augen. „Tu dir keinen Zwang an“, kam seine Antwort nach einem kurzen Moment des Schweigens. Fröhlich hüpfend entfernte sie sich ein paar Meter von den Möbelstücken und begann damit Kampfposen einzunehmen. „Wieso wehrt es sich nicht?“, wunderte sich Kisame, nachdem er die Jugendliche eine kurze Zeit beobachtet hatte, „Samehada ist auf mich geprägt. Warum also kann sie es führen?“ „Vielleicht trägt sie nicht nur Zellen des Sukawa-Clans in sich“, beantwortete Itachi die Frage, ungeachtet der Tatsache, dass sie gar nicht an ihn gestellt war. „Wie meinst du das?“ „Sieh sie dir einmal genau an“, forderte der Schwarzhaarige seinen Partner auf und richtete sein Augenmerk ebenfalls auf die Kunoichi, „die Farbe ihrer Haare ist ident mit deiner. Ihre unnatürliche Blässe lässt sich vermutlich auch auf deine Färbung zurückführen.“ Mit hochgezogener Augenbraue hörte ihm der Fischmensch zu. „Außerdem konnte ich vorhin im Dorf einen Blick mit meinem Sharingan auf sie werfen. Sie besitzt Unmengen an Chakra – beinahe auf deinem Niveau. Und nun kommt noch die Tatsache hinzu, dass sie ein Schwert benutzen kann, welches sich nur von dir führen lässt“, fuhr der Uchiha ruhig fort, „deshalb glaube ich, dass sich auch deine Gene in ihrem Körper befinden.“ Der Zuhörer sagte erst einmal nichts zu der Theorie seines Begleiters. Er ließ sich das Ganze noch einmal durch den Kopf gehen und fand eine unbestreitbare Logik in seinen Worten. Das Ausspucken eines verachtenden Tons war die Folge darauf. „Dieser verdammte Bastard. Ich möchte gar nicht erst wissen wie er an meine DNA gekommen ist.“ Der Jüngere reagierte nicht darauf, hatte sich von ihm abgewandt, während der Hoshigaki seinen abwertenden Blick nun wieder auf das Mädchen richtete. Itachi beobachtete ihn aus dem Augenwinkel. Nach einiger Zeit, in der Kisame die Kleine angestarrt hatte, änderte sich seine Mimik zu einem Ausdruck, den er nicht richtig deuten konnte. „Hey, Itachi“, kam nach ein paar weiteren Sekunden des Schweigens, „was hältst du davon, wenn wir sie mit uns nehmen?“ „Wozu?“ „Na, um sie auszubilden. Ihre Schwertführung lässt sehr zu wünschen übrig. Sie hat eine schlampige Haltung und ihren Hieben fehlt es an Kraft. Aber ich sehe Potential. Mit ein wenig Übung könnte vielleicht sogar tatsächlich etwas aus ihr werden“, erklärte der Blauhäutige und grinste seinen Gesprächspartner an, „und wer weiß. Möglicherweise könnten wir sie dann sogar als Waffe gegen Orochimaru selbst einsetzen.“ „Orochimaru stellt keine Bedrohung dar. Wir brauchen sie nicht“, lehnte der Uchiha seine Idee ab. „Ja, ja. Ich weiß. Aber dennoch…“ „Woher das plötzliche Interesse?“ „Naja, ich dachte nur, wenn Samehada sie für würdig genug erachtet sich von ihr führen zu lassen, ist sie es vielleicht auch wert meine Schülerin zu sein“, gab Kisame seinen Gedankengang preis und grinste einmal mehr, „außerdem gehört sie ja quasi zu Familie.“ „Heißt das, ich darf dich Onkel nennen?“ Ein Kopf war plötzlich zwischen den beiden aufgetaucht, mit dem breitesten Grinsen das sie je gesehen hatten im Gesicht. „Niemals!“, verneinte der Fischmann umgehend vehement und bedachte sie mit einem strengen Blick, „hast du uns etwa belauscht?“ „Nun, ich war nur etwa drei, vier Meter von euch entfernt“, rechtfertigte sich Akiko und zeigte an die Stelle, an der sie bis vor Kurzem noch gestanden hatte, „es war kaum möglich euch nicht zu hören.