Der schwere Weg Integras von Undine82 (wie wurde aus ihr die eiserne Jungfrau?) ================================================================================ Kapitel 9: Kapitel 9: Das Musical --------------------------------- Kapitel 9: Das Musical Ziemlich erschöpft kam Integra nach Hause. Walter erwartete sie bereits in der Eingangshalle. Alucard verbeugte sich kurz um in seine Räume im Keller zu entschwinden. Dem Butler war es nur recht, das der Vampir verschwand. Das junge Mädchen entschlüpfte ihren Schuhen, um barfuß hinauf zu gehen. Walter folgte ihr in einem angemessen Abstand. In ihrem Zimmer angekommen ließ sie sich seufzend auf ihr Bett fallen. Lächelnd näherte sich Walter seiner jungen Herrin. „Ich habe noch ein kleines Geschenk für euch“, sagte er mild. „Aber Walter, ihr solltet mir doch nichts schenken“, entgegenete das Mädchen schüchtern. Eigentlich war sie wirklich gerührt das ausgerechnet Walter ihr etwas schenkte. „Es ist nur eine kleine Aufmerksamkeit für euch my Lady.“ Nun kam er Integra etwas rätselhaft vor. Was war nur mit ihm los? Bis heute war er noch nie so Geheimnisvoll wie heute. „Nun, was ist es denn Walter?“, fragte sie neugierig. Dies zauberte Walter wieder in lächeln auf seine dünnen Lippen. Behutsam fischte er einen weißen Umschlag aus seiner Tasche, welche sich in seiner Weste befand. Ergebend reichte er ihr den Umschlag. Vorsichtig nahm sie den Umschlag an sich und öffnete diesen. Sie griff hinein und eine kleine Karte kam zum Vorschein. „Was ist das Walter? Ein Musical? Du weißt doch das ich mir aus sowas nichts mache“, sagte sie freundlich. Er nickte. „Aber es ist eines das für euch wichtiger sein wird, als ihr es jetzt erahnen könnt.“ Integra runzelte ihre Stirn. Was ihn leicht schmunzeln liess. „Nun, dieses Musical wird euch die Geschichte, eures Vampirs besser erzählen können, als die Tagebücher eures Großvaters“, dann verbeugte er sich und wollte das Zimmer verlassen. Integras zierliche Stimme hielt ihn jedoch noch einen Moment zurück. „Wann ist es?“ „Schon Morgen Abend my Lady. Es war ein Sonderangebot. Ihr habt sogar eine der besten Longen im ganzen Theater.“ Mit diesen Worten verbeugte er sich und liess sie allein. Still sah sie sich die Karte in ihrer Hand an. Morgen Abend also, würde sie seine Geschichte genauer kennen. Wollte sie das überhaupt? Wie würde ihre Beziehung danach aussehen? Integra war seltsam zumute. Doch ihre Neugier war größer. Schliesslich stand nicht umsonst im Tagebuch ihres Großvaters, das Alucard eines der schlimmsten Monster sein sollte. Und niemand warnte sie sinnlos vor ihn. Was verbarg sich hinter diesem Vampir? Warum war er, wie er war? Fragen die sich vielleicht Morgen beantworten würden. Müde zog sie sich um und legte sich in ihr Bett. Kurz darauf verfiel sie einem sehr tiefen Schlaf. Kaum war das junge Mädchen eingeschlafen, verdunkelte sich ihr Zimmer und ihr Diener stand vor ihrem Bett. Nachdenklich sah er auf seine junge Herrin. Zärtlich strich er ihr eine Strähne aus ihrem Gesicht. //Nun wird sich unser Verhältnis drastisch ändern, meine kleine süße Integra//, dachte er bei sich. Der Mond schien in ihr Zimmer und liess sie für ihn aussehen wie eine Göttin. Grimmig sah er sie an. Es konnte doch nicht wahr sein, das diese kleine Hellsing in ihm Gefühle weckte, die weder für ihn, noch