Silent Control von Mrs_Fantastic (Der Teufel in deinem Leben) ================================================================================ Alles was nötig ist ------------------- „Hey, Sakura.“ Ein Lachen. Hände, die sie berührten. Sanft. Zärtlich. „Ja?“ „Sei vorsichtig.“ Sie hörte sich selbst lachen. Alles war so Leicht. Und Hell. „Okay. Pass auf mich auf!“ „Immer.“ Liebevoll. Dunkel. Es wurde dunkel. „Sakura!“ Kalt. „Sakura!“ Ihr war kalt. „Sakura!“ „Sakura, wach auf.“ Sanft lag seine Hand auf ihrer Wange. Das rosahaarige Mädchen öffnete die Augen, wollte sie aber am liebsten gleich wieder schließen, als sie in die nachtschwarzen Pupillen von Sasuke sah. „Was machst du denn auf dem Sofa?“, fragte er grinsend. Schläfrig setzte das Mädchen sich auf, sah sich dann um. Erst fragte sie sich selbst, was sie hier machte, doch mit einem kurzen Blick auf den Sessel neben ihr, fiel ihr alles wieder ein. Riku, seine Vergangenheit, sein Retter. Sie blickte auf. Sasuke, der Retter. „Ich... ich konnte nicht schlafen und... und wollte auf meine Mutter warten...“ , stammelte sie. Nicht wirklich überzeugend aber das war nicht so wichtig. Sasuke würde es sowieso auf ihre Angst schieben. Er lächelte, setzte sich zu ihr ans Sofa. Sie zog automatisch die Beine an, um ihm auszuweichen und zog die Decke enger an sich. Ob Riku sie zugedeckt hatte? Wann war er gegangen? Sasuke durfte nicht erfahren, dass Riku hier war und mit ihr gesprochen hatte. Das sie seine Geschichten nun kannte und wusste, welche Rolle Sasuke in dieser spielte. „Akira und Fugaku sind noch gar nicht zurück.“ Verwirrt blickte Sasuke auf die Uhr an der Wand. Der schwarze Zeiger sagte ihr, dass es kurz nach sieben war. Sie hatte gar nicht lang geschlafen, trotzdem war sie für ihre Verhältnisse erstaunlich ausgeschlafen. „Dauert das so lang?“, fragte Sakura den Uchiha. Sasuke zuckte nur mit den Schultern, ließ seine Hand über ihr rechtes Knie wandern. „Scheint ziemlich kompliziert zu sein mit deiner Versicherung und dem Ausland. Die sind hier sehr langsam.“ Bedeutete das, sie machte Schwierigkeiten? Sie biss sich auf die Unterlippe, sie wollte Niemandem Schwierigkeiten bereiten. Auf der anderen Seite, konnte sie ja nichts dafür, oder? Sie holte tief Luft, wurde aus ihren Gedanken gerissen, als Sasuke sich ihr näherte. Sie spürte seine feuchten Haarspitzen, als er sich wie ein Raubtier über sie beugte. Er hatte wohl vor kurzem geduscht, sie konnte deutlich den Geruch seine Aftershaves an ihm ausmachen. Ihr war der Duft sehr gut bekannt. Sakura aber störte das diesmal nicht. Immer bedeutete das, dass sie nicht mit ihm duschen musste. Der Schwarzhaarige über ihr schien ihren Gedanken zu bemerken, denn er lachte. „Wirke ich etwa so abstoßend auf dich?“ Sakura traute sich nicht zu nicken, also tat sie nichts. Sasuke gab sich, zu ihrer Erleichterung, damit zufrieden und stand auf. „Geh duschen, ich mache solang Frühstück. Hab Brötchen mitgebracht.“ Er griff nach einer Papiertüte, die auf dem Wohnzimmertisch lag und an deren Form sie ausmachen konnte, dass darin Brötchen waren. Sie schienen frisch zu sein. War er gerade erst nach hause gekommen? Sakura schüttelte den Kopf und stieß die Decke weg. Warum interessierte sie das? Nur am Rande bekam sie mit, wie Sasuke durch den Raum zur Küchentheke ging die das Wohnzimmer vom Kochbereich trennte. Generell gingen die beiden Räume fließend und modern ineinander über. „Du solltest besser gehen.“ Sie drehte sich um, wurde von ihm angesehen. Er lächelte. „Bevor ich es mir anders überlege.