“ Ein verstimmtes Brummen war die Reaktion darauf. „Dann weißt du ja, was ich vorhabe.“ „Ja“, stieß sie knapp aus und rannte bereits los, „ich muss nur noch schnell ein paar Sachen packen.“ „Das kann ja was werden“, ertönte die reuevolle Stimme des Hoshigaki, begleitet von einem resignierten Seufzen. Doch das Letzte was sie hörte, bevor sie aus dem Zimmer verschwand, waren Itachis kalte Worte: „Das ist ein Fehler.“ ~Flashback Ende~ „Der Rest der Geschichte ist eher uninteressant“, beendete Akiko ihre Erzählung mit einem Schulterzucken, „wir sind eine Zeit lang zusammen umhergereist, haben trainiert und sind dann irgendwann wieder getrennte Wege gegangen.“ Ein Schmunzeln zauberte sich in ihr Gesicht, als sie sich an diese Tage erinnerte. „Es hat wirklich spaß gemacht mit den beiden.“ Ein kurzes Kichern. „Ich hab’s sogar einmal zustande gebracht Itachi ein Lächeln zu entlocken – ein wirklich stolzer Moment für mich.“ Still hatte Ino ihren Worten gelauscht, mit leicht aufgeklapptem Mund und ein wenig geweiteten Augen. Noch ein paar Sekunden verweilte sie in dieser Position, bis sie sich mit einem Zucken selbst aus ihrer Starre befreite. „Ok, Moment mal. Warte, warte, warte“, war das Erste was sie hervorbrachte. Eindringlich schaute sie ihr Gegenüber an. „Du willst mir also erzählen, dass du nicht nur von Kisame Hoshigaki unterrichtet wurdest, sondern auch noch seine Gene in dir trägst? Und zu allem Überfluss hast du nicht nur mit ihm, sondern auch noch mit Itachi Uchiha, dem vermutlich größten Psychopathen der Geschichte, Freundschaft geschlossen?!“ „Naja. Ich weiß nicht wie die beiden darüber dachten“, gab die Blauhaarige zu, „aber ich würde schon sagen, dass wir Freunde waren.“ Die Yamanaka lehnte sich resigniert seufzend in ihrem Stuhl zurück, ihre Hände in einer Geste der Verzweiflung über ihr Gesicht gelegt. Dieses Gespräch erzielte in keiner Weise den von ihr erwünschten Effekt. Sie hatte sich Klarheit erhofft. Worüber war sie sich selbst nicht ganz sicher. Sie glaubte es zu erkennen, wenn sie es hörte, doch blieb dieser Moment aus. Diese Frau war ihr nun ein noch größeres Rätsel, als ohnehin schon. Aufgewachsen in der – wie sie sich vorstellen konnte – kalten und herzlosen Obhut Orochimarus. Ausgebildet von zwei der stärksten Akatsuki-Mitglieder ihrer Zeit und aktuell darauf geprägt Sasuke Uchiha, den derzeit meistgesuchten Verbrecher der Welt, zu beschützen. Und dennoch saß sie hier vor ihr. Mitten in Konoha. Auf Geheiß des Hokage persönlich. Ein strahlendes Lächeln im Gesicht und amüsiert kichernd über das vermutlich dämliche Gesicht, dass Ino gerade machen musste. Rein gar nichts an ihr ließ vermuten, dass sie mit den größten Übeln der Erde im Bunde war. „Das wird mir alles zu viel“, gab sich die blonde Schönheit schlussendlich geschlagen und seufzte einmal mehr, „Schluss für heute.“ Sie erhob sich von ihrem Stuhl und rückte ihn zurecht. „Ich geh nach Hause. Gute Nacht.“ Da für die Mahlzeit bereits bezahlt war wandte sich die Blondine ab und marschierte auf den Ausgang zu. Akiko hatte alles mit einem schelmischen Grinsen beobachtet. Gerade als sich ihre Gesprächspartnerin von dem Tisch entfernt hatte, hielt sie diese auf: „Hey. Eine Sekunde noch.