für sie gut waren. Verdammt noch mal! Er war Dracula! Sie einer verfluchte Hellsing! Seid hundert Jahren hasste er ihre Familie. Sie würde es nicht ändern! Niemals! Leise knurrend löste er sich in nichts auf. Den ganzen Tag fieberte Integra den Abend entgegen. Als es endlich soweit war, eilte sie in ihr Zimmer um sich zurecht zu machen. Walter hatte viel zu tun, weshalb er ihren Chauffeur bat sie zum Theater zu fahren. Aufgeregt fuhr sie nun zum Theater. Ihr Herz schlug ihr bis zum Hals. Das sie aufgeregt war, war noch untertrieben. Eine ältere Dame geleitete sie zu ihrer Loge. Sie saß hier ganz allein. Was ihr sehr recht war. Dann ging der Vorhang auf. Es begann. Während eine seltsame Melodie und seltsame Wörter erklangen, stieg eine Frau, eine Treppe hinunter. Und ein Mann kam durch eine Tür. Freudestrahlend lief die Frau auf den Mann zu und umarmte ihn. Die beiden schienen sich sehr nahe zu stehen. Denn sie sahen sich sehr verliebt an. Doch plötzlich wand er sich zum gehen und die Frau sah ihn traurig an. Da drehte er sich wieder zu ihr um und reichte ihr eine weiße Rose. Sie lächelte als sie die Rose nahm. Umarmte ihn noch einmal. Strich ihm zärtlich über seine Wange. Dann brachte sie ihn zu Tür und schloss diese hinter ihm. Danach lehnte sie sich an die Tür, während der Scheinwerfer sie erhellte. Integra war nun klar, wer diese Frau sein musste. Wilhemina! Der Mann also war Jonathan. Interessiert verfolgte sie die Szene weiter. Wilhelmina roch an der Rose, ehe sie sich an dieser stach. Schmerzverzerrt sah sie auf ihren Finger, der blutete. Sie hob die Rose wieder auf und nahm ihren blutenden Finger in den Mund, um ihr Blut abzulutschen. Integra überkam bei dieser Szene ein merkwürdiges Gefühl. Alucard hätte sicherlich seinen Spaß dabei gehabt. Ihr wurde plötzlich heiß und kalt. Was war nur los mit ihr? Hastig sah sie wieder hinunter zur Bühne. Zum Glück war ihre Loge sehr nah an der Bühne. So brauchte sie nicht wie andere Damen oder Herren ein kleines Fernglas. Wilhelmina schien ein ungutes Gefühl zu bekommen, denn sie lief eiligst zur Tür. Doch Jonathan war schon fort. Verzweifelt ging sie durch den Raum und sah noch einmal zur Tür. Sie legte die Rose auf einen schmalen Beistelltisch an der Wand und lutschte erneut das Blut vom ihren Finger. Die junge Frau schien sehr aufgewühlt zu sein. Da verschwand plötzlich die Wand und Männer standen im Nebel mit ihren Rücken zum Publikum. Wilhemina rannte um sie herum wohl auf der Suche nach ihrem Jonathan. Sie drehte jeden einzelnen um, doch keiner von ihnen war Jonathan. Dann verperrten sie Wilhelmina den Weg und drängten sie zurück. Verzweifelt fiel sie zu Boden und sah ins Publikum. Jeder im Theater schien den Atem angehalten zu haben. Alle hatten wohl Mitleid mit der armen Wilhemina. Integra liess kurz ihren Blick durchs Theater schweifen, dann wandte sie ihre Aufmerksamkeit wieder der Bühne zu. Plötzlich kam ein Butler und reichte Wilhelmina einen Brief. Lächelnd nahm sie diesen entgegen. Sie setzte sich auf dem Sofa, welches recht von der Tür stand, daneben stand ein kleiner runder Tisch. Kurz drückte sie den Brief zärtlich gegen ihre Brust. Dann öffnete sie ihn behutsam und begann ihn zu lesen. Im Hintergrund sah man Jonathan wie dieser vor einer Treppe stand. Jonathan schrieb. „Die lange Reise war ein Härtetest. Von London, hier in das Kapartennest. Wo es Nacht bleibt, sogar bei Tag. Dann donnerte es. Erschrocken sah sich Jonathan um. Schickt mich einfach an den Rand der Welt. Ein Anwaltsschreiber, ist kein spring ins Feld. Wer weiß was noch kommen mag. War das ein Wolf? Im Nebelrauch, verlier ich jede klare Sicht. Vom Wind allein, kommt diese kälte nicht.