Silent Control von Mrs_Fantastic (Der Teufel in deinem Leben) ================================================================================ Zehn Stunden ------------ Zehn Stunden Dieses Miststück! Sasuke trat gegen seinen Schreibtischstuhl. Mit einem leisen Quietschen rollte der Stuhl durch den Raum. Er setzte sich auf sein Bett, zündete sich eine Kippe an und sah auf seine nackten Füße. Er trug nur eine helle Jeans, spürte dessen Stoff deutlich an seinen Füßen. „Was ist los, Sasuke-kun?“ Das Mädchen hinter ihm setzte sich auf. Er spürte ihre zarten Hände an seinem Rücken. „Hat es dir nicht gefallen?“, fragte sie naiv. Er knurrte und presste die Zähne aufeinander. „Wie soll es Spaß machen wenn du nicht weinst?“ Es hatte nicht funktioniert. Fast die ganze Nacht hatte er versucht ihr weh zu tun. Egal was er tat, sie hatte sich nichts anmerken lassen. Er hätte nicht gedacht, dass sie belastbar und widerstandsfähig war. Er dachte, dass hier war das Schlimmste für sie. Aber er lag falsch. Er musste etwas Anderes finden. Kurz schloss er die Augen, überlegte. Es konnte doch nicht so schwer sein, oder? Seufzend öffnete er seine Augen wieder, entdeckte die blaue Kiste in seinem Regal und die Antwort durchfuhr ihn wie ein Blitz. Natürlich, es war ganz leicht. Die Kiste, sie war die Lösung. Nun sichtbar entspannter drehte er seinen Kopf zu ihr. Er beantwortete ihre Frage erneut. „Bedauerlichweise hat es mir tatsächlich nicht so sehr gefallen“ Er lächelte sie fast schon verständnisvoll an. „Aber mach dir keine Sorgen. Bald wird es mir wieder gefallen“ Sie lächelte, stieg aus dem Bett und zog sich an. Sasuke lehnte sich entspannt zurück, sah ihr dabei zu. Sie hatte neue blaue Flecken. Der Uchiha wusste, dass er sich damit zurückhalten musste, doch er konnte es nicht. Er war so in Rage gewesen. So wütend. Genussvoll inhalierte er den Rauch seiner Zigarette, während er jede ihrer Bewegungen verfolgte. Dann stand sie wieder angezogen da. Sie hatte sich von Sasuke weggedreht und betrachtete sich im Spiegel. Sie trug einen trägerlosen, kurzen Jumpsuit. Weiß, er war weiß. Sasuke grinste. „Tust du das mit Absicht?“ Sie drehte sich um. „Was meinst du?“, fragte sie während sie ihre schönen rosa Haare zu einem Zopf band. „Die weißen Klamotten“ Sie schien etwas überrascht. „Ach, es ist dir aufgefallen?“ Sie sah an sich herunter, betrachtete sich kurz bevor sie zu ihm ging und ihn ansah. Wie er seine Zigarette rauchte. „Ich dachte mir nur, wenigstens einer von uns sollte rein sein“ Sie kicherte etwas und verstärkte den Kontrast, indem sie durch sein Nachtschwarzes Haar fuhr. Sie zwinkerte, bevor sie sich aufrichtete und das Zimmer verlassen wollte. Aber er packte ihr Handgelenk, zog sie zurück. „Es ist so amüsant, dass gerade du denkst du könntest gegen mich ankommen“ Er grinste, bließ ihr seinen letzten Rauch ins Gesicht, bevor er die Kippe auf den Aschenbecher am Nachttisch ausdrückte und sein Handy von diesem nahm. Er hielt es ihr vor die Nase. „Wie viel Uhr haben wir?