“ Angesprochen drehte sich erneut in die Richtung der Sukawa, einen erdolchenden Blick in den Augen. Die Blauhaarige ließ sich davon allerdings nicht beeindrucken und starrte ihr herausfordernd entgegen. „Musst du denn nicht auf mich aufpassen?“ Sofort bemerkte sie, wie sich die Lider der Yamanaka verengten. Darauf folgte ein genervtes Stöhnen: „Na, dann komm eben mit.“ Mit einem lauten, übertrieben fröhlichen ‚Yippie‘ sprang Akiko von ihrem Sessel und schloss zu Ino auf, welche bereits auf dem Weg nach draußen war, um die Heimreise anzutreten. ~*~ Am Abend des nächsten Tages bewegten sich zwei Schatten in rasantem Tempo auf die Tore Konohas zu. Der verdunkelnde Himmel, noch orange gefärbt durch die letzten Sonnenstrahlen, kündigte das baldige Anbrechen der Nacht an. Nachdem die beiden Gestalten den Eingang des Dorfes passiert hatten, wurden sie stetig langsamer, bis die kleinere zum Stillstand kam. „Man“, keuchte das Mädchen erschöpft und stützte sich an seinen Knien ab, „was ist bloß in Sie gefahren, Sensei? Sie hetzen doch sonst nicht so.“ „Ich wollte vor Sonnenuntergang im Dorf sein“, gab der Angesprochene nur in seinem gewohnt kalten Ton zurück und setzte sich wieder in Bewegung. „Tja, das ist ihnen definitiv gelungen“, bemerkte Aikyo trocken und schloss trotz Erschöpfung zu ihrem Meister auf. Auf ihre letzte Aussage reagierte er überhaupt nicht, ging nur zielstrebig die Straße entlang, bis er an einer Kreuzung erneut zum Stehen kam. „Ich werde zu Tsunade gehen und ihr Bericht erstatten“, verkündete der Uchiha ohne seine Schülerin anzusehen, „du kannst nach Hause gehen.“ „Sollte ich nicht vielleicht mitkommen?“ Durch die Frage erlangte sie seine Aufmerksamkeit. „Ich meine, eines Tages werde ich es so oder so selbst tun müssen. Es würde nicht schaden einmal dabei zu sein.“ „Wohl wahr“, stimmte Uremaru zu, „jedoch nicht heute. Du wirst ein anderes Mal Gelegenheit dazu haben. Für jetzt solltest du dich ausruhen.“ Die Blondine wollte widersprechen, doch durch den bestimmenden Ausdruck in seinen Augen, musste sie sich geschlagen geben. „Na, schön.“ Enttäuscht wandte sie sich ab und schlenderte los. Sie war erst wenige Meter gekommen, da hielt sie die Stimme ihres Senseis auf: „Einen Moment noch.“ Neugierig drehte sich der Nara-Spross zu ihm um, wollte sie doch wissen was es noch zu sagen gab. Der Schwarzhaarige trat langsam auf sie zu, doch etwas an seinem Gang war anders. Etwas, das sie verdutzt staunen ließ. Er zögerte. Einem gewöhnlichen Beobachter wäre es vermutlich gar nicht aufgefallen, aber sie erkannte es. Jeder Schritt den er tat schien ihm unheimlich schwer zu fallen. Irgendwie machte es sie nervös. Sie hatte keine Ahnung, wie sie darauf reagieren sollte. Nachdem er die geringe Distanz zwischen ihnen überwunden hatte, blieb er schweigend vor ihr stehen. Ein wenig eingeschüchtert schaute sie zu ihm hinauf. Er schien noch selbst mit sich zu kämpfen, ob er das folgende wirklich tun sollte, doch fasste er sich schnell und war wieder sein gewohntes Selbst. „Anlässlich deines Geburtstages“, erhob er dann seine emotionslose Stimme und zog den Arm, welchen er bis eben versteckt gehalten hatte, hinter seinem Rücken hervor, „möchte ich dir das hier schenken.