“ Er setzt sich auf eine Treppenstufe. Ein Arm lehnt auf seinen Koffer die andere drückt seine Aktentasche an seine Brust. Da öffnet sich die Tür und ein alter Mann steht vor ihm. Der alte Herr trägt seltsame Kleider. Auf seinem Kopf trägt er einen seltsamen schwarzen Hut und einen langen roten Umhang so scheint es zumindest. „Willkommen in meinem Haus“, spricht er in einem merkwürdigen Akzent. Integra ist sofort klar, dies muss der Graf sein. Behutsam öffnet sie das Tagebuch ihres Großvaters. So leise wie möglich sucht sie den Eintrag. Ja. Da steht es. Sie hatte recht. Sofort fällt ihr Blick wieder zur Bühne. Jonathan erhebt sich und mustert den alten Mann. „Treten sie ein, wenn es ihnen beliebt“, sagt der Mann höflich. „Graf Dracula?“, fragt Jonathan erschöpft. „Ich bin Dracula. Und sie sind, Harker Jonathan“, dabei grinst der Mann seltsam finster. Integra läuft es kalt den Rücken hinunter. Jedesmal wenn Alucard in ihrem Büro erscheint, läuft es ihr auch kalt den Rücken hinunter. Nun weiß sie auch weshalb. Oh ja, er ist wahrlich gefährlich. Ihr Vampir. Jonathan reicht dem alten Mann die Hand. „Jonathan Harker.“ „Gewiss.“ Nimmt die ausgestreckte Hand jedoch nicht an. „Kommen sie nur herein“, dabei macht der alte Herr eine einladende Bewegung. Jonathan nimmt seinen Hut ab. Nimmt seinen Koffer und geht hinein. „Wir werden uns später um ihr Gepäck kümmern“, sagt der alte freundlich. „Mein Personal steht zu dieser späten Stunde nicht zur Verfügung, doch werde ich mich selbst, um ihr Wohlergehen bemühen. Dabei hilft er Jonathan aus seinem Mantel. „Vielen Dank“, sagt Jonathan. „Sie erlauben?“, fragt der alter, während sich Jonathan aus seinem Mantel schält, hält der alte diesen fest. „Natürlich“, sagt Jonathan freundlich und nickt dem Grafen höflich zu. „Sie sind sicher hungrig, nach ihrer langen Reise“, dabei legt er Jonathans Mantel über eine Stuhllehne. „Über alle maßen“, sagt Jonathan leicht schmunzelnd und hebt seine Aktentasche auf. „Bitte nehmen sie Platz und genehmigen sie sich eine stärkung“, sagt der alte Graf. Jonathan lässt sich nicht zwei mal bitten und setzt sich an den Tisch. Auf diesem steht ein alter Kerzenständer. Der Mond scheint durch eines der großen Fenster in den Saal. „Sie verzeihen, das ich ihnen dabei keine Gesellschaft leiste, es ist schon spät, ich, habe bereits gespeist. Außerdem, trinke ich niemals, Wein“, dabei schenkt er Jonathan welchen ein. „Oh, vielen Dank. Ich habe die Verträge und die Übertragungsurkunden dabei, für ihren Wohnsitz in London“, dabei bückt sich Jonathan um diese aus seiner Aktentasche zu holen. „Ein beträchtliches Anwesen. Das einzige Gebäude in der Nachbarschaft, ist ein Hospital. Eigentlich ein Privates Irrenhaus.“ Jonathan kichert leicht verlegen. Der Graf mustert ihn sehr genau. „Aber in einiger Entfernung“, erklärt Jonathan weiter. Man merkt ihm seine Unsicherheit an. „Ich hoffe, ihre Anreise von Bistritz, war nicht so beschwerlich“, erkundigt sich der Graf höflich. Jonathan lächelt ihm dankbar zu. „Nein. Obwohl, jeden den ich traf, ernsthaft davon abhalten wollte, bis hier her zu fahren.