“ Sakura las, sichtlich überrascht von seinem Smartphone ab. „Es ist 12 Uhr“ Er sah die Ahnungslosigkeit in ihren Augen und nickte. „Ich gebe dir noch 10 Stunden. Genieße sie, denn dann wird es vorbei sein“ Seine Worte waren kalt und belustigt zugleich. Sakura nickte nur und machte sich los. Sie sah ihn fast schon gleichgültig an. „Wie du meinst, Sasuke-kun“ Sie drehte sich um und verließ sein Zimmer, nun konnte er ihr Gesicht nicht mehr sehen. Sasuke faszinierte ihr Verhalten. Sie war ehrlich zu ihm, aber trotzdem fröhlich. Sie suchte seine Nähe nicht, doch vermeiden tat sie sie auch nicht. Als er gestern mit ihr nachhause gefahren war, wusste sie, was ihr blühte. Sie hatte keine Angst gezeigt. Sasuke dachte, er würde sie in dieser Nacht noch auslösen. Aber er hatte versagt. Er lächelte und stand auf. Das war gar nicht so schlimm. Er ging zu seinem Regal, den Blick starr auf die blaue Kiste gereichtet. Er nahm zufrieden den Deckel der Kiste ab und lächelte. Er kannte die Lösung ja jetzt. „Beeil dich Mama! Papa und ich warten schon!“ Aufgeregt zappelte der kleien blonde Junge auf seinem Kindersitz herum. Die Autotür zu ihm öffnete sich und die Augen seiner Mutter strahlten ihm entgegen. „Da bin ich schon. Ich habe Nejis Geschenk noch eben eingepackt“ Sie reichte es ihm. „Halte es gut fest, Naruto“ Kushina Uzumaki setzte sich neben Minato auf den Beifahrersitz. Fröhlich presste Naruto das Geschenk, es war eine sehr teure und limitierte Actionfigur, an sich. „Juhu, ich frage mich, was es alles auf Nejis Geburtstag gibt!“ Minato neigte lachend seinen Kopf zu seinem Sohn, während er Auto fuhr. „Aber iss nicht wieder so viel Eis, spnst wird dir wieder schlecht, so wie an Gaaras Geburtstag“ Naruto seufzte etwas. „Jaja, Papa…“ „Alles Gute, Neji!“ Fröhlich hielt Naruto den Braunhaarigen sein Geschenk entgegen. „Danke“ Neji nahm es entgegen, er wirkte etwas zerknirscht, aber Naruto wusste, dass er immer so war. Der Blonde sah sich um, es waren viele Kinder und Familien auf dem großen Grundstück. Doch, Naruto suchte nur seine Freunde. „Wo sind denn Shika, Gaara und Sasuke?“ „Die sind am Schwimmbecken. Kannst ja schon mal hingehen. Ich komme gleich nach. Ich muss meine blöde Cousine suchen!“, sagte Neji trotzig und zeigte in die Richtung des Pools. Naruto nickte eifrig, er wusste gar nicht, dass der Hyuuga eine Cousine hatte. Fröhlich lief der blonde Junge über den Rasen um seine Freunde am Pool zu treffen. Seine Hände fuhren immer wieder über die gepflegten Büsche und die Rinde einiger Bäume, die hier standen. Völlig in Vorfreude versunken, bemerkte er nicht die Füße, die zwischen einem Baum und ein paar Büschen hervorlugte. Naruto passte nicht auf und stolperte schließlich. „Aua!!“ Der Junge setzte sich auf, nachdem er Bekanntschaft mit dem Rasen gemacht hatte. Tut…. tut mir… Leid!“ Naruto hatte diese Stimme noch nie gehört. Sie war leise, schüchtern. Er fand sie süß. „Schon gut“ Der Junge rappelte sich wieder auf und sah auf die Beine, über die er eben gestolpert waren. Sie trug weiße Sandalen und ein hellblaues Kleid. Er sah weiter auf, sah kurze blaue Haare. Als er in das Gesicht des fremden Mädchens sah lächelte er. „Warum …. Warum lächelst du? Du… du.. du bist doch… gestolpert“ Nervös sah das Mädchen ihn mit ihren fliedernen Augen an. „Ich lächle weil du so hübsch bist“ Naruto lachte, als das Mädchen rot anlief. Er fand sie süß. Der Blonde besah sich das Mädchen genauer. Ihre Augen waren wie die von Neji, ob sie wohl seine Cousine war, von der er sprach? Er bemerkte auch, das Tränen auf ihren Wangen lagen. „Warum weinst du? Und warum sitzt du hier so allein?“, fragte er sofort und beugte sich zu ihr herunter. Ihre Wangen liefen noch mehr an, als der Junge ihr so nah kam. „Ich.. ich bin nicht so gern hier..