“ Das Mädchen verstand sofort, hastete schnell aus dem Raum. Wollte nicht, dass er es sich anders überlegte. Ihre Schritte durchs Haus wurden immer schneller, schlussendlich rannte sie über das Holzparkett, riss die Tür ihres Badezimmers auf und stolperte fast schon hinein. Binnen einer Sekunde war die Tür zugeschlagen und abgeschlossen. Ihr Atem ging plötzlich so schnell, ihr Herz raste. Seine Worte hatten ihr so große Angst gemacht. Tränen sammelten sich in ihren Augen, das Mädchen machte sich nicht die Mühe sie zurück zu halten, hier war Niemand, vor dem sie sie verstecken müsste. Warum musste er so etwas sagen? Wusste er nicht, was für eine unbeschreibliche Angst und Panik das in ihr auslöste? Wie sehr ihr das weh tat? Das Mädchen stockte in ihren Gedanken, hasste sich für diese dumme Naivität. Natürlich war Sasuke sich völlig bewusst, was er ihr damit antat. Genau aus diesem Grund machte er es doch auch. Sie unterdrückte ein Schluchzen, als sie begann sich auszuziehen. Warum musste das so sein? War das so amüsant für ihn? Auch diese Frage konnte sie sich selbst beantworten. Das Mädchen huschte schnell in die Duschkabine, stellte das Wasser an. Der luxuriöse, wasserfallartige Strahl hüllte ihren Körper komplett ein. Das war das einzig Gute an diesem neuen Leben. Alles war bequemer, luxuriöser, größer. Alles bis auf die Tatsache, dass es da noch Sasuke gab. Jetzt, wo das Rauschen des Wassers andere Geräusche überdecken konnte, versuchte das Mädchen auch nicht mehr ihr Schluchzen zu unterbinden. Sasuke konnte es nicht hören, konnte sich nicht daran erfreuen. Am liebsten wäre sie ewig so dagestanden. Hätte das schützende Wasser um sich gespürt, dass sich mit ihren Tränen vermischte. Aber dann musste sie an Riku denken und daran wie erbärmlich sie in diesem Moment war. Sie stellte das Wasser ab, ihr Schluchzen verstummte sofort. Wer war sie, dass sie sich so verhalten konnte? Wer gab ihr das Recht dazu? Ihr Körper tropfte, Wasser rann an ihrer Haut hinab, bis auf den Boden. Das weiche Handtuch war wie Sandpapier auf ihrer Haut. Es tat weh. Aber Sakura merkte, dass es nicht weh genug tat. Sakura stellte sich ans Waschbecken, zu ihrem Glück sah man ihr nicht wirklich an, dass sie geweint hatte. Trotzdem gab der Spiegel vor ihr nichts wieder, was ihr irgendwie gefallen könnte. Ihre Haare waren nass, standen etwas wirr von ihrem Kopf ab. Ihre Augen wirkten müde, ihr Mund wusste nicht mehr, was ein richtiges Lächeln war. Sakura öffnete die Tür des Spiegels, um ihre Haarbürste aus dem Schrank zu nehmen. Eigentlich tat sie das nur, um ihr Spiegelbild nicht länger sehen zu müssen. Das Mädchen stellte sich kurz auf Zehenspitzen um nach der Bürste zu greifen. Sie war schwer zu erreichen und als sie sie endlich hatte, fielen ihr weitere Gegenstände entgegen, genau ins Waschbecken. Seufzend, weil sie so tollpatschig war, legte sie die Haarbürste beiseite und machte sich daran, die Dinge zurück zu räumen. Zahnseide, ihre Zahnbürste, Rasierklingen. Sakura spürte sofort den feinen Schnitt am Zeigefinger, den die Klinge ihr zufügte, als sie nach dieser griff. Blut quoll aus ihrer Haut, drängte sich an die Oberfläche. Das Mädchen keuchte etwas, fand aber im gleichen Moment, dass sie selbst daran Schuld war. Sakura fand auch, dass es nicht genug war, was sie da an ihrem Finger sah. Es war nicht genug um ihr ein Gefühl zu geben. Es tat nicht genug weh. Sakura bekam Angst, weil sie eigentlich kaum einen