“ Aus seiner Faust baumelte eine silberne Kette mit zwei fächerförmigen Anhängern in derselben Farbe. Aikyo starrte das Schmuckstück nur mit aufgeklapptem Mund an. Der Uchiha indessen ging wortlos vor ihr in die Knie, löste den Verschluss der Kette, um sie ihr dann um den Hals zu binden. „Die Kette, sowie die Fächer, sind aus meinem Metall gefertigt. Das bedeutet sie werden nie rosten oder kaputt gehen“, erklärte er währenddessen. Sprachlos betrachtete die junge Kunoichi das Geschenk. Mit ihrer linken Handfläche hob sie die beiden Anhänger hoch, wodurch sie erkannte, dass in den Fächern jeweils eines der Symbole, welche ihren Namen bildeten, eingraviert war. Tränen der Freude sammelten sich in ihren Augen an. „Gefällt sie dir?“, kam die völlig beiläufige Frage Uremarus, auf die sie nur mit einem Nicken antworten konnte. Aikyo schaute ihrem Sensei in die Augen, hatte dabei das glücklichste Lächeln das er je gesehen hatte auf den Lippen. Bevor er sich es versah, hatte sich die Kleine ihm schon um den Hals geworfen. „Danke, Sensei. Sie sind der Beste“, frohlockte sie dabei und vergrub ihr Gesicht in seiner Halsbeuge, drückte sich fest an ihn. Augenblicklich verkrampfte sich sein gesamter Körper, wurde er durch diese Aktion doch unweigerlich an einen ähnlichen Moment aus seiner Vergangenheit erinnert. ~Flashback~ „Hey, Itachi! Warte kurz!“, rief Uremaru seinem achtjährigen Neffen hinterher, der ein paar Meter voraus gelaufen war. Die beiden waren gerade auf dem Weg zurück ins Uchiha-Viertel, nachdem sie eine kleine Trainingseinheit hinter sich gebracht hatten. Auf den Ruf des jungen Erwachsenen reagierend blieb der Junge stehen und drehte sich zu diesem um: „Was gibt’s, Onkel?“ Mit einem Grinsen blieb er vor dem Kleinen stehen. „Nun, ja. Anlässlich deines achten Geburtstags habe ich ein Geschenk für dich“, gab der Ältere seine Überraschung preis, worauf sich die Lider des Kindes in Vorfreude weiteten. „Wirklich?!“ Ein Nicken war die Folge, bevor er seinem Verwandten die Faust entgegenstreckte. Aus dieser baumelte ein schwarzes Band, welches mit drei silbernen Metallringen bestückt war. Mit aufgerissenen Augen bestaunte Itachi die Kette und ließ sie sich von seinem Onkel um den Hals hängen. „Die drei Anhänger sind aus meinem Metall gefertigt“, erklärte ihm Uremaru, „das bedeutet sie werden nie rosten oder kaputt gehen.“ Ein Grinsen aufgesetzt besah sich der Junge das Geschenk noch einmal genau. „Gefällt sie dir?“ „Und ob!“, rief der Kleine lachend aus und fiel dem Älteren dabei um den Hals, „danke, Onkel! Du bist der Beste!“ Auch aus Uremarus Kehle drang ein fröhliches Lachen, als er die Umarmung erwiderte. „Nein, Kleiner! Du bist der Beste!“ ~Flashback Ende~ Die Erinnerung überrumpelte ihn wie eine Lawine. All die Zeit war er sich so sicher gewesen, hatte die Sticheleien Hikos abgetan, als wären sie inhaltslose Banalitäten. Niemals hätte er geglaubt jemals wieder einer derartigen Person zu begegnen. Doch hier war sie. Die Arme um seinen Hals geschlungen. Zu sehr genoss er die Zuneigung, die ihm gerade zuteilwurde. Zu gut konnte er sich an diese wohlige Wärme erinnern, die in diesem Moment seinen Körper durchströmte. Zu stark hatte er dieses unvergleichliche Gefühl vermisst. „Du hast das Mädchen gern.“ Jetzt konnte er Hikos Worte wohl nicht mehr abstreiten. Er seufzte leise. Ein ehrliches, glückliches Lächeln zierte dabei sein Gesicht. „Nein, Kleine. Du bist die Beste“, kam es in liebevollem Ton über seine Lippen, während er seine Arme um Aikyo legte und sie sanft an sich drückte. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)