“ Naruto hob verwirrt eine Augenbraue an. „Warum? Geburtstage sind doch was Schönes!“ Hinata sah ihn mit großen Augen an bevor sie wieder traurig ihr Gesicht abwand. „Neji mag mich nicht. Er will gar nicht, dass ich hier bin“ Naruto meinte, Verzweiflung in ihrem Blick zu sehen. „Das glaube ich nicht! Du bist doch nett! Wie heißt du?“ Überrascht davon, dass sich jemand für sie interessierte, sah sie ihn an. „Hinata… und.. und du?“ Naruto lächelte, sie hatte einen hübschen Namen. „Naruto“ Er beugte sich näher zu ihr und nahm ihre Hände, peinlich berührt sah sie ihn an. „Hör zu Hinata, jetzt kennen wir uns ja! Du brauchst nie wieder traurig zu sein!“ Er war ein Idiot. Naruto schlug seinen Kopf immer wieder leicht gegen die Sofalehne. Natürlich wusste er, wie lange sie sich schon kannten. Es war dumm von ihm ihre Frage so zu beantworten. Sie wäre schon immer dagewesen. Er hatte es in diesem Moment vergessen. Der Blond wusste, dass er es ab jetzt nie vergessen würde. Doch das war zu spät. Er hatte ihr versprochen, dass sie niemals traurig sein musste. Doch genau das war sie immer gewesen. Seufzend sah er auf die Uhr an der Wand von Sasukes Ferienhaus. Es war jetzt 20 Uhr, bald würden Riku und ein paar Andere kommen. Sie wollten vorglühen und dann in eine Disco gehen. Er sah sich um, Sakura saß neben Itachi auf dem Sofa und schien ihm irgendwas zu erzählen. Sasuke war noch am duschen. Er betrachtete die Haruno genauer, sie trug einen kurzen, weißen Jumpsuit. Und sie war glücklich. Naruto hatte sie noch nie so gesehen, aber er wusste, was dahinter steckte. Sasuke hatte ihm erzählt was los war. Der Uzumaki wand den Blick ab, schloss die Augen. Er sah weg, wie immer eben. Hinata hatte das an ihm gehasst, an ihr auch. Es schmerzte ihn so sehr, dass er das alles von ihr verlangt hatte ohne zu wissen, wie schlimm es für sie war. Nein, eigentlich wusste er es. Es war ihm egal, oder? Er wurde traurig, als er auf sein Handy sah. Keine Nachricht von ihr. Er hatte ihr geschrieben, sie gefragt, ob sie heute kommen wollte. Sie wollte anscheinend nicht. Er sah auf den leeren Platz neben sich. Sie saß immer neben ihm. Heute nicht. Sasuke fand das gut, so wurde verhindert, dass Sakura und Hinata sich zu nahe kamen. Er mochte es nicht, dass Hinata der Rosahaarigen den Rücken stärkte. Naruto wusste nicht, ob er das auch nicht mochte. Irgendwie hatte Sakura doch dafür gesorgt, dass Hinata ihre Augen weiter öffnete, als ihm lieb war, oder? Eigentlich hatte Naruto keine Lust auf das alles hier. Er sah ihn sein Glas mit Captain Cola. Sasuke meinte, es würde ihn ablenken. Feiern, Alkohol, Mädchen. Als würde er irgendeine andere als Hinata wollen. Er schloss die Augen und hörte dem zu, was Sakura Sasukes Bruder erzählte. Würde man ihm nach dem Inhalt fragen, könnte er ihn aber trotzdem nicht widergeben. Itachi schien es ebenfalls nicht wirklich zu interessieren, denn er lächelte nur amüsiert an. Ihn belustigte diese ganze Situation. Das war auch nicht verwunderlich, Sakura benahm sich so, als gäbe es weder Sasuke noch diese ganzen Demütigungen, die sie ertragen musste. Irgendwie ging es dem Blonden wie Sasuke. Wenn Sakura so war, mochte er sie nicht. Wie konnte sie glücklich sein, während er so sehr litt? „Hey Riku, hast du schon unsere kleine Sakura Barbie gesehen?