Schmerz spürte. Das war nicht richtig, da stimmte etwas nicht mit ihr, oder? Sakura hatte es nachgeprüft. Ein bisschen hatte sie gespürt. Nicht genug, trotzdem hatte sie aufgehört, als ihr klar wurde, dass die drei Schnitte an ihrem Handgelenk jetzt sichtbar waren. Jetzt saß sie hier, gegenüber von Sasuke und schämte sich, weil sie so dumm war. Nur mit Mühe konnte sie sich dazu zwingen immer mal von ihrem Brötchen abzubeißen. Sasuke beobachtete sie, dass wusste sie, auch wenn er es nicht offensichtlich tat. Sie fühlte sich unwohl, hielt ihren Kopf so gut es ging gesenkt, ihre noch nassen rosa Haarspitzen hingen ihr im Gesicht. Sie war froh darüber, so konnte der Uchiha ihr Gegenüber ihr nicht in die Augen sehen. Er würde sofort wissen, dass sie geweint hatte. „Gib mir mal die Butter.“ Sie zuckte etwas, als er sie ansprach, sie hatte nicht damit gerechnet. Sakura sah auf, er hatte eine Augenbraue angehoben und musterte sie skeptisch, während sie verzweifelt versuchte, seine Worte zu verarbeiten. Auch wenn sie zugehört hatte, hatte sie es nicht verstanden. Was wollte er? Wie als hätte er ihre Gedanken gelesen, lehnte er sich zurück und grinste. „Die Butter.“ Er fragte nicht, hatte es befohlen. Sogar bei alltäglichen Dingen tat er das. Sakura fragte sich, ob er das mit Absicht machte oder ob es einfach zur Gewohnheit geworden war, als sie ihm das Schälchen mit der Butter reichte. Sie merkte nicht, dass er sie berührte, realisierte es erst, als sie ihren Arm nicht mehr zurückziehen konnte. Das Mädchen versteifte sich, fühlte sich auf einmal wie versteinert. Er berührte sie. Sie sah auf, obwohl sie es doch so sehr vermeiden wollte. Er grinste, sah ihr nur kurz in die Augen und dann, fast schon demonstrativ, auf ihre Hand. Er sah die Schnitte. Er machte sich über sie lustig. Er sah die Angst in ihrem Gesicht. „Sa...Sasuke.“ „Kun.“, korrigierte er sofort. „Sasuke-kun.“, wiederholte sie langsam, dehnte seinen Namen und hoffte, er wäre damit zufrieden, würde sie loslassen. Aber er ließ sie nicht los. Im Gegenteil, er zog ihre Hand näher zu sich, ihr Oberkörper wurde nach vorne gezogen. Sie merkte gleich, was für eine Mühe es machte, in dieser Position zu verbleiben. Er begann ihre Schnitte zu streicheln, es tat weh, auch wenn er ganz sanft dabei war. „Sakura.“ Er schüttelte vorwurfsvoll den Kopf, sah dabei enttäuscht aus. Aber er war es nicht. Sasuke wollte sich nur über sie lustig machen. „Warum zerstörst du deine Schönheit?“ Vorwurf lag in seinen Augen. Sie schluckte, warum fragte er das? Er wusste die Antwort, denn er war die Antwort. Er wollte sie nur noch weiter damit demütigen. „Warum zerstörst du mich?“ Sie hielt die Luft an, war sie es, die das gesagt hatte? Er grinste sie an „Touché.“ Jetzt lachte er. Dann öffnete er das Lederarmband an seinem Handgelenk, dass er heute trug. Es war braun, schwarze Linien zogen sich rund um das Handgelenk, wie Schlangen. Auch wenn es schlicht und einfach aussah, wusste Sakura, dass es sehr teuer gewesen sein musste. Starr waren ihre Augen auf seine Hände gerichtet. Die eine, die ihre Hand festhielt und die andere, die das Band von seinem Gelenk löste. Das Rosahaarige Mädchen betrachtete genau, wie er ihr das Armband umlegte. Sie hörte das Klicken, als er die beiden Teile des Knopfes aufeinander presste. Das Leder fühlte sich trotz seiner harten Beschaffenheit gut auf ihrer Haut an. Es hing lose an ihrem Handgelenk, weil es zu klein für das Band war aber alle anderen würden das süß finden. Sasuke