“ Barsch wurde er von dem Grafen unterbrochen. „Wir sind ein abergläubisches Volk! Und das Schloß ist sehr abgelegen.“ „Ich darf wohl sagen, das London für sie, eine beträchtliche Umstellung bedeuten wird. Kennen sie jemanden in England?“ „Ich kenne sie“, dabei wollte der Graf nach Jonathans Hand greifen, doch dieser entzog sie ihm. „Trannsylvanien, ist nicht England. Meine Art ist nicht die Ihre. Hier getrennt von Freud und Leid, vermeide ich das Licht. Und leb in Dunkelheit. Kalter Wind weht durch die Gänge, und die Zinnen sind zerbrochen. Ich blieb stehen in der Zeit, ein Kind der alten Zeit, in der das Schwert regiert. Das ist vorbei. Und nun kommt etwas Neues. Ich bin bereit, befreit von alten Geistern und meister die Zeichen der Zeit.Bald ist alles Hier vergessen. Meine Zukunft liegt in England. Ich such nicht nach eitlen Glanz. Ich bleibe auf Distanz, weil ich ein Einzelgänger bin.Ich geh und sag, leb wohl trostlose Heimat. Mein Traum ist bald erfüllt. In euerem London, wird jedes Verlangen gestillt.“ Während der Graf dies dem Publikum vorsingt, bedient sich Jonathan an dem reichlichen Mahl. Dann erklingt der Wind, wie er durch die Gänge peitscht. Der Graf wendet sich wieder Jonathan zu. „Sie müssen müde sein. Ich werde sie, auf ihr Zimmer bringen.“ Jonathan erhebt sich und bleibt vor dem Graf stehen. „Wenn ich bemerken darf, ihre Aussprache ist ausgezeichnet.“ „Ich besitze eine Bibliothek, mit englischen Büchern. Mit deren Hilfe ich mich, auf mein Abenteuer in London vorbereitet habe. Bitte“, dabei hebt er seinen Arm und Jonathan betritt sein Schlafgemach. „Und schlafen sie Morgen ruhig, so lange sie möchten.“ Jonathan geht auf ein Sofoa zu und stellt seine Aktentasche ab. „Das ist aber äußerst“, erneut hallt der Wind. „Haben sie nicht gesagt, ihr Personal sei aus gegangen?“, dabei sieht sich Jonathan um. Da entdeckt der Graf ein Foto, auf einem kleinen Tisch nahe dem Sofa. „Ah, und das ist wohl.“ „Meine Verlobte“, sagt Jonathan stolz. „Miss Mina Murray.“ Mit diesen Worten nimmt Jonathan ihr Bild an sich. Der Graf beäugt ihn dabei sehr genau. „Das Schicksal meint es gut mit ihnen“, sagt der Graf. Jonathan schmunzelt. „Das kann man wohl sagen Sir. Mehr als sie vermuten. Sie ist nicht nur wunderschön, sondern auch, hoch inteligent.“ Jonathan stellt das Foto auf einen anderen Tisch. Der Graf jedoch findet ein anderes und sieht es sich genau an. „Ich nehme an, sie ist, vom edlen Blut.“ Jonathan sieht ihn überrascht an. „Ja. Aus einer sehr angesehenen Familie, von Akademikern.“ „Und so jung. Ich beneide sie“, dabei reicht er Jonathan das Bild. Dieser nimmt es lächelnd. Plötzlich hört man Wölfe heulen. Erschrocken sieht Jonathan auf. Der Graf lächelt amüsiert. „Ach, die Kinder der Nacht. Wie schön sie singen.“ Er sieht Jonathan an. Dieser ist alles andere als beruhigt. „Angenehme Träume.“ Jonathan sieht total verstört aus. „Junger Freund.“Dracula verlässt Jonathan. Dieser ist die ganze Sache nicht geheuer und er hat schreckliche Sehnsucht, nach seiner Verlobten. Jonathan:“Ich bin gelandet in der Unterwelt. In einem Schloß, dem jede Regung fehlt. So kalt, wie ein Meer aus Stein. Ich halt mich warm, mit einem Bild von dir. Dein helles Lachen, ach wie fehlt es mir. Bin wach und will bei dir sein.