“ Itachi lachte Riku an, während er auf Sakura zeigte. Der Angesprochene zeigte ein mildes Lächeln, während er sich neben Sakura setzte. „Natürlich“ Er breitete entspannt die Arme auf der Sofalehne aus und sah das Mädchen an. Ihr Strahlen ging übers ganze Gesicht. Der Weißhaarige mochte, wie sie jetzt war. Sie war nicht mehr so tief zerstört und traurig. Sie wollte keine Hilfe mehr von ihm. Sie sah weg, so wie jeder es hier tat. Sie war wie eine Puppe. Hübsch, lächelte, blieb still. Der Grund ihres Handels war Riku völlig egal. Er hatte von Anfang an gewusst, dass sie lernen würde. In völliger Selbstzufriedenheit steckte er sich eine Zigarette in den Mund und wollte sie anzünden. Das Feuerzeug rutschte ihm allerdings aus der Hand und fiel auf den Boden. „Verdammt“, murmelte er mit der Zigarette in seinem Mund. Er wollte es aufheben, doch bevor er sich überhaupt runterbeugen konnte, hatte Sakura das schon für ihn erledigt. „Hier, Riku“ Sie lacht und hielt ihm das Feuerzeug vor die Nase. Mit einem Klicken machte sie es an und er schloss entspannt die Augen, als er den ersten Zug nahm. Als er sie wieder öffnete konnte er in das amüsierte Gesicht von Sasuke sehen, der die Situation beobachtete hatte. „Gute Arbeit, Uchiha“ Natürlich wusste jeder, was gemeint war. Sasuke fuhr sich durchs, noch etwas nasse, Haar. „Hn“ Er setzte sich und schloss die Augen. „Mir hat sie vorher besser gefallen“ Er machte eine kurze Pause. „Die kleine Sakura“ Ein Lächeln schlich sich auf seine Züge, er schien wohl an das verängstigte, hilfesuchende Mädchen zu erinnern, das Riku nicht mochte. „Also beendest du es?“ Itachi schien nicht verwundert darüber, dass Sasuke unzufrieden war. Er hatte sich schon gedacht, dass ihn ihre Art auf Dauer unzufrieden machte. Er war eben ein Sadist. „Weißt du auch wie?“ Es war Riku, der skeptisch fragte. Sasuke nickte, grinste Sakura dabei an. Sie grinste zurück. „Ist das so, Sasuke-kun?“ Er hörte den Spott in ihrer Stimme, Sasuke genoss ihn fast schon. „Lass dich überraschen, kleine Sakura“ Sie glaubte ihm nicht, sah auf die Uhr. Es war 20:30. Sasuke tat dasselbe, als sie wieder wegsahen trafen sich ihre Blicke. Beide lächelten sich an. Sie konnte sich gut bewegen. Sasuke lehnte entspannt an der Bar und sah ihr dabei zu wie sie tanzte. Es war ungewohnt, dass sie sich vor keiner einzigen Berührung fürchtete. Dabei mochte der Uchiha es doch so sehr, wenn sie voller Angst zusammen zuckte. „Denkst du wirklich, dass das die Richtige Entscheidung ist?“ Riku nippte skeptisch an seinem Wodka, beobachtete Sakura ebenfalls, wie sie sich auf der Tanzfläche bewegte. Sasuke neigte den Kopf etwas. „Ich bin ein Sadist, das weißt du“ Seine Worte klangen so einfach und unbeschwert. Als wären sie gar nicht so grausam. „Hm..“ Sasuke wusste natürlich, das Riku damit nicht einverstanden war. Der Weißhaarige hatte eine sehr strenge Ansicht von Loyalität, der Uchiha konnte diese nur begrüßen. So wie Sakura jetzt war, war sie richtig für ihn. Sasuke wusste, dass Riku Gefallen an der Rosahaarigen gefunden hatte, er fand das amüsant. Dennoch konnte er das nicht mit sich selbst vereinbaren, da Sakura einfach nicht Rikus Idealen entsprach. Deswegen wollte er, dass sie so blieb. Aber Riku machte die Regeln nicht. „Ich weiß, dass du ihre Art genießt, deswegen gewähre ich dir sogar die letzten Minuten. Ich denke, es macht mehr Spaß, wenn du zusiehst“ Der Uchiha lachte leise. Der Weißhaarige neben ihm sah in sein Glas. „Du meinst dir macht es mehr Spaß“ Sein Gesicht verzog sich zu einem kalten