hatte seiner Freundin etwas von ihm geschenkt, dass sie immer tragen konnte. Sakura betrachtete es weiterhin. Das war keine nette Geste von Sasuke. Das Armband verdeckte einfach nur ihre Schnitte. Er beobachtete sie allerdings nur noch mit einem einzigen, kurzen Blick bevor er sich den letzten Rest seines Brötchens in den Mund schob und aufstand. Er checkte kurz sein Smartphone und legte ihr seine Hand auf den Kopf. Sie zuckte, weil sie erst dachte, dass er sie schlagen würde, aber diese Geste war schlimmer. Und das wusste er auch. Vorsichtig und sanft streichelte er ihr durch die rosa Strähnen. „Ich gehe eine Runde pennen. Wenn Akira oder Fugaku fragen, war ich die ganze Nacht wegen dir wach.“ Er lachte kurz. „Mach keinen Blödsinn.“ Blitzschnell packte er ihr Handgelenk, wie eine stille Erinnerung, beugte sich zu ihr herunter und gab ihr belustige einen Kuss auf den Handrücken. Sie dachte an das Lederarmband, dass er ihr geschenkt hatte. Er drohte ihr. „Du darfst Hinata einladen.“ Sie runzelte die Stirn, als er sie losließ und weiterging. Hinata? Warum erlaubte er ihr das, warum schlug er es gar vor? „Versuch sie ein wenig zu besänftigen, man weiß ja nie.“ Natürlich, er wollte nur, dass sie die Hyuuga weiterhin bei der Stange hielt, ihr sagte, dass alles gut war. Es war ja nicht so, als hätte sie eine Wahl. Sakura wollte nicht, dass Hinata etwas sagte, dass alles aufflog. Doch auch wenn der Grund weshalb Sasuke es ihr vorgeschlagen hatte gemein und grausam war, freute sie sich irgendwie darüber. Die Blauhaarige war die Einzige, bei der Sakura sich etwas fallen lassen konnte. Die sie verstand und ihr auch helfen wollte, dass es ihr etwas besser ging. Das Mädchen stand nun auf und begann den Tisch abzuräumen, warum sollte Sasuke das auch tun? Sie spürte immer wieder das Armband, das an ihrem Handgelenk auf und abwanderte, immer wenn sie ihren Arm hob oder senkte. Es war unangenehm aber Sasuke wäre sicher sauer, würde sie es abnehmen. Außerdem erfüllte es seine Funktion sehr gut, sie wollte nämlich auch nicht, dass man die Einschnitte sah, dass man ihre Dummheit sah. Hinata überraschte es nicht, trotzdem hatte sie nicht damit gerechnet. Aber sie war froh, dass Sakura sie angerufen und eingeladen hatte. Sie hatte das Mädchen das letzte mal im Krankenhaus gesehen. Auch wenn das, was damals in ihrem Krankenzimmer der Hyuuga nicht gefallen hatte, war sie nicht enttäuscht oder böse auf das rosahaarige Mädchen. Sakura hatte keine Wahl, sie musste so handeln, sie wollte ihre Mutter schützen. Wenn Hinata in dieser Lage wäre und eine Mutter hätte, würde sie dasselbe tun. Das bedeutete aber nicht, dass sie guthieß was Sakura tat, oder was sie nicht tat. Es wäre besser, wenn sie diesen Bastard verpfeifen würde, viel besser. Sie seufzte. Ob Sakura das jemals tun würde? Hinata war sich nicht sicher. Dieser Gedanke, so etwas ein leben ertragen zu müssen erschauderte sie. „Oh, Hinata... was machst du denn hier?“ Verwundert drehte das Mädchen sich um, blickte in müde, grüne Augen. Rosa Haarspitzen verdeckten sie leicht. Akira, Sakuras Mutter. Sie und Fugaku waren gerade aus dem Auto ausgestiegen, während sie die Auffahrt zu dem Ferienhaus der Familie Uchiha nach oben gelaufen war. „Sakura hat mich angerufen und gefragt ob ich kommen möchte.“ Ein kleines, aber herzliches Lächeln legte sich auf die erschöpften Züge der Haruno. „Das ist schön.“ Hinata spürte eine Hand, die sich auf ihre Schulter ablegte. „Ich freue mich, dass ihr so gute Freundinnen geworden seid.