“ Nun betritt Wilhelmina erneut die Bühne. Beide singen und man merkt wie sehr sie einander vermissen. Wilhelmina:“Draußen auf dem Meer. Jagt der Wind dunkle Wolken. Ich bin einsam hier. Wenn das Licht, Schatten wirft über Whitby Bay.“ Beide:“Weißt du noch den Weg? Den wir zwei, heimlich fuhren. Runter an den Steg. Sommernacht, Sternenlicht über Whitby Bay.“ Wilhelmina:“Wir tanzen hinein in das Glück.“ Jonathan:“Zu ferner Orchestermusik.“ Beide:“Dann ein Kuss, zart und sacht. Denke nun Tag und Nacht, nur an Whitby Bay. Wilhelmina:“Komm und halt mich fest. Kalt sind meine Hände.“ Jonathan:“Warum ging ich fort, und lies dich dort allein. Und stünde es in meiner Macht.“ Wilhelmina:“Dann wäre ich bei dir heute Nacht.“ Beide:“Wir warn so glücklich hier. Ich sehn mich so nach dir. Und nach Whitby Bay. Einsam durch die Nacht. Trägt der Wind dunkle Wolken. Doch am Himmel wacht, hell ein Stern bringt dich heim. Heim nach Whitby Bay. Dracula:“Mina. Der Klang ist fremd. Und doch lockt dich mein Rufen. Hab keine Angst, schon bald werd ich bei dir sein, mit einem besonderen Geschenk.“ Die Stimme Draculas erinnerte sie sehr an die von Alucard. Seltsam sanft wie Samt und verführerisch, doch gleichzeitig auch sehr gefährlich. Integra war sich sehr bewusst, wie gefährlich Alucard war. Wie sehr, würde sie wohl in diesem Musical erfahren. So verfolgte sie die Szenen weiter. Mina geht von der Bühne und Jonathan taucht wieder auf. Hinter ihm erscheint eine Hand die wohl nach ihm greifen will. Erst bemerkt er es nicht, da er sich rasiert. Doch plötzlich dreht er sich um, und die Hand verschwindet. Jonathan schneidet sich. Dracula betritt Jonathans Zimmer. „Sie haben sich geschnitten.“ Jonathan ist es unangenehm. „Ich konnte hier keinen Spiegel, zum rasieren finden.“ Dracula bleibt direkt hinter dem jungen Mann stehen. „Es gibt auch keine hier im Schloß. Ein Spielzeug, der menschlichen Eitelkeit.“ Jonathan ist wie erstarrt und Dracula greift nach der Klinge. „Völlig nutzlos.“ Dracula lehnt Jonathans Kopf gegen seine Halsbeuge. Während er vorsichtig die Klinge über Jonathans Kinn fährt, flüstert er ihm zu. „Sie müssen besser aufpassen.“ Dracula lässt von Jonathan ab. Dieser scheint völlig unter Schock zu stehen. Der Graf besieht sich das Blut auf der Klinge und leckt es ab. Langsam kommt Jonathan wieder zu sich. Er dreht sich um und geht auf das Sofa im Zimmer zu. „Hätten sie vielleicht die Güte, mit mir einen Blick in den Kaufvertrag zu werfen?“Dabei legt Jonathan sein Handtuch zur Seite. Der Graf sieht ihn an. Plötzlich wirft er seinen linken Arm vor sein Gesicht. „Was tragen sie da am Hals?!“ „Das Kruzifix. Meine Zimmerwirtin in Bistritz hat es mir gegeben. Sie sagte für die Reise nach Transsilvanien“, erklärte er, während er sich anzog. Dracula dreht sich wieder um. „Ich sagte ihnen bereits, wir sind ein abergläubisches Volk.“ Dabei macht er Anstalten Jonathans Zimmer wieder zu verlassen. Hastig eilt ihm Jonathan nach. „Der Kaufvertrag!“ Dracula dreht sich wieder Jonathan zu. „Eines noch! Schlafen sie nirgendwo hier ein, außer in ihrem eigenen Zimmer. Wenn sie nur einen Anflug von Müdigkeit verspüren, eilen sie unverzüglich auf ihr Zimmer.“ Eifrig nickt der junge Mann ihm zu. „Das mache ich.