Lächeln. „Du bist wirklich ein Sadist“ Sasuke nickte, schloss die Augen und spürte die Vorfreude in seinem Körper. Sie floss durch seine Adern, wie Blut. Dann stieß er sich ab und sah kurz auf die Uhr. 21:40. Es war an der Zeit. „Es fängt an“ Gut gelaunt spazierten die beiden jungen Männer durch den Club, direkt auf die unbeschwert Sakura zu. Riku blieb vorher stehen, während Sasuke weiter ging, sich hinter sie stellte. Er sah seine Arme um sie, wie er ihr etwas zuflüsterte. Sakura lachte auf seine Worte. Riku biss sich auf die Lippen, sie hatte ein schönes Lachen. Er wollte es weiter hören. Das Mädchen schien Sasukes Worten keinen Glauben zu schenken, Sasuke belustigte das nur, er nahm ihre Hand und zog sie mit sich. „Hallo Riku!“, lachte Sakura fröhlich. Der Weißhaarige lächelte sie an. Traurigkeit lag in seinem Blick, er bemerkte es selbst nicht mal. Sasuke grinste, als sie den Club verließen und ein bisschen gingen. Es war schon dunkel geworden, je weiter sie gingen, desto weniger Menschen waren auf der Straße. „In letzter Zeit warst du eine sehr brave Sakura“ Vor einer Gasse blieb Sasuke stehen, sah sich kurz um, bevor er in genau diese lief. Sakura zog er mit sich. Riku sah sich um, hier war Niemand. Niemand, der stoppen konnte, was nun geschah. Gedämpft hörten sie noch den Bass aus dem Club, obwohl sie schon sehr weit gegangen waren. Sakura lehnte sich an eine Wand, sah die beiden jungen Männer vor ihr verspielt an. „Ist das so?“ Sasuke nickte. „Meiner Meinung nach zu brav“ Sakuras grüne Augen blickten direkt in seine Schwarzen. Etwas, dass ungewohnt für Sasuke war. Sie konnte soetwas ja schließlich nicht. „So macht es dir keinen Spaß, oder?“ Sakura fragte, obwohl sie die Antwort kannte. Sasuke nickte. Sakura lachte dahingegen. „Das ist das Ziel“ Den Uchiha verärgerten diese Worte, doch er ließ es sich nicht anmerken. Riku grinste amüsiert, auch wenn er die Bedeutung der Worte nicht Wahrnehmen wollte. Sakura sah zu ihm. „Ist das lustig?“ Er grinste weiter. „Eigentlich nicht. Mir gefällt, wie du bist“ Das Mädchen kam zu ihm, lächelte. „Ich weiß“ Sie hob die Hände, legte sie auf seine Wangen. „Du magst nicht, wie ich eigentlich bin. Zu ehrlich, nicht wahr?“ Er nickte, beide merkten, dass er diese Situation nicht mochte. „Dabei ist doch alles eine Lüge“ Ihre Worte klangen fröhlich, doch das änderte nichts an ihrer Bedeutung. Auch wenn Riku solche Gespräche nicht mochte, fand er es nicht schlimm, so mit ihr zu reden, wie er anfangs dachte. Aber er wusste, dass er es von nun an nicht mehr tun wollte. „Wie ist es, so zu sein?“, fragte Riku. „Ist das wichtig? Ich habe kein Wahl“ Sie grinste, sah zu Sasuke. Alle wussten, dass Sakura nicht daran glaubte, dass Sasuke sie in diesem Spiel schlagen würde. Riku wusste auch nicht, ob Sasuke sich so sicher war, dass sein Plan aufging. „Hochmut, Sakura“ Sasuke griff nach seiner Zigarettenschachtel, sah sie nicht mal an. „Kommt vor dem Fall“ Der junge Uchiha steckte sich eine Zigarette in den Mund, tastete dann seine Hose nach einen Feuerzeug ab. Er fand keines, Sakura lächelte. „Riku, gibst du mir mal dein Feuerzeug?“ Der Angesprochene nickte, warf es ihm entgegen. Sasuke fang es auf und kurz darauf leuchtete der Glimmstängel hell in der Dunkelheit. „Erinnerst du dich an die blaue Kiste?