“ Freundinnen. Die Hyuuga runzelte die Stirn, als Akira das sagte. Waren sie und Sakura Freundinnen?, fragte sie sich, als Fugaku die Tür seines Ferienhauses aufschloss und sie hinter den beiden Erwachsenen eintrat. Sie und die Rosahaarige verbrachten recht viel Zeit miteinander. Sie hatte immer gelaubt, weil sie beide irgendwie litten, weil sie dem Mädchen helfen wollte. Ob sie befreundet waren? Sie erinnerte sich daran, als Sakura einmal zu ihr sagte, dass sie nicht mit der Hyuuga befreundet sein wollte. Nicht so. Das hatte sie damals verletzt, mehr als ihr lieb war. War es jetzt anders, war es jetzt nicht mehr so? Der Gedanke, dass für Hinata die Möglichkeit bestand, dass sie mit der Haruno befreundet sein könnte, erwärmte ihr das Herz. Sakura wäre nämlich die erste ehrliche Person ihrem Leben. Kurz dachte Hinata an Naruto, fragte sich, was er in ihrem Leben war, aber verdrängte diese Gedanken sehr schnell wieder. Sie wollte und konnte nicht an ihn denken. „Mama?“ Sakura stand vor den dreien im Hausflur. Sie trug eine Jogginghose und ein T-Shirt, dass ihr zu groß war. Hinata fand, dass es sie noch schmaler aussehen ließ, als sie sowieso schon war. Die Blauhaarige hielt es für besser, sich im Hintergrund zu halten, also sah sie einfach nur zu, wie Akira sie in die Arme schloss. Ihr gefiel der Anblick von Mutter und Tochter. Er war so harmonisch, aber trotzdem konnte Hinata sich nicht richtig freuen. Immerhin wusste sie, was Sakura auf sich nahm, damit dieser Anblick so idyllisch bleiben konnte. „Geht es dir gut? Hast du genug geschlafen?“ Akira Haruno legte prüfend eine Hand auf die Stirn ihrer Tochter und sah sie genau an. Sakura lächelte, ob es ein falsches Lächeln war? Es sah so echt aus. „Ja, alles in Ordnung. Aber du siehst dafür nicht wirklich in Ordnung aus.“ Sakuras Lächeln verschwand, sie machte sich anscheinend Vorwürfe, weil ihre Mutter und Fugaku die ganze Nacht wegen ihr wach waren. „Du und Fugaku, ihr solltet euch ein wenig ausruhen. Sasuke tut das auch.“ Hinatas Kiefer spannte sich an, als sie seinen Namen hörte, aber gleichzeitig war sie froh, dass er anscheinend schlief. So musste Sakura ihn nicht ertragen. „Nein, das ist schon in Ordnung. Du bist erst aus dem Krankenhaus entlassen worden, ich muss mich doch um dich kümmern.“, widersprach Akira. Sakura seufzte. „Ich kann mich doch um Sakura kümmern.“ Hinata machte nun einen Schritt nach vorne, während sie die ganze Zeit über nur wie eine Außenstehende dagestanden war. Sakura schien sie auch erst jetzt zu bemerken. Sie lächelte. In der Hyuuga wurde es warm, als sie das Mädchen lächeln sah. Etwa, weil sie hier war? „Sie können sich dafür etwas ausruhen, ich bleibe solange bei Sakura, machen sie sich keine Sorgen.“ So wie Akira es vorhin bei ihr getan hatte, legte Hinata der Frau nun eine Hand auf die Schulter und lächelte sie aufmunternd an. „Hinata hat recht. Mir geht es besser, du brauchst Ruhe.“ Sakuras Mutter gab sich geschlagen und nickte, jetzt wieder mit einem Lächeln auf den Lippen. „Okay, ihr Mädchen habt wohl Recht. Ihr habt gewonnen.“ Sie lachte leise, begegnete Hinata noch mit einem letzten herzlichen Blick, bevor sie Sakura einen Kuss auf die Wange gab und dann an Fugakus Hand sanft in ihr Schlafzimmer gezogen wurde. Die beiden Mädchen sahen ihr hinterher, bis die Tür zu ihrem Zimmer sich schloss. Dann erst blickten sie sich einander an. Es kam ihnen wie eine Ewigkeit vor. Hinata traute sich nicht irgendetwas zu sagen. Sie war sich immer noch unsicher über ihre Beziehung zu dem Mädchen. Freundinnen. Das wäre sie gerne. Aber was war sie wirklich? „Ich finde es schön, dass du da bist.