“ „Wenn nicht, kann ich für die Folgen, nicht garantieren. Gute Nacht, mein Freund.“ Damit lässt er den verwirrten Jonathan allein zurück. Dann hört Jonathan, wie jemand ihn in seinem Zimmer einschließt. Panik macht sich in ihm breit. Ihm schwant übles. „Ach Mina, ich bin wie gefangen hier. Man spielt ein schauerliches Spiel mit mir. Ein Fluch liegt auf diesen Ort. Es steckt ein Tier, in diesem irren Mann. Lässt er mich laufen oder greift er an. Ein Ausweg, schon bin ich fort. Was soll ich tun? Wo geht’s hier raus? Der Kragen wird mir eng. Ein Spinnennetz, in dem ich wehrlos häng.“ Da erklingen auf einmal Frauenstimmen. „Jonathan.“ „Ich höre Stimmen aus der Unterwelt. Man lacht mich aus, als ob man mich zum Narren hält. Es klingt wie, schwarze Magie.“ Wieder erklingen die Frauenstimmen. „Jonathan.“ „Auf deine Antwort wart ich tagelang. Ob hier ein Brief von mir nach Außen dran, erfahr ich am Ende nie.“ Wieder diese unheimlichen Frauenstimmen. „Jonathan. Jonathan. Jonathan. Jonathan.“ Sie klingen verführerisch. Gleichzeitig auch sehr unheimlich. Dann öffnet sich der Hintergrund. Ein Bett kommt zum Vorschein. Erneut erklingen diese verführerischen Stimmen. Erschöpft lässt sich Jonathan aufs Bett sinken.Da tauchen sie plötzlich auf. Eine schöner als die andere. Sie verführen ihn und trinken etwas Blut von ihm, indem sie in seine Handgelenke beißen. Doch als sie in seinen Hals beißen wollen, taucht Dracula wie aus dem nichts auf. Er beschimpft seine Bräute und sagt ihnen das Jonathan nur ihm allein gehört. Seine Bräute jedoch beschweren sich, das sie ihn brauchen da es schon höchste Zeit wäre. Da sie vor Hunger fast umkamen und ob sie leer ausgehen würden. Beinah zärtlich sieht er seine Bräute an. „Hab wie immer dran gedacht und euch Beute mitgebracht. Ich hab für Hunger doch Verständnis. Erst der Meister dann die Brut, es erneuert unser Bündnis. Hier für euch nun verschwindet! Ich allein will es tun.“ Während er singt, erklingt das Schreien eines Säuglings. Er wirft dieses kleine Bündel, seinen Bräuten zu. Vampir Girl:“Wie das kleine sich windet, wenn der Schein nicht trügt, schreit ein Weib nach dem Sohn.“ Mutter:“Aaaaaaaaaaaaaah!“ Schon stürzt sich seine Brut auf den armen Säugling. Integra wird schlecht. Oh wahrlich! Alucard ist ein Monster! Ein armes kleines Kind. Er warf ihnen ein Kind zum fressen dar. Sie konnte nicht mehr länger hier verweilen. Das war zu viel! Vielleicht würde sie ein anderes Mal dieses Musical besuchen. Doch für heute musste sie einfach hier raus. Hastig eilte sie mit einer Hand vor dem Mund aus ihrer Loge. Flog nur so die Treppen hinunter. Während sie hinaus lief, hatte sie das Gefühl, als würde sie sein dunkles Lachen in ihrem Kopf hören. Stop! Sie irrte sich nicht. Außer Atem lehnte sie sich draußen angekommen, an die kühle Steinwand. Tief atmete sie ein und aus. Da erklang seine dunkle samt weiche Stimme in ihrem Kopf. //Kleine arme Integra. Darauf warst du wohl nicht gefasst wie?// Erneut erklang sein kichern. //Ich sagte dir doch, ich bin ein Monster//, sagte er voller Hohn. //Ja und was für eines!//, fauchte sie zurück. Er erwiderte nichts darauf. Er hatte ihren Geist wieder frei gegeben. Eilig stieg sie in den Wagen und fuhr nach Hause. Sie wollte nur noch ins Bett und dieses grausige Erlebnis verarbeiten. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)