“, fragte er Sakura. Sie nickte. „Die Waffe ist darin. Ich habe sie gesehen“ Der Uchiha neigte den Kopf etwas zur Seite, spielte mit Rikus Feuerzeug. „Die Waffe ist nicht das Einzige darin“ Sakura runzelte die Stirn, sie hatte nie etwas anderes darin gesehen. Nur die Waffe. Sasuke lächelte, griff in die Hosentasche seine Shorts. „Was hast du da?“, fragte Sakura nun lächelnd. Der Schwarzhaarige sah wie dieses Lächeln bröckelte, als sie den Gegenstand in seiner Hand sah. Sasuke blätterte in dem kleinen Fotoalbum, als würde er es das erste Mal tun. „Du warst so ein hübsches kleines Kind. Dein Lächeln sieht aus wie das auf den Fotos“ Als würde es ihn wirklich interessieren, sah er sich eins der Bilder genauer an. „Dein Vater war liebevoll, nicht wahr?“ Sakura zuckte etwas, er hätte nicht gedacht, dass allein der Blick auf das Album sie schon fast zum Einstürzen brachte. Er lächelte, sie war nicht so stark, wie sie dachte. Er blätterte weiter darin herum, nahm immer mal ein paar Fotos heraus. Mit jeder Seite schien das Mädchen mehr an Halt zu verlieren. Als er am Ende des kleinen Albums ankam, hatte er fünf Fotos in der Hand. Sasuke zeigte sie ihr, während das Album wieder in seiner Tasche verschwand. Sakura betrachtete sie überrascht, sah ihn dann an. „Was hast du vor?“ Sie klang auf einmal gar nicht mehr so vergnügt und sicher, wie die letzte Zeit. Sasuke ließ sich Zeit mit der Antwort. „Du kleines Kätzchen denkst die ganze Zeit, du kannst mit den großen Hunden spielen. Ich muss sogar zugeben, eine Zeit lang hast du das sogar geschafft“ Er lachte etwas über sich selbst, er war auch ziemlich dumm gewesen, dass so lange mit zu machen. Sasuke sah sich die Fotos an, spielte währenddessen mit Rikus Feuerzeug, dass er immer noch in der Hand hielt. Sakura sah, wie die Flamme immer wieder vor ihren Augen an und ausging. „Nach der anfänglichen Verwirrung hat es sogar Spaß gemacht, aber du weißt, ich sehe dich lieber weinen als lachen“ Jetzt lachte er selbst. Es war so eine Ironie. Sasuke genoss es, ihr dabei zuzusehen, wie sie versuchte, Haltung zu bewahren. Es fiel ihr immer schwerer. Immer wieder versuchte sie zu lächeln. Sasuke hob sein Feuerzeug, sowie die Bilder. Sakuras Augen weiteten sich. „Wie du sicher weißt, habe ich keine Wahl“ Er machte sich über sie lustig, in dem er diese Worte benutzte. Wie in Zeitlupe, beobachtete Sasuke, wie die Flamme des Feuerzeuges auf die Bilder übersprang. Bilder, die Sakura und ihren Vater zeigten. An ihrem Geburtstag, im Freizeitpark, auf dem Spielplatz. All diese Erinnerungen würde Sasuke zerstören. Er sah wie sich Tränen über ihre Wangen bahnten. „Sa… sasuke…“ Es wurden immer mehr. „Hör… auf“ Sie wollte sich so gern bewegen, doch es ging nicht. Sie konnte nur zusehen, wie die Flamme aus der Dunkelheit erschien und ihr wegnahm, was ihr so wichtig war. Riku legte den Kopf schief, beobachtete wie nach und nach jedes der fünf Bilder unter der Flamme in Asche zerfiel. Er fand das alles ziemlich banal, immerhin waren es nur Fotos. Für Sakura schienen sie wichtig zu sein. Sehr wichtig. Riku hörte ihr Schluchzen, er wollte es gar nicht hören. Er sah weg, da er den Anblick nicht ertragen konnte, er wollte es gar nicht ertragen. Weit weg hörten die drei das Schlagen der Glocken. Es war genau 22:00 Uhr. Riku sah in den Himmel, hörte ihr Schluchzen nur noch gedämpft. „Auf Wiedersehen, meine Sakura“ Keiner hörte Rikus Abschied +++++ Man soll immer aufhören, wenn es am Schönsten ist Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)