“ Sakura klang so ehrlich, sie war wirklich froh darüber? „Ich auch.“ Hinata lächelte. „Ich hatte heute einen Traum.“ Sakura sah an die Decke ihres Zimmers. „Was für einen Traum?“ Hinata griff nach einem Keks und tat dasselbe wie Sakura. „Ich weiß nicht. Es war komisch.“ „Träumst du oft?“ Die Rosahaarige schüttelte den Kopf. Es tat irgendwie gut einfach nur somit Hinata auf ihrem Bett zu liegen, Kekse zu essen, zu schweigen und zu reden. „Ich träume eigentlich nie.“, stellte sie fest, bemerkte diese Tatsache selbst erst, als sie von der Hyuuga gefragt wurde. „Ist das komisch?“ „Keine Ahnung. War es denn ein guter oder ein schlechter Traum?“ „Er war erst gut.... dann schlecht.“ Sakura griff nach einem Keks, hielt ihn in die Höhe. Das Lederarmband von Sasuke rutschte etwas zurück, sie konnte einen der Schnitte erkennen. Dunkelrot zog er sich über ihr blasses Handgelenk. Der Kontrast war irgendwie schön. Sie senkte ihre Hand nicht. Es wäre okay, wenn Hinata es bemerken würde. „Tut es sehr weh?“ Sakura drehte ihren Kopf zu dem Mädchen, dass neben ihr lag, aber Hinata sah sie nicht an. Sie sah an die Decke, genau dorthin, wo ihre Hand hinzeigte. Sie hatte es gesehen. Die Haruno lächelte, natürlich sah sie es. Es war doch so offensichtlich, aber trotzdem verborgen. Ihr Kopf wanderte nun wieder zurück, ihr Blick an die Decke, vorbei an den Schnitten, die vielleicht bald Narben sein würden. Narben, die auf ihrer Seele keinen Platz mehr gehabt hatten. „Nein. Eigentlich tut es überhaupt nicht weh. Das ist ja das Schlimme daran.“ Sakura hörte, wie Hinata tief ein und ausatmete. „Geht es dir besser, wenn du es gemacht hast?“ Ihre Frage klang beiläufig, ihr ganzes Gespräch tat es. Es fühlte sich so leicht an, mit Hinata darüber zu reden. Sie bedrängte sie nicht, Sakura hatte keine Angst ihr alles zu erzählen, die Hyuuga würde sie nicht dazu drängen etwas zu ändern, obwohl sie es so gerne würde. Hinata respektierte ihren Wunsch. „Nein. Aber vielleicht ist es beim nächsten Mal anders.“ „Du weißt, dass das nicht stimmt.“ Hinata musste sie nicht ansehen, um zu wissen, das die Haruno nickte. Die Blauhaarige schloss die Augen, nahm erneut einen tiefen Atemzug und öffnete dann wieder die Augen. Sie sah auf Sakuras Hand, die immer noch in die Höhe gestreckt war, so als würde sie nach etwas greifen wollen, was gar nicht da war. „Kann ich dich etwas fragen, Sakura?“ „Natürlich.“ „Sind wir Freunde?“ Stille. Sakura antwortete nicht. Hinata wartete. Eine ganze Weile sagte sie nichts, Hinata wartete weiter. Aber es kam nichts. War ihre Frage falsch gewesen? Vielleicht war es immer noch so. Vielleicht hatte sich nichts geändert. Hinata wollte nicht, dass es so still blieb. „Du hast einmal zu mir gesagt, dass du gerne Freunde hättest, aber nicht so. Ich weiß nicht ob es immer noch so ist. Ich weiß aber, dass sich in mir viel verändert hat, seitdem du das zu mir gesagt hast. Vielleicht empfindest du das nicht so, aber ich glaube es ist etwas sehr wertvolles mit dir befreundet zu sein. Was ich sage-“ Es war nicht mehr so. Hinata spürte es, als sie die Hand in ihrer spürte, die Sakura eben noch in die Höhe gehalten hatte. Ihre Hand fühlte sich warm an, auch wenn es in ihr furchtbar kalt sein musste. „Hinata. Eine Freundschaft mit dir ist auch sehr wertvoll für mich.“ Hinata lächelte. Das war eins der schönsten Dinge, die jemals zu ihr gesagt wurden. Sakura biss in ihren Keks. „Du hast deine Gründe, für das was du tust. Ich verstehe das. Also ist alles in Ordnung.“ Irgendwie erinnerte die Haruno dieses Gespräch an das mit Riku letzte Nacht. Für Sakura war es im Moment irgendwie einfacher mit allem klar zu kommen. Ob das an Riku und Hinata lag? „Es wird aber nicht für immer in Ordnung sein, Sakura.“ Die Rosahaarige wusste das. „Aber jetzt im Moment ist es in Ordnung.“ „Bitte sei nicht so leichtfertig damit, okay? Wenn du willst, bin ich sofort bereit das alles zu beenden.“ „Ich will es aber nicht.“ Hinata presste die Zähne aufeinander, ihr Kiefer begann zu Schmerzen. Es tat ihr weh, dass Sakura so handelte. Noch mehr tat es ihr weh, dass sie nichts tun konnte. Selbst wenn Hinata handeln würde, zur Polizei gehen würde, würde Sakura alles leugnen. Nicht um Sasukes Willen, sondern der ihrer Mutter. Ob Sasuke sich von Anfang an bewusst gewesen war, dass er sie so einfach in der Hand hatte? Ob er es in dem Moment gewusst hatte, als er erfahren hatte, dass ihre Mutter seinen Vater liebte? Warum war es so einfach für ihn, alles so schwierig für sie zu machen? „Das ist nicht gerecht.“ Hinata spürte die Träne gar nicht, die ihr die Wange hinablief. Aber Sakura sah sie. Sie lächelte, drehte sich zu der Hyuuga. „Übermorgen fliegen wir nach Hause. Ich möchte so oft ich kann die restlichen Ferien mit dir verbringen, okay?“, fing Sakura an. „Ich möchte dir Sai vorstellen. Er ist ein wirklich guter Freund. Du würdest ihn sehr mögen.“ Sakura spürte deutlich den heftigen Stich in ihrem Herzen, als sie begann von ihm zu erzählen, doch sie ignorierte ihn. Die Haruno wollte nicht, dass Hinata von diesen heftigen Gefühlen übermannt wurde, die in diesem Moment in ihr herrschen mussten. Ihre Hand, die mit dem Lederarmband, dass Sasuke ihr angelegt hatte wie eine Fessel, legte sich auf die Wange der Hyuuga und wischte die Träne weg, während sie weiter erzählte. Von Sai und ihrem alten Leben. Von ihrem Traum und auch von Riku. Sakura wollte Hinata zeigen, dass sie nun ihre Freundin war. Denn Sakura wusste, dass sie nicht die Einzige war, die Leid ertragen musste. Sie war nicht die Einzige, die den Weg ging, der mit Glasscherben gepflastert war. Wenn sie ihr Leben schon nicht besser machen konnte, wollte sie es wenigstens bei anderen versuchen. Es würde ihr Leben nicht einfach machen, aber auch nicht schwieriger. ++++ Ein Freund ist jemand, der weiß das man ihn braucht _______________ So, das wars. Ziemlich unspektakulär. Ich weiß... haha. Irgendwie ist das auch nur so ein Zwischenkapitel um einen Übergang zu schaffen. Zufrieden bin ich nicht wirklich.. aber naja. Immerhin habe ich mal wieder etwas direkt mit Sasuke und Sakura geschrieben, ist ja jetzt schon irgendwie 'ne weile her^^ Das Kapitel zeigt auch recht gut, wie kaputt Sakura eigentlich ist, wie bei der Stelle im Badezimmer. Aber dann auch wieder, wie stark sie ist und wie sie mit der Situation umgeht wenn es darum geht andere Personen zu schützen, wie zum Beispiel bei Akira und Hinata. Den Urlaub beende ich also dann so nächstes Kapitel, dass heißt das letzte Puzzleteil, Rikus Eltern, wird also folgen. Habe ich zumindest geplant^^ Kann zu dem Kapitel jetzt auch nicht viel sagen, weil es nicht viel zu sagen gibt. Ich denke nicht, dass ich dieses Jahr noch etwas hochladen kann. Also wünsche ich euch Frohe Weihnachten und einen Guten Rutsch! ^^ Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)